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Predigt zum Um Gottes Willen Gottesdienst am 14.08.2011 Wenn ...

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<strong>Predigt</strong> <strong>zum</strong> <strong>Um</strong> <strong>Gottes</strong> <strong>Willen</strong> <strong>Gottes</strong>dienst <strong>am</strong> <strong>14.08.2011</strong><strong>Wenn</strong> Du meinst es geht nicht mehr,kommt von irgendwo ein Lichtlein her?„Immer wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtleinher „. Was für ein Licht soll das sein? Woher soll dieses Licht kommen? Ich glaubewir Christen wissen, dass dieses Licht nicht von „irgendwo“ her kommt.Für die Israeliten im Alten Test<strong>am</strong>ent gab es einmal einen ähnlichen Spruch.Aber bei dem war klar, von welchem Licht gesprochen wird und wo das Licht herkommt. Im Buch Jesaja, in Kapitel 9, steht folgens (lesen): „Das Volk, das im Dunkellebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt einLicht auf. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaftliegt auf seiner Schulter; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vaterin Ewigkeit, Fürst des Friedens.“ Für die Israeliten ist ganz klar, woher das „Lichtlein“kommen soll: Direkt von Gott soll es kommen. Und es soll Frieden bringen. Das Lichtsoll darüber hinaus der König sein, durch den alle Völker der Welt Gott erkennenkönnen.Wir kennen diese Prophezeiung aus den Erzählungen um die Weihnachtszeit.Als Jesus Christus als Kind in die Welt k<strong>am</strong> - als Licht für die Welt - beginnt eineGeschichte, die bis heute Gültigkeit hat. Der Evangelist Matthäus zitiert diesen altenSpruch allerdings an einer ganz anderen Stelle in seinem Bericht. Und zwar genauan der Stelle, an der Jesus das erste Mal öffentlich auftritt.Matthäus berichtet, dass Jesus nicht in seiner Heimatstadt Nazaret bleibtsondern nach Galiläa, geht. Er wohnt nun in Kafarnaum, einer Stadt <strong>am</strong> SeeGennesaret. (Mt 4,14-17) (lesen): „Denn es sollte sich erfüllen, was durch denPropheten Jesaja gesagt worden ist: Das Land Sebulon und das Land Naftali, dieStraße <strong>am</strong> Meer, das Gebiet jenseits des Jordan, das heidnische Galiläa: das Volk,das im Dunkel lebte, hat ein helles Licht gesehen; denen, die im Schattenreich desTodes wohnten, ist ein Licht erschienen. Von da an begann Jesus zu verkünden:Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe.“Kafarnaum war zu Zeiten Jesu nur insofern interessant als dort römischeTruppen stationiert waren und eine Zollstation existierte. Offensichtlich ein ziemlichödes Kaff. Dort passierten die Ereignisse, von denen wir wohl alle schon mal gehörthaben: Lukas 5, 1-11 (erzählen) Es begab sich aber, als sich die Menge zu ihmdrängte, um das Wort <strong>Gottes</strong> zu hören, da stand er <strong>am</strong> See Genezareth und sahzwei Boote <strong>am</strong> Ufer liegen; die Fischer aber waren ausgestiegen und wuschen ihreNetze. Da stieg er in eines der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vomLand wegzufahren. Und er setzte sich und lehrte die Menge vom Boot aus. Und alser aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre hinaus, wo es tief ist, undwerft eure Netze <strong>zum</strong> Fang aus! Und Simon antwortete und sprach: Meister, wirhaben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort willich die Netze auswerfen. Und als sie das taten, fingen sie eine große Menge Fischeund ihre Netze begannen zu reißen. Und sie winkten ihren Gefährten, die im andernBoot waren, sie sollten kommen und mit ihnen ziehen. Und sie k<strong>am</strong>en und fülltenbeide Boote voll, sodass sie fast sanken.Als das Simon Petrus sah, fiel er Jesus zu Füßen und sprach: Herr, geh wegvon mir! Ich bin ein sündiger Mensch. Denn ein Schrecken hatte ihn erfasst und alle,die bei ihm waren, über diesen Fang, den sie miteinander getan hatten, ebenso auch


Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, Simons Gefährten. Und Jesussprach zu Simon: Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen. Und siebrachten die Boote ans Land und verließen alles und folgten ihm nach.Die Fischer haben nichts gefangen obwohl sie die ganze Nacht gearbeitethaben. Wer weiß wie oft das schon vorgekommen war. Sie waren sicher ziemlichfrustriert. Und dann erleben sie dieses Wunder des überreichen Fischfanges. DenFischern ist nicht ein Lichtlein sondern ein großes Licht erschienen. Ihre Frustrationwar wie weggeblasen.Ich glaube, dass Matthäus sehr bewusst die Prophezeiung aus dem altenTest<strong>am</strong>ent an dieser Stelle und nicht im Rahmen der Weihnachtserzählung bringt.Jesus zieht es gerade zu den Menschen dort in Galiläa. In Kafarnaum geht konkretvor Ort in Erfüllung, was Jesaja vorausgesagt hat. Das heißt für mich, die Aussage,dass das Licht in die Welt kommt, soll nicht abstrakt bleiben. Sondern sie ist eineBotschaft auch für uns heute. So wie Jesus in das Elend der Fischer <strong>am</strong> SeeGennesaret, die die ganze Nacht nichts gefangen haben, gekommen ist, so will erauch zu uns kommen, wenn wir <strong>am</strong> Ende sind, wenn unsere Kraft versiegt ist.In dem Bericht des Evangeliums fällt auf, dass der große Fischzug, das Licht,nicht einfach so k<strong>am</strong>. Jesus sagt dort in Kafarnaum erstmals ganz klar, was er willund warum er da ist. Er sagt: „Kehrt um! Ich denke, das hat Petrus hier gemacht. Derentscheidende Satz ist daher m.E. der Satz des Petrus: „Meister, wir haben dieganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich die Netzeauswerfen.“ Das hat alles geändert.<strong>Wenn</strong> Jesus uns zur <strong>Um</strong>kehr aufruft, dann will er sagen, dass wir unserLeben auf ihn ausrichten sollen. Wir sollen anfangen, mit ihm zu leben, wieder ganzneu mit Gott zu leben, auf sein Wort zu hören. Ich habe erfahren, dass das geht,dass man ihn hören kann und man kann auch seinen Ärger und seinen Frust rauslassen. Die Trauer, der Schmerz, die Eins<strong>am</strong>keit, die Schuld, alles was uns belastet– ist real. So wie bei Petrus, der die ganze Nacht nichts gefangen hat. Aber dieGratwanderung ist meines Erachtens ganz dünn. Das Licht ist immer da, auch wennwir es in unserer Dunkelheit gerade nicht sehen. „Kehrt um“, das geht, weil Jesusselbst da ist, weil er uns zu diesem Schritt hilft und die Kraft dafür gibtUnd wenn wir ihn wahrnehmen und unser Leben nach ihm ausrichten, dannkommt auch der zweite Satz bei uns an: Das Himmelreich ist nahe. <strong>Wenn</strong> Jesus inein Leben kommt, dann bedeutet das das Ende der Dunkelheit. Denn Gott beginntsein Reich aufzubauen. In einem Leben voll Trauer und Schmerz ist das Licht undist die Heilung bereits da.Auffallend indem Evangelium ist: Die Fischer haben einen riesigen Fanggemacht, aber den beachten sie gar nicht. Dass die Ursache ihrer Schwierigkeitenbehoben wurde ist völlig bedeutungslos geworden. Sie lassen den Fang liegen undkommen Jesu Aufforderung nach, ihm zu folgen. Wären sie bei ihren Fischengeblieben, so wären sie wohl für einige Zeit versorgt gewesen. Aber nach Aufbrauchdes Vorrates wäre es ihnen wieder gegangen wie früher. Stattdessen lassen sich aufein Leben ein, dass voller Risiken ist aber sie leben es zus<strong>am</strong>men mit Jesus. Undder überreiche Fischfang war nur der Anfang von weiteren derartigen und noch vielgrößeren „Lichtzeichen“.Jesus sagt: Ich bin das Licht der Welt, wer mir nachfolgt wird nicht in derFinsternis umhergehen sondern das Licht des Lebens haben (Joh. 8,12). Wir habenzu jeder Zeit, die Entscheidungsfreiheit mitzugehen oder nicht.

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