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Effektivitätsbewertung - L&R Sozialforschung

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Abbildung 14: Felder in denen Verbesserungsmöglichkeiten und Maßnahmenaufgezeigt wurden, MehrfachantwortenGesundheit33%56%65%Arbeitsbedingungen59%65%43%Führungsorganisation, Unternehmenskultur59%60%61%Kompetenz, Qualifizierung18%66%50%0% 20% 40% 60% 80% 100%Betriebe screening (n=32)Betriebe vertiefend (n=20)TeilnehmerInnen (n=51)Quellen: L&R Datafile 'AB-C_Betriebsbefragung_screening', L&R Datafile 'AB-C_Betriebsbefragung_vertiefend' sowie L&R Datafile 'AB-C_Beschäftigtenbefragung’, 2010; Basissind jeweils nur jene Unternehmen / Beschäftigte, die angaben, dass konkreteVeränderungsmöglichkeiten bzw. Maßnahmen aufgezeigt wurden.Eine Tendenz inhaltlicher Schwerpunkte lässt sich dahin gehend feststellen, dass inUnternehmen des gewerblichen/produzierenden Sektors stärker Fragen der Arbeitsbedingungenbearbeitet wurden als im Dienstleistungsbereich, wo vermehrt Führungsorganisationund Unternehmenskultur auf der Agenda standen.Interessant sind die großen Diskrepanzen in der Wahrnehmung der Geschäftsführungs-und Beschäftigtenebene in den Bereichen Qualifizierung und Gesundheit. Imersteren Fall liegt die Vermutung nahe, dass das Aufzeigen von Möglichkeiten imFeld der (betrieblichen) Weiterbildung eher als Auftrag an die Leitungsebene formuliertwurde, als unmittelbar die Beschäftigten selbst adressierte. Aus deren Perspektivestellte sich der Qualifizierungsbereich – vielleicht auch im Rahmen der QBB insgesamt– stärker als Feld mit Entwicklungspotential für den Betrieb dar. Dies würdeerklären, warum die GeschäftsführerInnen zu einem weit größeren Anteil diesesMaßnahmenfeld als Handlungsfeld aus dem AB-Coaching ‚mitgenommen’ haben alsdie Beschäftigten.Eine Interpretation der Diskrepanz im Gesundheitsbereich muss davon ausgehen,dass, da die Einzelgespräche dem standardisierten Erhebungsbogen folgten, eineThematisierung dieses Bereichs grundsätzlich erfolgte. Von den Beschäftigten referiertallerdings nur jede/r Dritte auf dieses Feld als eines für mögliche Verbesserungsmaßnahmen.Es entspricht der Wahrnehmung der BeraterInnen und auch einzelnerGeschäftsführerInnen, dass Beschäftigte Gesundheit häufig als „ihr privatesThema“ verstehen und keine diesbezüglichen Interventionen von betrieblicher Seiteerwarten oder wünschen. Konkret wird das Beispiel genannt, dass Beschäftigteselbst über die Verwendung der vom Betrieb zur Verfügung gestellten Schutzgeräte(Gehörschutz und Brille) entscheiden wollen und dass diese Entscheidung den Betriebnichts angehe. Auf diese Weise ließe sich die große Divergenz in der Wahrnehmungdes Gesundheitsfeldes zwischen Geschäftsführung und Beschäftigten erklären,die insbesondere im produzierenden Gewerbe auftritt – wo erhöhte körperlicheBelastungen auftreten (vgl. auch Kapitel 3.2) und wo Fragen des Arbeitsschutzeswie der genannte Gehörschutz eine größere Bedeutung haben: In diesem Wirt-33

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