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Einführung in die Praxis des wissenschaftlichen Arbeitens (PDF)

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Bun<strong>des</strong>gymnasium und Bun<strong>des</strong>realgymnasium GrazKirchengasse 5, 8010 Graz<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong><strong>des</strong> <strong>wissenschaftlichen</strong> <strong>Arbeitens</strong>Formale Kriterien e<strong>in</strong>er vor<strong>wissenschaftlichen</strong> ArbeitE<strong>in</strong>e Handreichung für Schüler/<strong>in</strong>nen und Lehrer/<strong>in</strong>nenErstellt vonDr. Brigitta Schmut und Mag. Adriane PobernelOktober 2013


Inhaltsverzeichnis1. Merkmale e<strong>in</strong>er (vor)<strong>wissenschaftlichen</strong> Arbeit .................................................................... 32. Die vorwissenschaftliche Arbeit als Bestandteil der Reifeprüfung .......................................... 52.1. Gesetzliche Grundlagen........................................................................................................... 53. E<strong>in</strong>reichen der Themenstellung ............................................................................................. 84. Arbeitsorganisation ............................................................................................................ 114.1. Abfolge der Arbeitsphasen .................................................................................................... 114.1.1. Themenf<strong>in</strong>dung und Themenabgrenzung ..................................................................... 114.1.2. Kriterien für e<strong>in</strong>e gute Forschungsfrage ........................................................................ 124.1.3. Informationsbeschaffung – Literaturrecherche ............................................................ 134.1.4. Ordnen und Auswerten <strong>des</strong> Materials .......................................................................... 144.1.5. Das Verfassen der VWA ................................................................................................. 154.2. Erstellen e<strong>in</strong>es persönlichen Zeitplans .................................................................................. 164.3. Noch e<strong>in</strong>ige praktische Tipps zum Verfassen e<strong>in</strong>er VWA ...................................................... 185. Aufbau e<strong>in</strong>er vor<strong>wissenschaftlichen</strong> Arbeit ......................................................................... 195.1. Gliederung der Arbeit ............................................................................................................ 195.2. Formale Gestaltung der Arbeit .............................................................................................. 256. <strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> <strong>des</strong> Zitierens .................................................................................. 276.1. Titelzitate ............................................................................................................................... 286.1.1. E<strong>in</strong>zelwerke von Autor/<strong>in</strong>n/en ...................................................................................... 286.1.2. Veröffentlichungen <strong>in</strong> Sammelwerken .......................................................................... 296.1.3. Internetquellen .............................................................................................................. 316.1.4. CD-ROM und DVD .......................................................................................................... 326.1.5. CD, Audiokassette (AC) und Videokassette (VC) ........................................................... 336.1.6. Interviews, Gesprächsprotokolle von mündlichen Mitteilungen .................................. 336.1.7. Sendungen <strong>in</strong> Rundfunk und Fernsehen ....................................................................... 346.1.8. „Graue Literatur“ (Broschüren, Flugblätter, Archivmaterial) ........................................ 346.1.9. Übernahme von Grafiken, Tabellen, Bildern usw. ........................................................ 346.1.10. Literatur aus zweiter Hand ........................................................................................ 356.2. Textzitate ............................................................................................................................... 366.2.1. Zitate im Text ................................................................................................................. 366.2.2. Der Fußnotenapparat .................................................................................................... 38Brigitta Schmut und Adriane Pobernel2Wissenschaftliches Arbeiten


1. Merkmale e<strong>in</strong>er (vor)<strong>wissenschaftlichen</strong> Arbeit„Vorwissenschaftliche Arbeit“ ist der Überbegriff für alle schriftlichen Arbeiten, <strong>die</strong> imRahmen der neuen Reifeprüfung an der AHS und BHS zu erstellen s<strong>in</strong>d. Sie weist im Großenund Ganzen <strong>die</strong> Merkmale e<strong>in</strong>er <strong>wissenschaftlichen</strong> Arbeit auf, ist aber kürzer und wenigerdetailreich. Außerdem muss sie nicht unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>en Erkenntnisgew<strong>in</strong>n produzieren. 1Für wissenschaftliche Arbeiten gelten zwei grundlegende Forderungen: Realität undObjektivität.Forderung nach Realität: Die Welt wird als real angenommen; Wissenschaftler gehen davonaus, dass das Gebiet, das erforscht werden soll, tatsächlich existiert.Forderung nach Objektivität: Das bedeutet, dass <strong>die</strong> beim Forschen gewählte Methode(auch für andere) nachvollziehbar se<strong>in</strong> muss und <strong>die</strong> Ergebnisse der <strong>wissenschaftlichen</strong>Arbeit verständlich dargestellt werden (zum<strong>in</strong><strong>des</strong>t für Experten).Für Umberto Eco muss e<strong>in</strong>e wissenschaftliche Arbeit vier Bed<strong>in</strong>gungen erfüllen 2 :1. Die Untersuchung behandelt e<strong>in</strong>en erkennbaren Gegenstand, der so genau umrissenist, dass er auch für Dritte erkennbar ist.2. Die Untersuchung muss über den Gegenstand D<strong>in</strong>ge sagen, <strong>die</strong> noch nicht gesagtworden s<strong>in</strong>d, oder sie muss D<strong>in</strong>ge, <strong>die</strong> schon gesagt worden s<strong>in</strong>d, aus e<strong>in</strong>em neuenBlickw<strong>in</strong>kel sehen. Jede wissenschaftliche Arbeit erweitert das Wissen anderer.3. E<strong>in</strong>e Untersuchung muss für andere von Nutzen se<strong>in</strong>. Sie fügt dem etwas h<strong>in</strong>zu, wasbisher schon <strong>in</strong> der <strong>wissenschaftlichen</strong> Öffentlichkeit bekannt war. Diewissenschaftliche Bedeutung wird davon bestimmt, wie unverzichtbar für denForschungsbereich <strong>die</strong> neue Untersuchung ist.4. Die Untersuchung muss jene Angaben enthalten, <strong>die</strong> es ermöglichen nachzuprüfen,ob ihre Hypothesen falsch oder richtig s<strong>in</strong>d. Sie muss also <strong>die</strong> Angaben enthalten, <strong>die</strong>es ermöglichen, <strong>die</strong> Ause<strong>in</strong>andersetzung <strong>in</strong> der <strong>wissenschaftlichen</strong> Öffentlichkeitfortzusetzen.1 Vgl. HENZ, Kathar<strong>in</strong>a: Vorwissenschaftliches Arbeiten. E<strong>in</strong> <strong>Praxis</strong>buch für <strong>die</strong> Schule. 2. Aufl. Wien: Dorner2011, S. 6.2 ECO, Umberto. Wie man e<strong>in</strong>e wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt. 13. Aufl. Heidelberg: Müller 2005,S. 40-42.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel3Wissenschaftliches Arbeiten


Ziel von (vor)<strong>wissenschaftlichen</strong> Arbeiten ist es, e<strong>in</strong> begrenztes Thema zu analysieren undso systematisch zu beschreiben und zu erklären, dass es für andere nachvollziehbar ist.Für (vor)wissenschaftliches Arbeiten gilt besondere Sorgfaltspflicht:• Verwendung korrekter und genauer Daten und Fakten• Vollständige Angabe der verwendeten Quellen• Systematische und methodisch gut geplante Vorgangsweise• Gute Arbeitsorganisation und Zeitmanagement• Prägnante und klare Formulierungen bei der Ausführung der Sachverhalte• Beachtung von spezifischen Formvorschriften bei DarstellungBrigitta Schmut und Adriane Pobernel4Wissenschaftliches Arbeiten


2. Die vorwissenschaftliche Arbeit als Bestandteilder Reifeprüfung2.1. Gesetzliche GrundlagenDie Verordnung der Bun<strong>des</strong>m<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Unterricht, Kunst und Kultur über <strong>die</strong> Reifeprüfung<strong>in</strong> den allgeme<strong>in</strong> bildenden höheren Schulen (Prüfungsordnung AHS, BGBl. II - Ausgegebenam 30. Mai 2012 - Nr. 174) sieht auf Grund der §§ 34 bis 41 <strong>des</strong> Schulunterrichtsgesetzes(SchUG) Folgen<strong>des</strong> vor:Die Reifeprüfung besteht aus1. e<strong>in</strong>er vor<strong>wissenschaftlichen</strong> Arbeit (e<strong>in</strong>schließlich deren Präsentation und Diskussion),2. e<strong>in</strong>er Klausurprüfung, bestehend aus Klausurarbeiten sowie allenfalls mündlichenKompensationsprüfungen, und3. e<strong>in</strong>er mündlichen Prüfung, bestehend aus mündlichen Teilprüfungen.Vorwissenschaftliche Arbeit als Prüfungsgebiet§ 7. Die vorwissenschaftliche Arbeit besteht aus e<strong>in</strong>er auf vorwissenschaftlichem Niveauzu erstellenden schriftlichen Arbeit über e<strong>in</strong> Thema gemäß § 3 e<strong>in</strong>schließlich derenPräsentation und Diskussion.Themenfestlegung, Inhalt und Umfang der vor<strong>wissenschaftlichen</strong> Arbeit§ 8. (1) Die Themenfestlegung hat im E<strong>in</strong>vernehmen zwischen der Betreuer<strong>in</strong> oder demBetreuer der vor<strong>wissenschaftlichen</strong> Arbeit und der Prüfungskandidat<strong>in</strong> oder demPrüfungskandidaten im ersten Semester der vorletzten Schulstufe zu erfolgen. E<strong>in</strong>e Lehrer<strong>in</strong>oder e<strong>in</strong> Lehrer hat grundsätzlich bis zu drei, höchstens jedoch fünf vorwissenschaftlicheArbeiten pro Reifeprüfungsjahrgang und nur solche vorwissenschaftliche Arbeiten zubetreuen, h<strong>in</strong>sichtlich derer sie oder er über <strong>die</strong> erforderliche berufliche oderaußerberufliche (<strong>in</strong>formelle) Sach- und Fachkompetenz verfügt. Bei der Themenfestlegungist zu beachten, dass neben umfangreichen Fachkenntnissen auch vorwissenschaftlicheArbeitsweisen unter Beweis gestellt werden sollen. Dafür ist erforderlich, dassunterschiedliche Informationsquellen unter sachgerechter Nutzung sowie der E<strong>in</strong>satz neuerMe<strong>die</strong>n und geeigneter Lern- und Arbeitstechniken zielführende Aufschlüsse über denBrigitta Schmut und Adriane Pobernel 5Wissenschaftliches Arbeiten


Themenbereich zulassen. Zusammenhängende Sachverhalte sollen selbstständig mitgeeigneten Methoden erfasst und unter Zugrundelegung logischer Denkweisen s<strong>in</strong>nvollh<strong>in</strong>terfragt und kritisch problematisiert werden können. Sowohl <strong>die</strong> schriftliche Arbeit alsauch <strong>die</strong> Präsentation und Diskussion sollen Gelegenheit geben, neben klarer Begriffsbildungauf hohem Niveau differenziertes Ausdrucksvermögen, umfangreiche Kenntnisse, Methodik,Selbstständigkeit sowie Kommunikations- und Diskursfähigkeit unter Beweis zu stellen.(2) Das festgelegte Thema sowie der im Zuge der Themenf<strong>in</strong>dung vere<strong>in</strong>barteErwartungshorizont ist der Schulbehörde erster Instanz bis Ende März der vorletztenSchulstufe im Dienstweg zur Zustimmung vorzulegen. Die Schulbehörde erster Instanz hatbis Ende April der vorletzten Schulstufe <strong>die</strong> Zustimmung zu erteilen oder unter gleichzeitigerSetzung e<strong>in</strong>er Nachfrist <strong>die</strong> Vorlage e<strong>in</strong>es neuen Themas zu verlangen.(3) Im Falle der negativen Beurteilung <strong>des</strong> Prüfungsgebietes „vorwissenschaftlicheArbeit“ durch <strong>die</strong> Prüfungskommission ist <strong>in</strong>nerhalb von zwei Wochen nach negativerBeurteilung e<strong>in</strong>e neue Themenstellung im S<strong>in</strong>ne <strong>des</strong> Abs. 1 festzulegen. Die Schulbehördeerster Instanz hat dem Thema <strong>in</strong>nerhalb von zwei Wochen zuzustimmen oder unter Setzunge<strong>in</strong>er Nachfrist <strong>die</strong> Vorlage e<strong>in</strong>er neuen Themenstellung zu verlangen.(4) Die schriftliche Arbeit hat e<strong>in</strong>en Umfang von zirka 40 000 bis 60 000 Zeichen,<strong>in</strong>klusive Leerzeichen, exklusive Vorwort, Inhalts-, Literatur- und Abkürzungsverzeichnis, zuumfassen. Sie kann im E<strong>in</strong>vernehmen mit der Betreuer<strong>in</strong> oder dem Betreuer auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>ervon der Prüfungskandidat<strong>in</strong> oder vom Prüfungskandidaten besuchten lebendenFremdsprache abgefasst werden.(5) Im Rahmen der schriftlichen Arbeit ist e<strong>in</strong> Abstract im Umfang von zirka 1 000 bis1 500 Zeichen, <strong>in</strong>klusive Leerzeichen, zu erstellen, <strong>in</strong> welchem das Thema, <strong>die</strong> Fragestellung,<strong>die</strong> Problemformulierung und <strong>die</strong> wesentlichen Ergebnisse schlüssig darzulegen s<strong>in</strong>d. DerAbstract ist <strong>in</strong> deutscher oder englischer Sprache abzufassen.(6) Wurde <strong>die</strong> schriftliche Arbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er lebenden Fremdsprache abgefasst (Abs. 4letzter Satz), so kann <strong>die</strong> Präsentation und Diskussion auf Wunsch <strong>des</strong> Prüfungskandidatenoder der Prüfungskandidat<strong>in</strong> und mit Zustimmung aller Kommissionsmitglieder <strong>in</strong> <strong>die</strong>serFremdsprache abgehalten werden.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel6Wissenschaftliches Arbeiten


Durchführung der vor<strong>wissenschaftlichen</strong> Arbeit§ 9. (1) Die schriftliche Arbeit ist als selbstständige Arbeit außerhalb der Unterrichtszeitzu bearbeiten und anzufertigen, wobei Ergebnisse <strong>des</strong> Unterrichts mit e<strong>in</strong>bezogen werdendürfen. In der letzten Schulstufe hat e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Betreuung zu erfolgen, <strong>die</strong> unterBeobachtung <strong>des</strong> Arbeitsfortschrittes vorzunehmen ist. Die Betreuung umfasst <strong>die</strong> BereicheAufbau der Arbeit, Arbeitsmethodik, Selbstorganisation, Zeitplan, Struktur undSchwerpunktsetzung der Arbeit, organisatorische Belange sowie <strong>die</strong> Anforderungen imH<strong>in</strong>blick auf <strong>die</strong> Präsentation und Diskussion, wobei <strong>die</strong> Selbstständigkeit der Leistungennicht bee<strong>in</strong>trächtigt werden darf.(2) Die Erstellung der Arbeit ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em von der Prüfungskandidat<strong>in</strong> oder vomPrüfungskandidaten zu erstellenden Begleitprotokoll zu dokumentieren, welches jedenfallsden Arbeitsablauf sowie <strong>die</strong> verwendeten Hilfsmittel und Hilfestellungen anzuführen hat.Das Begleitprotokoll ist der schriftlichen Arbeit beizulegen.(3) Zur Dokumentation der Arbeit s<strong>in</strong>d Aufzeichnungen, <strong>in</strong>sbesondere Vermerke über <strong>die</strong>Durchführung von Gesprächen im Rahmen der Themenf<strong>in</strong>dung und der Festlegung <strong>des</strong>Erwartungshorizontes sowie im Zuge der Betreuung und nach Fertigstellung der Arbeit imH<strong>in</strong>blick auf <strong>die</strong> Präsentation und Diskussion, zu führen und dem Prüfungsprotokollanzuschließen.(4) Die Dauer der Präsentation und der Diskussion hat zehn bis 15 M<strong>in</strong>uten proPrüfungskandidat<strong>in</strong> und Prüfungskandidat zu betragen.Prüfungsterm<strong>in</strong>e der vor<strong>wissenschaftlichen</strong> Arbeit§ 10. Die erstmalige Abgabe der schriftlichen Arbeit hat bis zum Ende der ersten Woche<strong>des</strong> zweiten Semesters der letzten Schulstufe sowohl <strong>in</strong> digitaler als auch <strong>in</strong> zweifachausgedruckter Form zu erfolgen. Die Zeiträume für <strong>die</strong> Abgabe der schriftlichen Arbeit imFalle der Wiederholung der vor<strong>wissenschaftlichen</strong> Arbeit s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> erste Unterrichtswoche,<strong>die</strong> ersten fünf Unterrichtstage im Dezember und <strong>die</strong> erste Woche <strong>des</strong> zweiten Semesters.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel7Wissenschaftliches Arbeiten


3. E<strong>in</strong>reichen der Themenstellung• Die E<strong>in</strong>reichung der Themenstellung (<strong>in</strong>kl. Erwartungshorizont) hat <strong>in</strong> der vorletztenSchulstufe (7. Klasse) bis Ende der ersten Woche <strong>des</strong> 2. Semesters zu erfolgen. DerSchüler/<strong>die</strong> Schüler<strong>in</strong> füllt e<strong>in</strong> für Österreich e<strong>in</strong>heitliches Onl<strong>in</strong>e-Formular aus.• Bis Ende März werden alle Themenstellungen durch <strong>die</strong> Schulleitung an <strong>die</strong>Schulbehörde erster Instanz übermittelt.• Ende April erfolgt <strong>die</strong> Approbation durch <strong>die</strong> Schulbehörde erster Instanz. Bei Ablehnunge<strong>in</strong>es Themas wird e<strong>in</strong>e Nachfrist für <strong>die</strong> Vorlage e<strong>in</strong>es neuen Themas gesetzt.• Sprache der ArbeitDie Arbeit kann im E<strong>in</strong>vernehmen mit der Betreuungsperson auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er von derPrüfungskandidat<strong>in</strong>/vom Prüfungskandidaten als Unterrichtsfach besuchten lebendenFremdsprache abgefasst werden.Die Präsentation und Diskussion der Arbeit kann auf Wunsch <strong>des</strong> Kandidaten/derKandidat<strong>in</strong> und mit Zustimmung aller Kommissionsmitglieder <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Fremdspracheabgehalten werden.Die E<strong>in</strong>reichung der Themenstellung enthält folgende Punkte 3 :Grunddaten• Name und Klasse der Schülers/der Schüler<strong>in</strong>• Bezeichnung der Schule• Schuljahr• betreuende Lehrperson an der Schule• <strong>in</strong>haltliche Zuordnung/Fachgebiet (Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften etc.)ThemaMit der E<strong>in</strong>reichung legt sich der Schüler/<strong>die</strong> Schüler<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong> Thema fest. Nach derGenehmigung <strong>des</strong> Themas durch <strong>die</strong> Schulbehörde ist <strong>die</strong>ses nicht mehr veränderbar.3 Bun<strong>des</strong>m<strong>in</strong>isterium für Unterricht, Kunst und Kultur (2013): E<strong>in</strong>reichen der Themenstellung. URL:http://www.ahs-vwa.at [Stand: 02.06.2013].Brigitta Schmut und Adriane Pobernel 8Wissenschaftliches Arbeiten


Vom Thema der Arbeit ist der Titel zu unterscheiden: Dieser wird möglicherweise erst <strong>in</strong> derSchlussphase der Arbeit erstellt und kann durchaus zugkräftige und auffallendeFormulierungen enthalten. Das bei der Themene<strong>in</strong>reichung festgelegte Thema kann alssachlicher Untertitel verwendet werden.Beispiele:Titel: „Jetzt ist schon wieder was passiert …“Thema: Sprache und Erzählweise <strong>in</strong> den Krim<strong>in</strong>alromanen von Wolf HaasTitel: Flüstern Pferde?Thema: Das Verhalten von Pferden im Umgang mit MenschenErwartungshorizontHier s<strong>in</strong>d Aussagen zu formulieren über• impulsgebende Me<strong>die</strong>n• angestrebte Methoden• <strong>die</strong> ungefähre Gliederung der Arbeit• geeignete Leitfragen (nicht verpflichtend). Diese sollen möglichst konkret se<strong>in</strong> undmüssen im vorhandenen Zeitraum sowie mit den verfügbaren Ressourcen(Methoden, Quellen) zu bewältigen se<strong>in</strong>.Literaturangaben (nicht verpflichtend)Welche Bücher, Internetseiten, Filme etc. haben zur Themenf<strong>in</strong>dung angeregt bzw. warenbei der Erstellung der Forschungsfrage und <strong>des</strong> Erwartungshorizonts wertvoll? Anzugebens<strong>in</strong>d jeweils Autor, Titel, Ersche<strong>in</strong>ungsjahr bzw. Internetadresse (mit Datum <strong>des</strong> letztenZugriffs).Die anführten Werke sollen dokumentieren, auf welcher Grundlage <strong>die</strong> bisherigeAuse<strong>in</strong>andersetzung <strong>des</strong> Schülers/der Schüler<strong>in</strong> mit dem Thema beruht. Ke<strong>in</strong>esfalls ist hierbereits an e<strong>in</strong>e vollständige Literaturliste zu denken.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel9Wissenschaftliches Arbeiten


Partner<strong>in</strong>stitution (nicht verpflichtend)Besteht Kontakt zu e<strong>in</strong>er Institution, <strong>die</strong> bei Themenf<strong>in</strong>dung, Erarbeitung derForschungsfrage und <strong>des</strong> Erwartungshorizonts hilfreich war und <strong>die</strong> den Schüler/<strong>die</strong>Schüler<strong>in</strong> auch bei der Ausarbeitung der vor<strong>wissenschaftlichen</strong> Arbeit unterstützen wird?Hier ist auszuwählen (bzw. anzugeben):• Universität (Name)• Fachhochschule (Name)• Museum (Name)• Sonstige (Name)Brigitta Schmut und Adriane Pobernel10Wissenschaftliches Arbeiten


4. Arbeitsorganisation4.1. Abfolge der Arbeitsphasen4.1.1. Themenf<strong>in</strong>dung und ThemenabgrenzungDie Basis für das Gel<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>er vor<strong>wissenschaftlichen</strong> Arbeit wird mit der Themenstellunggelegt. E<strong>in</strong> klar begrenztes und überschaubares Thema ermöglicht es, e<strong>in</strong>e guteForschungsfrage zu formulieren und aus e<strong>in</strong>er großen Menge an Literatur <strong>die</strong> für <strong>die</strong>Aufgabenstellung passende auszuwählen. Hilfreiche Methoden für <strong>die</strong> Themenf<strong>in</strong>dung s<strong>in</strong>dBra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g, Concept Map, Cluster<strong>in</strong>g oder <strong>die</strong> Erstellung e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>d Map.E<strong>in</strong> persönlicher Bezug zum Thema fördert <strong>die</strong> Motivation. Gut geeignet s<strong>in</strong>d auch Themenmit lokalen und regionalen Zugängen bzw. solche mit praxisbezogenem Zugang.Das Thema für <strong>die</strong> VWA kann frei gewählt werden. 4 Daher ist es s<strong>in</strong>nvoll von eigenenInteressen, Neigungen und Fähigkeiten auszugehen. Folgende Fragen sollen <strong>die</strong>Themenf<strong>in</strong>dung erleichtern 5 :Was <strong>in</strong>teressiert mich besonders?• Ist mir <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Umfeld oder <strong>in</strong> den Me<strong>die</strong>n e<strong>in</strong> Thema untergekommen, das ichgerne näher beleuchten möchte?• Habe ich e<strong>in</strong> Hobby, das als Ausgangspunkt <strong>die</strong>nen könnte?• Gibt es e<strong>in</strong> Unterrichtsfach, das mich sehr anspricht? Welche Bereiche fasz<strong>in</strong>ierenmich besonders?• Habe ich e<strong>in</strong> Referat oder e<strong>in</strong> Portfolio zu e<strong>in</strong>em Thema verfasst, zu dem ich gerneweiterarbeiten würde?• Habe ich bereits Vorstellungen, was ich stu<strong>die</strong>ren bzw. welchen Beruf ich ergreifenwill? Welcher Bereich <strong>des</strong> angestrebten Stu<strong>die</strong>nfaches oder Arbeitsfel<strong>des</strong> sprichtmich besonders an?4 Beachte <strong>die</strong> gesetzlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für <strong>die</strong> Themenfestlegung, siehe S. 5f.5 Bun<strong>des</strong>m<strong>in</strong>isterium für Unterricht, Kunst und Kultur (2013): Themenf<strong>in</strong>dung. URL: http://www.ahs-vwa.at[Stand: 02.06.2013].Brigitta Schmut und Adriane Pobernel11Wissenschaftliches Arbeiten


Was kann ich besonders gut?Gibt es e<strong>in</strong> Thema, zu dem ich e<strong>in</strong>en speziellen Zugang habe?• B<strong>in</strong> ich bereits Experte/Expert<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bestimmten Bereich?• Oder kenne ich Expert/<strong>in</strong>n/en, <strong>die</strong> mir bei me<strong>in</strong>em Thema weiterhelfen könnten?• B<strong>in</strong> ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vere<strong>in</strong> aktiv oder politisch engagiert? Ergibt sich daraus e<strong>in</strong> Zugangzu e<strong>in</strong>er Themenstellung?Welche Sachgebiete und Themenbereiche kommen daher für mich <strong>in</strong> Frage?Um den quantitativen Rahmen e<strong>in</strong>er VWA e<strong>in</strong>zuhalten, ist es oft notwendig, e<strong>in</strong>eFokussierung auf bestimmte Aspekte e<strong>in</strong>es Themas vorzunehmen: Erarbeitung spezifischerAspekte, zeitliche E<strong>in</strong>grenzung, Hervorhebung von bestimmten Beispielen usw. Nach derThemenf<strong>in</strong>dung können e<strong>in</strong>e Forschungsfrage und e<strong>in</strong> Arbeitstitel formuliert und mit derSichtung <strong>des</strong> Materials begonnen werden.4.1.2. Kriterien für e<strong>in</strong>e gute ForschungsfrageDie Forschungsfrage formuliert, welcher Aspekt <strong>des</strong> gewählten Themas behandelt werdensoll, und ist das Herzstück jeder (vor)<strong>wissenschaftlichen</strong> Arbeit. Neben der Formulierung <strong>des</strong>eigenen Erkenntnis<strong>in</strong>teresses gewährleistet <strong>die</strong> Forschungsfrage <strong>die</strong> Unterscheidbarkeit vonähnlichen, bereits geschriebenen Arbeiten im gleichen Themenbereich. Die <strong>in</strong> derThemene<strong>in</strong>reichung formulierte Forschungsfrage kann im Verlauf der weiterenAuse<strong>in</strong>andersetzung mit dem Thema noch konkretisiert bzw. variiert werden.E<strong>in</strong>e gute Forschungsfrage 6• grenzt das Thema genau e<strong>in</strong>, dass klar ist, was <strong>in</strong> ihrem Rahmen erforschbar ist undwas nicht.• erzeugt passende Unterfragen.• ist <strong>in</strong> Frageform (W-Fragen) formuliert.6 Vgl. HENZ, Kathar<strong>in</strong>a: Vorwissenschaftliches Arbeiten, S. 53.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel12Wissenschaftliches Arbeiten


• lässt ke<strong>in</strong>e Ja-/Ne<strong>in</strong>-Antworten zu, sondern ist offen formuliert.• kann auch beantwortet werden.• ist nicht zu umfassend formuliert.• ist konkret formuliert.• ist nicht <strong>in</strong> sich widersprüchlich.• nimmt <strong>die</strong> Antwort nicht vorweg.• folgt dem Motto: „Better a lot about a little, than a little about a lot.“ (Je kle<strong>in</strong>er <strong>die</strong>Frage, <strong>des</strong>to gehaltvoller ihre Beantwortung.)• ist nicht sofort zu beantworten (beispielsweise durch e<strong>in</strong>maliges Nachschlagen).• hat <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Satz Platz.• macht Lust aufs Arbeiten.• weist bereits auf <strong>die</strong> Forschungsmethode bzw. auf <strong>die</strong> Literaturbearbeitung h<strong>in</strong>.Die Forschungsfrage gibt den roten Faden für Autor/<strong>in</strong>n/en und Leser/<strong>in</strong>nen vor undgewährleistet <strong>die</strong> Unterscheidbarkeit von ähnlichen, bereits geschriebenen Arbeiten.Sie <strong>die</strong>nt als Orientierung für Aufbau und Inhalt der Arbeit, wird <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>leitung(dar)gestellt und durch <strong>die</strong> Arbeit konsequent beantwortet. In der Zusammenfassung derVWA wird wieder auf <strong>die</strong> Forschungsfrage Bezug genommen.4.1.3. Informationsbeschaffung – LiteraturrechercheWissenschaftliche Arbeiten bauen weitgehend auf dem bereits schriftlich fixierten Gedankenanderer auf. Daher s<strong>in</strong>d umfassende Literaturrecherchen unumgänglich. Gut geeignet istbeispielsweise das Schneeballsystem. Ausgehend von e<strong>in</strong>er zentralen und aktuellen Quellemacht man sich <strong>die</strong> dort dokumentierten Quellen nutzbar. Auch <strong>die</strong> E<strong>in</strong>gabe vonSchlagworten <strong>in</strong> das Suchprogramm von Bibliotheken ist nützlich.Quellen, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> VWA am häufigsten genutzt werden:Verlässliche Grundlagen zum Thema e<strong>in</strong>er VWA f<strong>in</strong>det man <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> Büchern.Naheliegende Quellen s<strong>in</strong>d Schulbücher und Lexika, zum<strong>in</strong><strong>des</strong>t für den ersten Zugang.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel13Wissenschaftliches Arbeiten


Geeignete Fundorte für <strong>die</strong> unterschiedlichsten Themen:• Schulbibliothek• Städtische Büchereien• Bibliothek der Arbeiterkammer (auch digitale Entlehnung möglich)• Lan<strong>des</strong>bibliothek• Universitätsbibliothek• BuchgeschäfteIn Bibliotheken kann man mit Hilfe <strong>des</strong> EDV-Systems den Bücherbestand durchsuchen, undzwar durch E<strong>in</strong>gabe e<strong>in</strong>es oder mehrerer Stichwörter. Ältere Buchbestände werden oft nochmit Hilfe von Zettelkatalogen – alphabetisch nach Autoren oder Schlagwörtern – durchsucht.Zeitungen und ZeitschriftenIn großen Bibliotheken gibt es Zeitschriftensammlungen, manchmal auch mitStichwortverzeichnissen, sodass auch <strong>in</strong> älteren Ausgaben nach Informationen gesuchtwerden kann.In (<strong>wissenschaftlichen</strong>) Zeitschriften f<strong>in</strong>det man Ausführungen über aktuelleForschungsergebnisse und neue Entwicklungen zu bestimmten Themen.InternetDie Schwierigkeit ist hier, aus der Fülle der Informationen qualitativ hochwertige undwissenschaftlich verlässliche auszuwählen. Wichtig ist dabei der Vergleich mit der gedrucktenLiteratur.SonstigesInformationsmaterial verschiedener Institutionen: Wirtschaftskammer, Bun<strong>des</strong>m<strong>in</strong>isterien,Interessensvertretungen, Fremdenverkehrsverbände, Firmen usw.4.1.4. Ordnen und Auswerten <strong>des</strong> MaterialsNach dem Sammeln <strong>des</strong> Materials muss man sich e<strong>in</strong>en Überblick verschaffen, lesen undmarkieren (nur wenn man Eigentümer <strong>des</strong> Buches ist!). Wenn bereits e<strong>in</strong> InhaltsverzeichnisBrigitta Schmut und Adriane Pobernel14Wissenschaftliches Arbeiten


zw. e<strong>in</strong>e Gliederung erstellt ist, kann das Material den e<strong>in</strong>zelnen Kapiteln zugeordnetwerden.Wenn umfangreiche Bücher und Artikel bearbeitet werden, ist es sicher s<strong>in</strong>nvoll,Zusammenfassungen anzulegen und <strong>die</strong>se den e<strong>in</strong>zelnen Kapiteln de<strong>in</strong>er Arbeit zuzuordnen.4.1.5. Das Verfassen der VWAVerfassen der ersten EntwürfeAn Hand der selbst getroffenen Gliederung erfolgt möglichst bald e<strong>in</strong> Rohentwurf, derjederzeit (wie auch <strong>die</strong> Gliederung) umgearbeitet und korrigiert werden kann. Fragenkorrekter Formulierungen können auf e<strong>in</strong>en späteren Zeitpunkt verschoben werden.Erstellen der GesamtfassungDies ist <strong>die</strong> Phase der präzisen Ausformulierung der Arbeit und der konkreten Gliederung.E<strong>in</strong>leitung, Hauptteil, Zusammenfassung und Literatur- bzw. Quellenverzeichnis werdenerstellt und e<strong>in</strong>gefügt.Ergänzungen und KorrekturenIn <strong>die</strong>ser Stufe erfolgt <strong>die</strong> Re<strong>in</strong>schrift. Schreib- und Sprachrichtigkeit werden kontrolliert, <strong>die</strong>Argumentation, <strong>die</strong> Zitate und Fußnoten überprüft. Das Inhaltsverzeichnis wird erstellt.Bei der Endkorrektur empfiehlt es sich, <strong>die</strong> Hilfe e<strong>in</strong>es Außenstehenden <strong>in</strong> Anspruch zunehmen, der auf eventuelle Unklarheiten bei den Formulierungen aufmerksam machenkann.Außerdem ist es wichtig, <strong>die</strong> fertige Arbeit zeitgerecht auszudrucken, da immer technischeProbleme e<strong>in</strong>geplant werden müssen.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel15Wissenschaftliches Arbeiten


4.2. Erstellen e<strong>in</strong>es persönlichen ZeitplansVon der Planung zur Fertigstellung der VWADie Erstellung e<strong>in</strong>es verb<strong>in</strong>dlichen Zeitplanes ist für den Erfolg der VWA sehr hilfreich.Folgender Musterzeitplan soll als Anregung und Planungshilfe <strong>die</strong>nen 7 :1. Semester (7. Klasse)Themenf<strong>in</strong>dung/Disposition/BetreuerwahlErwartungsbesprechung(en)Recherche,MaterialsammlungSeptember/Oktober/NovemberDezember/JännerSeptember bis JännerAbgabe <strong>des</strong>Dispositionsformulars bisFr, 8.11.2013, <strong>in</strong> derSchulbibliothek2. Semester (7. Klasse)Formulierung <strong>des</strong>Erwartungshorizontes,Erstellen e<strong>in</strong>er BibliographieE<strong>in</strong>reichung derThemenstellung (Onl<strong>in</strong>e-Formular) bis zur 1. Wochenach den SemesterferienZustimmung derSchulbehördeBesprechung(en) mit derBetreuer<strong>in</strong>/dem BetreuerBeg<strong>in</strong>n der ErstfassungJänner/FebruarFebruarEnde AprilDezember bis JuniSommerferien7 Vgl. DONHAUSER, Gerhard; JARETZ, Thomas: Vorwissenschaftliche Arbeit. Maturatra<strong>in</strong><strong>in</strong>g. Wien: öbv2012, S. 52-53.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel 16Wissenschaftliches Arbeiten


1. Semester (8. Klasse)Verfassen der ArbeitBesprechungen mit derBetreuer<strong>in</strong>/dem BetreuerFormatierungsarbeitenÜberarbeitung,Korrekturlesen undEndfassunglaufend bis Novemberlaufend bis JännerDezemberJänner2. Semester (8. Klasse)Abgabe <strong>in</strong> zweifachergedruckter und <strong>in</strong> digitalerFormBeschreibung der Arbeitdurch <strong>die</strong> Betreuer<strong>in</strong>/denBetreuerWeiterleitung an <strong>die</strong>Vorsitzende/denVorsitzendenAbschließende Besprechungmit der Betreuer<strong>in</strong>/demBetreuerVorbereitung derPräsentation und DiskussionPräsentation und DiskussionFebruar (1. Woche nach denSemesterferien)MärzMärzMärz bis AprilApril bis MaiTerm<strong>in</strong>festlegung durch <strong>die</strong>SchulbehördeBrigitta Schmut und Adriane Pobernel17Wissenschaftliches Arbeiten


4.3. Noch e<strong>in</strong>ige praktische Tipps zum Verfassen e<strong>in</strong>er VWA• Gute Aufteilung der Arbeitszeit.• Langfristige Planung: Zeit für <strong>die</strong> gesamte Arbeit an der VWA festlegen, Zwischenzielee<strong>in</strong>planen, dabei Fixterm<strong>in</strong>e wie Schularbeiten, Wahlpflichtfächer, Maturaball undmögliche Störfaktoren berücksichtigen.• Mittelfristige und kurzfristige Planung: Monats- und Wochenplan. Anstehende Aufgabenund <strong>die</strong> nächsten Schritte auflisten und Prioritäten festlegen! Unerledigtes <strong>in</strong> <strong>die</strong> nächstePlanung e<strong>in</strong>beziehen.• Öffnungszeiten der Bibliotheken vermerken.• S<strong>in</strong>nvolle Anlegung der Exzerpte, Notizen und Kopien überlegen.• E<strong>in</strong>en Arbeitsplatz und e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle und leicht zugängliche Ablage aller für <strong>die</strong> VWAwichtigen Materialien e<strong>in</strong>richten.• Buchtitel genau abschreiben, oder besser: Titelblatt und Rückseite <strong>des</strong> Titelblattskopieren, falls das Buch entlehnt ist.• Quellenangabe beim Exzerpieren nicht vergessen (Kurztitel <strong>des</strong> Buches mitSeitenangabe).• Regelmäßig über <strong>die</strong> wesentlichen Aktivitäten Buch führen, um aus <strong>die</strong>senAufzeichnungen das Schülerprotokoll zu erstellen (gilt auch für Betreuungslehrer/<strong>in</strong>nen).• Jede Fassung der VWA am PC und auf e<strong>in</strong>em USB-Stick gesondert abspeichern! ImmerSicherungskopien anfertigen.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel18Wissenschaftliches Arbeiten


5. Aufbau e<strong>in</strong>er vor<strong>wissenschaftlichen</strong> Arbeit5.1. Gliederung der ArbeitE<strong>in</strong>e vorwissenschaftliche Arbeit weist folgende Teile auf:• Titelblatt• Abstract• Vorwort (optional)• Inhaltsverzeichnis• E<strong>in</strong>leitung• Hauptteil• Schluss (Fazit)• Literaturverzeichnis• Abbildungsverzeichnis; Abkürzungsverzeichnis (optional)• Anhang; Glossar (optional)• SelbständigkeitserklärungDer vor<strong>wissenschaftlichen</strong> Arbeit s<strong>in</strong>d beizulegen:• Begleitprotokoll <strong>des</strong> Schülers/der Schüler<strong>in</strong>• Betreuungsprotokoll <strong>des</strong> Lehrers/der Lehrer<strong>in</strong>Titelblatt• Das Titelblatt muss sachlich und übersichtlich angelegt werden, wobei e<strong>in</strong>e angemesseneGestaltung <strong>des</strong> Layouts erwünscht ist. Vor das offizielle Titelblatt kann der Kandidat/<strong>die</strong>Kandidat<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Deckblatt legen, das <strong>in</strong>dividuell gestaltet werden kann.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel19Wissenschaftliches Arbeiten


• Das Titelblatt enthält folgende Angaben, wobei auf E<strong>in</strong>heitlichkeit an der eigenen Schulegeachtet werden soll:Schullogo, Bezeichnung und Anschrift der SchuleVorwissenschaftliche ArbeitVollständiger TitelUntertitelName <strong>des</strong> Verfassers/der Verfasser<strong>in</strong>KlasseName der BetreuungspersonAbgabedatumAbstract• Der Abstract gibt kurze und prägnante Informationen über den Inhalt der Arbeit(Thema, Fragestellung, Problemformulierung und <strong>die</strong> wesentlichen Ergebnisse).• Er wird <strong>in</strong> deutscher oder englischer Sprache abgefasst und umfasst 1000 bis 1500Zeichen (<strong>in</strong>klusive Leerzeichen).Vorwort• Es enthält den persönlichen Zugang zur Arbeit bzw. deren Entstehungsgeschichte,persönliche Äußerungen und den Dank an unterstützende Personen oder Institutionen,aber ke<strong>in</strong> übertriebenes Lob.• Das Vorwort endet mit Ort, Datum und Namen <strong>des</strong> Verfassers/der Verfasser<strong>in</strong> (ke<strong>in</strong>eUnterschrift!).Brigitta Schmut und Adriane Pobernel20Wissenschaftliches Arbeiten


• Das Vorwort hat mit dem Inhalt e<strong>in</strong>er <strong>wissenschaftlichen</strong> Arbeit selbst noch nichts zu tunund kann daher auch fehlen.Inhaltsverzeichnis• Das Inhaltsverzeichnis gibt e<strong>in</strong>en Überblick und macht e<strong>in</strong>en „roten Faden“ sichtbar.• Es enthält alle Kapitelüberschriften <strong>des</strong> Hauptteils und der e<strong>in</strong>führenden undabschließenden Teile.• Auf Übersichtlichkeit und klare Anordnung achten!• Seitenzahlen signalisieren den Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>es Kapitels.E<strong>in</strong>leitung• Die E<strong>in</strong>leitung <strong>die</strong>nt der Ab- bzw. E<strong>in</strong>grenzung <strong>des</strong> Themas.• Durch <strong>die</strong> E<strong>in</strong>leitung wird der Leser/<strong>die</strong> Leser<strong>in</strong> mit der Arbeit und ihren wesentlichenGedankengängen und Problemstellungen (Was ist das Ziel der Arbeit?) vertraut gemacht.• Sie <strong>in</strong>formiert über <strong>die</strong> konkrete(n) Forschungsfrage(n) und was als Resultat erwartetwird.• In der E<strong>in</strong>leitung wird <strong>die</strong> Fragestellung im Zusammenhang <strong>des</strong> Fachgebietes dargestelltund bereits vorhandene Erkenntnisse aus der Literatur werden aufgezeigt.• Die E<strong>in</strong>leitung gibt E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> <strong>die</strong> Vorgangweise und Gliederung der Arbeit und nennt <strong>die</strong>angewandten Methoden (Angaben zur Versuchsanordnung). Außerdem kann sieerläuternde Zusätze zum besseren Verständnis und zum Aufbau der VWA enthalten.• Sie ist <strong>in</strong>tegrierter Bestandteil der Arbeit, enthält e<strong>in</strong>führende Bemerkungen und bietetRaum für e<strong>in</strong>en persönlichen Standpunkt zur zentralen Problemstellung, für H<strong>in</strong>weise auf<strong>die</strong> Wichtigkeit, <strong>die</strong> Aktualität und den Kontext <strong>des</strong> Themas.• Sie soll erst nach Fertigstellung <strong>des</strong> gesamten Manuskripts verfasst bzw. nochmalsüberarbeitet werden.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel21Wissenschaftliches Arbeiten


Hauptteil• Das Kernthema wird <strong>in</strong> sachlicher Form behandelt.• Die Darstellung beschränkt sich auf <strong>die</strong> wesentlichen Fragen.• Der Verfasser/<strong>die</strong> Verfasser<strong>in</strong> analysiert, vergleicht und kommentiert <strong>die</strong> verwendetenQuellen und <strong>die</strong> möglichen Ergebnisse von eigenen praktischen Arbeiten, etwa vonExperimenten oder Befragungen, und zieht Schlussfolgerungen.• Persönliche Stellungnahmen müssen deutlich erkennbar se<strong>in</strong>.• Der Hauptteil wird nach Kapiteln und Unterkapiteln gegliedert. Je<strong>des</strong> <strong>die</strong>ser Kapitel musswie im Inhaltsverzeichnis mit e<strong>in</strong>er Nummerierung und e<strong>in</strong>er Überschrift versehen se<strong>in</strong>.• Die e<strong>in</strong>zelnen Abschnitte dürfen weder zu kurz noch zu lang se<strong>in</strong> und müssen logischmite<strong>in</strong>ander verknüpft werden.• Text und e<strong>in</strong>gefügtes Bildmaterial stehen immer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zusammenhang; Bilder, <strong>die</strong>nicht kommentiert werden, gehören <strong>in</strong> den Anhang.Schluss (Fazit)• Die Zusammenfassung stellt e<strong>in</strong>e kompakte Wiedergabe der wichtigsten Ergebnisse <strong>des</strong>Hauptteils dar.• Es können auch persönliche Erfahrungen im Arbeitsprozess genannt werden.• Die Zusammenfassung verweist auf noch offene Fragen und weiterführende Aspekte <strong>des</strong>Themas.Literaturverzeichnis• Alle <strong>in</strong> der VWA verwendeten Quellen (Bücher, Zeitschriften, Zeitungsartikel,Internetquellen …) werden <strong>in</strong> alphabetischer Reihenfolge und nach bibliographischenRichtl<strong>in</strong>ien aufgelistet (siehe „Titelzitate“).Brigitta Schmut und Adriane Pobernel22Wissenschaftliches Arbeiten


Anhang, Glossar• Material, das nicht unmittelbar <strong>in</strong> den Text e<strong>in</strong>gefügt werden kann oder das im Text nichtausdrücklich besprochen wird, kommt <strong>in</strong> den Anhang (z.B. Fragebögen, Zeittafeln, Briefe,Dokumente, Ton- und Bildträger). Allerd<strong>in</strong>gs gilt auch hier Sparsamkeit.• Glossar: Liste von erklärungsbedürftigen Fachbegriffen mit Def<strong>in</strong>itionenSelbständigkeitserklärung„Ich erkläre, dass ich <strong>die</strong> vorwissenschaftliche Arbeit eigenständig angefertigt und nur <strong>die</strong>im Literaturverzeichnis angeführten Quellen und Hilfsmittel benutzt habe.“Ort, Datum und UnterschriftProtokollDas Begleitprotokoll <strong>des</strong> Schüler/der Schüler<strong>in</strong> soll enthalten:• e<strong>in</strong>e Dokumentation <strong>des</strong> Arbeitsverlaufs• e<strong>in</strong>e Nennung der verwendeten Hilfsmittel und Hilfestellungen• e<strong>in</strong>e übersichtliche Auflistung der Besprechungen und der Vere<strong>in</strong>barungen mitdem Betreuungslehrer/der Betreuungslehrer<strong>in</strong>.Das Begleitprotokoll ist bei der Abgabe der vor<strong>wissenschaftlichen</strong> Arbeit beizulegen.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel23Wissenschaftliches Arbeiten


MusterprotokollName der Schüler<strong>in</strong>/<strong>des</strong> Schülers:Thema der Arbeit:Name der Betreuungsperson:DatumVorgangsweise, ausgeführte Arbeiten,verwendete Hilfsmittel, aufgesuchteBibliotheken ...Besprechungen mit derbetreuenden Lehrperson,Fortschritte, offene Fragen,Probleme, nächste Schritte …Ort, Datum:Unterschrift <strong>des</strong> Schülers/der Schüler<strong>in</strong>:Brigitta Schmut und Adriane Pobernel24Wissenschaftliches Arbeiten


5.2. Formale Gestaltung der Arbeit• Die vorwissenschaftliche Arbeit umfasst ca. 40.000 bis 60.000 Zeichen (<strong>in</strong>kl. Leerzeichenund Abstract, exkl. Vorwort, Inhalts-, Literatur-, Abkürzungs- und Bilderverzeichnis)• Nicht-l<strong>in</strong>eare Texte (z.B. Grafiken, Statistiken etc.) s<strong>in</strong>d bei der Berechnung <strong>des</strong> Umfangsder Arbeit entsprechend zu berücksichtigen.• Abgabe von 2 Exemplaren <strong>in</strong> gebundener Form (Klemmhefter oder e<strong>in</strong>fache B<strong>in</strong>dung,z.B. Spiralb<strong>in</strong>dung) sowie digitalDie Arbeit muss <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>heitlichen Layout gestaltet werden. Für <strong>die</strong> E<strong>in</strong>heitlichkeit unddas spätere Erstellen und E<strong>in</strong>fügen <strong>des</strong> Inhaltsverzeichnisses empfiehlt sich <strong>die</strong> Verwendunge<strong>in</strong>er Formatvorlage.Folgende Gesichtspunkte sollen besonders beachtet werden:• Der Textkörper wird 1 ½-zeilig und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitlicher Schriftgröße (12 pt) geschrieben. Erwird l<strong>in</strong>ksbündig ausgerichtet und im Blocksatz formatiert.• Fußnoten und längere Textzitate werden <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerer Schriftgröße (10 pt) und mite<strong>in</strong>fachem Zeilenabstand e<strong>in</strong>gegeben.• Überschriften sollen deutlich vom Text abgehoben se<strong>in</strong>: Hauptüberschriften 18 pt oder16 pt, Unterüberschriften entsprechend kle<strong>in</strong>er. Sie werden nicht <strong>in</strong> Großbuchstabengeschrieben, sondern hier empfiehlt sich Fettdruck. Unterstreichungen s<strong>in</strong>d zuvermeiden. Die wörtliche Wiederholung von Überschriften <strong>in</strong> Unterüberschriften mussvermieden werden.• Das Nummerierungssystem der Überschriften soll e<strong>in</strong>fach und übersichtlich se<strong>in</strong>.Beispiel:1. Hauptüberschrift (18 pt fett)1.1. Unterüberschrift (14 pt fett)1.2. Unterüberschrift (14 pt fett)1.2.1. Unterüberschrift (12 pt fett)1.2.2 Unterüberschrift (12 pt fett) ...Brigitta Schmut und Adriane Pobernel25Wissenschaftliches Arbeiten


2. Hauptüberschrift (18 pt fett) ...• In der Arbeit sollen nicht mehr als zwei Schriftarten verwendet werden; z.B. Calibri fürden Textkörper und Arial für Überschriften. Schmuckschriften s<strong>in</strong>d zu vermeiden.• Hervorhebungen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Textes werden e<strong>in</strong>heitlich gestaltet. Geeignet s<strong>in</strong>dFettschrift und Kursivschrift; zu vermeiden s<strong>in</strong>d Großbuchstaben und Unterstreichungen.• Für <strong>die</strong> Seitenränder kann folgende Empfehlung gelten:oben: 2,5 cml<strong>in</strong>ks: 3,5 cmunten: 2,5 cmrechts: 2 cm• Das Titelblatt zählt als Seite 1, wird jedoch nicht nummeriert. Es folgen Abstract, Vorwort(optional) und Inhaltsverzeichnis, <strong>die</strong> fortlaufend mitgezählt werden. Sie können, müssenaber nicht nummeriert werden.• Alle Bilder und Tabellen s<strong>in</strong>d zu nummerieren und zu beschriften. Quellen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> derBeschriftung anzugeben. Außerdem soll auf <strong>die</strong>se aus dem Text Bezug benommenwerden. Alle Bilder und Tabellen s<strong>in</strong>d am Ende der Arbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Verzeichnisanzuführen. Das kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Verzeichnis oder getrennt geschehen.• Rechtschreibkontrolle, Kontrolle der Interpunktion und Silbentrennung nicht vergessen!Brigitta Schmut und Adriane Pobernel26Wissenschaftliches Arbeiten


6. <strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> <strong>des</strong> ZitierensWozu muss zitiert werden?Viele bzw. <strong>die</strong> meisten Gedankengänge und Ausführungen e<strong>in</strong>er VWA stammen aus derRecherche fremder Quellen. Um <strong>die</strong>se als solche von den eigenen Ansichten undInterpretationen abzugrenzen, muss <strong>die</strong>ses fremde Gedankengut gekennzeichnet se<strong>in</strong>.Zitieren heißt also, dass angegeben wird, welche Quellen dem Text e<strong>in</strong>er VWA zugrundeliegen. Inhalt und Aussagen müssen nachvollziehbar und überprüfbar se<strong>in</strong>. Dies erhöht <strong>die</strong>Glaubwürdigkeit. Richtiges und e<strong>in</strong>heitliches Zitieren gehört zu jeder <strong>wissenschaftlichen</strong>Arbeit.Zitate stützen also <strong>die</strong> eigene Argumentation und zeigen, dass <strong>die</strong> Literatur zum Themaberücksichtigt wurde. Sie dürfen jedoch nicht das Ausformulieren eigener Gedankenersetzen und s<strong>in</strong>d überflüssig, wenn es sich um allgeme<strong>in</strong> bekannte Aussagen handelt. 8Bei den Zitaten unterscheidet man Titelzitate und Textzitate. In den folgendenAusführungen werden Beispiele für das Zitieren vorgestellt, <strong>die</strong> sich <strong>in</strong> vor<strong>wissenschaftlichen</strong>Arbeiten als gut e<strong>in</strong>setzbar erweisen. 9Es gibt zahlreiche Abweichungen vom und Alternativen zum vorgestellten Modell, für alleaber gilt: Die Schüler/<strong>in</strong>nen müssen lernen, <strong>die</strong> Eigenleistung von der Fremdleistung zuunterscheiden, und sie müssen auf <strong>die</strong> E<strong>in</strong>heitlichkeit <strong>in</strong> der Zitierweise achten. Die zitiertenQuellen und <strong>die</strong> Zitate müssen e<strong>in</strong>deutig gekennzeichnet se<strong>in</strong>.Es gilt der Grundsatz: Gib niemals Ideen von anderen als de<strong>in</strong>e eigenen aus!8 Vgl. Bun<strong>des</strong>m<strong>in</strong>isterium für Unterricht, Kunst und Kultur (2012): Richtig zitieren. URL: http://www.ahsvwa.at[Stand: 04.06.2013].9 Vgl. vor allem folgende Quellen:DONHAUSER, Gerhard u.a.: Vorwissenschaftliche Arbeit, S. 73-84.HENZ, Kathar<strong>in</strong>a: Vorwissenschaftliches Arbeiten, S. 61-72.HUG, Theo; NIEDERMAIR, Klaus (Hrsg.): Wissenschaftliches Arbeiten. Handreichung. 3., erg. und überarb.Aufl. Innsbruck: Studia Universitätsverlag, S. 91-103.KUCHLER, Kar<strong>in</strong> u.a.: Maturavorbereitung. Vorwissenschaftliche Arbeit/Diplomarbeit. Anforderungen,anschauliche Beispiele und praktische Hilfestellungen. Wien: Manz Verlag Schulbuch 2013, S. 88-90.PRENNER, Monika u.a.: Durchstarten zur vor<strong>wissenschaftlichen</strong> Arbeit für <strong>die</strong> 6., 7. und 8. Klasse AHS. L<strong>in</strong>z:Veritas-Verlag 2011, S. 31-62.WINDBERGER-HEIDENKUMMER, Erika: Wissenschaftliche Arbeitstechniken. Zitieren von Pr<strong>in</strong>tme<strong>die</strong>n,elektronischen Me<strong>die</strong>n und Internetquellen. 4., durchges. und akt. Aufl. Graz: Institut für Germanistik 2012.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel27Wissenschaftliches Arbeiten


6.1. TitelzitateAls Titelzitate bezeichnet man <strong>die</strong> genaue bibliografische Wiedergabe jener Titel undQuellen, aus denen wichtige Informationen für e<strong>in</strong>e (vor)wissenschaftliche Arbeitentnommen werden, beispielsweise Bücher, Aufsätze <strong>in</strong> Sammelbänden, Broschüren,Beiträge <strong>in</strong> Zeitschriften, Interviews, Internetquellen usw. Sie bilden <strong>in</strong> ihrer Gesamtheit dasLiteratur- oder Quellenverzeichnis der VWA, werden aber auch <strong>in</strong> den Fußnoten zitiert, fallsder Verfasser/<strong>die</strong> Verfasser<strong>in</strong> der Arbeit nicht Fließtextzitate 10 verwendet.Im Quellenverzeichnis s<strong>in</strong>d nur jene Werke anzuführen, <strong>die</strong> auch wirklich für <strong>die</strong> Arbeitverwendet worden s<strong>in</strong>d.E<strong>in</strong> Titelzitat enthält alle Angaben, <strong>die</strong> bibliografisch wichtig s<strong>in</strong>d. Im Folgenden wird e<strong>in</strong>eAuswahl von Möglichkeiten für <strong>die</strong> Wiedergabe von Titelzitaten aufgezeigt, wobei eswesentlich ist, auf E<strong>in</strong>heitlichkeit zu achten.6.1.1. E<strong>in</strong>zelwerke von Autor/<strong>in</strong>n/enDie bibliographischen Angaben s<strong>in</strong>d auf dem Titelblatt bzw. auf der Rückseite <strong>des</strong>Titelblattes zu f<strong>in</strong>den, manchmal auch auf den letzten Seiten e<strong>in</strong>es Buches. Es empfiehlt sich,bei entlehnten Büchern das Titelblatt und <strong>des</strong>sen Rückseite zu kopieren.Schema:FAMILIENNAME, Vorname: Titel. Untertitel. Auflage. Bandnummer. Ersche<strong>in</strong>ungsort:Verlag Ersche<strong>in</strong>ungsjahr. (= Reihe. Nummer der Reihe.)FAMILIENNAME, Vorname: <strong>des</strong> Verfassers/der Verfasser<strong>in</strong>; mehrere Verfasser/<strong>in</strong>nenwerden durch Strichpunkt oder durch Schrägstrich getrennt; e<strong>in</strong> Beistrich wird zwischenFamilienname und Vorname gesetzt.Handelt es sich um den Herausgeber e<strong>in</strong>es Werkes, dann kommt h<strong>in</strong>ter dem Vornamen derVermerk (Hrsg.).Titel. Untertitel. – werden durch Punkt getrennt.10 Fließtextzitate s<strong>in</strong>d formal geregelte Kurzzitate im fortlaufenden Text.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel28Wissenschaftliches Arbeiten


Auflage. – nötigenfalls mit Bearbeitungsvermerk; z.B. 2., erweit. Aufl.; e<strong>in</strong>e Ausweisung derAuflage ist nur wichtig, wenn es sich nicht um <strong>die</strong> erste Auflage handelt.Bandnummer bzw. Anzahl der Bände. – werden nur bei mehrbändigen Werken angegeben.Ersche<strong>in</strong>ungsort: – mehrere Ersche<strong>in</strong>ungsorte werden mit dem Vermerk u.a. versehen:Wien u.a.Verlag – mehrere Verlage werden mit dem Vermerk u.a. versehen: Jugend & Volk u.a.Ersche<strong>in</strong>ungsjahr – wenn <strong>die</strong>ses nicht zu f<strong>in</strong>den ist, dann kommt der Vermerk: o. J.Reihenvermerk – nur gegebenenfalls; z.B. (= Beltz Weiterbildung)Beispiele:TURECEK, Kathar<strong>in</strong>a; PETERSON, Birgit: Handbuch Studium. Effizient und erfolgreich lernen,schreiben und präsentieren. Wien: Hubert Krenn 2010.WOLFSBERGER, Judith: Frei geschrieben. Mut, Freiheit und Strategie für wissenschaftlicheAbschlussarbeiten. 3. Aufl. Wien u.a.: Böhlau 2010. (= UTB. 3218.)Wissenschaftliche Arbeiten (Dissertationen, Diplomarbeiten etc.)Schema:FAMILIENNAME, Vorname: Titel. Untertitel. Universitätsort, Art der Arbeit (Diss.,Diplomarbeit usw.) Jahr der Anerkennung.Beispiel:RAINER, Brigitta: Die Adelswappen im östlichen Kärnten im Mittelalter. Graz, Phil. Diss. 1972.6.1.2. Veröffentlichungen <strong>in</strong> SammelwerkenAus e<strong>in</strong>em Sammelwerk, e<strong>in</strong>er Festschrift, e<strong>in</strong>er Zeitschrift oder Zeitung wird nur e<strong>in</strong> Beitrage<strong>in</strong>es Autors/e<strong>in</strong>er Autor<strong>in</strong> verwendet und soll zitiert werden.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel29Wissenschaftliches Arbeiten


Beiträge <strong>in</strong> BüchernSchema:FAMILIENNAME, Vorname: Titel. Untertitel (<strong>des</strong> Beitrags). In: Titel <strong>des</strong> Sammelwerkes.Hrsg. von Vorname Familienname (evtl. Auflage, Band, Jahrgang). Ersche<strong>in</strong>ungsort:Verlag Jahr, Seitenumfang.Beispiel:STAUDINGER, Eduard: Zur Entwicklung <strong>des</strong> Nationalsozialismus <strong>in</strong> Graz von se<strong>in</strong>en Anfängenbis 1938. In: Historisches Jahrbuch der Stadt Graz. Hrsg. von der Stadt Graz. Band18/19. Graz: Styria 1988, S. 112-145.Beiträge <strong>in</strong> ZeitschriftenSchema:FAMILIENNAME, Vorname: Titel (<strong>des</strong> Beitrags). In: Titel der Zeitschrift. Heftnummerund/oder Jahrgang (Ersche<strong>in</strong>ungsjahr), Seitenumfang.Beispiel:Rom<strong>in</strong>g, Anna: Stress bewältigen, mit dem Tiger tanzen. In: Psychologie heute. Heft 4 (2013),S. 21-27.ZeitungsartikelSchemata:FAMILIENNAME, Vorname oder Kurzbezeichnung (<strong>des</strong> Autors/der Autor<strong>in</strong>): Titel.Untertitel. In: Titel der Zeitung (Ersche<strong>in</strong>ungsort) vom Tag Monat Jahr, Seitenumfang.Variante, falls ke<strong>in</strong> Autor angegeben ist:Titel <strong>des</strong> Beitrags. Untertitel. In: Titel der Zeitung (Ersche<strong>in</strong>ungsort) vom Tag Monat Jahr,Seitenumfang.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel30Wissenschaftliches Arbeiten


Beispiel:RENNER, Georg: Investment für das grüne Gewissen. In: Die Presse (Wien) vom7. Jänner 2013, S. 6.Artikel aus LexikaIst der Autor/<strong>die</strong> Autor<strong>in</strong> bekannt, so wird der Artikel alphabetisch mit Autorennamene<strong>in</strong>sortiert. Fehlt im Lexikon e<strong>in</strong>e Autorenangabe, so wird der Artikel unter dem Titelalphabetisch e<strong>in</strong>sortiert.Beispiele:HOLZBERG, Niklas: Ovid. Artikel <strong>in</strong>: Metzler Lexikon antiker Autoren. Hrsg. von OliverSchütze. Stuttgart u.a.: Metzler 1997, S. 489-494.MYTHOGRAPHIE. Artikel <strong>in</strong>: Metzler Lexikon Antike. Hrsg. von Kai Brodersen u.a. 2., überarb.u. erweit. Aufl. Stuttgart u.a.: Metzler 2006, S. 404, Spalte 1.6.1.3. InternetquellenDa Internetquellen oft nicht <strong>in</strong> Papierform (Bücher, Lexika, Zeitschriften usw.) vorliegen,ergibt sich das Problem, dass das zitierte Dokument geändert wird oder als Quelle nache<strong>in</strong>iger Zeit überhaupt nicht mehr existiert.Es ist dem Betreuer/der Betreuer<strong>in</strong> überlassen, ob er/sie verlangt, dass <strong>die</strong> Quellenausgedruckt oder auf Datenträger verfügbar und so nachprüfbar se<strong>in</strong> müssen.Grundsätzlich s<strong>in</strong>d auch beim Zitieren von Internetquellen wie bei den Büchern derAutor/<strong>die</strong> Autor<strong>in</strong> und der Titel <strong>des</strong> Dokuments zu nennen. Dazu kommen auf jeden Fall <strong>die</strong>Angabe der kompletten Internetadresse und das Abrufdatum bzw. das Datum, an dem <strong>die</strong>Datei das letzte Mal aktualisiert worden ist.In <strong>wissenschaftlichen</strong> Arbeiten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel nur Internetquellen zu verwenden, <strong>die</strong> vone<strong>in</strong>deutig identifizierbaren Urhebern stammen. Liegt zusätzlich e<strong>in</strong>e gedruckte Fassung alsQuelle vor, dann sollte eher <strong>die</strong>se Version verwendet werden.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel31Wissenschaftliches Arbeiten


Schema:FAMILIENNAME, Vorname (Publikationsdatum): Titel. Untertitel. URL: Quellenangabe[Stand: Abrufdatum oder Aktualisierungsdatum].Beispiel:BLEUEL, Jens (2001): Zitation von Internet-Quellen. URL: http://www. bleuel.com/ip-zit.pdf[Stand: 30.05.2013].Es gibt auch Web-Seiten, bei denen ke<strong>in</strong> Autor/ke<strong>in</strong>e Autor<strong>in</strong> und ke<strong>in</strong> Herausgeber/ke<strong>in</strong>eHerausgeber<strong>in</strong> aufsche<strong>in</strong>t. In <strong>die</strong>sem Fall wird der Betreiber der Webseite angegeben. 11Beispiel:Wikipedia (2013): Zitieren von Internetquellen. URL:http://de.wikipedia.org/wiki/Zitieren_von_Internetquellen [Stand: 14.06.2013].Wikipedia ist e<strong>in</strong>e Plattform kollektiver Wissensproduktion, an der unzählige Personenfreiwillig mitarbeiten. Die E<strong>in</strong>träge auf Wikipedia genügen oft <strong>wissenschaftlichen</strong>Ansprüchen nicht und können meist ke<strong>in</strong>em Urheber zugeordnet werden. Daher eignen sich<strong>die</strong> Artikel zwar, um sich e<strong>in</strong>en schnellen Überblick über e<strong>in</strong> Thema zu verschaffen oder umweitere Literaturangaben zu erhalten, Beiträge aus Wikipedia sollten allerd<strong>in</strong>gs nicht [<strong>in</strong> derVWA] zitiert werden. 126.1.4. CD-ROM und DVDSoweit es möglich ist, sollte wegen der größeren Genauigkeit immer auf e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zelnenArtikel auf dem Medium verwiesen werden, wenn nur auf e<strong>in</strong>zelne Informationenzugegriffen wurde (z.B. auf Lexika). Statt e<strong>in</strong>es Verfassers/e<strong>in</strong>er Verfasser<strong>in</strong> gibt es hier –wenn überhaupt Personen angeführt werden – meist Herausgeber, Bearbeiter oderGesamtleitung.11 Vgl. HUG, Theo (Hrsg.): Wissenschaftliches Arbeiten, S. 100f.12 Vgl. ebda, S. 36.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel32Wissenschaftliches Arbeiten


Schema:TITEL. Autor/<strong>in</strong>, Herausgeber/<strong>in</strong> und/oder veröffentlichende Stelle (Softwarefirma,Organisation), Versionsnummer. Verlagsort: Verlag Jahr. [CD-ROM; DVD]Beispiele:KLIO – multimediale Weltgeschichte mit dynamischem Atlas. Hrsg. von Michael Folger.Version 1.1. Wien: Ed. Hölzel 2001. [CD-ROM]RETROSPECT 2000: das Lexikon <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts; Chronik, Dokumentation,Enzyklopä<strong>die</strong>. München: Systema 1999. [DVD]6.1.5. CD, Audiokassette (AC) und Videokassette (VC)Hier wird wie bei der CD-ROM und DVD vorgegangen. Allerd<strong>in</strong>gs wird e<strong>in</strong> Verfasser/e<strong>in</strong>eVerfasser<strong>in</strong> oder e<strong>in</strong> Herausgeber/e<strong>in</strong>e Herausgeber<strong>in</strong> zu f<strong>in</strong>den se<strong>in</strong>.Schema:FAMILIENNAME, Vorname e<strong>in</strong>es Verfassers oder e<strong>in</strong>er herausgebenden Person (Funktion):Titel. Untertitel. Ort: Produzent Produktionsjahr. (= Reihe oder Gesamtwerk) [CD, AC,VC]Beispiele:GÖHRING, Walter (Zusammenstellung): Arbeit Freiheit Frieden: e<strong>in</strong> zeitloses Kompendiumvon Liedern, <strong>die</strong> Geschichte schrieben. Wien: Pichler Me<strong>die</strong>nvertrieb 1999. [CD]MÁRAI, Sándor: Die Nacht vor der Scheidung. Gelesen von Charles Brauer. UngekürzteLesung. 5 CDs. Hamburg: Hörbuch Hamburg Verlag 2004. [CD]6.1.6. Interviews, Gesprächsprotokolle von mündlichen MitteilungenPersönliche und telefonische Interviews und mündliche Mitteilungen sollten auf Tonträgernoder als Transskript (Niederschrift) festgehalten werden, um <strong>die</strong> Aussagen belegen zukönnen.Publizierte Interviews (<strong>in</strong> Zeitungen und Zeitschriften) werden wie Beiträge bzw. Zeitungs-Artikel behandelt.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel33Wissenschaftliches Arbeiten


Schema:FAMILIENNAME, Vorname <strong>des</strong> Aufzeichners: Titel. Name <strong>des</strong> Gesprächspartners. Ort undDatum der Aufzeichnung. [AC, Transskript]Beispiel:WEBER, Karl: Persönliches Interview zum Thema „Raumfahrt“. Geführt mit N. N. Graz,21. September 2006. [AC und Transskript]6.1.7. Sendungen <strong>in</strong> Rundfunk und FernsehenSchema:Titel der Sendung. Art der Sendung (Diskussion, Hörspiel, Feature, Nachrichtenbeitrag,Bericht). Sendeanstalt: Sendeterm<strong>in</strong>.Beispiel:Wohnungsnot und Wuchermiete. Fernsehdiskussion. N3: 11. Oktober 1995, 20:15 Uhr –21:00 Uhr.6.1.8. „Graue Literatur“ (Broschüren, Flugblätter, Archivmaterial)FAMILIENNAME, Vorname: Titel <strong>des</strong> Beitrags. Titel <strong>des</strong> „Papiers“. Ort: Verlag Jahr.Seitenumfang.Falls ke<strong>in</strong> Verfasser eruierbar ist:TITEL <strong>des</strong> BEITRAGS. Titel <strong>des</strong> „Papiers“. Ort: Verlag Jahr. Seitenumfang.6.1.9. Übernahme von Grafiken, Tabellen, Bildern usw.Auch <strong>die</strong>sbezüglich ist darauf h<strong>in</strong>zuweisen, dass Tabellen, Grafiken oder Bilder aus anderenQuellen übernommen worden s<strong>in</strong>d. Die Quellenverweise erfolgen so genau, wie es bei denanderen Titelzitaten üblich ist. Am genauesten s<strong>in</strong>d kopierte oder e<strong>in</strong>gescannteÜbernahmen.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel34Wissenschaftliches Arbeiten


Die Abbildung wird unter der e<strong>in</strong>gefügten Grafik mit fortlaufender Zahl ausgewiesen. Darauffolgt e<strong>in</strong>e Bezeichnung der Darstellung. Durch e<strong>in</strong>e Fußnote erfolgt der Quellenverweis.Abb. 1: E<strong>in</strong>en perfekten Artikel schreiben 136.1.10. Literatur aus zweiter HandDa es im Rahmen von VWAs oft nicht möglich ist, alle Quellen im Orig<strong>in</strong>al zu erhalten, kannman auch e<strong>in</strong>e Quelle verwenden, auf <strong>die</strong> man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em anderen Text gestoßen ist. Diese„Quelle aus zweiter Hand“ muss im Literaturverzeichnis ausgewiesen se<strong>in</strong>.Beispiel:KIESER, Alfred: Organisation. 4. Aufl. Stuttgart: Schäffer-Poeschel 2003, S. 334f. (zit. nach:KÖHLER, R.: Profit, S. 103)13 E<strong>in</strong>en perfekten Artikel schreiben. URL:http://images2.wikia.nocookie.net/__cb20091008133508/fireemblem/de/images/2/27/Illunisblogschreiben.[Stand: 20.06.2013].Brigitta Schmut und Adriane Pobernel35Wissenschaftliches Arbeiten


6.2. TextzitateMit dem Begriff „Textzitat“ bezeichnet man <strong>die</strong> wörtliche (direkte) oder s<strong>in</strong>ngemäße(<strong>in</strong>direkte) Wiedergabe von Quellen (Textstellen, Aussagen und anderen Materialien). DasTextzitat wird durch e<strong>in</strong>e bibliographische Beschreibung der Quelle, aus der es entnommenwurde, belegt (siehe Titelzitat 6.1.).Beim Verfassen <strong>des</strong> Konzepts bzw. der Re<strong>in</strong>schrift stellt sich dem Verfasser/der Verfasser<strong>in</strong><strong>die</strong> Frage, welche Art der Quellenangabe er/sie für se<strong>in</strong>en/ihren Text verwenden möchte. ImLaufe der Zeit haben sich drei bewährte Formen herausgebildet.Fußnoten unterbrechen den Textfluss nicht und s<strong>in</strong>d abgesetzt am Seitenende zu f<strong>in</strong>den. DieNummerierung kann fortlaufend se<strong>in</strong> oder mit jeder Seite neu beg<strong>in</strong>nen.Endnoten können am Ende je<strong>des</strong> Kapitels oder am Ende der Arbeit gesetzt werden. Auchdadurch wird der Lesefluss nicht gestört.Beide Varianten können mit dem Computer problemlos e<strong>in</strong>gefügt werden.Fließtextzitate weisen <strong>die</strong> Quellenangabe im Text unmittelbar h<strong>in</strong>ter dem Zitat <strong>in</strong> Klammernaus. In <strong>die</strong>ser Variante wird auf <strong>die</strong> vollständige Quellenangabe im Text verzichtet. ImAllgeme<strong>in</strong>en werden nur der Name <strong>des</strong> Verfassers/der Verfasser<strong>in</strong>, das Ersche<strong>in</strong>ungsjahr und<strong>die</strong> Seitenangabe <strong>des</strong> verwendeten Zitats angegeben; z.B. (Vgl. Karmas<strong>in</strong> 1999, S. 45). InFließtextzitaten kann auch auf mehrere Quellen Bezug genommen werden. Gleichzeitigkönnen Fußnoten für Anmerkungen und Kommentare verwendet werden.Wichtig ist, dass <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Arbeit nur e<strong>in</strong>e Art <strong>des</strong> Zitierens verwendet werden darf.6.2.1. Zitate im TextWörtliche (direkte) Zitate werden ohne Veränderung aus e<strong>in</strong>er Quelle übernommen.• S<strong>in</strong>nvoll s<strong>in</strong>d sie, wenn es sich um e<strong>in</strong>e besonders treffende Formulierung handeltoder man <strong>die</strong> im Zitat getroffene Aussage <strong>in</strong> der eigenen Arbeit diskutieren möchte.• Sie werden unter Anführungszeichen gesetzt.• Auslassungen und Veränderungen werden gekennzeichnet: [...]Brigitta Schmut und Adriane Pobernel 36Wissenschaftliches Arbeiten


• Ist das Zitat länger als drei Zeilen, wird der Text <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>erer Schrift (10 pt) mite<strong>in</strong>fachem Zeilenabstand und e<strong>in</strong>gerückt wiedergegeben. Die Anführungszeichenfallen hier weg.• Es gibt <strong>die</strong> Möglichkeit, e<strong>in</strong>e Widersprüchlichkeit oder e<strong>in</strong>en offensichtlichen Fehler,den <strong>die</strong> Quelle aufweist, zu kennzeichnen: [sic!] oder nur [!].S<strong>in</strong>ngemäße (<strong>in</strong>direkte) Zitate• E<strong>in</strong>e Quelle wird nicht wörtlich zitiert, sondern mit eigenen Worten s<strong>in</strong>ngemäßwiedergegeben. Vor dem Namen <strong>des</strong> Autors/der Autor<strong>in</strong> steht dann vgl. (=vergleiche).• Das Zitat darf nicht mit der eigenen Me<strong>in</strong>ung vermischt werden.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel37Wissenschaftliches Arbeiten


6.2.2. Der FußnotenapparatDie Fußnotenziffer steht h<strong>in</strong>ter dem Textteil, auf den sich <strong>die</strong> Fußnote bezieht. 14Erstmaliges Zitieren e<strong>in</strong>er Quelle: Die Quellenangabe wird so wiedergegeben, wie sie <strong>in</strong>sQuellenverzeichnis aufgenommen wurde (vollständige bibliografische Angabe); dazu kommt<strong>die</strong> Seitenangabe der Quelle.HENZ, Kathar<strong>in</strong>a: Vorwissenschaftliches Arbeiten. E<strong>in</strong> <strong>Praxis</strong>handbuch für <strong>die</strong> Schule. 2. Aufl.Wien: Dorner 2011, S. 23.Mehrmaliges Zitieren e<strong>in</strong>er Quelle: Nach dem ersten vollständigen Zitat reichen Nachnameund Vorname <strong>des</strong> Autors/der Autor<strong>in</strong>, Kurztitel und Seitenangabe.HENZ, Kathar<strong>in</strong>a: Vorwissenschaftliches Arbeiten, S. 44f.Vgl. HENZ, Kathar<strong>in</strong>a: Vorwissenschaftliches Arbeiten, S. 46.Wird im darauf folgenden Zitat <strong>die</strong>selbe Quelle verwendet, dann reicht <strong>die</strong> Angabe ebdaoder vgl. ebda:HENZ, Kathar<strong>in</strong>a: Vorwissenschaftliches Arbeiten, S. 45.Ebda, S. 122f.Vgl. ebda, S. 126.Insgesamt soll der Fußnotenapparat kurz gehalten werden.Er kann neben Zitatbelegen aber auch Anmerkungen enthalten, <strong>die</strong> nicht unmittelbar <strong>in</strong> denText gehören.14 Vgl. WINDBERGER-HEIDENKUMMER, Erika: Wissenschaftliche Arbeitstechniken, S. 81.Brigitta Schmut und Adriane Pobernel38Wissenschaftliches Arbeiten

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