Dauerausstellung „Afrika“
Dauerausstellung „Afrika“
Dauerausstellung „Afrika“
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Rundgänge in einer Welt<br />
Die neue <strong>Dauerausstellung</strong> des GRASSI Museums für Völkerkunde<br />
präsentiert unter dem Titel „Rundgänge in einer<br />
Welt“ eine Schau, die erstmals seit 100 Jahren wieder die<br />
Darstellung von Kulturen aller Erdteile einschließt. Der<br />
Rundgang der ersten Etage führt durch Asien und Südeuropa.<br />
Die Ausstellung in der zweiten Etage beginnt mit<br />
dem Bereich Afrika. Wenn im Januar 2009 alle Ausstellungsteile<br />
geöffnet sind und dann auch durch Amerika,<br />
Australien und Ozeanien führen, ist die Reise um die Welt<br />
vervollständigt.<br />
Das Museum zeigt an Hand von exotischen, kostbaren<br />
und zum Teil einzigartigen Exponaten Kunst und Lebensformen<br />
einer Welt, die durch die Globalisierung näher<br />
gerückt, aber dennoch vielfach fremd geblieben ist.<br />
Holzgefäß mit Deckel<br />
Herero · Südafrika<br />
Foto: Karin Wieckhorst<br />
Kopfplastik<br />
Bronze · 18. Jahrhundert<br />
Benin (Nigeria)<br />
Foto: Karin Wieckhorst<br />
Markt<br />
Hauptbahnhof<br />
P<br />
Augustusplatz<br />
Georgiring<br />
Grimmaischer Steinweg<br />
P<br />
Nürnberger Str.<br />
Querstr.<br />
Linie 4, 7, 12<br />
H<br />
Johannisplatz<br />
Dresdner Straße<br />
Täubchenweg<br />
grassi<br />
Museum<br />
Alter<br />
H<br />
Johannis-<br />
Linie 15<br />
friedhof<br />
Prager Straße<br />
grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig<br />
Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsen<br />
Johannisplatz 5–11 | 04103 Leipzig<br />
Telefon: +49 (0) 341. 97 31 900 | Fax: +49 (0) 341. 97 31 909<br />
mvl-grassimuseum@ses.smwk.sachsen.de<br />
www.mvl-grassimuseum.de<br />
freundeskreis des museums<br />
Der großen Tradition bürgerlicher Kultur in Leipzig verpfl ichtet, hat sich<br />
im Jahr 2004 der „Verein der Freunde und Förderer des Museums für<br />
Völkerkunde zu Leipzig“ neu gegründet.<br />
Kontakt: Dr. Ludwig Scharmann, Vorsitzender<br />
grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Freundeskreis<br />
Johannisplatz 5–11 | 04103 Leipzig, Telefon: 0163. 232 65 49<br />
öffnungszeiten<br />
Ausstellung: Di - So 10-18 Uhr<br />
Bibliothek: Mo u. Mi 13-18 Uhr · Di 10-14 Uhr · Do 13-19 Uhr<br />
An jedem ersten Mittwoch im Monat ist der Eintritt frei.<br />
Die aktuellen Eintrittspreise entnehmen Sie bitte der Internetseite.<br />
service<br />
Anmeldungen für Besuchergruppen und Informationen zu museumspädagogischen<br />
Angeboten und Vorträgen unter Telefon: +49 (0) 341. 97 31 973<br />
Abbildung: Palmweinbecher in Kopfform · Holz · Zentralafrika · Foto: Karin Wieckhorst<br />
afrika<br />
Völker und Kulturen<br />
museen im grassi<br />
<strong>Dauerausstellung</strong> „Rundgänge in einer Welt“<br />
grassi<br />
museum für völkerkunde zu leipzig<br />
Staatliche Ethnographische<br />
Sammlungen Sachsen
afrika – Völker und Kulturen<br />
Das Museum für Völkerkunde zu Leipzig besitzt trotz des Verlustes<br />
wertvoller Objekte im Zweiten Weltkrieg über 45.000<br />
afrikanische Objekte, davon knapp 39.000 aus dem Afrika südlich<br />
der Sahara. Der überwiegende Teil wurde bis 1918 erworben.<br />
Vor allem während der deutschen Kolonialzeit gelangten<br />
Sammlungen aus Kamerun, Togo, Deutsch-Ostafrika (Tansania)<br />
und Deutsch-Südwestafrika (Namibia) in das Museum. Aber<br />
auch aus vielen anderen Gebieten West-, Zentral-, Ost- und<br />
Südafrikas erhielt das Museum überwiegend von deutschen<br />
Forschern und Reisenden Sammlungen.<br />
Der Rundgang beginnt mit zwei Vitrinen, die das Gebiet des<br />
Nahen Ostens darstellen, speziell den Irak und die zum Jemen<br />
gehörende Insel Sokotra. Blickfang ist eine Guffa, ein Rundboot,<br />
das seit ältesten Zeiten bis ins 20. Jahrhundert hinein<br />
auf Euphrat und Tigris in Gebrauch war. Eine kleine Sammlung<br />
von Gegenständen aus der ägyptischen Oase Siwa, die von<br />
Berbern bewohnt ist, bildet den Übergang zu den Kulturen<br />
Nordafrikas. Ein Jahrtausende alter Kulturaustausch mit Einfl<br />
üssen aus der gesamten Mittelmeerregion einerseits<br />
und der Sahelzone am Südrand der<br />
Fayence-Schüssel aus Fés<br />
Marokko · Norafrika<br />
Foto: Karin Wieckhorst, Leipzig<br />
Räuchergefäße<br />
Keramik · Jemen<br />
Foto: Lothar Stein, Leipzig<br />
Sahara andererseits prägte Nordafrika. Gleichermaßen gestalteten<br />
vielfältige soziale und wirtschaftliche Wechselbeziehungen<br />
das Leben der Menschen in den Städten, in der Wüste<br />
und in den Oasen. Die Ausstellung thematisiert, wie sich die<br />
Menschen mit ihrer schwierigen Umwelt zu arrangieren verstanden<br />
und mit welchen Gefahren sie heute konfrontiert werden.<br />
Der Besucher erfährt z.B., welche Bedeutung der traditionelle<br />
Markt „suq“ hat und lernt das Leben in Haus, Hof und in<br />
den Zelten kennen, welches dem fremden Gast in islamischen<br />
Ländern sonst verborgen bleibt, weil es die Domäne der Frau ist.<br />
Werke der Kunst Benins gehören zu den gesuchtesten und am<br />
meisten geschätzten Objekten afrikanischer Kunst überhaupt.<br />
Die Benin-Sammlung des Leipziger Völkerkundemuseums zählt<br />
heute zu seinen größten Kostbarkeiten und wird in der neuen<br />
<strong>Dauerausstellung</strong> einen herausragenden Platz einnehmen. Die<br />
hoch entwickelte Kunst des Bronzegusses und der Elfenbeinschnitzerei<br />
des Königreichs Benin (im heutigen Nigeria) demonstriert<br />
in herausragender Weise Größe und Pracht der afrikanischen<br />
Kulturen.<br />
Eine einzigartige und umfangreiche Sammlung ist auch<br />
die von Leo Frobenius aus Westafrika oder die<br />
Sammlung des ehemaligen Museumsdirektors Karl<br />
Weule. Die Ausstellung zeigt zahlreiche Masken<br />
der ostafrikanischen Makonde, von denen das<br />
Museum die weltweit bedeutendste Sammlung<br />
besitzt.<br />
Tiergestaltiges Keramikgefäß<br />
Zezuru · Simbabwe<br />
Foto: Karin Wieckhorst, Leipzig<br />
Die Ausstellung ist so konzipiert, dass sie Kunstkenner ebenso<br />
anspricht, wie Besucher, die sich für das Leben anderer<br />
Völker interessieren. Als Einzelstück werden z.B. präsentiert:<br />
der “Meister von Buli“, eine kunstvoll geschnitzte Holzplastik<br />
aus Zentralafrika, eine Prunkaxt als Würdezeichen oder geschnitzte<br />
Palmweinbecher in Form menschlichen Figuren aus<br />
dem Kongo.<br />
Lange Zeit galten Ost- und Südafrika in Europa als geheimnisumwittertes<br />
Goldland des Altertums. In den beeindruckenden<br />
Steinbauten Simbabwes und den einst blühenden<br />
Handelszentren der afrikanischen Ostküste können die Ausstellungsbesucher<br />
den Spuren dieser Legenden folgen. In Ostund<br />
Südafrika fi nden sich die frühesten Spuren der Menschheit.<br />
Recht urtümlich erscheinen auch die San (Buschleute/<br />
Buschmänner), deren Kultur aber nicht als „Reste der Steinzeit“<br />
ausgestellt wird, sondern als typisches Zubehör einer<br />
Lebensweise als hochentwickelte Jäger und Sammler.<br />
Die in der Ausstellung skizzierten Völker West- und Zentralafrikas,<br />
wie die Fischer und Reisbauern der Bissagos-Inseln,<br />
die Fulbe-Rindernomaden in Burkina Faso und die Pygmäen<br />
des äquatorialen Regenwaldes zeigen beispielhaft die kulturelle<br />
Vielfalt und historische Tiefe der afrikanischen Gesellschaften.<br />
Überwiegend aus dem 19. Jh. und vom Anfang des 20. Jh.<br />
stammend, spiegeln die Objekte die afrikanischen Kulturen<br />
dieser Zeit wider, sind aber häufi g auch noch lebendiges<br />
Erbe im heutigen Afrika.<br />
Maske der Makonde<br />
Holz · Ostafrika<br />
Foto: Karin Wieckhorst,<br />
Leipzig<br />
Der Aufbau der afrikanischen Staaten seit ihrer Unabhängigkeit<br />
in den sechziger Jahren vollzieht sich heute unter<br />
schwierigen Bedingungen, die auch die Existenz und Lebensweise<br />
der Menschen beeinfl ussen. Geringe Entwicklungschancen<br />
und Korruption, Auswirkungen der Globalisierung,<br />
ökologische Probleme, die Zunahme von Aidserkrankungen<br />
und schwere innere Krisen sind nur einige der Hauptursachen.<br />
Die Ausstellung informiert zu vielen dieser Themen,<br />
aber auch über Fortschritte der Schul- und Universitätsausbildung<br />
und neue Trends in der modernen, global orientierten<br />
afrikanischen Kunstszene.<br />
Palmweinbecher in Kopfform<br />
Holz · Kuba · Zentralafrika<br />
Foto: Karin Wieckhorst, Leipzig<br />
Weibliche Ahnenfi gur · Holz<br />
Luba · Zentralafrika<br />
Foto: Karin Wieckhorst,<br />
Leipzig