KollegInnen vermutet. Was die KollegInnen betrifft, so ist die vermutete Wirkung etwasgeringer (51% Anteil trifft völlig/eher zu) als bei sich selbst (58%).Der Aspekt des Active Ageing wird nicht nur beim Zugang zum Coaching (Teilnahmemotive,vgl. Kapitel 5), sondern auch bei der Bewertung der Wirkung des AB-Coachings eher nachrangig gesehen. Zumindest was die Sensibilisierung der Geschäftsführungfür die Veränderung von Bedürfnissen älterer ArbeitnehmerInnenbetrifft, sind 45% der befragten GeschäftsführerInnen der Ansicht, dass diesvöllig zutrifft, weitere 20% glauben, dass dies eher zutrifft. Aus Fremdsicht der Mitarbeiterinnensind die Zustimmungswerte etwas niedriger: 24% halten eine diesbezüglicheSensibilisierung ihrer Geschäftsführung für völlig, 32% für eher gegeben.Abbildung 22: Einschätzung von Wirkungen; oberer Balken GeschäftsführerInnen,unterer Balken Beschäftigtepositiver Einfluss auf Arbeitsklima insgesamt im Betrieb48%33%5% 8%8%27%32%13%24%4%Steigerung des Interesses für LLL und WB30%33%23%10% 5%38%20%18%24%Sensibilisierung GF für sich verändernde Bedürfnisse ältererArbeitnehmerInnen45%20%13%18%5%24%32%4%32%7%Sensibilisierung Beschäftigte für alter(n)sgerechtes Arbeiten20%20%23%30%8%20%25%13%39%3%Positiver Einfluss auf Gesundheitsbewusstsein derBeschäftigten23%43%15%15%5%20%30%15%35%Verbesserungen gezielt für die älteren ArbeitnehmerInnen13%10%23%43%13%11%18%20%44%7%0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%Trifft völlig zuTrifft eher zuTrifft eher nicht zuTrifft gar nicht zukeine AngabeQuellen: L&R Datafile 'AB-C_Betriebsbefragung_screening', 2010; L&R Datafile 'AB-C_Beschäftigtenbefragung’, 2010; Geschäftsführungen insgesamt jeweils n=40, Beschäftigte jeweilsn=7152
Wenn es um die Frage der Sensibilisierung der Beschäftigten selbst oder derKollegInnen für das Thema Alter und alter(n)sgerechtes Arbeiten geht, dannwird die Wirkung des AB-Coachings noch skeptischer beurteilt. Hier stimmen seitensder Geschäftsleitungen nur noch 20% völlig und 20% eher zu, dass durch das AB-Coaching die Beschäftigten für das Thema Alter und alter(n)sgerechtes Arbeitensensibilisiert wurden. Die MitarbeiterInnen selbst sehen bei sich Zustimmungswertevon 20% (trifft völlig zu) bzw. 25% (trifft eher zu). Wenn die befragten MitarbeiterInnendies für ihre KollegInnen einschätzen sollen, dann nimmt die Zustimmungsrateweiter ab: nur 14% stimmen völlig zu, dass durch das AB-Coaching die KollegInnenfür das Thema sensibilisiert wurden, weitere 25% stimmen eher zu.Was die Verbesserung der Situation von älteren Beschäftigten betrifft, so wirddies nur von einer Minderheit der befragten GeschäftsführerInnen (13% trifft voll,10% trifft eher zu) und Mitarbeiterinnen (11% trifft voll, 18% trifft eher zu) gesehen.Dies zeigt, dass die unmittelbare Auswirkung des AB-Coachings für die Zielgruppeälterer ArbeitnehmerInnen eher verhalten beurteilt wird. Es wird nicht davon ausgegangen,dass sich durch die im Anschluss an das AB-Coaching umgesetzten Maßnahmendie Situation von älteren KollegInnen umgehend verbessert.Da das AB-Coaching auch die gesundheitliche Situation der MitarbeiterInnen beleuchtetund auf die Gesundheitsförderung abzielt, wäre eine mögliche Wirkungsdimensiondie Beeinflussung des Gesundheitsbewusstseins. Der Aussage, dass dasAB-Coaching einen positiven Einfluss auf das Gesundheitsbewusstsein ausgeübthat, stimmen 23% der GeschäftsführerInnen völlig, weitere 43% eher zu. Die Beschäftigtenselbst sehen dies skeptischer: 50% sehen einen positiven Einfluss (20%stimmen völlig, 30% eher zu). Wenn es um die Beurteilung der Auswirkungen auf dasGesundheitsbewusstsein der KollegInnen geht, dann wird nur von 42% (14% stimmenvöllig, 28% eher zu) ein positiver Einfluss auf das Gesundheitsverhalten wahrgenommen.9.3 Zusammenschau der WirkungsdimensionenDie Bewertungsprofile machen deutlich, dass die Schaffung eines Kommunikationsraumesaußerhalb der üblichen betrieblichen Strukturen und Routinen ein zentralesErgebnis des AB-Coachings darstellt. Dies dokumentiert sich unter anderem auch inden hohen Zustimmungswerten beim Statement, dass durch das AB-Coaching dasArbeitsklima im Betrieb positiv beeinflusst wurde. Dies stellt eine Grundvoraussetzungdafür dar, dass weitere Schritte folgen können, auf die sich Geschäftsführungund Belegschaft einigen.Weitreichendere Auswirkungen im Sinne einer Veränderung von Orientierungen undWerthaltungen – wie z.B. die Beeinflussung des Gesundheitsbewusstseins, der Weiterbildungsorientierungoder des Umgangs mit älteren Arbeitskräften – sind eher ineingeschränktem Ausmaß festzustellen. Da es sich dabei aber um längerfristige Veränderungsprozessehandelt, kann dies auch nicht als unmittelbar zu beobachtendeWirkung erwartet werden.Dennoch sollte nicht vernachlässigt werden, dass zumindest bei einem Teil der MitarbeiterInnendurch das AB-Coaching Denkanstösse gesetzt wurden, die auch nachdem AB-Coaching Wirkung zeigen. Dabei wird deutlich, dass vom AB-Coaching einewichtige Initialwirkung ausgeht, die aber weitergeführt werden muss, indem konkreteMaßnahmen geplant und umgesetzt werden, die intendierte Folgewirkungen zeigen.53