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II. Fachdidaktik und Unterrichtspraxis: Hilfen für den Unterricht

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die – wie Sie aus meinen früheren Artikeln wissen - in <strong>den</strong> GPJE-Ausführungennoch fehlten. Unter Kompetenzen verstehen die Verfasser (S. 32) „kognitive<strong>und</strong> psychosoziale Fähigkeiten zur Problemlösung in relevanten Situationen.Dieses Verständnis wendet sich gegen die Kumulierung anwendungslosen (‚toten‘)Wissens.“ Mit der politischen Wissenskompetenz bezeichnet Moeglingdie Fähigkeit (S. 15), „Wissen – sei es Faktenwissen oder konzeptuelles Deutungswissen,also auch Kernbestände von Theorien – aufzunehmen, zu verknüpfen,zu integrieren <strong>und</strong> zu erinnern.“ Letztlich soll hiermit der Gefahr einer unpolitischenBildung (vgl. S. 177), in der zentrale politische Wissensbeständevernachlässigt wer<strong>den</strong>, entgegengearbeitet wer<strong>den</strong>. Mittels der Kompetenzorientierungwerde der handlungsorientierte Ansatz in der Politikdidaktik (S.18) „in seinen Umsetzungsmöglichkeiten systematisiert <strong>und</strong> konkreter bzw.handhabbarer“ gestaltet.Welche Niveauansprüche sollen nun im Politikunterricht gelten?Zunächst einmal unterschei<strong>den</strong> die Autoren zwischen Kompetenzen (Fähigkeitenin einem bestimmten Bereich) <strong>und</strong> Standards (Maßstäbe, die <strong>den</strong> Ausprägungsgradder Kompetenzen darstellen). Die drei Verfasser konzentrieren sichnicht auf die Inhalte (content standards), <strong>den</strong> Lernprozess (process standards)oder die Eröffnung von Lernangeboten (opportunity to learn standards), sondernauf die leistungsbezogenen Standards (performance standards). Wie siesich eine sinnvolle Vorgehensweise bei der Formulierung von Standards vorstellen,zeigt Material 3 im Anhang. Im späteren Praxisteil wer<strong>den</strong> anhand derkonkreten Beispiele <strong>für</strong> drei Niveaus (Minimal-, Regel- <strong>und</strong> Optimalstandard)Indikatoren entwickelt, anhand derer die Kompetenzen – bezogen auf <strong>den</strong> jeweiligenGegenstandsbereich (vgl. Mat. 4) – diagnostiziert wer<strong>den</strong> können. ZuRecht warnt Moegling vor einer überbürokratisierten Regelungswut <strong>und</strong> möchtedie entschei<strong>den</strong><strong>den</strong> Planungsaufgaben, die im Anschluss an die Etablierungeines Kerncurriculums zu leisten seien, von <strong>den</strong> Fachkonferenzen erbringen lassen.Ein wenig verw<strong>und</strong>ern muss aber die Tatsache, dass das Autorentrio keineStellungnahme zu <strong>den</strong> bisherigen Kerncurriculumsvorschlägen abgibt, obgleichdiese im Literaturverzeichnis erwähnt wer<strong>den</strong>. Dieses Kerncurriculum wäre imSinne Klafkis auf gegenwärtige <strong>und</strong> zukünftige Schlüsselthemen der Politik zubeziehen (kritisch hierzu Sander 2008). Konträr zur Beschränkung des GPJE-Entwurfs auf die kognitive Ebene möchte der Marburger Professor Moegling imAnschluss an die kritische Kommentierung des GPJE-Entwurfs durch Herrmann6

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