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Erlebnisgastronomie 300 m untertage - RDB eV

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Offi zielles Organ<br />

des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

Ring Deutscher<br />

Bergingenieure<br />

6 Juni<br />

2009<br />

60. Jahrgang<br />

berg<br />

bau<br />

bau<br />

Zeitschrift für<br />

Rohstoffgewinnung,<br />

Energie, Umwelt<br />

K 10978


Veranstaltung<br />

Auf Auguste Victoria wurde doppelt gefeiert<br />

In diesem Jahr blickte das<br />

Bergwerk auf 110 Jahre<br />

Steinkohlenförderung zurück.<br />

Zudem beging die Grubenwehr<br />

von Auguste Victoria ihr<br />

100-jähriges Bestehen. Dieses ist<br />

auf einem Bergwerk einzigartig.<br />

Beide Jubiläen feierte das Bergwerk<br />

am 09.05. mit einem Tag<br />

der offenen Tür und einem Belegschaftsfest<br />

sowie am 10.05. mit<br />

dem Grubenwehrlauf.<br />

Das Bergwerk<br />

Auguste Victoria –<br />

was steht dahinter?<br />

Die Vorarbeiten zur Gründung des Bergwerkes<br />

begannen bereits 1897: Kommerzienrat<br />

August Stein und Ingenieur Julius<br />

Schäfer ließen in Hüls Schürfbohrungen<br />

durchführen, die im September auf Steinkohle<br />

fündig wurden.<br />

Am 29.07. des Folgejahres verlieh der<br />

Herzog von Arenberg die Berechtsame für<br />

die Grubenfelder Hansi I und Hansi II. Im<br />

März 1899 wurden diese beiden Grubenfelder<br />

zum Grubenfeld Auguste Victoria<br />

zusammengefasst. Das Königliche Oberbergamt<br />

zu Dortmund bestätigte am 30.04.<br />

das Statut der Gewerkschaft Auguste Victoria.<br />

Das Grubenfeld hatte eine Fläche<br />

von 18,41 km 3 . Am 14.10.1899 beschloss<br />

die erste Gewerkenversammlung das Abteufen<br />

einer Zwillingsschachtanlage.<br />

Zeittafel<br />

1899: Teufbeginn Schacht 1<br />

1900: Teufbeginn Schacht 2<br />

1904: Schacht 1 erreicht das Karbon<br />

bei 580m<br />

1925: Teufbeginn Schacht 3<br />

1928: Teufbeginn Schacht 4<br />

1930: Teufbeginn Schacht 5<br />

1950: Teufbeginn Schacht 6<br />

1957: Teufbeginn Schacht 7<br />

1963: Teufbeginn Schacht 8<br />

1981: Schacht 8, Ansetzen der 6. Sohle<br />

in einer Teufe von -1113 m<br />

1987: Teufbeginn Schacht<br />

Namensgeberin Auguste Victoria<br />

Auguste Victoria, die Namensgeberin<br />

des gleichnamigen Bergwerks, wurde am<br />

22.10.1858 im Schleswig-Holsteinischen<br />

geboren. 1881 heiratete sie Prinz Wilhelm,<br />

der 1888 zum Kaiser gekrönt wurde. Auguste<br />

Victoria war bei der Bevölkerung<br />

sehr beliebt, ihr soziales Engagement<br />

brachte ihr viel Sympathie ein. Die Kaiserin<br />

förderte den Bau von Kirchen und der<br />

Berliner Stadtmission. Auguste Victoria<br />

war eine gefragte Namenspatronin. Einem<br />

110 Jahre<br />

Ber gwer k Auguste Victoria<br />

100 Jahre Grubenwehr<br />

RAG Deutsche Steinkohle-Vorstandsmitglied<br />

Jürgen Eickhoff überbrachte die besten Grüße<br />

und Glückwünsche für das Bergwerk Auguste<br />

Victoria von Seiten des Vorstandes<br />

Moderator Manni Breuckmann (li.) begleitete<br />

die Veranstaltung auf seine unnachahmliche Art<br />

Besuchergruppe „unter Tage“<br />

Unternehmen ihren Namen zu geben war<br />

sehr populär, denn man identifizierte sich<br />

mit den Eigenschaften der Kaiserin.<br />

Heute steht die Bronzefigur, die von<br />

dem Künstler Degas erschaffen wurde,<br />

vor dem Eingang des Verwaltungsgebäudes<br />

des Schachtes AV 3/7 an der Carl-<br />

Duisberg-Straße in Marl.<br />

Das Bergwerk heute<br />

Das Bergwerk Auguste Victoria im Kreis<br />

Recklinghausen zählt heute zu den modernen<br />

und leistungsfähigen Bergwerken der<br />

RAG Deutsche Steinkohle. Mit seinen ca.<br />

3 800 Mitarbeitern und einer Jahresförderung<br />

von ca. 3 Mio. t ist es ein wichtiger<br />

Wirtschafsfaktor für die Region. Qualifizierte<br />

Mitarbeiter, modernste Technik und<br />

ein hoher Automatisierungsgrad mit computergesteuerten<br />

Systemen sind die Garanten<br />

für hohe Leistungsfähigkeit.<br />

Der in Haltern-Lippramsdorf gelegene<br />

Schacht AV 8 ist der zentrale Punkt für die<br />

untertägigen Bergbauaktivitäten. Für die<br />

übertägige Steinkohlenverarbeitung ist der<br />

Schachtstandort 3/7 in Marl von großer Bedeutung.<br />

Hier werden die Kohlen des Bergwerks<br />

zu Tage gehoben und aufbereitet.<br />

Partner für die Region<br />

Das Bergwerk ist zweitgrößter Ausbilder<br />

in der Region mit Standort AV 1/2 in Marl.<br />

Energieelektronik, Industriemechanik sowie<br />

Mechatronik: das sind die 3 Berufsbilder, in<br />

denen junge Menschen ihren Abschluss tätigen<br />

können. Für die RAG Deutsche Steinkohle<br />

ist die Ausbildung von Fachkräften<br />

seit jeher Teil ihres Selbstverständnisses.<br />

Nachhaltiger Umgang mit der<br />

Natur<br />

Bergbau und Umwelt gehören untrennbar<br />

zusammen. Für AV ist daher der Umweltschutz<br />

Verantwortung und Unternehmensziel.<br />

Das bedeutet auch die Schaffung<br />

neuer, ökologisch wertvoller Biotope und<br />

die Gestaltung naturnaher Erholungsräume.<br />

Beispiele hierfür sind das Gewässersystem<br />

„Im Loh“ sowie das Landschaftsbauwerk<br />

Brinkfortsheide.<br />

Grubenwehr Auguste Victoria<br />

Die Grubenwehr des Bergwerks Auguste<br />

Victoria wurde 1909 auf Initiative von Bergassessor<br />

Paul Stein gegründet. Unterstützt<br />

wurde er dabei vom Bergwerksdirektor der<br />

Zeche Shamrock in Herne, Dr. G.A. Meyer,<br />

Schöpfer des Namens „Grubenwehr“.<br />

Erster Oberführer wurde Johann Jacobs,<br />

der die Wehr bis 1924 leitete. Mit Fertigstellung<br />

eines Übungshauses im gleichen<br />

Jahr konnten regelmäßige Schulungen und<br />

Übungen durchgeführt werden. Heute hat<br />

die Grubenwehr 126 Mitglieder. Oberführer<br />

ist Manfred Borm.


Offi zielles Organ<br />

des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

Ring Deutscher<br />

Bergingenieure<br />

Juni 6 2009<br />

60. Jahrgang<br />

berg<br />

Energie, Umweltbau<br />

Zeitschrift für<br />

Rohstoffgewinnung, bau<br />

Titel-bergbau.indd 1 04.06.2009 10:30:15 Uhr<br />

Prozessfarbe CyanProzessfarbe MagentaProzessfarbe GelbProzessfarbe Schwarz<br />

Inhaltsübersicht<br />

242 bergbau aktuell<br />

Bohr- und<br />

Sprengtechnisches<br />

Kolloquium<br />

244 Auffahrung der 7. Sohle<br />

des Bergwerks Prosper-<br />

Haniel durch den<br />

Krudenburg-Sprung<br />

Dipl.-Ing. Klaus-Jürgen<br />

Reinewardt,<br />

Dipl.-Ing. Mathias Rosensträter<br />

und Dipl.-Ing. Georg Enders,<br />

Bottrop<br />

252 Maßgebende Innovationen<br />

in der konventionellen<br />

Vortriebstechnologie<br />

durch eine neue<br />

Bohrwagengeneration<br />

Dipl.-Ing. Karl-Heinz Wennmohs,<br />

Essen<br />

259 Bohr- und Sprengtechnik<br />

für die Gewinnung tiefer<br />

Erdwärme<br />

Dipl.-Ing. Thomas Neu, Essen<br />

und cand.-ing. Iska Gedzius,<br />

Clausthal-Zellerfeld<br />

Aus- und Fortbildung<br />

266 Bildungsgerechtigkeit als<br />

politische Herausforderung<br />

Dr.-Ing. E.h. Wilhelm Beermann,<br />

Bochum<br />

K 10978<br />

berg<br />

bau 6<br />

Zeitschrift für<br />

Rohstoffgewinnung,<br />

Energie, Umwelt<br />

Offi zielles Organ des <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure.<br />

Der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften.<br />

Titelbild: In diesem Jahr blickte das Bergwerk Auguste Victoria auf 110 Jahre Steinkohlenförderung<br />

zurück. Zudem beging die Grubenwehr von Auguste Victoria ihr 100-jähriges<br />

Bestehen Foto: RAG - Deutsche Steinkohle, Thomas Dümmermann<br />

268 Zum runden Geburtstag –<br />

DMT-Gesellschaft für<br />

Lehre und Bildung ehrt<br />

Geschäftsführer Sehrt und<br />

Kretschmann<br />

269 Studierende stellen der<br />

TFH Georg Agricola<br />

hervorragendes Zeugnis<br />

aus<br />

270 Über Tage, unter Tage und<br />

in der Luft navigieren –<br />

Workshop an der TFH<br />

Georg Agricola<br />

271 Mit Biss in die<br />

Ingenieurkarriere –<br />

TFH Georg Agricola feiert<br />

Ihre Absolventen<br />

272 TFH Georg Agricola zu<br />

Bochum<br />

Diplom-Arbeiten in der<br />

Studienrichtung „Steine und<br />

Erden“ vom 01.11.2008 bis<br />

30.04.2009<br />

272 Sie sind unsere Zukunft<br />

Zeppelin übernimmt erneut<br />

20 junge Servicetechniker aus<br />

eigener Ausbildung<br />

273 Die Opalgewinnung bei<br />

Lightning Ridge in New<br />

South Wales, Australien<br />

Dipl.-Ing. Marcin Kościerski,<br />

Aachen<br />

276 Industrieberichte<br />

<strong>RDB</strong> e.V.<br />

278 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

279 <strong>RDB</strong>-Veranstaltungen<br />

280 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

285 Journal<br />

286 Veranstaltungen<br />

288 Impressum<br />

Vorschau 7/2009<br />

●<br />

●<br />

●<br />

●<br />

Bohr- und Sprengtechnisches<br />

Kolloquium<br />

Sanierung von Tagebaubereichen der<br />

LMBV mbH<br />

Der Ungebundene Finanzkredit<br />

als Instrument zur Sicherung der<br />

Rohstoffversorgung<br />

Mineralogische Kostbarkeiten aus<br />

der ganzen Welt<br />

bergbau 6/2009 241


Braunkohle braucht klare<br />

politische Leitlinie<br />

Die Deutsche Braunkohlenindustrie bleibt<br />

auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />

eine feste Säule der deutschen Wirtschaft<br />

und leistet weiterhin wichtige Beiträge zur<br />

Energieversorgungssicherheit und regionalen<br />

Wertschöpfung, erklärte der Vorsitzende<br />

des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins<br />

(DEBRIV), Matthias Hartung, anlässlich<br />

des diesjährigen Braunkohlentags in<br />

Görlitz. „Betrachtet man die Schwankungen<br />

in anderen Industriebereichen,“ sagte Hartung,<br />

„so zeichnet sich die deutsche Braunkohlenindustrie<br />

durch hohe Konstanz und<br />

Stabilität aus.“ In den Braunkohleregionen<br />

sei dies auch gerade den jeweiligen Landesregierungen<br />

zu danken, die frühzeitig<br />

klare energiepolitische Leitlinien formuliert<br />

haben, die der Braunkohle eine feste Position<br />

zuweisen. Dies gilt insbesondere auch<br />

für Sachsen, wo der Braunkohlentag in diesem<br />

Jahr zu Gast war.<br />

Mit einer Förderung von rd. 175 Mio. t<br />

bewegte sich die deutsche Braunkohlenförderung<br />

2008 auf dem langjährigen<br />

Durchschnittsniveau. In den ersten 3 Monaten<br />

nahm die Förderung bundesweit wegen<br />

höherer Nachfrage der Kraftwerke um<br />

etwa 3 % zu. Die Braunkohle ist weiterhin<br />

der wichtigste heimische Energieträger.<br />

Sie werde 2009, so viel sei jetzt schon sicher,<br />

wieder jede 4. kWh Strom in Deutschland<br />

stellen, sagte Hartung.<br />

Die Unverzichtbarkeit der Braunkohle in<br />

der deutschen Energie- und Stromversorgung<br />

spiegelt sich auch in den Erweiterungen<br />

und Neuerschließungen von Tagebauen<br />

in der Lausitz und im Mitteldeutschen Revier<br />

wieder. Zugleich stellen beide Reviere<br />

mit großem Erfolg unter Beweis, dass Rekultivierung<br />

und Wiedernutzbarmachung<br />

der Abbauflächen Teile einer nachhaltigen<br />

Braunkohlenindustrie sind. Hartung lobte<br />

die nunmehr 20-jährige Arbeit der Lausitzer<br />

und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft<br />

(LMBV), die als Gesellschaft der<br />

öffentlichen Hand mit außergewöhnlichem<br />

Erfolg die Folgen des Strukturbruches zwischen<br />

Plan- und Marktwirtschaft beseitige.<br />

Die deutsche Braunkohlenindustrie ist<br />

nicht nur Garant einer sicheren Energieversorgung<br />

und ein wertschöpfungsintensiver,<br />

regionaler Jobmotor, sondern auch ein wichtiger<br />

Innovationsträger, sagte Hartung auf<br />

dem Braunkohlentag. Die Inbetriebnahme<br />

der Oxyfuel-Pilotanlage zur Abscheidung<br />

von Kohlendioxid aus Braunkohlekraftwerken<br />

im Lausitzer Revier sei ein klimapolitischer<br />

Meilenstein. Die Planung für eine<br />

größere Demonstrationsanlage in Jänschwalde<br />

sowie die Erkundung geeigneter<br />

Speichergesteine zur sicheren Einlagerung<br />

des Kohlendioxid setzen diese Entwicklung<br />

mit dem Ziel eines klimafreundlichen<br />

242 bergbau 6/2009<br />

berg<br />

aktuell<br />

bau<br />

Kraftwerks fort. Auch in anderen Revieren<br />

werden neue klimaschonende Technologien<br />

entwickelt, die der Braunkohle einen<br />

festen Platz im Energiemix sichern sollen,<br />

sagte Hartung. Dazu zählen die weitere<br />

Minderung des CO2-Ausstoßes aus<br />

Braunkohlekraftwerken durch zusätzliche<br />

Effizienzsteigerungen und die Entwicklung<br />

von CO2-Wäschen für bestehende Anlagen<br />

sowie die Erprobung alternativer Wege<br />

zur Einsparung von CO2. Dem Schutz von<br />

Umwelt und Ressourcen dienen außerdem<br />

die intensiven Forschungs- und Entwicklungsarbeiten<br />

an einer neuartigen Rauchgaswäsche<br />

für Schwefeldioxid (SO2) und<br />

die Verbesserung zahlreicher Kraftwerkskomponenten.<br />

Die deutsche Braunkohlenindustrie habe<br />

zugleich ihren festen Platz in der neu<br />

ausgerichteten europäischen Energie- und<br />

Umweltpolitik, erklärte der DEBRIV-Vorstandsvorsitzende.<br />

Eine Konsequenz dieser<br />

Politik ist die Verringerung des Kohlendioxidausstoßes<br />

in der EU um jährlich bis<br />

zu 400 Mio. t bis 2020. Die Erneuerung des<br />

vorhandenen Kraftwerksparks kann hierzu<br />

einen wichtigen Beitrag leisten, wenn Entwicklung<br />

und Bau neuer Anlagen hinreichend<br />

sicher geplant werden können. Auch<br />

die EU erkennt in ihrer neuen Energiestrategie<br />

an, dass neue Kraftwerke benötigt<br />

werden und der künftige Bedarf nicht allein<br />

durch erneuerbare Energien und Anlagen,<br />

die Importenergien einsetzen, gefüllt werden.<br />

Hartung bedauerte, dass es im Rahmen<br />

der Fortschreibung des europäischen<br />

Emissionshandels nicht gelungen sei, eine<br />

investitionsfreundliche Regelung für neue<br />

Kraftwerke vorzusehen. Dies sei nicht nur<br />

eine Forderung der deutschen Braunkohlenindustrie,<br />

sondern entspreche auch den<br />

Bedürfnissen der angrenzenden Kohleländer<br />

Polen und Tschechien.<br />

Anlässlich des diesjährigen Braunkohlentags<br />

bestätigten die Mitglieder des DEBRIV<br />

den dreizehnköpfigen Vorstand des Verbandes.<br />

Dipl.-Ing. Matthias Hartung (Köln) wurde<br />

für weitere 3 Jahre in seinem Amt als Vorsitzender<br />

des Vorstands bestätigt. Das gleiche<br />

gilt für den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden<br />

Dipl.-Ing. Reinhardt Hassa (Cottbus)<br />

und den Schatzmeister des DEBRIV, Dipl.-<br />

Volkswirt Antonius Voß (Essen).<br />

Pressemitteilung DEBRIV<br />

Internet: www.braunkohle.de<br />

Start in das neue Geschäftsjahr 2009<br />

Ausgeglichenes Portfolio<br />

untermauert Kraft von K+S<br />

„Unsere Salzaktivitäten sind für das<br />

Düngemittelgeschäft in die Bresche gesprungen<br />

– das ist im Vergleich zu unseren<br />

Wettbewerbern einzigartig! Auch<br />

wenn wir bei Umsatz und Ergebnissen im<br />

1. Quartal die Spitzenwerte des Vorjah-<br />

res nicht erreichen konnten, ist uns dank<br />

des ausgeglichenen Portfolios bei Düngemitteln<br />

und Salz dennoch ein durchaus<br />

zufriedenstellender Start in das laufende<br />

Geschäftsjahr gelungen“, sagt Norbert<br />

Steiner, Vorstandsvorsitzender der K+S<br />

Aktiengesellschaft.<br />

Sowohl in Westeuropa als auch an der<br />

nordamerikanischen Ostküste verlief das<br />

Auftausalzgeschäft im 1. Quartal aufgrund<br />

der überdurchschnittlich harten und lang<br />

anhaltenden winterlichen Witterung sehr<br />

gut. In einigen Märkten kam es sogar zu<br />

Lieferengpässen, die die K+S Gruppe mit<br />

gewohnt großer Produktionsflexibilität für<br />

sich nutzen konnte.<br />

Das Düngemittelgeschäft war im 1. Quartal<br />

hingegen wie erwartet in beinahe sämtlichen<br />

Märkten von einer sehr geringen<br />

Nachfrage geprägt: Die Zurückhaltung der<br />

Landwirtschaft hielt trotz sich wieder stabilisierender<br />

Preise für Agrarprodukte auch<br />

vor dem Hintergrund der langen kalten Witterung<br />

auf der Nordhalbkugel an. Zudem<br />

war die Handelsstufe noch ausreichend<br />

bevorratet, und die Finanzkrise schränkte<br />

die Finanzierungsspielräume der gesamten<br />

Distributionskette ein.<br />

Pressemitteilung K+S<br />

Internet: www.k-plus-s.com<br />

Krümmel geht 2009 wieder ans<br />

Netz<br />

Der Energiekonzern Vattenfall will sein<br />

KKW Krümmel noch in diesem Jahr wieder<br />

anfahren. Das Kernkraftwerk steht,<br />

ebenso wie der Reaktor Brunsbüttel, seit<br />

einem Störfall im Sommer 2007 still. Beide<br />

Ausfälle belasten den Konzern pro Tag<br />

mit 1 Mio. €. Für den Reaktor Brunsbüttel,<br />

so der Konzern, sei wegen weiterhin<br />

umfangreicher Arbeiten derzeit noch nicht<br />

absehbar, wann er wieder angefahren werden<br />

kann.<br />

Energiebrief Nr. 9, 15.05.2009<br />

GADORE Center USA in<br />

Philadelphia eröffnet –<br />

Besserer Zugang in den<br />

US-Markt für Unternehmen<br />

der Erneuerbaren Energien<br />

Deutsche Unternehmen, die ihre Marktchancen<br />

im Bereich der Erneuerbaren<br />

Energien in den USA prüfen möchten oder<br />

bereits eine Niederlassung planen, erhalten<br />

jetzt Unterstützung. Der Governor von<br />

Pennsylvania, Edward Rendell, Staatssekretär<br />

im nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium<br />

Dr. Jens Baganz und<br />

der Präsident des Amerikanischen Windverbandes<br />

(AWEA) Donald Furman eröffneten<br />

jetzt gemeinsam auf der Windpower<br />

2009 in Chicago das Pool-Büro „GADORE<br />

Center USA“ (GADORE steht für German-


American Dialog on Renewable Energy).<br />

Sitz des Büros ist Philadelphia im Bundesstaat<br />

Pennsylvania.<br />

Das Poolbüro steht unter der Schirmherrschaft<br />

des Landes Nordrhein-Westfalens<br />

und des US-Bundesstaates Pennsylvania,<br />

die seit einigen Jahren eine enge Länderpartnerschaft<br />

unterhalten.<br />

Pressemitteilung EnergieAgentur NRW<br />

Australien verschiebt<br />

Emissionshandel<br />

Australien hat die Einführung des Emissionshandels<br />

angesichts der Auswirkungen<br />

der globalen Wirtschaftskrise um ein<br />

Jahr verschoben. Nun soll der Zertifikatehandel<br />

mit Kohlendioxid erst 2011 beginnen.<br />

Die EU-Kommission bezeichnete<br />

die Entscheidung als „schlechtes Signal<br />

für Kopenhagen“, wo Ende dieses Jahres<br />

ein neues Klimaschutzabkommen unterzeichnet<br />

werden soll.<br />

Energiebrief Nr. 9, 15.05.2009<br />

Zeppelin übernimmt HWS-Süd<br />

Zum 01.04.2009 hat die neu gegründete<br />

HWS Zeppelin GmbH mit Sitz in<br />

Garching bei München die wesentlichen<br />

Geschäftsaktivitäten der HWS-Süd Baumaschinen<br />

GmbH & Co. KG (HWS), Dülmen,<br />

übernommen. Spezialisiert im Segment<br />

Straßenbaumaschinen ist HWS der<br />

führende Vermieter in Deutschland und<br />

verfügt außerdem über ein starkes Gebrauchtmaschinengeschäft<br />

mit internationaler<br />

Ausrichtung.<br />

Das neue Unternehmen übernimmt damit<br />

rd. 25 Mitarbeiter, ca. 200 Straßenbaugeräte<br />

(Fertiger und Walzen) sowie weitere<br />

Sachanlagen. 80 % der Anteile an HWS<br />

Zeppelin hält die Zeppelin Baumaschinen<br />

GmbH (ZBM), 20 % der bisherige Alleininhaber<br />

von HWS, Josef Thies, der zum<br />

Geschäftsführer der neuen Gesellschaft<br />

bestellt wurde. Zum 01.06.2009 wurde<br />

Christian Kutscha, bisheriger Leiter der<br />

ZBM-Niederlassung Paderborn, zum weiteren<br />

Geschäftsführer berufen. Die Mehrheitsbeteiligung<br />

von Zeppelin trägt der<br />

gemeinsam mit Caterpillar verfolgten Strategie<br />

des Auf- und Ausbaus der Aktivitäten<br />

im Segment Straßenbau Rechnung.<br />

Internet: www. zeppelin.de<br />

Presseinformation Zeppelin GmbH<br />

Kraftwerksausbau trotz Krise<br />

Trotz der Wirtschaftskrise wollen die<br />

deutschen Energieversorger am projektierten<br />

Kraftwerksausbau festhalten. Bis 2018<br />

sollen rd. 36 GW an Kraftwerksleistung zugebaut<br />

werden, so der Bundesverband der<br />

Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)<br />

auf der Hannover Messe. Da die Investitionszyklen<br />

für ein Kraftwerk bei 30 bis 40<br />

berg<br />

aktuell<br />

bau<br />

Jahren liegen, müssen die Energieversorger<br />

ihre Planungen unabhängig von konjunkturellen<br />

Entwicklungen vorantreiben,<br />

schließlich dauern Genehmigungsverfahren<br />

im Kraftwerksbereich 8 bis 10 Jahre.<br />

Die Kraftwerksplanung der Unternehmen<br />

umfasst zurzeit 64 Projekte mit einer geplanten<br />

Leistung von mehr als 20 MW, die<br />

bis 2018 fertig gestellt werden sollen. In<br />

der Mehrzahl der Fälle handelt es sich um<br />

Steinkohle- und Erdgas-Kraftwerke. Durch<br />

neue Kraftwerke konnte der durchschnittliche<br />

Wirkungsgrad der Kraftwerke im Betrieb<br />

auf inzwischen 38,5 % angehoben<br />

werden. Moderne Gas- und Dampfturbinenkraftwerke<br />

erreichen mittlerweile einen<br />

Wirkungsgrad von fast 60 %.<br />

Energiebrief Nr. 9, 15.05.2009<br />

E.ON und RWE bauen<br />

Kernreaktoren in UK<br />

Nach einer mehrere Wochen dauernden<br />

Auktion haben die beiden deutschen Energiekonzerne<br />

RWE und E.ON den Zuschlag<br />

für 2 britische Standorte zum gemeinsamen<br />

Bau von Kernkraftwerken erhalten. Dabei<br />

handelt es sich um eine Investitionssumme,<br />

die sich auf 20 Mrd. € belaufen könnte.<br />

Die britische Regierung hatte vor eineinhalb<br />

Jahren eine Kehrtwende bei der Kernenergie<br />

vollzogen und will nun rd. 10 neue<br />

Kernkraftwerke genehmigen. 3 Grundstücke,<br />

auf denen neue Anlagen errichtet werden<br />

sollen, sind inzwischen versteigert. Den<br />

3. Standort sicherte sich die französische<br />

EdF. Weitere Grundstücke sollen in den<br />

kommenden Wochen angeboten werden.<br />

Die beiden deutschen Energieversorger<br />

erhielten den Zuschlag für Standorte im<br />

Norden von Wales und westlich von Birmingham,<br />

wo die derzeit laufenden alten Reaktoren<br />

2010 abgeschaltet werden sollen. Für<br />

die Planungs- und Genehmigungsphase<br />

rechnen die Konzerne mit 2 bis 3 Jahren, für<br />

die Bauphase mit weiteren 4 bis 5 Jahren.<br />

Energiebrief Nr. 9, 15.05.2009<br />

EnBW investiert in Wachstum<br />

Der Energiekonzern EnBW will bis 2011<br />

insgesamt 7,7 Mrd. € investieren. Der Konzern<br />

verfolge eine Strategie von Konsolidierung<br />

und Wachstum, sagte Konzernchef<br />

Hans-Peter Villis auf der Hauptversammlung<br />

des Versorgers. Mit dem angestrebten<br />

Erwerb von 26 % am Oldenburger Regionalversorger<br />

EWE eröffneten sich für beide<br />

Unternehmen vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten<br />

bei der Energieerzeugung und im<br />

Gasgeschäft. Villis geht davon aus, dass im<br />

Rahmen des noch beim Bundeskartellamt<br />

anhängigen Prüfverfahrens alle relevanten<br />

Punkte bis zur Jahresmitte geklärt werden<br />

können, sodass die im Juni 2008 beschlossene<br />

Partnerschaft zwischen EnBW und<br />

EWE starten kann.<br />

Mit Akquisitionen will EnBW seine Erzeugungsposition<br />

im Bereich der Erneuerbaren<br />

Energien ausbauen und bei konventionellen<br />

Kraftwerken bewahren. So<br />

hat EnBW bereits mit dem Erwerb von 3<br />

Windparks in Nord- und Ostdeutschland<br />

seine Windkraftkapazitäten von bisher 28<br />

auf 80 MW erhöht. Auch auf dem Weg zum<br />

ersten kommerziellen Offshore-Windpark<br />

Deutschlands sind wichtige Schritte zurückgelegt:<br />

Baltic 1 soll 2010 in Betrieb<br />

gehen. Außerdem erwirbt EnBW von<br />

Wettbewerber E.ON Anteile an den Kohlekraftwerken<br />

Lippendorf (50 %) und Bexbach<br />

(8,3 %). An beiden Kraftwerken war<br />

EnBW bereits beteiligt. In der Türkei soll<br />

schrittweise ein neuer Markt erschlossen<br />

werden. Im Inlandsgeschäft mit Industriekunden<br />

musste der Konzern allerdings im<br />

1. Quartal dieses Jahres deutliche Absatzeinbußen<br />

von 14 % hinnehmen.<br />

Energiebrief Nr. 9, 15.05.2009<br />

Erneuerbare Energien ein<br />

Wachstumsmarkt – besonders<br />

für deutsche Unternehmen<br />

Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien<br />

(EE) ist weltweit ein starker Wachstumsmarkt.<br />

Das Weltmarktvolumen für EE-<br />

Kraftwerke wird auf 275 Mrd. € im Jahr<br />

2020 ansteigen (2005: 60 Mrd. €). Vor allem<br />

deutsche Unternehmen werden von dieser<br />

Entwicklung profitieren. Deren Umsatzanteil<br />

wird 2020 rd. 14 % oder 39 Mrd. € betragen.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im<br />

Auftrag des Bundesverbandes Erneuerbare<br />

Energie (BEE).<br />

Damit würde EE-Technik aus Deutschland<br />

in 11 Jahren einen ähnlichen Anteil am<br />

Weltmarkt haben, wie heute der deutsche<br />

Maschinenbau. Neben dem mehrjährigen<br />

Vorsprung in der technischen Entwicklung<br />

beruht die gute Ausgangslage deutscher<br />

Unternehmen vor allem auf stabilen Förderbedingungen<br />

für den Stromsektor, die<br />

mit dem EE-Gesetz geschaffen wurden.<br />

Der Studie zufolge ist 2020 allein für<br />

Windenergieanlagen inflationsbereinigt ein<br />

weltweiter Umsatz von rund 82 Mrd. €<br />

zu erwarten. Rund ein Viertel dessen könne<br />

von deutschen Unternehmen realisiert<br />

werden. Der Vorsprung deutscher Technologie<br />

macht sich in der Windindustrie<br />

schon heute mit einer Exportquote von<br />

weit über 70 % bezahlt. Sie schafft damit<br />

70 000 Arbeitsplätze in Deutschland allein<br />

für den Auslandsmarkt. In der Fotovoltaiklndustrie<br />

fällt das Wachstum der Studie zufolge<br />

noch stärker aus. Der weltweite Umsatz<br />

werde 2020 fast 60 Mrd. € betragen<br />

und damit eine Verachtfachung gegenüber<br />

2005 aufweisen. Der Umsatz deutscher<br />

Unternehmen werde sich im selben Zeitraum<br />

von 1,8 auf 12,3 Mrd. € steigern.<br />

Energiebrief Nr. 9, 15.05.2009<br />

bergbau 6/2009 243


Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

Auffahrung der 7. Sohle des Bergwerks<br />

Prosper-Haniel durch den Krudenburg-Sprung<br />

Auf dem Bergwerk Prosper-Haniel<br />

ist mit der Richtstrecke 7 NR auf<br />

der 7. Sohle der Krudenburg-<br />

Sprung erfolgreich durchörtert<br />

worden. Bei der Auffahrung mit<br />

einer Vollschnittmaschine an<br />

gleicher grundrisslicher Stelle<br />

auf der 6. Sohle kam es bei der<br />

Durchörterung des Krudenburg-<br />

Sprungs zu mehreren Wasser-<br />

und Schlammeinbrüchen, die den<br />

Vortrieb massiv behinderten und<br />

um 22 Monate verzögerten. Im<br />

Zuge einer strukturierten Projektarbeit<br />

ist ein sicheres Konzept zur<br />

Durchörterung des Sprungs auf<br />

der 7. Sohle erarbeitet worden.<br />

Durch Analyse der Erfahrungen<br />

auf der 6. Sohle, intensive Aufklärung<br />

der geologischen und hydrogeologischen<br />

Verhältnisse auf der<br />

7. Sohle im Vorfeld und durch ein<br />

hochtragfähiges, bergmännisches<br />

Auffahrungskonzept gelang es,<br />

den über 200 m verwerfenden<br />

Sprung sicher zu durchörtern.<br />

Das Bergwerk Prosper-Haniel der RAG<br />

Deutsche Steinkohle AG (RAG), Bottrop,<br />

verfügt über eine weitreichende Steinkohlenlagerstätte<br />

und ist mit ausgezeichneten<br />

*Dipl.-Ing. Klaus-Jürgen Reinewardt<br />

Betriebsdirektor für Produktion<br />

RAG Aktiengesellschaft<br />

Bergwerk Prosper-Haniel<br />

Alter Postweg<br />

46244 Bottrop<br />

Tel.: 02041/59 32 02<br />

Fax: 02041/59 30 32<br />

e-Mail: klaus-juergen.reinewardt@rag.de<br />

Internet: www.rag.de<br />

Dipl.-Ing. Mathias Rosensträter<br />

Projektleiter<br />

zwischenzeitlich ausgeschieden<br />

Dipl.-Ing. Georg Enders<br />

Abteilungsleiter Lagerstätte/Geomechanik<br />

RAG Aktiengesellschaft<br />

Bergwerk Prosper-Haniel<br />

Alter Postweg<br />

46244 Bottrop<br />

Tel.: 02041/59 31 53<br />

Fax: 02041/59 31 73<br />

e-Mail: georg.enders@rag.de<br />

Internet: www.rag.de<br />

244 bergbau 6/2009<br />

Dipl.-Ing. Klaus-Jürgen Reinewardt, Dipl.-Ing. Mathias Rosensträter<br />

und Dipl.-Ing. Georg Enders, Bottrop*<br />

Förderergebnissen in den letzten Jahren<br />

gut aufgestellt, langfristig einen Beitrag zur<br />

Energieversorgungssicherheit zu leisten.<br />

Mit der in den 1980er-Jahren eingeleiteten<br />

Entwicklung des Bergwerks nach Norden,<br />

wurde der Kohlenvorrat im heute aktiven<br />

Betriebsbereich aufgeschlossen. Vor<br />

allem durch den Einsatz der Vollschnittmaschine<br />

konnte damals das Hauptgrubengebäude<br />

auf der 6. Sohle schnell entwickelt<br />

und der Zugang zum Kohlenvorrat<br />

oberhalb der 6. Sohle geschaffen werden.<br />

Im Zuge dieser Auffahrungen wurde im<br />

Jahr 1982 der Krudenburg-Sprung angefahren.<br />

Hierbei kam es zu massiven Wassereinbrüchen,<br />

die zu einem langen Stillstand<br />

der Vortriebseinrichtung führten.<br />

Aufgrund des zur Teufe voranschreitenden<br />

Abbaus, beschloss die RAG Ende der<br />

1990er-Jahre, die tieferen Kohlenvorräte<br />

unterhalb der 6. Sohle aufzuschließen.<br />

Das geplante Ausrichtungskonzept beinhaltete<br />

dabei eine erneute Durchörterung<br />

des Krudenburg-Sprungs, welche an gleicher<br />

grundrisslicher Stelle wie bei den<br />

Wassereinbrüchen auf der 6. Sohle vorgesehen<br />

war, jedoch 240 m tiefer im Niveau<br />

der neuen 7. Sohle. Die Planungen und<br />

Konzepte sowie die Betriebsergebnisse<br />

zur Durchörterung auch im Vergleich zu<br />

1 Raumbild der Ausrichtungsgrubenbaue 7. Sohle<br />

den Erfahrungen auf der 6. Sohle werden<br />

in diesem Beitrag im Folgenden beschrieben.<br />

Das Ausrichtungskonzept 7. Sohle besteht<br />

aus 4 wesentlichen Elementen:<br />

● Ein Förderberg von der 6. zur 7. Sohle<br />

(2,5 km)<br />

● Eine flözgeführte Förderachse in Ost-<br />

West-Richtung (1,9 km)<br />

● Eine Richtstrecke auf der 7. Sohle mit<br />

einem Schachtumtrieb (0,8 km)<br />

● Schacht 10 mit 2 Anschlägen, der um<br />

240 m bis zur 7 Sohle weiter zu teufen<br />

ist.<br />

Die Fertigstellung des ersten, 5 km langen,<br />

westlichen Teils des Ausrichtungskonzepts<br />

erfolgte nach fünfjähriger, teilweise fl özgeführter<br />

Auffahrung mit dem Durchschlag im<br />

Gegenortbetrieb am 05.08.2005 (Bild 1).<br />

Mitte September 2005 konnte die bis zu<br />

240 m tiefer liegende Hauptförderachse in<br />

Betrieb genommen werden.<br />

Parallel zu den vorher beschriebenen<br />

Auffahrungen begannen im Jahr 2004 die<br />

Teufarbeiten am Schacht 10. Im April 2007<br />

konnten diese Arbeiten mit dem Erreichen<br />

der Endteufe von -1 247m NN erfolgreich<br />

abgeschlossen werden, das Tieferlegen<br />

der Förderung war bis zum Jahresende<br />

2008 vorgesehen.<br />

Mit dem Durchschlag der Richtstrecke 7<br />

RN an den Schacht 10 im Oktober 2008 erfolgte<br />

die Fertigstellung des letzten Ausrichtungselements.<br />

Diese Auffahrung verbindet<br />

die westlich liegenden Ausrichtungsachsen<br />

mit dem Schacht 10 und musste durch den


2 Längs- und Querschnitt durch die Richtstrecke 6 RN<br />

Krudenburg-Sprung geführt werden. Dieses<br />

Störungselement mit einem Gesamtverwurf<br />

von etwa 250 m ist in den Jahren 1982 bis<br />

1984 mit der Vollschnittmaschine durchörtert<br />

worden. Hierbei kam es zu 2 massiven<br />

Wassereinbrüchen. Aufgrund dieser Erfahrungen<br />

begannen frühzeitig im Jahr 2004 die<br />

Planungen zur Durchörterung des Sprungs<br />

mit der 7. Sohle. Als erstes standen hierbei<br />

die Ereignisse auf der 6. Sohle im Fokus,<br />

die intensiv analysiert und bewertet wurden.<br />

Die Wiederaufarbeitung dieser Erfahrungen<br />

sowie die anschließenden weiteren ingenieurmäßigen<br />

Planungen ergaben im Ziel<br />

das Konzept für die Durchörterung auf der<br />

7. Sohle.<br />

Erfahrungen bei der<br />

Durchörterung des Sprungs<br />

mit der Vollschnittmaschine<br />

auf der 6. Sohle<br />

Nach der in den Jahren 1979 und 1980<br />

geplanten Entwicklung der 6. Sohle im<br />

nördlichen Bergwerksbereich mit der Vollschnittmaschine<br />

SVM musste der Krudenburg-Sprung<br />

zweimal mit den Richtstrecken<br />

6 RS und 6 RN durchörtert werden [1]. Die<br />

Sprungdurchörterung mit der Richtstrecke<br />

6 RS liegt grundrisslich im Bereich der Anlage<br />

Prosper IV Schacht 9 bei einer Teufe<br />

von -925m NN. In diesem Lagerstättenteil<br />

ist der Sprung in der Vergangenheit in den<br />

Jahren 1966 bis 1976 bereits dreimal durchörtert<br />

worden. Diese Durchörterungsstellen<br />

liegen in einem Abstand von 500 m zueinander,<br />

in Teufen von -482 bis -701 m NN.<br />

Nur die Richtstrecke 6 RN liegt etwa 4 km<br />

Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

nördlich der bisherigen Durchörterungen in<br />

einem Bereich, in dem bis dahin noch kein<br />

Aufschluss des Krudenburg-Sprungs vorlag.<br />

Von den vorhandenen Aufschlüssen<br />

sind mehrere Einzelstörungen oder gestörte<br />

Bereiche mit einer Gesamtbreite der Störungszonen<br />

von 12 bis 70 m im Risswerk<br />

dokumentiert. Ausgesprochene Lettenzonen<br />

waren selten und erreichten maximal<br />

0,8 m Breite. Wasserzuflüsse traten nicht<br />

oder nur in geringer Menge auf, alle Durchörterungen<br />

verliefen problemlos.<br />

Der Verlauf des Krudenburg-Sprungs<br />

nach Norden ist im Vorfeld im Zusammenhang<br />

mit dem Explorationsprogramm der<br />

nördlichen Baufelder, mit Spreng-, Vibro-<br />

und Flächenseismik sowie Tages- und<br />

Untertagebohrungen untersucht worden.<br />

Trassenführung und Wahl des Ausbaus<br />

in den Störungsbereichen wurden mit der<br />

Bergbau-Forschung GmbH (heute DMT<br />

GmbH & Co. KG), Essen, abgestimmt.<br />

Aufgrund einer Grubenwassermengenvorausschau<br />

war auf der 6. Sohle mit erheblichen<br />

Wasserzuflüssen zu rechnen.<br />

Im Bereich Schacht 10 wurde eine Wasserhaltungskapazität<br />

von 1 m³/min, kurzzeitig<br />

bis 2 m³/min, vorgehalten.<br />

Vor der ersten, südlichen Durchörterung<br />

mit der Vollschnittmaschine in der Richtstrecke<br />

6 RS sollte vor der projektierten<br />

Störungszone eine Erkundungsbohrung<br />

in Streckenachsrichtung gestoßen werden.<br />

Zu der geplanten Vorbohrung ist es<br />

jedoch nicht gekommen, da das westliche<br />

Salband früher angetroffen wurde. Der<br />

eigentliche Sprung mit einem Gesamtverwurf<br />

von 230 m verbarg sich hinter einer<br />

unscheinbaren Lettenschicht von 5 cm<br />

Mächtigkeit. Die Auffahrung war nicht beeinträchtigt.<br />

In der Störungszone konnte<br />

eine durchschnittliche Auffahrleistung von<br />

6,2 m/d erreicht werden.<br />

Nachdem die Vollschnittmaschine danach<br />

von Süden kommend den Durchschlag<br />

am Schacht 10 auf der 6. Sohle erreicht<br />

hatte, begann im Juni 1982 mit der<br />

Kurve zur Richtstrecke 6 RN die Auffahrung<br />

nach Westen auf den Krudenburg-<br />

Sprung zu.<br />

Bereits 67 m vor dem projektierten, östlichen<br />

Ast des Krudenburg-Sprungs begannen<br />

die ersten Vorstörungen. Fast alle<br />

Störungen brachten Wasserzuflüsse von 5<br />

bis <strong>300</strong> l/min. Auf einer Störung mit einem<br />

Verwurf von 0,7 m trat im Hangenden eines<br />

Flözstreifens ein Wassereinbruch auf,<br />

der in den ersten Stunden auf 3 bis 4 m³/<br />

min geschätzt wurde.<br />

Am 14.09.1982 fuhr der Vortrieb auf<br />

der Mittagsschicht eine Kluft an. Aus der<br />

Kluft flossen Wasser und Schlamm, der<br />

den Bohrkopf der Vollschnittmaschine zusetzte.<br />

Nach dem Zurückfahren der Maschine<br />

um 1,6 m kam es einen Tag später<br />

zu einem starken Wassereinbruch mit<br />

Schlamm und Geröllmassen. Unter dem<br />

Druck der Schlammmassen setzte sich die<br />

Maschine am 16.09.1982 rückwärts in Bewegung<br />

und kam, obwohl alle Pratzen voll<br />

ausgefahren waren, unter Mitnahme von<br />

19 Ausbausegmenten erst 4 Tage später<br />

nach 15,6 m zum Stehen. Nach Abstimmung<br />

der weiteren Vorgehensweise mit<br />

Bergbehörden, Fachfirmen und Fachinstituten<br />

wurden während der folgenden Tage<br />

bergbau 6/2009 245


Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

und Wochen Sicherungsarbeiten durchgeführt.<br />

Man stieß eine Untersuchungsbohrung<br />

27,1 m ins Vorfeld und brachte durch<br />

diese Bohrung fast 1 000 m³ Injektionsmörtel<br />

ein. Dieser wurde mit einem Druck<br />

von bis zu 60 bar verpresst.<br />

Nach diesen Arbeiten entschied man,<br />

die rund 14 m lange, verfüllte Strecke bis<br />

zur Störung im Kalottenvortrieb aufzuwältigen.<br />

Parallel zum Kalottenvortrieb<br />

starteten die Arbeiten zur Inbetriebnahme<br />

der Vollschnittmaschine. Am 24.03.1983<br />

erreichte die Maschine das östliche Salband<br />

der Störung. Am Tag danach traten<br />

wieder starke Wasserzuflüsse und Druckerscheinungen<br />

auf, in deren Folge die<br />

Vollschnittmaschine abermals um 2,4 m<br />

durch die eindringenden Schlammmassen<br />

zurückgedrückt wurde. Da die wochenlangen<br />

Verpressarbeiten offensichtlich<br />

nicht zum Erfolg geführt hatten, entschied<br />

sich die Bergwerksleitung dazu, die Vollschnittmaschine<br />

zurück zu ziehen und<br />

teilweise zu demontieren. Intensive Planungen<br />

und Besprechungen mit Technikern,<br />

Geologen, Hydrologen und Hochschulen<br />

dienten in den folgenden Tagen<br />

der Festlegung weiterer Maßnahmen. In<br />

der Tatsache, dass die mylonitisierten<br />

Bestandteile des Störungsmaterials weitgehend<br />

ausgewaschen waren, entschied<br />

man sich dazu, durch großflächiges, systematisches<br />

Verpressen die Störung abzudichten.<br />

In den nächsten Monaten wurden<br />

acht Entlastungsbohrungen und 16 Verpressbohrungen<br />

gestoßen (Bild 2).<br />

Über die Entlastungsbohrungen sind in<br />

Summe 75 000 m³ Wasser abgezogen,<br />

und über die Verpressbohrungen 5 430 m³<br />

Injektionsmörtel eingebracht worden.<br />

Die Wirksamkeit der etwa 4 Monate dauernden<br />

Abdichtungsarbeiten wurde im Januar<br />

1984 mit einer horizontalen Kernbohrung<br />

überprüft. Diese Bohrung erreichte<br />

bei einer Länge von 32 m das westliche<br />

Salband der Störung und wurde bis 70 m<br />

weiter getrieben. Diese Kernbohrung<br />

brachte das Ergebnis, dass die Hauptkluft<br />

der Störung auf einer Breite von 13 m mit<br />

wechselnden Lettenschichten und Schiefertongeröllen<br />

ausgebildet ist. An zahlreichen<br />

Stellen wies der Bohrkern Baustoff<br />

auf. Nachdem weitere Kontrollbohrungen<br />

den Nachweis erbrachten, dass die Störungszone<br />

vollkommen abgedichtet war,<br />

begann Mitte Februar 1984 der Vortrieb<br />

von Hand. Am 14.04.1984 erreichte der<br />

Vortrieb das westliche Salband. Der Krudenburg-Sprung<br />

war durchörtert. Nach<br />

anschließender Auffahrung einer Montagekammer<br />

und Montage der Vollschnittmaschine<br />

startete der Wiederanlauf des<br />

Vortriebs am 01.08.1984 (Bild 3).<br />

Abschließend sind folgende wesentliche<br />

Eckdaten der Arbeiten festzuhalten:<br />

● Ausfall des Vortriebs mit der Vollschnitt-<br />

246 bergbau 6/2009<br />

maschine für 22 Monate<br />

● Herstellung von 2 500 m Entlastungs-<br />

und Verpressbohrungen<br />

● Einbringen von 5 500 m³ Baustoff in die<br />

ausgespülten Hohlräume<br />

● Sümpfen von etwa 400 000 m³ Wasser.<br />

Projektstrategie<br />

Im September 2004, etwa drei Jahre<br />

vor Beginn der Auffahrung der Richtstrecke<br />

7. Sohle zum Schacht 10, bagannen<br />

die Planungen zur Durchörterung des<br />

Krudenburg-Sprungs. Mit dem Ziel, den<br />

Sprung sicher und ohne mehrmonatige<br />

Stillstandsphasen zu durchörtern, erarbeitete<br />

die eingesetzte Projektgruppe eine<br />

Strategie zur Durchörterung. Die vorbereitenden<br />

Arbeiten mit einzelnen Teilprojekten<br />

wurden wie folgt strukturiert:<br />

● Analyse und Bewertung der Durchörterung<br />

mit der Vollschnittmaschine auf<br />

der 6. Sohle<br />

● Studie zur Prognose der hydrogeologischen<br />

Verhältnisse bei der Durchörterung<br />

mit der 7. Sohle<br />

● Aufklärung der Tektonik des Sprungs im<br />

Niveau der 7. Sohle<br />

● Hydrostatische Entspannung des Gebirges<br />

im Umfeld der Auffahrung<br />

● Hochtragfähiges, bergmännisches Auffahrkonzept<br />

● Absicherung durch Wasserhaltungskapazität.<br />

Analyse und Bewertung<br />

der Durchörterung mit<br />

der Vollschnittmaschine<br />

auf der 6. Sohle<br />

Nach Analyse der Vorkommnisse bei der<br />

Durchörterung des Krudenburg-Sprungs<br />

mit der Vollschnittmaschine ergeben sich<br />

folgende Schlussfolgerungen:<br />

● Die Kenntnisse über die Lage, Ausgestaltung<br />

und Mächtigkeit der Sprungzone<br />

waren nicht präzise genug. Das<br />

tektonische Modell, aus 8 Tagesbohrungen<br />

und übertägigen seismischen<br />

Messungen bestätigte sich nicht. Statt<br />

der erwarteten 3 Hauptstörungsklüfte,<br />

von denen 2 Äste jeweils mit 50 m Verwurf<br />

und ein Ast mit 130 m Verwurf<br />

projektiert waren, wurde eine Hauptstörungskluft<br />

mit einem Gesamtverwurf<br />

von 230 m angefahren<br />

● Die ersten Vorstörungen traf der Vortrieb<br />

bereits 67 m vor der projektierten<br />

Lage der östlichen Hauptkluft an. Aus<br />

diesem Grund konnte keine Erkundungsbohrung<br />

aus dem Vortrieb in die<br />

Störungszone gestoßen werden<br />

● Aufgrund der bis dahin problemlosen<br />

Durchörterungen des Sprungs im südlichen<br />

Bereich des Bergwerks Prosper-<br />

Haniel ist nicht mit den angetroffenen,<br />

katastrophalen Verhältnissen gerechnet<br />

worden. Hierdurch war kein Planungsvorlauf<br />

für Maßnahmen vorhanden<br />

● Aufgrund der fehlenden Vorerkundungsbohrungen<br />

und der somit fehlenden hydraulischen<br />

Vorentlastung stand der<br />

gesamte hydrostatische Druck auf den<br />

Schichten in der Störungszone an. Dieser<br />

Druck betrug aufgrund des vertikalen<br />

Abstands der Wasserquelle im Deckgebirge<br />

zur Teufenlage der 6. Sohle etwa<br />

50 bar. Weder das gebräche Gesteinsmaterial<br />

noch der eingebrachte Ausbau<br />

hielt den einbrechenden Schlamm- und<br />

Geröllmassen stand.<br />

Studie zur Prognose der<br />

hydrogeologischen Verhältnisse<br />

bei der Durchörterung auf der<br />

7. Sohle<br />

Im Zuge der Planungen wurde bei der<br />

DMT eine „Geologisch-Hydrogeologische<br />

Stellungnahme zur geplanten Durchquerung<br />

des Krudenburg-Sprungs auf der 7.<br />

Sohle des Bergwerks Prosper-Haniel“ in<br />

Auftrag gegeben. Parallel hierzu begann<br />

3 Zeitstrahl mit Meilensteinen der Durchörterung auf der 6. Sohle mit der Vollschnittmaschine


die Vorerkundung der Störungszone durch<br />

Kernbohrungen von der 6. Sohle aus. Im<br />

Rahmen der vorgenannten Stellungnahme<br />

wurden die allgemeine geologische sowie<br />

hydrogeologische Situation beschrieben,<br />

die Möglichkeit eines Wassereinbruchs<br />

analysiert sowie die Vorerkundung, die Vorbereitung<br />

und die Durchörterung begleitet.<br />

Die Vorerkundungsbohrungen wurden aus<br />

der grundrisslich deckungsgleichen, 240 m<br />

oberhalb der geplanten Trasse der 7. Sohle<br />

liegenden Richtstrecke 6 RN in den Krudenburg-Sprung<br />

gestoßen. Die Bohrungen<br />

sollten neben der geologischen und stratigraphischen<br />

Aufklärung des Gebirges um<br />

den Durchörterungsbereich herum auch<br />

Aufschlüsse über die hydraulischen Parameter<br />

liefern.<br />

Ebenso wurden sämtliche Wasserzuflüsse<br />

während dieser Erkundungsbohrungen<br />

protokolliert und der Chemismus<br />

der Wässer analysiert. Als wesentliches<br />

Ergebnis dieser Studie wurde festgestellt,<br />

dass: „die grundsätzlich vorhandenen Bedingungen,<br />

die Voraussetzung für einen<br />

katastrophalen Wassereinbruch sein können,<br />

[...] in diesem Fall gegeben [sind].“<br />

Diese grundsätzlich vorhandenen Bedingungen<br />

sind:<br />

● Die Existenz eines entsprechend großen<br />

Wasserreservoirs (Zechsteinriff und<br />

Buntsandstein im Deckgebirge) kann sowohl<br />

aufgrund der chemischen Analysen<br />

als auch aufgrund der anhaltenden Dauerzuflüsse<br />

in den Durchquerungen oberhalb<br />

der 7. Sohle als sicher angenommen<br />

werden<br />

● Die Vorerkundungsbohrungen im Vorfeld<br />

ergaben im Wesentlichen ein relativ<br />

wasserundurchlässiges Gebirge im<br />

Streckenumfeld (geringe Einpressraten<br />

im Zuge der hydraulischen Tests an den<br />

Erkundungsbohrungen, unterschiedlicher<br />

Chemismus der Wässer auf engstem<br />

Raum)<br />

● Sowohl die geotechnische Bohrkernauswertung<br />

als auch die Gebirgsaufnahmen<br />

der Durchörterungen des Sprungbereichs<br />

auf der 6. Sohle und im darüberliegenden<br />

Gesteinsberg zur 4. Sohle weisen<br />

grundsätzlich gute wasserwegsame Verbindungskanäle<br />

nach. Beschreibungen<br />

von lettigen Gesteinen, die in solchen<br />

Kanälen einen Verschlussstopfen bilden<br />

können, der sich bei Druckentlastung im<br />

Zuge einer Streckenauffahrung plötzlich<br />

lösen kann (siehe Erfahrungen im Zuge<br />

der Auffahrung auf der 6. Sohle), wurden<br />

in den Kernbohrungen gefunden<br />

● Durch den großen Vertikalabstand von<br />

der 7. Sohle bis zum Wasserreservoir<br />

auf der Karbonoberfläche von etwa<br />

720 m und bis zur Tagesoberfläche<br />

von 1 200 m muss mit einem hydrostatischem<br />

Druck von mindestens 72 bar<br />

gerechnet werden.<br />

Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

Aufklärung der Tektonik,<br />

Geotechnik und Hydrogeologie<br />

der Störungszone im Niveau<br />

der 7. Sohle<br />

Nach der Analyse der Ereignisse im<br />

Zuge der Durchquerung des Krudenburg-<br />

Sprungs mit der Vollschnittmaschine auf<br />

der 6. Sohle wurde ein Aufklärungskonzept<br />

erstellt, um möglichst detaillierte<br />

Kenntnisse über die Störungszone vor<br />

der Durchörterung zu erhalten. Im Vorfeld<br />

der Auffahrung der 6. Sohle mit der<br />

Vollschnittmaschine konnte aufgrund der<br />

fehlenden Ansatzpunkte für eine untertägige<br />

Vorfelderkundung nur auf Tagesbohrungen<br />

und auf umfangreiche seismische<br />

Messungen von der Tagesoberfläche aus<br />

zurückgegriffen werden. Ein detaillierter<br />

Aufschluss der Störungszone im Durchörterungsbereich<br />

der Vollschnittmaschine<br />

lag aus diesem Grund nicht vor, wurde<br />

aber auch aufgrund der problemlosen vorangegangenen<br />

Durchörterungen weiter<br />

südlich, im Bereich der Anlage Prosper IV,<br />

nicht für unbedingt notwendig gehalten.<br />

Für die geplante Durchquerung der<br />

Sprungzone im Niveau der 7. Sohle lagen<br />

andere Voraussetzungen vor. Zum einen<br />

gab es Erkenntnisse bei der Durchörterung<br />

auf der 6. Sohle, zum anderen war aufgrund<br />

der grundrisslichen Lage der 7. Sohle<br />

die Möglichkeit einer untertägigen Vorfelderkundung<br />

optimal. Die Auffahrungstrasse<br />

liegt nahezu deckungsgleich unter<br />

der Richtstrecke 6 NR, etwa 240 m<br />

tiefer als das Niveau der 6. Sohle. Somit<br />

war es möglich, mit senkrechten oder in<br />

Ost-West-Richtung geneigten Kernbohrungen<br />

die Störungszone im geplanten<br />

Auffahrungsniveau zu erkunden. In der<br />

Planungsphase dieser Vorfelderkundung<br />

ging man von bis zu drei Kernbohrungen<br />

mit eine Länge von je etwa 250 m aus.<br />

Die Aufschlüsse dieser ersten Kernbohrungen<br />

brachten jedoch so deutliche Abweichungen<br />

von dem projektierten, tektonischen<br />

Modell des Krudenburg-Sprungs,<br />

dass die Notwendigkeit bestand, in Summe<br />

sechs Kernbohrungen von der 6. Sohle<br />

in das Niveau der 7. Sohle zu treiben,<br />

um das Aufklärungsziel zu erreichen.<br />

Als wesentliche Ergebnisse dieser Vorfelderkundung<br />

sind festzuhalten (Bild 4):<br />

● Die Störungszone im Niveau der 7. Sohle<br />

liegt rund 70 m weiter westlich als aus<br />

den höheren Aufschlüssen projektiert<br />

● Die Hauptkluft ist mit einem Salband<br />

von etwa 10 m Mächtigkeit ausgebildet<br />

● In der Störungszone wurden eine östlich<br />

liegende Hauptkluft von rund 200 m<br />

Verwurf und östlich davon sechs weitere<br />

Störungsklüfte mit Verwürfen von 10<br />

bis 25 m identifiziert<br />

● Die zu durchörternde Gesamtlänge der<br />

Störungszone beträgt etwa 80 m.<br />

Neben diesen tektonischen Zusammenhängen<br />

sind weitere wichtige Informationen im<br />

Zuge der stratigraphischen und geotechnischen<br />

Kernuntersuchungen gewonnen worden.<br />

Im Detail sind von den 7 aufgeschlossenen<br />

Störungsklüften die Verwürfe, die<br />

zu durchörternde Länge in Streckenachse<br />

sowie die Gebirgsschichten im Durchörterungsbereich<br />

der Störungen beschrieben<br />

worden. Weitere Erkenntnisse wie zum<br />

Beispiel aufgetretene kavernöse Klüfte, die<br />

teilweise mit lettigem Material gefüllt waren,<br />

bestätigten die im Vorfeld getroffenen Annahmen.<br />

Vor allem die festgestellten, mechanischen<br />

Aufl ockerungen des Gesteins<br />

im Umfeld der Störungsklüfte und die in der<br />

Hauptstörungskluft und der westlich davor<br />

gelagerten Störung aufgetretenen Kernverluste<br />

mussten als potenzielle Lettenzonen<br />

angesehen werden. Hieraus folgte, dass<br />

für die Auffahrung der 7. Sohle wie bei der<br />

Auffahrung der 6. Sohle mit der Vollschnitt-<br />

4 Schnitt durch die Richtstrecken 6. und 7. Sohle mit den Vorerkundungsbohrungen<br />

bergbau 6/2009 247


Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

maschine vergleichbare Randbedingungen<br />

vorlagen. Auch bei dieser Durchörterung<br />

konnte ein Wassereinbruch nicht ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Neben der geologischen Aufklärung<br />

wurde mit den oben beschriebenen Erkundungsbohrungen<br />

ein weiteres Ziel verfolgt.<br />

Mit den Erkundungsbohrungen konnte<br />

auch gleichzeitig eine hydrostatische<br />

Entlastung des Gebirges im Auffahrungsbereich<br />

vorgenommen werden. Gegen<br />

unkontrollierbare Wasserzuflüsse wurden<br />

die Ansatzpunkte der Bohrungen in der<br />

Bohrphase mit Standrohren und Preventern<br />

gesichert. Während der Bohrarbeiten<br />

sind die angetroffenen Wasserzutritte protokolliert<br />

worden. Die Zuflüsse lagen zwischen<br />

0 und 70 l/min, die durchgeführten<br />

Drucktests ergaben maximal 2 bar.<br />

Im Zuge dieser Bohrungen wurden darüber<br />

hinaus hydraulische Tests durchgeführt,<br />

um Informationen über die Wasserdurchlässigkeit<br />

der Gesteinsschichten<br />

im Umfeld der Störungen zu bekommen.<br />

Hierzu wurde Wasser druckhaft in die<br />

Bohrungen eingespeist und sowohl die<br />

aufgegebene Wassermenge als auch die<br />

Entwicklung des Wasserdrucks nach Ende<br />

der Wasseraufgabe beobachtet. In einzelnen<br />

Bohrabschnitten konnte so mit einer<br />

Durchflussmenge von 65 l/min bis zu 7 m³<br />

Wasser in das Gebirge gedrückt werden.<br />

Als Fazit zur hydraulischen Situation stand<br />

somit fest, dass insgesamt die Zuflussmengen<br />

in den Bohrungen gering waren. Nur in<br />

2 Bohrungen im Niveau der 7. Sohle waren<br />

bei Annäherung an den Hauptast des<br />

Krudenburg-Sprungs kurzzeitige Erhöhungen<br />

der Zuflüsse auf 70 beziehungsweise<br />

80 l/min zu verzeichnen. Das Gebirge gilt<br />

somit eher als undurchlässig und somit besteht<br />

die Wahrscheinlichkeit, dass in den<br />

Störungsklüften nach wie vor druckhafte<br />

Wässer als potenzielle hydraulische „Verbindungskanäle“<br />

zum Wasserreservoir im<br />

Deckgebirge anstehen können. Die nur<br />

kurzzeitige Erhöhung der Wasserzuflüsse<br />

in der Nähe der Hauptkluft lässt sich durch<br />

ein Verschließen der Wasserwege mit lettigem<br />

Gesteinsmaterial aus den Störungklüften<br />

erklären.<br />

Absicherung durch<br />

Wasserhaltungskapazität<br />

Die Auffahrung der Richtstrecke 7 RN<br />

wurde aus dem Gesteinsberg 6. Sohle<br />

zur 7. Sohle angesetzt (vgl. Bild 1). Der<br />

Fußpunkt dieses Gesteinsbergs bildet,<br />

mit Ausnahme des Schachts 10, den tiefsten<br />

Punkt des Bergwerks Prosper Haniel.<br />

Gleichzeitig ist dieser Grubenbau sowohl<br />

Hauptwetter- wie auch Hauptförderachse.<br />

Ohne entsprechende Vorkehrungen hätte<br />

ein Wassereinbruch, wie er sich bei der<br />

Durchörterung des Krudenburg-Sprungs<br />

auf der 6. Sohle ereignete und gemäß hy-<br />

248 bergbau 6/2009<br />

5 Blockbild Wasserhaltung<br />

drologischer Gutachten nicht auszuschließen<br />

war, unabsehbare Folgen für das gesamte<br />

Bergwerk gehabt. Daher stand die<br />

Forderung der Errichtung einer möglichst<br />

groß dimensionierten Wasserhaltung vor<br />

Aufnahme der Erkundungs- und Drainagebohrung<br />

an erster Stelle der Projektstrategie.<br />

Erschwerend für die Einrichtung einer<br />

Wasserhaltung war, dass die bei einem<br />

Einbruch erwarteten Wässer aus dem<br />

Deckgebirge sulfathaltig sind, während<br />

die „normalen“ Grubenwässer Barium enthalten.<br />

Das sich bei einer Vermischung bildende<br />

Bariumsulfat führt aber sehr schnell<br />

zu einer Inkrustierung der Steigeleitungen<br />

und damit schlimmstenfalls zum Erliegen<br />

der Wasserhaltung.<br />

Aus diesem Grund wurden im Bereich<br />

der Auffahrung Richtstrecke 7 RN 2 separate<br />

Wasserhaltungen errichtet.<br />

Im Eingangsbereich der Strecke befindet<br />

sich eine Wasserhaltung, die aus<br />

2 Sammelbecken mit jeweils 35 m³ Fassungsvermögen<br />

besteht. 4 elektrisch angetriebene<br />

Kreiselpumpen mit einer Pumpleistung<br />

von insgesamt 360 m³/h pumpen<br />

die anfallenden Wasser zur Hauptwasserhaltung.<br />

Im Falle eines hohen Sulfatanteils<br />

steht druckseitig<br />

dieser Pumpen<br />

eine Impfanlage zur<br />

Verfügung. Bei Ausfall<br />

der elektrischen<br />

Versorgung ist diese<br />

Pumpstation mit 2<br />

druckluftbetriebenen<br />

Kreiselpumpen gesichert,<br />

die über einen<br />

gesonderten Weg ca.<br />

120 m³/h Wasser zur<br />

Hauptwasserhaltung<br />

pumpen können.<br />

Für die Entsorgung<br />

des bariumhaltigen<br />

Grubenwassers wurde<br />

am Fuß des Ge- 6 Montage des Preventers<br />

steinsbergs 6. Sohle<br />

zur 7. Sohle eine Wasserhaltung,<br />

bestehend<br />

aus 3 elektrisch betriebenenKreiselpumpen,<br />

installiert, die in<br />

der Lage sind, etwa<br />

180 m³/h Grubenwasser<br />

nach Vorklärung<br />

in einem abgemauerten<br />

Streckenstumpf<br />

und einem 15 m³-Pumpenbecken,<br />

über eine<br />

separate Steigeleitung<br />

zur Hauptwasserhaltung<br />

zu pumpen.<br />

Die Beschickung beider<br />

Anlagen erfolgt<br />

über mehrere auf der<br />

Sohle stehende Tauchpumpen unterschiedlichster<br />

Leistungsklassen. Das Bild 5 stellt<br />

einen Überblick der Pumpensituation dar.<br />

Zur weiteren Absicherung im Falle eines<br />

schlagartigen Wassereinbruchs, bei<br />

dem die Zubringerpumpen und die beschriebenen<br />

Wasserhaltungen beim ersten<br />

„Schwall” überfordert wären, wurde<br />

die Richtstrecke 7 RN an 2 Stellen durch<br />

Wasserwehre abgeschottet. Die so geschaffenen<br />

Retentionsräume besitzen ein<br />

Fassungsvermögen von 2 000 m³.<br />

Horizontale Vorerkundungs-<br />

und Drainagebohrung aus der<br />

Auffahrung 50 m vor der Sprung-<br />

Durchörterung<br />

Nachdem die Lage der Störungszone<br />

durch die Kernbohrungen von der 6. Sohle<br />

aufgeklärt war und mit diesen Bohrungen<br />

auch die erste hydrostatische Entspannung<br />

erfolgte, wurde als weiteres, wesentliches<br />

Element im Rahmen der Projektstrategie<br />

eine horizontale Entlastungs- und Vorerkundungsbohrung<br />

vorgesehen.<br />

Da gemäß der hydrogeologischen Prognose<br />

bei eventuell erbohrtem Gebirgswasser<br />

mit Drücken von bis zu 72 bar zu


7 Lage der Erkundungs- und Drainagebohrung<br />

parallel zur Streckenauffahrung<br />

rechnen war, musste die Horizontalbohrung<br />

durch einen entsprechenden Preventer<br />

abgesichert werden. Der eingesetzte<br />

Preventer ist für einen Grenzdruck von<br />

100 bar ausgelegt (Bild 6). Aufgrund der<br />

genauen Kenntnisse über die Störungslage<br />

konnte der Vortrieb der 7. Sohle von<br />

Westen kommend bis 50 m an diese herangeführt<br />

werden. Das Streckenniveau<br />

wurde um etwa 5 m höher in eine massive<br />

Sandsteinbank gelegt, um dem 25 m langen<br />

Standrohr ein ausreichendes Widerlager<br />

geben zu können. Aus einer im südlichen<br />

Stoß erstellten Bohrnische wurde<br />

eine flache Bohrung seitlich der geplanten<br />

Auffahrungstrasse geführt. Somit diente<br />

die Erkundungsbohrung im Zuge der Weiterauffahrung<br />

zur Beobachtung der sich<br />

möglicherweise ändernder Zuläufe, deren<br />

Drücke und gleichzeitig der Entwässerung<br />

(Bild 7).<br />

Ziel dieser Bohrung war es, die gesamte<br />

Störungszone nahezu horizontal<br />

zu durchbohren, um somit eine frühzeitige<br />

Entwässerung und eine weitere hydrostatische<br />

Entspannung im Niveau der<br />

späteren Durchquerung mit der Strecke<br />

zu erreichen. Die Bohrung wurde als Meißelbohrung<br />

mit einer Bohrmaschine vom<br />

Typ Diamec 682 von Atlas Copco vorgetrieben.<br />

Zum Erreichen der Endteufe von<br />

150 m musste die Bohrung zweifach von<br />

HQ- über NQ- auf BQ-Gestänge teleskopiert<br />

werden. Die Bohristen rapportierten<br />

während der gesamten Bohrung die Wasserzuläufe<br />

nach auftretendem Druck und<br />

Zulaufmenge sowie den Bohrfortschritt und<br />

sonstige Anomalien. Die gesamte Bohrung<br />

wurde nach Abschluss der Bohrarbeiten<br />

mit einer geschlitzten Verrohrung versehen,<br />

um ihre Funktion über einen möglichst<br />

langen Zeitraum erhalten zu können. Insgesamt<br />

konnte diese technisch doch recht<br />

anspruchsvolle Bohrung innerhalb von 21<br />

Arbeitstagen ohne nennenswerte Komplikationen<br />

durchgeführt werden. Über diese<br />

Horizontalbohrung konnten im Vorfeld der<br />

Durchörterung bereits 7 500 m³ Gebirgswasser,<br />

welches zeitweise mit Drücken<br />

Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

von bis zu 18 bar<br />

anstand, gelöst werden.<br />

Auch im Zuge<br />

der Weiterauffahrung<br />

erfolgte ein täglicher<br />

Abgleich der Wasserzuläufe<br />

der Bohrung<br />

mit den Zuläufen<br />

in der neu aufgefahrenen<br />

Strecke.<br />

Bergmännisches<br />

Auffahrungskonzept<br />

Ziel der Planung<br />

war, die Strecke ohne<br />

Verminderung des<br />

notwendigen Auffahrungsquerschnitts von<br />

33 m² durch die Störung zu treiben und ein<br />

nachträgliches Erweitern zu vermeiden,<br />

das neben dem bergmännischem Aufwand<br />

auch erneut „Unruhe“ ins Gebirge<br />

bringen würde.<br />

Nach den Erkenntnissen der oben beschriebenen<br />

Exploration wurden für die<br />

80 m Störungsauffahrung unterschiedliche<br />

Ausprägungen des Störungsgrads erwartet,<br />

wobei sich die letzen 30 m Auffahrung<br />

als geologisch sehr anspruchsvoll darstellten.<br />

Um auf diese unterschiedlichen<br />

Anforderungen vorbereitet zu sein, wurde<br />

ein Katalog von Sicherungsmaßnahmen<br />

erarbeitet, die entsprechend der angetroffenen<br />

Geologie (Eskalationsstufe) getroffen<br />

werden sollten. Zur Minimierung der<br />

Reaktionszeit bei wechselnder Geologie<br />

sollten alle technischen Hilfsmittel sowie<br />

die Baumaterialien für diese Sicherungsarbeiten<br />

jederzeit vor Ort verfügbar<br />

sein. Dieser Katalog sah neben den im<br />

deutschen Steinkohlenbergbau üblichen<br />

Sicherungsmaßnahmen (beispielsweise<br />

Verkürzen der Abschlagslänge, Vergütung<br />

der Firste, Ankern im Bereich der Ortsbrust,<br />

Einsatz von Konsolidierungsmörtel)<br />

auch den Einsatz von „überlangen“<br />

Ortsbrustankern und die Auffahrung unter<br />

einem Rohrschirm vor.<br />

Einsatz langer Ortsbrustanker<br />

Die im deutschen Steinkohlenbergbau<br />

standardmäßig eingesetzte Ortsbrustsicherung<br />

mit Stahlankern dient vornehmlich<br />

zum Schutz gegen<br />

Stein- und Kohlenfall,<br />

hat aber im Besonderen<br />

bei großen Ausbruchquerschnitten<br />

nur geringe, temporäre,ausbauunterstützende<br />

Wirkung.<br />

Ein Großteil der Vertikalkräfte<br />

im Vorortbereich<br />

stützt sich jedoch<br />

auf der nicht ausgebauten<br />

Ortsbrust<br />

8 Schematische Darstellung Rohrschirm [4]<br />

ab. Dies führt im Falle eines gestörten<br />

Gebirges zu Ausböschungen der Ortsbrust<br />

und infolge dessen zu Ausbrüchen<br />

des Hangenden. Abhängig vom sonstigen<br />

Gefüge des Gebirges reichen diese Ausböschungen<br />

im Firstbereich erfahrungsgemäß<br />

bis zu einer halben Streckenbreite<br />

in Auffahrrichtung.<br />

Um die Stützkräfte der Ortsbrust zu<br />

verstärken, wurde bei der Auffahrung der<br />

7. Sohle neben der üblichen Ortsbrustsicherung<br />

(Einbringen von 2,4 m langen<br />

Gewindeankern, Ankerdichte 1 Anker/m²<br />

in Verbindung mit Verzugmatten) der zusätzliche<br />

Einsatz von selbstbohrenden,<br />

verlängerbaren Klebeankern (Ankerdichte<br />

1/m² ) mit einer Bohrtiefe von mindestens<br />

1 x Streckenhöhe – in diesem Fall 5,5 m<br />

Länge – vorgesehen. In Verbindung mit<br />

dem bereits erwähnten Konsolidieren und<br />

der Verklebung von Bongossinägeln, sollte<br />

der Ortsbrust eine möglichst hohe Tragfähigkeit<br />

gegeben werden.<br />

Rohrschirm<br />

Zur Durchörterung der geologisch besonders<br />

anspruchsvollen Zonen wurde der<br />

Einsatz des im Tunnelbau vielfach angewandten<br />

Rohrschirmverfahrens geplant.<br />

Hierbei wird abschnittsweise im Vorfeld<br />

der Auffahrung über dem zu erstellenden<br />

Ausbauprofil ein Schirm aus Stahlrohren<br />

eingebracht. Im Falle der Auffahrung der<br />

7. Sohle wurde eine Rohrschirmlänge von<br />

jeweils 15 m bei einer Überlappung der<br />

einzelnen Rohrschirme von 5 m geplant.<br />

Der Durchmesser der Verrohrung lag bei<br />

88,9 mm bei einer Wandstärke von 8 mm.<br />

Die Länge der einzelnen Rohre wurde zur<br />

leichteren Handhabung mit 1,5 m begrenzt.<br />

Der Abstand der Rohre untereinander sollte<br />

60 cm nicht überschreiten (Bild 8).<br />

Die Herstellung eines Rohrschirms erfolgt<br />

nach dem Verfahren des Überlagerungsbohren,<br />

wobei das Bohren und die<br />

Verrohrung in einem Arbeitsgang vorgenommen<br />

werden. Während das Stützrohr<br />

nach Abschluss der Bohrung im Bohrloch<br />

verbleibt, kann das Bohrgestänge durch<br />

ändern der Drehrichtung gelöst und aus<br />

dem Stützrohr gezogen werden. Hierzu<br />

wurde der vorhandene einarmige Bohrwagen<br />

mit Ankerstandbühne der deilmann<br />

bergbau 6/2009 249


Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

haniel mining systems GmbH<br />

(dhms), Dortmund, mit einer<br />

modifizierten Bohrlafette ausgerüstet,<br />

die ihrerseits wieder auf<br />

einer Standard - Prismenbohrlafette<br />

aufbaut. Als Bohrhammer<br />

kam der Typ C1838 von Atlas<br />

Copco zum Einsatz.<br />

Aufgrund der gegenüber dem<br />

Tunnelbau beengten Platzverhältnisse<br />

und der geplanten<br />

kurzen Auffahrlänge wurde auf<br />

eine Automatisierung der Wechseleinrichtung<br />

für Bohrstahl und<br />

Hüllrohr verzichtet.<br />

Nach dem Einbringen sollten<br />

die Rohre auszementiert<br />

werden. Das Einpressen des<br />

Injektionsbaustoffs in das umliegende<br />

Gebirge erfolgte hierbei<br />

über Bohrungen in der Verrohrung. Als<br />

maximaler Verpressdruck wurden 40 bar<br />

festgesetzt.<br />

Um nach dem Verpressen der Horizontalbohrung<br />

einen Drainageeffekt zu erhalten,<br />

war geplant, über jedem Rohrschirm<br />

eine Drainagebohrung von 20 m Länge<br />

und 30 gon ansteigend in die Firste zu<br />

bohren. Hierdurch sollte vermieden werden,<br />

dass sich oben beschriebene Wasserdrücke<br />

wieder aufbauen und damit<br />

zu einem schlagartigen Einbruch führen<br />

konnten (Bild 9).<br />

Bei Anwendung des Rohrschirmverfahrens<br />

kann der Unterstützungsausbau nur<br />

sägezahnförmig überhöht gestellt werden.<br />

Diese Überhöhung wurde durch ein angepasstes<br />

Verlängern der Stempelsegmente<br />

erreicht. Nachteilig bei einem solchen<br />

System ist, dass eine Stabilisierung der<br />

Streckenstöße nicht erfolgen kann, da keine<br />

Fläche für einen Bohrlochansatz vorhanden<br />

ist (Bild 10).<br />

Auffahrung durch den<br />

Krudenburg-Sprung<br />

Nach Fertigstellung der horizontalen<br />

Entwässerungs- und Erkundungsbohrung<br />

begann Mitte Oktober 2006 die Weiterauffahrung<br />

der Richtstrecke 7 RN. Zunächst<br />

wurde die 50 m lange Restfeste zwischen<br />

Bohransatzpunkt und dem ersten Störungsast<br />

im massiven Sandstein aufgefahren.<br />

Auf Grundlage der bis dahin vorhandenen<br />

Aufschlüsse war erwartet worden,<br />

dass der Bereich zwischen dem ersten<br />

und dem fünften Störungsast (etwa 35 m)<br />

tektonisch noch nicht so stark beansprucht<br />

war, sodass die üblichen Sicherungsmaßnahmen<br />

(Kurzabschläge, Vergütungsanker,<br />

Konsolidieren) als ausreichend<br />

betrachtet wurden. Bereits beim<br />

Aufschluss der ersten Störungskluft kam<br />

es jedoch Ende November 2007 zu einem<br />

größeren Ausbruch im Firstbereich. Hierbei<br />

250 bergbau 6/2009<br />

9 Überlagerungsbohren<br />

gaben die Hangendschichten entlang der<br />

Störungskluft bis in eine Höhe von etwa<br />

10 m oberhalb der Firste auf gesamter Streckenbreite<br />

nach. Da der Ausbruch nach einigen<br />

Stunden nicht zur Ruhe kam und auch<br />

durch übliche Sicherungsmaßnahmen nicht<br />

zu stoppen war, wurde etwa 6 m hinter dem<br />

zuletzt gestellten Bau ein Verschlag errichtet.<br />

In diesem abgeteilten Streckenabschnitt<br />

wurde anschließend ein Baustoffdamm erstellt<br />

und der Bruchraum zunächst direkt<br />

und anschließend über Bohrungen mit insgesamt<br />

210 t Baustoff verfüllt.<br />

Aufgrund der markscheiderischen Aufnahme<br />

des Bruchraums musste aber<br />

davon ausgegangen werden, dass nicht<br />

der komplette Hohlraum mit Baustoff verfüllt<br />

werden konnte. Aus diesem Grund<br />

wurde im Schutz des Sicherungsdamms<br />

der erste Rohrschirm angesetzt. Bei den<br />

Bohrarbeiten erwies es sich als sehr<br />

schwierig, dass die ersten 6 m durch massiven<br />

Sandstein gebohrt werden mussten.<br />

Hierbei zeigten sich deutlich die Grenzen<br />

des eingesetzten Verfahrens. Die starken<br />

Belastungen im Sandsteinbereich führten<br />

zu Schädigungen an den Ringbohrkro-<br />

10 Überhöhung des Ausbaus<br />

nen beziehungsweise an den<br />

Schweißverbindungen des ersten<br />

Hüllrohrs, sodass es zum<br />

Versagen kam und ein Teil der<br />

Bohrungen die geplante Endteufe<br />

von 15 m nicht erreichte.<br />

In einigen Fällen kam es auch<br />

zum Verlust der kostspieligen<br />

Pilotbohrkrone und des Bohrgestänges.<br />

Im Schutz dieses Rohrschirms<br />

wurde die Auffahrung fortgesetzt.<br />

Bereits nach wenigen Metern<br />

zeigte sich eine weitere Schwäche<br />

des ersten Rohrschirms.<br />

Obwohl jeder Bohrung genaue<br />

Angaben der Markscheiderei<br />

zur zielgenauen Ausrichtung zugrunde<br />

lagen, ragten mehrere<br />

Bohrungen in das Streckenprofil.<br />

Dies ist darauf zurückzuführen, dass zum einen<br />

der Rohrschirm aus dem Streckenprofil<br />

heraus unter den bereits gestellten Bauen<br />

gebohrt wurde, zum anderen wurden die<br />

Bohrungen beim Antreffen von Hohlräumen<br />

stark abgelenkt.<br />

Daher musste bereits nach 5 m ein<br />

neuer Rohrschirm angesetzt werden. Die<br />

unerwartet ungünstige Geologie führte<br />

zu der Entscheidung, den gesamten Störungsbereich<br />

im Schutz von Rohrschirmen<br />

zu durchörtern.<br />

Insgesamt kamen 9 Rohrschirme und<br />

12 Drainagebohrungen zum Einsatz, dabei<br />

erfolgte eine Anpassung der Anzahl<br />

der Bohrungen, der Bohrlochabstände<br />

und der Nutzlänge bis zum Ansatz des<br />

nächsten Rohrschirms an die angetroffene<br />

Geologie (Bild 11).<br />

Besonders im Bereich der Hauptkluft,<br />

die als 13 m mächtiges Salband ausgebildet<br />

war, wurde die Nutzlänge soweit<br />

verkürzt, dass die Auffahrung unter einem<br />

doppelten Rohrschirm erfolgen konnte.<br />

Der Bohrlochabstand wurde zudem auf unter<br />

0,4 m verringert. In diesem Bereich mit<br />

zerrüttetem, sehr gebrächen Gestein zeig-


te sich die Wirkungsweise der Rohrschirme<br />

sehr deutlich. Trotz der sehr vorsichtigen<br />

Auffahrung von Hand – zum größten<br />

Teil ohne Sprengarbeit – brach das Gebirge<br />

exakt bis zum Rohrschirm heraus. Die<br />

verpressten Rohre bildeten ein Gewölbe<br />

und verhinderten so ein Nachbrechen der<br />

Firste über den Schirm hinaus.<br />

In Summe wurden 145 Rohre mit einer<br />

Gesamtlänge von 2 400 m eingebohrt, die<br />

mit 70 t Baustoff verpresst wurden. Abgesehen<br />

von den bereits beschriebenen<br />

Schwierigkeiten bei der Erstellung des<br />

ersten Rohrschirms erwies sich das doch<br />

recht einfache Bohrverfahren als sehr robust<br />

und leistungsfähig. Das Schutzziel<br />

des Verfahrens konnte erreicht werden.<br />

Ohne den Einsatz des Rohrschirms wären<br />

größere Ausbrüche und in Folge dessen<br />

möglicherweise auch Wassereinbrüche<br />

nicht zu vermeiden gewesen, welche die<br />

Auffahrung – wie auf der 6. Sohle – für längere<br />

Zeit zum Erliegen gebracht hätten.<br />

Darüber hinaus ist durch den Rohrschirm<br />

zusätzlich auch eine ausbauvergütende,<br />

konvergenzmindernde Wirkung zu erwarten.<br />

Die bisherigen Konvergenzmessungen<br />

zeigen entgegen der Vorausberechnung<br />

der Auffahrkonvergenz in Höhe von<br />

etwa 30 % wesentlich geringere Werte in<br />

der Größenordnung von 5 bis 10 %.<br />

Ergebnisbewertung und<br />

Schlussbetrachtung<br />

Am 22.06.2007 erreichte der Vortrieb<br />

das östliche Salband der Hauptkluft. Der<br />

Krudenburg-Sprung war durchörtert. Besonders<br />

erfreulich ist es, dass die Auffahrung<br />

auch unter arbeitssicherheitlichen<br />

Aspekten ohne Unfälle im Zusammenhang<br />

mit den besonderen geologischen und<br />

verfahrenstechnischen Randbedingungen<br />

erfolgt ist. Das aus den Daten der Vorfel-<br />

12 Vergleich der Durchörterungen auf der 6. und 7. Sohle<br />

Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

11 Lage der Rohrschirme und Drainagebohrungen<br />

derkundung erstellte, geologisch-tektonische<br />

Modell der Störungszone wurde in<br />

vollem Umfang bestätigt. Die projektierten,<br />

der Hauptkluft westlich vorgelagerten<br />

Störungsäste wurden auf wenige Meter<br />

genau angetroffen.<br />

Insgesamt dauerte die Durchörterung<br />

vom 03.10.2006 bis zum 22.06.2007 genau<br />

262 Kalendertage. In dieser Zeit wurden<br />

130 m aufgefahren, was eine durchschnittliche<br />

Auffahrleistung von 0,5 m je<br />

Kalendertag ergibt. Im Vergleich wurden<br />

im Zuge der Durchörterung mit der Vollschnittmaschine<br />

auf der 6. Sohle für 17 m<br />

Vortrieb 687 Kalendertage benötigt, was<br />

einem Auffahrungsschnitt von 2,5 cm je<br />

Tag entspricht (Bild 12).<br />

Durch die im Rahmen der erstellten Projektstrategie<br />

erarbeiteten Konzepte und die<br />

hieraus abgeleiteten Maßnahmen konnte<br />

der Krudenburg-Sprung ohne einen Wassereinbruch<br />

erfolgreich durchörtert werden.<br />

Literaturverzeichnis<br />

[1] Hörning: Die Durchörterung des Krudenburg-<br />

Sprungs mit der Demag-Vollschnittmaschine.<br />

Unveröffentlichter Vortragstext, 1984.<br />

[2] DMT GmbH: Geologisch-hydrogeologische<br />

Stellungnahme zur geplanten Durchquerung<br />

des Krudenburg-Sprungs auf der 7. Sohle BW<br />

Prosper-Haniel, 2005.<br />

[3] Firmenprospekt von Atlas Copco „Symmetrix<br />

Bohrsystem für Überlagerungsbohren“.<br />

[4] www.atlascopco.com<br />

Vortrag gehalten auf dem 16. Kolloquium<br />

Bohr- und Sprengtechnik an der<br />

TU Clausthal, Institut für Bergbau,<br />

vom 30. bis 31.01.2009<br />

Nachdruck mit freundlicher Genehmigung<br />

aus „Glückauf“<br />

VGE Verlag GmbH<br />

Verlag Glückauf<br />

Postfach 1856<br />

D-45206 Essen<br />

Montebruchstraße 2<br />

D-45219 Essen<br />

Tel.: +49 2054/924-0<br />

Fax: +49 2054/924-119<br />

e-Mail: EA@vge.de<br />

Internet: www.vge.de<br />

bergbau 6/2009 251


Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

Maßgebende Innovationen<br />

in der konventionellen Vortriebstechnologie<br />

durch eine neue Bohrwagengeneration<br />

Maßgebende Innovationen bei<br />

der Entwicklung der neuen Bohrwagengeneration<br />

führten zu<br />

einem Leistungssprung in der<br />

konventionellen Vortriebstechnik,<br />

der bis zu diesem Zeitpunkt<br />

nicht für möglich gehalten wurde.<br />

Einen wesentlichen Faktor neben<br />

der hohen Bohrleistung stellt die<br />

höhere Präzision der Kinematik<br />

dar. Diese erlaubt entscheidende<br />

Kosteneinsparungen bei Beton<br />

und Nachprofilierungen. Zeitgleich<br />

wurden Kundenwünsche wie die<br />

Vorbohrtechnologie, Aufzeichnen<br />

von Bohrparametern, Profilkontrolle<br />

und Kommunikationstechnik<br />

in diese neue Bohrwagengeneration<br />

implementiert.<br />

Entscheidende Fortschritte in der Bohrtechnik<br />

wurden in den letzten Jahren durch<br />

die Entwicklung leistungsstarker Bohrhämmer<br />

und moderner Steuerungstechniken<br />

gemacht. Die ersten Schritte wurden<br />

dabei zunächst im Zusammenspiel mit<br />

vorhandener, bewährter Technik getätigt.<br />

Ausgehend von zum Teil abenteuerlichen<br />

Baustellenkonstruktionen und Versuchen,<br />

die Bohrarbeit zu mechanisieren, wurde in<br />

den folgenden Jahren eine standardisierte<br />

Bohrwagentechnik entwickelt, die in den<br />

Grundüberlegungen nach wie vor aktuell<br />

ist. Die Ausgangsparameter waren die reine<br />

Bohrgeschwindigkeit und die daraus<br />

resultierende Bruttobohrgeschwindigkeit<br />

als Gesamtleistung des Bohrgeräts. Genauigkeit<br />

und Präzision waren zunächst<br />

in den sich entwickelnden Hochleistungsvortrieben<br />

nicht von hoher Wertigkeit.<br />

Eine Phase der Besinnung trat ein, nachdem<br />

die ersten Projekte aus Gründen der<br />

Profilgenauigkeit und den daraus resultierenden<br />

Kosten „an die Wand“ gefahren<br />

*Dipl.-Ing. Karl-Heinz Wennmohs<br />

Senior Project Director<br />

Global Strategic Customers<br />

Atlas Copco MCT GmbH<br />

Langemarckstrasse 35<br />

45141 Essen<br />

Tel.: 0201/21770<br />

e-Mail: karl-heinz.wennmohs@atlascopco.com<br />

Internet: www.atlascopco.com<br />

252 bergbau 6/2009<br />

Dipl.-Ing. Karl-Heinz Wennmohs, Essen*<br />

wurden. Später wird auf solch ein Beispiel<br />

noch näher eingegangen, und dabei gezeigt,<br />

welch hohe Kosten für ein Überprofil<br />

entstehen können.<br />

In den Entwicklungsschritten bei den<br />

Bohrwagen wurden in erster Linie die zum<br />

jeweiligen Zeitpunkt entwickelten leistungsstärksten<br />

hydraulischen Bohrhämmer<br />

bevorzugt eingebunden. Dabei wurden<br />

die zum System „Bohrwagen“ gehörenden<br />

Komponenten häufig den nun zur Verfügung<br />

stehenden Bohrhammerleistungen<br />

angepasst. Diese Größen wurden in den<br />

Jahren wesentlich durch die Steigerung<br />

der Schlagleistung von hydraulischen<br />

1 Entwicklung der Bohrleistung von 1905 bis 2008<br />

Bohrhämmern geprägt und durchbrachen<br />

mit den 30-kW-Bohrhämmern für diesen<br />

Anwendungsbereich eine „Schallmauer“<br />

– über diese Technik wurde bereits in der<br />

Zeitschrift „Glückauf“ berichtet.<br />

Den Sprung in eine neue Ära der<br />

Schlagbohrtechnik schafften die Konstrukteure,<br />

indem sie diese Technologie auf<br />

eine geeignete Plattform durch die Entwicklung<br />

neuer Systeme bei den für den<br />

Vorgang Bohren erforderlichen Komponenten<br />

brachten.<br />

Neben den Bohrhämmern wurden zahlreiche<br />

Baugruppen innerhalb des Bohrwagens<br />

überarbeitet und zum Teil neu entwickelt.<br />

So wurde schon früh die Möglichkeit<br />

einer Kombination von Bohr- und Sprengarbeit<br />

erkannt und in den Vortriebsprozess<br />

übernommen.<br />

Die Bohrleistung vollzog in den vergangenen<br />

100 Jahren eine eindrucksvolle<br />

Entwicklung. Anhand von Bild 1 kann<br />

man erkennen, dass ausgehend von ei-


nem pneumatischen Bohrgerät um das<br />

Jahr 1907 mit einer Bohrleistung von 3<br />

bis 5 Bohrmeter Bm/h und Mann nach einer<br />

Entwicklungszeit von 100 Jahren eine<br />

Bruttoleistung von 450 Bm/h und Mann<br />

möglich ist. Parallel zu diesen Entwicklungen<br />

wurde die Sprengtechnik durch verbesserte<br />

Sprengstoffe und Zündsysteme<br />

den ständig wachsenden Anforderungen<br />

durch die Bohrtechnik gerecht.<br />

Entscheidende<br />

Weiterentwicklungen<br />

bei den Bohrarmen<br />

Begonnen hatte die Bohrarmtechnik<br />

mit einfachen Rotationsbohrarmen, die<br />

den gesamten Ausleger über ein Drehsystem<br />

bewegten. Die Parallelhaltung der<br />

Lafette erfolgte zunächst durch mechanische<br />

Scherensysteme, die jedoch nur<br />

eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten<br />

besonders in den seitlichen Schwenkbewegungen<br />

der Lafette ermöglichten.<br />

Dann wurden die ersten Bohrarme, die in<br />

der X-Y-Achse Bewegungen durchführen<br />

konnten – jedoch mit getrennten Zylindersystemen<br />

in beiden Achsen – entwickelt.<br />

Die Parallelhaltung der Lafette erfolgte hydraulisch<br />

zum Teil mithilfe von Pilotzylindern.<br />

Anfang 1980 wurde der erste Bohrarm<br />

ohne Aufteilung der Bewegungen in<br />

den X-Y-Koordinaten entwickelt. Dadurch<br />

war es möglich, die Bewegungsvielfalt eines<br />

Bohrarms in geradlinige Bewegungen<br />

im Raum zu realisieren. Die Umsetzzeiten<br />

von Bohrloch zu Bohrloch wurden reduziert,<br />

gleichzeitig konnten diese neuen<br />

hydraulischen Kinematiksysteme mit einer<br />

verbesserten Parallelhaltung im Raum die<br />

Genauigkeit des Bohrvorgangs steigern.<br />

Diese Bohrarmtechnik wurde in verschiedenen<br />

Bohrarmgrößen – entsprechend<br />

dem gewünschten Anwendungsbereich,<br />

wie zum Beispiel beim Einsatz in Bergwerken<br />

mit relativ kleinen Querschnitten, und<br />

den großen Typen für den Tunnelvortrieb<br />

mit entsprechend größeren Querschnitten<br />

und Reichweiten – genutzt. Von 1980 bis<br />

2008 wurden allein von diesem Typ BUT 35<br />

für den Tunnelvortrieb mehr als 4 000 Exemplare<br />

gebaut.<br />

Mit der Entwicklung der letzten Bohrhammergeneration<br />

– 30 kW Leistungsklasse<br />

– und den Anforderungen des<br />

Markts nach einer weiteren Steigerung<br />

der Bruttobohrleistung, größerer Genauigkeit<br />

und dem Wunsch nach Aufbau von<br />

Zusatzkomponenten, wurde eine neue<br />

Bohrarmgeneration entwickelt. Diese sollte<br />

allen Anforderungen gerecht werden<br />

und den letzten Stand der Entwicklung repräsentieren.<br />

Aus dieser langjährigen Entwicklungs-<br />

und Erprobungszeit entstand die Bohrarm-<br />

Baureihe BUT 45.<br />

Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

Neuartig bei dieser Anordnung und<br />

Bauweise sind 2 Rotationssysteme für die<br />

Lafettenbewegungen im Raum. Auch bei<br />

einer nachezu unbegrenzten Bewegungsmöglichkeit<br />

der Lafettenposition besticht<br />

bei diesem System die hohe Genauigkeit<br />

in der Parallelführung. Durch diese<br />

technische Lösung ist es möglich, auf<br />

Zylinder und Gelenke in diesem Bereich<br />

zu verzichten. Die Lafettenposition kann<br />

in Vortriebsrichtung um ±190° und in der<br />

Schwenkachse um ±135° bewegt werden<br />

(Bild 2).<br />

2 But-45-Bewegungen der Lafette mit Rotationssystemen<br />

Eine steigende Bohrgeschwindigkeit<br />

bedeutet im Allgemeinen einen Zeitgewinn<br />

bei der Auffahrung. Der neue Bohrarm<br />

zeichnet sich durch etwa 50 % schnellere<br />

Bewegungen gegenüber dem Vorgänger<br />

aus.<br />

Durch die neu entwickelte Bauart wurde<br />

die Elastizität des Bohrarms um 50 %<br />

reduziert. Dies ermöglicht eine Positionierungs-<br />

und Wiederholgenauigkeit von maximal<br />

±10 cm bei voller Auslage oder über<br />

einen Querschnitt von etwa 130 m².<br />

Mit der optimalen Auslegung des Bohrarms<br />

kann nun ein etwa 30 % höheres Zusatzgewicht<br />

– zum Beispiel ein Stangenmagazin<br />

für das Vorbohren – angebaut<br />

werden.<br />

Den Anforderungen der neuen Bohrhammerklasse<br />

mit 30 kW (oder höher)<br />

3 Baureihe der Atlas Copco Tunnelbohrwagen<br />

wurde entsprochen, der neue Bohrarm<br />

kann nun mit einer maximalen Andruckkraft<br />

von 25 kN die Lafette gegen das Gebirge<br />

verankern. Dies hat seine Gültigkeit<br />

in der Vortriebs- und Ankerposition. Mit<br />

dieser Verankerungskraft wird eine sichere<br />

Bohrposition und die Voraussetzung für<br />

eine präzise Bohrung geschaffen.<br />

Die neue<br />

Bohrwagengeneration<br />

Mit der Markteinführung des 30-kW-Hydraulikbohrhammers<br />

und des neuen Bohrarms<br />

BUT 45 wurde<br />

die für den Betrieb erforderliche<br />

Software<br />

überarbeitet und den<br />

neuen Techniken angepasst.<br />

Besonderes Augenmerk<br />

wurde dabei auf<br />

die Bewegungsabläufe<br />

bei den Bohrarmbewegungengelegt,<br />

da die höheren<br />

Umsetzgeschwindigkeitenmaschinengerecht,<br />

das heißt mit<br />

optimierten Beschleunigungs- und Verzögerungswerten,<br />

gesteuert werden. Die<br />

Steuerungstechnik für Bohrhammer und<br />

Lafette wurde entsprechend den neuen<br />

Hardwaremöglichkeiten überarbeitet. Das<br />

Resultat ist eine nahezu perfekte Steuerung<br />

des Bohrvorgangs in den unterschiedlichsten<br />

geologischen Formationen<br />

bei Sprengloch-, Anker- und Langlochbohrungen.<br />

Mit dieser neuen Technik werden Bohrwagen<br />

für die unterschiedlichsten Anforderungen<br />

gebaut, vom einarmigen Typ bis<br />

zur leistungsstärksten Bauform mit vier<br />

Bohrarmen und Servicekorb (Bild 3).<br />

Die Baureihe kann in Querschnitten von<br />

6 bis 206 m² eingesetzt werden. Die möglichen<br />

Bruttobohrleistungen reichen von<br />

120 bis 450 Bm/h (Tabelle 1).<br />

bergbau 6/2009 253


Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

4 Neue Bohrwagengeneration BH XE 3 C<br />

Querschnitt<br />

Bruttobohrleistung<br />

Einarmig 6 bis 70 m² 120 Bm/h<br />

Zweiarmig 8 bis 112 m² 220 Bm/h<br />

Dreiarmig 20 bis 206 m² 320 Bm/h<br />

Vierarmig 20 bis 153 m² 450 Bm/h<br />

1 Bohrlochdurchmesser 45 bis 64 mm; Granit<br />

200 Mpa<br />

Tabelle 1: Kenndaten des neuen 30-kW-<br />

Hydraulikbohrhammers mit neuen Bohrarm<br />

BUT 451 Die Steigfähigkeit der Geräte in Abhängigkeit<br />

von der Fahrbahnbeschaffenheit<br />

beträgt bei den ein- bis dreiarmigen<br />

Bohrwagen 1:4. Bei der vierarmigen Ausführung<br />

mit einem Gewicht von etwa 50 t<br />

beträgt die Steigfähigkeit 1:5.<br />

Die wesentlich stärkeren Bohrhämmer<br />

benötigen für die hydraulische Versorgung<br />

je Bohrarm ein Antriebsaggregat von<br />

95 kW elektrischer Antriebsleistung. Dies<br />

bedeutet bei den drei- und vierarmigen<br />

Geräten eine installierte Leistung von 285<br />

bis 380 kW plus Zusatzaggregate. Daher<br />

werden diese Bohrwagen vorzugsweise<br />

mit 1 000 Volt elektrischer Spannung betrieben.<br />

Geräumige Kabinen für die Bedienung<br />

sind heute Stand der Technik. In der drei-<br />

und vierarmigen Bauform kann die Kabine<br />

in der Höhe verfahren werden. Der Schallpegel<br />

während des Bohrvorgangs sollte<br />

80 dB (A) nicht übersteigen.<br />

Diese Bohrwagengeneration konnte<br />

die Bohrzeit innerhalb eines Abschlags<br />

im Vergleich von 1973 bis Ende 2007 um<br />

mehr als 50 % reduzieren. Im Vergleich<br />

zu allen anderen Teilvorgängen während<br />

eines Abschlags war diese Steigerung mit<br />

Abstand die Größte (Bild 5).<br />

254 bergbau 6/2009<br />

Optionen für<br />

Anforderungen<br />

in der Vortriebstechnik<br />

Serviceplattform<br />

Die aktuellen sicherheitstechnischen<br />

Anforderungen und<br />

die nun möglich gewordenen<br />

größeren<br />

Querschnitte durch<br />

die Bohrwagenbaureihe<br />

erforderten eine<br />

Weiterentwicklung<br />

der Servicebühnen.<br />

Besondere Merkmale<br />

sind nun ein FOPSgeprüftesklappbares<br />

Schutzdach und<br />

als Option eine Schwenkmöglichkeit des<br />

Korbs (Bild 6).<br />

Bohrstangenverlängerungsmagazin<br />

Mit der neu entwickelten Bohrarmgeneration<br />

BUT 45 konnte erstmals ein Stangenmagazin<br />

für das Verlängerungsbohren<br />

bei Tunnelvortriebsarbeiten auf einem<br />

Atlas-Copco-Bohrwagen als Option aufgebaut<br />

werden.<br />

Diese Technik wurde aus sicherheitstechnischen<br />

Anforderungen – die in Skandinavien<br />

in den Tunnelbau flossen – entwickelt. Ziel<br />

war es, dass während der Verlängerungsbohrarbeiten<br />

kein Arbeiter im Servicekorb für<br />

Stangenwechselarbeiten eingesetzt werden<br />

sollte. Der gesamte Arbeitsablauf für das Verlängerungsbohren<br />

muss aus der Kabine vom<br />

Bohrwagenfahrer gesteuert werden.<br />

6 Serviceplattform mit klappbarem Schutzdach<br />

Das Vorbohren für das Erkunden und<br />

für die Injektionsarbeiten gehört im Hartgesteinstunnelbau<br />

als normaler Arbeitsvorgang<br />

innerhalb des Vortriebs dazu.<br />

Für Injektionsarbeiten werden Bohrlöcher<br />

in den Längen von 20 bis 30 m mit<br />

einem Bohrlochdurchmesser von 64 bis<br />

76 mm erstellt.<br />

Das neu entwickelte Stangenmagazin<br />

„RHS E“ (Rod Handling System E) kann<br />

an Lafetten mit einer Bohrstangenlänge<br />

von 6,3 m angebaut werden (Bild 7). Das<br />

Magazin wird mit 8 x 3,05 m Bohrstangen<br />

mit fester Muffe bestückt. Bei einem dreiarmigen<br />

Bohrwagen werden zwei Stangenmagazine<br />

installiert, die von der Kabine<br />

aus gesteuert werden.<br />

5 Zeitaufwand pro Meter Tunnel und Teilvorgang während eines Abschlags im Vergleich 1973<br />

bis 2007


7 Stangenmagazin für den Bohrarm BUT 45m<br />

Automatisierungsstufen<br />

Das weiterentwickelte Steuerungssystem<br />

erlaubt es dem Anwender, das Bohrgerät<br />

in drei verschieden Stufen zu fahren.<br />

ABC BASIC<br />

In der Stufe „ABC BASIC“ werden dem<br />

Bediener auf dem Bildschirm nur die Neigungswinkel<br />

der Lafette im Raum angezeigt.<br />

Alle Bewegungen der Bohrarme und<br />

das Starten des Bohrvorganges erfolgen<br />

manuell. Es werden keine Sprengbilder<br />

eingelesen und auch die Position des<br />

Bohrwagens in der Bohrposition wird nicht<br />

eingelesen.<br />

8 Auswertung mit der Tunnel Manager Software<br />

Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

ABC REGULAR<br />

Bei der Stufe „ABC<br />

REGULAR“ wird der<br />

Bohrwagen über die<br />

Laserkoordinaten des<br />

Tunnels in die Bohrpositon<br />

eingerichtet.<br />

Die Sprengbilder liegen<br />

dem Bediener<br />

auf dem Bildschirm<br />

vor. Seine Aufgabe<br />

besteht darin, manuell den Bohrarm deckungsgleich<br />

mit dem Computersprengbild<br />

zu bringen. Alle Bohrdaten werden aufgezeichnet,<br />

und stehen für alle späteren Nutzungen<br />

zur Verfügung.<br />

ABC TOTAL<br />

Mit „ABC TOTAL“ steht ein vollautomatisches<br />

Bohrsystem dem Anwender zur Verfügung.<br />

Nach dem Positionieren des Bohrwagens<br />

in den Laser wird jeder Bohrarm<br />

gemäß der Programmierung im Sprengbild<br />

seine vorgeplanten Bohrlöcher in der gewünschten<br />

Reihenfolge bohren.<br />

Der Bohrwagenfahrer hat bei diesem Mo-<br />

dus nur eine Kontrollfunktion. Sehr hilfreich<br />

ist die Möglichkeit, zu jedem Zeitpunkt in<br />

den Automatikmodus eines jeden Bohrarms<br />

einzugreifen und das System für diesen<br />

Bohrarm auf „ABC REGULAR“ mit manueller<br />

Steuerung umzustellen.<br />

Dies kann beispielsweise bei einem<br />

bestimmten Bohrloch oder bei einer Serie<br />

von Bohrlöchern der Fall sein. Danach<br />

kann das System, wenn gewünscht, wieder<br />

in den vollautomatischen Modus „ABC<br />

TOTAL“ wechseln.<br />

Tunnel Manager Software für<br />

die Planung<br />

Wichtige Voraussetzung für die Planung<br />

und Auswertung von Bohrdaten ist<br />

die zur Verfügung stehende Software. Ein<br />

wichtiger Schritt war somit die Entwicklung<br />

der „Tunnel Manager Software“ (TMS) für<br />

diese neue Bohrwagenbaureihe. Damit<br />

können die erforderlichen Streckenprofile<br />

gezeichnet und auch Sonderprofile konstruiert<br />

werden. Entsprechend den bohr-<br />

und sprengtechnischen Vorgaben werden<br />

bergbau 6/2009 255


Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

9 Vorbohren und Auswerten der „MWD“-Daten mit dem Tunnel Manager<br />

Sprengbilder erstellt und in den Bohrwagen<br />

übertragen. Alle aufgezeichneten<br />

Bohrdaten können mit dieser Software<br />

ausgewertet oder in Form von Protokollen<br />

ausgedruckt werden (Bild 8).<br />

Aufzeichnen und senden der<br />

Daten gemäß internationaler<br />

Standards<br />

Ausgehend von den Erfahrungen in großen<br />

Bergwerken mit einer Vielzahl an unterschiedlichen<br />

Geräten wurde nach einer<br />

Lösung für den Datenstandard gesucht.<br />

Damit alle Geräte in das Netzwerk des<br />

Bergwerks eingebunden werden können,<br />

wurde ein internationaler Standard für den<br />

Datenaustausch festgelegt. Dieser, mit<br />

dem Namen „IREDES“ (International Rock<br />

Excavation Exchange Standard) bezeichnete<br />

Ausdruck wurde von Atlas Copco und<br />

anderen Herstellern aufgegriffen und in<br />

die Gerätetechnik übernommen.<br />

Aufzeichnen und Auswerten<br />

der Bohrparameter mittels<br />

„MWD”<br />

„Vor der Hacke ist es duster“: Mit diesem<br />

Bergmannsspruch wurde die Unsicherheit<br />

10 Vorbohren und Aufzeichen mit dem „MWD“-System – Acht Parameter<br />

256 bergbau 6/2009<br />

in der Beurteilung des Berges und seiner<br />

Geologie zum Ausdruck gebracht. In den<br />

letzten Jahren sind zahlreiche Versuche<br />

unternommen worden, mit geeigneten<br />

Sensoren und Software bereits im Vorfeld<br />

mit Vorausbohrungen Daten aus dem Gebirge<br />

zu erhalten.<br />

Mit der Möglichkeit des nun verfügbaren<br />

Stangenmagazins bei der neuen<br />

Bohrwagengeneration und den Möglichkeiten<br />

einer optimierten Software für das<br />

Aufzeichnen und Auswerten der Bohrdaten<br />

sind vollkommen neue Möglichkeiten<br />

erschlossen worden.<br />

Unter der Bezeichnung „MWD“ (Measure<br />

while drilling) kann nun in Verbindung<br />

mit diesen Bohrgeräten ein ganzes Spektrum<br />

an Daten während des Bohrens aufgezeichnet<br />

werden:<br />

● Bohrgeschwindigkeit (m/min)<br />

● Hydraulischer Schlagwerksdruck (bar)<br />

● Hydraulischer Vorschubdruck (bar)<br />

● Hydraulischer Dämpferdruck (Hydraulischer<br />

Dämpfer im Bohrhammer), (bar)<br />

● Drehzahl der Bohrstange (U/min)<br />

● Hydraulischer Rotationsdruck (bar)<br />

● Wasserspülung Durchfluss (l/min)<br />

● Wasserspülung (bar).<br />

Diese Daten werden in ihrer Gesamtheit<br />

während des Bohrvorgangs aufgezeichnet,<br />

jedoch gibt die reine Aufzeichnung der<br />

Daten nur bedingt eine Information über<br />

das anstehende Gebirge (Bild 10).<br />

Erst mit der Unterstützung einer geeigneten<br />

Software – diese ist im TSM (Tunnel-<br />

Manager-Software) enthalten – kann eine<br />

Analyse der Bohrungen mit unterschiedlichen<br />

Aufzeichnungsparametern erstellt<br />

werden. Als Ergebnis können nun Strukturen,<br />

Gesteinsübergänge sowie Hohlräume<br />

lokalisiert werden. Werden diese<br />

Auswertungen in einem Bergwerk oder<br />

bei einem langen Tunnelvortrieb häufiger<br />

benötigt, können die ermittelten Werte –<br />

zum Beispiel Bohrgeschwindigkeiten und<br />

Rotationsdruck – jeweils bestimmten geologischen<br />

Formation in der Software zugeordnet<br />

werden. Mit den Informationen aus<br />

den Bohrungen sind so genannte „Überraschungen“<br />

auf ein Minimum reduziert<br />

worden. Notwendige Maßnahmen können<br />

rechtzeitig eingeleitet werden. Mehrkosten,<br />

die häufig durch dramatische geologische<br />

Änderungen hervorgerufen werden, können<br />

vermieden beziehungsweise abgeschwächt<br />

werden.<br />

Scannen des Tunnelprofils<br />

Eine Qualitätskontrolle des erstellten<br />

Hohlraums ist besonders bei mehrschaligen<br />

Ausbausystemen von immer größerer<br />

Bedeutung. Die Mehrkosten für ein ungenaues<br />

Ausbruchprofil können ein Projekt<br />

in die Verlustzone rutschen lassen. Es ist<br />

bekannt, dass es einen hohen Aufwand für<br />

die Beseitigung von Unterprofil erfordert,


11 Profilkontrolle mit dem „Profiler“<br />

aber die Kosten für Spritzbeton bei einem<br />

Überprofil können über ein gesamtes Projekt<br />

ebenfalls eine gewaltige Kostenlawine<br />

verursachen. Kalkulatorisch kann man<br />

heute bei Verkehrstunneln durchaus mit<br />

30 bis 50 €/cm Überprofil auf den Tunnelmeter<br />

je nach Querschnitt rechnen.<br />

Daher ist es für alle Beteiligten am Vortrieb<br />

zwingend notwendig, vor dem nächsten<br />

Abschlag eine Kontrolle des letzten<br />

Abschlags durchzuführen (Bild 11).<br />

Der Atlas-Copco-Profiler, als Option zum<br />

Aufbau auf einen Bohrwagen, erlaubt eine<br />

Aufnahme des letzten Abschlags im Zuge<br />

der Bohrarbeiten für den neuen Abschlag.<br />

Da der Scanner Bestandteil der Bohrwagenelektronik<br />

ist, benötigt er keine Justierung<br />

und die Aufnahmen können mit den vorgegebenen<br />

Soll-Profilen im Bohrwagen verglichen<br />

werden. Bei kritischen Abweichungen<br />

können sofort notwendige Maßnahmen eingeleitet<br />

werden.<br />

Die Zeit für einen Scanvorgang beträgt<br />

für ein 65 m² freigelegtes Profil etwa 5 min.<br />

Das Ergebnis wird auf einem separaten<br />

Bildschirm dargestellt und kann anschließend<br />

verarbeitet werden. Spritzbetonstärken<br />

können, durch eine Aufnahme vor und<br />

nach dem Auftragen des Spritzbetons, exakt<br />

vermessen werden.<br />

Schnittstelle zum Netz/Internet<br />

für den Datenaustausch<br />

Die neue Bohrwagengeneration hat die<br />

Möglichkeit, sich über eine Schnittstelle<br />

mit einem vorhandenen Datennetz, oder<br />

– wenn vorhanden – über WLan-Daten<br />

auszutauschen.<br />

Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

Informationen aus dem Bohrgerät können<br />

über jeden im Netzwerk angeschlossenen<br />

PC abgerufen werden, oder, wenn<br />

erforderlich, Daten – wie ein neues Sprengbild<br />

– zum Bohrwagen gesendet werden.<br />

Mit dieser Möglichkeit können Wartungs-<br />

und Servicearbeiten geplant, aber<br />

auch Störungen analysiert und gegebenenfalls<br />

beseitigt werden.<br />

Bohr-und Sprengtechnik als<br />

Einheit<br />

Die Arbeitsvorgänge Bohren und Sprengen<br />

werden in Hochleistungsvortrieben zunehmend<br />

als zusammenhängende Arbeitsvorgänge<br />

angesehen.<br />

Eine Parallelisierung der Vorgänge<br />

Bohren und Sprengen ist sicherheitsbedingt<br />

noch nicht möglich, jedoch können<br />

die Arbeiten Bohren<br />

und Sprengen vernetzt<br />

werden. Erste<br />

Anfänge wurden in<br />

Skandinavien in der<br />

1980er-Jahren mit<br />

dem Aufbau von<br />

Anfo-Systemen auf<br />

dem Bohrwagen gemacht.<br />

Mit der Einführung<br />

der Emulsionssprengstoffe<br />

wurde diese<br />

Möglichkeit wieder<br />

aufgegriffen und die<br />

Systeme Bohren und<br />

Sprengen gekoppelt.<br />

Die neue Bohrwagengeneration<br />

kann<br />

für die Verwendung von Emulsionssprengstoffen<br />

vorbereitet werden, indem so<br />

genannte Andockpunkte am Ende des<br />

Bohrwagens für das Sprengfahrzeug zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

Durch den Bohrwagen werden 2 oder<br />

3 Ladesysteme durchgeleitet – 2 auf der<br />

Sohle und ein Ladesystem in den Ladekorb,<br />

wobei der Ladekorb zusätzlich mit<br />

einer Schlauchrückzugsautomatik ausgerüstet<br />

wird. Diese Rückzugsautomatik<br />

erlaubt bei konstantem Pumpvolumen mit<br />

variabler Rückzugsgeschwindigkeit die<br />

Sprengstoffmenge im Bohrloch zu dosieren<br />

(Bild 12).<br />

Mit dieser Technologie können Profile<br />

mit hoher Genauigkeit gesprengt werden.<br />

Die Belastung des anstehenden Gebirges/<br />

Hohlraum kann dabei auf ein Mindestmaß<br />

reduziert werden.<br />

12 Bohren und Sprengen als Einheit, andocken des Pumpfahrzeugs<br />

an den Bohrwagen<br />

bergbau 6/2009 257


Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

Ausblick<br />

Mit der neuen Bohrwagengeneration<br />

werden im konventionellen<br />

Tunnelbau neue Maßstäbe<br />

in Bezug auf Sicherheit,<br />

Schnelligkeit, Genauigkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit gesetzt. Dies<br />

ist ein wichtiger Schritt zur<br />

Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

gegenüber den mechanischenTunnelvortriebstechniken.<br />

Lösen von Gestein mittels<br />

Bohr-und Sprengtechnik<br />

stellt nach wie vor die kostengünstigste<br />

Lösung dar. Die Flexibilität<br />

eines konventionellen<br />

Vortriebs kann von keiner anderen<br />

Ausbruchweise übertroffen<br />

werden.<br />

Verfügbare Optionen wie Stangenmagazine<br />

für das mechanisierte Vorbohren,<br />

Profilmessgeräte auf den Bohrwagen,<br />

Auswertungssoftware und die Anbindung<br />

Mit 6 neuen Typen<br />

ergänzt Atlas Copco<br />

jetzt seine MultiGreifer-<br />

Reihe.<br />

Damit kann man<br />

zukünftig Trägergeräte<br />

von 0,7 bis 80 t<br />

Diensgewicht bedienen.<br />

Dank ihrer robusten Konstruktion<br />

können MultiGreifer von<br />

Atlas Copco nicht nur für das<br />

Sortieren und Verladen von Material<br />

eingesetzt werden, sondern<br />

auch für den Abbruch von<br />

leicht strukturiertem Mauerwerk,<br />

Holzkonstruktionen etc.<br />

Ein serienmäßiger hydraulischer<br />

360˚ Drehantrieb sorgt<br />

dafür, dass die Greifer schnell und gezielt<br />

positioniert werden können. Auch die hohen<br />

Schließkräfte und das große Schalenvolumen<br />

sorgen für hohe Produktivität<br />

der Geräte.<br />

Alle Hauptkomponenten sind aus Qualitätsstahl<br />

gefertigt. Hydraulikzylinder und<br />

- komponenten sind optimal vor Beschädigungen<br />

geschützt. Die Messer sind wendbar<br />

und leicht auswechselbar, um eine<br />

hohe Verfügbarkeit der Greifer zu gewährleisten.<br />

Die Schalen sind mit Langlöchern<br />

versehen, womit z.B. Astverklemmungen<br />

vermieden werden.<br />

Zur Bauma 2007 stellte Atlas Copco die<br />

ersten 6 Geräte der Reihe vor. Mit der Ergänzung<br />

der Reihe will man veränderten<br />

13 Steuerstand Hochleistungsbohrwagen XE 3C<br />

in Computernetzwerke sowie die Vernetzung<br />

von Bohr- und Sprengtechnik eröffnen<br />

neue Möglichkeiten für diese Vortriebstechnik<br />

(Bild 13).<br />

Marktanforderungen Rechnung tragen.<br />

Wolfgang Hohn, Product Line Manager<br />

Silent Demolition Tools, „Mit den Typen<br />

MG 100, MG 200, MG <strong>300</strong> und MG 400<br />

bedienen wir den Markt der Minibagger<br />

und Kompaktbagger bis 8 t Dienstgewicht.<br />

Der MG 2100 schließt eine Lücke<br />

zwischen dem MG 1800 und dem MG<br />

2700 und ist für Trägergeräte von 25 bis<br />

35 t ausgelegt. Der neue MG 5000 rundet<br />

die Greifer-Reihe nach oben ab. Mit dem<br />

5 <strong>300</strong> kg schweren Gerät können wir auch<br />

härteste Einsätze bedienen.“<br />

Atlas Copco ist ein weltweit führender<br />

Lieferant industrieller Produktivitätslösungen.<br />

Die Erzeugnisse und Leistungen<br />

umfassen druckluft- und benzinbetriebe-<br />

Vortrag gehalten auf dem<br />

16. Kolloquium Bohr- und<br />

Sprengtechnik an der TU<br />

Clausthal, Institut für Bergbau,<br />

vom 30. bis 31.01.2009<br />

Nachdruck mit freundlicher Genehmigung<br />

aus „Glückauf“<br />

VGE Verlag GmbH<br />

Verlag Glückauf<br />

Postfach 1856<br />

D-45206 Essen<br />

Montebruchstraße 2<br />

D-45219 Essen<br />

Tel.: +49 2054/924-0<br />

Fax: +49 2054/924-119<br />

e-Mail: EA@vge.de<br />

Internet: www.vge.de<br />

Atlas Copco ergänzt MultiGreifer - Produktreihe<br />

258 bergbau 6/2009<br />

MultiGreifer Foto: Atlas Copco<br />

ne Ausrüstungen, Generatoren,<br />

Bau- und Gewinnungsgeräte,<br />

Industriewerkzeuge und Montagesysteme<br />

sowie die entsprechenden<br />

Sekundär- und Vermietungsangebote.<br />

In enger Zusammenarbeit<br />

mit Kunden und<br />

Geschäftspartnern und rückblickend<br />

auf eine mehr als<br />

130-jährige Erfahrung bietet Atlas<br />

Copco innovative Lösungen<br />

für eine bessere Produktivität.<br />

Von der Zentrale in Stockholm,<br />

Schweden, aus ist der<br />

Konzern global auf mehr als 160<br />

Märkten tätig. Im Jahre 2007 waren<br />

33 000 Menschen bei Atlas<br />

Copco beschäftigt und wurden<br />

Umsätze in Höhe von 6,7 Mrd €<br />

erzielt.<br />

Informationen<br />

Atlas Copco tools GmbH<br />

Helenenstrasse 149<br />

45143 Essen<br />

Anja Kaulbach<br />

Marketing Communication/<br />

Media Relations<br />

Tel.: 0201/633-2233<br />

e-Mail:<br />

anja.kaulbach@de.atlascopco.com<br />

Internet: www.atlascopco.com


Bohr- und Sprengtechnik für die Gewinnung tiefer<br />

Erdwärme<br />

Dipl.-Ing. Thomas Neu, Essen und cand.-ing. Iska Gedzius, Clausthal-Zellerfeld*<br />

Die ENRO Geothermie GmbH<br />

plant für das Jahr 2009 ein<br />

Projekt zur Erzeugung von Strom<br />

und Wärme aus tiefer Geothermie<br />

an 5 Standorten im Landkreis<br />

Barnim, nördlich von Berlin. Die<br />

angestrebte Kraftwerksleistung<br />

von 10 MW je Standort ist in<br />

dieser Größenordnung in<br />

Deutschland bisher noch nicht<br />

verwirklicht worden. Für die<br />

Errichtung des Kraftwerkparks<br />

sind pro Standort 2 Förder-<br />

und 2 Injektionsbohrungen<br />

vorgesehen, die in einer Teufe<br />

von 4 700 m über 1 000 m<br />

horizontal verlaufen.<br />

Die ENRO-Gruppe hat dafür ein<br />

Verfahren entwickelt, das speziell<br />

auf trockene und gering permeable<br />

Gesteinsschichten zugeschnitten<br />

ist. Durch das „Multirisssystem“, das<br />

dem in den USA zur Gewinnung<br />

schwerer Erdöle eingesetzten<br />

„Steam Assisted Gravity Drainage<br />

System“ ähnlich ist, kann ein großflächiger<br />

Wärmetauscher erzeugt<br />

werden.<br />

Dazu werden mithilfe der<br />

ansonsten für die Erdöl- und<br />

Erdgasgewinnung eingesetzten<br />

„Hydraulic Fracturing“-Technik<br />

Risse in der heißen Formation<br />

geschaffen. Bevor die Risse in<br />

diesem Vulkanit mittels Hochdruckpumpen<br />

erzeugt werden,<br />

muss die Rohrtour und der<br />

dahinter liegende Zementmantel<br />

perforiert werden. Zur Auswahl<br />

Dipl.-Ing. Thomas Neu<br />

Geschäftsführer<br />

ENRO Geothermie GmbH<br />

Huyssenallee 86-88<br />

45128 Essen<br />

Tel.: 0201/2453622<br />

Fax: 0201/24536-39<br />

e-Mail: info@enro-energie.de<br />

Internet: www.enro-energie.de<br />

cand.-ing. Iska Gedzius<br />

TU Clausthal<br />

38678 Clausthal-Zellerfeld<br />

Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

stehen verschiedene Perforationsmethoden.<br />

Weiterhin ist über<br />

unterschiedliche Anordnungsmöglichkeiten<br />

der Förder- zur<br />

Injektionsbohrung zu entscheiden,<br />

um den hydraulischen Abgleich<br />

des Systems zu ermöglichen,<br />

damit eine gleichmäßige Energiegewinnung<br />

erfolgen kann.<br />

Laut VDI-Richtlinie 4640 ist Geothermie<br />

die in der Erde gespeicherte Wärme. Die<br />

tiefe Geothermie bezieht sich demnach<br />

auf die Energie in mehr als 400 m Teufe<br />

unter Geländeoberkante. Die oberflächennahe<br />

Geothermie nutzt den Teufenbereich<br />

bis 100 m – selten darüber hinaus –, um<br />

Wärmepumpen mit Energie zu versorgen.<br />

Die Geothermie ist im Hinblick auf<br />

Stromerzeugung und Wärmelieferung in<br />

letzter Zeit zunehmend in den Mittelpunkt<br />

1 Strategische Ellipse<br />

des öffentlichen Interesses gerückt. Ursächlich<br />

hierfür waren sehr unterschiedliche<br />

Entwicklungen:<br />

● Bis Herbst 2008 kontinuierlich steigende<br />

Rohstoffpreise, insbesondere der fossilen<br />

Energieträger. Das derzeit niedrige<br />

Preisniveau darf die Hintergründe dieses<br />

drastischen Preisanstiegs nicht in Vergessenheit<br />

geraten lassen<br />

● Wachsende Weltbevölkerung und wachsender<br />

Wohlstand, zum Beispiel in der<br />

Volksrepublik China, Indien oder Indonesien<br />

● Fehlende Prospektion und Exploration.<br />

● Konzentration der Erdöl- und Erdgaslagerstätten<br />

in der so genannten „Strategischen<br />

Ellipse” (Bild 1)<br />

● Die Umsetzung des Kyoto-Protokolls von<br />

1997 und seiner nachfolgenden Konferenzen<br />

erforderte die weltweite Reduzierung<br />

klimaschädlicher Treibhausgase.<br />

Die Bundesregierung hat mit dem seit<br />

dem 01.01.2009 in Kraft getretenen novelliertem<br />

Erneuerbare-Energie-Gesetz<br />

(EEG) gute Voraussetzungen geschaffen,<br />

indem das Marktrisiko durch Absatz-<br />

und Preisgarantien für den erzeugten<br />

Strom aus alternativen Energiequellen<br />

den Investoren genommen wurde<br />

● Die Windkraft leidet im Binnenland unter<br />

Akzeptanzproblemen. Interessante<br />

Standorte sind weitgehend vergeben.<br />

Mit den großen Windparks in der Nord-<br />

bergbau 6/2009 259


Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

2 Hydrothermale Geothermie<br />

und Ostsee wird technisches Neuland<br />

betreten. Außerdem müssen neue Luft-<br />

oder Erdkabel verlegt werden, um die<br />

Energie zum Verbraucher zu bringen.<br />

Sowohl off-shore als auch on-shore gilt,<br />

dass die Windkraft witterungsabhängig<br />

ist und nicht dem Stromverbrauch folgen<br />

kann<br />

● Photovoltaik ist in Deutschland ebenfalls<br />

witterungs- und jahreszeitenabhängig und<br />

nicht grundlastfähig.<br />

Der Bohrlochbergbau auf tiefe Geothermie<br />

hingegen eröffnet ganzjährige Perspektiven<br />

für die heimische Energieversorgung:<br />

● Es ist eine CO 2 -freie, und damit klimaschonende,<br />

Stromerzeugung möglich<br />

● Die Preisstabilität durch das EEG ist<br />

gewährleistet, unabhängig von der Entwicklung<br />

des Erdöl- oder Erdgaspreises<br />

● Es ist eine regenerative Energie, die<br />

Grundlastsicherheit bietet<br />

● Sie bietet Unabhängigkeit von außenpolitischen<br />

Einflüssen<br />

● Sie ist fast überall aufzufinden, das heißt<br />

eine verbrauchernahe Stromerzeugung<br />

ist möglich.<br />

Man unterscheidet bei der Gewinnung der<br />

tiefen Geothermie folgende unterschiedliche<br />

Verfahren:<br />

● Anbohren von Dampflagerstätten, wie<br />

zum Beispiel in Island, Kalifornien, Indonesien<br />

oder künftig auch der Türkei<br />

● Bohren von Förder- und Schluckbrunnen<br />

auf heißwasserführende Schichten<br />

wie im Oberrheingraben oder dem bay-<br />

260 bergbau 6/2009<br />

erischen Molassebecken im Süden von<br />

München (hydrothermale Geothermie)<br />

● Anbohren heißer, dichter Gesteinsschichten<br />

und die Verbindung der Förder- und<br />

Produktionsbohrung durch künstlich geschaffene<br />

Risssysteme (Hot Dry Rock<br />

oder petrothermale Geothermie).<br />

Am Rand sei auch noch die tiefe Erdwärmesonde<br />

in diesem Zusammenhang<br />

erwähnt, deren Nutzen zur reinen Wärmeerzeugung<br />

oder Kühlung aufgrund der<br />

Erzeugung eines verhältnismäßig kleinen<br />

Wärmetauschers auf Ausnahmefälle beschränkt<br />

ist.<br />

Vergleich zwischen<br />

hydrothermaler und<br />

petrothermaler Geothermie<br />

Bislang wurden in Deutschland aufgrund<br />

der einfacheren geologischen Voraussetzungen<br />

lediglich hydrothermale Systeme<br />

geplant und realisiert (Bild 2). Bei hydrothermalen<br />

Lagerstätten werden warm- oder<br />

heißwasserführende Aquifere über eine<br />

Tiefbohrung erschlossen, das meist salzhaltige<br />

Wasser wird der Schicht durch Pumpen<br />

entzogen und an die Erdoberfläche gefördert.<br />

Dort wird dem Wasser die Energie<br />

mittels Wärmetauscher entnommen, an die<br />

angeschlossenen Fernwärmenetze abgegeben<br />

oder ein Arbeitsmedium verdampft,<br />

das dann eine Turbine zur Stromerzeugung<br />

antreibt. Dieser Organic Rankine Cycle<br />

(ORC) kommt auch bei den petrotherma-<br />

len Projekten zur Anwendung, da er sich<br />

weltweit gerade für die Nutzung von Wärmequellen<br />

mit niedriger Temperatur durchgesetzt<br />

hat.<br />

Das abgekühlte Thermalwasser wird<br />

anschließend wieder in den Aquifer verpresst,<br />

um den natürlichen Wasserhaushalt<br />

zu erhalten. Für eine wirtschaftliche<br />

Stromerzeugung sind Temperaturen von ><br />

120 °C erforderlich.<br />

In einer tiefliegenden, heißen und kein<br />

– oder höchstens wenig – wasserführenden<br />

Gesteinsformation (Hot Dry Rock)<br />

hingegen lässt sich die gespeicherte Wärmeenergie<br />

nur gewinnen, wenn ein künstlicher,<br />

möglichst geschlossener Wasserkreislauf<br />

realisiert werden kann (Bild 3).<br />

Aus diesem Grund wird auf ein vielfach<br />

erprobtes Verfahren der Erdölindustrie zurückgegriffen,<br />

das unter der Bezeichnung<br />

„Hydraulic Fracturing“, oder kurz „Fraccen“<br />

(Rissbildung), bekannt ist und der<br />

Erhöhung der Permeabilität dient.<br />

Das Verfahren wird zum Aufspalten des<br />

Speichergesteins verwendet, um Förder-<br />

und Produktionsbohrung miteinander zu<br />

verbinden und damit einen möglichst hohen<br />

Volumenstrom nachhaltig zu gewährleisten.<br />

Durch das Fraccen wird ein Wärmetauscher<br />

erzeugt, mit dessen Hilfe die Erdwärme gewinnbar<br />

wird. Der Wasserkreislauf schließt<br />

sich nach dem Fraccen aus der ersten Bohrung,<br />

indem die zweite Bohrung durch die<br />

vorhandenen Fracs gesteuert wird. Als Alternativverfahren<br />

können auch aus beiden


3 Petrothermale Geothermie<br />

Bohrungen heraus Fracs erzeugt werden,<br />

die sich miteinander verbinden sollen.<br />

Durch die Injektionsbohrung wird Wasser<br />

in das künstlich erstellte Kluftsystem<br />

eingepresst, wo dieses zirkuliert und sich<br />

erhitzt. Anschließend wird das erwärmte<br />

Wasser durch die zweite Bohrung, die Produktionsbohrung,<br />

wieder an die Oberfläche<br />

gefördert und zur Energiegewinnung<br />

genutzt. Ziel muss es dabei sein, ein geschlossenes<br />

System zu realisieren, um:<br />

● Kosten für Zusatzwasser zum Ausgleich<br />

von Wasserverlusten zu reduzieren<br />

● Aufmineralisieren des Wassers möglichst<br />

zu vermeiden und damit den übertägigen<br />

Wärmetauscher zu schützen<br />

● Lediglich mit einer übertägigen Injektionspumpe<br />

den Thermalwasserkreislauf<br />

zu gewährleisten und dadurch auf eine<br />

untertägige, meist sehr anfällige Förderpumpe<br />

zu verzichten.<br />

Im Auftrag des Deutschen Bundestags<br />

wurde das Potenzial tiefer Geothermie<br />

vom Büro für Technikfolgen-Abschätzung<br />

im Jahr 2003 abgeschätzt (TAB Arbeitsbericht<br />

Nr. 84). Als Ergebnis wurde festgehalten:<br />

Nur 5 % der möglichen Energiegewinnung<br />

kann hydrothermal erfolgen,<br />

da die Standortvoraussetzungen nur im<br />

Oberrheingraben und dem bayerischen<br />

Molassebecken erfüllt sind. Da aber 95 %<br />

in heißen, trockenen Gesteinsschichten zu<br />

fi nden sind, liegt es nahe, sich bei einem<br />

industriellen, bundesweiten Ansatz zur<br />

Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

Strom- und Wärmeerzeugung auf dieses<br />

Potenzial zu konzentrieren.<br />

Das Multirisssystem<br />

In den USA wurde zur Gewinnung schwerer,<br />

wachsartiger Erdöle das „Steam Assisted<br />

Gravity Drainage System“ entwickelt (Bild 4),<br />

bei dem Dampf über den horizontalen Teil<br />

der Injektionsbohrung in das Speichergestein<br />

eingeleitet wird. Der Dampf verflüssigt das<br />

Erdöl, und über die parallele Produktionsbohrung<br />

wird schließlich ein Wasser-Erdöl-Gemisch<br />

abgefördert. Bei nicht ausreichender<br />

Permeabilität kann Fraccen die Wegsamkeit<br />

zwischen den Bohrungen verbessern.<br />

Das Multirisssystem wurde für dichte massige<br />

Gesteinsschichten entwickelt, die keine<br />

natürliche Permeabilität aufweisen und damit<br />

die besten Voraussetzungen für einen<br />

geschlossenen Wasserkreislauf darstellen<br />

(Bild 5). Am Standort Finowfurt bei Eberswalde<br />

soll im Sommer 2009 mit dem Bau des<br />

Bohrplatzes in einem Gewerbegebiet begonnen<br />

werden. Unter Berücksichtigung der<br />

Hauptspannungsrichtung im Gebirge (entscheidend<br />

für die Standfestigkeit der Bohrlöcher<br />

und für die Richtung der Rissausbreitung)<br />

können 2 Injektions- und 2 Förderbohrungen<br />

abgeteuft werden, die einen „Cluster“ mit einer<br />

Leistung von 10 MW el und 70 MW th ergeben.<br />

5 Cluster ergeben den Konvoi Finowfurt-<br />

Eberswalde mit einer Leistung von 50 MW el<br />

im gleichnamigen Erlaubnisfeld. Somit müs-<br />

sen 20 Bohrungen für die Errichtung des<br />

Kraftwerkparks vorgenommen werden. Weitere<br />

Konvois sind in Gegenden mit hoher<br />

geologischer Datendichte aufgrund vormaliger<br />

klassischer bergmännischer Aktivitäten<br />

in Brandenburg, Saarland, Mecklenburg-<br />

Vorpommern, Thüringen und Nordrhein-<br />

Westfalen in Vorbereitung, um mittelfristig<br />

die 1 000 MW el -Strategie zum Ersetzen von<br />

2 großen Kohle- oder Kernkraftwerken zu<br />

verwirklichen.<br />

Begonnen wird zuerst mit einer vertikalen<br />

Bohrung, unterhalb des Zechsteins die<br />

in einer Teufe von etwa 4 250 m eine Ablenkung<br />

von bis zu 90° erfährt, um anschließend<br />

in einer Teufe von rund 4 700 m einen<br />

1 000 m langen horizontalen Verlauf im<br />

Vulkanit einzunehmen. Nach einem genau<br />

festgelegten Schema wird der vertikale Teil<br />

der Bohrung verrohrt. Um sowohl Form- als<br />

auch Kraftschluss an das umliegende Gebirge<br />

zu gewährleisten, wird die Verrohrung<br />

mit möglichst thermisch optimierten Baustoffen<br />

einbetoniert. Diese Forderung nach<br />

einer möglichst hohen Wärmeleitfähigkeit<br />

im Bereich hoher Gebirgstemperaturen und<br />

niedriger Wärmeleitfähigkeit in den Abschnitten,<br />

wo die Gebirgstemperatur unter der des<br />

Thermalwassers liegt, ist bekannt aus der<br />

oberflächennahen Geothermie, in der Tiefbohrtechnik<br />

aber bisher noch ohne Bedeutung.<br />

Um einen Wärmetauscher zu errichten,<br />

werden aus der Injektionsbohrung 40 Ris-<br />

bergbau 6/2009 261


Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

4 Steam Assited Gravity Drainage System 5 Multirisssystem: zwei parallel zueinander verlaufende Bohrungen<br />

se in einem Abstand von 25 m mit einem<br />

Durchmesser von 1 200 m erzeugt (Bild 6).<br />

Der Abstand zwischen der Förder- und der<br />

Injektionsbohrung soll etwa 500 m betragen<br />

– eine Planung, die allerdings noch<br />

der endgültigen Diskussion bedarf. Um das<br />

Hochdruck-Fraccen zu ermöglichen, müssen<br />

der Stahl des Rohrs und der ausgehärtete<br />

Baustoff der Ringraumverfüllung in<br />

einem möglichst schnellen Vorgang durchdrungen<br />

und ein Angriff in der geologischen<br />

Formation geschaffen werden. Diese Perforation<br />

erschließt die Zielformation in Form<br />

von Löchern oder Schlitzen. Alle 25 m ist<br />

eine Perforationsstrecke von 2 m vorgesehen,<br />

um einen großen Aufschluss beim<br />

Fraccen zu erzielen. Da die Perforation in<br />

einer horizontal verrohrten Bohrung bislang<br />

nur wenig Anwendung fand, wird sie im Folgenden<br />

genauer betrachtet.<br />

Perforation<br />

Ein Perforator hat die Aufgabe, Löcher<br />

oder Schlitze in die Rohrtour und die Zementation<br />

zu erstellen sowie das umgebende<br />

Gestein anzuritzen. Zu den gängigen<br />

Perforatoren zählen:<br />

● Mechanischer Perforator<br />

● Kugelperforator (Bullet Gun)<br />

● Hohlladungsperforator (Jet Gun)<br />

● Erosionsperforator.<br />

Mechanischer Perforator<br />

Die Schneid- und Fräswerkzeuge eines<br />

mechanisch arbeitenden Perforators<br />

6 Schematische Darstellung des horizontalen Teils der Bohrungen<br />

262 bergbau 6/2009<br />

werden über einen Motor angetrieben und<br />

durch einen Wasserstrahl gekühlt. Ein erheblicher<br />

Nachteil eines mechanischen<br />

Perforators ist, dass er einem hohen Verschleiß<br />

unterliegt und deshalb die Schneiden<br />

häufig gewechselt werden müssen.<br />

Aus diesem Grund machen die Kosten<br />

und auch die Zeit für das Austauschen des<br />

Perforators diese Lösung unwirtschaftlich.<br />

Für das Projekt in Finowfurt kommen die<br />

mechanischen Perforatoren deshalb nicht<br />

in Frage und werden im Folgenden auch<br />

nicht weiter vorgestellt.<br />

Kugelperforator<br />

Historisch betrachtet wurde der Kugelperforator<br />

(Bullet Gun) als erster für die<br />

Perforation eingesetzt. Durch das Abfeuern<br />

von Kugeln werden gleichförmige Löcher in<br />

der Rohrtour, der Zementierung und in der<br />

Formation geschaffen. Bullet Guns können<br />

durch ihre unterschiedlichen Bauweisen<br />

entweder einzeln oder gleichzeitig mehrere<br />

Kugeln abfeuern. Ihre kleinste Bauform kann<br />

3 ¼“ (8,26 cm) betragen, aber auch in größeren<br />

Bohrlöchern Anwendung finden. Empfohlen<br />

wird ein Einsatz in Formationen mit<br />

einer Druckfestigkeit von > 6 000 psi (41,37<br />

MPa). Größere Eindringtiefen können – im<br />

Vergleich zu einer Perforation mit Hohlladungskörper<br />

– erreicht werden, wenn die<br />

Druckfestigkeit der Formation nur 2 000 psi<br />

(13,79 MPa) beträgt. Die Geschwindigkeit<br />

an der Geschossaustrittsöffnung beträgt in<br />

diesem Fall 3 <strong>300</strong> ft/s (1 005,84 m/s).<br />

Es besteht allerdings ein hohes Risiko<br />

des Steckenbleibens der abgefeuerten<br />

Kugeln aufgrund der geringen Eindringtiefe<br />

bei hohen Gesteinsfestigkeiten. Eine zu<br />

geringe Eindringtiefe ist auch zu erwarten,<br />

wenn die Abschussstelle an der gegenüberliegenden<br />

Rohrwand anliegt („Gun<br />

clearance, vgl. Bild 6) und das Projektil einen<br />

kurzen Weg durch das mit Wasser gefüllte<br />

Rohr zurücklegen muss, ehe es auf<br />

die Rohrwand trifft. Deshalb ist der Kugelperforator<br />

als unsicher in der Handhabung<br />

und der Wirkungsweise im vulkanischen<br />

Gestein anzusehen.<br />

Die Zerstörung der Rohrtour hat nicht<br />

nur gleichförmige Löcher zur Folge, sondern<br />

es entstehen Kanten und Grate, die<br />

die Strömungsverhältnisse innerhalb des<br />

Wärmetauschers erheblich beeinflussen<br />

würden und die Packer beim Versetzen<br />

schädigen. Ein Abgraten der Spitzen wäre<br />

daher notwendig und müsste als weiterer,<br />

kostentreibender Schritt erfolgen. Dieser<br />

Vorgang ist bisher technisch noch nicht im<br />

Detail geklärt.<br />

Hohlladungsperforator<br />

Die üblichste Form der Perforation ist die<br />

Herstellung von Löchern in Rohrtouren mit<br />

einem Hohlladungsperforator (Jet Gun).<br />

Hohlladungen sind Sprengkörper aus einem<br />

brisanten Sprengstoff mit einer, dem<br />

Sprengobjekt zuzuwendenden rotationssymmetrischen<br />

Aussparung. Üblicherweise<br />

wird als Sprengstoff das hochbrisante<br />

und giftige Hexogen (Cyclonite) eingesetzt<br />

(Bild 7). Die Wirkungsweise einer Hohlladung<br />

besteht in der Bildung eines Projektils<br />

von enormer Geschwindigkeit (±20 000<br />

ft/s ≈ 6 096 m/s) und einem nachfolgenden<br />

Projektil mit verringerter Geschwindigkeit,<br />

dem Stößel. Dieser dringt mit Spitzengeschwindigkeiten<br />

von > 9 000 m/s (≈ 29 528<br />

ft/s) und einem Druck von etwa 500 000<br />

bar in das Material und in die Formation<br />

ein. Aus Versuchen wurde ein optimaler<br />

Abschusswinkel von 42° ermittelt, durch


7 Darstellung eines Hohlladungsperforators<br />

den die Perforationstiefe und der Durchmesser<br />

optimal beeinflusst werden.<br />

Die Schussdichte einer Perforationskanone<br />

wird in Schuss pro Fuß angegeben.<br />

Werden mehr als 4 Schuss pro Fuß durchgeführt,<br />

bezeichnet man die Kanone als<br />

„High Shot Density“. Eine höhere Schussdichte<br />

führt nicht nur zu mehr Perforationen,<br />

sondern verbessert auch das so genannte<br />

Phasing, dass heißt die Verteilung<br />

der Perforationen um das Bohrloch. Eine<br />

„High Shot Density-Kanone” könnte bei<br />

dem Projekt Finowfurt Anwendung finden,<br />

da eine Perforationsstrecke von 2 m vorgesehen<br />

ist.<br />

Das Phasing bezeichnet die radiale<br />

Verteilung der aufeinanderfolgenden Perforationsladungen<br />

um die Achse der Kanone<br />

(Bild 8). Perforationskanonen sind<br />

üblicherweise verfügbar für 0°, 180°, 120°,<br />

90° und 60° Phasing. Die Schwierigkeit für<br />

ein Jet Gun liegt in der horizontalen Perforation.<br />

Das Phasing gibt zwar die Abstände<br />

der Perforierung in der Rohrtour an,<br />

jedoch ist für die Horizontale durch den<br />

schwerkraftbedingten verringerten Abstand<br />

zur unteren Seite eine höhere, und<br />

für den vergrößerten Abstand zur oberen<br />

Seite eine niedrigere Eindringtiefe zu erwarten.<br />

Die Eindringtiefe der Jet Guns nimmt<br />

fast linear zur Gesteinsfestigkeit ab, dennoch<br />

kann mit einem Druck von bis zu<br />

16 000 psi (110,32 MPa) eine Öffnung<br />

8 Perforierung im verrohrten Bohrloch<br />

Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

von etwa 4 ½“ (11,43 cm) in die Formation<br />

geschafft werden. Die Deutlichkeit des Angriffspunkts<br />

ist für die markscheiderische<br />

Aufnahme des durch „Hydraulic Fracturing“<br />

wachsenden Risses von großer Bedeutung.<br />

Entscheidend für den Einsatz von Hohlladungen<br />

ist jedoch die auf etwa 155 °C<br />

begrenzte Einsatztemperatur. Oberhalb<br />

davon entzünden sich die Hohlladungen<br />

von selbst. Daher ist diese Möglichkeit der<br />

Perforation für das Projekt Finowfurt – bei<br />

der Temperaturen von 170 °C zu erwarten<br />

sind – nur dann anwendbar, wenn neuere<br />

Entwicklungen höhere Einsatztemperaturen<br />

dieser Perforatoren ermöglichen.<br />

Erosionsperforator<br />

Bei der Erosionsperforation wird die kinetische<br />

Energie eines mit einem Feststoff<br />

versetzen Flüssigkeitsstrahls zur Zerstörung<br />

ausgenutzt, um die Rohrtour und den<br />

Zementmantel zu perforieren und die Verbindung<br />

zur geologischen Formation herzustellen<br />

(Bild 9). Die Schneidwirkung eines<br />

hydraulischen Perforators wird durch die<br />

Freistrahlbildung einer quarzsandbeladenden<br />

Flüssigkeit, die durch die Öffnung auf<br />

das Mantelrohr trifft, erzielt. Die eingesetzten<br />

Flüssigkeiten enthalten 30 bis 50 kg/m 3<br />

Quarzsand. Im Allgemeinen wird von einer<br />

Düsenaustrittsgeschwindigkeit von 200 m/s<br />

ausgegangen. Diese reicht aus, um eine<br />

Rohrtour mit Zementation in 10 bis 15 min<br />

zu perforieren. Die Eindringtiefe kann durch<br />

die Zugabe von flüssigem Stickstoff in das<br />

Wasser-Sand-Gemisch erhöht werden, da<br />

der flüssige Stickstoff aufgrund der extrem<br />

niedrigen Temperatur für eine Änderung<br />

der Molekülbewegung sorgt. Damit einhergehend<br />

wird die Formation spröder und<br />

9 Darstellung eines Erosionsperforators<br />

leichter abrasiv, die Perforierung kann dadurch<br />

mit weniger Druck und in einer kürzeren<br />

Zeit entstehen.<br />

Die Wahl der Düsendurchmesser ist abhängig<br />

von der Größe der gewünschten Öffnungen.<br />

Die Durchmesser reichen von 2 bis<br />

6 mm. Jedoch muss beachtet werden, dass<br />

sich mit zunehmender Perforationsdauer<br />

die Düsendurchmesser vergrößern und die<br />

Injektionsrate erhöht werden muss, um die<br />

Austrittsgeschwindigkeit an den Düsen beizubehalten.<br />

Dies ist als Vorteil zu sehen,<br />

da sich die Standzeit des Perforators daher<br />

erheblich verlängern lässt. Das Problem der<br />

Abstände der Zentrierung des Perforators<br />

in der horizontalen Rohrtour besteht für die<br />

Erosionsperforatoren nur bedingt, da sie<br />

sich aufgrund der Verteilung der Düsen und<br />

ihrer Anordnung von selbst ausrichten. Das<br />

Eigengewicht des Perforationsstrangs und<br />

der Perforationsdruck lassen keine genaue<br />

Ausrichtung im Bohrloch zu.<br />

Ein weiterer Aspekt ist die Längenänderung<br />

der beim Einsatz eines Erosionsperforators<br />

berücksichtigt und genauer<br />

betrachtet werden muss. Sie ist ein entscheidender<br />

Faktor für die Bestimmung<br />

der exakten Position der Schlitze, die bei<br />

der anschließenden Frac-Behandlung und<br />

der Erstellung des Grubenbilds notwendig<br />

ist. Der Perforationsstrang erfährt eine<br />

Längenänderung durch unterschiedliche<br />

Gewindelängen der Steigrohre, das Eigengewicht<br />

des Strangs, durch den vorherrschenden<br />

Perforationsdruck sowie durch<br />

die Temperatureinwirkung. In einem vertikalen<br />

Bohrloch kann durch radiomarkierte<br />

Muffen mit einer Gammamessung die Position<br />

der Öffnungen bestimmt werden. Bei<br />

dem dargestellten Projekt in Finowfurt bei<br />

Eberswalde ist die Perforation jedoch in ei-<br />

bergbau 6/2009 263


Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

nem horizontalen Bohrloch vorzunehmen.<br />

Die Erkennung der Perforationsöffnungen<br />

ist daher für diesen Fall noch nicht genau<br />

zu bestimmen. Eine Möglichkeit bieten<br />

elektromagnetische Sender, die eine Ortung<br />

der erstellten Schlitze erlauben.<br />

Erosionsperforatoren arbeiten temperaturunabhängig<br />

und können für jede<br />

Formation eingesetzt werden. Außerdem<br />

ist positiv anzumerken, dass die notwendigen<br />

Hochdruckpumpen für den folgenden<br />

Schritt der Frac-Bildung dieselben sind<br />

wie für die Erosionsperforatoren.<br />

Das Hauptproblem des Einsatzes von<br />

Erosionsperforatoren in Horizontalbohrungen<br />

ist das Austragen des für die Perforation<br />

notwendigen Sands aus dem Bereich der<br />

Perforierung. Dieses Problem tritt bei einer<br />

Perforation in einem vertikalen Rohr nicht<br />

auf, da hier der Sand sowie das abgetragene<br />

Bohrklein zur Bohrlochsohle absinken und<br />

nachträglich herausgepumpt werden. Eine<br />

Lösung wäre ein unterbrochener Perforations-Auspumpbetrieb<br />

mittels einer Sonderkonstruktion,<br />

die im Zweiwegebetrieb eingesetzt<br />

werden könnte. Die Längenänderung<br />

der Rohrtour und damit einhergehend die<br />

Positionierung der Hochdruckpumpe für die<br />

Risse, könnte möglicherweise durch einen<br />

erfahrenen Bohrmeister und einen elektromagnetischen<br />

Sender ermittelt werden.<br />

Auswahl des geeigneten Verfahrens<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen,<br />

dass keiner der dargestellten Perforatoren<br />

als optimal für die Verhältnisse im horizontalen<br />

Bohrloch anzusehen ist. Technisch und<br />

wirtschaftlich erscheint aufgrund einer vorliegenden<br />

Nutzwertanalyse derzeit der Einsatz<br />

von Jet Guns die am besten geeignete<br />

Variante zu sein, wenn die Temperaturstabilität<br />

gewährleistet werden kann. Alternativ<br />

sind auch Erosionsperforatoren denkbar, allerdings<br />

stellt bei den derzeit zur Verfügung<br />

stehenden Systemen die Abförderung der<br />

enormen Sandmengen in technischer und<br />

finanzieller Hinsicht eine erhebliche Belastung<br />

dar.<br />

Hydraulic Fracturing<br />

Unabhängig davon, welcher Perforator<br />

angewendet wird, erfolgt nach der Perforation<br />

das Hydraulic Fracturing. Dabei wird<br />

Wasser oder ein Gemisch aus Wasser und<br />

Stützmittel (Proppant) unter einem Druck<br />

von etwa 600 bar in das Gestein gepresst.<br />

Als Proppant bezeichnet man gleichförmige<br />

und gerundete Partikel, die sich in<br />

dem Fracturing Fluid (= Wasser) befinden<br />

und nach dem Fracturing-Prozess die erzeugten<br />

Risse offenhalten. Das Material<br />

der Proppants kann aus Quarzsand oder<br />

hochfester Keramik bestehen. Bei dem<br />

Hydraulik Fracturing werden Hohlräume in<br />

Form von Rissen in dem geschlossenen,<br />

ungestörten Vulkanit geschaffen, die eine<br />

264 bergbau 6/2009<br />

Wasserdurchlässigkeit zur Folge haben.<br />

Da Stützmittel sowohl kostenintensiv<br />

sind, ihre Lebensdauer nicht abgeschätzt<br />

werden kann und sie den Fließwiderstand<br />

im Riss erhöhen, setzt das Multirisssystem<br />

auf ein wechselseitiges Abstützen der Rissoberflächen<br />

nach dem Fraccen aufgrund<br />

der Rauigkeit und des Scherversatzes.<br />

Da die gegenüberliegenden Oberflächen<br />

nach der Rissbildung nicht mehr schließen<br />

und nicht mehr verzahnen können, entstehen<br />

natürlich offengehaltene Risssysteme<br />

großer Ausdehnung. Der durch Spitzenspannungen<br />

einschließlich Spannungsverlagerung<br />

verursachte Verschleiß und<br />

die durch Fließbewegungen bedingten<br />

Materialverlagerung werden diesen mechanischen<br />

Ausbau zum Aufrechterhalten<br />

der Fließwege schädigen. Sie bedürfen<br />

weiterführender Betrachtungen, um auch<br />

noch nach 20 Jahren erfolgreich Energie<br />

gewinnen zu können<br />

Nach dem erstellten Frac kann ein<br />

„Bridge Plug“ gesetzt werden, damit erneut<br />

perforiert und anschließend gefract<br />

werden kann. Er hat die Aufgabe, einen<br />

Teil der Bohrung zu isolieren und für einen<br />

bestimmten Zeitraum zu verschließen.<br />

Das Öffnen der Bridge Plugs wird mit einer<br />

letzten Bohrung in dem Strang vorgenommen<br />

– sie können auch wieder herausgezogen<br />

werden.<br />

Lage und Ausführung der<br />

Produktionsbohrung unter<br />

Berücksichtigung des<br />

hydraulischen Abgleichs<br />

Mit zunehmender Anzahl der Risse wird<br />

der Fließwiderstand des später zirkulierenden<br />

Mediums Wasser erniedrigt und<br />

der Wärmetauscher vergrößert. Die Größe<br />

dieser „Fracs“ ist von dem aufzubringenden<br />

Pumpendruck und dem benötigten<br />

Wasservolumenstrom pro Riss abhängig.<br />

Als letzter Schritt wird eine zweite Bohrung<br />

zur Förderung des Thermalwassers<br />

abgeteuft. Diese wird in einem Abstand<br />

von bis zu 500 m oberhalb oder – in Abhängigkeit<br />

von der Mächtigkeit des Zielhorizonts<br />

– neben der ersten Bohrung<br />

verlaufen und entsprechend der ersten<br />

Bohrung verrohrt und gegebenenfalls zementiert<br />

werden. Mithilfe eines dreidimensionalen<br />

Lagerstättenmodells, dass aus<br />

seismischen Messungen abgeleitet wird,<br />

kann die Förderbohrung gerichtet zur Injektionsbohrung<br />

hergestellt werden. Wenn<br />

der mehr oder weniger horizontale und parallele<br />

Bereich der zweiten Bohrung ebenfalls<br />

perforiert werden muss, ist er zwingend<br />

zu zementieren. Dann kann auch<br />

aus dieser Bohrung mit dem Ziel gefract<br />

werden, dass sich die gegenläufigen Risse<br />

miteinander verbinden. Kostengünstiger<br />

ist es aber, die zweite Bohrung nicht<br />

zu zementieren und perforieren und dafür<br />

im horizontalen Teil Wickeldrahtfilterrohre<br />

oder ein vergleichbares Produkt einzusetzen.<br />

Dieses System ergibt in einem massigen,<br />

gering permeablen Gesteinskörper<br />

einen geschlossenen Wasserkreislauf und<br />

bietet einen optimalen Wärmetauscher.<br />

Das ursprüngliche Grundmodell des Multirisssystems<br />

geht von einer Injektions- und<br />

einer Produktionsbohrung aus, die beide<br />

nebeneinander abgelenkt werden und einen<br />

1 000 m langen parallelen Verlauf im Vulkanit<br />

einnehmen. Diese Konzeption ist für die<br />

angestrebte Wärmeleistung des Wärmetauschers<br />

nicht zu realisieren, da sich das<br />

Trägermedium Wasser den kürzesten Weg<br />

suchen wird und sich dadurch nicht dauerhaft<br />

auf die gewünschten 170 °C erwärmen<br />

würde. Gleichzeitig käme es zu einer ungleichen<br />

Auskühlung des Gebirgskörpers.<br />

Es bestehen drei Möglichkeiten, die<br />

Ausführung und Anordnung der Bohrungen<br />

anzupassen.<br />

Variation von<br />

Perforationsabstand und<br />

Perforationsdurchmesser<br />

Bei der ersten Überlegung kann das<br />

Fließverhalten des Wassers über die Ausführung<br />

der Perforation beeinflusst werden,<br />

ohne den ursprünglichen Bohrplan zu<br />

verändern. Förder- und Injektionsbohrung<br />

werden nach dem vorgestellten Grundentwurf<br />

parallel ausgeführt. Allerdings werden<br />

die Perforationsbereiche beginnend von<br />

der Ablenkung mit anwachsender Strecke<br />

bis zur Bohrlochsohle nicht durchgehend<br />

in einem gleichmäßigen Abstand von 2 m<br />

erzeugt.<br />

Gleichzeitig besteht die Möglichkeit,<br />

den Durchmesser der Düsen des Perforators<br />

zu Beginn der Bohrung kleiner zu<br />

wählen und zur Bohrlochsohle hin größere<br />

zu verwenden. Die Durchmesser der<br />

Düsen können 2 bis 6 mm betragen. Der<br />

gewünschte Effekt, der hinter diesem Modell<br />

stehen soll, ist, dass sich bei der Frac-<br />

Ausbildung anfangs kleine Fracs bilden,<br />

die über die Bohrung hinweg von Frac zu<br />

Frac immer größer werden. Das Ziel ist<br />

es, den Durchlass für das Wasser in dem<br />

Vulkanit zu vergrößern und die gesamte<br />

Fläche des Wärmetauschers zu nutzen.<br />

Jedoch ist diese Hypothese als sehr vage<br />

und theoretisch einzuschätzen.<br />

Gegenläufige Bohrungen<br />

Die zweite Möglichkeit, die geforderte<br />

Wassermenge mit der entsprechenden<br />

Temperatur zu erzielen, besteht darin,<br />

zwei gegenläufige Bohrungen abzuteufen<br />

(Bild 10).<br />

Die Injektionsbohrung wird wie vorgesehen<br />

abgeteuft, abgelenkt, perforiert<br />

und daraus gefract. Der Bohrplatz wird


10 Förder- und Produktionsbohrung gegenläufig angeordnet<br />

anschließend über Tage um 1 <strong>300</strong> m vom<br />

Ursprungsort versetzt, da die Schleiflasten<br />

beim Abbohren der Raumkurven von<br />

einem gemeinsamen Bohrplatz wohl nicht<br />

zu beherrschen sind. Nun kann die zweite<br />

Bohrung, neben oder oberhalb der ersten,<br />

erstellt werden. Damit wären die Fließwiderstände<br />

für das Arbeitsmedium Wasser<br />

gleich lang.<br />

Allerdings ist anzumerken, dass die Errichtung<br />

eines weiteren Bohrplatzes mit<br />

all seinen Einrichtungen nicht nur einen<br />

erheblichen Genehmigungsaufwand erfordert,<br />

sondern auch einen großen finanziellen<br />

Mehraufwand durch den Umzug der<br />

Bohranlage nach sich zieht. Obwohl diese<br />

Überlegung der Bohranordnung äußerst attraktiv<br />

für den Wärmetauschprozess ist, ist<br />

sie in Anbetracht des resultierenden zeitlichen<br />

und finanziellen Mehraufwands mit<br />

erheblichen Schwierigkeiten verbunden.<br />

Produktionsbohrung<br />

in schräger Anordnung<br />

Die dritte Variante basiert auch auf einer<br />

Änderung des Grundbohrschemas. An<br />

dem Abteufen und Erstellen der Injektionsbohrung<br />

werden keine Veränderungen vorgenommen.<br />

Die Produktionsbohrung wird bei etwa<br />

4 250 m um ungefähr 60 bis 70° schrägwinklig<br />

auf die horizontale Bohrung abgeteuft<br />

(Bild 11), sodass sie in einem deutlich<br />

kleineren Abstand als anfangs 500 m über<br />

der ersten Bohrung ihre Endteufe erreicht.<br />

Das angefertigte Risssystem wird durch<br />

die Produktionsbohrung geschnitten und<br />

der Wärmetauscher entsteht.<br />

Die Summe aus den Druckverlusten in<br />

der Injektionsbohrung, im Wärmetauscher<br />

und in der Produktionsbohrung bleibt ansatzweise<br />

gleich. Der Nachteil dieser Variante<br />

besteht allerdings in einer Reduzierung<br />

der Wärmetauscherfläche. Das Optimum<br />

ist über eine Simulation zu planen.<br />

Die 3 vorgestellten Bohrschemata für<br />

die Erzeugung des Wärmetauschers sind<br />

Bohr- und Sprengtechnisches Kolloquium<br />

noch genauer nach Vorliegen und Auswerten<br />

der Simulationen zu betrachten.<br />

Zusammenfassung<br />

Angesichts drastisch steigender Energiepreise<br />

und zunehmender geopolitischer<br />

Unsicherheiten rückt die Nutzung der heimischen<br />

tiefen Geothermie immer weiter<br />

in den Blickpunkt des allgemeinen Interesses.<br />

Der Bundestag hat mit der Novellierung<br />

des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

(EEG) die Vorausetzungen geschaffen,<br />

sodass immer mehr hydro- und petrothermale<br />

Erdwärmeprojekte in Deutschland<br />

dezentral und kundennah Strom und Wärme<br />

liefern werden.<br />

Während die oberflächennahe Erdwärme<br />

eine Wärmepumpe benötigt, um Gebäude<br />

mit Energie zu versorgen, richtet<br />

sich das Hauptinteresse bei hydro- und<br />

petrothermalen Projekten auf die Erzeugung<br />

von elektrischer Energie. 95 % der<br />

unter unseren Füßen vorhandenen tiefen<br />

Geothermie ist jedoch in heißen Gesteinsschichten<br />

gespeichert, die eine Weiterentwicklung<br />

der Bohr- und Sprengtechnik<br />

erfordern.<br />

Das erste kommerzielle Hot-Dry-Rock-<br />

Projekt in Finowfurt bei Eberswalde wurde<br />

in diesem Beitrag vorgestellt. Um bei<br />

einem erwarteten Temperaturniveau der<br />

heißen Gesteinsschichten von 170 °C eine<br />

wirtschaftliche Stromerzeugung zu ermöglichen,<br />

müssen hohe Wasservolumenströme<br />

realisiert werden. Nur eine qualitativ<br />

hochwertige Zementation im horizontalen<br />

Teil der Bohrungen gewährleistet einen<br />

Kraft- und Formschluss. Gleichzeitig muss<br />

der Baustoff hinsichtlich der Wärmeübertragung<br />

optimiert werden.<br />

Bezüglich der Perforation der Rohrleitung<br />

kommen entweder Sprengarbeiten<br />

nach dem Hohlladungsprinzip in Frage<br />

oder das hydraulische Schneiden mit Hochdruckwasserstrahlen.<br />

Entscheidend für den<br />

mehr als 20-jährigen Betrieb der Anlage ist<br />

die Ausbildung eines nachvollziehbaren<br />

11 Hydraulischer Abgleich zwischen den beiden Bohrungen durch<br />

aufeinander zulaufende Anordnung<br />

Risssystems, dessen hydraulische Eigenschaften<br />

definiert sind. Durch das dreidimensionale<br />

Einmessen der seismischen<br />

Ereignisse soll ein Lagerstättenmodell erstellt<br />

werden, um festzulegen, in welchem<br />

Bereich die zweite Bohrung abzulenken ist<br />

und wie sie zur ersten Bohrung zum hydraulischen<br />

Abgleich positioniert wird. Damit<br />

wird ein geschlossenes System hergestellt,<br />

dessen Kreislauf mittels übertägiger Pumpe<br />

zu gewährleisten ist.<br />

Quellennachweis<br />

1. Gedzius, I.: Beflissenenarbeit. Bezirksregierung<br />

Arnsberg, Abt. 6 Bergbau und Energie,<br />

November 2008.<br />

2. www.cameron.de<br />

3. Jung, R.; Sperber, A.: Ausführungsstudie zum<br />

Multirisssystem. Januar 2008, unveröffentlicht.<br />

4. Wila, H.W.: The use of hollow charges in civil<br />

sector and approaches. Glückauf 132 (1996),<br />

Nr. 5, Seite 199 bis 204.<br />

5. www.glossary.oilfield.slb.com/search.cfm<br />

6. Allen, T.O.; Roberts, A.P.: Production Operation,<br />

Vol. 1. Oil & Gas Consultants International<br />

Inc.<br />

7. www.enro-energie.de<br />

8. www.enro-geothermie.de<br />

9. www.weatherford.com<br />

10. www.haliburton.com<br />

Vortrag gehalten auf dem 16. Kolloquium<br />

Bohr- und Sprengtechnik an der<br />

TU Clausthal, Institut für Bergbau,<br />

vom 30. bis 31.01.2009<br />

Nachdruck mit freundlicher Genehmigung<br />

aus „Glückauf“<br />

VGE Verlag GmbH<br />

Verlag Glückauf<br />

Postfach 1856<br />

D-45206 Essen<br />

Montebruchstraße 2<br />

D-45219 Essen<br />

Tel.: +49 2054/924-0<br />

Fax: +49 2054/924-119<br />

e-Mail: EA@vge.de<br />

Internet: www.vge.de<br />

bergbau 6/2009 265


Aus- und Fortbildung<br />

Gerne bin ich der Einladung<br />

gefolgt, anlässlich dieser Festveranstaltung<br />

zu dem Thema<br />

„Bildungsgerechtigkeit als<br />

politische Herausforderung“ zu<br />

sprechen. Dies ist zweifellos ein<br />

hochaktuelles Thema, nicht nur in<br />

Deutschland und Europa, sondern<br />

auch weltweit. Bei uns wird es<br />

spätestens seit den für Deutschland<br />

so miserablen Ergebnissen<br />

der ersten PISA-Studien der<br />

OECD intensiv diskutiert.<br />

Bundespräsident Köhler hat<br />

schon in seiner Berliner Rede<br />

vom September 2006 „Bildung<br />

für alle!“ zum zentralen Thema<br />

der deutschen Bildungspolitik erhoben.<br />

Letztes Jahr hat Bundeskanzlerin<br />

Merkel einen nationalen<br />

„Bildungsgipfel“ veranstaltet,<br />

bei dem es nicht zuletzt darum<br />

ging, hierzulande die Bildungsgerechtigkeit<br />

auf verschiedenen<br />

Feldern konkret zu verbessern.<br />

Sie hat dabei auch die Feststellung<br />

getroffen „Wohlstand für<br />

alle heißt heute Bildung für<br />

alle.“ Auch der neue US-Präsident<br />

Barack Obama hat sich<br />

dieses Thema auf die Fahnen<br />

geschrieben.<br />

Dass an einer Hochschule wie der<br />

TFH Georg Agricola ein Thema wie die<br />

Bildungsgerechtigkeit besonders diskutiert<br />

wird, ist nicht erstaunlich, noch dazu,<br />

wenn die Bildung heute als der wichtigste<br />

„Rohstoff“ gilt und es sich um eine Hochschule<br />

für Rohstoff, Umwelt und Energie<br />

handelt. Sie alle wissen, dass die TFH in<br />

einer langen Tradition des bergbaulichen<br />

Schul- und Bildungssystems steht und<br />

in diesem ein wesentlicher Baustein ist.<br />

266 bergbau 6/2009<br />

Bildungsgerechtigkeit als politische<br />

Herausforderung<br />

Dr.-Ing. E.h. Wilhelm Beermann, Bochum*<br />

Dr.-Ing. E.h. Wilhelm Beermann<br />

Lassen Sie mich beispielsweise erinnern<br />

an die Zeit des dreigliedrigen Schulsystems<br />

mit den sogenannten Bergberufsschulen,<br />

den Ingenieurschulen und der<br />

Fachhochschule Georg Agricola. Aufbau<br />

und Durchlässigkeit waren hier 2 wichtige<br />

Begriffe. Mancher von Ihnen weiß entweder<br />

aus persönlichem Erleben oder aus<br />

dem Bekanntenkreis, dass zahlreiche<br />

„Bildungskarrieren“ durch den Besuch der<br />

TFH ausgelöst wurden und dass junge<br />

Mitarbeiter aus bescheidenen Verhältnissen<br />

dadurch zu beachtlichen Berufserfolgen<br />

gekommen sind.<br />

An den angeführten Beispielen sieht<br />

man aber schon: Das Thema ist kein reines<br />

Fachthema und auf die Bildungsinstitutionen<br />

beschränkt, sondern es ist hochpolitisch<br />

und stellt eine besondere politische<br />

Herausforderung dar. Wer sich dem Thema<br />

nicht stellt, kann in der Demokratie nicht bestehen.<br />

Anhaltende Defizite und Ungerechtigkeiten<br />

im Bildungssystem sind politisch<br />

*Dr.-Ing. E.h. Wilhelm Beermann<br />

Ehrenpräsident des Gesamtverband Steinkohle,<br />

früher stellvertretender Vorstandsvorsitzender<br />

der RAG und Vorstandsvorsitzender der DSK<br />

Gesamtverband Steinkohle<br />

Rüttenscheider Straße 1 bis 3<br />

45128 Essen<br />

Tel.: 0201/801-4<strong>300</strong><br />

Fax: 0201/801-4260<br />

e-Mail: wilhelm.beermann@gvst.de<br />

untragbar. Die große Mehrheit der Bürger<br />

verlangt nach Bildungsgerechtigkeit.<br />

Nachdem durch die Föderalismusreform<br />

das Bildungswesen in Deutschland<br />

nun noch weitgehender in der Zuständigkeit<br />

der Länder liegt, wird dieses Thema<br />

auch noch mehr als früher eines sein, das<br />

bei Landtagswahlen eine zentrale Rolle<br />

spielt und hier möglicherweise wahlentscheidend<br />

sein kann.<br />

Warum dem Thema so große Bedeutung<br />

beigemessen wird, leuchtet ohne weiteres<br />

ein: Von Bildung im weitesten Sinne hängen<br />

die Aufklärung und Entwicklung des Individuums<br />

ebenso ab wie der ökonomische<br />

und soziale Fortschritt in der Gesellschaft.<br />

Fehlende Bildungsgerechtigkeit ist deshalb<br />

nicht nur „ein nicht wieder gut zu machender<br />

Schaden für die Menschen, die davon<br />

betroffen sind. Sie ist ebenso eine schwere<br />

Hypothek für das ganze Land“. Dies hat auch<br />

der Aktionsrat Bildung, dem führende deutsche<br />

Bildungswissenschaftler angehören,<br />

in seinem Jahresgutachten 2007 geschrieben.<br />

Der Aktionsrat sieht zudem anhand der<br />

bekannten Daten und Untersuchungen klar<br />

bestätigt, dass die Bedeutung einer hohen<br />

Bildungsbeteiligung aller sozialen Gruppen<br />

für die Lebensqualität wie für die wirtschaftliche<br />

Leistungsfähigkeit eines Gemeinwesens<br />

nicht hoch genug angesetzt werden<br />

kann. Das Prinzip der Bildungsgerechtigkeit<br />

sollte demnach in erster Linie darauf zielen,<br />

eine hohe Bildungsbeteilung aller sozialen<br />

Gruppen möglich zu machen. Daraus leitet<br />

sich der gesellschaftliche Auftrag ab, unser<br />

Bildungssystem sowohl leistungsfähig als<br />

auch durchlässig zu gestalten.<br />

Die enorme Bedeutung des Themas hat<br />

inzwischen auch die Wirtschaft erkannt –<br />

teilweise unabhängig von den Vorgaben<br />

der Politik, aber mit der Politik als Adressat:<br />

Denn Bildung ist in der modernen „Wissensgesellschaft“<br />

ein wesentlicher, wenn<br />

nicht sogar der zentrale Wachstums- und<br />

Innovationsmotor. Von ihr hängt die Qualität<br />

und Produktivität des Faktors Arbeit<br />

ab, ebenso der technologische Fortschritt.<br />

Der durchschnittliche Bildungsgrad ist zu-


nehmend wichtig auch als Faktor im internationalen<br />

Wettbewerb. Ohne Bildungsgerechtigkeit<br />

gehen daher nicht nur den dadurch<br />

benachteiligten Bürgern, sondern der<br />

ganzen Volkswirtschaft Begabungsreserven<br />

und somit Wachstumspotenziale wie<br />

Wettbewerbschancen verloren. Gleichwohl<br />

bleibt Bildungsgerechtigkeit ein schwieriges<br />

und kontroverses Thema, wie alles,<br />

was mit dem Begriff „Gerechtigkeit“ zusammenhängt<br />

nun einmal schwierig zu<br />

fassen und durch allgemeine Kriterien zu<br />

bestimmen ist. Auf die Frage, was genau<br />

Bildungsgerechtigkeit ist, ob es sie in der<br />

Praxis überhaupt geben kann und wie man<br />

sie herzustellen vermag, lässt sich keine<br />

einfache und abschließende Antwort geben.<br />

Die werde auch ich Ihnen nicht liefern<br />

können. Ich kann und möchte aber auf einige<br />

wesentliche Aspekte, Zusammenhänge<br />

und Erkenntnisse zu dieser Thematik aufmerksam<br />

machen. Absolute Gerechtigkeit<br />

ist, wie jeder weiß, in unserer Menschenwelt<br />

ein Ding der Unmöglichkeit. Auch<br />

darum wird Gerechtigkeit oft verkürzt mit<br />

Gleichheit übersetzt. Damit gerät sie aber<br />

schnell in ein bedenkliches Spannungsverhältnis<br />

zu Freiheit und Eigenverantwortlichkeit,<br />

insbesondere wenn die Gerechtigkeit<br />

zur Gleichmacherei ausartet. Gerechtigkeit<br />

kann und darf indessen niemals völlige<br />

Ergebnisgleichheit bedeuten. Dann<br />

würden alle tatsächlichen Unterschiede in<br />

Leistungen, Profilen und Resultaten über<br />

einen Kamm geschert, was keinesfalls<br />

gerecht wäre. Gerechtigkeit im Sinne von<br />

Gleichheit ist daher vernünftigerweise und<br />

gemäß unseren Wertvorstellungen nur als<br />

Chancengleichheit und Bewertungsgleichheit<br />

zu interpretieren.<br />

Diese Gleichheitsgesichtspunkte dürfen<br />

allerdings nicht nur formal und auf dem Papier<br />

bestehen, sondern sie sind an materielle,<br />

real wirksame Voraussetzungen gebunden.<br />

Das gilt genauso für die Bildungsgerechtigkeit.<br />

Jeder muss die gleiche bestmögliche<br />

Chance auf den Zugang zu Bildungseinrichtungen<br />

und Bildungswegen haben. Und bei<br />

den jeweiligen Bildungsabschlüssen bzw.<br />

den dafür erforderlichen Prüfungen müssen<br />

gleiche und innerhalb der Bezugsgruppen<br />

vergleichbare Maßstäbe angelegt werden.<br />

Kurz gesagt: Bildung darf kein Privileg sein<br />

und Bildungsabschlüsse dürfen nicht von<br />

Willkür, Mauscheleien oder sonstigen nichtleistungsbezogenen<br />

Bestimmungsgründen<br />

abhängig werden. Diese Grundsätze sollten<br />

immer gelten, von der Grundschule bis<br />

zur Hochschule oder den berufsbildenden<br />

Schulen.<br />

Wie sie konkret auszugestalten sind, darüber<br />

lässt sich freilich immer noch kräftig<br />

streiten. Und in der Bildungspolitik wird ja<br />

immerzu gestritten. Zu den fachlichen Kontroversen<br />

gesellen sich natürlich auch un-<br />

terschiedliche gesellschaftliche Interessenlagen,<br />

die sich in der langen, wechselvollen<br />

Geschichte des Themas und seinen verschiedenartigen<br />

Bezügen widerspiegeln.<br />

Ich nenne nur einmal ein paar Stichworte<br />

wie Schulsysteme, Schulgeld, Gesamtschulen,<br />

Ganztagsschulen, Eliteschulen,<br />

Bafög, Studiengebühren, Hochschulreformen<br />

und Exzellenzuniversitäten. Mit allen<br />

diesen Stichworten sind heftige bildungspolitische<br />

Kontroversen verknüpft. Auch<br />

an der TFH Georg Agricola weis man davon<br />

manches Lied zu singen.<br />

In Verbindung mit diesen bildungspolitischen<br />

Kontroversen wurde und wird<br />

indessen immer auch die Verteilung von<br />

Armut und Reichtum in der Gesellschaft<br />

und deren Einfluss auf die Bildungschancen<br />

diskutiert, womit wir wieder unmittelbar<br />

beim Thema Bildungsgerechtigkeit<br />

wären. Dieses war, ist und bleibt ein politischer<br />

Dauerbrenner. Heute steht vor allem<br />

die große Abhängigkeit der Bildungschancen<br />

von der sozialen Herkunft in der<br />

Kritik. Gemeint sind damit insbesondere<br />

die Übergangschancen im Bildungssystem<br />

sowie die Chancen auf höhere Bildungsabschlüsse.<br />

Es ist von sozialer Selektion,<br />

der Verfestigung „bildungsferner<br />

Schichten“ (ich meine das in Abgrenzung<br />

vom „Bildungsbürgertum“) oder vom Bildungssystem<br />

als „Rüttelsieb der Gesellschaft“<br />

die Rede.<br />

Beklagt wird aus heutiger Sicht zudem<br />

ein gesellschaftlicher Rückschritt, denn<br />

bereits mit der Bildungsexpansion der<br />

1960er und 1970er Jahre sollten viele soziale<br />

Barrieren überwunden und Aufstiegschancen<br />

für die breite Masse eröffnet werden.<br />

Teilweise und zeitweise ist das auch<br />

gelungen. Derzeit aber ist beispielsweise<br />

der Anteil der Arbeiterkinder an den Hochschulstudenten<br />

wieder kaum größer als in<br />

den 1960er Jahren. Die Bildungskarriere<br />

junger Menschen ist heute wieder so eng<br />

mit der sozialen Herkunft verknüpft wie<br />

damals. Das ist mehr als beklagenswert.<br />

Auch wenn die Ursachen dafür sicherlich<br />

nicht allein in der Bildungspolitik liegen,<br />

ist das zweifellos ein klarer Verstoß gegen<br />

die Bildungsgerechtigkeit, dem politisch<br />

entgegengewirkt werden muss.<br />

Zu den Ursachen dieser Entwicklung<br />

zählen jedoch mehr als früher nicht nur<br />

die Nachteile, die durch einen schmaleren<br />

Geldbeutel oder geringeren sozialen<br />

Status der Eltern gegeben sind, sondern<br />

– vielfach damit verbunden – auch der<br />

sog. „Migrationshintergrund.“ Dass die<br />

deutsche Integrationspolitik nicht gerade<br />

als Erfolgsstory gilt, hängt zweifellos<br />

auch damit zusammen, dass gerade im<br />

Bildungswesen die Hürden für eine erfolgreiche<br />

Integration nicht genügend beachtet<br />

bzw. bewältigt worden sind, vor allem<br />

bei der Sprachförderung, aber z.B. auch<br />

Aus- und Fortbildung<br />

in Bezug auf den Religionsunterricht oder<br />

die Gesellschaftskunde. Inwieweit hier der<br />

Staat eine bildungspolitische „Bringschuld“<br />

nicht erfüllt oder manche Migranten ihre<br />

„Holschuld“ verfehlt haben, ist eine zweite<br />

Frage.<br />

Was dagegen zwar lange Zeit ein<br />

schwerwiegendes Problem der Bildungsgerechtigkeit<br />

war und sicherlich längst noch<br />

nicht völlig gelöst ist, aber heute erheblich<br />

an Schärfe verloren hat, ist die Abhängigkeit<br />

der Bildungschancen vom Geschlecht.<br />

Tatsächlich ist in den letzten Jahrzehnten<br />

eine signifikant höhere Bildungsbeteiligung<br />

der Frauen in allen Bereichen realisiert worden.<br />

Zumindest im Bildungswesen kann<br />

heute weitgehend von Gleichberechtigung<br />

gesprochen werden, hier ist die deutsche<br />

Bildungspolitik durchaus erfolgreich gewesen.<br />

Welche politischen und gesellschaftlichen<br />

Möglichkeiten sich daraus ergeben,<br />

mag man vielleicht auch daran ablesen,<br />

dass wir in Deutschland seit 2005 erstmals,<br />

aber nahezu selbstverständlich eine Bundeskanzlerin<br />

haben.<br />

Bildungsarmut ist heute, wie es der Präsident<br />

des Deutschen Lehrerverbandes<br />

Josef Kraus ausgedrückt hat, „vor allem<br />

männlich und multiethnisch geprägt“; welche<br />

Faktoren wiederum dafür ursächlich<br />

sind, von den veränderten Familienstrukturen<br />

über wirtschaftliche Anreize bis hin<br />

zur heutigen Medienlandschaft, und wie<br />

dem politisch entgegengewirkt werden<br />

könnte, wäre ein Sonderthema, das den<br />

Rahmen dieses Vortrags sprengt.<br />

Bildungsgerechtigkeit ist schließlich<br />

auch ein Problem der unterschiedlichen<br />

Bildungsstandards im internationalen und<br />

im interregionalen Vergleich, d.h. etwa<br />

zwischen den Industriestaaten der Welt<br />

oder zwischen den einzelnen Bundesländern<br />

Deutschlands, aber z.B. auch zwischen<br />

verschiedenen Hochschulen. Dass<br />

die hier bestehenden Ungleichheiten, die<br />

ich hier lediglich ansprechen möchte,<br />

ebenfalls eine große bildungspolitische<br />

Herausforderung darstellen, bedarf wohl<br />

keiner Erläuterung. Allerdings hat bereits<br />

das Transparentmachen dieser Ungleichheiten<br />

etwa nach dem „PISA-Schock“<br />

hierzulande zu vielen bildungspolitischen<br />

Reformaktivitäten animiert und die Bildungsdebatte<br />

aus ihrem Dornröschenschlaf<br />

erweckt.<br />

Die bisherigen Betrachtungen zeigen,<br />

dass das Thema Bildungsgerechtigkeit bei<br />

aller Brisanz viele unterschiedliche Facetten<br />

und Erscheinungsformen hat.<br />

Entsprechend differenziert müssen sicherlich<br />

auch die Ansätze für die Lösung der bestehenden<br />

Probleme ausfallen. Neben der<br />

stärkeren Einbettung des Themas Bildungsgerechtigkeit<br />

in die Ausbildung des Lehrpersonals<br />

sowie in die Konzeption der Inhalte<br />

und Qualitäten der jeweiligen Bildungsgänge<br />

bergbau 6/2009 267


Aus- und Fortbildung<br />

erscheint es mir als Ansatzpunkt notwendig,<br />

dass es noch mehr als bisher in alle politischen<br />

Debatten und Entscheidungen über<br />

die „Stellschrauben“ unseres Bildungssystems<br />

einfließt. Das betrifft nicht nur die Möglichkeiten<br />

zur Aufnahme und Durchführung<br />

eines Hochschulstudiums. Es beginnt bei der<br />

vorschulischen Bildung mit dem Zugang zum<br />

Kindergarten und betrifft sodann den Übergang<br />

in die Grundschule. Es betrifft im Weiteren<br />

die Stellschrauben bei den Übergängen<br />

von der Grundschule in die Sekundarstufe I<br />

mit ihren verschiedenen Schulformen sowie<br />

die Möglichkeiten des Übergangs von der<br />

Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II wie<br />

auch von der Schule in das duale Berufsbildungssystem.<br />

Und zum Problemkreis gehören<br />

auch die Wege der Weiterbildung aus der<br />

Erwerbstätigkeit oder Erwerbslosigkeit. Dies<br />

bezieht beispielsweise die berufsbegleitenden<br />

Studiengänge ein, wie sie an der TFH<br />

möglich sind.<br />

Und ein mehr an Bildungsgerechtigkeit<br />

ist sicherlich nicht ohne ausreichende und<br />

effektive und d.h. in Deutschland eindeutig<br />

höhere Bildungsausgaben zu erreichen.<br />

Die skizzierten Probleme belegen ebenso<br />

wie die internationalen Vergleiche, dass<br />

das deutsche Bildungssystem insgesamt<br />

stark unterfinanziert ist. Die öffentlichen<br />

Bildungsausgaben in Deutschland liegen<br />

gemessen an ihrem Anteil am Bruttoinlandsprodukt<br />

oder als Pro-Kopf-Betrag je<br />

Schüler/Student auf einem der hinteren<br />

Plätze im Vergleich der EU-27 und auch<br />

deutlich unter dem OECD-Durchschnitt,<br />

und zwar auf allen Ebenen, vom Primar-<br />

An der Technischen Fachhochschule<br />

(TFH) Georg Agricola und<br />

dem Deutschen Bergbau-Museum<br />

(DBM) gab es im April doppelten<br />

Grund zum Feiern: Gleich 2 Mitglieder<br />

der Geschäftsführung der<br />

DMT-Gesellschaft für Lehre und<br />

Bildung mbH (DMT-LB), die TFH<br />

und DBM trägt, feierten einen<br />

runden Geburtstag. Dieter Sehrt,<br />

Mitglied der Geschäftsführung der<br />

DMT-LB und der RAG Bildung<br />

Berufskolleg GmbH, vollendete<br />

am 11.04.2009 sein 60. Lebensjahr,<br />

Jürgen Kretschmann, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der<br />

DMT-LB und Präsident der TFH<br />

Georg Agricola am 16.04. sein 50.<br />

268 bergbau 6/2009<br />

bereich bis zur Hochschulausbildung.<br />

Eingedenk dieser ernüchternden Tatsache<br />

haben sich Bund und Länder auf dem nationalen<br />

Bildungsgipfel in Dresden im vorigen<br />

Jahr verständigt, den Anteil von Bildung und<br />

Forschung am Bruttoinlandsprodukt bis zum<br />

Jahr 2015 auf 10 % zu steigern. 7 %-Punkte<br />

davon sollen bis 2015 auf die öffentlichen Bildungsausgaben<br />

entfallen, deren Anteil bisher<br />

(2005) bei etwas über 4 % lag. Wie das zu<br />

finanzieren ist, wird noch von einer Strategiegruppe<br />

beraten. Nötig ist in jedem Fall ein<br />

nationaler Kraftakt.<br />

Dass unser Land zu einem solchen Kraftakt<br />

in der Lage ist, zeigt das aktuelle Konjunkturpaket<br />

II mit dem die deutsche Politik<br />

in durchaus kraftvoller Weise den Herausforderungen<br />

der schweren Rezession begegnet,<br />

die durch die weltweite Finanzkrise<br />

und den zyklischen Konjunkturabschwung<br />

entstanden sind. Das Konjunkturpaket setzt<br />

einige Akzente auch im Bildungsbereich,<br />

zumindest sollen nötige Instandhaltungen<br />

u.ä. nachgeholt werden.<br />

Wenn der „Weg zur Bildungsrepublik<br />

Deutschland“ gegangen werden soll, den<br />

Bundeskanzlerin Merkel auf dem nationalen<br />

Bildungsgipfel ausgerufen hat, müssen aber<br />

weitere große Schritte folgen. Nicht nur aus<br />

bildungspolitischer Sicht bedenklich stimmt<br />

jedoch, dass das aktuelle Konjunkturpaket<br />

im Interesse nachfolgender Generationen<br />

im Nachgang mit einer dauerhaften „Schuldenbremse“<br />

für die öffentlichen Haushalte<br />

verknüpft werden soll und gleichzeitig in den<br />

politischen Parteien angesichts des „Superwahljahrs“<br />

die Forderung nach weiteren<br />

Steuersenkungen um sich greift. Wie das<br />

mit der unbedingt nötigen Mehrfinanzierung<br />

von öffentlichen Zukunftsaufgaben wie einer<br />

Bildungsoffensive und außerdem mit dem<br />

Anspruch verbesserter Bildungsgerechtigkeit<br />

zusammenpassen soll, ist rätselhaft.<br />

Bundespräsident Köhler hat schon in seiner<br />

Berliner Rede 2006 gewarnt, dass derjenige,<br />

der an der Bildung spart, an der falschen Stelle<br />

spart. Der Bundespräsident hat aus seiner<br />

Warte heraus festgestellt und bestätigt, dass<br />

die Bildungsausgaben in Deutschland „insgesamt<br />

zu niedrig sind.“ Jede Kurskorrektur<br />

setze deshalb größere finanzielle Anstrengungen<br />

für den gesamten Bildungssektor voraus,<br />

so der Bundespräsident. Er wisse zwar<br />

um die schwierige Kassenlage der Länder<br />

und die Nöte der Haushaltspolitiker, doch einerseits<br />

käme hier einmal die Demografie zu<br />

Hilfe, denn die Schülerzahlen sinken ja, was<br />

finanzielle Gestaltungsspielräume aus dem<br />

Bildungsbereich selbst heraus eröffne. Und<br />

andererseits könne man sich einer fundamentalen<br />

Einsicht von John F. Kennedy nicht<br />

verweigern:<br />

„Es gibt nur eine Sache auf der Welt,<br />

die teurer ist als Bildung – keine Bildung.“<br />

Daraus hat unser Bundespräsident den<br />

Leitsatz abgeleitet:<br />

„Bildung für alle“. Dem kann man sich<br />

nur anschließen.<br />

Festvortrag, gehalten am 20.04.2009 anlässlich<br />

des 50. Geburtstages von Herrn<br />

Prof. Kretschmann und des 60. Geburtstages<br />

von Herrn Sehrt im Deutschen Bergbau-Museum<br />

in Bochum<br />

Zum runden Geburtstag – DMT-Gesellschaft für Lehre<br />

und Bildung ehrt Geschäftsführer Sehrt und Kretschmann<br />

Impression aus dem Auditorium<br />

Lebensjahr. Aus diesem Anlass<br />

lud der Beirat der DMT-LB am<br />

20.04. zu einer festlichen Vortragsveranstaltung<br />

ins Deutsche<br />

Bergbau-Museum.<br />

Peter Schrimpf, Mitglied des Vorstands<br />

der RAG Aktiengesellschaft, begrüßte in<br />

seiner Funktion als Vorsitzender des Beirats<br />

der DMT-LB rd. 200 Gäste, darunter<br />

zahlreiche prominente Vertreter aus Wirtschaft,<br />

Politik und Hochschulen der Region.<br />

In seinem Grußwort verwies Schrimpf<br />

auf den hohen Stellenwert von Bildung und<br />

Kultur für die Bergbauregion Ruhrgebiet.<br />

„Dunkle Schächte und helle Köpfe sind keine<br />

Gegensätze, sondern Synonyme. Wir<br />

Bergleute sind stolz auf unser erfolgreiches<br />

Aus- und Weiterbildungssystem. Es hat viele<br />

helle Köpfe hervorgebracht, ohne die das


Die beiden Jubilare: Dieter Sehrt (re.) und<br />

Prof. Dr. Jürgen Kretschmann<br />

Dr.-Ing. E.h. Willhelm Beermann, Ehrenpräsident<br />

des Gesamtverbands Steinkohle und<br />

Ehrensenator der TFH<br />

deutsche Bergbau-Know-how nicht seinen<br />

internationalen Spitzenplatz hätte erreichen<br />

können.“ In der Tradition dieses Bildungssystems<br />

stünden auch die DMT-LB und die<br />

beiden Jubilare. Professor Kretschmann<br />

habe „die TFH Georg Agricola als Präsident<br />

ein großes Stück weiterentwickelt“ und dabei<br />

vor allem die soziale Lage der Studierenden<br />

in den Blick genommen. Dieter Sehrt<br />

habe in seiner fast 15-jährigen Tätigkeit als<br />

Geschäftsführer den Bildungs- und Kultur-<br />

Nicht nur die Studierenden müssen<br />

sich an der Technischen<br />

Fachhochschule (TFH) Georg<br />

Agricola Prüfungen unterziehen:<br />

Auch die Hochschule selbst stellt<br />

sich regelmäßig der Bewertung.<br />

Jedes Semester wird rund ein<br />

Viertel aller Lehrveranstaltungen<br />

von den Studierenden per Fragebogen<br />

evaluiert.<br />

standort Bochum entscheidend geprägt.<br />

Jüngstes Beispiel dafür sei der neue Erweiterungsbau<br />

des Deutschen Bergbau-Museums,<br />

an dessen Planung und Realisierung<br />

Sehrt maßgeblich beteiligt sei.<br />

Ganz im Sinne ihrer beruflichen Leidenschaft,<br />

der Förderung von Bildung in ihrer<br />

gesellschaftspolitischen Dimension, hatten<br />

sich Kretschmann und Sehrt zur Feier Ihres<br />

Doppelgeburtstages 2 hochkarätige Vorträge<br />

gewünscht: Dr. E.h. Willhelm Beermann,<br />

Ehrenpräsident des Gesamtverbands Steinkohle<br />

und Ehrensenator der TFH, widmete<br />

sich dem Thema „Bildungsgerechtigkeit als<br />

politische Herausforderung“. Ziel von Bildungsgerechtigkeit<br />

sei eine hohe Bildungsbeteiligung<br />

aller sozialen Schichten, wie dies<br />

an der TFH Georg Agricola mit ihrem hohen<br />

Anteil an Studierenden aus Nicht-Akademiker-Haushalten<br />

beispielhaft umgesetzt werde:<br />

„Jeder muss die gleiche bestmögliche<br />

Chance auf den Zugang zur Bildung haben.<br />

Bildung darf kein Privileg sein.“<br />

Professor Dr. Lothar Dunemann, Geschäftsführender<br />

Direktor des Hygiene-<br />

Instituts des Ruhrgebiets, ging der Frage<br />

nach: „Sind Technik und Hygiene unvereinbare<br />

Gegensätze?“ Sein Vortrag<br />

zeigte die hohe Bedeutung technischer<br />

Errungenschaften für die öffentliche Gesundheitsvorsorge.<br />

Dass die Lebenserwartung<br />

immer weiter steige, sei nicht zuletzt<br />

technischen Errungenschaften wie<br />

dem Trinkwassersystem zu verdanken:<br />

„Hygiene braucht Technik. Beide sind unabdingbar<br />

für den Fortschritt“.<br />

Die beiden Jubilare Dieter Sehrt und Jürgen<br />

Kretschmann bedankten sich mit einer<br />

kurzen Ansprache beim Beiratsvorsitzenden<br />

Peter Schrimpf, den Vortragenden sowie<br />

den Gästen für die Geburtstagsehren: „Es<br />

macht uns glücklich, mit so vielen Freunden<br />

und Weggefährten heute ein paar schöne<br />

Stunden erleben zu können.“ An Stelle von<br />

Geburtstagsgeschenken hatten die beiden<br />

Jubilare um Spenden zu Gunsten des Hugo-Schultz-Fonds<br />

gebeten, der ärmere Studierende<br />

der TFH finanziell unterstützt.<br />

Aus- und Fortbildung<br />

Peter Schrimpf, Mitglied des Vorstands der<br />

RAG Aktiengesellschaft und Vorsitzender<br />

des Beirats der DMT-LB<br />

Professor Dr. Lothar Dunemann, Geschäftsführender<br />

Direktor des Hygiene-Instituts des<br />

Ruhrgebiets<br />

Kontakt<br />

Technische Fachhochschule Georg Agricola<br />

Herner Straße 45<br />

44787 Bochum<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Tel.: 0234/968-3334<br />

Fax: 0234/968-3417<br />

e-Mail: presse@tfh-bochum.de<br />

Internet:<br />

www.tfh-bochum.de/pressestelle.html<br />

Studierende stellen der TFH Georg Agricola<br />

hervorragendes Zeugnis aus<br />

Zum zweiten Mal veröffentlichte<br />

die TFH nun zusammengefasste<br />

Ergebnisse dieser Evaluation im<br />

Internet: www.tfh-bochum.de/<br />

eva_ergebnisse.htm.<br />

Wie schon im Sommersemester 2008<br />

stellten die Studierenden Ihrer Hochschule<br />

auch für das Wintersemester 2008/09 ein<br />

hervorragendes Zeugnis aus: Rund 75 %<br />

der Teilnehmer bewerteten die Lehrveranstaltungen<br />

mit „Sehr gut“ oder „gut“. Auch<br />

bei den detaillierten Fragen zu Lehrmethoden<br />

und -inhalte sowie dem Unterrichtsstil<br />

bergbau 6/2009 269


Aus- und Fortbildung<br />

der Dozenten fiel die Beurteilung durch<br />

die Studierenden sehr positiv aus. „Die<br />

Evaluationsergebnisse bestätigen einmal<br />

mehr die besonderen Vorzüge der TFH.“,<br />

kommentiert TFH-Präsident Professor Dr.<br />

Jürgen Kretschmann: „Die Studierenden<br />

schätzen vor allem die Nähe zu den Lehrenden:<br />

die hohe Motivation der Dozenten,<br />

ihre Bereitschaft, auf Einwände und<br />

Fragen einzugehen und sich Zeit für eine<br />

persönliche Beratung zu nehmen, sowie<br />

ihren engen Bezug zur Praxis.“ Auch Gutes<br />

könne man aber noch verbessern, so<br />

Kretschmann: „Wir nutzen die Daten aus<br />

der Evaluation, um die anerkannt hohe<br />

Qualität unserer Lehre weiter zu steigern.<br />

Dabei schauen wir uns auch die Aspekte<br />

an, die weniger gut bewertet wurden. Das<br />

Als Christoph Kolumbus den<br />

Weg nach Indien nicht gefunden,<br />

dafür aber Amerika entdeckt hat,<br />

konnte man es sich noch leisten,<br />

nicht genau zu wissen, wo man<br />

ist. In der heutigen Zeit ist exakte<br />

Positionsbestimmung dagegen<br />

unabdingbar für das Funktionieren<br />

moderner Verkehrssysteme,<br />

aber auch für viele industrielle<br />

Anwendungen. Am 22.04.2009<br />

widmete sich ein Workshop an<br />

der Technischen Fachhochschule<br />

(TFH) Georg Agricola aktuellen<br />

Navigationstechnologien und ihrer<br />

Anwendung.<br />

Bevor die Gegenwart in den Blick genommen<br />

wurde, stellte TFH-Vizepräsident<br />

Professor Dr. Christoph Dauber in seiner<br />

270 bergbau 6/2009<br />

Urteil der Studierenden ist uns besonders<br />

wichtig, denn an ihrem Studienerfolg müssen<br />

und wollen wir uns messen lassen.“<br />

TFH-Evaluatorin Stefanie Aust hatte für<br />

das Wintersemester 2008/09 fast 1 <strong>300</strong> Fragebögen<br />

ausgewertet. Im Vergleich mit den<br />

rund 1 000 Fragebögen aus dem Sommersemester<br />

2008 lässt sich ein eindeutiger<br />

Trend erkennen, so Aust: „Die aktuellen<br />

Ergebnisse aus den einzelnen Studiengängen<br />

sind fast deckungsgleich mit denen aus<br />

dem Semester zuvor – obwohl dieses Mal<br />

andere Lehrveranstaltungen bzw. Dozenten<br />

evaluiert wurden. Das zeigt, dass die Bewertung<br />

der Studierenden unabhängig von<br />

Vorlieben für Fächer oder Personen stabil<br />

bleibt. Umso mehr können wir uns über die<br />

Bestätigung der guten Ergebnisse freuen.“<br />

Entsprechend Ihrer Evaluationsordnung<br />

unterzieht die TFH über einen Zeitraum von<br />

2 Jahren alle Lehrveranstaltungen einer Bewertung<br />

durch die Studierenden. Zusammengefasste<br />

Ergebnisse für die 3 Wissenschaftsbereiche<br />

der TFH sowie die gesamte<br />

Hochschule veröffentlicht die TFH auf der<br />

Internetseite. Daten für die einzelnen Studiengänge<br />

können von Studierenden, Professoren<br />

und Mitarbeitern der TFH im Online-<br />

Campus „Meine TFH“ abgerufen werden.<br />

Weitere Informationen<br />

Evaluationsstelle der TFH<br />

www.tfh-bochum.de/evaluation.htm<br />

aktuelle Evaluationsergebnisse<br />

www.tfh-bochum.de/eva_ergebnisse.htm<br />

Über Tage, unter Tage und in der Luft navigieren –<br />

Workshop an der TFH Georg Agricola<br />

TFH-Vizepräsident Professor Dr. Christoph<br />

Dauber eröffnete den Workshop<br />

Begrüßungsansprache den historischen Bezug<br />

zum Namenspatron der Hochschule<br />

her: Ungefähr zu Columbus Zeiten hatte<br />

sich Georg Agricola in seinem Bergbaulehrbuch<br />

„De re metallica“ bereits intensiv mit<br />

Vermessungstechnik auseinandergesetzt<br />

und so eine lange Tradition begründet, in<br />

der der Studiengang Vermessung und Liegenschaftsmanagement<br />

an der TFH heute<br />

noch stehe: „Der heutige Workshop ist ein<br />

weiterer Baustein, um die enge Verbindung<br />

unserer Hochschule und ihrer Studierenden<br />

mit der industriellen Praxis weiter zu<br />

festigen“.<br />

Workshop-Organisator Professor Dr.<br />

Wilhelm Stelling eröffnete im Anschluss<br />

das Vortragsprogramm, das das Thema<br />

Navigation aus vielfältigen Perspektiven<br />

in den Blick nahm. Wie man die gewaltigen<br />

Verkehrsströme in der Metropolregion<br />

Ruhrgebiet erfassen, analysieren und<br />

mit Hilfe moderner Autorouting-Technologien<br />

in die richtigen Bahnen lenken kann,<br />

erläuterten Karl Peter Abt, Geschäftsführer<br />

des „Ruhrpilot“-Projekts, Martin Krieg<br />

vom Tiefbauamt der Stadt Dortmund und<br />

Ludwig Ramachers, Telematik-Experte<br />

der Siemens AG. Über das lebensrettende<br />

automatische Notrufsystem „eCall“, das<br />

auf mobiler Ortungstechnologie basiert,<br />

informierte Jürgen Bartz, Geschäftsführer<br />

der Björn Steiger Stiftung. Kim Gebauer<br />

von der eagle eye technologies GmbH<br />

stellte ein Verfahren zur mobilen Erfassung<br />

von Straßendaten dar,mit dem Kommunen<br />

schnell und effizient den aktuellen<br />

Bestand ihrer Verkehrs-Infrastruktur dokumentieren<br />

können.<br />

Beruhen Navigationstechnologien im<br />

Verkehrssektor meist auf dem Satelliten<br />

gestützten GPS-System, muss Positionsbestimmung<br />

in geschlossenen Räumen<br />

oder gar unter Tage andere Technologien<br />

nutzen. Mit Hilfe von Radar basierten Funksensoren<br />

lassen sich beispielsweise die<br />

Wege von Transportfahrzeugen in großen<br />

Lager- oder Fabrikhallen exakt verfolgen,<br />

um Logistikprozesse automatisiert überwachen<br />

und steuern zu können, erläuterte<br />

Thomas Hörl von der Symeo GmbH in seinem<br />

Vortrag. Getreu der Weisheit „Vor der<br />

Hacke ist es dunkel“ kann der Vortriebsweg<br />

im Tunnelbau nicht vorab vermessen<br />

werden. Dass die Vortriebsmaschinen sich<br />

dennoch den gewünschten Weg bahnen,<br />

lässt sich mit dem sogenannten iGPS (in-<br />

Workshop-Organisator Professor Dr. Wilhelm<br />

Stelling


door GPS) dennoch präzise kontrollieren,<br />

so Henning Roch von der VMT GmbH.<br />

Dem populären Geocaching – der zeitgemäßen<br />

Form der Schnitzeljagd mithilfe<br />

von GPS-Geräten – widmete sich Guido<br />

Allen Grund, stolz auf sich zu<br />

sein, hatten rund 80 Absolventen<br />

der Technischen Fachhochschule<br />

(TFH) Georg Agricola. Mit dem<br />

erfolgreichen Abschluss ihres<br />

Studiums haben sie den wichtigsten<br />

Grundstein für eine aussichtsreiche<br />

Karriere gelegt.<br />

Zur feierlichen Verabschiedung<br />

der Absolventen hatte die TFH<br />

erstmals ins Deutsche Bergbau-<br />

Museum geladen, wo TFH-Vizepräsident<br />

Professor Dr. Stefan<br />

Vöth unter dem Applaus von<br />

Eltern, Familienangehörigen und<br />

Freunden die Examenszeugnisse<br />

überreichte.<br />

Baumann vom Ingenieurbüro ÖbVI Petersen.<br />

Er zeigte auch, wie sich solche<br />

Freizeit-Handhelds in der professionellen<br />

Vermessungsarbeit einsetzen lassen.<br />

TFH-Professor Gerd-Jürgen Giefing be-<br />

Aus- und Fortbildung<br />

schloss das Vortragsprogramm des Workshops<br />

mit einem Vortrag über Navigationstechnologien<br />

in der modernen Luftfahrt.<br />

Internet:<br />

www.tfh-bochum.de/pressestelle.html<br />

Mit Biss in die Ingenieurkarriere –<br />

TFH Georg Agricola feiert Ihre Absolventen<br />

Professor Vöth zeigte sich in<br />

seiner Begrüßungsansprache<br />

überzeugt davon, dass die frisch<br />

gebackenen Nachwuchs-Ingenieurinnen<br />

und -Ingenieure auch<br />

in wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten ihren Weg machen: „Mit<br />

dem Biss, mit dem Sie hier an<br />

unserer Hochschule unterwegs<br />

waren, werden Sie auch auf Ihrem<br />

Berufsweg vorankommen.<br />

Wir sind überzeugt, das Sie mit<br />

den Inhalten, die Sie bei uns<br />

gelernt haben, beste berufliche<br />

Aussichten haben.“ Angesichts<br />

des hohen Innovationstempos in<br />

den technischen Berufen spielten Arbeitsmethodik<br />

und soziale Kompetenzen für angehende<br />

Ingenieure eine immer wichtigere<br />

Rolle und seien darum auch zentrale Bausteine<br />

des Studiums an der TFH.<br />

AStA-Vorsitzender Daniel Gerasch<br />

wünschte sich, dass die Absolventen der<br />

Hochschule und ihren ehemaligen Kommilitonen<br />

auch in ihrer beruflichen Karriere<br />

treu blieben: „Ich hoffe, dass der Kontakt<br />

zu Euch weiter bestehen bleibt. Seid so<br />

lieb und helft unseren Studierenden, die<br />

heute in der gleichen Situation sind, wie<br />

Ihr es bis heute gewesen seid.“ Die TFH-<br />

Studierenden erfreuen sich traditionell intensiver<br />

Unterstützung eines engmaschi-<br />

gen Ehemaligen-Netzwerks, wenn es um<br />

die Vermittlung von Praktika, Studien- oder<br />

Abschlussarbeitsthemen oder schließlich<br />

den Berufseinstieg geht.<br />

Ein attraktives Arbeitsfeld für begabte<br />

Nachwuchskräfte stellte Dr. Manfred Kaiser,<br />

Leiter der Kokereitechnik bei der DMT<br />

GmbH, in seinem Festvortrag „Kokserzeugung<br />

geht auch umweltfreundlich“<br />

vor. Ingenieure in der Kokereitechnik hätten<br />

ein vielseitiges und darum besonders<br />

spannendes Aufgabenspektrum, da beim<br />

Die Absolventen mit TFH-Präsident Professor Dr. Jürgen Kretschmann<br />

(2. Reihe v.u., links)<br />

Betrieb einer Kokerei nahezu alle wichtigen<br />

Ingenieurdisziplinen ins Spiel kämen<br />

und die Kokereibranche immer internationaler<br />

aufgestellt sei. Gerade in Sachen<br />

Umweltschutz sei die deutsche Kokereitechnik<br />

weltweit vorbildgebend und darum<br />

besonders zukunftsorientiert.<br />

Für ihre ebenfalls vorbildlichen Ingenieurleistungen<br />

wurden 3 Absolventen im<br />

Rahmen des Festakts besonders geehrt.<br />

Sie erhielten den Peter-Heintzmann-Preis,<br />

mit dem der Bochumer Unternehmer in<br />

jedem Jahr herausragende Abschlussarbeiten<br />

an der TFH auszeichnet: Jens<br />

Stammkötter hatte den Neubau einer Brecheranlage<br />

in einem Schweizer Steinbruch<br />

wissenschaftlich begleitet und mit seiner<br />

Abschlussarbeit zur exakten Einhaltung<br />

der Qualitätsmaßstäbe bei der dortigen<br />

Zementproduktion beigetragen. Ali Kemal<br />

Kücükyavuz’ Examensprojekt für den Antriebshersteller<br />

Flender beschäftigte sich<br />

mit der Optimierung einer Motorschwinge.<br />

Mit den Erkenntnissen aus Kücükyavuz’<br />

Arbeit lassen sich die Kosten für die<br />

Montage dieses zentralen Bauteils um<br />

rund 10 %, die Konstruktionszeit sogar um<br />

40 % reduzieren. Lars Simora analysierte<br />

für die RWE Energy AG den Aufbau eines<br />

innerstädtischen Stromnetzes. Seine<br />

Empfehlungen für eine Neuverteilung von<br />

Umspannanlagen ermöglichen deren höhere<br />

Auslastung und damit eine Senkung<br />

der Betriebskosten.<br />

Bei einem abschließenden Sektempfang<br />

auf Einladung der TFH ließen sich die<br />

Absolventinnen und Absolventen<br />

von ihren Angehörigen und<br />

ehemaligen Lehrenden für ihr<br />

erfolgreiches Studium feiern.<br />

Die Preisträger des Peter-<br />

Heintzmann-Preises und Ihre<br />

Abschlussarbeiten:<br />

● Dipl.-Ing. (FH) Jens Stammkötter:<br />

Analyse der Gutstromparameter<br />

zur Auslegung eines<br />

Probenahmesystems für den<br />

Mischbettaufbau im Zementwerk<br />

Untervaz der Holcim<br />

(Schweiz) AG<br />

● M.Eng. Ali Kemal Kücükyavuz:<br />

Methodische Optimierung<br />

des Konstruktionsprozesses einer<br />

Motorschwinge<br />

● Dipl.-Ing. (FH) Lars Simora: Netzformen<br />

und Anteile der Spannungsebenen<br />

für ein optimiertes Versorgungsnetz im<br />

städtischen Bereich.<br />

Kontakt<br />

Technische Fachhochschule Georg Agricola<br />

Herner Straße 45<br />

44787 Bochum<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Tel.: 0234/968-3334<br />

Fax: 0234/968-3417<br />

e-Mail: presse@tfh-bochum.de<br />

Internet:<br />

www.tfh-bochum.de/pressestelle<br />

bergbau 6/2009 271


Aus- und Fortbildung<br />

272 bergbau 6/2009<br />

Technische Fachhochschule Georg Agricola<br />

für Rohstoff, Energie und Umwelt zu Bochum<br />

Diplom-Arbeiten in der Studienrichtung „Steine und Erden“ vom 01.11.2008 bis 30.04.2009:<br />

Steffen Beuerlein: Betrachtung des Reservefeldes des Steinbruchs „Schloss Thorn“ bezüglich Abbauzuschnitt<br />

und Vorbrecherstandort. Betreuer: Prof. Dr. Alexander Dohmen<br />

Bernadette Cyrus: Planung der Innenkippe Rohdenhaus-Süd mit Trassenführung der Gurtförderanlage.<br />

Betreuer: Prof. Dr. Alexander Dohmen<br />

Sascha Petrovic: Verfahrenstechnische Untersuchungen an der Doppelrotor-Schneidmühle DRS 200.<br />

Betreuer: Prof. Dr. Rainer Lotzien<br />

Michael Sander: Optimierung des Förderprozesses für die Verkippung nichtversauerungsfähigen Abraums.<br />

Betreuer: Prof. Dr. Christoph Dauber<br />

Jens Stammkötter: Analyse der Gutstromparameter zur Auslegung eines Probenahmesystems im Zementwerk Untervaz<br />

der Holcim (Schweiz) AG. Betreuer: Prof. Dr. Thomas Kirnbauer<br />

Lennart Stumpf: Planung eines neuen Kieswerkes der Firma Isarkies GmbH & Co. KG im Raum Vilsbiburg/Niederbayern.<br />

Betreuer: Prof. Dr. Reinhard Schaeffer<br />

Ruth Zimmermann: Untersuchung zur Optimierung der Ofensteinbilanz für das Werk Hönnetal der Rheinkalk GmbH.<br />

Betreuer: Prof. Dr. Rainer Lotzien<br />

Internet: www.tfh-bochum.de<br />

Alle 25 Nachwuchs-Servicetechniker<br />

des Jahrgangs 2005 haben bei<br />

der Zeppelin Baumaschinen GmbH<br />

erfolgreich ihre Ausbildung zum<br />

Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik<br />

abgeschlossen. 20<br />

von ihnen werden nun bei Deutschlands<br />

größter Vertriebs- und Serviceorganisation<br />

der Branche in ihr<br />

vielversprechendes Berufsleben<br />

starten.<br />

Als Anerkennung für die hervorragende<br />

Leistung ihrer gewerblichen Auszubildenden<br />

organisierte Zeppelin am 20.03. wieder in<br />

einem feierlichen Rahmen die Überreichung<br />

der Urkunden in der Konzern-Zentrale in<br />

Garching bei München durch Michael Heidemann,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Zeppelin Baumaschinen GmbH.<br />

In seiner Ansprache an die Nachwuchs-<br />

Servicetechniker betonte er: „Auch wenn<br />

wir heute einen Abschluss feiern, ist es<br />

vielmehr ein Anfang – nämlich der Einstieg<br />

Sie sind unsere Zukunft<br />

Zeppelin übernimmt erneut 20 junge Servicetechniker aus eigener Ausbildung<br />

in das Berufsleben.<br />

Hierbei erwarten Sie<br />

bei Zeppelin zahlreiche<br />

Möglichkeiten<br />

des Aufstiegs sowie<br />

der Fort- und Weiterbildung.<br />

Sie übernehmen<br />

allerdings auch<br />

eine besondere Verantwortung.<br />

Denn der<br />

Service ist das viel<br />

beachtete Aushängeschild<br />

Zeppelin’s.“<br />

Walter Rohusch,<br />

Leiter Gewerbliche<br />

Ausbildung, fügte hinzu:<br />

„Der Mechaniker<br />

für Land- und Baumaschinentechnik ist eine<br />

sehr gute Berufswahl mit vielen Perspektiven.<br />

Es ist zudem ein Beruf, der an Bedeutung<br />

gewinnt.“<br />

Zeppelin baut seinerseits die Ausbildung<br />

weiter aus. Dies wird auch deutlich an der<br />

Steigerung der Ausbildungszahlen: 2008<br />

starteten bereits 45 neue Auszubildende,<br />

dieses Jahr sollen es sogar 50 sein. Indes<br />

steigt der Anspruch an die Qualifikation<br />

der Bewerber, da die Technik der Baumaschinen<br />

an Komplexität gewinnt und damit<br />

Geschafft! Alle 25 gewerblichen Auszubildenden des Jahrgangs<br />

2005 haben erfolgreich ihre Ausbildung zum Mechaniker für Land-<br />

und Baumaschinentechnik absolviert. 80 % von ihnen starten nun<br />

bei Zeppelin in ihr vielversprechendes Berufsleben<br />

Foto: Zeppelin<br />

auch die Aufgaben des Servicetechnikers<br />

vielschichtiger werden. „Deshalb bleiben<br />

wir nicht stehen, sondern passen die Ausbildung<br />

ständig den neuen Anforderungen<br />

an“, unterstreicht Walter Rohusch.<br />

Informationen<br />

Zeppelin Cat<br />

e-Mail:<br />

alexander.bock@zeppelin.com<br />

Internet:<br />

www.zeppelin.de


Die Opalgewinnung bei Lightning Ridge<br />

in New South Wales, Australien<br />

In diesem Beitrag wird die Stadt<br />

Lightning Ridge in New South<br />

Wales (NSW) beschrieben, die<br />

ihre Entstehung dem Opalabbau<br />

verdankt. Es werden Informationen<br />

über die Stadt, ihre Geschichte,<br />

Opale, die Geologie, die<br />

dortigen Bergbau- und Aufbereitungsmethoden<br />

sowie Grundlagen<br />

zur Eröffnung einer Opalmine<br />

vermittelt.<br />

Nach der Erschöpfung der<br />

ungarischen Lagerstätten liefert<br />

Australien heute mehr als 90%<br />

der weltweiten Edelopale. Im<br />

Folgenden steht „Opal“ stets für<br />

die Varietät Edelopal, der gemeine<br />

Opal, ein weltweit verbreitetes<br />

und recht häufig vorkommendes<br />

Mineral, wird hier nicht näher<br />

behandelt.<br />

Die Opale kommen aus 3 Bundesländern<br />

Australiens: New<br />

South Wales (NSW), Queensland<br />

(Qld) und South Australia (SA).<br />

Lightning Ridge liegt in NSW, ungefähr<br />

770 km nordwestlich von<br />

Sydney und ca. 50 km südlich der<br />

Grenze zu Queensland (Bild 1).<br />

Der Stadtname geht auf ein Ereignis<br />

am Ende des 19. Jahrhunderts<br />

zurück. In den 1870er Jahren traf<br />

ein Blitzschlag (engl. lightning)<br />

einen Hirten, seinen Hund und<br />

alle seine Schafe auf einem Hügel<br />

(engl. ridge) und hat sie getötet.<br />

Der Name wurde jedoch erst<br />

1963 offiziell eingeführt. Die Stadt,<br />

deren Einwohner aus mehr als 50<br />

Ländern stammen, hat die Stadtrechte<br />

1980 erhalten. Die offizielle<br />

*Dipl.-Ing. Marcin Kos´ cierski<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

Rheinisch-Westfälische Technische<br />

Hochschule Aachen<br />

Institut für Bergbaukunde I<br />

Wüllnerstraße 2<br />

52062 Aachen<br />

Tel.: 0241/8095672<br />

e-Mail:<br />

koscierski@bbk1.rwth-aachen.de<br />

Dipl.-Ing. Marcin Kościerski, Aachen*<br />

Einwohnerzahl liegt bei 2 602<br />

(davon 38 aus Deutschland) mit<br />

einem Anteil an Einheimischen<br />

von 21,3 % (Stand 2006; Statistikgebiet:<br />

67,1 km 2 ). Im Jahr 2006<br />

waren im Bergbau offiziell 7,4%<br />

(55 Personen) beschäftigt. Jährlich<br />

besuchen ca. 80 000<br />

Touristen die Stadt. Dadurch ist<br />

die touristische Basis, bestehend<br />

aus Motels, Souvenirläden und<br />

anderen Attraktionen wie einem<br />

Wasserpark, gut entwickelt. Die<br />

Stadt besitzt auch eine Schule<br />

mit olympischem Schwimmbad<br />

und ein eigenes Krankenhaus.<br />

Bergbau<br />

1 Die 3 bedeutenden Opalreviere Australiens: Cooper Pedy, Heimat des hellen Opals (hier<br />

wird weltweit die Mehrheit der Weiß-Opale gefördert). Queensland-Felder, Heimat der Boulder–Opale.<br />

Lightning Ridge, Heimat der Schwarz- und Kristall-Opale<br />

Grafik: Rolf´s Opals (www.opaleopale.de)<br />

2 Schwarz-Opal 3 Farbspiel im Schwarz-Opal 4 Weiß-Opal von Cooper Pedy<br />

Fotos: Rolf´s Opals (www.opaleopale.de)<br />

Eine sehr populäre Attraktion sind<br />

die Artesian Bore Baths (Badeanstalt),<br />

die kostenlos 365 Tage<br />

und 24 Stunden im Jahr geöffnet<br />

ist. In Lightning Ridge findet auch<br />

jährlich ein Opalfestival statt, an<br />

welchem Opalverkäufer und<br />

Kunden aus der ganzen Welt<br />

zusammenkommen.<br />

Opal<br />

Der Opal ist Australiens „nationaler“ Edelstein.<br />

Im April 2008 hat der Ministerpräsident<br />

des Landes New South Wales (NSW)<br />

den Schwarzopal zum offiziellen Edelstein<br />

dieses Bundeslandes gekürt. Erste Opale<br />

wurden in den 1880er Jahren von europä-<br />

bergbau 6/2009 273


Bergbau<br />

ischen Siedlern bei Lightning Ridge gefunden.<br />

Der erste Schacht wurde 1901 oder<br />

1902 von Jack Murray abgeteuft.<br />

Der Opal (SiO2 · H2O) ist aus hydratisiertem<br />

amorphem Siliziumdioxid zusammengesetzt<br />

und hat eine Dichte von 2,1<br />

bis 2,2 g/cm 3 – abhängig vom H2O-Gehalt.<br />

Edelopale sind aus perfekten gleich-<br />

und regelmäßigen, dicht gepackten Kieselgelkügelchen<br />

von 150 nm bis 400 nm<br />

Durchmesser aufgebaut. Der gemeine<br />

Opal hingegen besteht aus irregulär gepackten<br />

Kugeln. Der Schwarzopal (Bild 2)<br />

aus Lightning Ridge absorbiert durch die<br />

schwarze bzw. dunkle Grundsubstanz das<br />

helle Licht und zeigt höchste Brillanz im<br />

Farbspiel (Bild 3). Jeder Stein besitzt eine<br />

eigene individuelle Struktur und ein eigenes<br />

Farbspektrum. Die Farben können<br />

sich mit dem Blickwinkel ändern.<br />

Der Wert eines Opals ist von vielen verschiedenen<br />

Faktoren wie Opaltyp (Weiße<br />

Opale (Bild 4), Boulder-Opale oder Schwarze<br />

Opale), Farbton, Brillanz, Muster, Streifendicke<br />

und Farbspiel abhängig.<br />

Geologie<br />

Alle wichtigen Opallagerstätten in Australien<br />

kommen im Great Artesian Basin<br />

vor, das eine Fläche von 1,7 Mio. km 2 hat.<br />

Lightning Ridge liegt in einem Teil des<br />

Großen Artesischen Beckens, dem Surat<br />

Basin. In Lightning Ridge findet man Opale<br />

generell zwischen 6 m und 18 m unter<br />

der Geländeoberfläche in einer stark verwitterten<br />

Tonsteinschicht aus der Formation<br />

Griman Creek der Unter-Kreide. Diese<br />

Formation liegt unter dem überlagernden<br />

Sandstein und Konglomerat des oberen<br />

Jung-Tertiärs (ca. 15 bis 5 Mio. Jahre). In<br />

der Umgangssprache wird dieses Konglomerat<br />

als „shin cracker“ bezeichnet. Es<br />

ist ein porzellanartiges Gestein, das unter<br />

den Schlägen von Spitzhacken zerbirst<br />

und die Schienbeine (engl. shin) der Bergmänner<br />

verletzen kann (engl. crack).<br />

Opale kommen in Lightning Ridge sowohl<br />

als irreguläre Knollen (sog. nobbies)<br />

oder in Flözen und dünnen Schichten innerhalb<br />

vertikaler oder horizontaler Kluftebenen<br />

in einem charakteristischen weichen,<br />

grauen bis gelbbraunen Tonstein<br />

vor, der während des Trocknens härter<br />

und weißer wird. Dieser Tonstein wird als<br />

„opal dirt“ (Opaldreck) bezeichnet.<br />

Gelegentlich findet man auch opalisierte<br />

Versteinerungen von Holz, Fischen, Reptilienknochen<br />

oder Muscheln aus der Kreidezeit.<br />

Aufsuchung<br />

Abgesehen von selten genutzten geophysikalischen<br />

Methoden herrscht Mutungsbergbau<br />

in Form von Schachtabteufen<br />

und Streckenauffahren (bis ca. 1987 im<br />

274 bergbau 6/2009<br />

Einsatz), Bohrarbeiten mit Schneckenbohrgerät<br />

(engl. auger drilling) oder Schlagbohrgerät<br />

(engl. percussion drill) vor.<br />

Die populärste Methode in der Stadt ist<br />

das Auger drilling. Das Aufsuchen findet<br />

hierbei durch Bohrungen an zufällig ausgewählten<br />

Punkten statt. Zum Bohren nutzt<br />

man einen auf einem LKW installierten<br />

9 Zoll (230 mm) Hydraulikbohrer (Bild 5).<br />

Danach wird das gelöste Material gründlich<br />

untersucht. Nach dem Bohren müssen<br />

die Erkundungsbohrungen nach amtlichen<br />

Standards verfüllt werden.<br />

5 Hydraulikbohrer zu Aufsuchungsarbeiten<br />

Foto: Verfasser<br />

Die Lizenzen zu Opalaufsuchung (engl.<br />

Opal Prospecting Licence) werden in 4 Bereichen<br />

(engl. Opal Prospecting Area, kurz<br />

OPA) vergeben. Die neuste OPA ist OPA 4<br />

mit einer Fläche von ca. 1 600 km 2 . OPA 1<br />

wurde 1981, OPA 2 1983 und OPA 3 1993<br />

ausgewiesen. Eine Opalaufsuchungslizenz<br />

wird nur für einen bestimmten Bereich<br />

(engl. Opal Prospecting Block) ausgestellt.<br />

Die Blockgrößen variieren, jedoch sollen<br />

sie 500 ha nicht überschreiten. Das Aufsuchen<br />

ist gesetzlich geregelt und zeitlich auf<br />

28 Tage oder 3 Monate begrenzt und unterliegt<br />

der Opalaufsuchungslizenz oder dem<br />

Förderrecht (engl. Mineral Claim). Am Ende<br />

6 Informationsschild einer Opalmine und ein Wetterloch<br />

Foto: Verfasser<br />

der Lizenzdauer muss ein Bericht mit Bohrprofilen<br />

abgegeben werden. Die Profile zeigen<br />

die Teufe, Mächtigkeit und Gesteinsart<br />

jeder Schicht. Die Lizenzen zur Aufsuchung<br />

gelten für größere Flächen als die Förderrechte<br />

und schließen eine bergmännische<br />

Gewinnung aus. Die Aufsuchungslizenzen<br />

(jährlich ca. 50 bis 100) werden in Lightning<br />

Ridge im Büro des Landesamtes für Primäre<br />

Industrie NSW (engl. Department of<br />

Primary Industries) bearbeitet. In Lightning<br />

Ridge ist Bergbau nur innerhalb der 4 ausgewiesenen<br />

OPA möglich.<br />

Förderrecht<br />

Der Bereich für ein Förderrecht muss<br />

die Form eines Quadrates haben und<br />

darf nicht größer als 50 m mal 50 m sein.<br />

Maximal werden 2 Förderrechte pro Person<br />

oder Firma erteilt. Diese dürfen nicht<br />

an Dritte weitergegeben werden. Um ein<br />

Förderrecht zu erhalten, muss die erfolgreiche<br />

Teilnahme an einem Bergbausicherheitskurs<br />

(engl. Mine Safety Course)<br />

und seit dem 01.09.2008 ergänzend ein<br />

Umweltbewusstseinskurs nachgewiesen<br />

werden. Weiterhin muss angegeben werden,<br />

auf welches Gebiet sich der Antrag<br />

bezieht und wie dieses genutzt werden<br />

soll (Förderung, Aufbereitung, Wohnen).<br />

Außerdem muss das gewünschte Gebiet<br />

deutlich gekennzeichnet werden und alle<br />

betroffenen Grundbesitzer müssen informiert<br />

werden (Bild 6).<br />

Danach benötigt die Behörde eine Bescheinigung<br />

mit der Förderrechtsnummer<br />

und deren Bedingungen. Diese Bescheinigung<br />

muss unterschrieben und eine Kaution<br />

in Höhe von 400 AU$ oder 700 AU$ für<br />

OPA 4 (1 AUD = ca.<br />

0,57 €; Stand: 15.09.<br />

2008) gezahlt werden,<br />

um sicher zu stellen,<br />

dass alle Verpflichtungen<br />

im Förderrecht<br />

erfüllt werden.<br />

Danach wird ein<br />

Betrag für den Grundbesitzer,<br />

die Sanierungs-,<br />

die Entsorgungs-<br />

und die Verkehrssteuern<br />

bezahlt.<br />

Für ein normales<br />

Förderrecht entstehen<br />

jährlich Kosten<br />

von 530 AU$ (für<br />

OPA 4 830 AU$) und<br />

mit Wohnmöglichkeiten<br />

für 1 Jahr 400<br />

AU$ oder 920 AU$<br />

für 5 Jahre. In OPA 4<br />

wird die Anzahl von<br />

Blöcken zum Aufsuchen<br />

und zur För-<br />

derung wegen der<br />

strengen Umwelt-


Bergbau<br />

7 Elektrisch betriebene selbstentladende Förderanlage<br />

Foto: Verfasser 8 Eine hohe selbstentladende Winde Foto: Verfasser<br />

schutzbestimmungen begrenzt. Aufgrund<br />

der hohen Anfrage werden kostenpflichtige<br />

Auslosungen durchgeführt.<br />

Gewinnung<br />

Opale werden innerhalb eines Förderrechtes<br />

gewonnen. In Lightning Ridge werden die<br />

Opale hauptsächlich untertägig abgebaut.<br />

Zuerst wird ein enger vertikaler Schacht bis<br />

zur Opalschicht abgeteuft und die horizontalen<br />

Strecken der Opalschicht folgend aufgefahren.<br />

Der Schacht kann entweder per<br />

Hand (mit Spitzhacke und Schaufel) oder<br />

mittels eines Bohrers Caldwell drill mit einem<br />

Durchmesser von ca. 1 m abgeteuft werden.<br />

Beim Streckenauffahren werden verschiedene<br />

Ausrüstungen benutzt. Von<br />

Spitzhacken über Druckluftabbauhämmer<br />

bis hin zu hydraulischen Maschinen, sog.<br />

digger (Maschine mit einem Kratzer) oder<br />

bogger (Kleinfahrzeug mit einer Kippschaufel).<br />

Sprengtechnik wird aus Sicherheitsgründen<br />

nicht eingesetzt, da das Risiko<br />

einer Schädigung anderer Bergleute<br />

im nahen Umkreis zu hoch ist.<br />

Das Haufwerk wird mittels eines elektrisch<br />

betriebenen selbstentladenden Lastenaufzugs<br />

oder einer Winde nach über Tage<br />

transportiert (Bilder 7 und 8). Die größeren<br />

Unternehmen nutzen eine Art pneumatischen<br />

Transport, sogenannte blower<br />

(Bild 9). Diese Maschine funktioniert wie ein<br />

riesiger Staubsauger. In beiden Förderarten<br />

kommt das Haufwerk<br />

direkt auf einen LKW,<br />

mit dem in den meisten<br />

Fällen der zweite<br />

Geschäftspartner zur<br />

Aufbereitungsanlage<br />

fährt. Nach Angaben<br />

von einem dort lebenden<br />

Bergmann ist<br />

die tägliche Förderung<br />

mit dem pneumatischen<br />

Transport<br />

ca. fünfmal größer als<br />

mit der konventionellen<br />

Förderung.<br />

Die größeren Hohlräume, die nach dem<br />

Abbau entstehen, heißen ballrooms; hier<br />

muss das Hangende gegen Einsturz gesichert<br />

werden. Zur Abstützung genügen<br />

einfache Stempel aus Zypressenholz mit<br />

einem Durchmesser von ca. 30 cm. Zur<br />

Bewetterung dienen Bohrlöcher von ca.<br />

30 cm Durchmesser. Diese Bohrlöcher<br />

werden an der Erdoberfläche mit Rohren<br />

ausgebaut. Manche dieser Rohre, die ca.<br />

1 m über die Erdoberfläche hinausragen,<br />

werden schwarz gestrichen oder mit windbetriebenen<br />

Ventilatoren versehen, um die<br />

Luftzirkulation zu verbessern.<br />

Die Opalgewinnung ist auch im Tagebaubetrieb<br />

möglich. Das Hauptbetriebsmittel ist<br />

hier eine Raupe. Diese Bergbauart ist auf<br />

Bereiche begrenzt, in denen vorher intensiver<br />

untertägiger Abbau stattgefunden hat<br />

oder es zu einem Tagesbruch gekommen<br />

ist. Der Tagebau muss nach Beendigung<br />

des Abbaubetriebes vollständig verfüllt und<br />

rekultiviert werden.<br />

Aufbereitung<br />

Es werden 2 übliche Verfahren genutzt:<br />

Nass- und Trockenaufbereitung. Die Nassaufbereitung<br />

umfasst ca. 10 bis 20 verschiedene<br />

Arbeitsschritte. Die typischen<br />

Voraussetzungen sind: externe Wasserversorgung,<br />

verschiedene Absetzbecken<br />

und eine Reihe von Betonmischwagen.<br />

Das Material wird mit Wasser vermengt.<br />

9 Sogenannte blower – eine Art pneumatischer Transport<br />

Foto: Verfasser<br />

Die feinsten Teilchen schweben und setzen<br />

sich in den Absatzbecken ab. Die<br />

grobkörnige Fraktion wird per Hand durchsucht<br />

und nochmal mit Wasser gespült.<br />

Aufgrund des Umweltschutzes und insbesondere<br />

zur Frischwassereinsparung wird<br />

das Wasser aus den Artesian Bore Baths<br />

in nahliegenden Opalfeldern zur Aufbereitung<br />

der Opale genutzt. Daraus resultiert<br />

eine Einsparung von 450 Mio. l/a.<br />

Die Trockenaufbereitung besitzt ähnliche<br />

Komponenten wie die Nassaufbereitung,<br />

jedoch wird anstatt des Wassers ein<br />

Brecher eingesetzt. Dieser wird mit einem<br />

kleinen Motor oder per Hand betrieben.<br />

Diese Art der Aufbereitung ist jedoch nicht<br />

so effizient und deshalb in der Regel lediglich<br />

der Nassaufbereitung vorgeschaltet.<br />

Danksagung<br />

Der Dank des Verfassers gilt der Vereinigung<br />

Rohstoffe und Bergbau e.V. (VRB)<br />

für die Vergabe des Helmuth-Burckhardt-<br />

Preises 2006. Ohne die großzügige Unterstützung<br />

der VRB hätte diese Studienreise<br />

nicht stattfinden können. Weiterhin gilt der<br />

Dank Herrn Rolf Kunstlin und seiner Tochter<br />

Tanja Schlichtharle für die bereitgestellten<br />

Opalbilder und die dazugehörigen<br />

Informationen.<br />

Quellen/Literatur<br />

Australian Bureau of Statistics, 2006 Census<br />

Quick Stats: Lightning Ridge (Urban Centre/<br />

Locality), Stand09. 2008 (http://www.censusdata.abs.gov.au)<br />

Lightning Ridge, Walgett &<br />

District, Informationsbroschüre<br />

NSW Department of Primary Industries, Minerals<br />

and Petroleum, Stand09. 2008 (http://www.<br />

dpi.nsw.gov.au/minerals/lightning-ridge)<br />

M. Okrusch, S. Matthes: Mineralogie. 7. Auflage.<br />

Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2005,<br />

ISBN 3-540-23812-3<br />

Walgett Shire Council, Stand: 09.2008 (http://<br />

www.walgett.nsw.gov.au/about/1539/3059.<br />

html)<br />

ROLF’S OPALS, Rolf Kunstlin; Gemmologe D<br />

Gem G; 26 Nangana Way; Kalamunda 6076;<br />

PERTH; West-Australia;<br />

e-Mail: tanja@opaleopale.de, Stand: 01.2009;<br />

Opalshop: (http://www.opaleopale.de)<br />

bergbau 6/2009 275


Industrieberichte<br />

Atlas Copco –<br />

Neue Hydraulik-Kernbohrgeräte<br />

Hohe Funktionssicherheit, optimales<br />

Handling, hohe Leistung und eine lange<br />

Lebensdauer – sind die Merkmale, die<br />

sich die Konstrukteure der beiden neuen<br />

handgeführten Hydraulik-Kernbohrgeräte<br />

von Atlas Copco zum Ziel gesetzt haben.<br />

Eine eingebaute hydraulische Drehmomentsteuerung<br />

reduziert den Rückschlag<br />

bei Verklemmen des Werkzeugs auf ein<br />

Minimum. Der Bediener behält stets<br />

die Kontrolle, sogar bei Kernbohrungen<br />

mit einem Durchmesser von 200 mm.<br />

Für den Bedienerkomfort sind die Vibrationen<br />

der Kernbohrer von Atlas<br />

Copco darüber hinaus äußerst niedrig.<br />

Und der Kernbohrer passt bei Bedarf<br />

auch in Standard-Bohrständer sobald die<br />

Platzverhältnisse ihren Einsatz erlauben.<br />

Das spezifische Leistungsgewicht wurde<br />

im Vergleich zu den Vorgängermodellen<br />

optimiert. „Die erstaunlich leichten<br />

Kernbohrgeräte überzeugen jeden Kunden<br />

schon nach den ersten Probebohrungen<br />

mit großem Bohrdurchmesser,“<br />

erklärt Jan Byrresen, Product Line Manager<br />

zuständig für handgeführte Hydraulikwerkzeuge,<br />

Hämmer und Bohrgeräte.<br />

„Die Kunden meinen, dass sie das mit<br />

handgeführten Bohrgeräten niemals für<br />

möglich gehalten hätten, und das auch<br />

noch so sicher und so schnell. Die Modelle<br />

LCD 500 und LCD 1500 sind die<br />

perfekten Kernbohrer für alle Arbeiten auf<br />

der Baustelle, bei denen ein schnelles<br />

und sicheres Arbeiten an häufig schwer<br />

zugänglichen, unter Wasser stehenden<br />

und schlammigen Stellen erforderlich<br />

ist.“<br />

Die Bohrgeräte ermöglichen ein funkenfreies<br />

Arbeiten, weil es keine elektrischen<br />

Bauteile gibt. Dadurch ist ein sicherer<br />

Betrieb innerhalb von Gebäuden,<br />

in explosionsgefährdeten Umgebungen<br />

und sogar unter Wasser möglich.<br />

Über das Hydraulikaggregat wird der<br />

Kernbohrer kontinuierlich geschmiert und<br />

gekühlt. Die Standzeit des Aggregats und<br />

Kernbohrers verlängert sich durch den<br />

Gerätedaten<br />

276 bergbau 6/2009<br />

Der lcd-Kernbohrer ist für Jobs ideal, in<br />

denen es keinen Platz für Bohrgerätstände<br />

gibt. Völlig hydraulisch, können die Hilfsmittel<br />

für nasse Diamantkernbohrung auf<br />

den stärksten Jobs benutzt werden<br />

Foto: Atlas Copco<br />

geschlossenen Hydraulikkreislauf, der<br />

das Innenleben des Kernbohrers sicher<br />

vor eindringendem Staub oder Schlamm<br />

schützt.<br />

Handgeführte Hydraulik-Kernbohrgeräte<br />

sind Universalwerkzeuge für alle manuellen<br />

Bohrarbeiten, auch auf engstem Raum,<br />

wenn der Einsatz von Bohrständern nicht<br />

möglich ist. Kernbohrer bieten ein weites<br />

Betätigungsfeld einschließlich Gebäuderenovierungen<br />

und Arbeiten im Bereich Energieversorgung.<br />

Man greift auf sie zurück<br />

bei der Installation von Dränage-, Abwasser-<br />

und Wasserrohren sowie Kabel- und<br />

Lüftungskanälen, bei der große und tiefe<br />

Bohrungen benötigt werden.<br />

Informationen<br />

Anja Kaulbach<br />

Media Relations Construction Tools<br />

Division<br />

Gewicht ohne Schläuche und Bohrer 7 kg<br />

Öldurchfluss 20 bis 30 l/min<br />

Einstellung Druckbegrenzungsventil (max.) 150 bar<br />

E.H.T.M.A.-Einstufung C und D<br />

Max. Gegendruck in der Rücklaufleitung 14 bar<br />

Ölbetriebstemperatur 30 bis 70 ºC<br />

Erforderliche Kühlleistung ~2 kW<br />

Kernbohrermodell 20 l/min 30 l/min<br />

LCD 500 600 U/min 75 bis 202 mm Ø 900 U/min 50 bis 100 mm Ø<br />

LCD 1500 1500 U/min 25 bis 75 mm Ø 2250 U/min 12 bis 30 mm Ø<br />

Marketing Communications Aftermarket<br />

Atlas Copco Construction Tools GmbH<br />

Helenenstrasse 149<br />

45143 Essen<br />

Germany<br />

Geschäftsführer: Lothar Sprengnetter<br />

Tel.: +49 (0)201 633 2233<br />

Mobile: +49 (0) 173 7255 139<br />

e-Mail:<br />

Anja.Kaulbach@de.atlascopco.com<br />

Internet: http://www.atlascopco.com<br />

Grundfos einer der besten<br />

Arbeitgeber Deutschlands<br />

Pumpenhersteller unter den Top Ten<br />

beim bundesweiten Great Place to<br />

Work® Wettbewerb 2009<br />

Die deutsche Vertriebsgesellschaft des<br />

Pumpenherstellers Grundfos hat beim<br />

bundesweiten Great Place to Work®<br />

Wettbewerb „Deutschlands Beste Arbeitgeber<br />

2009“ den 10. Platz in der Kategorie<br />

„Unternehmen mit 50 bis 500 Mitarbeitern“<br />

erreicht. Damit konnte sich das<br />

Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 3 Plätze verbessern. Ein weiterer Erfolg:<br />

Innerhalb der Branche Maschinenbau<br />

ist Grundfos klar die Nummer 1. „Wir<br />

freuen uns sehr über dieses Ergebnis“,<br />

erklärt Monika Eichner, Personalchefin<br />

bei Grundfos. „Es zeigt, dass sich unsere<br />

Mitarbeiter bei uns wohl fühlen und die<br />

offene Unternehmenskultur schätzen.“<br />

Die Auszeichnung steht für eine besondere<br />

Qualität und Attraktivität als Arbeitgeber.<br />

Basis der Erhebung ist eine<br />

umfangreiche Mitarbeiterbefragung, bei<br />

der unter anderem die Zusammenarbeit<br />

des Managements mit den Beschäftigten,<br />

berufliche Entwicklungsmöglichkeiten<br />

sowie Arbeitszufriedenheit und<br />

Teamgeist im Unternehmen bewertet<br />

werden. Grundfos konnte erneut in allen<br />

Bereichen punkten. Besonders positiv<br />

beurteilten die Mitarbeiter das Angebot<br />

an gesundheitsfördernden Maßnahmen<br />

sowie die überdurchschnittlichen Sozialleistungen<br />

des Unternehmens.<br />

Für Monika Eichner bestätigt dieses<br />

Ergebnis den ganzheitlichen Ansatz des<br />

Unternehmens. „Neben der fachlichen<br />

und persönlichen Entwicklung setzen wir<br />

uns besonders für eine gute Work-Life-<br />

Balance ein und versuchen, unsere Mitarbeiter<br />

bei der Vereinbarkeit von Beruf<br />

und Familie zu unterstützen.“ So hat das<br />

Unternehmen kürzlich eine kostenlose<br />

Kindernotfallbetreuung eingeführt, um<br />

Eltern zu entlasten: Fällt die sonst übliche<br />

Kinderbetreuung aus, oder stehen<br />

kurzfristig Termine an, können Mitarbeiter<br />

ein flexibles Betreuungsangebot nutzen.<br />

Zahlreiche weitere Maßnahmen zur Prävention<br />

und Gesundheitsförderung sind<br />

bereits seit Jahren etabliert. Beispiele


sind Nichtraucherseminare,Gesundheitstage,Fitnessangebote<br />

wie Massagen<br />

am Arbeitsplatz,<br />

Rückenschulen und<br />

Aquajogging-Kurse<br />

sowie eine Ernährungsberatung<br />

und<br />

kostenlose betriebsärztliche<br />

Dienste.<br />

Um Mitarbeiter und<br />

Führungskräfte im<br />

Umgang mit Stress<br />

zu schulen und für<br />

das Thema Work-<br />

Life-Balance zu sensibilisieren,<br />

bietet<br />

der Pumpenhersteller<br />

außerdem Seminare zum Stressmanagement<br />

und Workshops zum Thema<br />

„gesundes Führen“ an. Kein Wunder also,<br />

dass 94 % der Mitarbeiter stolz darauf<br />

sind, bei Grundfos zu arbeiten.<br />

Der Wettbewerb<br />

Durchgeführt wird die jährliche Studie<br />

und der Wettbewerb „Deutschlands<br />

Beste Arbeitgeber“ vom Great Place to<br />

Work® Institute Deutschland in Kooperation<br />

mit der Initiative Neue Qualität der<br />

Arbeit (INQA) des Bundesministerium für<br />

Arbeit und Soziales. In die Bewertung<br />

fließt neben ausführlichen Angaben des<br />

Unternehmens auch die anonyme Befragung<br />

der Mitarbeiter ein. Insgesamt<br />

stellten sich in diesem Jahr 257 Unternehmen<br />

aller Größenklassen, Branchen<br />

und Regionen einer unabhängigen Untersuchung<br />

ihrer Qualität und Attraktivität<br />

als Arbeitgeber; über 77 000 Beschäftigte<br />

wurden dabei befragt. Mit dem Gütesiegel<br />

„Deutschlands Beste Arbeitgeber<br />

2009“ wurden insgesamt 100 große,<br />

mittelgroße und kleinere Unternehmen<br />

ausgezeichnet.<br />

Über Grundfos<br />

Die Grundfos GmbH wurde im Jahr<br />

1945 in Dänemark gegründet und steht<br />

weltweit für innovative und modernste<br />

Pumpentechnologie. Der Weltmarktführer<br />

produziert und verkauft jährlich 16 Mio.<br />

Pumpen und setzt dabei auf energiesparende<br />

und nachhaltige Lösungen. Die<br />

Unternehmensgruppe wird durch 75 Unternehmen<br />

in 43 Ländern mit mehr als<br />

17 000 Beschäftigten repräsentiert. In<br />

Deutschland ist Grundfos seit 1960 vertreten.<br />

Über 1 <strong>300</strong> Beschäftigte arbeiten<br />

in der Vertriebsgesellschaft in Erkrath<br />

sowie den Produktionsgesellschaften in<br />

Wahlstedt, Bodenheim und Pfinztal.<br />

Informationen<br />

Grundfos GMBH<br />

Schlüterstraße 33<br />

40699 Erkrath<br />

Empfang Grundfos Erkrath Deltahaus Foto: Grundfos<br />

Dirk Schmitz<br />

Tel.: 0211/92969-0<br />

Fax: 0211/92969-3699<br />

e-Mail: dschmitz@grundfos.de<br />

Internet: www.grundfos.de<br />

Rekordjahr im Rebuild<br />

Bei anspruchsvollen Service-Dienstleistungen<br />

kann Zeppelin seine Stärke<br />

voll unter Beweis stellen. Das zeigt sich<br />

auch bei der Generalüberholung von Maschinen<br />

im Rahmen des Programms Cat<br />

Certified Rebuild (CCR).<br />

Die Dienstleistung Rebuild ist ein Alleinstellungsmerkmal<br />

von Zeppelin. Eine<br />

anspruchsvolle Serviceleistung dieser<br />

Art erfordert neben der umfassenden<br />

Unterstützung durch den Hersteller ein<br />

sehr tiefgehendes technisches Wissen,<br />

sehr gut ausgestattete Werkstätten, eine<br />

große Mitarbeiterstärke in der Servicetechnik<br />

sowie eine effiziente Ersatzteilversorgung<br />

– alles Leistungsbereiche, in<br />

denen Zeppelin extrem stark ist. „Beim<br />

Thema Rebuild können wir die Größe<br />

unserer Organisation und unser technisches<br />

Know-how, das in die Tiefe geht,<br />

in die Waagschale werfen“, erläutern<br />

Marketingreferent Thomas Wiedemann<br />

und Hans Hagn, Instruktor Großgeräte,<br />

die das Thema Rebuild betreuen. „Hier<br />

können wir zeigen, wie leistungsfähig wir<br />

sind!“<br />

Zweites Leben<br />

CCR ist ein Service, der dem Kunden<br />

einen erheblichen Mehrwert bietet. Für<br />

einen Bruchteil der Kosten einer Neumaschine<br />

erhält er eine neuwertige Maschine<br />

mit Garantie, wobei alle wichtigen<br />

Produktverbesserungen einer Serie mit<br />

einfließen. Jede Cat Maschine ist ein<br />

Premium-Produkt mit sehr hochwertigen<br />

Komponenten und deshalb hervorragend<br />

für ein zweites Maschinenleben geeignet.<br />

Caterpillar gibt sehr strenge Vorgaben,<br />

Industrieberichte<br />

wie ein Rebuild durchzuführen ist, weltweit<br />

herrschen die gleichen Standards.<br />

Dazu werden bis zu 7 000 Teile getauscht<br />

beziehungsweise erneuert. Der Nutzen<br />

des Rebuild Programms bestätigt sich<br />

auch in der Tatsache, dass Kunden das<br />

Angebot wiederholt in Anspruch nehmen,<br />

weil sie damit gute Erfahrungen gemacht<br />

haben.<br />

Eine Generalüberholung (Rebuild) ist eine<br />

der anspruchsvollsten Service-Dienstleistungen<br />

überhaupt. Nur Zeppelin kann<br />

die Leistung in dieser Form in Deutschland<br />

anbieten. Die Bilder zeigen einen Pipelayer<br />

vor dem Rebuild und danach<br />

Fotos: Zeppelin<br />

Begonnen hat für Zeppelin das Thema<br />

Rebuild im Jahr 2003. Damals hat Europas<br />

größte Vertriebs- und Serviceorganisation<br />

der Branche das CCR Programm<br />

gemeinsam mit Caterpillar in Deutschland<br />

auf den Weg gebracht. In der Folge startete<br />

die Zeppelin Baumaschinen GmbH<br />

als erster europäischer Händler, der in<br />

der Lage war, einen Rebuild durchzuführen,<br />

mit 3 Generalüberholungen großer<br />

Mining-Geräte bei der Wismut, Europas<br />

größtem, nun abgeschlossenen, Renaturierungsprojekt.<br />

Das Jahr 2008 war das<br />

bisher erfolgreichste Rebuild Jahr für<br />

Zeppelin. Verschiedenste Maschinentypen<br />

wurden generalüberholt wie ein<br />

Pipelayer für die Firma RWE, ein Dozer<br />

vom Typ D8 für Vattenfall oder auch ein<br />

100 t schwerer Radlader Cat 992D für die<br />

Felswerke Hannover.<br />

Informationen<br />

ZEPPELIN GmbH<br />

Arantxa Dörrié<br />

Pressesprecherin<br />

Ltg. Unternehmenskommunikation<br />

Tel.: 089/32000-440<br />

Fax: 089/32000-500<br />

e-Mail: Presse@zeppelin.com<br />

bergbau 6/2009 277


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Beförderungen<br />

BV Oberhausen<br />

Walter Koblitz ist ab dem<br />

01.05.2009 als Abteilungsleiter<br />

Maschinentechnik unter Tage auf<br />

dem Bergwerk West tätig.<br />

Bergmannsjubiläen<br />

Juli 2009<br />

25 Jahre<br />

Bergakademie Freiberg<br />

Bernd Sablotny<br />

Lausitzer Braunkohle<br />

Peter Thieme<br />

Recklinghausen<br />

Michael Sprenger<br />

Saar<br />

Manfred Zell<br />

35 Jahre<br />

Brambauer<br />

Ingo Schmeer<br />

Buer<br />

Juergen Hussmann<br />

Ibbenbüren<br />

Wolfgang Koelker<br />

Lausitzer Braunkohle<br />

Frank Kühne<br />

Heidi Rüdiger<br />

Lünen<br />

Ralf Seidel<br />

Moers<br />

Randolf Apostel<br />

Niederrhein<br />

Wolfgang Herting<br />

Recklinghausen<br />

Werner Wolberg<br />

Rheinische Braunkohle<br />

Heinz-Jakob Oellers<br />

Hans-Jürgen Scholl<br />

Saar<br />

Michael Dieudonne<br />

40 Jahre<br />

Clausthal-Asse<br />

Michael Duwe<br />

Reinhard Wallmüller<br />

Dortmund-Nord<br />

Volker Schacke<br />

Nordbayern<br />

Karl-Gerdt Pedall<br />

278 bergbau 6/2009<br />

Mitgliedsjubiläen<br />

<strong>RDB</strong> e.V. 01.07.2009<br />

25 Jahre<br />

Bergkamen<br />

Hans-Jürgen Kreienbrock<br />

Buer<br />

Dieter Knappmann<br />

Essen-Süd<br />

Alfons Senftner<br />

Ibbenbüren<br />

Werner Dierkes<br />

Herbert Donnermeyer<br />

Moers<br />

Michael Schällig<br />

Niederrhein<br />

Harald Schwink<br />

Oberhausen<br />

Friedhelm Lohmann<br />

Utz Walter<br />

Rheinische Braunkohle<br />

Franz-Cornel Cremer<br />

Saar<br />

Martin Becker<br />

Kurt Freimond<br />

Wanne-Eickel<br />

Dietmar Krafzik<br />

35 Jahre<br />

Ahlen-Heessen<br />

Horst Fröbel<br />

Ibbenbüren<br />

Rudolf Recker<br />

Langendreer<br />

Klaus Konieczny<br />

Oberhausen<br />

Günther Lortz<br />

Recklinghausen<br />

Manfred Josch<br />

Rheinische Braunkohle<br />

Franz-Josef Meffert<br />

40 Jahre<br />

Lünen<br />

Johann Ivo<br />

Moers<br />

Herbert Schmitz<br />

Rheinische Braunkohle<br />

Günter Heimann<br />

Karl Löbel<br />

Juergen Ostwald<br />

Hans-Peter Tatzel<br />

Nachruf<br />

Alfred Stromberg, BV Ahlen-Heessen, 75 Jahre<br />

Joachim Bartels, BV Clausthal, Bez.Gr. Harz, 84 Jahre<br />

Rudolf Dunker, BV Clausthal, Bez.Gr. Peine, 81 Jahre<br />

Dieter Kielkowski, BV Hamm, 66 Jahre<br />

Rolf Richter, BV Langendreer, 64 Jahre<br />

Hermann Ossenbach, BV Niederrhein, 85 Jahre<br />

Max Heieck, BV Saar, 76 Jahre<br />

Peter Mohm, BV Saar, 54 Jahre<br />

Der <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, trauert um seine verstorbenen Mitglieder. Unseren toten Kameraden werden<br />

wir stets ein ehrendes Andenken bewahren. Der Hauptvorstand<br />

Saar<br />

Oswald Nothof<br />

Wanne-Eickel<br />

Dietrich Parl<br />

50 Jahre<br />

Clausthal-Oker<br />

Rudolf Koch<br />

Saar<br />

Friedrich Müller<br />

Werra<br />

Karl Schmidt<br />

55 Jahre<br />

Essen-Katernberg<br />

Johann Stratmann<br />

Ibbenbüren<br />

Gustav Brinkmann<br />

Bernhard Bruegge<br />

Alfred Kipker<br />

Hans-Georg Noack<br />

60 Jahre<br />

Niederrhein<br />

Lothar Baron<br />

Geburtstage<br />

Juli 2009<br />

Ahlen-Heessen<br />

Rolf-Peter Gutschke,<br />

50 Jahre, 13.7.<br />

Peter Bourguiguon,<br />

60 Jahre, 22.7.<br />

Bernhard Giess,<br />

60 Jahre, 9.7.<br />

Manfred Graewe,<br />

70 Jahre, 31.7.<br />

Bergkamen<br />

Friedrich Franke,<br />

50 Jahre, 24.7.<br />

Hans-Joachim Wöbbeking,<br />

60 Jahre, 22.7.<br />

Ernst Ganserich,<br />

60 Jahre, 13.7.<br />

Friedhelm Ludwig,<br />

70 Jahre, 29.7.<br />

Hans-Dieter Ambrock,<br />

70 Jahre, 5.7.<br />

Karl-Heinz Römer,<br />

75 Jahre, 26.7.<br />

Brambauer<br />

Hans-Werner Degens,<br />

50 Jahre, 3.7.<br />

Heinrich Lammers,<br />

80 Jahre, 17.7.<br />

Buer<br />

Wilfried Schermuly,<br />

50 Jahre, 19.7.<br />

Clausthal-Helmstedt<br />

Manfred Bischoff,<br />

80 Jahre, 12.7.<br />

Clausthal-Kassel<br />

Günter W. Seibert,<br />

80 Jahre, 11.7.<br />

Clausthal-Peine<br />

Helmut Müller,<br />

75 Jahre, 1.7.<br />

Heinrich Rehren,<br />

80 Jahre, 24.7.<br />

Clausthal-Salzdetfurth<br />

Arno Flindt,<br />

75 Jahre, 2.7.<br />

Clausthal-Salzgitter<br />

Klaus-Dieter Schweike,<br />

50 Jahre, 19.7.<br />

Ernst Gruschka,<br />

75 Jahre, 11.7.<br />

Dorsten<br />

Thomas Pyszny,<br />

50 Jahre, 2.7.<br />

Dortmund-Nord<br />

Gerd Kraeuter,<br />

60 Jahre, 29.7.<br />

Horst Schuetz,<br />

70 Jahre, 29.7.<br />

Heinz Both,<br />

75 Jahre, 20.7.<br />

Karl-Heinz Wulhorst,<br />

85 Jahre, 1.7.<br />

Erdöl und Erdgas Celle<br />

Rainer Richter,<br />

70 Jahre, 20.7.<br />

Essen-Katernberg<br />

Klaus-Dieter Otte,<br />

65 Jahre, 1.7.<br />

Hamm<br />

Heinz Linnepe,<br />

70 Jahre, 27.7.<br />

Klaus Wellerdieck,<br />

70 Jahre, 23.7.<br />

Hermann Raabe,<br />

75 Jahre, 26.7.<br />

Ibbenbüren<br />

Wolfgang Koelker,<br />

50 Jahre, 29.7.<br />

Juergen Kriz,<br />

50 Jahre, 24.7.


BV Bergkamen<br />

Am Samstag, den 22.08.2009, fi ndet der Besuch des Theaterstückes<br />

„Anatevka“ in der Freilichtbühne Hamm-Heessen statt.<br />

Die Abfahrtzeit des Busses ist um 18.00 Uhr von der Gaststätte<br />

„Zum Schrägen Otto“ und um 18.10 Uhr von der Sugambrerstraße<br />

in Oberaden (Parkplatz an den Sportstätten SuS Oberaden).<br />

Der Unkostenbeitrag beträgt 10,- € pro Mitglied und 15,- € pro<br />

Gast. Anmeldeschluss ist der 26.07.2009.<br />

Anmeldungen bei Manfred Kolodziejski, Tel.: 02306/43227 bzw.<br />

Frank Weigelt, Tel.: 02306/54551.<br />

BV Essen-Süd<br />

Am 29.07.2009 fi ndet eine Tagesfahrt mit dem Bus zum „Burgers<br />

Zoo“ in Arnheim/Niederlande statt.<br />

Abfahrt: 09.00 Uhr Heisingen, Schangstraße/Ecke Zöllestinstraße,<br />

09.30 Uhr Ruhrallee, Bushaltestelle Frankenstraße, Fahrtdauer ca.<br />

2 Std.<br />

Programm: Besichtigung der sehr interessanten Zooabteilungen<br />

Busch, Wüste, Savanne, Mangroven und Ozean mit Unterwassertunnel<br />

nach eigenem Ermessen (ohne Führung).<br />

Restaurants und Ruhepunkte sind reichlich vorhanden!<br />

Rückfahrt: Nach Vereinbarung bei der Ankunft<br />

Kostenbeitrag/Meldegebühr betragen 30,- €/Person für Mitglie-<br />

Ralf Lammers,<br />

50 Jahre, 12.7.<br />

Heinrich Hagemann,<br />

70 Jahre, 23.7.<br />

Werner Salmen,<br />

70 Jahre, 19.7.<br />

Langendreer<br />

Klaus Höller,<br />

75 Jahre, 3.7.<br />

Günter Schwartz,<br />

80 Jahre, 26.7.<br />

Lausitzer Braunkohle<br />

Jens Höhna,<br />

50 Jahre, 18.7.<br />

Frank Günzel,<br />

50 Jahre, 2.7.<br />

Klaus Mohnke,<br />

70 Jahre, 6.7.<br />

Lünen<br />

Ernst-August Elchlepp,<br />

75 Jahre, 11.7.<br />

Karl-Heinz Flottau,<br />

80 Jahre, 5.7.<br />

Mitteldeutsche Braunkohle<br />

Andreas Günther,<br />

50 Jahre, 24.7.<br />

Gusti Heine,<br />

65 Jahre, 27.7.<br />

Werner Brzoska,<br />

70 Jahre, 26.7.<br />

Moers<br />

Rudi Pattberg,<br />

50 Jahre, 3.7.<br />

Ulrich Beltz,<br />

70 Jahre, 21.7.<br />

Manfred Stratenhoff,<br />

70 Jahre, 18.7.<br />

Dieter Schulze-Elvert,<br />

70 Jahre, 16.7.<br />

Münster<br />

Georg Kortenbruck,<br />

80 Jahre, 12.7.<br />

Neuhof<br />

Michael Schulz,<br />

50 Jahre, 30.7.<br />

Niels Maiweg,<br />

75 Jahre, 13.7.<br />

Niederrhein<br />

Günter Wesemann,<br />

50 Jahre, 7.7.<br />

Ulrich Bleier,<br />

60 Jahre, 30.7.<br />

Bodo Kreimendahl,<br />

70 Jahre, 21.7.<br />

Richard Papewalis,<br />

70 Jahre, 11.7.<br />

Nordbayern<br />

Wolfgang Alt,<br />

50 Jahre, 11.7.<br />

Oberhausen<br />

Ulrich Kohse,<br />

50 Jahre, 6.7.<br />

Uwe Chudjakov,<br />

50 Jahre, 1.7.<br />

Lothar Bartelt,<br />

70 Jahre, 18.7.<br />

Peißenberg<br />

Solveig Höck,<br />

70 Jahre, 12.7.<br />

Adolf Schreiber,<br />

75 Jahre, 27.7.<br />

Recklinghausen<br />

Heinz Steentjes,<br />

50 Jahre, 26.7.<br />

Norbert Kliewe,<br />

50 Jahre, 16.7.<br />

Rheinische Braunkohle<br />

Michael Schmitz,<br />

60 Jahre, 24.7.<br />

Christian Chone´,<br />

60 Jahre, 3.7.<br />

Peter Brunner,<br />

70 Jahre, 20.7.<br />

Friedrich Molder,<br />

75 Jahre, 27.7.<br />

Saar<br />

Bernd Busch,<br />

50 Jahre, 24.7.<br />

Dietmar Schäfer,<br />

50 Jahre, 24.7.<br />

Alfred Kiemes,<br />

50 Jahre, 23.7.<br />

Walter Geid,<br />

50 Jahre, 20.7.<br />

Aloisius Berwanger,<br />

50 Jahre, 4.7.<br />

Gerhard Bick,<br />

50 Jahre, 4.7.<br />

<strong>RDB</strong>-Veranstaltungen<br />

Hans-Jürgen Schmidt,<br />

65 Jahre, 7.7.<br />

Egbert Scheller,<br />

75 Jahre, 17.7.<br />

Pius-Peter Rettenberger,<br />

75 Jahre, 8.7.<br />

Unna<br />

Helmut Boehme,<br />

80 Jahre, 26.7.<br />

Otto Borchert,<br />

80 Jahre, 26.7.<br />

Wanne-Eickel<br />

Dietmar Krafzik,<br />

60 Jahre, 2.7.<br />

Johann Woldenga,<br />

70 Jahre, 23.7.<br />

Günther Franzen,<br />

70 Jahre, 7.7.<br />

Horst Ramthun,<br />

75 Jahre, 8.7.<br />

Wattenscheid<br />

Werner Dillmann,<br />

75 Jahre, 4.7.<br />

Werra<br />

Dieter Trieschmann,<br />

50 Jahre, 8.7.<br />

Ernst Fischer,<br />

75 Jahre, 31.7.<br />

Westerzgebirge<br />

Gerhard Knittel,<br />

75 Jahre, 29.7.<br />

Der Hauptvorstand des <strong>RDB</strong> e.V. gratuliert seinen Mitgliedern zu den Jubiläen und Geburtstagen mit einem herzlichen „Glückauf“.<br />

Die laminierte „Schreibtischunterlage“ aus dem Beuth-Verlag erfreut<br />

zugleich das Auge und erleichtert die Kommunikation - namentlich<br />

zwischen (Text-)Auftraggebern und (Text-)Auftragnehmern:<br />

59,40 cm x 42,00 cm groß (Format A2) schützt sie die Oberfläche<br />

des Schreibtisches und informiert ihre Nutzer übersichtlich und anschaulich<br />

über die genormten Korrekturzeichen nach DIN 16511.<br />

Die erstmals 1929 festgelegten Regeln für Korrekturzeichen in<br />

DIN 16511 waren zunächst nur für den Verkehr mit Druckereien<br />

und für die innerbetriebliche Anwendung in Druckereien gedacht.<br />

Im Laufe der Zeit wurden die Regeln Allgemeingut, wozu auch ihre<br />

Die Korrekturzeichen stets im Blick –<br />

Schreibtischunterlage nach DIN 16511<br />

der und Gäste, incl. Fahrtkosten und Eintritt.<br />

Anmeldeschluss ist der 15.07.! Gäste sind herzlich willkommen!<br />

Einzahlungen bitte auf unser Konto:<br />

Postbank Essen, Kto-Nr. 55788433, BLZ 36010043.<br />

Fragen richten Sie bitte an: Horst Grote, Tel.: 0201-274555 oder<br />

Günter Ehrhardt, Tel.: 0201-401767<br />

BV Lünen<br />

24. bis 28.06.2009: Besuch beim BV Lausitzer Braunkohle, Bez.Gr.<br />

Jänschwalde<br />

BV Recklinghausen<br />

Am Dienstag, den 14.07.2009 um 18.00 Uhr treffen wir uns zum<br />

Aussenstammtisch am Vereinslokal „Mutter Wehner“. Eine Wanderung<br />

mit anschließendem gemütlichen Zusammensein bei Grillfl<br />

eisch und Getränken ist geplant. Zwecks Disposition bitten wir<br />

um vorherige Anmeldung - wie gewohnt bei Herrn Milewski unter<br />

Tel.: 02365/403019.<br />

BV Siegerland<br />

Der BV macht seine Herbstfahrt am 18.09.2009 zum Schwerspatmuseum<br />

Dreislar. Es fährt ein Bus um 7.40 Uhr ab Burbach über<br />

Siegen, Meggen.<br />

Buchbesprechung<br />

Aufnahme in den Duden beigetragen hat.<br />

Diese praktische „Bürokraft“ sollte folglich auf keinem Schreibtisch<br />

fehlen, sei es in Sekretariaten, Kanzleien oder Universitäten.<br />

Informationen<br />

Beuth Wissen<br />

Schreibtischunterlage<br />

Korrekturzeichen DIN 16511<br />

Herausgeber: DIN Deutsches Institut für Normung e.V.<br />

Beuth Verlag GmbH: Berlin, Wien, Zürich<br />

1.Auflage 2009. 1 Seite A2, 9,50 €, ISBN 978-3-410-17126-3<br />

bergbau 6/2009 279


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

BV Bergakademie Freiberg<br />

Der BV feierte am 22.04.2009<br />

sein 10-jähriges Bestehen<br />

Am 21.04.1999 wurde an der Bergakademie<br />

Freiberg der 45. Bezirksverein<br />

des <strong>RDB</strong> e.V. gegründet. Aus<br />

diesem Anlass hatten wir zu einer<br />

kleinen Feierstunde nach Freiberg<br />

eingeladen. Außer unseren Vereinsmitgliedern<br />

konnten wir mit Freude<br />

auch zahlreiche Gäste begrüßen.<br />

Allen voran unseren 1. Vorsitzenden<br />

des Hauptvorstandes des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

Theo Schlösser, den langjährigen<br />

Schatzmeister des HV und Gründungsförderer<br />

Christfried Seifert,<br />

den Vorsitzenden des BV Mitteldeutsche<br />

Braunkohle Harald Maier und<br />

den Geschäftsführer des BV Lausitzer<br />

Braunkohle Steffen Garbsch.<br />

Der Gründung eines BV vorausgegangen<br />

waren viele Gespräche<br />

mit Mitgliedern des Instituts für<br />

Bergbau, die im Besonderen vom<br />

damaligen HV-Mitglied Eberhard<br />

Scholich initiert wurden, aber auch<br />

alle anderen Vorstandsmitglieder<br />

waren aktiv – 2x Besuch am Institut,<br />

um uns für eine Mitarbeit im<br />

Ring Deutscher Bergingenieure<br />

zu gewinnen.<br />

Auch die benachbarten BV Mitteldeutsche<br />

Braunkohle sowie BV<br />

Westerzgebirge und BV Lausitzer<br />

Braunkohle hatten großen Anteil,<br />

uns Sinn und Zweck, Aufgaben und<br />

Pflichten als Verein Gleichgesinnter,<br />

als angehende und gestandene<br />

Bergleute nahe zu bringen. Das<br />

Interesse, uns für eine Mitarbeit zu<br />

gewinnen, war groß, sind wir doch<br />

durch die Ausbildung junger, künftig<br />

leitender Diplomingenieure für<br />

Bergbau und artverwandter Fachrichtungen<br />

eine der wenigen Einrichtungen,<br />

die Nachwuchs für unsere<br />

Vereinigung gewinnen können.<br />

Dies war uns in der Vorbereitung für<br />

die Gründung des BV so noch nicht<br />

gegenwärtig. Diese Erkenntnis ist<br />

erst mit der Vereinsarbeit langsam<br />

gewachsen.<br />

Auch das Institut für Bergbau hat<br />

die Gründung eines BV an der<br />

Bergakademie unterstützt. Alle<br />

Professoren und viele Assistenten<br />

wurden Mitglied im <strong>RDB</strong> e.V..<br />

So haben sich am Gründungstag<br />

21 „gesetztere“ und „jüngere“<br />

Bergkameradinnen und Bergkameraden<br />

für eine Mitgliedschaft im<br />

<strong>RDB</strong> e.V. interessiert und Antrag<br />

auf Aufnahme gestellt.<br />

Die erste Leitung des neuen BV<br />

auf Vorschlag aus der Versammlung<br />

wurde gewählt.<br />

Es waren die Bergkameraden<br />

Manfred Walde als Vorsitzender,<br />

Herbert Wiesner als Geschäftsführer,<br />

Wolfgang Gaßner als Schatzmeister<br />

und Martin Kreßner als<br />

studentischer Vertreter.<br />

In einer kurzen Rechenschaftslegung<br />

wurden vom Vorsitzenden des<br />

280 bergbau 6/2009<br />

BV Herbert Wiesner auf die Entwicklung<br />

des BV und auf Besonderheiten<br />

der Arbeit im BV eingegangen.<br />

Dabei bildeten 2 Schwerpunkte in<br />

der 10-jährigen Vereinsarbeit eine<br />

besondere Rolle. Zum einen die<br />

Überzeugung und Gewinnung neuer<br />

Mitglieder unter der Studentenschaft<br />

und zum anderen der bergmännische<br />

Erfahrungsaustausch<br />

mit anderen Bezirksvereinen. Bei<br />

der Werbung junger, studentischer<br />

Mitglieder hat sich als besonderer<br />

Vorteil erwiesen, dass ein studentischer<br />

Vertreter in die Leitung des<br />

BV integriert wurde.<br />

Vorsitzender Dr. Herbert<br />

Wiesner bei seiner Ansprache<br />

Da jedoch keinerlei Erfahrungen vorlagen<br />

und vor allem die Funktion des<br />

studentischen Vertreters nirgendwo<br />

richtig definiert bzw. als Beispiel aus<br />

anderen BV bekannt war, mussten<br />

wir uns Schritt für Schritt eine Position<br />

erarbeiten, eine Arbeitsgrundlage<br />

schaffen. Dabei haben wir bald<br />

erkannt, welchen hohen Stellenwert<br />

diese Funktion für unseren BV hat.<br />

Der studentische Vertreter ist das<br />

Bindeglied zwischen den älteren<br />

und den studentischen Mitgliedern<br />

geworden. Er setzt die in den gemeinsamen<br />

Leitungsberatungen beschlossenen<br />

Aktivitäten mit der Leitung<br />

des BV und mit Unterstützung<br />

durch die Mitglieder des Lehrkörpers<br />

und der älteren Jahrgänge in<br />

der Studentenschaft um, schafft Interesse<br />

für ein aktives Vereinsleben<br />

und leistet Überzeugungsarbeit in<br />

den unteren Studienjahren für einen<br />

Beitritt in den <strong>RDB</strong> e.V..<br />

Teilnehmer der Veranstaltung<br />

Dass diese Herangehensweise<br />

und Arbeit richtig war, beweist die<br />

Entwicklung der Mitgliederzahlen<br />

im BV. Waren es mit Gründung 10<br />

Studenten, die Mitglied im <strong>RDB</strong><br />

e.V. wurden, sind es nunmehr ca.<br />

60 Studenten, wobei etwa noch<br />

20 ehemalige Studenten durch<br />

Beendigung ihres Studiums und<br />

Aufnahme einer Arbeit Vollzahler<br />

geworden sind. Außerdem<br />

haben im Laufe der Jahre etwa<br />

15 ehemalige Studenten den BV<br />

gewechselt, da sie am Arbeitsort<br />

verständlicherweise am dortigen<br />

Vereinsleben besser teilhaben<br />

können. In Summe haben wir in<br />

10 Jahren fast 100 junge Mitglieder<br />

gewonnen.<br />

Die Beweggründe, in den <strong>RDB</strong> e.V.<br />

einzutreten, die Überzeugung und<br />

Begeisterung für eine Mitarbeit<br />

im Verein haben die ehemaligen<br />

Studenten Katja Köppe, die Bergkameraden<br />

Sebastian Voigt und<br />

Frank Matthes in einer Meinungsäußerung<br />

mit der Überschrift:<br />

„Was uns bewegte, in den <strong>RDB</strong><br />

e.V. einzutreten“ zum Ausdruck<br />

gebracht.<br />

Zitat:<br />

„Ausschlaggebend war eine Exkursion<br />

zum BV Ibbenbüren, bei<br />

dem wir im Vorfeld einer interessanten<br />

Befahrung des Anthrazitbergwerkes<br />

Ibbenbüren einen<br />

schönen Vereinsabend erleben<br />

konnten. Ein weiterer wesentlicher<br />

Grund war die Möglichkeit zum Erhalt<br />

der Zeitschrift „bergbau“.<br />

Die im BV regelmäßig stattfindenden<br />

Stammtische, Grillabende und<br />

Weihnachtsfeiern tragen zur Pflege<br />

bergmännischer Traditionen und Kameradschaft<br />

bei. Neben Speis und<br />

Trank besteht dort die Möglichkeit<br />

des Erfahrungsaustausches zwischen<br />

älteren und jüngeren Vereinsmitgliedern.<br />

Dies ist unter anderem<br />

Garant dafür, dass ehemalige Mitglieder<br />

des BV nicht vergessen haben,<br />

wo sie herkommen und somit<br />

die Organisation von Exkursionen<br />

zu deren Betrieben unterstützen.<br />

Für uns Studenten ist von Vorteil,<br />

dass seitens des Vorstandes immer<br />

darauf geachtet wird, die finanzielle<br />

Belastung bei Exkursionen so gering<br />

wie möglich zu halten, wofür an<br />

dieser Stelle noch einmal gedankt<br />

werden soll.“<br />

Wie deutlich herauszuhören ist,<br />

spielt die Aufnahme junger Menschen<br />

bei Exkursionen und Erfahrungsaustauschen<br />

bei anderen<br />

Auftritt der Bergparade<br />

BV auch eine wichtige Rolle. Sie<br />

spüren und begreifen, dass der<br />

<strong>RDB</strong> e.V., dass Bergleute eine<br />

Vereinigung sind, die sich nicht<br />

nur auf dem Papier und in Statuten<br />

darstellen, sondern die auch zu ihren<br />

Zielen und Aufgaben stehen,<br />

auf andere zugehen und Unterstützung<br />

geben. Das konnten wir<br />

immer wieder erleben, wenn wir<br />

mit Studenten unterwegs waren.<br />

Seine Beweggründe in den <strong>RDB</strong><br />

e.V. einzutreten hat auch der ehemalige<br />

studentische Vertreter<br />

Simon Bodensteiner zur Jahresversammlung<br />

2008 wie folgt begründet:<br />

„Der <strong>RDB</strong> e.V. ist vor allem für<br />

Studenten eine hervorragende<br />

Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen<br />

und so den Einstieg im Berufsleben<br />

zu erleichtern. Bei fachlichen<br />

Problemen kann man auf den Rat<br />

von praxiserfahrenen Kollegen<br />

zurückgreifen. Aktive Mitarbeit im<br />

Verein bietet jedem die Möglichkeit,<br />

sich in einer Gemeinschaft<br />

effektiv für den Bergbau in der<br />

Öffentlichkeit stark zu machen<br />

und nicht als Einzelkämpfer unterzugehen.<br />

Durch gemeinsame Unternehmungen<br />

wie Exkursionen,<br />

Vorträge, Stammtische entsteht<br />

eine wahrhaft kameradschaftliche<br />

Beziehung nicht nur unter den<br />

Studenten, sondern auch zu den<br />

älteren Mitgliedern. Sich im <strong>RDB</strong><br />

e.V. zu engagieren, ist definitiv eine<br />

lobenswerte Sache“.<br />

Dem ist eigentlich nichts mehr<br />

hinzuzufügen, unsere bisherige<br />

Arbeit hat sich gelohnt, sie war<br />

für unsere jungen Mitglieder überzeugend.<br />

Hoffen und wünschen<br />

wir, dass uns dies auch in Zukunft<br />

gelingt.<br />

Der zweite Aspekt unserer Vereinsarbeit<br />

steht vor allem mit dem<br />

Bekanntheitsgrad der Bergakademie,<br />

der Stadt Freiberg mit ihrer<br />

über 800-jährigen Stadt- und<br />

Bergbaugeschichte in Verbindung.<br />

In den zurückliegenden 10<br />

Jahren haben wir Exkursionen<br />

mit Erfahrungsaustausch zu 7 BV<br />

durchgeführt, 9 BV waren unsere


Gäste in Freiberg, wobei einige BV<br />

mehrmals in Freiberg und wir einige<br />

Male bei anderen BV waren.<br />

In über 50 Beiträgen in unserer<br />

Fachzeitschrift „bergbau“ berichteten<br />

wir in dem 10jährigen Bestehen unseres<br />

BV über unser Vereinsleben,<br />

über Exkursionen durch studentische<br />

Mitglieder, über Fachtagungen<br />

und Fachgebiete, über Ergebnisse<br />

in Forschung und Lehre, über die TU<br />

Bergakademie Freiberg sowie über<br />

Geschichte und Bergbau in und um<br />

Freiberg.<br />

Im besonderen Maße legten wir<br />

auch Wert darauf, dass unsere studentischen<br />

Mitglieder sich durch<br />

eigene Beiträge in unserer Fachzeitschrift<br />

darstellten und auf sich<br />

und ihre Studienergebnisse aufmerksam<br />

machten.<br />

Als hervorzuhebendes Beispiel<br />

sei an dieser Stelle genannt:<br />

Der Beitrag „Auf ein Wort“ in der<br />

„bergbau“ 1/2003 von den ehemaligen<br />

Studenten Joachim Gerbig,<br />

Sven Kube, Steffen Päßler,<br />

Dirk Weigert und Pia Werner, in<br />

dem sich die Studenten zur Mitgliedschaft<br />

im <strong>RDB</strong> e.V., zu ihrem<br />

Bergbaustudium und zum Bergbau<br />

selbst bekannten.<br />

In einer Festschrift zum 10. Jahrestag<br />

unseres BV, die auf der<br />

Grundlage einer jährlich geführten<br />

Chronik basiert, ist in Wort und<br />

Bild festgehalten, was zum einen<br />

Inhalt und Ergebnis unserer Vereinsarbeit<br />

und zum anderen die<br />

Besonderheiten und Entwicklung<br />

des BV ausmachen.<br />

Die Entwicklung unseres BV von<br />

1999 bis 2009 hat gezeigt, dass wir<br />

durch die Arbeit im Verein, durch<br />

unser Auftreten und die Pflege bergmännischer<br />

Traditionen im Verein<br />

selbst, aber auch nach außen hin<br />

viel Aufmerksamkeit, Ansehen und<br />

Anerkennung erlangt haben.<br />

Es ist uns gelungen, durch ein alle<br />

ansprechendes Vereinsleben junge<br />

und ältere Mitglieder zusammenzuführen.<br />

Gerade für unsere studentischen<br />

Mitglieder ist der <strong>RDB</strong> e.V. ein<br />

Ort für die Bestärkung ihrer Wahl,<br />

Bergbau und artverwandte Fachgebiete<br />

als Studienfach und spätere<br />

Berufsausübung gewählt zu haben.<br />

Sie können sich profilieren und fühlen<br />

sich nicht allein gelassen. In<br />

vielen Äußerungen, in Beiträgen in<br />

der „bergbau“ udgl. haben sie das<br />

hinreichend belegt.<br />

Wir tun gut daran, dieses Klima, das<br />

Vertrauen in uns „Ältere“ und in ihren<br />

Berufswunsch auch weiterhin zu fördern<br />

und aufrecht zu erhalten. Dabei<br />

ist dieser Wunsch nicht allein durch<br />

die Tatsache getragen, den Schwund<br />

in den Mitgliederzahlen des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

zu stoppen bzw. ein wenig zu verlangsamen,<br />

sondern immer wieder<br />

junge Menschen für einen Beruf im<br />

Bergbau zu begeistern, weil dazu<br />

berg<br />

bau<br />

Zeitschrift für<br />

Rohstoffgewinnung,<br />

Energie, Umwelt<br />

Of� zielles Organ<br />

des <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure<br />

Makossa Druck und Medien GmbH<br />

Pommernstraße 17, 45889 Gelsenkirchen<br />

Tel.: 02 09/9 80 85-0,<br />

Fax: 02 09/9 80 80-85<br />

e-Mail: druck.medien@makossa.de<br />

Internet: makossa.de<br />

e-Mail „Redaktion“:<br />

in Essen: bergbau@rdb-ev.de<br />

In Gelsenkirchen: bergbau@makossa.de<br />

die unabdingbare Notwendigkeit besteht,<br />

was viele aus Politik und anderen<br />

Gründen nicht verstehen wollen<br />

und dürfen. Dort ist oft Profilierung<br />

ihrer eigenen Person wichtiger als<br />

gesamtwirtschaftliches Denken und<br />

zukunftsorientierte Verantwortung.<br />

Mit diesen Grundideen sind wir<br />

1999 zur Gründung unseres BV<br />

als Leitung angetreten und haben<br />

unseren Möglichkeiten entsprechend<br />

versucht, diesen Aufgaben<br />

gerecht zu werden.<br />

Hoffen und wünschen wir uns alle,<br />

dass der seit Gründung unseres Vereins<br />

im Jahr 1999 beschrittene Weg<br />

auch weiterhin den Bedingungen<br />

und Zielstellungen entsprechend erfolgreich<br />

zum Wohle unserer Bergkameradinnen<br />

und Bergkameraden<br />

in unserem Verein und des Rings<br />

Deutscher Bergingenieure fortgesetzt<br />

wird.<br />

Mit steigender Anzahl von Studenten,<br />

die wieder Bergbau studieren<br />

wollen, wird auch unser BV noch<br />

an Bedeutung gewinnen.<br />

Theo Schlösser bei seinem<br />

Grußwort<br />

Der 1.Vorsitzende des Hauptvorstandes<br />

des <strong>RDB</strong> e.V., Theo Schlösser<br />

würdigte in seinem Grußwort<br />

die geleistete Arbeit im BV und im<br />

Besonderen die Erfolge in der Überzeugung<br />

und Begeisterung von Studenten,<br />

Mitglied im Ring Deutscher<br />

Tatsächlich verbreitete<br />

Aufl age im<br />

Jahresdurchschnitt<br />

10.000 Exemplare<br />

monatlich<br />

Anzeige<br />

Bergingenieure zu werden. Dazu<br />

sprach er auch die Glückwünsche<br />

und den Dank des Hauptvorstandes<br />

aus.<br />

Abschließend sei noch erwähnt,<br />

dass am gleichen Tag (22.04.2009)<br />

die Jahresversammlung für 2008 mit<br />

Rechenschaftsbericht, Arbeitsprogramm<br />

2009 und der Kassenbericht<br />

für 2008 durchgeführt und bestätigt<br />

wurden.<br />

48 Mitglieder des BV nahmen an<br />

der Jahresversammlung und Feierstunde<br />

zum 10-jährigen Bestehen<br />

teil. Einen besonderen Höhepunkt<br />

stellte die Präsentation von 14 Gewerken<br />

und Repräsentanten der<br />

Freiberger Bergparade der Freiberger<br />

Saxonia-Stiftung dar. Für alle<br />

Teilnehmer eine Lehrstunde über<br />

die Bergparade, die mit dem Glückauf-Lied<br />

und einem Bergschnaps<br />

ihren Abschluss fand.<br />

Ein herzliches Glückauf für die<br />

weitere Arbeit im BV Freiberg.<br />

Dr. Herbert Wiesner<br />

BV Bergkamen<br />

Am Mittwoch, dem 06.05., nahm<br />

der BV an der Kreisrundfahrt<br />

des Kreises Unna unter Führung<br />

von Wolfgang Patzkowsky von der<br />

Hansetouristik Kreis Unna teil. Die<br />

Rundfahrt begann in Bergkamen<br />

ging durch Unna bis nach Fröndenberg<br />

ins Ruhrtal. Im Ruhrtal wurde<br />

dann, in Fröndenberg-Warmen, das<br />

Wasserwerk der Stadtwerke Hamm,<br />

besichtigt.<br />

Obwohl die Lippe durch Hamm fließt,<br />

muss die Stadtwerke Hamm das<br />

Trinkwasser von der Ruhr holen, weil<br />

das Lippewasser so salzig ist, dass<br />

es nur durch teure und komplizierte<br />

Aufbereitungsmaßnahmen trinkbar<br />

gemacht werden kann. Außerdem<br />

sind die Bodenverhältnisse an der<br />

Lippe zur Wassergewinnung nicht<br />

<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

geeignet. Als sich die Hammer Bürgerschaft<br />

im Jahre 1887 entschloss,<br />

ihre mittelalterlichen Einzelbrunnen<br />

zugunsten einer zentralen Wasserversorgung<br />

aufzugeben, kam zur<br />

Wassergewinnung nur das Ruhrtal<br />

in Frage.<br />

Am 03.03.1887 ging das erste<br />

Wasserwerk in Wimbern in Betrieb.<br />

Es bestand im Wesentlichen<br />

aus 3 Brunnen, in denen sich das<br />

Grundwasser sammelte. Dampfpumpen<br />

beförderten es über eine<br />

Wasserleitung nach Hamm.<br />

Zunehmender Wasserbedarf erforderte<br />

bereits 45 Jahre später<br />

ein größeres Wasserwerk. Dieses<br />

wurde auf den Ruhrwiesen in<br />

Fröndenberg - Warmen errichtet.<br />

Seit der Eröffnung, am 15.08.1932,<br />

folgte eine lange Kette von Investitionen<br />

bis in die Gegenwart.<br />

Unterirdische Speicher in Berge<br />

wurden gebaut, die Transportleitungen<br />

modernisiert und erweitert.<br />

Auch das Verteilungsnetz in<br />

der Stadt Hamm hat sich enorm<br />

ausgedehnt. Von 17 km im Jahre<br />

1887 bis heute auf eine Länge<br />

von ca. 900 km. Das kostete der<br />

Stadt Hamm in den Jahren rund<br />

60 Mio. €.<br />

Wo früher die Stadt Hamm nur<br />

mit Trinkwasser beliefert wurde,<br />

werden heute von der Stadtwerke<br />

Hamm die Orte Uentrop, Vöckinghausen,<br />

Wiescherhöfen, Pelkum,<br />

Lerche, Sandbochum und Herringen<br />

beliefert. Für die Pflege<br />

und den Ausbau der Wasserversorgung<br />

wenden die Stadtwerke<br />

Hamm ca. 5 Mio. € jährlich auf.<br />

Ein Vorteil für das Wasserwerk ist,<br />

dass in Fröndenberg - Warmen, die<br />

Natur noch intakt ist, denn hier an<br />

ihrem Oberlauf ist die Ruhr noch<br />

einer der saubersten Flüsse Europas.<br />

Auch strenge Bestimmungen<br />

zum Schutze der Landschaft rund<br />

um das Wasserwerk garantieren<br />

dafür, dass dies weiter so bleibt.<br />

Die Ruhr hat auch den Vorteil, dass<br />

genügend Wasser immer vorhanden<br />

ist, denn sie wird gespeist von<br />

zahlreichen Nebenflüssen und Bächen.<br />

Ein riesiges Speichersystem<br />

von großen Talsperren (Möhne-,<br />

Sorpe- und Biggetalsperre) sorgen<br />

selbst in trockenen Sommern<br />

für einen gleich bleibenden Ausgleich<br />

zwischen Wassermangel<br />

und Versorgungsüberschuss. Das<br />

Verfahren zur Trinkwassergewinnung<br />

im Wasserwerk Warmen ist<br />

der Natur abgeschaut und der natürlichen<br />

Grundwasserbildung am<br />

nächsten. Das Ruhrwasser ist von<br />

so hoher Güte, dass es fast gar<br />

nicht aufbereitet werden braucht.<br />

Pumpen saugen das Wasser aus<br />

der Ruhr und leiten es in ein Beruhigungsbecken,<br />

wo sich grobe<br />

Bestandteile in aller Ruhe absetzen<br />

können.<br />

bergbau 6/2009 281


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Mitglieder des BV vor dem Wasserwerk Warmen der Stadtwerke<br />

Hamm<br />

Nach der Vorreinigung fließt das<br />

Wasser weiter in die acht offenen<br />

Filterbecken. In den Kaskaden<br />

reichert es sich vorher mit Sauerstoff<br />

an. Stufe für Stufe holt es<br />

sich neue Kraft, bevor es in den<br />

Sand- und Kiesschichten der Filterbecken<br />

versickert und sich dabei<br />

selbst auf vollkommen natürliche<br />

Weise reinigt, ohne jegliche<br />

Zusatzstoffe.<br />

Ein wenig Hilfe braucht die Natur<br />

dennoch, denn die Poren, der feinen<br />

Sandschichten, setzen sich<br />

im Laufe der Zeit zu und es bilden<br />

sich Algen und Moos. Daher<br />

muss alle 6 Monate der Sand aus<br />

den Becken entfernt und gereinigt<br />

werden.<br />

Das Wasser sammelt sich tief in<br />

der Erde auf felsigem Grund („Sikkergalerie“),<br />

um dann in durchlöcherte<br />

Betonrohre („Drainagerohre“)<br />

unterirdisch weiter zu fließen.<br />

In 2 Sammelbrunnen tritt dann das<br />

Wasser wieder, als reiner Trinkwasserquell,<br />

an die Oberfläche.<br />

Dann wird das Wasser die natürliche<br />

Kohlensäure entfernt, damit<br />

die Wasserrohre, die es weiter<br />

transportieren nicht rosten. Als<br />

nächster Schritt wird dem Wasser<br />

eine geringe Menge von gesundheitlich<br />

unbedenklichem Chlordioxid,<br />

um es Keimfrei zu halten,<br />

zugefügt. Wenn das Wasser so<br />

weit „Transport fähig“ ist wird es<br />

durch starke Kreiselpumpen zum<br />

Haarstrang hochgefördert. Von<br />

dort fließt das Trinkwasser über<br />

20 km in natürlichem Gefälle von<br />

allein weiter zu den Wassertürmen<br />

in Berge und dann hinein in das<br />

Verteilernetz im Hammer Stadtgebiet.<br />

Nach rund 2 h im Wasserwerk wurde<br />

noch, in Fröndenberg-Warmen,<br />

die Hofkäserei Wellie angefahren.<br />

Durch den Überschuss in der<br />

Milchproduktion entschloss sich<br />

die Familie Wellie für sich erst<br />

selber, im Jahr 1989, Butter und<br />

Quark nach altbewährten Rezepten<br />

herzustellen. Die ersten Eigenerzeugnisse<br />

fanden bald auch<br />

ihre Anhänger im Freundes- und<br />

Bekanntenkreis.<br />

Die Nachfrage nach diesen ge-<br />

282 bergbau 6/2009<br />

sunden Naturprodukten stieg zusehends.<br />

Auch nach neuen Köstlichkeiten<br />

wurde verlangt, so kamen Joghurt,<br />

Frischkäse und andere Käsesorten<br />

hinzu. Schließlich errichtete die<br />

Familie auf dem Hof eine Käserei,<br />

in deren hellen und hygienischen<br />

Räumen nun jeden Tag frisch die<br />

leckeren und gesunden Naturprodukte<br />

hergestellt werden. Diese<br />

Herstellung aber basiert noch immer<br />

auf den bewährten Rezepten<br />

altüberlieferter Handwerkstradition<br />

ohne Zugabe zum Beispiel von<br />

Bindemitteln, Geschmacksverstärkern,<br />

Farbstoffen und Nitratsalzen.<br />

Nach der Geschichte von der Entstehung<br />

der Hofkäserei, zeigte die<br />

Chefin Frau Wellie die Herstellung<br />

von Käse. Zuerst werden der morgenfrischen<br />

31°C warmen Milch<br />

Milchsäurebakterien und Lab gegeben.<br />

Wenn die Milch nach ungefähr<br />

1 h dick ist, wird sie mit einer<br />

Käseharfe in Würfel geschnitten,<br />

damit die Molke austreten kann.<br />

Die Dickmilchwürfel werden mit<br />

dem Rührwerk in Bewegung gehalten<br />

und durch den andauernden<br />

Molkeaustritt immer fester, diese<br />

wird als Käsebruch bezeichnet.<br />

Ist die richtige Konsistenz erreicht,<br />

wird der Bruch in Käseformen abgefüllt<br />

und unter der Käsepresse<br />

gepresst, damit der Laib seine<br />

richtige Form erlangt und überschüssige<br />

Molke ablaufen kann.<br />

Nun muss der Käse noch ins Salzbad.<br />

Hier bekommt er seine Rinde<br />

und kann Salz zur Geschmacksbildung<br />

aufnehmen. Nach 1 bis 2<br />

Tagen, je nach Größe, wird er in<br />

den Reiferaum gebracht. Hier reift<br />

er auf Kiefernbrettern, je nach<br />

Sorte 3 Wochen bis zu mehreren<br />

Jahren. Je länger der Käse reift,<br />

desto aromatischer wird er. Während<br />

seiner Reife wird er ständig<br />

gedreht und gepflegt.<br />

Nachdem die Mitglieder erfuhren<br />

wie der Käse hergestellt wird, wurde<br />

anschließend ordentlich probiert<br />

und vor der Heimfahrt nach<br />

Bergkamen auch noch in der Hofkäserei<br />

einige Käsesorten, Butter<br />

und Joghurt eingekauft.<br />

Manfred Kolodziejski<br />

BV Buer<br />

Am 02.05. machten sich 58 Teilnehmer<br />

auf um mit unseren Wanderwarten<br />

K.H. Bonowski und D.<br />

Hörter ins Münsterland zu fahren.<br />

Mit den Bussen fuhr die Gruppe<br />

zum Start der Wanderung in der Nähe<br />

von Schloss Raesfeld. Eine der<br />

schönsten Schlossfreiheiten Westfalens.<br />

Das ehemalige Residenzschloss<br />

des Reichsgrafen Alexander<br />

ll. von Velen wurde in der Zeit<br />

von 1643 bis 58 gebaut. Von den<br />

ehemals 4 Flügeln stehen heute<br />

noch der Westflügel mit seinem imposanten<br />

stufenförmigen Turm und<br />

Die Gruppe vor dem „Gasthof Marienthal“<br />

der angrenzende Altbau (ehemalige<br />

mittelalterliche Burg der Ritter von<br />

Raesfeld). In der Vorburg richtete<br />

Alexander in dem sog. Sterndeuterturm<br />

ein Observatorium ein. Die<br />

hinter dem Wall und an der Gräfte<br />

liegende dörfliche Schlossfreiheit<br />

zählt zu den schönsten in Westfalen.<br />

Heute Sitz der Handwerksorganisation<br />

NRW.<br />

Durch den Schlosspark, ein weitläufiges<br />

Mischwaldgebiet, mit Waldlehrpfad<br />

und Teichen kam die Gruppe<br />

nach 2,5 km zur Ruine einer alten<br />

Wassermühle mit Picknickplatz und<br />

Schutzhütte. Hier wurde eine Rast<br />

eingelegt und Aufbautropfen gereicht.<br />

Wegen des „Mühlenzwanges“ mussten<br />

die Kötter im Herrschaftsgebiet<br />

des Schlossherrn jahrzehntelang<br />

ihr Korn auch in dieser Mühle mahlen<br />

lassen. Nachdem Anfang des<br />

19. Jahrhundert der Mühlenzwang<br />

entfiel, mieden die Bauern immer<br />

mehr die Mühlen im Tiergarten und<br />

ließen ihr Korn in den Windmühlen<br />

vor dem Dorf Raesfeld mahlen. Mitte<br />

des 19. Jahrhunderts wurde der<br />

Mahlbetrieb in der „Grossen Mühle“<br />

eingestellt. Das Gebäude blieb<br />

noch lange Jahre ungenutzt stehen,<br />

verfiel aber immer mehr. Auf<br />

verkehrsfreien Wegen, oft am Ufer<br />

der Issel entlang, ging die Wanderung<br />

weiter um nach ca. 3,5 km über<br />

Schaddenbrock und Neuenhof, die<br />

zweite Rast einzulegen.<br />

Die dritte Etappe führte 3 km durch<br />

das Waldgebiet der Hohen Mark<br />

nach Marienthal an der Issel. Auch<br />

wenn Marienthal der kleinste Ortsteil<br />

der Gemeinde Hamminkeln ist, hat<br />

es sich vom Bauerndorf zu einem<br />

weit über die Grenzen der Gemeinde<br />

bekannten Kunst- und Kulturzentrum<br />

entwickelt. Die Freizeitmöglichkei-<br />

ten die Marienthal bietet locken viele<br />

von weit her in das idyllische Dorf<br />

an der Issel. Die alte Kirche und das<br />

Kloster mit seinen Wanderwegen<br />

rund um Marienthal schaffen eine<br />

besondere Atmosphäre. Die anerkannte<br />

gute Gastronomie oder die<br />

originellen Geschäfte, welche Antiquitäten,<br />

Kunst, oder andere interessante<br />

Dinge zum Stöbern in sich<br />

bergen, tragen ihren Teil dazu bei.<br />

Unsere Frauen ließen es sich nicht<br />

nehmen, nach dem gemeinsamen<br />

Mittagessen im „Marienthaler Gasthof“,<br />

in den Geschäften zu stöbern.<br />

Alle Teilnehmer waren sich einig,<br />

dass unsere Wanderwarte, natürlich<br />

mit Unterstützung ihrer Frauen, die<br />

für das schöne Wetter zuständig waren,<br />

eine vorzügliche Wanderstrekke<br />

ausgesucht hatten, die selbst mit<br />

Kinderwagen zu meistern war.<br />

Josef Wielens<br />

BV Hamm<br />

Den Auftakt zu den diesjährigen<br />

Erfahrungsaustauschen machten<br />

die Bergingenieure des BV am<br />

29.04.2009 in Essen.<br />

Es stand der Besuch des Ruhrverbandes<br />

an. Markus Rüdel, Chef der<br />

Außenkommunikation, empfing uns<br />

in der „historischen Sammlung der<br />

Ruhrwasserwirtschaft“ in Essen-<br />

Rellinghausen. Hier in unmittelbarer<br />

Nähe der ehemaligen Schachtanlage<br />

Langenbrahm 2 (Übernahme<br />

des Schachtes „Schnabel ins<br />

Osten“ 1910 von Langenbrahm)<br />

steht auf dem Gelände der einstigen<br />

Kläranlage Essen-Rellinghausen<br />

ein Seminar- und Informationszentrum<br />

des Ruhrverbandes.<br />

Herr Rüdel erklärte uns die historische<br />

Vergangenheit von Ruhrtalsperrenverein<br />

und Ruhrverband,<br />

die seit 1938 eine gemeinsame<br />

Geschäftsführung hatten und 1990<br />

fusionierten.<br />

Der Ruhrverband betreibt heute mit<br />

etwa 1 100 Mitarbeitern Talsperren<br />

mit ca. 500 Mio. m³ Stauvolumen,<br />

die die stark schwankenden Wasserstände<br />

in der Ruhr vergleichmäßigen,<br />

stellt Trinkwasser in bester<br />

Qualität für etwa 5 Mio. Menschen<br />

bereit und klärt mit ungefähr 80<br />

modernen Abwässernanlagen die<br />

Abwässer aus Haushalten und<br />

Industrie. Er ist eine Körperschaft<br />

des öffentlichen Rechts, Mitglieder<br />

sind Städte und Kommunen.


Ein Rundgang durch die historische<br />

Sammlung schloss sich an:<br />

Bilder, Exponate und Hinweise auf<br />

das Lebenswerk von Karl Imhoff<br />

und Otto Intze werden dargestellt.<br />

(Hochinteressant! Anmeldung unter<br />

Tel.: 0201-1781161 möglich)<br />

Nach den Informationen ging es<br />

nach „vor Ort“. Die neugebaute Kläranlage<br />

Essen-Süd, 2005 fertiggestellt,<br />

in den Ruhrauen etwas südlich<br />

von Schacht Heinrich 3 (Teufbeginn<br />

1957) gelegen, war das Ziel. Stefan<br />

Staske, technischer Leiter des Regionalbereichs<br />

West, empfing uns<br />

und informierte a) über die Funktionsweise<br />

einer mechanisch-biologischen-chemischen<br />

Kläranlage<br />

und b) über die Leistungsdaten der<br />

Kläranlage Essen-Süd.<br />

In der Kläranlage wird das Abwasser<br />

von 135 000 Einwohnern geklärt,<br />

der Trockenwetterzufluss beträgt<br />

675 l/s, der maximale Regenwetterzufluss<br />

1 500 l/s. In der Reihenfolge<br />

Rechen- Sandfang- Vorklärung- Belebung-<br />

Nachklärung- Schönungsteich<br />

werden etwa 95 % aller Verunreinigungen<br />

aus dem Wasser<br />

entfernt und das gereinigte Wasser<br />

der Ruhr zugeführt. Brennbare Klärschlämme<br />

werden vorbehandelt,<br />

dann verbrannt (u.a. in Werdohl),<br />

nicht brennbare Verunreinigungen<br />

werden deponiert.<br />

9 Mitarbeiter betreuen die normalerweise<br />

vollautomatisch laufende<br />

Anlage, aber viele Milliarden weiterer<br />

„ Mitarbeiter“ (Mikroorganismen)<br />

sind im Bereich der 3 Kaskadenbelebung<br />

tätig.<br />

Hier unser Dank an den Ruhrverband<br />

und seine Mitarbeiter, die<br />

uns einen Blick hinter die Kulissen<br />

gewährt haben.<br />

Nachrichtlich das Ergebnis des<br />

ersten Kegelfrühschoppens in<br />

2009. Erwähnenswert ist, dass<br />

der Verfasser selbst mitgekegelt<br />

hat, mit seinem ersten Wurf „alle<br />

Neune“ holte und die versammelten<br />

Kegelprofis von „wahrscheinlicher<br />

Sabotage an der Bahn oder<br />

den Kugeln“ sprachen.<br />

Hier die Ergebnisse:<br />

● Bahn 1: G. Kostistansky 31 Holz<br />

● Bahn 2: O. Scharein 30 Holz<br />

● Bahn 3: J. Bühlhoff 33 Holz<br />

● Bahn 4: K.-P. Bilges 34 Holz<br />

Der Gesamtsieger wurde O.<br />

Scharein mit 46 Holz.<br />

Michael Rost<br />

BV Langendreer<br />

Mitgliederversammlung am<br />

20.03.2009<br />

Der 1. Vorsitzende Jürgen Korten<br />

eröffnete die Versammlung mit der<br />

Begrüßung von 32 Mitgliedern.<br />

Die anschließende Totenehrung galt<br />

den im letzten Jahr verstorbenen<br />

Kameraden Manfred Gellisch, Kurt<br />

Hülsmann, Friedrich-Wilhelm Loer,<br />

Werner Rathey, Kurt Schürenkämper<br />

und Otto Schumacher.<br />

Die Tagesordnung zur Mitgliederversammlung<br />

und das Protokoll der<br />

letzten Versammlung waren den<br />

Mitgliedern mit der Einladung zugesandt<br />

worden und wurden ohne<br />

Gegenstimme genehmigt. Die Geschäftsführerin<br />

Marlies Grigo verlas<br />

den allgemeinen Jahresbericht,<br />

der von der Versammlung einstimmig<br />

gebilligt wurde. Anschließend<br />

konnte der Kassierer Manfred Bekker<br />

über eine positive Kassenlage<br />

berichten. Die Kasse wurde von<br />

den Kassenprüfern Markus Jetten<br />

und Friedhelm Ludwig geprüft und<br />

rur einwandfrei befunden.<br />

Zm Versammlungsleiter für die<br />

Wahl des 1. Vorsitzenden würde<br />

Kurt Bendler gewählt. Daraufhin<br />

wurde Jürgen Korten erneut einstimmig<br />

gewählt. Zudem wurde<br />

Kamerad Roland Ziarnetzky für<br />

den bisherigen 2. Geschäftsruhrer<br />

Reinhold Adamczak gewählt, und<br />

der 2. Kassierer Walter Hilligweg<br />

wurde ohne Gegenkandidat in seinem<br />

Amt bestätigt.<br />

Als Kassenprüfer für das Geschäftsjahr<br />

2009 wurden Friedhelm<br />

Ludwig und Paul Stahl sowie<br />

Kurt Bendler als Ersatzmann einstimmig<br />

gewählt.<br />

Eugen Knoblauch stellte sich als<br />

Vertrauensmann wieder zur Verfügung<br />

und wurde ebenfalls einstimmig<br />

bestätigt. Außerdem wurde<br />

ein Festausschuss mit den Kameraden<br />

Waldemar Hoppe, Markus<br />

Jetten und Eberhard Linka ins Leben<br />

gerufen.<br />

Das Vereinslokal, „Haus Rogge“,<br />

wurde sowohl von allen Mitgliedern<br />

als auch von der Wirtin, Frau Rogge,<br />

bestätigt.<br />

Der 1. Vorsitzende verlas zum TOP<br />

„Verschiedenes“ Weihnachtsgrüße<br />

unseres Kameraden Heinz Busch<br />

aus Cooper Pedy, Australien.<br />

Weil die Kameraden Hans-Joachim<br />

Gruschwitz und Jörg Habicht an der<br />

Barbarafeier und der offiziellen Jubilarehrung<br />

nicht teilnehmen konnten,<br />

wurden sie nachträglich geehrt.<br />

In seinem Schlusswort bedankte<br />

sich der Vorsitzende bei allen Mitgliedern<br />

für die konstruktive Zusammenarbeit<br />

und bat um rege Teilnahme<br />

am Vereinsleben.<br />

Hans-Jürgen Lewer<br />

BV Moers<br />

Damentour<br />

Eine fröhliche Runde munterer<br />

Damen startete am 07.05.2009 zu<br />

ihrem diesjährigen Tagesausflug.<br />

Am frühen Morgen ging es los in<br />

Richtung Soest, dem Ausflugsziel.<br />

Wie jedes Jahr wurden die Damen<br />

wieder von Ingrid Stratenhoff,<br />

Hiltraud Orthaus und Anneliese<br />

Gomolla auf der Fahrt verwöhnt.<br />

Kaffee und ein Sektfrühstück sorgten<br />

schon für gute Laune. Manfred<br />

Stratenhoff und Walter Krumm begleiteten<br />

die Damen und nahmen<br />

es auf sich den Ausflug zu organisieren.<br />

Wir können nur jedes Mal<br />

tausend Dank sagen und freuen<br />

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<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

uns schon auf das nächste Jahr.<br />

Soest liegt am Südrand des Münsterlandes.<br />

Die fruchtbare Soester<br />

Börde kennzeichnet die Region.<br />

Schon in der Frühsteinzeit vor ungefahr<br />

5000 Jahren wurde dort gesiedelt.<br />

Die Stadtführerin erzählte,<br />

schon Adam und Eva, als sie aus<br />

dem Paradies vertrieben wurden<br />

und eine Bleibe suchten, kamen<br />

dort vorbei. Adam sah das schöne<br />

Land und sagte zu Eva „hier ist es<br />

fruchtbar, hier bleiben wir.“ Eva antwortete<br />

brav:“ So ist‘s.“ So soll der<br />

Name der Stadt entstanden sein.<br />

Heute zählt Soest über 46 000<br />

Einwohner und wurde schon 836<br />

geschichtlich erwähnt. Einige Km<br />

weiter südlich beginnt der Höhenzug<br />

des Sauerlandes, die „Haar“.<br />

Zur ansässigen Industrie gehören<br />

Metallverarbeitung, Möbel, Elektro<br />

und Bekleidung.<br />

Das mittelalterliche Stadtbild blieb<br />

trotz schwerer Schäden im 2. Weltkrieg<br />

erhalten. Zu den historischen<br />

Sehenswürdigkeiten gehören der<br />

in Grünsandstein gebaute romanische<br />

Sankt-Patrokli-Dom aus<br />

dem 10. bis 13. Jahrhundert und<br />

die gotische Hallenkirche Sankt<br />

Maria zur Wiese aus dem 14. bis<br />

15. Jahrhundert. Beides ist eine<br />

Führung wert. Die Soester sind<br />

Die Damen des BV vor dem Kochstudio der Firma Berndes<br />

stolz auf ihre fast vollständig erhaltene<br />

Stadtumwallung. Noch heute<br />

kann man die Mauer zu Fuß umwandem<br />

und die schöne Aussicht<br />

auf die grüne Altstadt genießen.<br />

Uralte, riesige Bäume bestimmen<br />

das Stadtbild. Ein Gang durch die<br />

kleinen Gassen ist ein Erlebnis zur<br />

Zeit der Baumblüte im Frühjahr.<br />

Die liebevoll restaurierten Fachwerkhäuser<br />

sind beeindruckend und erinnern<br />

an gemütliche Zeiten.<br />

Das schmackhafte Mittagessen haben<br />

wir im Restaurant „Zwiebel“,<br />

einer alten Brauerei genossen. Anschließend<br />

besuchten wir die Firma<br />

Berndes bei Arnsberg. Bratpfannen<br />

Kochtöpfe, Woks und sämtliches Küchenzubehör<br />

gab es zu sehen und<br />

zu kaufen. Im Kochstudio wurden wir<br />

informiert und beraten und durften<br />

Probeessen. Es war lustig. Danach<br />

durfte man so richtig Geld ausgeben.<br />

So wurden die Küchenschränke zuhause<br />

wieder aufgefüllt.<br />

bergbau 6/2009 283


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Schon Tradition ist das Abschiedsgeschenk<br />

am Ende des Ausflugs.<br />

Von unseren 3 guten Feen, die<br />

uns während des Tages verwöhnt<br />

hatten, erhielt jede Dame ein selbst<br />

gebasteltes Geschenk. Das ist bestimmt<br />

nicht selbstverständlich, wo<br />

Handarbeiten doch so zeitaufwändig<br />

sind.<br />

Die Fahrt nach Hause verlief reibungslos,<br />

dank Christian, unserem<br />

netten Busfahrer. Allen, die<br />

dazu beigetragen haben, dass es<br />

ein schöner Tag wurde, sagen wir<br />

herzlichen Dank.<br />

Hedi Scholz<br />

BV Neuhof<br />

Frühlingsfest 2009<br />

Am Samstag, dem 09.05.2009 fand<br />

im „Landgasthof Schmitt“ in Neuhof<br />

das Frühlingsfest des BV statt.<br />

Der 1. Vorsitzende Rolf Schad begrüßte<br />

auf der gut besuchten Veranstaltung<br />

neben den Mitgliedern mit<br />

ihren Partnern auch die diesjährigen<br />

Jubilare mit ihren Ehefrauen.<br />

Nach dem reichhaltigen und guten<br />

Buffet, eröffnete der 1. Vorsitzende<br />

den offiziellen Teil der Veranstaltung<br />

mit einem kleinen Rückblick<br />

auf die Entstehung des Bergbaus<br />

in Mitteleuropa. Erste schriftliche<br />

Zeugnisse über den Bergbau im<br />

mittelalterlichen Europa berichten<br />

aus Böhmen im 8. Jahrhundert,<br />

Goslar und der Schwarzwald im<br />

10. Jahrhundert und dem Erzgebirge<br />

im 12. Jahrhundert, hier wurde<br />

vorwiegend Kupfer und Silber<br />

abgebaut.<br />

Die Steinkohleförderung im Aachener<br />

Revier wurde bereits für<br />

das Jahr 1113 bezeugt, im Ruhrgebiet<br />

wird die Steinkohle seit dem<br />

14. Jahrhundert gefördert.<br />

Im Zuge des technischen Fortschritts,<br />

besonders durch die von<br />

James Watt wesentlich verbesserte<br />

Dampfmaschine konnte vor<br />

allem der untertägige Abbau von<br />

Kohle und Erzen erheblich gesteigert<br />

werden.<br />

Ab dem 18. Jahrhundert wurde die<br />

Region um Siegen zu einem der<br />

wichtigsten Zentren der Eisenerz-<br />

Jubilare des BV<br />

284 bergbau 6/2009<br />

förderung. Im Siegerland standen<br />

fast 5 000 Gruben darunter die<br />

tiefsten Europas.<br />

Die Förderung von Braunkohle zur<br />

Energiegewinnung, sowie die Gewinnung<br />

von Kali- und Steinsalz<br />

wurden ab Ende des 19. Jahrhundert<br />

begonnen und werden bis<br />

heute im großen Umfang weiter<br />

betrieben.<br />

Deutschland besitzt die weltweit<br />

modernsten und leistungsfähigsten<br />

Kalibergwerke.<br />

Nach diesem kurzen Einblick in<br />

die Geschichte des Bergbaus kamen<br />

wir dann zum Höhepunkt des<br />

Abends, den Ehrungen.<br />

Für 50-jährige Mitgliedschaft im<br />

<strong>RDB</strong> e.V. bekam unser Kamerad<br />

Alfred Hübner die Ehrenurkunde<br />

des <strong>RDB</strong> e.V. und die goldene Jubiläums-Uhr<br />

feierlich überreicht.<br />

Für 40-jährige Mitgliedschaft<br />

im <strong>RDB</strong> e.V. wurde unser Kamerad<br />

Günther Pfistner mit der<br />

Ehrenurkunde des <strong>RDB</strong> e.V. und<br />

der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.<br />

In Anerkennung ihrer 35-jährigen<br />

Bergbauzugehörigkeit wurden<br />

die Kameraden Werner Wess und<br />

Josef Jahnel mit dem Ehrenhäckel<br />

des <strong>RDB</strong> e.V. ausgezeichnet.<br />

Auch die Ehefrauen unserer Jubilare,<br />

die ihren Männern über eine<br />

solch lange Zeit im Arbeits- und<br />

Vereinsleben zur Seite gestanden<br />

haben, wurden mit einem Blumenstrauß<br />

bedacht.<br />

Nach dem offiziellen Teil wurde in<br />

gemütlicher Runde noch das eine<br />

oder andere „Schmankerl“ aus<br />

vergangenen Veranstaltungen erzählt,<br />

wobei sich jung und alt kräftig<br />

amüsierten.<br />

Für eine Überraschung sorgte um<br />

Mitternacht unser 1. Kassierer Alfred<br />

Hübner der, weil heute Muttertag<br />

war, von Tisch zu Tisch ging und<br />

allen anwesenden Damen einen<br />

kleinen Blumengruß überreichte,<br />

der von unseren Frauen freudig angenommen<br />

wurde.<br />

Nach weiteren anregenden Gesprächen<br />

endete die Veranstaltung<br />

weit nach Mitternacht.<br />

Rolf Schad<br />

BV Saar<br />

www.vsb-saar.de<br />

39. VSB – Treff<br />

35 Mitglieder konnte unser 1. Vorsitzender<br />

Reinhard Marian am<br />

17.05.2009 in den Räumlichkeiten<br />

des „Naturfreundehauses Friedrichsthal“<br />

begrüßen. Bei der Themenauswahl<br />

für unsere VSB-Treffs<br />

war sich der Geschäftsführende<br />

Vorstand einig, dass wir unseren<br />

Mitgliedern nicht nur Bergbauspezifische<br />

Vorträge, sondern auch<br />

allgemein interessante Wissensgebiete<br />

näher bringen sollten.<br />

Der Titel unseres 39. VSB-Treffs<br />

lautete: Wärmedämmung – Bauphysik<br />

Bei den stets steigenden Energiepreisen<br />

und der Lieferabhängigkeit<br />

von anderen Industrienationen, sollte<br />

sich jeder fragen wo er Kosten<br />

einsparen kann.<br />

Als Referenten konnten wir Dipl.-<br />

Ing. (FH) Architektur Andreas Kuhn<br />

begrüßen.<br />

Nach kurzer persönlicher Vorstellung,<br />

einigen war Andreas Kuhn<br />

schon durch eine Grubenfahrt bekannt,<br />

stieg unser Referent sofort<br />

ins Thema ein. Er teilte den Vortrag<br />

in 4 Untertitel auf:<br />

● Energetische Sanierung des Gebäudebestandes<br />

– Warum?<br />

● Sanierung der Gebäudehülle<br />

● Sanierung der Anlagentechnik<br />

● Förderprogramme – Maßnahmentechnik.<br />

Warum ist eine energetische Sanierung<br />

von Gebäuden so wichtig?<br />

Jeder persönlich kann seinen Beitrag<br />

zum Klimawandel leisten. Alle reden<br />

davon, doch die wenigsten nehmen<br />

das Thema so richtig ernst. Bei den<br />

stets steigenden Energiepreisen und<br />

den immer knapper werden Ressourcen<br />

amortisiert sich eine Sanierung<br />

innerhalb weniger Jahre. Man<br />

sollte wissen das Deutschland den<br />

weitaus überwiegenden Teil der Energierohstoffe<br />

aus dem Ausland bezieht.<br />

So stammen schon jetzt 97 %<br />

des Erdöls, 85 % des Erdgases und<br />

inzwischen 70 % der Steinkohle aus<br />

Importen. Und diese Abhängigkeit<br />

wird sich in Zukunft verstärken - bei<br />

Öl und Gas wegen Erschöpfung<br />

der Lagerstätten, bei Steinkohle auf<br />

Grund der politischen Weichenstellungen.<br />

Was die wenigsten wissen:<br />

Russland ist nicht nur bei Gas, sondern<br />

auch bei Öl und Steinkohle<br />

unser größter Lieferant. Da kann es<br />

sehr schnell zu Engpässen kommen,<br />

wenn eine Gaspipeline abgedreht<br />

wird.<br />

Bei der Sanierung der Gebäudehülle<br />

sollte folgender Grundsatz<br />

zur Geltung kommen: Keine Maßnahme<br />

einleiten ohne fachmännischen<br />

Rat eines Architekten oder<br />

Bauingenieurs. Das größte Einsparpotential<br />

am Haus bietet die<br />

Heizung.<br />

Es gibt sehr viele Abhängigkeiten<br />

voneinander, die man als Laie gar<br />

nicht erkennen kann. Im Nachhinein<br />

hat man einen größeren Schaden<br />

angerichtet, als man geglaubt hat gut<br />

zu machen. Auch bei den für diese<br />

Arbeiten zuständigen Handwerksbetrieben<br />

ist große Vorsicht geboten.<br />

In diesem Fachbereich tummeln sich<br />

sehr viele schwarze Schafe, wie uns<br />

Andreas Kuhn in seiner Multimediashow<br />

darstellte. Der eine oder<br />

andere wird beim Anblick dieser Bilder<br />

seine eigenen Sünden erkannt<br />

haben. Aber zumindest weiß er jetzt<br />

was zu machen ist. Man kann es fast<br />

nicht glauben, wie viele Fehler in diesem<br />

Fachbereich gemacht werden<br />

können und welchen Einfluss Abänderungen<br />

von Bauteilen auf das<br />

gesamte Bauwerk haben. Es fühlte<br />

sich jeder irgendwie angesprochen<br />

und so war es nur selbstverständlich,<br />

dass die Zuhörer sehr aufmerksam<br />

den Worten unseres Referenten<br />

folgten.<br />

In seinem weiteren Vortrag stellte<br />

Andreas Kuhn am Beispiel eines<br />

Einfamilienhauses das Einsparpotential<br />

in Abhängigkeit einer zu erwarteten<br />

Energiepreissteigerung<br />

von 5 %/a innerhalb von 30 Jahren<br />

vor. Man war gespannt, was<br />

bei dieser Rechnung rauskommt.<br />

Es war ganz eindeutig zu erkennen,<br />

dass diese Maßnahme sich<br />

rechnet. Was aber auch zu ersehen<br />

war, ist die Tatsache, dass der<br />

Einsatz von höherwertigen Materialien<br />

nur unwesentlich teurer ist<br />

als eine Sanierung nach der seit<br />

2007 in Kraft getretenen Energiesparverordnung<br />

(EnEV).<br />

Sanierung der Anlagentechnik. Was<br />

war damit gemeint? Zunächst einmal<br />

ist zu unterscheiden zwischen<br />

Interessierte Teilnehmer beim 39. VSB–Treff Foto: Gerhard Meiser


Lüftung, Wärmeverteilung und Wärmeerzeugung.<br />

Die Definition von<br />

Lüftung/EnEV 2007 Luftdichte Gebäudehülle<br />

sagt folgendes aus:<br />

Von einer luftdichten Gebäudehülle<br />

spricht man, wenn die Luft im Gebäude<br />

unter Prüfbedingungen nicht<br />

häufiger als 3 Mal/h ausgetauscht<br />

wird. Luftdicht bedeutet dabei nicht<br />

das totale Verschließen, sondern<br />

meint die Vermeidung ungewollter<br />

Leckagen in der Gebäudehülle.<br />

Unter Wärmeverteilung ist der Einsatz<br />

oder die Kombination von unter-<br />

Der 1. Vorsitzende Reinhard<br />

Marian bedankt sich bei Andreas<br />

Kuhn (re.) Foto: Gerhard Meiser<br />

schiedlichen Heizquellen gemeint.<br />

Wie zum Beispiel: Heizkörper, Fußbodenheizung,<br />

Klimaboden, Warmluftheizung<br />

oder Frischluftheizung.<br />

Bei dem Punkt Wärmeerzeugung<br />

ging Andreas Kuhn näher auf die<br />

Heizungsanlagen wie Brennwertkessel<br />

Gas, Biomasse, Wärmepumpe<br />

bzw. Blockheizkraftwerk ein. Letzteres<br />

findet natürlich nur bei größeren<br />

Gebäuden Anwendung.<br />

Zum Schluss stellte Andreas Kuhn<br />

noch die Förderprogramme des<br />

Bundes dar. Gleich vorweg, sämtliche<br />

Maßnahmen werden vom Bund<br />

Zugang zur Welt –<br />

Von Zeppelin gespendete Cat Raupe<br />

hilft Menschen in Äthiopien<br />

In Zentraläthiopien haben Umweltschäden<br />

zu immer größerer Armut geführt. Wenn<br />

nichts geschieht, wird die Lage für die Bevölkerung<br />

zusehends bedrohlich. Deshalb<br />

hat die Stiftung „Menschen für Menschen“<br />

im letzten Jahr beschlossen, sich gegen<br />

den weiteren Niedergang dieser Region zu<br />

stemmen und ein neues Projektgebiet aufzubauen.<br />

Zentraler Bestandteil: eine von<br />

Zeppelin gestiftete Cat Raupe.<br />

„Die Probleme und ihre Lösungen sind<br />

vielschichtig“, erklärt der stellvertretende Projektmanager<br />

Tewelde Gebrekidan. Deshalb<br />

verfolge „Menschen für Menschen“ ein „integ-<br />

in unterschiedlicher Form unterstützt.<br />

Zu ersehen unter Internet:<br />

www.BAFA.de.<br />

An der großen Teilnehmerzahl der<br />

Veranstaltung war wieder zu ersehen,<br />

dass wir mit unseren Themen<br />

richtig liegen. Es wurden natürlich<br />

noch viele Fragen gestellt und mit<br />

Sicherheit sind noch viele Fragen<br />

offen, die unser Referent Andreas<br />

Kuhn mit Sicherheit beantworten<br />

kann. Das Büro von Andreas Kuhn<br />

befindet sich in der Richard-Wagner-<br />

Straße 41a in 66280 Sulzbach.<br />

Als Dankeschön überreichte der<br />

1. Vorsitzende Reinhard Marian ein<br />

kleines Präsent und gratulierte Andreas<br />

Kuhn noch ganz herzlich zum<br />

Geburtstag. Von dieser Stelle vielen<br />

Dank für diesen sehr informativen<br />

und in jeder Beziehung kurzweiligen<br />

Vortrag.<br />

Unsere VSB-Treffs leben von unseren<br />

Mitgliedern und so erhielten für<br />

ihre 10. Teilnahme Gerhard Bettscheider<br />

und Heinz Buck ein kleines<br />

Präsent.<br />

Mit dem Hinweis auf unseren<br />

nächsten VSB-Treff, der uns am<br />

23.08.2009 um 15.00 Uhr in den<br />

botanischen Garten der Universität<br />

des Saarlandes führt und der Vorankündigung<br />

der Sommerfahrt am<br />

09.08.2009 nach Speyer, bedankte<br />

sich Reinhard Marian bei den Teilnehmern<br />

des 39.VSB-Treffs, wünschte<br />

einen schönen Sonntag und beendete<br />

die Veranstaltung mit unserem<br />

Bergmanngruß „Glück auf“.<br />

Gerhard Meiser<br />

BV Siegerland<br />

Berichtigung<br />

Im Aprilheft 2009 der Fachzeitschrift<br />

„bergbau“ ist dem Verfasser<br />

des Berichts über die ordentliche<br />

Mitgliederversammlung des BV am<br />

06.03.2009 ein Fehler unterlaufen.<br />

Bei den Ergänzungswahlen war der<br />

Leiter für Fortbildung und Öffentlichsarbeit<br />

neu zu wählen. Heinz<br />

Glasmeyer hat sich für dieses Amt<br />

als Kandidat zur Wiederwahl bereit<br />

erklärt. Weitere Vorschläge gab es<br />

nicht. Er wurde in diesem Amt bestätigt<br />

und von der Versammlung<br />

einstimmig wiedergewählt.<br />

Laurent Schmitt<br />

BV Wanne-Eickel<br />

Am 12.5.2009 hat der BV die geplante<br />

Exkursion zum Polizeipräsidenten<br />

nach Köln durchgeführt.<br />

Schon ab 07.00 Uhr morgens<br />

begann der Bus der Fa. Jabo die<br />

Teilnehmer an 5 Haltepunkten aufzunehmen.<br />

Um 08.00 Uhr begann die Reise ab<br />

Wanne-Eickel, Unser-Fritz-Straße<br />

„Kasino-Harmonie“ in Richtung Köln.<br />

21 Mitfahrer waren gespannt, was<br />

uns erwartet. Nach 1 ½ h Fahrt durch<br />

den morgendlichen Berufsverkehr<br />

über die Autobahnen 42 und 3 erreichten<br />

wir gegen 09.30 Uhr unser<br />

Ziel: das Polizeipäsidium in Köln.<br />

Der Leiter „Öffenlichkeitsarbeit“, Herr<br />

Nockemann, empfing uns am Haupteingang<br />

dieses, seiner Größe nach<br />

doch schon beeindruckenden Gebäudes.<br />

Mit launigen Worten verstand<br />

er es, der Gruppe die anfängliche<br />

„Befangenheit“ zu nehmen. Hiernach<br />

ging es per Aufzug in den 4. Stock<br />

in einen Besprechungsraum. Hier<br />

machte uns Herr Nockemann wiederum<br />

in lockerer Art mit Hilfe eines Beamer-Vortrages<br />

mit der vielschichtigen<br />

Arbeit der Polizei bekannt. 2 h lang<br />

lauschten wir gespannt seinen Wor-<br />

riertes Entwicklungsprojekt“. Der erste Schritt<br />

ist der Bau von einfachen Strassen: Im Projektgebiet<br />

leben 60 000 Menschen, die meisten<br />

in Weilern und Gehöften über die gesamte<br />

Region von 750 km 2 verstreut. Vor der Intervention<br />

durch die Äthiopienhilfe von Karlheinz<br />

Böhm gab es im gesamten Gebiet lediglich<br />

Die Stiftung „Menschen für Menschen“<br />

schafft mit dem Cat Dozer für die Bauern im<br />

zentraläthiopischen Hagere Mariam nicht nur<br />

den Zugang zur Welt, sondern auch die notwendige<br />

Infrastruktur für Wiederaufforstung,<br />

Wasserversorgung, Handel und Schulbauten<br />

Foto: Zeppelin<br />

<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

ten. Nach diesem Vortrag führte uns<br />

Herr Nockemann in den Leitstand<br />

der Einsatzzentrale. In der Leitstelle<br />

für die Weltraumfahrerei gibt es wohl<br />

kaum mehr Elektronik und Computer<br />

als hier. Überwältigend!!!<br />

Von hier ging es dann wieder abwärts<br />

bis in den Keller, in den „Verwahrbereich“.<br />

Das, was hier so<br />

„abläuft“ in Worte zu fassen würde<br />

den Rahmen dieses Berichtes<br />

sprengen. Aber es war ungemein<br />

spannend!<br />

Gegen 13.00 Uhr war die Informationstour<br />

beendet. Der 1. Vorsitzende<br />

Klaus Philipp bedankte sich mit<br />

der Überreichung einer Bergbarte<br />

für diese umfassende Darstellung<br />

der Arbeit der Kölner Polizei. Herr<br />

Nockemann nahm erfreut das Präsent<br />

entgegen und entließ uns mit<br />

den besten Wünschen für eine<br />

gute Heimreise und einen guten<br />

Appetit, da er ja auch noch seinen<br />

normalen Dienst verrichten musste.<br />

Den Appetit konnten wir in der<br />

hauseigenen Kantine befriedigen.<br />

An 2 reservierten Tischen konnten<br />

wir „auf eigene Rechnung“ ein gutes<br />

und preiswertes Mittagessen<br />

zu uns nehmen.<br />

Nach dem Essen fuhren wir mit dem<br />

Bus in die Innenstadt von Köln. In<br />

der Nähe der städtischen Infomation<br />

haben wir dann einen kleinen<br />

Rundfahrtzug bestiegen und<br />

haben uns ca. 1 h lang die Altstadt<br />

angesehen und erklären lassen.<br />

Leider regnete es während der gesamten<br />

Fahrt. Nach der Rundfahrt<br />

konnten die Teilnehmer bis zur Abfahrt<br />

des Busses den Rest derZeit<br />

individuell gestalten.<br />

Um 19.15 Uhr endete ein schöner<br />

Tag am „Kasino Unser Fritz“!<br />

Dieter Herfet<br />

Journal<br />

25 km Schotterpisten. Die meisten Menschen<br />

konnten nur zu Fuß in die größeren Siedlungen<br />

gelangen – wie dieser Umstand Handel,<br />

Bildung und medizinische Versorgung behindert,<br />

lässt sich leicht einsehen.<br />

Hoffnung<br />

Im November 2007 informierte sich Roland<br />

Redlich, Leiter Produktmanagement Großgeräte<br />

bei Zeppelin, über die Gegebenheiten<br />

vor Ort. Ergebnis seiner Analyse: eine Raupe<br />

vom Typ Cat D8R würde den meisten Nutzen<br />

für das Projekt bringen. Deshalb spendete<br />

Zeppelin anlässlich der ZDF-Gala „Alles<br />

Gute Karlheinz Böhm – Ein Leben für Afrika“<br />

im April 2008 eine entsprechende Maschine.<br />

Nun schafft sie Abhilfe. Im Herbst 2008 traf<br />

die Raupe am Einsatzort ein, nach 3 Monaten<br />

hatte sie bereits 50 km Schotterpiste planiert.<br />

Über die Schotterpisten schaffen Projektmitarbeiter<br />

Baumaterialien für Schulen und<br />

Gesundheitsstationen heran und gelangen<br />

bergbau 6/2009 285


Journal/Veranstaltung<br />

zu den Bauern, um sie in Familienplanung,<br />

Hauswirtschaft oder Landwirtschaft zu unterrichten.<br />

Die erste der Pisten zieht sich an<br />

verstreuten Bauernhütten vorbei bis zu einer<br />

geschützten Stelle, an der „Menschen für<br />

Menschen“ begonnen hat, eine Baumschule<br />

aufzubauen. Um die fortschreitende Erosion<br />

zu verhindern, sollen 2009 insgesamt 800 000<br />

Bäume gepflanzt werden. Die Schotterpiste<br />

führt weiter bis zu einer Schlucht, aus deren<br />

Hängen Quellen schießen. Der ehrgeizige<br />

Plan ist es nun, diese zu fassen und mit Hilfe<br />

von Rohrleitungen und Reservoirs das Gebiet<br />

mit Wasser zu versorgen. Wiederaufforstung<br />

gegen Umweltzerstörung und Erosion, Wasserversorgung,<br />

Handel, Schulbauten oder<br />

einfach häufigere Besuche der Angehörigen:<br />

Die Menschen verbinden ganz verschiedene<br />

Erwartungen mit der Cat Raupe und den<br />

Schotterpisten. Aber für alle bedeuten sie<br />

Hoffnung<br />

Internet: www.zeppelin.de<br />

Veränderungen im Vorstand<br />

Der Aufsichtsrat der K+S Aktiengesellschaft,<br />

Kassel, hat in seiner Sitzung das am<br />

11.05.2010 auslaufende Mandat von Norbert<br />

Steiner als Vorstandsvorsitzender um<br />

weitere 5 Jahre verlängert. Steiner gehört<br />

dem Vorstand seit Mai 2000 an und wurde<br />

im Juli 2007 Vorstandsvorsitzender.<br />

Außerdem hat der Aufsichtsrat Jan Peter<br />

Nonnenkamp zum neuen Vorstandsmitglied<br />

der K+S Aktiengesellschaft bestellt.<br />

Er hat ab 01.06.2009 das Finanzressort<br />

übernommen, das bisher in Personalunion<br />

vom Vorstandvorsitzenden geleitet wurde.<br />

Nonnenkamp war bisher in Unternehmen<br />

der Konsum- und Investitionsgüter-Industrie<br />

in verschiedenen Finanzfunktionen tätig.<br />

Zuletzt verantwortete er als Vorstandsmitglied<br />

bei Knorr-Bremse AG, München,<br />

die Bereiche Finanzen, Bilanzierung und<br />

Steuern.<br />

Norbert Steiner wurde 1954 in Siegen<br />

(Nordrhein-Westfalen) geboren. 1980<br />

schloss er das Studium der Rechtswissenschaften<br />

an der Universität Heidelberg<br />

ab. Im Anschluss daran absolvierte er sein<br />

Referendariat im Bezirk des Oberlandesgerichts<br />

Karlsruhe. 1983 nahm er seine<br />

Berufstätigkeit in der Zentralabteilung<br />

Steuern und Zölle bei der BASF AG auf.<br />

Ab dem Jahr 1988 leitete Norbert Steiner<br />

dort die Unterabteilung Zölle und Verbrauchssteuern.<br />

Im Jahr 1993 wechselte<br />

er zur K+S Aktiengesellschaft und wurde<br />

dort Leiter des Bereichs Recht, Steuern<br />

und Versicherungen. Im Mai 2000 wurde<br />

286 bergbau 6/2009<br />

Norbert Steiner Mitglied des Vorstands<br />

der K+S Aktiengesellschaft und im Januar<br />

2006 stellvertretender Vorsitzender<br />

des Vorstands. Am 01.07.2007 übernahm<br />

Norbert Steiner den Vorstandsvorsitz der<br />

K+S Aktiengesellschaft. In seiner Verantwortung<br />

liegen der Geschäftsbereich Salz,<br />

die Bereiche Finanzen, Unternehmensentwicklung<br />

und Controlling, Recht, Versicherungen,<br />

Compliance, Steuern, Revision,<br />

Investor Relations sowie Kommunikation.<br />

Norbert Steiner ist verheiratet und hat<br />

2 Söhne.<br />

Norbert Steiner,<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

der K+S Aktiengesellschaft<br />

Jan Peter Nonnenkamp<br />

Mitglied des Vorstands<br />

der K+S Aktiengesellschaft<br />

Jan Peter Nonnenkamp wurde 1963 in<br />

Bremen geboren. Nach Beendigung seiner<br />

Ausbildung zum Bankkaufmann schloss er<br />

ein Studium der Wirtschaftswissenschaften<br />

an der Privaten Universität Witten Herdecke<br />

1990 als Diplom-Ökonom ab. Anschließend<br />

war er in Unternehmen der Konsum- und<br />

Investitionsgüterindustrie, u.a. bei der Fielmann<br />

AG sowie der Leopold Kostal GmbH &<br />

Co. KG, in verschiedenen Finanzfunktionen<br />

tätig. Zuletzt verantwortete er seit 2004 als<br />

Vorstandsmitglied bei Knorr-Bremse AG die<br />

Bereiche Finanzen, Bilanzierung und Steuern.<br />

Ab dem 01.06.2009 ist er als Mitglied<br />

des Vorstands der K+S Aktiengesellschaft<br />

verantwortlich für das Ressort Finanzen.<br />

Jan Peter Nonnenkamp ist verheiratet und<br />

hat 3 Kinder.<br />

Ansprechpartner<br />

Oliver Morgenthal<br />

Tel.: 0561/9301-1047<br />

Fax: 0561/9301-2160<br />

e-Mail: oliver.morgenthal@k-plus-s.com<br />

BDEW-Kongress 2009<br />

23. bis 25.06.2009<br />

Berlin<br />

Auf dem Fundament einer seit Jahrzehnten<br />

zuverlässigen Versorgung mit<br />

Energie und Wasser richtet der BDEW mit<br />

dem diesjährigen Kongressmotto (Zukunft<br />

gestalten – Investitionen in Versorgungssicherheit<br />

und Nachhaltigkeit) den Blick nach<br />

vorne. Die sichere Versorgung mit Strom,<br />

Gas, Fernwärme und Trinkwasser, sowie<br />

die Abwasserentsorgung bilden die Grundlage<br />

unseres täglichen Lebens und das<br />

Rückgrat unserer Wirtschaft. Diese hohen<br />

Standards zu erhalten, sieht die Versorgungswirtschaft<br />

als ihre Verpflichtung für<br />

die Zukunft. Die dafür notwendigen politischen<br />

Rahmenbedingungen müssen Politik<br />

und Wirtschaft gemeinsam gestalten.<br />

Liberalisierung und Regulierung der Energiemärkte<br />

bringen den Unternehmen zahlreiche<br />

strukturelle Veränderungen. Insbesondere<br />

die nationalen, europäischen und<br />

internationalen klimapolitischen Vorgaben<br />

und Erwartungen beeinflussen Investitionsentscheidungen<br />

und beschreiben das<br />

Spannungsfeld für die Unternehmen.<br />

Auf dem Kongress sollen die Rolle der<br />

Branche, die Herausforderungen und notwendigen<br />

Aufgaben thematisiert werden.<br />

Dazu werden die Teilnehmer in Plenumsdiskussionen<br />

mit ausgewählten Fachleuten<br />

Gelegenheit haben. Darüber hinaus<br />

soll in den entsprechenden Fachforen gezielt<br />

den einzelnen Fragestellungen nachgegangen<br />

werden.<br />

Sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

als auch Jose Manuel Barroso, Präsident<br />

der Europäischen Kommission, werden als<br />

Redner erwartet.<br />

Energiebrief Nr. 9, 15.05.2009<br />

„Es kiht su racht hibsch!“<br />

Ankündigung & Einladung<br />

Kolloquium<br />

175 Jahre Erfindung des Drahtseils<br />

Drahtseile sind aus dem heutigen Alltag<br />

nicht mehr wegzudenken. Diesen Erfolg<br />

hätte sich Oberbergrat Albert im Jahr<br />

1834 wohl kaum träumen lassen. Sein<br />

berechtigter Stolz richtete sich nur auf die


Lösung eines brennenden, schon Existenz<br />

bedrohenden Problems im Bergbau. Am<br />

22.07.1834 meldeten die Verantwortlichen<br />

der Grube Caroline stolz den erfolgreichen<br />

Betrieb eines erstmalig in ganzer Schachtlänge<br />

eingehängten Drahtseiles. Mit dem<br />

Kolloquium ist beabsichtigt, an die größte<br />

Erfindung zu erinnern, die Menschen des<br />

Harzer Bergbaus je hervorgebracht haben.<br />

Zeit: 10.00 Uhr bis ca. 16.00 Uhr<br />

Ort: Aula der Technischen Universität<br />

Clausthal<br />

Verbindliche Anmeldungen und Vorbestellungen<br />

für das Begleitheft richten Sie<br />

bitte an:<br />

Niedersächsisches Bergarchiv<br />

An der Marktkirche 9<br />

38678 Clausthal-Zellerfeld<br />

e-Mail:<br />

wolfgang.lampe@nla.niedersachsen.de<br />

oder<br />

Institut für Bergbau<br />

Technische Universität Clausthal<br />

Erzstraße 20<br />

38678 Clausthal-Zellerfeld<br />

e-Mail: chsm@tu-clausthal.de<br />

HANNOVER MESSE mobilisiert<br />

Stärken der Industrie<br />

Die HANNOVER MESSE 2009 hat mitten<br />

in der schweren Wirtschaftskrise ein Zeichen<br />

der Entschlossenheit der Industrie gesetzt. „5<br />

Tage Messe haben Aussteller und Besucher<br />

darin bestätigt, sich auf ihre Stärken zu besinnen.<br />

Die Beteiligten verlassen Hannover<br />

mit der Entschlossenheit, die Chancen zu<br />

nutzen, die sich trotz aller Probleme in dieser<br />

Zeit bieten“, sagte der Vorstandsvorsitzende<br />

der Deutschen Messe AG, Dr. Wolfram<br />

von Fritsch, zum Abschluss der HANNO-<br />

VER MESSE in Hannover. „Die Aussteller<br />

haben gezeigt, dass die Innovationskraft der<br />

Industrie ungebrochen ist. Im Mittelpunkt der<br />

✂<br />

Messe standen nicht Ursache und Verlauf<br />

der Krise, sondern Ansätze zur Lösung.“<br />

Rund 210 000 Besucher – jeder vierte<br />

davon aus dem Ausland – kamen in den<br />

vergangenen Tagen nach Hannover. Von<br />

den internationalen Besuchern kamen<br />

rund 70 % aus Europa, 19 % aus Asien und<br />

7 % aus Amerika. Die stärksten Besucherländer<br />

waren die Niederlande, Österreich,<br />

Belgien, Indien, Dänemark und Italien.<br />

„Angesichts der restriktiven Reiserichtlinien<br />

in vielen Unternehmen liegt diese<br />

Zahl deutlich über unseren Erwartungen“,<br />

so von Fritsch. Dieses Ergebnis zeige,<br />

dass die Attraktivität der HANNOVER<br />

MESSE ungebrochen sei. „Aussteller und<br />

Besucher wissen um die Stärke der HAN-<br />

NOVER MESSE. Die Branchenvielfalt, die<br />

Internationalität und die Themenführerschaft<br />

machen die Veranstaltung für viele<br />

Unternehmen unverzichtbar.“<br />

Auch die zentralen Branchenverbände zogen<br />

ein positives Fazit: „In Hannover herrschte<br />

überwiegend eine positive Stimmung bei den<br />

deutschen Maschinen- und Anlagenbauern<br />

Bitte angeben:<br />

Mitgliedsnummer Geburtsdatum<br />

Vorname, Name<br />

Alte Anschrift<br />

Straße/Hausnummer<br />

Veranstaltungen<br />

Liebes <strong>RDB</strong>-Mitglied<br />

Ziehen Sie um? Haben Sie ein neues Konto?<br />

Dann füllen Sie bitte das Formular aus und senden es an Ihren Bezirksverein<br />

bzw. an Ihre Bezirksgruppe. Anschriften � nden Sie in der Januarausgabe der<br />

Zeitschrift »bergbau« – Heftmitte – Seiten V, VI und VII und im Internet unter<br />

www.rdb-ev.de in der Rubrik »Bezirksvereine«.<br />

Oder übermitteln Sie es direkt an:<br />

<strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure<br />

Juliusstraße 9<br />

45128 Essen<br />

Fax: 02 01/23 45 78<br />

per e-Mail: rdb@ rdb-ev.de<br />

Postleitzahl Ort Umzugstermin<br />

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Postleitzahl Ort<br />

Telefon Fax e-Mail-Adresse<br />

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Bankleitzahl Konto-Nummer<br />

Kurzbezeichnung und Ort des Geldinstitutes<br />

Kontoinhaber (falls abweichend vom Mitglied)<br />

Datum<br />

– trotz der schwierigen Lage in Teilbereichen<br />

des Maschinenbaus“, berichtete Dr. Hannes<br />

Hesse, Hauptgeschäftsführer des Verbandes<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA). „Die HANNOVER MESSE ist<br />

ihrer Rolle als Stimmungsbarometer nachgekommen.“<br />

Auch der Zentralverband Elektrotechnik-<br />

und Elektronikindustrie (ZVEI)<br />

spiegelt dieses Bild wider. „Die Stimmung auf<br />

der Messe ist wesentlich besser als die Zahlen<br />

der Elektroindustrie“, stellte Friedhelm Loh,<br />

Präsident des ZVEI fest. „Die Gespräche, die<br />

unsere Mitglieder hier auf der HANNOVER<br />

MESSE mit Kunden und Interessenten führen<br />

konnten, waren von hoher Qualität. Deshalb<br />

besteht die berechtigte Hoffnung, dass<br />

der Tiefpunkt des Abschwungs bald erreicht<br />

ist und es im zweiten Halbjahr 2009 erste Anzeichen<br />

für eine Erholung gibt.“<br />

Bei den Ausstellerzahlen festigte die<br />

HANNOVER MESSE ihre Position als<br />

weltweit bedeutendstes Technologieereignis:<br />

6 150 Aussteller aus 61 Nationen präsentierten<br />

ihre Produkte auf 224 800 m 2<br />

Ausstellungsfläche. Über 4 000 Weltneu-<br />

✂<br />

bergbau 6/2009 287


Veranstaltungen/Impressum<br />

heiten wurden auf der Messe vorgestellt<br />

– ebenfalls ein Spitzenwert. Auffallend war<br />

die hohe Internationalität der Aussteller:<br />

Fast die Hälfte kam aus dem Ausland, vor<br />

allem aus Italien, China, Südkorea, der<br />

Türkei und Indien.<br />

13 parallel stattfindende Leitmessen<br />

zeigten einen Querschnitt durch die gesamte<br />

Welt der Industrie – von der industriellen<br />

Automation, der Antriebstechnik<br />

über Energie und Zulieferung bis hin zu<br />

Forschung und Entwicklung. Das Leitthema<br />

„Energieeffizienz in industriellen Prozessen“<br />

zog sich durch alle Messehallen<br />

und präsentierte Möglichkeiten eines effizienten<br />

Einsatzes von Ressourcen sowie<br />

energieeffiziente Produkte und Verfahren.<br />

Das Thema Energieeffizienz fand sich<br />

auch in den Veranstaltungen des Rahmenprogramms<br />

wieder: In zahlreichen Podiumsdiskussionen,<br />

Foren und Kongressen<br />

diskutierten die Experten unter anderem<br />

über Wege zu einer nachhaltigen und<br />

gleichzeitig effizienten Energienutzung und<br />

-verteilung. Auf dem WORLD ENERGY<br />

Impressum »bergbau«<br />

Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt<br />

Of� zielles Organ des <strong>RDB</strong> e.V.,<br />

Ring Deutscher Bergingenieure<br />

Der Ring von Ingenieuren, Technikern und<br />

Führungskräften.<br />

Im Mitgliedsbeitrag des <strong>RDB</strong> e.V. ist der Bezug der<br />

Zeitschrift bergbau eingeschlossen.<br />

Herausgeber:<br />

<strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure<br />

vertreten durch den 1. Vorsitzenden<br />

Dipl.-Ing. Theo Schlösser<br />

Juliusstraße 9<br />

45128 Essen<br />

Telefon (02 01) 23 22 38<br />

Telefax (02 01) 23 45 78<br />

e-Mail: rdb@rdb-ev.de<br />

Internet: www.rdb-ev.de<br />

Redaktionsteam:<br />

Juliusstraße 9<br />

45128 Essen<br />

Telefon (02 01) 22 89 97 (Essen)<br />

Telefax (02 01) 23 45 78 (Essen)<br />

e-Mail: bergbau@rdb-ev.de (Essen)<br />

Telefon (02 09) 9 80 85-61/-62 (Gelsenkirchen)<br />

Telefax (02 09) 9 80 85 85 (Gelsenkirchen)<br />

e-Mail: bergbau@makossa.de (Gelsenkirchen)<br />

Assessor des Bergfachs<br />

Dipl.-Berging. Konrad Hupfer – Hu –,<br />

(verantwortlich für den Inhalt)<br />

Holtkamp 5<br />

48249 Dülmen<br />

Telefon (0 25 94) 15 06<br />

e-Mail: hupfer.konrad@online.de<br />

Dipl.-Ing. Herbert-K. Dwors – Dw –,<br />

Im Böckenbusch 6a<br />

45701 Herten-Bertlich<br />

Telefon und Fax (02 09) 61 01 41<br />

288 bergbau 6/2009<br />

DIALOGUE wurden unter dem Motto „Sicherheit<br />

der Energieversorgung“ Strategien<br />

für einen ausgewogenen Energiemix sowie<br />

dessen zuverlässige Bereitstellung und<br />

Verteilung diskutiert.<br />

Neben dem industriellen Energieverbrauch<br />

stand auch die Energieerzeugung<br />

im Mittelpunkt: Die neue Leitmesse Wind<br />

konnte mit 156 Ausstellern einen Premierenerfolg<br />

verbuchen und sich erfolgreich<br />

als zentrale Plattform der boomenden<br />

Verlag/Satz/Druck/Anzeigenverwaltung:<br />

Makossa Druck und Medien GmbH<br />

Pommernstraße 17<br />

45889 Gelsenkirchen<br />

Telefon: (02 09) 9 80 85-0<br />

Telefax: (02 09) 9 80 85 85<br />

e-mail: info@ctp-makossa.de<br />

Internet: makossa.de<br />

Geschäftsführer: Werner und Günter Makossa<br />

Gültig ist die Anzeigenpreisliste Nr. 35 vom 1.1.2002<br />

Veröffentlichungen:<br />

Zum Abdruck angenommene Beiträge und Abbildungen<br />

gehen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen in<br />

das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht des Verlages<br />

über. Überarbeitungen und Kürzungen liegen im<br />

Ermessen der Redaktion.<br />

Für unaufgefordert eingesandte Beiträge übernehmen<br />

Verlag und Redaktion keine Gewähr.<br />

Für mit Namen gekennzeichnete Beiträge incl. Fotos,<br />

Gra� ken etc. übernimmt der Einsender die Verantwortung.<br />

Honorare für Veröffentlichungen werden nur an den<br />

Inhaber der Rechte gezahlt.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle<br />

ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages<br />

strafbar.<br />

Bezugspreise/jährlich:<br />

Inland: 60,00 € + Porto 12,00 € = ges. 72,00 €<br />

Ausland: 70,00 € + Porto 20,00 € = ges. 90,00 €<br />

Die Lieferung an Mitglieder des <strong>RDB</strong> e.V. erfolgt<br />

im Rahmen der Mitgliedschaft.<br />

Bezugszeit:<br />

Die Zeitschrift »bergbau« erscheint monatlich.<br />

Ein Abonnement gilt zunächst für ein Kalenderjahr<br />

und verlängert sich um ein weiteres Jahr.<br />

Die Kündigung kann mit einer Frist von 3 Monaten<br />

zum Jahresende ausgesprochen werden.<br />

Diese Zeitschrift wird auf chlorfrei gebleichtem Papier<br />

gedruckt.<br />

ISSN-Nr.: 0342-5681<br />

Windenergiebranche positionieren. Im Zusammenspiel<br />

mit den Leitmessen Energy<br />

(konventionelle und regenerative Energieerzeugung)<br />

und Power Plant Technology<br />

(Planung, Bau und Betrieb von Kraftwerken)<br />

wurde damit der Energiemix der Zukunft<br />

in Hannover abgebildet.<br />

Hervorragend angenommen wurde das<br />

Thema Elektromobilität. Auf der Sonderschau<br />

„E-Motive“ präsentierten Hersteller<br />

von Fahrzeugen, Systemen und Komponenten<br />

Technologien für elektrische und<br />

hybride Antriebe. Die HANNOVER MES-<br />

SE bildet seit langem Mobilitätstechnologien<br />

ab und wird diese erstmals im Jahr<br />

2010 gebündelt im Rahmen der neuen<br />

Messe „MobiliTec“ zeigen. Ausstellungsschwerpunkte<br />

werden Mobilitätstechnologien<br />

sein, unter anderem hybride und elektrische<br />

Antriebe, mobile Energiespeicher<br />

sowie alternative Kraft- und Brennstoffe.<br />

Der Bereich der industriellen Zulieferung<br />

bekommt mit „IndustrialSupply“ nicht nur<br />

einen neuen Namen, sondern wird auch<br />

inhaltlich und konzeptionell erweitert, unter<br />

anderem um das Thema Leichtbau.<br />

Partnerland der HANNOVER MESSE<br />

2009 war die Republik Korea, die mit einer<br />

starken Präsentation in den Bereichen<br />

Industrieautomation, Energie, Antriebstechnik<br />

und Zulieferung überzeugte. 210<br />

Aussteller zeigten dazu ihre Lösungen<br />

und schlossen neue oder vertieften bestehende<br />

Geschäftskontakte. Ein Beispiel<br />

dafür ist das Memorandum of Understanding<br />

(MOU), das vom Forschungszentrum<br />

Jülich und dem Korea Institute of Energy<br />

Research (KIER) unterzeichnet wurde.<br />

Die beiden Einrichtungen wollen künftig<br />

im Bereich der Brennstoffzellenforschung<br />

zusammenarbeiten.<br />

Dem Nachwuchs gab die HANNOVER<br />

MESSE 2009 viele neue Anregungen,<br />

zum Beispiel mit der Jobbörse Job & Career<br />

Market, auf denen Aussteller nach<br />

Fach- und Nachwuchskräften suchten. Die<br />

Nachwuchsinitiative TectoYou begeisterte<br />

in diesem Jahr mehr als 10 000 junge Menschen<br />

für Technik. 250 Schulklassen und<br />

Studentengruppen reisten aus dem gesamten<br />

Bundesgebiet an. 60 geschulte Guides<br />

begleiteten die angemeldeten Gruppen jeden<br />

Tag über das Messegelände.<br />

Abschließend bilanzierte Messe-Vorstand<br />

von Fritsch: „Es waren 5 Tage voller Dynamik.<br />

Die gesamte Messe war eine Botschaft<br />

des Unternehmertums: Mut, Ideenreichtum<br />

und Optimismus.“<br />

Die nächste HANNOVER MESSE<br />

findet vom 19. bis 23.04.2010 statt.<br />

Informationen<br />

Marco Siebert<br />

Pressesprecher HANNOVER MESSE<br />

Tel.: 0511/89-31619<br />

e-Mail: marco.siebert@messe.de<br />

Internet: www.hannovermesse.de


Man, war das spannend.<br />

Und am Schluss gab es noch eine<br />

Überraschung.<br />

Am 11.03.2009 fuhren die Bergschulklassen<br />

M50 und O20 der Rheinischen<br />

Braunkohlenbergschule mit Bergschuldirektor<br />

Claus Kuhnke in die Fernsehstudios<br />

nach Köln um dort als Team zusammen<br />

mit dem Schauspieler Armin Rohde („Der<br />

bewegte Mann“, „Das Wunder von Lengede“)<br />

in der Fernsehshow „Wie schlau ist<br />

Deutschland?“ aufzutreten. Mit dabei waren<br />

Dr. van den Heuvel, Dr. Mannel (Dozenten<br />

an der Bergschule) und Robert Engels<br />

(Technischer Leiter der Bergschule).<br />

Verstärkt wurde das Team unter anderem<br />

von je 3 Kumpels der RAG und der<br />

Grubenwehr.<br />

Bergleute bei Johannes B. Kerner<br />

Bergschulklassen M50 und O20 der Rheinischen Braunkohlenbergschule<br />

zusammen mit dem Schauspieler Armin Rohde<br />

Als Team „Bergleute“ mussten wir Fragen<br />

aus Gesellschaft, Natur, Tierwelt und Technik<br />

beantworten. Unsere Gegner waren<br />

Guido Cantz (Team „Studienabbrecher“),<br />

Jutta Speidel (Team „Ehrenamtliche“) und<br />

Nazan Eckes (Team „Rennfahrer“).<br />

Insgesamt mussten während der Show<br />

14 Fragen beantwortet werden. Aus 4 Antwortmöglichkeiten<br />

galt es die richtige mittels<br />

Abstimmgerät auszuwählen.<br />

Während sich die Teams „Rennfahrer“<br />

und „Ehrenamtliche“ anfangs schwer taten,<br />

lieferten wir uns mit den „Studienabbrechern“<br />

ein Kopf-an-Kopf-Rennen.<br />

Gleich die erste Frage brachte eine<br />

Überraschung<br />

Gezeigt wurden 3 Schneemänner<br />

Einer hatte einen schwarzen Mantel an,<br />

der zweite war mit Alufolie umwickelt und der<br />

dritte war „nackt“. Die Frage dazu: Welcher<br />

Schneemann schmilzt bei Wärme am langsamsten?<br />

Die Teams hatten nun 10 s Zeit abzustimmen.<br />

Die Prominenten hatte dazu etwas<br />

mehr Zeit, konnte sich aber mit den<br />

Teams kurz abstimmen.<br />

Die Antwortmöglichkeiten zur Schneemannfrage:<br />

1. Der mit dem Mantel?<br />

2. Der mit der Alufolie?<br />

3. Der „Nackte“?<br />

4. Es ist egal?<br />

Richtige Antwort war hier:<br />

Der mit dem Mantel.<br />

Nach einer kurzen Erläuterung durch<br />

Johannes B. Kerner kam die Auflösung der<br />

Teamergebnisse. Mit unseren ersten 68%<br />

lagen wir gleichauf mit dem Team „Studienabbrecher“.<br />

Nazan Eckes und Jutta Speidels<br />

Team taten sich zu Beginn etwas schwerer.<br />

In einer weiteren Frage ging es um<br />

Pferde:<br />

Worin unterscheiden sich Pferde in<br />

Warmblüter von Kaltblüter?<br />

1. Durch die Körpertemperatur?<br />

2. Durch ihr Temperament?<br />

3. Durch ihr Geschlecht?<br />

4. Durch ihre Größe?<br />

Antwort: Durch ihr Temperament.<br />

So sammelten wir Prozente um Prozente.<br />

Und natürlich durfte auch das „Steigerlied“<br />

nicht fehlen. „Glückauf, Glückauf, der<br />

Steiger kommt…“. Besonders die Strophe<br />

mit dem „Arschleder“ hatte es Armin Rode<br />

angetan.<br />

In den nachfolgenden Fragen ging um<br />

Spinnen, Tiere, die kurz schlafen, Ameisen,<br />

Ameisenbären, Erbrecht, Magneten,<br />

die Zugspitze und Palindrome (Wörter und<br />

Sätze, die von vorn und von hinten gelesen<br />

werden können, z.B. KAJAK).<br />

Zwischendurch wurden immer wieder<br />

die Gesamtstände der Teams aufgerufen.<br />

Veranstaltung<br />

Es blieb spannend bis zur Frage 10.<br />

14% richtige Antworten gab es bei uns.<br />

Die anderen zogen an uns vorbei.<br />

Dann kam die 14. und letzte Frage.<br />

Warum bewegt sich ein Duschvorhang<br />

beim Duschen?<br />

Technikern wie uns war sofort klar, wer<br />

da mitspielte.<br />

Der gute alte Daniel Bernoulli (Schweizer<br />

Mathematiker und Physiker im 18. Jh.).<br />

Er entdeckte die Beziehung zwischen der<br />

Fließgeschwindigkeit einer Flüssigkeit und<br />

deren Druck. Wie bei einem schnell entgegenkommenden<br />

LKW, der das eigene<br />

Fahrzeug im Vorbeifahren „anzieht“, entsteht<br />

bei schnell fließenden Medien ein<br />

Unterdruck (vgl. auch Prinzip des Fliegens).<br />

Das fallende Duschwasser verur-<br />

Bergschulklassen M50 und O20 der Rheinischen Braunkohlenbergschule<br />

zusammen mit Moderator Johannes B. Kerner in der ZDF-<br />

Show „Wie schlau ist Deutschland?“<br />

sacht diesen Unterdruck zwischen Körper<br />

und Duschvorhang und lässt ihn auf den<br />

Körper zu bewegen und bleibt schließlich<br />

an ihm kleben. Mit sensationellen 100%<br />

richtigen Antworten rettete uns das den<br />

Sieg. Den mussten wir uns dann mit<br />

58% Gesamtergebnis mit den „Studienabbrechern“<br />

teilen.<br />

Zu gewinnen gab es nix, aber es hat trotzdem<br />

Spaß gemacht. Wir haben Deutschland<br />

gezeigt, dass man auf die Bergleute<br />

zählen kann.<br />

Joachim Helten<br />

Bergschüler<br />

Oberklasse 20 der<br />

Rheinische Braunkohlenbergschule<br />

Frechener Straße 12<br />

50226 Frechen<br />

Tel: 02234/93 52 08 20<br />

Fax: 02234/93 51 411<br />

e-Mail: joachim.helten@rwe.de<br />

Internet: www.braunkohle.de


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