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Das Kundenmagazin<br />
von The <strong>MathWorks</strong><br />
■ Kooperation<br />
mit ARM<br />
■ Cargolifter:<br />
Simulation von<br />
Luftschiffen<br />
■ Hardware-inthe-Loop<br />
mit<br />
xPC Target<br />
■ LEGO<br />
Mindstorms<br />
■ IAC 2002<br />
MATLAB<br />
select 1/01<br />
select<br />
Ausgabe 1/01<br />
MATLAB<br />
Neu!<br />
Release 12.1<br />
Umfrage<br />
Gewinnen Sie<br />
einen PALM m105
Intern<br />
Anwendungen<br />
Produkte<br />
Tipps&Tricks<br />
Inhalt<br />
Editorial 1<br />
MATLAB Student Version Release 12 2<br />
International Automotive Conference 2001 3<br />
The <strong>MathWorks</strong> Consulting-Gruppe 4<br />
LEGO Mindstorms Roboter als Simulink-Demosystem 6<br />
Modellbasierte Entwicklung von Embedded Systems 8<br />
Simulation von Bahnspannung und Tänzerbewegung<br />
beim Transport von Materialbahnen 9<br />
Messtechnik mit MATLAB 12<br />
Aufbau eines Hardware-in-the-Loop Simulators<br />
unter Einsatz von xPC-Target 14<br />
Zeit- und kosteneffiziente Vermessung von<br />
Radarsystemen mit MATLAB 18<br />
Cargolifter fliegt auf mathematische Simulation 20<br />
Das neue Release 12.1 23<br />
Virtual Reality Toolbox 2.0 25<br />
Curve Fitting Toolbox 1.0 26<br />
Developer’s Kit for Texas Instruments DSP 27<br />
Real-Time Workshop Embedded Coder 28<br />
Grafische Auswertung von Regelvorgängen in Echtzeit 30<br />
Produktübersicht 32<br />
Tipps&Tricks 36<br />
Buchtipps 37<br />
Terminkalender 39<br />
Umfrage/Faxantwort 40<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber<br />
The <strong>MathWorks</strong> GmbH<br />
Geschäftsführung<br />
Andreas Schindler<br />
Redaktion<br />
Thomas Andraczek<br />
Eigene Beiträge<br />
Thomas Andraczek, Cord Elias, Frank Gonzalez,<br />
Andreas Goser, Fulvio Innocente, Sven Janssen,<br />
Wolfgang Schweizer, Ulrich Wahner<br />
Kontakt<br />
Thomas Andraczek<br />
presse@mathworks.de<br />
Gestaltung<br />
Wind&WeberWerbung<br />
Druck<br />
Gatzen Druck<br />
Auflage<br />
32.000<br />
Das Magazin und alle darin enthaltenen Beiträge<br />
und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Kopieren und Nachdruck nicht gestattet;<br />
Ausnahmen nur mit ausdrücklicher Genehmigung.<br />
© The <strong>MathWorks</strong> GmbH<br />
Aachen:<br />
Friedlandstraße 18, 52064 Aachen<br />
Tel.: 02 41–4 70 75-0<br />
Fax: 02 41–4 70 75-12<br />
München:<br />
Siedlerstraße 2, 85774 Unterföhring<br />
Tel.: 089–99 59 01-0<br />
Fax: 089–99 59 01-11<br />
www.mathworks.de<br />
Schweiz:<br />
The <strong>MathWorks</strong> GmbH<br />
Schürmattstraße 6+8, CH-3073 Gümlingen<br />
Tel.: 00 41–31–95 420-20<br />
Fax: 00 41–31–95 420-22<br />
www.mathworks.ch<br />
MATLAB<br />
select 1/01
MATLAB select ist der Nachfolger des News-<br />
Servers, der Kundenzeitschrift von Scientific<br />
Computers (ehemaliger deutscher Distributor<br />
der MATLAB Produktfamilie), und konzentriert<br />
sich auf Themen rund um MATLAB.<br />
Im Zentrum von MATLAB select stehen<br />
hilfreiche Informationen für alle MATLAB-Interessierten.<br />
MATLAB select soll mit aufschlussreichen<br />
Berichten zu Anwendungen, mit Informationen<br />
über Produktneuigkeiten sowie Tipps&<br />
Tricks zu Problemlösungen mit MATLAB ein für<br />
Sie nützliches und interessantes Themenspektrum<br />
abdecken. Weiter möchten wir die Gelegenheit<br />
nutzen, Sie auf diesem Weg über unsere<br />
Aktionen und Veranstaltungen zu informieren.<br />
MATLAB select soll für Sie eine nützliche Lektüre<br />
sein. Nun kann man vom Schreibtisch weg<br />
viel philosophieren, welche Inhalte Kunden, Anwender<br />
und Interessenten von MATLAB wohl<br />
hilfreich finden – man bleibt im Bereich der Spekulation,<br />
solange man nicht nachfragt. Genau<br />
dies tun wir mit unserer Umfrage (am Ende des<br />
Heftes). Wir möchten von Ihnen wissen, welche<br />
Themen Sie interessieren, welche Informationen<br />
für Sie wichtig sind und welche Rubriken Sie<br />
lesen, damit wir MATLAB select noch mehr auf<br />
Ihre Wünsche ausrichten können. Als Anreiz und<br />
als Dankeschön für Ihr Feedback verlosen wir<br />
unter allen Rücksendungen drei Palm m105 – die<br />
ersten 100 Rückläufer erhalten zudem eine unserer<br />
neuen MATLAB-Tassen.<br />
MATLAB<br />
select 1/01<br />
Editorial<br />
Sie halten die erste Ausgabe<br />
des neuen Kundenmagazins der<br />
The <strong>MathWorks</strong> GmbH in<br />
Händen – MATLAB select<br />
MATLAB select hat eine Auflage von 32.000<br />
Stück und erreicht damit mehr Leser als so manche<br />
Fachzeitschrift. Wenn Sie ebenfalls an einer<br />
interessanten MATLAB Anwendung arbeiten und<br />
davon berichten möchten, treten Sie mit uns in<br />
Kontakt (z.B. presse@mathworks.de). Bei der<br />
Umsetzung Ihres Beitrages und bei einer eventuellen<br />
Veröffentlichung in Fachzeitschriften sind<br />
wir Ihnen gerne behilflich.<br />
Ein kurzer Durchgang durch das Heft:<br />
Einen Schwerpunkt in dieser Ausgabe bilden<br />
Informationen zum neuen <strong>MathWorks</strong> Release<br />
12.1, welches 3 völlig neue Produkte sowie 20<br />
Updates beinhaltet (S. 25).<br />
Ein Fokus unserer aktuellen Produktentwicklung<br />
liegt auf der Bereitstellung von komfortablen<br />
Entwicklungswerkzeugen für das Design<br />
von DSPs und Embedded Systems. Zu diesen zählen<br />
das neue Developer’s Kit für Texas Instrument<br />
DSPs (S. 29), das neue Simulink Fixed Point<br />
Blockset und eine erheblich verbesserte automatische<br />
Code-Generierung mit dem Real-Time<br />
Workshop Embedded Coder (S. 30).<br />
Als Prototyping-Umgebung etabliert sich<br />
xPC-Target mehr und mehr, da es auf überall<br />
verfügbarerer PC-Hardware die gewünscht Funktionalität<br />
zur Verfügung stellt (Anwenderbericht<br />
S. 16). Neben bereits bestehenden Produkten gibt<br />
es auch neue Ansätze wie die Kooperation mit<br />
ARM (S. 10). In diesen Themenkomplex passt<br />
auch der Artikel zur Realisation und zu Einsatzmöglichkeiten<br />
unseres LEGO Mindstorms Roboters,<br />
der mit Simulink programmiert wurde und<br />
den einige Leser vielleicht schon auf einer Messe<br />
in Aktion gesehen haben (S. 8).<br />
Mit Release 12 wurde die MATLAB-Toolkette<br />
im Messtechnik-Bereich um Werkzeuge zur<br />
Datenerfassung und –auswertung sowie der<br />
Instrumentenkontrolle entscheidend erweitert.<br />
Anwendungen schildern die Berichte zur Vermessung<br />
von Radarsystemen (S. 20) und der Kommunikation<br />
zwischen MATLAB und Messinstrumenten<br />
(S. 14).<br />
The <strong>MathWorks</strong> hat sowohl national in<br />
<strong>Deutschland</strong> wie auch international seine Consulting-Aktivitäten<br />
stark ausgeweitet und eine<br />
länderübergreifende Consulting-Gruppe gegründet<br />
(S. 6). Den Bedarf an diesen Dienstleistungen<br />
sieht man an der stark gestiegen Zahl von Kundenprojekten<br />
sowie dem hohen Zulauf zu unseren<br />
Schulungen, die zum Teil Wochen im voraus<br />
ausgebucht sind.<br />
In den Tipps&Tricks (S. 36) finden Sie u.a.<br />
wertvolle Informationen, was Sie alles eigenständig<br />
bezüglich Versionsverwaltung, Support,<br />
Produkt-<strong>Download</strong>s auf unserer .com WEBsite<br />
machen können.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!<br />
Ihr Andreas Schindler<br />
1
2<br />
Nachfolgend finden Sie alle nötigen Informationen<br />
über Lieferumfang, Lizenzrecht und<br />
Bezugsmöglichkeiten.<br />
Grundpaket:<br />
■ MATLAB 6 (ohne Limitierungen)<br />
■ Simulink 4 (eingeschränkt auf 300 Blöcke<br />
je Modell)<br />
■ Symbolic Math Toolbox<br />
(wichtigste Funktionen)<br />
Dokumentation:<br />
■ Learning MATLAB<br />
■ Learning Simulink<br />
■ Online-Handbücher auf CD<br />
Betriebssystem:<br />
Es wird derzeit nur MS Windows unterstützt.<br />
Systemvoraussetzungen:<br />
MS Windows 95/98/ME/NT4.0(SP5,6a)/2000<br />
INTEL Pentium, Pentium Pro, Pentium II,<br />
Pentium III oder AMD Athlon Prozessor<br />
CD-ROM Laufwerk<br />
mind. 64 MB RAM (128 MB empfohlen)<br />
Netscape Navigator 4.0 oder höher oder<br />
MS Internet Explorer 4.0 oder höher<br />
MS Word 7.0 (Office 95), MS Word 8.0 (Office<br />
97) oder Office 2000 für MATLAB Notebook-<br />
Funktionalität<br />
Adobe Acrobat Reader für die Betrachtung bzw.<br />
den Ausdruck der MATLAB Online Dokumentation<br />
Lizenzrecht:<br />
Die Studentenversion darf nur von Studenten<br />
erworben und für studienbezogene Anwendungen<br />
privat eingesetzt werden. Bei Bestellung ist eine<br />
gültige Immatrikulationsbescheinigung vorzulegen.<br />
Intern<br />
MATLAB Student Version<br />
Release 12<br />
Weltweit lösen Ingenieure, Wissenschaftler<br />
und Mathematiker an<br />
den renommiertesten Universitäten<br />
und in der Industrie ihre<br />
Aufgaben mit der MATLAB-<br />
Produktfamilie.<br />
Studenten können nun im privaten<br />
Umfeld als Ergänzung zu Vorlesungen<br />
und Übungen die gleichen<br />
Produkte (in eingeschränkter<br />
Form) einsetzen, um ihre Studien<br />
in verschiedensten Bereichen wie<br />
Elektrotechnik, Maschinenbau,<br />
Chemie, Mathematik, Physik und<br />
Wirtschaft zu vervollständigen.<br />
Die Studentenversion soll dazu dienen, vorlesungs-<br />
bzw. übungsbegleitende Aufgaben zuhause<br />
zu lösen, die von den Dozenten an der Hochschule<br />
erarbeitet und vergeben werden.<br />
Die Studentenversion darf nicht an einer Hochschule<br />
oder für kommerzielle Aufgaben genutzt<br />
werden. Sie darf im Rahmen einer Studien- oder<br />
Diplomarbeit eingesetzt werden, sofern sie dabei<br />
nicht an der Hochschule oder in der Industrie<br />
oder in Zusammenarbeit mit der Industrie verwendet<br />
wird.<br />
Preis:<br />
Das Basispaket (MATLAB 6, Simulink 4 sowie<br />
wichtigste Funktionen aus der Symbolic Math<br />
Toolbox) kostet 269,00 DM inkl. MwSt. Die Lieferung<br />
erfolgt frei Haus.<br />
Erweiterungen:<br />
Das Basispaket wird per Post geliefert,<br />
Erweiterungen können nur per <strong>Download</strong> erworben<br />
werden.<br />
Details hierzu finden sich unter:<br />
http://www.mathworks.com/products/<br />
studentversion/buy_now.shtml<br />
Als Erweiterung werden folgende<br />
Produkte angeboten:<br />
Mathematik & Analyse:<br />
Optimization Toolbox<br />
Statistics Toolbox<br />
Neural Network Toolbox<br />
Partial Differential Equation Toolbox<br />
Mapping Toolbox<br />
Spline Toolbox<br />
Regelungstechnik:<br />
Control System Toolbox<br />
Fuzzy Logic Toolbox<br />
Robust Control Toolbox<br />
µ-Analysis and Synthesis Toolbox<br />
LMI Control Toolbox<br />
Model Predictive Control Toolbox<br />
Datenerfassung & -import:<br />
Data Acquisition Toolbox<br />
Instrument Control Toolbox<br />
Database Toolbox<br />
Excel Link<br />
Technischer Support:<br />
Für die Studentenversion wird kein Support<br />
angeboten. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an<br />
Ihren betreuenden Dozenten.<br />
MATLAB<br />
select 1/01
Finanzmathematik & Wirtschaft<br />
Financial Toolbox<br />
Financial Time Series Toolbox<br />
GARCH Toolbox<br />
Financial Derivatives Toolbox<br />
Signal- & Bildverarbeitung:<br />
Signal Processing Toolbox<br />
Image Processing Toolbox<br />
Communications Toolbox<br />
System Identification Toolbox<br />
Wavelet Toolbox<br />
Filter Design Toolbox<br />
Erweiterungen zu Simulink:<br />
Stateflow<br />
Communications Blockset<br />
DSP Blockset<br />
Fixed-Point Blockset<br />
Nonlinear Control Design Blockset<br />
Power System Blockset<br />
Exklusivdistribution der Studentenversion<br />
für <strong>Deutschland</strong> und Österreich:<br />
asknet AG<br />
Vincenz-Prießnitz-Str. 3<br />
D-76131 Karlsruhe<br />
Tel. +49/721/96458-30<br />
E-Mail: matlab@asknet.de<br />
https://academic.softwarehouse.de<br />
MATLAB<br />
select 1/01<br />
Intern<br />
International Automotive<br />
Conference - IAC 2002<br />
4. bis 5. Juni 2002 in Stuttgart<br />
The <strong>MathWorks</strong> veranstaltet nach 1998 und<br />
2000 bereits zum dritten Mal eine International<br />
Automotive Conference, die IAC 2002. Der äußerst<br />
hohe Zuspruch der letzten Konferenzen mit<br />
rund 400 Teilnehmern aus 15 Ländern, darunter<br />
Vertreter aller bekannten Automobilkonzerne<br />
und Zulieferer, zeigt den Bedarf und das große<br />
Interesse an dieser Veranstaltung.<br />
Die IAC 2002 bietet im Rahmen einer zweitägigen<br />
Konferenz das Forum, auf dem sich Automobilhersteller<br />
und -zulieferer aus Europa, Japan<br />
und den USA austauschen und innovative Lösungsansätze<br />
sowie erfolgreich beschrittene Wege<br />
unter Nutzung der MATLAB-Produktfamilie vorstellen.<br />
Neben der Präsentation neuer MATLAB-<br />
Werkzeuge werden insbesondere der Einsatz und<br />
die Anforderungen an moderne Technologiekonzepte<br />
diskutiert.<br />
Vorträge von Usern über Anwendungen in der<br />
Automobilindustrie sowie aktuelle Trends im Bereich<br />
der Entwicklungssoftware stehen im Mittelpunkt<br />
dieser Veranstaltung.<br />
Call for Papers<br />
Wir freuen uns über Ihre Beiträge, die praxisorientierte<br />
Entwicklungsprozeduren darstellen,<br />
Erfahrungsaustausch verkörpern oder anwendungsspezifische<br />
Lösungen zeigen.<br />
Nachfolgend finden Sie eine Übersicht als Anregung,<br />
die Ihnen helfen soll, sich einem möglichem<br />
Thema anzunähern. Selbstverständlich sind<br />
auch Berichte über andere Anwendungen aus<br />
dem Automobil-Umfeld, bei dem MATLAB, Simulink<br />
oder entsprechende Toolboxen zum Einsatz<br />
kommen, herzlich willkommen.<br />
■ Fahrzeugelektronik<br />
■ Motormanagement<br />
■ Antriebsstrang<br />
■ Sicherheitssysteme<br />
■ Modellierung (dynamische Systeme,<br />
reaktive Systeme)<br />
■ Control Design<br />
■ Prüftechnik / Diagnose<br />
■ Echtzeitanwendungen (Rapid Prototyping,<br />
ECU Programmierung, Production Code)<br />
Nutzen Sie die Gelegenheit und bewerben Sie<br />
sich schon jetzt, wenn Sie mit einem Beitrag vertreten<br />
sein möchten.<br />
Kontakt: Dr. Helmuth Stahl<br />
(hstahl@mathworks.de)<br />
3
4<br />
Für Unternehmen aus nahezu allen Bereichen<br />
der Industrie und Wirtschaft ist es notwendig,<br />
Ressourcen frühzeitig und ausreichend genau<br />
planen zu können und ihre Investitionskosten für<br />
technologische Entwicklungen möglichst klein zu<br />
halten. Die Time-To-Market-Zeit sinkt oftmals<br />
bei gleichzeitig wachsender Leistungsfähigkeit<br />
oder größerem Umfang der Entwicklungen. Gemäß<br />
ihrer Zielvorstellung stellen die Anwender<br />
der MATLAB-Produktfamilie unterschiedlichste<br />
Anforderungen bezüglich der benötigten Funktionalitäten<br />
und in Hinsicht auf die zu erwartenden<br />
Kosten eines neuen marktfähigen Produktes.<br />
Gleichzeitig erfordert die angemessene Nutzung<br />
der angebotenen Tools ein tiefgehendes Wissen<br />
auch über Details der <strong>MathWorks</strong>-Produkte.<br />
Die Produktvielfalt der The <strong>MathWorks</strong> Inc.<br />
wird laufend ausgebaut. In kurzen zeitlichen Abständen<br />
kommen neue Produkte, Toolboxen und<br />
Blocksets mit neuen oder erweiterten Funktionalitäten<br />
hinzu. Parallel dazu haben sich MATLAB,<br />
Simulink und die Stateflow-Erweiterung mittlerweile<br />
zu den weltweit anerkannten Standards zur<br />
Formulierung und Lösung von technischen Problemstellungen<br />
aber auch Aufgabenstellungen<br />
aus dem Wirtschaftsbereich durchgesetzt. Der zunehmende<br />
Umfang der MATLAB-Produktfamilie<br />
macht es erforderlich, den Anwendern neben Vertriebswegen<br />
und Produktsupport auch Unterstützung<br />
bei der strukturierten und effizienten Nutzung<br />
sämtlicher <strong>MathWorks</strong>-Produkte bereitzustellen.<br />
Der Wissenstransfer zwischen The<br />
<strong>MathWorks</strong> und den Anwendern aber auch<br />
innerhalb von Unternehmen wird zunehmend<br />
notwendig.<br />
Intern<br />
Das Dienstleistungsangebot<br />
der The <strong>MathWorks</strong><br />
Consulting-Gruppe<br />
Technische Projektbegleitung<br />
von der Idee bis zum Produkt.<br />
Die The <strong>MathWorks</strong> Consulting-<br />
Gruppe begleitet weltweit<br />
Kundenprojekte im MATLAB-<br />
Umfeld mit ihrem fachlichem<br />
Know-how und Erfahrungen<br />
im technischen Coaching –<br />
in allen Projektphasen.<br />
An dieser Stelle setzt das Dienstleistungsangebot<br />
der The <strong>MathWorks</strong> Consulting-Gruppe an.<br />
Die angebotenen Ingenieur-Dienstleistungen reichen<br />
von der Durchführung von Schulungen,<br />
der technischen Beratung in Detailfragen zur<br />
MATLAB-Produktfamilie über die Projektbegleitung<br />
und -bearbeitung bis hin zum technischen<br />
Coaching. Die Consultants setzen sich hierbei intensiv<br />
für den Wissenstransfer und für die Lösung<br />
kundenspezifischer Problemstellungen ein. Weltweit<br />
haben sich nachfolgend genannte Standorte<br />
etabliert, von denen sich zwei in <strong>Deutschland</strong> befinden:<br />
München und Aachen, Natick (Massachusetts,<br />
USA), Novi (Michigan, USA), Cambridge<br />
(England), Sevres (Frankreich), Gouda (Niederlande),<br />
Gümligen (Schweiz), Barcelona (Spanien).<br />
Zum Kundenkreis der The <strong>MathWorks</strong> Consulting-Gruppe<br />
zählen weltweit agierende Großunternehmen,<br />
kleinere mittelständische Unternehmen<br />
und Forschungszentren. Sie kommen<br />
vorwiegend aus der Automobilindustrie und der<br />
Antriebstechnik, der Luft- und Raumfahrttechnik,<br />
dem Wirtschafts- und Finanzwesen sowie aus<br />
der Telekommunikationsbranche.<br />
Die Mitarbeiter der The <strong>MathWorks</strong> Consulting-Gruppe<br />
stehen in engem Kontakt mit dem<br />
Hauptquartier der The <strong>MathWorks</strong> Inc. in Natick<br />
(Massachusetts) und verfügen über ein fundiertes<br />
Wissen der <strong>MathWorks</strong>-Produkte sowie über die<br />
Anwendung der neuesten Toolboxen, Blocksets<br />
und Erweiterungen der MATLAB-Produktfamilie.<br />
Die Ingenieure, Mathematiker, Informatiker,<br />
Physiker und Programmierer, von denen die<br />
Mehrzahl über eine langjährige industrielle Berufserfahrung<br />
verfügen, zeichnen sich durch ihre<br />
praxisnahe Arbeitsweise aus und arbeiten gerne<br />
an innovativen Lösungen für technische Problemstellungen.<br />
Die zielgerichtete Umsetzung<br />
von Projektideen, die Entwicklung von technischer<br />
Software und das Design ingenieurmäßiger<br />
Modelle und Simulationen gehören dabei zum<br />
Alltag. Die Consultants sind in zahlreichen Disziplinen<br />
qualifiziert, wobei die fachlichen Schwerpunkte<br />
in den Bereichen Signal- und Systemanalyse,<br />
Regelungstechnik, Steuerungs- und<br />
Automatisierungstechnik, Statistik, Datenbankprogrammierung,<br />
hardwarenahe Programmierung<br />
und grafische Bedienoberflächen liegen.<br />
Die folgende Zusammenstellung gibt eine<br />
Übersicht über die Dienstleistungen, die die The<br />
<strong>MathWorks</strong> Consulting-Gruppe übernehmen<br />
kann. Damit begleitet sie Entwicklungen von der<br />
Idee bis zum marktfähigen Produkt. Alle genannten<br />
Leistungen können als Teilaufgaben oder in<br />
Form von Kundenprojekten, kundenspezifischen<br />
Schulungen und technischem Coaching durchgeführt<br />
werden.<br />
MATLAB<br />
select 1/01
Das Dienstleistungsangebot der<br />
<strong>MathWorks</strong>-Consulting-Gruppe:<br />
Projekt-Start-Up<br />
■ Darstellung des strukturierten Umgangs mit<br />
den Funktionalitäten der MATLAB-Produktfamilie<br />
und der bestmöglichen Nutzung der<br />
Entwicklungs- und Dokumentations-Tools<br />
■ Diskussion von Vorgehensweisen zur Lösung<br />
von technischen Problemstellungen sowie zur<br />
prototypischen Umsetzung<br />
■ Festlegen einer zielorientierten<br />
Projektabwicklung<br />
■ Unterstützung bei der Auswahl geeigneter<br />
Hard- und Software (Toolboxen)<br />
■ Aufwandsabschätzung (Anforderungen, Machbarkeit,<br />
Zeit, Kosten, Ressourcen, Ergebnis)<br />
Data-Handling<br />
■ Akquisition von Daten aus verschiedensten<br />
kundenspezifischen Quellen<br />
■ Datenerfassung und -verwaltung, Signalanalyse,<br />
-(vor)verarbeitung und Visualisierung<br />
■ Anwendung von Bildverarbeitungsalgorithmen<br />
Modellbildung und Simulation<br />
■ Mathematische Beschreibung verschiedenartigster<br />
statischer, dynamischer Systeme, ereignis-<br />
und zustandsgesteuerte Systeme, stationäre<br />
und instationäre sowie lineare und nichtlineare<br />
technische Systeme und Prozesse<br />
■ Simulation von Systemverhalten auch unter<br />
Berücksichtigung von Quantisierungseffekten,<br />
Diskretisierungseffekten und Auswirkungen der<br />
Festkomma-Arithmetik etc.<br />
■ Parameterstudien, Einfluss von Konstruktionsparametern<br />
und Parametern der Steuerung<br />
■ System- und Parameteridentifikation,<br />
Stabilitätsanalyse<br />
■ Unterstützung beim Überführen vorhandener<br />
Berechnungs- und Simulationstools in<br />
MATLAB-, Simulink- und Stateflow-Modelle<br />
Entwicklung von Algorithmen und<br />
grafischen Bedienoberflächen<br />
■ Algorithmen-Entwicklung insbesondere für<br />
die Bereiche Steuerung, Regelung, Automatisierung,<br />
Signalanalyse, Visualisierung<br />
■ Lösung unterschiedlichster Optimierungs-probleme<br />
■ Gestaltung grafischer Bedienoberflächen<br />
(GUIs) und zugehöriger Software-Schnittstellen<br />
■ Tool-Programmierung, kundenspezifische<br />
Erweiterung von Blocksets<br />
■ S-Function-Programmierung<br />
MATLAB<br />
select 1/01<br />
Software-Reviews<br />
Intern<br />
■ Review von vorhandenem Software-Entwicklungsprozessen<br />
mit Unterstützung der<br />
effizienten Nutzung der Entwicklungswerkzeuge<br />
■ Hilfe bei der Versionskontrolle und Datenhaltung<br />
■ Hilfe beim unternehmensweiten Wissenstransfer<br />
■ Erstellen von Standards, Richtlinien,<br />
Style-Guides für MATLAB-Programme,<br />
Simulink- und Stateflow-Modelle sowie für die<br />
Gestaltung grafischer Bedienoberflächen<br />
Rapid Prototyping, Codegenerierung<br />
und Real-Time-Applikationen<br />
■ Hilfestellung beim schrittweisen Übergang von<br />
Berechnungen und Simulationen zum Prototyp<br />
■ Überführen vorhandener Berechnungs-<br />
und Simulationstools aus MATLAB-, Simulinkund<br />
Stateflow-Modellen in (echtzeitfähige)<br />
Stand-Alone-Applikationen<br />
■ Inbetriebnahme und Test von Hardware-<br />
In-The-Loop Umgebungen für verschiedenste<br />
Zielplattformen<br />
■ Hardwarespezifische Codegenerierung und<br />
-optimierung mit Anpassung an vorhandene<br />
Kunden-Betriebssysteme durch TLC-File-<br />
Programmierung<br />
■ Hilfe bei der Auswahl geeigneter Hard- und<br />
Software-Produkte<br />
■ Treiberprogrammierung<br />
■ Integration von vorhandenem Kunden-Code<br />
und MATLAB-, Simulink- und Stateflow-Code<br />
Produkt-Finishing<br />
■ Hilfe bei der Umsetzung eines Prototyps in<br />
eine produktfähige Form<br />
■ Entwicklung von Test- und Messumgebungen<br />
zur Überprüfung und Optimierung der Effizienz<br />
einer prototypischen Lösung<br />
■ Beratung bei der Erstellung von Seriencode<br />
mit Auswahl der hierzu notwendigen Software-<br />
Produkte<br />
■ Code-Optimierung hinsichtlich Laufzeit<br />
und/oder Speicherbedarf<br />
■ Einbindung einzelner Komponenten der<br />
MATLAB-Produktfamilie in vorhandene<br />
Systeme, Prozesse oder Organisationen<br />
Schulungen und Coaching<br />
■ Schulungen zur MATLAB-Produktfamilie:<br />
Einführung in MATLAB, Simulink und Stateflow<br />
■ MATLAB & Simulink in der Automatisierungstechnik<br />
– Einführung in ausgewählte Toolboxen<br />
& Blocksets<br />
■ An die Erfordernisse der Kunden angepasste<br />
Inhouse-Schulungen<br />
UW<br />
Abb. 1: Fahrleistungs-Kennlinie<br />
Beispiel: Simulation der Fahrleistung eines KFZ<br />
Im Rahmen des im folgenden skizzierten Projekts<br />
sollte die Fahrleistung eines Kraftfahrzeugs,<br />
d.h. die maximale Fahrgeschwindigkeit, das zeitliche<br />
Beschleunigungsverhalten, die Umschaltpunkte<br />
des Getriebes und insbesondere die Zeit<br />
zur Beschleunigung aus dem Stand bis zur<br />
Geschwindigkeit von 100 km/m anhand von<br />
Simulationen berechnet werden. Ausgangspunkt<br />
waren spezifische Messgrößen und Kennlinien<br />
des Fahrzeugs, der Getriebe und Räder sowie des<br />
Motors (Abb. 1). Sie werden mit Hilfe von<br />
MATLAB-Programmen aus dem kundenspezifischen<br />
Datenbankformat eingelesen und dem zur<br />
Beschreibung des Fahrzeugs entwickelten Modell<br />
in Simulink zugeführt (Abb. 2).<br />
Abb. 2: Fahrleistungs-Simulationsmodell<br />
Ein großer Vorteil der Simulationsumgebung<br />
ist die Möglichkeit zur einfachen und schnellen<br />
Verfeinerung der Modelle, zur Berücksichtigung<br />
von nichtlinearen realitätsnäheren Eigenschaften<br />
der modellierten Komponenten sowie zur Hinzunahme<br />
zustandsgesteuerten Abläufen z.B. des<br />
Schaltgetriebes. Die Ergebnisse eines bis dahin<br />
eingesetzten Systems zur Fahrleistungssimulation<br />
können mit der MATLAB/Simulink-Simulationsumgebung<br />
vollständig reproduziert werden. Das<br />
eingesetzte Modell lässt sich durch wenig aufwändige<br />
Erweiterungen noch weitergehend nutzen.<br />
Beispielsweise lassen sich ganze Fahrzyklen simulieren<br />
(Abb. 3) oder die Umschaltpunkte des<br />
Getriebes hinsichtlich einer maximalen Beschleunigung,<br />
eines minimalen Benzinverbrauchs oder<br />
eines anderer Erfordernisses optimieren.<br />
Abb. 3: Geschwindigkeitsprofil<br />
5
Das „Gehirn“ der Mindstorms-Baukästen ist<br />
der sogenannte RCX Baustein, der mit einem Hitachi-Microcontroller<br />
ausgestattet ist. Er übernimmt<br />
die Steuerung und Regelung angeschlossener<br />
Motoren und Sensoren wie Tast- oder<br />
Lichtsensoren. Die Mechanik der Mindstorms-<br />
Modelle basiert auf LEGO-Technik Bausteinen.<br />
Für die Programmierung des RCX hat LEGO in<br />
Kooperation mit dem MIT eine Blockschaltbildorientierte<br />
Programmierumgebung entwickelt,<br />
mit der Jugendliche ab 12 Jahren den Mindstorms-Modellen<br />
Leben „einprogrammieren“ sollen.<br />
Diese Programmiersprache hat allerdings viele<br />
Restriktionen, so dass anspruchsvollere Anwendungen<br />
damit nicht zu realisieren sind. Abhilfe<br />
hat die internationale Mindstorms Fan-Gemeinde<br />
geschaffen. Mittlerweile stehen auf Open-<br />
Source-Basis mehrere alternative Entwicklungsumgebungen<br />
für LEGO Mindstorms zur Verfügung,<br />
u.a. auch legOS. Dieses System stellt eine<br />
vollständige C-Programmier-Umgebung für den<br />
RCX zur Verfügung, inklusive Echtzeit-Betriebssystem.<br />
Bei den Begriffen ‘LEGO-Technik’, ‘Prozessor’,<br />
‘Blockschaltbild-Programmierung’ „klingelte“ es<br />
bei unserem legobegeisterten <strong>MathWorks</strong> Application<br />
Engineer Cord Elias. Er hatte die Idee, Simulink<br />
und Stateflow für die Programmierung<br />
des RCX einzusetzen, indem er den Hitachi-<br />
Microcontroller als neues Target-System für die<br />
automatische Codegenerierung mit dem Real-<br />
Time Workshop (RTW) implementiert. Die Entwicklung<br />
des LEGO/Hitachi-Targets war aufgrund<br />
des dokumentierten RCX-Befehlssatzes<br />
und offengelegter API des legOS prinzipiell<br />
durchführbar.<br />
Intern<br />
LEGO Mindstorms Roboter<br />
als Simulink-Demosystem<br />
Es gibt wohl keinen Ingenieur,<br />
der in seiner Kindheit nicht schon<br />
einmal mit LEGO gespielt und sich<br />
als Baumeister betätigt hat.<br />
Manch einer hat sich bestimmt<br />
die Begeisterung für LEGO bis ins<br />
Erwachsenenalter bewahrt. Und<br />
für technikbegeisterte Jugendliche<br />
und auch wohl Erwachsene bietet<br />
LEGO seit einigen Jahren die<br />
Mindstorms Systembaukästen an,<br />
mit denen sich einfache Roboter<br />
aber auch komplexere Maschinen<br />
aufbauen und programmieren<br />
lassen.<br />
Für die Realisierung wurde zunächst analysiert,<br />
welche Funktionalität die API bereits zur<br />
Verfügung stellt. Im zweiten Schritt wurde die<br />
Codegenerierung mit dem Real-Time Workshop<br />
und dem RTW Embedded Coder auf das Zielsystem<br />
legOS/RCX angepasst. Und schließlich wurde<br />
eine Simulink-Bibliothek erstellt, die die Funktionsblöcke<br />
zu den verschiedenen Sensoren des<br />
Mindstorms-Pakets enthält. Den Funktionsblöcken<br />
sind sogenannte TLC-Dateien (Target<br />
Language Compiler) zugeordnet, die die Code-<br />
Generierung mit dem RTW steuern.<br />
Nach dem Aufbau eines Demo-Modells in Simulink<br />
mit diesen Blöcken, dessen Codegenerierung<br />
mittels RTW für das LEGO/Hitachi-Target<br />
und dem <strong>Download</strong>en des Programms auf den<br />
RCX, lief das Modell dann schließlich in der Realität<br />
auf dem Mindstorms-Roboter.<br />
Abb. 1: Der Simulink-programmierte<br />
Mindstorms-Roboter<br />
Demo „LEGO-Roboter“<br />
Target: LEGO-Baustein „RCX“<br />
Kurzbeschreibung:<br />
Der LEGO-Roboter ist mit zwei<br />
Tastsensoren sowie zwei Antriebsmotoren<br />
ausgestattet. Er fährt<br />
solange vorwärts, bis er auf ein<br />
Hindernis stößt. Der Roboter<br />
führt dann ein Ausweichmanöver<br />
durch und fährt anschließend<br />
geradeaus weiter.<br />
Das Verhalten des Roboters wird<br />
mit Hilfe von Stateflow programmiert.<br />
Zur vollautomatischen<br />
Programmerstellung wird der<br />
Embedded Coder verwendet.<br />
MATLAB<br />
6 select 1/01
Die Leistungsfähigkeit des Hitachi Prozessors<br />
ist mit dem eines Microcontrollers vergleichbar,<br />
wie er z.B. zur Steuerung einfacher mechanischer<br />
Vorgänge in einem Fahrzeug wie Fensterhebern<br />
oder elektonische Sitzverstellung zu Tausenden<br />
eingesetzt wird. Die Entwicklung des Targets und<br />
die Programmierung eines Mindstorms-Modells<br />
hat somit einen handfesten realen Anwendungshintergrund<br />
- die Entwicklung und Implementierung<br />
von Embedded Systems in Steuer- und Regelanwendungen.<br />
Mehrere Einsatzzwecke für einen Simulinkprogrammierten<br />
Mindstorms-Roboter lagen unmittelbar<br />
auf der Hand:<br />
Der LEGO-Roboter hat sich bereits als attraktiver<br />
Eye-Catcher auf verschiedenen Messen erwiesen.<br />
Er ist ausgezeichnet als Demonstrationsobjekt geeignet,<br />
da einerseits die Programmierung einer<br />
einfachen Anwendung überschaubar und leicht<br />
nachvollziebar ist.<br />
Andererseits spiegelt die Roboter-Anwendung<br />
einen vollständigen, realen Entwicklungsprozess<br />
auch von wesentlich komplexeren Anwendungen<br />
wider: Von der Modellbildung und Simulation<br />
mit Simulink und Stateflow über die Codegenerierung<br />
für das LEGO/Hitachi Target und schließlich<br />
das <strong>Download</strong>en und Ausführen der Anwendung<br />
auf dem realen Mindstroms-Roboter.<br />
Verwendete Software:<br />
■ MATLAB<br />
■ Simulink<br />
■ Stateflow<br />
■ Real-Time Workshop<br />
■ Embedded Coder<br />
■ H8300-Cross-Compiler (GNU GCC)<br />
■ Betriebssystem „legOS“ auf dem Zielsystem<br />
(http://legOS.sourceforge.net)<br />
Verwendete Target-Hardware:<br />
■ LEGO® RCX mit<br />
Hitachi H8/3292 Microcontroller<br />
■ 8 bit-CPU<br />
■ Taktfrequenz: 16 MHz<br />
MATLAB<br />
select 1/01<br />
Intern<br />
Abb. 2: Simulink-/Stateflow-Modell des Roboters<br />
Anhand eines Mindstorms-Modells ist es<br />
möglich, in etwa 10 Minuten alle Schritte eines<br />
solchen Entwicklungsprozesses durchzugehen<br />
und nachzuvollziehen, einfache Modifikationen<br />
am Modell vorzunehmen und deren Effekt auf<br />
dem realen Robotermodell zu erleben. Aufgrund<br />
dieser Eigenschaften eignet sich die Kombination<br />
von Simulink und LEGO Mindstorms auch hervorragend<br />
für den Einsatz in Schulungen oder<br />
Praktika. In überschaubarer Zeit können Modelle<br />
entwickelt, simuliert und an einem realen System<br />
getestet werden. Und nicht zuletzt macht das Zusammenbauen<br />
und Programmieren der Roboter<br />
unheimlich viel Spaß.<br />
Unsere amerikanischen Kollegen haben diese Idee<br />
aufgenommen und u.a. eine Dokumentation erstellt.<br />
Diese Anleitung sowie Installationsdateien<br />
zum LEGO Roboter finden Sie im Abschnitt „Robot<br />
Car Training Example“ unter<br />
www.mathworks.com/products/rtwembedded/<br />
technicalliterature.shtml<br />
TA<br />
MINDSTORMS, RCX und LEGO sind eingetragene<br />
Warenzeichen der LEGO Group.<br />
7
8<br />
ARM ist ein führender Anbieter von 16/32-Bit<br />
Embedded RISC-Mikroprozessor-Lösungen. Eine<br />
Besonderheit bei dem Halbleiterunternehmen<br />
ARM ist, dass es über keine eigene Chip-Fertigung<br />
verfügt, sondern Mikroprozessor-Kerne (Cores)<br />
entwickelt und diese Intellectual Property an<br />
international führende Elektronik-Hersteller<br />
lizensiert. ARM Cores werden der Stückzahl nach<br />
mehr und mehr zum RISC-Standard in solchen<br />
Geschäftsfeldern wie der mobilen Kommunikation,<br />
Handheld-Computern, Multimedia oder Geräten<br />
auf der Basis von Embedded Systems.<br />
ARM und die The <strong>MathWorks</strong> GmbH haben<br />
eine Kooperation ins Leben gerufen, um die<br />
Codeentwicklungs-Werkzeuge der ARM Developer<br />
Suite (ADS), ARMulator, mit der MATLAB/<br />
Simulink-Toolkette zur System-Simulation und<br />
Code-Erzeugung zu kombinieren. So wird eine<br />
integrierte Umgebung geschaffen, in der sich<br />
Embedded Systems entwickeln und validieren<br />
lassen, noch bevor die Hardware zur Verfügung<br />
steht.<br />
Die modellbasierte Entwicklung mit nachfolgender<br />
automatischer Codeerzeugung ermöglicht<br />
es Systemingenieuren, sich auf den Entwurf und<br />
die Feinabstimmung von Algorithmen anstatt auf<br />
das Schreiben von Programmcode und die Syntax<br />
der Programmiersprache zu konzentrieren. Die<br />
automatische Erzeugung des Codes aus Simulink-<br />
Modellen mit dem Real-Time Workshop garantiert,<br />
dass das Verhalten der Software sich mit<br />
dem der Simulation deckt und dass die Ressourcen<br />
des Prozessors effektiv genutzt werden.<br />
Intern<br />
Modellbasierte Entwicklung<br />
von Embedded Systems auf<br />
virtuellem Silizium<br />
The <strong>MathWorks</strong> und<br />
ARM kooperieren, um<br />
eine anwenderfreundliche<br />
Software-Entwicklungsumgebung<br />
für<br />
ARM-Prozessorkerne<br />
zu schaffen<br />
Die Integration eines virtuellen Prototypen<br />
der Target-Architektur in die Simulationsumgebung<br />
ermöglicht es Entwicklern, die Soft- und<br />
Hardware bereits zu testen und zu validieren, lange<br />
bevor überhaupt ein Exemplar des Targetsystems<br />
existiert. Die Entwicklung der Targetsoftware<br />
und -hardware kann so gleichzeitig beginnen,<br />
wodurch die Zahl der Entwicklungszyklen<br />
verkleinert und die Zeit bis zur Marktreife<br />
verkürzt wird. Spezifikationsfehler im Mikrocontroller<br />
können dadurch frühzeitig abgefangen<br />
und somit die Risiken und der Bedarf an neuen<br />
Entwürfen verringert werden.<br />
“MATLAB/Simulink setzt sich immer mehr<br />
als der Industriestandard für die modellbasierte<br />
Systementwicklung durch. ARM hat sich fest in<br />
der Automobilindustrie etabliert. Durch die<br />
Zusammenführung der MATLAB/Simulink-<br />
Tools zur Systementwicklung und der Silizium-<br />
Prototyping-Tools von ARM bieten wir unseren<br />
Kunden konkurrenzlose Möglichkeiten in der<br />
Entwicklung”, so Boris Vittorelli, Systemingenieur<br />
bei ARM.<br />
“Die ARM Prozessorkerne bieten Entwickler<br />
von Embedded Systems eine hervorragende<br />
Hardwarebasis. Die MATLAB/Simulink-Toolkette<br />
besitzt die Leistungsfähigkeit und Flexibilität,<br />
die im heutigen Marktumfeld nötig ist, um Software<br />
für Embedded Systems erfolgreich zu entwickeln<br />
und zu implementieren. Unser gemeinsamer<br />
Ansatz bietet interessante neue Perspektiven”,<br />
sagte Andreas Schindler, Geschäftsführer der The<br />
<strong>MathWorks</strong> GmbH.<br />
Über den ARMulator:<br />
Der ARMulator ist ein in der ARM Developer<br />
Suite enthaltener Simulator für ARM-Cores.<br />
Seine Merkmale sind:<br />
■ Unterstützung aller ARM-Cores<br />
(inkl. Thumb-Befehlssatz)<br />
■ Benchmarking-Fähigkeit<br />
■ Simulation von Exceptions (Interrupts)<br />
■ Erweiterbar, so dass beliebige Peripherie-<br />
Geräte angeschlossen werden können<br />
■ An das Zielsystem anpassbare<br />
Speicherkonfiguration<br />
MATLAB<br />
select 1/01
Abb. 1: Zugwalzen mit Tänzersystem<br />
und Materialbahn<br />
MATLAB<br />
select 1/01<br />
Anwendungen<br />
Simulation von<br />
Bahnspannung und<br />
Tänzerbewegung<br />
beim Transport von<br />
Materialbahnen<br />
Der folgende Artikel beschreibt<br />
den Einsatz von MATLAB/<br />
Simulink bei der Simulation des<br />
dynamischen Verhaltens von<br />
Einzugswerken von Rotationsdruckmaschinen<br />
mit einzeln angetriebenen<br />
Zugwalzen. Für die<br />
einzelnen Komponenten eines<br />
Einzugswerks wurden Modellmodule<br />
entwickelt, mit denen<br />
ein bestehendes Einzugswerk<br />
schnell und kostengünstig nachgebildet<br />
und optimiert oder ein<br />
neues Einzugswerk projektiert<br />
und ausgelegt werden kann. Die<br />
Modellmodule wurden zu einer<br />
MATLAB/Simulink-Modellbibliothek<br />
zusammengefasst.<br />
Einleitung<br />
In vielen industriellen Bereichen ist der Transport<br />
von Materialbahnen aus Papier, Stoff oder<br />
Kunststoff ein wichtiger Teil des Fertigungsprozesses.<br />
Dieser Transport geschieht mit Hilfe mehrerer<br />
Walzen. Eine schwierige regelungstechnische<br />
Aufgabe dabei besteht darin, die mechanische<br />
Spannung dieser Bahnen während des<br />
Transports annähernd konstant zu halten. Ist die<br />
Bahnspannung zu groß, kann die Bahn reißen.<br />
Bei zu geringer Bahnspannung kann die Bahn<br />
flattern, was ebenfalls zu einem Bahnbruch führen<br />
kann.<br />
Um die Bahnspannung konstant zu halten,<br />
wird ein in vertikaler Richtung frei beweglicher<br />
Tänzer in die Materialbahn eingebracht und versucht,<br />
durch eine Bahnzugregelung die Position<br />
des Tänzers (Abb. 1) annähernd in Mittelstellung<br />
zu halten. Dazu wird eine Zugwalze als Leitantrieb,<br />
die andere als Folgeantrieb betrieben. Die<br />
Tänzerstellung wird erfasst. Der Leitantrieb läuft<br />
mit einer eingeprägten Drehzahl. Die Drehzahl<br />
des Folgeantriebs wird so geregelt, dass der Tänzer<br />
in Mittelstellung gehalten wird. Wird also z.B.<br />
die linke Zugwalze als Leitantrieb und die rechte<br />
als Folgeantrieb betrieben und befindet sich der<br />
Tänzer unterhalb der Mittelstellung, so muss die<br />
Drehzahl der rechten Zugwalze für kurze Zeit etwas<br />
erhöht werden, um den Tänzer wieder anzuheben.<br />
Solange der Tänzer nicht an einen oberen<br />
oder unteren Anschlag stößt, kann von einer konstanten<br />
Bahnspannung ausgegangen werden. Die<br />
Bahnspannung ist dann, bei Vernachlässigung der<br />
Beschleunigungskräfte, proportional zur Masse<br />
des Tänzers.<br />
9
10<br />
In Abb. 1 wird die schematische Darstellung<br />
eines typischen Einzugswerks, z.B. von Rotationsdruckmaschinen,<br />
gezeigt. Die linke Zugwalze<br />
zieht eine Materialbahn mit der Kraft F1 von einem<br />
Abwickler. Die Materialbahn läuft danach<br />
über das Tänzersystem und dann über die zweite<br />
Zugwalze. Nach der zweiten Zugwalze wird die<br />
Materialbahn mit der Kraft F2 in eine weiterverarbeitende<br />
Einheit gezogen.<br />
Vor allem im Bereich Papierdruck kommt es<br />
häufig zu Bahnbrüchen, die nachweislich auf falsche<br />
Reglerparameter oder falsche Rollenauslegung<br />
zurückzuführen sind. Eine Optimierung der<br />
Reglerparameter und der Rollenauslegung an der<br />
eigentlichen Produktionsstrecke ist schwierig und<br />
kostenintensiv. Es ist daher folgerichtig und sinnvoll,<br />
zur Auslegung und Optimierung von Einzugswerken<br />
Simulationen einzusetzen.<br />
Im ersten Schritt werden Modelle für die einzelnen<br />
Komponenten von Einzugswerken entwickelt.<br />
Diese werden dann in Form einer Bibliothek<br />
für das Programmpaket MATLAB/Simulink<br />
zur Verfügung gestellt. Damit können bereits existierende<br />
Einzugswerke in relativ kurzer Zeit<br />
nachgebildet und optimiert oder neue Einzugswerke<br />
projektiert und ausgelegt werden.<br />
Entwicklung der Modell-Bibliothek<br />
Für die Nachbildung von Einzugswerken<br />
werden Modellmodule für Elektromotoren, Umlenkrollen,<br />
Tänzer, Materialbahnabschnitte und<br />
Regeleinrichtungen entwickelt. Dabei werden alle<br />
Größen berücksichtigt, die die Tänzerbewegung<br />
und somit die Bahnspannung merklich beeinflussen,<br />
wie z.B. Trägheitskräfte, Lagerreibmomente<br />
und Trägheitsmomente. Bei der Entwicklung von<br />
Regeleinrichtungen wird berücksichtigt, dass die<br />
Ausgangssignale realer Regler begrenzt sind. Bei<br />
Reglern mit I-Anteil werden Anti-Reset-Windup-<br />
Maßnahmen implementiert.<br />
Die Entwicklung der Modellmodule wird<br />
stellvertretend am Modell für einen Tänzer gezeigt.<br />
Ein Tänzer besteht aus einer Tänzerwalze,<br />
über die die Materialbahn läuft, sowie einer an<br />
der Tänzerwalze befestigten Masse (Abb. 2).<br />
Abb. 2: Tänzer<br />
Anwendungen<br />
Für die Vertikalbewegung des Tänzers lässt<br />
sich nach dem zweiten Newton’schen Gesetz folgende<br />
Kräftebilanz aufstellen:<br />
Dabei beinhaltet mT auch die Masse der Tänzerwalze.<br />
Die Momentenbilanz für die Tänzerwalze lautet:<br />
Für die Kinematik des Tänzers gilt:<br />
Daraus folgt für die vertikale Geschwindigkeit des<br />
Tänzers:<br />
Mit diesen Gleichungen kann das Simulink-<br />
Modell für den Tänzer erstellt werden (Abb. 3).<br />
Das Simulink-Modell wird zu einem Funktionsblock<br />
mit dem Namen Tänzer zusammengefasst.<br />
Der Block wird maskiert und es wird eine<br />
Dialogbox zur Eingabe der nicht zeitabhängigen<br />
und für die Winkelgeschwindigkeit:<br />
Aus der Tänzergeschwindigkeit vT läßt sich der<br />
Weg xT des Tänzers berechnen:<br />
Aus der Kräftebilanz, der Momentenbilanz und<br />
der Gleichung für die Winkelgeschwindigkeit<br />
kann die Kraft F1 berechnet werden:<br />
Analog gilt für die Kraft F2:<br />
Simulationsparameter (r T,J T,M RT sowie der maximale<br />
Hub des Tänzers) erstellt. Außerdem wird<br />
für den Funktionsblock eine HTML-Hilfedatei<br />
mit aussagekräftigen Grafiken geschrieben, die<br />
beim Anklicken der Schaltfläche HELP angezeigt<br />
wird.<br />
Abb. 3: SIMULINK-Modell für einen Tänzer<br />
MATLAB<br />
select 1/01
Auf die gleiche Weise werden maskierte Funktionsblöcke<br />
und HTML-Hilfedateien für die anderen<br />
Komponenten eines Einzugswerks erstellt.<br />
In Abb. 4 wird die entwickelte Modell-Bibliothek<br />
gezeigt. (Die Funktionsblöcke auf der linken Seite<br />
wurden aus den Simulink-Standard-Bibliotheken<br />
übernommen.)<br />
Abb. 4: Simulink-Bibliothek Bahnzug<br />
Validierung der Modelle<br />
Mit den Modellmodulen wurde eine Versuchsanordnung,<br />
die die gleichen Komponenten<br />
wie ein Einzugswerk einer Rotationsmaschine<br />
enthält, nachgebildet. Dabei zeigte sich, dass trotz<br />
eines komplexen Aufbaus und eines aufwendigen<br />
Regelkonzepts eine Modellierung einfach, übersichtlich<br />
und schnell durchführbar war. Durch einen<br />
Vergleich der Simulationsergebnisse mit dem<br />
dynamischen Verhalten der realen Versuchsanordnung<br />
konnten die Modellmodule erfolgreich<br />
validiert werden.<br />
So zeigt Abb. 5 beispielsweise die Simulationsergebnisse<br />
für die Kräfte auf die Materialbahnabschnitte<br />
links vom Tänzersystem (durchgezogene<br />
Linie) und rechts vom Tänzersystem (gestrichelte<br />
Linie). Bei t = 0 s wird die Anlage hochgefahren,<br />
bei t = 10 s wird die Tänzermasse von mT = 5 kg<br />
auf mT = 7 kg erhöht. Die entwickelten Modellmodule<br />
sind also zur Simulation von Bahnspannung<br />
und Tänzerbewegung beim Transport von<br />
Materialbahnen geeignet.<br />
MATLAB<br />
select 1/01<br />
Anwendungen<br />
Abb. 5: Kräfte auf die Materialbahnabschnitte<br />
Mit Hilfe der entwickelten Modellmodule für<br />
die einzelnen Komponenten eines Einzugswerks<br />
einer Rotationsmaschine kann ein Programmierer<br />
ein Einzugswerk schnell, modular, übersichtlich<br />
und individuell nachbilden. Anhand der gewonnenen<br />
Simulationsergebnisse lässt sich nachgebildete<br />
Einzugswerk kostengünstig optimieren.<br />
Dem Anwender werden die einzelnen Modellmodule<br />
als Simulink-Funktionsblöcke in einer<br />
Modell-Bibliothek zur Verfügung gestellt. Die<br />
Nachbildung eines Einzugswerks kann damit in<br />
Simulink auf einfache Weise geschehen. Der Anwender<br />
gibt für jedes Modellmodul in einem<br />
Dialogfenster lediglich die Kenngrößen der entsprechenden<br />
Komponente des Einzugswerks an.<br />
Implementierte Hilfedateien mit aussagekräftigen<br />
Grafiken und Anwendungsbeispielen erleichtern<br />
den Einstieg in das Arbeiten mit den Modellmodulen.<br />
Autor:<br />
Dr. Hubert Zitt<br />
„Entwicklung einer Modell-Bibliothek<br />
zur Simulation von Bahnspannung und<br />
Tänzerbewegung beim Transport von<br />
Materialbahnen“<br />
Dissertation an der Universität des<br />
Saarlandes in Kooperation mit der<br />
Fachhochschule in Zweibrücken<br />
zitt@imst.fh-kl.de<br />
http://www.imst.fh-kl.de/~zitt<br />
11
12<br />
Abb. 1: Steuerung eines Oszilloskops<br />
Bis zum Release 12 konnte man mit MATLAB<br />
Messdaten weiterverarbeiten, sofern diese irgendwie<br />
abgespeichert waren. Seit der Verfügbarkeit<br />
der Instrument Control Toolbox und Data Acquisition<br />
Toolbox lassen sich nun direkt aus MAT-<br />
LAB heraus die Datenerfassung sowie die Steuerung<br />
von Messinstrumenten durchführen. Aufgenommene<br />
Daten stehen sofort in MATLAB zur<br />
Verfügung und können weiterverarbeitet können.<br />
Dies stellt für den gesamten Bereich der Messtechnik<br />
innerhalb der MATLAB-Produktfamilie<br />
eine zentrale Neuerung dar.<br />
Anwendungen<br />
Messtechnik<br />
mit MATLAB<br />
Live Kommunikation zwischen<br />
MATLAB und Messinstrumenten<br />
sowie Steuerung von Versuchsgeräten<br />
Instrument Control Toolbox<br />
Mit der Hilfe der Instrument Control Toolbox<br />
ist es nun erstmals möglich, externe Instrumente<br />
direkt aus MATLAB heraus anzusprechen. Hierzu<br />
gehören Messinstrumente wie Oszilloskope oder<br />
Signalgeneratoren, die über GPIB & VXI-Schnittstellen,<br />
RS232-Schnittstelle oder allgemeine<br />
Schnittstellen gemäß VISA-Standardprotokoll<br />
(Virtual Instrument Software Architecture) verfügen.<br />
Die Instrument Control Toolbox basiert<br />
auf MATLABs Objekt-Technologie. Sie stellt zahlreiche<br />
Funktionen zum Lesen und Schreiben von<br />
Binär- oder ASCII-Daten auf sogenannte Messinstrument-Objekte<br />
bereit, die durch die angeschlossenen<br />
Instrumente definiert sind. Intuitive<br />
Benutzeroberflächen erlauben die Erstellung und<br />
Konfiguration solcher Messinstrument-Objekte<br />
sowie den Aufbau einer Kommunikation zwischen<br />
MATLAB und den Versuchsgeräten. Die<br />
Steuerung der Messinstrumente und Versuchsgeräte<br />
kann vom Anwender durch Anpassung der<br />
Werte in den mitgelieferten M-Files vorgenommen<br />
werden.<br />
Die Instrument Control Toolbox ist auf Windows<br />
95/98/2000, NT, Sun Solaris (NI GPIB und<br />
NI VISA) und Linux (serial) verfügbar.<br />
Data Acquisition Toolbox<br />
Die Data Acquistion Toolbox erlaubt den direkten<br />
Zugriff auf live gemessene Daten in MAT-<br />
LAB, wobei es unerheblich ist, ob man mittels<br />
Kommandozeile, Funktionen oder Benutzeroberflächen<br />
zugreift. Sie unterstützt die Datenerfassung<br />
(A/D, D/A, DIO) mit über 60 Messkarten<br />
der gängigsten Hersteller. Darunter sind auch<br />
Messkarten für eine schnelle Datenerfassung (z.B.<br />
200 kHz-Bereich). Sollte die im konkreten Anwendungsfall<br />
benötigte Karte nicht unterstützt<br />
werden, lassen sich mit dem “Adaptor Kit“ der<br />
Data Acquisition Toolbox die erforderlichen Anpassungen<br />
durchführen. Messkarten der folgenden<br />
Hardwarehersteller sind bereits unterstützt:<br />
National Instruments, Agilent Technologies, Measurement<br />
Computing Corp. (ehemals: ComputerBoards),<br />
United Electronics Industries und<br />
Keithley Instruments. Darüber hinaus können<br />
auch Sound Cards eingebunden werden.<br />
Unter www.mathworks.com/products/daq/<br />
hardware.shtml finden Sie die vollständige Liste<br />
der unterstützten Hardware.<br />
Abb. 2 zeigt die Datenerfassung mittels A/D-<br />
Schnittstelle einer Soundkarte und eine Visualisierung<br />
der Daten in MATLAB. Einer weiterführenden<br />
Bearbeitung im Sinne einer Datenanalyse<br />
steht nun nichts im Wege.<br />
Die Data Acquisition Toolbox ist unter den<br />
Betriebssystemen Windows 95/98/2000 und NT<br />
verfügbar.<br />
Abb. 2: Einsatz der Data Aquisition Toolbox<br />
MATLAB<br />
select 1/01
Praktische Anwendungsbeispiele<br />
I.) Live Messdatenerfassung über RS232-<br />
Schnittstelle in MATLAB oder mit Simulink.<br />
Temperatur, Gewicht, Spannung, Frequenz,<br />
die prozentuale Dehnung eines Materials oder die<br />
Erfassung der Schaltzustände von Geräten sind<br />
gängige Messgrößen. Mit einer robusten, universell<br />
einsetzbaren Hardware zur Messwerterfassung<br />
der DOLI Elektronik GmbH (www.doli.de)<br />
lassen sich diese Größen an einer RS232-Schnittstelle<br />
bereitstellen. In Abb. 3 ist eine Testanordnung<br />
dargestellt, bei der zu Demonstrationszwecken<br />
an die digitalen Eingänge DIP-Schalter<br />
und an einen Analogeingang ein Drehpotentiometer<br />
angeschlossen sind.<br />
Diese Anordnung demonstriert, wie mit<br />
MATLAB und der Instrument Control Toolbox<br />
live Messdaten erfasst und ausgewertet werden.<br />
Analog kann auch Simulink zur Datenerfassung<br />
eingesetzt werden.<br />
Auf dem Laptop sind in diesem Beispiel MAT-<br />
LAB, Simulink und die Instrument Control Toolbox<br />
installiert. Die Verbindung von Laptop und<br />
DOLI-System erfolgt über die RS232-Schnittstelle<br />
mit einem Nullmodem-Kabel. Mit nur 35 Zeilen<br />
MATLAB-Code lässt sich in einem M-File eine<br />
Funktion erstellen, welche die serielle Kommunikation<br />
zwischen MATLAB und dem DOLI-<br />
System aufgebaut und die dort erfassten Daten<br />
einliest. Mit diesen Daten ist es nun möglich, im<br />
laufendem Betrieb Auswertungen durchzuführen<br />
und diese zu visualisieren. Im einfachsten Fall<br />
kann dies z.B. ein Plot sein, der aktuell empfangenen<br />
Werte grafisch darstellt.<br />
MATLAB<br />
select 1/01<br />
Anwendungen<br />
Die oben erwähnte M-File-Function ist ebenfalls<br />
in einem Simulink-Modell (MATLAB-Function-Block)<br />
nutzbar. Die unterschiedlichen Messwerte<br />
lassen sich dann in Scope-Blöcken grafisch<br />
darstellen (s. Abb. 4). Jegliche Veränderung am<br />
Dehnungsmessverstärker oder DIL-Mehrfachschalter<br />
kann nun unmittelbar in diesen Grafikfenstern<br />
verfolgt werden. Falls gewünscht, können<br />
die dargestellten Signale natürlich auch abgespeichert<br />
werden und sind damit für eine spätere<br />
Auswertung mit einem eigenen Programm oder<br />
einem vorbereiteten Algorithmus verfügbar.<br />
Mit MATLAB lassen sich somit alle Aufgaben<br />
von der Messung bis zum Ergebnis in einer einzigen<br />
Arbeitsumgebung erledigen.<br />
Abb. 3:<br />
Versuchsaufbau zur<br />
Messdatenerfassung<br />
Abb. 4: Darstellung live gemessener Messdaten<br />
Abb. 5 Aufnahme eines Oszilloskop-Displays<br />
II.) Speichern einer Momentaufnahme<br />
eines Oszilloskop-Fensters<br />
Abb. 1 stellt eine häufig vorkommende Messanordnung<br />
dar. Neben der Datenerfassung in<br />
MATLAB ist es wünschenswert, die am Oszilloskop<br />
dargestellten Messergebnisse weiterzunutzen<br />
oder zur Dokumentation abzuspeichern. Mit der<br />
Instrument Control Toolbox kann eine Aufnahme<br />
des Oszilloskop-Displays erstellt und abgespeichert<br />
werden. Damit lässt sich die Messung<br />
inklusive wichtiger Parametereinstellungen ausgezeichnet<br />
dokumentieren.<br />
Den Beispielcode, der das Ansprechen eines<br />
Oszilloskops und den Abspeichervorgang zeigt,<br />
ist zusammen mit einer step-by-step Erklärung<br />
unter www.mathworks.com/company/newsletter/<br />
spring01/inst.shtml zusammengestellt.<br />
FG<br />
13
14<br />
Hardware-in-the-Loop (HIL)<br />
Ein zuverlässiger Test von Steuergeräten ist<br />
nur noch im geschlossen Regelkreis möglich, in<br />
dem dem Prüfling (dem Steuergerät) eine reale<br />
Umgebung „vorgetäuscht“ wird. Das Steuergerät<br />
„sieht“ also die identischen Signale als würde es<br />
sich im realen Fahrzeugeinsatz befinden. Dieser<br />
Ansatz führte zur Entwicklung der Hardware-inthe-Loop-(HIL)-Simulatoren.<br />
Dabei werden einzelne<br />
Teile des Systems durch mathematische<br />
Softwaremodelle ersetzt, während das zu testende<br />
Steuergerät in einem geschlossenen Regelkreis<br />
mit dem Simulationsrechner verbunden wird.<br />
Durch den Einsatz von HIL-Simulatoren können<br />
Steuergeräte ohne Teststrecke bzw. Prüfstände<br />
umfangreich getestet werden. Zudem können<br />
in der Realität nicht darstellbare Zustände am<br />
HIL-Simulator erzeugt werden. Ein weiterer Vorteil<br />
ist die Möglichkeit, Steuergeräte in automatisierten<br />
Testprozeduren zu testen.<br />
HIL-Simulatoren wurden von der gmf mbH<br />
bereits für folgende Steuergeräte erstellt:<br />
■ Motorsteuergeräte<br />
■ Airbag-Steuergeräte<br />
■ Steuergeräte für Energiemangement<br />
■ Bremsensteuergeräte<br />
■ Steuergeräte für Klimaanlagen<br />
An einem HIL-Simulator für Klimasteuergeräte<br />
kam bei der gmf mbH zum ersten Mal xPC-<br />
Target von The <strong>MathWorks</strong> zum Einsatz. Die Vorteile<br />
die zur Entscheidung für xPC-Target führten<br />
waren:<br />
■ Einsatz von standardmäßigen<br />
PC-Komponenten<br />
■ Einsatz von standardmäßigen I/O-Boards<br />
■ Durchgängige Unterstützung von<br />
MATLAB/Simulink<br />
■ Leicht darstellbare Anbindung<br />
an Visualisierungs-PC<br />
Anwendungen<br />
Aufbau eines Hardware-inthe-Loop<br />
Simulators unter<br />
Einsatz von xPC-Target<br />
Die Komplexität von Steuergeräten<br />
hat in den letzten<br />
Jahren extrem zugenommen.<br />
Durch die immer aufwendiger<br />
werdenden Steuer- und Regelfunktionen,<br />
die gegenseitige<br />
Beeinflussung dieser Funktionen<br />
und die zunehmende<br />
Vernetzung von Steuergeräten<br />
in Kraftfahrzeugen sind zuverlässige<br />
Funktionstest von<br />
Hard- und Software durch<br />
einfache Stimulation nur noch<br />
eingeschränkt durchführbar.<br />
Abb.1: Hier ist der Notebook der Host-PC und<br />
der Single-Board-Computer das Realtime-Target<br />
Rapid Prototyping auf PC-Basis<br />
Unter Verwendung von xPC Target können<br />
mit MATLAB/Simulink Echtzeitsimulationen<br />
durchgeführt werden. xPC Target ist eine Erweiterung<br />
zum Real-Time-Workshop, der automatisiert<br />
C-Code aus Simulink-Modellen generiert.<br />
Diese Umgebung erlaubt Rapid Prototyping und<br />
Hardware-in-the-Loop auf einer kostengünstigen<br />
PC-Hardware. The <strong>MathWorks</strong> prägt mit „PC<br />
in the Loop“ einen neuen Ausdruck in diesem<br />
Umfeld.<br />
Die zunehmende Leistungsfähigkeit der millionenfach<br />
eingesetzten Prozessoren in PCs ist einer<br />
der wichtigsten Gründe für die Entwicklung<br />
von xPC Target. Wollte man noch vor wenigen<br />
Jahren komplizierte Analyse- oder Regelungsalgorithmen<br />
in Echtzeit laufen lassen und das Ganze<br />
dann auch noch in eine reale Umgebung einbetten,<br />
so musste man auf sehr teure, sehr<br />
spezielle Prozessoren (DSP, RISC usw.) zurückgreifen.<br />
Heute ist Gleiches mit den neuen Generationen<br />
der PC-Prozessoren wie Intel Pentium,<br />
AMD Athlon usw. möglich.<br />
Der Host-PC kann ein Desktop-PC oder Notebook<br />
sein. Als Target können Desktop-PCs, Industrie-PCs,<br />
PC/104, CompactPCI oder sogar<br />
Singleboard-Computer eingesetzt werden. xPC<br />
Target unterstützt eine große Anzahl verschiedenster<br />
I/O-Karten unterschiedlichster Hersteller.<br />
Darin enthalten sind A/D, D/A, Digitales I/O, inkremetale<br />
Encoder, CAN-Bus, Watchdog, RS232<br />
usw. Die Hardwarekosten dieses leistungsfähigen<br />
Rapid-Prototyping-Systems liegen damit deutlich<br />
unter 10000 DM.<br />
MATLAB<br />
select 1/01
Das „fertige“ Simulink-Modell z.B. eines Steuergerätes<br />
wird per Knopfdruck auf den mit dem<br />
xPC Realtime-Kernel gebooteten Target-PC heruntergeladen.<br />
Der xPC-Realtime-Kernel für den<br />
Target-PC ist Bestandteil von xPC Target und<br />
wird vom Host-PC auf einer Bootdiskette erzeugt<br />
– eine Festplatte im Target wird nicht benötigt.<br />
Die Kommunikation zwischen Host und Target<br />
kann entweder über die RS232 oder über TCP/IP<br />
geschehen. Nach dem Herunterladen kann die Simulation<br />
vom Host oder Target aus bedient werden<br />
(Starten, Stoppen, Parameter-Tuning, Visualisierung<br />
usw.).<br />
Während der Simulation werden die verschiedenen<br />
Signale im RAM des Targets abgelegt. Somit<br />
ist ein statisches und dynamisches Datalogging<br />
möglich. Die Visualisierung der Signale ist<br />
sowohl auf dem Host als auch auf dem Target –<br />
wenn ein Monitor vorhanden ist – möglich.<br />
Über den Kommunikationskanal ist nicht nur<br />
ein Übertragen der Daten zum Host zur Visualisierung<br />
möglich, sondern auch in die andere<br />
Richtung, z.B. zum Verändern von Parametern<br />
bei Optimierungen während der Laufzeit. Dieses<br />
„Parameter Tuning“ kann auf zwei verschiedene<br />
Arten geschehen. Zum einen über das Command<br />
Window von MATLAB, zum anderen mit dem<br />
„External Mode“ von Simulink. Das bedeutet, ändert<br />
man die Parameter im Simulink-Modell auf<br />
dem Host, sind die Auswirkungen sofort während<br />
der Laufzeit der Applikation auf dem Target ersichtlich.<br />
Eine sehr wichtige Frage bei Echtzeitanwendungen<br />
ist die minimal erreichbare Abtastzeit. Zu<br />
diesem Zweck können auf dem Target verschiedene<br />
Kenndaten über die Berechnungszeit für den<br />
Algorithmus ermittelt werden, wie die minimale,<br />
maximale und durchschnittliche «Task Execution<br />
Time» (TET). Mit xPC Target können Abtastzeiten<br />
von bis zu 10 µs erreicht werden, abhängig<br />
von der Komplexität des Modells.<br />
xPC Target kann durch die xPC Target Embedded-Option<br />
erweitert werden. Die Embedded-Option<br />
erlaubt die Verwendung anderer<br />
Boot-Verfahren. Der Target muss dann nicht, wie<br />
beschrieben, mit einer Boot-Diskette gestartet<br />
werden. Die xPC Target Embedded-Option ermöglicht<br />
das Booten des xPC Realtime-Kernels<br />
von einer Festplatte aus oder einem Flash-Speicher.<br />
Damit ist es möglich, eigene Applikationen<br />
als sogenannte Stand-alone-Programme zu benutzen.<br />
Diese Programme starten selbstständig,<br />
direkt nach dem Hochfahren des xPC Target<br />
Realtime-Kernels. Eine Verbindung zu einem<br />
Host ist somit nicht mehr nötig.<br />
MATLAB<br />
select 1/01<br />
Anwendungen<br />
HIL-Simulator für Klima-Steuergerät<br />
Aufbau<br />
Der HIL besteht im wesentliche aus folgenden<br />
Komponenten, dargestellt in Bild :<br />
■ Steuergerät (als Prüfling)<br />
■ Echtzeit-System<br />
■ Visualisierungs-PC<br />
■ Signalkonditionierung<br />
■ Original-/Ersatzlasten<br />
Das Klimasteuergerät kommuniziert über<br />
folgende Signale mit dem restlichen Fahrzeug:<br />
Wie aus Tabelle 1 ersichtlich, muss mit diesem<br />
Simulator eine erhebliche Anzahl und Typenvielfalt<br />
von Signalen in Echtzeit abgedeckt werden.<br />
Die Signale sind in Abb. 3 dargestellt.<br />
Abb. 2: Aufbau des Klima HIL<br />
Signaltyp Anzahl<br />
Signale<br />
Peripherie Beispiel<br />
Analoge Ausgänge 16 Aktoren Stellmotoren, Klappen<br />
Analoge Eingänge 16 Sensoren Temperatur, Position<br />
Digital IO 72<br />
PWM 8 Aktoren Stellmotoren<br />
CAN-Bus 1 2 Steuergerät Motorsteuergerät<br />
Tab. 1: Signale am Steuergerät<br />
15
16<br />
Echtzeit-System<br />
Abb. 3: Signalaustausch zwischen<br />
Steuergerät und HIL<br />
Hardware:<br />
Das Echtzeitmodell läuft unter xPC-Target<br />
auf einem Standard-PC mit 1 GHz Taktfrequenz.<br />
Die eingesetzten I/O-Boards sind in Tabelle 2 aufgeführt:<br />
Der größte Teil der verwendeten Boards wird<br />
bereits standardmäßig von xPC-Target unterstützt.<br />
Nur für das NI 6703-Board mussten Treiber<br />
selbst geschrieben werden, was aber anhand<br />
von Beispielen als Quellcode und der Registerbeschreibung<br />
von National Instruments ohne Probleme<br />
zu bewerkstelligen war.<br />
Anwendungen<br />
Typ Board Hersteller<br />
Analoge Eingänge PCI-MIO-16 National Instruments<br />
Analoge Ausgänge NI 6703 National Instruments<br />
Digital IO PCI-IO-96 National Instruments<br />
PWM PC-TIO-10 National Instruments<br />
CAN CAN-AC2 Softing<br />
K-Leitung EDIC-Card Softing<br />
Tab. 2: Eingesetzte I/O-Boards<br />
Software:<br />
Das Modell des Steuergerätes wurde unter<br />
MATLAB/Simulink erstellt. Es besteht im wesentlichen<br />
aus zwei Blöcken:<br />
Der I/O-Block beschreibt und definiert die<br />
I/O-Module und bindet so die I/O-Boards in die<br />
Simulink-Blockstruktur ein. Die IO-Boards<br />
werden als Blöcke aus Blockbibliotheken in das<br />
Modell eingefügt und können auf einfache Weise<br />
parametriert werden. Dieser Block ist in einen<br />
Input- und eine Output-Teil aufgeteilt.<br />
Der zweite Block ist der eigentliche Funktionsblock<br />
und beschreibt die funktionellen Zusammenhänge<br />
und Abhängigkeiten entsprechend<br />
dem realen Fahrzeugeinbau. Das Modell wird mit<br />
dem Real-Time Workshop (RTW) in eine auf<br />
dem xPC-Target lauffähige Binärdatei übersetzt.<br />
MATLAB<br />
select 1/01
Abb. 4: Simulink-Modell (erste Ebene)<br />
der Klimasteuerung<br />
MATLAB<br />
select 1/01<br />
Anwendungen<br />
Visualisierungs-PC<br />
Der Visualisierungs-PC (Host) ist ein Dual-<br />
Pentium-PC mit jeweils 1 GHz Taktfrequenz. Da<br />
der Kunde auf den Einsatz eines bei ihm eingeführten<br />
Visualisierungs- und Automatisierungstools<br />
bestand, musste für die Kommunikation<br />
mit dem xPC-Target-System ein Offline-Modell<br />
unter MATLAB/Simulink erstellt werden. In diesem<br />
Offline-Modell übernehmen S-Functions die<br />
Kommunikation via TCP/IP. Die von The<br />
<strong>MathWorks</strong> mitgelieferte Bibliothek (XPCAPI.DLL)<br />
garantiert einen stabilen und ausreichend schnellen<br />
Austausch von über 600 Signalen und<br />
Parametern.<br />
Signalkonditionierung<br />
Alle Signale, die nicht durch standardmäßige<br />
IO-Boards erfasst oder ausgegeben werden können,<br />
müssen durch entsprechende Signalkonditionierung<br />
angepasst werden. Bei dem<br />
Klima-HIL sind dies im wesentlichen NTC-<br />
Temperatur-Sensoren und Module für Strommessung.<br />
Original-/Ersatzlasten<br />
Bei jedem aufzubauenden HIL-Simulator<br />
muss entschieden werden, welche Lasten als<br />
Originalteile verwendet werden sollen und welche<br />
durch Ersatzlasten simuliert werden sollen.<br />
Dabei spielen Faktoren wie Größe, Geräuschentwicklung<br />
und Verfügbarkeit (Prototypen) eine<br />
Rolle.<br />
Bei dem hier vorgestellten HIL-Simulator<br />
wurden im wesentlichen die Stellmotoren und<br />
Ventile als Originalteile verbaut. Heckscheiben-,<br />
Sitzheizungen und Mannanströmer werden<br />
durch Ersatzlasten simuliert.<br />
Testautomatisierung<br />
Ein großer Vorteil von HIL-Simulatoren<br />
besteht in der Möglichkeit, automatisierte<br />
Testläufe durchführen zu können. Die gesamte<br />
Steuerung und Verwaltung des Testablaufes<br />
erfolgt über den Visualisierungs-PC. Hier wird<br />
auch die Protokollierung durchgeführt, die dem<br />
Anwender alle Informationen über die durchgeführten<br />
Tests und deren Ergebnisse zur Verfügung<br />
stellt. Zur Protokollierung gehört auch das<br />
Auslesen des Fehlerspeichers im Steuergerät.<br />
Zusammenfassung<br />
Für den Aufbau von Hardware-in-the-Loop-<br />
Simulatoren wurde ein Werkzeug gesucht, das<br />
folgende Kriterien erfüllen sollte:<br />
■ Einsatz von Standard-PC-Hardware<br />
■ Einsatz von Standard-IO-Boards<br />
■ Durchgängige Untersützung von<br />
MATLAB/Simulink<br />
■ Erzeugung von schnellem und<br />
robusten Echtzeit-Code<br />
■ Stabile und schnelle Kommunikation<br />
mit dem Visualisierungs-PC<br />
Mit xPC-Target wurde ein Werkzeug gefunden,<br />
das diese Kriterien erfüllt. Bei dem hier vorgestellten<br />
Simulator wurden besonders hohe<br />
Anforderung durch die hohe Anzahl und unterschiedliche<br />
Art der Signale gestellt. Aber durch die<br />
umfangreiche Bibliothek mit bereits unterstützten<br />
Boards bzw. selbstgeschriebenen Blöcken<br />
konnten diese Anforderungen erfüllt werden.<br />
Allerdings stellt dieser Simulator für Klimasteuergeräte<br />
geringe Ansprüche bezüglich der<br />
erzielbaren Rechenzeiten, so dass hier diesbezüglich<br />
keine Aussagen getroffen werden können. Es<br />
wurden aber erste Vorversuche für einen<br />
Simulator für Motorsteuergeräte mit einem 4-<br />
Zylinder-Motormodell durchgeführt. Hierbei<br />
wurden Zykluszeiten von kleiner als einer<br />
Millisekunde ermittelt. Somit ist sichergestellt,<br />
dass xPC-Target auch für komplexe Hardware-inthe-Loop-Simulatoren<br />
eingesetzt werden kann.<br />
Autor: Dr.-Ing. Martin Doll<br />
Gesellschaft für Motoren- und<br />
Fahrzeugtechnik mbH<br />
17
18<br />
Bei herkömmlichen Vermessungsverfahren<br />
von Radarsystemen war es notwendig, dass sich<br />
im Rahmen einer Vermessungskampagne ein<br />
Mess-Team zum Radar begibt, während ein anderes<br />
Team einen speziell gewählten Kurs in einem<br />
Vermessungsflugzeug fliegt. Das Vermessungsflugzeug<br />
ist mit einem GPS-System ausgestattet.<br />
Durch die kombinierte Auswertung der Radarund<br />
GPS-Daten lassen sich die zu bestimmenden<br />
Parameter ermitteln. Auf diese Weise wurde bisher<br />
jedes Radarsystem einzeln vermessen.<br />
Mit dem neuen Ansatz “Radarvermessung<br />
2000” [1] der Firma Serco können mehrere Radare<br />
simultan mit einem Vermessungsflug über<br />
mehrere Radar-Stellungen vermessen werden.<br />
Das spart Zeit und Kosten. An den zu vermessenden<br />
Radaren zeichnet eine neu entwickelte Software<br />
auf einem Client PC kontinuierlich die Radardaten<br />
auf. Diese Daten werden mit hochgenauen<br />
GPS Zeitstempeln versehen. Bekannt ist<br />
das GPS für Positionsangaben. Es liefert aber<br />
Anwendungen<br />
Zeit- und kosteneffiziente<br />
Vermessung von<br />
Radarsystemen:<br />
Datenauswertung<br />
mit MATLAB<br />
Wie die meisten technischen<br />
Systeme, müssen auch Radarsysteme<br />
von Zeit zu Zeit in<br />
ihrer Funktionsweise überprüft<br />
werden, damit sie ihre Aufgabe,<br />
die Luftraumüberwachung,<br />
korrekt erfüllen. Dazu wird<br />
getestet, ob alle Parameter<br />
wie die Positioniergenauigkeit,<br />
gleichmäßiger Rundlauf,<br />
Empfindlichkeit etc. innerhalb<br />
ihrer technischen Spezifikation<br />
liegen.<br />
auch die Möglichkeit eine Zeitangabe auf 100ns<br />
genau abzuleiten (Firma Meinberg). Die Radardaten<br />
werden vor Ort in einer zyklischen Datenbank<br />
abgelegt und regelmäßig per PC Fernsteuerung<br />
zur Auswertung abgefragt. Auf diese Weise<br />
werden die Daten mehrerer Radarsysteme sowie<br />
die GPS-Daten der Vermessungsflüge gesammelt<br />
und können untereinander verglichen werden.<br />
Die Auswertung erfolgt mit MATLAB.<br />
Mit MATLAB wurden Werkzeuge entwickelt,<br />
die einerseits die Datenerfassung aus den verschiedenen<br />
Systemen entscheidend vereinfachen.<br />
Die Analyse der Daten mit MATLAB liefert andererseits<br />
die gewünschten Aussagen zur Positionsgenauigkeit<br />
und weiteren Größen des Radars. Eine<br />
weitere Zielsetzung für den Einsatz von MAT-<br />
LAB war die Funktionalität bestehender, über<br />
Jahre entwickelter Auswertewerkzeuge in einer<br />
Anwendung zusammenzufassen und gleichzeitig<br />
den Zugriff auf bestehende Daten zu ermöglichen.<br />
Datenerfassung<br />
Durch die Zusammenführung der Radar-Daten<br />
mehrerer Systeme fallen große Datenmengen<br />
an. Die Daten liegen in einem speziellen binären<br />
Format vor und müssen für die Auswertung korrekt<br />
und effizient in das Analyse-System eingelesen<br />
werden. Das erledigt ein MATLAB Programm<br />
(m-file). Besonders hilfreich hierfür sind die<br />
MATLAB-Funktionen, die es gestatten, bitweise<br />
auf Daten zuzugreifen. Da diese Funktionen vektorisiert<br />
sind, können auch große Datenmengen<br />
effektiv erfasst werden. Es gibt – anders als in anderen<br />
Anwendungen - keine Beschränkungen<br />
hinsichtlich der Datenmenge.<br />
150<br />
210<br />
Radar Echos and Evaluation Flight (simulated data)<br />
120<br />
240<br />
90<br />
180 0<br />
270<br />
Für einen Vergleich mit älteren Datenbeständen<br />
müssen oft kleinere Datenmengen unter MS<br />
Excel ausgewertet werden. Da in Excel maximal<br />
65000 Datenreihen eingelesen werden können,<br />
wurde auf Basis des obigen Einlese-Programms<br />
ein Konverter entwickelt, der die binären Radardaten<br />
in MS Excel-kompatible CSV-Tabellen zerlegt.<br />
Dieser Konverter wurde mit dem MATLAB<br />
Compiler als stand-alone Programm erstellt und<br />
ist so auch unabhängig von MATLAB ausführbar.<br />
100<br />
50<br />
200<br />
150<br />
250<br />
60<br />
300<br />
Abb. 1: Beispielsimulation: Flugspuren und<br />
Vermessungsflug (blau) am Radar<br />
30<br />
330<br />
MATLAB<br />
select 1/01
Hight (m)<br />
15000<br />
10000<br />
Time (s)<br />
150<br />
5000<br />
Tracker zur Positionsgenauigkeit<br />
Ein zentrales Problem der Radare ist die Erkennung<br />
von Flugspuren. Denn ein Flugobjekt<br />
wird bestenfalls mit jeder Radarumdrehung einmal<br />
detektiert, so dass nur punktuelle Positionssignale<br />
verfügbar sind. Für die Überprüfung der<br />
Positionsgenauigkeit eines Radarsystems werden<br />
die gemessenen Radarechos mit der tatsächlichen<br />
Flugspur verglichen. Diese lässt sich im Fall eines<br />
Vermessungsfluges aus den GPS-Daten ermitteln.<br />
Die Positionsbestimmung eines Flugzeugs kann<br />
aber auch mit Hilfe des sogenannten Sekundärradar-Signals<br />
erfolgen.<br />
Das Sekundärradar übermittelt mit Hilfe eines<br />
Transponders, der sich an Bord eines jeden<br />
Flugzeuges befindet, Daten über die Flugposition<br />
und eine Kennung. Anhand dieser Daten lässt<br />
sich der wahrscheinlichste Flugweg berechnen<br />
und mit den Radardaten vergleichen - vorausgesetzt<br />
die Daten liegen vollständig vor. Nicht selten,<br />
beispielsweise wetterbedingt, liegt jedoch nur<br />
das passive Echo des Flugobjektes vor, das heißt<br />
keine Transponder-Information.<br />
Durch die Auswertung der Sekundärradar-<br />
Daten in MATLAB werden die entsprechenden<br />
Flugspuren gebildet. Zusätzlich wird nach statistischen<br />
Kriterien (3-s-Interval) entschieden, ob ein<br />
Radarecho ohne korrespondierendes Transponder-Signal<br />
als zur Flugspur gehörig eingestuft<br />
wird. Dann wird ein Kurvenzug (z.B.: Polynom)<br />
durch die Punkte gelegt, der den sogenannten<br />
wahrscheinlichsten Flugweg festlegt. Die Streuung<br />
der Radardaten um diese Flugspur liefert eine<br />
Aussage über die relative Positionsgenauigkeit.<br />
MATLAB<br />
select 1/01<br />
Hight (m)<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
0<br />
Hight Profile<br />
North - South<br />
GPS Track of Flight<br />
East - West<br />
0<br />
0<br />
x 104<br />
6<br />
0.5 1 1.5 2 2.5<br />
4<br />
t-interval: 13 14h (UT)<br />
120<br />
90<br />
300<br />
60<br />
200<br />
100<br />
180 0<br />
210<br />
240<br />
270<br />
300<br />
30<br />
330<br />
0 0.5 1 1.5 2 2.5<br />
x 10 4<br />
2<br />
Datumswechsel: 1 Meflzeit: 23037s<br />
Abb. 2: Beispielflug: GPS-Positionsdaten (oben),<br />
Höhenprofil und Zeitskala<br />
Anwendungen<br />
Der Vergleich der Radarechos der Flugspur des<br />
Vermessungsflugzeuges mit den GPS-Daten dieses<br />
Fluges erlaubt eine Aussage über die absolute<br />
Positionsgenauigkeit des Radars. Beides sind<br />
wichtige Kenngrößen. Da die GPS-Daten und Radar-Daten<br />
in unterschiedlichen Koordinatensystemen<br />
definiert sind (GPS: geodätisch [WGS84],<br />
Radar: polar), müssen vor deren Vergleich erst die<br />
erforderlichen Koordinatentransformationen in<br />
MATLAB durchgeführt werden.<br />
Neben der primären Aufgabe der Bestimmung<br />
der Positionsgenauigkeit erfüllt das auf<br />
MATLAB basierte Auswertungssystem weitere<br />
Aufgaben, die sozusagen nebenbei abgefallen<br />
sind:<br />
Azimuth<br />
Range<br />
3.21<br />
3.2<br />
Durch die kontinuierliche Erfassung der<br />
Echos aller detektierbarer Flugkörper wird praktisch<br />
das gesamte Fluggeschehen im Sichtbereich<br />
des Radars protokolliert. So können auch im<br />
Nachhinein besondere Konstellationen im Flugverkehr<br />
analysiert werden oder statistische Auswertungen<br />
über längere Zeiträume erfolgen.<br />
Die Auswertung des Sekundärradars zu Messzwecken<br />
hat weitere Anwendungen. Beispielsweise<br />
kann der für das Radar sichtbare Horizont,<br />
d.h. die untere Höhengrenze des Erfassungsbereiches,<br />
vermessen werden. Ein Vermessungsflug<br />
wird dann nur eingesetzt, um Erfassungslücken<br />
zu füllen. Dieses Vorgehen ist wesentlich effektiver,<br />
als wenn der gesamte Winkelbereich ausgeflogen<br />
würde.<br />
Da jede Radarstellung über eine GPS-Antenne<br />
für die Vergabe des GPS-Zeitstempels der Radardaten<br />
verfügt, kann die Position der Stellung genau<br />
bestimmt werden. Dazu werden die Positionsdaten<br />
über einen längeren Zeitraum gemittelt,<br />
wodurch der systematische Fehler in den<br />
Positionsdaten eliminiert wird.<br />
Weiter können mechanische Komponenten<br />
des Radars mit dem System überprüft werden. Bei<br />
der Drehung der Radarantenne werden Pulse erzeugt<br />
(4096 pro Umdrehung), die einerseits die<br />
Bestimmung der Richtung, in die die Antenne gerade<br />
zeigt, gestattet. Andererseits wird zu jedem<br />
Puls die GPS-Zeit ermittelt. Durch die Analyse<br />
der Pulse in ihrem zeitlichen Verlauf können Aussagen<br />
über die mechanische Qualität des Radars<br />
wie Gleichlauf u.a. abgeleitet werden. Hierbei<br />
sind die Toolboxen Signal Processing und Statistics<br />
hilfreich, um Histogramme und Spektrogramme<br />
zu erstellen und Signifikanztests durchzuführen.<br />
red: Radar- blue: GPS-Data<br />
3.19<br />
13.45 13.5 13.55 13.6 13.65 13.7<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
13.45 13.5 13.55 13.6 13.65 13.7<br />
Time<br />
Abb. 3: Beispiel zur Positionsgenauigkeit<br />
des Radars: Streuung der Winkelauflösung –<br />
Azimuth (oben), Streuung der<br />
Entfernungsauflösung – Range (unten)<br />
Fazit: Der Einsatz von MATLAB brachte eine<br />
erhebliche Zeitersparnis, da wiederkehrende Detailaufgaben<br />
nun automatisiert mit MATLAB-<br />
Programmen ablaufen. Mit MATLAB ist es<br />
weiterhin gelungen, alle wichtigen Funktionen<br />
zur Erfassung und Auswertung unter dem Dach<br />
einer Anwendung zu vereinen, die komfortabel<br />
die gestellten Anforderungen erfüllt.<br />
Autor: Dr. rer.-nat. Michael Wunder<br />
Literatur:<br />
[1] Method for the Cost-Effective Evaluation of Radar Systems<br />
for Airspace Surveillance<br />
H.B.Rombeck, T.Vogg, E. Christensen, H.Schäfer,<br />
M. Wunder<br />
Deutsche Gesellschaft für Ortung und Navigation e.V.<br />
Proceedings of the German Radar Symposium GRS2000,<br />
Berlin, October 2000<br />
Page 467ff<br />
19
20<br />
Wie kommt eine tonnenschwere Gasturbine<br />
aus einem Werk in Bayern zu einem Schiffhersteller<br />
in Florida, USA? Da eine Turbine zu groß und<br />
zu schwer ist, um sie am Stück zu transportieren,<br />
wird sie normalerweise nach Montage und Testlauf<br />
am Werk wieder zerlegt und in einzelne Container<br />
verpackt. Ein LKW transportiert die Container<br />
zum einem Güterbahnhof, wo man sie auf<br />
Züge umlädt. Per Güterzug geht es zu einem verkehrsgünstigen<br />
Verladehafen und von dort per<br />
Frachtschiff nach Amerika. Dort läuft die ganze<br />
Transportkette noch einmal in umgekehrter Reihenfolge<br />
ab, ehe die Container ihr Ziel erreicht<br />
habe. Doch auch dann ist die Gasturbine noch<br />
nicht einsatzbereit, denn sie muss erst wieder zusammengebaut<br />
werden. Dies ist oftmals mit<br />
Schwierigkeiten verbunden, wenn am Zielort keine<br />
ausgebildeten Fachkräfte für die Re-Montage<br />
zur Verfügung stehen. Wie könnte man diesen logistischen<br />
Kraftakt, der sowohl einen enormen<br />
Zeitaufwand beim Verladen und Transport als<br />
auch diverse Probleme bei der Re-Montage bedeutet,<br />
umgehen? Indem man die Gasturbine<br />
oder andere Schwergüter am Stück transportiert.<br />
Die Transportprobleme der deutschen und internationalen<br />
Schwerindustrie brachten den Logistikdienstleister<br />
CargoLifter auf die Idee, übergroße<br />
und überschwere Güter mit Luftschiffen zu<br />
transportieren. Bei den Luftschiffen, die auf dem<br />
über 500 Hektar großen Werftgelände in Briesen-<br />
Brand in Brandenburg gebaut werden, handelt es<br />
sich allerdings nicht mehr um die Passagier-Zeppeline,<br />
die vor noch nicht mal 100 Jahren unsere<br />
Großeltern über den Atlantik geflogen haben,<br />
sondern um völlig neu konstruierte, modernste<br />
Luftfahrzeuge.<br />
Anwendungen<br />
CargoLifter fliegt auf<br />
mathematische Simulation<br />
Die CargoLifter AG mit Hauptsitz<br />
in Berlin entwirft neuartige Luftschiffe,<br />
mit denen der Transportverkehr<br />
und die gesamte Logistik<br />
für Schwergüter revolutioniert<br />
werden. Zur Entwicklung und<br />
Erprobung der neuen Transportluftschiffe<br />
setzt das Unternehmen<br />
die mathematische Berechnungsund<br />
Simulationssoftware MATLAB<br />
und Simulink ein. Ziel ist eine<br />
wirklichkeitsgetreue Simulation<br />
des Flug- und Manövrierverhaltens<br />
der Luftschiffe sowie die<br />
Entwicklung und Analyse einzelner<br />
Systeme.<br />
Abb. 1: Der CL 160 wird in der Lage sein,<br />
Frachten mit einem Volumen von 3.200 m 3<br />
(50m x 8m x 8m) bei einer Nutzlast von<br />
maximal 160 Tonnen über Distanzen von<br />
bis zu 10.000 km zu transportieren.<br />
Entwicklung eines<br />
innovativen Luftverkehrsmittel<br />
Der Entwurf von Luftschiffen, die diese Lasten<br />
bewältigen können, stellt große Herausforderungen<br />
an die Entwicklungsingenieure von CargoLifter.<br />
Insbesondere die Flugregelung, die Avionik<br />
und die Simulation dieser Riesen ist eine Mischung<br />
von konventioneller, wenn auch modernster<br />
Luftfahrttechnik mit vollkommen neuen<br />
Konzepten wie zum Beispiel dem Vorhandensein<br />
von zwei verschiedenen Betriebsmodi, dem<br />
Marsch- und dem Manövriermodus. Daneben<br />
konzipieren die Techniker auch einzelne Systeme,<br />
die später nicht nur im Simulator sondern auch<br />
direkt im Luftschiff zum Einsatz kommen. In der<br />
Flugversuchsabteilung liefern Tests an realen<br />
Flugkörpern wichtige Messwerte für weitere Modifikationen.<br />
Ohne exakte Berechnungen und optimale<br />
Simulationsverfahren mit guter grafischer<br />
Darstellung wären alle diese Entwicklungen und<br />
Entwüre für die Transportluftschiffe sowie die<br />
Tests des Flug- und Manövrierverhalten gar nicht<br />
möglich. Aus diesem Grund ist der Einsatz einer<br />
effektiven Berechnungs-, Analyse- und Simulationssoftware<br />
unumgänglich.<br />
MATLAB<br />
select 1/01
Simulation des Flugverhaltens<br />
Simulationen visualisieren das Flugverhalten<br />
und weitere Eigenschaften des Luftschiffs. So wird<br />
beispielsweise die im Manövriermodus vorhandene<br />
Manövrier-Steuerbarkeit um vier Freiheitsgrade<br />
während des Andockens am Mast und während<br />
des Lastaustauschverfahrens berechnet und<br />
dargestellt. Darüber hinaus soll derzeit auf Basis<br />
der Simulationssoftware die nächste Generation<br />
von Entwicklungssimulatoren aufgebaut werden,<br />
so dass das Flug- und Steuerverhalten in Absprache<br />
mit Entwicklern und Piloten des Luftschiffherstellers<br />
schon im vorhinein getestet werden<br />
kann. Dies gewährleistet später eine reibungslose<br />
Umsetzung auf Simulatoren zu Schulungszwekken<br />
sowie das reale Luftfahrzeug.<br />
Simulation des<br />
Lastaustauschverfahrens<br />
Für das Lastaustauschverfahren positioniert<br />
sich der CL 160 in circa 100 m Höhe über dem<br />
Ort des Lastaustauschs. Die Verriegelung der<br />
Ladeplattform wird gelöst. Während der Laderahmen<br />
aus ca. 100 m Höhe aus der Ladebucht<br />
des Luftschiffs herabgelassen wird, werden die<br />
Ankerseile vom Laderahmen abgespult.<br />
Am Boden werden diese Ankerseile mit den<br />
Verankerungspunkten verbunden. Nun werden<br />
die Ankerseile mit den Winden am Laderahmen<br />
wieder eingeholt. Es wird Vorspannung in<br />
den Seilen aufgebaut, zum einen durch Vergrößerung<br />
der Zugkraft des Luftschiffs und zum<br />
anderen durch Zug der Ankerwinden. Dann<br />
beginnen die Ankerwinden, den Laderahmen<br />
zu Boden zu ziehen.<br />
Nachdem Ballastwasser in die Tanks des Laderahmens<br />
gepumpt wurde, kann das Transportobjekt<br />
abgegeben werden. Alternativ zu<br />
Wasser kann Feststoffballast aufgenommen<br />
werden. Die Ankerseile werden wieder gelöst,<br />
und der Laderahmen wird zurück in die Ladebucht<br />
des Luftschiffs gezogen. Hier wird der<br />
Rahmen mit dem Luftschiffkiel verriegelt. Der<br />
CL 160 ist bereit für die nächste Mission.<br />
MATLAB<br />
select 1/01<br />
Anwendungen<br />
Entwicklung von neuen Systemen<br />
Neben den verschiedenen Flugsimulationen<br />
müssen die Ingenieure neuartige, im späteren<br />
Luftschiff direkt zum Einsatz kommende Systeme<br />
entwerfen und analysieren. Für deren Entwikklung<br />
sind zum Teil aufwendige Berechnungen<br />
und eingehende Analysen notwendig. So ist zum<br />
Beispiel eine Neuerung in der Luftfahrzeugentwicklung<br />
das elektrische Energieversorgungssystem<br />
an Bord des CargoLifters. Da es bei der Lighter-than-Air<br />
Technologie auf jedes Gramm Gewicht<br />
ankommt, setzen die Techniker aufgrund<br />
der enormen Ausmaße des Rumpfes ein gewichtsoptimiertes<br />
Bordnetz ein. Dieses Bordnetz muss<br />
im Vorfeld gut durchgerechnet und analysiert<br />
werden, um Verhalten bei Schaltvorgängen, bei<br />
Störströmen und Ähnlichem oder bei der Erwärmung<br />
der Kabel bei Lastspitzen zu testen.<br />
Weitere Anwendungsbereiche der Entwikklungs-<br />
und Simulationsplattform sind die<br />
verschiedenen Steuerungen, wie etwa die Ansteuerung<br />
der Leitwerke und der Triebwerke durch<br />
sogenannte Aktuatoren. Hier nutzt CargoLifter<br />
computergestützte Verfahren für die unverzichtbaren<br />
Vorabsimulationen und den entsprechenden,<br />
nichtlinearen Reglerentwurf. Auch das<br />
Redundanzmanagement der Fly-by-Wire Steuerung,<br />
das z.B. eine Übergangsfunktionen in den<br />
Redundanzbetrieb beinhaltet, muss vor der Inbetriebnahme<br />
bis ins kleinste virtuell getestet<br />
werden.<br />
Abb. 2: Der CL 75 AirCrane ist das neueste<br />
Projekt der CargoLifter AG und das größte<br />
"Leichter-als-Luft"-Fahrzeug der Welt. Mit<br />
insgesamt 85 m Höhe ist er 15 m größer als die<br />
Boeing 747, das größte Passagierflugzeug der<br />
Welt, lang ist. Und Charly, unser Trainingsluftschiff<br />
(im Hintergrund), passt genau in<br />
seine Ballonhülle hinein.<br />
Messwertbearbeitung<br />
in der Flugversuchsabteilung<br />
Ein weiteres Einsatzgebiet für ein Berechnungssystem<br />
ist die Flugversuchsabteilung. Eine<br />
Vielzahl von Messwerten liefern verschiedene<br />
Flugversuche des CL 75 AirCranes in unterschiedlichen<br />
Testverfahren. Der CL 75 AirCrane<br />
ist der größte Heliumballon der Welt und gilt als<br />
Erprobungsfeld für den ”Ernstfall" CL 160. Im realen<br />
Einsatz wird der antriebslose CL 75 als Lastentransportsystem<br />
mit Hilfe von Hubschraubern<br />
oder LWKs gezogen und bildet somit die<br />
Vorstufe selbständig fliegender Luftschiffe. Die<br />
Techniker von CargoLifter analysieren und verarbeiten<br />
die aufgenommenen Messwerte. Die daraus<br />
resultierenden Informationen und Modifikationen<br />
für das Testverfahren werden später auf<br />
das eigentliche Luftschiff, den Cargolifter CL 160,<br />
übertragen.<br />
21
22<br />
Einsatz von MATLAB<br />
Nach eingehenden Studien und Tests aller auf<br />
dem Markt verfügbaren Berechnungs- und Simulationssystemen,<br />
entschied sich CargoLifter im<br />
Juli 2001 für den Einsatz von MATLAB und Simulink<br />
von The <strong>MathWorks</strong>. MATLAB gilt als industrieller<br />
Standard für technische Berechnungen<br />
und Simulink ist die grafische Entwicklungsplattform<br />
zur Modellierung und Simulation technischer<br />
Systeme. Diese mathematische Softwareplattform<br />
mit ihrer umfangreichen Simulationsoberfläche<br />
und den fast unzähligen Erweiterungen<br />
stellt eines der unverzichtbaren Grundtools<br />
beim Entwurf moderner Luftfahrzeuge dar. Es<br />
kommt in praktisch allen großen Luftfahrtentwicklungsbetrieben<br />
weltweit zum Einsatz. MAT-<br />
LAB und Simulink überzeugten vor allem, weil sie<br />
die entscheidenden Werkzeuge für den gesamten<br />
Entwicklungsprozess zur Verfügung stellen.<br />
Gerhard Hübner, verantwortlich für den Bereich<br />
Simulation bei der CargoLifter Development<br />
GmbH: “Wir schreiben mit unseren Luftschiffen<br />
ein vollkommen neues Kapitel der Luftfahrtgeschichte.<br />
Ohne eine entsprechende Simulationssoftware<br />
wäre ein solches Unterfangen<br />
heutzutage unmöglich. Mit MATLAB und Simulink<br />
konnten wir verschiedenste Entwicklungsaufgaben<br />
effizient lösen. Insbesondere die Modellentwicklung<br />
in Simulink ist zu einer entscheidenden<br />
Säule des gesamten Entwicklungsprozesses<br />
geworden.“<br />
Gesamtmodell<br />
Zur Zeit entsteht in den Rechnern von Cargo-<br />
Lifter ein komplettes Modell der Luftschiffe mit<br />
sämtlichen Teilmodellen, wie Aerostatik, Aerodynamik,<br />
Massenmodell, physikalische Modelle und<br />
vielen anderen. An dieses Gesamtmodell kann jede<br />
Fachabteilung einfach eine Simulation ihrer<br />
Systeme im augenblicklichen Entwicklungsstand<br />
“anflanschen". Damit haben Ingenieure die Möglichkeit,<br />
das gesamte Verhalten des Luftschiffs zu<br />
analysieren, bevor auch nur ein einziger Handschlag<br />
am Prototypen getätigt wird. Beispielsweise<br />
kann heute schon der CargoLifter CL 160<br />
dank MATLAB und Simulink im derzeitigen<br />
3D-Echtzeitsimulator probegeflogen werden. So<br />
testen die Entwickler und Piloten von CargoLifter<br />
unter anderem das Anfliegen an den Landemast<br />
bis auf eine Distanz, die für das per Halteseil<br />
durchgeführte Andockmanöver ausreichend ist.<br />
Die Professionalität der Simulation und die umfangreichen<br />
Verifikationen aller Entwicklungen<br />
lassen keinen Zweifel am Erfolg des Projekts.<br />
Anfang 2004 soll der erste Prototyp des CL 160<br />
fliegen.<br />
Anwendungen<br />
Abb. 3: Flug des Testluftschiffes Charly<br />
vor dem Hangar<br />
Fazit<br />
MATLAB und Simulink erfüllen alle Anforderungen,<br />
die die Ingenieure und Techniker von<br />
CargoLifter an ihre Entwicklungsplattform stellen.<br />
Die detaillierten und genauen Berechnungsverfahren<br />
und die hervorragenden Simulationen<br />
haben die Verwirklichung der Vision von Transportluftschiffen<br />
erst möglich gemacht. Einer der<br />
enormen Vorzüge der <strong>MathWorks</strong> Produktfamilie<br />
ist die Universalität der MATLAB-Plattform.<br />
Um diese konnte eine Toolfamilie herum wachsen,<br />
die nahezu jegliche Ingenieursdisziplin mit<br />
Berechnungs-, Analyse- und Simulationsalgorithmen<br />
versorgt. Daher soll MATLAB für unterschiedlichste<br />
Entwicklungsaufgaben als breiter<br />
Standard in Form von Netzwerkinstallationen bei<br />
CargoLifter eingeführt werden.<br />
Über CargoLifter CL 160<br />
Der CargoLifter CL 160 ist ein 260 Meter langes<br />
und 65 Meter dickes Luftschiff zum Transport<br />
überdimensional großer und schwerer Güter von<br />
bis zu 50 mal 8 mal 8 Meter und bis zu 160 Tonnen<br />
Gewicht. Der ”fliegende Kran” soll künftig<br />
aufwändige Schwerlasttransporte schneller, einfacher<br />
und kosteneffizienter durchführen. Das Luftschiff<br />
soll eine Geschwindigkeit von bis zu 90<br />
Stundenkilometern erreichen, in 2000 Meter Höhe<br />
schweben und hat eine Reichweite bis zu 10000<br />
km. Es ist ohne zu landen beladbar und nahezu<br />
unabhängig von der bestehenden Infrastruktur,<br />
aber mit den konventionellen Verkehrsträgern<br />
LKW, Bahn, Flugzeug und Schiff kompatibel.<br />
Über CargoLifter AG<br />
Die 1996 gegründete CargoLifter AG mit<br />
Hauptsitz in Berlin versteht sich als kompletter<br />
Logistikdienstleister für den Luftschifftransport<br />
von Schwergütern. Auf dem über 500 Hektar großen<br />
Werftgelände in Briesen-Brand (Brandenburg)<br />
entwickelt, baut und betreibt der Konzern<br />
seine multifunktionalen Luftfahrzeuge. Um eine<br />
marktnahe Entwicklung des Luftschiffes zu gewährleisten,<br />
kooperiert CargoLifter im Rahmen<br />
des “Lead-User”-Konzeptes bereits heute mit verschiedenen<br />
Industrie-Unternehmen. Seit Mai<br />
2000 ist das Unternehmen am Amtlichen Handel<br />
der Frankfurter Wertpapierbörse notiert (WKN<br />
540 261, Kürzel CLA), seit Dezember 2000 im<br />
MDAX.<br />
Der CargoLifter Konzern beschäftigt derzeit<br />
über 460 Mitarbeiter in den Niederlassungen Berlin,<br />
München, Frankfurt a. M., Brand, Kempten<br />
und den USA. Rund 253 Mitarbeiter arbeiten in<br />
der Luftschiffentwicklung am Werftstandort<br />
Briesen-Brand, wo seit Juni 2000 Besucher im<br />
Themenpark CargoLifter World die Luftschiffentwicklung<br />
“live” verfolgen können. Der erste Flug<br />
des Prototypen CL 160 soll 2004 stattfinden.<br />
Autor: Andreas Röder<br />
Phillipp Ewert<br />
Cargolifter AG<br />
MATLAB<br />
select 1/01
Daneben enthält R12.1 noch 20 weitere Updates<br />
von Toolboxen und Blocksets. Insbesondere<br />
die Image Processing Toolbox, das Fixed Point<br />
Blockset und der Real-Time Workshop Embedded<br />
Coder (S. 30) enthalten entscheidende Erweiterungen,<br />
die über Updates eines Dot-Releases<br />
hinausgehen und eigentlich einer neuen Version<br />
gleichzustellen sind.<br />
Kurzer Überblick über wichtige<br />
Neuerungen in den Updates<br />
Eine Übersicht über alle neuen Merkmale<br />
und Funktionen finden Sie unter<br />
www.mathworks.de/products/latest_features.shtml<br />
MATLAB 6.1 bietet verschiedene Verbesserungen<br />
der Desktop-Werkzeuge, neue mathematische<br />
Algorithmen und erweiterte mathematische<br />
Funktionen sowie zusätzliche Unterstützung<br />
für wissenschaftliche Dateiformate (u.a. CDF,<br />
FITS, HDF). Zudem wurden die Java-Unterstützung<br />
und die externe Fortran API erweitert.<br />
Simulink 4.1 bietet Erweiterungen der grafischen<br />
Schnittstelle, die das Erstellen und Bearbeiten<br />
von Simulink-Modellen vereinfachen. Zusätzlich<br />
wurden viele Blöcke hinzugefügt oder aktualisiert.<br />
Neue Ablaufsteuerblöcke wie If, Switch Case,<br />
For Schleife und While Schleife zur Ablaufsteuerung<br />
bedingter Subsysteme wurden hinzugefügt<br />
sowie ein neuer Block zur Erstellung von<br />
S-Functions, der eine anwenderspezifische<br />
S-Function erstellt und damit das Einbinden von<br />
C-Code in ein Simulink-Modell vereinfacht.<br />
MATLAB<br />
select 1/01<br />
Produkte<br />
Das neue<br />
Release 12.1<br />
Anfang Juli wurde das neue<br />
<strong>MathWorks</strong> Release 12.1 veröffentlicht,<br />
das als neue Produkte<br />
das Developer's Kit for Texas<br />
Instruments DSPs, die Virtual<br />
Reality Toolbox und die Curve<br />
Fitting Toolbox erhält. Sie sind<br />
in eigenen Artikel (S.27 ff.)<br />
beschrieben.<br />
CDMA Reference Blockset 1.1 ermöglicht<br />
das Entwerfen und Simulieren von IS-95A-<br />
Mobilfunk-Einrichtungen. Es verfügt nun über<br />
eine Frame-basierende Signalunterstützung mit<br />
voller Kompatibilität zum DSP Blockset und zum<br />
Communications Blockset.<br />
Communications Blockset 2.01 ermöglicht<br />
das Entwerfen und Simulieren von Kommunikationssystemen.<br />
Es wurde ein neuer Hilfetext<br />
‘Getting Started’ erstellt sowie verschiedene<br />
Verbesserungen an Blöcken u.a. zur Signalkonvertierung<br />
durchgeführt.<br />
Control System Toolbox 5.1 ermöglicht das<br />
Entwerfen und Analysieren von Regelungssystemen.<br />
Das SISO Design Tool verfügt über neue<br />
Funktionen und es werden nun neue erweiterte<br />
Steuerungs-/Regelungsalgorithmen unterstützt.<br />
Data Acquisition Toolbox 2.1 ermöglicht<br />
das Erfassen und Ausgeben von Daten über Messwerterfassungs-Karten<br />
und das Sound-Device.<br />
Sie unterstützt nun zusätzliche Datenerfassungskarten<br />
von National Instruments sowie zusätzliche<br />
analoge Ausgabegeräte und digitale I/O-<br />
Geräte.<br />
Database Toolbox 2.2 ermöglicht den Austausch<br />
von Daten mit relationalen Datenbanken.<br />
Sie verfügt u.a. über verbesserte Funktionen zum<br />
Abrufen und Exportieren von Daten.<br />
Datafeed Toolbox 1.3 ermöglicht das Einlesen<br />
von Echtzeit-Finanzdaten von Datendienst-<br />
Anbietern. Sie unterstützt nun auch den Hyperfeed-Daten-Server.<br />
DSP Blockset 4.1 ermöglicht das Entwerfen<br />
und Simulieren von DSP-Systemen. Es enthält<br />
Verbesserungen für eine effizientere Codeerzeugung,<br />
unterstützt zusätzliche Datentypen. Weiter<br />
wurde das FDATool integriert, ein GUI für Filterentwurf<br />
und -analyse.<br />
23
24<br />
Filter Design Toolbox 2.1 ermöglicht das<br />
Entwickeln sehr leistungsfähiger Digitalfilter und<br />
Festkomma-Implementierungen. Es wurden neue<br />
Entwurfsmethoden für FIR-, IIR- und adaptive<br />
Filter implementiert.<br />
Fixed-Point Blockset 3.1 ermöglicht das<br />
Simulieren und die Implementation von Festkomma-basierten<br />
Algorithmen. Mehr als 60 neue<br />
Blöcke, die häufig vorkommende Operationen<br />
optimieren, sowie Werkzeuge für die Generierung<br />
von Look-Up-Tables wurden hinzugefügt. Matrizen-<br />
und Frame-basierte Signale werden nun<br />
unterstützt und die Codeerzeugung wurde<br />
verbessert.<br />
Image Processing Toolbox 3.1 für die Bildverarbeitung<br />
und -analyse sowie die Entwicklun<br />
von zugehörigen Algorithmen. Sie enthält viele<br />
neue Funktionen für die Formenmanipulation,<br />
für räumliche Transformationen, zur Bilderkennung<br />
mit einer neuen optischen Schnittstelle und<br />
zum Scharfzeichnen sowie neue Arithmetikfunktionen/Filterfunktionen<br />
für Bilddaten im Integer-<br />
Format. Sie unterstützt nun Dateien im DICOM-<br />
, FITS- und CDF-Format und enthält neue Demos<br />
und Beispiele zur Bildverarbeitung<br />
Produkte<br />
Power System Blockset 2.2 ermöglicht das<br />
Modellieren und Simulieren elektrischer Systeme.<br />
Sie enthält nun das Powergui-Werkzeug mit einer<br />
Funktion zur Anzeige des Signalspektrums und<br />
die Powerlib_extras-Blockbibliothek mit Online-<br />
Hilfeseiten<br />
Real-Time Windows Target 2.1 ermöglicht<br />
das Ausführen von Simulink- und Stateflow-<br />
Modellen auf einem PC in Echtzeit. Es enthält<br />
mehr als 90 neue Gerätetreiber für insgesamt 208<br />
unterstützte I/O-Boards und zwei neue Blöcke –<br />
Zählereingang und Encoder-Eingang – und eine<br />
Zählerunterstützung.<br />
Real-Time Workshop 4.1 ermöglicht das<br />
Generieren von C-Code aus Simulink-Modellen.<br />
Er verfügt u.a. über eine neue Block-übergreifende<br />
Code-Optimierung, die die Codeeffizienz und<br />
-lesbarkeit verbessert, eine komplette Dokumentation<br />
der C-API für die Parameteroptimierung<br />
und einen TLC-Debugger zur Identifizierung von<br />
Programmierfehlern in Ihrem TLC-Code.<br />
Real-Time Workshop Embedded Coder 2<br />
ermöglicht das Erzeugen effizienten C-Codes für<br />
Embedded Systems aus Simulink-Modellen<br />
(Artikel S. 30).<br />
Signal Processing Toolbox 5.1 für die<br />
Signalverarbeitung und -analyse sowie zur Entwicklung<br />
zugehöriger Algorithmen. Sie enthält<br />
neue Window-Funktionen und das neue Filter<br />
Visualization Tool zur Anzeige mehrerer Filter<br />
sowie die Visualisierung von Filteranalyse-Funktionen.<br />
Simulink Performance Tools 1.1 ermöglicht<br />
das Verwalten und Optimieren der Ausführung<br />
großer Simulink-Modelle. Das Modell Coverage<br />
Tool wurde wesentlich erweitert und ein neues<br />
grafisches Merge-Werkzeug (das das Model Differencing<br />
Tool ersetzt) zum Auffinden und Abgleichen<br />
von Modellunterschieden zweier Modelle<br />
implementiert.<br />
Simulink Report Generator 1.2 ermöglicht<br />
das automatische Generieren von Dokumentationen<br />
für Simulink- und Stateflow-Modelle. Er<br />
enthält nun sortierte Blocklisten sowie Tabellen<br />
für Block-Zusammenfassungen und -Schleifen,<br />
zu deren Erstellung der Real-Time Workshop<br />
nicht mehr erforderlich ist. Weiter werden Look-<br />
Up Tables unterstützt und neue Snapshot-Funktionen.<br />
Stateflow 4.1 und Stateflow Coder 4.1<br />
ermöglichen das Entwerfen, Simulieren und<br />
Erzeugen von Code für ereignisgesteuerte Systeme.<br />
Sie enthalten verbesserte Desktopwerkzeuge:<br />
mehr Suchoptionen, Stateflow-Grafiken mit<br />
"smarten" Übergängen, Anmerkungen zu Diagrammen.<br />
Wavelet Toolbox 2.1 ermöglicht das Analysieren<br />
und Komprimieren von Signalen und<br />
Bildern sowie die Entfernung von Rauschen mit<br />
Wavelet-Techniken. Sie enthält eine Reihe neuer<br />
Wavelet-Familien, neue Werkzeuge mit grafischer<br />
Benutzeroberfläche für verschiedenste Analysearten<br />
sowie neue mathematische Operationen.<br />
xPC Target 1.2 ermöglicht Rapid Prototyping<br />
in Echtzeit auf PC-Hardware. Es beinhaltet<br />
neue Gerätetreiber-Blöcke für zusätzliche<br />
I/O-Boards, neue Blöcke zur Unterstützung des<br />
GPIB-Busses sowie CAN-Blöcke für den FIFO-<br />
Modus. Eine Floating-Point Unit auf dem Zielrechner<br />
ist nicht mehr unbedingt erforderlich,<br />
der xPC-Kernel wurde um eine Floating-Point<br />
Emulation erweitert. Weiterhin neu sind die<br />
Unterstützung von asynchronen Events (Interrupts)<br />
sowie 100 MBits/s für das Ethernet-Device.<br />
TA<br />
MATLAB<br />
select 1/01
Die Virtual Reality Toolbox erlaubt die<br />
Visualisierung und Interaktion eines dynamischen<br />
Systems in einer 3-dimensionalen virtuellen<br />
Welt. Die dynamischen Systeme werden dabei<br />
mittels MATLAB oder Simulink modelliert, die<br />
Interaktion bzw. Visualisierung erfolgt im VRML-<br />
Standard (VRML steht für Virtual Reality<br />
Modeling Language).<br />
Die Virtual Reality Toolbox benutzt den<br />
VRML97 Standard, der die Programmierung von<br />
3-dimensionalen, dynamischen virtuellen Welten<br />
erlaubt und damit eine offene und flexible<br />
Plattform zur Visualisierung bereit stellt. In<br />
VRML wird die drei-dimensionale Szene durch<br />
eine hierarchische Baumstruktur von Objekten,<br />
Knoten genannt, beschrieben. Jeder Knoten des<br />
Baumes repräsentiert eine bestimmte geometrische<br />
Form oder Funktionalität der dreidimensionalen<br />
Szene. Auf der Installations-CD befindet<br />
sich sowohl ein VRML Editor als auch ein VRML<br />
Viewer. Die Virtual Reality Toolbox verknüpft<br />
MATLAB und Simulink mit einem VRML-fähigen<br />
Web Browser mittels TCP/IP Protokoll. Die<br />
Toolbox kann in zwei Konfigurationen genutzt<br />
werden. Entweder läuft MATLAB, Simulink und<br />
die Visualisierung der virtuellen Realität auf demselben<br />
Computer, oder die Visualisierung läuft<br />
auf einem entweder lokal oder über das Internet<br />
vernetzten Computer.<br />
MATLAB<br />
select 1/01<br />
Produkte<br />
Virtual Reality Toolbox 2.0<br />
Ein Bild sagt mehr als tausend<br />
Worte und mit der Virtual Reality<br />
Toolbox können ihre Bilder auch<br />
noch das Laufen lernen.<br />
Die Virtual Reality Toolbox<br />
erlaubt Ihnen dynamische Simulationen<br />
- erstellt mit MATLAB<br />
oder Simulink - in einer virtuellen<br />
Welt darzustellen.<br />
Das Simulink Interface der Virtual Reality<br />
Toolbox erlaubt die Implementierung der meisten<br />
Features mittels Simulink-Blöcken. Simulink<br />
Modelle kommunizieren via VR-Sink und VR-<br />
Source Blöcke mit der „Virtual Reality“ Welt. Ein<br />
Joystick Simulink-Block bringt Bewegung in die<br />
drei-dimensionalen Visualisierung, für sechs<br />
Freiheitsgrade steht der Simulink-Block<br />
„Magellan Space Mouse“ zur Verfügung. Das<br />
Simulink Interface unterstützt ebenfalls<br />
Simulationen, die auf Real-Time Workshop<br />
erzeugtem Code basieren. Dabei kann dieser<br />
Code sowohl auf dem Host-PC als auch auf<br />
einem externen Target laufen.<br />
Abb. 1: Maske für die Verknüpfung eines<br />
Simulink-Modells mit einer VRML-Welt, deren<br />
Aufbau im VRML tree (rechts) gezeigt wird<br />
Die Virtual Reality Toolbox untersucht automatisch<br />
die Virtuelle Welt nach verfügbaren<br />
Objekten, die von Simulink bedient werden können.<br />
Die Eigenschaften der Objekte sind in einer<br />
hierarchischen VRML-Baumstruktur aufgeführt<br />
und die Zahl der Freiheitsgrade können zur<br />
Kontrolle der Virtuellen Welt ausgewählt werden<br />
Neben dem Simulink Interface steht auch ein<br />
MATLAB Interface zur Verfügung. Die Toolbox<br />
nutzt objekt-orientierte Funktionen zur<br />
Erzeugung und Kontrolle der Virtuellen Welt.<br />
MATLAB erlaubt die Positionierung und<br />
Beeinflussung der Eigenschaften von VRML-<br />
Objekten. Von MATLAB aus lassen sich Callbacks<br />
von GUIs erzeugen und Daten auf Virtuelle<br />
Objekte abbilden. Selbstverständlich lässt sich die<br />
erzeugte Welt dann auch in einem VRML fähigen<br />
Browser darstellen.<br />
Die Virtual Reality Toolbox 2 ist nur für<br />
Microsoft Windows Betriebssysteme verfügbar.<br />
Voraussetzung ist - wie bei jeder MATLAB<br />
Toolbox - MATLAB selbst, Simulink ist sehr zu<br />
empfehlen, aber nicht zwingend Voraussetzung.<br />
WS<br />
25
26<br />
Dieses neue Werkzeug ermöglicht die Vorverarbeitung<br />
von Daten, beispielsweise durch<br />
Datenglättung oder Datenauswahl, Daten an<br />
selbstdefinierte oder vorgegebene Funktionen zu<br />
fitten oder Datenfits zu analysieren. So gewinnen<br />
Sie bequem Aussagen zur Qualität der Fits und<br />
somit dem dahinter verborgenen Modell. Die<br />
Funktionalität wird sowohl durch ein einfach zu<br />
bedienendes grafisches Interface als auch alternativ<br />
via Kommandozeile bereit gestellt. Die Toolbox-Funktionen<br />
liegen als m-file offen - frei zum<br />
Lernen oder Umgestalten und Optimieren der<br />
eigenen Algorithmen. Selbstverständlich können<br />
Sie Ihre wertvollen Erkenntnisse in Form von<br />
Variablen, binär oder auch als m-file zur zukünftigen<br />
Weiterverwendung abspeichern.<br />
Ein wichtiges Problem der numerischen<br />
Modell-Analyse ist, eine Folge von Messpunkten<br />
durch eine Näherungsfunktion zu approximieren<br />
und das Ergebnis zu analysieren. Die Curve<br />
Fitting Toolbox stellt für alle, die Daten analysieren<br />
und Modelle auf ihre Praxistauglichkeit testen<br />
wollen, eine wesentliche Bereicherung der<br />
MATLAB-Familie dar. Das Curve Fitting User<br />
Interface bietet dabei einen einfachen und<br />
raschen Zugang zur gesamten Funktionalität der<br />
Toolbox. Mit >>cftool öffnen Sie die vielseitige<br />
grafische Welt der Curve Fitting Toolbox.<br />
Mit Hilfe des "Data Tool" lassen sich Daten aus<br />
dem MATLAB Workspace einfach darstellen und<br />
handhaben. Ein Preview Fenster zeigt die Rohdaten<br />
an. Ausreißer lassen sich deselektieren,<br />
unruhige Datenfolgen mittels einer smooth-<br />
Funktion glätten oder Datenfolgen in einzelne<br />
Sequenzen unterteilen. Als Fit-Funktionen stehen<br />
eine Vielzahl unterschiedlicher Möglichkeiten zu<br />
Verfügung: Linearkombinationen von bis zu acht<br />
Gauß-Funktionen, Polynom-Approximationen<br />
bis zur neunten Ordnung, rationale Approximationsfunktionen<br />
mit Zähler- und Nennerpolynom<br />
frei wählbar bis zur fünften Ordnung,<br />
Linearkombinationen von bis zu acht Sinus-<br />
Funktionen, Weibull-Approximation und Interpolationsverfahren<br />
basierend auf linearer oder<br />
Nächster-Nachbar-Interpolation, kubischer Spline<br />
oder Shape-preserving Interpolation mittels<br />
stückweiser Polynom-Approximation. Sie ver-<br />
Produkte<br />
Curve Fitting Toolbox 1.0<br />
Die MATLAB-Familie hat<br />
Zuwachs im Bereich<br />
"Modell Fitting und Analysis"<br />
bekommen – die<br />
Curve Fitting Toolbox.<br />
Abb. 1: Fitting Panel<br />
missen noch etwas? Mit "Custom Equations"<br />
können Sie sich Ihre eigene optimierte Fit-Funktion<br />
komponieren und eigene Parametergrenzen<br />
angeben.<br />
Das Fitting Panel zeigt Ihnen neben den Fit-<br />
Koeffizienten weitere wichtige statistische Informationen<br />
zu Ihrem Fit an und die grafische<br />
Oberfläche der Curve Fitting Toolbox ihr Fit-<br />
Ergebnis. Einzelne Werte lassen sich auf der grafischen<br />
Oberfläche interaktiv prüfen. Die Anzeige<br />
einer Legende bzw. eines Gitters ist wählbar. Zur<br />
Analyse können über den "View-Button" Parametergrenzen<br />
oder Residueen ebenfalls angezeigt<br />
werden. Das Analyse Tool erlaubt zusätzlich, die<br />
ersten beiden Ableitungen und das Integral zu<br />
analysieren und zu plotten.<br />
Zur Sicherung der Analyse-Ergebnisse können<br />
entweder die gesamte Session im MATLAB-<br />
Format (mat-file), die Fit- und Analyse-Ergebnisse<br />
als MATLAB-Function (m-File) oder die<br />
einzelnen Parameter im MATLAB Workspace<br />
gespeichert werden. Alle Funktionalitäten stehen<br />
selbstverständlich auch auf der Kommando-<br />
Ebene zur Verfügung.<br />
In vielen Anwendungsproblemen weisen Einzeldaten<br />
häufig eine starke Schwankung auf,<br />
zeigen aber einen zugrundeliegenden globalen<br />
Trend. Denken wir als Beispiel an Wetterdaten.<br />
Von Tag zu Tag mögen starke relative Schwankungen<br />
auftreten, über das Jahr betrachtet weisen<br />
die Daten eine periodische Struktur auf. Das<br />
Smooth-Symbol im Data-Window stellt unterschiedliche<br />
Methoden zur Datenglättung zur Verfügung.<br />
Für unsere Wetterdaten ist sicherlich eine<br />
gleitende Mittelung (moving average) sinnvoll.<br />
Abb. 2: Grafische Darstellung des Fit-Ergebnisses<br />
Weitere Möglichkeiten sind ein Savitzky-Golay<br />
Glättungsfilter oder lokal gewichtete Regressionen<br />
zur Datenglättung. Die weitere Analyse<br />
erfolgt dann entweder mit selbst definierten Fit-<br />
Funktionen, z.B. um eine Fourier-Analyse durch<br />
zu führen, oder mit einer der vielen direkt von der<br />
Curve Fitting Toolbox zur Verfügung gestellten<br />
Funktionen. Selbstverständlich arbeitet die Curve<br />
Fitting Toolbox in gewohnter MATLAB-Weise<br />
harmonisch mit allen anderen MATLAB Werkzeugen<br />
zusammen – eine Toolbox nicht nur für<br />
den Wetterpropheten sondern für alle, die Anwendung<br />
im Bereich der Modell-Analyse, des<br />
Curve Fittings haben, gleichgültig ob sich dahinter<br />
Finanzdaten in Milliardenhöhe, die<br />
Schwingungsmoden von Neutronen Sternen oder<br />
unerwünschte Vibrationen im Motorgehäuse<br />
verbergen.<br />
WS<br />
MATLAB<br />
select 1/01
Die MATLAB/Simulink-Werkzeugkette ist im<br />
Bereich der digitalen Signalverarbeitung ein fest<br />
etabliertes Standardwerkzeug. Mit dem relativ<br />
neuen Produkt „Developer’s Kit for Texas Instruments<br />
DSP“ hat diese Werkzeugkette eine sehr<br />
interessante Erweiterung aus dem Hause The<br />
<strong>MathWorks</strong> erfahren, die für Anwender von digitalen<br />
Signalprozessoren des Herstellers Texas Instruments<br />
interessant sind.<br />
Abb. 1 stellt die Funktionalität des Produkts dar:<br />
Es besteht aus zwei Komponenten, einer Link-<br />
Komponente und einer Codegenerierungs-Komponente.<br />
Beide Komponenten nutzen die Entwicklungsumgebung<br />
„Code Composer Studio“<br />
von Texas Instruments.<br />
Die Link-Komponente ermöglicht den einfachen<br />
und bequemen Datenaustausch zwischen<br />
MATLAB und einem DSP-System. Unterstützt<br />
werden sämtliche TI-DSPs der Familien C5000<br />
und C6000. So ist es z.B. möglich, neue Filter-<br />
MATLAB<br />
select 1/01<br />
Produkte<br />
Neue Wege in der digitalen Signalverarbeitung:<br />
Rapid Prototyping mit<br />
”Developer’s Kit for Texas<br />
Instruments DSP”<br />
Abb. 1: Funktionale Einordnung des TI Dev.<br />
Kits zwischen MATLAB/Simulink und dem<br />
TI Code Composer Studio<br />
Abb. 2: Das FDA-Tool<br />
koeffizienten im laufenden Betrieb aus dem<br />
MATLAB-Workspace heraus auf das Zielsystem<br />
herunter zu laden. Diese Filterkoeffizienten können<br />
sehr einfach und bequem mit dem neuen<br />
Werkzeug „Filter Design & Analysis Tool“ oder<br />
kurz FDATool erzeugt werden, welches Bestandteil<br />
der Signal Processing Toolbox ist (Abb. 2).<br />
Falls auch noch die Filter Design Toolbox vorhanden<br />
ist, enthält FDATool auch einen Komponente<br />
zum Auslegen von Filtern in Festkomma-Arithmetik.<br />
FDATool bietet in Kooperation mit Developers’s<br />
Kit for Texas Instruments DSP auch die<br />
Möglichkeit, Filterkoeffizienten direkt in den<br />
Speicher des DSP-Boards zu schreiben oder in<br />
Form eines Header-Files zu exportieren.<br />
Die Codegenerierungs-Komponente des<br />
Developers’s Kit for Texas Instruments DSP<br />
ermöglicht die „Codegenerierung auf Knopfdruck“<br />
für DSPs des Typs C67x. Sie setzt neben<br />
MATLAB und Simulink auch den Real-Time<br />
Workshop voraus sowie Signal Processing Toolbox<br />
und DSP Blockset. Als konkrete Hardware-<br />
Plattform wird derzeit das C6701EVM Evaluation<br />
Bord unterstützt, weitere Boards werden folgen.<br />
Abb. 3 zeigt, wie einfach nun ein Signalverarbeitungs-Algorithmus<br />
auf einer Echtzeit-Hardware<br />
realisiert werden kann.<br />
Hier wird in Simulink ein einfacher Hall-<br />
Algorithmus implementiert. Die Blöcke für den<br />
A/D-Wandler und den D/A-Wandler sind Bestandteil<br />
des Developer’s Kit for Texas Instru-<br />
Abb. 3: Simulink-Modell eines Hall-Algorithmus<br />
ments DSP. Es muß jetzt nur noch die automatische<br />
Codegenerierung mit gestartet werden, dann<br />
wird das Simulink-Blockdiagramm automatisch<br />
in ein Executable für den C6701 übersetzt. Auch<br />
der <strong>Download</strong> auf das DSP-Board erfolgt automatisch,<br />
das Hall-Verfahren kann direkt ausprobiert<br />
werden.<br />
CE<br />
27
28<br />
Der Anteil von Elektronik in vielen Geräten<br />
nimmt ständig zu. Ein gutes Beispiel dafür ist der<br />
Automobil-Bereich: Elektrische Sitzverstellung,<br />
ABS, ESP, elektronische Wegfahrsperre, Satelliten-<br />
Navigationssystem etc. sind mittlerweile in vielen<br />
Fahrzeugen anzutreffen. Realisiert werden all diese<br />
Funktionen mit Hilfe von Microcontroller-basierten<br />
Steuergeräten, allgemein „Embedded Systems“.<br />
Die Programmierung dieser Microcontroller<br />
wurde lange Zeit per Hand durchgeführt,<br />
zunächst in Assembler. Vor einiger Zeit wurde Assembler<br />
zunehmend durch die höhere Programmiersprache<br />
„C“ abgelöst. Zur Zeit vollzieht sich<br />
wieder solch ein Paradigmenwechsel, diesmal<br />
wird die manuelle Programmierung durch die<br />
automatische Codegenerierung abgelöst. Im<br />
Gegensatz zum Rapid Prototyping muss allerdings<br />
darauf geachtet werden, dass der automatisch<br />
generierte Code auf Systemen laufen muss,<br />
die eventuell nur über einige kByte Speicherplatz<br />
für Programm und Daten verfügen. Auch die<br />
Ressourcen des verwendeten Prozessors müssen<br />
effektiv genutzt werden, da in der Serienanwendung<br />
schon allein aus Kostengründen nicht mit<br />
Kanonen auf Spatzen geschossen werden kann.<br />
Der Real-Time Workshop Embedded Coder trägt<br />
diesen Anforderungen Rechnung. Er dient zur<br />
automatischen Codegenerierung von C-Code in<br />
Produktionsqualität für Embedded Systems. Embedded<br />
Coder ist ein Ergänzungsprodukt zum<br />
Real-Time Workshop, dem seit langem etablierten<br />
Codegenerator der MATLAB/Simulink-<br />
Werkzeugkette.<br />
Während der Real-Time Workshop das Werkzeug<br />
der Wahl ist, um auf Basis von Simulink-<br />
Blockschaltbildern automatisch Code für das Rapid<br />
Prototyping zu generieren, kommt der Em-<br />
Abb. 1: RAM/ROM Belegung von automatisch<br />
generiertem Code bezogen auf handcodierten Code<br />
Produkte<br />
Real-Time Workshop<br />
Embedded Coder –<br />
automatische Generierung<br />
von Produktionscode mit<br />
MATLAB/Simulink<br />
Real-Time Workshop Embedded<br />
Coder ist ein relativ neues Produkt<br />
der MATLAB-Familie. Die<br />
Markteinführung erfolgte mit<br />
MATLAB Release 12, bereits mit<br />
Release 12.1 wurde die deutlich<br />
verbesserte und erweiterte Version<br />
2.0 des Embedded Coder herausgebracht.<br />
Im folgenden werden<br />
die Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten<br />
vom Embedded<br />
Coder beschrieben.<br />
bedded Coder zum Einsatz, wenn der Fokus auf<br />
der Erstellung von Code für das Endgerät liegt.<br />
Hier kommt es entscheidend darauf an, mit<br />
Ressourcen wie Speicherplatz und CPU-Zyklen<br />
möglichst effizient umzugehen. Daher ist der<br />
Codegenerierungsprozess des Embedded Coder<br />
auf maximale Performance bei minimalem<br />
RAM/ROM-Verbrauch getrimmt, es gibt keinen<br />
Nachteil mehr gegenüber Hand-Codierung,<br />
s. Abb. 1.<br />
Dennoch ist der automatisch generierte Code<br />
sehr gut strukturiert und kommentiert, so dass<br />
der Überblick gewahrt bleibt. Motiviert durch das<br />
Thema „Embedded Code Generation“ wurden in<br />
der letzten Zeit einige sehr effektive Optimierungsverfahren<br />
in den Real-Time Workshop eingebaut,<br />
die sowohl der Codegenerierung für Embedded<br />
Systems als auch der Codegenerierung für<br />
Rapid Prototyping zugute kommen. Exemplarisch<br />
wird die Optimierungsoption „Expression<br />
Folding“ kurz erläutert. Wenn diese Option aktiv<br />
ist, wird die Erzeugung von Code für Zwischenergebnisse<br />
drastisch reduziert. Die Berechnungen<br />
mehrerer Blöcke werden soweit möglich zu einzelnen<br />
Statements zusammengefasst bzw. „gefaltet“,<br />
so dass Statements für individuelle Blöcke<br />
nebst den zugehörigen Variablen für die Speicherung<br />
der Zwischenergebnisse komplett entfallen.<br />
Die folgende Abbildung zeigt ein Simulink-<br />
Blockdiagramm mit einer kleinen Signalkonditionierungs-Applikation.<br />
Abb. 2: Simulink-Modell einer einfachen<br />
Signalkonditionierungs-Applikation<br />
Der dazu mit Embedded Coder automatisch<br />
generierte Code ohne Verwendung der Optimierungsoption<br />
„Expression Folding“ (ohne automatisch<br />
generierte Kommentare; Abdruck rechts<br />
oben):<br />
Es ist erkenntlich, dass der Code zur Berechnung<br />
des Ausgangswerts auf ein einziges „if-else“-<br />
Statement reduziert wird, temporäre Variablen<br />
werden nicht benötigt.<br />
Wichtige Merkmale des Embedded Coder:<br />
■ HTML-Report<br />
Dieser Report bietet einen kompakten Überblick<br />
über die verwendeten Codegenerierungsoptionen<br />
und ihre Wirkung. Optionen, deren Wert im Hinblick<br />
auf optimale Performance geändert werden<br />
sollte, werden farblich hervorgehoben.<br />
MATLAB<br />
select 1/01
void ef_step(void)<br />
{<br />
real_T rtb_Look_Up_Table_2_D;<br />
real_T rtb_temp4;<br />
boolean_T rtb_Relational_Operator;<br />
boolean_T rtb_temp6;<br />
rtb_temp4 = input1 * 2.0;<br />
rtb_temp4 = rt_Lookup(T1Break, 11, rtb_temp4, T1Data);<br />
rtb_temp6 = (UPPER >= input2);<br />
rtb_Relational_Operator = (input2 = input2) || (input2
30<br />
Die Datenübertragung erfolgt mittels serieller<br />
Schnittstelle RS232, wobei die zu messenden Daten<br />
und die zu übertragenden Parameter im Simulink-Modell<br />
zu definieren sind. Die Messdaten<br />
werden in Echtzeit auf dem Monitor des PCs grafisch<br />
angezeigt. Die Parameter können wiederum<br />
von MICROMON zum Steuergerät während des<br />
Betriebes übermittelt werden. MICOMON ist<br />
nun als Windowsversion erhältlich.<br />
Steuer- und Regelgeräte auf der Basis der Infineon-Microcontrollerfamilie<br />
C16x lassen sich<br />
sehr effizient mit den Tools aus der MATLAB-Familie<br />
entwerfen, realisieren und optimieren. Simulink<br />
erleichtert dabei komfortabel den grafischen<br />
Entwurf des Modells und simuliert dynamische<br />
Systeme, also auch Regelungen. Die<br />
Schnittstellenblöcke sind in dem von Delzer Kybernetik<br />
entwickelten CONTI-Tool enthalten.<br />
Das CONTI-Tool stellt dabei eine Erweiterung<br />
des Real-Time Workshops (RTW) dar und beinhalten<br />
u.a. in der Libary UCBLIB die Treiber für<br />
CAN, Digital I/O, PWM, Sensoren, serielle<br />
Schnittstelle etc. (Abb. 1).<br />
Die Parameter für den SERIAL-OUT Block<br />
sind die Signalnummer für die Zuordnung des<br />
Kanals und die Vorgabe der Abtastzeit. Bis zu 99<br />
Kanäle stehen für die grafische Auswertung der<br />
Daten mit MICROMON zur Verfügung. Andererseits<br />
lassen sich „beliebig“ viele Parameter in<br />
Echtzeit von MICROMON aus im Steuergerät<br />
setzen. Parametrisiert werden beispielsweise Simulink-Blöcke<br />
wie Gain, Constant, Time Delay,<br />
o.a. Um die Parametrisierung zu ermöglichen, ist<br />
lediglich in die Bezeichnungszeile des entsprechendes<br />
Blocks im Simulink-Modell die Zeichenkette<br />
[PCM] eingetragen.<br />
Produkte<br />
Grafische Auswertung von<br />
Regelvorgängen in Echtzeit<br />
MICROMON ermöglicht den<br />
Datenaustausch zwischen<br />
Microcontroller-Steuergeräten<br />
auf der Basis der Infineon<br />
Microcontroller-Familie C16x<br />
und einem PC.<br />
Abb. 1: Schnittstellenblöcke in der UCBLIB-Libary<br />
MATLAB<br />
select 1/01
Abb. 2:<br />
Start-Oberfläche<br />
von MICROMON<br />
Das in der grafischen Simulationsumgebung<br />
vorliegende Simulink-Modell wird automatisch<br />
auf Knopfdruck mit Hilfe des RealTime-Workshops<br />
zu C-Quellcode umgesetzt. Die Einbindung<br />
der Treiber aus dem CONTI-Tool erfolgt gleichzeitig<br />
und vollautomatisch. Auch der Prozess der<br />
Übertragung des C-Quellcodes in den Microprozessor<br />
via serieller Schnittstelle RS232 läuft selbsttätig<br />
mit den Hilfsmitteln RTW/CONTI-Tools ab.<br />
MICROMON (Abb. 2) selbst ist ein unabhängiges<br />
Programm und lauffähig unter Windows 9x,<br />
ME, 2000. Eine LINUX Version ist in Entwicklung<br />
und wird Anfang des Jahres 2002 zur Verfügung<br />
stehen. Der Datenaustausch erfolgt über die serielle<br />
Schnittstelle RS232 zum Steuer- und Regelgerät.<br />
Das Programm gestattet, die Kommunikationsparameter,<br />
die Definition der zu beobachtenden<br />
Kanäle und die beeinflussbaren Parameterwerte<br />
in mehreren Datensätzen vorzugeben.<br />
Nach der Festlegung der o.g. Werte kann man den<br />
Echtzeitprozess auf dem Microcontroller starten<br />
und den zeitlichen Verlauf der Messdaten in Echtzeit<br />
verfolgen (Abb. 3).<br />
Die Messdaten werden entsprechend der vorgegebenen<br />
Abtastzeit grafisch ausgegeben und<br />
gleichzeitig in einer Datei als Datensätze abgelegt.<br />
Gewöhnlich erfolgt mit den gewonnenen Messdaten<br />
die Systemidentifizierung mit IDCON-<br />
Classic (Ermittlung der Übertragungsfunktion)<br />
und anschließend der automatische Entwurf der<br />
Reglerparameter mittels der ACD-Toolbox<br />
(Automatic Controller Design TB). Nun schließt<br />
sich der Kreis: In das Simulink-Modell werden die<br />
neu ermittelten Parameter und ggf. die neue<br />
Struktur eingegeben, der C-Quellcode generiert,<br />
kompiliert und das Hex-File in den Flash des<br />
Controllers geladen. Die Auswirkungen der<br />
MATLAB<br />
select 1/01<br />
Produkte<br />
durchgeführten Änderungen können anschließend<br />
sofort in der MICROMON-Grafik ausgewertet<br />
werden. MICROMON gestattet eine umfassende<br />
Anpassung an den zu beobachtenden<br />
Prozess.<br />
Die Skalierung der Zeitachse auf dem Bildschirm<br />
wird je nach der Prozessgeschwindigkeit<br />
vorgegeben; nach dem Erreichen des Endpunktes<br />
baut sich ein neues Fenster auf, das alte Fenster<br />
bleibt zunächst erhalten. Die maximale Anzahl<br />
der Fenster ist wählbar. Erst nach dem Erreichen<br />
des letzten Fensters werden die ersten Fenster<br />
wieder überschrieben. Der Ablauf kann bei Bedarf<br />
zeitweise unterbrochen werden.<br />
Während des Ablaufes ist es möglich, Modellparameter<br />
in den Microcontroller zu übertragen<br />
und deren Einfluss auf den Prozess zu beobachten<br />
(Abb. 3). In dem oberen zweiten Fenster werden<br />
die aktuellen Messwerte angezeigt. Ist ein Fenster<br />
Abb. 3: Grafischer Verlauf und<br />
Messwertanzeige des realen Prozesses<br />
zeitlich durchlaufen, lassen sich Postscript-<br />
Dateien (EPS-Format) abgelegen. Somit sind im<br />
Nachgang Verläufe aus dem gesamten Prozessdynamik<br />
oder nur wesentliche Teile davon ausdruckbar.<br />
Falls kein Postscript-Drucker zur Verfügung<br />
steht, kann ein Ausdruck über den Umweg<br />
einer EPS-Konvertierung, z.B. mit GSview,<br />
auf einem beliebigen Drucker erfolgen.<br />
MICROMON ist ein Programm für den Praktiker,<br />
der mit diesem Tool geeignete grafische<br />
Aussagen über die Qualität von Microcontroller-<br />
Anwendungen erhält und mit dem er den Einfluss<br />
von Parameteränderungen analysieren kann.<br />
Autor: DELZER Kybernetik<br />
31
32<br />
Produktübersicht<br />
ToolBoxen & BlockSets<br />
Toolbox Voraussetzungen Bemerkungen<br />
Voraussetzung für alle Systeme ist MATLAB<br />
CDMA Reference BS SL, Communications TB + BS, DSP BS, Simulation des ISA-95A Standards bei drahtloser Kommunikation<br />
Signal Processing TB<br />
Communications TB Signal Processing TB, Kommunikationstechnik<br />
empf.: SL und DSP BS<br />
Communications BS SL, Communications TB, DSP BS, Erweiterung der Communications TB um SL-Blöcke auf<br />
Signal Processing TB dem Gebiet der Kommunikationstechnik<br />
Control System TB Grundlegende TB der Regelungstechnik; für lineare Systeme<br />
Curve Fitting TB Fitten von Signalen unter Benutzung von diversen Methoden<br />
(lineare,nicht lineare, nicht parametrische) u.a. Polynome,<br />
Splines, Anwender-definierte Methoden etc.<br />
Data Acquisition TB Unterstützte Hardware u.a.: Soundcard, Akquisition von Daten über I/O-Boards; Aufruf von der<br />
Agilent, National Instruments (nur Windows) MATLAB-Kommandozeile<br />
Database TB Schnittstelle zu Datenbanksystemen (ORACLE, SYBASE SQL,<br />
Microsoft SQL Server, MS Access, Ingres, Informix, IBM DB2 )<br />
Datafeed TB (nur Windows) Verarbeitung/Visualisierung von Finanzdaten von Datendienst-<br />
Anbietern (Bloomberg), Nachrichten-/Fernsehdienste<br />
Developer's Kit for Texas SL, Signal Processing TB, DSP BS, RTW, CCS, Entwurf/Simulation von DSP’s: Kombination von ML-/SL-<br />
Instruments DSP (nur Windows 95/98/NT) Funktionen mit Texas Instrument C6701EVM (floating point<br />
Proz.), Code Composer Studio (CCS) Mitwirkung.<br />
Dials & Gauges BS SL (nur Windows) Bedienelemente für Simulink-Modelle aus ActiveX Control<br />
Elementen<br />
DSP BS SL, Signal Processing TB Erweiterung von SL auf dem Gebiet der digitalen<br />
Signalverarbeitung<br />
Excel Link MS Excel 5.0 oder 7.0 Schnittstelle zu Microsoft Excel<br />
Extended Symbolic Math TB Symbolische Mathematik mit. Maple-Kernel<br />
(beinhaltet Symbolic Math TB)<br />
Filter Design TB Signal Processing TB Bitgenaues Filterdesign für anwenderspezifische Festkomma- u.<br />
Gleitkomma-Zahlenformate in der Digitalen Signalverarbeitung<br />
Financial TB Statistics TB, Optimization TB Finanzmathematik, Entwicklung finanzanalytischer Algorithmen<br />
Financial Derivatives TB Financial TB, Optimization TB, Erweiterung zur Financial TB; liefert spez. Funktionalität zur<br />
Statistics TB Behandlung von Derivaten<br />
Financial Time Series TB Financial TB, Optimization TB, Tool-Sammlung zur Zeitreihenanalyse bei Finanz-Anwendungen<br />
Statistics TB<br />
Fixed-Point BS SL Simulation von Systemen mit Festkomma-Arithmetik<br />
Fuzzy Logic TB Umfassende Entwicklungsumgebung zum Entwurf von<br />
Fuzzy-Systemen; Schnittstelle zu SL vorhanden<br />
GARCH TB Statistics TB, Optimization TB Finanzmathematik; GARCH, Volatilitätsmodellierung, Zeitreihen<br />
Modellierung, Monte Carlo Simulation<br />
Image Processing TB empf.: Signal Processing TB Bildverarbeitung und -auswertung; Rekonstruktion von Bildern,<br />
Konturerkennung; FFT, DCT und Radon Transformation etc.<br />
Instrument Control TB Unterstützung von GPIB, VXI und VISA sowie der RS232<br />
Schnittstellen zur Kommunikation mit Messgeräten/-instrumenten<br />
LMI Control TB Control System TB (empf) Lösen von Matrizenungleichungen (Linear Matrix Inequalities)<br />
Mapping TB Für Kartographie und geografische Darstellung<br />
MATLAB Compiler empf.: C/C++Math Library f. Standalone Appl., Übersetzt MATLAB-Code nach C, bzw. von C in MATLAB<br />
C/C++Graphics Lib. ausführbaren Code<br />
MATLAB C/C++ Math Library ANSI C Compiler, ML Compiler Algorithmische MATLAB-Funktionalität in der Form von<br />
C++-Bibliotheken (Matrix Library)<br />
MATLAB C/C++ Graphics Library MATLAB Compiler, C/C++ Math Library Grafische Funktionalität von MATLAB in C/C++ Bibliotheken<br />
MATLAB Report Generator empf.: Word, HTML-Browser Automatische Dokumentationserstellung (RTF, HTML, SGML,<br />
XML) für MATLAB - Programme; eigene Dokumente zusätzlich<br />
einbindbar.<br />
Matrix VB MS Visual Basic COM Bibliothek mit Matrizen-Funktionen zur Nutzung<br />
unter MS Visual Basic<br />
Model Predictive Control TB empf.: Control System TB Fortgeschrittene Regelungstechnik für den Verfahrensbereich<br />
(Mehrgrößenregelung)<br />
Motorola DSP Developer’s Kit ANSI C Compiler; empf.: SL, DSP BS Entw./Simulation von DSPs: Kombination von ML-/SL-Funkt. mit<br />
(nur Windows/Solaris) Motorola 56300 und 56600 Fixed-point Assembler-Code.<br />
µ-Analysis and Synthesis TB empf.:Control System TB Robuster Reglerentwurf<br />
Neural Network TB Entwicklungstool für Neuronale Netze; Schnittstelle zu SL vorhanden.<br />
Nonlinear Control Design (NCD) BS SL Automatische Parameteroptimierung für nichtlineare SL Modelle.<br />
Optimization TB Optimierungs-Algorithmen; Minimierung, nichtlineare Gleichungslöser,<br />
kleinste Fehlerquadrate<br />
Partial Differential Equation (PDE) TB Entwicklungsumgebung zum Lösen von partiellen DGLs<br />
MATLAB<br />
select 1/01
Toolbox Voraussetzungen Bemerkungen<br />
Voraussetzung für alle Systeme ist MATLAB<br />
Power Systems BS SL SL-Blöcke zur Modellierung von Leistungselektronik und Antriebstechnik<br />
Real-Time Workshop (RTW) SL, ANSI C Compiler, Generierung von portablem C-Code aus SL; Echtzeitsimulation<br />
RTW Embedded Ada Coder SL, RTW, Ada 95 oder 83 Coder Generierung von Ada 83 oder Ada 95 Code aus Simulink-Modellen<br />
RTW - Embedded Coder SL, RTW, ANSI C und Cross Compiler für Zielsystem Code-Generierung von hocheffizienten C-Code für Embedded Systems;<br />
ROM und RAM-Größe sowie Ausführungsgeschwindigkeit vergleichbar<br />
mit optimiertem handgeschriebenen C-Code.<br />
Real-Time Windows Target (RTWT) SL, RTW, ANSI C Compiler, Ausführung von Simulink- und Stateflow-Modellen unter Windows in<br />
empf.: SF (nur Windows) Echtzeit<br />
Requirements Management empf. SL, SF Verknüpfung, Koordinierung und Nachverfolgung über Requirement<br />
Interface Management Tools (wie DOORS, Word,Excel,HTML) zu ML/SL/SF<br />
Robust Control TB Control System TB Robuster Reglerentwurf<br />
Signal Processing TB Grundlegende TB für die Signalverarbeitung.<br />
Simulink Simulation dynamischer, nichtlinearer Systeme<br />
Simulink Performance Tools SL, ANSI C Compiler 4 Tools: Simulationsbeschleuniger, Modell-Vergleicher, SL-Profiler und<br />
Modellabdeckung einer Simulation<br />
Simulink Report Generator SL, MATLAB Report Generator Automatische Dokumentationserstellung (RTF, HTML, SGML, XML) für<br />
Simulink-Modelle (auch Stateflow); Einbindung eigener Doku<br />
Splines TB Fortgeschrittene Verfahren zur Berechnung von Splines<br />
Stateflow SL Grafische Oberfläche zur Modellierung von Zustandsautomaten, Abbildung<br />
logischer Abfolgen, ereignissorientierte Simulation.<br />
Stateflow Coder SL, Stateflow Codegenerierung für Stateflow<br />
Statistics TB Wahrscheinlichkeitsrechnung, Regressionsanalyse, Hypothesentests<br />
Symbolic Math TB Symbolische Mathematik<br />
System Identification TB empf.: Signal Processing TB Identifikation von zeitdiskreten Systemen<br />
Virtual Reality TB SL, (nur Windows) Steuerung/Interaktion von 3D-Virtual-Reality-Modellen (VRML) mit ML/SL<br />
Wavelet TB empf.: Signal Processing TB, Signalverarbeitung, Wavelet-Analyse<br />
Image Processing TB<br />
xPC Target SL, RTW, ANSI C Compiler Rapid Prototyping und Hardware-in-the-Loop Anwendungen in Echtzeit<br />
empf.: Stateflow, (nur Windows) auf Standard-PC Hardware<br />
xPC Target Embedded Option xPC Target Embedded Stand-Alone-Echzeitsysteme ausführbar auf PCs für Produktion,<br />
Datenerfassung, Kalibrierung oder Testapplikationen.<br />
Produkte von Drittanbietern<br />
Automatic Controller Design(ACD) TB Control System TB Automatischer, robuster Reglerentwurf; Parameter für<br />
Anti-Windup-Struktur bei Reglern mit l-Anteil<br />
CANbus Toolset SL, Hardware von Softing GmbH Zugriff auf Canbus im Fahrzeug unter Echtzeitbedingungen, Verwaltung<br />
der Identifier, Joystick-Unterstützung<br />
Carnot BS SL Optimierung von Energiesystemen (konventionelle und regenerative<br />
Energien) Schwerpunkt auf Haus- und Heizungssystemen SL-Bibliothek<br />
CONTI Tool RTW Controller-Interface für Siemens/Infineon C16x- Microcontroller:<br />
empf.: MPA BS Gerätetreiber, Anpassung an Cross-Compiler, Interrupthandling, etc.<br />
Fuzzy Control Design (FCD)TB SL, Nonlinear Control Design BS Entwurf und Optimierung von Fuzzy - Regelsystemen und konvent. Reglern<br />
Hardware Access TB empf.: SL Zugriff auf Hardware mittels MEX-Files + Echtzeitmodul<br />
Hydraulic BS SL SL-Bibliothek mit hydraulischen Bausteinen, z.B. Zylinder, Ventile, Pumpen,<br />
Hydromotoren<br />
IDCON Classic TB Control System TB Identifikation lin. zeitkont. Systeme (liefert S-Übertragungsfunktion);<br />
Verarbeitung von Zeit- oder Frequenzbereichsdaten<br />
IDCON Nonlinear TB IDCON Classic TB Identifikation nichtlinearer Systeme<br />
MICROMON SL, RTW, CONTI Microcontroller Monitoring System; GUI PC – Microcontroller<br />
Multi-Precision-Arithmetic (MPA) BS SL SL-Bibliothek; Unterstützung der Arithmetik-Typen Gleitkomma und<br />
Integer; Kein Änderung der Modell-Struktur bei Formatwechsel<br />
PCMON SL, RTW, ANSI C Compiler GUI für den RTW auf PC<br />
MATLAB<br />
select 1/01<br />
Produktübersicht<br />
Hinweis: ML = MATLAB - SL = Simulink - TB = Toolbox - BS = Blockset ;<br />
Voraussetzung für alle Tools ist MATLAB, außer für<br />
■ Matrix Visual Basic<br />
■ MATLAB C/C++ Math Library<br />
ANSI C Compiler:<br />
■ Microsoft Visual C/C++ compiler Version 5.0 oder höher<br />
■ Borland C++ 3.0 oder höher<br />
■ Borland C/C++ Builder 5.0 oder höher<br />
■ CCS = Code Composer Studio (Texas Instrument)<br />
33
TIPPS&TRICKS<br />
■ TIPPS&TRICKS<br />
1. Bei der Zusammenarbeit mit<br />
Projektpartnern ist es manchmal nötig, Simulink-<br />
Modelle in älteren Versionen abzuspeichern.<br />
Wenn keine Features benutzt werden, die in älteren<br />
Releases noch nicht vorhanden waren, ist ein<br />
Speichern in älteren Versionen jetzt möglich.<br />
Mit MATLAB Release 12.1 ist im Simulink Menü<br />
jetzt auch ein Speichern als<br />
Simulink 3.0 (Release 11) Modell enthalten. Zusätzlich<br />
können Sie unter<br />
http://www.mathworks.com/support/solutions/<br />
data/26885.shtml<br />
Dateien zur Konvertierung von Simulink 4.0<br />
(R12.0) zu 3.0 (R11) und unter<br />
http://www.mathworks.com/support/solutions/<br />
data/29260.shtml<br />
Dateien zur Konvertierung von Simulink 4.1<br />
(R12.1) zu 4.0 (R12.0) herunterladen.<br />
2. Aufgrund eines Bugs in MATLAB<br />
R12.1 kann das Zeichen „
TIPPS&TRICKS ■<br />
4. Seit Release MATLAB 12.0 ist<br />
das Feature “Rapid Simulation Target” (rsim)<br />
zum Real-Time Workshop (RTW) hinzugekommen.<br />
Eine mögliche Anwendung ist die Durchführung<br />
von Parameterstudien mit einer RTWgenerierten,<br />
ausführbaren Datei. D.h. so werden<br />
Ihre automatisierten Parameterstudien schneller<br />
und Sie können diese auch auf MATLAB-Installationen<br />
ohne Simulink und den Real-Time Workshop<br />
als eigene Anwendung ausführen.<br />
Mit folgendem Beispiel können Sie sich<br />
schnell mit dieser Arbeitsweise vertraut machen:<br />
Öffnen Sie die Simulink-Demo „vdp.mdl“ und<br />
speichern Sie diese als „rsim_vdp.mdl“ in einem<br />
geeigneten Arbeitsverzeichnis. Folgende Änderungen<br />
müssen dann noch durchgeführt werden.<br />
Ändern des Inhalts im Gain-Block „Mu“ von „1“<br />
in die Variable „a“ und Zuweisen von a=1 im<br />
MATLAB Command Window; Im Menu <br />
: Solver: Fixedstep,<br />
ode5, 0.01; Workspace I/O: “time” und “output”<br />
anklicken; Real-Time Workshop: „rsim.tlc”<br />
im Browser anwählen. Dadurch verändert sich<br />
auch die Einstellung des „Template makefile“ in<br />
rsim_default_tmf (Dann noch Zuweisen und<br />
speichern). Jetzt können Sie die rsim_vdp.exe<br />
durch Drücken des „Build“ Buttons erzeugen.<br />
Folgender Code zeigt ein einfaches Beispiel einer<br />
Parameterstudie mit vorgegebenen Parametern:<br />
modelstring='rsim_vdp';<br />
matfilename='params';<br />
for a=[1 1.1 1.2 1.5 2 2.5]<br />
myrtp=rsimgetrtp(modelstring);<br />
save(matfilename, 'myrtp');<br />
!rsim_vdp -p params.mat<br />
load(modelstring)<br />
plot(rt_tout, rt_yout)<br />
hold on<br />
end<br />
hold off<br />
MATLAB<br />
select 1/01<br />
Das zweite Beispiel arbeitet über ein kleines<br />
Eingabe-GUI in dem die Parameter interaktiv<br />
eingestellt werden können.<br />
modelstring='rsim_vdp';<br />
matfilename='params';<br />
dlgTitle='Enter parameters';<br />
prompt='Gain';<br />
answer=0;<br />
while ~isempty(answer)<br />
answer=inputdlg(prompt, dlgTitle, 1, {''});<br />
if and(iscell(answer), ~isempty(answer))<br />
a=str2double(answer{1});<br />
if ~isnan(a)<br />
myrtp=rsimgetrtp(modelstring);<br />
save(matfilename, 'myrtp');<br />
!rsim_vdp -p params.mat<br />
load(modelstring)<br />
plot(rt_tout, rt_yout)<br />
hold on<br />
end<br />
end<br />
end<br />
end<br />
end<br />
end<br />
Ausführliche Informationen zum „rsim“ finden<br />
Sie im Kapitel 11 des „Real-Time Workshop“<br />
Handbuchs.<br />
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36<br />
TIPPS&TRICKS<br />
■ TIPPS&TRICKS<br />
5. In <strong>Deutschland</strong> und Österreich<br />
werden Zahlen für gewöhnlich mit dem Komma-<br />
Zeichen „,“ getrennt. Unter MATLAB ist jedoch<br />
ausschließlich die Schreibweise mit dem Dezimalpunkt<br />
„.“ möglich. Daher kommt es häufig zu<br />
Kundenanfragen, in denen es darum geht, kommagetrennte<br />
ASCII-Daten in MATLAB einzulesen.<br />
Das Einfachste ist da ein automatisiertes Verfahren<br />
„Suchen und Ersetzen“. Dies in einem geeigneten<br />
Editor-Programm durchzuführen kann bei<br />
großen Datenmengen schon eine Weile dauern.<br />
Daher haben wir eine MEX-Datei „comma2dot.dll“<br />
enwickelt. Diese wird einfach in Ihr MATLAB-Arbeitsverzeichnis<br />
kopiert und mit „comma2dot“<br />
aufgerufen. Dann kann man sich die umzuwandelnde<br />
Datei über ein GUI aussuchen. Diese wird<br />
dann punktgetrennt unter einem anderen Dateinamen<br />
(altername_dot.alteextension) abgespeichert.<br />
Sie erhalten diese Datei durch den Technischen<br />
Support. Schreiben Sie einfach eine E-Mail<br />
an support.matlab@mathworks.de mit dem Titel<br />
„comma2dot“ und geben Sie Ihren Namen, Ihre<br />
Lizenznummer und die eingesetzte MATLAB-<br />
Version an.<br />
Abb. 2: Support-Homepage<br />
6. 24 Stunden-Service? 7 Tage in<br />
der Woche? Unser Webauftritt bietet das! Machen<br />
Sie sich vertraut mit den Möglichkeiten die wir<br />
Ihnen bieten. Hier eine Auswahl wichtiger Features:<br />
http://www.mathworks.com/products<br />
Zu allen Produkten (mehr als 60!) gibt es hier<br />
Kurzbeschreibungen, Datenblätter und Online-<br />
Dokumentationen sowie Beispiele und Anwenderberichte.<br />
Ein weiterer Link führt zu einem Bereich,<br />
in dem über 300 auf MATLAB aufbauende<br />
Drittanbieterprodukte beschrieben sind!<br />
Die Supportseiten (siehe Abbildung) unter<br />
http://www.mathworks.com/support/ bieten<br />
Ihnen in den Bereichen „Get Assistance“ und<br />
„Learn to use the products“ “How do I?” FAQs zu<br />
den wichtigsten Anwendungsbereichen.<br />
Ebenso unter „Learn to use the products“ liegt der<br />
“Installation Troubleshooting Wizard”, ein interaktives<br />
Werkzeug zur Behandlung der wichtigsten<br />
Installationsfragen und -probleme sowie Hunderte<br />
von Beispielen und Buchtipps.<br />
Ein sehr wichtiges Werkzeug bei Kaufentscheidungen<br />
ist die volle Verfügbarkeit der Produktdokumentationen.<br />
Hier können Sie auch alle aktuellen<br />
Dokumentationen im <strong>PDF</strong>-Format herunterladen.<br />
Sie können unsere technische Wissensbasis<br />
mit ca. 2500 Eintragungen auch an dieser Stelle<br />
durchsuchen. Für eine komfortablere und umfangreichere<br />
Suche empfehlen wir Ihnen aber<br />
http://www.mathworks.com/search/ .<br />
Nutzen Sie auch die Erfahrungen anderer<br />
Nutzer durch „User contributed files“ in der<br />
<strong>Download</strong>-Sektion oder in der Newsgroup<br />
„comp.soft-sys.matlab”<br />
Der „Get my information“-Bereich mit dem<br />
MATLAB-Access Zugang bietet Ihnen:<br />
■ <strong>Download</strong>s von bereits erworbenen Produkten<br />
und deren Updates sowie der Test von<br />
Produkten<br />
■ Die Statusabfrage Ihrer Lizenzen oder eines<br />
Auftrags<br />
■ Wechsel der HostID (Netzwerklizenzen oder<br />
UNIX / Linux Einzelplatzlizenzen)<br />
■ Konvertierung von Release 12 Installationspasswörten<br />
(PLPs) für ältere Versionen (R11<br />
und R10)<br />
AG<br />
MATLAB<br />
select 1/01
BUCHTIPPS ■<br />
Numerische Methoden in der Technik<br />
Autor: R. Mohr<br />
Verlag: Friedr. Vieweg & Sohn<br />
Dieses Buch wendet sich insbesondere an Studierende<br />
der Ingenieurswissenschaften und stellt<br />
– wie der Titel schon besagt - numerische Methoden<br />
im ingenieurs- und naturwissenschaftlichen<br />
Umfeld vor. Die ersten Kapitel behandeln grundlegende<br />
numerische Verfahren wie Lineare<br />
Gleichungssysteme, Lineare Optimierung, Interpolation,<br />
numerische Integration, gewöhnliche<br />
und partielle Differentialgleichungen. Gerade zu<br />
diesem letzten Punkt diskutiert der Autor auch<br />
anspruchsvollere Methoden wie Finite Elemente.<br />
Abgerundet wird dieses Buch durch einen Aufgaben-<br />
und Lösungsteil, sowie durch eine Einführung<br />
in MATLAB.<br />
Insgesamt ist „Numerische Methoden in der<br />
Technik“ sowohl für den Anfänger als auch für<br />
den Praktiker eine sinnvolle Anschaffung. Der<br />
Autor hat durchaus erfolgreich auch den physikalisch-technischen<br />
Hintergrund numerischer Anwendungen<br />
aufgezeigt, die theoretische Durchdringung<br />
blieb etwas oberflächlich, was im Rahmen<br />
der Zielgruppe jedoch keinen echten Mangel<br />
darstellt und einem überschaubareren Umfang<br />
des Buches zu gute kommt.<br />
MATLAB<br />
select 1/01<br />
Regelungstechnik 1<br />
Systemtheoretische Grundlagen, Analyse<br />
und Entwurf einschleifiger Regelungen<br />
Autor: J. Lunze<br />
Verlag: Springer<br />
Dieses Lehrbuch - erschienen in 2. vollständig<br />
überarbeiteter Auflage – wendet sich an Studenten<br />
der Ingenieurwissenschaften, wird aber auch<br />
von dem an regelungstechnischen Fragen und seiner<br />
numerischen Umsetzung interessierten Anwender<br />
mit Gewinn gelesen werden. Das Buch<br />
diskutiert ausführlich dynamische Systeme und<br />
Regelungsvorgänge sowie die Stabilität rückgekoppelter<br />
Systeme. In Anhängen findet sich neben<br />
den Lösungen der Übungsaufgaben auch eine<br />
kurze Einführung in MATLAB. Viele Kapitel<br />
enden mit Hinweisen zur numerischen Umsetzung<br />
mit MATLAB bzw. zu relevanten MATLAB-<br />
Funktionen und der in diesem Bereich so nützlichen<br />
Control System Toolbox. Dieses Buch besticht<br />
insbesondere durch die umfangreichen Beispiele,<br />
die sowohl die Regelung von Elektroenergienetzen,<br />
als auch Flugregelungen oder die Temperatur-<br />
und Konzentrationsregelung von Rührkesselreaktoren<br />
beispielhaft diskutiert.<br />
Kurzum: Modellbildung und Analyse dynamischer<br />
Systeme sowie der Entwurf von Regelungen<br />
werden fächerübergreifend diskutiert, so dass<br />
sowohl Studenten der Elektrotechnik als auch z.<br />
B. Verfahrenstechniker und Maschinenbauer von<br />
diesem Buch profitieren. Einziger Wermutstropfen:<br />
Die Verarbeitung des Buches lässt zu wünschen<br />
übrig, so hat sich schon nach kurzer Zeit<br />
der Einband vom Inhalt getrennt.<br />
Mathematik mit MATLAB<br />
Eine Einführung für Ingenieure<br />
und Naturwissenschaftler<br />
Autor: H. Benker<br />
Verlag: Springer<br />
Dieses Lehrbuch ist als Einführung für den<br />
Einsteiger in MATLAB gedacht. In den ersten Kapiteln<br />
wird das Arbeiten mit MATLAB unter<br />
Windows ausführlich erklärt. Leider basiert dieses<br />
Buch noch auf dem Release 11, so dass die ersten<br />
60 von insgesamt immerhin rund 540 Seiten nur<br />
von eingeschränktem Nutzen für das Arbeiten<br />
mit dem aktuellen Release sind. In den folgenden<br />
Kapiteln beschreibt der Autor ausführlich und<br />
lehrreich MATLAB als Programmiersprache, das<br />
Arbeiten mit Reihen und Folgen, Gleichungen<br />
und Ungleichungen, Differential- und Integralrechung.<br />
Das Kapitel „Differentialgleichungen“<br />
kann natürlich nicht die erweiterten Möglichkeiten<br />
des neuen Releases beschreiben, beispielsweise<br />
partielle Differentialgleichungen, diskutiert<br />
aber zusätzlich das dsolve Kommando aus der<br />
Symbolic Math Toolbox. Weitere Themen sind<br />
Optimierung und Statistik, wobei der Autor auch<br />
knapp auf die Optimization und Statistik Toolbox<br />
eingeht.<br />
Kurzum: Im Hauptteil des Buches werden auf<br />
rund 350 Seiten ausführlich mathematische<br />
Grundaufgaben, wie sie häufig in Technik und<br />
Naturwissenschaft auftreten, diskutiert und zahlreiche<br />
Querverweise geben dem MATLAB-Nutzer<br />
Hinweise zu weiteren Toolboxen, mit denen Probleme<br />
besser und effizienter zu lösen sind. Auf<br />
das angekündigte neue Buch des Autors zur „Statistik<br />
mit MATLAB“ darf man schon gespannt<br />
sein.<br />
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BUCHTIPPS<br />
■ BUCHTIPPS<br />
Chemische Reaktionstechnik<br />
Mit MATLAB und Simulink<br />
Autor: A. Löwe<br />
Verlag: Wiley-VCH<br />
Die Monographie von Arno Löwe ist eine gelungene<br />
Symbiose der Beschreibung numerischer<br />
Rechentechnik zur Lösung von Problemen der<br />
technischen Chemie und dem Einsatz fortschrittlicher<br />
Lösungswerkzeuge wie MATLAB und Simulink,<br />
um sicher und rasch ans Ziel zu kommen.<br />
Entstanden ist dieses Buch aus reaktionstechnischen<br />
Vorlesungen und Übungen für fortgeschrittene<br />
Studenten. Im Rahmen dieses Buches<br />
wird MATLAB und Simulink als Standardwerkzeug<br />
für wissenschaftliches Rechnen vorgestellt<br />
und eingeführt. Das Buch umfasst Stöchiometrie<br />
und Thermodynamik im chemotechnischen<br />
Umfeld, Rührkesselreaktoren, Festbettreaktoren<br />
und reaktionskinetischen Experimente und<br />
ihre numerische Simulation. Der Autor geht dabei<br />
ausführlich auf gewöhnliche Differential- und<br />
differential-algebraische Gleichungen ein. Dabei<br />
wird sowohl der mathematische Hintergrund beschrieben,<br />
als auch die Lösungsalgorithmen unter<br />
MATLAB und Simulink aufgezeigt. Dem Leser<br />
werden mittels praxisnaher Probleme und kommentierten<br />
Musterlösungen die Verknüpfung<br />
zwischen gleichungsorientierter (MATLAB) und<br />
grafikorientierter (Simulink) Programmierung<br />
erläutert. Die Begleitprogramme werden bequem<br />
auf einer beigefügten CD bereit gestellt.<br />
Dieses Buch ist nicht nur ein Gewinn für alle,<br />
die mit verfahrenstechnischen Fragestellungen<br />
konfrontiert sind, sondern auch für alle, die differential-algebraische<br />
Gleichungen lösen wollen<br />
oder praxisnah Beispiele zur Hybridbildung von<br />
MATLAB- und Simulink-Programmierung erleben<br />
wollen.<br />
Taschenbuch der Regelungstechnik<br />
Autoren: H. Lutz und W. Wendt<br />
Verlag: Harri Deutsch<br />
Das Taschenbuch der Regelungstechnik liegt<br />
nun in dritter überarbeiteter Auflage vor und<br />
wendet sich laut Vorwort an Studentinnen und<br />
Studenten der Fachrichtungen Elektrotechnik,<br />
Maschinenbau und allgemeinen Ingenieurwissenschaften.<br />
Diese Selbsteinschätzung kann sicherlich<br />
erweitert werden. Das Taschenbuch ist<br />
ein nützliches Nachschlagewerk für jeden, der mit<br />
regelungstechnischen Fragen konfrontiert ist. Der<br />
Themenkreis überdeckt einfache Regelungskreise,<br />
nichtlineare Regelungen und Fuzzy-Regelungen<br />
ergänzt durch zahlreiche Beispiele. Zu vielen<br />
Beispielen sind m-Files angegeben. Daneben finden<br />
sich zahlreiche Tabellen, wie beispielsweise<br />
Tabellen zur Laplace- und z-Transformation, die<br />
in der Regelungstechnik Anwendung finden. Ein<br />
Abschnitt mit über 100 Seiten befasst sich mit der<br />
Anwendung von MATLAB und Simulink für Problemstellungen<br />
der Regelungstechnik. Alles in allem<br />
– ein gelungenes Taschenbuch empfehlenswert<br />
als Nachschlagewerk zur Regelungstechnik<br />
für den Praktiker, die Studierenden und die Lehrenden.<br />
MATLAB 6 eine Einführung<br />
Autoren: Ch. Überhuber und<br />
S. Katzenbeisser<br />
Verlag: Springer<br />
Wie der Titel schon erwarten lässt, ist dieses<br />
Buch eine kurze und – wie es im Klappentext<br />
heißt - prägnante Einführung in MATLAB 6. Die<br />
Autoren gehen dabei einen anderen Weg und beschreiben<br />
nicht die zahlreichen Möglichkeiten,<br />
die MATLAB von der Zahl seiner Befehle her bietet,<br />
vielmehr steht im Vordergrund, MATLAB als<br />
„Problem Solving Environment“ zu beschreiben.<br />
Die Autoren diskutieren ausführlich die Befehlstruktur,<br />
Programme und Unterprogramme und<br />
gehen auch auf Datentypen, selbstdefinierte Datentypen<br />
unter den modernen Gesichtspunkten<br />
der objektorientierten Programmierung ein. Die<br />
im Buch referenzierten MATLAB-Programmbeispiele<br />
stehen im Internet als gezippte Files sowohl<br />
für Windows als auch für Unix unter<br />
http://www.math.tuwien.ac.at/matlab/ zur Verfügung.<br />
Insgesamt ein Buch, das insbesondere als<br />
Ergänzung zu anderen Büchern über MATLAB<br />
sehr zu empfehlen ist.<br />
Numerical Methods in<br />
Multibody Dynamics<br />
Autoren: E. Eich-Soellner und C. Führer<br />
Verlag: B. G. Teubner Stuttgart<br />
Dieses Buch beschreibt ausführlich numerische<br />
Techniken angewandt auf Mehrkörperprobleme.<br />
Als grundlegendes Beispielmodell wird ein<br />
Lastkraftwagen verwandt. An diesem Modell werden<br />
die Wege vom Modell zur Lösung und die<br />
entsprechenden Lösungsalgorithmen umfassend<br />
aufgezeigt. Das LKW-Modell (truck model) wird<br />
als MATLAB m-file zur Verfügung gestellt. Im<br />
Zentrum des Buches stehen mechanische Systeme<br />
unter Zwangsbedingungen, die mathematische<br />
Formulierung bedient sich vor allem differentialalgebraischer<br />
Systeme. Die Zielgruppe sind Studenten,<br />
Professoren und Ingenieure im industriellen<br />
Forschungsumfeld. Die meisten Verfahren<br />
und Beispiele wurden mittels MATLAB Programmen<br />
berechnet und stehen im Internet unter<br />
http://www.dna.lth.se/home/Claus_Fuhrer/teubner<br />
zur Verfügung.(Leider ist die im Buch angegebene<br />
Internetadresse falsch.) Alles in allem ein<br />
sehr gelungenes Buch und jedem zu empfehlen,<br />
der sich für Numerische Analysis im Bereich „Ingenieursmechanik“<br />
interessiert.<br />
WS<br />
MATLAB<br />
select 1/01
MATLAB<br />
select 1/01<br />
Terminkalender<br />
Messen, Infotage &<br />
Seminare<br />
Thema Ort Datum<br />
Einführung in MATLAB München 22.-23. Okt. 2001<br />
Einführung in Simulink München 29.-30. Okt. 2001<br />
Programmierung und Simulation von Steuerungen mit Stateflow Aachen 06.-07. Nov. 2001<br />
Einführung in MATLAB Aachen 20.-21. Nov. 2001<br />
MATLAB und Simulink in der Automatisierungstechnik Aachen 27.-29. Nov. 2001<br />
Einführung in Simulink Aachen 04.-05. Dez. 2001<br />
Infotage in<br />
<strong>Deutschland</strong><br />
Thema Ort Datum<br />
MATLAB-Produktfamilie München 24.10.2001<br />
MATLAB-Produktfamilie Stuttgart 25.10.2001<br />
MATLAB-Produktfamilie Berlin 30.10.2001<br />
MATLAB-Produktfamilie Wiesbaden 31.10.2001<br />
Seminare in<br />
Gümlingen/Schweiz (auf Deutsch)<br />
Thema Datum<br />
MATLAB Basics 11.10.2001<br />
08.11.2001<br />
MATLAB Programming 18.10.2001<br />
15.11.2001<br />
Simulink Basics 25.10.2001<br />
22.11.2001<br />
Real Time Workshop 29.11.2001<br />
Seminare in <strong>Deutschland</strong><br />
Messen in<br />
<strong>Deutschland</strong><br />
Die aktuellen deutschen Termine finden Sie unter<br />
http://www.mathworks.de/company/events/<br />
Thema Ort Halle Datum<br />
DSP <strong>Deutschland</strong> München 23.10.2001<br />
SPS / IPC / Drives Nürnberg Halle 4 Stand 440 27.11.-29.11.2001<br />
Embedded Systems Nürnberg Halle 12 19.02.-21.02.2002<br />
CeBIT 2002 Hannover 13.03-20.03.2002<br />
Trainingskurse an der<br />
Ecole d'Ingenieurs de Fribourg<br />
Thema Datum<br />
Digital Communications using Simulink (auf Englisch) 19./20.12.2001<br />
Messen/Konferenzen in der<br />
Schweiz<br />
Die aktuellen schweizer Termine finden Sie unter<br />
http://www.mathworks.ch/company/events/<br />
Thema Stand Datum<br />
Finance Forum Stand: Nr.65 6./7.11.2001<br />
Risk Management 4. - 7.12.2001<br />
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<strong>Deutschland</strong><br />
The <strong>MathWorks</strong> GmbH<br />
MATLAB select 1/01<br />
Friedlandstr. 18, 52064 Aachen<br />
info@mathworks.de<br />
Fax: 02 41 – 4 70 75-12<br />
Schweiz<br />
The <strong>MathWorks</strong> GmbH<br />
MATLAB select 1/01<br />
Schürmattstr. 6+8, CH-3073 Gümlingen<br />
Fax: 00 41–31–95 420-22<br />
FAXANTWORT<br />
GEWINNEN SIE<br />
EINEN VON DREI PALM m105<br />
Unsere Umfrage zu MATLAB select. Ihre Meinung ist uns wichtig.<br />
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unter allen Einsendern 3 Palm m105. Zusätzlich erhalten die ersten 100 Einsendungen eine<br />
MATLAB-Tasse. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Natürlich können Sie diese Faxantwort auch für einen Kollegen/eine Kollegin kopieren.<br />
Die Rubrik bitte mehr darüber gefällt mir gut ist so OK gefällt mir weniger interessiert mich nicht<br />
Intern ■ ■ ■ ■ ■<br />
Anwendungen ■ ■ ■ ■ ■<br />
Produkte ■ ■ ■ ■ ■<br />
Tipps/Tricks ■ ■ ■ ■ ■<br />
Die Länge der Artikel: ■ immer zu lang ■ manchmal zu lang ■ so OK ■ manchmal zu kurz ■ immer zu kurz<br />
Der Inhalt der Artikel: ■ immer zu speziell ■ manchmal zu speziell ■ so OK ■ manchmal zu oberflächlich ■ oft zu oberflächlich<br />
Das Layout: ■ sehr gut gelungen ■ gefällt mir gut ■ so OK ■ gefällt mir weniger ■ ist zu unübersichtlich<br />
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