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Reaktion auf die Aussagen von Dr. Jan-Schulte Hillen im ...

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<strong>Reaktion</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Aussagen</strong> <strong>von</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Jan</strong>-<strong>Schulte</strong> <strong>Hillen</strong> <strong>im</strong>Conterganforum zum Urteil des OLG <strong>von</strong> Gernot Stracke:<strong>Dr</strong>. <strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong> <strong>Hillen</strong>Jetzt, nachdem das Urteil in 2. Instanz <strong>die</strong>sem Rechtsstreit eine Pause gewährt, inder sich alle Beteiligten vermutlich <strong>die</strong> Wunden lecken, erscheint es mir wichtig,kurz Bilanz aus Sicht eines „unbeteiligten“ Zuschauers zu ziehen.Gernot StrackeHier unterliegt <strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong> bereits einer ersten Fehleinschätzung. Er kann in<strong>die</strong>sem Verfahren gar nicht als „unbeteiligter“ Zuschauer, sondern allenfalls alsbefangener und subjektiver Beobachter in Erscheinung treten. Das gilt um so mehr,als auch der Bruder als Anwalt des Vaters involviert ist. Die sich <strong>im</strong> weiterenemotional steigernden Äußerungen <strong>von</strong> <strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong> zeigen, dass er persönlichbetroffen ist. Von „unbeteiligt“ kann somit in <strong>die</strong>ser Angelegenheit keine Rede sein.Zum Urteil des OLG<strong>Dr</strong>. <strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong> <strong>Hillen</strong>Zu den vielen Jubelschreien, mit denen hier <strong>im</strong> Forum seitens Pauser understaunlicherweise den Geschädigten der "Sieg der Kunstfreiheit" gefeiert wird undzu all denen, <strong>die</strong> sich freuen, daß "Grünenthal und <strong>die</strong> Familie <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong> vorGericht verloren haben möchte ich Folgendes klarstellen:Erinnere ich mich richtig, daß das Gericht zunächst klar ausgeführt hat, dass <strong>die</strong>Produzenten viele Szenen des <strong>Dr</strong>ehbuches (und nur <strong>die</strong>se Scenen wurde ja <strong>von</strong>Grünenthal und <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong> angegriffen) <strong>auf</strong> den <strong>Dr</strong>uck der bisherigenVerfügungen nicht in den finalen Film übernehmen durften? Das heißt, wenn jetztUlrich Deppendorf vom WDR den “Sieg der Kunstfreiheit feiert“, so ist das eigentlichetwas peinlich. Die Firma Zeitsprung mußte <strong>auf</strong> rechtliche Anordnung eine großeMenge <strong>von</strong> Szenen aus dem Film streichen. Insofern kann ja nun wirklich nichtbehauptet werden, daß das, was Souvignier als Kunstwerk geplant hat, <strong>auf</strong> Sendunggeht. Was <strong>im</strong>mer jetzt gesendet wird, ist ein vom Gericht kastriertes „Kunstwerk“.Daß nun trotzdem seitens Zeitsprung Freude darüber herrscht, daß der Film nichtkomplett verboten wird (was ja gar nicht Plan der Kläger war...), ist verständlich. Esgaht ja um sehr, sehr viel Geld, der Film war ja längst ins Ausland verk<strong>auf</strong>t worden.Dafür kann man sich schon mal kastrieren lassen....Enttäuschend eigentlich: Ein Künstler, der zu seinem Werk steht, sollte sichehrlicherweise weigern, es beschneiden zu lassen. Denn ist nicht derjenige, derletzte Hand an das Kunstwerk legt, der Erschaffende? Haben am Ende der Anwalt<strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong> und <strong>die</strong> Firma Grünenthal dem Werk den letzten Feinschliff gegeben?Ich will das nicht vertiefen und mich dem Werk selber zuwenden.Gernot StrackeHerr Souvignier <strong>von</strong> der Firma Zeitsprung hat <strong>die</strong> „Unwahrheiten“ deutlichhervorgehoben, <strong>die</strong> in <strong>die</strong>ser Aussage stecken. Damit lässt sich ein Urteil vom OLGnicht kritisieren. Das Urteil ist sehr ausgewogen und Dank der hervorragendenrichterlichen Vorbereitung äußerst besonnen entschieden worden. Die Kunstfreiheitwurde mit sehr guter Begründung vor den Argumenten des Klägers / der Klägerverteidigt und geschützt. Auch als Sohn eines Anwaltes sollte man Urteile


Nun zu der Lösung, <strong>die</strong> unser deutsches Rechtssystem vorgeschlagen hat<strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>Es soll nach der erhitzten Debatte in den Me<strong>die</strong>n über den Film auch noch demüberforderten Zuschauer ein Abspann vor und nach dem Film gezeigt werden,welcher dem Zuschauer klarmacht, daß es sich hier um Fiktion handelt. Kann einKünstler noch tiefer sinken?Wenn ich ein gelbes Bild male und mir jemand sagt: “Entweder Du schreibstdaneben:„Das Bild ist nicht gelb, es sieht nur so aus, in Wirklichkeit ist es blau“ oderDu darfst es nicht ausstellen!“, schreibe ich dann ein Schild oder verbrenne ichvoller Trotz mein Werk?Andererseits scheint der geplante Abspann das Einzige an dem Film, - in dem <strong>auf</strong> soeinzigartig unglückliche Weise historische Ereignisse falsch wiedergegeben werden –zu sein, das wahr ist und so ist <strong>die</strong> Intention des OLG vielleicht weitsichtiger alsgedacht.Aber warum dann überhaupt noch den Film zwischen den Abspannen noch zeigen?Machen wahre Ereignisse aus einer Schmonzette einen Dokumentarfilm?Und wenn ja, was macht ein Abspann, der erklärt „alles nur gelogen“ dann aus<strong>die</strong>sem „Dokumentarfilm“? Einen Doku-Einheitsbrei? Wo bleibt der Anspruch der„Künstler“, den Zuschauer bewegen zu wollen wenn das „bewegende Produkt“ denLabel „alles nur gelogen“ trägt? Ich denke mir, es geht wohl mehr darum, wie eindeutscher Kritiker schreibt: „ein gelangweiltes Puplikum weiter zu langweilen“.Gernot StrackeHier ist viel Polemik <strong>im</strong> Spiel, <strong>die</strong> verdeutlicht, wie „unbeteiligt“ der Zuschauer <strong>Jan</strong><strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong> wirklich ist. Er kann offensichtlich nicht hinnehmen, dass der Film alsSpielfilm, und nicht als Dokumentarfilm gedreht wurde. Er vertritt, anscheinend wiesein Bruder sowie der Geschäftsführer der Fa. Grünenthal, <strong>die</strong> Meinung, dass sichdas Thema „Contergan“ nicht zum Spielfilm eigne. Der Bruder war es schließlichauch, der den Spielfilm vor dem OLG Hamburg als „Klamauk“ bezeichnete. Der alsArgument gegen den Film ins Feld geführte Abspann ist letztlich auch ein Ergebnisdes Widerstandes der Kläger gegen <strong>die</strong> Ausstrahlung des Films.Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass hier ein Grünenthal- und<strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong> Maßstab für <strong>die</strong> Kunstfreiheit eingeführt werden soll, den sonstniemand nachvollziehen kann. Das dahinter stehende Interesse konnte bisherebenfalls nicht transparent dargestellt werden.Mir scheint, man möchte das letzte Wort als Zensor darüber haben.(Na dann, gute Nacht Spielfilm)


<strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>So, Freunde und Feinde mit den kurzen Armen und / oder Beinen, jetztkomme ich zu EuchGernot StrackeDiese Ankündigung ist hoffentlich nicht als <strong>Dr</strong>ohung zu verstehen? Warum sagt <strong>Jan</strong><strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong> nicht:„jetzt komme ich zu uns“? Er ist doch selbst Betroffener und<strong>auf</strong>s Stärkste behindert. Es ist nicht leicht, sich <strong>die</strong>ser bitteren Wahrheit zu stellen.Es gibt leider auch Contis, <strong>die</strong> nicht zwischen durchaus lobenswerten und harterkämpften Leistungen und den tatsächlichen Problemen des täglichen Lebensunterscheiden können. Das eine wird glorifiziert und das andere wird verborgen,versteckt und verdrängt. Da ist schon nachzufragen, wer wessen Interessenernsthaft vertritt und wer mit wem solidarisch ist.<strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>Ich bin erschrocken über <strong>die</strong> Naivität, <strong>die</strong> ich hier <strong>im</strong> Forum beobachte. Ihr jubelt"Kunstfreiheit" und merkt noch nicht einmal, daß es um <strong>die</strong> Darstellung EuresLebens geht. Ihr seid das Kunstobjekt, um daß ein Streit entbrannt ist in demversucht wird, Kunstfreiheit und Recht <strong>auf</strong> eigene Persönlichkeit zu vereinbaren. DieFamilie <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong> und <strong>die</strong> Grünenthal haben das erkannt und haben für IhrRecht gekämpft. Sie haben nun in der vorletzten Instanz verloren. Aber sind sie <strong>die</strong>Einzigen? Verloren, und zwar, weil Ihr nicht gekämpft habt, habt Ihr alle.Alle Geschädigten!Gernot StrackeDieser Interpretation kann ich nicht folgen. Es geht in dem Film eben nicht um <strong>die</strong>Darstellung meines bzw. unseres Lebens! Auch sind wir keine Kunstobjekte, <strong>die</strong>dem Streit um <strong>die</strong> Vereinbarung zwischen Kunstfreiheit und Persönlichkeitsrechtuntergeordnet werden.Es geht schlicht und einfach um einen Spielfilm, - um nicht mehr und nicht weniger.Der Inhalt beruht teils <strong>auf</strong> Tatsachen, teils <strong>auf</strong> Fiktion, wie es dem Genre Spielfilmentspricht. Alles andere ist Emotion und Polemik. Es ist <strong>im</strong> Übrigen äußerst pikant,dass gerade <strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong> entscheiden möchte, was ein anspruchsvollesKunstwerk ist, was den Zuschauer mal unterfordert und mal überfordert. Und ernennt seine Familie neben der Firma Grünenthal als <strong>die</strong> Einzigen, <strong>die</strong> erkannt habenwollen, dass der Spielfilm gegen <strong>die</strong> Interessen der Betroffenen wirkt und so kämpfter Seite an Seite mit Grünenthal für unsere Rechte.Diese selbst erklärte Verbundenheit zu Grünenthal sollte jeden Conti äußerstnachdenklich st<strong>im</strong>men. Wer ist Freund und Feind mit kurzen Armen und Beinen?quo vadis <strong>Jan</strong>?


Es gibt zum einen viele Contis und Freunde, <strong>die</strong> seit Jahren und Jahrzehnten füreine gerechte Entschädigung kämpfen und sich dem faulen Kompromiss desdamaligen Conterganprozesses nicht unterordnen wollen.Zum anderen gibt es für Contis keinen Grund, mit oder für Grünenthal gegen irgendetwas in den Kampf zu ziehen. Eine vollkommen absurde Idee! Wenn <strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong> sich nun mit Grünenthal und Co. verbunden fühlt, dann mag es dafür ggf.Gründe geben. Die sollte er uns gern einmal erklären. Die Verantwortung für <strong>die</strong>seVerbundenheit muss er selbst tragen.Wer als Sohn wohlhabender Eltern keine Angst vor Frühverrentung um seinewirtschaftliche Lage haben muss und <strong>auf</strong> Lebenszeit versorgt ist, der kann <strong>die</strong>Ängste und Sorgen anderer Contis ggf. nicht nachvollziehen. Dieses Phänomenkennen wir aus der Politik.Geht es auch um Ämter und Pöstchen? Die Position <strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>s in derConterganstiftung ist letztlich auch nur eine frühe Erbschaft aus der Position seinesVaters in der Stiftung. Und <strong>die</strong> Stiftung kämpft nun wirklich nicht für <strong>die</strong>Betroffenen! Sie begnügt sich überwiegend mit der Überweisung derConterganrenten, der Bearbeitung <strong>von</strong> Anträgen zur Kapitalisierung der Renten undder Einholung <strong>von</strong> Lebensbescheinigungen <strong>im</strong> 2-Jahres-Rhythmus. Für Ausgleichebei Frühverrentungen, bei Schmerztherapien, bei Verlusten der Arbeit und Mobilität,bei Folgeschäden sowie bei allen anderen Einbußen der Lebensqualität kämpft in derStiftung niemand. Das Stiftungsgesetz verhindert <strong>die</strong>ses seit jeher, und auch <strong>Jan</strong><strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong> kann und will das Stiftungsgesetz best<strong>im</strong>mt nicht kritisieren.Wenn der Film, wie <strong>die</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>s es fordern, keine Fiktion beinhalten, sondernnur <strong>die</strong> Wahrheit dokumentieren soll (also nur ein Wahrheits-Spielfilm oder ein<strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>-Spielfilm werden darf), dann könnte der Heldenmythos des Vatersunter Umständen sehr ins Wanken geraten. Ließen sich historisch nichtunangenehmere Wahrheiten zu Tage fördern?<strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>Woran liegt es, daß Ihr nicht realisiert, daß Ihr als Objekt der Sensationslust ansLicht der Öffentlichkeit gezerrt werdet? Ich kann nicht glauben, daß bislang nochniemand <strong>auf</strong>gestanden ist und gesagt hat: „So nicht!“ Oder ist Eure Behinderung soschl<strong>im</strong>m, daß Ihr sowieso <strong>im</strong>mer und jeden Tag <strong>im</strong> Rampenlicht steht, <strong>auf</strong>fallt wieeine Butterblume <strong>auf</strong> eine Teerdach? Ist das Licht so hell, daß Euch nicht <strong>auf</strong>fällt,wenn ein neuer Scheinwerfer sich <strong>auf</strong> euch richtet? Ihr habt nicht nur nichtgekämpft sondern hofiert auch noch <strong>die</strong> Herstellerfirma des Filmes, <strong>die</strong> dahergehenund sagen, "hoppala, das ist ein griffiger Stoff, da sind Menschen für ihr ganzesLeben verkrüppelt, da machen wir einen sauberen Kracher draus, mal sehen, esgeht ja um Behinderte, vielleicht kriegen wir ja Subventionen, schaun wir mal...."


Gernot StrackeIch hofiere lieber <strong>die</strong> Herstellerfirma eines Filmes, <strong>die</strong> sich unseres Themaskünstlerisch mit hochkarätiger Besetzung ann<strong>im</strong>mt und großen Mut damit beweist,als dass ich eine <strong>die</strong> Herstellerfirma eines des Medikamentes hofiere, <strong>die</strong> für meineBehinderung letztlich <strong>die</strong> Verantwortung hat, sich <strong>die</strong>ser Verantwortung aber seitJahrzehnten bewusst entzieht.Die englische „Distillers“ zeigt sich den englischen Betroffenen gegenüber alsbesserer und fairer Verhandlungspartner. Sie gab den Contis in England zusätzlicheMittel. Eine weitere Erhöhung der Zahlungen dort ist in der Diskussion und es findetein Dialog mit den Betroffenen statt, dem Grünenthal seit jeher aus dem Wegegeht. In Deutschland aber wartet man gern mit gerechten Entschädigungen, bis <strong>die</strong>meisten Opfer verstorben sind. Die Entschädigung polnischer und russischerZwangsarbeiter <strong>im</strong> 2. Weltkrieg hat gezeigt, wie Deutschland und deutsches Rechtmit Geschädigten umgeht und mit Entschädigungen hinhält. Wer <strong>die</strong> derzeitigeConterganrente als Entschädigung begreift, der verhält sich <strong>im</strong> höchsten Maßeopferfeindlich.Im übrigen ist gegen Subventionen nichts einzuwenden, sofern sie den Betroffenenhelfen, mit ihren Nachteilen besser leben zu können. Aber es gibt eben auchMenschen, <strong>die</strong> sich über wirtschaftliche Fragen nicht den Kopf zerbrechen müssen.<strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>Ich schäme mich. Ich schäme mich für <strong>die</strong> Skrupellosigkeit, mit der hier <strong>auf</strong> demkrummen Rücken <strong>von</strong> Menschen Profit gemacht wird.Gernot StrackeIch wundere mich, dass <strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong> <strong>die</strong> Profitgier der Firma Grünenthal nichtkritisiert. Grünenthal hat doch mit Contergan <strong>auf</strong> dem Rücken der Opfer, so auch<strong>auf</strong> seinem Rücken Profite erzielt, mehr als jemals an <strong>die</strong> Opfer zurückgezahltwerden wird. Von welcher Skrupellosigkeit spricht er eigentlich?<strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>Ich schäme mich dafür, in einem Land zu leben, in dem es zum guten Ton gehört,aus allem, was opportun erscheint und Quote verspricht, und wenn es das Leidanderer sei, Profit zu schlagen.Gernot StrackeIch wundere mich, dass <strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong> an <strong>die</strong>ser Stelle keine Alternative nennt.In welchem Land ist es anders? In den USA? Ein Auswandern ist zum Glück nocherlaubt. Außerdem ist es eine falsche Unterstellung, dass der Film aus reinerProfitgier und Quotensucht produziert wurde. Es war längst überfällig, das ThemaContergan einmal nicht dokumentarisch zu behandeln. Die Betroffenen brauchensich nicht zu fürchten, dass ihnen aus einem Spielfilm Nachteile erwachsen. ImGegenteil! Diese wunderbare Form der Öffentlichkeitsarbeit erreicht auch Menschen,<strong>die</strong> mit Dokumentarfilmen allein nicht erreicht werden. Aber das sind dann wohl <strong>die</strong>„überforderten“ Zuschauer, oder sind es <strong>die</strong> „Unterforderten“?Außerdem ist <strong>die</strong> Behauptung anmaßend und unbegründet, dass der Film zum Leidder Betroffenen beitrage. Das Leid existiert schon 50 Jahre!


<strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>Ich schäme mich für eine Unterhaltungsindustrie, in der der nächste Hit vielleicht„Deutschland sucht den Superkrüppel“ heißt.Gernot StrackeIch wundere mich, dass <strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong> Unterhaltungsindustrie und Behinderungfür widersprüchlich hält. Sollen wir auch darüber nachdenken, <strong>die</strong> <strong>von</strong> Behindertengeführten Theater zu schließen, Behinderte aus Funk und Fernsehen zu verbannen,wenn es mit Geld ver<strong>die</strong>nen in Verbindung gebracht werden kann?Offensichtlich soll mit Behinderung keine Unterhaltung und kein Geld ver<strong>die</strong>nenmöglich sein. Also weg mit Callahan, dem Comic-Künstler, der mit dem Conti-Cowboy <strong>im</strong> Pistolenduell seinen Spaß verbreitet? Noch eine Zensur gefällig?Dann gute Nacht Behinderung und Behinderte!<strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>Ich schäme mich für den Dilettantismus der Recherche bei den <strong>Dr</strong>eharbeiten.Ich schäme mich für <strong>die</strong> Nicht-Aussage des Filmes.Ich schäme mich für <strong>die</strong> Umsetzung des Filmes.Es wurden tatsächliche Ereignisse nachgespielt und mit zusätzlichem Sex, Geld undGewalt habherzig abgeschmeckt um es in 2 Gängen um jeweils 20:15 zu servieren.Ich schäme mich für eine Institution, <strong>die</strong> einem Film einen künstlerischen Anspruchzugesteht, der sich bestenfalls <strong>auf</strong> das Niveau <strong>von</strong> Malen nach Zahlen <strong>auf</strong>schwingt.Gernot StrackeIch wundere mich nicht mehr, dass <strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong> das Genre „Spielfilm“ nichtbegreift. Fiktion und Tatsache müssen eben nicht identisch sein. Und überGeschmack lässt sich bekanntlich streiten, oder nicht?<strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>Ich schäme mich für <strong>die</strong>jenigen unter den Geschädigten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Diskussion um denFilm zu ihrem ganz persönlichen Vehikel eigener Interessen gegen <strong>die</strong> Interessender anderen Geschädigten zu machen.Gernot StrackeIch wundere mich über <strong>die</strong> Formulierung „Vehikel eigener Interessen gegen <strong>die</strong>Interessen der anderen Geschädigten“.Wer mit Grünenthal gemeinsam gegen den Spielfilm zu Felde zieht, wer anderenContis unterstellt, nicht für <strong>die</strong> eigene Sache zu kämpfen, wer sich zum Zensordarüber erhebt, welches Thema sich für <strong>die</strong> Erzeugung <strong>von</strong> Spielfilmen eignet undwelches nicht; der sollte sich ggf. für ganz andere Dinge schämen.<strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>Ich schäme mich für einen Künstler, der das, was er für ein Kunstwerk hält, <strong>von</strong>einem Gericht kompromittieren und kastrieren läßt und auch noch danach nochfreudig „vivat Kunstfreiheit!“ schreit.


Gernot StrackeWer wollte denn den fertig gestellten Film <strong>auf</strong>grund eines <strong>Dr</strong>ehbuchauszuges stetsverändern und kastrieren? Nicht das Gericht! Das Gericht wurde doch <strong>von</strong> den<strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>s und Fa. Grünenthal gerufen! Und nun weigert man sich hartnäckig,<strong>die</strong> Urteile zu akzeptieren. Sollen Gerichtsurteile nun auch noch einer Zensurunterliegen, und wenn ja, wessen Zensur?<strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>Und ich schäme mich für Eure passiv hofierende Haltung in <strong>die</strong>ser Diskussion.Gernot StrackeÜber „Hofierung“ hatten wir bereits weiter oben diskutiert. Dazu lohnt kein weitererKommentar. Und der Begriff „passiv“ ist ebenfalls unangebracht und zeigt eineunzulässige Verallgemeinerung der Arbeit der Landes- und Ortsverbände sowieweiterer aktiver Contis.<strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>Durch Billigung <strong>die</strong>ses Filmes lässt jeder einzelne <strong>von</strong> Euch zu, daß man Euchrechtlich mit den Romanfiguren aus "Ezra" und den Kumpeln des Unglückes <strong>von</strong>Lengede gleichstellt. Das Opfer, welches wir gebracht haben, ist unvergleichlichgrößer als das der in Ezra oder Lengede involvierten (überlebenden) Personen.Wir tragen <strong>die</strong> Folgen einer Philosophie, <strong>die</strong> es für normal erachtet, daß jederMensch das Recht hat, <strong>auf</strong> Kosten der Krankenversicherung auch kleinegesundheitliche Befindlichkeiten (Schlafstörungen) medikamentös behandeln zudürfen.Wir stellen das Fundament des deutschen Arzne<strong>im</strong>ittelrechtes dar.Wir sind Mahnmal dafür, daß sich solch eine Katastrophe jederzeit wiederholen kann(Zur Erinnerung: Die sensible Phase der Organogenese (ca. 34-52 Tag nach derletzen Regelblutung) umfasst einen Zeitrahmen, in dem viele Frauen noch gar nichtwissen, daß sie schwanger sind... Ich habe lange gewartet, daß jemand anderes <strong>im</strong>Forum den Mund <strong>auf</strong>macht. Umsonst....Gernot StrackeUNSINN!Wir tragen nicht <strong>die</strong> Folgen einer Philosophie, und wir stellen auch kein Fundamentdar! Wir sind auch nicht Mahnmal, und <strong>die</strong> sensible Phase der Organogenese istauch nicht unser aktuelles Problem.„Thema verfehlt“, hätte mein Geschichts- oder Deutschlehrer gesagt.• Wir ertragen täglich <strong>die</strong> Schmerzen der Folgeschäden!• Wir verlieren frühzeitig unseren Arbeitsplatz, wenn wir überhaupt einenbekommen konnten!• Wir verlieren Ansprüche <strong>auf</strong> behindertengerechte Umbauten undAusstattungen!• Wir haben das ständige Hürdenl<strong>auf</strong>en durch den Behördendschungel satt!• Wir sind <strong>auf</strong> <strong>die</strong> ständige Hilfe der Pflege<strong>die</strong>nste/Pflegepersonen angewiesen!


• Wir haben <strong>die</strong> Nachteile bei Reiseplanungen <strong>auf</strong> Grund eingeschränkterSelbständigkeit!• Wir haben den enormen Aufwand, unseren Tagesabl<strong>auf</strong> opt<strong>im</strong>al zuorganisieren!• Wir haben Einbußen in der Lebensqualität!• Wir sind <strong>die</strong> Betrogenen und billigst Abgespeisten!• Wir sind <strong>die</strong>jenigen, <strong>auf</strong> deren Aussterben ein Pharmakonzern sehnlichsthofft!• Wir sind <strong>die</strong> nicht gerecht entschädigten und betrogenen Opfer!Soviel zum Thema „den Mund <strong>auf</strong>macht“.Das ist <strong>die</strong> Basis jeglicher Arbeit für uns Contergangeschädigte, nicht der Kampf füreinen juristisch angezählten Herrn <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>.Und wenn <strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong><strong>auf</strong>grund seiner wirtschaftlichen Absicherung anders empfindet, so mag er das fürsich tun, aber nicht für <strong>die</strong> Contis, <strong>die</strong> in wesentlich schwierigeren Lebenssituationenstecken.<strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>Und so sage ich es an <strong>die</strong>ser Stelle in aller Deutlichkeit:Ich halte es für eine unglaubliche Unverfrorenheit der Firma Zeitsprung, <strong>auf</strong> demRücken der Geschädigten mit Subventionsgeldern in 7 stelliger Höhe einkommerzielles Projekt zu starten, ohne auch nur <strong>im</strong> Entferntesten Rücksprache mitoffiziellen Vertretern der Betroffenen vor den <strong>Dr</strong>eharbeiten zu halten.Gernot StrackeAuf wen beruft sich <strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>?Wer muss gefragt werden bei Spielfilm-Produktionen?Muss ein Ex - Präsident gefragt werden, bevor man seine Affären (Watergate,Levinski etc.) als Spielfilm dreht? Muss jetzt jeder Spielfilm zukünftig <strong>die</strong> Absegnungder Ur-Figuren erhalten, <strong>die</strong> <strong>im</strong> Film fiktional als Kunstfiguren <strong>auf</strong>treten? Und <strong>im</strong>merwieder stellt sich <strong>die</strong> Frage der Zensur und der Beschneidung der Kunstfreiheit!<strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>Eine Kontakt<strong>auf</strong>nahme der Produktionsfirma erfolgte erst, als man erstauntfeststellte, dass es in Deutschland keine Contergan-Babies mehr gibt und alleContergan-Babies, <strong>die</strong> man <strong>auf</strong>treiben konnte, braun, da in Brasilien lebend unddamit für <strong>die</strong> Aussendung zur besten Sendezeit ungeeignet waren. Was für eineRecherche ist denn das?Eine derartig dilettantische Auseinandersetzung mit dem Thema läßt mich <strong>die</strong>Befürchtung über einen völlig unsensiblen Umgang mit dem Thema und <strong>die</strong>rechtlichen Schritte Karl-Herrman <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>s und der Grünenthal als wenigüberraschend erscheinen. Ich zitiere hier mal Herrn Souvignier: "Durch <strong>die</strong>Ausstrahlung des Films wird das Leid der Opfer vor dem Vergessen bewahrt. Dafürhat sich unsere Arbeit gelohnt." Welch edle Gesinnung...... Ist <strong>die</strong> Gesinnung edeloder werden wir hier wieder übervorteilt?


<strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>Jetzt komme ich zu mir selber und hier ist meine Stellungsnahme1.) Ich wehre mich gegen <strong>die</strong>sen Film, ich rechne mit einem großen Schaden für <strong>die</strong>Betroffenen. Bei der dilettantischen Auseinandersetzung mit dem Thema würde esmich nicht wundern, wenn wieder einmal nur <strong>von</strong> "Krüppeln" <strong>die</strong> Rede ist.Gernot StrackeErstens ist das eine Unterstellung und wilde Spekulation und zweitens kann man mitdem Begriff auch umgehen, es sei denn, man wurde als Kind zu häufig damitgehänselt. <strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong> <strong>Hillen</strong> hat bereits <strong>im</strong> SPIEGEL Leserbrief Probleme mit demBegriff bewiesen, indem er nur <strong>auf</strong> <strong>die</strong>sen Begriff, aber ansonsten vollkommenunsachlich und ohne Inhalt <strong>auf</strong> den vorangegangenen SPIEGEL Artikel einging.Ich kenne Behinderte, <strong>die</strong> sich als Ensemble als „Krüppeltheater“ zusammengetanhaben. Man muss den richtigen Abstand zu dem Begriff „Krüppel“ gewinnen undnicht den Humor völlig verlieren. Oder muss sich <strong>die</strong> Crew einen neuen Namengeben?<strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>Nachdem ich mein ganzes Leben lang gegen <strong>die</strong>sen Begriff gekämpft habe undnachdem man in Amerika noch nicht mal mehr <strong>von</strong> "handicapped" sondern <strong>von</strong>"physically challenged persons" spricht, kann ich nur sagen, "herzlichenGlückwunsch zum Rückschritt in <strong>die</strong> Steinzeit".2.) Ich wehre mich gegen <strong>die</strong>sen Film, weil er durch <strong>die</strong> Wahl der Hauptdarstellerindem physischen Bild der Contergangeschädigten abträglich ist. Diese sind bislangeindeutig als solche zu identifizieren gewesen. Contergan kann <strong>auf</strong>grund desWirkungsmechanismus keine derart asymmetrischen Schäden verursachen wie sie<strong>im</strong> Film dargestellt wurden. Ich bin weit da<strong>von</strong> entfernt, <strong>auf</strong> meine Physiognomiestolz zu sein aber sie gehört schicksalshaft zu mir und ich will sie nicht verwässertsehen.Gernot StrackeEs ist Phantasie notwendig, um Spielfilme zu verstehen. Das Argument vom„physischen Bild der Contergangeschädigten“ ist Pseudokritik und drückt wiederumZensur aus. Es geht doch nur darum, den Film kategorisch schlecht zu reden, umeinen vollkommen hilflosen Rundumschlag gegen alle, <strong>die</strong> mit dem Film zu tunhaben. Peinlich, peinlich! Die Schauspieler <strong>im</strong> „Wunder <strong>von</strong> Bern „waren keineFußballprofis und noch einmal. Es geht um Fiktion, nicht um einen medizinischenKongress darüber, wie ein Contergangeschädigter aussehen muss.


<strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>3.) Ich wehre mich gegen <strong>die</strong>sen Film, der dem Zuschauer durch Darstellung <strong>die</strong>serGeschichte in den 70 ger Jahren suggeriert, eine derartige Katastrophe sei nurmöglich gewesen weil "man damals schlampig gearbeitet hat und <strong>die</strong> Herstellerfirmades Contergans geldgierig war".Der Film suggeriert vor allem dem gelangweiten jüngeren Zuschauer, der sich inseiner wohligen Distanz <strong>von</strong> 40 Jahren zu den Ereignissen <strong>auf</strong> seinem Plüschsofaräkelt, daß <strong>die</strong>s <strong>die</strong> Katastrophe eines Deutschlandes war, in dem man noch fast <strong>die</strong>Bomben fallen hört. Und an <strong>die</strong>sem Eindruck ist alles falsch: <strong>die</strong> Zeit, <strong>die</strong> Ursacheund das Ausmaß.Wie oben angemerkt, kann sich solch eine Katastrophe in einer Zeit der "LifestylePills" jederzeit wiederholen. Wegen der Wirtsspezifität der Teratogenität hat damalskein Tiermodell zur Verfügung gestanden und auch heute existiert keinzuverlässiges Tiermodell, mit dem <strong>die</strong> Teratogenität neuer Medikamenteausgeschlossen werden kann. Und schon damals war es kein deutsches Problemsondern ein weltweites.Gernot StrackeUnd wieder verlangt <strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong> eine wissenschaftliche Ausarbeitung, <strong>die</strong>sesMal sogar eine Reportage, in der den „dann ggf. nicht mehr gelangweiltenZuschauern“ <strong>die</strong> Themen „Wirtsspezifität und Teratogenität“ erläutert werden.Das ist hoch motivierend und irrsinnig wirkungsvoll, oder? Das ist der Stoff, <strong>auf</strong> denSpielfilmfreunde warten. Das ist es, was uns Betroffene so gut tut und was uns hilft,unsere Forderungen für eine gerechte Entschädigung durchzusetzen, oder nicht?<strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>Ich weiß, jeder <strong>von</strong> uns kann seiner eigenen Existenz weiß Gott bessere Seiten alsein abschreckendes Beispiel abringen, aber wenn ein Film über <strong>die</strong>ses Thema sich inlauem Dokutainment erschöpft und noch nicht einmal <strong>die</strong>sen Punkt herausarbeitenkann, dann muß ich <strong>auf</strong>stehen und laut sagen:"Nicht über <strong>die</strong>ses Thema, nicht mit mir, nicht <strong>auf</strong> meinem Rücken, nicht unter demNamen des Medikamentes, welches mich für mein Leben gezeichnet hat – und nichtmit meinen Steuergeldern!" <strong>Dr</strong>. <strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>Gernot. StrackeWieso eigentlich <strong>die</strong>se persönliche Betroffenheit?Wie kommt <strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong> dar<strong>auf</strong>, der Film (neudeutsch auch „Dokutainment“)würde zu seinen Lasten gehen? Liegt es daran, dass er nicht <strong>die</strong> Regie führen durfteund <strong>die</strong> ihm so wichtigen Themenbeiträge „Wirtsspezifität“ und „Teratogenität“fehlen?


<strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong>Ich bitte ausdrücklich um Kommentare zu <strong>die</strong>sem Artikel, würde mir aberwünschen, dass jeder vor Verfassung einer Antwort folgende 2 Fragen kurz einmalgedanklich für sich selber beantwortet:1.) Versteht sie/er sich pr<strong>im</strong>är als Mensch mit Rechten und Pflichten oder"Conterganopfer"?2.) Wie fände sie/er es, wenn sie/er aus der Zeitung erführe, es würde ein Film überihr/sein Leben mit Hauptschwerpunkt der Conterganschädigung gedreht – undsie/er wäre nicht einmal gefragt worden?Gernot StrackeIch habe meinen obigen Ausführungen <strong>im</strong> Prinzip nichts mehr hinzuzufügen.Ich beantworte aber gern <strong>die</strong> letzten 2 Fragen.Zu Frage 1: Ich verstehe mich als behinderten Menschen mit Rechten und Pflichten,dessen Rechte aber <strong>im</strong> Conterganprozess nicht durchgesetzt wurden und deshalbheute häufig erst mühsam erkämpft werden müssen. Ich spreche hier <strong>im</strong> Übrigenfür sehr viele Freunde aus dem Kreise der Contergangeschädigten.Da gibt es kein „pr<strong>im</strong>är“. Aber der Begriff „Opfer“ ist sicher nicht Fehl am Platze.Zu Frage 2: <strong>die</strong>se Frage stellt sich nicht mir und auch <strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong> nichtwirklich. Der Spielfilm zeigt nicht mein und nicht sein Leben mit Hauptschwerpunktder Conterganschädigung. <strong>Jan</strong> <strong>Schulte</strong>-<strong>Hillen</strong> kommt in dem Film gar nicht vor.Die Frage zeigt aber, dass er <strong>die</strong> Begriffe Fiktion, Kunstfigur und Spielfilm nichtverstehen kann oder aber ganz andere Motive hat, den Film zu bekämpfen.

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