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Vademecum für die Pfarrei - Diözese Bozen-Brixen

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Dienste in der Kirche zu übernehmen (z.B. Patenamt bei Taufe und Firmung, kirchlicheBeauftragungen und Ämter usw.)4. Pfarrliche Tätigkeiten4.1.Die PfarrseelsorgeVielfältig ist <strong>die</strong> Pfarrseelsorge. Sie umfasst in gewisser Weise das Leben der Menschen,das hineinverwoben ist in den Kreis des Kirchenjahres. Das Dunkle und das Helle,das Frohe und das Bedrückende – <strong>die</strong> Vielfalt des Lebens bildet den Humus, in demGlaube, Hoffnung und Liebe wachsen und im konkreten Leben Gestalt finden.In einer eher nüchternen Weise und gewiss keineswegs vollständig werden <strong>die</strong> allgemeinenSeelsorge<strong>die</strong>nste in den cann. 528 und 529 des kirchlichen Gesetzbuches (CIC)in kurzer Zusammenfassung als eine Art „Aufgaben- bzw. Pflichtenkatalog“ des Pfarrersumschrieben alsDienst am WortDer Pfarrer ist verpflichtet, da<strong>für</strong> zu sorgen, dass denen, <strong>die</strong> sich in der <strong>Pfarrei</strong> aufhalten, das Wort Gottesunverfälscht verkündigt wird; er hat deshalb da<strong>für</strong> zu sorgen, dass <strong>die</strong> Laien in den Glaubenswahrheiten unterrichtetwerden, besonders durch <strong>die</strong> Homilie an den Sonntagen und den gebotenen Feiertagen und durch<strong>die</strong> katechetische Unterweisung; er hat <strong>die</strong> Werke zu unterstützen, <strong>die</strong> den Geist des Evangeliums fördern,auch in Bezug auf <strong>die</strong> soziale Gerechtigkeit; seine besondere Sorge hat der katholischen Erziehung der Kinderund Jugendlichen zu gelten; er hat sich mit aller Kraft, auch unter Beiziehung der Hilfe von Gläubigen,darum zu bemühen, dass <strong>die</strong> Botschaft des Evangeliums auch zu jenen gelangt, <strong>die</strong> religiös abständig gewordensind oder sich nicht zum wahren Glauben bekennenDienst am Sakrament und in der LiturgieDer Pfarrer hat Sorge da<strong>für</strong> zu tragen, dass <strong>die</strong> heiligste Eucharistie zum Mittelpunkt der pfarrlichen Gemeinschaftder Gläubigen wird; er hat sich darum zu bemühen, <strong>die</strong> Gläubigen durch eine ehr<strong>für</strong>chtige Feier derSakramente zu weiden, in besonderer Weise aber darum, dass sie häufig <strong>die</strong> Sakramente der heiligsten Eucharistieund der Buße empfangen; ebenso hat er darauf bedacht zu sein, dass sie auch in den Familien zurVerrichtung des Gebetes geführt werden sowie bewusst und tätig an der heiligen Liturgie teilnehmen, <strong>die</strong> derPfarrer unter der Autorität des Diözesanbischofs in seiner <strong>Pfarrei</strong> leiten und überwachen muss, damit sichkein Missbrauch einschleicht.Dienst in der unmittelbaren Hirtensorge – PastoralUm <strong>die</strong> Hirtenaufgabe sorgfältig wahrzunehmen, hat der Pfarrer darum bemüht zu sein, <strong>die</strong> seiner Sorge anvertrautenGläubigen zu kennen; deshalb soll er <strong>die</strong> Familien besuchen, an den Sorgen, den Ängsten und vorallem an der Trauer der Gläubigen Anteil nehmen und sie im Herrn stärken, und wenn sie es in irgendwelchenDingen fehlen lassen, soll er sie in kluger Weise wieder auf den rechte Weg bringen; mit hingebungsvollerLiebe soll er den Kranken, vor allem den Sterbenden zur Seite stehen, indem er sie sorgsam durch <strong>die</strong>Sakramente stärkt und ihre Seelen Gott anempfiehlt; er soll sich mit besonderer Aufmerksamkeit den Armen,Bedrängten, Einsamen, den aus ihrer Heimat Verbannten und ebenso denen zuwenden, <strong>die</strong> in besondereSchwierigkeiten geraten sind; auch soll er seine Aufgabe darin sehen, <strong>die</strong> Ehegatten und Eltern bei derErfüllung der ihnen obliegenden Pflichten zu stützen und <strong>die</strong> Vertiefung eines christliche Lebens in der Familiezu fördern.Dienst im Aufbau der Pfarrgemeinde und der KircheDer Pfarrer hat den eigenen Anteil der Laien an der Sendung der Kirche anzuerkennen und zu fördern undihre Vereine, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ziele der Religion eintreten, zu unterstützen. Er hat mit dem eigenen Bischof undmit dem Presbyterium der <strong>Diözese</strong> zusammenzuarbeiten und sich auch darum zu bemühen, dass <strong>die</strong> Gläubigen<strong>für</strong> <strong>die</strong> pfarrliche Gemeinschaft Sorge tragen, sich in gleicher Weise als Glieder sowohl der <strong>Diözese</strong> wieder Gesamtkirche fühlen und den Werken zur Förderung <strong>die</strong>ser Gemeinschaft teilhaben oder sie mittragen.Es ist wohl klar, dass der Pfarrer <strong>die</strong>se Tätigkeiten nicht alle in eigener Person ausübenmuss; wohl aber ist es ihm aufgetragen da<strong>für</strong> zu sorgen, dass <strong>die</strong>se Aufgaben in einerangemessenen Weise von ihm oder seinen Mitarbeitern oder eigenen Einrichtungenwahrgenommen werden.26

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