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download - Events Dadabhagwan - Akram Vignan

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Vorabversion für Parayan September 2012Hinweise zur Benutzung dieser Vorabversion:Wir haben uns sehr bemüht, nur deutsche Worte zu benutzten. Manchmal mussten wirauch mit den Gujarati- Worten arbeiten,Da Gujarati eine sehr tiefgründige Sprache ist, welche mit mehreren Bedeutungsebenenausgestattet ist, haben wir uns für die jeweils unkomplizierteste Version entschieden.Bei Verständnisfragen schaut bitte ins Glossar und wenn das nicht funktioniert: DADAfragen ;-).<strong>Akram</strong> <strong>Vignan</strong> Germany e.V.Nada, Uwe & TeamErste Gujarati Edition: 29. August 1984


\APTAVANI 8EinleitungIn diesem Buch ist die wahre Sicht über die ursprünglichen Eigenschaften des Selbst undanderen ewigen Elementen herausgegeben; die Sicht, die durch die Sprache des GnaniPurush von <strong>Akram</strong> <strong>Vignan</strong> geflossen ist, der in der Welt als Dadashri bekannt gewordenist. Die Zusammenstellung des ganzen Buchs ist in zwei Teile aufgeteilt. In der erstenHälfte, Teil I, fragt der Fragende viele Fragen, wie „Was ist das Selbst (Atma)? Wie kannman es sich vorstellen?“, und bekommt vom Gnani Purush vollständige Antworten, die zuvölliger Zufriedenheit führen. Im zweiten Teil ist jetzt der Lesende-Fragende begierig nachSelbst-Realisation, so bekommt er Führung durch das Stellen von Fragen wie „Wer binIch?“, „Wie bekomme ich das Wissen darüber?“, „Wie erkenne ich das Selbst?“, „Wie kannman Selbst-Realisation erlangen?“ usw.Mit Zweifeln an der Existenz des Selbst beginnend, ist hier die Zufriedenheit vonHunderten von Fragenden bezüglich: „Was ist die Seele? Wie ist sie? Was tut sie? Wassind Geburt und Tod? Wer wird geboren und stirbt? Was ist Karma? Was sind die vierLebensebenen (Chaar Gati) der Existenz nach dem Tod? Was sind die verborgenenTatsachen, um diese vier Zustände zu erreichen? Was ist endgültige Befreiung (Moksha)?Was ist der Zustand von endgültiger Befreiung (Siddhagati)? Was ist Pratishtit Atma? Wasist Mishra Chetan - vermischtes Selbst? Was ist Nischetan Chetan? Was sind das Egound die sich daraus ergebenden Wirkungen (Vishesh Parinam)? Was ist das Jiva (selbst,lebende Wesen)? Was ist das realisierte Selbst (Shiva)? Was ist Dualität (Dvaita)? Was istNicht-Dualität (Advaita)? Was ist das Reine Selbst (Brahma)? Was ist das absolute Selbst(Prabrahma)?“ Das Diktum „Ich bin der Eine, und wurde viele (Ekohum Bahooshyam)“, dieAllgegenwart des Selbst, die Bedeutung der Gegenwart Gottes in jedem Partikel, derBedeutung der Vedas und der Wissenschaft usw. - all solche Geheimnisse des Vedantwerden hier offenbart. Es wird auch das wesentliche aber grundlegende und richtigeVerständnis von Spiritualität aufgezeigt, aufgrund dessen man durch den Pfad zuendgültiger Befreiung gehen muss, und wenn es da nur den geringsten Unterschied imVerständnis gibt - und dieser Unterschied mag nur ‘ein Haar wert’ sein – dann geht manstattdessen auf einem Pfad, der ‘parallel’ zum Pfad des Gnani Purush ist; nachdem manMillionen von Meilen gereist ist, wird man einen anderen Zielort erreichen.Wo die illusorische Überzeugung vorherrscht, dass ‘Ich ein Teil des absoluten Selbst(Paramatma) bin’ - wie kann man dann verstehen, dass ‘Ich wahrlich das absolute Selbstbin’, nicht ein Teil, sondern das vollständige Selbst? Und wenn dies dann nicht von Anfangan in der Überzeugung vorhanden ist, wie kann man dann diesen Zustand erlangen? Vielesolcher illusorischen Überzeugungen sind hochgehalten worden, aufgrund dessen, was inder Gesellschaft mit den Menschen der Welt erworben worden ist und sie bringen unserVerhalten dazu, sich von der exakten Sicht wegzubewegen!Die Essenz aller Schriften, aller spirituellen Schüler und spirituellen Aktivitäten ist ein unddieselbe und das ist, ‘das Gewahrsein und das Wissen des Selbst’ zu bekommen. Das3


‘primäre Selbst’ ist wahrlich rein (Shuddha), aber man hat die ‘falsche Überzeugung’davon ‘Wer ich bin’, die durch den lebendigen Gnani Purush entfernt wird. Das, wasniemals und auch nicht in über Millionen von Leben erreicht werden kann, kann vomGnani Purush innerhalb von nur einer Stunde erlangt werden!Millionen von Fragen sind von jenen mit vielen Zweifeln gestellt worden oder von jenen,die nach Selbst-Realisation verlangen und doch sind die Antworten des Gnanis fest aufdas Ziel gerichtet und haben die ‘Genauigkeit, um zu öffnen’; dies beweist die vom Gnaniperfekt eröffnete Sicht. Um es in Seinen eigenen Worten auszudrücken, ‘Ich antworte,indem ich durch das absolute Gnan (Keval Gnan) ‘sehe’. Außerdem ist der Gnani nicht derBesitzer der Sprache. Das ‘aufgezeichnete Tonband’ spricht. Wenn das ‘selbst’ sprechenwürde, würde es Fehler geben, aber wie kann es einen Fehler in der ‘ursprünglichenaufgezeichneten Aufnahme’ geben? Er – der Gnani Purush verbleibt als Wissender-Sehender (Gnata-Drashta) von dem ‘aufgezeichneten Band’.Für jene, die nach Selbst-Realisation verlangen und für die zutiefst Neugierigen, sind indiesem Buch hunderte von Fragen-Antworten zusammengestellt, darüber, wie man dasSelbst erlangt, über das Selbst an sich und über das Universum. Für denjenigen, der gutinformiert ist und für den Zweck des Selbst lebt, klärt dies das ‘Ewige’ - in seiner eigenenSprache. Aber jemanden zur Sicht und zur Erfahrung des ‘Ewigen’ zu bringen - so wie esist - kann nur von dem lebendigen Gnani Dadashri erreicht werden, der in seinemabsoluten Zustand des Selbst verweilt.So wie es ist, scheitern die tiefgründigen Diskussionen über Selbsterkenntnis oder überabsolutes Wissen darin, einen einzelnen Aspekt des Lichts des eigenen Selbst zubeleuchten. Wenn nicht ein lebendiger ‘Gnani’ getroffen wird und das Gnan des ‘Gnanis’empfangen wird, bewegt man sich im ‘selbst’ der Worte. Während, wenn nur ein einzigesWort des manifestierten Gnanis das Herz durchdringt, unendliche Schleier von Fehlernentfernt werden und das Absolute Sein (Paramatma), dass das ganze Universumerleuchtet, sich wahrlich innerhalb des eigenen Selbst manifestiert! Nur jene, die diesesunvergleichliche Siddhi (Energie, die das Höchste schafft) von diesem wunderbaren‘Gnani’ erkannt haben, wissen um die Schönheit dessen, was sie erlangt haben! Oder, wiesonst können Worte jemanden über die Erleuchtung des Selbst aufklären, die jenseits vonWorten liegt? Dadashri pflegte zu erklären, ‘die Person, die du vor dir siehst, ist nicht DadaBhagwan; es ist A. M. Patel. ‚Dada Bhagwan‘ hat sich in A. M. Patel manifestiert, DadaBhagwan ist der Herr der vierzehn Welten! Bitte um was immer du willst, aber du weißt(selbst) nicht wie diese ‘Ausschreibung’ (Bitte) auszufüllen ist!’ Und dies ist eine Tatsache!Anstatt um das Reich des ganzen Universums zu bitten, das Er ‘besitzt’, füllt derbedauerliche Sucher ‘Ausschreibungen’ für materielle Dinge aus. Wenn man zu dieser Zeithätte lesen können, was im Herzen des Gnanis war, würde man ein Herz sehen, das mitunendlichem Mitgefühl überschüttet!Die vorherrschenden falschen Überzeugungen über das Selbst, stoßen einen Millionenvon Meilen von der absoluten Wahrheit weg. Wenn man das richtige Verständnis über dasSelbst anbringt, wie es vom Gnani Purush gegeben wird, der das Selbst ‘sieht’, um es‘weiß’ und es erfahren hat, dann wird man, selbst wenn man nicht Selbst-Realisationerlangt hat, davon abgehalten, in die falsche Richtung zu gehen. In diesem Buch istDadashris Gnan über die Form des Selbst (Swaroop) und die Natur der Welt in seineneigenen Worten zusammengestellt, so wie es von Ihm ‘Gesehen’, ‘Gewusst’ und erfahrenVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-20124


Derjenige, der den Zweifel am Selbst erschafft, ist nur das selbst. Wie kann das nicht-Selbst (Jada) Zweifel haben?Es ist das Selbst (Jiva), welches das Wissen von jeder Zutat in Shrikhand (ein aus Joghurthergestelltes süßes Gericht) hat; selbst wenn ein Löffel davon in den Mund gelegt wird,während man in der Dunkelheit sitzt! Es informiert die Nerven, aber derjenige, der es weiß,ist das Selbst (Jiva). Derjenige, der als der Begierige und Suchende der Glückseligkeitverbleibt, ist das Jiva an sich - die Seele, das Selbst.Wo es Gefühle gibt, gibt es das Selbst; wo es keine Gefühle gibt, ist das Selbst nichtvorhanden. Und doch gibt es keine Gefühle im Selbst, es ist der nicht-Selbst-Komplex derAufnahme und Abgabe (Pudgal), der die Gefühle hat. Das, was sich bewegt, spricht, isst,trinkt ist nicht das Selbst, aber dort wo es irgendein Wissen oder irgendeine Unwissenheitgibt; Freundlichkeit oder Gefühle - dort ist das Selbst anwesend.Das Selbst ist überall im ganzen Körper verbreitet. Wo Schmerz gefühlt wird, da ist dasSelbst. Da ist keine Gegenwart des Selbst in überwucherten Nägeln und in Haar. DasHerz ist der Wohnsitz des groben Verstands (Sthool Mun) und der subtile Verstand(Sukshma Mun) ist zweieinhalb Zoll tief hinter der Stelle, die sich zwischen den beidenAugenbrauen befindet.Durch die Natur des Selbst, sich zu verkleinern oder zu erweitern (Sankoch-Vikas),bewegt sich das Selbst - jedes Mal, wenn ein Teil des Körpers amputiert wird oder jedesMal, wenn Anästhesie gegeben wird - von diesem Teil weg!Während der drei Phasen des Lebens (Kindheit, Erwachsenenalter, Alter), ja sogar in denPhasen von unendlichen Lebzeiten von Geburten-Toden, verbleibt das Selbst immergleich als das Selbst. Leben für Leben, muss das Selbst, nachdem es geboren wird, dasPudgal (nicht-Selbst-Komplex) begleiten! Man wird unabhängig (frei von diesemUmherwandern) nachdem die falsche Überzeugung (Ich bin Chandulal) verschwunden ist!Vollkommen frei!!! Als eine Angelegenheit der Tatsache, hält sich weder der nicht-Selbst-Komplex am Selbst fest, noch klebt das Selbst am Nicht-Selbst-Komplex! Was der ‘nicht-Selbst-Komplex’ bedeutet, ist, dass subatomare Partikel (Parmanus) und das Selbst sichdurch Umstände einander nahe gekommen sind und dieses ‘spezielle Resultat’ (VisheshaVarinam) verursachen, welches (Prakruti) des Egos von Wut, Stolz, Täuschung, Giererschafft und auf diese Weise wird das weltliche Leben geboren! Das primäre Selbst istvöllig inaktiv (Akriya). Der nicht-Selbst-Komplex ist aktiv (Sakriya) und wegen derUnwissenheit erschafft er die Illusion der Täterschaft des Selbst (Atma). Diese Fessel desnicht-Selbst-Komplexes (Prakruti) hält das absolute Selbst (Parmatma) gefangen!Nichtdestottrotz gibt es da, wo Gefangenschaft ist auch Moksha. Da ist Gebundenheitwegen Unwissenheit (Agnan) und Illusion und mit dem Wissen des Selbst ist da Befreiung!Wenn die Illusion der Täterschaft und über das Selbst entfernt wird, dann ist man nicht derTuende von jeglichem Karma; da ist das ewige Gewahrsein von ‘Ich bin das absoluteSelbst (Paramatma)’ und man wird in jeder Hinsicht völlig unabhängig!Die ursprüngliche Ursache für Geburt und Tod ist Unwissenheit (Agnan) und das Wissendes Selbst (Gnan) ist das, was Moksha gewährt; der Zyklus von Geburt und Tod geschiehtdem Ego, das Erlangen einer weiteren Geburt ist abhängig von ‘sich bedingendenUmständen’; niemand ist da unabhängig - nicht einmal Gott!Die Absicht „Ich bin Chandulal“ (Aropit Bhaav) und „diese Welt gehört mir“ (SansariBhaav), erschafft den kausalen Körper (Karan Sharira); danach kommen die anderen‘parlamentarischen Mitglieder’ (die im Inneren zusammenarbeitenden Komponenten7


estehend aus dem Verstand, Intellekt, Chit und dem Ego) zusammen und bringen das‘Ergebnis’ hervor; auf diese Art wird der ‘Wirkungskörper’ erschaffen. Nachdem derEntschluss im Parlament getroffen wurde, scheiden sich die Mitglieder! Zurückgelassenwerden die Entschlüsse und diese Entschlüsse nehmen einzeln Form an!Wenn das Selbst sich vom physischen Körper scheidet, wird das Selbst vom subtilenKörper, dem kausalen Körper mit Wut, Stolz, Täuschung, Gier begleitet. Der kausaleKörper wird der wirksame Körper im nächsten Leben. Solange es das Gleichgewicht desKarmas gibt, begleitet der elektrische Körper (sozusagen bleibt er bei ihm) das Selbst dasganze Leben und bleibt bei dem Selbst bis Moksha erlangt wird!Es gibt definitiv keine Unabhängigkeit des selbst bei der ‘Entladung’ (von Karma), aberselbst beim ‘aufladen’ von Karma gibt es keine unabhängige Kraft des selbst. Eine neueAufladung von Karma geschieht als Resultat eines Stoßes der ‘Entladung’ desvergangenen Karmas - dies wird durch Unwissenheit verursacht. Das Aufladen von Karmaim vorherigen Leben geschieht in Form eines arrangierten Plans; dieser Plan nimmt indiesem Leben Form an, was zur ‘sich entladenden’ Form führt. Eine Veränderung ist nurmöglich, während es sich in der Phase der Planung befindet (während der Phase desVerursachen des Karmas). Eine Veränderung ist unmöglich, sobald es zur Ergebnisphase(Wirkung) gekommen ist. Die Veränderungen, die in diesem Leben gemacht werden,bringen Früchte im nächsten Leben und wenn die Planung insgesamt aufhört, wirdendgültiges Moksha erlangt!Von einem Ein-Sinn-Organismus zum menschlichen Zustand ist es so wahr, wie es in der‘Evolutionstheorie’ beschrieben wird, nachdem man jedoch in den menschlichen Zustandkommt, erhebt das Ego seinen Kopf und als der ‘Handelnde’ sammelt man gutes Karma(Punyai) und belastendes Karma (Paap). Die Tendenzen (Vruti), die während desmenschlichen Lebens vorherrschend waren, werden die Türen zu einer der vierLebensformen (Seelenwanderung von der Geburt im Tierreich, in die Welt der Menschen,in die Hölle oder in den Himmel) öffnen. Einmal den Zustand des Menschen erlangt, kannman an anderen Orten (Yoni) geboren werden und umherwandern, meistens für achtLeben um das karmische Konto abzuzahlen, um dann zur menschlichen Formzurückzukehren. Dieses Umherwandern kann nur nach der Selbst-Realisation (Atmagnan)gestoppt werden. Nachdem Selbst-Realisation erlangt wurde, verläuft der Fluss in einerplanmäßigen Reihenfolge (Krambaddha). Wenn es nicht in einer planmäßigenReihenfolge geschieht, wird es nicht so gezählt, als unterläge es der Wirkung desSchicksals (Niyati)? Der Zeitpunkt, an dem das selbst zum ersten Mal einen menschlichenZustand erreicht, ist vorherbestimmt, aber Komplikationen ergeben sich in Folge derZunahme des Egos im menschlichen Zustand, was das Umherwandern in den vierZuständen des Lebens (Mensch, Tier, Hölle und Himmel) zur Folge hat. Wenn man unterdem Druck von jeglichen Umständen, das Ego in die Richtung der Befreiung lenken kann,kann Befreiung erlangt werden, aber es ist nicht so leicht, sich des Egos zu entledigen;daher ist der Zeitpunkt, an dem Moksha erlangt wird, nachdem man die menschliche Formerreicht hat, unbestimmt. Der Zeitpunkt für Moksha ist nur vorherbestimmt, nachdem mandie richtige Sicht (Samyak Drashti) bekommt. Aber hier fließt man in Richtung desweltlichen Lebens, indem man dem selbst die Führung entsprechend dem weltlichenWissen überlässt. Nachdem man einen ‘Gnani Purush’ getroffen hat, kann Moksha erlangtwerden, wenn man sich entsprechend dem Wissen des Gnanis verhält!Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-20128


Wenn die Sonne da ist, geschieht Schatten; wenn ein Spiegel da ist, geschiehtSpiegelung; wie viel Täterschaft gibt es hier von der Sonne oder dem Spiegel? Nach demSehen des Schattens oder der Spiegelung geschieht eine Veränderung in der‘Überzeugung’ bezüglich „Was ist es, das mir passiert ist?“ Weil sich diese falscheÜberzeugung eingestellt hat, werden das Ego und der Intellekt erschaffen und aufgrunddessen herrscht die Gebundenheit des selbst (Prakruti) vor. Es ist das ursprüngliche Licht,welches das Ego und den Intellekt erleuchtet, diese wiederum entfachen das selbst unddas Gewahrsein des ursprünglichen Lichts verschwindet und wegen dieser Illusion wirddas ursprüngliche Licht verschleiert! Und dadurch, dass man glaubt, die Gesten des nicht-Selbst-Komplexes seien die eigenen Gesten, herrscht das ‘selbst’ als das nicht-Selbst vorund auf diese Art gibt das ‘Selbst’ den Status des ‘absoluten Selbst’ auf! Dies ist synonymzu einem echten Sperling, der seine eigene Spiegelung im Spiegel anpickt, im Glauben,es wäre ein anderer Sperling! Was für eine Falle! Was für eine Falle des absoluten Selbstinnerhalb der Umstände! Nichtsdestotrotz, ist das absolute Selbst wahrlich in den drei(Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) Zeitaspekten ungehindert als das Selbstverblieben.Der Wissensaspekt des Selbst ist aus dem selbst (nicht-selbst) entstanden, er ist aufgrunddes sich bedingenden Drucks (Vibhavik) entstanden. Das primäre Selbst ist nicht soentstanden. In diesem veränderten Zustand, wird auch der nicht-Selbst-Komplex (Pudgal)zu dem, was sich vorgestellt wird. Als Ergebnis wurden Verstand, Sprache und Körpererschaffen und wurden in den ‘sich bedingenden Umständen’ gefangen! Und nur aufgrundder Umstände, durch die man mit dem Wissenden dieser tiefsten Wissenschaft, demGnani Purush in Kontakt kommt, erlangt man die Sicht des Selbst, das ursprüngliche Lichtund wird völlig befreit. Dies ist ähnlich dem Beispiel von Gajasukumar, dessenSchwiegervater einen kleinen Brennofen mit brennenden Kohlen auf seinen Kopf stellte(während er in Meditation saß) und zu dieser Zeit verblieb Gajasukumar im ursprünglichenLicht, wie es ihm von Lord Niminath gezeigt wurde und sah in seinem Gnan, dass ‘dieserUmstand ein Gneya (Sache, die gewusst werden muss) ist’ und folglich erlangte erMoksha!Die falsche Überzeugung, die das Selbst verschleiert, führt zu Täterschaft und Anhaftung-Abscheu (Raag-Dwesh) und auf diese Art werden die drei ‘Batterien’ von Verstand,Sprache und Körper für das nächste Leben ‘aufgeladen’ und die drei alten Batterienfahren fort, sich zu entladen. Wenn die richtige Überzeugung einsetzt, als ein Ergebnis derGnade des Gnanis, erlangt man Moksha!Um die Zweifel und die Ungewissheit loszuwerden, die die Sicht betreffen, wo das Selbstbeginnt oder endet, haben die Gnanis das Selbst als Anadi-Anant bezeichnet - ohneAnfang und ohne Ende! Wie kann es in einem ewigen Element einen Anfang oder einEnde oder eine Veränderung geben? Wo beginnt ein Kreis?Wie kann etwas erschaffen werden, wenn es keinen Anfang hat? Tatsächlich sind sowohldie Schöpfung als auch der Schöpfer (Macher) zerstörbar (vorübergehend).All die Elemente, das Universum selbst funktionieren entsprechend ihrer natürlichenQualitäten; als Resultat wird im ständig fließenden Pfad der weltlichen Evolution(Samsaran Marg, das existierende Universum) die Unversehrtheit des weltlichen Lebens(das universelle Gleichgewicht) vom Anfang bis zum manifestierten Zustand (VyahavarRashi) von derselben Anzahl von verkörperten Seelen erhalten, die zu Siddhakshetra (derOrt, wo sich alle befreiten Seelen befinden) gehen. Wenn nur eine verkörperte Seele9


fehlen würde, würde die Planung der Natur zusammenbrechen und dann könnte es heutesein, das der Mond nicht da ist oder morgen die Sonne nicht aufginge!Die Grenze der Zunahme oder Verminderung in der Bevölkerung kann nicht über dasGesetz der Konstante der Natur hinausgehen!Von Natur aus bewegt sich das Selbst in Richtung endgültiger Befreiung, wenn es keinHindernis auf dem Weg gibt! Leichtgewichtige subatomare Partikel (Parmanus) werdendurch günstige Gedanken ergriffen, die die Aufwärtsbewegung des Selbst verursachenund das Ergreifen der schweren und schwersten subatomaren Partikel (Parmanus)bewirkt, dass man den ganzen Weg hinunter bis zur Ebene der Pflanzen geht, auf derman in einen Zustand eines Kokosnussbaums, Mangobaums oder Beerenbaums eintritt,und den Menschen süße Früchte bringt und dafür bezahlt, im vorherigen Leben betrogen(getäuscht) zu haben, und wird auf diese Weise vom Schuldkarma befreit! Und am Ende,nachdem man zum reinen Selbst geworden ist und durch das Verbleiben als das Selbstund das Begleichen sämtlicher Umstände des Pudgal (das selbst, nicht-Selbst); kann manMoksha erreichen. Innerhalb dieser wissenschaftlichen Gesetze gibt es niemanden, derdie unabhängige Kontrolle oder Autorität über was auch immer hat!Die individuellen Unterschiede, die in dieser Welt erscheinen, erscheinen wegen derIllusion (Bhranti) und dadurch, dass sie auf der Ebene des Intellekts gesehen werden! Daist Einheit durch das Betrachten aus dem Zentrum mit der Sicht des ursprünglichenElements und das ist die Sicht des absoluten Selbst (Paramatma)!Der Gnani spricht nach dem Sehen, ‘wie es ist’. Er wird nicht sagen ‘Es ist nicht’, wenn ‘Esist’ und er wird nicht sagen, dass ‘Es ist’, wenn ‘Es nicht ist’. Den Eigenschaften desewigen Elements entsprechend, haben die Vitarags den Ursprung (Utpaad), das Ende(Vyaya) und den gleichbleibenden Zustand (Dhruva) beschrieben, worin die Entstehungund das Ende die Phasen des Elements sind und das Verbleiben im gleichen Zustand istdie Eigenschaft (Guna) des Elements? In der symbolischen Darstellung davon, haben dieMenschen Brahma zugeschrieben, er sei der Erfinder (Ursprung), Vishnu sei derAufrechterhalter (des gleichbleibenden Zustands) und Mahesh sei der Zerstörer (Tod) undhaben ihre Götzen erschaffen !! Oh! Sogar die Götzen der Bhagvad Gita und Gayatri sinderschaffen worden. Statt die subtilste innere Absicht zu verstehen, wie es von Lord ShriKrishna in der Bhagvad Gita gesagt wurde, verehren die Menschen die symbolische Formeines physischen Götzen! Sie bekommen Zufriedenheit durch die Statue und nicht durchdas Singen des Gayatri Mantras selbst! Die wissenschaftliche innere Absicht dieser Sacheist völlig vergessen worden; sie wird grob missverstanden.Die Statuen von Brahma, Vishnu und Mahesh wurden als Symbole aufgestellt, um die dreiEigenschaften (Gunas) von Satva (fromme Tugenden), Rajas (energieerfüllte weltlicheAktivitäten) und Tamas (Dunkelheit) in ihrer Beziehung darzustellen. Es ist am besten,sich zu ändern und zu seinem eigenen Zuhause zurückzukehren, anstatt sich in denSeitenstraßen der Wahrheit über Symbole zu verlieren! Die Menschen, die sich voller Kraftin die falsche Richtung bewegen, lässt der Gnani in die richtige Richtung gehen und Er tutdies mit der Absicht, einfach ein Instrument im Prozess (Nimit) zu sein und nicht mit einemGefühl von Handelnder-Sein!Die Erforschung der Wahrheit kann nur funktionieren, wenn man frei von Beharrlichkeit(Niragrahata) bleibt. Beharrlichkeit (Agraha) ist Ego! „Ich bin Chandulal, Ich bin sein Onkelväterlicherseits, Ich bin ihr Onkel mütterlicherseits...“ usw., diese ‘relativen’ Wahrheitenhaben sich im ‘wirklichen’ als unwahr erwiesen.Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201210


Der Gnani ‘eröffnet es immer’ so, wie es ist. Wenn jemand es nicht akzeptiert, sitzt derGnani nicht mit ihm auf seiner Türschwelle, um zu beweisen, dass Seine Aussage richtigist. Er sagt: „Du hast von deinem Standpunkt aus Recht“, und Er wird frei! Wo es keineBeharrlichkeit auf seine absolute Wahrheit gibt, dort ist ein völlig erleuchteter Zustand freivon Anhaftung und Abscheu (Vitaragata)!Wenn Unwissenheit erkannt wird, wird das Wissen, das da auf der anderen Seite ist,gefunden werden. Wenn das Selbst (Atma) erkannt wird, wird das das selbst(Pudgal)erkannt werden, wenn das Pudgal erkannt wird, wird das Selbst verstandenwerden (erkannt). Die Vedantis (Studierende der Vedas - hinduistischen Schriften)beschäftigen sich damit, das Ende des Pudgal zu ergründen und bleiben dort stehen undsagen: „Neti...neti… (Es ist nicht dies… es ist nicht das)! Die Wissenden des absolutenSelbst (Keval Gnanis) erlangten das Selbst und erreichten dadurch Moksha, dass siesagten, dass alles, was übrig ist, das Pudgal, das nicht-Selbst ist. Tatsächlich, kann dasWissen des Selbst nicht durch den Intellekt erkannt werden. Man muss sich des Selbstgewahr werden. Nichts, das in Form von Worten ist, kann durch das Wissen des Selbsterreicht werden.Während der Beschreibung von Einheit (ein Zustand ohne Trennung vom Selbst,Abhedata), erschaffen die Vedas einen entzweienden Intellekt; ein Zustand ohneTrennung vom Selbst (Abhedata) kann sich nur dadurch ergeben, indem ein Zustanderlangt wird, indem Abwesenheit des Intellekts (Abuddhata) vorherrscht. Der GnaniPurush hat gesagt, dass die Vedas ‘theoretisch’ sind und Wissenschaft ist ‘praktisch’. DieVedas beinhalten Wissen, das durch den Intellekt vermittelt wird; dieses Wissen ist‘indirektes’ Licht und Wissen (Gnan) ist das ‘direkte’ Licht! Der Gnani hat etwas erreicht,was die Vedas nicht erreichen konnten! Die vier Vedas, die vier Jain Schriften (Anuyogas)weisen auf das Element des Selbst hin, aber sie können einen nicht dazu bringen, es zuerlangen. Das Wissen, das durch Zuhören (Shrut Gnan) erlangt wird, kann das Chitreinigen und kann Gnan (Selbst-Realisation) für einen am meisten wertvoll machen. DasRealisieren des primären Elements (des Selbst) kann als eine ungewöhnliche Sachebetrachtet werden – wegen dem Gnani Purush und aufgrund Seiner subtilenZusammenarbeit mit dem Absoluten! Wie kann die Form der Worte in den Vedas hier dasunbeschreibliche Selbst beschreiben; das Selbst, das jenseits der Worte ist? Die Vedassind in Form von Wissen und der Wissende ist in Form von Wissenschaft! Wissenschaft istvon sich aus wirksam; Wissen ist von sich aus nicht wirksam! Der Wissende kennt dieVedas; die Vedas kennen nicht den Wissenden. All die Philosophien und all diephilosophischen Doktrinen und all die Sichtweisen sind dasselbe und doch sind sieverschieden. Die Treppe ist das Gleiche, aber all die Stufen sind verschieden! Auch LordKrishna betrachtet die Vedas als die Beschreibung der drei Gunas (Satva, Rajas undTamas) und forderte Arjuna auf, über die Vedas hinauszugehen, um das Selbst zuerlangen!Vedanta erhebt das Niveau des Intellekts, aber Selbst-Realisation kann durch beide Pfadeerlangt werden; Vedanta und Jainism.Das Selbst ist weder dualistisch (Dvaita) noch nicht-dualistisch (Advaita)! Das Selbst istdualistisch-nichtdualistisch (Dvaita-Advaita)! Dualität und Nicht-Dualität sind eineegozentrische Sicht (Vikalp), während das Selbst egofrei (Nirvikalp) ist. Dualität und Nicht-Dualität sind Dualismus (Dwandwa), das Selbst ist jenseits von Dwandwa (Dwandwatita).Solange die Wirkungen des weltlichen Lebens vorhanden sind, kann „Ich bin nicht-dual -(Advaita)“ nicht geglaubt werden. Ein nicht-dualer Zustand ist weder ohne Grundlage,11


noch ist er ohne relative Wirkung; er steht im Verhältnis zur Dualität. Vom ‘relativenStandpunkt’ aus ist das selbst dualistisch und vom ‘wirklichen Standpunkt’ aus ist dasSelbst nicht-dualistisch! Deshalb haben die Gnanis das Selbst als ‘dual-nichtdual’(Dwaitadwaita) bezeichnet. Das ‘Selbst’ ist Nicht-dual und das selbst ist dual? Nicht-dualwird nur beschrieben, um das angewandte Gewahrsein als das Selbst aufrechtzuerhalten.Solange beides, der Körper und das absolute Wissen, vorhanden ist; ist es dual-nichtdual;im endgültigen Moksha trifft überhaupt keine Eigenschaft zu. Nicht-Dualität an sich ist eineEigenschaft.Ist diese Welt eine Illusion (Mithya)? Wenn der Zahn wehtut, wird dieser Schmerz dann alsIllusion verbleiben, wenn du die ganze Nacht fortfährst, zu sagen: „Es ist eine Illusion“?Warum werfen die Menschen, die glauben, dass die Welt eine Illusion ist, nicht ihr Geldweg oder ihre geliebten Dinge? Weder ist die Welt eine Illusion noch ist das Selbst(Brahma) eine Illusion. Die Welt ist eine ‘relative’ Wahrheit und das Selbst (Brahma) ist die‘wirkliche’ Wahrheit. Maya (Illusion) ist das, was nicht zulässt, dass man das ursprünglicheElement (das Selbst) auf die richtige Weise versteht.Das Wissen des Selbst (von Brahma) ist eine Tür, mit der man beginnt, vollkommenesWissen des Selbst (Atmagnan) zu erlangen. Religiöse Übungen können zu fokussierterKonzentration (Ekagrata) verhelfen, aber nicht zum Erlangen des Selbst (Swaroop). DasSelbst wird nur durch das Wissen des Selbst erlangt. Wenn der Glaube anvorübergehende weltliche Dinge entfernt wird und in den Dienst des ewigen Brahma(Selbst) gestellt wird und wenn man den Glauben auf das Selbst richtet (Atma Nistha); daswird als Wissen des Brahma (Brahma Gnan) bezeichnet. Und die Mensch, der Glauben andas Selbst (Atma-Nishtha) hat, wird als absolutes Selbst (Paramatma) betrachtet! EinMensch mit Selbst-Glauben (Atma-Nishtha) ist frei von Intellekt und in einem Menschen,der an Brahma glaubt (Brahmanishtha), bleibt der Intellekt bestehen!Das Wort Brahma (Shabdabrahma), die Melodie des Brahma (Naadbrahma) sind‘Hinweis’-Stationen auf dem Weg zur ‘Endstation’? Sie können einen bestenfalls in einemZustand der Konzentration behalten. Konzentration ist der Anfang von Spiritualität; jedochist das Selbst unzählige Meilen von ihm entfernt! Ein Wort ist nicht ewig, sondern es isteine Sache, die in Folge einer Kombination von zwei oder drei Dingen erschaffen wird; esist unnatürlich. Doch das Wort, das die Erfahrung vermittelt, ist das wahre Wort, aber amEnde bleibt die Abhängigkeit von diesem Wort übrig und ein Zustand von Unabhängigkeit(Niralumb) wird erlangt.Nachdem ein Zustand erlangt wird, indem man eins mit Brahma ist, werden dieVollkommenheit des Gewahrseins und das reine Selbst in jedem lebenden Wesengesehen. In ‘Ich bin Brahma (Aham Brahmasmi)’ gibt es Ego des eigenen selbst. DiesesEgo bedeutet, dass man die Behauptung ‘Ich bin’ (durch falsche Überzeugungen) projiziertoder aufstellt, wo ‘Ich bin’ nicht vorherrscht. Das Ergebnis, Brahma zu erlangen, ist diepermanente Erfahrung von absoluter Glückseligkeit des Selbst (Swa-Samvedan)! DieserZustand ist ähnlich, wie der von König Janak Videhi! In allen Umständen des weltlichenLebens gibt es die Erfahrung von absoluter Nicht-Assoziation (Asangata).Um den Zustand von Brahma zu erlangen, versucht man erfolglos Leidenschaften-Hindernisse oder Anhaftung-Abscheu von einem Leben zum anderen zu entfernen! Unddoch erschafft Unwissenheit des Selbst (Agnan), die ‘ursprüngliche Ursache’ Hindernissebeim Erlangen von Brahma und wird nicht von irgendjemandem entfernt, außer dem‘Gnani Purush’! Was das Selbst verschleiert, ist Unwissenheit, nicht das Ego!Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201212


Was bedeutet es, die erwachte innere Sicht von Gnan zu haben? In der ersten Sicht,werden Frauen und Männer als ‘vollkommen’ ‘nackt’ betrachtet. In der zweiten ‘Sicht’werden die Körper ohne Haut gesehen und in der dritten ‘Sicht’ wird der aufgeschnitteneKörper gesehen, mit ungeschützten Gedärmen, Fleisch und Knochen!!! Und am Ende wirdBrahamswaroop - das Selbst - Brahma in allem gesehen! Wird es anschließend nochirgendeine Anhaftung-Abscheu geben?In jedem lebenden Wesen ist das Element des Selbst (Chetan), welches von Natur aus einund dasselbe ist, aber nicht gleich in der Individualität der ewigen Existenz (Dravya), jedesSelbst ist verschieden durch Dravya und (jedes Selbst) ist völlig unabhängig. Wenn alleSeelen eins wären, sollten dann nicht alle Seelen endgültiges Moksha erreichen, wennRamchandraji endgültiges Moksha erlangt?! Kann Brahma eine Begierde bekommen, wie„Ich bin eins in vielen“ (Ekoham Bahushyam)?Das Selbst löst sich überhaupt nicht im absoluten Selbst auf. Warum sollte im Prozess derAuflösung, jedes Selbst sein perfektes Selbst und seine eigene Unabhängigkeit aufgebenund sich etwas anderem zu opfern? Gnanis tun den vollständigen Darshan desvollständigen gesunden und unabhängigen absoluten Selbst, das sich in jedem einzelnenWesen befindet! Wenn Seelen alle eins wären, warum sollte einer Schmerz erfahren,während Lord Rama im Siddha Zustand die Glückseligkeit von endgültigem Mokshagenießt? Wenn jede Seele ein Teil des Ausdrucks eines höchsten absoluten Selbst(Paramatma) wäre, sollte überhaupt kein Schmerz empfunden werden, nicht wahr?Vom wahren Standpunkt aus ist das Selbst formlos (Nirakari) und vom relativenStandpunkt aus hat das Selbst eine Form (Saakar). Im Zustand von endgültigem Mokshavermindert sich die Größe des Selbst um 1/3 des Charam Sharira (der letzte Körper, dendie Seele vor dem Aufsteigen zu Moksha einnimmt) und bleibt als 2/3 seiner Formbestehen, trotz, dass es die natürliche Eigenschaft hat, formlos zu sein (Nirakari)! AmAnfang wird der formlose Gott verehrt, indem der manifestierte Gnani Purush verehrt wird,der als Gott in Form (Sakari Bhagwan) betrachtet wird und in Folge dessen kann derformlose Gott erkannt werden!Wie kann man das Selbst als frei von Eigenschaften (Nirguna) betrachten, wennunendliche Eigenschaften wie unendliches Wissen, unendliches Sehen, unendlicheGlückseligkeit und unendliche Energie seine Eigenschaften sind? Oh! Hier ist das Selbstan sich das absolute Selbst (Paramatma)! Wird man, indem man Paramatma als frei vonEigenschaften betrachtet, nicht für immer ohne Hingabe an seine unendlichenEigenschaften sein? Und auf diese Art außerstande jene Eigenschaften zu erlangen? DasErlangen des absoluten Selbst kann nur durch die Verehrung Seiner Eigenschaftengeschehen, oder nicht? Das Selbst ist frei von Eigenschaften, was die Eigenschaften desselbst (Prakruti) betrifft und ist völlig von Seinen eigenen Eigenschaften erfüllt. Nicht eineeinzige Eigenschaft des selbst tritt beim Selbst auf und nicht eine einzige Eigenschaft desSelbst spielt eine Rolle beim selbst (Prakruti). Das Selbst ist niemals eine Verbindung mitden Eigenschaften des selbst (Prakruti) eingegangen und ist immer getrennt geblieben!Das Selbst ist nicht voller Wissen, sondern ist Wissen selbst (Gnan Swaroop). Es ist inForm von ‘Licht’ (Prakash Swaroop) und es aufgrund dieses Lichts, dass man in der Lageist, all das zu sehen, was zu wissen ist (Gneyas) und all das, was zu sehen ist (Drashyas).Das Selbst ist allgegenwärtig; in welchem Bezug ist dies so?Das Licht des Selbst ist allgegenwärtig (Sarva Vyapi) und das Selbst ist es nicht! Das Lichtdieser elektrischen Glühbirne erleuchtet das ganze Zimmer; das Licht ist an seinem13


eigenen Platz. Nur im letzten Leben, im letzten Körper, wenn das Selbst zum absolutenSelbst wird, wird es völlig entschleiert (Niravarano) und tritt in den Zustand vonendgültigem Moksha (Sidaha Pada) ein, das ist, wenn das ganze Universum erkannt wird(Prameya); das Licht des absoluten Selbst breitet sich über das ganze Universum aus.Das Erstaunliche daran ist, dass es keine Verminderung in der Intensität dieses Lichtsgibt. Wenn Gott überall ist, in jedem Partikel, wo liegt dann die Notwendigkeit, ihn zufinden? Geht das Selbst in uns irgendwohin, um sich zu verbreiten? Auf diese Art ist dasSelbst allgegenwärtig, nicht in seiner Form (Chetanroopey), sondern in seinenEigenschaften (Swabhav-Rupey)!Gott ist in jeder Kreatur (Jiva - lebendes Wesen) als Licht (Prakash Rupey) anwesend.Aber wenn ein Jiva fähig wird, nach innen zu schauen, kann man sich, durch die göttlicheSicht (Divyachakshu) Gott in allem vorstellen. Gott ist in Lebewesen, nicht in der(künstlichen) Schöpfung. Aber Er ist verschleiert. Das Wissen eröffnet sich in Richtung desTeils, der unverschleiert ist, und dieses Wissen lässt jemanden im weltlichen Leben zueinem Rechtsanwalt oder einem Doktor werden. Ein einzelnes Selbst hat die Energie, dasganze Universum zu erleuchten; wenn man den Zustand erlangt, der vollkommen frei vonjeglichen Partikeln von Karma ist!„Das absolute Selbst (Paramatma) ist vollständig und ich bin ein Teil von ihm“ - um dieseunangebrachte Überzeugung zu entfernen, offenbart der Gnani das unfehlbareVerständnis, dass Seelen in ihrer Anzahl unendlich sind und dass jede Seele unabhängigist. Das, was Form hat, kann in Teile zerbrochen werden, aber wie kann das, was formlosist, in Stücke zerbrochen werden! Nachdem es ein Teil ist, wie kann es sich wiederzusammenfügen und wieder eins werden? Kann Gott in Stücke zerbrochen werden? DieSonne kann nicht zu einem Strahl werden und ein Strahl kann niemals zur Sonne werden.Ein ewiges Element ist immer unteilbar. Um welchen Grad auch immer dieVerschleierungen der Unwissenheit entfernt werden, offenbart sich ein entsprechenderAnteil vom Licht des Selbst. Wenn die Verschleierungen von all den Bereichen über demSelbst (Pradesho) entfernt werden, erleuchtet das absolute Selbst das ganze Universum.TEIL ZWEIWer bin Ich? Wie kann ich dies erkennen?Atma-Paramatma, Brahma-Parbrahma, Jiva-Shiva, Ishwar-Parmeshwar (Selbst –absolutes Selbst); diese sind alles Worte, die Phasen beschreiben. Wenn sich die Phaseändert, wird geglaubt, der Zustand hätte sich geändert, doch das ursprüngliche Elementverändert sich nicht. Wegen einer Veränderung im Umstand ist man Zuhause einEhemann, im Geschäft ein Chef und bei Gericht ein Rechtsanwalt. Aber ‘Er’ ist überall dasGleiche.Was ist der Unterschied zwischen Jiva-Shiva? Man ist das Selbst (Shiva), aber wegen derIllusion (Bhranti) glaubt man, das selbst (Jiva; ein Sterblicher) zu sein. Wenn diese Illusionzerbrochen wird, zerbricht auch die Trennung von Jiva und Shiva, das verkörperte selbst(Jiva) und das reine Selbst (Shiva) werden ein und dasselbe.Das Selbst (Jiva) unterliegt Zyklen von Geburt-Tod, solange da die Überzeugung ist, dassdas weltliche Leben sein Eigen ist! Derjenige, dessen Zyklus von Leben und Todaufgehört hat, ist das Selbst (Shiva – Selbst-Realisiert, Unsterblich). Das verkörperteVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201214


selbst ist mit Karma und das Selbst ist ohne Karma. Aber das Selbst ist in beiden gleich!Der Handelnde-Leidende ist das selbst und der Nicht-Handelnde und Nicht-Leidende istdas Selbst! Der Unterschied existiert solange es die Trennung von ‘Du bist Gott und ichbin dein Ergebener’ gibt! Es gibt keine Trennung, wenn das Gewahrsein von ‘Ich bin einzigdas absolute Selbst’ geschieht und danach wird man Vitarag (absolut frei von Anhaftungund Abscheu). Man ist vollständig befreit (Maha Mukta) und frei von Angst (Nirbhaya).Gott (Ishwar) und der absolute Gott (Parmeshwar); hier ist Gott (Ishwar) mit Anhaftung-Abscheu, mit dem Ego der Täterschaft, mit illusorischer Anhaftung (Moorchha) fürvorübergehende Dinge und der absolute Gott (Parmeshwar) ist Vitarag, nicht derHandelnde und der Verehrer einzig von seinem eigenen ewigen Zustand! Doch derZustand Gottes ist ein heiliger Zustand (Vibhuti-Swaroop)! Das Ende von ungünstigerMeditation, die das selbst verletzt (Artadhyan) und ungünstiger Meditation, die das selbstund andere verletzt (Raudradhyan), ist die erste Verbindung zu Vitaragata.Es gibt kein Einwand, wenn man sagt ‘Ich bin Chandulal’, aber diese Überzeugung solltenicht vorherrschen.Die Identifizierung der ‘Meilensteine’ auf dem Weg, den absoluten Zustand des Selbst(Paramatma Dasha) zu erlangen, geben dem Reisenden Sicherheit auf dem ganzen Weg.Solange es den Wunsch nach weltlichen Freuden gibt und Tendenzen (Vruttis), auf derSuche nach weltlichen Freuden umherzuwandern, ist man die äußere-Seele (Bahirmukhi -Atma) oder unwissende-Seele (Moodha Atma). Im unwissenden Zustand hat das selbstnur das Gewahrsein seiner Existenz (Astitva); es wird geglaubt, dass jede Anhaftung desnicht-selbst-Komplex vom selbst ist; das ist das erste Zeichen. Das zweite Zeichen, wennman vom Zustand der Unwissenheit in einen Zustand des inneren Selbst (AntaratmaDashas) kommt, kehren die Tendenzen, die im Äußeren umherwanderten; zum eigenenZuhause (dem Selbst) zurück. Wenn der ‘Gnani Purush’ durch die Absicht, lediglichInstrument im Prozess zu sein, dem unwissenden selbst die Überzeugung gibt, das ‘dieAnhaftungen des nicht-selbst-Komplex nicht Deine sind und Du nur das absolute Selbstbist’; dann wird die Überzeugung, der Zustand von ‘Ich bin’ das erste Mal eins mit demabsoluten Selbst. Nun wird nicht nur das Gewahrsein von der Existenz (Astitva) des Selbsterkannt, sondern auch seine elementare Natur (Vastutva) wird erkannt. Dies ist dieVerankerung des Zustands des inneren Selbst, d.h. der ‘Übergangsregierung’.Zwei Aufgaben werden von der ‘Übergangsregierung’ übernommen; wenn weltlicheInteraktionen geschehen, werden sie mit Gleichmut beglichen werden, indem dasangewandte Gewahrsein verwendet wird, das Selbst zu sein und in der freien Zeit, als dasSelbst zu verbleiben. Wobei man in diesem Zustand des Selbst bis zu einem bestimmtenGrad unabhängig wird und bis zu einem gewissen Grad abhängig bleibt. Doch derFortschritt in Richtung des Zustands des absoluten Selbst geht weiter; es geht vorwärts(voran). Indem man das Wissen und das Sehen des Gnani Purush erlangt, der die ganzeZeit über im absoluten Zustand des Selbst ist, hat man den Zustand des inneren Selbstoder des erwachten Selbst erlangt. Danach sieht das innere Selbst das absolute Selbstund man erlangt diesen Zustand des absoluten Selbst! Man wird eins mit der Erfahrung„Ich bin das absolute Selbst.“ In Folge dieser Wissensbasis und dadurch, dass man diesesSelbst verehrt, wird Vollkommenheit (Poornatva - Vervollständigung zur endgültigen Stufe)leicht erlangt. Und wenn das weltliche Leben völlig beglichen ist, tritt die ‘vollständigeRegierung’ ein, das ist, wenn man zum vollkommenen absoluten Selbst - Paramatma wird.15


Im absoluten Zustand ist das Selbst einzig das absolute Selbst. Solange es Unterstützungvon der Form der Worte (von ‘Shuddhatma’) gibt, ist man das innere Selbst (Antar-Atma),und im Zustand der Illusion und falschen Überzeugung ist man das unwissende Selbst(Moodha-Atma). Hoon-Bavo Mangaldas (‘Ich’, das Bavo, Mangaldas: Ich = das absoluteSelbst und Pragna, die direkten Energien des erwachten Selbst. Bavo = das Ego und alldie falschen Überzeugungen und Mangaldas = der physische Körper und Verstand). Manist ein und dasselbe ‘ich’ in allen dreien! Derjenige, der vollständig Vitarag geworden ist, istdas absolute Selbst (Paramatma)! Derjenige, der die Sicht hat, um ein Vitarag zu werden,ist das innere Selbst (Antar-Atma) und derjenige, der von den weltlichen Freuden undAnhaftung-Abscheu gefesselt wird ist das unwissende Selbst (Moodha-Atma).Jene, die endgültiges Moksha erlangt haben, jede dieser Seelen (Siddhatma), befindetsich in der befreiten Ebene (Siddhakshetra) und sind in ihrem eigenen individuellen,unabhängigen, natürlichen, glückseligen Zustand! Es gibt weder jemanden, der darübersteht, noch jemanden, der heimlich dort ist! In ihrer Natur sind alle befreiten Seelen gleich- im Zustand von Wissen-Sehen (Gnan-Darshan). Es gibt dort kein Verhalten (Charitra).Es gibt dort weder Aktivität noch gibt es Partikel des nicht-selbst-Komplex (PudgalParmanu). Die befreite Ebene (Siddhakshetra) liegt am Rand des Universums(Brahmands). Es gibt dort keine Wirkung von jemandem auf den anderen oder Wirkungenuntereinander und in derselben Weise gibt es dort keine Wirkung auf andere Ebenen(Plätze, Orte)? Befreite Seelen helfen uns in keinster Weise; wir verehren sie nur als„Namo Siddhanam - ich verneige mich vor den absolut befreiten Seelen“, weil es unserZiel ist, dass wir ihren Zustand erreichen!Wenn dieses Licht (elektrisches Licht an der Decke) das Selbst (Chetan) ist, wird esfortfahren, all die Dinge im Zimmer ‘zu sehen’! Ebenso ‘sieht’ (erleuchtet) das absoluteSelbst jedes Gneya (das, was zu wissen und zu sehen ist) im Universum!Moksha bedeutet, den endgültigen Zustand der Eigenschaften des Selbst zu erlangen,das Ergebnis des natürlichen Zustands des Selbst zu erlangen, ewig in der natürlichenGlückseligkeit des Selbst zu verbleiben!Wer erreicht Moksha? Derjenige, der gebunden ist, erreicht Moksha. Wer ist gebunden?Derjenige, der leidet, ist gebunden. Wer leidet? Das Ego! Die Absicht (Begierde), Mokshazu erlangen ist, ist von demjenigen, der gebunden ist, nicht vom Selbst. Das Selbst istwahrlich frei; es ist weder der Handelnde noch der Leidende. Nur das Ego sucht nachMoksha. Das Ego zieht los auf der Suche nach Moksha, wenn es in keinster WeiseGeschmack (wenn es nicht länger Freude findet) am weltlichen Leben hat.Der wahre Zweck des Lebens muss sein, Moksha zu erlangen. Wenn diese Absichtäußerst stark ist, wird man Moksha ganz bestimmt erreichen. Was diesen Zweck behindertist illusorische Anhaftung (Moha). Nachdem Moha vergeht, ist da Erschöpfung für dasweltliche Leben und die Suche nach dem Pfad zu Moksha beginnt.Es ist notwendig, einen Zustand zu haben, in dem man stetig über das Selbst nachdenkt,bis der Zustand des Selbst erlangt wird, und auch sollten sich die Gedanken einzig undohne Unterbrechung dem Wissen des Selbst widmen (Gnan Ankshepakvant); sie helfen,den Zustand des Selbst zu erlangen, nachdem dies geschieht wird der Zustand vonMoksha jenseits von Gedanken erlangt! Die selbst-Beobachtung, die im unwissendenZustand geschieht, wird mit dem Ego ausgeführt und das Selbst ist jenseits vom Ego!Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201216


Nachdem jedes Parmanu (subatomarer Partikel) von Wut, Stolz, Täuschung, Giergereinigt ist und nachdem das Ego vollständige Reinigung erlangt hat, vereinigt sich dasEgo mit dem reinen Selbst; so ist der Kramik Pfad (der traditionelle stufenweise Pfad zurSelbstverwirklichung) während im ‘<strong>Akram</strong> (direkt, stufenlos) Pfad’ der ‘Gnani Purush’einem direkt das Erlangen des Status des reinen Selbst gewährt; dieser Zustand desreinen Selbst ist gleichbleibend (Achad), ursprünglich (Darasal) und unverwischbar(Nirleyp).Seine eigene selbst-Form ist reines Selbst und nicht der Körper; wenn dies realisiert wird,verschwindet die Überzeugung „Ich bin der Körper“; das Ego (Ahamkar) und Mich-heit(Mamata) sind verschwunden. Ein Mensch mit Dehadhyas („Ich bin dieser Körper“) kannandere nicht von Dehadhyas befreien. Der ‘Gnani Purush’, der frei von Dehadhyas ist,kann Moksha geben.Dehadhyas ist die vorherrschende Erfahrung von „Ich bin dieser Körper, dieser Verstand,diese Sprache“ usw. und nach der Selbst-Realisation ist diese Erfahrung verschwundenund die Erfahrung des Selbst überwiegt. Was vom Körper gefesselt wird, ist nicht dasursprüngliche Selbst, sondern es ist das geglaubte selbst, d.h. das weltlich interagierendeselbst (Vyavahar-Atma).„Dies ist falsch an dir“, derjenige, der innerlich auf diese Art spricht, ist nicht das Selbstsondern das aufgezeichnete Tonband, basierend auf dem weltlichen Wissen, um das manweiß; dieses (Band) spricht! Alle dies - die Augen (Kamera), die Ohren (Empfänger), dieSprache (Aufnahmegerät), der Verstand (der Maschinenführer) wie auch essen, trinken,sprechen, gehen – all dies ist ‘mechanisch’.Für jene, die glauben „Ich bin ein Sünder“, oder „Ich bin eine Person, die Buße tut“, oder„Ich bin ein Gelehrter der Heiligen Schrift“ usw. oder für jene, die Tempelrituale, religiöseKontemplation, Singen, Buße usw. ausführen; all diese Handlungen werden vom‘mechanischen selbst’ getan - sagt der Gnani Purush. Was die Welt glaubt, was dasSelbst ist, was die Welt versucht, beständig zu machen, was jedoch konstant in Bewegung(Sachar) ist, ist das ‘mechanische selbst’ und das primäre exakte Selbst ist beständig(Achar) und hat die Eigenschaft des Wissenden. Diese Überzeugung ist im Wesentlichenein Irrtum. Indem man versucht, das beständige Selbst zu finden, während man imunbeständigen Zustand ist, wird man nur das unbeständige selbst bekommen! Die Weltversucht, das ‘mechanische selbst’ beständig zu machen, was an sich unbeständig(Chanchad) und aktiv (Kriyasheel) ist, wie kann dies nur getan werden? Nur die Sicht inRichtung des Beständigen, verleiht einen natürlichen beständigen Zustand. Wer außerdem ‘Gnani’ kann einen dazu bringen, diese Sicht zu verstehen, die Tatsache, dass das‘mechanische selbst’ und das ‘absolute Selbst’ durch ihre natürlichen Merkmaleverschieden sind; und das Wissen von dieser Trennung gewähren? Das ursprünglicheSelbst ist in der Form von absolutem Wissen (Keval Gnan), in der Form von absoluterErleuchtung (Keval Prakash); ist vollständig erfüllt mit unendlichen Eigenschaften, mitunendlichem Wissen (Anant Gnan), unendlichem Sehen (Anant Darshan) und unendlicherGlückseligkeit (Anant Sukha).Das, was im weltlichen Leben verweilt, kann nicht das ursprüngliche Selbst sein; es istAnhaftung-Abscheu. Solange Ergebnisse von Karma gebender Wirkung vorherrschen,wird das reine Selbst nicht erlangt werden!Die illusorische Energie hat sich in Folge des Kontakts mit dem Selbst (Chetan) ergeben;diese Energie ist das illusorische selbst. Nischetan-Chetan (Selbstloses selbst) bedeutet,17


dass all die äußeren Eigenschaften von Chetan da zu sein scheinen, aber das Selbst(Chetan) ist nicht wirklich dort. Das ursprüngliche Selbst befindet sich innerhalb des selbstund da ist eine Schicht von ‘Selbstlosem selbst’ über ihm; dies wird als dasselbe wie das‘mechanische Selbst’ betrachtet!Was das ursprüngliche Wort ‘Nischetan Chetan’ des Gnanis aufzeigt, ist, dass manbeginnt, Mishra Chetan (vermischtes selbst) zu werden, wenn man beginnt, von denvorhandenen Umständen gefesselt zu werden. Das (Ergebnis beim Aufladen von Karma),was im nächsten Leben reift und Resultate hervorbringt; wenn dieser Entladungsprozessbeginnt, wird es als ‘mechanisches selbst’ erkannt!Das ‘wirkliche Selbst’ und das ‘relative selbst’ werden durch ewige beziehungsweise nichtewige Eigenschaften identifiziert. Bis das ‘Wirkliche’ ‘realisiert’ ist, wird geglaubt, das‘relative selbst’ sei das ‘wirkliche Selbst’ - dies ist so wegen der Illusion (Bhranti)! DieseIllusion wird nur aufgrund von wissenschaftlichen Gründen erschaffen. Dieser Wissende inder Illusion ist auch der Handelnde und interagiert in der Welt als ein individuelles Wesen,als eine Mischung von ewig und nicht-ewig. Wenn der Gnani Purush diese Illusionniederreißt und die Grenzlinie zieht zwischen dem, was ‘wirklich’ ist und dem, was ‘relativ’ist, erlangt man die Sicht des Selbst (Atma-Darshan), die vor der Realisation vor demGewahrsein verborgen wird und verglichen damit gibt es da keine grandiosere Sicht!Danach verbleibt man im Zustand von Kshetragnya (Wissender des Ortes, des Bereichsoder der Ebene; man ist am ursprünglichen Platz) und weiß um jede Aktion im Bereich desnicht-selbst. Wenn der Zustand des Wissenden des Selbst (Kshetragnya) verfehlt wird,wird man im Bereich des nicht-selbst gefesselt und wird (Kshetrakaar). Nur das‘Permanente’ kann das ‘Vorübergehende’ als ‘vorübergehend’ bezeichnen; man ist schondas ‘Permanente’, aber nur wenn sich das Gewahrsein des Wissens des Permanentenerhebt!Der Grund, warum die Individualität von jedem verschieden erscheint, ist, dass jedesIndividuum abhängig von Materie (Dravya), Bereich, Ort oder Lage (Kshetra), Zeit (Kaad)und Absicht (Bhaav) ist. Aber wenn sich hier der Ort verändert, wenn ein Mensch an dieStelle eines anderen Menschen tritt, verändert sich die Zeit und als Ergebnis wird sich dieAbsicht verändern und auch die Materie wird anders sein! Trotz den Veränderungen in allden äußeren Umständen, verändert sich der Zustand des Selbst in keinster Weise. DasSelbst ist rein in allen drei Zeiten (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft), es ist nurwegen der Umhüllung des Karmas, dass das Selbst daran gehindert wird, zur Sicht zukommen. Sobald die Sicht gereinigt ist, gibt es keinen Platz für Verunreinigung; solange,wie es Ego gibt, gibt es einen Grund für die falsche Sicht. Doch das wirkliche Selbst istdurch all diese Veränderungen hindurch gleichgültig und in der reinen Form verbliebenund die Phasen (Paryaya) des Selbst sind auch rein geblieben. Das relative selbst hatgute-günstige und schlechte-verletzende Phasen. Im weltlichen Leben auf eine Wahrheitzu beharren wird das relative Selbst wieder erschaffen. Man ist gezwungen, dieInteraktionen des weltlichen Lebens gut und hilfreich auszuführen, wenn man nicht den‘Gnani’ trifft und wenn man den ‘Gnani’ trifft, ist man gezwungen, die Interaktionen desweltlichen Lebens (Vyavahar) zu reinigen! Wenn man in weltlichen Interaktionen im‘relativen’ ist, ist man das ‘relative selbst’, und wenn ‘man’ im ‘wirklichen’ ist, ist man das‘wirkliche Selbst’! Aber in all diesen Zuständen ist ‘das Selbst’ ‘ein und dasselbe’.Was ist der Ursprung (Adhishthan) der Welt? Dadashri hat dies auf ‘genaue’ Weiseoffenbart. Der Ursprung der Welt ist das ‘relative selbst’ (Pratishtit Atma)! Das wirklicheVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201218


Selbst ist hier im Zustand des völlig Nicht-Handelnden (Akarta Bhavey) und imgleichgültigen (Udaseen Bhavey) Zustand verblieben. Die Welt wurde einzig und alleinaufgrund der Blockierung der Energie des Sehens und wegen der Erschaffung derfalschen Sicht (Vibhavik Drashti) erschaffen!Das reine Selbst ist das primäre Selbst (Nischaya Atma) und das relative Selbst(Pratishthit Atma) ist das selbst in den weltlichen Interaktionen (das handelnde selbst);wegen der fest eingebauten falschen Überzeugung von „Ich bin Chandulal...sein Onkelmütterlicherseits ...sein Onkel väterlicherseits“ usw., wurde das fest eingebaute Bild(Pratishthit selbst) erschaffen, und dies führt fortwährend zu Resultaten. Während manResultate bekommt, wird wieder neues Karma aufgeladen (wegen der vorherrschendenfalschen Überzeugung über das Selbst) und folglich geht der Zyklus weiter.Während ein Mensch unter dem Einfluss von Alkohol das selbst vergisst und sagt „Ich binder König“; gleichermaßen sagt man unter dem Einfluss von Ego Dinge wie „Ich binChandulal...Ich bin ihr Mann…Ich bin sein Vater, usw.“! In Wirklichkeit ist man nur dasabsolute Selbst, der Meister der vierzehn Welten (Ebenen), aber wegen der falschenÜberzeugung wird man zum Ehemann der Ehefrau und verliert seinen Status. Wenn derGnani Purush ihm die Realisation des Selbst verleiht und sein Ego entwurzelt, und wennalle vorherigen illusorischen Wirkungen gelöscht werden, erlangt man den vollkommenenZustand! Solange da Ego ist, sieht man sonst durch die Sicht des Intellekts und glaubt,das selbst sei der Handelnde-Leidende (Karta-Bhokta). Indem man durch Wissen sieht,wird ‘Ich tue nichts’ angepasst. Wenn falsche Überzeugungen verdunsten, kann man‘sehen’, wie es ist. Der Grund für den Ursprung des weltlichen Lebens und für die Geburtdes Prakrutis (relatives selbst) geschieht nur durch die Veränderung der ‘Überzeugung’!Das ursprüngliche Selbst ist für immer unverbunden (Asanga) und ungesalbt (Nirleyp)geblieben!Das relative Selbst erhebt sich in Folge von ‘sich bedingenden Umständen’. Es gibt darinkeine Täterschaft von irgendjemandem. Das relative selbst ist ‘wirksam’ und seineWirkung geschieht dem ‘selbst’, aber dies geschieht nur, solange die falsche Überzeugungvorhanden ist!Die richtige Überzeugung schneidet (entfernt) die falsche Überzeugung ab und die richtigeÜberzeugung schneidet sich selbst auf natürliche Weise ab; und dies ist die wunderbareErforschung des absoluten Selbst, die vom zeitgenössischen Gnani Purush getan wurde,um zu helfen, in diesem Kaliyuga - der gegenwärtigen Ära des Zeitzyklus - endgültigesMoksha des Selbst und wenn die falsche Überzeugung überwiegt, befindet man sich imBereich desnicht-selbst. Illusorische Sicht zeigt alles in der falschen Weise. Wenn man den GnaniPurush trifft und Seinem Satsang zuhört, beginnt die Sicht sich zu korrigieren oder sonstsollte man seine Sicht dadurch verändern, indem man zum ‘Gnani Purush’ betet. Sobaldsich die Sicht ändert, beginnt man Gott zu werden.Es gibt einen Patz für die Wahrheit und für die Unwahrheit in den günstigen-hilfreichen(Shubha) und ungünstigen-verletzenden (Ashubha) Religionen. Da ist Anhaftung an dieWahrheit und Hass auf die Unwahrheit; dies ist dort die Methode des Erlangens. Es gibtkeinen Platz dafür in der reinen Religion, in der Religion des Selbst. Die Religion desSelbst befasst sich damit, jenseits von Anhaftung-Abscheu zu sein; sie befasst sich mitVitaragata (absolute Abwesenheit von Anhaftung und Abscheu). Anhaftung und Abscheugeschehen durch eine vergiftete Sicht. Der Gnani Purush verändert die Sicht, die sich19


vorübergehenden Dingen zuwendet in die Sicht des Permanenten. Er verändert dieRichtung der Sicht. Dann entsteht ‘Ich bin in allen, das lebt’ (Atmavat Sarva Bhuteshu)!Selbst-Realisation (Atma Sakshatkaar) und die Erfahrung des Selbst (Atmaanubhav) sindvöllig verschieden; die Erfahrung ist die letzte Stufe und sie ist permanent; durch Selbst-Realisation hat nur die Überzeugung (Pratiti) eingesetzt. Nach der Erfahrung des Selbstgelangt man zu einem Stadium des Verhaltens (Charitra), das bedeutet, das Selbstherrscht vor.Das Selbst ist unsichtbar (Arupi) und derjenige, der es realisiert, ist von Natur aus auchunsichtbar, so vermischt sich die Natur mit der Natur und die Tendenzen des Chit (Vruttis)kehren zurück nach Hause, zum Selbst.‘Was ist das Selbst’ und ‘was ist nicht das Selbst’; wenn man beide erkennt, wird man alsjemand betrachtet, der das Selbst erkannt hat. Während im unwissenden Stadium vonniemandem gesagt werden kann, dass das „Selbst reines perfektes Wissen ist“ (Shuddha-Buddha); allenfalls kann man in Bezug auf das nicht-selbst sagen, das es unrein ist unddass es in Bezug auf das Selbst rein ist.Die Glückseligkeit des Selbst ist so, dass, wenn sie einmal erfahren wurde, sie dichniemals verlässt. Es ist die Freude-das Vergnügen des Verstandes, was aufhört? Es istunmöglich, das Selbst zu erfahren, solange das Chit in Kashays (Wut, Stolz, Täuschung,Gier) verwickelt ist. Ein Zustand der ewigen Glückseligkeit ist wahrlich die Erfahrung desSelbst.Der Gnani gibt das Gewahrsein, dass Sorgen und Ärger dem nicht-selbst geschehen, undnicht dem Selbst; danach setzt eine starke Überzeugung ein, dass dem Selbst nichtspassieren kann.Nachdem das Selbst auf ‘exakte’ Art und Weise erlangt wurde, bleibt nur das sichentladende Karma übrig; (in diesem Zustand) da ist Samvar Purvak Nirjara, d.h. da istEntladung und Ausgleich des Karmas ohne neue Aufladung; danach gibt es keine neueBindung von Karma.Wie weit erstrecken sich die Verfügung und die Autorität des Karmas? Die Verfügung istda, solange es Unterstützung bekommt; sobald diese Unterstützung entfernt ist, wirdKarma ‘neutral’. Die Art, in der Unterstützung gegeben wird, ist, wenn sich Karma erhebtum ein Resultat hervorzubringen und man durch Unwissenheit sagt: „Ich habe es getan“.Ungeachtet des Ausführens aller Aktivitäten des weltlichen Lebens, verbleibt der GnaniPurush mit dem unbeirrbaren Gewahrsein von „Ich bin nicht der Handelnde vonirgendetwas“ als das Selbst, während der Agnani (jemand ohne Selbst-Realisation) sichnie außerhalb des Gewahrseins von „Ich bin der Handelnde“ befindet, nicht einmal für eineSekunde!„Derjenige, der das Selbst erkannt hat, hat alles erkannt“. Derjenige, der das Selbsterkannt hat, wird als verursachender absoluter Gnani (Karan Keval Gnani – Ursachenerschaffen, um zum absoluten Selbst zu werden) betrachtet; er wird als der Einebetrachtet, der der Wissende aller Elemente in Ursache (Karan Sarvagnya) ist? Derjenige,der absolutes Wissen hat, ist ohne Beharrlichkeit (Niragrahi) und ohne Ego (Nirahamkari).Es wird nichts erreicht, indem man singt: „Ich bin nicht der Körper, ich bin nicht der Körper;Ich bin das Selbst, ich bin das Selbst“. Hier muss man die Erfahrung des Selbst haben. Bisheute wurden alle Übungen, die für die Selbsterkenntnis ausgeführt wurden, zur Bindungfür jene, die sie ausübten. Das wirkliches Instrument und Mittel (Sadhan), um das SelbstVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201220


zu erlangen, ist, dass man die Gnade des Sichtbaren, manifestierten ‘Gnani Purush’erlangt und nur dann kann Moksha erlangt werden! Alle religiösen Übungen helfen einem,in die Richtung von Gnan zu gehen, während das ‘Selbst’ die ‘Wissenschaft des Selbst(<strong>Vignan</strong> Swaroop)’ ist. Das Selbst ist das Subtilste, das durch diesen Körper, durchHäuser und durch Millionen von Wänden gehen kann. Wie kann man sich mit Ihmvereinigen? Es ist schwierig, Selbst-Realisation zu erlangen, ganz gleich, wie mühsamman die Aktivitäten von Buße ausübt, um sie zu erarbeiten. Wessen Fehler ist es, wennman zweiundzwanzig Meilen in die falsche Richtung geht, obwohl der Bahnhof nur einehalbe Meile in der anderen Richtung liegt? Ist es der Fehler des Körpers, wenn der Wegverfehlt wird? Der Fehler ist völlig der von Unwissenheit.Nicht nur gibt der Gnani das Wissen des Selbst, Er gibt eine allumfassende Lösung fürjede Komplexität im Universum. Wenn es ein Hindernis beim Erlangen von Selbst-Realisation vom Gnani gibt, kann es zerbrochen werden, dadurch, dass man sichentscheidet: „Ich muss das Wissen vom Gnani erlangen“ oder indem man den Gnanibittet: „Bitte, reiße meine Hindernisse nieder“. So wird es keine Not für jene geben, diedanach verlangen, das Wissen des Selbst erlangen. Es gibt Not wegen der eigenenSchwäche. Wie kann da Not sein, wenn man zu seinem eigenen Zuhause geht?Wenn man die Erfahrung des Selbst von sich aus bekommen will und jemand seineBrieftasche stiehlt, ihn mit üblen Worten beschimpft oder ihn zusammenschlägt, sollte ersagen: „Dies ist das Ergebnis meines eigenen Karmas, der andere ist unschuldig und erbefreit mich von Karma“; und er betrachtet andere als unschuldig und darüber hinaussegnet er sie. Und wenn dieser Zustand immerwährend ist, wird er ganz bestimmt Selbst-Realisation erlangen. Jedoch in diesen Tagen haben die Menschen nicht das Rückgrat,um diesen Zustand von sich aus zu erlangen, deshalb kann das Selbst nicht einmal ineinem Traum vergessen werden, sobald das Selbst durch die Gnade des Gnanis erwecktwird.Wie geschieht die Erlösung des Selbst? Die Erlösung des primären Selbst ist schon da.Nur dieses selbst (das relative Selbst) sollte erlöst werden. Wie wird das getan? Sobalddas innerliche Verständnis von: „Ich bin der Eine mit absolutem Wissen (Keval Gnan),absolutem Sehen (Keval Darshan) und absolutem Verhalten (Keval Charitra)“ eingesetzthat, wird Erlösung geschehen. Aber, wer außer dem ‘Gnani Purush’ kann uns mit diesemSelbst ausstatten?Das Selbst ist das Subtilste (Sookshmattam); die Bereiche außerhalb des Selbst sindsubtiler (Sookshmattar). Aber da die Sprache nicht subtiler ist (sie ist grob - Sthool), hörtSprache (Worte) auf, wenn sie diesen Bereich beschreibt. Dort kann nur die Erfahrung dasletztendliche Ergebnis hervorbringen.Wie kann man das wirkliche Selbst finden, wenn man es durch die Überzeugungen seinesselbst sucht? Wie kann man etwas sehen, das jenseits der Sinne ist, während man esdurch die Sicht der Sinne sucht? Dafür braucht man für den Übergang einen ‘GnaniPurush’, der die Sicht verändern kann; dann kann man das ‘Wirkliche’ sehen. Die Sinnekönnen sich nicht von sich aus nach innen wenden; man kann keinen Zaun um die Sinnebauen! Der Zustand, den der Gnani erlangt hat, hilft uns, denselben Zustand zu erreichen.Nachdem man den ‘Gnani’ getroffen hat, ist es das Wert, um endgültiges Moksha zubitten. Die Wissenschaft von <strong>Akram</strong> <strong>Vignan</strong>, die sich durch den verehrten Dadashrimanifestiert hat; bringt uns weg von dem illusorischen Pfad und hilft einem, den Pfad vonendgültiger Befreiung zu beenden; es ist zu sagen, dass dies der Pfad des letzten Punkts21


und nicht ein Pfad des Kommas. <strong>Akram</strong> <strong>Vignan</strong> sagt, dass, wenn das weltliche Leben einHindernis für endgültiges Moksha wäre, es niemandem möglich wäre, endgültiges Mokshazu erreichen! Heute, mit der Hilfe von <strong>Akram</strong> <strong>Vignan</strong>, kann endgültige Befreiung sehr leichterlangt werden. Dafür muss man den <strong>Akram</strong> <strong>Vignan</strong>i - den Wissenschaftler desstufenlosen Pfads - erreichen, mit dem Gewahrsein der ‘tiefsten Demut’ im Inneren unddem Gefühl von ‘Ich weiß überhaupt nichts’ und der Begierde bezüglich ‘Wie kann ich dieserreichen?’, und das wird helfen, dies zu erlangen. Heutzutage sind keine weiterenQualifikationen notwendig und solche Qualifikationen existieren sowieso nicht! Die einzigeQualifikation ist, den <strong>Akram</strong> Gnani Purush zu erreichen.Der Gnani Purush, der verehrte Dadashri ist nicht in der Lage gewesen, Seine Begierdegeheim zu halten, diese Begierde ist in Seinen Worten ausgedrückt, erfüllt von demMitgefühl: „Meine ‘Idee’ ist derart, dass die Sprache ‘dieser Wissenschaft’ jeden Winkel aufder ganzen Welt erreicht, und es muss an jedem Ort Frieden geben. Meine Absicht, meinWunsch, wie auch immer du es nennst, ist alles, was ich habe!“Jai Sat Chit AnandVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201222


Aptavani AchtTeil 1Was ist die Seele? Wie mag sie sein?Was ist das Selbst (Atma)?Fragender: Was ist das Selbst (Atma)?Dadashri: Das Selbst bedeutet Reines Bewusstsein (Chetan).Fragender: Also bedeutet Reines Bewusstsein (Chetan) das Selbst und das Selbstbedeutet Reines Bewusstsein (Chetan)?Dadashri: Nein. Das ‘Selbst‘ (Atma) ist nur ein Wort, und ‘Reines Bewusstsein‘ (Chetan)sind auch Worte, aber wir müssen diese Worte verwenden, damit die Leute darüberBescheid wissen. Aber davon abgesehen ist das Selbst jenseits von Worten. Man mussdarauf hinweisen, oder? Sonst wird es nicht erkannt. Wie sonst kannst du es erkennen?Deshalb sagen die Leute: "Suche nach deinem Selbst (Atma)". Atma bedeutet das Selbst.Zu wissen: ,Wer bin ich?‘ heißt, das Selbst (Atma) zu kennen, zu erfahren. Und diesesSelbst (Atma) muss realisiert werden. Dies kann erreicht werden, wenn die falscheÜberzeugung ,Ich bin Chandubhai‘ von der richtigen Überzeugung ,Ich bin das Selbst‘ersetzt wird; wie sonst kann das geschehen?Wie muss die Seele sein?Dadashri: Ist das Selbst (Atma) ewig und unzerstörbar (Vastu) oder temporär undvergänglich (Avastu)?Fragender: Temporär und vergänglich (Avastu).Dadashri: Ist das, was du siehst, ewig und unzerstörbar (Vastu) oder temporär undvergänglich (Avastu)?Fragender: Das Selbst (Atma) ist nicht sichtbar, also ist es temporär und vergänglich(Avastu). Das Ewige und Unzerstörbare (Vastu) ist sichtbar, nicht wahr?Dadashri: Nein. Lass mich dir Vastu und Avastu erläutern. Alles was ewig ist undunzerstörbar (Avinashi), ist Vastu, und das, was vergänglich oder temporär (Vinashi) ist,nennt man Avastu. Das Selbst ist einfach nur das Selbst. Als das Ewige undUnzerstörbare (Vastu) ist das Selbst das Zuhause unendlicher Eigenschaften (AnantGuna)! Und jedes Ewige und Unzerstörbare (Vastu) hat seine eigene Substanz/Materie(Dravya), Eigenschaften (Guna) und Phasen (Paryaya). Alles was Substanz-Eigenschaft-Phasen (Dravya-Guna-Paryaya) besitzt, wird als ewig, eine ewiges Element (Vastu)angesehen. Vastu ist das, was ewig ist. Das Selbst (Atma) ist auch ewig, ewiges Element(Vastu), es hat seine eigene Substanz, Eigenschaften und Phasen.Und diese Phasen sind:Entstehung (Ootpad) - stabiler Zustand (Dhruva) - Auflösung (Vyava).Und alles, was für die Augen sichtbar ist, ist Avastu, vorübergehend. Und das Selbst(Atma) ist permanent, es ist Vastu, ewiges Element. Es gibt sechs solcher Elemente. Die23


Welt besteht aus den sechs ewigen Elementen (Tattva). Die Interaktion dieser sechsewigen Elemente durchläuft immer wieder Veränderungen (Parivartan Sheel), und daslässt Zustände entstehen. Und die Welt wird durch diese Zustände gesehen. Nur dieZustände sind sichtbar in dieser Welt.Verstehe das Selbst (Atma) mit Hilfe des GnaniWenn es da etwas gibt in dieser Welt, das wissenswert ist, dann ist das Selbst (Atma).Und es mag vielleicht nur ein oder zwei Menschen in dieser Welt geben, die Wissen überdas Selbst haben. Also kann niemand das Selbst verstehen. Die Menschen können allesverstehen außer dem Selbst, und der Eine, der das Selbst versteht, für Ihn ist absolutesWissen (Keval Gnan) nicht zu weit entfernt.Man kann das Wissen vom Selbst erlangen, wenn man es durch den Gnani Purushkennenlernt; andernfalls ist es nicht möglich, das Selbst zu erlangen, egal in welchemZeitalter. Der Gnani Purush hat das Selbst gesehen, verstanden und erfahren, und ‘Er‘lebt als das Selbst (Atma Swaroop).Wenn du zum Gnani Purush kommst und bei ‘Ihm‘ sitzt, um so ein Selbst zu verstehen,dann werden durch den Samayik des Gnani Purush (die Sicht des Selbst auf das Selbst) –auch als Gnan Vidhi bekannt – negative Karma Effekte (Sünden, Paap) zu Ascheverbrannt. Und das Gewahrsein des Selbst kann nur erlangt werden, wenn das negativeKarma (Demerit Karma) zu Asche verbrannt ist; andernfalls wird das Selbst nicht insGewahrsein (Laksha) kommen. Und dann wird dieses Gewahrsein für immer anhalten;ansonsten gibt es nichts in dieser Welt, das man für immer im Gedächtnis behalten kann.Normalerweise wird man es für eine Weile erinnern und dann vergessen. Hier wirdnegatives Karma zerstört, indem man beim Gnani Purush sitzt, und auf diese Weise wirddas Gewahrsein des Selbst (Laksha) erlangt.Wer hat Zweifel bezüglich der Existenz der Seele?Fragender: ‘Gibt es eine Seele oder nicht?‘ Solche Zweifel kommen auf.Dadashri: Das Selbst, die Seele existiert definitiv.Fragender: Einige ausländische Wissenschaftler haben eine Studie durchgeführt, in dersie einen sterbenden Mann in einen Glaskasten gelegt haben, um zu sehen, wie die‘Lebensenergie‘ (Jiva) weggeht, und aus welchem Teil des Körpers. Aber sie meinten, dasei keine Seele. Ihr Experiment bewies, dass es so etwas wie ein ‘Leben-spendendesElement‘ (Jiva) überhaupt nicht gibt.Dadashri: Nein. Aber machen sie nicht Aussagen wie: "Das ist nicht-lebendig" (Ajiva)? Istdieser Tisch nicht-lebendig oder nicht? Er ist nicht-lebendig, richtig? Also dann, sind derTisch und der Mann ein und dasselbe?Fragender: Nein. Was sie meinten war, dass es da nicht so etwas wie eine Seele (Jiva)gibt, die die Brust verlässt – das ist es, was sie meinten.Dadashri: Diese Wissenschaftler verlängern das Leben eines ‘Menschen‘, sie bauen neue‘Herzen‘ und so weiter, oder? Wenn sie einen komplett neuen Menschen erschaffenkönnen, wird dieser Mensch auf die gleiche Weise interagieren und funktionieren könnenwie wir?Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201224


Fragender: Nein, wird er nicht.Dadashri: Auf welcher Grundlage können sie dann behaupten, dass es nicht so etwas wiedie Lebensenergie, eine Seele (Jiva, Atma) gibt?Fragender: Sie haben einfach einen Sterbenden in einen Brust-Kasten gelegt, und zudem Zeitpunkt, wo die Lebensenergie (Jiva) weggeht (als der Mann starb), haben sienichts die Brust verlassen sehen. Also haben sie daraus geschlossen, dass es so etwaswie die Seele (Jiva) nicht gibt.Dadashri: Es ist so: Entweder jemand mit Verständnis wird es leugnen, oder auch jemandohne Verständnis wird es leugnen. Nicht jeder wird Zweifel haben, oder? Und derjenigemit dem Zweifel, der sagt: "Da gibt es nicht so etwas wie ein Seele (Jiva)", der ist dasLebendige (Jiva)! Derjenige, der zweifelt, ist selbst das Lebendige (Jiva); andernfalls wirdes da keinerlei Zweifel geben. Und all diese anderen nicht-lebendigen Dinge könnenniemals Zweifel haben. Wenn Zweifel da ist, ist das nur bei einem lebendigen Wesen(Jiva). Da gibt es nichts anderes, was zweifeln kann, verstehst du?Wird eine Person irgendwelche Zweifel haben, nachdem sie gestorben ist? Nein; was istes dann, was sie verlässt? Stoppt das Herz? Was muss passieren?Fragender: Ein Mensch stirbt, weil sein Herz stoppt.Dadashri: Ja, ein Mensch wird sterben. Er lebt, weil er atmet. Das lebende Element (Jiva)darin lebt wegen des Atems. Er wird so lange leben, wie es Atem gibt.Fragender: Ein Mensch stirbt, wenn die essentiellen Körperteile sterben. Wenn das wahrist, dann gibt es so etwas wie die Seele (Jiva) nicht.Dadashri: Da gibt es definitiv etwas wie die Lebensenergie, die Seele (Jiva). Er ist einlebendiges Wesen (Jiva), und dennoch zweifelt er daran. Derjenige, der den Zweifel hat,ist selbst das Lebendige (Jiva). Derjenige der zweifelt: "Es gibt keine Seele (Jiva) indiesem Körper", genau derjenige ist das Lebendige (Jiva). Wenn ein Mensch keine Zungehat und dann sagt: "In meinem Mund gibt es keine Zunge", das in sich zeigt, dass er eineZunge in seinem Mund hat. Verstehst du? Deshalb ist die Aussage: "Da gibt es Zweifel"(bezüglich der Existenz einer Seele) ein Widerspruch. Leute sagen: "So etwas wie eineSeele (Jiva) gibt es nicht, wenn ein Mensch stirbt." Diese Aussage bringt Zweifel auf. DerZweifel an sich beweist, dass es eine Seele (Jiva) gibt.Wenn ich mit den Wissenschaftlern zusammensitzen würde, würde ich ihnen soforterklären, dass es das Lebendige(Jiva) ist, das spricht. Hast du irgendeine neue Art vonZweifel als Reaktion? Dies bedeutet, dass das lebende Element (Jiva) definitiv da ist, injedem Lebewesen. Und geben wir nicht Beispiele wie: "Die Seele, das Lebendigeentweicht"Fragender: Ja.Dadashri: Und wenn eine Betäubungsspritze gegeben wird, warum verlierst du dann dasGefühl in dieser Region? Warum ist es nötig, diese Region zu betäuben?Fragender: Damit ich dort keinen Schmerz fühle oder Empfindungen habe.Dadashri: Eine Betäubungsspritze wird gegeben, um das Leben-spendende Element(Jiva) aus dieser Region wegzubewegen. Solange die Lebensenergie (Jiva) dort präsentist, wirst du nicht in der Lage sein, den Schmerz eines Eingriffs auszuhalten. Verstehst dudas?25


Durch welche Qualitäten existiert die Seele?Dadashri: Gibt es da irgendeinen Unterschied zwischen der Seele, dem Selbst (Chetan)und dem Unlebendigen, dem nicht-Selbst (Jada)? Hat die Seele, das Selbst (Chetan) ihreeigenen Eigenschaften (Guna)?Fragender: Definitiv.Dadashri: Welche sind es?Fragender: Die Seele, das Selbst hat die Fähigkeit zur Bewegung, hat Gefühle.Dadashri: Selbst Maschinen sind fähig zur Bewegung. Ein Motorroller, eine Maschine, siealle haben die Fähigkeit zur Bewegung, oder? Und Puppen, die hergestellt werden,bewegen diese sich nicht auch umher? Das, was sich bewegt, wird nicht Seele (Jiva)genannt. Wenn das Lebendige (Jiva) durch seine Fähigkeit zur Bewegung definiert wird,dann bewegen sich diese Maschinen auch. Welche anderen Eigenschaften werden dirsagen, dass eine Seele (Atma, Jiva) da drinnen ist?Fragender: Wir machen viele Aktivitäten (Kriya).Dadashri: ‘Viele Arten von Aktivitäten‘, das ist auch nicht hilfreich (um den Unterschiedfestzustellen). Maschinen machen auch alle Arten von Aktivitäten.Fragender: Maschinen führen Aktivitäten aus, aber sie können keine Freundlichkeit(Daya) oder Liebe (Prem) zeigen, nicht wahr?Dadashri: Ja, das ist ein Unterschied. Also, wo immer es Wissen (Gnan) undUnwissenheit (Agnan) gibt; wenn es Unwissenheit (Agnan) ist, ist es Unwissenheit(Agnan), und wenn es Wissen (Gnan) ist, ist es Wissen (Gnan), aber wo immer etwasWissen (Gnan) ist oder etwas Unwissenheit (Agnan), wo immer es Freundlichkeit gibt, daist Seele (Atma,Jiva). Das ist die Bestätigung. Ansonsten haben auch Maschinen dieFähigkeit zur Bewegung und bewegen sich fort, nicht wahr?Wenn da nun keine Freundlichkeit ist, und die Person flucht und schimpft, ist dort eineSeele anwesend?Fragende: Da gibt es immer eine Seele (Atma).Dadashri: Also gibt es die Seele (Atma), sogar wenn es keine Freundlichkeit gibt?Fragender: Ja, Maschinen werden keine Gefühle von Freundlichkeit oder Ärger zeigen,nicht wahr?Dadashri: Ja, und das bestätigt, dass da eine Seele (Atma) ist, wo immer es dies gibt.Dieser Rekorder ‘spricht‘, aber der hat keinerlei Ärger oder Gier, nicht wahr? Er hat keineGefühle (Lagani). Wo Gefühle sind, da gibt es eine Seele.… aber wessen Eigenschaften sind sie?Gefühle - sind sie eine Eigenschaft des Körpers oder der Seele?Fragender: Der Seele.Dadashri: Stimmt das? Ärger-Stolz-Täuschung-Gier (Krodha-Maan-Maya-Lobha), sinddas alles Eigenschaften der Seele?Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201226


Fragender: Ja, die Seele muss der Handelnde von all diesen sein.Dadashri: Aber die Leute versuchen, sich von Ärger-Stolz-Täuschung-Gier zu befreien.Wenn sie Eigenschaften der Seele sind, dann werden diese Eigenschaften nieverschwinden. Und versuchen die Leute nicht, Ärger-Stolz-Täuschung-Gier loszuwerden?Fragender: Sie versuchen sie loszuwerden.Dadashri: Aber wenn sie Eigenschaften der Seele sind, dann kann niemand siebeseitigen, oder? Die Seele wird verschwinden, wenn man sie beseitigt; somit sind siekeine Eigenschaften der Seele.Fragender: Sind sie Eigenschaften des Körpers?Dadashri: Sie sind weder Eigenschaften des Körpers noch der Seele. Wenn du sagst, siesind Eigenschaften der Seele, dann sind Ärger-Stolz-Täuschung-Gier Schwächen, und dieSeele ist die Absolute Seele (Paramatma). Sie hat keinerlei Schwächen.Und was sind die Eigenschaften der Seele (Atma)?Viele sagen: "Das, was von innen heraus spricht, ist die Seele". Aber das, was innenspricht, ist weder die Seele noch Gott – es ist eine ‘Bandaufzeichnung‘, die spricht. Sogarin ‘Unserem‘ (des Gnanis und des Lords in ihm) Fall ist das, was gerade spricht, die‘Aufzeichnung‘. ‘Ich‘ bin nicht der, der spricht. All dies sind ‘Aufzeichnungen‘, die sprechen,‘Bandaufzeichnungen‘! Dies (die Sprache, die herauskommt) ist die ‘originaleBandaufzeichnung‘ die läuft, von der eine weitere aufgezeichnet wurde, und dann eineweitere davon. Dies ist also die erste ‘Aufzeichnung‘ und von der kannst du so vieleaufnehmen, wie du willst. Demzufolge kann dieses Sprechen, diese ganze ‘Maschine‘, dieläuft, isst, trinkt, Blut zirkulieren lässt, nicht als Lebensenergie, Seele (Jiva) bezeichnetwerden. Es ist alles mechanisch. Die Seele (Jiva) ist eine Form von Wissen (GnanSwaroop); Wissen ist eine Form von Licht (Prakash Swaroop). Das Licht, das hier präsentist, existiert nicht irgendwo in anderen Formen (Jada).Wenn dir jemand süßen, cremigen Joghurt mit Kardamom, Safran und Nüssen(Shrikhand) im Dunkeln gibt, wohin wirst du diesen Joghurt (Shrikand) löffeln? Währenddu ihn isst, wird er in die Augen gehen? Oder nur in den Mund? Was meinst du? Warumsagst du nichts? Auch wenn dir jemand eine Schale von diesem Joghurt in völligerDunkelheit gibt, wirst du ihn nur in den Mund nehmen, oder? Wenn dich dann jemandfragt, was du gegessen hast, was wirst du ihm sagen?Fragender: Süßen, cremigen Joghurt mit Kardamom, Safran und Nüssen (Shrikhand)Dadashri: Wenn er dich dann fragt, was in dem Shrikhand drin ist? Was wirst du sagen?Fragender: Joghurt und Zucker.Dadashri: Ja, und wenn der Joghurt ein wenig verdorben war, wirst du in der Lage sein,das zu erkennen, nicht wahr?Fragender: Auf jeden Fall.Dadashri: Und du wirst auch wissen, wenn er gut ist?Fragender: Ja.Dadashri: Würdest du auch merken, wenn weniger Zucker darin ist?27


Fragender: Ja.Dadashri: Würdest du auch merken, wenn zu viel Zucker darin ist?Fragender: Ja.Dadashri: Wie kannst du all das in der Dunkelheit der Nacht erkennen? Kannst du daserkennen, auch wenn es dunkel ist? Und dann wüsstest du auch, wenn da Rosinen undNüsse drin sind? Du würdest es sogar bemerken, wenn da eine kleine Kardamomhülsedrin ist, richtig?Fragender: Ja.Dadashri: Nun, das Wesen, das all das weiß (Jaaney) ist die Seele (Jiva).Fragender: Leute sagen, dass eine Person all das wegen ihrer Sinnesnerven erkennenkann. Wären da keine Sinnesnerven, könnte man das nicht erkennen.Dadashri: Ja, man würde es nicht erkennen, wenn da keine Sinnesnerven wären. Aberdiejenige, die es erkennt, ist die Seele,(Jiva). Und wenn die Verbindungen zwischen denNerven und den Gehirnzellen nicht funktionieren, dann erkennt die Seele (Jiva) es nicht.Aber diejenige, die es erkennt, ist die Seele (Jiva). Verstehst du?Das, was geht und sich umherbewegt, ist die ‘Maschinerie‘. Diese Eigenschaften sindnicht die der Seele (Chetan). Was sind ihre Eigenschaften? Sie hat unendliches Licht desWissens (Gnanprakash), unendliches Licht des Sehens (Darshanprakash), unendlicheEnergie (Anant Shakti), und sie ist der Ort von unendlicher Glückseligkeit (Anant SukhaNu Dham).Freude und Vergnügen ist auch beim Lebendigen (Jiva) beliebtNun, wer sucht nach Freude und Vergnügen? Wer mag keinen Schmerz? Warum magman Schmerz nicht? Wenn der Körper keine Seele (Jiva) hätte, dann wären Vergnügenoder Schmerz dasselbe. Was ist der Grund? Hast du je über diesen Zusammenhangnachgedacht. Was hast du gedacht?Kein Lebewesen (Jiva) mag Schmerz, das ist eine Tatsache, richtig? Mag irgendeinLebewesen (Jiva) Schmerz? Wenn du da draußen ein Stück Zucker hinlegst, werden dieAmeisen aufgeregt sein und losrennen und es wegtragen. Aber was, wenn du stattdesseneinen Stein hinlegst? Sie werden wegrennen. Warum ist das so? Was mögen sie? Freudeund Vergnügen. Folglich ist der, der Schmerz nicht mag und nach Vergnügung sucht, derlebendige Teil (Jiva). Der, der sich umherbewegt, herumläuft, ist nicht der lebendige Teil(Jiva).Wo es Gefühle gibt, da ist das (relative) selbstWas ist nun mit den Gefühlen? Das was Gefühle hat, ist das Lebendige (Jiva). Und diesesLebendige (Jiva) ist die Seele (Atma); Es ist wahrlich das Selbst (Chetan) und es kann dasabsolute Selbst (Paramatma) werden. Wenn es ‘vollkommmen und perfekt‘ wird, wird eszum absoluten Selbst (Paramatma).Verstehst du das? Wo immer es Gefühle jeglicher Art gibt, da ist die Seele (Atma), da istdas Selbst (Chetan). Deshalb verstehe, dass dort, wo es Gefühle gibt, es eine GegenwartVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201228


von Seele (Chetan) gibt. Und wo es keine Gefühle irgendeiner Art gibt, dort ist keineSeele (Chetan); da ist das nicht-Selbst (Jada, Anatma). Selbst Bäume und Blätter habenGefühle.Fragender: Aber ein Baum ist ein Lebewesen mit einem Sinn (Ekindriya Jiva).Dadashri: Ekindrya bedeutet, dass es nur das Gefühl des Berührens, Tastens hat(Sparsh). Es drückt das Gefühl von Berühren aus. Jede Seele (Jiva) hat Gefühle. Und woauch immer Gefühle aufkommen, beweist das, dass da eine Seele ist. Wir können nichtsagen: "Das, worin die Gefühle aufkommen, ist die Seele (Atma) selbst" – das ist nicht so.Aber wo Gefühle ersichtlich sind, da ist die Präsenz vom Selbst (Atma). Und wo keineGefühle aufkommen, da gibt es keine Präsenz vom Selbst (Atma).… aber das, was Gefühle hat, ist der nicht-Selbst Komplex!Was also ist die Seele (Atma)? Da gibt es nicht so etwas wie Gefühle. Das Selbst (Atma)ist einfach in der Form von Licht des Wissens. Wir können Seele (Atma) überall da finden,wo es Gefühle gibt.Fragender: Heißt das, dass das Selbst (Chetan) die Grundlage (die Unterstützung) ist,aus der Gefühle aufkommen, oder wo immer es Gefühle gibt, da ist das Selbst (Chetan)?Dadashri: Wenn wir sagen, dass Gefühle mit der Unterstützung vom Selbst (Chetan)aufkommen, kreiert das ein weiteres Problem. Die Gefühle kommen auf, weil da diePräsenz vom Selbst (Chetan) ist. Demzufolge ist das Selbst (Chetan) da, wo Gefühleaufkommen.Fragender: Das Gefühl das aufkommt und offenbart wird, es ist nicht das Selbst (Chetan),das offenbart wird, oder?Dadashri: Es ist der nicht-Selbst Komplex von Aufnehmen und Abgeben (Pudgal),welcher das ausdrückt oder offenbart. Aber da ist das Selbst (Chetan) anwesend, unddeshalb kommen Gefühle auf, Schmerz kommt auf. Wenn du eine Unterscheidung treffenmöchtest zwischen der Seele (Chetan) und dem Unbelebten, der Materie (Jada), dannwisse, dass in diesem ‘Aufzeichnungsgerät‘ keine Gefühle zu finden sind, daher ist dortkeine Seele (Chetan).Ständig zu ‘Wissen‘ ist die Natur des SelbstFragender: Gibt es einen Unterschied zwischen Selbst (Chetan) und Materie?Dadashri: Einen enormen Unterschied. Das Selbst (Chetan) ist unsichtbar (Arupi).Wohingegen Materie sichtbar (Rupi) ist, sie wird vergehen, zerfallen und sich auflösen. Mitder Zeit wird sie beginnen zu vergehen. Und ihre ‘Sichtbarkeit‘ ist derart, dass sie für dieAugen sichtbar ist, die Zunge kann sie schmecken, sie kann mit den Ohren gehört werden.Und Chetan ist Paramatma – das Absolute Selbst.Fragender: Was ist dann der Unterschied zwischen dem Selbst (Atma) und dem nicht-Selbst (Anatma)?Dadashri: Sie unterscheiden sich durch ihre innewohnenden Eigenschaften(Gunadharma). Jedes Ding hat seine Eigenschaften, oder nicht? Dieses Gold hat seineEigenschaft, das Kupfer hat seine Eigenschaften. Ein Ding wird durch seine Eigenschaften29


identifiziert, richtig?Fragender: Ja, so ist es.Dadashri: Das Selbst (Atma) und das nicht-Selbst (Anatma) haben einige Eigenschaften,die ähnlich sind, aber bestimmte Eigenschaften unterscheiden sich. Die Eigenschaft vomSelbst (Chetan) kann in nichts anderem gefunden werden. Das Selbst (Chetan) bedeutetWissen und Sehen (Gnan und Darshan).Diese Eigenschaften von Wissen-Sehen (Gnan-Darshan) sind Eigenschaften des Selbst(Atma). Ein Zustand von ständigem Wissen ist eine innewohnende Eigenschaft (Swabhav)des Selbst. Diese Eigenschaft von Wissen ist in keinem unbelebten (Jada) Ding. DieseEigenschaft des Wissens existiert nicht in diesem Körper. Die Eigenschaft des Wissens isteine Eigenschaft vom Selbst (Atma) und das ist wahrlich das Absolute Selbst(Paramatma).Das Selbst ist die Heimat unendlicher EigenschaftenFragender: Das Selbst ist voller Wissen (Gnan), oder?Dadashri: Das Selbst an sich ist wahrlich Wissen. Es ist nicht so, dass es ‘voller Wissen‘ist; das Gnan ist wahrlich das Selbst. Wenn du sagst ‘voller Wissen‘ (Gnanvado), heißtdas, dass ‘Es‘ (das Selbst) und Wissen (Gnan) zwei verschiedene Dinge sind. Das Selbst(Atma) ist wahrlich Gnan, es ist das Licht als das Selbst. Wegen dieses Lichts wird alles‘gesehen‘ (verstanden) und ‘gewusst‘ (erfahren). Es ist wegen dieses Lichts, dass manalles verstehen und alles erfahren kann.Das Selbst ist das Absolute Selbst (Paramatma), das Zuhause von unendlichenEigenschaften (Anant Guna Dham). Es hat viele Eigenschaften. Da sind so vieleEigenschaften, dass man nicht einmal anfangen kann, sie zu nennen. Das Selbst ist dasZuhause von seinen innewohnenden Eigenschaften (Swabahvik Guna Dham), dasbedeutet, dass sich diese Eigenschaften niemals verändern werden; es ist der Wohnsitzvon solchen Eigenschaften. Absolutes Wissen (Anant Gnan), absolutes Sehen (AnantDarshan), unendliche Energie (Anant Shakti), das Zuhause von vollkommenerGlückseligkeit (Anant Sukha Nu Dhaam), Avyabaadha (eine Eigenschaft, dass nichts Esjemals verletzen kann, und Es kann auch niemals etwas verletzen), so sind die vielenEigenschaften des Selbst.Wann werden sich solche Eigenschaften des Selbst manifestieren?Du hast nicht eine einzige Eigenschaft des Selbst erlangt, nicht einmal für eine Sekunde.Derzeit erfährst du die Eigenschaften des nicht-Selbst Komplexes (Prakruti). Du wirstEigenschaften entsprechend deiner Überzeugung erlangen. Wenn ‘du‘ als ‘Chandulal‘verbleibst, wirst du die Eigenschaften des nicht-Selbst (Prakruti) erlangen, und wenn DUReine Seele (Shuddha Chaitanya) wirst, dann wirst DU deine innewohnendenEigenschaften (Swabhavik Guna) erlangen. Nimm also den Platz ein, den du möchtest.Da ist keine Seele, wo keine Eigenschaften der Seele anwesend sind. Dieses Gold istGold, so lange es seine eigenen Eigenschaften hat und nicht die Eigenschaften andererMetalle. Die Eigenschaften, die du in der Welt siehst, sind die des nicht-Selbst (Prakruti);das Selbst ist nicht da. Das Selbst ist dabei der Wissende-Sehende (Gnata-Drashta), aberVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201230


ist kein Teil davon. Das Selbst hat sich nicht bis zu dem Punkt vermischt, wo es eins damitwird. Das Selbst ist nicht vermischbar, es ist unvermischbar (Nirbheda), eine Eigenschaft,die niemals zulassen wird, dass es sich mit irgendetwas vermischt.Wie kann man die Seele erkennen und erfahren?Fragender: Kann das Selbst gesehen werden? Oder ist es nur eine Imagination (Kalpna)?Dadashri: Du kannst Luft nicht sehen, und weißt du nicht dennoch, dass sie da ist? Dukannst Parfüm riechen, aber du kannst es nicht sehen, richtig? Aber dennoch bist duüberzeugt von der Existenz des Parfüms, oder? Genauso kannst du davon überzeugtsein, dass es das Selbst gibt. Genau wie du Parfüm an seinem Duft erkennst, erkennst dudas Selbst an seiner Glückseligkeit. Dann wirst DU in der Lage sein, die Welt zu sehen‘wie sie ist‘. Dadurch wirst du überzeugt sein, dass das Selbst unendliche Eigenschaftenhat. Absolutes Wissen, absolutes Sehen, unendliche Energie, das Zuhause vonunendlicher Glückseligkeit; es gibt so viele Eigenschaften. Das Selbst ist wahrlich dasAbsolute Selbst (Paramatma) aber du musst dies realisieren. All seine Eigenschaftenwerden sich manifestieren, sobald du das Selbst realisiert hast. Das Selbst (Atma) hatunendliche Standpunkte (Anant Bheda); es ist das Zuhause von unendlichenEigenschaften. Du hast bisher noch keine Eigenschaft erfahren.Das Selbst ist ein Element aller drei Zeiten (ewig), und es ist das Zuhause von unendlicherGlückseligkeit. Und dennoch suchen die Menschen nach Glückseligkeit in Mangos (trivialeweltliche Dinge), in ‘materiellem Zeugs vom Marktplatz‘ (Dinge die keinen echten Werthaben). Was du mit deinen Augen sehen kannst, mit deinen Ohren hören, mit deiner Naseriechen, mit deiner Zunge schmecken, was du anfassen kannst, all das ist ‘Materiellesvom Marktplatz‘.Unendliche Energien manifestieren sich, indem man mit dem Gnani vertraut wirdFragender: Hat das Selbst unendliche Energie (Shakti)?Dadashri: Ja, aber diese Energie sollte durch einen Gnani Purush manifestiert werden.Genauso wie du in eine Schule gegangen bist, um zu lernen. Das Wissen war in dirvorhanden, aber die Lehrer brachten es an die Oberfläche. Auf gleiche Weise werdendeine Energien sich mit der Hilfe des Gnani Purush zeigen. Da gibt es im Innernunendliche Energien, aber sie sind alle wie in Minen Untertage, deshalb müssen siegeschürft und an die Oberfläche gebracht werden. ‘Wir‘ decken diese Energien für dichauf. Da ist enorme tiefliegende Energie in DIR. Nicht nur in dir, solche Energien sind injedem Lebewesen präsent, aber was kann jemand machen? Da sind Schichten undSchichten von Unwissenheit, die das zudecken.Fragender: Gibt es da irgendeine Verbindung zwischen der Energie des Selbst und derEnergie des Körpers?Dadashri: Beide Energien sind unterschiedlich.Fragender: Beeinflussen sie einander?Dadashri: Ja, natürlich. Die Energie des Körperkomplexes hat verursacht, dass dieEnergie des Selbst gehemmt und lahmgelegt wird. Wenn die Energie desKörperkomplexes im Übermaß vorhanden ist, werden die animalischen Qualitäten31


zunehmen.Fragender: Und was, wenn die Energie des Selbst größer ist?Dadashri: Dann werden die animalischen Qualitäten abnehmen und die Menschlichkeitwird zunehmen.Fragender: Was also sollte man tun, um die Energie des Selbst zu erlangen?Dadashri: Die Energie des Selbst ist schon im Inneren vorhanden. Es ist die Energie desAbsolutes Selbst (Paramatma). Allerdings hat dieses Absolutes Selbst (Paramatma) nichteinmal die Kraft, um eine Waffel entzweizubrechen, und dennoch ist das Absolute Selbst(Paramatma) der Besitzer von unendlichen Energien!Fragender: Das ‘passt‘ nicht recht, macht keinen Sinn.Dadashri: Es muss ‘passen‘ (es muss in die Sicht als das Selbst kommen). So lange wiees nicht ‘passt‘, ist da ein kleiner Widerspruch im Verstehen. Wenn es nicht passt, dann istda kein Gnan (Wissen). Nur wenn da Unkenntnis des Selbst (Agnan) ist, wird es nicht‘passen‘. Andernfalls muss alles passen, aber dafür wirst du dir etwas Zeit nehmen undmit ‘Uns‘ (dem Gnani Purush) vertraut werden müssen.Fragender: Wie?Dadashri: Indem du herkommst und beim Gnani Purush sitzt und vertrauter damit wirst.Das Selbst hat unendliche Kraft des Wissens (Gnan Shakti); es ist nicht so, als wären danur eine oder zwei solcher Kräfte. Wegen dieser unendlichen Energie des Wissens (GnanShakti), wurde das Wissen der Astrologie, des Rechtswesen, der Medizin etc. enthüllt. Esgibt unterschiedliche Themengebiete des Wissens (Gnan) und so viel innere Kraft, sie allezu enthüllen. Deshalb ist das Selbst der Besitzer von unendlicher Energie. Es hatunendliche Energie des Wissens (Gnan Shakti) und unendliche Kraft, um den nicht-SelbstKomplex zu energetisieren (Virya Shakti). Dieses Absolute Selbst (Paramatma) hatgroßartige Kräfte.‘Patel‘ ist der Nachbar und das ‘Selbst‘ ist im Absoluten Selbst (Paramatma).Fragender: Wie sieht das Selbst aus? Erscheint es als strahlendes Licht (Tejasvi), oderbefindet es sich in anderer Form oder Gestalt (Aktruti)?Dadashri: Es ist nicht in einer Form (Akruti) noch ist es ohne Form (Nirakruti). Dieses‘eine Form haben oder nicht‘ (Akruti-Nirakruti) ist alles menschliche Erfindung, es ist einintellektuelles Thema. Das Selbst ist wahrlich das Selbst. Es befindet sich in der ‘Form‘, inder ‘Gestalt‘ von Licht (Prakash Swaroop). Es ist ein Licht, das nicht einmal einen Ortbraucht, es braucht keinerlei Unterstützung. So ist die Gestalt des Lichts des Selbst. DasSelbst ist derart, dass es direkt durch Berge dringen kann. In so einem Selbst residiere‘Ich‘. Und das ist der Grund, warum, wenn jemand diesen ‘A.M. Patel‘ (Dadashrisweltlicher Name) schlagen oder ihn verfluchen würde, ‘Ich‘ nicht beeinträchtigt wäre. ‘Ich‘bin getrennt und dieser ‘Patel‘ ist getrennt. ‘Patel‘ ist der Nachbar und ‘Patel‘ ist der, der alldie weltlichen Interaktionen (Vayvahar) ausführt.Atma – mit Gestalt (Saakari) und ohne Gestalt (Niraakari)Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201232


Fragender: Es wird gesagt, dass Gott die Heimat von Licht (Tejteja Na Ambar) ist, undfehlerlos, frei von Ignoranz und Dunkelheit (Nirmanjan), und ohne Gestalt (Nirakaar).Dadashri: Und Gott ist auch in Gestalt (Saakari).Fragender: Du sagst es auf beide Weisen, so und so.Dadashri: Vom relativen Standpunkt aus hat Gott eine Gestalt, und vom wahrenStandpunkt aus ist Gott ohne Gestalt.Fragender: Wo kann man diese Sprache (Alaulik) erlernen, Sprache, die jenseits dieserWelt ist?Dadashri: Genau hier, von Dada.Dein Name ist Chandubhai, und er war schon Chandubhai, als du ein Kind warst und istimmer noch Chandubhai, seit du geheiratet hast, oder?Fragender: Ja.Dadashri: Wessen ‘Ehemann‘ bist du geworden? Auf welcher Grundlage bist du ein‘Ehemann‘? Warst du vorher ein ‘Ehemann‘?Fragender: Nein, war ich nicht.Dadashri: Aber du bist ein und derselbe, oder nicht? Das ist genau was ich sage: Wenndu ein ‘Nimit‘ (ein Medium, jemand der in einem Prozess instrumentell ist) triffst, dann wirstdu durch diese Beziehung ein ‘Ehemann‘ genannt. Das ist eine relative Sicht und Sprache.Auf gleiche Weise, durch diese Beziehung, ist Gott in Gestalt (Sakaar), und ohne eineBeziehung ist Gott ohne Gestalt (Nirakaar).Wenn du also den gestaltlosen Gott verehren willst, wenn du den Gestaltlosen erkennenwillst, dann solltest du zu dem Gott mit einer Gestalt gehen. Du wirst nicht fähig sein, dengestaltlosen Gott mit deinen Augen zu sehen, und du wirst das nicht mit deinem Intellekt(Buddhi) begreifen (Dada erklärt, dass Intellekt das indirekte Licht des Selbst ist, welchesdurch das Medium des Ego kommt). Du wirst keinesfalls jemals in der Lage sein, dasGestaltlose zu verstehen, aber geh zu einem Gott in Gestalt, in dem das Gestaltlose sichmanifestiert hat.Wer, unter den Menschen hier, kann als Gott in menschlicher Gestalt (Sakaar Bhagwhan)betrachtet werden? Der Gnani Purush! Der Mensch, in dem das Makellose undGestaltlose (Niranjan und Nirakaar) sich manifestiert hat, der Eine, der manifestierter Gott(Sakaar Bhagwan) genannt wird.Fragender: Aber wenn ich mir die Gestalt, die Form des Selbst vorstellen möchte, wiesollte ich sie mir vorstellen?Dadashri: Du brauchst dir ‘Seine‘ Gestalt nicht vorzustellen. Stattdessen sitze bei demGott, der eine Gestalt hat, bei dem Einen, in dem Gott sich manifestiert hat. Der Gott inmenschlicher Gestalt ist wahrlich das Selbst. Derjenige, der das Selbst erkannt hat (AtmaGnani), der einen Körper hat, ist Gott. So solltest du dir das vorstellen. Du solltest seinenganzen Tempel (den Körper, in dem Gott sich manifestiert hat) verehren. Davonabgesehen hat das Selbst keinerlei Gestalt oder Form. Du musst seine gestaltlose Qualitätdurch den Gnani Purush ‘erkennen‘ (im Gnan Vidhi erfahren). Dann wird seine Gestalt,seine Form DIR ‘passen‘, DU wirst sie niemals vergessen.Das Selbst hat keine Gestalt, keine Form; es ist gestaltlos. Dennoch, wie ist das Selbst33


von Natur aus? Es hat die Figur des Körpers, den es bewohnt. Aber an dem Ort, wo alleSeelen wohnen, die völlige Befreiung von den Zyklen von Leben und Tod erlangt haben(Siddhaghati), hat es nur zwei Drittel der Größe des Körpers aus dem letzten Leben vorder Befreiung (Charam Deha).Es gibt einen enormen Unterschied zwischen den Körpern, die in der fünften Ära leben(dem gegenwärtigen Zeitzyklus) und denen in der dritten Ära. Jene Größe ist anders unddiese ist anders. Der letzte Körper, durch den endgültige Befreiung (Moksha) erlangt wird,ist die Gestalt, auf der die Gestalt im Siddhaghati (dem Ort, an dem alle Seelen wohnen,die völlige Befreiung von den Zyklen von Leben und Tod erlangt haben) beruht. Aber dasSelbst ist gestaltlos (Nirakaar).Fragender: Gibt es dort so etwas wie eine Form, eine Gestalt? Was ist dort?Dadashri: Nein, da gibt es keine Gestalt. Da draußen gibt es so etwas nicht. Gestalt istnicht-Selbst Komplex (Pudgal).Fragender. Wenn ich meine Hand so durch die Luft bewege und nichts berühre, ist dasdann genauso, wie wenn ich endgültige Befreiung (Moksha) erlange und meine Handbewege, würde ich da an etwas anstoßen?Dadashri: Nein. Nichts wird deine Hand berühren, wenn du sie so bewegst. Wenn du eineFlamme durch das Selbst ziehst, wird ‘Es‘ nicht verbrannt werden. Sogar wenn du deineHand so durch ‘Es‘ bewegst, wird es deine Hand nicht berühren. So ist das Selbst. Wenndu Eis durch das Selbst bewegst, wird es nicht kalt, wenn du ein Schwert durch ‘Es‘ ziehst,wird es nicht geschnitten.Fragender: Dennoch, es muss eine Gestalt haben, oder nicht?Dadashri: Es ist eine formlose Gestalt (Nirakaari Akaar), es ist eine makellose gestaltloseForm (Niranjan Nirakaari-Akaar). Seine Gestalt ist nicht das, was du dir vorstellst. Es hatseine eigene natürliche Form.Wo im Körper ist die Seele nicht präsent?Fragender: Das Selbst kann nicht geröntgt oder mit irgendeinem Apparat fotografiertwerden.Dadashri: Ja, das Selbst ist äußerst subtil (Sukshma) und es ist nicht greifbar. Es kannnicht mit einer Kamera eingefangen werden, und es ist nicht sichtbar für die Augen. Eskann nicht durch ein Mikroskop, ein Fernglas oder ein anderes Gerät gesehen werden. Eskann mit nichts gesehen werden, so subtil ist es.Fragender: Ich frage mich also, wo das Selbst sein mag.Dadashri: Das Selbst ist so subtil, dass es nicht beeinträchtigt wird, selbst wenn heißeFlammen durch es gehen.Fragender: Aber wo im Körper ist es lokalisiert?Dadashri: Die Frage ist, wo im Körper ist es nicht. Es ist nicht in den Nägeln und im Haar.Es ist nicht in dem Teil der Nägel, die wir abschneiden. Überall sonst im Körper ist dasSelbst. Die Frage ist also nicht: "Wo im Körper ist das Selbst?", sondern: "Wo im Körper istkein Selbst?"Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201234


Da ist kein Selbst in dem Teil des Haares, den wir abschneiden. Wenn jemand dein Haarabschneidet, während du schläfst, wirst du das nicht merken; demzufolge ist kein Selbstim Haar. Und überall, wo das Selbst ist, wenn wir diesen Teil des Körpers mit einer Nadelstechen, wirst du das sofort spüren.Fragender: Normalerweise ist das Selbst im Gehirn, oder? Und man spürt den Nadelstichwegen der Nerven, oder?Dadashri: Nein, das Selbst ist überall im Körper. Im Kopf ist nur das Gehirn, es ist eineMaschine, und es ist ein Werkzeug, das dir all die internen Informationen gibt. Das Selbstexistiert überall im Körper. Würdest du es nicht sofort wissen, wenn dich ein Dorn sticht?Was du siehst, ist wahrlich das ‘Foto‘ des Selbst. Nur dass es mit Schichten und Schichtenbedeckt ist. Andernfalls ist es das gleiche ‘Foto‘. Das Foto des Selbst bleibt gleich.Welcher Teil des Körpers auch immer mit einer Nadel gestochen wird, da, wo derSchmerz gespürt wird, da ist das Selbst präsent. Selbst in der Nacht wirst du es merken,wenn jemand das machen würde, oder? Der Schmerz, der da gespürt wird, wo der Körpergestochen wird – der Wissende davon ist das Selbst. Wenn das Selbst den Körperverlässt, dann wird ‘Chandubhai‘ (die tote Person) kein Wort sagen, gleich wie sehr derKörper mit der Nadel gestochen wird; er wird nicht einmal zusammenzucken, nicht einbisschen.Fragender: Können wir sagen, dass das Selbst den Schmerz spürt?Dadashri: Das Selbst kann niemals Schmerz spüren, das Selbst hat keinerlei Schmerzen.Wenn du brennende Kohlen auf einen Eisblock legst, wird das Eis dann verbrannt?Fragender: Wir spüren keinen Schmerz, wenn wir unser Haar schneiden; ist dort keinSelbst?Dadashri: Nein.Fragender: Und wo wir Schmerz spüren, dort ist das Selbst präsent?Dadashri: Ja, dort ist das Selbst präsent.Fragender: Wenn das Selbst Schmerz und Freude erfährt, wird es dann nicht in derweltlichen Existenz versinken (Sansari)?Dadashri: Nein. Das Selbst wird nicht in der weltlichen Existenz versinken (Sansari). Esbleibt in seinem ursprünglichen Zustand. Das ‘selbst‘, das du kennst, ist weltlichgeworden. Das was du für das Selbst hältst, ist weltlich geworden, es ist ‘mechanisch‘. Esfunktioniert, so lange du ‘Benzin‘ (d.h. Luft, Essen, Wasser) einfüllst, andernfalls wird esaufhören zu funktionieren. Wenn du die Nase eine Stunde lange zuhältst, wird es aufhörenzu funktionieren. Folglich halten die Leute das mechanische selbst für das wahre Selbst.Man hat nicht ein Wort vom ursprünglichen (Muda) Selbst (Atma) gesehen oder gehört,und versucht das mechanische selbst zum Stillstand zu bringen. Das was mechanisch ist,kann niemals zum Stillstand gebracht werden.Das Selbst ist nicht präsent im Haar und in dem Teil des Nagels, der abgeschnitten wird.Wenn du den Nagel schneidest und es wehtut, ist dort das Selbst, und es ist im ganzenKörper präsent.Dadashri: Aber in den Yogaschriften sagen sie, das Selbst ist in der Öffnung am höchstenPunkt des Kopfes, durch welche manchmal die Seele den Körper verlässt35


(Brahmarandhra).Dadashri: Das ist in Ordnung für die Yogaschriften. Möchtest du die Wahrheit wissen?Möchtest du über das Weltliche (Laukik) Bescheid wissen oder über das, was nicht vondieser Welt ist (Alaukik)? Es gibt zwei Arten von Wissen: eines, das in der Welt funktioniert(Laukik Gnan), und das andere ist das Wissen jenseits der Welt (Alaukik Gnan). Möchtestdu das Wahre erkennen, so wie es ist (Vastavik), oder das Weltliche?Fragender: Beides.Dadashri: Wenn du das weltliche (Laukik) Wissen erkennen möchtest, dann ist das Selbstim Herzen lokalisiert, und die Welt wurde von Gott erschaffen. Wenn du das wahre(Alaukik) Wissen erkennen möchtest, dann ist das Selbst im ganzen Körper lokalisiert undGott hat diese Welt nicht erschaffen.Fragender. Es wurde auch gesagt, dass die Größe des Selbst wie die Größe einesDaumens im Herzen ist.Dadashri: Nein. Da ist keinerlei Substanz in solchen Aussagen.Überzeugungen versus FaktenFragender: Aber dieser Satz steht in den Upanischaden (Teile der Veda genanntenindischen Heiligen Schriften): "Angustha matra pranam – Wenn du das Bild des Selbst indeinem Herzen sehen möchtest, dann mache eine Meditation und sehe es in der Größedeines Daumens."Dadashri: Das ist keine wissenschaftliche Aussage. Ich würde damit fortfahren, wenn siewissenschaftlich wäre. Das ist einfach eine Methode, um den Suchenden einesbestimmten spirituellen Entwicklungsstandes ruhig werden zu lassen. Sie ist nicht völligfalsch. Wie kann ich sagen, dass sie falsch ist? Alles, was eine Person zur Ruhe kommenlässt, kann nicht als falsch bezeichnet werden. Der grobstoffliche Verstand (Shtool Mun)ist im Herzen lokalisiert, das ist die Grundlage für weiteren Fortschritt (Dharana). Wennman dies im Herzen trägt, kann man weiter fortschreiten. Und was ist es, das einen davonabhält, weiter voranzuschreiten? Der Intellekt (Buddhi) erlaubt ihm nicht Fortschritte zumachen, aber das, was er im Herzen trägt wird ihn voranschreiten lassen. Wenn einer dieendgültige Befreiung erlangen (nach Moksha gelangen) möchte, dann wird das Herzhelfen. Deshalb wirst du die Hilfe des Herzens brauchen; der Verstand wird es nichtbewerkstelligen.Damit haben sie die Menschen verwirrt, dass diese glauben, das Selbst hat die Größeeines Daumens. Das Selbst durchdringt den Körper; es ist überall im Körper und über demSelbst haftet dieser Schleier von Karma. Wie ist dieses Karma? Wie Harz, das auf allenZweigen eines Baumes klebt, so hat sich all das Karma verklebt. An unendlichen Stellenist unendliches Karma über das Selbst verklebt. Je nachdem, welcher Ort (Pradesh) freivon Karma wird, wird sich Wissen jenes speziellen Ortes manifestieren. Wenn der Ort vonmedizinischem Wissen sich öffnet, dann wird sich medizinisches Wissen manifestieren.Für andere wird sich juristisches Wissen manifestieren. Je nachdem, welcher Ort sichöffnet, wird Wissen dieses speziellen Ortes sich manifestieren.Das Selbst ist vollständig (im ganzen Körper), aber wenn eine Person ein Bein oder einGlied verliert, wird das Selbst um so viel ‘verkürzt‘. Der grobstoffliche Verstand befindetVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201236


sich im Herzen. Der feinstoffliche, subtile Verstand ist im Gehirn. Der Sitz des subtilenVerstandes (Sookshma Mun) ist fünf Zentimeter (zwei Zoll) hinter dem zentralen Punkt derStirn. Der Sitz des grobstofflichen Verstandes (Shtool Mun) ist im Herzen.Die Seele dehnt sich aus und zieht sich zusammen, entsprechend des BehältnissesFragender: Kann das Selbst abgeschnitten werden?Dadashri: Das Selbst kann nicht abgeschnitten werden, es kann nicht geteilt werden.Nichts kann ihm angetan werden.Fragender: Was, wenn die Hand abgeschnitten wird?Dadashri: Das Selbst wird sich um so viel zusammenziehen. Eine natürliche Eigenschaft(Swabhav) des Selbst ist, dass es sich ausdehnen und zusammenziehen kann; diesallerdings ist wahr im Zustand der weltlichen Interaktion (Vyavahar). Es ist anders imZustand von vollständiger Befreiung (Siddha). In der weltlichen Interaktion kann es sichausdehnen oder zusammenziehen. In der Ameise ist nur ein vollständiges Selbst. Auchein Elefant hat ein Selbst, aber es ist im Vergleich zur Ameise ausgedehnt. Es zieht sichzusammen, wenn eine Hand oder ein Bein abgetrennt wird. Es zieht sich auch zusammen,wenn bestimmte Teile des Körpers entfernt werden; dann wird es sich nicht weiterzusammenziehen.Fragender: So wie es überall im menschlichen Körper ist, ist es auch im Körper einerAmeise oder eines Elefanten?Dadashri: Ja, das Selbst durchdringt den gesamten Körper. Das ist so, weil das Selbst imverkörperten Zustand ein Behältnis von Kontraktion-Expansion (Zusammenziehen –Ausdehnung) ist. Wie immer die Größe des Behälters ist, um so viel wird das Selbst sichausweiten. Wenn das Behältnis klein ist, wird das Selbst sich zusammenziehen, umhineinzupassen.Fragender: Wenn es hier den Körper verlässt, sagt man, dass ein Ende des Selbst hierist, während das andere dort ist, wo ein neues Leben beginnt (Punjab); kannst du bitteerklären, wie das funktioniert?Dadashri: Das Selbst ist ein Behältnis von Ausdehnung und Zusammenziehen, deshalbkann es sich so weit dehnen, wie es möchte. Es muss dahin gehen, wo die Verbindungvon Karma es gezwungen hat (Toonanubandha), richtig? Wird es den ganzen Weg dahingehen? Es hat keine Beine und keinen grobstofflichen Körper, oder?Fragender: Kann es an zwei Orten gleichzeitig leben?Dadashri: Ja. Es kann sich so weit dehnen, wie es wandern muss. Somit beginnt es dort,in den neuen Körper hineinzugehen, und gleichzeitig beginnt es, diesen Körper hier zuverlassen. Genau wie eine Schlange ihren Bau verlässt, ein Teil ist draußen und ein Teilist noch im Bau. Es ist so ähnlich.Fragender: Sogar wenn wir den Körper aufschneiden oder teilen, kann man das Selbstnicht sehen.Dadashri: Das Selbst ist ganz und gar nicht sichtbar. Aber es verlässt den Körper, wenndieser aufgeschnitten wird, oder? Was geht, wenn ein Mensch stirbt?Fragender: Des Selbst kommt heraus.37


Dadashri: Ja, es verlässt ihn, und dennoch ist es nicht sichtbar. Aber es ist definitv da. Esist ein Licht, es ist in Gestalt von Licht. Dies ist alles sein Licht. Alles kommt zum Ende,wenn es nicht mehr da ist. Hast du einen Körper gesehen, nachdem das Selbst ihnverlassen hat? Hast du einen Todesprozess (Nanami) gesehen? Hat der tote Körperirgendwelches Licht?Fragender: Nein.Dadashri: Dann hat das Selbst den Körper verlassen. Das Selbst hat die Gestalt vonLicht.Kehrt die Seele nach dem Tod in den gleichen Körper zurück?Fragender: Wenn das Herz aufhört zu schlagen, sagen wir, dass ein Mensch tot ist.Dadashri: Und sogar die Ärzte sagen: "Der Mensch ist gegangen." Es gibt einen Puls,solange das Herz schlägt, und wenn es keinen Puls gibt, wissen die Ärzte, dass Lebennicht möglich ist; also erklären sie ihn für tot.Fragender: Wir haben von speziellen Fällen gelesen, wo tote Menschen ins Lebenzurückkamen. Wie soll man diesen Prozess verstehen? Kam die Seele zurück in denKörper? Hat das Selbst den Körper wieder betreten?Dadashri: Du hast Recht; es gibt Ausnahmen, wo der Puls zurückkommt. Dann denkendie Ärzte, dass das Leben in den Körper zurückkehrte. Aber das geschieht nur unterbestimmten Umständen. Das geschieht, wenn das Selbst (Jiva) zur Schädeldeckehinaufgegangen ist. Es spielt keine Rolle, dass das Herz aufgehört hat zu schlagen; dasSelbst ist zur Schädeldecke hinaufgegangen. Wenn das Selbst wieder herunterkommt,wird das Herz wieder anfangen zu schlagen; das kommt vor. Dann sind sogar die Ärzteüberrascht. Aber es ist kein neues Selbst (Jiva), das in den Körper kommt. Es ist dasgleiche Selbst, das den Körper nicht verlassen hat.Es ist in den oberen Teil gewandert, oberhalb des Herzens. Hier an der Schädeldecke istdie Öffnung am höchsten Punkt des Kopfes, durch welche manchmal die Seele denKörper verlässt (Brahmarandhra, Dasham Staan), und da geht das Selbst hin. Wenn alsodas Selbst (Jiva) im Körper bleibt, dann kann das passieren. Manchmal passiert das; eskommt nicht oft vor, aber es gibt bestimmte Ausnahmen. Wenn jemand von einerSchlange gebissen wird, oder wenn jemand plötzlich ins Wasser fällt, dann mag dasSelbst (Jiva) hinauf zur Schädeldecke (Brahmarandra) gehen. Es wird dann schwierig fürdas Selbst, wieder herunterzukommen. Im gegenwärtigen Zeitzyklus gibt es kein ‘KnowHow‘, wie man es wieder herunterbekommt. Wenn es von allein, natürlich und spontan,herunterkommt, ist das etwas anderes. Das ist, wenn Menschen glauben, dass das Lebenwieder zurück in den Körper gekommen ist. Das passiert aber normalerweise nicht.Was ist Tod? Was geschieht nach dem Tod?Fragender: Was ist Tod?Dadashri: Der Tod ist wie folgt: Als dieses Hemd genäht worden ist, wurde es 'geboren',und wenn es einmal eine Geburt gibt, dann ist Tod unausweichlich. Alles, was geborenwird, wird zwangsläufig eines Tages sterben. Und das Selbst ist ohne Geburt und ohneTod (Ajanma Amar). Es ist jenseits des Todes. Folglich wird alles, was geboren ist,Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201238


zwangsläufig eines Tages sterben. Und weil es den Tod gibt, ist es gezwungen, wiedergeboren zu werden. Tod ist folglich mit Geburt verbunden. Wo Geburt ist, da wird ohneAusnahme Tod stattfinden.Fragender: Aber was ist Tod tatsächlich?Dadashri: Wenn du nachts schlafen gehst, wo gehst du da hin? Woher kommst du amMorgen?Fragender: Das weiß ich nicht.Dadashri: So sind Geburt und Tod; in der Zeit dazwischen ‘schläft man‘, und nachdemman geboren wurde, wacht man auf. Von dem Zeitpunkt an, an dem man stirbt, bis mangeboren wird - in dieser Zeit schläft man. Das 'Selbst' ist ewig, und so kann das 'Selbst'niemals Geburt oder Tod erleben, oder? Tod und Geburt sind wie Zustände (Avastha).Scheinbar gibt es nur den einen Zustand Mensch zu sein, aber durchläuft ein Menschnicht drei 'Zustände'? Hat er nicht einen 'Zustand' der Kindheit, einen 'Zustand' alsJugendlicher und den 'Zustand' von hohem Alter? Dieses sind die drei 'Zustände', aberdas Selbst ist dasselbe in allen dreien, oder? Diese 'Zustände' gehören zum Körper. Undselbst Tod und Geburt sind 'Zustände' des Körpers. Das Selbst ist nicht geboren und stirbtnicht. Das Selbst kennt weder Geburt noch Tod.Fragender: Warum passiert Tod?Dadashri: Was er bedeutet, ist, dass es drei Batterien gibt, wenn man geboren wird:Verstand, Sprache und Körper. Diese Batterien beginnen mit ihrer Wirkung ab demMoment im Mutterleib und sie bleiben so lange bestehen, bis sie leer sind - wenn daskarmische Konto beendet ist. Sind sie völlig entladen, nennt man das Tod. Aber währenddie alten Batterien entladen, werden neue Batterien (gleichzeitig) für das nächste Lebenaufgeladen. Dieses Aufladen-Entladen geht weiter, weil man falsche Überzeugungen hatund dadurch Ursachen kreiert werden. Solange die falsche Überzeugung existiert, werdenAnhaftung-Abscheu (Raag–Dwesh) weiter geschehen, und Ursachen für ein neues Lebenwerden kreiert. Anhaftung-Abscheu und Ursachen werden nicht entstehen, wenn diefalsche Überzeugung durch die richtige Überzeugung (Selbst-Verwirklichung) ersetzt wird.Fragender: Wohin geht das Selbst (Atma), wenn der Körper stirbt?Dadashri: Es ist so: Das Selbst ist ewig, es ist permanent. Es musst nicht 'gehen' und'zurückkehren'. Und wenn dieser Körper stirbt, hat das Selbst keine Wahl, wo es hingehenkann. Es ist unter der Kontrolle der sich bedingenden Umstände (Vyavasthit Shakti).Demzufolge muss es dahin gehen, wo die Umstände es hinbringen. Das Selbst ist daseinzige Permanente in all dem, der Rest ist gänzlich vorübergehend. Verstand, Intellekt,Chit (Vorstellung) und Ego sind alle vorübergehend. Und das Selbst ist völlig getrennt vondiesem Körper. Genauso wie mein Hemd getrennt ist vom Körper, oder? So ähnlich sindder Körper und das Selbst getrennt.So viele Anpassungen der Natur!Fragender: Zum Zeitpunkt des Todes, zwischen dem Verlassen des alten Körpers unddem Einnehmen eines neuen Körpers, für wie lange und wo bleibt das Selbst? Wie langebraucht jede Seele (Jiva), um einen neuen Körper zu finden?Dadashri: Sie braucht absolut keine Zeit. Es (das Selbst) ist im aktuellen Körper und zur39


gleichen Zeit ist es im Mutterleib der neuen Mutter. Wenn die sterbende Person in Barodaund die neue Mutter in Dehli ist, dann ist es dort im Mutterleib, aber auch in dem Körperhier. Da gibt es keine Zeitdifferenz. Das Selbst kann nicht mal für eine Sekunde ohneKörper sein.Fragender: Wie lange braucht es, um einen Körper zu verlassen und einen anderenKörper zu finden?Dadashri: Keinerlei Zeit. Es ist noch hier, dabei den Körper hier zu verlassen, und es istauch dort in jener Gebärmutter präsent. Das ist so, weil es da einen Zeitpunkt gibt, wo dasSperma und das Ei sich vereinen. Wenn die Zeit kommt, diesen Körper zu verlassen, sinddort die Umstände bereit. Wenn alles zusammenpasst, ist das der Moment, wenn es denKörper verlässt. Andernfalls wird es nicht gehen, denn was wird es essen, wenn es vonhier weggeht? Was wird es essen, wenn es in jene Gebärmutter kommt? In dem Moment,wo es dort ankommt, verschlingt es aus Hunger das Spermium des Vaters und das Ei derMutter. Danach entwickelt sich der Embryo. Sag mir, sind das nicht alles ‘die sichbedingenden Umstände‘?Es braucht nicht lange, um von hier wegzugehen. Wenn nun dort der Zeitpunkt nichtpasst, wird der Sterbende verweilen, stöhnend und leidend. Vielleicht sagt man: "Warumgehst du nicht? Beeil dich, geh!" Und die Antwort ist: "Nein, weil sie da drüben noch nichtbereit sind!" Leiden die Menschen nicht in ihren letzten Momenten, und stöhnen? Es kannnur von hier weggehen, wenn die Umstände dort bereit sind. Aber wenn es weggeht, läuftdort alles wie ein Uhrwerk.Die Bilanz des jetzigen Lebens bestimmt die nächste LebensformFragender: Beruht die Lebensform des nächstens Lebens auf den Eindrücken (Vasanas)an Anhaftung-Abscheu (Raag-Dwesh) aus diesem Leben, die ein Mensch kurz vor seinemTod hat?Dadashri: Ja, entsprechend dieser Eindrücke (Vasanas). Sagen die Leute nicht, dass ersolch einen Eindruck (Vasana) zum Zeitpunkt des Todes hatte? Wie auch immer, dieseEindrücke von Anhaftung-Abscheu (Vasanas) sind nicht etwas, das er neu kreiert; es istdie Bilanz von Karma aus seinem gesamten Leben. In der letzten Todesstunde zeigt sichdie Abrechnung von allem, was man während des gesamten Lebens getan hat, und dieseBilanz bestimmt wiederum die nächste Wanderung (Gati) des Selbst in die verschiedenenStadien der Existenz.Fragender: Nicht jeder wird nach dem Tod als Mensch wieder geboren. Manche werdenauch als Hunde, Kühe usw. wieder geboren.Dadashri: Ja, dahinter stehen die sich bedingenden Umstände. All die bedingendenUrsachen kommen zusammen. Da gibt es keinen Handelnden. Weder Gott, noch du, hatdas getan. Du glaubst bloß: ‘Ich habe das gemacht‘, und so erzeugt das ein neues Leben.Du bist nicht der Handelnde von dem Moment an, wo DU das Selbst verwirklichst undrealisierst, und wo diese falsche Überzeugung von: 'Ich bin der Handelnde' zerstört wird.Danach bist DU mit Sicherheit nicht der Handelnde.Fragender: Aber sollten wir dies alles hinter uns lassen und in den Himalaya gehen, umdas Selbst zu verwirklichen?Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201240


Dadashri: Nein, du musst nicht in den Himalaya gehen. 'Wir' können dich das Selbstinnerhalb einer Stunde verwirklichen lassen. Du musst kein Asket (Bava) werden und inden Himalaya gehen. Bitteschön, hier kannst du essen, trinken und das Leben genießen,und die Selbst-Verwirklichung wird die ganze Zeit bleiben.Fragender: Aber wird nicht gesagt, dass das Selbst jedes Mal einen menschlichen Körperbekommt?Dadashri: Nein, nein. Die Leute haben gesagt, dass es von einem menschlichen Körpernur in einen menschlichen Körper geht. Sie vermittelten den beruhigenden Trost, dass auseinem Menschen ein Mensch wird, genau wie Weizen aus Weizen entsteht. Also findendie Leute, das ist großartig, weil sie sowieso in eine menschliche Form zurückkehren;daher stehlen sie, soviel sie wollen, nehmen so viele Bestechungsgelder wie sie mögen.Aber so funktioniert das nicht.Schau, die Regel ist, dass derjenige, der etwas genommen hat, was nicht rechtmäßigseins war (es mitgehen ließ), von einem zweibeinigen Leben (Mensch) in ein vierbeinigesLeben (Tier) gehen wird. Aber auch das ist nicht für immer so. Der längste Zeitraum wirdfür zweihundert Jahre sein - sieben bis acht Leben als Tier; und der kürzeste Zeitraum inder tierischen Lebensform wird für etwa fünf Minuten sein. Dann kehrt er als Menschzurück. Da sind einige Seelen (Jivas), die innerhalb einer Minute durch siebzehn Lebengehen. Solche Seele (Jivas) gibt es auch. Nicht alle, die in eine Lebensform als Tiergehen, tun das für zweihundert Jahre.Fragender: Die Seelen aus menschlichen Leben gehen mit einem Kausalkörper,zusammen mit den Inneren Feinden (Kashays - Ärger-Stolz-Täuschung-Gier). Aber wasbringen die Seelen aus einer niedrigeren Lebensform mit?Dadashri: Es ist so: Sie sind dort hingegangen (in die niedrigere Lebensform), um ihrenVorrat an Karma zu entladen. Sie müssen dort hingehen, um die Ladung ihres karmischenKontos, die sie angesammelt hatten, zu entladen. Wenn jemand ein Guthaben (PunyaiKarma) erzeugt hat, dann muss er in eine himmlische (celestial) Lebensform weitergehen,oder hier als Mensch einen Lebensstil haben, der zu einem König passt. Und wenn erSchulden (Paap Karma) erzeugt, wird er das mit einem Leben als Ochse, als Hund oderals Kuh abbezahlen müssen. Bei manchen wird es nicht abbezahlt sein, und wenn seinLeben als Hund zum Ende kommt, wird er als Esel wieder geboren. Wenn dann immernoch Schulden sind, dann wird er als Fuchs wieder geboren. Aber da ist ein Maximum vonacht solcher Leben. Es wird kein neuntes Leben geben. Die Schuld ist in acht Lebenabbezahlt, und dann kehrt er in ein Leben als Mensch zurück.Wenn ein Mensch stirbt, tragen ihn vier bis fünf Unbeteiligte davon. Hör ihnen zu.Parteiische Leute sind seine Familie und auch seine Feinde. Feinde sagen Negatives überihn, und die Familie wird Positives über ihn sagen. Und die Unparteiischen werden sagen:"Er war wie ein göttliches Wesen (Deva)." Dies wird dir zeigen, auf welche Lebensform erzusteuert. Und bei manch einem sagen sie: "Er war wie ein Monster." Die Meinung, diediese Leute über ihn formulieren, das ist die Richtung von Lebensform, in die er gegangenist.Die endgültige Befreiung (Moksha) wird von denjenigen ersehnt, die …Fragender: Ein Mensch erhält sofort nach seinem Tod einen anderen Körper. Warum41


versuchen Leute dann, die endgültige Befreiung (Moksha) zu erlangen?Dadashri: Die endgültige Befreiung (Moksha) wird von jedem angestrebt, der Sorgen hatund nicht damit umgehen kann. Aber für denjenigen, der Sorgen mag, gibt es keineNotwendigkeit für Moksha, richtig? Also hat nicht jeder ein Bedürfnis nach endgültigerBefreiung (Moksha). Die Menschen außerhalb von Indien können mit Sorgen umgehen,sie brauchen Moksha nicht. Manche Leute hier können mit Sorgen umgehen, deshalbbrauchen auch sie Moksha nicht. Diejenigen jedoch, die Sorgen nicht ertragen können, diegern dem weltlichen Leben (Sansar) entkommen möchten, streben nach der endgültigenBefreiung (Moksha).Dies sind die Gesetze der NaturFragender: Hat jede Seele (Jiva) ein Leben nach dem Tod?Dadashri: Jede Seele (Jiva) hat ein Leben nach dem Tod. Nur für manche Seelen wieden Gnani Purush oder denjenigen, der ein Nichthandelnder (Nivrut) in Aktivitäten(Pravruti) ist, für die gibt es endgültige Befreiung (Moksha).Fragender: Gibt es nach der Befreiung eine Wiedergeburt?Dadashri: Nein. Nach der Befreiung gibt es kein Leben.Fragender: Und nach dem Tod?Dadashri: Es gibt definitiv für jede Seele (Jiva) ein Leben nach dem Tod.Fragender: Wird nach dem Tod die gleiche Seele (Jiva) geboren, oder ist es eine andereSeele (Jiva), die geboren wird?Dadashri: Die gleiche Seele (Jiva) wird erneut geboren.Fragender: Warum gibt es dann einen Zuwachs in der Bevölkerungszahl?Dadashri: Sie wird steigen und später wird sie abnehmen. Bei der Bevölkerungszahl gibtes eine Regel, dass sie zunimmt und wieder abnimmt. Diese Welt funktioniert so, dass sieauch weiterhin zunimmt und abnimmt. Jetzt wird die Bevölkerung abnehmen.Fragender: Diese Seelen werden erneut leben, oder nicht?Dadashri: Werden diese Seelen nach dem jetzigen Leben sterben? Sie gingen alle zurückin ein Leben als Tier. Sie gingen an den gleichen Ort zurück, von dem sie kamen.Eine Seele, die für ein himmlisches Leben bestimmt ist, wird nach dem Tod in dieseRichtung wandern, und jede Seele, die für die Hölle bestimmt ist, wird in diese Richtungwandern. Manche wandern in eine tierische Existenz, und wenn sie (die Seele) alsMensch wieder geboren werden soll, wird sie in die menschliche Existenz gehen. Und esgibt einige Seelen, die solches Karma gebunden haben, dass sie zwei bis drei JahreStrafe erleiden müssen. Also werden sie keinen weiteren Körper erhalten und im'Pretayoni' (Seelen ohne Körper) umherirren müssen.Der Tod ist wie Kleider wechseln. Das was physisch ist, wird zurückgelassen oder geht,und die Seele findet einen anderen Geburtsort (Yoni - Ursprung von Leben).Fragender: Wie kann es bewiesen werden, dass die Seele nach dem Tod woanders hingeht? Gibt es einen Beweis?Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201242


Dadashri: Für eine erneute Geburt (Punarjanam)?Fragender: Ja. Und ist dieser so, dass er für Menschen akzeptabel ist?Dadashri: Ja, 'Wir' werden dir den Beweis liefern, so dass man glauben kann, dass esGeburt und weiteres Leben (Punajanam) gibt. Es ist ein langer Beweis. Die Leute müssenzwangsläufig um einen Beweis für Wiedergeburt bitten, nicht wahr?Wie lange wird der Vorgang von Wiedergeburt dauern?Fragender: Wer geht in die Wiedergeburt? Das Selbst oder das Lebewesen (Jiva)?Dadashri: Nein, nein niemand muss das 'tun', es geschieht einfach. Diese gesamte Welt'geschieht einfach'.Fragender: Ja, aber wer lässt es geschehen? Wird das von der Seele (Jiva) gemachtoder vom Selbst?Dadashri: Nein, das Selbst hat nichts damit zu tun, alles geschieht der Seele (Jiva).Derjenige, der weltliches Vergnügen möchte, hat das Recht, in einen anderen Mutterleibhineinzugehen. Und jemand, der kein weltliches Vergnügen möchte, verliert das Recht, ineinen anderen Mutterleib hineinzugehen.Es ist, wie wenn du zu einer Zuckerfabrik gehst. Dort siehst du, dass sie auf der einenSeite das Zuckerrohr kaufen, und auf der anderen Seite findest du Stapel von Säcken vollZucker gelagert. Weißt du, was für ein Prozess zwischen den beiden stattfindet? Auf dereinen Seite nehmen sie das Zuckerrohr, schneiden es erst, und dann wird es zerquetscht.Es wird also während seines 'zweiten Lebens' zerquetscht. Von da aus dann geht es insein 'drittes Leben', dann ins 'vierte Leben'. Auf diese Weise wird der Zucker hergestellt.Zucker kann nicht einfach in einem Vorgang produziert werden, in 'einem Leben'.Alles durchläuft also mehrere Stadien von Entwicklung bis zum letzten Stadium. DasSelbst ist tatsächlich voll entwickelt. Aber sein äußerer Teil, die äußere 'Kleidung', soll sichentwickeln. Die Menschen im Ausland sind noch nicht bis zu dem Stadium entwickelt, wosie Wiedergeburt (Punarjanam) verstehen. Während hier entwickelte Menschen leben,und, ob sie Wiedergeburt verstehen oder nicht, sie glauben definitiv daran. Selbst einkleines Kind macht Bemerkungen wie "das und das wird im nächsten Leben passieren".Es ist eine andere Frage, ob einer das versteht oder nicht, aber sie glauben anWiedergeburt (Punarjanam).Der gleiche Trott, Leben für LebenFragender: Hängt das Leben eines jeden Menschen mit einem vorhergehenden Lebenzusammen?Dadashri: Jedes Leben hat wahrlich eine vorgehende Geburt (Purvajanam). Also ist jedeGeburt wahrlich von Anfang an mit einem früheren Leben verbunden.Fragender: Aber was hat das frühere Leben mit dem aktuellen Leben zu tun?Dadashri: Dieses aktuelle Leben ist ein früheres Leben (Purvajanam) für das nächsteLeben. Das letzte Leben war ein früheres Leben (Purvajanam) und deshalb hat mandieses aktuelle Leben. Und dieses Leben ist ein vergangenes Leben (Purvajanam) für dasnächste Leben.43


Fragender: Ja, das ist richtig, aber geschieht etwas im vergangenen Leben (Purvajanam),das Verbindung zu diesem Leben hat?Dadashri: Viel Verbindung! Samen werden im vergangenen Leben (Purvajanam) gesätund sie sprießen in diesem Leben. Gibt es nicht einen Unterschied zwischen einemSamen und der Ernte? Gibt es da eine Verbindung oder nicht? Wenn du ein Samenkornvon Hirse aussäst, dann ist der säende Teil das nächste Leben (Punarjanam), und wennes wächst, ist das das aktuelle Leben. Wenn dann von dieser Pflanze ein Samenkornausgesät wird, dann ist der Samen nächstes Leben (Punarjanam) und die Pflanze ist dasneue Leben. Hast du verstanden?Fragender: Ein Mann geht auf einer Straße, wo auch viele andere gehen, aber nur er wirdvon einer Schlange gebissen. Ist das letzte Leben (Purvajanam) die Ursache dafür?Dadashri: Ja, deshalb versuchen 'wir' zu erklären, dass es da ein anderes Leben(Punarjanam) gibt, und deshalb beißt dich die Schlange. Sie würde dich nicht beißen,wenn da keine Wiedergeburt (Punarjanam) wäre. Es gibt Wiedergeburt (Punarjanam), unddas nächste Leben ist das Abbezahlen der Schulden. All dies sind karmische Konten, dieabbezahlt werden, genau wie Haben und Soll in der Buchhaltung abgerechnet werden.Und weil da Entwicklung ist, können diese Konten verstanden werden. Deshalb habenviele Leute begonnen, an Wiedergeburt (Punarjanam) zu glauben. Sie können nichtsagen, dass es da definitiv ein nächstes Leben (Punarjanam) geben wird. Sie könnennicht beweisen, ‘dass es definitv existiert‘, aber in ihrer Überzeugung, ihrem Glauben(Shraddha) haben sie Beispiele dafür gesehen, dass es Wiedergeburt (Punarjanam) gibt.Diese Dame wird sich wundern: "Warum hat die da eine liebenswürdige Schwiegermutterbekommen, und warum habe ich so eine Schwiegermutter bekommen?" Folglich begegnetman allen möglichen Umständen.Das Planen ist der Ursprung von KarmaFragender: Erhält man die guten oder schlechten Resultate von Karma in diesem Lebenoder im nächsten?Dadashri: Das Karma, das 'gemacht' ist, existiert in Form von 'Plänen' (Yojana). Genauwie die Regierung Pläne macht. Sie plant, einen Damm am Fluss Narmada zu bauen.Nun, kann dieser Plan das Wasser stoppen, welches hier, jetzt fließt? Das Wasser wirderst gestoppt, wenn der Plan für alle sichtbar geworden ist und der Damm gebaut wurde.Andernfalls ist das Ganze nur ein Plan auf dem Papier, der Damm und alles. Es existiertnur auf Papier.Genauso geschieht alles Karma in Form eines Plans, und das nennt man eine 'Ursache'.Und wenn diese 'Ursache' Gestalt annimmt und sichtbar (Rupak) wird, nennt man daseinen 'Effekt', eine Wirkung. Aber es nimmt Gestalt an, es zeigt Wirkung; im nächstenLeben. In diesem Leben erleidest (Bhogavo) du die Früchte des Karmas aus demvergangenen Leben. Und du wirst Karma aus diesem Leben wiederum im nächsten Lebenerleiden. Aber dieses Karma besteht in Form von Plänen und wird im nächsten Leben (alsSchmerz oder Vergnügen) erfahren.Im Augenblick geschieht Karma auch dann, wenn du nicht möchtest, dass es geschieht,richtig?Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201244


Fragender: Ja.Dadashri: Warum ist das so? Das Planen ist schon im letzten Leben passiert. Heutekommt es in die Wirkung (Rupak). Es könnte verändert werden, wenn es heute ausgelöst,geplant würde. Aber es kann nicht verändert werden, ist das nicht so? Siehst du dasnicht?Planung im letzten Leben, Wirkung in diesem LebenFragender: Gibt es da etwas wie Schicksal (Kismet)?Dadashri: Das Schicksal selbst ist ein Effekt (Prarabdha, Discharge, Kismet). Der Vorratvon Karma, der aus dem letzten Leben mitgebracht wurde, entfaltet sich heute.Fragender: Wenn ein Mensch negatives Karma (Demerit Karma, Paap; Sünde)verursacht hat, erleidet er dann die Folgen im letzten oder in diesem Leben?Dadashri: Die Früchte des negativen Karmas aus dem letzten Leben werden nur indiesem Leben erlitten. Das positive Karma aus dem letzten Leben liegt als Plan vor. Wasgeschieht als erstes, wenn du einen Damm am Fluss Narmada bauen willst? Zeichnest dunicht als erstes die Pläne? In ähnlicher Weise existiert dieses Karma zuerst in Gestalteines Plans (Ursache), und wird dann ausgeführt (Rupak, Wirkung). Erst geschieht dasPlanen des Damms, und die Pläne werden auf Papier gezeichnet.Wenn nun ein Riss auf der Papierzeichnung des Damms ist, wird dann das Wasserdeshalb herausströmen? Nein, wird es nicht. Also kannst du Veränderungen an denPlänen machen, aber du kannst keine Veränderungen vornehmen, sobald der Dammgebaut ist. Folglich hätten Veränderungen an den Plänen während des Planens im letztenLeben vorgenommen werden können. Können Veränderungen jetzt vorgenommenwerden? Alle Veränderungen, die du in diesem Leben machst, werden sich im nächstenLeben zeigen. Denn, wenn einmal der Genehmigungs-Stempel für das nächste Lebengegeben wurde (nachdem Karma aufgebaut wurde, um Resultate zu geben), wird das, alsvon Schicksal (Vidhata, Brahma, Kismet) geschrieben angesehen und kann nichtumgekrempelt werden.Fragender: Wenn das Planen im letzten Leben erfolgt ist, wann werde ich dann dasPlanen in diesem Leben vornehmen?Dadashri: Das Planen erfolgt ständig im Innern. Ohne Planen können sich Dinge nichtentwickeln.Fragender: Was auch in diesem Leben passiert, geschieht entsprechend der Planung ausdem letzten Leben; wie also mache ich die Planung für das nächste Leben?Dadashri: Ich werde dir erklären, wie die Planung geschieht. Wenn keine Planung indiesem Leben erfolgt, dann kommt endgültige Befreiung (Moksha).'Planen' bedeutet Aufladen von Karma. Während das Entladen von vergangenem Karmageschieht, wird neues Karma aufgeladen. Wie aber geschieht das Aufladen? Wiegeschieht das Planen? Nehmen wir an, jemand erzählt dir: "Ich habe 20.000 Rupien fürdiese Wohltätigkeitsorganisation gespendet." Wenn du ihn nun fragst: "Wie kommt es, dasdu denen so viel gibst, wenn du sonst niemals so viel an irgendwen geben würdest?", sagter dir: "Mir wurde von dem und dem Druck gemacht, das zu spenden." Jetzt spendet er20.000 Rupien (gute Tat, Wirkung), aber sein Planen (Ursache) ist negativ (weil es seine45


Absicht war, nichts zu geben). Wenn er nun das Spenden mit einer höheren, besserenAbsicht vorgenommen hätte, dann wäre das Planen (Ursache) entsprechend gesätworden, und das hätte (in seinem nächsten Leben) zu einer besseren Ernte geführt.Wenn ein Mensch Gewalt durch Verstand, Sprache oder Körper (Himsa) durchführt unddann spürt, dass das, was er tut, falsch ist und es bereut, dann ist das die Art, wie das‘Planen‘ geschieht. Wenn jemand eine Lüge sagt, aber spürt, dass er einen Fehler macht,dann ist genau das die ‘Planung‘.Nun gibt es nur eine Ursache für Geburt und Tod, und das ist der Mangel desGewahrseins des Selbst, die Abwesenheit von Selbst-Verwirklichung. Das ist der einzigeGrund. Die Jains sagen, dass man gebunden wird, aufgrund von Anhaftung und Abscheu(Raag-Dwesh) und Unwissenheit (Unkenntnis des Selbst); und die Vedanta-Philosophiesagt, dass das geschieht aufgrund von Illusion und Täuschung (Maya), Projektion(Vikpesh) und Unwissenheit (Agnanta). Beide akzeptieren die Unkenntnis des Selbst(Agnan) als die Ursache. Jemand ist also gebunden aufgrund von Unkenntnis des Selbst(Agnan), und er kann befreit werden mit dem Wissen des Selbst (Gnan). Wenn einMensch sein eigenes Selbst realisiert, ist er frei.Beschlüsse der Parlaments-Mitglieder werden umgesetztWas man auch immer für falsche Zuordnungen von: 'Ich bin Chandubhai' hier in diesemLeben macht, sowie all die damit verbundenen Intentionen (Aropitbhav), und all dieweltlichen Absichten (Sansari Bhaav), die man hat - aufgrund von all diesem, kommen dieanderen ‘Parlamentsmitglieder' zusammen. Dann treffen all diese ‘Mitglieder‘ gemeinsameine Entscheidung, die zur Entstehung des Wirkungs-Körpers (Karya Sharira) führt.Danach gehen 'Wirkung und Ursache', 'Ursache und Wirkung', 'Wirkung und Ursache','Ursache und Wirkung' in dieser Weise weiter.Hat dieser Name 'Chandubhai' Wirkung oder nicht? Wenn jemand sagen würde: "Das istChandubhai, er besitzt ein Kino, er ist kein guter Mensch", wenn jemand nur so wenigsagen würde, hätte das eine Wirkung auf dich. Hat dieser Körper Wirkung oder nicht? Unddieser Verstand hat auch Wirkung. Er wird dich nicht schlafen lassen, wenn er unruhigwird. Um halb elf Uhr nachts geht er ins Bett. Dann mitten in der Nacht erinnert er sichdaran, dass er jemandem 25.000 Rupien geliehen hat, aber dass er nichts Schriftlicheshat. In dem Moment, wo dieser Gedanke aufkommt, wird der Verstand unruhig und lässtihn nicht schlafen. Und deshalb hat auch der Verstand eine (Aus)Wirkung.Demzufolge haben Verstand, Sprache und Körper allesamt Wirkung. Sie erzeugen'Ursachen'. Anhaftung und Abscheu (Raag-Dwesh), die während der Wirkung geschehen,erzeugen neue Ursachen. Dieser 'Kausalkörper' des gegenwärtigen Lebens wird zum'Wirkungs-Körper' im nächsten Leben. Der 'Kausalkörper' wird Karan Sharira genannt, undder 'Wirkungs-Körper' wird Karya Sharira genannt.Demnach kommt alles zusammen in dem 'parlamentarischen' Prozess, nachdem es einKausalkörper (Karan Sharira) geworden ist. Nach diesem parlamentarischen Prozessbleiben nur die Parlaments-Entscheidungen übrig, aber all die Parlaments-Mitgliedergehen. Jede dieser Entscheidungen werden eine nach der anderen 'umgesetzt', all diegeplanten Entscheidungen passieren, und ihre Wirkungen werden sichtbar durchVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201246


Verstand, Sprache und Körper (Rupak). All dies wirst du begreifen müssen, oder?Zusammen mit der SeeleFragender: Wenn ich ein weiteres Leben (Poonarjanam) habe, wird auch mein Selbst(Atma) mitkommen, oder?Dadashri: Es wird definitiv mitgehen. Wenn das Selbst von hier weggeht, nimmt es dieInneren Feinde (Kashays - Krodha, Maan, Maya, Lobha = Ärger-Stolz-Täuschung-Gier)aus diesem Körper mit. Das geschieht wegen der falschen Überzeugung 'ich binChandulal', also geht mit dem 'ich' auch das 'mein' (mir-gehörendes, Mamata), und mitdem 'mein' steigen Ärger-Stolz-Täuschung-Gier auf. Wenn also das Selbst (Atma) geht,sammelt es alles auf und nimmt Ärger-Stolz-Täuschung-Gier mit, sicherstellend, dassnichts zurückbleibt.Was geht noch mit dem Selbst mit? Mit ihm zusammen gehen der Kausalkörper (KaranSharira) und der subtile Körper (Sukshma Sharira), welches der elektrische Körper ist.Solange dieser grobe Körper existiert, solange er in die weltliche Interaktion involviert ist(Sansari), solange gibt es in jeder Seele (Jiva) einen elektrischen Körper. Wenn man (dasSelbst) die endgültige Befreiung (Moksha) erlangt, wird der elektrische Körper abgeworfenund nur das Selbst geht.'Hier' gibt es eine Garantie für nur ein weiteres Leben vor der endgültigen Befreiung(Moksha)Fragender: Nachdem die Sicht des Selbst (durch <strong>Akram</strong> <strong>Vignan</strong>) erlangt wurde, undDERJENIGE ständig im Selbst lebt, wird ER dann noch ein weiteres Leben haben?Dadashri: Nein. Da bleibt noch ein letztes Leben vor der endgültigen Befreiung (Moksha),weil 'dies' zusammen mit 'Unseren' Agnas (den besonderen Instruktionen nach dem GnanVidhi) einhergeht. Den Agnas zu folgen wird als Abwesenheit von negativer innererMeditation (Dharma Dhyan) betrachtet. Deshalb musst du ein Leben verbringen, um dieFrüchte des Befolgens der Agnas zu ernten. Was ist der Punkt, wenn du endgültigeBefreiung (Moksha) nicht sofort hier erfährst?In diesem aktuellen Zeitalter (Kaliyug, wo es keine Einheit zwischen Verstand, Spracheund Handeln gibt), wirst du von jedem benachteiligt oder betrogen. Wenn du jemandenzum Markt schickst, um Gemüse zu kaufen, wird er eine Provision dafür berechnen.Welche Sicherheiten gibt es in diesem Zeitalter (Kaliyug)? Also muss Moksha mit einerGarantie versehen sein. 'Wir' geben 'DIR' diese Garantie. Dann hängt der Verdienst davonab, wie sehr 'DU' in unseren Agnas bleibst. Je mehr 'DU' in den Agnas bleibst, destogrößer ist dein Nutzen. Auch wenn du im Büro arbeitest, wird das Gewahrsein (Bhaan)des Selbst den ganzen Tag über konstant bleiben. Wenn die Arbeit zu 'klebrig' ist (sehrinvolvierend), dann wird, wenn du die Arbeit geschafft hast, das Gewahrseinzurückkehren.Wenn die Aktivität klebrig ist: Genau wie deine Hand sich nicht bewegt, wenn du sie untereinen kleinen Wasserhahn hältst, aber wenn du sie in den Druck des Wassers hältst, dasaus einem Wasserrohr kommt, wird die Hand sich wegbewegen. Ähnlich ist es bei Karma,47


das sehr klebrig ist - mit sehr intensiver Anhaftung-Abscheu (Raag-Dwesh) kreiert, wird esdich aufrütteln. Indes haben wir gegen beides keinen Einwand, weil wir diese offenenKonten in einem Leben klären müssen, nicht wahr? Wir können nicht die endgültigeBefreiung (Moksha) erfahren, ohne sie zu klären, richtig?.Fragender: Müssen wir durch ein weiteres Leben (Punarjanam) gehen, wenn wir dasKonto nicht klären?Dadashri: Ja, deshalb passiert Wiedergeburt (Punarjanam). Deswegen muss das Kontovollständig geklärt sein, dann hast DU die Lösung.Illusion, Täuschung ist die Ursache von Geburt und TodFragender: Bedeutet das, dass genau die gleiche Seele dort hingeht, wenn es eineweitere Geburt gibt?Dadashri: Ja, genau die gleiche Seele, keine andere.Fragender: Kann man sagen, dass auch die Seele selbst ein neues Leben beginnt?Dadashri: Nein. Das Selbst kann nicht geboren werden. Das ist nicht seine Eigenschaft.Die Geburt gehört zum nicht-Selbst Komplex (Pudgal), und auch der Tod gehört zumnicht-Selbst Komplex (Pudgal). Aber es ist 'ihre' (der nicht-verwirklichten Seele)Überzeugung: "Ich bin Chandubhai", und deshalb wird es (das Selbst) mitgeschleppt.Davon abgesehen gehören Geburt und Tod zum nicht-Selbst Komplex (Pudgal).Fragender: Aber die Seele ist beim nicht-Selbst Komplex (Pudgal), nicht wahr?Dadashri: Sie ist beim Pudgal aufgrund der Illusion (Bhranti); andernfalls, sobald dieseIllusion verschwindet, haben das Selbst und der nicht-Selbst Komplex (Pudgal) nichtsmiteinander zu tun. Nachdem die Illusion, Täuschung verschwunden ist, wird allesentladen, was immer (an Karma) geladen wurde, und das ist dann das Ende. Nichts wirdmehr aufgeladen.Bei allem Karmas, die sich derzeit abspielen, wenn einer sagt: "Ich bin der Handelnde"dieses Karmas, wenn er sagt: "Ich habe das getan", dann wird ein neues karmischesKonto kreiert. Und wenn er versteht: "Die sich bedingenden Umstände (Vyavasthit) habenall dies getan und ich bin Reine Seele (Shuddhatma)", dann hat er nichts mit Karma zutun.Fragender: Dann wird Wiedergeburt nicht geschehen?Dadashri: Ja, dann wird er frei. Aber in diesem gegenwärtigen Zeitzyklus ist ein völligesEntladen von Karma nicht möglich. Die Intensität von Karma ist derart, dass es ein oderzwei Leben dauert, um vollständig zu entladen. Wenn das Handelnder-Sein (doership)aufhört, ist das das Ende, Karma wird nicht mehr geladen.Fragender: Ich möchte deine Gedanken über vergangenes Karma verstehen, z.B.:Welche Art von Karma laden diese winzigen Insekten auf, so dass sie Vorteile erschaffenfür ihre künftigen Leben?Dadashri: Abgesehen von den Menschen erschaffen alle anderen Lebewesen keineFrüchte (Wirkungen) von Karma. Sie werden frei, indem sie die Wirkungen ihres Karmasdurchleben.Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201248


Fragender: Welche Lebensform erhalten diese Insekten im nächsten Leben? Werden sieInsekten bleiben?Dadashri: Nein. Vom Zustand als Insekt ausgehend, werden sie an einem anderen Ortgeboren und danach in eine weitere Lebensform (Yoni). Jedoch werden sie Tag für Tagimmer mehr frei von Karma. Sie erleiden nur das bereits gebundene Karma und siekönnen kein neues binden. Nur Menschen können neues Karma binden. Sogar diehimmlischen Wesen (Devas) erleiden ihr positives Karma. Sie erleiden ihr 'Haben'(positives Karma, Merit Karma, Punya), und die Tiere erleiden ihr 'Soll' (negatives Karma,Demerit Karma, Paap). Die Menschen erleiden beides, ‘Haben‘ und ‘Soll‘. Die Menschenerleiden das nicht nur, sondern sie werden auch zum 'Handelnden' und binden deshalbneues Karma.Fragender: Dieser Körper ist das Resultat von Karma, richtig?Dadashri: Ja, er ist wahrlich das Resultat von Karma.Fragender: Es sollte eine vollständige Entladung (Nirjara) von Karma stattfinden, richtig?Dadashri: Man geht an den Ort der völlig befreiten Seelen, (Siddhakshetra), nachdemvollständige Entladung von Karma passiert. Aber wenn die Aufmerksamkeit (Chit) rein(Shuddha) wird, gilt das als Entladung von Karma.Die Kraft des Entladens verursacht das Laden aus UnwissenheitSo wie die Zellen einer Batterie mit Energie geladen sind, wurde auch genauso dieserKörper geladen. Der Körper selbst hat keine Seele (Chetan). Die Seele (Chetan) istinnerlich; sie ist das Selbst. Der Körper ist einfach eine aufgeladene Seele (Chetan).Der Mensch hat keine Energie (Shakti) zu schlafen, keine Energie zu wissen, keineEnergie zu kommen oder zu gehen; da ist keinerlei Energie oder Kraft (Shakti) in ihm. DerMensch hat die Energie (Shakti) zum 'Aufladen', und auch das ist nicht seine unabhängigeEnergie (Shakti). Das Aufladen findet wegen der Kraft des entladenden Karmas statt.Wenn der Mensch unabhängige Kraft zum 'Aufladen' hätte, dann würde 'er' wegen desneu aufgeladenen Karmas, welches mit einer Verpflichtung einhergeht, niemals dieendgültige Befreiung (Moksha) erlangen.Man glaubt halt: "Ich mache das", aber es geschieht wegen der Kraft des entladendenKarmas. Wenn da viel Druck ist, passiert das 'Aufladen' automatisch. Das Hindernisbesteht wegen der Unkenntnis des Selbst. Wenn die Unwissenheit geht, ist die Befreiungganz nah.Ursachen resultieren in Zyklen von Geburt und TodFragender: Was ist der Zustand des Selbst (Atma) nach dem Tod?Dadashri: Es ist der gleiche wie jetzt. Es wird keine Veränderung in seinem Zustandgeben. Das einzige ist, dass es diesen grobstofflichen Körper nach dem Tod verlässt;nichts anderes lässt es los. Andere Umstände nimmt es mit sich. Was sind diese anderenUmstände? Karma, welches gebunden wurde, dann Ärger-Stolz-Lüge-Gier, und dersubtile Körper; all dies wird das Selbst begleiten, und nur der grobstoffliche Körper bleibtzurück. Die Kleidung (der alte Körper) wird nutzlos, und so legt das Selbst (Atma) ihn ab.49


Fragender: Und es nimmt einen neuen Körper an?Dadashri: Ja. Es wechselt in eine neue Kleidung, das ist alles. Es durchläuft keineanderen Veränderungen. Man fährt fort, neue Samen von Karma zu säen, solange esUnkenntnis des Selbst (Agnan) gibt; sobald die Samen ausgesät sind, entwickelt sich allesweiter, und nachdem man Selbst-Verwirklichung (Gnan) erlangt hat, wird Befreiungerlangt. Wenn das Gewahrsein und Wissen von 'Wer bin ich?' erlangt wurden, wird manfrei.Es folgt Geburt auf Tod und Tod auf Geburt. Das ist alles, das geht immer weiter. Also,warum sind diese Geburten und Tode passiert? In dem Kreislauf von Ursache undWirkung, Wirkung und Ursache, wenn da die Ursachen zerstört werden, dann werden alldie 'Wirkungen' zu einem Ende kommen; dann muss man keine weitere Geburt auf sichnehmen.Wenn jemand sein ganzes Leben lang Ursachen kreiert hat, wohin werden dieseUrsachen gehen? Und wenn du Ursachen erzeugt hast, dann müssen sie dir zwangsläufigihre Wirkung zukommen lassen. Kannst du verstehen, dass du Ursachen erzeugt hast?Jede Aktivität erzeugt eine Ursache. Wenn dich jemand 'wertlos' nennt, werden Ursachenmit dem Gegenangriff in dir entstehen: 'Dein Vater muss wertlos sein'. Das wird als deineUrsache angesehen. Dass er dich 'wertlos' nennt, geschieht innerhalb der Gesetze desKarmas, aber dein Reagieren ist nicht im Rahmen dieser Gesetze. Verstehst du das?Warum sagst du nichts?Fragender: Das ist richtig.Dadashri: Ursachen geschehen in diesem Leben, und ihre Wirkungen müssen imnächsten Leben erlitten werden.Hier wird 'Wirkungs-Täuschung' (Entladung, Charitra Moha) als 'Ursachen-Täuschung'(Aufladung, Darshan Moha) gesehen. Es ist bloß deine Überzeugung: ‘Ich werde wütend‘.Aber dieser Ärger ist nur so lange da, wie Illusion und Täuschung (Bhranti) besteht. Da istkeinerlei Ärger, er ist eine 'Wirkung' (von vergangenen Ursachen). Wenn die Ursachenaufhören, dann bleiben nur noch die Wirkungen übrig, und sobald die Ursachen gestopptsind, ist man nicht verantwortlich für die Wirkungen. Die Wirkung wird nicht aufhören zugeschehen.Der Gnani zerstört die Zyklen von Geburt und TodWas ist die wahre Natur des Selbst? Das ursprüngliche Selbst, das exakte Selbst, istReines Selbst (Shuddha Chetan) und ist wahrlich das Absolute Selbst (Paramatma). Unddas, was die Welt als Seele (Chetan) ansieht, ist tatsächlich unbeseelt, energetisiertesBewusstsein (Nischetan Chetan) – lebloses Leben. Wenn eine Kugel Eisen erhitzt wird,wird sie wie Feuer (rot und heiß). So ähnlich ist dieses energetisierte Bewusstsein(Nischetan Chetan): es erscheint als lebendig, ist es aber nicht. Es scheint die Seele zusein, ist aber nicht die Seele.Was ist lebloses, energetisiertes Bewusstsein (Nischetan Chetan)? Es ist das, was in derGegenwart des Selbst (Chetan) aufgeladen wird und fortfährt sich zu 'entladen' -- dasnennt man lebloses, energetisiertes Bewusstsein (Nischetan Chetan). Die Einheit, dieaufgeladen wird, diese aufgeladene Einheit nennt man die 'Ursachen'. Die UrsachenVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201250


sammeln sich während des gesamten Lebens einer Person, und wenn sie stirbt, werdendie Ursachen (Karan Sharira, Kausalkörper) im nächsten Leben zum Wirkungskörper(Karya Sharira).Wirkungskörper bedeutet, dass die drei Batterien: Verstand, Sprache und Körper bereitsind, und dass durch sie andauernd neue Ursachen entstehen. Verstand, Sprache undKörper entladen in diesem Leben, und zur gleichen Zeit werden sie wieder aufgeladen.Die Batterien werden für das nächste Leben aufgeladen, und die Batterien aus demletzten Leben werden in diesem Leben entladen. Der Gnani Purush beendet das Aufladenund folglich entladen die alten nur noch.Nach dem Tod wandert die Seele zu einem anderen Geburtsort (Yoni). Bis ein Menschdas Selbst erlangt, wandert die Seele zwischen all den Geburtsorten (Yonis) hin und her.Solange man sich vom Verstand vereinnahmen lässt (Tanmayakar – mit etwas einswerden), vom Intellekt vereinnahmen lässt, existiert das weltliche Leben (Sansar). VomVerstand/Intellekt vereinnahmt (Tanmayakar) zu werden ist das Aussäen eines Samensim Geburtsort (Yoni), und Lord Krishna hat gesagt, dass dieses weltliche Leben existiert,weil der Samen im Geburtsort (Yoni) ausgesät ist. Das weltliche Leben wird zu einemEnde kommen, wenn das Aussäen des Samens im Geburtsort (Yoni) aufhört.Neuer Körper und frische Sinne fürs nächste LebenFragender: Wenn eine Seele (Jiva) erneut geboren wird, gehen dann die fünf Sinne undder Verstand mit ihr?Dadashri: Nein, nein, nichts dergleichen. Die Sinne sind erschöpft und kommen zu einemEnde. Die Sinne sind tot. Weder die Sinne noch etwas dergleichen gehen mit. Nur Ärger-Stolz-Täuschung-Gier gehen mit. Ärger-Stolz-Täuschung-Gier begleiten den Kausalkörper(Karan Sharira). Und von welcher Art ist der subtile Körper? Er bleibt bei der Seele, bis siedie endgültige Befreiung (Moksha) erlangt. Wann immer sie wiedergeboren wird, ist derKausalkörper immer dabei.Jedoch sterben alle Sinne und Sinnesorgane und aus dem Kausalkörper entstehen neue.Die Sinne sind entstanden, um erschöpft zu werden; sie werden kontinuierlich abgebaut.Und sie kommen zu einem Ende, während sie sich erschöpfen. Wenn man zu seinemsterbenden Onkel spricht: "Onkel, sag etwas", wird er mit "äh…äh…" antworten. Er verliertsein Sprachvermögen, das erschöpft ist. Dasselbe geschieht den Augen und den Ohren.Alles erschöpft sich und deshalb geht keiner der Sinne mit der Seele. Sie wird frischeSinne erhalten. Die Augen werden ‘erstklassig‘ sein, die Ohren werden ‘erstklassig‘ sein.Und du kannst einfach weitermachen und mit deinen Kopfhörern Radio hören!Wie lange dauert die Verbindung mit dem subtilen Körper?Das Selbst verlässt den Körper nach dem Tod nicht allein. Mit ihm gehen auch all dasKarma, das man als Kausalkörper kennt (Karan Sharira), und der elektrische Körper.Diese drei gehen zusammen. So lange wie dieses weltliche Leben (Sansar) existiert, hatjede Seele (Jiva) einen elektrischen Körper. Wann immer ein Kausalkörper entsteht, istdefinitiv immer auch ein elektrischer Körper bei ihm. Der elektrische Körper ist immer einnatürlicher Teil von jedem und alles funktioniert seinetwegen. Der elektrische Körper führtdie Verdauung aus, nachdem man gegessen hat. Die Produktion und Zirkulation von Blut51


wird von ihm ausgeführt. Das Licht (Energie) mit welcher du durch die Augen siehst,beruht auf dem elektrischen Körper. Selbst Ärger-Stolz-Täuschung-Gier existieren, weilder elektrische Körper präsent ist. Das Selbst trägt keinerlei Ärger-Stolz-Täuschung-Gierin sich.Fragender: Ist der elektrische Körper während des 'Aufladens' von Karma involviert?Dadashri: 'Aufladen' kann nur passieren, wenn da ein elektrischer Körper ist. Andernfallswird nichts passieren, wenn der elektrische Körper nicht präsent ist. Wenn ein elektrischerKörper da ist, aber keine Seele, dann wird auch nichts geschehen. Dies sind alleskollektive Ursachen.Fragender: Wie geht der elektrische Körper (Tejas Sharira) mit, wenn eine Seele (Jiva)stirbt?Dadashri: Wie lange bleibt der elektrische Körper bestehen? Er ist so lange da, wie da einRest von Karma verbleibt. Wenn da kein Rest von Karma übrig ist, ist der elektrische(Tejas) Körper nicht länger da. Somit bleibt er bis man die endgültige Befreiung (Moksha)erreicht hat. In allen Lebewesen, Bäumen usw. gibt es einen elektrischen Körper. Wiekönnen Dinge ohne einen elektrischen Körper funktionieren? Im Deutschen wird der 'TejasSharira' elektrischer Körper genannt. Nichts funktioniert ohne Elektrizität in einemHaushalt, niemand kann irgendetwas sehen. Wenn die Elektrizität aufhört, kommt alleszum Stillstand.Es ist wie folgt: Wenn du etwas Wasser hast und darunter ein Feuer anzündest, dann wirdes – ganz gleich, wie viele Gallonen von Wasser du hast – irgendwann verschwinden(verdampfen), oder?Fragender: Ja.Dadashri: Dieses Wasser ist in grobstofflicher Form und das, was verdampft, ist in subtilerForm. Genauso hat dieser Körper eine grobstoffliche (Shtula) Gestalt, die sichtbar für dichist, während du das nicht sehen kannst, was in subtiler (Sookshma) Form ist. Aber dersubtile Körper ist genau wie der andere, da ist kein Unterschied. Der elektrische Körper istwahrlich der subtile Körper (Sookshma Sharira)!Fragender: Aber wenn eine Seele (Jiva) weggeht, wie kommen der Kausalkörper (KaranSharira, Karman Sharira) und der elektrische Körper mit ihr mit? Warum gehen andereDinge nicht mit?Dadashri: Wenn du Wasser kochst, werden sowohl der Wasserstoff wie der Sauerstoff imWasser zusammen verdampfen, aber später trennen sogar sie sich. Aber wenn sieweggehen, gehen sie zusammen. Sie trennen sich und kommen dann wieder zusammen.Es ist ein karmisches Konto (Heesab). Wegen dieses karmischen Kontos bleibt derelektrische Körper an die Seele gebunden, bleibt an ihr 'kleben'. Keine andereVermischung irgendeiner Art findet statt. Der elektrische Körper bleibt derselbe bis ansEnde dieser gesamten Leben-um-Leben-Existenz. Und nichts Äußeres berührt ihn.Genau wie dieser physische Körper keinem anderen physischen Körper gestattet, sich mitihm zu vermischen, genauso ist es mit dem subtilen Körper. Der grobstoffliche/grobephysische Körper ist sichtbar für die Augen, während der subtile Körper nicht sichtbar ist;das ist der einzige Unterschied. Er hat eine Form und auch alles andere; der einzigeUnterschied ist, dass du diesen physischen Körper sehen kannst, während du den subtilenKörper nicht sehen kannst. Das ist alles. Keine Vermischung irgendeiner Art findet daVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201252


statt. Der subtile Körper wird sich mit nichts anderem verbinden. Da ist 'mir-gehörendes'(Mamata) im physischen Körper, und da ist auch 'mir-gehörendes' (Mamata) im subtilenKörper.So lange es weltliche Lebensumstände (Sansari Avastha) gibt, wird der subtile Körperimmer dabei sei. Weltliche Lebensumstände bedeuten Illusion, Täuschung (Bhranti).Solange die da ist, gibt es einen subtilen Körper.Fragender: Ist die Seele nun frei oder an den subtilen Körper gebunden?Dadashri: Sie ist getrennt, nicht gebunden. Die weltlich interagierende Seele (VyavaharAtma) ist gebunden, die ursprüngliche Seele nicht. Die Seele in weltlichenLebensumständen ist gebunden.Fragender: Derjenige, der eine weitere Geburt erfährt, ist das der subtile Körper?Dadashri: Ja, aber sage einfach, dass es das Ego ist, welches die Geburt erfährt. Wirerleben (kennen) den subtilen Körper nicht, wir haben den subtilen Körper nie gesehen.Wir haben gerade eben die Worte 'subtiler Körper' gelernt, aber das ist wie darüber ineinem Buch zu lesen. Also sag, dass es das Ego ist, welches wiedergeboren wird. Kannstdu das Ego kennen oder nicht? Es ist das Ego, das sich den neuen Körper aneignet. Esgibt die in der Welt interagierende Seele (Vyavahar Atma), und es gibt das wahre Selbst.Das wahre Selbst ist nicht gebunden, es ist garantiert rein.Demzufolge ist jegliche Zerstörung und Entwicklung / Abbau und Aufbau (Bhanighad) Teildes Egos. Wenn das Ego weggeht, wirst 'DU' Moksha erlangen. Das ist alles. Du wirstdies so kurz ausgedrückt verstehen, oder?Der subtile Körper (Sookshma Deha), über den wir reden, ist das, was ins nächste Lebenweitergeht. Du verstehst diese Beweisführung, oder nicht? Wie sonst kannst du verstehen,was subtil ist? Subtiles ist anders, nur die Gnanis kennen (Jaaney) es. WohingegenMenschen darüber in Büchern lesen, und sie verwenden die Worte 'subtiler Körper', aberwie können sie das, was subtil ist, verstehen, wenn sie nicht einmal das Grobstofflicheverstehen?Wer ist an wen gebunden?Fragender: Ist die Seele an den Körper gebunden, oder ist der Körper an die Seelegebunden?Dadashri: Das ist so: niemand ist an irgendwen gebunden. Alles ist hilfreich undmitwirkend im Prozess (Naimitik). Nur in der weltlichen Interaktion sagen die Leute: "DieSeele klebt daran". Was sie meinen, ist: "Warum lässt du nicht diesen Baum los, an demdu dich festhältst?" Aber ist es so leicht loszulassen? Dies sind alles ‘sich bedingendeUmstände‘.Fragender: Aber es scheint, dass die Seele an dem nicht-Selbst Komplex (Pudgal)festhängt. All dies ist geschehen, weil sich die Seele vom nicht-Selbst Komplex (Pudgal)hat vereinnahmen lassen (Tanmayakar).Dadashri: Das ist obligatorisch für die Seele.Fragender: Warum ist es obligatorisch für die Seele? Wer machte sie zur Seele?Dadashri: Die Seele ist das Selbst (Chetan) und der nicht-Selbst Komplex ist ohne die53


Qualitäten von 'Wissen' und 'Sehen' (Jada). Wenn die beiden zusammenkommen, kommtdas Ego (Vihesh Bhaav, 'Ich bin Chandulal') auf. Niemand macht da irgendetwas, aberweil die zwei Elemente zusammenkommen, steigt das Ego (Vihesh Bhaav) auf, und dasführt zum Entstehen des weltlichen Lebens (Sansar). Später jedoch, wenn das selbsterkennt: ‘Wer bin ich?' und seinen ursprünglichen Zustand (das Selbst) erlangt – dann wirddas Selbst frei und danach geht auch der nicht-Selbst Komplex (Pudgal).Fragender: Wie sind sie sich so nah gekommen?Dadashri: Das sind wahrlich die Umstände, richtig? All das kommt zusammen, wenn indie weltliche Interaktion (Vyavahar) eingetreten wird. Hier ist die weltliche Interaktionvoller Umstände (Sainyog) und man muss dahin gelangen, wo es keine Umstände gibt, inden absolut befreiten Zustand (Siddha Pad). Um diesen Zustand zu erreichen, brauchtman Hilfe, wie die Schriften, den Gnani Purush, usw., und dann verwirklicht man dasSelbst. Die Freiheit wächst danach bis zur endgültigen Befreiung des absoluten Selbst an.Das geschieht in ein, zwei oder fünfzehn Leben.Demzufolge ist das Selbst nicht in den Zyklus des nicht-Selbst Komplex (Pudgal)hineingekommen. Die Tatsache, dass du das fühlst, ist die Illusion, Täuschung (Bhranti).Wenn diese Täuschung einmal entfernt wurde, gibt es nichts als Trennung.Das Selbst ist wahrlich rein; die Überzeugungen sind falschFragender: Das Selbst in seiner ursprünglichen Natur ist rein, wie also haben es dieseInneren Feinde (Kashays -- Ärger-Stolz-Täuschung-Gier) berührt? Wie kam es zumBinden von Karma?Dadashri: Das ist eine Wissenschaft. Wenn wir hier ein Stück Eisen hinlegen, und wennes lebendig wäre, würde es sagen: "Besser keinen Rost auf mich kommen lassen." Aberdas Gesetz der Wissenschaft ist so, dass es auf jeden Fall rosten wird, wenn andereUmstände damit in Kontakt kommen. Auf ähnliche Weise ist das Selbst von Natur ausrein, aber aufgrund des Drucks der Umstände hat es 'Rost' abbekommen.Fragender: Derzeit ist das Selbst von Karma verschleiert, aber wenn das Selbst all diesesKarma begleichen würde, wird es dann wieder 'Rost' ansetzen?Dadashri: Bis man das Gewahrsein des Selbst erlangt, wird der 'Rost' weiterhingeschehen; der Rost wird sich weiterhin bilden. Ohne Gewahrsein und Erfahrung desSelbst wird man den Rost weiterhin anziehen, weil man die falsche Zuordnung (AropitBhaav) macht: 'Ich bin Chandubhai'. 'Ich bin Chandubhai' ist die falsche Zuordnung (AropitBhaav), und deshalb baut sich der 'Rost' ständig auf. Wenn die falsche Zuordnung (AropitBhaav) weggeht und man in die Natur des Selbst (Swabhav) gelangt, wird sich kein 'Rost'mehr bilden.Fragender: Wie ist theoretisch der ursprüngliche Zustand des Selbst am Anfang, so dasses den 'Rost' anzieht?Dadashri: All diese Elemente sind im Universum (Loka) präsent. So lange, wie man imUniversum (Loka) ist, wird man weiterhin von allen anderen Elementen beeinflusst. Dasnennt man ‘die sich bedingenden Umstände‘. Wenn das Selbst über das Universum(Loka) hinausgeht, wenn das Selbst zum Ort an der Grenze zwischen Universum undNicht-Universum hinaufgeht (Siddha Gati, auch bekannt als Aloka, wo alle befreitenVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201254


Seelen hingehen), dann wird es dort keinen weiteren 'Rost' ansetzen.Es ist folgendermaßen: kein anderes Karma hat das Selbst beeinflusst. Nur wo dasGewahrsein des Selbst verloren wurde, hat sich Karma angehaftet. Davon abgesehen istdas Selbst rein. In diesem Moment ist dein Selbst rein. Jedermann's Selbst ist rein, aberdie äußere Form (der nicht-Selbst Komplex-- Prakruti) ist aufgestiegen. In dieser Form istdie falsche Überzeugung aufgestiegen. Von dem Moment an, wo man geboren wurde,wurde dieser externen Form Unwissenheit (Agnan) zuteil. Es ist ein weltliches Leben(Sansar), also wird von dem Moment an, wo ein Kind geboren wird, Unwissenheitvermittelt.Die Menschen sagen: "Ein Baby ist geboren, ein Junge." Dann bekommt er den Namen'Chandu', und die Leute rufen ihn: "Chandu, Chandu, Chandu", und so beginnt er zuglauben: "Ich bin Chandu". Dann sagen sie ihm: "Das ist dein Papa", und "Das ist deineMama". Alles, was ihm gegeben wird, ist nur Unwissenheit (Agnan). Man sagt ihn: "Du bistChandu, das ist dein Papa, dies ist deine Mama", und so eignet er sich all diese falschenÜberzeugungen an, die er nicht loswerden kann. Nur wenn der Gnani Purush diesefalschen Überzeugungen zerbricht, kann er die richtige Überzeugung bekommen. Dann istdie letzte Lösung erreicht. Das Selbst ist wahrlich rein; diese gegenwärtige Sicht bestehtnur aufgrund der Illusion, Täuschung.Fragender: Aber wie hat all dies begonnen?Dadashri: All diese Stadien und Phasen sind aus dem Zusammenkommen aller ewigenElemente entstanden. Dieses weltliche Leben bedeutet 'Samsaran Marg' – Pfad derEntwicklung, der mit dem Eintritt einer Seele aus der niedrigsten Lebensform, der Einsinn-Lebensform (Nigod) beginnt, und mit Befreiung endet. 'Samsaran' bedeutet, dass es sichständig entwickelt. Wegen der Veränderungen empfindest du dein selbst als unrein,während ich dein Selbst als wahrlich rein sehe. Du hast die falsche Überzeugung, diefestgelegt ist, und deshalb glaubst du, dass es unrein ist. Wenn ich deine falscheÜberzeugung zerbreche und sie mit der richtigen Überzeugung ersetze, wirst auch DU nurdas Reine (Shuddha) sehen.Es ist nur eine fehlgeleitete Sicht (Mithya Darshan), die aufgekommen ist. Ein Glaube anVergnügen ist aufgekommen, wo es kein Vergnügen gibt. Sobald 'Wir' Gnan(Selbstverwirklichung und mehr) geben, findet man den Weg in die richtige Richtung. Erwird die Lösung finden, wenn er den Weg findet. Sobald 'Wir' seine fehlgeleitete Sicht(Mithya Darshan – die falsche Überzeugung 'ich bin Chandubhai') ändern und ihm dierichtige Überzeugung (Samyak Darshan – die Sicht von 'Ich bin Reine SEELE') geben,wird er seine Lösung haben. Bis dahin wird er keine Lösung finden.Das Selbst ist rein. Dein Selbst ist jetzt gerade rein, aber falsche Überzeugungen habensich in dir festgesetzt. Und deshalb siehst du Vergnügen und Freude in vergänglichenDingen. Was immer du mit deinen Augen siehst, mit deinen Ohren hörst, mit deiner Zungeschmeckst, sind alles vergängliche Ausrichtungen. Und du glaubst, dass in diesenvergänglichen Dingen Freude liegt. In diesem Moment lebst du in der Auswirkung dieserfalschen Überzeugung. Wenn die falsche Überzeugung zerbrochen ist, wirst du keinVergnügen im Vergänglichen suchen, sondern es im Permanenten finden. PermanenteFreude ist ewige Glückseligkeit; sie wird nicht verschwinden, wenn DU sie erlangt hast.Und dies erachtet man als: Das Selbst (Atma) erlangt haben. Das ist die Erfahrung vomZustand des Selbst (Swa Anubhav). Mit solcher Erfahrung vom Zustands des Selbstschreitest du weiter zum absoluten Selbst (Paramatma).55


Wie kann es ein Kommen und Gehen für das geben, was ewig ist?Fragender: All diese Lebewesen, diese Seelen, woher kamen sie alle in diese Welthinein?Dadashri: Niemand ist gekommen. Diese ganze Welt ist ein Abbild der sechs ewigenElemente (Tattva). Die Welt besteht aus diesen sechs ewigen Elementen und das ist, wasdu siehst. Es sind einfach ‘die sich bedingenden Umstände‘. Deshalb hat niemand etwaskreiert, niemand musste irgendetwas tun. Sie hat keinen Anfang und sie hat kein Ende. Ichsage es dir wie es ist: Die Welt hat weder einen Anfang noch ein Ende. Einfach gesagtzeigt dir die eine Sicht das weltliche Leben und eine andere Sicht zeigt 'DIR' Befreiung. Esist alles nur eine Veränderung in der Sicht, nichts weiter.Alles was 'kommt', kann nicht ewig sein, und das Selbst (Atma) ist etwas Ewiges. Es kannsomit kein 'Kommen' oder 'Gehen' haben. Was immer 'kommt' muss auch 'gehen'. DasSelbst (Atma) ist nicht so.Der erste Mensch in der Welt?Fragender: Wie wurden dann all diese Lebewesen (Jivas) erschaffen?Dadashri: Diese Lebewesen (Jivas) wurden nicht erschaffen. Das Selbst ist unzerstörbar(Avinashi), und was unzerstörbar ist kann niemals erschaffen werden. Es istunvergänglich. Es kann weder erschaffen, noch zerstört, werden. Niemand wurdeerschaffen oder zerstört. All dies was du siehst ist einfach eine Illusion, Täuschung(Bhranti). Die Zustände enden. Der Zustand von Alter, der Zustand von Jugend, sie endenimmer wieder, aber das Selbst bleibt, wie es immer gewesen ist. Also sind es dieZustände, die enden.Fragender: Aber es gab früher keine Lebewesen (Jivas) auf dieser Erde, nicht wahr? Wokamen sie also her?Dadashri: Wer sagt, dass sie nicht da waren?Fragender: Die Wissenschaft sagt das.Dadashri: Die Wissenschaft sagt das ganz und gar nicht. Die Wissenschaft akzeptiertalles. Diese Erde war niemals ohne Lebewesen (Jivas).Fragender: Die Wissenschaft (<strong>Vignan</strong>) sagt auch, dass zuerst Leben (Jiva Shrushti)began und dann die Menschen (Manushaya Shrushti) kamen.Dadashri: Diese Wissenschaft (<strong>Vignan</strong>, die vollständige Sicht und das Wissen von Lebenüber Leben, sowie der Befreiung) war damals nicht da. Diese Welt ist seit undenklichenZeiten existent. Sie hat keinen Anfang gehabt und sie wird kein Ende haben.Fragender: Oft frage ich mich, wer der erste Mensch war, der geboren wurde, aber ichkann die Antwort nicht finden.Dadashri: Wenn es einen ersten Menschen gab, dann hätte er einen Anfang gehabt. Undwenn er einen Anfang hatte, dann hat er auch ein Ende, und deshalb wird die Welt zerstörtwerden. Aber diese Welt wird nicht zerstört werden und die Welt hat keinen Anfang.Deshalb war niemand als erster geboren. Es ist genau so wie es immer war. Was immerVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201256


da ist, war immer da. Seit undenklichen Zeiten hat es auf die gleiche Weise funktioniert.Diese Welt war so seit Urzeiten und wird ewig die gleiche bleiben.Fragender: Aber die Wissenschaftler sagen, dass der Affe der erste hier war.Dadashri: Es gab keinen solchen Affen. Nenne ihn einen Affen oder sonst etwas, aberursprünglich ist er ein Selbst (Atma), oder nicht? Und das Selbst ist an allen Geburtsorten(Yonis); und es gibt dort auch das nicht-Selbst (Anatma). Es gibt den nicht-Selbst Komplex(Pudgal) und es gibt das Selbst (Atma). So etwas wie 'da war erst ein Affe' gibt es nicht.Die Seele wird an irgendeinen speziellen Geburtsort (Yoni) gehen, wo sie ein karmischesKonto hat. Aber davon abgesehen existiert das Selbst seit undenklichen Zeiten undebenso das nicht-Selbst (Anatma).Fragender: Es wurde gesagt, dass ein Mensch als Folge seines vergangenen Karmas andas weltliche Leben gebunden ist. Welche Art von vergangener Last mag der ersteMensch mit sich gebracht haben, der auf dieser Erde geboren wurde?Dadashri: Es gab nie einen Menschen, der der erste auf dieser Erde war. Diese Welt istniemals erschaffen worden. Alles was erschaffen worden ist wird eines Tages definitivzerstört werden. Diese Welt wird nicht vergehen und sie ist nicht entstanden. Die Welt hatkeinen Anfang und kein Ende (Anadi Anant). Und die Menschen in ihr, sowie jedesLebewesen, sie alle sind ohne Anfang oder Ende (Anadi Anant). Es hat keinen Anfang undkein Ende, ob das Lebewesen (Jiva) ein Baum, oder das kleinste Lebewesen (Jiva), ist. Esgibt kein Anwachsen oder Abnehmen in der Anzahl, es sind so viele wie sie es immerwaren.Diese Welt ist derart, dass es keinen Verlust auch nur eines einzigen Lebewesens (Jiva)gibt, und keinen Zuwachs. Nicht einmal ein einziger subatomarer Partikel (Parmanu) istmehr oder weniger geworden. Du kannst sie verbrennen oder ihnen alles Erdenklicheantun, aber seit undenkbaren Zeiten ging kein einziges Lebewesen (Jiva) verloren oderkam dazu. So ist diese Welt.Das Selbst ist weder gekommen noch gegangen. Dieses 'Kommen und Gehen' ist nurintellektuelles Gerede. Man wird verstehen, dass so etwas nicht geschieht, sobald man dieSprache von Gnan versteht. Die Dinge erscheinen auf diese Weise wegen des Intellekts(Buddhi). Wenn dieser Intellekt (Buddhi) weggeht, wenn das Ego weggeht, dann ist manfrei. Der Intellekt und das Ego haben all dies erzeugt und deshalb erscheint es so.Wer wird die verdrehte Sicht innerhalb der Umstände entfernen?Wenn ein Mensch nach draußen geht, woher kommt sein Schatten? Von all denUmständen (Sanyogo). Der Umstand der Sonne kommt und ein Schatten ist da; derUmstand eines Spiegels erzeugt eine Reflektion. Auf ähnliche Weise ist all dies hieraufgrund von Umständen geschehen, und das ist der Grund, warum unsere 'Überzeugung'sich völlig verändert hat. Das Selbst (Swaaroop) ist das gleiche geblieben, aber es ist dieÜberzeugung, die sich ändert. Die Überzeugung fragt: "Was ist hier passiert?"Pickt ein Vogel nicht mit dem Schnabel gegen seine Reflektion im Spiegel? Das macht er,nicht wahr? Nun, ein Mensch wird das nicht tun, weil er weiß, dass das seine eigeneReflektion im Spiegel ist. Aber die Überzeugung des Vogels hat sich verändert. Er glaubt,dass ein anderer Vogel vor ihm ist, und deshalb pickt er gegen ihn. Wenn er dies fürmehrere Tage erlebt, wird diese Überzeugung zerstört. Auf diese Weise wird eine57


Überzeugung verändert. Die gesamte Überzeugung wurde fehlerhaft, dadurch sind dasEgo (Ahamkar) und der Intellekt (Buddhi) entstanden. Und weil der Intellekt entstanden ist,ergreift man die Unterstützung des Intellekts, lässt sich vom 'Licht' des Intellekts leiten unddas andere entscheidende 'Licht' (das Licht des Selbst) ist abgeschaltet. Und deshalb hatall diese Verwirrung stattgefunden. Es gab keine Veränderung im Selbst (Atma). Es wurdenicht verdorben; es ist ganz und gar nicht beeinträchtigt.Wenn ein Mensch rausgeht, folgt ihm dann nicht sein Schatten überall hin? Alles dies istwie der Schatten. Wenn jemand auf seinen Schatten schaut und seinen Arm auf diese undjene Weise hebt, und beginnt alle möglichen Gesten zu machen, wirst du dann nichtdenken, dass er verrückt geworden ist? Genauso ist es, wenn man das Wissen vomSelbst erlangt - als wäre nichts geschehen wird man frei von den Umständen. Dies istalles ein Zusammentreffen von Umständen und nichts anderes. Wenn nun ein Mensch aufder Straße hin- und her rennt, um sich von seinem Schatten zu befreien, wird der Schattendann weggehen? Nein! Wenn er hier hin rennt, wird er seinen Schatten sehen, und wenner dahin rennt, wird er ihn auch sehen. Egal in welche Richtung er sich dreht, wird eretwas sehen, oder? Der Schatten wird ihn nicht verlassen. Nun, wenn ihm jemand sagenwürde, dass er ins Haus gehen soll wäre der Schatten verschwunden!Daher ist nur die Überzeugung fehlerhaft geworden, da ist sonst nichts anderes. DasSelbst hat kein Karma gebunden. Alles funktioniert einfach weiter als Wiederholung vonUngenauigkeiten. Wenn das Selbst Karma binden würde, dann würde das seinepermanente Eigenschaft werden, und eine permanente Eigenschaft würde nieverschwinden. All dies ist einzig eine falsche Überzeugung, die sich in den Menschenfestgesetzt hat. Der Lord hat etwas gesagt und die Menschen haben etwas völlig anderesverstanden. Heutzutage sind Menschen nicht in der Lage auch nur ein einziges Wort zuverstehen, das der Lord gesprochen hat. Sie sind nicht fähig, irgendetwas loszulassen undsind von ständigen Sorgen und andere Problemen befallen. Lord Mahavir wusste all dies,aber wie konnte Er etwas dazu sagen? Er konnte das nicht offen sagen. Ich kann in dieserkleinen Gruppe offen sein, aber ich kann nicht vor einer großen Gruppe offen sein. Waswürde aus dem armen Kerl werden, der in Unfreiheit ist, wenn ich ihm sagen würde: "Dubist frei"? Er wäre nicht fähig das zu erleben, und würde nur das Falsche tun.Muss ein Vogel vor einem Spiegel irgendetwas tun? In dem Moment, wo er vor einenSpiegel gerät, taucht sofort 'ein anderer Vogel' vor ihm auf. Er wird genau die gleichenAugen, den Schnabel etc. haben, und was immer der Vogel vor dem Spiegel macht, dasGleiche macht der Vogel im Spiegel. Auf ähnliche Weise ist das Selbst von Umständenumgeben. Genau wie durch den Umstand der Sonne ein Schatten aufkommt, führen dieseUmstände zum Anschein einer völlig falschen Sicht vom Selbst. Nur der Eine, der frei vonall diesen Umständen geworden ist, kann uns davon befreien, niemand sonst kann das.Wie kann das selbst, das gebunden ist, sich selbst befreien?Woher kam das Selbst? Für die relative Welt habe ich sagen müssen, dass das Selbstsich auf dem Weg der Entwicklung (Samsaran Marg) befindet. Es begegnet auf diesemWeg allen möglichen Umständen und aufgrund des Drucks dieser Umstände, wurde seinWissen fehlerhaft (Vibhavik – falsches Wissen, falsche Zuordnung, 'Ich bin Chandulal').Das Selbst hat gar nichts getan. Das Wissen wurde fehlerhaft (Vibhavik); welche Absichtauch immer vorhanden war, der physische Körper wurde dementsprechend geformt. DasSelbst hatte darin nichts zu tun.Dann wird man zu dem, was immer man sich vorstellt. Er wurde zu dem, was er anVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201258


Überzeugungen projizierte, und dann kam Verwirrung auf, und alles fügte sich, gemäß dernatürlichen Gesetze, zusammen. Es fiel unter die Gesetzmäßigkeit von ‘den sichbedingenden Umständen (Vyavasthit). Der Zyklus von einer Batterie zur anderen Batteriebegann, eine weitere Batterie aus einer anderen Batterie (Batterie bedeutet der KarmaKomplex, der aufgeladen und entladen wird). Befreiung (aus diesem Zyklus des Aufladenseiner neuen Batterie) wird erreicht, wenn der Gnani Purush DIR hilft, das Aufladen derBatterie loszuwerden. Er entfernt die drei Batterien von Verstand, Sprache und Körper;also wird keine neue Batterie aufgeladen, und die alte wird weiter entladen.Deshalb haben die Gnanis es Ohne Anfang und Ohne Ende (Anadi Anant) genanntAll dies sind Umstände, die vor dem Selbst aufgetaucht sind. Wenn du aus deinemZuhause in einen dichten Nebel läufst, werden du und ich nicht in der Lage sein, einanderzu sehen, selbst wenn wir voreinander stehen. Kann dies passieren oder nicht?Fragender: Ja.Dadashri: Ja, wegen des Nebels siehst du nichts mehr. Ebenso befindet sich das Selbstim Nebel der Umstände. So viele Umstände ergeben sich! Aber verglichen mit dematmosphärischen Nebel hat dieser 'Nebel' eine unendliche Vielfalt von Schichten (Schleierder Illusion, Täuschung). Das sind so schwere Schleier (Avarans), dass sie einem nichterlauben, das Gewahrsein des Selbst zu erlangen. Das Selbst an sich ist nie gekommen,noch wird es gehen. Das Selbst ist das Absolute Selbst (Paramatma). Aber die Umständegestatten es diesem Gewahrsein (Bhaan) nicht, zu entstehen; das ist ein Mysterium, nichtwahr? Und der Gnani Purush, der befreit ist, der frei von allen Umständen ist, hat all dies'gesehen'!Dies sind alles Fragen des Intellekts. Jede Frage ist eine Frage des Intellekts, und es istmöglich, Gnan zu erlangen, wenn der Intellekt (Buddhi) aufhört. Die Menschen fragen:"Was ist sein Anfang?" Hey! Wo hast du das Wort 'Anfang' gelernt? Das ist alles Ego(Vikalp – das, was sich aus 'Ich bin Chandulal' ergibt). Um die Wißbegierde der Menschenzu befrieden, haben die Gnanis diese Welt 'Ohne Anfang und Ohne Ende‘ (Anadi-Anant)genannt.Fragender: Ich verstehe 'Ohne Anfang, Ohne Ende' (Anadi Anant) nicht.Dadashri: Was bedeutet 'Ohne Anfang, Ohne Ende'? Bei allem, was rund ist, wirst du nieeinen Anfang und auch kein Ende finden. Kannst du sagen, wo das Ende bei dieserrunden Halskette ist? Du kannst nicht mal den Anfang finden? Deshalb beziechnet man es'Ohne Anfang und Ohne Ende'. Es muss den Menschen in ihrer eigenen Sprache erklärtwerden, die sie verstehen, richtig?Das geschieht jedoch nicht. Sogar in genau diesem Moment ist das Selbst im Zustand desAbsoluten Selbst (Paramatma), aber man ist dessen nicht gewahr. Aufgrund des Drucksder Umstände, die einen umgeben, hat man das Gewahrsein verloren. Wenn du einenSteuereintreiber fragst: "Wer bist du?", was wird er sagen, wenn er nicht gewahr ist, wer erist? Kommt es nicht vor, dass Menschen bewusstlos werden? In ähnlicher Weise habensie keinerlei Gewahrsein ihres wahren Selbst. Die Menschen wurden beeinflusst davon,was andere ihnen gesagt haben, und dann beginnen sie, all das zu glauben.Wie kann es für das Ewige einen Anfang geben?59


Fragender: Wer kreierte das Selbst?Dadashri: Niemand hat es erschaffen. Es würde ein Ende haben, wenn es erschaffenworden wäre. Es ist etwas Ewiges, ein ewiges Element. Es hat keinen Anfang gehabt. Esgibt keinen Schöpfer, der es erschaffen hat. Wenn es einen Schöpfer gäbe, dann würdees ein Ende für den Schöpfer und auch ein Ende für seine Schöpfung geben.Fragender: Warum ist so etwas wie das Selbst entstanden?Dadashri: Es ist nicht entstanden oder so etwas ähnliches. Es gibt sechs ewige Elementein dieser Welt, die ständig Veränderungen durchlaufen und all diese Umstände sindwegen dieser Veränderungen zu sehen. Die Menschen betrachten diese Umstände als'Das ist meine Form‘. Die Umstände (Avastha) sind vorübergehend, während die Elemente(Tattva) permanent, ewig sind. Deshalb muss das Selbst ganz und gar nicht 'entstehen'(durch Schöpfung entstanden sein).Fragender: Also muss nur das Selbst die absolute Befreiung (Moksha) erreichen, das trifftnicht für all die andern zu, richtig?Dadashri: Das Selbst an sich ist absolut frei (Moksha Swaroop), aber es ist unter denDruck der anderen Elemente (Tattvas) gekommen. Wenn es frei von diesen Elementenwird, dann ist es absolut frei, befreit (Moksha Swaaroop). Aber wegen des falschenWissens glaubt man: "Ich bin dies (das nicht-Selbst), ich bin jenes", und das ist der Grund,warum es weiterhin in den falschen Überzeugungen gefangen ist. Durch Gnan, das wahreWissen, wird das Selbst frei.Die intakte Ordnung der interagierenden Lebensformen in der WeltFragender: Kommen neue Seelen in die Welt oder bleibt die Anzahl von Seelen so, wiesie derzeit in der Welt sind?Dadashri: Fragst du wegen des Anstiegs in der Weltbevölkerung woher die Seelenkommen?Fragender: Nein, nicht deswegen. Es gibt die Äras von Zeitzyklen (Ara), der erste Zyklus(Ara), der zweite Zyklus, der dritte Zyklus usw. – war die Anzahl von Seelen in diesenZeitzyklen (Aras) die gleiche wie im jetzigen Zeitzyklus (Ara), oder gab es da eineZunahme oder Verminderung in ihrer Anzahl?Dadashri: Es gibt keinerlei Zunahme oder Verminderung von nur einer einzigen Seele.Welche Anzahl von Seelen auch immer die Befreiung von hier aus erreichen – eine genauentsprechende Anzahl von Seelen kommt von einem anderen Ort hierher; sie kommen aufden Weg des weltlichen Lebens (Vyavahar). Weltliches Leben (Vyavahar) bedeutet, dasses einen Namen und eine Gestalt, eine Form (Naam Rupa) von der Seele gibt, dass sie indieses weltliche Leben eingetreten ist. Somit wird dieser Rosenstrauch, als in dasweltliche Leben gekommen, angesehen. Und jene Seelen, die noch namenlos sind, sindnoch nicht in das weltliche Leben (Vyavahar) eingetreten.Es gibt unendlich viele solcher Seelen, die noch nicht in das weltliche Leben (Vyavahar)eingetreten sind, so dass man sie nicht zählen kann. So viele Seelen, wie die endgültigeBefreiung (Moksha) erfahren, genauso viele Seelen (Jivas) ersetzen sie von dort. Ganzgleich, wie viele Seelen sich derzeit im weltlichen Leben befinden, diese Anzahl bleibtkonstant. Da gibt es niemals Zuwachs oder Verminderung. Und das nennt man dasweltliche Leben (Sansar); da gibt es kein Zu- oder Abnehmen, um auch nur eine einzigeVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201260


Seele. Verstehst du das?Es gibt unendlich viele Seelen, die noch keinen Namen erhalten haben; aus dieserKategorie kommen sie hierher. Sie werden sofort hier aufgenommen, um die zu ersetzen,die nach Moksha gehen. Das ist die Regel. Deshalb, gleich wie viele Seelen jetzt da sind,sie bleiben in ihrer Anzahl gleich, egal wann du zählst.Weltliches Leben (Vyavahar) bedeutet, dass ein Name gegeben wurde, ob der Name'Rose' ist, oder 'Kartoffel', oder ein Luftkörper-Lebewesen (Vayukaya) – sie alle sind insweltliche Leben (Vyavahar) eingetreten. Aber die Seelen, die noch keinen Namen erhaltenhaben, sind noch nicht ins weltliche Leben (Vyavahar) gelangt.Fragender: Wo befinden sich diese Seelen?Dadashri: Sie sind woanders. Es ist wichtig, diese Tatsache zu verstehen, sie ist sehrtiefgründig. Aber du solltest nicht zu tief in diesen subtilen Themen verweilen, andernfallswirst du das Selbst verlieren; all dies ist für den Gnani Purush. Alles, was du verstehenmusst, sind die Fakten; denn wenn du versuchst, dich an die subtilen Dinge zu erinnern,wirst du vergessen die Hauptsache zu tun. Probiere und verstehe es selbstund du wirst alles sehen. Wenn du fortfährst dem zu folgen, was 'Wir' dir zeigen, wirst 'DU'auch jene Station erreichen. Auf dem Weg wirst 'DU' alles 'sehen'. Also frage jetzt nichtweiter über diese Dinge nach. Wenn du in Bharuooch (eine Stadt in Gujarat, auf dem Wegvon Ahmedabad nach Bombay) angelangt bist und mich fragst: "Dada, wie sieht derMarine Drive in Bombay aus?", dann würde ich sagen: "Warum wartest du nicht, bis dunach Bombay kommst und siehst es dann selbst?" Aber was geschieht, ist, dass du amBahnhof von Surat ankommst und die Süßigkeiten nicht magst, die dir dort serviertwerden; also denkst du weiterhin an den Marine Drive (eine berühmte 3 km langeMeerespromenade). Deshalb sagen 'Wir' dir, genieße alles so wie es ist, während duweitergehst; und wenn du nach Bombay kommst, schau dir den Marine Drive an. Es gibtkeinen Grund, sich jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen, weil du ihn nicht sehen kannst.Fragender: Bedeutet das also, dass die Anzahl der Seelen nicht zunimmt oder abnimmt?Dadashri: Sie bleibt gleich, sie nimmt nicht zu oder ab. Nicht nur, dass die Anzahl nichtzu- oder abnimmt; auch kein einziger subatomarer Partikel (Parmanu) des nicht-Selbst(Anatma) nimmt zu oder ab. Sogar wenn so viele Menschen in Kriegen und bei anderenEreignissen sterben, gibt es nicht einen einzigen subatomaren Partikel (Parmanu) mehroder weniger. Es gibt keine Veränderung in der Gesamtzahl der Seelen. Die Welt ist sowie sie ist, es ist nicht möglich, dies zu ändern.Fragender: Wie kann man die Energie erkennen, die all dies antreibt?Dadashri: Die Energie, die all das antreibt, ist so: Wenn fünf Menschen dich belästigen,wer belästigt dich? Was würdest du sagen?Fragender: Alle fünf.Dadashri: Ja, genau so ist es hier. Nicht einer allein ist verantwortlich; sie alle tun eskollektiv. Das sind alles ‘die sich bedingenden Umstände‘. Wenn vielfältige Dingezusammenkommen und die Arbeit getan wird, wem wirst du den Verdienst zuschreiben?Kannst du nur einem den Verdienst zuschreiben? Und zudem ist all dies obligatorisch,zwangsläufig (Farajiyat). Dies ist der Weg des weltlichen Lebens, die Seele durchläuft dasweltliche Leben, und dies ist eine Wirkung davon. Es ist nichts anderes, es ist einzig eineWirkung.61


Die Anzahl der Seelen nimmt also nicht zu und nimmt nicht ab, auch der nicht-SelbstKomplex (Pudgal) nicht. Selbst die unbelebten subatomaren Partikel (Jada Parmanus)nehmen nicht zu oder ab. Ganz gleich, wie viele subatomare Partikel du verbrennst oderzerschneidest, selbst dann gibt es keine Veränderung in der Anzahl; sie bleibt gleich.Fragender: Wie entstehen dann die neuen? Die menschliche Bevölkerung hatzugenommen, oder?Dadashri: Diese Anzahl, die in der tierischen Lebensform abgenommen hat, kam in diemenschliche Lebensform. Aber sie kamen auch hierher mit einem 'Rückfahrtschein'. Siekamen mit einem 'Rückfahrtschein' von dort, wo sie herkamen. "Was werdet ihr machen,wenn ihr erst einmal hier seid (als Menschen)?" Sie werden sagen: "Wir werdenjedermann ausnutzen. Wir werden uns nehmen, was uns nicht gehört, und wir werdenHäuser bauen, Straßen bauen, Brücken bauen, hart arbeiten, und nach der harten Arbeitsterben." Sie werden dann dahin zurückkehren, von wo sie herkamen. Diejenigen, dieWaren fälschen und sie verkaufen, sie alle verdienen sich die 'Bonus-Punkte', um insTierreich zurückzukehren. Sie werden zurückkehren, wenn sie eine bestimmte Anzahl vonPunkten erreicht haben.Das Rätsel der Erschaffung und der Auflösung der WeltFragender: Wann wird Gott diese Welt von Lebewesen (Jivas) auflösen, und was für einZustand wird das sein, wenn er das tut?Dadashri: Gott hat nicht die Energie (Shakti) diese Welt aufzulösen. Im Gegenteil, Gottselbst ist in dieser Welt gefangen und versucht sich zu befreien. Wenn der Gnani Purushden Ausweg zeigt, dann kann 'Er' herauskommen. Es gibt nicht einen in der Welt, der dieKraft (Shakti) hat, die Welt aufzulösen.Also hat Gott diese Welt nicht erschaffen. Es gibt in dieser Welt nicht so etwas wie denSchöpfergott; dies sind alles ‘die sich bedingenden Umstände‘, und die Welt an sich ist einRätsel. Sie hat sich selbst verwirrt. Und 'Wir' (der Gnani Purush und der Lord im Innern)sagen das, weil 'Wir' tatsächlich sehen, wie die Welt sich selbst verwirrt hat. Wenn all dieewigen Elemente zusammenkommen, wenn darin zwei bestimmte Elemente zusammenkommen,kann 'das' (das Ego), was entsteht, durch Gnan zerstört werden. Unwissenheit(Agnan) hat all dies hervorgerufen. Unwissenheit (Agnan) bedeutet irregeführte,getäuschte Intention (Vishesha Bhaav – 'ich bin Chandubhai', 'ich bin dies'). Deshalb istdas weltliche Leben aufgrund der irregeführten, getäuschten Absicht (Vishesha Bhaav)entstanden. Es kann durch Gnan zerstört werden, mit Wissen vom Selbst.Niemand hat diese Welt erschaffen. Da gibt es keinen, der ein Schöpfer ist. Wer bautdiese Häuser und all dies? Baut Patel (A.M. Patel) sie? Nein, er zahlt nur dafür. DieMaurer, die Zimmerleute, die Schmiede sind die Leute, die Häuser bauen. Ist Gott einZimmermann oder ein Maurer, oder etwas in der Art? Er ist Gott. Alles geschieht in SeinerGegenwart. Genau wie die Häuser in der Gegenwart von Patel gebaut werden, wird dieseWelt in der Gegenwart von Gott weiterlaufen. Er (Gott) muss gar nichts tun.Es gibt so viele Eigenschaften der subatomaren Partikel (Parmanus); es gibt so vieleEigenschaften des nicht-Selbst Komplex (Pudgal, Anatma), dass die Augen etc.automatisch und spontan entstehen. Niemand muss sie erschaffen. Wie scharf sind dieAugen dieser Kühe, Ziegen und Büffel? Wie scharf sind die Augen eines Affen? Sie alleentstehen von allein. Der nicht-Selbst Komplex (Prakruti) geschieht von allein.Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201262


Welch eine Wissenschaft hinter all dem steckt, haben 'Wir' (der Gnani Purush) 'gesehen'und 'wissen' es, aber können es nicht beschreiben. Es kann nicht in Worten beschriebenwerden. Es wurde in den Schriften nicht erklärt. Ansonsten wäre die ursprünglicheOffenbarung davon völlig anders.Die Welt wird für immer so bleiben. Komm zu mir, wenn du es wissenschaftlich verstehenwillst. Im Übrigen ist diese Welt so, dass sie nicht mit deinem Intellekt (Buddhi) erfasstwerden kann, weil Seelen von hier nach Moksha gelangen, und doch bleibt die Welt diegleiche. Wenn du dieses Mysterium verstehen willst, komm zu mir. Es gibt niemanden, derdiese Welt auflösen und beenden wird.Diese Welt wurde nicht von Gott erschaffen. Einige ausländischen Wissenschaftler fragtenmich: "Gott ist der Schöpfer. Unser Christus hat das gesagt, warum also sagst du 'nein'?"Ich antwortete ihnen: "Gott ist der Schöpfer aus Sicht der Christen, aus Sicht der Inder,aus Sicht der Muslime; keine Tatsache."Das absolute Selbst (Paramatma) hat diese Welt keineswegs erschaffen. Die Welt ist vonallein entstanden und wurde selbst zum Rätsel. Und dieses Rätsel ist durch Wissenschaftgeschehen. Intention, die nicht vom Selbst kommt (Vishesha Bhaav), entsteht, wenn zweiElemente aus den sechs ewigen Elementen zusammen kommen. BeimZusammenkommen entfernen sich diese zwei Elemente nicht von ihren innewohnendenEigenschaften, sondern eine zusätzliche Eigenschaft (Vishesh Guna Dharma) entsteht.Die Leute nannten dies 'zusätzliche Eigenschaft‘ (Vyatirek Guna). Ärger-Stolz-Täuschung-Gier sind keine Eigenschaften des Selbst, und auch keine Eigenschaften des nicht-Selbst.Sie sind 'zusätzliche‘ Eigenschaften (Vyatirek Guna). So sind zusätzliche Eigenschaftenentstanden und deshalb ist diese Welt entstanden; das ist alles. Es gibt keinen anderenHandelnden in dieser Welt.Diese Menschen sagen auch, dass es Gottes Wunsch war, diese Welt zu erschaffen. Aberder, der Wünsche hat, wird als Bettler angesehen. Gott hat keinerlei Wünsche. Dort, wovöllige Befriedigung ist, ewige Glückseligkeit – wie kann dort irgendeine Wunsch sein?Somit entstehen in Gott keine Wünsche. Aber die Menschen wurden einer Gehirnwäscheunterzogen, und deshalb glauben sie, dass Gott einen Wunsch hatte und diese Welterschuf. Das ist nicht so. All dies ist eine Wissenschaft. Sie (die Welt) entstand aufgrundvon Wissenschaft. Die ganze Welt ist nur Wissenschaft.Schöpfung ist wahrlich die NaturwissenschaftFragender: Der Ursprung dieser Welt liegt in der Energie der Begierde (Ichcha Shakti)und nicht in der Energie der Aktivität (Kriya Shakti).Dadashri: Nein, sie liegt nicht in der Energie von Begierde (Ichcha Shakti). Der, derVerlangen verspürt, wird als Bettler betrachtet. Wenn Gott Wünsche gehabt hätte, dannwürde Er ‘Bettler‘ genannt werden.Fragender: Ist 'Intention, die nicht vom Selbst kommt' (Vishesha Bhaav) das Gleiche wiedie Energie der Begierde (Ichcha Shakti)?Dadashri: Nein, es gibt einen großen Unterschied zwischen den beiden. Intention, dienicht vom Selbst kommt (Vishesha Bhaav) bedeutet das, was geschieht, wenn zwei ewigeElemente zusammen kommen. Wenn die Sonne und der Ozean zusammenkommen,geschieht Verdunstung von Wasser, aber das ist weder der Wunsch der Sonne noch desOzeans. Auf ähnliche Weise steigt eine zusätzliche Eigenschaft (Vyatyrek Guna) auf, wie63


etwa Wut-Stolz-Täuschung-Gier, und daraus ist die Welt entstanden.Die Elemente mit einer Form sind 'sichtbar' in diesem UniversumEs gibt sechs ewige Elemente. Von den fünf Elementen Erde, Feuer, Luft, Wasser undRaum ist nur Raum permanent (Avinashi), und der Rest ist vorübergehend (Vinashi). Erde,Feuer, Luft und Wasser sind vorübergehend, sie verändern sich. Raum (Akasha) ändertsich nicht.Fragender: Sind sie (Erde, Feuer, Wasser, Wind) einzig aus Raum entstanden?Dadashri: Nein, nein. Nichts in dieser Welt ist aus dem Element Raum entstanden. Siesind alle aus subatomaren Partikeln (Parmanus) entstanden; aus dem, was wir Atom(Anu) nennen. Nur die subatomaren Partikel (Parmanus) sind ein Element, welches Form,Gestalt (Roopi, Rupi) hat. Aus diesem Element ist alles entstanden.Deshalb existieren die subatomaren Partikel (Parmanus) fortwährend in der Welt, undwenn sie sich an einem Ort ansammeln, werden sie Atom (Anu) genannt. SubatomarePartikel (Parmanus) sind in jeder Hinsicht unsichtbar. Nur Jene mit absolutem Wissen(Keval Gnanis) können sie sehen, niemand sonst kann dies.Subatomare Partikel (Parmanus) haben Gestalt und Form (Roop) und Raum ist ohneGestalt, formlos (Aroopi, Arupi). Und die vier Elemente (Tattva), Erde-Feuer-Luft-Wasser,haben Gestalt. Also wird Form aus dem erschaffen, was Gestalt und Form hat.Es ist das gleiche, wann immer du es anschaustFragender: Kann die Welt mit Form und Gestalt (Sakaar) aus dem erschaffen werden,was ohne Form ist (Nirakaar)?Dadashri: Diese Welt aus Gestalt und Form (Saakar Jagat) ist nicht aus dem entstanden,was ohne Gestalt und ohne Form (Niraakar) ist. Diese Gestalt und Form (Sakaar), auf diewir uns beziehen, ist nicht das Gleiche wie die Dinge, die du verwendest, welche Gestaltund Form haben. All diese sind Phasen (Paryaya). Und Phasen sind allesamtvorübergehend. Sie kommen auf und sie vergehen wieder, dann kommen sie auf undvergehen wieder, während Permanentes ewig gleich bleibt.Das, was permanent ist, entsteht nicht, noch stirbt es. Deshalb bleibt Permanentes fürimmer und die Phasen, die daraus entstehen, vergehen, entstehen und vergehen. Nur der,der geboren wurde, wird sterben. Das Selbst hat nichts damit zu tun. So unterschiedlichfunktioniert diese Welt. Es ist nicht nötig, sich darum zu sorgen, dass die Welt eines Tageszerstört werden könnte. Sie wird genau so bleiben. Die Sonne, der Mond und die Sternewerden immer gleich aussehen, wann immer und wie oft du auch geboren werden magst.Fragender: Es gibt viele Menschen, die sagen: "Es war Gottes Wunsch." Aber tatsächlichwar Er in einem Zustand von Nicht-Dualismus (Advaita); Er war einsam und so traf er dieEntscheidung, in die Dualität (Dvaita) einzutreten. Das resultierte in der Erschaffung derWelt.Dadashri: Er wäre nicht Gott, wenn er Entscheidungen (Sankalp) träfe.Fragender: Nein, nicht Entscheidungen (Sankalp). Aber diese ganze Intention vonVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201264


Dualität (Dvaitbhaav) kam auf.Dadashri: Nein, Gott kann keine Intention von Dualismus (Dvaita-Bhaav) haben und Erhat auch keine Intention von Nicht-Dualismus (Advaita-Bhaav). Dualismus (Dvaita) undNicht-Dualismus (Advaita), das ist Dualität, während Gott jenseits von Dualität(Dvandvatita) ist. Er transzendiert, überwindet Dualität.Fragender: Aber wegen dieser Dualität (Dvandva) gibt es die Schöpfung des weltlichenLebens (Shrushti), oder?Dadashri: Ja, die Dualität ist in sich selbst das weltliche Leben (Shrushti). Das weltlicheLeben (Shrushti) ist Dualität und wenn einer die Dualität überwindet (Dvandvatiti), dann istseine Arbeit getan.Von Anadi Saant bis Saadi Anant - S. 89 (bis hier von uwe korrigiert)It is like this; there is no such thing as a ‘beginning’ of this world and neither is there such athing as an ‘end’. It is through the intellect (buddhi) that people keep asking ‘when was itsbeginning?’ This is because they had a beginning and so they assume the world too has abeginning.Es ist so: Da gibt es nicht so etwas wie ein 'Anfang' dieser Welt, und es gibt auch nicht soetwas wie ein 'Ende'. Mit ihren Intellekt (Buddhi) fragen die Leute fortgesetzt: "Wann warihr Anfang?" Das geschieht, weil sie einen Anfang hatten, und deshalb nehmen sie an,dass auch die Welt einen Anfang hat.There is no such words as a ‘beginning’ (adi) or and ‘end’ (anta) for this world. This flow ofthe worldly life is without beginning but it does have an end. So one may ask, ‘From whatperspective does it have an end?’ All these souls are flowing through the worldly life underan illusion but if they meet a Gnani Purush then that illusion (bhranti) comes to an end(ant) .Es gibt kein Wort für 'Anfang' (Adi) oder 'Ende' (Ata) für diese Welt. Dieser Fluss vonweltlichem Leben ist ohne Anfang, aber er hat ein Ende. Man mag vielleicht fragen: "Auswelcher Perspektive hat er ein Ende?" All diese Seelen fließen//strömen unter einerIllusion durch das weltliche Leben, aber wenn sie einen Gnani Purush treffen, dann kommtdiese Illusion (Bhranti) zu einem Ende (Ant).So the illusion from time immemorial, comes to an end and gives rise to the right vision(samyaktva). Sa-adi means the onset of Sa, which is samyaktva or right vision here. Howlong will that samyaktva remain? It will remain until one attains keval Gnan (absoluteKnowledge). That is referred to as sa-adi sa-ant (beginning and end of samyaktva). Thenin moksha, ithere is another beginning of sa, sa-adi and will remain that way for infinity(anant). And that is why it is called ‘saadi-anant’. So, there are three divisions: first theanadi-saant, then the saadi-saant, then saadi-anant!So kommt die Illusion aus Urzeiten zu einem Ende und lässt die rechte Sicht (Samyaktva)aufgesteigen. 'Sa-adi' bedeutet Beginn von 'Sa', hier also rechte Sicht oder Samyaktva.Wie lange wird diese rechte Sicht (Samyakta) verbleiben? Sie wird verbleiben, bis manabsolutes Wissen (Keval Gnan) erlangt. Das wird Anfang (Sa-adi) und Ende (Sa-ant) vonrechter Sicht (Samyaktva) genannt. Dann, in Moksha, gibt es einen neuen Beginn von'Sa': Sa-Adi, und diese wird so bis in alle Ewigkeit (Anant) bleiben. Und deshalb wird es'Saadi-Anant' genannt. Es gibt also drei Teile: Erst Anadi-Saant, dann Saadi-Saant, dann65


Saadi-Anant.In diesem Absatz versagt der Versuch, alles erst in Deutsch zu übersetzen, diese Wörtersind auch nicht im Glossar erläutert.Therefore there is no such thing as adi (beginning) in this world, and there is also no suchthing as anta (end). There will be no end if you were to wonder or imagine about it.Demzufolge gibt es nicht so etwas wie Anfang (Adi) in dieser Welt, und es gibt auch nichtso etwas wie Ende (Anta). Es wird kein Ende geben, wenn du dir darüber Gedankenmachen oder phantasieren würdest.Changing of circumstances is the nature of the worldDie Veränderung von Umständen ist die Natur der WeltQuestioner: But even then what must be the evidentiary cause (naimitik karan) behind theworld’s origin, existence and extinction?Dadashri: But what do you call origin (ootpatti)?Questioner: We know that this world is because there is an ongoing change in the pudgal.When the world originated, that beginning, is followed by steady state and thendestruction. What is the evidentiary cause in this?Fragender: Aber dennoch, welcher Umstand war Ursache (naimitik karan) hinter derEntstehung der Welt, ihrer Existenz und ihrem Untergang?Dadashri: Was nennst du Ursprung (Ootpatti)?Fragender: Wir wissen, dass diese Welt existiert, weil es eine ständige Veränderung imnicht-selbst Komplex (Pudgal) gibt. Als die Welt entstanden ist, folgte diesem Anfang einBeharrungszustand und dann Zerstörung. Welcher Umstand ist die beweisbare Ursachedafür? // Was ist die auf Umständen beruhende Ursache dafür?Dadashri: But where did you see the world originating?Questioner: I have not seen it, but does it not undergo change?Dadashri: Change itself means to originate, to become still and then undergo destruction;that verily is what change means. So this world, in its elemental form (vastu swarupey)does not have an origin, neither does it get destroyed; nothing of the sort happens. Thechange happens only in the situation (avastha) of the thing (vastu, the Self).Dadashri: Aber wo hast du die Welt entstehen sehen?Fragender: Ich habe es nicht gesehen, aber geht sie nicht durch Veränderungen?Dadashri: Veränderung an sich bedeutet entstehen, still werden und dann Zerstörungerfahren; das ist wahrlich, was Veränderung bedeutet. Diese Welt also in ihrerelementaren Form (Vastu Swarupey) hat keinen Ursprung, noch wird sie zerstört werden;nichts Derartiges geschieht. Die Veränderung geschieht nur in der Situation (Avastha) desDings (Vastu, das Selbst).Questioner: Is the energy of the Self an ‘evidentiary doer’ in all that?Dadashri: It has nothing to do with it. What does the Self have to do with any of it? Dopharmacies not put labels on medicine bottles to discard the medicine after a certain dateeven if the bottle is sealed?Questioner: Yes, because the efficacy of its ingredients is gone.Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201266


Fragender: Ist die Energie des Selbst ein 'ursächlich//beweisbar Handelnder' in all dem?Dadashri: Sie hat nichts damit zu tun. Was hat das Selbst mit all dem zu tun? KlebenApotheken nicht Etiketten auf Arzneiflaschen, um die Arznei nach einem bestimmtenDatum wegzuwerfen//auszusondern, selbst wenn die Flasche versiegelt ist?Fragender: Ja, weil die Wirksamkeit der Inhalte überholt/vorbei ist.Dadashri: How much of the Self is needed in that? That is how all this is. Time eats upeverything. Time ages everything but it also makes everything new.It is all incorporated in the change in form (roopantar). What is roopantar? It means tocome into existence, to exist for a while and then to terminate.Questioner: I still do not understand one thing. The origin of the world has been said to besince time immemorial, but there has to be a reason behind the origin, right?Dadashri: Wie viel vom Selbst braucht man dafür? So ist das alles. Die Zeit frisst alles auf.Die Zeit lässt alles altern, aber sie macht auch alles neu.All das ist enthalten in der Veränderung der Form (Roopantar). Was ist Veränderung derForm (Roopantar)? Sie bedeutet zu entstehen, eine Weile zu existieren und dann zuenden.Fragender: Ich verstehe immer noch eine Sache nicht. Man sagt, der Ursprung der Weltwar vor Anbeginn der Zeit, aber da muss es doch einen Grund hinter dem Ursprunggeben, richtig?Dadashri: The main reason behind it is this ‘puzzle’.Questioner: But there must be some energy to solve that puzzle, no?Dadashri: No, there is no need for such energy. This puzzle can be solved once you knowthe science behind it.Dadashri: Der Hauptgrund dahinter ist dieses 'Rätsel'.Fragender: Aber da muss es doch Kraft geben, um dieses Rätsel zu lösen?Dadashri: Nein, solch eine Kraft ist nicht nötig. Dieses Rätsel kann gelöst werden, sobalddu die Wissenschaft dahinter kennst.This world is made up of six eternal elements (tattvas). Tattva means they are eternal andthey maintain their own attributes. But these tattvas interact around each other and thus allkinds of appearances happen.Questioner: What are these six eternal elements (tattvas)?Diese Welt besteht aus sechs ewigen Elementen (Tattvas). Ewiges Element (Tattva) heißt,dass sie ewig sind und ihre eigenen Eigenschaften aufrechterhalten. Aber diese ewigenElemente (Tattvas) interagieren miteinander, und so geschehen alle Arten vonErscheinungen.Fragender: Welche sind diese sechs ewigen Elemente (Tattvas)?Dadashri: One is chetan (the Self), the second is jada (matter; non-Self) and it has form(rupi). The chetan tattva is arupi (formless). The third element provides motion to matterand the Self, known as gatisahayak tattva – the element of motion. Now if there were onlygatisahayak tattva, then everything would be constantly moving. So to make matter andSelf still, they require sthitisahayak tattva which is the element of inertia; element thatholds things still and stationary. Besides these four, the fifth element is space (akash) and67


the sixth one is time (kaad). The world has come into existence due to these six elements.All six are eternal elements.Dadashri: Eins ist das Selbst (Chetan), das zweite ist Materie (Jada, nicht-Selbst), und diehat Form, Gestalt (Rupi). Das ewige Element Selbst (Chetan Tattva) ist formlos, ohneGestalt (Arupi). Das dritte Element stellt für Materie und Selbst Bewegung bereit; mannennt es das Element der Bewegung – Gatisahayak Tattva. Nun, wenn es da nur dasElement der Bewegung (Gatisahayak Tattva) gäbe, dann wäre alles ständig in Bewegung.Um Materie und Selbst stille zu machen, brauchen sie das Element der Trägheit -Shtitisahayk Tattva; ein Element, das Dinge still und unbewegt hält. Neben diesen vierenist das fünfte Element Raum (Akash) und das sechste ist Zeit (Kaad). Die Welt istaufgrund dieser sechs Elemente entstanden. Alle sechs sind ewige Elemente.Nature’s unfathomable planningDie unergründliche Planung der NaturThis world runs naturally. Everything in it is in its natural attribute. Nothing has departedfrom its own nature. This vyavahar (interaction in the world) is the entire samsaran marg(the path of evolution starting from the entry of a living entity into interactive life state(vyavahar rashi) from a dormant state (nigoda) and ending in moksha). And these livingbeings (jivas) have come into this samsaran marg. So there are three parts. One isavavahar rashi (unnamed souls ready to enter into vyavahar), second is the vyavaharrashi (interactive life state as living beings) and the third is the Siddha kshetra (destinationof the absolute Self).Diese Welt funktioniert auf natürliche Weise. Alles in ihr befindet sich in seiner natürlichenEigenschaft. Nichts von seiner eigenen Natur ging verloren. Diese Interaktion in der Welt(Vyavahar) ist der gesamte Zyklus//Entwicklungsweg des Seins: Samsara Marg – der Wegder Evolution, der mit dem Eintritt eines Lebewesens in den interagierendenLebenszustand (Vyavahar Rashi) aus dem schlafenden//schlummernden Zustand(Nigoda) beginnt und mit Moksha endet. Und diese Lebewesen (Jivas) traten ein in denZyklus/Entwicklungsweg des Seins (Samsara Marg). Es gibt also drei Teile. Der erste istder von namenlosen Seelen, bereit zum Eintritt in die interagierende Welt (AvavaharRashi), der zweite ist der Zustand von Interaktion als Lebewesen (Vyavahar Rashi); undder dritte ist der Bestimmungsort des absoluten Selbst (Siddha Kshetra).There are endless jivas of the avyavahar rashi i.e. there are infinite living entities that havenot yet been named and are not interacting. Even the jivas that have come into vyavahar(interactive life state) are also infinite. But it is possible to count the number of humans inthe interactive worldly life, if one wants to. And those who have become free of vyavahar,those in the Siddhagati are also infinite.Es gibt unzählige Lebewesen (Jivas) im namenlosen Zustand (Avyavahar Rashi), d.h. esgibt unendlich Lebewesen, die noch keinen Namen erhalten haben und noch nicht inInteraktion sind. Selbst die Seelen (Jivas), die in die Lebensform weltlicher Interaktion(Vyavahar) eingetreten sind, sind unendlich. Aber es ist möglich, die Anzahl vonMenschen im weltlichen Leben der Interaktion zu zählen, wenn man möchte. Unddiejenigen, die frei von weltlicher Interaktion (Vyavahar) geworden, die am Ort der völligbefreiten Seelen sind (Siddhagati), sind auch unendlich.Jivas of the vyavahar rashi are the living entities that have a name and are into theinteractive life state. Say if fifty thousand jivas went to moksha, then fifty thousand jivasVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201268


enter into vyavahar from the non-interacting avyavahar rashi state. So the vyavaharremains the same.Die Lebewesen (Jivas) im Zustand weltlicher Interaktion (Vyavahar Rashi) sindLebewesen, die einen Namen haben. Angenommen, 50.000 Lebewesen (Jivas) erlangtenMoksha, dann treten 50.000 Lebewesen (Jivas) aus dem nichtinteragierendennamenlosen Zustand in denZustand weltlicher Interaktion (Vyavahar) ein. So bleibt in derLebensform der weltlichen Interaktion (Vyavahar) die Anzahl gleich.What is considered as vyavahar? It is that jivas come through the samsaran marg (naturalevotionary path) that have been identified and given a name, meaning they have evolvedto a point where they have a form and a name; they are considered to have come into‘vyavahar’. Where we can say, ‘this is an onion, this is a rose, this is a grain of rice, this isalgae.’ So right up to attaining moksha, situations (avastha) are constantly changing anddevelopment is constantly taking place.Was wird als weltliches Leben von Interaktion (Vyavahar) betrachtet? Es bedeutet, dassLebewesen über den natürlichen Entwicklungsweg (Samsaran Marg) eintreten, identifiziertwerden und einen Namen erhalten. Das bedeutet, dass sie sich bis zu einem Punktentwickelt haben, an dem sie eine Form und einen Namen haben; sie werden als in dasweltliche Leben Interaktion (Vyavahar) eingetreten betrachtet. Da wo wir sagen können:"Dies ist eine Zwiebel, dies ist eine Rose, dies ist ein Reiskorn, dies sind Algen." BisMoksha erlangt wird, verändern Situationen (Avastha) sich ständig, und Veränderungfindet ständig statt.A jiva slowly develops, starting from the one-sensed organism (ekindriya jiva) all the wayto the five-sensed (panchindriya). After coming into the five senses, soul comes into thehuman form in the foreign countries. And then as the soul continues to develop further inthe human form, it takes birth in India. In India there is high level of spiritual developmenttherefore such souls are nearer to moksha. Those in the foreign lands are are stilldeveloping in this respect. The one who is fully ‘developed’ (has absolute knowledge of theSelf) attains moksha.Eine Seele (Jiva) entwickelt sich allmählich, beginnend vom Organismus mit einem Sinn(Ekindriya Jiva) bis hin zu dem mit fünf Sinnen (Panchindriya). Sobald die Seele fünf Sinnehat, nimmt sie menschliche Gestalt in anderen Ländern (außerhalb Indiens), im Auslandan. Und dann, während die Seele sich weiter entwickelt, wird sie in Indien geboren. InIndien gibt es eine hohes Niveau von spiritueller Entwicklung; deshalb sind solche Seelennäher an Moksha. Diejenigen im Ausland entwickeln sich noch in diesem Aspekt.Derjenige, der vollständig 'entwickelt' ist (der absolutes Wissen vom Selbst hat), erlangtMoksha.As many jivas that attain moksha (Siddha gati), that same number of jivas enter theinteractive worldly state (vyavahar rashi) from a dormant non-interactive worldly form(avyavahar rashi). So vyavahar is that in which there is no increase or decrease in the totalnumber of jivas. If there were to be an increase or a decrease of a single jiva, then thewhole arrangement would break down.Questioner: What happens if the number of jivas, increases or decrease by one?So viele Seelen (Jivas), die Moksha (Siddha Gati) erlangt haben, genau die gleiche Zahlvon Seelen (Jivas) kommt aus dem schlafenden/schlummernden nicht-interagierendenZustand (Avyavahar Rashi) in den Zustand weltlicher Interaktion (Vyavahar Rashi). Im69


weltlichen Leben (Vayvahar) also kein Zunehmen oder Abnehmen in der der Gesamtzahlvon Seelen (Jivas). Wenn es Zuwachs oder Verlust von nur einem einzigen Lebewesen(Jiva) gäbe, dann würde die gesamte Ordnung zusammenbrechen.Fragender: Was geschieht, wenn die Anzahl von Lebewesen (Jivas) um einen zu- oderabnimmt?Dadashri: The entire planning of nature will be destroyed. If the sun does not show uptoday, then the moon will not show up tomorrow, or there may be some stars that will beabsent. So then on some day a certain planet will be absent because one would say, ‘itwent to moksha’, and so it would be pitch dark here. So the whole planning would bedestroyed. But this whole design, everything remains exact.Dadashri: Die gesamte Planung der Natur wäre zerstört. Wenn die Sonne heute nichtaufgeht, dann wird der Mond sich morgen nicht zeigen, oder es kann sein, dass einigeSterne fehlen. Dann mag eines Tages ein bestimmter Planet ausbleiben, weil man sagenwürde: "Er erlangte Moksha", und dann wäre es dort stockdunkel/pechschwarz. Somitwäre die gesamte Planung zerstört. Aber in diesem gesamten Gefüge bleibt alles exakt.The sun, the moon and the stars will appear the same even after billions of years. Theplanets will remain the same, but from within, the souls will continue to change places. Theouter packing will remain the same, the reflection or the shadow will remain but the jivasoul within will go some other place. The sun too has the same state externally. But whenthe soul within leaves, that very moment another soul will come along and takes its place.That is called vyavasthit. What a wonderful arrangement that is! If a jiva enters theinteractive worldy state at three minutes past three then, only at that moment, does thatother jiva leave the interactive worldly life. Yes, otherwise we would know why thedarkness happened. But no such thing happens. Therefore, not a single jiva is misplacedand each and every jiva remains in its own service, to serve the purpose of its existence.Die Sonne, der Mond und die Sterne werden auch nach Milliarden von Jahren gleichaussehen. Die Planeten werden gleich aussehen, aber innen werden die Seelen immerwieder die Orte wechseln. Die äußere Verpackung bleibt die gleiche, die Spiegelung oderder Schatten wird bleiben, aber die Seele (Jiva) darinnen geht an einen anderen Ort. Auchdie Sonne hat äußerlich den gleichen Zustand. Aber wenn die Seele darinnen geht, ingenau dem Moment wird eine andere Seele kommen und nimmt den Platz einnehmen.Das nennt man Vyavasthit. Was für ein wunderbares Gefüge ist das! Wenn eine Seele(Jiva) die interagierende Welt um drei Minuten nach drei betritt, dann, genau in demMoment, verlässt die andere Seele (Jiva) das Leben weltlicher Interaktion. Ja, andernfallswüssten wir, warum diese Dunkelheit zustande kam. Aber so etwas passiert nicht.Demzufolge wird nicht eine einzige Seele (Jiva) falsch platziert, und jede einzelne Seele(Jiva) verbleibt im eigenen Dienst, um den Sinn ihrer Existenz zu erfüllen // um dem Sinnihrer Existenz zu dienen.However many souls go to moksha, that many souls come from the avyavahar rashi intovyavahar. There is no increase or decrease in vyavahar; it remains the same. So no oneshould worry about what they will do if some specific types of fruits will become extinct. Buteven when certain kinds of fruits were to become extinct, another kind will arise but thevyavahar will remain throughout.Wie viele Seelen auch immer nach Moksha gehen, genauso viele Seelen kommen ausdem namenlosen Zustand (Avyavahar Rashi) in den Zustand weltlicher InteraktionVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201270


(Vyavahar). Es gibt keine Zunahme oder Verminderung im Zustand weltlicher Interaktion(Vyavahar), er bleibt gleich. Also sollte sich niemand darum sorgen, was zu tun ist, wennbestimmte Arten von Früchten aussterben sollten. Denn sogar wenn bestimmte Arten vonFrüchten aussterben würden, wird eine andere Art entstehen; aber der Zustand weltlicherInteraktion(Vyavahar) bleibt bestehen.// bleibt immer gleich.Questioner: They say that the soul comes from the state of nigoda What is nigoda?Dadashri: Nigoda means one body will contain many souls. Just as a there are so manysouls in a potato. Similarly, in nigoda, there are many jivas. Those jivas have not beengiven a name. The potato has been given a name.Questioner: So does the beginning commence from the time the jiva has been given aname?Fragender: Man sagt, die die Seele aus dem Zustand von 'Nigoda' (niedrigsteLebensform) kommt. Was ist 'Nigoda'?Dadashri: 'Nigoda' heißt, dass ein Körper viele Seelen beinhaltet. Genau wie mehrereSeelen in einer Kartoffel sind, auf ähnliche Weise sind viele Seelen (Jivas) im Nigoda.Diese Seelen haben keinen Namen. Die Kartoffel hat einen Namen.Fragender: Startet der Anfang da, wo die Seele (Jiva) einen Namen erhält?Dadashri: No, the beginning starts even before that. That is called avyavahar rashi,meaning these jivas have not entered into vyavahar (the interactive worldly state).Questioner: Where is the location of the souls of nigoda?Dadashri: This is the location! It is all over in the space (akash). The entire space of thisuniverse is filled with nigoda.Questioner: Even in the avyavahar rashi, is there not a beginning of the jivas?Dadashri: Nein, der Anfang beginnt noch davor. Das nennt man den namenlosen Zustand(Avyavahar Rashi), was bedeutet, dass diese Seelen (Jivas) noch nicht in den Zustandweltlicher Interaktion (Vyvahar) gelangt sind.Fragender: Wo ist der Ort der Seelen in der niedrigsten Lebensform (Nigoda)?Dadashri: Dies ist der Ort! Er ist überall im Raum (Akash). Der gesamte Raum diesesUniversums ist mit Nigoda gefüllt.Fragender: Gibt es selbst im namenlosen Zustand (Avyavahar Rashi) keinen Anfang derSeelen (Jivas)?Dadashri: No. There is no origin or a source there. There are infinite jivas there. So nomatter how many jivas leave from there, the endlessness does not go away. Therefore, itcannot be measured through one’s intellect (buddhi). The intellect cannot reach there. Nomatter how much you extract out of infinity, it will still remain as infinity. That is calledinfinity. So there is nothing to lose there. And in the Siddha gati too, they are infinite, andso no matter how many increase over there, there will still be endless.Dadashri: Nein. Da gibt es keinen Ursprung oder Quelle. Es gibt dort unendlich Seelen(Jivas). Ganz gleich wie viele Seelen (Jivas) von dort weggehen, die Unendlichkeitverschwindet nicht. Deshalb kann das nicht mit dem Intellekt (Buddhi) bemessen werden.Ganz gleich, wie viel du von der Unendlichkeit entnimmst, sie bleibt weiter Unendlichkeit.Das nennt man Unendlichkeit. Da kann nichts verloren gehen. Und auch im Ort der völlig71


efreiten Seelen (Siddhagati) ist ihre Anzahl unendlich. Gleich wie viele es dort mehrwerden, es bleibt immer unendlich. //wird immer unendlich bleiben.In the universe, only humans are numerable (sankhyat – countable) all other living thingsare innumerable (asankhyaat). Sankhyat means, they are subject to increase anddecrease. In addition there are laws to the phenomenon of increase and decrease. Theincrease and decrease is their “normality”. So when it increases, it will increase up to acertain number and when it decreases, it will go down to a certain number; that is itsnormality.Im Universum sind nur Menschen zählbar (Sankhyat, abzählbar), alle anderen Lebewesensind unzählbar (Asankhyaat). Zählbar (Sankhyat) heißt, dass die Anzahl zunehmen undabnehmen kann. Zusätzlich dazu gibt es Gesetzmäßigkeiten im Phänomen von Zunahmeund Abnahme. Zunahme und Abnahme ist ihr 'Normalzustand'. Wenn sie also zunehmen,dann nehmen sie bis zu einer bestimmten Zahl zu, und wenn sie abnehmen, nehmen siebis zu einer bestimmten Zahl ab; das ist ihr Normalzustand.Now when it starts to decrease, first there will be a decrease in the part that is endless(anant), then the innumerable (asankhyat) part will decrease, then the numerable(sankhyat) part will decrease, then the nuemerable attributes will decrease theninnumerable attributes will decrease, then the infinite (anant) attributes will decrease, andthen it will all again increase (vardhaman). So after it decreases, it will increase, then afterincreasing it will decrease (heeyaman)Wenn sie beginnen abzunehmen, wird es erst eine Abnahme in dem Teil geben, derendlos (Anant) ist, dann wird der unzählbare Teil (Asankhyat) abnehmen, dann wird derzählbare Teil (Sankhyat) abnehmen. Dann werden die zählbaren Eigenschaften unddanach die unzählbaren Eigenschaften abnehmen; dann werden die unendlichen (Anant)Eigenschaften abnehmen, und dann wird alles wieder zunehmen (Vardhaman). Nachdemes also abnimmt, wird es zunehmen, und nach dem Zunehmen wird es abnehmen(heeyaman).Questioner: What does sankhyat (countable or numerable) and asankhyat (innumerable)mean?Fragender: Was bedeutet zählbar, aufzählbar (Sankhyat) und unzählbar (Asankhyat)?Dadashri: Sankhyat means that which is countable. The human population is sankhyat andthe population of the lower life forms (tiryanch) is asankhyat (innumerable). Asankhyatmeans it cannot be counted; it means you will run out of numbers. When they talk aboutbeyond billion, even when they finish counting up to billion, there will still be no end to it.That is called asankhyat (innumerable). It will not end even when you run out of numbers.Only humans are sankhyat; you can count up to four billion or five billion and it will be over.Otherwise the lower lifeforms (tiryanch) are innumerable (asankhyat) and so are thecelestials (devas). The number of jivas in hell (narak) is also innumerable.Dadashri: 'Sankhyat' ist das, was zählbar ist. Die menschliche Population ist zählbar(Sankhyat) und die Population der niedrigeren Lebensformen (Tyranch) ist unzählbar(Asankhyat). 'Asankhyat' heisst, es kann nicht gezählt werden; es bedeutet, dass dir dieZahlen ausgehen. Wenn sie über 'mehr als eine Milliarde' sprechen, und auch wenn siedamit fertig sind, bis zu einer Milliarde zu zählen, dann ist da immer noch kein Ende inSicht. Das nennt man unzählbar (Asankhyat). Es endet nicht, selbst wenn dir die Zahlenausgehen. Nur Menschen sind zählbar, du kannst bis zu vier oder fünf Millarden zählen,Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201272


und dann ist Schluss. Ansonsten sind die niedrigeren Lebensformen (Tiryanch) unzählbar(Asankhyat), und genauso die himmlischen Wesen (Devas). Die Anzahl von Seelen(Jivas) in der Hölle ist auch unzählbar.Except for humans all other jivas in vyavahar (interactive life state) are innumerable. Jivasof avyavahar rashi (unnamed livings entities in dormancy) are infinite and there are infiniteSiddhas (fully liberated Souls) in the Siddhagati (location of fully realized Souls). Infinitemeans beyond innumerable; there is no end to them, so do not even try to count them.You can try to count sankhyat (numerable) but what can you do when there is no numberfor the asankhyat - innumerable? Hundred thousand, million, billion, and no matter howmuch you continue to say these numbers, there will still be no end to it, and that is why ithas been placed in the category of asankhyat. There is no number to it.Abgesehen von Menschen sind alle anderen Seelen (Jivas) im Zustand weltlicherInteraktion (Vyavahar) unzählbar. Die namenlosen Lebewesen (Jivas) im schlafendenZustand (Avyavahar Rashi) sind unendlich, und es gibt unendlich voll befreite Seelen(Siddhas) im Ort der völlig befreiten Seelen (Siddhagati). Unendlich bedeutet jenseits desZählbaren; es gibt ihrer kein Ende, also versuch nicht mal, sie zu zählen. Du kannstversuchen, die Zählbaren (Sankhyat) zu zählen, aber was kannst du tun, wenn es keineZahl für die Unzählbaren (Asankhyat) gibt? Hunderttausend, Millionen, Milliarden, gleichwie weit du fortfährst, diese Zahlen zu aufzusagen, wird es immer noch kein Ende geben.Deshalb wurde das in die Kategorie des Unzählbaren (Asankhyat) platziert. Es gibt keineZahlen dafür.This world has become puzzled itself. The reason is that these jivas are constantly flowingin the anadi beginningless stream of the evolutionary path. Just like the flowing waters ofthe river Narmada, these jivas are constantly flowing. Dravya (matter), kshetra (location),kaad (time) and bhaav (intent) are constantly changing. Even their location keepschanging. So if one was on the tenth mile, in his past life, he returns to this life on theeleventh mile.Diese Welt hat sich selbst//von selbst verwirrt. Der Grund dafür ist, dass diese Lebewesen(Jivas) immerwährend in den anfangslosen (Anadi) Strom des evolutionären Wegs fließen.Genau wie die fließenden Wasser des Flusses Narmada sind diese Lebewesen (Jivas)immer am Strömen. Materie (Dravya), Ort (Kshetra), Zeit (Kaad) und Intention (Bhaav)verändern sich ständig. Selbst ihr Ort ändert sich ständig. Wenn jemand im letzten Lebenan der zehnten Meile war, kommt er in diesem Leben an der elften Meile zurück.Now, on the tenth mile he had wonderful gardens, nice people. He saw all that (in the pastlife) and then when he comes on to the eleventh mile (in the current life), when he sees adesert, he feels ‘how can I live here?’ He can see what he had seen on the tenth mile andnow he sees this, so that creates the conflict within. He keeps feeling. ‘This is bad, this isbad.’ So today’s knowledge causes him problems. All these current problems stem fromthat. This conflict continues until he attains the knowledge of the Self -Atmagnan.So the world will remain as it is forever. In this, according to the law, jivas will constantly begoing to moksha.Nun, auf der zehnten Meile hatte er wundervolle Gärten und nette Menschen. Er sah alldas (im letzten Leben), und wenn er nun an die elfte Meile kommt (im jetzigen Leben), woer eine Wüste sieht, fragt er sich: "Wie kann ich hier leben?" Er kann sehen, was er an derzehnten Meile gesehen hatte, und nun sieht er dies; das also erschafft den innerenKonflikt. Er empfindet unaufhörlich: "Dies ist schlecht, dies ist schlecht." Also verursacht73


das heutige Wissen ihm Probleme. All diese gegenwärtigen Probleme stammen von da.Dieser Konflikt hält an, bis er das Wissen vom Selbst – Atmagnan -- erlangt.Die Welt wird also für immer so bleiben wie sie ist. Und Seelen (Jivas) werdenunaufhörlich nach Moksha gehen, entsprechend der Gesetzmäßigkeiten.Ultimately the solution will come through the association with the Gnani.Letztlich wird die Lösung durch Zusammensein mit dem Gnani erfolgenQuestioner: Once a jiva comes into vyavahar rashi, is it bound to go to moksha? So eventhe time as to when that jiva will go to moksha must be decided, right? Is the time forgoing to moksha decided?Dadashri: Jiva begins to go moksha from the time it comes into vyavahar rashi.Questioner: But will its time for moksha be decided?Fragender: Sobald eine Seele in die Lebensform weltlicher Interaktion (Vyavahar Rashi)eintritt, wird sie dann zwangsläufig Moksha erreichen? Denn auch der Zeitpunkt, an demdiese Seele (Jiva) Moksha erlangen wird, muss vorherbestimmt sein, oder? Ist derZeitpunkt, um nach Moksha zu gehen, vorherbestimmt?Dadashri: Die Seele (Jiva) beginnt von dem Moment an sich Richtung Moksha zubewegen, wo sie in die Lebensform weltlicher Interaktion (Vyavahar Rashi) eintritt.Hier ist immer die Frage, ob man Seele oder Lebewesen schreibt. Jan schlägt hier immerLebewesen vor. Ich fand Seele okay … entscheide du, Katja.Fragender: Aber ist der Zeitpunkt, nach Moksha zu gehen, vorbestimmt?Dadashri: The time is decided but when the jiva comes into the human life form, it isdecided provided he does not do any egoism. But when he does egoism, he falls fromthere and then there is no telling what happens from there on. If one turns backwards intoegoism, then there is no surety; he can wander for countless lives. So the timespan isdecided provided he does not do any egoism. If he lives like the animals, if he lives withothers the way the animals live, without being concerned with pride, without egoism,without greed, then he will go straight to moksha. But people are not able to live likeanimals, are they?Dadashri: Der Zeitpunkt ist vorherbestimmt, aber wenn die Seele (Jiva) in die menschlicheLebensform eintritt,ist das vorherbestimmt unter der Voraussetzung, dass sie keinerleiEgoismus ausführt. Wenn man jedoch egoistisch handelt, fällt //gerät man von da ausabwärts, und keiner kann vorhersagen, was von nun an passieren wird. Wenn sich jemandzurück in den Egoismus wendet, dann gibt es keine Sicherheit; er kann für unzähligeLeben umherwandern. Die Zeitspanne ist also festgelegt, vorausgesetzt, man führtkeinerlei Egoismus aus. Wenn man wie ein Tier lebt: wenn man mit anderenzusammenlebt, wie es die Tiere machen, ohne mit Stolz befasst zu sein, ohne Egoismus,ohne Gier, dann wird man direkt nach Moksha gelangen. Aber die Menschen sind nicht inder Lage, wie ein Tier zu leben, oder?Questioner: How can one live like an animal having been born as a human?Dadashri: What I am saying is that if one lives like the animals do, then he will go straightto moksha. But seeing others, he too becomes like them. ‘They did this, and I am thisVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201274


way’, in doing this, everything becomes ruined. Then if he is able to encounter goodsatsang and meet a Gnani Purush; then he can become free, but not otherwise.Questioner: Is it decided that one will meet a Gnani Purush only at a certain time?Fragender: Wie kann jemand wie ein Tier leben, wo er doch als Mensch geboren wurde?Dadashri: Was ich meine ist, dass, wenn jemand wie ein Tier lebt, dann wird ergeradewegs Moksha erreichen. Aber indem er andere sieht, wird er auch wie sie. "Siehaben jenes getan, und ich bin so"; wenn man das tut, wird alles ruiniert. Wenn man dannin der Lage ist, gutem Satsang zu begegnen und einen Gnani Purush zu treffen, dannkann er frei werden, sonst jedoch nicht.Fragender: Ist es vorherbestimmt, dass jemand zu einem bestimmten Zeitpunkt einenGnani Purush begegnen wird?Dadashri: No. That is not decided. It depends on when one encounters that circumstance.If one gets a certain kind of push, he will become egotistical! When he becomes egotisticalit means he becomes independent (nirashrit). All jivas, except humans, depend on God(ashrit). Only humans are independent (nirashrit).Dadashri: Nein. Das ist nicht vorherbesetimmt. Es hängt davon ab, wann man diesemUmstand begegnet. Wenn einer eine bestimmte Art von Anstoß erfährt, wird er egoistischwerden! Wenn er egoistisch wird, bedeutet das, dass er unabhängig (Nirashrit) wird. AlleSeelen (Jivas) außer den Menschen, sind abhängig von Gott (Ashrit). Nur Menschen sindunabhängig (Nirashrit).So man has the ego of, ‘I am going to do this’ and ‘I am going to do that’! In addition hehas heaps and heaps of all kinds of desires of ‘I want to do this!’ So human beingsbecome independent and then they claim ‘I am able to do this or that’. So that is when Godsays ‘very well then, go ahead and do your own thing!’ And so God becomes free from theresponsibility.What do you say doctor? When you claim, ‘I treated my patient this way and cured him’,then God becomes free from all that responsibility, does He not?Der Mensch hat also das Ego von "Ich werde dies tun" und "Ich werde jenes tun"! Darüberhinaus hat er Unmengen aller Arten von Wünschen: "Ich möchte das tun!" Infolgedessenwerden Menschen unabhängig, und dann behaupten sie: "Ich bin fähig, dies oder jenes zutun!" Das ist der Moment, in dem Gott sagt: "Sehr wohl, dann geh mach' dein eigenesDing!" Und so wird Gott frei von der Verantwortung.Was sagst du, Arzt? Wenn du behauptest: "Ich habe meinen Patienten auf diese Weisebehandelt und ihn geheilt", dann wird Gott frei von dieser Verantwortung, nicht wahr?Therefore, the whole problem is to do with loksangnya - the association or influence ofothers. They learn from others and we learn from them. One can never attain mokshathrough loksangnya. Do you understand ‘loksangnya’? The one who behaves according towhat people believe; according to where people believe pleasure to be; will never go tomoksha. Only if one follows the Gnani’s sangnya (association), will he find a solution.Folglich hat das gesamte Problem mit dem Umgang oder dem Einfluss anderer zu tun –Loksangnya. Sie lernen von andern und wir lernen von ihnen. Man kann niemals Mokshadurch den Einfluss von anderen (Loksangnya) erlangen. Verstehst du 'Einfluss vonanderen' (Loksangnya)? Derjenige, der sich entsprechend dem verhält, was die Menschenglauben, entsprechend dessen, woran Menschen Vergnügen zu haben glauben, der wird75


niemals nach Moksha gelangen. Nur wenn man der Gesellschaft (Sangnya) des Gnanifolgt, wird man eine Lösung finden.Questioner: But the moment he is born, except for people’s influence (Loksangnya), thereis nothing else to be found.Dadashri: Yes, but what can anyone do? He lives with people so that is the only way.But otherwise if one is natural and spontaneous (sahajik), then he will go straight tomoksha. Look at the animals; they are all sahajik. They do not have anger-pride-deceitgreedat all. Even when they hit you with their head or horns, they do not have anger inthem; it is a natural and spontaneous reaction. And even when they rush to eat their food,they do not have greed; that is their naturalness.Fragender: Aber von dem Moment an, in dem man geboren wird, gibt es nichts anderes zufinden außer dem Einfluss von anderen (Loksangnya).Dadashri: Ja, aber was kann man tun? Man lebt mit Menschen zusammen, also ist dasder einzige Weg.Ansonsten, wenn jemand natürlich und spontan (Sahajik) ist, dann wird er geradewegsnach Moksha erreichen. Schau dir die Tiere an, sie sind alle spontan (Sahajik). Sie habenkeinerlei Wut, Stolz, Täuschung und Gier. Selbst wenn sie dich mit ihrem Kopf oder ihremHorn stoßen, tragen sie keine Wut in sich; das ist eine natürliche und spontane Reaktion.Und selbst wenn sie drängen/sich beeilen, um ihr Futter zu fressen, haben sie keine Gier,das ist ihre Natürlichkeit.Moksha is certain; the time of moksha is notMoksha ist gewiss, der Zeitpunkt von Moksha nichtQuestioner: So are we to understand that for every soul the time to go to moksha hasbeen decided and for some it is not?Dadashri: It is true that every soul is going to moksha; that is for sure but the time for it togo to moksha is not decided. That depends on what one does in the human life. Itdepends upon whether as a human being he increases entanglements or decreases themor stops them altogether.Questioner: Does every soul attain a human life form at the same time? Is the timing of itpre determined?Dadashri: Every soul attain a human life for sure.Questioner: But do they attain it at a predetermined time?Fragender: Sollen wir das also so verstehen, dass für jede Seele der Zeitpunkt, Moksha zuerreichen, vorherbestimmt ist, für manche jedoch nicht?Dadashri: Es ist wahr, dass jede Seele nach Moksha gelangt, das ist sicher. Aber derZeitpunkt Moksha zu erreichen ist nicht festgelegt. Das hängt davon ab, was einer immenschlichen Leben tut. Es hängt davon ab, ob er als Mensch mehr Verstrickungenerschafft oder Verstrickungen verringert, oder ob er sie ganz und gar beendet.Fragender: Erreicht jede Seele zum selben Zeitpunkt die menschliche Lebensform? Ist derZeitpunkt vorherbestimmt?Dadashri: Jede Seele erlangt definitiv ein Leben als Mensch.Fragender: Aber erreichen sie es zu einem vorherbestimmten Zeitpunkt?Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201276


Dadashri: Yes, the human life form is attained at at predetermined time. The first humanlife is at a predetermined time. Then when he attains the human life form, he becomesindependent to wander around. This is because the ability to creating karmicentanglements is now in his hands. So then there is no telling after this. Otherwise, thepath is clearcut till then. Therefore, every jiva’s first human birth is absolutely regular. Itdoes happen on time. Then the jiva comes into entanglements. Then he becomes soperplexed in the entanglements that you cannot even imagine; so many life times go by inthis entanglement.Dadashri: Ja, das menschliche Lebensform wird zu einem vorbestimmten Zeitpunkterlangt. Der Zeitpunkt des ersten menschlichen Lebens ist vorbestimmt. Wenn man danndas menschliche Leben erlangt, wird man unabhängig und kann umherwandern. Das istso, weil die Fähigkeit, karmische Verstrickungen zu erschaffen, nun in seinen Händenliegt. Danach ist es nicht abzusehen. Davon abgesehen ist der Weg bis dahin klarvorgezeichnet. Deshalb ist die erste Geburt jeder Seele (Jiva) absolut planmäßig. Siegeschieht planmäßig. Dann gelangt die Seele (Jiva) in Verstrickungen. Dann verwickeltman sich derart in den Verstrickungen, wie du es dir gar nicht vorstellen kannst; so vieleLeben vergehen in diesen Verstrickungen.This is because a belief of doership arises in the human life form and in doership, one thenbecomes free to go into any life form of his choice. He can do things that will take him to alife in hell, he can do things to take him to an animal life form, he can also do things tomake him a virtuous man or a super human; he can also can do things to come back to ahuman life form or go to the celestial world to live as a celestial being. And if he meets aGnani Purush or a vitarag (one who is absolutely free from attachment and abhorrence),he will go towards liberation. So, even liberation is attained, only from the human life form.There is no doership in other life forms, whereas there is doership in the human life form.Das ist so, weil die Überzeugung, der Handelnde zu sein, in der menschlichenLebensform aufkommt, und als der Handelnde wird man frei, in die Lebensform seinerWahl hineinzugehen. Man kann Dinge tun, die einem in ein Leben in der Hölle bringen //die einem ein Leben in der Hölle einbringen; man kann Dinge tun, die einem in dieLebensform als Tier bringen; man kann auch Dinge tun, die einem zum einem zu einemtugendhaften Menschen oder zu einem übermenschlichen Wesen machen. Man kannauch Dinge tun, um zurück in die Lebensform als Mensch zu gelangen, oder in diehimmlische Welt zu gehen, um als himmlisches Wesen zu leben. Und wenn man einenGnani Purush trifft oder Einen, der absolut frei ist von Anhaftung und Abscheu (Vitarag),wird man Richtung Befreiung gehen. Befreiung wird also nur aus der Lebensform alsMensch erlangt. Es gibt keine Täterschaft in anderen Lebensformen, während es in derLebensform als Mensch Täterschaft gibt.‘Turn the ego around’ – the way of the Vitarags.'Wende das Ego'// Drehe das Ego um – der Weg der VitaragsQuestioner: So when the soul comes into the human life for the first time, one shouldremain very alert.Dadashri: But it is not under his control to be alert, is it? He encounters all differentcircumstances and he gets entangled in those circumstances. Everyone has thoseentanglements. But if ever he knows about his own ego and yet does not do anything toreduce it, then we can say that he is deliberately becoming entangled.77


Fragender: Wenn die Seele also zum ersten Mal in die Lebensform als Mensch kommt,sollte man sehr wachsam bleiben.Dadashri: Aber es ist nicht unter seiner Kontrolle, wachsam zu sein, oder? Man begegnetvielen unterschiedlichen Umständen, und man verstrickt sich in diese Umstände. Jeder hatdiese Verstrickungen. Aber wenn man Bescheid weiß über sein eigenes Ego//sein eigenesEgo erkennt und dennoch nichts tut, um es zu reduzieren, dann können wir sagen, dass ervorsätzlich//willentlich in Verstrickungen gerät.Questioner: I used to think that all souls do not have the same scope. And that is why onesoul attains moksha quickly and another attains it later. So then, does it all depend onluck?Dadashri: No, that is not luck. When one takes birth in the human form; it happens due tocircumstances. When he takes birth for the first time in human life; that birth is such thatthere is nothing that would impede his path towards moksha but it all depends upon whichway he turns his ego.Fragender: Ich denke, dass nicht alle Seelen die gleichen Möglichkeiten haben. Und dasist der Grund, warum die eine Seele Moksha schnell erlangt und die andere später. Hängtalso alles von Glück ab?Dadashri: Nein, das ist kein Glück. Wenn man in menschlicher Form geboren wird,passiert das aufgrund von Umständen. Wenn einer zum ersten Mal im menschlichenLeben geboren wird, ist diese Geburt so, dass nichts seinen Weg in Richtung Mokshabehindert; aber alles hängt davon ab, in welche Richtung er sein Ego wendet.If he happens to be born in a family of thieves and if he does not turn his ego around, thenthere is nothing. Because being born a human he has the right. Therefore he becomes the‘doer’ of ego. In that if he does not turn the ego around; then there is nothing. Birth cantake place anywhere; any circumstance may come together but he should keep a‘compass’ as to which direction he wants to guide his ego. He should keep a ‘compass’ todo this like they do to guide ships. Therefore, one should have an ego such as, ‘I have torun all this now, so I want to be aware and make sure that I follow in this direction.’ That ishow one has to guide his ego once ‘he’ comes into the human life form.Wenn man zufällig in eine Familie von Dieben geboren wird, und wenn man sein Ego nichtumdreht//verändert, dann passiert da nichts. Geboren als Mensch hat er diesesRecht//Denn wenn man als Mensch geboren wird, hat man dieses Recht. Demzufolge wirdman der 'Handelnde' des Ego. Wenn man auch hier sein Ego nicht verändert, dannpassiert nichts. Die Geburt mag sonstwo stattfinden, jeglicher Umstand magzusammenkommen, aber man sollte einen 'Kompass' mit sich führen, in welche Richtungman sein Ego lenken möchte. Man sollte einen Kompass haben, um es so zu machen,wie sie Schiffe lenken. Demzufolge sollte man so ein Ego haben: "Ich muss jetzt all diesbewerkstelligen, also möchte ich gewahr bleiben und sicherstellen, dass ich in dieseRichtung gehe." So muss man sein Ego lenken, sobald man in die Lebensform als Menschgelangt.Questioner: And that is not easy.Dadashri: Everyone would have done it if it were that easy. It is difficult, not easy. Becauseit is difficult, so many scriptures have been written to understand this. It is very difficult.Fragender: Und das ist nicht leicht.Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201278


Dadashri: Jeder hätte es getan, wenn es so leicht wäre. Es ist schwer, nicht leicht. Weil esschwer ist, wurden so viele Schriften geschrieben, um dies zu verstehen. Es ist sehrschwierig.Certain talks are to one’s liking and he also has to face certain talks and things he doesnot like. ‘He’ encounters some circumstances that he likes and some he does not. When alikable circumstance comes, the Vitarags say ‘there is nothing worth liking in it nor is thereanything worth not liking. You – the Self should remain aloof from all that’. Because thereis no such thing, that is ‘not-likable’. Still, you are binding yourself when you thinksomething is good, because by saying ‘this is good’, you are saying that the ‘other thing isbad’. When you say that something is good, then you are bound to call something else asbad. So what do the Vitarags say? They say, ‘They are all circumstances (sainyog). Butyou create the differences of ‘this circumstance is very good and that circumstance is verybad’.Gewisse Reden entsprechen dem, was man mag, und man muss sich auch gewissenReden und Dingen stellen, die man nicht mag. 'Er' begegnet einigen Umständen, die ihmgefallen, und einigen, die ihm nicht gefallen. Wenn sich ein angenehmer Umstand ergbit,sagen die Vitarags (Diejenigen, die absolut frei sind von Anhaftung und Abscheu): "Daranist nichts, das es wert ist gemocht zu werden, und auch nichts, das es wert ist , nichtgemocht zu werden. DU, das Selbst, solltest von all dem fern bleiben". Weil es nichts gibt,das 'nicht zu mögen' ist. Dennoch bindest du dich selbst, wenn du denkst, dass etwas gutist; denn indem du sagst: "Dies ist gut", sagst du auch: "Das andere ist schlecht". Wenn dusagst, dass etwas gut ist, dann musst du zwangsläufig etwas anderes als schlechtbezeichnen. Was also sagen die Diejenigen, die absolut frei sind von Anhaftung undAbscheu (Vitarags)? Sie sagen: "Das sind alles Umstände (Sainyog)." Aber du erschaffstden Unterschied von: "Dieser Umstand ist sehr gut, und jener Umstand ist sehr schlecht."The Vitarags have said ‘they are all circumstances and they are all temporary, so do notmake any of them as ‘likable’ to you and (consequently) you will not have to push away the‘non-likable’ circumstances. If you try to push away the non-likable circumstances, you getinto entanglements again and you will end up losing your moksha. Instead of not liking it,settle it with equanimity. And they are temporary and therefore they will perish in due time,you don’t have to bother with it. Nevertheless if you try to look for a wrong way out of a‘non-likable’ circumstance, time will not spare you. You will have to take a beating for theduration of that time. So be patient and settle that circumstance with the knowledge that‘this circumstance is temporary’ and move on.Die Vitarags haben gesagt: "Das sind alles Umstände, und sie sind alle vergänglich." Alsomache keinen davon 'angenehm' für dich, und infolgedessen wirst du auch die'unangenehmen' Umstände nicht wegschieben müssen. Wenn du versuchst, dieunangenehmen Umstände wegzuschieben, gerätst du wieder in die Verstrickungen, unddu wirst letztendlich dein Moksha verlieren. Statt es nicht zu mögen, begleiche es mitGleichmut. Sie sind vorübergehend und werden deshalb zur rechten Zeit untergehen, dumusst dich darum nicht bekümmern. Nichtsdestotrotz, wenn du versuchst, nach einemfalschen Weg aus einer unangenehmen Situation zu suchen, wird die Zeit dich nichtverschonen. Du wirst für diese Zeitdauer Schläge einstecken müssen. Also sei geduldigund begleiche den Umstand mit dem Wissen: "Dieser Umstand ist vorübergehend", undschreite voran.79


Gajsukumar’s father-in-law put a ‘turban’ made of mud on Gajusukumar’s head, did henot? He then placed hot burning coals inside it. Gajsukumar understood that he hadencountered this circumstance. In doing this, his father-in-law gave Gasukumar thecircumstance of attaining moksha. Now he believed that he had received a ‘turban formoksha’ with burning coal in it. Lord Neminath had told Gajsukumar, ‘You are the Self, andthe circumstances are not ‘You’. ‘You’ are the Knower of circumstances. Thecircumstances are gneya (that what is to be known).’ So, ‘He’ (Gajusukumar) remainedseparate in that circumstance and attained moksha. Otherwise, even despite endless grief(kalpant), people die anyway! He is about to die, and to die through kalpant; he will receivethe fruit of the grief.Der Schwiegervater von Gajsukumar packte einen 'Turban' aus Lehm auf GajsukumarsKopf, nicht wahr? Dann legte er heiße Kohlen hinein. Gajusukumar verstand, dass erdiesem Umstand begegnete. Durch sein Handeln gab sein Schwiegervater Gajsukumarden Umstand, Moksha zu erreichen. Nun glaubte er, dass er einen 'Turban für Moksha' mitbrennender Kohle darin erhalten hatte. Lord Neminath hatte Gajsukumar gesagt: "Du bistdas Selbst, und die Umstände sind nicht 'Du'. Die Umstände sind das, was zu wissen ist(Gneya)." Also verblieb 'Er', Gajsukumar, getrennt von diesem Umstand, und erlangteMoksha. Andernfalls, auch trotz endlosem Schmerz (Kalpant), werden die Menschenebenfalls sterben! Man wird daran sterben, und wenn man durch endlosen Schmerz stirbt,wird man die Früchte von Schmerz erhalten.The original track of moksha resumes after Self –realizationDie ursprüngliche Route nach Moksha wird nach der Selbst-Verwirklichung wiederaufgenommenQuestioner: Just as a child learns starting with number one, meaning he makes progressin a methodic stpe by step manner (kramsar), can we not say the same about religion(dharma)?Dadashri: It is the same in religion. But in religion, once one comes into the human life,everything changes and everything becomes haphazard. From the human life he goes tolower life form or a higher life form.Questioner: So, after coming into the human life, is there no such thing as a methodicalsequence (kram)?Fragender: So wie ein Kind lernt, mit der Zahl eins zu beginnen – was bedeutet, dass es ineiner systematischen Weise Schritt-für-Schritt (Kramsar) Fortschritte macht – können wirnicht dasselbe über Religion (Dharma) sagen?Dadashri: Es ist dasselbe mit der Religion. Aber bezüglich Religion ändert sich alles,sobald man ins menschliche Leben kommt, und alles wird zufällig/planlos. Aus demmenschlichen Leben geht man in eine niedrigere oder eine höhere Lebensform.Fragender: Wenn man ins menschliche Leben gelangt ist, gibt es da nicht so etwas wieeine systematische//planmäßige Abfolge (Kram)?Dadashri: No. After attaining Gnan, it becomes methodical again. As long as there is thehuman life form and no knowledge of the Self (Atmagnan), then one has to wander (fromone life to another), all definite sequences disappear. If this were to not happen in themiddle, in the human life form, then God would write that everything is based on niyati (afixed exact track towards moksha).Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201280


Dadashri: Nein. Aber nachdem man Gnan erlangt hat, wird es wiedersystematisch//planmäßig. Solange da die menschliche Lebensform besteht und keinWissen vom Selbst (Atmagnan) vorhanden ist, muss man umherwandern (von einemLeben zum nächsten), und jede klar umrissene Abfolge löst sich auf. Wenn dies nicht inder Mitte geschähe, im der menschlichen Lebensform, dann würde Gott vorschreiben,dass alles sich auf einer genau festgelegten Route Richtung Moksha (Niyati) befindet.Mein Eindruck ist, dass "write" hier nicht im Sinne von bloßem Schreiben gemeint ist,sondern mehr im Sinne von "Fixieren, festlegen, bestimmen".By nature one rises to higher life form, but when?Von Natur aus steigt man in höhere Lebensformen hinauf, aber wann?Questioner: The nature of the soul is to rise higher (oordhvagami) towards moksha. It issaid that we have has attained this human life form due to this nature. Now as a fruit ofone’s karma, one may have to go to the tiryanchgati (animal and plant life). And havingdone his time in the tiryanchgati, he returns to the human life form. Which natural lawapplies in this process?Fragender: Es ist die Natur der Seele, aufzusteigen (Ooordhvagami) in Richtung Moksha.Man sagt, dass wir diese menschliche Lebensform aufgrund dieser Natur erreichten. Nunkann es sein, dass man als Ertrag des eigenen Karmas in eine Lebensform als Tier oderPflanze (Tiryanchgati) übergehen muss. Und wenn man seine Zeit in dieser LebensformTiryanchgati absolviert//verbracht hat, kehrt man zurück in die menschliche Lebensform.Welches natürliche Gesetz liegt diesem Prozess zugrunde?Dadashri: It is like this, when one binds karma here, it increases the pudgalik ‘weight’(pudgal – the non-Self complex, subject to influx and outflux), and when the ‘weight’ of thepudgal increases, one has to go into the lower lifeforms. When that pudgal gets used up inthe lower life form (discharged), there is a decrease in the pudgal’s ‘weight’, so then ‘he’returns into the human life form. And having come to the human life, if his intent to live ahumanly life breaks and his intent becomes compatible with that of a celestial life, then thepudgalik weight becomes ‘lighter’ and so he will go up to the celestial world. As the weight,the load of karma increases one goes down, and there are seven lower regions (lokas)where he can go all the way down. And if he gets lighter, then there are six higher lokasthat he can go all the way up to. That is how this universe consists of fourteen lokas.Dadashri: Es ist wie folgt; wenn man hier Karma bindet, erhöht es das 'Gewicht' des nichtselbstKomplex (Pudgal – unterliegt Zustrom und Abfluss), und wenn das 'Gewicht' desnicht-selbst Komplexes zunimmt, muss man in die niedrigeren Lebensformen gehen.Wenn dieser nicht-selbst Komplex in den niedrigeren Lebensformen aufgebraucht(discharge- entladen) ist, dann gibt es eine Abnahme im 'Gewicht' des nicht-selbstKomplex, dann kehrt 'man' also zurück in die menschliche Lebensform. Und wenn man insmenschliche Leben (zurück)gekommen ist und seine Intention bricht, ein menschlichesLeben zu leben, und wenn seine Absicht vereinbar wird mit dem eines himmlischenLebens, dann wird das Gewicht des nicht-selbst Komplexes 'leichter', und er wird hinauf indie himmlische Welt gelangen. Während das Gewicht, die Last des Karmas zunimmt,steigt man hinab, und da gibt es sieben niedrigere Bereiche (Lokas), die man den ganzenWeg hinunter gehen kann. Und wenn man leichter wird, gibt es sechs höhere Bereiche(Lokas), die man den ganzen Weg hinauf gehen kann. Dieses Universum gesteht also ausvierzehn Bereichen (Lokas).81


Pudgal is darkness and the Self is the light. If one is pulled into darkness, one is pulleddownwards and if one is pulled in the light, he goes upwards.Der nicht-Selbst Komplex ist Dunkelheit, und das Selbst ist das Licht. Wenn einer in dieDunkelheit gezogen wird, wird man hinunter gezogen, und wenn man ins Licht gezogenwird, geht man hinauf.Ego is the weight that pulls the soul downwardsEgo ist das Gewicht, das die Seele nach unten ziehtQuestioner: But the nature of the Self is sahaj (natural and spontaneous), is it not? So whyis it necessary to do sadhana (seek through mind, speech and body) for spiritual bliss(shreya)?Dadashri: The Self has neither shreya (spiritual) nor preya (material). The nature of thesoul is to ascend (oordhvagami – to go higher). It is constantly in its nature of going higher,whereas the nature of the pudgal is adhogami - to go downwards.Questioner: So then what is the definition of oordhvagami?Fragender: Aber die Natur des Selbst ist natürlich und spontan (Sahaj), nicht wahr?Warum ist es dann nötig, für die spirituelle Glückseligkeit (Shreya) diese Suche mitVerstand, Sprache und Körper (Sadhana) zu unternehmen?Dadashri: Das Selbst ist weder spirituell (Shreya) noch materiell (Preya). Es ist die Naturder Seele, aufzusteigen (Oordhvagami – höher zu gelangen). Sie befindet sich immer inihrer Natur das Aufsteigens, während es die Natur des nicht-selbst Komplexes (Pudgal)ist, abzusteigen.Fragender: Was ist da die Definition von ' Oordhvagami'?Dadashri: Oordhvagami means the Self by nature is such that it can go to moksha. If youdo not interfere, then the Self can go to moksha on its own. For that you do not have to doanything. And pudgal (non-Self complex of karma) by its nature is such that it goes down(adhogami). The heavier the pudgal becomes, the lower it goes, and the lighter itbecomes, the higher it goes. And the Self goes to moksha when it becomes free from thepudgal.Dadashri: Oordhvagami bedeutet, dass das Selbst von Natur aus so ist, dass es nachMoksha gehen kann. Wenn du dich nicht einmischst, kann das Selbst von allein nachMoksha gelangen. Dafür brauchst du nichts zu tun. Und der nicht-Selbst Komplex (Pudgal)ist von Natur aus so, dass er absteigt (Adhogami). Je schwerer der Pudgal wird, destotiefer gelangt er; und je leichter er wird, desto höher steigt er. Und das Selbst erreichtMoksha, wenn es frei vom nicht-Selbst Komplex wird.Questioner: But, if the nature of the Self is only to go upwards then why does it go downagain?Dadashri: If a human being has harmful or hurtful thoughts towards other living beings,heavy parmanus (subatomic particles) stick to the pudgal and it becomes heavier, andthen it takes it down. And in having thoughts of doing good to others, lighter parmanusstick to it and takes it higher.Questioner: But is it not said that the Self is continuously going towards moksha only?Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201282


Fragender: Aber wenn die Natur des Selbst nur die ist, aufzusteigen, warum geht es dannwieder nach unten?Dadashri: Wenn ein menschliches Wesen schädliche oder verletzende Gedankenbezüglich eines anderen hegt, haften schwere subatomare Partikel (Parmanus) am nichtselbstKomplex, und er wird schwerer; das zieht ihn nach unten. Und bei Gedanken,anderen Gutes zu tun, haften leichtere subatomare Partikel (Parmanus) an ihm und ziehenihn nach oben.Fragender: Aber wird nicht gesagt, dass das Selbst kontinuierlich einzig nach Mokshastrebt?Dadashri: Definitely, it is going forward only, but if it gathers heavy parmanus, it will startgoing downwards. Its nature is to go higher, but the pudgal takes it down. And so this tugof war has started. That is why ‘we’ are saying, become free from karma. When ‘You’become the pure Self (Shuddhatma), the pull from the pudgal is reduced. But until then,time, karma, illusory attachment (maya) will hinder you. Therefore when this whole ‘extracompany’ (prasang) of the pudgal has been settled (nikal), then the Self will remain in itsnatural Self state and go on to moksha.Dadashri: Definitiv, das Selbst geht nur vorwärts, aber wenn es schwere subatomarePartikel ansammelt, wird es beginnen, sich abwärts zu bewegen. In seiner Natur liegt eshöher zu steigen, aber der nicht-Selbst Komplex zieht es hinunter. Und so hat diesesTauziehen begonnen. Deshalb sagen 'wir', werde frei vom Karma. Wenn 'DU' das ReineSelbst (Shuddhatma) wirst, vermindert sich der Druck vom nicht-selbst Komplex. Aber bisdahin werden Zeit, Karma, illusionäre Anhaftung (Maya) dich behindern. Deswegen wird,sobald diese ganze 'extra Gesellschaft' (Prasang) des nicht-selbst Komplexes beglichenist (Nikal), das Selbst in seinem natürlichen Zustand als Selbst verbleiben und nachMoksha gelangen.Now, the nature of the pudgal is to go down, but how does this nature increase so that thepudgal goes down even more? The answer is; it is not because the body is fat or heavybut it depends upon how big the ego is and how wide spread it is. A person can be veryskinny but his ego can be as big as the world or a person can be very strong and heavy;he can be two hundred and fifty kilos but if his ego is small, he will not sink. Ego(ahamkar) means weight! The meaning of ego itself means weight!Nun, die Natur des nicht-Selbst Komplexes ist es, hinabzusteigen, aber wie verstärkt sichdiese Natur so, dass der nicht-Selbst Komplex noch tiefer sinkt? Die Antwort ist: dasgeschieht nicht, weil der Körper fett oder schwer ist, sondern es hängt damit zusammen,wie groß das Ego ist und wie es sich erstreckt. Ein Mensch kann sehr dünn sein, aber seinEgo kann so groß wie die Welt sein, oder ein Mensch kann sehr stark und schwer sein, ermag zweihundertfünfzig Kilo wiegen, aber wenn sein Ego klein ist, wird er nicht sinken.Ego (Ahamkar) bedeutet Gewicht! Die Bedeutung von Ego selbst ist Gewicht!Therefore, this world is boundless, but within laws. The nature of the Self is to go highertowards Siddha gati (abode of absolute Souls).Demzufolge ist die Welt grenzenlos, aber innerhalb von Gesetzmäßigkeiten. Es liegt in derNatur des Selbst, höher hinauf in Richtung des Aufenthaltsorts der absoluten Seelen(Siddhagati) zu gelangen.Descent into lower life forms after human lifeAbstieg in niedrigere Lebensformen nach einem menschlichen Leben83


Questioner: According to the science of the world, how can one reconcile the theory ofevolution and the eternal existence of the souls? Can you please explain this?Fragender: Wie kann man entsprechend der Wissenschaft der Welt die Evolutionstheorieund die ewige Existenz von Seelen in Einklang bringen? Kannst du das bitte erläutern?Dadashri: The world is anadi-anant (without a beginning and without an end) in whichevolution continues to take place. Jivas (living entities or souls) exist in three sections. Inone of them there is no evolution taking place at all. In that section they are stored as a‘stock’. It is called avyavahar rashi (nigoda). From this, they go into vyavahar (worldlyinteractive life) in which they continue to evolve and eventually go to moksha. As theyevolve, they acquire all kinds of experiences and then they proceed on to moksha.Dadashri: Die Welt ist ohne Anfang und ohne Ende (Anadi Anant), und darin findet dieEvolution statt. Lebewesen oder Seelen (Jivas) existieren in drei Sektionen. In einer davonfindet keinerlei Evolution statt. In dieser Sektion sind sie wie ein 'Vorrat' eingelagert. Daswird namenloser oder schlafender Zustand (Avyavahar Rashi, Nigoda) genannt. Von daaus gelangen sie in das Leben weltlicher Interaktion (Vyavahar), wo sie sich immer weiterentwickeln und irgendwann nach Moksha erreichen. Während sie sich entwickeln, machensie alle Arten von Erfahrungen, und dann schreiten sie weiter voran nach Moksha.After having the four senses, the ears (hearing) are the last to come. The finaldevelopment is that of the ears. The prior physical development is, there will be a hole inthe place of the ears; otherwise there are only four senses.Upon acquiring eyes, which is the fourth sense, the jiva becomes a moth. The momentthe eyes open, that jiva has illusory attachment (moha) to light. When the sense of the earopens up, the jiva becomes attached to listening till it dies. The jiva will look for things tolisten to. One will listen to the radio, to songs. This is the case for anything new that hasjust happened.Nachdem sie bereits vier Sinne hatten, sind die Ohren (das Hören) der letzte Sinn, derdazukommt. Die letzte Entwicklung ist die der Ohren. Die vorhergehende physischeEntwicklung ist, dass es ein Loch gibt da, wo die Ohren sind; davon abgesehen gibt es danur vier Sinne.Wenn die Seele (Jiva) Augen erlangt, welches der vierte Sinn ist, wird sie eine Motte. VomMoment des Öffnens der Augen an hat diese Seele (Jiva) eine illusionäre Anhaftung(Moha) an Licht. Sobald sich der Sinn der Ohren öffnet, ist die Seele an das Hörenangehaftet, bis sie stirbt. Die Seele wird nach Dingen suchen, die sie hören kann. Manwird Radio hören, Lieder hören. Dies ist der Fall bei allem, was neu ist, was geradegeschehen ist.When an ant with the third sense organ (nose) will run around all over the place and evenwhile it is on the ground it will smell ghee in a bucket hanging three feet from the ceiling.Then it will climb up the wall and then down into the bucket and lick the ghee. This isbecause it runs around the whole day for this newly attained sense organ of the nose.When people refer to 8,400,000 yonis (place of birth); this number is made of up of all thedifferent jivas put together. But if a jiva were to go through all the yonis again, you wouldnever see it again! How will you? It is not like that. One is going to have to wander aroundhere. When a jiva goes from being a human into the animal kingdom, it goes there foreight life times and then it returns to the human life form.Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201284


Wenn eine Ameise mit dem dritten Sinn (Nase) überall herumläuft, wird sie, während sieam Boden ist, einen kleinen Eimer mit Ghee (Butterschmalz) riechen, der drei Fuß (90 cm)unter der Decke hängt. Dann wird sie die Wand hinaufklettern und hinunter in den Eimer,und das Ghee schlecken. Das ist so, weil sie den ganzen Tag für dieses neu erworbeneOrgan der Nase unterwegs ist.Wenn Menschen von 8.400.000 Geburtsorte (Yonis) sprechen, dann bezieht sich dieseZahl auf all die verschiedenen Seelen (Jivas) zusammen. Aber wenn eine Seele (Jiva)durch all diese Geburtsorte (Yonis) gehen müsste, würdest du sie niemals wiedersehen!Wie wäre das möglich? So ist das nicht. Man wird hier umherwandern müssen. Wenn eineSeele vom Menschsein aus ins Tierreicht gelangt, ist sie dort für acht Leben und kehrtdann zurück in die menschliche Lebensform.Questioner: But according to the theory of evolution (utkranti), it cannot go from being ahuman to the lower life form, can it?Fragender: Aber wenn man der Evolutionstheorie (Utkranti) folgt, kann man nicht vomMensch aus in die niedrigere Lebensform gelangen, oder?Dadashri: It is like this; the human life is the only life form where both ‘charging’ and‘discharging’ takes place, whereas in the celestial, animal, plant and hell life, only thedischarge of karma happens. So, those who have gone into a celestial, animal or life inhell, they have all gone there from having lived as a human being. This theory of Darwin isnot completely wrong, it is ten to fifteen percent correct, but there are three hundred andsixty degrees and he did not have the complete knowledge of this. Whatever he foundthrough his intellect (buddhi) is all correct. But then the whole path takes a curve, which hewas not privy to. He did not know that after attaining the human form, one can also go intolife as cows and buffalos. These cows and buffalos are not a part of a jiva’s evolutionarydevelopment. They all happen after the human life.Dadashri: Das ist so: Das menschliche Leben ist die einzige Lebensform, wo sowohl'Aufladen' (Charging) als auch 'Entladen' (Discharging) passieren; während imhimmlischen Leben, im Tier- und Pflanzenleben und in der Hölle nur das Entladen(Discharge) von Karma geschieht. Die also, die in ein himmlisches Leben, in ein Leben alsTier oder ein Leben in der Hölle gelangt sind, sind von einem Leben als Mensch dorthingegangen. Die Theorie von Darwin ist nicht völlig falsch, sie ist zehn bis fünfzehn Prozentkorrekt, aber es gibt 360 Grad, und er hatte nicht das gesamte Wissen. Was immer er mitseinem Intellekt (Buddhi) herausgefunden hat, ist alles korrekt. Aber dann macht derganze Weg eine Kurve, in die er nicht eingeweiht war. Er wusste nicht, dass man auch inein Leben als Kuh oder Büffel gehen kann, nachdem man die Lebensform als Menscherlangt hat. Diese Kühe und Büffel sind nicht Teil der evolutionären Entwicklung einerSeele (Jiva). Sie alle passieren nach dem menschlichen Leben.Therefore the theory of evolution is only ten percent correct. He did not know the otherninety percent. In that ten percent, he made a discovery only up to the human life form,right? He did not understand the occurrence of vakragati (movement towards lower lifeforms) after the human life. He did not understand how a human can become an elephant?How one becomes a bull? How one becomes a rhino? How one becomes a fish? How onebecomes a whale? etc. This he did not understand. However, his evolution theory,Darwin’s theory, is correct. But it is only ten percent of the whole thing.Deshalb ist die Evolutionstheorie nur zu zehn Prozent korrekt. Er wusste nichts von denanderen neunzig Prozent. In diesen zehn Prozent machte er eine Entdeckung, die nur bis85


zur menschlichen Lebensform ging, richtig? Er verstand nicht den Vorgang desAbwärtsbewegens in eine niedrigere Lebensform nach dem menschlichen Leben. Erwusste nicht, wie ein Mensch zum Elefanten werden kann. Wie wird er zum Bullen? Wiewird er zum Nashorn? Wie wird er zum Fisch? Wie wird er zum Wal? usw. Das verstand ernicht. Wie auch immer, seine Evolutionstheorie, Darwins Theorie ist korrekt. Aber sieumfasst nur zehn Prozent des Ganzen.There is so much more after that. How does a whale come into existence? What rule ofevolution applies there? That is the phenomenon of vakgrati; the soul has come from thehuman life form. Where did the rhino come from? It too has come from the human lifeform. Where have these lions and tigers come from? They have all come from the humanlife form. Do the cubs of lions and tigers start eating meat from the time they are born ornot? And the calves of cows and buffalos do not eat meat as they grow up. Why is that?The answer is they are herbivores and the former are carnivores. From this you canunderstand that vegetarian humans become cows and bulls, whereas non-vegetariansbecome tigers and lions. You can see all that.Da gibt es soviel mehr. Wie entsteht ein Wal? Welche Evolutionsregel wird hierangewandt? Das ist das Phänomen der Abwärtsbewegung (Vakgrati): die Seele kommtaus der menschlichen Lebensform. Woher kommt das Nashorn? Auch es kommt aus dermenschlichen Lebensform. Woher kommen all diese Löwen und Tiger? Sie alle kommenaus der menschlichen Lebensform. Fressen die Jungen von Löwen und Tigern nicht vonGeburt an Fleisch? Und die Kälber von Kühen und Büffeln fressen kein Fleisch, währendsie aufwachsen. Warum ist das so? Die Antwort ist, dass sie Pflanzenfresser sind, und dieanderen sind Fleischfresser. Von da aus kannst du verstehen, dass Vegetarier zu Kühenund Bullen werden, während Nichtvegetarier Löwen und Tiger werden. Du kannst all dassehen.Questioner: So, having come in to the human form, do they go into jivas that make upearth (pruthvikaya) or fire (tevookaya)?Dadashri: They do not go into pruthvikaya or teyookaya. At the most they can go intosthavarkaya (immovabale bodies) like the trees. And from the human life they can go intoanimal life for a maximum of eight lives.Fragender: Aus der menschlichen Lebensformen gekommen, gehen sie in Lebewesen(Jivas), die Erde bilden (Pruthvikaya) oder Feuer (Tevookaya)?Dadashri: Sie gehen weder in Erdkörper (Pruthvikaya) noch in Feuerkörper (Tevookaya).Sie können höchstens in unbewegliche Körper (Shtavarkaya) wie Bäume gehen. Und ausdem menschlichen Leben können sie für maximal acht Leben in ein Leben als Tier gehen.Therefore, the whole of devagati (celestial life form), narakagati (life in hell) and part of theanimal kingdom consists of beings who have all come from the human life form. Thehuman beings charge and discharge karma and they can also remain beyond charge anddischarge. Therefore, humans have enough shakti (energy) to attain moksha.Demzufolge besteht die gesamte himmlische Lebensform (Devagati), das Leben in derHölle (Narakagati) und ein Teil des Tierreichs aus Wesen, die alle aus der menschlichenLebensform gekommen sind. Die Menschen laden und entladen Karma, und sie könnenauch jenseits von Laden und Entladen verbleiben. Deshalb haben Menschen genugEnergie (Shakti), um Moksha zu erlangen.Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201286


Those who do not loose their human virtues will not lose their human form. And if onecontinues with beastly thoughts, then he will go into the animal kingdom. There is a limit towhat you can suffer. Take and enjoy what is rightfully yours and do not even think aboutthat which does not belong to you. Taking and enjoying that which is not rightfully yours,takes you to a lower life form. Therefore it is our thoughts that take us to different lifeforms.Diejenigen, die ihre menschlichen Tugenden nicht verlieren, werden auch ihremenschliche Gestalt nicht verlieren. Und wenn man mit scheußlichem Denken fortfährt,dann wird er ins Tierreich gelangen. Da gibt es eine Grenze für das, was dudulden//erleiden kannst. Nimm und genieße das, was dir rechtmäßig gehört, und denknicht einmal an das, was dir nicht gehört. Das zu nehmen und zu genießen, was dir nichtgehört, bringt dich in eine niedrigere Lebensform. Deshalb sind es unsere Gedanken, dieuns in unterschiedliche Lebensformen führen.Those people who have carried out deceitful crimes will go into immobile forms (sthavar),like trees that give fruits, they become trees like a mango tree, coconut tree etc. and thentheir whole life they give their fruits to people to pay off their account of karma of their pastlife and become free. They cannot enjoy their own wonderful fruits, can they? They have togive them away to people for their enjoyment and become free from their own karma. Sothis is all scientific. No one can do anything in that.Die Menschen, die tückische Verbrechen begangen haben, werden in unbeweglicheLebensformen (Shtavar) gelangen, wie Bäume, die Früchte tragen; sie werden Bäume,etwa ein Mangobaum, eine Kokospalme usw. Dann geben sie ihr ganzes Leben Früchtean die Menschen, um das Karma ihres letzten Lebens abzubezahlen und frei zu werden.Sie können ihre eigenen wundervollen Früchte nicht genießen, nicht wahr? Sie müssensie an Menschen für deren Genuss abgeben und werden frei von ihrem eigenen Karma.Also ist dies alles wissenschaftlich. Niemand kann darin irgendetwas verändern.That is when the Soul will go to mokshaDann wird die Seele nach Moksha gelangen//Moksha erlangenQuestioner: In the theory of evolution, a jiva evolves into one sensed (ekindriya), twosensed (beyidriya) and develops all the way into a human being. From the human lifeform it can go back into the animal form; this contradicts the theory of evolution. Will youplease clarify this?Dadashri: No. There is no contradiction. Evolution theory is fine. It is correct only up to thepart where it reaches the human life form but they do not have any knowledge beyondthat.Questioner: My question is does one go from being a human, back into the animal lifeform?Fragender: Nach der Evolutionstheorie entwickelt sich eine Seele in ein Lebewesen miteinem Sinn (Ekindriya), mit zwei Sinnen (Beyidriya), und entwickelt sich den ganzen Wegweiter in ein menschliches Wesen. Aus dem Leben als Mensch kann es zurück in einLeben als Tier gehen; das widerspricht der Evolutionstheorie. Würdest du das bitteerläutern?Dadashri: Nein, das ist kein Widerspruch. Die Evolutionstheorie ist in Ordnung. Sie hatrecht bis zu dem Teil, wo sie die menschliche Lebensform erreicht, aber es gibt keinWissen darüber hinaus.87


Fragender: Meine Frage ist, geht es vom Menschen zurück in das Leben als Tier?Dadashria: It is like this; first a jiva evolves according to Darwin’s theory of evolution until itcomes into the human life form. When it comes into the human life, because of the ego, hebecomes the ‘doer’ of karma. And then as the doer of karma, he has to go to a life formaccording to the karma that he binds. When he creates a debit (binds demerit karma), hegoes into the animal life or for a life in hell, and if he creates a credit (binds merit karma),he goes into a life of celestial beings or enjoys a kingly life in the human form. So it alldepends on the credit and debit, once he comes into the human life form.Dadashri: Es ist so Erst entwickelt sich eine Seele (Jiva) entsprechend DarwinsEvolutionstheorie, bis sie in die menschliche Lebensform gelangt. Wenn sie insmenschliche Leben gelangt ist, wird sie wegen des Egos der 'Handelnde' von Karma. Unddann, als der Handelnde von Karma, muss sie in eine Lebensform entsprechend desKarmas gehen, das sie gebunden hat. Wenn sie ein Minus, ein Soll erzeugt (negativesKarma, Demerit Karma binden), dann geht sie in ein Leben als Tier oder in ein Leben inder Hölle. Wenn sie ein Plus, ein Haben erzeugt (positives Karma, Merit Karma binden),dann geht sie in ein Leben als himmlisches Wesen oder genießt ein königliches Leben inmenschlicher Gestalt. Es hängt also alles ab von Soll und Haben, sobald sie in diemenschliche Lebensform eintritt.So are there not people here who create credits and debits? Nowadays, people createmore debits, do they not? They do not realize which ‘town’ these debits will take them tobut they continue creating the debits all the same, do they not? Then from having two legs,they will acquire four legs and a tail! Then they will have to return to the human life again.Thereafter he does not leave the human life form. From here, until the attainment ofmoksha his human form does not leave. If there is a debit, then he will go and spendanywhere from two to two hundred years in the animal kingdom or hundreds of thousandsof years in hell. Or if there is credit, then he will go and spend hundred of thousands ofyears in the celestial world. But having suffered all that, he comes back here. When hemakes preparations for moksha, he will go to moksha from here. Otherwise, he has tokeep wandering here.Gibt es hier nicht Menschen, die Soll und Haben, Schulden und Guthaben erschaffen?Heutzutage erschaffen Menschen mehr Minus, oder? Sie realisieren nicht, in welche'Stadt' sie dieses Minus bringen wird; aber dennoch erschaffen sie weiterhin dieseSchulden, oder? Aus dem zweibeinigen Zustand werden sie vier Beine und einenSchwanz erlangen! Dann werden sie wieder in die menschliche Lebensform zurückkehrenmüssen. Danach verlässt man die menschliche Lebensform nicht mehr. Von hier an biszum Erlangen von Moksha geht die menschliche Gestalt nicht weg. Wenn es da ein Minusgibt, dann wird man zwei bis zweihundert Jahre im Tierreich verbringen, oder Hunderte bisTausende von Jahren in der Hölle. Aber nachdem man all das erlitten hat, kommt manhierher zurück. Wennman Vorbereitungen für Moksha trifft, wird man von hier aus Mokshaerlangen. Andernfalls muss er hier umherwandern.Questioner: When he comes into the human life, his mind is also developed. So does helose the development of the mind when he goes into the animal life?Dadashri: No. A veil simply comes over the mind. He has a mind in the animal life, but itremains as a limited mind, and his food and blood will be that of that animal. But he has togo to that life form inorder to suffer (pay back) it. If this were not the case, people wouldVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201288


not work for a living and go and steal to eat. But one receives the ‘fruits’ of his actionsimmediately in his next life.Fragender: Wenn mein in dieses menschliche Leben gelangt, ist auch der Verstandentwickelt. Verliert man diese Entwicklung des Verstandes, wenn man in das Leben alsTier geht?Dadashri: Nein. Es kommt einfach ein Schleier über den Verstand. Im Leben als Tier hatman einen Verstand, aber das bleibt ein begrenzter Verstand, und die Nahrung und seinBlut werden das eines Tiers sein. Man muss in diese Lebensform gehen, um zu das zuerleiden (zurückzuzahlen). Wenn das nicht der Fall wäre, würden die Menschen nichtarbeiten um zu leben, und stehlen um zu essen. Man erhält die 'Früchte' seines Tunsjedoch unmittelbar im nächsten Leben.Now, while one is in the human life form, one takes and enjoys what is not rightfully his. Hesells adulterated goods. This is all beastly and thus he is making preparations for a life inthe animal kingdom. We should realize that such thoughts will take one to an animal lifeform and thoughts of human virtues (sajjanta) will bring him back to the human form. And ifhe has thoughts like those of a super-human; thoughts of giving what is his, to others, thensuch thoughts will take him to the celestial kingdom.Nun, während man in der menschlichen Lebensform ist, nimmt und genießt man das, wasnicht rechtmäßig seines ist. Man verkauft gefälschte Waren. Das ist alles scheußlich, undso trifft man Vorbereitungen für ein Leben im Tierreich. Wir sollten begreifen, dass einemsolche Gedanken in die tierische Lebensform bringen, und Gedanken von menschlichenTugenden (Sajjanta) bringen einem zurück in die menschliche Gestalt. Und wenn manGedanken eines Übermenschen hat, Gedanken daran, das was ihm gehört an andere zugeben/zu verschenken/zu spenden, dann werden solche Gedanken einen in das Reichdes Himmels bringen.Questioner: Does one have good and bad thoughts in the animal form?Dadashri: No. There are no such thoughts there. That animal life form is a life of only forsuffering the karma effect (discharge). The same is the case with the life form in hell andthe life of celestial beings. Only in the human form there is binding of new karma(charging) and also suffering the effect of past karma (discharging), both together.Fragender: Hat man in der Gestalt als Tier gute und böse Gedanken?Dadashri: Nein. Es gibt dort keine solchen Gedanken. Die Lebensform als Tier ist eineLebensform, in der nur Wirkungen von Karma erlitten werden (Entladen, Discharge). DasGleiche ist der Fall im Leben in der Hölle und im Leben als himmlisches Wesen. Nur in dermenschlichen Gestalt gibt es das Binden von neuem Karma (Aufladen, Charging) undgleichzeitig die Wirkung von vergangenem Karma (Entladen, Discharging), beideszusammen.Questioner: What if the credit and the debit, both stop?Dadashri: ‘Credit and debit (punyai and paap)’, if both come to an end, then he will go tomoksha!Fragender: Was ist, wenn beide enden, das Guthaben und die Schuld?Dadashri: 'Guthaben und Schuld (Punyai und Paap)': wenn beide zum Ende kommen,dann erreicht man Moksha!89


The wanderings into different life forms is a natural lawDas Umherwandern in verschiedenen Lebensformen ist ein natürliches GesetzQuestioner: But do they not say that one attains the human life after having wanderedthrough 8,400,000 different life forms? So then does he have to go through the samewandering and then attain the human form again?Dadashri: No, it is nothing like that. Once he attains a human life, he does not have to gothrough the cycle of 8,400,000 births again. If he has beastly thoughts, then he has to go alife in the animal form for eight life times and that too for up to a hundred to two hundredyears. Then he returns here to the human life again. Having once become a human, onedoes not wander too much.Fragender: Aber sagen sie nicht, dass man das menschliche Leben erlangt, nachdemdurch 8.400.000 verschiedene Lebensformen gewandert ist? Muss man dann also diegleiche Wanderung durchlaufen und dann wieder die menschliche Lebensform erlangen?Dadashri: Nein, es ist nicht so. Sobald man das menschliche Leben erlangt, muss mannicht wieder durch den Zyklus von 8.400.000 Geburten gehen. Wenn er scheußlicheGedanken hat, dann muss er für acht Leben in ein Leben als Tier gehen, und das für biszu hundert oder zweihundert Jahre. Dann kehrt er wieder ins menschliche Leben zurück.Wenn man einmal ein Mensch geworden ist, wandert man nicht allzuviel.Questioner: Does the same soul wander through the 8,400,000 life forms?Dadashri: Yes, just the same one.Questioner: But the soul is pure, is it not?Fragender: Wandert die gleiche Seele durch 8.400.000 Lebensformen?Dadashri: Ja, genau.Fragender: Aber die Seele ist rein, oder?Dadashri: It is pure even now; despite having wandered through the 8,400,000 yonis, ithas remained pure, it was pure and it will remain pure.Questioner: Then what is the reason for wandering? What is the cause for thewanderings?Dadashri: The soul has no reason; it is always in bliss. The one who is in pain has thedesire to get rid of the pain but the soul is truly in bliss.Dadashri: Sie ist sogar jetzt rein; obwohl sie durch die 8.400.000 Geburtsorte (Yonis)gewandert ist, ist sie rein geblieben, sie war rein und wird rein bleiben.Fragender: Was war denn der Grund für das Umherwandern? Was ist die Ursache für dieWanderungen?Dadashri: Die Seele hat keinen Grund, sie ist immer in Glückseligkeit. Derjenige, derSchmerz verspürt, hat den Wunsch, den Schmerz loszuwerden, aber die Seele ist wirklichin Glückseligkeit.Differences are seen due to illusionUnterschiede werden infolge von Illusion gesehenVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201290


Questioner: Why did disunity and separation due to difference (bhinnatva) arise in theworld? If this seperation did not exist, the unity of the Self would have spread throughoutthe world. There is the seperation of pleasure and pain, the separation of rich and poor.Dadashri: No such thing has arisen in this world and nothing has been destroyed. Creationand destruction, these are mere circumstances that one sees. Nothing happens to themain element (the Self). Those under the illusion (without Self-realization) see the disunityand separation in the circumstances. The main element (the Self) does not undergo anychanges.Fragender: Warum sind Uneinigkeit und Trennung aufgrund von Unterschieden(Bhinnavtva) in der Welt aufgekommen? Wenn diese Trennung nicht existierte, hätte sichdie Einheit des Selbst in der gesamten Welt verbreitet. Es gibt die Trennung von Freudeund Schmerz, die Trennung von Reich und Arm.Dadashri: Nichts Derartiges ist in dieser Welt aufgekommen, und nichts wurde zerstört.Erschaffung und Zerstörung, das sind nichts als Umstände, die man sieht. Nichtsgeschieht dem Hauptelement (dem Selbst). Diejenigen mit der Illusion (ohne Selbst-Verwirklichung) sehen die Uneinigkeit und die Trennung innerhalb der Umstände. DasHauptelement (das Selbst) durchläuft keine Veränderungen.The viparit buddhi (deluded intellect) shows one all these things. The intellect has beenborn and it will continue to trap one till the end. One’s work is done if his intellect gets‘retired’. But it is not easy to retire it; not even after eighty years.Questioner: There is a difference between water and toddy (fermented palm juice withalcoholic content).Dadashri: All this difference will be there for sure. It is a naturally existing difference. Toddylooks white but one becomes intoxicated as he drinks it but not by drinking water. Everysingle thing will not refrain from exhibiting its influence, will it?Der irreführende Intellekt (Vipirit Buddhi) zeigt einem all diese Dinge. Der Intellekt wurdegeboren, und er wird fortfahren, einem bis zum Ende in die Falle zu locken. JemandesArbeit ist getan, wenn sein Intellekt sich 'zur Ruhe setzt'. Aber es ist nicht einfach, ihn zurRuhe zu setzen, auch nicht nach achtzig Jahren.Fragender: Es gibt einen Unterschied zwischen Wasser und Toddy (fermentierterPalmensaft mit Alkohol).Dadashri: All diese Unterschiede gibt es auf jeden Fall. Das ist ein natürlicher Unterschied.Toddy sieht weiß aus, aber man wird betrunken, während man ihn trinkt, nicht jedoch beimWassertrinken. Kein einziges Ding wird sich zurückhalten, seinen Einfluss auszuüben,oder?Questioner: There is diversity, difference in the food of every kind of jivas and humans.Dadashri: There is diversity. There is difference in everything. There is difference evenbetween two mustard seeds.Questioner: Why did that difference arise? There would have been no problems if it did notexist.Fragender: Es gibt Unterschiedlichkeit, Unterschiede in Nahrung von Lebewesen undMenschen.91


Dadashri: Es gibt Vielfalt. Es gibt Unterschiedlichkeit//Verschiedenheit in allem. Es gibtsogar einen Unterschied zwischen zwei Senfsamen.Fragender: Warum kam diese Unterschiedlichkeit/Verschiedenheit auf? Da wären keineProbleme aufgetreten, wenn sie nicht existierte.Dadashri: Yes, but they are all imaginations, are they not? This intellect makes a personimagine, ‘what if this was not there. This would have happened, if it was like this.’ Thesewords should be removed from the dictionary. ‘This would have happened if it was likethis’, these words should not be there, so do not keep them in your dictionary.Questioner: So did Atma Paramatma (the Self, and absolute Self) create this difference?Did it do so deliberately or did this happen automatically?Dadashri: Ja, aber das sind alles Vorstellungen, nicht wahr? Dieser Intellekt lässt einenMenschen sich vorstellen: "Was wäre, wenn das nicht wäre. Dies wäre nicht passiert,wenn das so und so wäre." Diese Worte sollten aus dem Wörterbuch gestrichen werden."Dies wäre nicht passiert, wenn das so und so wäre", diese Worte sollten nicht da sein,also behalte sie nicht in deinem Wörterbuch.Fragender: Hat also das Selbst, das Absolute Selbst (Atma Paramatma) dieseUnterschiedlichkeit//Verschiedenheit erschaffen? Hat es das freiwillig getan, oder ist dasvon allein passiert?Dadashri: No, there is no difference. What one sees is verily his wrong belief. Just as if aman reads a book about ghosts and then he goes to sleep alone in his room and a mouserattles a glass in the next room, he will immediately get scared. Now he will have an effectof the ghost until the thought of ghost leaves his mind. This is how these effects are.Dadashri: Nein, es gibt keinen Unterschied. Das, was man sieht, ist wahrlich seine falscheÜberzeugung. Genauso wie wenn ein Mensch ein Buch über Geister liest, und dann gehter allein in seinem Zimmer schlafen und eine Maus lässt ein Glas in Zimmer nebenanklirren, und er bekommt sofort Angst. Nun wird er eine Wirkung der Geister erfahren, bisder Gedanke an Geister seinen Verstand verlässt. So sind diese Wirkungen.Questioner: Even within this entire universe, differences exist in every living being.Dadashri: There is no difference in any jiva at all. They are all the same by nature. It isbecause of the difference in vision (drashti pher) that they appear as different. And thesedifferences, is the management of nature. And also these differences are external,differences in the ‘clothing’, but not within.Fragender: Selbst in diesem gesamte Universum existiertUnterschiedlichkeit//Verschiedenheit in jedem Lebewesen.Dadashri: Es gibt gar keinen Unterschied in irgendeinem Lebewesen (Jiva). Sie sind vonNatur aus alle gleich. Wegen des Unterschieds in der Sicht//im Sehen (Drashti Pher)wirken sie unterschiedlich. All diese Unterschiede sind unter der Regie der Natur. Unddiese Unterschiede sind äußerlich, Unterschiede in der 'Kleidung', aber nicht innerlich.Questioner: There is difference in the conduct. Differences just like that cows, goats,buffalos are vegetarians; and lions and tigers are carnivorous. Who created thesedifferences? What is the reason for these differences? Is it due to the differences in thejivas? Is that a difference of the physical body? Or is it a worldly difference? Is it becausethere is a difference in the jivas that there are differences in people’s lives?Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201292


Fragender: Es gibt Unterschiede in Verhalten. Unterschiede wie etwa dass Kühe, Ziegen,Büffel Vegetarier sind, und Löwen und Tiger sind Fleischfresser. Wer hat dieseUnterschiede erschaffen? Was ist der Grund für diese Unterschiede? Ist das wegenVerschiedenheit der Lebewesen (Jivas)? Ist das ein Unterschied in den physischenKörpern? Oder ist das eine weltliche Unterschiedlichkeit? Gibt es Unterschiede in denLeben der Menschen, weil es einen Unterschied bei den Seelen (Jivas) gibt?Dadashri: No, it is not like that. Listen, I will explain. Are there not many castes of peoplewho do not eat meat? So if they have to go into animal life form, where will they go? Theywill go into a life form of animals that are vegetarians such as cows, goats etc. And thekings and others who eat meat, when they go into an animal life form; are they likely to gointo cows or bufallos? No, they go into lions, tigers etc. So all these arrangements aremethodical. In every country, warriors are born as per rule.Dadashri: Nein, es ist nicht so. Hör zu, ich werde das erklären. Gibt es nicht viele Kastenvon Menschen, die kein Fleisch essen? Wenn sie also in die Lebensform als Tier gehen,wo gehen sie dann hin? Sie gehen in eine Lebensform als Tier, die Vegetarier sind, so wieKühe, Ziegen usw. Und die Könige und andere, die Fleisch essen, wenn die in eineLebensform als Tier gehen, ist es dann wahrscheinlich, dass sie zu den Kühen oderBüffeln gehen? Nein, sie gehen zu den Tigern, Löwen usw. All diese Gestaltung istsystematisch. In jedem Land werden Krieger gemäß der Regeln geboren.In this world, why is it that within a group of the same kind of people, each person hasdifferent kinds of thoughts? A circle is round; you have seen a circle, have you not? Peopleliving in the world are encompassed within the 360°. At whatever degree one is standing,he will speak according to whatever he sees from that viewpoint. He is not at fault in that.Therefore at the ‘degree’ level, there will always be difference of opinions, because thedegrees are different. But when one comes to the center, then one will come to know whatthe absolute Self (Paramatma) is, what the world is and how it runs.Warum ist es so in dieser Welt, dass innerhalb einer Gruppe von ähnlichen Menschenjede Person unterschiedliche Gedanken hat? Ein Kreis ist rund, du hast einen Kreisgesehen, ja? Die Menschen, die in der Welt leben, befinden sich innerhalb dieser 360Grad. Je nachdem, bei welchem Grad einer steht, wird er entsprechend dessen sprechen,was er aus diesem Blickwinkel sieht. Er macht da keinen Fehler. Demzufolge wird auf derEbene der "Grade" immer ein Unterschied von Meinungen sein, weil die Gradeunterschiedlich sind. Aber wenn man ins Zentrum kommt, dann wird man erfahren, wasdas absolute Selbst (Paramatma) ist, wie die Welt ist und wie sie funktioniert.Divine and unprecedented inner intent of world’s salvation (jagatkalyan)Göttliche und beispiellose innere Absicht von der Erlösung der Welt (Jagatkalyan)Questioner: Jains, Vedantis etc., have all accepted the existence of the Self, but thiscurrent scientific vision, why is it not universally accepted?Dadashri: They will not accept it because they cannot understand it. In India, everyreligious view accepts the existence of the Self. People of foreign lands do not have theview of the existence of the Self, because they do not understand reincarnation (punarjanam). Only those who understand life after life, have the understanding of theexistence of the Self.93


Fragender: Menschen, die dem Jainismus oder dem Vedanta angehören, haben alle dieExistenz des Selbst akzeptiert, aber diese jetzige wissenschaftliche Sicht, warum wird sienicht überall akzeptiert?Dadashri: Sie werden sie nicht akzeptieren, weil sie sie nicht verstehen können. In Indienakzeptiert jede Religion die Existenz des Selbst. Menschen im Ausland haben nicht dieSicht von der Existenz des Selbst, weil sie Reinkarnation (Punar Janam) nicht verstehen.Nur diejenigen, die Leben um Leben verstehen, haben das Verständnis der Existenz desSelbst.Questioner: But if it is the universal truth then why is it not universally accepted?Dadashri: It is like this. Whatever universal truths there are; they are still relative truths.When I am talking to you, this man will not understand what I am saying, but you willunderstand immediately. So, everyone’s viewpoint is different. Except for the people ofIndia, people from outside will not understand anything related to the Atma, if he does notunderstand life after life. When foreign scientists come to me, I will explain all the details tothem. And only the scientist will understand it; and that too only up to a point. They will notunderstand as much as you do, because they are not spiritually developed yet. Spiritually,they are underdeveloped.Fragender: Aber wenn das die universelle Wahrheit ist, warum wird sie dann nichtuniversell akzeptiert?Dadashri: Es ist so. Welche universelle Wahrheiten es auch immer gibt, sie sind dennochrelative Wahrheiten. Wenn ich zu dir spreche, wird dieser Mann nicht verstehen was ichsage, aber du wirst es sofort verstehen. Jedermanns Blickpunkt ist also unterschiedlich.Abgesehen von den Menschen aus Indien, werden Menschen außerhalb Indiens nichts inBezug auf das Selbst (Atma) verstehen, wenn sie nicht Leben um Leben verstehen. Wennausländische Wissenschaftler zu mir kommen, werde ich ihnen alle Details erläutern. Undnur der Wissenschaftler wird es verstehen, und auch nur bis zu einem bestimmten Punkt.Sie werden nicht so viel verstehen wie du, weil sie noch nicht spirituell entwickelt sind.Spirituell sind sie unterentwickelt.Questioner: Why can someone from India not make an effort so that this reaches alluniversally?Dadashri: It can reach, but at the present time a veil of ignorance has come over the ‘light’of the Vitarag Lords; a veil of ignorance has covered all their talks. Currently I am the onlyGnani Purush and I am ready to answer all the questions of all the four billion people of theworld, but they have to meet me. Otherwise, what can I do? How can I reach all of them?Your meeting me is due to ‘scientific circumstantial evidence’ and your work will get donebecause you met me. Otherwise, those who do not meet me, their work will not be done.Those who meet me will find all the solutions and those who do not meet me will not findthe solutions.Fragender: Warum kann nicht jemand aus Indien eine Anstrengung unternehmen, damitdies alle überall erreicht?Dadashri: Es kann sie erreichen, aber in der gegenwärtigen Zeit ist ein Schleier vonUnwissenheit über das 'Licht' der absolut erleuchteten Lords (Vitarag Lords) gekommen;ein Schleier von Unwissenheit hat all ihre Worte bedeckt. Gegenwärtig bin ich der einzigeGnani Purush, und ich bin bereit, alle Fragen der vier Milliarden Menschen dieser Welt zubeantworten, aber sie müssen mir begegnen. Ansonsten, was kann ich tun? Wie kann ichVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201294


sie alle erreichen? Deine Begegnung mit mir geschieht aufgrund 'sich bedingenderUmstände', und deine Arbeit wird getan werden, weil du mich getroffen hast. Andererseitswird die Arbeit derjenigen, die mir nicht begegnen, nicht getan werden. Die, die mirbegegnen, werden all die Lösungen finden, und die, die mir nicht begegnen, werden dieLösungen nicht finden.However, I do have in mind one day to get together all the scientists of the world andopenly give them all the information about what this body is made of. What the mind is.How is the mind born? How does the mind come to an end? What is buddhi? What isAtma? How does this world run?’ This is all a science and people will benefit from it if itreaches them.Indes habe ich den Gedanken, eines Tages alle Wissenschaftler der Weltzusammenzubringen und ihnen offen all die Informationen darüber zu geben, worausdieser Körper besteht. Was der Verstand ist. Wie wird der Verstand geboren? Wie kommtder Verstand zu einem Ende? Was ist Intellekt (Buddhi)? Was ist Selbst (Atma)? Wiefunktioniert diese Welt? Dies ist alles Wissenschaft, und die Menschen werden davonprofitieren, wenn sie sie erreicht.Questioner: That is exactly what I was trying to say that if it becomes clear and evidentfrom you, that ‘I am the Self. I am beyond any company (asang).’ And that, ‘ ‘I’ have noenergy to change anything.’ If such distinct experience, which is my state, is also availableto the world, then it will be of great benefit.Fragender: Das ist genau, was ich versucht habe zu sagen; dass wenn es klar undeindeutig wird durch dich: "Ich bin das Selbst. Ich bin jenseits jeder Gemeinschaft(Asang)." "'Ich' habe keine Kraft, irgendetwas zu verändern." Wenn solch eindeutigeErfahrung, die mein Zustand ist, auch der Welt zur Verfügung steht, dann wird das vongroßem Nutzen sein.Dadashri: It is like this; the world does not see with the same vision (darshan), becauseeveryone’s viewpoint is different and not everyone even needs this Gnan. All we can tellthem is, ‘we can tell you about the Atma.’ But even then they will not have any awarenessof it the next day. This vision will not reach them and on the contrary all our efforts will bewasted. Our effort can be beneficial only if it is directed for people in India. And of howmuch benefit is it for those in foreign countires? If we can guide their scientists and if thosescientists can explain it to their people in their language, then it will reach every home. My“idea” is that this science reaches every corner of this world and there should be peace inevery place. Whether you call it a desire or an inner intent; this is it.Dadashri: Es ist so: Die Welt blickt nicht mit der gleichen Sichtweise (Darshan), weiljedermanns Blickpunkt unterschiedlich ist, und auch nicht jeder dieses Gnan braucht.Alles, was wir ihnen sagen können, ist: "Wir können dir vom Selbst (Atma) berichten".Aber sogar dann werden sie am nächsten Tag kein Gewahrsein davon haben. DiesesSehen wird sie nicht erreichen, und im Gegenteil, all unsere Anstrengungen werdenvergeudet sein. Unsere Bemühung kann nur dienlich sein, wenn sie sich auf die Menschenin Indien richtet. Und wie viel Nutzen hat das für die im Ausland? Wenn wir ihreWissenschaftler anleiten könnten, und wenn diese Wissenschaftler ihren Leuten das inihrer Sprache erklären können, dann wird es jedes Haus erreichen. Meine 'Idee' ist es,dass diese Wissenschaft jede Ecke dieser Welt erreicht, und dass an jedem Ort Friedensein sollte. Ob du das einen Wunsch nennst, oder eine innere Absicht; das ist es.95


That is when the light of Gnan shinesDas ist, wenn das Licht von Gnan leuchtetThe intellect (buddhi) cannot reach the universal truth of this world. It is beyond intellect.Intellect stops there. When one crosses the final layer of the intellect (buddhi), he comesinto the light of Gnan (Gnan prakash); he comes into the universal truth. So the layers ofthe intellect (buddhi) start after all the layers of the mind come to an end. And whenbuddhi’s layers come to an end, then one comes into the light of the Gnan (Gnanprakash). But no one can reach there. They are not even able to reach buddhi’s layers andso they remain in the layers of the mind.Der Intellekt (Buddhi) kann die universelle Wahrheit dieser Welt nicht erfassen. Sie istjenseits des Intellekts. Der Intellekt endet hier. Wenn man die letzte Schicht des Intellekts(Buddhi) überschreitet, kommt man ins Licht von Gnan (Gnan Prakash);man erreicht dieuniverselle Wahrheit. Die Schichten des Intellekts (Buddhi) beginnen da, wo all dieSchichten des Verstandes zum Ende kommen. Und da wo die Schichten des Intellekts(Buddhi) aufhören, da beginnt das Licht von Gnan (Gnan Prakash). Aber niemand kanndahin gelangen. Sie sind nicht mal fähig, zu den Schichten des Intellekts zu gelangen, alsobleiben sie in den Schichten des Verstandes.Only the Gnani Purush can shed light on the reality of the worldNur der Gnani Purush kann Aufschluss geben über die Wirklichkeit der WeltThe Gnani Purush can show you everything about the world, things that are not in theVedas, not in the scriptures, because the Gnani Purush is our ‘medium’ and through that‘medium’ we can know everything. You cannot put universal truth in books because it isnot possible to express or describe and so how can you blame the Vedas? Yes, I canexplain to you through association of words (sangyna), but how much of this associationcan the Vedas give? The Vedas cannot give an answer to this. What the Vedas have notgiven, is the task for only the Gnani Purush.Der Gnani Purush kann dir alles über die Welt zeigen, Dinge, die nicht in den Veden, nichtin den Schriften stehen, weil der Gnani Purush unser 'Medium' ist, und durch dieses'Medium' können wir alles verstehen. Du kannst eine universelle Wahrheit nicht in Bücherstecken, weil es nicht möglich ist, sie auszudrücken oder zu beschreiben; wie also kannstdu die Veden beschuldigen? Ja, ich kann es dir durch 'Gemeinschaft von Worten'(Sangya) erläutern, aber wie viel von dieser Gemeinschaft geben dir die Veden? DieVeden können keine Antwort darauf geben. Was die Veden nicht gegeben haben, ist eineAufgabe nur für den Gnani Purush.What the world believes to be chetan (the Self, Atma), is all worldly, there is nothingspiritual in it. Atma is the main thing and the atma that you believe in; is all worldly. Noteven a hair worth of Atma is to be found in it. You wrongly believe that, that is all. Themain Atma is not mechanical whereas you believe the mechanical atma to be the mainAtma. The mechanical atma is the worldly atma.Was die Welt für das Selbst (Chetan, Atma) hält, ist alles weltlich, da gibt es nichtsSpirituelles darin. Das Selbst ist die Hauptsache, und du glaubst an das selbst; das istalles weltlich. Nicht einmal eine Haaresbreite vom Selbst (Atma) ist darinnen. Du glaubstfälschlicherweise daran, das ist alles. Das eigentliche Selbst (Atma) ist nicht mechanisch,Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201296


während du glaubst, das das mechanische selbst das eigentliche Selbst (Atma) ist. Dasmechanische selbst ist das weltliche selbst.Dadashri: Are all these people with or without chetan (the Self)?Questioner: They do have chetan.Dadashri: How can you tell that they have chetan? Through what characteristics?Questioner: Through all these movements of the body that we see; that which goes insidethe body and makes it move.Dadashri: Haben all diese Menschen ein Selbst (Chetan) oder nicht?Fragender: Sie haben ein Selbst.Dadashri: Wie kannst du sagen, dass sie ein Selbst (Chetan) haben? Durch welcheKennzeichen?Fragender: Durch all diese Bewegungen des Körpers, die wir sehen; das was in denKörper hineingeht und ihn bewegen lässt.Dadashri: It helps bodily movements? The body? The Atma does no such thing. It is themechanical atma what makes the body move. The atma that you know is the mechanicalatma. No one, other than the Gnani Purush knows the real Atma. There is a real Atma onthe otherside of the mechanical atma and it lies within the body. The real Atma does nothave any state of motion; it cannot carry out any activity.When a part of a lizard’s tail is cut off, the severed part still has movement. Does thatpiece have any life? Then why does it jump around? What makes it jump around?Dadashri: Es hilft bei den Körperbewegungen? Dem Körper? Das Selbst (Atma) macht soetwas nicht. Es ist das mechanische selbst, was den Körper sich bewegen lässt/zuBewegungen veranlasst. Es ist das mechanische selbst, das du kennst, ist dasmechanische selbst. Niemand außer dem Gnani Purush kennt das wirkliche Selbst(Atma). Es gibt ein wirkliches Selbst (Atma) auf der anderen Seite des mechanischenselbst, und das ist im Körper. Das wirkliche Selbst (Atma) hat keinerlei Zustand vonBewegung, es kann keinerlei Aktivität ausführen.Wenn ein Schwanzstück einer Eidechse abgeschnitten wird, ist im abgeschnittenen Teilnoch Bewegung. Hat dieses Stück irgendwelches Leben in sich? Warum dann springt esumher? Was lässt es sich bewegen?Questioner: In that sense, that is an independent attribute of the prakruti.Dadashri: So what moves about is not chetan. So then what is the attribute of chetan? ‘Ifthere is Gnan (Knowledge) and Darshan (Vision), then it can be said that there is chetan,the Self there.’ The gnan darshan you see in the world right now is not chetan, that gnandarshan is the attribute of the intellect (buddhi). Really even that is not chetan but it isdefinite that there is chetan there.Fragender: So gesehen, ist das eine unabhängige Eigenschaft des Prakruti.Dadashri: Was es also bewegt, ist nicht das Selbst (Chetan). Was also ist die Eigenschaftdes Selbst (Chetan)? Wenn es da Wissen (Gnan) und Sehen (Darshan) gibt, dann kannman sagen, dass das Selbst (Chetan) da ist. Das Wissen und Sehen (Gnan Darshan), dasdu derzeit in der Welt siehst, ist nicht das Selbst (Chetan), das Wissen und Sehen (GnanDarshan) ist die Eigenschaft des Intellekts (Buddhi). Tatsächlich ist das nicht das Selbst(Chetan), aber es steht fest, dass das Selbst (Chetan) da ist.97


This recorded tape has neither gnan, nor feelings and therefore there is no chetan in it. Itdoes say something but there is no chetan in it. Who is talking to you right now? You doagree that someone is talking to you right now, do you not? Would you not have tounderstand, ‘who is it that is doing the talking?’ Who is talking to you?Questioner: The pudgal is.Dieses aufgezeichnete Band hat weder Wissen (Gnan) noch Gefühle, und deshalb ist keinSelbst (Chetan) darin. Es sagt etwas, aber da ist kein Selbst (Chetan) darin. Wer sprichtgerade zu dir? Du stimmst zu, dass jemand gerade jetzt zu dir spricht, oder? Solltest dunicht verstehen: "Wer ist das, der spricht?" Wer spricht zu dir?Fragender: Der nicht-selbst Komplex (pudgal).Dadashri: Yes, it is the pudgal doing the talking and one says, ‘I am talking’. It is not thechetan’s (Self’s) attribute to talk. If talking were an attribute of the Self, then sometimes aperson stops talking. Does that not happen? So it is not the attribute of the Self.All the attributes of the Self are the attributes of Paramatma the absolute Self. It would gettired, if it were to talk and move around. Would it not get tired? So there is not a singleattribute of the Self that comes to an end. If movement were an attribute of the Self, thenthe Self would get tired at the end of the day and it would have to go to sleep. Movement isnot an attribute of the Self.Dadashri: Ja, es ist der Pudgal, der spricht, und man sagt: "Ich spreche". Es ist nicht dieEigenschaft des Selbst (Chetan) zu sprechen. Wenn Sprechen eine Eigenschaft desSelbst wäre, dann würde ein Mensch manchmal aufhören zu sprechen. Passiert so etwasnicht? Also ist es nicht die Eigenschaft des Selbst.All die Eigenschaften des Selbst sind Eigenschaften des Absoluten Selbst, Paramatma. Eswürde müde werden, wenn es sprechen und sich umherbewegen sollte. Würde es nichtmüde werden? Es gibt also nicht eine einzige Eigenschaft des Selbst, die zu einem Endekommt. Wenn Bewegung eine Eigenschaft des Selbst wäre, dann würde das Selbst amEnde des Tages müde werden, und es würde einschlafen. Bewegung ist keineEigenschaft des Selbst.Atma’s attributes are permanent. The attributes you talk about are all temporary andrelative and they are of the relative soul. Your work will be done when you attain therealization of the real Soul, the Self. Do people not talk about realizing the Self (Selfrealisation)?Have you heard that word?Questioner: Yes.Dadashri: One can realize the Self when he attains the realization of the real Atma, theSelf.Die Eigenschaften des Selbst (Atma) sind permanent. Die Eigenschaften, von denen dusprichst, sind alle vorübergehend und relativ, und sie gehören zur relativen Seele. DeineArbeit wird getan sein, wenn du die Selbst-Verwirklichung der wahren Seele, des Selbst,erlangst. Sprechen Menschen nicht davon, das Selbst zu verwirklichen (Selbst-Verwirklichung)? Hast du dieses Wort gehört?Fragender: Ja.Dadashri: Man kann das Selbst verwirklichen, wenn man die Verwirklichung des wirklichenSelbst, des Atma, erlangt.Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-201298


The soul as the world knows is mechanical soulDie Seele, wie die Welt sie kennt, ist eine mechanische SeeleHave you ever seen chetan (the Self) in this world?Questioner: All this we see, is chetan.Dadashri: No. Chetan cannot be seen through these eyes, it cannot be heard through theears, and the tongue cannot taste it. It can never be experienced through any of the fivesenses. The world has never seen chetan, it has never heard it, it has never come in theconviction and faith. What people call as ‘chetan’, is mechanical chetan. Mechanicalchetan means the one that eats, drinks, and breathes. If you pinch the nose and stopbreathing, then how many days will this chetan last?Hast du je das Selbst (Chetan) in dieser Welt gesehen?Fragender: Alles, was wir sehen, ist Selbst (Chetan).Dadashri: Nein. Das Selbst kann mit diesen Augen nicht gesehen werden, es kann nichtmit den Ohren gehört werden, und die Zunge kann es nicht schmecken. Es kann niemalsmit einem der fünf Sinne erfahren werden. Die Welt hat das Selbst (Chetan) nie gesehen,sie hat es nie gehört, es kam nie in die Überzeugungen und in den Glauben. Was dieMenschen 'Selbst' (Chetan) nennen, ist mechanisches selbst. Mechanisches selbst meintden, der isst, trinkt, atmet. Wenn du die Nase zuhältst und aufhörst zu atmen, wie vieleTage wird dann dieses selbst durchhalten?Questioner: A quarter of an hour.Dadashri: Therefore, that is not chetan. It is the illusory energy of the chetan that hasarisen. Because of the Self within, a ‘contact’ with chetan has happened and thus itappears in the form of chetan, but it is not chetan. It is an illusory chetan.Fragender: Eine Viertelstunde.Dadashri: Demzufolge ist es nicht das Selbst (Chetan). Es ist die illusionäre Energie desselbst, die aufgekommen ist//sich erhoben hat. Wegen des Selbst im Innern ist ein'Kontakt' mit dem selbst passiert, und so scheint es in Gestalt des Selbst zu sein, aber esist nicht das Selbst. Es ist ein illusionäres selbst.Ich habe beim nicht-selbst und mechanischen Selbst immer chetan weggelassen, ich findedas sonst für den Deutschen total verwirrrend, erst recht mit unserer Regel derGroßschreibung.What the world calls as chetan is chetan as they see it; it is not real chetan. That chetan iscalled ‘nischetan chetan’. So it is a discharging thing. It is ‘nischetan chetan’ when it isdischarging. Every human who walks, moves around and does everything; it is allnischetan chetan (self without Self, chetan without Chetan). This ‘machine’ (body complex)is running only due to the presence of the Self (Atma) within. It would not run; it would stopif the Atma were not there.Was die Welt Selbst nennt, ist das selbst, wie sie es sehen; es ist kein wirkliches Selbst(Chetan). Dieses selbst nennt man 'lebloses Leben' (Nischetan Chetan). Es ist also etwasEntladendes. Es ist 'lebloses Leben' (Nischetan Chetan) wenn es entlädt. Jeder Menschgeht, bewegt sich umher und macht tut vieles; das ist alles lebloses Leben (NischetanChetan – selbst ohne Selbst, chetan ohne Chetan). Diese 'Maschine' (Körper-Komplex)99


funktioniert nur wegen der Präsenz des Selbst (Atma) darinnen. Sie würde nichtfunktionieren, sie würde stoppen, wenn das Selbst (Atma) nicht da wäre.What would happen if you close your mouth and pinch shut your nose? The ‘one’ withinwill vacate the room and leave. How can you call that chetan? That is a mechanicalchetan. Actually, if the world had known chetan, everyone would have been blessed bynow. They are not even in a condition to know that. This mechanical chetan is known assachar (mobile) and the real chetan is achar (immovable, still), and so the world issacharachar (movable-immovable).Was würde geschehen, wenn du deinen Mund verschließt und die Nase fest zuhältst? Der'Eine' im Innern wird den Raum verlassen und weggehen. Wie kannst du das dann Selbst(Chetan) nennen? Das ist mechanisches selbst. Tatsächlich, wenn die Welt das Selbsterkannt hätte, wäre jeder inzwischen gesegnet. Sie haben nicht mal die Voraussetzungen,um es es zu verstehen. Dieses mechanische selbst kennt man als beweglich (Sachar),und das wirkliche Selbst (Chetan) ist unbewegt, still (achar). Die Welt ist also beweglichunbewegt(Sacharachar).There is chetan in this body, but it is ‘effective chetan’. What kind is it? It is a chargedchetan. So a charged chetan cannot be called the original chetan, can it? Is that a mistakeor not? Do you realize that, till now it has been wrongly understood? The whole belief hasbeen wrong. Should there not be exactness to it?Questioner: So, is it the mechanical chetan that is throughout the body?Dadashri: Yes, mechanical chetan.Da ist selbst in diesem Körper, aber es ist "Wirkungs-selbst". Von welcher Art ist es? Es istaufgeladenes selbst. Ein aufgeladenes selbst kann nicht als ursprüngliches Selbst(Chetan) bezeichnet werden, oder? Ist das ein Irrtum oder nicht? Erkennst du, dass dasbisher falsch verstanden worden ist? Die gesamte Überzeugung war falsch. Sollte es dakeine Präzision geben?Fragender: Ist es also mechanisches selbst, das sich überall im Körper befindet?Dadashri: Ja, mechanisches selbst.Questioner: So then, where is the real Chetan?Dadashri: Real Chetan is actually throughout the body. And the mechanical chetan is justthe outer layer.What people believe to be the Atma is actually a mechanical atma. ‘We’ do not give youmechanical atma, ‘we’ give you the unmovable (achad; still) Atma.Fragender: Wo ist dann das wirkliche Selbst (Chetan)?Dadashri: Wirkliches Selbst ist tatsächlich überall im Körper. Und das mechanische selbstist nur die äußere Schicht.Was die Menschen für das Selbst (Atma) halten, ist tatsächlich ein mechanisches selbst.'Wir' geben wir kein mechanisches selbst, 'wir' geben dir das unbewegte, stille (Acha)Selbst (Atma).In the kramic path, they believe the mechanical atma to be the (real) Atma. When the egobecomes pure, that is when there is no room for anger-pride-deceit-greed in the ego, whenit becomes completely pure (shuddha); then the Shuddhatma (pure Self) and the pure egobecome one. So, that is how it is in the kramic path, but this is the path of <strong>Akram</strong> <strong>Vignan</strong>,Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-2012100


the step-less science. Therefore, the Gnani Purush gives the pure Self (Shuddhatma); theunmovable (still) Atma itself in your hands. There is not an iota of the mechanical atma inthere, such a nirleyp (non-smearable; undefilable) Atma He gives you.Auf dem kramischen Weg halten sie das mechanische selbst für das (wirkliche) Selbst(Atma). Wenn das Ego rein wird, das ist, wenn es keinen Platz für Wut, Stolz, Täuschungund Gier im Ego gibt, wenn es völlig rein (Shuddha) wird. Dann werden das Reine Selbst(Shuddhatma) und des reine Ego eins. So funktioniert es auf dem kramischen Weg; diesaber ist der Weg der stufenlosen Wissenschaft, <strong>Akram</strong> <strong>Vignan</strong>. Deshalb gibt der GnaniPurush das Reine Selbst (Shuddhatma), das unbewegte, stille Selbst (Atma) in deineHände. Da ist kein Jota des mechanischen selbst darinnen; solch ein unbeschmutzbares,unbefleckliches (Nirleyp) Selbst (Atma) gibt er dir.Questioner: The awakened state within us that shows us good and bad; is that calledchetan?Dadashri: No. That is all nischetan chetan (self without Self); it is not chetan at all. That iswhy I am saying that it is a very difficult task to know chetan. What people know of isnischetan chetan. If you want to say it in English, then you can say that it is a mechanicalchetan. When you have anger-pride-dececit-greed, attachment-abhorrence, mind-intellectchit-ego;that is all mechanical chetan.Fragender: Der erwachte Zustand in uns, der uns zeigt, was gut und schlecht ist, nenntman das Selbst (Chetan)?Dadashri: Nein. Das ist alles selbst ohne Selbst (Nischetan Chetan), das ist absolut keinSelbst. Deshalb sage ich, dass es eine sehr schwierige Aufgabe ist, das Selbst zuerkennen. Was die Menschen kennen, ist lebloses Leben, selbst ohne Selbst (NischetanChetan). Wenn du es auf Englisch sagen möchtest, dann kannst du es 'mechanicalchetan', mechanisches selbst, nennen. Wenn man Wut, Stolz, Täuschung, Gier hat,Anhaftung und Abscheu, Verstand – Intellekt – Chit – Ego, dann ist das allesmechanisches selbst.If the Atma did anger-pride-dececit-greed, talking, moving etc., then these habits wouldnever go away. What people believe and know is the mechanical atma. The mechanicalatma speaks and does everything else; it is an illusory atma. The real Atma itself is theParamatma (absolute Self). ‘Your’ work will get done when ‘You’ ‘know’ and ‘understand’this Atma, until then your work cannot be accomplished.Wenn das Selbst (Atma) Wut, Stolz, Täuschung, Gier, Sprechen, Bewegen usw.ausführen würde, dann würden diese Gewohnheiten niemals weggehen. Was dieMenschen meinen und kennen, ist das mechanische selbst. Das mechanische selbstspricht und tut alles, es ist ein illusionäres selbst. Das wirkliche Selbst (Atma) ist dasAbsolute Selbst (Paramatma). 'Deine' Arbeit wird getan sein, sobald 'Du' dieses Selbst(Atma) 'kennst' und 'verstehst'; bis dahin kann deine Arbeit nicht erledigt werden.Now, how can one find a solution (liberation) when one believes the mechanical atma tobe his real Atma? That is why I say that the world has not known what the real Atma is.And where there is no Atma, that is precisely where they ascribe the Atma to be; in thatwhich moves, speaks, talks, does actions, laughs, sings, eats, drinks, runs the business,fights, sleeps etc. The one doing samayik, japas, penance, dharma dhyan (virtuousmeditation); that is atma. This is what people say, and what I am telling you is that there is101


no Atma there at all. When there are huge errors in the calculation itself, can you balancethe cash book at all?Nun, wie kann man eine Lösung (Befreiung) finden, wenn man das mechanische selbst fürdas wirkliche Selbst (Atma) hält? Das ist der Grund, warum ich sage, dass die Welt nichtweiß, was das wirkliche Selbst (Atma) ist. Und das, was kein Selbst (Atma) ist, ist genaudas, von dem sie behaupten, dass da Selbst (Atma) ist: in dem, was sich bewegt, spricht,plaudert, handelt, lacht, singt, isst, trinkt, Geschäfte macht, kämpft, schläft usw. Der Eine,der Samayik macht, Chanting (Japas, religiöses Singen), Bereuen, wahre Meditation(Dharma Dhyan), das ist das Selbst (Atma). Die Menschen behaupten das, und ich sagedir, dass darin gar kein Selbst (Atma) ist. Wenn da riesige Fehler in der Berechnung sind,wie kannst du dann das Kassenbuch überhaupt abrechnen?Therefore, they run this business, they get their sons and daughters married, that is alldone by the mechanical atma, while the achad Atma (the Self), the perfectly still Self ‘sees’all that. This mechanical atma appears alive, in one’s mind it is chetan, but in fact it is notchetan.Demzufolge führen sie ihr Geschäft, verheiraten ihre Söhne und Töchter, und das wirdalles vom mechanischen selbst getan, während das unbewegte Selbst (Achad Atma), dasvöllig stille Selbst, all dies 'sieht'. Dieses mechanische selbst wirkt lebendig, in derVorstellung ist es das Selbst, aber tatsächlich ist es nicht das Selbst.And in the eyes of the Vitarags, the Soul is….Und in den Augen der Vitarags ist die Seele …What you see, is all machinery; that is not the Atma (the Self). What others call as Atma,‘we’ do not call as Atma. Even the Vitarags do not call it Atma. Vitarags called the realAtma, as ‘Atma’, whereas, all these people call anatma (non-Self) as Atma. So then if youask them, ‘Sir, do you still have to attain atmagnan (Knowledge of the Self)?’ they will tellyou, ‘Of course I will have to know atmagnan, will I not?’ You tell them, ‘What you believeto be the Atma, it is not Atma.’ They will say, ‘This is Atma too, but I will still have to knowatmagnan, will I not?’’ So what does that mean? So the Atma that the Vitarags have seenhas never even come into these people’s awareness yet. It has never even come into theirthoughts! That Atma is achada (unmovable; still) whereas these people call themechanical atma, as the Atma.Das was du siehst, ist alles Maschinerie, das ist nicht das Selbst (Atma). Was andereSelbst (Atma) nennen, bezeichnen 'wir' nicht als Selbst (Atma). Auch die vollständigErleuchteten (Vitarags) nennen es nicht Selbst (Atma). Die Erleuchteten (Vitarags)nannten das wahre Selbst Atma, während all diese Menschen das nicht-Selbst (anatma)als Atma bezeichnen. Wenn du sie fragst: "Mein Herr, müssen Sie das Wissen vom Selbst(Atmagnan) noch erlangen?", dann sagen Sie dir: "Natürlich muss ich das Wissen vomSelbst erlangen, oder?" Du sagst ihnen: "Was du als Selbst (Atma) siehst, ist nicht Atma."Sie werden antworten: "Das ist auch Selbst (Atma), aber ich muss das Wissen vom Selbst(Atmagnan) noch erlangen." Was bedeutet das also? Das Selbst (Atma), das dieErleuchteten (Vitarags) gesehen haben, ist noch niemals nur in das Gewahrsein derMenschen gelangt. Sie hatten nicht einmal einen Gedanken daran! Jenes Atma istunbewegt, still (Achada), während diese Menschen das mechanische selbst als das Selbst(atma) bezeichnen.Vorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-2012102


The mechanical atma is not the real Atma; it is in the form of a discharge. It is called as‘discharge chetan’. There is one that is ‘charge chetan’ and the other is ‘discharge chetan’.It is the atma, chetan but it continues to charge and discharge. Do you understand at leastsome of this?So the Atma (Self) is not like what people think it is. A person does not need to knowanything in this world once he knows the Atma. So only the One who has nothing more leftto know in this world, ‘knows’ the Self, the Atma.Das mechanische selbst ist nicht das wirkliche Selbst (Atma); es befindet sich in der Formvon Entladung (Discharge). Man nennt es das "entladende selbst' (Discharge chetan). Esist das selbst, aber es fährt fort zu aufladen und zu entladen.Das Selbst (Atma) ist nicht so, wie die Menschen es sich vorstellen. Ein Mensch brauchtnichts in dieser Welt zu kennen, wenn er das Selbst (Atma) kennt. Nur derjenige also, dernicht weiter mehr in dieser Welt kennen, wissen muss, 'kennt' das Selbst, das Atma. //Nurderjenige, für den in dieser Welt nichts mehr übrig ist, was zu erkennen wäre, erkennt dasSelbst.Therefore ‘we’ call this atma as ‘pratisthit atma’ (mechanical atma, discharge chetan).People believe this to be the real Atma, and this is what they try to make still. Do they nottry to still this? But it is by nature, restless (chanchad); it is mechanical. It is a waste of timeand energy to try to make it still. The world considers this as the Atma, and they believethat their work will be done if they make it still. But this (pratishthit atma) is ever movingand the real Atma is still by nature.Deshalb bezeichnen 'wir' dieses selbst als mechanisches selbst (pratishit atma, dischargechetan). Die Menschen glauben, dass dies das wahre Selbst (Atma) ist, und dasversuchen sie still zu machen// zu beruhigen. Versuchen sie nicht, es zu beruhigen? Abervon Natur aus ist es ruhelos (Chanchad), es ist mechanisch. Es ist Zeitvergeudung zuversuchen es zu beruhigen. Die Welt betrachtet dies als das Selbst (Atma), und sieglauben, dass ihre Arbeit getan sein wird, wenn sie es stille machen//beruhigen. Aberdieses mechanische selbst (Pratishtit Atma) ist ständig in Bewegung, und das wirklicheSelbst (Atma) ist von Natur aus stille.Questioner: This is mechanical and the ‘switch’ has been turned on, is that not so?Dadashri: Its mechanical part is already in operation, it has happened for sure; you do nothave to worry about anything in that. It has all the fuel it needs and it will continue running.You will not have to add any more fuel to it or do anything else to it. You just have to ‘see’this mechanical thing. ‘Seeing’ and ‘Knowing’ is the nature of the Self.Questioner: I do not have to do anything?Fragender: Das ist mechanisch, und der 'Schalter' ist eingeschaltet, ist das nicht so?Dadashri: Sein mechanischer Teil ist schon am Arbeiten, das ist definitiv geschehen. dumusst dir über nichts davon Sorgen machen. Es hat all den Treibstoff, den es braucht, undes wird weiter funktionieren. Du wirst keinen weiteren Treibstoff mehr einfüllen oderirgendetwas anderes tun müssen. Du musst einfach nur dieses mechanische Ding 'sehen'.'Sehen' und 'Wissen' ist die Natur des Selbst.Fragender: Ich muss gar nichts tun?Dadashri: Nothing. Where anything is to be done, that is the mechanical atma.103


So people are chasing the mechanical atma. They say, ‘This is the Atma. Who else, otherthan the Atma can do all this?’ This is what they believe. Actually, all this happens due tothe presence of the Atma and its actual attributes remain in their own nature. But thewrong belief remains the same that, ‘I am this (the self) and that is what I am.’ One doesnot know the real thing, because from the very young age he has been given such sanskar(teachings that influence). At first he is called a baby, and then he is given a name. Thenlater he is called a nephew, an uncle, etc. and in all that he is given sanskar of tremendousignorance (agnanta).Dadashri: Nein, nichts. Wo etwas zu tun ist, das ist das mechanische selbst.Die Menschen jagen also nach dem mechanischen selbst hinterher. Sie sagen: "Die istdas Selbst (Atma). Wer sonst als das Selbst (Atma) kann all dies tun?" Das ist was sieglauben. Tatsächlich geschieht alles aufgrund der Präsenz des Selbst (Atma), und seinetatsächlichen Eigenschaften verbleiben in ihrer eigenen Natur. Aber die falscheÜberzeugung bleibt dieselbe: "Ich bin dies (das selbst), und ich bin das." Man kennt dasWahre nicht, weil man schon im sehr frühen Kindesalter derart einflussreiche Belehrungen(Sanskar) erhalten hat. Zuerst wird man als Baby bezeichnet, und dann erhält maneinenNamen. Später wird einer dann Neffe genannt, Onkel usw., und in all dem erhält erBelehrungen (Sanskar) von außerordentlicher Ignoranz.The worldly life (sansar) means to keep throwing one deeper into ignorance (agnanta).Even if one were a Gnani in the past life, he will continue to hear ‘echoes of ignorance’ inthis life. But when the effect of karma unfolds, it will bring him back into awareness. But thecustomary rule of the worldly life is that people will keep feeding you and fit you with wrongbeliefs.If we ask a bachelor ‘do you have a wife?’ he will say ‘no. I am not married.’ Then if hegets married he becomes a husband. Then when the wife dies, he will become a widoweralso. So this is what the worldly life is like. All worldly situations and circumstances aretemporary in nature and the Self is permanent, but one does not have awareness of this.Weltliches Leben (Sansar) bedeutet, dass man tiefer in Unwissenheit (Agnanta) gestoßenwird. Selbst wenn einer im letzten Leben ein Gnani gewesen wäre, wird er in diesemLeben immerzu 'Echos von Unwissenheit' hören. Aber wenn die Wirkung von Karma sichentfaltet, wird sie ihn zurück ins Gewahrsein bringen. Die übliche Regel des weltlichenLebens ist jedoch, dass Menschen dich mit falschen Überzeugungen füttern undausstatten.Wenn wir einen Junggesellen fragen: "Hast du eine Frau?", wird er antworten: "Nein, ichbin nicht verheiratet." Dann heiratet er und wird ein Ehemann. Dann, wenn die Frau stirbt,wird er auch noch zum Witwer werden. So ist dieses weltliche Leben. Alle weltlichenSituationen und Umstände sind von Natur aus vorübergehend, und das Selbst istpermanent, aber man hat kein Gewahrsein davon.When one believes, ‘I am a sinner’; that too is the mechanical self (atma); it is a part that isrestless (chanchad). The one that remains immersed and runs the worldly life (sansar),such an atma (self) is a mechanical atma – a mechanical self. Machinery will continue torun even if one does not want it to and the main Atma is still (achad); not even a bit of it isrestless (chanchad). It is because there is no knowledge of the Self that people have beentold to ‘Know the Self – Atmagnan’. All the prominent sages and ascetics have said ‘KnowAtma Gnan, the Self’. One may question ‘You are a sage and yet you do not knowVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-2012104


Atmagnan?’ and they will reply, ‘No! Only the Knowledge of the Self is worth knowing’.Therefore knowledge of the Self, Atmagnan is a task for only the Gnani Purush and no oneelse. No one other than the Gnani Purush has ever known the Self. When others claim toknow it, it is the mechanical atma that they have known and understood. Knowing theAtma, one’s state would be completely different.Wenn eman glaubt: "Ich bin ein Sünder", dann ist auch das das mechanische Selbst; dasist ein Teil, der ruhelos (Chanchad) ist. Derjenige, der im weltlichen Leben (Sansar)versinkt und ihm nachgeht, ist ein mechanisches selbst. Die Maschinerie wird weiterfunktionieren, sogar wenn man das nicht möchte und das richtige Selbst (Atma) still(Achad) ist; kein bisschen davon ist ruhelos (Chanchad). Weil keinerlei Wissen über dasSelbst vorhanden ist, wurde den Menschen gesagt: "Kenne das Wissen vom Selbst,Atmagnan". All die bekannten Weisen und Asketen haben gesagt: "Kenne das Wissenvom Selbst, Atmagnan". Man mag fragen: "Du bist ein Weiser und dennoch kennst du dasWissen vom Selbst (Atmagnan) nicht?", und sie werden antworten: "Nein! Nur das Wissenvom Selbst ist wert, gewusst zu werden!" Deshalb ist das Wissen vom Selbst, Atmagnan,eine Aufgabe nur für den Gnani Purush und niemanden sonst. Kein anderer als der GnaniPurush hat je das Selbst verstanden. Wenn andere behaupten es zu kennen, ist es dasmechanische selbst, das sie kennen und verstehen. Das Selbst zu kennen hieße, dereigene Zustand wäre ein völlig anderer.The whole world cannot experience even a fraction of it; such is the Atma. It is still and itverily is Paramatma (absolute Self).People have just got hold of the word ‘atma’ and then they say, “I am Atma; I amShuddhatma (pure Atma),” Hey! You are not Shuddhatma. Do see Shuddhatma in others?Why do you get irritated when someone causes harm to you? So all this is the mechanicalatma. The whole thing that the world has discovered is a mechanical atma. Or when theyfind the atma they are searching for, it will be the mechanical atma they would have found.Die ganze Welt kann nicht mal einen Bruchteil davon erfahren, so ist das Selbst (Atma).Es ist still, und es ist wahrlich das absolute Selbst (Paramatma).Die Menschen haben nur das Wort 'selbst' aufgeschnappt und schon sagen sie: "Ich bindas Selbst, ich bin Reine Seele (Shuddhatma)". Hey! Du bist nicht Shuddhatma. Siehst dudie Reine Seele in anderen? Warum reagierst du gereizt, wenn jemand dir etwas antut?Also ist all das das mechanische selbst. Das Ganze, was die Welt entdeckt hat, ist einmechanisches selbst. Oder wenn sie das Selbst finden, nach dem sie suchen, wird es dasmechanische selbst sein, was sie gefunden haben.So, except for the main Shuddhatma, the rest is a moving (sachar) part; it is mechanical.And Shuddhatma is the still part. Shuddhatma is the ‘Knower’ by nature, and this ismovable, it is mechanical and it carries out activity. So they are both different andseparate. They function differently; it is possible to have the experience of the separation,but one simply does not have the awareness. And in order to bring you to that awareness,‘we’ give ‘You’ Gnan (Knowledge of the Self – Atmagnan).Also, abgesehen vom richtigen Shuddhatma, ist der Rest ein bewegter (Sachar) Teil, er istmechanisch. Und Shuddhatma ist der stille, unbewegte Teil. Shuddhatma ist der vonNatur 'Wissende'aus, und das andere ist bewegt, es ist mechanisch und es führtAktivitäten aus. Sie sind also beide unterschiedlich und getrennt. Sie funktionierenverschieden; es ist möglich, die Erfahrung des Getrenntseins zu machen, aber man hat105


einfach das Gewahrsein. Und um dir dieses Gewahrsein zu verschaffen, geben 'wir' 'DIR'Gnan (Das Wissen vom Selbst – Atmagnan).Mishrachetan in planning, mechanical in dischargeVermischtes Selbst bei der Planung, 'mechanisches selbst' bei der EntladungQuestioner: You have used a word ‘mishra chetan’ some place, so what is the differencebetween the mischra chetan and this mechanical chetan?Dadashri: They are the same. But in the beginning it is called as mishra chetan, it is notmechanical at that time. However, when it starts discharging, it becomes mechanical.When it becomes firmly established, it becomes a discharge form; that is when it becomesmechanical. It is not mechanical at first.Fragender: Du hast einige Male das Wort 'vermischtes Selbst' (Mishra Chetan, Mischungvon Selbst und Materie, Selbst und nicht-Selbst) verwendet; was also ist der Unterschiedzwischen dem vermischten Selbst und diesem mechanischem selbst?Dadashri: Sie sind das gleiche. Aber am Anfang wird es vermischtes Selbst (mishrachetan) genannt; es ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht mechanisch. Wenn es jedochbeginnt zu entladen, wird es mechanisch. Wenn es fest etabliert//verankert wird, kommt esin die Form von Entladung (Discharge); das ist der Moment, wo es mechanisch wird. AmAnfang ist es nicht mechanisch.From the time one starts to have negative thoughts here in this life it starts to become asmishra chetan (mixed chetan). It then starts to become firmly established and when itstarts to give effect in the next life, it is called ‘mechanical chetan’. Right now it is notconsidered mechanical. Mishra chetan is called mechanical chetan after a certain time andnot prior to that. It is called mechanical when it starts discharging. It is the dischargingchetan.Von dem Moment an, wo man beginnt, hier in diesem Leben negative Gedanken zuhaben, wird es zum vermischten Selbst (Mishra Chetan). Es beginnt dann, sich fest zuetablieren/fest verankern, und wenn es im nächsten Leben beginnt Wirkungen zu zeigen,wird es 'mechanisches selbst' genannt. Vorher wird es noch nicht als mechanischbetrachtet. Das vermischte Selbst (Mishra Chetan) wird nach einer bestimmten Zeitmechanisches selbst genannt, und nicht vorher. Es wird mechanisch genannt, wenn esbeginnt zu entladen. Es ist das entladende selbst.Egoism, but still in the form of a tool!Egoismus, aber immer noch in Form eines WerkzeugsQuestioner: The part that you call nishchetan chetan (self without Self) whosemanifestation we see everywhere in the world, people believe that they will be able tounderstand the chetan, grab hold of it and bring it within the scope of the intellect (buddhi).To what extent is their claim feasible?Dadashri: What other tool do they have besides this? There may be nischetan chetan, butthere is egoism in it. That egoism is working in this. And because of that ego, one willdefinitely attain it; otherwise he cannot attain chetan (Self) just through nischetan chetan.Fragender: Der Teil, den du 'selbst ohne Selbst' (Nishchetan Chetan) nennst, dessenManifestation wir überall in der Welt sehen, den glauben die Menschen verstehen zuVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-2012106


können, ihn festhalten und in den Bereich des Intellekts (Buddhi) bringen zu können.Inwieweit ist ihre Auffassung realisierbar?Dadashri: Welche Werkzeuge haben sie außer diesem? Das mag 'selbst ohne Selbst'(Nischetan Chetan) sein, aber da ist Egoismus darinnen. Dieser Egoismus arbeitet darin.Und wegen dieses Egos wird man es definitiv erreichen; des Selbst hingegen kann mannicht mithilfe des 'selbst ohne Selbst' (Nischetan Chetan) erlangen.Who am I? VastutvaWer bin ich? Das Selbst (Vastutva)Every living being has awareness of its astitva (existence) ‘I am’, but it does not haveawareness of its vastutva (the Self, the answer to ‘who am I?’); they do not haveawareness of ‘Who am I?’ and that is why illusion (bhranti) prevails in this world. When aperson acquires the awareness of ‘What am I?’, that is when he is considered to haveawareness of ‘vastutva’ (the Self). And once this awareness is attained, purnatva – theabsolute Self state will automatically continue to take place. The awareness of vastutva(the Self) is attained through the science that separates the Self from the non-Self (bhedavignan). Awareness of the Self (vastutva) happens when the separation between the non-Self (jada) and Self (chetan) is made.Jedes Lebewesen hat Gewahrsein seiner Existenz (Astiva): 'Ich bin', aber es hat keinGewahrsein seines Selbst (Vastutva, die Antwort auf: 'wer bin ich?'). Sie haben keinGewahrsein von 'Wer bin ich', und deshalb gewinnt die Illusion (Bhranti) die Oberhand indieser Welt. Wenn ein Mensch das Gewahrsein von 'Wer bin ich' erlangt, dann wird erbetrachtet als jemand, der Gewahrsein vom Selbst (Vastutva) hat. Und sobald diesesGewahrsein erlangt ist, wird das absolute Selbst – Purnatva – sich automatisch einstellen.Das Gewahrsein des Selbst (Vastutva) wird erlangt durch die Wissenschaft, die das Selbstvom nicht-Selbst (Bheda <strong>Vignan</strong>) trennt. Gewahrsein vom Selbst (Vastutva) geschieht,wenn die Trennung zwischen dem nicht-Selbst (jada) und dem Selbst (Chetan)vorgenommen wird.And you can never call anyone a nastic without existence), in this world. Can you callanyone an a nastik? No one is born a nastik and when a person says, ‘I am an nastik’, thatis his ego (vikalp). But no one is born a nastik. What does nastik mean? It is that whichdoes not have existence. But your presence itself is proof of your existence. The onesaying, ‘I am a nastik’, is proof itself of his existence. And the word ‘nastik’ is a vikalp.Vikalp is a kind of an ego such as ‘I am nastik and he is astik.’Und niemals kannst du jemanden in dieser Welt als als existenzlos (Nastik; hinduistischephilosphische Richtung, die Gegenrichtung ist Astik) bezeichnen. Kannst du jemanden alsexistenzlos (Nastik) bezeichnen? Niemand wird als existenzlos geboren, und wennjemand sagt: "Ich bin ein Nastik", dann ist das sein Ego (Vikalp). Aber niemand wird alsExistenzloser (Nastik) geboren. Was bedeutet 'Nastik'? Es ist das, was keine Existenzbesitzt. Aber deine Gegenwart allein ist Beweis der Existenz. Der, der sagt: "Ich bin einNastik", ist selbst ein Beweis seiner Existenz. Und das Wort "Nastik" ist ein Ego (Vikalp).Vikalp ist eine Art von Ego, die sagt: "Ich bin existenzlos (Nastik und er ist Astik."Āstika (Sanskrit: आस्तिक āstika; "it (heaven) exists") and Nāstika (नास्तिक, nāstika; "itdoesn't exist") are technical terms in Hinduism used to classify philosophical schools andpersons, according to whether they accept the authority of the Vedas as supreme revealedscriptures, or not, respectively. By this definition, Nyāyá, Vaiśeṣika, Sāṃkhya, Yoga,107


Mimāṃsā and Vedānta are classified as āstika schools; and some schools like Cārvāka,Jainism and Buddhism are considered nāstika. [2] The distinction is similar to theorthodox/heterodox distinction in the West. In non-technical usage, the term āstika issometimes loosely translated as "theist", while nāstika is translated as "atheist". [3]However, this interpretation is distinct from the use of the term in Hindu philosophy.Notably even among the āstika schools, Sāṃkhya [4]Questioner: It’s like this, at the moment he is not able to establish existence; he is not evenable to feel the existence. His existence is there but he is not able to have the conviction ofit. Is that not how it is?Dadashri: No. There can never be any such person who does not have a sense of ‘I am’(astitva). Everyone has this feeling of ‘I am’. The words ‘I am’ themselves proclaim one’sexistence.Fragender: Es ist so: Im Moment ist man nicht in der Lage, seine Existenz zu etablieren,man kann nicht einmal die Existenz spüren. Seine Existenz ist vorhanden, aber man kannkeine Überzeugung davon haben. Ist es das, was es ist?Dadashri: Nein. Es kann niemals einen Menschen geben, der nicht ein Gefühl von 'Ich bin'(Astitva) hat. Jeder hat dieses Gefühl von 'Ich bin'. Die Worte 'ich bin' selbst verkündenseine Existenz.It is like this, every living being has its existence and it is aware of that existence (astitva).Every living being is aware of, ‘I am’ and that awareness never leaves. One is aware of ‘Iam’ even when one is asleep. So, one definitely has that awareness. But one is not able toattain the awareness of vastutva; one does not have the awareness of ‘Who am I?’ If aGnani Purush gives him that knowledge and it manifests, then he will advance.Es ist wie folgt: Jedes Lebewesen hat seine Existenz und ist sich dieser Existenz (Astitva)gewahr. Jedes Lebenwesen ist gewahr von 'ich bin', und dieses Gewahrsein geht niemalsweg. Man ist sich dieses 'ich bin' sogar im Schlaf bewusst. Also hat man definitiv diesesGewahrsein. Aber man ist nicht fähig, das Gewahrsein des Selbst (Vastutva) zu erlangen.Man hat nicht das Gewahrsein von 'Wer bin ich?'. Wenn ein Gnani Purush einem diesesWissen gibt und es sich manifestiert, dann wird man Fortschritte machen.What ‘we’ are saying is that every jiva is aware of its existence, but not of ‘its’ Self(vastutva). If one realizes ‘Who he is’ (vastutva), then it will continue towards the absolutestate. And the state of the absolute is niralumb (independent), it happens on its own;naturally and spontaneously. Just as after the second day of lunar fortnight moon (bija),there follows the third day of moon (trija), and then the fourth day of moon (choth); all thathappens naturally on its own, does it not? There will not be any problems if you do notbecome obstinate. If you uproot that ‘plant’ of Gnan; then it becomes a problem. If at timesit happens to get uprooted, you should know how to replant it.Was 'wir' sagen ist, dass jedes Lebewesen (Jiva) sich seiner Existenz bewusst ist, abernicht 'seines' Selbst (Vastutva). Wenn jemand realisiert 'wer er ist' (Vastutva), dann wird erin Richtung des absoluten Zustands weitergehen. Und der Zustand des Absoluten istunabhängig (Niralumb), er geschieht von alleine, natürlich und spontan. Genau wie nachdem zweiten Tag des zunehmenden Mondes (Bija) der dritte Mondtag (Trija) folgt, unddann der vierte(Choth); all das geschieht auf natürliche Weise von alleine, oder? Eswerden keine Probleme auftreten, wenn du nicht eigensinnig wirst. Wenn du dieseVorab-Übersetzung Aptavani 8 in deutsch 09-2012108


'Pflanze' von Gnan entwurzelst, dann wird es ein Problem. Wenn sie zu Zeiten entwurzeltwerden sollte, solltest du wissen, wie man sie wieder einpflanzen kann.When everything is clarified, you will find that the Self remains the same. As many kind ofpeople as there are, or as many kinds of jivas as there are, there are that many kinds ofsoul but none of them is a real Atma. They are all mechanical atmas. Do you understandall that?Wenn alles klargestellt ist, wirst du merken, dass das Selbst gleich bleibt. So vieleMenschen, die es gibt, oder so viele Arten von Lebewesen, die es gibt, genau so vieleArten von Seelen gibt es, aber keine davon ist das wirkliche Selbst (Atma). Sie sind allemechanisches Selbst. Verstehst du das?109

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