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Nervensystem - Samuel-Hahnemann-Schule

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Die Neurotransmitter (Botenstoffe) sind beim Parasympathikus sowohl im Ganglion, als auch amErfolgsorgan (z.B. Speicheldrüse) Acetylcholin.Sympathikus physiologisch und anatomischEr hat auch eine visceromotorische und eine viscerosensible Faser. Die Visceromotorik ähnelt demParasympathikus in einem Bereich, da auch eine zweigeteilte Faser existiert. Ganglion oder Synapsenliegen beim Sympathikus allerdings nahe am ZNS.→ kurze präsynaptische / präganglionäre Faser und lange postsynaptische / postganglionäreFaserDie Neurotransmitter im synaptischen Ganglion sind die gleichen wie beim Parasympathikus, alsoAcetylcholin. (Ganglien liegen an ganz unterschiedlichen Stellen)Am Erfolgsorgan gibt es beim Sympathikus andere Neurotransmitter:Noradrenalin und Adrenalin (ausgeschüttet im Nebennierenmark in das Blut)Beispiel: M. detrusor (Blasenmuskel dient bei Kontraktion der Entleerung), Parasympathikus undSympathikus brauchen verschiedene Neurotransmitter.Unterschiedliche Lokalisation der sympathischen Zentren, sie liegen im Rückenmark, im Hals,-Brust,- und Lendenmark (Cervical,- Thoracal,- Lumbalmark).Aufbau einer Nervenzelle / Neuron / NervenfaserDendritRanvierscherSchnürringSomamarkhaltiger Nervmit KernTelodendronSynapseaxosomatischeSynapsemarkhaltigerNervmarkloser NervsynaptischeEndkölbchenaxodendritischeSynapseAxonArne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 4 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Das Nervengewebe ist ein spezialisiertes Gewebe zur Aufnahme und Verarbeitung von Reizen.Die Basis des Nervengewebes ist die Nervenzelle, das Neuron, auch Nervenfaser genannt, weil dieNervenzellen sehr lang sind (bis zu 1,5 m). Die längste Zelle geht vom Lendenwirbel bis zum großenZeh, der Ischiasnerv besteht aus vielen 1000 Nervenfasern.Ein Neuron besteht aus verschiedenen Teilen:- Zellkern → Kernkörperchen, Nucleulus enthält DNA (Heterochromatin)- Soma → Zelleib, liegt bei Zellen des ZNS im Gehirn und im RückenmarkAusnahme: sensorische Nervenzellen:Liegen beim Parasympathikus im Sakralmark und im Gehirn und außerhalb in der Peripherieund im Ganglion.Beim Sympathikus liegen sie in den Ganglien nahe des Rückenmarks im Cervicalmark und inden Brust,- und Lendenwirbeln.- Axon → auch Neurit genannt, das sind Fortsätze, die zum Neuron gehören und sie sind mitNeurotubuli und Neurofilamenten gefüllt.Definition: Es leitet die Erregung vom Soma weg- Dendriten → sind andere Fortsätze, die die Erregung zum Soma hin leiten, es müssen nichtmehrere Dendriten sein, auch ein Dendrit ist möglich; lediglich bei Dendriten ist die Anzahlvariabel, Axon gibt es immer nur einen. Dendriten sind nur mit Cytoplasma gefüllt.Die Leitungsrichtung ist zum Soma hin.- Neurofilamente → Axone sind mit Neurofilamenten und Neurotubuli gefüllt, dieNeurofilamente sind vom Aufbau her nur immer bei den Axonen zu finden. DieNeurotransmitter werden in den Vesikeln gebildet. Das Axon verzweigt sich, ist aber immernur ein Axon. Die Verzweigung des Axons heißt Telodendron (= Endbäumchen), auchColaterale genannt. Die Übertragung und die Erregung kann dadurch beschleunigt werden.- Synapse → die Erregung wird von einer Zelle auf die nächste übertragen, das ist eineStrukturEine Synapse hat verschiedene Anteile:- synaptisches Endkölbchen → Ausbeulung am Ende des Telodendron, gehört immer zueinem Axon, im Endkölbchen befinden sich synaptische Vesikel- synaptische Vesikel → in ihnen befinden sich die Neurotransmitter, in einer Nervenzelle wirdimmer nur eine Sorte Neurotransmitter verwendet- Neurotransmitter → Die synaptischen Vesikel werden mit den Neurotransmittern imGolgiapparat produziert. Die Vesikel wandern in den Neurofilamenten zum Endkölbchen.Filamente sind kleine Eiweißröhrchen (auch Neurotubuli, Tubuli = Röhre), die Erregung sollerst an der Synapse weitergegeben werden, nicht vorher, deshalb wandern sie durch denTubuli bis zur Synapse.- präsynaptische Membran → Membran des Endkölbchens, liegt vor der Synapse- postsynaptische Membran → die Membran an der nächsten Zelle, liegt nach der Synapse- synaptischer Spalt → der Spalt, der zwischen prä- und postsynaptischer Membran liegtVerschiedene Arten von Synapsen:1. Axodendritische Synapse (liegt zwischen Axon und Dendrit)2. Axosomatische Synapse (liegt zwischen Axon und Soma)3. Neuromuskuläre Endplatte (wenn ein Axon an eine Muskelzelle geht)Die Erregung bei Nervenzellen ist immer eine Membranerregung. Die Isolierung der Nervenzellengeschieht durch Gliazellen.Es gibt verschiedene Gliazellen in unserem Körper, hier ist handelt es sich um die SchwanscheZelle. Sie umhüllen Axone und Dendriten. Viele Schichten von Zellmembran liegen übereinanderund sind mit Fett umwickelt, das Fett isoliert sehr gut. Die Nerven funktionieren über einenelektrophysiologischen Ionenfluß, die Ionen (hydrophil) werden abgestoßen, weil das Fetthydrophob/unpolar ist. Der Nervenimpuls soll zwischendurch nicht abgelenkt werden, die Umhüllungist eine Myelinscheide oder Markscheide. Eines der Fette ist Myelin.Zwei Variationen der Umhüllung:a) markhaltiger Nerv → die Schwansche Zelle ist um den Fortsatz gewickeltb) markloser Nerv → Fortsätze sind in die Schwansche Zelle eingestülptArne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 5 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Der markhaltige Nerv ist besser isoliert als der marklose Nerv, daher leiten die markhaltigen Nervenschneller als marklose. Markhaltige Nerven brauchen viel mehr Platz als marklose, deshalb sind beideVariationen wichtig. Die Differenz der Nervenleitgeschwindigkeit ist kaum wahrnehmbar, aber sie kannmit Strom gemessen werden.Motorik und Sensibilität ist markhaltig. Die Fingerkuppensensibilität ist abhängig von derGeschwindigkeit der Nervenzellen. (heiße Herdplatte!)Marklos sind in der Regel vegetative Nerven. Bei Nervenfasern, die unsere Magenschleimhautanregen ist die Geschwindigkeit nicht so wichtig. (ob die Currywurst eine halbe Sekunde früher oderspäter mit Säure beträufelt wird, ist nicht relevantRanvierscher Schnürring → Zwischen dem Ende der einen Schwanschen Zelle und dem Beginn dernächsten Schwanschen Zelle befindet sich der Ranviersche Schnürring bei markhaltigen Nerven.Synaptischer SpaltEPSP – Exitatorisches PostSynaptisches PotentialIPSP – Inhibitorisches PostSynaptisches PotentialpräsynaptischeMembranCa 2+postsynaptischeMembranPhosphorErregungNeurotransmittersynaptischeVesikelIonenkanalRezeptorsynaptischerSpaltFunktion einer SynapseDie Nervenzelle ist erregt, die Erregung wandert an der Membran entlang und kommt bei derpräsynaptischen Membran an. Wenn die präsynaptische Membran erregt ist, ändert sich ihrePermeabilität (Durchlässigkeit) für Kalzium. In dem Fall liegt das Kalzium normalerweise extrazellulärvor. Wenn das Kalzium außerhalb der Zelle ist, strömt es in das Endkölbchen rein (wegen derEntropie, dem Konzentrationsgefälle), Kalzium liegt als zweiwertiges Kation vor.Die Oberfläche der Membran besteht aus Phosphorsäure, die Phosphorsäure ist im Körper negativgeladen. Negativ geladener Vesikel und negativ geladene Zellmembran stoßen sich ab, dadurchwird verhindert, dass die Vesikel mit der Membran verschmelzen.Zweifach positiv geladenes Kalzium strömt rein und setzt sich zwischen die negativ geladenenMembrane, dadurch werden die Vesikel und die Membran einander genähert. Die hydrophobeWechselwirkung des Fettanteils bewirkt ein Verschmelzen von Vesikelmembran und derpräsynaptischen Zellmembran (wegen der Nervenerregung).Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 6 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Wenn die Membrane nahe genug aneinander sind, ziehen sie sich durch die hydrophobeWechselwirkung an, durch diesen Prozess werden die Neurotransmitter ausgeschüttet und befindensich jetzt im synaptischen Spalt, dabei wird der Neurotransmitter in den synaptischen Spaltabgegeben.Dann diffundiert der Neurotransmitter durch den synaptischen Spalt zu den Rezeptoren, wenn derRezeptor besetzt wird, öffnet sich ein Ionenkanal. Diese Kanäle können Natriumkaliumkanäle oderKaliumchlorkanäle sein. An den Rezeptoren gibt es jeweils auch Enzyme die die Neurotransmitterumgehend abbauen.Enzyme:Cholinesterase → baut Acetylcholin ab (Hemmstoff der Cholinesterase ergibt Dauererregung)Monoaminooxidase (MAO) → baut Adrenalin und Noradrenalin abAn einer Synapse kommt immer nur eine Kanalsorte vor (innerhalb einer Zelle kann es variieren).1. NatriumkaliumkanalWenn er aufgeht führt er zu einem Natriumeinstrom in die Zelle und einem Kaliumausstrom.Das bewirkt an der postsynaptischen Membran ein EPSP (Exitatorisches PostSynaptischesPotential - erregend)Die erregende Synapse ist nur dann erregend, wenn bei ihr eine Erregung ankommt.2. KaliumchlorkanalDer Kaliumchlorkanal führt bei Öffnung dazu, das Kalium rausströmt und Chlor in die Zelleströmt, dadurch kommt es an der postsynaptischen Membran zu einem IPSP(inhibitorisches postsynaptisches Potenzial → Inhibitor = Hemmer)Eine hemmende Synapse ist nur dann hemmend, wenn bei ihr eine Erregung ankommt.Ein Großteil unserer Gehirnfunktion besteht darin, etwas zu hemmen. Hemmen ist ein aktiver Prozessund kostet Energie.Neurotransmitter im synaptischen Endkölbchen:Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 7 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Acetylcholin → Neurotransmitter der ZNS-Motorik, ganglionärer Neurotransmitter des Sympathikusund des Parasympathikus und postganglionärer Transmitter des ParasympathikusAdrenalin → postganglionärer Transmitter des Sympathikus, befindet sich nur im Nebennierenmarkund wird dort ins Blut ausgeschüttetNoradrenalin → postganglionärer Transmitter des Sympathikus an der Synapse des ErfolgsorgansEine Nervenzelle muss Entscheidungen treffen, sie muss für (erregende Info) und wider (hemmendeInfo) abwägen. Der größte Teil unserer Nervenaktivität besteht im Hemmen!- z.B. Heroinentzug: Heroin → Endomorphin stoppt Neurotransmitter, bei Entzug braucht der Körpereinige Tage, um die Neurotransmitter neu zu bilden und das ist äußerst schmerzhaft- auch in Trancezuständen wird Endomorphin freigesetzt, daher wird hier Schmerz nicht gespürt- Akupunktur setzt höchstwahrscheinlich auch Neurotransmitter frei → SchmerzverminderungEndomorphin ist ein hemmender Botenstoff.Schmerz ist die Wahrnehmung einer Erregung.EPSP / IPSP / PotentialeFeste Strukturen, fester Aufbau, grundsätzlich angelegte Nervenverbindungen. Wie der Aufbau genauist, liegt genetisch fest und wird noch etwas durch die Verdrahtung in den ersten drei bis sechsLebensmonaten beeinflusst. Die Zahl der Nervenverbindungen nimmt von der Geburt bis zu dreiMonaten deutlich zu, die Verdrahtung ist spätestens mit einem Jahr beendet.(daher mit den Sinneseindrücken eines Neugeborenen verantwortungsvoll umgehen!)Beispiele der Nervenentscheidung:2 EPSP kommen an (erregendes Potential) und 3 IPSP kommen an → Zelle entscheidet sich, nichtszu machen3 EPSP und 3 IPSP kommen an → (der Grundzustand ist nicht verändert) Zelle macht nichts4 EPSP und 3 IPSP → Erregung wird weitergegebenNatrium – Kalium → erregende Synapsen (Na-Ka+)Kalium – Chlor → hemmende SynapsenEndkölbchenSynapseNatrium-KaliumSynapseKalium-ChlorAxonArne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 8 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Grobe Unterteilung der Substantia alba in vier Bereiche- Funiculus dorsalis (Bereich Strang)- Septum dorsale (Strich oben)- Funiculus lateralis dexter und sinister (Seite rechts und links)- Funiculus ventralis (Bereich ventral)- Fissura anterior (Einziehung in der Mitte)In der Substantia nigra wird in einem Segment nur die Information bearbeitet, die für diesesSegment verantwortlich ist. Die Verbindung zwischen dem Segment und dem Gehirn ist nötig und wirdauf dem Nervenweg über Dendriten und Axone hergestellt. Die Substantia alba beinhaltet Dendritenund Axone, sie zeihen von Segment zu Segment und so ist jedes Rückenmarksegment auch mit demGehirn verbunden. Die Substantia alba ist im Bereich der Halssegmente am dicksten und hat einedirekte Verbindung zum Gehirn.Substantia intermedia – sie dient der Koordination zwischen rechter und linker RückenmarkshälfteCanalis centralis – Zentralkanal, er zieht durch das ganze Rückenmark bis in das Gehirn, dort hat erVerbindung zu den Ventrikeln, das sind große, mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume im Gehirn; er istepithelial ausgekleidet mit Ependymzellen. Im Canalis centralis ist Flüssigkeit, der Liquorcerebrospinalis (Hirn,- und Rückenmarkslikör)Alternativname: entspricht der Amnionflüssigkeit der Placenta der MutterSpinalnerv → zieht durch das Foramen vertebrale raus und hat zwei Wurzeln- Radix dorsale → Hinterwurzel, sie hat sensible Qualität und ist der sensible Teil desSpinalnervs, im Spinalganglion (Knubbel in Abbg.) sitzen die pseudounipolaren Nervenzellen- Radix ventrale → Vorderwurzel, motorischer Teil des Spinalnervs und vegetativ (vegetativeFaser vom Seitenhorn aus dem Rückenmark)Umhüllung des RückenmarksMeningen → verschiedene HirnhäuteDie Meningen umhüllen auch das Rückenmark (es sind keine Rückenmarkshäute, es bleibenHirnhäute, lediglich der Name Spinalis wird angehängt).Schichten von innen nach außen (Meningen, die das Rückenmark umgeben)Pia Mater – weiche Hirnhaut, sie liegt direkt auf der weißen Substanz und kann nicht abgelöstwerden, weil die Substanz sonst kaputt gehen würde; sie zieht als Umhüllung der großen Blutgefäßein das Rückenmark hinein (auch Septum)nächste SchichtArachnoidea – Spinngewebshaut, Fasern die runterhängen und eine spinngewebige Struktur gebenDura mater – harte HirnhautEndorrhachis – Knochenhaut, der Wirbelbogen mit Querfortsätzen und Wirbelkörper ist um dasRückenmark herum und von Periost (Knochenhaut) umgeben, das Periost heißt Endorrhachis (imSchädel sind Dura mater und Endorrhachis miteinander verwachsen damit das Hirn nicht wackelt)Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 14 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Räume zwischen den Hirnhäuten- Subarachnoidaler Raum – Raum zwischen Pia mater und Arachnoideaer enthält ebenfalls Liquor cerebrospinalis, das gibt Flexibilität bei Erschütterungen(diagnostisch nutzbar bei Liquorpunktionen für Bakterienbefund bei Meningitis), derSubarachnoidalraum umhüllt auch die Spinalnerven in der Cauda equina, nicht nur dasRückenmark (Lumbalpunktion bei Lumbal 3 und 4, sie ist schmerzhaft weil die Kanüle stumpfgeschliffen ist, um die Nerven nicht zu verletzen)- Subduralraum – Raum zwischen Arachnoidea und Dura mater, ohne Inhalt, hat keineerkennbare Funktion außer dem hörbaren Plop bei Punktion- Epiduralraum / Periduralraum – Raum außerhalb der Dura mater, zwischen Dura mater undEndorrhachis, er ist mit Bindegewebe gefüllt, hier zieht der Spinalnerv durch[kann für eine Epidural-/ Periduralanästhesie genutzt werden, z.B. um die Schmerzen bei derGeburt zu erleichtern;Duralanästhesie: nach dem Reinstechen wird die Nadel ein wenig zurückgezogen, die Duramater springt über die Klinge und ein hörbares Plop ertönt; das ist die Sicherheit, außerhalbder Dura mater spinalis zu sein]NervenfasernSie sind mit Bindegewebe umwickelt, das kleinere Bindegewebe ist das Perineum, das größere istdas Epineurium.Durchtrennte Nervenfasern können sich nicht regenerieren, der Nerv stirbt ab bis zum letztenRanvierschen Schnürring. Von dort fangen die Nerven an, neu zu wachsen. Alles was in dieNervenzelle hinein will, muss durch einen Astrozyten (Blut-Hirn-Schranke). Zwischen Blutgefäß undNervenzellen sind Gliazellen, daher gibt es keinen Kontakt.Entwicklung des <strong>Nervensystem</strong>s, embryologisch(siehe Blatt 6-1-1)<strong>Nervensystem</strong> aus dem Ectoderm, Einstülpung in den EmbryoLinks → Rückenmark, rechts → GehirnBild 1: Ectoderm (a)Bild 2: Neuralfurche (c)Bild 3: Neuralrinne (d)Bild 4: Neuralrohr (e), Hohlraum → Canalis centralis (gefüllt mit Liquor cerebrospinalis, entspricht derAmnionflüssigkeit)Bild 5: Rückenmark (f-h) vergrößert sich, wächst stark in die Dicke, graue Substanz ist innen, weißeSubstanz ist außenBild 5: Gehirn (i, j, k) entwickelt sich, die Hohlräume nehmen deutlich zu (l), Ventrikel, Trennungzwischen grauer und weißer Substanz ebenso beim Gehirn, grau ist eher außen, weiß eher innenEin Spinalnervenpaar ist für ein Somitenpaar und somit für ein Segment des Körpers verantwortlich.Die klare Segmentierung des Körpers ist auch bei Tieren zu finden (Schlangen, Fische)Für die Arme und die Beine sind mehrere Spinalnerven zuständig, wo keine segmentale Versorgungfunktioniert, gibt es eine Verflechtung der Spinalnerven.Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 15 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Zwei große Verflechtungen im Körper:- Plexus brachialis (für Arme)- Plexus lumbosacralis (für Beine)3 SpinalnervenPlexus4 Nerven(zusammengeflochten)Die Spinalnerven enthalten unterschiedlich viele Fasern, sie sind für eine bestimmte Funktionzuständig. Nach dem Geflecht bleiben es zusammen geflochtene Nerven, das ist interessant für dieDiagnostik von Nervensymptomen.Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 16 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


NervenkarteMedulla spinalis → Radix dorsalis und ventralis, Spaltung in Ramus dorsalis und Ramus ventralisJedes Kästchen steht für ein Segment. Links: Rr. Dorsales, (Dorsaläste werden nicht weiterbesprochen, sind nicht relevant) Rechts: Rr. VentralesC1 → Ramus dorsalis → N. suboccipitales → M. rectus ….Motorischer Nerv, wenn ein Nerz mit einem Pfeil endet, ist er motorisch, wenn kein Pfeil gezeichnetist, ist er sensibel. (Die vegetativen Nervenfasern sind in der Regel nicht gezeichnet, wenn doch, dannmit kleinen Kreuzchen.)C1 – C4 → Verflechtung in den Plexus cervicalis (zweigeteilt nur in Abbg.), von hier aus wird dieHalsmuskulatur versorgt→ N. phrenicus (bedeutsamer Ast), C4 + (C3 – C5)Er entspringt in erster Linie aus dem Segment C4, auch aus C3 und C5, er zieht in Richtung Bauch→ Ramus pericardiacus, innerviert sensibel das Pericard (Schmerzen bei Herzbeutelentzündung)→ Rr. phrenici, innerviert das Diaphragma, wichtigster Nerv für die Atmung (Querschnittssyndrom,oberhalb C2 ist Beatmung nötig)→ Rr. phrenico abdominales, die Äste sind sensibel und innervieren auf der Bauchfellseite dasZwerchfell sensibel (Seitenstechen bei Lachen und zu schnell Atmen), geht durch das Foramen venaecavae sive / Hiatus oesophageusC5 – Th1 → Spinalnerven verflechten sich zum Plexus brachialisNerven, die den Schulterbereich innervieren (N. subscapularis, Nn. Pectorales… versorgenentsprechende Muskeln)Vier wichtige Äste:1. N. musculocutaneus2. N. medianus3. N. ulnaris4. N. radialisZu 1. N. musculocutaneus → ist am Oberarm (Brachium) motorisch und für die Beuger desEllbogengelenks verantwortlich (M. biceps brachii usw.)Unterarm → Innervierung auf der lateralen Seite sensibel (N. cutaneus antebrachi)Bei Ausfall des N. cutaneus antebrachi kann der Unterarm nicht mehr gebeugt werden.Zu 2. N. medianus → er macht am Oberarm gar nichts, am Unterarm versorgt er motorisch dieFlexoren von Handgelenk und den Fingern 1 (Daumen) – 3Ausfall: Finger 1-3 können nicht mehr gebeugt werden (Schwurhand bei Medianuslähmung)Hand → verantwortlich für die Sensibilität der Handfläche (Palma) vom 1. Finger bis zur Mitte des 4.FingersZu 3. N. ulnaris → er ist am Oberarm sensibel, zieht zum Unterarm am Ellbogengelenk vorbei,innerviert am Unterarm die Flexoren der Hand und der Finger 4 und 5Ausfall: Krallenhand, Finger können nicht gebeugt werdenZieht zur Hand, motorisch verantwortlich für den kleinen Finger, Sensibilität beginnt an der Handflächeam Ringfinger, dann zieht die Sensibilität über den kleinen Finger, den Handrücken und geht bis zurMitte des 3. FingersZu 4. N. radialis → er innerviert am Oberarm die Extensoren des Ellbogengelenks (M. tricepsbrachii…), am Unterarm innerviert er die Extensoren von Hand und Fingern (klassisches Symptom:Fallhand), er innerviert sensibel den Unterarm und den Handrücken vom 1. Finger (Daumen) bis zurMitte des 3. FingersThoracalsegmente → T2 – T12, alle haben den gleichen VerlaufN. intercostalis (bei Th 12 N. subcostalis) → er innerviert motorisch die Zwischenrippenmuskulatur(Mm. Intercostales) und die Bauchmuskulatur, sie wird segmentiert innerviert; er innerviert auch dieThoraxwand sensibel (R. cutaneus lateral und anterior) und die Brust, Rr. mammariiArne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 17 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Das vegetative <strong>Nervensystem</strong> – VNSDas VNS hat sein oberstes Zentrum im Hypotalamus und von dort gibt es als ausführende Organeden Sympathikus und den Parasympathikus. Sie treten an vielen Organen als Antagonisten auf (Herz/ Blase), der Antagonismus kann dabei helfen, eine Funktion besser zu merken aber es ist nichtwirklich ein Antagonismus (gegenüberliegende, nicht vereinbare Interessen). Der Sympathikus undder Parasympathikus arbeiten nämlich harmonisch zusammen, um eine Regulation der Organe durchdas gemeinsame obere Zentrum zu bewerkstelligen).Anatomische Antagonisten → Biceps und TricepsFür die Neurotransmitter gibt es unterschiedliche Rezeptoren:Für Noradrenalin und Adrenalin werden Rezeptoren, ß1,- und ß2-Rezeptoren unterschieden.Diese verschiedenen Rezeptoren haben bei den Erfolgsorganen unterschiedliche Wirkungen. BeimEinsatz von Arzneistoffen merkt man die unterschiedliche Wirkung der verschiedenen Rezeptoren,solange im Körper nur Adrenalin ist wird kein Unterschied festgestellt.Parasympathikus → zwei Rezeptorsortenn-Rezeptoren und m-Rezeptorenn-Rezeptoren → sie heißen nikotinartige Rezeptoren, d.h. darauf wirkt auch Nikotin; sie sind in denGanglien und an der neuromuskluären Endplatte der motorischen Nervenm-Rezeptoren → sie heißen muskarinartige Rezeptoren (Gift von Fliegenpilzen) und sindpostganglionär im ParasympathikusÜbersicht über die WirkungenUnterscheidung nach den verschiedenen RezeptorenMimetikum → stimuliert einen Rezeptorα-Mimetikum stimuliert α-Rezeptorenß-Mimetikum wirkt auf ß-RezeptorenLytika (α, ß) → blockieren die Wirkung der Hormone und blockieren den Rezeptorα-Sympatholytikum, ß-Sympatholytika sind ß-BlockerOrgan Sympathikus ParasympathikusHerzBlutgefäße-zentrale(Herz, Hirn,Niere,Muskulatur,Leber,Lunge)α ß1 ß2Wirkungpositivchronotrop → Frequenzhochpositiv inotrop →steigert dieHerzkraftpositiv dromotrop→ steigert dieErregungsleitungsgeschwindigkeitpositivbathmotrop →steigert dieErregbarkeit dereinzelnen Zellenüber ß2-Rezeptorenmacht derSympathikus eineVasodilatationWirkungnegativ chronotrop(es gibt Rezeptorenam Herz, die negativinotrop wirken, auchexistent alsArzneimittelnebenwirkung)Vasodilatation(absoluter Stress →die Vasodilatationmuss überallstattfinden, dann darfes keineα-Rezeptoren geben)Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 19 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


periphereBlutgefäßeüber ß2-Rezeptorenmacht derSympathikus eineVasodilatation(sowohl als auch→ in absolutemStress überwiegtdie Vasokonstriktion)Magen-Darm-TraktDrüsen(Haut,Tränendrüsen)Harnblaseüber α-Rezeptorenmacht derSympathikus eineVasodilatationα- und ß2-Rezeptoren, der Sympathikus hemmt die Magen-Darm-Sekretion und die Motilität, außerdem bewirkt er eineKontraktion der Sphinkteren→ M. sphinkter ani internus, Einziehungen im Dickdarm,Pylorus, Kardia…der Sympathikus wirkt über die α- und ß-Rezeptoren undhemmt die Drüsensekretionder Sympathikus wirkt über α- und ß2-Rezeptorenüber den α-Rezeptor bewirkter eine Kontraktiondes M. sphinktervesicaeGenitalien er bewirkt über α-oder ß2-Rezeptoren dieEjakulationUterusAugender Sympathikus wirkt über α- und ß2-Rezeptorenüber den α-Rezeptor bewirkter die Kontraktiondes Uterus(Unterstützung derWehentätigkeit, sieentstehen erstwährend derSchwangerschaft)der Sympathikusmacht über einenα-Rezeptor einKontraktion des M.dilatator pupillaeüber den ß2-Rezeptor bewirkt ereine Dilatation desM. detrusor vesicaeüber den ß2-Rezeptor bewirkt ereine Erschlaffung(Tokolyse) derGebärmutter(Wehenhemmung)Bronchien über den ß2-Rezeptor bewirkt ereineBronchodilatationVasodilatation→ weniger Reizung,von sich aus machendie Blutgefäße eineVasokonstriktion)-stimuliert dieSekretion-stimuliert die Motilität-hemmt dieSphinkterender Parasympathikusstimuliert dieDrüsensekretion(Problem beiAnästhesie ist DerSchleim in denBronchien, Atropinvermindert dieSchleimsekretion)-Kontraktion des M.detrusor undErschlaffung des M.sphinkter-Kontraktion desHarnleiterser bewirkt eineVasodilatation,dadurch füllen sich dieSchwellkörper →Erektion bei Penis undKlitorisder Parasympathikusbewirkt über dieKontraktion des M.sphinkter pupillae eineKontraktion derPupille und er bewirkteine Kontraktion desM. ziliaris und damiteine Akkomodationer bewirkt eineBronchokonstriktion(Asthma) undgleichzeitig stimulierter dieBronchosekretionArne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 20 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Das Gehirn – Encephalon / CerebrumDie Substantia nigra / grisea liegt beim Gehirn eher außen, die Substantia alba liegt eher innen.Im Gehirn können einzelne Teile der Substantia nigra gesehen werden, das sind Hirnkerne.Ventrikel → zwei Hohlräume sind sichtbar, das sind die beiden Seitenventrikel.Die Substantia nigra ist in Falten gelegt, sie dienen der Oberflächenvergrößerung. Hirn undSchädelkapsel entwickeln sich gemeinsam, wenn die Falten nicht gebildet werden, entsteht derHydrocephalus, die Wasserkopfbildung.Faltenlegen: nach außen gewölbt – Gyrus, nach innen eingezogen – SulcusDen einzelnen Teilen der Hirnrinde können gewisse Funktionen zugeordnet werden (sehen, riechen,hören, optisches Gedächtnis). Das ist eine ungefähre Zuordnung, denn das Großhirn wird nur zueinem Teil wirklich genutzt, ein großer Teil wird nicht benutzt. Bei einem Ausfall eines Areals (z.B. beiSchlaganfall) können andere Teile Funktionen übernehmen.KomissurenfasernHirnrindeHirnquerschnittAssoziationsfasernSeitenventrikelGyrusHirnkerneSulcusSubstantia albaProjektionsfasernSubstantianigra / griseasensibel –motorischeNervenfasernArne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 21 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Drei grundsätzliche Nervenfasern- Projektionsfasernsie verlaufen zwischen der Hirnrinde und tieferen Hirnarealen (oder sie gehen bis zumRückenmark), sie sind wichtig damit die Hirnrinde erfährt, was im Körper vor sich geht undBefehle nach unten durch gibt- Komissurenfasernsie verkehren zwischen rechter und linker Gehirnhälfte, sie verlaufen zwischen den Arealen,die die gleiche Funktion haben, z.B. die linke Hirnhälfte ist für die Motorik des rechtenZeigefingers verantwortlich, die rechte für den linken Zeigefinger, ein Informationsaustauschfindet statt, damit die beiden Finger zusammen funktionieren können- AssoziationsfasernVerbindungen zwischen verschiedenen Rindenarealen ermöglichen eine Assoziation, BeispielOrange → ein Bild, Geruch, Form, Geschmack, alles in verschiedenen Arealen verbindet sichzu einer Orange, hinzu kommt die assoziative Erinnerung wie Weihnachten, Gemütlichkeit…Übersicht über das gesamte GehirnCerebrum / Encephalon – Gesamtgehirn Rhombencephalon – Rautenhirn‣ Myelencephalon – verlängertes Rückenmark / Medulla oblongata‣ Metencephalon – Hinterhirn• Pons – Brücke• Cerebellum – Kleinhirn Mesencephalon – Mittelhirn Diencephalon – Zwischenhirn‣ Talamus – Sehhügel‣ Hypotalamus – Untersehhügel Telencephalon – GroßhirnArne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 22 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


TelencephalonDiencephalonFormatio reticularisDurchflechtunggr.+ w. SubstanzTalamusMesencephalonCerebellumMyelencephalonVNSSPSLimbisches SystemEndokrinumHVL(Hypophysenvorderlappen)HypotalamusHHL(Hypophysenhinterlappen)PonsMetencephalonRhombencephalonHirnnervenRückenmark(Medulla spinalis)GroßhirnStammhirnDas Gesamthirn ist das Cerebrum / Encephalon, bei Gehirnentzündung spricht man von Encephalitis,eine andere Gehirnkrankheit ist die Cerebralsklerose.(Abbildung von hinten beginnend)Hirnstamm / StammhirnRückenmark – Medulla spinalis, daran schließt sich das Gehirn an; anatomische Lage → beiKopfvorwölbung kommt das Gehirn durch das Forman magnum raus.Rhombencephalon – Rautenhirn, es ist das älteste Hirnteil und schließt sich an das Rückenmark an,es besteht aus zwei Teilen:- Myelencephalon – verlängertes Rückenmark / Medulla oblongata, der Aufbau hatÄhnlichkeit mit dem Rückenmark, aber es hat keine Segmentierung- Metencephalon – Hinterhirn, es besteht auch aus zwei Teilen• Cerebellum – Kleinhirn (oberer Teil), es ist in starke Windungen gelegt undverantwortlich für die Motorik• Pons – Brücke (unterer Teil)Mesencephalon – MittelhirnDiencephalon – Zwischenhirn, es besteht aus zwei Teilen- Talamus – Sehhügel (oberer Teil), im Bereich des Talamus liegt das Chiasma opticum, dieÜberkreuzung- Hypotalamus – Untersehhügel (unterer Teil), er hat mehrere Anteile, das Anhängsel zumHypotalamus gehörend ist der• Hypophysenhinterlappen (HHL), er bildet zusammen mit dem• Hypophysenvorderlappen (HVL) die Hypophyse – Hirnanhangsdrüse (Sitz in derSella turcica), der HHL und HVL sind funktionell getrenntArne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 23 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Anatomische Besonderheit – eine Pfortader zieht vom Hypotalamus zumHypophysenvorderlappenDie bis hier aufgeführten Teile gehören zum Hirnstamm / Stammhirn. Der Sammelbegriff Hirnstammsagt aus, das sind ursprüngliche Hirnteile, die für grundlegende Körperfunktionen verantwortlich sind(Atmung, Verdauung, Herz-Kreislauf). Diese Hirnstammfunktionen reichen aus, dass der Körper vonalleine funktioniert.Telencephalon – Endhirn / GroßhirnDieser Teil des Gehirns unterscheidet den Menschen von der Kaulquappe oder der Schlange.Das Großhirn verbraucht den meisten Sauerstoff von den Hirnteilen und wird am ehesten geschädigt.Myelencephalon – verlängertes Markin großer Zahl durchziehende motorische und sensible Bahnen zwischen höheren Hirngebieten unddem Rückenmark; rote Kreuzchen → Motorik, grüne Linie → SensibilitätIm Myelencephalon befinden sich die Kerne der Hirnnerven 5 – 12 (Ansammlungen grauerHirnsubstanz, verantwortlich für die Nerven) Anatomisch sind die Kerne nicht sichtbar.parasympathische Kerne, sie sind auch im Myelencephalon für die Hirnnerven 7,9,10 (eigentlichHirnnerv und parasympathischer Extrakern), sie sind verantwortlich für- die Regulation der Sekretion im Atmungstrakt- die Regulation der Herzfrequenz- die Gefäßregulation- die parasympathische Regulation der Verdauungsorgane bis zur Flexura coli sinistra(ab der linken Colonkrümmung übernimmt der Beckenparasympathikus)- die wesentlichen Zentren der Stoffwechselregulation (Energie, Fett…)- die Reflexzentren → Reflex ist eine unwillkürliche, automatisierte (Ablauf nach immergleichem Schema) Reaktion auf einen Reiz- Kopfstellreflex → im Sitzen einnicken, Kopf schießt nach oben, bei Neugeborenen ist dieserReflex mehr oder weniger vorhanden und kann getestet werden- Saug,- und Schluckreflex- Brechreflex (unterschiedliche Reizschwellen)- Nießreflex- Hustenreflex- Cornea,- und Lidschlußreflex- Überwachung der unwillkürlichen Motorik in der Formatio reticularis (blaues Gebilde)Formatio reticularis → Durchflechtung von grauer und weißer Substanz, vereinigtmotorische Teilfunktionen zu einer Gesamtfunktion; das Atemzentrum und dasKreislaufzentrum gehören noch zu dem Teil der Formatio reticularis, die im MyelencephalonliegtAtemregulation im AtemzentrumDas Atemzentrum sitzt wie das Kreislaufzentrum in der Medulla oblongata im Gehirn. Es reguliertunsere Atmung und braucht viele Informationen für die Entscheidung, was mit der Atmung geschehensoll.• Information von den Dehnungsrezeptoren der Lunge• Informationen von den Sauerstoffrezeptoren in der Aorta• Informationen von den Kohlendioxydrezeptoren im Gehirn, im HypotalamusKohlendioxyd ist der relevantere Parameter als der Sauerstoffgehalt im Blut, Kohlendioxyd istder anregende Faktor für das Atemzentrum• Informationen vom Kreislaufzentrum• Informationen von den Kälterezeptoren der Haut (Kälte hat einen Atmungsstimulus)• Informationen über die Bluttemperatur• Informationen von den Dehnungsrezeptoren der Muskeln und Sehnen• Informationen aus dem Großhirn→ beim Sprechen für die Artikulation, beim Singen→ von den Reflexzentren – beim Niesen, Husten, Gähnen, beim Schlucken→ psychische Information wie Erregung (Stresshormonrezeptoren Adrenalin undSteroidhormone)→ Infos des Schlafzentrums→ Willküratmung (begrenzte Zeit)Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 24 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


KreislaufzentrumFür die kurzfristige Blutdruckregulation haben wir ein Kreislaufzentrum in der Medulla oblongataim verlängerten Mark des Gehirns. Dieses Zentrum sammelt Informationen um dieKreislaufregulierung durchführen zu können.Informationen aus dem Herz- Informationen von Druckrezeptoren aus dem Aortenbogen und dem Carotissinus- Informationen von Volumenrezeptoren aus dem rechten Vorhof- Informationen von Druckrezeptoren aus dem linken VentrikelInformationen von den Zentren der Temperaturregelung → die Hautdurchblutung ist entscheidendfür die WärmeregulationInformationen des Atemzentrums → bei vermehrtem Sauerstoffbedarf ist die KreislaufbelastungerhöhtInformationen von der Hirnrinde → entscheidet das Tun, die Aktivität und muss dem Kreislaufmitgeteilt werdenInformation des limbischen Systems → es dient der Emotionskontrolle.Das Kreislaufzentrum trifft aufgrund dieser Infos eine Entscheidung. Für die Ausführung steht dasvegetative <strong>Nervensystem</strong> zur Verfügung. Das VNS ist ein unwillkürliches <strong>Nervensystem</strong>, es ist nichtvom Willen lenkbar. Es gibt zwei ausführende Anteile, den Sympathikus und den Parasympathikus.SympathikusWirkung auf das Herz:• positiv chronotrop → er steigert die Herzfrequenz• positiv inotrop → er steigert die Kontraktionskraft• positiv dromotrop → er steigert die Erregungsleitungsgeschwindigkeit• positiv bathmotrop → er steigert die Erregbarkeit der einzelnen HerzmuskelzellenDer Sympathikus treibt das Herz an.Wirkung auf die Gefäße:• bei den zentralen Gefäßen macht er eine Vasodilatation (Erweiterung der Gefäße → Hirn,Herz, Skelettmuskulatur, Niere, Lunge)• bei den peripheren Gefäßen macht es eine Vasokonstriktion (Zusammenziehen der Gefäße)oder eine Vasodilatation, er kann hier beides machenParasympathikusDer Parasympathikus wirkt auf das Herz negativ chronotrop.Er wirkt auf die Gefäße, indem er eine Vasodilatation macht.Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 25 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Metencephalon – Hinterhirn- Pons – BrückeDurchleitung von motorischen und sensiblen Bahnen zwischen höheren und tieferenHirnregionen und dem Rückenmark; in der Pons werden motorische und sensible Bahnen inRichtung Kleinhirn abgeleitet (Beispiel Verschiebebahnhof → Zug kommt mit 30 Güterwagonsan, drei davon werden abgetrennt und in Richtung Kleinhirn geschickt)auch hier ist die Formatio reticularis vorhanden- Cerebellum – KleinhirnDas Kleinhirn ist das wichtigste Integrations,- und Kontrollzentrum der extrapyramidalenMotorik. Um die Aufgabe der Kontrolle leisten zu können, braucht das Kleinhirn Informationen(gelber Pfeil). Es bekommt Informationen vom→ Gleichgewichtsorgen im Innenohr (welche Lage hat der Kopf, wie ist die momentaneBeschleunigung?)→ alle Information des Tastsinns (welcher Druck hat die Stuhllehne, Füße auf dem Boden, Poauf dem Stuhl…), die Druckinformationen des gesamten Körpers→ sensible Informationen der Tiefensensibilität, das ist die Information über denSpannungszustand der Muskeln und SehnenDas Kleinhirn ist das wichtigste Informationszentrum, es ist nicht dafür da, uns selbständig zubewegen. Die Entscheidung für eine Bewegung kommt aus den Motorikzentren des Großhirns, dortentsteht eine Idee, die Idee der Bewegung.Es gibt zwei Arten der Verwirklichung dieser Idee:- extrapyramidale Motorik (rote Kreuze oben), ist vom Kleinhirn gesteuert- pyramidale Motorik (rote Kreuze unten), funktional ist eine andere Art von Motorik gemeint,pyramidal gibt es nicht wirklichJede Bewegung wird gedacht, diese Art der Motorik ist die pyramidale Motorik → bewussteEntscheidung;Vorteil – neue Bewegungen können gemacht und erlernt werdenNachteil – sie ist relativ langsam, zu langsam für schnelle Bewegungsabläufe und sie sit sehrgedankenaufwendigextrapyramidale Motorik → eine Idee entsteht im Großhirn, welche Bewegung derextrapyramidalen Motorik zugemutet werden kann ist dem Gehirn bekannt; wasextrapyramidal koordiniert wird, darüber braucht man sich keine Gedanken zu machen.Vorteil – Bewegungen sind schnellerKrankheit: Morbus Parkinson – die extrapyramidale Motorik fällt nach und nach aus. DiePatienten fallen über Türschwellen, Schnürsenkel usw.; die Krankheit ist nicht tödlich, aber oftdie Folge von Stürzen. Die spontane Gesichtsmimik fällt aus, daher arrogant wirkend weilstarre Muskulatur; die Sprache wird reduziert, Endsilben der Wörter werden nichtausgeschrieben.Beispiel extrapyramidal motorisch geregelter Muskeln → Hand ruhig halten, die Muskelnwerden in Aktionsbereitschaft gehalten, die Muskelzuckungen werden so geregelt, dass derArm nicht zuckt und stabil bleibt.Mesencephalon – Mittelhirn- es hat eine Durchleitung von sensiblen und motorischen Bahnen zwischen höheren undtieferen Hirnregionen und dem Rückenmark.- eine Reihe von motorischen Zentren befinden sich im Mesencephalon, z.B. der Nucleus ruber(roter Kern)- Kerngebiet des 3. Hirnnervs- psychisches Aktivitätszentrum für Antrieb und TriebhandlungenDie Psyche ist hier nicht zu finden, sondern es ist ein Antriebsgeber, die Antriebsimpulsekommen aus diesem Zentrum, sie sind wichtig für die innere Stimmungssituation. Der eigeneStimmungsantrieb bekommt vom Mittelhirn Impulse. Bei Depression ohne begründbareUrsache kann z.B. ein Tumor die Ursache sein, die Antriebsimpulse gehen an das Großhirn.Antriebsgeber für Triebhandlungen, das sind essentiell lebenserhaltende Dinge wie Essen,trinken…, die Impulse kommen aus dem Mesencephalon.Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 26 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Diencephalon – ZwischenhirnThalamus → wichtigstes subcorticales Integrationszentrum der Sensibilitätsubcortical → unter der Großhirnrindenebene; das was im Thalamus ankommt, ist bewusst oderunbewusst noch nicht vorhanden, darauf kann noch nicht zugegriffen werdenDie Sensibilität kommt im Thalamus an, die Aufgabe des Thalamus entspricht der Arbeit einerChefsekretärin, der Chef bekommt nichts mit, die Sekretärin im Vorzimmer entscheidet welcheInformationen weitergeleitet werden. Der Thalamus sortiert die Informationen heraus, dieweitergeleitet, also cortical werden sollen.Beispiel Hautsensibilität → der Druck der Kleidung auf der Haut wird erst wahrgenommen, wenn mansich darauf konzentriert.Um eine Entscheidung treffen zu können, gibt es eine Rückkoppelung der Hirnrindensituation.Der Thalamus ist auch an der Bearbeitung der sensiblen Information beteiligt. Diese Info wirdumgeschrieben in für die Rinde lesbare Infos.Tastempfindung, Schmerzempfindung und Temperaturempfindung sind sensible Informationen.Ein heißes Bügeleisen fällt mit einem gewissen Druck auf die Hand wird als Gesamtempfindungwahrgenommen. Bei Störungen des Thalamus (Tumor, Blutung..) kann keine Gesamtwahrnehmungmehr stattfinden, dann gibt es eine Trennung von Schmerz,- und Tastempfindung.z.B. Opiatrausch → verminderte Schmerzwahrnehmung, weniger KälteempfindungNeben dem Informationsaustausch zur Hirnrinde dient der Thalamus auch dem Informationsaustauschzwischen dem Hypothalamus und anderen Hirnregionen.HypothalamusEr ist der Ort, wo eine Reihe von Regelzentren sitzen.- Zentrum für die Regulation des Wasserhaushaltes- das Zentrum für die Regulation der Körpertemperatur- oberstes Zentrum für die Kreislaufregulation- Zentrum zur Steuerung der Nahrungsaufnahme (Appetitzentrum) → der Begriff Appetitgeht über den Hunger hinaus, eigentlich schon satt aber noch Gelüste- Zentrum für die Stoffwechselregulation- regelt das Wach – Schlafzentrum (es wird hier angezeigt, wann Schlafen und wannWachsein angesagt ist)- oberstes endokrines Zentrum- oberstes vegetatives Zentrum → dazwischen findet ein enger Informationsaustausch statt,das vegetative Zentrum ist die oberste Befehlsstelle des VNS, von dort gehen die Befehle anden Sympathikus und den Parasympathikus, die wie ausführende Organe arbeiten (wieBundesinnenministerium → Zentrum, ausführende Organe sind BKA und Verfassungsschutz)das endokrine Zentrum hat zwei Möglichkeiten, seine Regulationsfunktion auszuführen:1. über den Hypophysenhinterlappen (HHL) / Neurohypophyse (gehört direkt zum Hirn)vom Soma im endokrinen Zentrum zieht ein Axon zur Neurohypophyse, dieses Axon hatam Ende synaptische Endkölbchen, aber hier gibt es keine postsynaptische Membran; dieEndkölbchen geben ihre Neurotransmitter direkt in das Blut, es sind Hormonezwei Hormone werden über den HHL ausgeschüttet- ADH → Antidiuretisches Hormon- Oxitocin → macht Wehen und verursacht Milcheinschuss in die Brust2. Das endokrine Zentrum des Hypothalamus ist über eine Pfortader mit demHypophysenvorderlappen verbunden, der HVL ist eine wichtige HormondrüseFSH → Follikel stimulierendes HormonLH → luteinisierendes HormonTSH → Thyroidea stimulierendes HormonSTH → somatotropes Hormon (Wachstumshormon)ACTH → adenocorticotropes HormonProlactin → Milchbildung stimulierendes HormonDas endokrine Zentrum im Hypothalamus reguliert die Hormonbildung imHypophysenvorderlappen, die Regulation geschieht mit RH und IH.RH → Releasinghormone (Freisetzungshormone)ICH → Inhibitinghormone (hemmende Hormone)Im Hypothalamus werden verschiedene RH und IH gebildet, sie gehen dann über diePfortader direkt zum HVL. Die Pfortader hat den Vorteil, man braucht nur geringe Mengendieser Hormone.Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 27 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Telencephalon – Endhirn / GroßhirnEs wird unterschieden in- Hirnrinde- Kerngebiete – Limbisches SystemDie Kerngebiete sind im Inneren des Gehirns gelagert, eines davon ist das limbische System, es hateine besonders wichtige Funktion. Es dient dem Großhirn zur Emotionskontrolle, denn eine Emotionals Gefühlswahrnehmung (Angst, Wut, Freude…) entsteht in der Großhirnrinde, der Wert ist hierneutral. Da wir sozial lebende Individuen sind, können nicht alle Emotionen ausgelebt werden,deshalb wurde ein System zur Emotionskontrolle entwickelt.Eine Emotion entsteht auf verschieden Weise, z.B. etwas wird gesehen, über dieGeruchswahrnehmung (Geruch oder Feromone), über Hörinformationen, beim Lesen oder durchKombinationen der Wahrnehmungen.Alle Emotionen aus der Großhirnrinde laufen über ein Kontrollsystem, bevor sie sich uns offenbaren.(Es gibt auch die intellektuelle Kontrolle, wenn man sich überlegt, wie man auf eine auslösendeEmotion reagiert, um die Folgen einzudämmen, ist das intellektuelle Kontrolle.)→ Eine Emotion kommt an und will ablaufen (z.B. „ich will ihm eine reinhauen“), das wird vomlimbischen System kontrolliert. Das System entscheidet ob die Emotion abläuft, dazu braucht dasKontrollsystem einen Anhaltspunkt im Sinne von – was darf sein, ist das richtig –. Als Richtschnurbraucht es den frontalen Cortex, dort werden Regeln, Gesetzmäßigkeiten, Verhaltensmuster undsituative Erinnerungen gespeichert. Diese Regeln werden zu Rate gezogen, um zu entscheiden, obund wie eine Emotion abläuft. Wertrichtlinien sind gespeichert und geben dem limbischen System eineOrientierung. (Höchste Hierarchie – Werte der Eltern)Einzelne HirnregionenEntsprechende Funktionen werden zu den einzelnen Regionen zugeordnet (Beiblatt Neuro 08)* Einzelbewegungen (Bein, Rumpf, Arm, Gesicht)Motorisches Rindenfeld → der Bereich ist verantwortlich für motorische Einzelbewegungen, es istdas letzte Rindenfeld des Stirnlappens (Lobus frontalis), die Lappen außen herum sind derScheitellappen (Lobus parietalis), der Hinterhauptlappen (Lobus occipitalis) und der Schläfenlappen(Lobus temporalis).Das motorische Rindenfeld ist verantwortlich für die Ausführung der pyramidalen Motorik (malen,stricken, schreiben neu lernen…), jede Motorik der Bewegung wird dort geregelt.Die linke Gehirnhälfte ist bei den meisten Menschen für das Schreiben mit der rechten Handverantwortlich, bei Linkshändern ist es die rechte Gehirnhälfte. Wenn der Mensch von links auf rechtsumlernen muss, ist das Sprachzentrum zusätzlich belastet und daher fangen manche Menschen dabeian zu stottern.* FertigkeitenErinnerungs,- Gedächtnisfeld → hier sind Erinnerungen an besondere motorische Abläufegespeichert; wenn ein Ablauf besonders geschickt ausgeführt wird, nennt man das besondereFähigkeit oder außerordentliches Talent (Klavierspieler, Zirkusjongleur..).Wenn ein motorischer Ablauferlernt wurde, fällt es leichter einen ähnlichen neu zu erlernen.* Lage- und Bewegungswahrnehmungdiese Wahrnehmung geht durch das Innenohr, hier wird das Gleichgewicht wahrgenommen; beiAlkoholkonsum wird dieser Großhirnbereich vom Alkohol betäubt, bei regelmäßigem Konsum könnendauerhafte Probleme wie Schwindel auftreten.* Antriebe und Kraftgefühlewird oft morgens weniger durchblutet, manche Menschen kommen daher nur schwer aus dem Bett* Produktives Denkendarunter kann man sich etwas vorstellen, es sei denn, es ist gestört* Motorische Handlungsfolgendas ist der Frontale Cortex → Folge einer emotionalen Reaktion wird kontrolliert* Gesinnungengehört zum frontalen Cortex, das ist die emotionale Grundstimmung mit Regeln und GesetzenArne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 28 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


* Motorisches SprachzentrumBrocasches Areal → verschiedene Bereiche werden eingeteilt, Satzsprechen, Wortsprechen, MelodieundWortbildung, Tonlautbildung, jeder Bereich kann bei kleineren Schlaganfällen einzeln ausfallen* GeschmackswahrnehmungEin Geschmack wird zusammengebaut, z.B. wird salzig und süß eine Geschmackswahrnehmung,diese ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt* Geräusch- und TonwahrnehmungTöne werden wahrgenommen, im Ohr werden sie gehört, durch weiterleiten wird der Ton im Gehirnwahrgenommen. Wenn das Hirnareal kaputt ist, wird daraus eine Rindentaubheit, hören ist dann nichtmehr möglich, auch nicht mit einem Hörgerät.* Horchbewegung, akustische AufmerksamkeitTöne werden räumlich zugeordnet, die Kopfhaltung wendet sich den Tönen zu* Wort- und SachverständnisWorte werden nicht nur gehört, sondern sie müssen auch verstanden werden. Die Impulse von derGeräusch- und der Tonwahrnehmung werden in Beziehung gesetzt und daraus wird eine Erinnerunghergestellt. Geräuschen, Worten und Sprache wird ein Sinn zugeordnet.* Akustisches SinnverständnisEmotionale Verknüpfung mit Melodien und Musik, ein Sinn wird zugeordnet. Bei Ausfall →Seelentaubheit, d.h. es gibt keine emotionale Beziehung zu einem Geräusch oder einer Musik* SehenHelligkeit, Farben, Formen, Bewegung; bei Ausfall → Rindenblindheit (vollkommen blind); ein Bild wirdim Auge aufgenommen und über Nerven in die Hirnregion geschickt.* Blickbewegung, optische AufmerksamkeitDie Bewegung und der Kopf werden koordiniert, die Augen müssen im korrekten Winkel denGegenstand ansehen um ein scharfes Bild zu empfangen.* Optische ErinnerungOptische Informationen sind gespeichert (Zahlen, Bilder, Dinge, Menschen…), bei Ausfall →Seelenblindheit, keine emotionale Zuordnung mehr möglich; die optische Erinnerung ist sehr komplex,siehe die Abstraktionsfähigkeit bei der Landkarte* TasterinnerungWie fühlt sich etwas an?* Konstruktives Handelnz.B. Schreiben* verschiedene HandlungszentrenArm, Bein, Einzelhandlungen, Rumpf; Erinnerungen, Gedächtnisregulation für Arm und Bein* sensibles Rindenfeld / somato-sensorisches RindenfeldSchmerz,- Temperatur,- und Berührungswahrnehmung(bei schnellerem Denken wird der Zeitablauf verändert, die Wahrnehmung läuft wie in Zeitlupe ab, dieReaktion ist möglicherweise schneller; der Gesamtgedanke ist wahrscheinlich nur in derKommunikation verschiedener Hirnareale möglich)Abbildung rechts:Somato-sensorisches Rindenfeld / motorisches RindenfeldArne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 29 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


ErinnerungsfelderBeim Gedächtnis hat man sich gefragt, „wie können wir etwas lernen und merken?“1. Aktionspotential: Die Information wandert in Form eines Aktionspotentials im Hirn umher, siemuss wandern damit die Erregung von Zelle zu Zelle weitergegeben werden kann. Wenn dieInfo aufhört zu wandern, gibt es keine Erinnerung mehr. Z.B. bei Gehirnerschütterung sindkurzzeitige Informationen vorübergehend verschwunden.2. Langfristigeres GedächtnisDemenzkranke können sich kurzfristig nichts merken, aber langfristige Erinnerungen tauchenwieder auf.Die DNS speichert nichts, sie lernt nichts dazu, eine Nervenzelle speichert keine zusätzlichenInformationen in ihrer DNS. Nur Eiweiß hat die Komplexität, Gedächtnismoleküle speichernirgendwie Informationen, wie ist nicht bekannt. Es gibt Proteine im Gehirn, dieformveränderbar sind, in dieser Formveränderung können Proteine möglicherweiseInformationen speichern. Diese Informationen gibt es, aber keine Nachweise.GedächtnisSchematische Darstellung des GedächtnissesbewussterGedächtnisanteilunter,- unbewußterGedächtnisanteilpräcorticalEs gibt eine Grenze zwischen präcorticaler Information und corticaler Hirnrinde.Im Thalamus kommt die Sensibilität / Information an und bei einem Großteil wird entschieden, sienicht weiterzuleiten, sie werden aussortiert.Eine aussortierte Information (grüner Pfeil biegt ab) kommt nie in der Hirnrinde an, sie wird als nichtrelevant verworfen. Mengenmäßig ist dieser Teil der Informationen der größte Teil überhaupt, riesigeInfomengen werden im Thalamus verworfen.Inzwischen ist ein Bereich bekannt, die Schmerzwahrnehmung.Muskelschmerzen, Darmperistaltik, Drüsenkontraktionen der Speicheldrüse usw. sind normalerweiseständig schmerzhaft, doch erst bei Krankheit oder Entzündung sind die Schmerzen spürbar. DasWegfiltern der Schmerzen geschieht durch Botenstoffe, den Endomorphinen. Diese physiologischeEndomorphinbildung wird gestoppt durch die Einnahme von Opiaten wie Heroin. Opiatabhängigebilden kein Morphin mehr, daher kommen die Entzugsschmerzen. Nach der Entzugsphase fängt derKörper wieder an, Endomorphin zu bilden.Vermutlich gibt es viele andere Bereiche der Sensibilität, in denen Informationen verworfen werden,sie sind aber nicht bekannt.Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 30 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Alle Informationen die in die Rinde gehen, sind erstmal im Gedächtnis.Zwei große Anteile werden unterschieden:1. Bewusster Gedächtnisanteil (man merkt sich etwas, kurzfristige, langfristige und verborgeneInfos)Es gibt verschiedene Ebenen des Gedächtnisses:a. Der erste Teil (unten orange) besteht aus Aktionspotentialb. Der zweite Teil wird stofflich gespeichert (oben rot)Die Inhalte der Informationen werden wie in Schubladen aufgehoben, diese werdenbeschriftet, daher ist es beim Lernen wichtig, sich die Überschriften einzuprägen.Selten gebrauchte Infos werden in der Tiefe versteckt.2. Nicht bewusster GedächtnisanteilDieser Teil des Telencephalons (Großhirn) enthält Informationen, die vom Thalamus in dieRinde geschickt worden sind. Wir merken bewusst nichts von den eingehenden Infos. DieserTeil wird hauptsächlich der Emotion / Psyche zugeordnet. Es geht sicher noch um mehr alsum nicht bewusste emotionale Erinnerungen, auch wenn sie in der Medizin eine großeBedeutung haben.Phänomen: Ich kenne Menschen, die ich rein objektiv noch nie gesehen habe. Dazu existierenStudien.Erster Bereich → Informationen werden gespeichert (auch im Kleinkindalter, daheraufpassen, was vor Kindern geredet wird oder was sie für Filme sehen)Zweiter Bereich → emotionale Erinnerung (z.B. Vater hat das Kind verprügelt) das istbewusst und unbewusst emotional, die Psychologie unterscheidet unterbewusst undunbewusst (beides bedeutet in einer bestimmten Richtung nicht bewusst)UnterbewusstEs ist wieder hervorholbar, z.B. im Rahmen einer Psychoanalyse, Psychotherapie oderHypnose; bei Klaustrophobie hilft die Hypnose sich zu erinnern an einschneidende Erlebnissewie in die Besenkammer gesperrt werden oder ähnliches.An was man sich nicht erinnern kann bleibt unbewusst, meist sehr frühe emotionaleErinnerungen oder schwerwiegende bedrohliche Ereignisse, sie sollen nicht gewertet werden.Für ein Kind, das emotional belastende Dinge erlebt, ist es wahrscheinlich einlebenserhaltender Mechanismus, dieses Erleben abzukapseln um daran nicht zugrunde zugehen oder sich umzubringen. Diese Information arbeitet, ist aber nicht bewusst, sie hat eineBedeutung für emotionale Reaktionsmuster.Unbewusst → was abrufbar istUnterbewusst → was nicht abrufbar istArne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 31 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Hirnnerven – Nn. cranialesI. Hirnnerv – N. olfactorius (Riechnerv)II. Hirnnerv – N. opticus (Sehnerv)III. Hirnnerv – N. oculomotorius (Augenbewegenerv)IV. Hirnnerv – N. trochlearis (Augenrollnerv)V. Hirnnerv – N. trigeminus (Großer sensibler Gesichtsnerv)VI. Hirnnerv – N. abducens (Augenabspreiznerv)I. Hirnnerv – N. olfactorius (Riechnerv / Riechkolben)Der N. olfactorius ist ein sensorischer Nerv und genau genommen ein Teil des Gehirns, mit derheute exakten mikroskopischen Anatomie würde er nicht mehr Nerv heißen. Der neue Namewäre Rhinencephalon (Riechhirn).Der N. olfactorius liegt innerhalb der Schädelkapsel, über der Lamina cribrosa (siebartigdurchbrochene Lederhaut). Hier ziehen die Nervenfasern durch, die Fila olfactoria (Riechfäden/ Abkömmlinge), sie ziehen zur Regio olfactoria (Riechschleimhaut), die beim Menschen imGegensatz zum Tier ein sehr kleines Areal der Nasenschleimhaut ausmacht. In der Regioolfactoria sitzen die Sinneszellen, das Riechen ist ein Teil der Sensorik.Die Nervenzellen (Soma) sitzen außerhalb des Gehirns, die Fortsätze sind Axone (Info wird zumGehirn geschickt), sie ziehen als Fila zum Bulbus und somit in das Gehirn.Regio olfactoria -RiechschleimhautBulbus olfactorius - RiechkolbenFila olfactoriiSomaII. Hirnnerv – N. opticus (Sehnerv)Der N. opticus ist ebenfalls ein sensorischer Nerv, die Sinneszellen liegen in der Retina(Netzhaut) des Auges. Die Fortsätze, die den eigentlichen Nerv bilden, sind auch Axone die indas Gehirn ziehen. Von jedem Auge zieht ein Sehnerv ins Gehirn, das ist bis zur Überkreuzungder N. opticus. Die Überkreuzungsstelle ist das Chiasma opticum (des rechten und linkenSehnervs), danach zieht ein Strang zur Hirnrinde. Jetzt heißt der Nerv N. tractus opticus(Tractus – Strahl).Die Nervenfasern sind von ihrer Qualität der Informationsaufnahme in zwei Gruppen eingeteilt:o nasale Fasern – auf der Nasenseiteo temporale Fasern – auf der SchläfenseiteÜberkreuzung:Die temporalen Fasern kreuzen sich nicht auf die andere Hirnhälfte, sondern bleiben auf dergleichen Seite (rechts bleibt rechts).Die temporalen Fasern kreuzen auf die andere Hirnhälfte.Grund: Die nasalen Fasern des linken Auges und die temporären Fasern des rechten Augessehen dasselbe. Durch die Art der Überkreuzung wird sichergestellt, dass die nasalen Faserndes rechten Auges und die temporalen Fasern des linken Auges die Hirnhälften erreichen. Soergeben sich unterschiedliche Blickwinkel und das dreidimensionale Sehen entsteht. Das ergibtein präziseres Abschätzen von der Tiefe eines Gegenstandes, die Gesichtsfelderüberschneiden sich. Es gibt einen Überschneidungsbereich, da kann dreidimensional und sehrscharf gesehen werden.Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 32 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Bei einem Auge baut das Gehirn ein scheinbares dreidimensionales Bild, eine scheinbareRäumlichkeit wird hergestellt, aber tatsächlich wird nur zweidimensional gesehen. DieEntfernungseinschätzung ist schwieriger, daher ist die Unfallgefahr erhöht.HirnrindeChiasma opticumTractus opticusNervus opticusAugetemporale FasernRetinanasale FasernIII. Hirnnerv – N. oculomotorius (Augenbewegenerv)Er ist wichtig für die Bewegung des Auges und er hat drei funktionelle Anteile:1. motorischer Anteil2. parasympathischer Anteil3. sympathischer Anteil → er gehört nicht wirklich zum N. oculomotorius, denn es gibt keinsympathisches Zentrum im Gehirn. Die sympathischen Fasern des N. oculomotoriusstammen aus dam Halsmark und werden vom N. oculomotorius nur mitgenommenzu 1. motorischer AnteilInnervation des M. levator palpebrae superioris – Oberlidheber (Eselsbrücke – Zusatzcarlus dallus, Karl Dall)Sechs Muskeln bewegen das Auge, 2 schiefe und 4 gerade, der N. oculomotorius innerviert 4davon.M. rectus bulbi superiorM. obliquus bulbi superior– IV H.N.M. rectus bulbi lateralis– VI H.N.M. rectus bulbi medialisM. rectus bulbi inferiorM. obliquus bulbi inferiorArne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 33 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


2 schiefe MuskelnM. obliquus bulbi superioris und inferior → um den Horizont gerade stehen zu lassen, wirddas Auge entsprechend bewegt.der M. obliquus bulbi superioris wird vom IV. Hirnnerv – N. trochlearis innerviertder M. obliquus bulbi inferior wird vom III. Hirnnerv – N. oculomotorius innerviert4 gerade Muskeln1. M. rectus bulibi superior – oben (Innervation → III. HN)2. M. rectus bulbi inferior – unten (Innervation → III. HN)3. M. rectus bulbi medialis – median (Innervation → III. HN)4. M. rectus bulbi lateralis – seitlich (Innervation → VI. HN – N. abducens,Augenabspreiznerv)Die IV. und VI. Hirnnerven innervieren je nur einen einzigen Muskel.zu 2. und 3. vegetativer Anteil – parasympathisch und sympathischDer vegetative Anteil zieht in das Auge hinein. Iris (Regenbogenhaut), Linse, PupilleZonulafasern – Aufhängung der LinseZiliarkörper – daran hängen die ZonulafasernM. ziliaris → er wird parasympathisch innerviert, Funktion – Akkomodation (Nah, undFerneinstellung der Linse)ZonulafasernPupilleIrisLinseM. sphinkter pupillaeCiliarkörperM. dilatator pupillaeM. ciliarisLinse mit Ziliarkörper (Abbg. 3)In dieser Stellung ist der M. ziliaris kontrahiert, wenn er sich zusammen zieht, bekommt ereinen dicken Bauch. Dann ist der Raum zwischen dem oberen und dem unteren Muskel kleinerals wenn der Muskel erschlafft ist. Bei Kontraktion erschlafft die Linse, sie ist entspannt.Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 34 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Fernakkomodation (Abbg. 4) – entspannend; der Muskel ist erschlafft, die Linse wirdauseinander gezogenNahakkomodation (Lesen) ist anstrengend, der Muskel ist kontrahiert und verbraucht Energie.Im Alter verliert die Linse ihre Elastizität, die Fasern verändern sich und sie kann sich nicht mehrrichtig runden. Neugeborene sehen am schärfsten und können sich deshalb Dinge ganz naheans Auge halten.NahakkomodationFernakkomodationentspannte LinseLinseauseinander gezogenIrisZwei Muskeln befinden sich in der Iris:M. sphinkter pupillae (geht ringförmig um die Pupille) – Innervation parasympathisch; erverengt die Pupille → Miosis, normalerweise bei starkem Lichteinfall, um das Auge vor zuvielLicht zu schützen (verhindert die Untersuchung des Augenhintergrundes, daher gibt es vor derUntersuchung Atropintropfen in das Auge, der Muskel wird dadurch gelähmt)M. dilatator pupillae (zieht die Pupille auseinander) – Innervation sympathisch; er liegtringförmig in der Iris und erweitert die Pupille → Mydriasis – Erweiterung der Pupille beiDunkelheit; Belladonna sieht schön aus, daher hat der Sympathikus seinen Namen bekommen,weil große Pupillen Menschen sympathisch aussehen lassen.IV. Hirnnerv – N. trochlearis (Augenrollnerv)motorischer Nerv –Innervation: M. obliquus bulbi superiorisArne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 35 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


V. Hirnnerv – Nervus trigeminus- N. masticatoriusI. N. ophtalmicusI.1. N. frontalisI.2. N. nasociliarisI.3. N. lacrimalisII. N. maxillarisII.1. N. infraorbitalisII.2. N. zygomaticusII.3. Nn. palatiniIII N. mandibularisIII.1. N. lingualisIII.2. N. alveolarismandibularisIII.3. N. auriculotemporalisI.2.I.3.II.1.II.3.I.1.II.2.III.1.III.3.III.2.V. N. trigeminus → Er ist der große sensible Kopfnerv und hat drei große sensible Äste:I. N. ophtalmicus, II. N. maxillaris und III. N. mandibularis.Daneben gibt es noch kleinere motorische Anteile:N. masticatorius → er ist motorisch verantwortlich für die Kaumuskulatur, sie teilt sich auf in:M. temporalis, M. masseter (beide sind für den Kieferverschluss zuständig) und Mm. pterygoidei(Kiefer seitlich und nach unten bewegen zum zermalen der Speise), außerdem innerviert derN. masticatorius noch den M. tensoatympanie (Trommelfellspanner), ein Schalltrauma kannentstehen, wenn ein Geräusch zu laut ist.I. sensibler Ast: N. ophtalmicus→ er kommt im Bereich der Orbita (Augenhöhle) aus der Schädelkapsel und verzweigt sich dort, einAst davon ist der Hirnnerv:I.1. N. frontalis → er zieht beim Foramen supraorbitalis, bzw. der Fissura orbitalis aus der Orbitaauf die Stirn und innerviert die Stirn sensibelI.2. N. nasociliaris → er ist verantwortlich für die Sensibilität von Auge, Wimpern und der NaseI.3. N. lacrimalis → er ist verantwortlich für den Tränenapparat, einerseits ist er sensibel,andererseits ziehen über den N. lacrimalis auch parasympathische Fasern zur Tränendrüse(in Betrieb → weinen)II. sensibler Ast: N. maxillarisII.1. N. infraorbitalis → er zieht von der Orbita auf die Vorderseite der Maxilla durch das Forameninfraorbitale; er sit sensibel verantwortlich für das vordere Gesicht, die Oberlippe und dieOberkieferzähne (Betäubung aller Zähne des Oberkiefers auf einmal)II.2. N. zygomaticus →er ist sensibel verantwortlich für den JochbogenII. 3. Nn. palatini → sie sind sensibel verantwortlich für den Gaumen (spüren von Fremdkörpern)III. sensibler Ast: N. mandibularis (zuständig für den Unterkiefer)III.1. N. lingualis → sensible Innervierung der Zunge, mit dem N. lingualis ziehen vegetative Fasernzur Zunge und zu den Speicheldrüsen um die Speichelsekretion zu regeln;→ vegetative Innervierung des Parasympathikus, die einzelnen Geschmacksknospen der Zungehaben Spüldrüsen, die Geschmacksknospen können frei gespült werden, dann kann neugeschmeckt werdenArne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 36 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


→ ein sensorischer Anteil ist verantwortlich für die vordere Hälfte des Zungengeschmacks; dervegetative und sensorische Anteil gehören nicht wirklich zum N. trigeminus, sondern sindeigentlich Qualitäten des VII. Hirnnervs, des N. facialis, die werden dem N. trigeminus zurZunge mitgegeben, das geschieht über die Chorda tympanie, einige Fasern gehen vom VII.Hirnnerv zum V. Hirnnerv und dann zusammen zur Zunge, Chorda tympanie → Seitenfaserin der Paukenhöhle (Bulla tympanie) im Mittelohr; bei einer Mittelohrvereiterung schmeckt manauf der vorderen Zunge nichts mehr, das sind Anzeichen für ein angegriffenes Ohr und sollteschnell behandelt werden.VII.V.III.2. N. alveolarismandibularis → er verläuft an der Innenseite der Mandibula und zieht durch dasForamen mandibulae in die Mandibula in den Canalis mandibularis, am Kinnloch (Foramen mentale)endet der N. alveolarismandibularis; er versorgt den Unterkiefer mit den Zähnen sensibel; (zumBetäuben der Backenzähne wird im Foramen mentale betäubt, dort befinden sich vieleSpeicheldrüsen)III.3. N. auriculotemporalis → er ist sensibel für das Ohr und das Schläfenbein verantwortlichVI. Hirnnerv – N. abducens (Augenabspreiznerv)MotorischInnervation: M. rectus bulbi lateralis – seitlichVII. Hirnnerv – N. facialisDer N. facialis ist der große motorische Gesichtsnerv, er ist verantwortlich für die mimischeMuskulatur (Mm. faciei), sie hat zwei relevante Muskeln:M. orbicularis oculi – Lidschließer,M. orbicularis oris – MundschließerDer N. facialis ist bei Schlaganfällen häufig betroffen, wenn eine Lähmung eintritt, bleibt das Augeoffen und trocknet aus, bei einer Facialisparese droht ebenso die Austrocknung, nach wenigenStunden ohne Feuchtigkeit ist das Auge tot.Besonderheit: Die Motorik des N. facialis kreuzt die Kopfseite unterhalb der Augenbraue, oberhalbbleibt die Motorik auf derselben Kopfseite, das bedeutet, die rechte Gehirnhälfte versorgt rechts dieStirn und links den Rest des Gesichts.Der N. facialis hat noch einen parasympathischen Anteil für die Speicheldrüsen und die Zunge undeinen sensorischen Anteil für den vorderen Zungengeschmack. Die Fasern der parasympathischenund sensorischen Anteile werden dem N. trigeminus mitgegeben und ziehen über die Chordatympanie mit dem N. lingualis zur Zunge.VIII. Hirnnerv – N. vestibulocochlearisAnatomischer Name → Vestibularorgan – Gleichgewichtsorgan, Cochlearorgan – Hörorgan,Hörschnecke; der Gleichgewichts;- Hörnerv heißt auch N. statoakustikus (Statik – Gleichgewicht,Akustik – Hören)IX. Hirnnerv – N. glossopharyngeusEr ist verantwortlich für die Sensibilität und die Motorik von Gaumen und Rachen und für die Sensorikdes hinteren Zungengeschmacks.Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 37 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


X. Hirnnerv – N. vagusEr hat einen motorischen Anteil, der ist verantwortlich für die Kehlkopfmotorik (Sprechen, Singen undGeräusche machen). Bei Schädigung des N. vagus entstehen Sprachstörungen.Der N. vagus hat auch einen bedeutsamen parasympathischen Anteil, er innerviert die Lunge, dasHerz und den gesamten Verdauungsapparat bis zur Flexura coli sinistra (linke Colonkrümmung)XI. Hirnnerv – N. accessoriusEr ist motorisch verantwortlich für den M. sternocleidomastoideus und für den M. trapezius.XII. Hirnnerv – N. hypoglossusEr ist der motorische Unterzungennerv und innerviert die ganze Zunge motorisch.Vesikel des Gehirns – VentrikelDie Ventrikel sind mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume im Gehirn, diese Hohlräume sind mit Ependymausgekleidet (Ependym → Gliazellen, kleidet Liquorräume, also den Canalis centralis und Ventrikelaus).Die Ventrikel werden in Ventrikel I – Ventrikel IV unterschieden, die Ventrikel I und II sind dieSeitenventrikel (genaue Benennung rechter oder linker Seitenventrikel). Der Ventrikel III ist da, wo Iund II in Verbindung sind. I und II liegen unter dem Großhirn und III und IV liegen im Stammhirn.Der Liquor in den Ventrikeln wird über Gefäßgeflechte aus dem Blut abfiltriert, ein Geflecht heißtPlexus chorioideus, für jeden Ventrikel gibt es Plexi.Der Liquor zirkuliert dann durch die Ventrikel, den Zentralkanal und durch den Subarachnoidalraum.Der Abfluss des Liquors in das venöse System (Rückresorbtion) findet im Bereich von Schädelbasisund Schädelkapsel statt.Funktion der Liquorräume1. Eine gewisse Stabilität des Gehirns wird erzeugt, gleichzeitig bekommt das Gehirn dadurchFlexibilität (ähnlich dem Wasserbett) und wird durch Federung nicht so schnell geschädigt(z.B. bei Schlägen wackelt es nach, hat aber eine gewisse Festigkeit)2. Der Liquor hat eine gewisse Ernährungsfunktion für die umliegenden Hirnteile (die Relevanzist nicht nachgewiesen)3. Diagnostische Nachweismöglichkeit von Eiter oder Bakterien bei Verdacht auf Meningitis, beiZuckerbestimmung, Punktion bei Multipler Sklerose…QuerschnittPlexus chorioideusI + IIIIIIVArne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 38 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


ReflexeDefinition:Reflexe sind unwillkürlich und regelhaft ablaufende Vorgänge als physiologische Reaktion einesErfolgsorgans auf einen adäquaten Reiz.Einteilung in vier Gruppen1. Monosynaptische Reflexe / MuskeleigenreflexeEine Synapse ist involviert.Vorgang: Der Reizort und das Erfolgsorgan sind identisch.Reiz → Dehnung der Muskelspindel (Sinnesorgane, die in den Übergängen von Sehnen undMuskeln sitzen). Diese Dehnung wird an das Rückenmark übermittelt, dort wird die Erregungan die motorischen Vorderhornzellen (Alphamotoneuronen / 2. motorisches Neuron)weitergegeben, die den Muskel zur Kontraktion veranlassen. Da die Reizübertragung und derdaraus resultierende Reflex nur über eine Synapse umgeschaltet wird (vom sensorischenHinterhorn auf das motorische Vorderhorn), nennt man ihn monosynaptisch. Da nur dieseVerbindungsstelle übersprungen werden muss, ist die Reflexzeit kurz (10-20 ms).Beispiel: Patellarsehnenreflex – Quadricepsfemorisreflex2. Polysynaptische Reflexe / FremdreflexeReizort und Erfolgsorgan sind verschieden. Der Reiz wird über mehrere Synapsen geleitet,zwischen sensiblem und motorischem Neuron sind ein oder mehrere Zwischenneuroneeingeschaltet. Fremdreflexe haben eine längere Reflexzeit, 30-80 ms.→ Pupillenreflex (Fremdreflex), der N. opticus (sensorisch) nimmt die Stärke des Lichts aufder Netzhaut wahr und leitet es an das Gehirn weiter→ Miosis / Pupillenverengung, Impuls des N. oculomotorius→ Mydriasis / Pupillenerweiterung des M. sphinkter pupillae3. Frühkindliche Reflexe- Schluck- und Saugreflex- Greifreflex- Schreitphänomen4. Pathologische Reflexe→ Babinskireflex – bei Säuglingen physiologisch, ab 1. – 2. Lebensjahr pathologisch,Greifbewegung der Zehen 2 – 5 bei Palmarstreichung, Dorsalextension; Schädigung imBereich des KleinhirnsZusätzlich:Erworbene Reflexe – Kategorie Konditionierung (Psychologie)- Klassisches Beispiel: Ivan Pavlow – läutende Glocke bei Fütterung von Hunden, die Hundesabbern schon beim Klingeln, egal ob Futter da ist oder nichtIst keine Reaktion vorhanden, wird der Jendrassik-Griff angewendet – die Hände werdenineinander gehalten und auf Stichwort auseinander gezogen, gleichzeitig wird der Hammerbetätigt.Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 39 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


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Sinnesorgane1. Sehorgan – Organum visum / Das Auge – OculusDas Auge ist nur ein Teil des Sehorgans, zum Sehorgan gehören:Auge – OculusTränenapparat – Apparatus lacrimalisAugenbindehaut – Tunica conjunktivaAugenlider – PalpebraeAugenmuskel – Musculi oculiTunica nervosa bulbi – NervenschichtTunica vasculosa bulbi – GefäßschichtTunica fibrosa bulbi – Bindegewebsschicht- Sklera – Lederhaut der Cornea- Cornea – HornhautPalpebrae superior – OberlidPalpebrae inferior – UnterlidConjunktiva palpebraeConjunctiva bulbi – AugenbindehautIris – RegenbogenhautPupille – SehlochLens – LinseCorpus ciliare – CiliarkörperCorpus vitreum – GlaskörperCamera bulbi anterior – vordere AugenkammerCamera bulbi posterior – hintere AugenkammerCamera vitrea bulbi – GlaskörperraumPapilla nervi opticiTunica fibrosa bulbiTunica vasculosa bulbiOberlidSkleraTunica nervosa bulbiWimperGlaskörperUnterlidCorneaIrisCamera bulbi anteriorChorioideaCamera bulbi posteriorCamera vitrea bulbiArne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 41 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Corpus vitreum (Glaskörper) → ist nicht sehr fest, vom Aufbau wie eine ganz ganz dünne Gelatinemit wenig Eiweiß und viel Wasser; (bei Verletzung verflüssigt sich der GlaskörperLens (Linse) → ist am Ciliarkörper aufgehängt, an den ZonulafasernDrei Schichten der äußeren Umhüllung (von innen nach außen)Tunica nervosa bulbi – Nervenschicht → embryonale Entwicklung sie entspricht dem Gehirn, ist einTeil des Gehirns, HirnbläschenTunica vasculosa bulbi – Gefäßschicht → entspricht von der Analogie der Pia mater; enthältBlutgefäßeTunica fibrosa bulbi – Bindegewebsschicht→ entspricht von der Analogie der Dura mater, umhülltdas Auge außenTunica fibrosa bulbi – BindegewebsschichtSie wird in zwei Anteile unterschieden:1. Sklera – Lederhaut der Cornea → geht einmal um das Auge rum, mit Ausnahme desvorderen Teils; die Sklera ist der größte Teil der Bindegewebsschicht und ist aus derbemBindegewebe aufgebaut; sie soll das Auge schützen, sie ist nicht durchsichtig daher kannman ihre vorhandenen Blutgefäße von außen nicht sehen; sie reflektiert das gesamteLichtspektrum und ist deshalb als das Weiße im Auge zu sehen2. Cornea –Hornhaut → glasklare durchscheinende Schicht, durch sie scheint Licht in das Augehinein (in der Pathologie verhornt diese Haut, daher der Name); sie ist ausBindegewebsfasern aufgebaut und enthält physiologisch keine Blutgefäße, sonst wäre sienicht mehr glasklar und durchsichtig; die Cornea hat an ihrer Vorderseite das vordereHornhautepithel und gehört eigentlich zur Conjunktiva (Augenbindehaut), aber man sagtHornhautEpithel – mehrschichtig unverhornendes Plattenepithel, wegen der mechanischenBelastung muss es ein Plattenepithel sein, dann folgt dieSubstantia propria – Schicht mit BindegewebsfasernHornhautendothel – Rückseite der Hornhaut → so dünne Zellen, dass sich der Kern wie einEigelb vorwölbt, (Blutgefäßendothel), so dünn, weil keine mechanische Belastung vorliegtdamit Licht durchkommt.Die Hornhaut wird auf der Vorderseite (außen) von Tränenflüssigkeit ernährt, sie mussproduziert werden und darf nicht so schnell verdunsten, sonst sterben die Zellen ab; Mangelan ATP → Natriumkaliumpumpe der Zelle kann nicht arbeiten, die Zelle läuft voll Wasser undquillt auf, das gibt eine räumliche Verschiebung, der Lichteinfall wird so zum Problem und dieHornhaut wird trüb und gebrochen.Auf der Rückseite der Hornhaut ist der Hohlraum gefüllt mit Kammerwasser; es ernährt vonhinten die Hornhaut.Es gibt verschiedene Kammern:vordere Augenkammer – Camera bulbi anterior, zwischen Iris und Hornhauthintere Augenkammer – Camera bulbi posterior, zwischen Iris und LinseGlaskörperraum – Camera vitrea bulbi, Kammer hinter der Linse, sie wird nur ernährtvon Tränenflüssigkeit und Kammerwasser.Pathologisch: Gefäße können in die Hornhaut sprießen, das sind Blutgefäße der Conjunktiva, siesind nicht gefüllt und daher nicht sichtbar. Bei Hornhautverletzung können die Blutgefäße in derHornhaut gesehen werden, auch woher sie kommen. Wenn Skleragefäße in die Hornhaut reinschießen, ist es ungünstiger, weil sie tiefer liegen, das weist auf eine tiefer greifende Verletzunghin und ist eine Indikation für chirurgische Behandlung.Eine Entzündung wird durch Cortisonsalbe unterdrückt, das ist nötig weil sonst die Hornhaut festwird und der Mensch erblindet. Ein Antibiotikum für die Immunabwehr im Auge und dieEntzündungshemmung wird dazugegeben. Homöopathie bewirkt zwar eine Zuheilung derverletzten Hornhaut, aber die Folge ist Blindheit. Augentropfen (Fluorescin) färben dieAugenflüssigkeit und falls die Cornea verletzt ist, lagert sich Fluorescin an der Oberfläche an. Dieverletzten Stellen werden dadurch sichtbar.Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 42 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Tunica vasculosa bulbi – GefäßschichtVerschiedene Anteile:1. Chorioidea – AderhautIn der Aderhaut befinden sich die Blutgefäße, die die Netzhaut versorgen, sie geht hinten umdas Auge herum. (Manche Tiere können damit nachts sehen wegen reflektierender Partikel.)Sie hat eine diagnostische Bedeutung durch die einzige Möglichkeit, Hirngefäße direkt sehenzu können. Kräuselung in den Augengefäßen deutet auf sehr hohen Blutdruck hin.2. Corpus ciliaris – Ziliarkörper → darin sitzt der M. ciliaris, im Ciliarkörper ist die Linse überdie Zonulafasern aufgehängt; die Linse entsteht embryonal nicht aus dem Gehirn, sondernvon der äußeren Haut und stülpt sich in das Innere hinein.3. Iris – RegenbogenhautSie gehört noch zur Tunica und hat relativ viele Blutgefäße, in der Iris befinden sich zweiMuskeln:M. sphinkter pupillae → Verschließen der PupilleM. dilatator pupillae → zieht durch die Iris und erweitert die PupillePupille – Sehloch in der Mitte, durch die Pupille fällt das Licht ins Auge, sie regelt denLichteinfall, bei großer Pupille fäll viel Licht in das Auge, es ist dunkel, bei kleiner Pupille wenigLicht – es ist hell; die Netzhaut würde bei großer Helligkeit ohne Pupille zerstört werden. DieLinse ist wie ein Brennglas.Die Iris hält das Licht mit Pigmenten auf, sie absorbieren das Licht.Die Pigmente befinden sich an zwei Stellen:• Irisstroma → darin liegen verschieden farbige Pigmente, sie sind lediglich für dieIrisdiagnose von Bedeutung, können den Lichteinfall aber nicht verhindern• Pars iridica retinae – hinteres Irisepithel → Epithelschicht auf der Rückseite derIris, das Epithel gehört eigentlich nicht zur Iris, sondern zur Retina; es ist einPigmentepithel und hauptsächlich dafür verantwortlich, dass kein Licht durch die Iris indas Auge fällt. Durch die Pigmente der Iris wird die Augenfarbe sichtbar.Licht fällt auf die Iris, ein Teil des Lichtspektrums wird absorbiert, ein Teil wirdreflektiert, wir sehen das reflektierte Licht, das bewirkt die Augenfarbe (z.B. wird eingrüner Teil des Auges reflektiert, sind das „grüne Augen“). Blaue Augen sind arm anPigmenten, vom Spektrum wird wenig absorbiert, durch die Iris fällt mehr Licht in dasAuge. Das Blau ist eine optische Täuschung im Auge, sie entsteht wenn Licht auf eineOberfläche fällt, hinter der ein dunkler Raum liegt (siehe Himmel).Konsequenz: bei starkem Licht sehen Blauäugige etwas schlechter und können eherAugenschäden bekommen. Im oberen Teil der Nordhalbkugel gibt es mehrBlauäugige, dort ist die Sonneneinstrahlung wesentlich geringer.Linse – LensSie ist aus Linsenfasern aufgebaut, diese Fasern lassen das Licht durch und brechen es so, dass esgenau auf der Netzhaut seinen Brennpunkt hat, es wird auf die Netzhaut fokussiert. Auf der Netzhautentstehen Bilder, wenn das Bild nicht an der richtigen Stelle steht, ist es unscharf, das Licht wird aufeinem Punkt gebündelt. Das Bündel kann die Linse für Bilder, die aus verschiedenen Richtungen indas Auge fallen, so auf der Netzhaut fokussieren, dass das Licht aus mehreren Richtungen auf dieNetzhaut geleitet wird. Auch auf Nah oder Fern kann es eingestellt werden. Die Nah- undFernakkomodation, wie es die Linsenfasern bewerkstelligen kann man nicht 100%ig beschreiben, dasist noch ein Rätsel, im Gegensatz zur Glaslinse.Aufbau: Fasern in der Linse, auf der Vorderseite der Linse ist ein Epithel, auf der Hinterseite ist dashintere Linsenmembran (Einmaligkeit in der Histologie), das ist ein Fasergewebe ohne Epithel auf derOberfläche.Wegen der mechanischen Belastung ist vorne Epithel und hinten die Membran. Wenn die Linse beiErschütterung auf die Iris aufsetzt, ist das Risiko der Verletzung nicht so groß bei einem Epithel, dasaus Proteinfaser besteht.Die Linse ist genau genommen tot, ihre Zellen entstehen nicht neu. Embryonal ist die Linse durchZellen entstanden, aber im Auge ist totes Gewebe aus Eiweißfasern, sie verändern sich nicht mehr.Daher ist der Altersstar ein normaler Alterungsprozess, weil sich die Linse nicht mehr regenerierenkann.Zu Arbeitsblatt Sinne 02Zu 3. Gelber Fleck – Makula glutea (Fovea centralis) → Punkt des schärfsten SehensArne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 43 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Tunica nervosa bulbi / Retina – Netzhaut→ innerste Schicht des Auges (ist nur Netzhaut)Drei Anteile:1. Pars iridica retinae – hinteres Irisepithel2. Pars ciliaris retinae – Ciliarkörperepithel3. Pars optica retinae – sehender Teil der Netzhaut1. und 2. werden zusammen auch Pars caeci – blinder Teil genanntAbbildung 1Pars optica retinae1 – Stratum ganglionare nervi optici2 – Stratum ganglionare retinae3 – Stratum ganglionare neuroepithelia4 – Stratum pigmentosumStäbchenZapfen1231 – Stratum ganglionare nervi optici→ Ganglionzellen, die mit ihren Axonen als N. opticus zum Gehirn ziehenBesonderheit: Blinder Fleck → an dieser Stelle verlassen alle Nervenfasern das Auge, es gibt keinenPlatz für sehende Zellen2 – Stratum ganglionare retinae→ leitet Sinnesinformationen weiter und baut sie um3 – Stratum ganglionare neuroepithelia→ eigentliche Sinneszellen, hier wird das Licht wahrgenommen4 – Stratum pigmentosum→ Zurückwerfen des Lichts, sie verhindert, das Licht auf die Chorioidea fällt (das Rot des Bluteswürde das Bild sonst rot färben, Problem: Albinos)4Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 44 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Die Sinneszellen der NetzhautStäbchen• sie sind verantwortlich für des Sehen von hell und dunkel, über alle Abstufungen zwischenschwarz und weiß• auch bei relativ wenig Licht gibt es die Möglichkeit zu sehen• vor allen in den Randbereichen des Gesichtsfeldes (ist hier bedeutungsvoller)Zapfen• sie sind verantwortlich für das farbliche Sehen• gleichzeitig für besonders scharfes Sehen• sie benötigen viel Licht (fallen aus bei Lichtmangel)Es gibt drei Zapfenarten:- Blauzapfen- Rotzapfen- GrünzapfenJeder Spektralbereich führt zur Erregung von bestimmten ZapfenRotzapfen – rotes LichtBlauzapfen – blaues LichtGrünzapfen – blaues Licht und gelbes LichtDer gelbe FleckIm gelben Fleck ist die Zapfendichte besonders hoch, pro mm 2 mehr Zapfen als Stäbchen; durch dieDelle nach außen gibt es noch mehr Zapfen pro mm 2 .→ verantwortlich für scharfes SehenWahrnehmung der Energie des LichtesDas Licht besteht aus:- Schwingungen (Photonen) aus Protonen, wellenförmige Bewegungen- die Farbwahrnehmung entsteht durch unterschiedliche Schwingungszahl des Lichts,dadurch sind die Zapfen in der Lage, physikalisches Licht wahrzunehmen und so einechemische Reaktion auszulösen → Aktionspotentialrot → langsamste Frequenz- für die Photonenwahrnehmung gibt es Stäbchen und Zapfen, darin befindet sichSehpurpurSehpurpurUm das Licht wahrnehmen zu können, ist Sehpurpur nötig.Er besteht aus:Eiweißanteil – OpsinCoenzym – Retinal (Aldehyd, Substanz die aus Vitamin A hergestellt wird)Das Retinal ist an das Opsin gebunden, zusammen ergibt das den vollständigen Sehpurpur.bei Stäbchen → Rhodopsinbei Zapfen → IodopsinDas Retinal mit Knick ist das cis – Retinal, das ohne Knick ist das Trans – RetinalOpsincis-Retinaltrans-RetinalArne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 45 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Wenn Licht auf das Sehpurpur fällt, ist das Licht energiereiche Strahlung. Das Retinal wird durch dieenergiereiche Strahlung angeregt und geht dann von der cis-Form in die trans-Form über. Die trans-Form passt nicht an Opsin und löst sich davon, das Retinal geht weg, es findet eine Trennung statt.Dieser Zustand dauert nur Sekundenbruchteile. Enzyme bauen die trans-Form wieder in die cis-Formum.Der Moment der Trennung von Opsin reicht aus. Opsin ist ein Enzym und bewirkt eine Depolarisationder Zellmembran wenn es alleine ist. Das ist der Weg zum Aktionspotential, ein Molekül von Opsinreicht noch nicht aus, aber bei mehr an Licht und vielen Spaltungsprozessen geht es in das Gehirn.Das Gehirn weiß, wo der entsprechende Zapfen im Auge liegt, die Information, wo das Licht herkommtwird nasal und temporal wahrgenommen und die Helligkeit wird in einer bestimmten Frequenzgesendet. (100% des Sehpurpurs haben sich bei einem Blitz gespalten, in diesem Moment ist manblind, bis sich das Opsin wieder aufgebaut hat.)Augenkammernvordere Augenkammer – Camera bulbi anterior, zwischen Iris und Hornhauthintere Augenkammer – Camera bulbi posterior, zwischen Iris, Linse und CiliarkörperGlaskörperraum – Camera vitrea bulbi, restlicher Raum des Auges, Kammer hinter der LinseDie Augenkammern sind mit Kammerwasser gefüllt, es wird ähnlich dem Liquor im Bereich desCiliarkörpers aus dem Blut abfiltriert. Das Kammerwasser wird permanent erneuert.Die Retina und die Iris werden über das Kammerwasser mit ernährt.Kammerwinkel → Cornea und Iris treffen sich im Kammerwinkel, im Schlemm´schen Kanal, dort fließtdas Kammerwasser ab. Es gibt mehrere Abflussmöglichkeiten rund um das Auge.Bei Erkrankung des Auges kann es nicht ausreichend abfließen, der Innendruck steigt und ein grünerStar kann entstehen. Das ist äußerst schmerzhaft.Tränenapparat – Apparatus lacrimalisPuncta lacrimaliaGlandula lacrimaliaCaruncula lacrimaliaSaccus lacrimalisLacus lacrimalisCanaliculi lacrimalisFossa sacci lacrimalisDuctus nasolacrimalisDie Glandula lacrimalia liegt über dem Oberlid und produziert die Tränenflüssigkeit. Sie wirdvegetativ über den Parasympathikus gesteuert und produziert stetig Tränenflüssigkeit. Bei Emotionen,Wind, Zwiebel schneiden und anderen Reizen produziert sie auch etwas mehr.Die Tränenflüssigkeit enthält Nährstoffe für die Hornhaut:Wasser → für die Ernährung, verhindert Reibung, spült Fremdkörper weg)Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 46 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Antikörper → Lysozyme befinden sich in der Tränenflüssigkeit und Antikörper, die Augen sind imPrinzip wie eine offene Körperhöhle und leicht anfälligDie Tränenflüssigkeit sammelt sich im Bereich des nasalen Augenwinkels imLacus lacrimalis, dem Tränensee.Darin ist wie eine kleine Insel die Caruncula lacrimalis, das Tränenwärzchen. Daran sind zwei kleinePunkte, die Puncta lacrimalia, an ihnen fließt die Tränenflüssigkeit wie in einen Gulli in zweiTränenkanälchen ab, die Canaliculi lacrimalis.Die Tränenflüssigkeit sammelt sich in einem Sack, dem Saccus lacrimalis. Der Tränensack liegt ineiner Grube des Tränenbeins, der Fossa sacci lacrimalis des Ossis lacrimalis. Davon zieht derDuctus nasolacrimalis zur Nase und mündet in die Nasenhöhle. Dort verdunstet dieTränenflüssigkeit.Das Augenlid(Abbg. 1 Blatt 19)Außen – äußere Haut (anterior), dazu gehören die Zilien (Wimpern). Das sind Sinushaare→ um die Haarwurzel herum gibt es Blutgefäßkammern, die von einem sehr dichten Nervengeflechtumgeben sind. Die Sinushaare haben eine besonders große Sensibilität.Rückseite des Lides → Conjunctiva palpebrae, sie ist als Schleimhaut die Lidbindehaut und ziehtüber den Augapfel. Darunter liegt die Sklera.Die Conjunktiva bulbi liegt auf dem Auge.Untere Lidkante → dort münden Drüsen, z.B. die Meibom´schen DrüsenDie Liddrüsen fetten den Lidrand damit die Tränenflüssigkeit nicht überläuft und bei niedrigenTemperaturen gefriert. Das Fetten verhindert, das der Lidrand feucht bleibt.Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 47 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


2. Hörorgan / Das OhrDas Ohr enthält zwei Sinnesorgane mit unterschiedlichen Funktionen, das Gehörorgan und dasGleichgewichtsorgan.Äußeres OhrOhrmuschel – Auricula (Abbg. 3)Sie dient dazu, den Schall zu sammeln und die Richtung eines Geräusches wird wahrnehmbar. OhneOhrmuschel hört man schlechter. Sie gehört zum äußeren Ohr, an die Muschel schließt sich deräußere Gehörgang an → Meatus acusticus externus. In der Ohrmuschel wachsen Haare und dieOhrschmalzdrüsen, Glandulae ceruminosae produzieren den Ohrenschmalz, das Cerumen. Es fettetden Gehörgang und transportiert Schmutz nach draußen.Der äußere Gehörgang geht bis zum Trommelfell, der Membrana tympanie.MittelohrIn der Mitte ist der Hammeransatz, Stria mallearis. Das ist der Ansatz eines Knochens.Pars tensa – Sehnenplatte des Trommelfells (wie eine Schallplatte)Pars flaccida – kleiner Teil, dort sitzt der M. tensoa tampanie, der Trommelfellspanner, für leiseGeräusche wird das Trommelfell angespannt, bei lauten Geräuschen lässt der Muskel locker, damitdas Trommelfell nicht reißt.Meatus acusticus externus → das Trommelfell trennt das äußere Ohr und das Mittelohr, im äußerenOhr bewegt sich die Schallwelle durch die Luft und setzt das Trommelfell in Schwingung. DieSchwingung wird dann im Mittelohr über drei Gehörknöchelchen weitergeleitet.Hammer – MalleusAmboss – IncusSteigbügel – StapesDer Incus versetzt den Stapes in Schwingung, er kann auch über den M. tensoa stapedi angespanntwerden. Die Übertragung der Schwingung wird noch verstärkt. Der Stapes setzt dann am ovalenFenster an und überträgt die Schwingung zum Innenohr.Paukenhöhle – Bulla tympanie → sie liegt im Mittelohr, im Os temporaleGang – eustachische Röhre – Tuba eustachii / Tuba auditiva – Ohrtrompete → sorgt für einenDruckausgleich des Mittelohrs, wenn sie bei Otitis mit Eiter gefüllt ist, muss das Trommelfellangestochen werdendas Trommelfell arbeitet am besten in entspanntem Zustand, wenn es weder nach außen, noch nachinnen stark gewölbt ist.InnenohrEs befindet sich im Felsenbein, das Os temporale, und ist ein Gangsystem im Knochen. An das ovaleFenster schließt sich der obere Gang, die Scala vestibuli an. Sie geht als Gang die Gehörschneckehoch und zieht dann runter. Dieser Teil heißt Scala tympanie, sie geht hinunter bis zum rundenFenster. In den beiden Gängen befindet sich eine Flüssigkeit, die Perilymphe. Sie ist dem Liquor /Kammerwasser ähnlicher als der Lymphflüssigkeit. Die Perilymphe überträgt die Schwingung weiter.In der Flüssigkeit geht weniger an Schwingung verloren, die Feinheit von Geräuschen ist somitintensiver. Die Schwingung über das ovale Fenster wandert jetzt die Scala vestibuli hoch. An derSpitze der Schnecke kann die Schwingung über die Scala tympanie weiterwandern, der Rest derSchwingung kommt am runden Fenster an. Die übrig gebliebene Schwingung wird über das rundeFenster wieder an das Mittelohr zurückgegeben. Sie wird an die Luft in der Bulla tympanieabgegeben. Das funktioniert nur, wenn auch Luft vorhanden ist, bei einer eitrigen Entzündung wird einEcho hörbar.Unterscheidung von Mittelohrschwerhörigkeit und Innenohrschwerhörigkeit → im kranken Ohrhört man mit Mittelohrschwerhörigkeit lauter.Dritter Gang – Scala media (zwischen Scala vestibuli und Scala tympanie), sie ist mit Endolymphegefüllt (Aufbau wie Liquor, nur der Mineralstoffgehalt ist etwas anders).Hörorgan – Querschnitt (Abbg. Beiblatt)Wenn die Perilymphe schwingt, breitet sich die Schwingung über die Reissnersche Membran aufdie Endolymphe aus. Sie schwingt jetzt in der Scala media, auf dem Boden ist die Membranatectoria. Sie schwingt mit der Endolymphe, darunter liegen innere und äußere Haarzellen, das sindSinneszellen für das Hören. Durch mechanisches Klopfen der Membrana tectoria auf dieArne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 48 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


Sinneszellen kommt es zur Depolarisation der Haarzellen. Ist die Depolarisation groß genug, gibt esdas Aktionspotential.Akutes Schalltrauma → EntzündungChronische Schallbelastung → die Haarzellen werden zerstört (Walkman)Das Cochlearorgan nimmt die Schwingung wahr und leitet sie als Nervenimpulse an das Gehirn. DerAufbau ist so, dass an einer bestimmten Stelle der Schnecke nur eine bestimmte Frequenz gehörtwird. Für jeden Frequenzabschnitt gibt es ein eigenes Schneckenstück. Die Elastizität lässt in derSchnecke mit dem Alter nach, hohe Töne können dann nicht mehr so gut gehört werden.Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 49 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


3. Gleichgewichtsorgan - VestibularorganEin Endolymphgang geht zum Gleichgewichtsorgan hoch, dort sind mit Endolymphe gefüllte Gänge,die von Perilymphe umgeben sind.Ein Teil besteht aus drei Bogengängen:a) Ductus semicircularis anteriorb) Ductus semicircularis posteriorc) Ductus semicircularis lateralisIm Bogengang gibt es Endolymphe, bei jedem Gang ist eine Aussackung, darin befindet sich dieCrista ampullaris. Sie funktioniert wie eine Saloontür, sie klappt in beide Richtungen auf. DieSinneszellen liegen in der Crista, sie messen in welcher Richtung und wie stark die Crista klappt.Mechanismus: Kopf wird nach vorne beschleunigt, die Flüssigkeit im Bogengang (Endolymphe) istträge und nicht fest mit dem Kopf verbunden. Sie wird nach hinten fließen bis die Flüssigkeit und derKopf dieselbe Geschwindigkeit haben. Dabei klappt die Crista um, das wird wahrgenommen und dieGeschwindigkeit wird messbar gemacht.Crista ampullarisZweiter Teil im VestibularorganUtriculus und Saccus sind nicht bei allen Menschen vorhanden. Es sind Hohlräume, darin befindensich Gelkissen, die Matula utriculi und die Matula sacculi. In den Gelkissen sind Sinneszellen, ander Oberfläche der Kissen sitzen kleine Körnchen, die Statoliten (Statiksteinchen). Auf die Statolitenwirkt die Schwerkraft, sie drücken nach unten in Richtung der Schwerkraft. Dadurch können wirwahrnehmen wo oben und unten ist, auch wenn wir uns nicht bewegen.Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 50 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


4. Geschmacksorgan – ZungeDer Geschmackssinn ist in der Zunge lokalisiert.Zungenspitze → süßZungenspitze → salzigZungenrand → sauerZungengrund → bitterPseudogeschmack → scharf, ist die Hyperämie derMundhöhle, es brenntAlles was der Mensch sonst glaubt zu schmecken, istgar nicht wirklich ein Geschmack, sondern ein Geruch.Daher ist bei Schnupfen kein Geschmack da.Geschmackspapillen → Papillae fungiformes und valataeGeschmackspapillen mechanisch → Papillae filiformes (zum Festhalten)Spüldrüsen, um wieder schmecken zu könnenGeschmacksknospenPapilleSpüldrüsenKnospe vergrößertSinneszellen, Epithel, an den Fortsätzen der Zellen liegen Rezeptoren für die GeschmacksstoffeEpithelSinneszellenFortsätze mitRezeptorenArne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 51 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )


5. Geruchsorgane – Regio olfactoria, Organum vomeronasaleGerochen wird in der Riechschleimhaut, der Regio olfactoria. In der Schleimhaut sindSinneszellen, an den Fortsätzen der Sinneszellen sitzen Rezeptoren für Geruchsmoleküle. DieOberfläche ist feucht und alle Substanzen, die gerochen werden können, müssen in diesemFlüssgkeitsfilm löslich sein.Die Geruchsmoleküle setzen sich auf die Rezeptoren. Aus verschiedenen Aromastoffen macht dasGehirn eine Gesamtgeruchswahrnehmung. Die Aromastoffe werden mit einer Assoziationverbunden. Erdbeere ist eine Kombination aus verschiedenen Aromastoffen. Die Gewöhnung an eineentsprechende Konzentration von Aromastoffen führt zu einer immer höheren Konzentration.RiechschleimhautSinneszellenFortsätze derSinneszellenFlüssigkeitsfilmOrganum vomeronasale → Geruchsorgan, sitzt vorne an der Nase und nimmt Feromone wahr. Dassind nicht bewusst wahrnehmbare Duftstoffe mit psychogener Wirkung.- sexualspezifische Pheromone → Männer und Frauen- zyklusspezifische Pheromone → FrauenEs gibt möglicherweise noch viele andere Pheromone die nicht bewusst wirken.Arne Krüger / Band XX / Script zur Anatomie <strong>Nervensystem</strong> / Seite 52 von 52Script zur Anatomie & Pathologie / <strong>Samuel</strong>-<strong>Hahnemann</strong>-<strong>Schule</strong> ( Heilpraktikerschule )

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