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geschäftsberichte 2010 - Rheinischer Fischereiverband von 1880 eV

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pcb-belastung <strong>von</strong> fischenPressemitteilung des Landesfischereiverband Westfalen und Lippe e.V.zur Situation der Angelfischerei im Dortmunder Hafen und der angrenzenden Streckedes Dortmund-Ems-Kanals sowie weiteren industriell genutzten Gewässern in NRWvor dem Hintergrund der PCB-Belastung <strong>von</strong> FischenDie Stadt Dortmund hat im Zuge des Envio-Skandalsund vor dem Hintergrund eines LANUV-Gutachtenseinen freiwilligen Angelverzicht im Dortmunder Hafenerzwungen. Der Landesfischereiverband Westfalenund Lippe e. V. (LFV) als Pächter der angrenzendenKanalstrecke stimmt einem freiwilligen Verzicht auf dieAusübung der Angelfischerei jedoch nicht zu. Dafürsind folgende Gründe ausschlaggebend: Die aufgrund des Envio-Skandals untersuchtenFische stammen allesamt aus dem DortmunderHafen. Fische aus der Fahrt oder aus anderennordrhein-westfälischen Gewässern wurden imRahmen dieser Untersuchung nicht betrachtet. Der Untersuchungsbericht bezieht sich auf 22Fische, die sich auf 6 Arten verteilen (5 Aale, 9Schleien, 3 Brassen, 3 Hechte, 1 Karpfen, 1 Zander)sowie auf eine Mischprobe <strong>von</strong> 10 Barschen. DieAale wiesen PCB-Gehalte über dem Grenzwert auf.Von den übrigen Proben lagen 8 über dem Grenzwert,vor allem <strong>von</strong> Schleien. „Die geboteneMindestanzahl <strong>von</strong> Fischen pro Art wurde damitnicht erreicht“, wie der Bericht des LANUVzutreffend erkennt. Insofern können diese Ergebnissefür den Dortmunder Hafen nicht repräsentativsein und lassen erst recht keine Schlussfolgerungenfür andere Gewässer in NRW zu. Die Fischartenzusammensetzung im DortmunderHafen ist durch Fischarten gekennzeichnet, diestandorttreu sind und Stillgewässer bevorzugen. Sokommen dort z. B. Schleien und Hechte in größererAnzahl vor. Diese Arten machen aber gerade einmal5 % in der Gesamtfangstatistik der Kanäle aus undsind für die Fahrten nicht typisch. Von Sonderstandorten(wie z. B. Industriehäfen) auf andereGewässer(typen) zu schließen, ist ebenfalls nichthaltbar. Die PCB-Belastung muss artspezifisch betrachtetwerden. Fettreiche Fischarten, insbesondere derAal, reichern diese problematischen Stoffe stärkeran. Aus diesem Grund spricht der Landesfischereiverbandfür die Kanalstrecke <strong>von</strong> km 1,44 bisHenrichenburg ein Fangverbot für Aale aus, die imDortmunder Hafen besonders hoch belastet sind. Der LFV setzt sich für einen besonnenen undfachlich begründeten Umgang mit dem Problemein. In anderen (Bundes-)Ländern werden beierhöhten Werten angemessene Maßnahmengetroffen, die über eine Festlegung <strong>von</strong> Höchstmengenfür den Verzehr bis hin zu Fangbeschränkungenfür einzelne Arten reichen. Ein generellesAngelverbot ist unverhältnismäßig! Die Angelfischerei bezieht ihre Legitimation nichtausschließlich durch die Verwertung <strong>von</strong> Fischen,sondern erfüllt die gesetzliche Hegepflicht undbesitzt einen hohen Freizeitwert sowie sozialeBedeutung durch die Arbeit in den Vereinen.Insbesondere die Jugendarbeit in den Vereinengenießt hohe Anerkennung und führt zu einergesunden geistigen und körperlichen Entwicklung<strong>von</strong> Kindern und Jugendlichen. Angler investierensehr viel Zeit und Geld in den Fischartenschutz unddie Revitalisierung <strong>von</strong> Gewässerlebensräumen.Sie nehmen damit eine wichtige öffentliche undgesellschaftlich bedeutsame Aufgabe wahr. Angler dürfen gefangene Fische nicht veräußernund bringen die Fische daher nicht in den Verkehr.Jeder Angler kann über den Verzehr des Fischesselber entscheiden und den Wert des grundsätzlichgesunden Nahrungsmittels Fisch und diepotentielle Gesundheitsgefährdung aufgrund <strong>von</strong>PCB-Belastung abwägen. Dazu wird der LFV allebekannten Fakten auf der Homepage veröffentlichen. Die Fischerei wird an wasserrechtlichen Verfahrenbisher nur in Ausnahmefällen beteiligt. ObwohlFischereivertreter bei der Nutzung <strong>von</strong> Wasser fürindustrielle Zwecke immer wieder mahnend ihreStimme erhoben haben, gibt es bisher keinerechtliche Handhabe für die Fischereiorganisationen,die naturgemäß ein großes Interesse ander Reinhaltung der Gewässer haben.Der Landesfischereiverband wird der Gesundheitsvorsorgefür die Angler in ausreichendem Maßenachkommen. Dazu soll gemeinsam mit dem LANUVund der Stadt Dortmund eine Untersuchungsstrategiefür die Kanäle erarbeitet werden, um den Gesundheitszustandder Fische nach Arten differenziert zuuntersuchen. Neue Erkenntnisse zur Belastungssituation<strong>von</strong> Fischen in den LFV-Gewässern sowieweitere Empfehlungen oder Einschränkungen werdenauf der Homepage veröffentlicht.RhFV-Info 1/20 131

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