6 <strong>Foxx</strong> Früh übt sich...Früh übt sich, wer ein meistertänzer werden willbesuch bei der Jungen-Tanzklasse der <strong>Folkwang</strong> musikschuleIm Juli 2013 besuchte die Internetredaktion von NRW.TV die Jungen-Tanzklasse der<strong>Folkwang</strong> <strong>Musikschule</strong>. Auf den Fachbereich Tanz wurde die Redaktion durch die vonPublikum und Presse hochgelobten Tanzaufführungen in der Philharmonie <strong>Essen</strong> und inder Oper „Acis und Galatea“ im Salzlager der Kokerei Zollverein aufmerksam. Grundgenug für den Fotografen Martin Brand, einmal speziell der stets etwas unterrepräsentiertenGruppe der Jungen einen Besuch abzustatten.Es war für mich ein Hochgenuss, von der Unterrichtsstunde der Jungen unter Leitung desüberaus sympathischen Fachbereichsleiters Marius Bélise Impressionen einzufangen undzu erleben, wie er „seine Jungs“ spielerisch in die Welt des Tanzes einführt.Seit 18 Monaten treffen sich immer montags die Jungen Julian, Julius, Nathanael, Liam,Hannes und Noah. Sie sind zwischen 6 und 8 Jahre alt, und ihr Tanzunterricht wird vondem erfahrenen Pianisten Elmar Fromme am Flügel begleitet. „Unser Ziel ist es, bei denKindern ein Gefühl für Musik und Bewegung zu wecken“, erklärt mir Marius Bélise ineinem ausführlichen Gespräch. „Mit Musik und Tanz schulen wir eine vielgestaltige Ausdrucksweise,ein stärkeres Körperbewusstsein und nicht zuletzt auch den Charakter.“Fotos: Martin Brandneuer kurs für Jungen im alter von5 – 6 Jahren ab SeptemberMontags von 15:00 – 16:00 Uhr in der<strong>Folkwang</strong> <strong>Musikschule</strong>Infos und anmeldung:Regine Sommer, Tel. (0201) 88 44 103,E-Mail: regine.sommer@fms.essen.deSonntag, 15. Dezember, 15:00 UhrWeihnachtsvorstellung desFachbereichs TanzEin buntes Programm ausunterschiedlichen TanzrichtungenChorForum <strong>Essen</strong>,Fischerstraße 2-4, 45128 <strong>Essen</strong>Eintritt frei„Körper und Seele bilden eine Einheit – unter dieser Prämisse wird durch den Tanz gleichzeitigdas Selbstbewusstsein der Jungen gestärkt und entwickelt. So lernen die Kinderauf spielerische Art ihre Körper besser kennen und nehmen sich bewusster wahr.“Interessant war weiterhin von Bélise zu erfahren, dass die Jungen zu Beginn des Unterrichtsihre Körper zum Warmwerden mit Dehnübungen trainieren und gleichzeitig dieGrundlagen der Sprache des Tanzes lernen. Die Tanzklasse ist mit acht bis zehn Teilnehmernbewusst klein gehalten, um den natürlichen Bewegungsdrang der oftmals ungestümenJungen mit pädagogischem Geschick in tänzerische Bahnen zu lenken.„Tanzen ist zunächst einmal ein Sport wie jeder andere auch! Aber Tanzen ist auchLeidenschaft. Tanzen entwickelt Disziplin, Anmut, Flexibilität und macht außerdem in derGruppe mit Gleichgesinnten jede Menge Spaß! Jeder kann davon profitieren und für sichselbst viel gewinnen. Die Unterstützung der Eltern ist für Kinder enorm wichtig. Hat dasKind Talent oder den Wunsch zu tanzen, sollten die Eltern es wohlwollend fördern, begleitenund hundertprozentig unterstützen“, so Marius Bélise. Wenn man ihm zuhört,spürt man seine wahre Begeisterung, Ernsthaftigkeit und Verantwortung für den Tanzunterricht,auch und insbesondere für die Jungen.Der Fachbereichsleiter plant aufgrund der großen Resonanz, eine weitere Jungenklasseeinzurichten. Überdies sind weitere Aufführungen geplant, bei denen Mädchen undJungen neue Kraft und Motivation schöpfen können. Vielleicht wird ja sogar der eineoder andere begabte Junge ein Meistertänzer werden?Martin Brand, European News Agency
Elmar Fromme<strong>Foxx</strong>7mit rhythmus und gefühlelmar Fromme, unser mann am klavier im Fachbereich TanzRhythmus ist seine Leidenschaft. Äußerlich ruhig, entfacht ElmarFromme am Klavier eine musikalische Gefühlswelt. Er ist Korrepetitordes Fachbereichs Tanz der <strong>Folkwang</strong> <strong>Musikschule</strong>. Er hat an der<strong>Folkwang</strong> Hochschule (heute Universität) in <strong>Essen</strong>-Werden Schlagzeugfür Orchester und als Neben-pflichtfach Klavier studiert und ist schonseit 1991 an der FMS.Klavier live! Das ist ein fundamentaler Unterschied zum bloßen Abspieleneiner CD. Wenn Elmar Fromme Kinder beim Tanzen begleitet,stellt er sich ganz auf sie ein. Er spürt genau, wann er z. B. beimStampfen, Seitwärtsgalopp oder Schreiten der Kleinen das Tempo verlangsamenoder beschleunigen muss. Spannend für die Kinder undsehr beliebt sind auch die „Phantasiegeschichten“, mit denen Frommeam Klavier eine Atmosphäre schafft, in die sie einfach abtauchen können.Das hilft vor allem denjenigen, die zurückhaltender sind, aus sichherauszukommen. Bei den jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis25 Jahren gibt es im Tanzunterricht natürlich schwierigere und anspruchsvollereStücke. Dann begleitet Elmar Fromme nach Noten oderimprovisiert nach dem Takt – alles live.Im modernen Tanz und im Jazztanz wird zum Warmmachen auchgerne mal getrommelt. „Das ist eine ganz andere Welt“, so ElmarFromme. „Rhythmus ist einfach und komplex zugleich. Man musslernen zu hören.“ Über einfache Klatschübungen kommt man raschzusammen. Das erinnert Fromme an spanische Parks, in denen sichjunge Leute oft spontan zusammenfinden, um sich zu Gitarrenklängenrhythmisch klatschend zu bewegen.Im Laufe der Zeit hat Elmar Fromme immer mehr Erfahrungen gesammelt,auf welche Art und Weise Tanz und Musik miteinander verknüpftsind. Ihn interessiert Rhythmus, weil er körperbetont ist undetwas die Menschen Verbindendes hat. Musik transportiert Gefühle.Und wenn alles auf den Punkt kommt, dann entsteht ein Gemeinschaftsgefühl– ohne Worte, mit Geduld, am Klavier.Die Arbeit mit den Tanzschülerinnen und -schülern macht ihm sichtlichFreude, genau wie die Zusammenarbeit mit den Lehrkräften desFachbereichs. Sie schätzen ihn, denn er ist ein wichtiges Bindegliedzwischen ihnen und den Schülern. Dazu bedarf es einer großen Mengean Einfühlungsvermögen. Man muss fühlen, was passiert, und ständigaufmerksam sein – eine hohe Anforderung an den Pianisten.