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AUS DER SZENE FÜR DIE SZENE - Club 100

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BLEIBT ALLES AN<strong>DER</strong>S<br />

„Planen kann man das in unserem Segment eigentlich gar nicht“, sagt Jakob Faltenbacher, der zusammen<br />

mit seinem Bruder Florian die Münchener MilchundBar betreibt. Nur dadurch, dass man sich über den gastronomischen<br />

Inhalt – sprich das Event, die Location, das Ambiente, die Musik, die Drinks – Stück für Stück<br />

einen Namen mache, bildet sich diese Marke im Kopf des Gastes. „Du musst es erst mal schaff en, in zu sein.<br />

Nicht immer top-in, das waren wir auch nicht zu jedem Zeitpunkt. Aber über lange Jahre und verschiedene<br />

Weggeh-Generationen hinweg.“ Alle fünf Jahre, so Faltenbacher, gelangt eine ganz neue Zielgruppe ins<br />

Ausgeh-Alter. Dass diesen Personen dann die MilchundBar als Adresse in den Sinn kommt, das zeige den<br />

Erfolg der Markenbildung des 1996 eröff neten Betriebs.<br />

Interessant: Die MilchundBar-Geburtstage zu feiern, haben die Faltenbacher-Brüder eingestellt. „Das ist<br />

kontraproduktiv. Du kommst angestaubt rüber für den 20-Jährigen, der zu deinem 14. Geburtstag kommen<br />

soll.“ Lieber erfi nde man sich regelmäßig neu: Zweimal ist die MilchundBar bereits umgezogen – vom<br />

Kunstpark Ost über das Optimol-Gelände in die Sonnenstraße. Und auch wenn kein Koff erpacken angesagt<br />

ist, „musst du einfach alle paar Jahre mal alles auf den Kopf stellen und den Gast mit Neuem überraschen“.<br />

Faceliftings à la Wände streichen reichen nicht, so Faltenbacher, sondern da müsse schon ein kompletter<br />

Umbau her. Darüber berichten dann nicht nur die Medien, sondern auch die Gäste kommunizieren den<br />

„Marken-Relaunch“ weiter – und schon ist man (wieder) im Gespräch.<br />

GRÜSSE VOM VATER<br />

Noch länger, nämlich genau 34 Jahre, ist die Boa Stuttgart erfolgreich am Markt. Kein In-<strong>Club</strong>, keine Sowieso-Nightlife-Lounge,<br />

sondern eine waschechte Diskothek im Zeichen des prägnanten Schlangen-Logos.<br />

„Wir machen Mainstream. Und das schon immer“, erklärt Werner Find, <strong>Club</strong>-Gründer und bis heute dessen<br />

Betreiber. Montags ist die Boa Anlaufpunkt für die Mitarbeiter und Köpfe der Stuttgarter Gastro-Szene. Der<br />

300-PAX-Laden ist dann regelmäßig voll. Ebenso am Donnerstag, an dem seit zwölf Jahren After-Work-<br />

Partys laufen. „Mit uns verbindet Stuttgart Qualität und Konstanz“, so Find. Was auch hier nicht bedeutet,<br />

das alles gleich bleibt: „Das Ausgehverhalten hat sich komplett verändert. Früher hast du um acht aufgemacht<br />

und um neun war die Bude voll. Heute gehen die Leute viel später weg und die Angebotsdichte in<br />

Stuttgart ist enorm.“<br />

Neue Zielgruppen früh abzuholen, ist deshalb genauso wichtig wie die bestehenden zu pfl egen. Mit der<br />

Abiparty-Reihe ab 16 Jahren betreibt die Boa erfolgreiches „early branding“, um einen Marketing-Begriff<br />

zu bemühen. Mit witzigen Nebeneff ekten: „Da kommt schon mal ein junger Mensch auf dich zu und bestellt<br />

dir Grüße von seinem Vater, der früher regelmäßig Gast bei mir war“, sagt Find. Als „brand in the hand“-<br />

Produkt bietet er seinen Gästen – neben der Industrie-Marke – den hauseigenen Boa-Wodka an. Die Marke<br />

raus aus den eigenen vier Wänden zu tragen, ist ein weiterer wichtiger Boa-Bestandteil. Unter der Flagge<br />

„Boa meets friends“ lädt Find alljährlich in die alte Reithalle des Maritim-Hotels und im Sommer 2010 hat<br />

sich die starke Marke Boa erstmals mit einer anderen starken Marke zusammengetan: Auf dem Dach des<br />

Porsche-Museums in Zuff enhausen richtete Find zusammen mit den Sportwagen-Hersteller die „Rooftop-<br />

Party“ aus. Ein Modell, das nun in Serie gehen soll. Was rät er seinen Kollegen? „Nicht verzetteln, nicht<br />

den Trends hinterherhecheln. Einen eigenen Stil fi nden!“ Denn was heute in ist, ist morgen vielleicht schon<br />

wieder out. Und Longseller wie die Boa sind deshalb erfolgreich, weil sie quer zu allen Moden und Strömungen<br />

stehen<br />

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