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PDF 5 MB - Digitaler Fischartenatlas von Deutschland und Österreich

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VorwortDie vorliegende Broschüre setzt sich mit in Bayern eingewanderten Gr<strong>und</strong>elnauseinander. Dabei handelt es sich um Kleinfischarten, die ursprünglichaus dem Schwarzmeerraum kommen <strong>und</strong> in bayerische Gewässer eingewandertsind. Von einer Kooperation des Landesfischereiverbandes Bayern e. V.,den Fachberatungen für Fischerei der Bezirke Oberfranken, Unterfranken, Mittelfranken,Oberpfalz <strong>und</strong> Niederbayern, dem Lehrstuhl für Aquatische Systembiologieder Technischen Universität München, der Zoologischen StaatssammlungMünchen, der Universität Basel <strong>und</strong> dem Institut für Fischerei inStarnberg wurde die Verbreitung der einzelnen Gr<strong>und</strong>elarten in Bayern untersucht.Die vorliegende Broschüre liefert eine Momentaufnahme in diesem dynamischvoranschreitenden Ausbreitungsprozess für die Untersuchungsjahre 2010<strong>und</strong> 2011. Sie soll einen Einblick geben, warum sich Gr<strong>und</strong>eln bisher derarterfolgreich in unseren heimischen Flusssystemen etabliert haben.München, im Mai 2013Prof. Dr.-Ing. Albert GöttlePräsident des Landesfischereiverbandes Bayern e. V.


Abb. 1 Drei prominente Vertreter der »Schwarzmeergr<strong>und</strong>eln« im Portrait: Kessler-, Schwarzm<strong>und</strong>-<strong>und</strong> Flussgr<strong>und</strong>el (<strong>von</strong> links nach rechts).Rheineinzugsgebiet bereits im Jahre 2002 die niederländische Grenze <strong>und</strong> habenauf ihrem Weg enorme Populationsdichten im Donau-, Main- <strong>und</strong> Rheingebietausgebildet. Aber auch weiter östlich, in den Einzugsgebieten der FlüsseDnjepr, Don <strong>und</strong> Wolga beobachten Fachleute eine deutliche Ausdehnung desursprünglichen Verbreitungsgebietes mit Massenentwicklungen. Hier reicht dasAusbreitungsgebiet dieser Art heutzutage bis nach Moskau <strong>und</strong> darüber hinaus.Der Marmorierten Gr<strong>und</strong>el folgten in den letzten Jahren weitere invasive Gr<strong>und</strong>elartenmit ursprünglich weitaus südlicherem, bzw. östlicherem Verbreitungsgebiet.Insbesondere die Schwarzm<strong>und</strong>gr<strong>und</strong>el (Neogobius melanostomus) hatsich in den letzten Jahrzehnten weltweit ausgebreitet, mit invasiven Populationenim Einzugsgebiet der Großen Seen Nordamerikas, im Ostseeraum <strong>und</strong> ineiner Vielzahl der großen Flüsse Europas.3


Abb. 6 a, b Porträt einer Koppe (links) <strong>und</strong> einer Kesslergr<strong>und</strong>el (rechts). Für beide Arten bestehterhöhte Verwechslungsgefahr, jedoch ist die Schädel- <strong>und</strong> Körperform der Kesslergr<strong>und</strong>el vergleichsweiseabgeflacht. Ein sicheres Erkennungsmerkmal sind die zu einer Saugscheibe verwachsenenBauchflossen der Gr<strong>und</strong>el.ist, weshalb die Art auf den ersten Blick leicht mit der Mühlkoppe verwechseltwerden kann. Im Gegensatz zur Schwarzm<strong>und</strong>gr<strong>und</strong>el besitzt die Kesslergr<strong>und</strong>elkeinen schwarzen Fleck auf der ersten Rückenflosse. Die Bauchflosse ist sehrvariabel in ihrer Färbung <strong>und</strong> kann orangefarben, hellgelb bis hin zu graufarbensein. Zur Laichzeit ist die Bauchflosse der Männchen, ebenso wie der restlicheKörper, dunkel bis tief schwarz gefärbt.Die bevorzugte Nahrung der Kesslergr<strong>und</strong>el besteht aus wirbellosen Tieren <strong>und</strong>kleinen Fischen. Mageninhaltsuntersuchungen zeigten, dass Flohkrebse oft biszu ¾ der Nahrung ausmachen; auch Kannibalismus ist bekannt.Häufig findet man die Kesslergr<strong>und</strong>el in vom Menschen überformten Gewässerbereichen.Ähnlich wie bei den anderen beschriebenen Arten präferiert sieharte Strukturen, die als Unterstand <strong>und</strong> Bruthöhlen dienen. Konkurrenz zwischenden Gr<strong>und</strong>elarten, vor allem durch die Schwarzm<strong>und</strong>gr<strong>und</strong>el scheint dieKesslergr<strong>und</strong>el an den Rand der bevorzugten Habitate zu drängen. Man findetsie häufig an Übergängen zwischen verschiedenen Habitatstrukturen, immerjedoch assoziiert mit festen Unterstandsmöglichkeiten wie beispielsweise Kiesoder Steinschüttungen.8


Schwarzm<strong>und</strong>gr<strong>und</strong>el, Neogobius melanostomus (Pallas, 1814)Verbreitung:Die Schwarzm<strong>und</strong>gr<strong>und</strong>el verfügt <strong>von</strong> den genannten Arten weltweit über dasgrößte Verbreitungsgebiet. Fünf Jahre nach dem erstmaligen Auftreten der Kesslergr<strong>und</strong>elin <strong>Deutschland</strong> wurde die Schwarzm<strong>und</strong>gr<strong>und</strong>el im Jahr 2004 fastzeitgleich in der Donau bei Passau <strong>und</strong> Straubing nachgewiesen. In weniger alseinem Jahrzehnt hat sich diese Art in der Donau <strong>und</strong> den Unterläufen der größerenZuflüsse fast flächendeckend ausgebreitet. An einigen Orten wie beispielsweiseim oberfränkischen Rhein-Main-Donau-Kanal stellt die Art inzwischen diehäufigste Fischart dar <strong>und</strong> hat ehemalige Massenvorkommen der MarmoriertenGr<strong>und</strong>el weitestgehend verdrängt. Die Art hat sich mittlerweile in den Einzugsgebietennahezu aller großen Flüsse <strong>Deutschland</strong>s etabliert.Biologie:Zu erkennen ist die Gr<strong>und</strong>elart an ihrem charakteristischen schwarzen Fleck aufdem hinteren Ende der ersten Rückenflosse (Abb. 7). Des Weiteren weist sie einenschwarzen Strich zwischen Auge <strong>und</strong> M<strong>und</strong> auf, dem sie ihren deutschenNamen zu verdanken hat. Generell zeigt sie eine r<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> gedrungeneKörperform. Die Färbung variiert <strong>von</strong> gräulich bis bräunlich mit dunkelbraunenbis schwarzen Flecken. Die Schwarzm<strong>und</strong>gr<strong>und</strong>el erreicht in seltenen Fällen eineKörperlänge <strong>von</strong> bis zu 25 cm. Meistens bleibt sie jedoch deutlich kleiner.Die Schwarzm<strong>und</strong>gr<strong>und</strong>el ist sehr anpassungsfähigwas ihre Nahrungswahlbetrifft <strong>und</strong> damit gut an wechselndeBedingungen angepasst. Siefrisst bevorzugt Krebstiere (Wasserasseln,Schlick- <strong>und</strong> Flohkrebse), Mückenlarven<strong>und</strong> Weichtiere (Schnecken<strong>und</strong> Muscheln). Neben dengenannten Organismen werden aberauch andere Wirbellose, Detritus <strong>und</strong>verendete Tiere gefressen. Sie verschmähtsogar hartschalige MuschelnAbb. 7 Die Schwarzm<strong>und</strong>gr<strong>und</strong>el (Neogobiusmelanostomus). Ein sicheres Erkennungsmerkmalgegenüber den anderen Gr<strong>und</strong>elarten istder schwarze Fleck auf dem hinteren Ende derersten Rückenflosse.9


Die Ernährung der Nackthalsgr<strong>und</strong>el ist lediglich aus Bereichen ihres ursprünglichenVerbreitungsgebietes bekannt. Sie frisst dort überwiegend Krebstiere, verschmähtaber auch Würmer, Schnecken bzw. Muscheln <strong>und</strong> Fische nicht. Dieshängt wohl hauptsächlich <strong>von</strong> dem jahreszeitlich bedingten Nahrungsangebot ab.Im ursprünglichen Verbreitungsgebiet bewohnt die Nackthalsgr<strong>und</strong>el schlammige<strong>und</strong> sandige Bereiche. In ähnlichen Bereichen eines Altarms bei Regensburggelang der Erstnachweis dieser Art in <strong>Deutschland</strong>.Flussgr<strong>und</strong>el, Neogobius fluviatilis (Pallas, 1814)Verbreitung:Diese Gr<strong>und</strong>elart kommt seit ihrem Erstnachweis in <strong>Deutschland</strong> im Jahr 2008im Duisburger Hafen bereits in großen Teilen des Rheins vor <strong>und</strong> breitet sichweiter aus. Im Donausystem sind Nachweise bis nach Raba, <strong>Österreich</strong> (2003)bekannt. In Bayern wurde die Art bisher noch nicht nachgewiesen (Stand September2012). Ein Auftreten in den nächsten Jahren ist jedoch wahrscheinlich.Biologie:Kennzeichnend sind die schlanke Körperform <strong>und</strong> die hell-bläulich irisierendeFärbung (Abb. 9). Im Gegensatz zu den anderen Gr<strong>und</strong>elarten sind die Bauchflossenbei dieser Art auffallendhell gefärbt. Die Flussgr<strong>und</strong>el bewohntsandige Uferzonen, die sievor allem nachts zur Nahrungssuchenutzt. Wo die Gr<strong>und</strong>el sichtagsüber genau aufhält ist bishernoch unklar, Aquarienbeobachtungenzeigen, dass sich diese Artgerne in Sand eingräbt.Hauptnahrung der Flussgr<strong>und</strong>elsind wahrscheinlich kleine Fische<strong>und</strong> Flohkrebse.Abb. 9 Die Flussgr<strong>und</strong>el (Neogobius fluviatilis) wurdein Bayern bisher noch nicht nachgewiesen. AuffälligesMerkmal ist die hell-bläulich irisierende Färbung derKörperflanken.11


Verbreitung <strong>von</strong> Gr<strong>und</strong>eln in BayernAbbildung I. bis III.: Verbreitung der Marmorierten Gr<strong>und</strong>el, der Kesslergr<strong>und</strong>el<strong>und</strong> der Schwarzm<strong>und</strong>gr<strong>und</strong>el in Bayern. Die Bestandsdichten der drei Gr<strong>und</strong>elartenwurden an ausgewählten Gewässerabschnitten auf einer Länge <strong>von</strong>max. 3 km durch Elektro- <strong>und</strong>/oder Reusenbefischungen abgeschätzt, wobeizwischen »häufiges Vorkommen ( >100 Individuen pro Befischungsabschnitt)«,»geringes Vorkommen« (1–100 Individuen pro Befischungsabschnitt)« <strong>und</strong>»kein Nachweis« unterschieden wird. Die Befischungsergebnisse stammen ausden Jahren 2010/2011 <strong>und</strong> spiegeln eine Momentaufnahme für diesen Zeitraumwider. Als Datengr<strong>und</strong>lage flossen Befischungsdaten ein, die durch dieFachberatungen für Fischerei der Bezirke Oberfranken, Unterfranken, Mittelfranken,Oberpfalz <strong>und</strong> Niederbayern, das Bayerisches Landesamt für Umwelt,den Landesfischereiverband Bayern e.V. <strong>und</strong> durch ein <strong>von</strong> der DFG gefördertesProjekt des Lehrstuhls für Aquatische Systembiologie der Technischen UniversitätMünchen <strong>und</strong> der Zoologische Staatssammlung München (ProjektnummerGE 2169/1-1 <strong>und</strong> SCHL567/5-1 [AOBJ: 569812]) erhoben wurden.Abb. I.: (S. 13)Verbreitung der Marmorierten Gr<strong>und</strong>el (Proterorhinus semilunaris) im Zeitraum:2010/2011. Häufiges Vorkommen: >100 Individuen, geringes Vorkommen:1–100 Individuen, kein Nachweis.Abb. II.: (S. 14)Verbreitung der Kesslergr<strong>und</strong>el (Ponticola kessleri) Zeitraum: 2010/2011. HäufigesVorkommen: >100 Individuen, geringes Vorkommen: 1–100 Individuen,kein Nachweis.Abb. III.: (S. 15)Verbreitung der Schwarzm<strong>und</strong>gr<strong>und</strong>el (Neogobius melanostomus) Zeitraum:2010/2011. Häufiges Vorkommen: >100 Individuen, geringes Vorkommen:1–100 Individuen, kein Nachweis.12


DonauVorkommen der Marmorgr<strong>und</strong>el in Bayern Legende?????????????!?Aschaffenburg!?!?"SD!?!?!?"SDUnterfrankenSchweinfurtWürzburg"SD")"SDMainBamberg!?ForchheimOberfrankenHauptgewässerHäufiges VorkommenGeringes Vorkommen!? Kein NachweisNebengewässer") Häufiges Vorkommen") Geringes Vorkommen"SD Kein NachweisFränkischeNassachSaaleBauna chLohrMainAischFürthNürnbergErlangenRegnitzMittelfrankenOberpfalzRothRegenNaab")") ")RegensburgMain-Donau-KanalAltmühlSchwabenIngolstadt!?Oberbayern"SDNiederbayern!?!? !?Deggendorf"SDVilshofenDonauPaarAb ens!?VilsKilometer0 25 50Abb. I.


DonauVorkommen der Kesslergr<strong>und</strong>el in Bayern Legende?????????????Aschaffenburg")")UnterfrankenSchweinfurtWürzburg"SD"SD!?!?MainBamberg!?OberfrankenHauptgewässerHäufiges VorkommenGeringes Vorkommen!? Kein NachweisFränkischeNassachSaaleNebengewässer") Häufiges Vorkommen") Geringes VorkommenBauna chLohrMain"SD Kein Nachweis"SDForchheimAischFürthMittelfranken!?!?NürnbergErlangenRegnitzOberpfalzRothRegenNaab!?"SD!?"SD"SDRegensburgMain-Donau-KanalAltmühlSchwabenIngolstadt!?Oberbayern"SDNiederbayernDeggendorf")VilshofenDonauPaarAb ensVilsKilometer0 25 50Abb. II.


DonauVorkommen der Schwarzm<strong>und</strong>gr<strong>und</strong>el in Bayern Legende?????????????Aschaffenburg"SD!?"SDUnterfranken!?SchweinfurtWürzburg"SD"SD!?!?MainBamberg!?OberfrankenHauptgewässerHäufiges VorkommenGeringes Vorkommen!? Kein NachweisFränkischeNassachSaaleNebengewässer") Häufiges Vorkommen") Geringes VorkommenBauna chLohrMain"SD Kein Nachweis"SDForchheimAischFürthMittelfrankenNürnbergErlangenRegnitzOberpfalzRothRegenNaab!?"SD") ")RegensburgMain-Donau-KanalAltmühlSchwabenIngolstadt!?Oberbayern"SDNiederbayernDeggendorf")VilshofenDonauPaarAb ensVilsKilometer0 25 50Abb. III.


Rechtliche Einstufung der in<strong>Deutschland</strong> vorkommenden ArtenRote Liste gefährdeter ArtenDie Marmorierte Gr<strong>und</strong>el wurde 1998, nachdem sie über die Donau nach<strong>Deutschland</strong> vorgedrungen war, als erste der Schwarzmeergr<strong>und</strong>eln mit demStatus »ungefährdet« in die Rote Liste gefährdeter Tiere <strong>Deutschland</strong>s aufgenommen.In der aktuellen Version <strong>von</strong> 2009 werden Marmorierte Gr<strong>und</strong>el,Flussgr<strong>und</strong>el, Kesslergr<strong>und</strong>el <strong>und</strong> Schwarzm<strong>und</strong>gr<strong>und</strong>el als Neobiota geführt<strong>und</strong> in keine der Gefährdungskategorien eingestuft.In der Bayerischen Roten Liste <strong>von</strong> 2003 erscheinen Kesslergr<strong>und</strong>el <strong>und</strong> MarmorierteGr<strong>und</strong>el als Arten auf der Vorwarnliste. Bei der anstehenden Überarbeitungder Bayerischen Liste werden die derzeit vorkommenden pontokaspischenGr<strong>und</strong>elarten analog zur b<strong>und</strong>esdeutschen Liste nicht mehr bewertet.EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL)Bei der fischbasierten Bewertung des ökologischen Gewässerzustands nach denVorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) finden die pontokaspischenGr<strong>und</strong>eln in <strong>Deutschland</strong> bislang noch keine Berücksichtigung. Gr<strong>und</strong>hierfür sind die bislang bestehenden Wissenslücken hinsichtlich der Lebensraumansprüche(z. B. Wanderdistanz, Nahrungspräferenz) der einzelnen Arten.Erst, wenn eine deutschlandweit anerkannte einheitliche ökologische Klassifizierungder verschiedenen Gr<strong>und</strong>elarten vorliegt, können diese als Indikatorartenin das bestehende Bewertungsverfahren integriert werden.16


Ausführungsverordnung Bayerisches Fischereigesetz(AVBayFiG, 2010)Gemäß der Verordnung zur Ausführung des bayerischen Fischereigesetzes(AVBayFiG) existiert für keine der Schwarzmeergr<strong>und</strong>eln eine Fangbeschränkungennach Zeit oder Maß (§ 11 Abs. 3 Satz 1). Das Zurücksetzen nach dem Fang(§ 11 Abs. 8) sowie der Erstbesatz sind verboten (§ 22 Abs. 4 Satz 1). Dementsprechendsind gefangene Schwarzmeergr<strong>und</strong>eln dem Gewässer zu entnehmen,tierschutzgerecht zu töten <strong>und</strong> einer sinnvollen Verwertung zuzuführen.Schwarze Liste invasiver Arten <strong>Deutschland</strong>sIm Rahmen der Vorgaben der Konvention zur Artenvielfalt wurde für <strong>Deutschland</strong><strong>und</strong> <strong>Österreich</strong> eine Methodik zur Klassifizierung gebietsfremder Arten <strong>und</strong> derenGefährdungspotenzial für die heimische Flora <strong>und</strong> Fauna erarbeitet. Die Einteilunginvasiver Arten in Schwarze, Graue <strong>und</strong> Weiße Listen soll dem Artenschutz einFrühwarnsystem <strong>und</strong> ein Instrument zum effektiven Management der Ausbreitungbieten. Die Schwarze Liste für Arten mit den größten negativen Auswirkungenwird in drei Teillisten untergliedert, welche hauptsächlich auf die Größe desAusbreitungsareals <strong>und</strong> vorhandene Bekämpfungsmaßnahmen Bezug nehmen.Die Graue Liste – mit zwei Teillisten – beinhaltet Neobiota für welche lediglich begründeteAnnahmen (Handlungsliste) oder Hinweise (Beobachtungsliste) für einepotenzielle Gefährdung einheimischer Arten vorliegen. In der Weißen Liste findensich gebietsfremde Arten ohne Gefahrenpotenzial für die Biodiversität.Nur eine der fünf hier betrachteten Gr<strong>und</strong>elarten, die Schwarzm<strong>und</strong>gr<strong>und</strong>elNeogobius melanostomus, wurde in die Schwarze Liste aufgenommen, daes Erkenntnisse gibt, dass sie die heimische Biodiversität durch ihre starke Konkurrenzgegenüber einheimischen Fischen gefährdet. Zudem kommt sie bereitsgroßräumig vor. Weiter gibt es die begründete Annahme, dass sie bei hohenBestandsdichten einen starken Fraßdruck auf Weichtiere (Mollusken) wie Muscheln<strong>und</strong> Schnecken ausübt.Für alle weiteren hier behandelten Gr<strong>und</strong>eln gibt es derzeit keine begründetenAnnahmen oder Belege, dass <strong>von</strong> ihnen eine Gefährdung der Biodiversitätausgeht.17


Tab.1: Einstufungen der pontokaspischen Gr<strong>und</strong>eln in der schwarzen Liste invasiver Arten <strong>Deutschland</strong>. (Nehring et al. 2010)Wiss. Name Gemeiner Name Status* Einstufung Verbreitung #Neogobius fluviatilis Flussgr<strong>und</strong>el Etabliert Graue Liste – Beobachtung KleinräumigBabka gymnotrachelus Nackthalsgr<strong>und</strong>el Neu Graue Liste – Beobachtung KleinräumigPonticola kessleri Kesslergr<strong>und</strong>el Etabliert Graue Liste – Beobachtung KleinräumigNeogobius melanostomus Schwarzm<strong>und</strong>gr<strong>und</strong>el Etabliert Schwarze Liste – Management GroßräumigProterorhinus semilunaris Marmorierte Gr<strong>und</strong>el Etabliert Graue Liste – Beobachtung Kleinräumig* Etabliert: Die gebietsfremde Art überdauert wildlebend im Bezugsgebiet über einen längeren Zeitraum <strong>und</strong> pflanzt sich selbständig fort.#Kleinräumig: Die gebietsfremde Art weist im Bezugsgebiet ein bis mehrere, zum Teil deutlich <strong>von</strong>einander entfernte Vorkommen(sgebiete)auf, die aber nicht mehr als etwa 1 % der Gesamtfläche ausmachen.#Großräumig: Die gebietsfremde Art weist im Bezugsgebiet zahlreiche, meist sich über ein großes Gebiet erstreckende Vorkommen auf.18


Gründe für die Ausbreitung<strong>und</strong> BestandsentwicklungDer Erfolg gebietsfremder Schwarzmeergr<strong>und</strong>eln in mitteleuropäischen Gewässernzeigt sich in den vielerorts hohen Bestandsdichten <strong>und</strong> ihrer rasantenAusbreitung. Menschliche Eingriffe in die Natur, vor allem in Gewässer, spielenhierbei vermutlich eine wesentliche Rolle. So wurde mit der Vernetzung ehemalsgetrennter Flusseinzugsgebiete durch Kanäle eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage füreine weite Verbreitung geschaffen. Eine Schlüsselfunktion <strong>von</strong> europaweiter Bedeutungkommt dabei dem bayerischen Rhein-Main-Donau-Kanal zu, der dieursprünglich isolierten Einzugsgebiete <strong>von</strong> Donau <strong>und</strong> Rhein miteinander verb<strong>und</strong>enhat. Darüber hinaus begünstigten vielerorts strukturelle <strong>und</strong> hydromorphologischeVeränderungen die Etablierung. So bilden Blocksteinschüttungen,Buhnenfelder <strong>und</strong> Kanäle mit geringer Strömungsgeschwindigkeit einen idealenLebensraum <strong>und</strong> schaffen damit Konkurrenzvorteile gegenüber heimischenFließgewässerarten (Abb. 10). Darüber hinaus sind Schwarzmeergr<strong>und</strong>eln anAbb. 10 a, b, c Mit Blocksteinschüttungen, Buhnenfeldern, Querbauwerken <strong>und</strong> künstlich angelegtenKanälen schafft der Mensch ideale Lebensräume für Gr<strong>und</strong>eln <strong>und</strong> verursacht somit Konkurrenzvorteilegegenüber heimischen Fließgewässerarten.


höhere Wassertemperaturen gut angepasst <strong>und</strong> profitieren <strong>von</strong> Kühlwassereinleitungen<strong>und</strong> Stauanlagen, in denen sich das Wasser stärker erwärmen kannals in naturnahen Fließgewässerstrecken. Auch im Zuge des Klimawandels isteine weitere Begünstigung zu erwarten. Viele Schwarzmeergr<strong>und</strong>eln sind generellsehr anpassungsfähig <strong>und</strong> zeigen hohe Toleranz gegenüber vielen Umweltparametern.Aufgr<strong>und</strong> ihres breiten Nahrungsspektrums <strong>und</strong> ihrer Anpassungsfähigkeitkommen Gr<strong>und</strong>eln besonders gut mit Veränderungen aquatischer Lebensräume<strong>und</strong> Nahrungsnetze zurecht. In weiten Bereichen der Donau dominieren inzwischengebietsfremde Wirbellose wie Höckerflohkrebse, Schlickkrebse, Garnelen<strong>und</strong> Muscheln, die ebenfalls aus dem pontokaspischen Raum stammen<strong>und</strong> den Gr<strong>und</strong>eln eine ideale Nahrungsgr<strong>und</strong>lage bieten. Da der fortschreitendeProzess der Veränderung ganzer Nahrungsnetze weltweit stark voranschreitet<strong>und</strong> invasive Arten nur schwer zu bekämpfen sind, sollte das Hauptaugenmerkauf die Verhinderung weiterer Verschleppungen exotischer Artengerichtet werden.Unabhängig <strong>von</strong> den Ursachen der Ausbreitung steht zu befürchten, dass einheimischeArten, auch im Zusammenhang mit dem globalen Klimawandel,durch invasive Arten zusehends verdrängt werden können.Abb. 11 a, b Gebietsfremde Wirbellose wie der große Höckerflohkrebs (Dikerogammarusvillosous, links) <strong>und</strong> die Wandermuschel (Dreissena polymorpha, rechts) haben sichebenfalls aus dem pontokaspischen Raum über das Rhein-Main-Donausystem etabliert. Siestellen für Gr<strong>und</strong>eln vielerorts eine ideale Nahrungsgr<strong>und</strong>lage dar.20


Auswirkungen auf denheimischen FischbestandInvasive Gr<strong>und</strong>eln sind für ihr Auftreten in extrem dichten Beständen bekannt.Mit ihrer Präsenz forcieren sie Interaktionen mit einheimischen Arten, in denendie gebietsfremden Fische als neue Konkurrenten, Beute oder Räuber auftreten.In den bisher untersuchten Ökosystemen konnten nach der Etablierung eingewanderterGr<strong>und</strong>elpopulationen Veränderungen in der Bestandsdichte <strong>und</strong>Artenzusammensetzung <strong>von</strong> Fischnährtieren nachgewiesen werden. Vor allemMakrozoobenthos wie Kleinkrebse, Insektenlarven <strong>und</strong> Weichtiere stellen diebevorzugte Beute invasiver Gr<strong>und</strong>eln dar. Diese Wirbellose sind jedoch aucheine wichtige Nahrungsquelle für viele einheimische Fische. Hohe Zahlen nichtheimischerGr<strong>und</strong>eln können sich somit über Nahrungskonkurrenz negativ aufeinheimische Fischarten auswirken, insbesondere auf diejenigen Arten mit spezialisiertenNahrungsansprüchen.Invasive Gr<strong>und</strong>eln sind ferner in der Lage, einheimische bodenlebende Fischartenmit ähnlichen Habitat- <strong>und</strong> Nahrungsansprüchen aus ihrem bevorzugtenLebensraum <strong>und</strong> vor allem aus Laichhabitatenzu verdrängen. Labor- <strong>und</strong>Freilanddaten aus den USA bestätigen,dass durch die Anwesenheit <strong>von</strong>Schwarzm<strong>und</strong>gr<strong>und</strong>eln die Beständeder dort heimischen bodenlebendenKleinfischarten (Groppen, Springbarsche)negativ beeinflusst werden können.Freilandbeobachtungen an derDonau haben gezeigt, dass <strong>von</strong> derKesslergr<strong>und</strong>el unter anderem adulteAbb. 12 Ausgewachsene Kesslergr<strong>und</strong>eln überwältigenmühelos auch größere Beute wie hei-Exemplare bedrohter endemischerKleinfischarten wie z. B. die des Zingelsmische Kleinfischarten, in diesem Fall eine Bachschmerle(Barbartula gefressen werden.barbartula).21


Nach bisherigen Erfahrungen aus Donau <strong>und</strong> Rhein muss aufgr<strong>und</strong> der Ernährungsweise<strong>und</strong> der Fähigkeit, in kurzer Zeit hohe Bestandsdichten ausbilden zukönnen, da<strong>von</strong> ausgegangen werden, dass <strong>von</strong> Gr<strong>und</strong>eln auch gegenüber demLaich <strong>und</strong> den Jugendstadien größerer heimischer Fische ein enormer Fraßdruckausgeht. Die Laichzeiten zahlreicher einheimischer Fischarten fallen in eine Periodedes Frühjahrs, in der Gr<strong>und</strong>eln in der Donau bereits aktiv jagen <strong>und</strong> fressen.Negative Auswirkungen auf die Reproduktion heimischer Fischarten sinddaher wahrscheinlich. Massive Gr<strong>und</strong>elvorkommen treten in Bayern überwiegendin der Barben- <strong>und</strong> Brachsenregion auf, wodurch hauptsächlich Cypriniden(z. B. Barbe, Döbel, Hasel, Laube, Nase, Rotauge, etc.) <strong>und</strong> Perciden (z. B.Barsch, Zander, etc.) mit ähnlichen Strukturpräferenzen hinsichtlich Laich- <strong>und</strong>Jungfischhabitaten betroffen sind. In den Nordamerikanischen Seen wurden Bestandsrückgänge<strong>von</strong> großen Raubfischen wie dem Namaycush-Saibling unteranderem auf den Laichfraß durch Schwarzm<strong>und</strong>gr<strong>und</strong>eln zurückgeführt.Die tatsächliche Bandbreite <strong>und</strong> Stärke der Auswirkungen, welche die neu eingewandertenGr<strong>und</strong>eln auf die heimischen Fischarten <strong>und</strong> Ökosysteme habenwerden, sind nur sehr schwer vorauszusagen <strong>und</strong> häufig erst anhand umfassenderLangzeitstudien auszumachen.Generell stellen die verschiedenen Gr<strong>und</strong>elarten für die heimische Raubfischfaunaauch eine neue <strong>und</strong> leicht verfügbare Nahrungsquelle dar. Mageninhaltsanalysen<strong>von</strong> Barschen, Zandern <strong>und</strong> Welsen zeigen, dass sich die Raubfischfaunazunehmend auf das neue Beutespektrum einstellt <strong>und</strong> somit regulativ aufMassenvorkommen <strong>von</strong> Gr<strong>und</strong>eln einwirken kann. In ihren ursprünglichen Verbreitungsgebietenist bekannt, dass die Dichte des Zanderbestandes unmittelbar<strong>von</strong> der Gr<strong>und</strong>eldichte abhängen kann. Insofern ist zu erwarten, dass insbesonderedie Bestände <strong>von</strong> Aal, Zander <strong>und</strong> Aalrutte als potenzielle Hauptfraßfeinde<strong>von</strong> Gr<strong>und</strong>elvorkommen profitieren können.Die Populationen invasiver Gr<strong>und</strong>eln befinden sich vielerorts noch in einer frühenPhase der Etablierung, die üblicherweise durch extrem hohe Besiedlungsdichtengekennzeichnet ist. Möglicherweise pendeln sich die Bestände nach einigerZeit <strong>von</strong> selbst auf einem niedrigeren Niveau als zu Beginn der Invasionein.22


Auswirkungen auf Berufs- <strong>und</strong>AngelfischereiDie Massenvorkommen der Gr<strong>und</strong>eln stellen aufgr<strong>und</strong> der Gefährdung für die einheimischeFischfauna auch in der Berufsfischerei ein ernsthaftes Problem dar. Ander Regnitz <strong>und</strong> am oberfränkischen Rhein-Main-Donau-Kanal beklagen BerufsfischerGr<strong>und</strong>elanteile <strong>von</strong> bis zu 90% an der Gesamtbeute in ihren Reusen. Aufgr<strong>und</strong>ihrer geringen Größe <strong>und</strong> des fehlenden Bekanntheitsgrades lassen sich dieseFische wirtschaftlich kaum vermarkten. Anders ist dies in den ursprünglichen Herkunftsländernder Gr<strong>und</strong>elarten. Dort hingen zeitweise große Zweige der Fischindustrieam Gr<strong>und</strong>elfang, welche überwiegend zu Konserven verarbeitet wurden.Große Vorkommen an Gr<strong>und</strong>eln können außerdemzu einem Anstieg der Populationsdichten fischfressenderVögel, also zu mehr Fraßfeinden heimischer <strong>und</strong>wirtschaftlich relevanter Fischarten führen. In Bereichender Ostsee wurde seit Ausbreitung invasiverGr<strong>und</strong>eln ein Anstieg der Kormoranpopulationen bisum das Zehnfache verzeichnet. Auch Magenanalysenhaben bestätigt, dass Gr<strong>und</strong>eln schnell einen großenBestandteil der Kormorannahrung ausmachen können.Die zunehmende Eingliederung <strong>von</strong> invasiven Gr<strong>und</strong>elartenin die heimische Nahrungskette birgt jedoch nochweitere Risiken. Gr<strong>und</strong>elarten können als potenzielle(Zwischen-) Wirte für neozoische Parasiten <strong>und</strong> Krankheitenneue Infektionswege erschließen <strong>und</strong>/oder einenneuen Vektor für Toxine <strong>und</strong> andere Schadstoffeinnerhalb des Nahrungsnetzes bilden.Die Einwanderung nicht heimischer Gr<strong>und</strong>eln ist keinreines Problem der Berufsfischerei. Auch die Angelfischereileidet unter den hohen Bestandszahlen. Als Fi-Abb. 13 Berufsfischer mitMassenfängen an Kessler<strong>und</strong>Schwarzm<strong>und</strong>gr<strong>und</strong>elnaus dem Main.23


Abb. 14 a, b Ein häufiges Bild an <strong>Deutschland</strong>s großen Flüssen: Kaum befindet sich der Köder imWasser hängt bereits eine Schwarzm<strong>und</strong>gr<strong>und</strong>el am Haken.schereischädlinge treten vor allem die größer werdenden Arten Schwarzmaulgr<strong>und</strong>el<strong>und</strong> Kesslergr<strong>und</strong>el in Erscheinung. Bei Massenvorkommen gehen dieFische aufgr<strong>und</strong> ihres neugierigen <strong>und</strong> aggressiven Beißverhaltens Anglern soschnell <strong>und</strong> zahlreich an den Haken, dass eine sinnvolle Angelfischerei auf andereFischarten, insbesondere in der Nähe <strong>von</strong> Blocksteinschüttungen, vielerortskaum mehr möglich ist. In erster Linie sind hier<strong>von</strong> Stipp- <strong>und</strong> Feederangler betroffen,welche ihre tierischen Köder (z. B. Maden, Würmer) in Gr<strong>und</strong>nähe anbieten.Mitunter wird auch das Raubfischangeln mit größeren Ködern (Fischfetzen,Köderfische) <strong>und</strong> teilweise sogar das Spinnfischen mit künstlichen Ködernbeeinträchtigt.Aufgr<strong>und</strong> der Massenvorkommen in einigen Gewässern wird sich ein unbeabsichtigterFang <strong>von</strong> Gr<strong>und</strong>eln nicht gänzlich ausschließen lassen, die nachfolgendenTipps können jedoch als Leitlinien bei der Reduktion <strong>von</strong> Gr<strong>und</strong>elbissenhelfen:• Gr<strong>und</strong>eln reagieren als räuberische Augenjäger stark auf optische Reize.Wenn möglich, verwenden Sie daher farblich dezente, nicht lebende, bzw.pflanzliche Köder.• Der Lebensraum aller in Bayern auftretenden Gr<strong>und</strong>elarten ist der Gewässerboden.Der Anbiss erfolgt überwiegend in Gr<strong>und</strong>nähe, bieten Sie ihrenKöder daher etwas weiter darüber als üblich an.• Mit Ausnahme der Fluss- <strong>und</strong> Nackthalsgr<strong>und</strong>el halten sich die Tiere tagsüberbevorzugt auf steinigen Untergründen mit ausreichenden Unterschlupfmöglichkeitenauf. Meiden Sie diese Bereiche (z. B. Steinpackungen)bei der Auswahl ihres Angelplatzes.24


Was kann man gegen eineweitere Ausbreitung unternehmen?Mit fischereilichen Maßnahmen ist die Problematik <strong>von</strong> hohen Gr<strong>und</strong>elbeständennicht lösbar. Dies liegt insbesondere daran, dass sich die Gr<strong>und</strong>elartenbspw. einer wirksamen <strong>und</strong> flächendeckenden Elektrobefischung weitestgehendentziehen. Durch den geringen Auftrieb aufgr<strong>und</strong> der fehlendenSchwimmblase <strong>und</strong> die versteckte Lebensweise im Lückensystem <strong>von</strong> Blocksteinschüttungenist es nahezu unmöglich, eine wirksame Bestandsdezimierungmittels Elektrofischerei zu gewährleisten. Die Anzahl der im Gewässer verbleibendenIndividuen ist schlichtweg zu groß. Auch die relativ wirksame Fangmethodedurch Reusenfischerei gestaltet sich in den strukturreichen Lebensräumen<strong>von</strong> Gr<strong>und</strong>elarten mitunter schwierig, da hier üblicherweise eine starkeStrömung <strong>und</strong> im Wasser befindliche Gegenstände ein Auslegen der Fanggerätebehindern.Die weltweit rasante Invasion <strong>von</strong> Gewässern durch gebietsfremde Gr<strong>und</strong>elartenin den letzten Jahrzehnten zeigt weiterhin, dass Querbauwerke wie Wehre,Wasserkraftanlagen, etc. als potenzielle Wanderbarrieren nur sehr geringen Einflussauf die Ausbreitung <strong>und</strong> Ausbreitungsgeschwindigkeit dieser Fischartenhaben. Limitierende Faktoren hierfür bilden vielmehr ökologisch bedingte Wanderbarrieren,wie die Temperatur oder die Beschaffenheit <strong>von</strong> Gewässerstruktur<strong>und</strong> Habitat. Paradoxerweise sind es gerade eben die durch den Menschen verursachtenregulativen Eingriffe wie Querbauwerke <strong>und</strong> Uferbefestigungen, diedie Lebensbedingungen für invasive Gr<strong>und</strong>eln begünstigen, gleichzeitig jedochheimischen Fischarten Nachteile bereiten. Hauptfaktoren bilden hierbei wie bereitserwähnt die zunehmende Erwärmung unserer Gewässer sowie die Uferbefestigungmit Blocksteinschüttungen (Abb. 10).Eine langfristig wirksame Methode zur Bestandsdezimierung kann nur unterBerücksichtigung <strong>von</strong> ökologischen Aspekten entwickelt werden. Unsere weitgehendstark regulierten Flüsse mit atypischen Uferstrukturen weisen eine wenigflusstypische Vergesellschaftung heimischer Fischarten auf, wohingegen die25


faunenfremden Gr<strong>und</strong>elarten häufig anzutreffen sind. Eine Umgestaltung hinzu naturnahen, flusstypischen Uferstrukturen mit Schotterbänken <strong>und</strong> angeschlossenenAuen würde die heimische Fischfauna fördern <strong>und</strong> der Ausbreitung<strong>von</strong> Gr<strong>und</strong>eln entgegenwirken. Eine konsequente Umsetzung europäischer wienationaler Maßgaben zum Gewässerschutz (EU-WRRL, NATURA 2000, Wasserhaushaltsgesetz,Bayerische Biodiversitätsstrategie) wäre einer Eindämmungder Invasoren-Ausbreitung <strong>und</strong> der heimischen Biodiversität gleichermaßen förderlich.Eine Biomanipulation anhand eines verstärkten Raubfischbesatzes zur Dezimierung<strong>von</strong> Gr<strong>und</strong>elbeständen kann derzeit nur auf unzureichenden wissenschaftlichenErkenntnissen erfolgen <strong>und</strong> birgt ökologische Risiken. Indem sichGr<strong>und</strong>eln trotz ihrer geringen Größe auch <strong>von</strong> anderen Kleinfischen (piscivor)ernähren, üben sie auf den Klein- <strong>und</strong> Jungfischbestand eines Gewässers zusätzlichenPrädationsdruck aus <strong>und</strong> stellen somit für die heimische Raubfischfaunabedeutende Nahrungskonkurrenten dar. Insbesondere für den Jungfischbestandrein fischfressender Fischarten wie Hecht <strong>und</strong> Zander, die in ihrerErnährung schon in frühen Stadien fast ausschließlich auf Fischbrut, bzw. Kleinfischeangewiesen sind, können Gr<strong>und</strong>eln – auf direkte Weise durch Prädation<strong>und</strong> indirekte Weise durch Nahrungskonkurrenz – eine Bedrohung darstellen.Den anpassungs- <strong>und</strong> durchsetzungsfähigen Gr<strong>und</strong>eln ermöglicht ihr enormbreites Nahrungsspektrum bei kritischen Nahrungsengpässen ein Ausweichenauf andere verfügbare Nahrungsquellen, die für heimische Fischarten unzugänglicheRessourcen bleiben (z. B. exotische Muschelarten). Weiterhin sind diebisherigen Erfahrungswerte über den tatsächlich <strong>von</strong> heimischen Raubfischenausgehenden Fraßdruck auf Gr<strong>und</strong>elpopulationen noch nicht ausreichend, umallgemeingültige Aussagen über regulatorische Anwendungsmöglichkeiten treffenzu können. Hier ist ein natürlich-dynamischer Prozess im Gange <strong>und</strong> dieZukunft wird zeigen, welche Raubfischarten sich die neu verfügbare Nahrungsquellean Gr<strong>und</strong>eln auf nachhaltige Weise zunutze machen können <strong>und</strong> eventuellsogar da<strong>von</strong> profitieren.Erfahrungen aus der Vergangenheit haben gezeigt, dass ein überstürzter biomanipulativerEingriff häufig eine Reihe <strong>von</strong> weiteren erheblichen ökologischenProblemen hervorrufen kann. Ein gezielter Raubfischbesatz zur Dezimierung <strong>von</strong>Gr<strong>und</strong>elpopulationen sollte in jedem Fall unter fischereifachlicher Begleitung, z. B.26


Abb. 15 a, b Künstliche Imitationen <strong>von</strong> Gr<strong>und</strong>eln erzielen in Gewässern mit häufigem Vorkommenhervorragende Fangergebnisse beim Raubfischangeln.in Abstimmung mit den Fachberatungen für Fischerei, in einem der jeweiligen gewässerökologischenSituation spezifisch angepasstem Maße erfolgen.In Hinblick auf die fischereiliche Hegeverpflichtung sollten Gr<strong>und</strong>elbestände befischt<strong>und</strong> dem Gewässer entnommen werden. Alle in Bayern vorkommendenneozoischen Gr<strong>und</strong>elarten besitzen keine Schonzeit <strong>und</strong> kein Mindestmaß <strong>und</strong>dürfen somit ganzjährig entnommen werden. Auch wenn die Gr<strong>und</strong>eln derzeitfischereilichen Schaden anrichten, unterliegen sie, wie alle anderen Fischarten,dem Tierschutzgesetz <strong>und</strong> sind nach dessen Vorgaben zu behandeln. Das bedeutet,dass Gr<strong>und</strong>eln bei der Entnahme aus dem Gewässer waidgerecht zu tötensind <strong>und</strong> einer sinnvollen Verwertung zugeführt werden müssen. Raubfischanglersollten ordnungsgemäß getötete Gr<strong>und</strong>eln unbedingt als Köderfischeverwenden. Vielerorts lässt sich bei heimischen Raubfischen eine Ausbildung<strong>von</strong> Nahrungspräferenzen für Gr<strong>und</strong>elarten vermuten, d.h. die Raubfischfaunastellt sich zunehmend auf diese häufig <strong>und</strong> leicht verfügbare Beute ein. FürSpinnangler geben Gr<strong>und</strong>eln, angeboten an Spinnsystemen, welche ursprünglichfür Koppen konzipiert wurden, aufgr<strong>und</strong> der analogen Morphologie einenhervorragenden <strong>und</strong> effektiven Köderfisch ab. Auch künstliche Imitationen<strong>von</strong> Gr<strong>und</strong>eln gewinnen in diesem Zusammenhang immer mehr an Bedeutung(Abb. 15).Auf keinen Fall dürfen Gr<strong>und</strong>eln aus dem Gewässer lebend mitgenommen<strong>und</strong> als Köderfische in anderen Gewässern verwendet werden. Aufgr<strong>und</strong> der Verschleppungsgefahrgilt dies insbesondere auch an »gr<strong>und</strong>elfreien« Nebengewässern<strong>und</strong> Oberläufen, die einem Gewässersystem mit besiedeltem Hauptfluss (z. B.Donau) angehören. Des Weiteren ist es verboten, gefangene Gr<strong>und</strong>eln als KöderoderZierfische für die Aquaristik zu verkaufen, zu züchten oder weiterzuverbreiten.27


Kochrezeptefür schmackhafte Gr<strong>und</strong>elnIn der hiesigen Angelfischerei gelten Gr<strong>und</strong>eln vor allem als unerwünschter <strong>und</strong> leiderzunehmender Beifang. In der Fischküche sind sie für die meisten Angler wohl aucheher uninteressant, wenn sie nicht sogar als abstoßend oder gar ungenießbar gehaltenwerden. Die wenigsten wissen, dass Gr<strong>und</strong>eln in Osteuropa als Delikatesse gelten.Probieren sollte man sie auf jeden Fall einmal. Denn wenn man auf den Geschmackgekommen ist, stehen sie dem Angler ganzjährig <strong>und</strong> zahlreich zur Verfügung. Siehaben einen barschähnlichen Geschmack <strong>und</strong> ihre Zubereitung ist denkbar einfach.Frittierte Gr<strong>und</strong>el mit DipDurch einen Schnitt wird die Bauchhöhle geöffnet. Dann das Messer hinter demKopf am Rücken ansetzen <strong>und</strong> auf Höhe der Brustflossen einschneiden bis die Wirbelsäuledurchtrennt ist. Der Kopf kann nun mitsamt den Eingeweiden entnommenwerden. Anschließend werden die Fische noch unter fließendem Wasser gesäubert.Die einfachste Zubereitungsart ist, wenn die gesäuberten Fische in gewürztem Mehl(Salz, Pfeffer, Kräuter) gewälzt <strong>und</strong> in der Pfanne angebraten oder frittiert werden.So zubereitet sehen sie knusprig <strong>und</strong> lecker aus. Von den Gräten ist beim Essen wenigzu spüren <strong>und</strong> auch die Mittelgräte kann bei Längen bis 12 cm problemlos mitgegessenwerden. Dazu können verschiedene Dips serviert werden <strong>und</strong> als Beilageempfehlen sich Bratkartoffeln oder Weißbrot.Remuladen-Dip• 1 kleine Zwiebel• 1 Gewürzgurke• 1 Sardellenfilet• ½ B<strong>und</strong> Petersilie• je 1 EL Kerbel <strong>und</strong>Estragon feingehackt• 1 EL Kapern• 2 Eigelb• 1 TL Senf• 1 / 8 l Öl28


Zubereitung Zwiebel, Gurke <strong>und</strong> Sardellenfilet kleinschneiden, Kräuter kleinhacken.Eigelb mit Senf verrühren, langsam das Öl mit dem Schneebesen aufschlagen biseine geschmeidige Mayonaise entsteht. Kräuter <strong>und</strong> Kapern dazugeben <strong>und</strong> nachGeschmack mit Salz, Zucker <strong>und</strong> Zitronensaft abschmecken.Limetten-Petersilien-Dip• 1 Becher saure Sahne • 1 gepresste Knoblauchzehe• Saft <strong>von</strong> 1 Limette • 6 EL PetersilieZubereitung Alles verrühren <strong>und</strong> mit Salz, Pfeffer, Zucker abschmecken.Fischfond aus Gr<strong>und</strong>elnEbenso eignen sich die vorbereiteten Gr<strong>und</strong>eln ausgezeichnet für die Herstellung einesFischfonds. Er lässt sich gut auf Vorrat kochen <strong>und</strong> portionsweise in Gefrierbeutelneinfrieren.Für die Herstellung <strong>von</strong> ca. 2 Liter Fond benötigt man etwa:• 1 Kilo Gr<strong>und</strong>eln • Petersilie, Thymian, Lorbeer• eine Stange Lauch • Salz <strong>und</strong> Pfeffer• einen Staudensellerie • Butter• 2 Schallotten • einen halben Liter• 1 Fenchelknolle trockenen WeißweinZubereitung Die vorbereiteten Gr<strong>und</strong>eln in einem Topf mit zerlassener Butter bei kleinerHitze ziehen lassen. Das gewaschene <strong>und</strong> in gleich große Stücke geschnittene Gemüse(Lauch, Staudensellerie, Schallotten <strong>und</strong> Fenchel) hinzufügen. Kurz andünstenlassen <strong>und</strong> mit dem Weißwein ablöschen. Daraufhin mit kaltem Wasser aufgießen <strong>und</strong>die Gewürze zufügen (Lorbeerblatt, 2-3 Zweige Thymian, Pfefferkörner, Salz). DenFond langsam aufkochen <strong>und</strong> leicht köcheln lassen. Dabei entstehender Schaum musswährend des Kochens mit einer Kelle abgeschöpft werden. Nach ca. 30 Minuten istder Fond fertig <strong>und</strong> kann durch ein Tuch oder feines Sieb abgeseiht werden.29


GlossarAVBayFiGAusführungsverordnung zum bayerischenFischereigesetz. Die Verordnung ist auf derHomepage des LFV Bayern unter »Rechtliches«abrufbar.BiomanipulationBiotechnologie zur Steuerung <strong>von</strong> Nahrungsketten,hier im Rahmen der Gewässerbewirtschaftung.Das Ziel ist eine Begrenzung<strong>von</strong> ausgesuchter Biomasse überden Aufbau eines gut entwickelten Raubfischbestandes.CyprinidenKarpfenartige Fische (Cyprinidae), Weißfische.DetritusZerfallende organische Substanzen wieReste abgestorbener Pflanzen <strong>und</strong> Tiere.EinzugsgebietFür jeden Abschnitt eines Gewässers lässtsich das Gebiet angeben, aus dem allesWasser dieser Stelle zufließt. Die Grenzedes Einzugsgebiets wird über die Wasserscheidedefiniert.Elektrofischerei/ElektrobefischungFang <strong>von</strong> Fischen mittels elektrischen Strom.Fische werden angezogen <strong>und</strong> betäubt. DieMethode ist genehmigungspflichtig <strong>und</strong> nurin begründeten Fällen, z. B. zur Bestandsaufnahme,genehmigungsfähig.Endemit/endemischEinheimische Tier- oder Pflanzenart, dienur in einem definierten Gebiet vorkommt.FischbiomasseGewichtsmäßiger Fischbestand, meist ausgedrücktin kg. (Fischertrag: ha/kg)HabitatCharakteristischer Lebensraum einer Tierart(Latein: habitare = »wohnen«).HydromorphologieBeschreibt die vorhandenen Gewässerstrukturen<strong>und</strong> das damit verb<strong>und</strong>ene Abflussverhalteneines Gewässers in seinerräumlichen <strong>und</strong> zeitlichen Ausdehnung.InitialpopulationGruppe <strong>von</strong> Individuen, die eine Fortpflanzungsgemeinschaftbilden, bzw. neu gründen(=initiieren).Invasive Spezies/BioinvasorenLebewesen, welche sich in einem Gebietausbreiten, in dem sie nicht heimisch sind.(Teilmenge der Neobiota)MakrozoobenthosGesamtheit der am Gewässergr<strong>und</strong> (Benthal)lebenden tierischen Organismenbis zu einer definierten Größe (»mit demAuge noch erkennbar«).NeobiotaDie Gesamtheit an Arten, die sich – ohneoder mit menschlicher Einflussnahme – ineinem Gebiet etabliert haben, in dem siezuvor nicht heimisch waren.Neozoen/neozoischUnterbegriff für neobiotische Tiere. (analoghierzu: Neophyten = neobiotischePflanzen)ÖkosystemGanzheit <strong>von</strong> Organismen <strong>und</strong> Umwelteines Lebensraumes.PercidenBarschartige Fische, Echte Barsche (Percidae).QuerbauwerkBauwerk, welches quer über ein Fließgewässerreicht (z. B. Wehre, Staudämme)<strong>und</strong> damit das natürliche Abflussverhalten<strong>und</strong> die Durchgängigkeit für Lebewesen<strong>und</strong> Feststoffe beeinträchtigt.30


WRRLWasserrahmenrichtlinie der EU – im Jahr2000 vorgelegt <strong>und</strong> in nationales Rechtumgesetzt. Die Richtlinie verlangt die Herstellungdes »guten ökologischen Zustandsbzw. Potenzials« unserer Gewässer bis 2015<strong>und</strong> schließt dabei nicht nur die Wasserqualität,sondern auch die Gewässerstruktur sowieFlora <strong>und</strong> Fauna ein.Weiterführende LiteraturBrandner J., Auerswald K., Cerwenka A. F.,Schliewen U. K., Geist J. (2013): Comparativefeeding ecology of invasive Ponto-Caspiangobies. Hydrobiologia 703: S.: 113–131.Emde S., Rueckert S., Palm H. W.,Klimpel S. (2012) Invasive Ponto-CaspianAmphipods and Fish Increase theDistribution Range of the AcanthocephalanPomphorhynchus tereticollis in theRiver Rhine. PLOS ONE 7(12): e53218.Doi:10.1371/journal.pone.0053218.Fachberatung für Fischerei, Bezirk Niederbayern(2010) Situation der Meergr<strong>und</strong>elnin der niederbayerischen Donau – Kartierungsergebnisse2010. Bericht im Rahmender Folgemaßnahmen Fischartenkartierungim Auftrag des Bayerischen Staatsministeriumsfür Landwirtschaft <strong>und</strong> Forsten.Fachberatung für Fischerei, Bezirk Mittelfranken(2011) Abschlussbericht zumVorkommen pontokaspischer Gr<strong>und</strong>elartenin Mittelfranken. Nürnberg. S: 1–13.Fitzsimons J. et al. (2006): Laboratoryestimates of salmonine egg predation byro<strong>und</strong> gobies (Neogobius melanostomus),sculpins (Cottus cognatus and C. bairdi), andcrayfish (Orconectes propinquus). Journal ofGreat Lakes Research 32(2): S.: 227–241.Freyhof J. (2009): Rote Liste der imSüßwasser reproduzierenden Neunaugen<strong>und</strong> Fische (Cyclostomata & Pisces).Fünfte Fassung. – Naturschutz <strong>und</strong> BiologischeVielfalt (B<strong>und</strong>esamt für Naturschutz)70(1), S.: 291–316.Haertl M., Cerwenka A. F., BrandnerJ., Borcherding J., Geist J., Schliewen U. K.(2012): First record of Babka gymnotrachelus(Kessler, 1857) from Germany (Teleostei,Gobiidae, Benthophilinae). Spixiana35, S.: 155–159.Keller R. P., Geist J., Jeschke J. M., KühnI. (2011): Invasive species in Europe: ecology,status, and policy. Environmental SciencesEurope 23.Kornis, M. S. et al. (2011): Twenty yearsof invasion: a review of ro<strong>und</strong> gobyNeogobius melanostomus biology, spreadand ecological implications. Journal of FishBiology (2012) 80, S.: 235–285.Kwon T. D. et al. (2006): Trophic transferand biotransformation of polychlorinatedbiphenyls in zebra mussel, ro<strong>und</strong> goby,and smallmouth bass in Lake Erie, USA.Environmental Toxicology and Chemistry25(4): p. 1068–1078.Nehring S., Essl F., Klingenstein F., NowackC., Rabitsch W., Stöhr O., WiesnerC., Wolter C. (2010): Schwarze Liste invasiverArten: Kriteriensystem <strong>und</strong> SchwarzeListen invasiver Fische für <strong>Deutschland</strong><strong>und</strong> für <strong>Österreich</strong>. BfN-Skripten 285: S.:1–185.Paintner S., Seifert K. (2006): First recordof the ro<strong>und</strong> goby, Neogobius melanostomus(Gobiidae), in the German Danube.Lauterbornia 58, S.: 101–107.Paintner, S. (2007) Schwarzmeergr<strong>und</strong>elnauf dem Vormarsch! Ausbreitung <strong>von</strong>Neozoen, Auswirkungen auf die heimischeFischfauna. Vortragsskript der SVK-Fischereitagung2007, Künzell.(RFG) Rheinfischergenossenschaft inNRW (2011): Invasive Gr<strong>und</strong>eln im Rhein.Informationen für Rheinangler. Faltblatt.31


Geschäftsstelle RFG: Römerhofweg 12,50374 Erftstadt.Silkenat W., Kolahsa M. (2011): FischkartierungBayern. Verbreitung der Schwarzmeergr<strong>und</strong>elnim Bezirk Unterfranken. BezirkUnterfranken, Fachberatung für Fischerei,Würzburg. S.: 1–56.Stemmer, B. (2008): Fluss-Gr<strong>und</strong>elnim Rhein-Gewässersystem. Natur in NRW4/08, S.: 57–60.Strätz C., Klupp R., Speierl T., Popp M.,Kuhlen K., Müller K. (2010) Erfassung der inoberfränkischen Gewässern lebenden Neozoen(Neubürger) »Schwarzmeergr<strong>und</strong>eln«(Neogobiidae). Bezirk Oberfranken, Fachberatungfür Fischerei, Bayreuth. S.: 1–63.Wiesner et al. (2010): GebietsfremdeFische in <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> <strong>Österreich</strong> <strong>und</strong>mögliche Auswirkungen des Klimawandels.BfN-Skripten 279 (2010),S.: 1–196.KontaktadressenLandesfischereiverband Bayern e. V.Pechdellerstraße 1681545 MünchenTel. +49(0)89-642726-0Bayerische Landesanstaltfür LandwirtschaftInstitut für FischereiWeilheimer Straße 882319 StarnbergTel. +49(0)8151-2692-0Fachberatung für das Fischereiwesendes Bezirks OberbayernVockestraße 7285549 HaarTel. +49(0)89-452349-0Fachberatung für das Fischereiwesendes Bezirks NiederbayernGestütstraße 584028 LandshutTel. +49(0)871-808-1993Fachberatung für das Fischereiwesendes Bezirks OberpfalzLudwig-Thoma-Straße 1493051 RegensburgTel. +49(0)941-9100-0Fachberatung für das Fischereiwesendes Bezirks OberfrankenLudwigstraße 2095444 BayreuthTel. +49(0)921-604-1469Fachberatung für das Fischereiwesendes Bezirks MittelfrankenMaiacher Straße 60d90441 NürnbergTel. +49(0)911-424399-0Fachberatung für das Fischereiwesendes Bezirks UnterfrankenSilcherstraße 597074 WürzburgTel. +49(0)931-7959-1412Fachberatung für das Fischereiwesendes Bezirks SchwabenMörgener Straße87775 SalgenTel. +49(0)8266-86265-11Technische Universität MünchenLehrstuhl für Aquatische SystembiologieMühlweg 2285354 FreisingTel. +49(0)8161-713947Zoologische Staatssammlung MünchenSektion IchthyologieMünchhausenstraße 2181247 MünchenTel. +49(0)89-8107-0Universität BaselProgramm MGUVersalgasse 1CH-4051 BaselTel. +41(0)61-267040032


ImpressumHerausgeberLandesfischereiverband Bayern e. V.AutorenMatthias Abele,Büro für Umweltplanung <strong>und</strong> GIS-AnalysenRobert Bäumler,Animus aquae, Büro für fischereifachliche ErhebungenDr. Hermann Bayrle,Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut fürFischereiJörg Brandner,Bayerisches Landesamt für Umwelt, Referat 57 - Fisch- <strong>und</strong>Gewässerökologie (vorher: Technische Universität München,Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie)Alexander F. Cerwenka,Technische Universität München, Lehrstuhl für AquatischeSystembiologieZoologische Staatssammlung München, Sektion IchthyologieProf. Dr. Jürgen Geist,Technische Universität München, Lehrstuhl für AquatischeSystembiologieDr. Philipp Hirsch,Universität Basel, Programm MGUDr. Irene Kalchhauser,Universität Basel, Programm MGUDr. Robert Klupp,Bezirk Oberfranken, Fachberatung für das FischereiwesenMichael Kolahsa,Bezirk Unterfranken, Fachberatung für das FischereiwesenGunter Kraus,Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut fürFischereiDr. Stephan Paintner,Bezirk Niederbayern, Fachberatung für das FischereiwesenDr. Constanze Pietsch,Universität Basel, Programm MGUDr. Thomas Ring,Bezirk Oberpfalz, Fachberatung für das FischereiwesenDr. Ulrich K. Schliewen,Zoologische Staatssammlung München, Sektion IchthyologieJohannes Schnell,Landesfischereiverband Bayern e.V., Referat III - Fischerei,Gewässer- <strong>und</strong> NaturschutzDr. Michael Schubert,Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut fürFischereiDr. Wolfgang Silkenat,Bezirk Unterfranken, Fachberatung für das FischereiwesenDr. Thomas Speierl,Bezirk Oberfranken, Fachberatung für das FischereiwesenPatrick Türk,Landesfischereiverband Bayern e.V., Freier MitarbeiterReferat III - Fischerei, Gewässer- <strong>und</strong> NaturschutzDr. Thomas Vordermeier,Bezirk Mittelfranken, Fachberatung für das FischereiwesenRedaktionPatrick TürkJohannes SchnellGrafische GestaltungUhl + Massopust, AalenDruckJ. Gotteswinter GmbH, MünchenPapiergedruckt auf FSC ® -zertifiziertem PapierBildnachweisM. Ache, S. 19, Abb. 10 a–c,TUM (J. Brandner), S. 4, Abb. 2 a, b · S. 5, Abb. 3,· S. 20, Abb. 11 a, bS. Emde, S. 3, Abb. 1 · S. 24, links, Abb. 14 aA. Hartl, Titelbild · S. 6, Abb. 4 · S. 7, Abb. 5 · S. 8, links,Abb. 6 a · S. 9, Abb. 7 · S. 10, Abb. 8 · S. 11, Abb. 9· S. 21, Abb. 12P. Türk, S. 27, Abb. 15 a, bT. Schäfer, S. 28W. Silkenat, Rückseite · S. 8, rechts, Abb. 6 b· S. 23, Abb. 13,S. Wolfschaffer, S. 24, rechts, Abb. 14 bBezugLandesfischereiverband Bayern e. V.Pechdellerstraße 1681545 MünchenTelefon +49 (0) 89 64 27 26-0Email: poststelle@lfvbayern.dewww.lfvbayern.deDas Projekt wurde im Rahmen der Arten- <strong>und</strong> Gewässerschutzprojektedes LFV Bayern e. V. durchgeführt <strong>und</strong> ausMitteln der Fischereiabgabe gefördert.Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründetenRechte, insbesondere die der Übersetzung, desNachdrucks, des Vortrags, der Entnahme <strong>von</strong> Abbildungen,der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischemoder ähnlichem Weg <strong>und</strong> der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagenbleiben, auch bei nur auszugsweiserVerwertung, vorbehalten. Nachdruck <strong>und</strong> Wiedergabe,auch nur auszugsweise, nur mit Genehmigung des/der Herausgebers/Herausgeber.© Landesfischereiverband Bayern e. V.,1. Auflage, Mai 2013,Artikelnummer 000151, Auflagenhöhe: 2250 Stück


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