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Quarks & Co | Leben mit Vulkanen - WDR.de

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<strong>Quarks</strong> & <strong>Co</strong> | <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Vulkanen</strong> | Sendung vom 04.02.2003http://www.quarks.<strong>de</strong>Vulkane als KlimamotorenSie sind uns vertraut: Bil<strong>de</strong>r von großen Vulkanausbrüchen wie vom Pinatubo, vomPopocatepetl o<strong>de</strong>r vom Ätna. Für die Anwohner be<strong>de</strong>uten die Lavaströme, <strong>de</strong>r Ascheregenund die Flutwellen eine un<strong>mit</strong>telbare und oft existenzbedrohen<strong>de</strong> Gefahr. Aberein großer Vulkanausbruch ist nicht nur ein Ereignis <strong>mit</strong> regionalen Folgen. Er beeinflusstdas globale Klima bis hin zu langfristigen Klimaverschiebungen. Allerdings istdiese Erkenntnis noch gar nicht so alt. Lange Zeit wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Zusammenhang von Vulkanausbrüchenund Klimaverän<strong>de</strong>rungen übersehen.Riesige Mengen Asche bläst <strong>de</strong>rPinatubo 1991 in die AtmosphäreSeit Jahrhun<strong>de</strong>rten wer<strong>de</strong>n ungewöhnlichemeteorologische Phänomeals Folge von VulkanausbrüchenbeobachtetAschepartikel halten sich nur einebegrenzte Zeit in <strong>de</strong>r AtmosphäreÜber Jahre verteilen sich die Aerosolschichtenin <strong>de</strong>r StratosphäreDer Ausbruch <strong>de</strong>s Tambora und das "Jahr ohne Sommer"Im Jahr 1815 bricht auf <strong>de</strong>r Insel Sumbawa <strong>de</strong>r Vulkan Tambora aus. Fast 1.300 Meter<strong>de</strong>s Berges wer<strong>de</strong>n dabei weggesprengt. Das darauffolgen<strong>de</strong> Jahr geht als "Jahr ohneSommer" in die amerikanische Geschichte ein. An <strong>de</strong>r Ostküste führen eisige Stürmeund Schnee <strong>mit</strong>ten im Sommer zu katastrophalen Missernten. Die Zeitgenossen machendas Vordringen <strong>de</strong>s arktischen Eises o<strong>de</strong>r die Erfindung <strong>de</strong>s Blitzableiters für diedrastische Verschlechterung <strong>de</strong>s Klimas verantwortlich " auf einen Zusammenhang<strong>mit</strong> <strong>de</strong>r Eruption <strong>de</strong>s Tambora ein Jahr zuvor kommt zunächst niemand.Vulkane als Schwefelschleu<strong>de</strong>rnAls 70 Jahre später <strong>de</strong>r Vulkan Krakatau ausbricht, <strong>de</strong>nken die Wissenschaftler zumersten Mal über einen Zusammenhang von Klimaverän<strong>de</strong>rungen und Vulkanausbrüchennach. Zunächst nehmen sie an, dass die in die Atmosphäre gelangtenAschepartikel das Sonnenlicht reflektieren und es so zu einer Abkühlung auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>kommt. Dieser Erklärungsversuch hält sich lange. Erst nach <strong>de</strong>n Ausbrüchen <strong>de</strong>s ElChichon 1981 und <strong>de</strong>s Pinatubo 1991 wird er korrigiert: Die Asche kann nicht <strong>de</strong>rHauptverursacher <strong>de</strong>r klimatischen Verän<strong>de</strong>rungen sein, <strong>de</strong>nn sie hält sich nur einebegrenzte Zeit in <strong>de</strong>r Atmosphäre. Als Klimafaktor gerät nun ein an<strong>de</strong>rer Stoff insBlickfeld, <strong>de</strong>n man lange Zeit vernachlässigt hatte: <strong>de</strong>r Schwefel.Vulkanische Aerosolschichten als KlimafaktorTausen<strong>de</strong> Tonnen Schwefeldioxid wer<strong>de</strong>n bei einem großen Vulkanausbruch freigesetzt.Innerhalb weniger Wochen bil<strong>de</strong>n sich aus <strong>de</strong>m Gas winzige Schwefelsäuretröpfchen:so genannte Aerosole. Sie können sich zu stabilen, oft mehrere Kilometerdicken Schichten verbin<strong>de</strong>n. Weil es in <strong>de</strong>r Stratosphäre extrem wenig Flüssigkeit gibt,wer<strong>de</strong>n die Aerosole nur sehr langsam ausgewaschen und verteilen sich oft jahrelangüber <strong>de</strong>n Globus. Die Aerosolschichten reflektieren einen Teil <strong>de</strong>r Sonnenstrahlungzurück ins All. Infolge<strong>de</strong>ssen kühlt sich die Temperatur auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> ab: In <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>nJahren nach Ausbruch <strong>de</strong>s Pinatubo 1991 sank die Temperatur weltweit um durchschnittlich0,5 °Celsius. Darüber hinaus beobachteten die Wissenschaftler in dieserZeit eine außergewöhnliche Vergrößerung <strong>de</strong>s Ozonlochs.Seite 8

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