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Download - Fachgebiet Didaktik der Informatik

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DiplomarbeitDidaktische und fachliche Konzeption einesnachhaltigen Schulungsseminars für IT-TrainerBrigitte LangermeierStudiengang: Diplom BerufspädagogikUnterrichtsfach: IT-TechnikAufgabensteller: Prof. Dr. Peter HubwieserBetreuer: Prof. Dr. Peter HubwieserAbgabedatum:30.11.2008


ZusammenfassungIn einem Positionspapier <strong>der</strong> Konferenz <strong>der</strong> Vorsitzenden <strong>der</strong> FachdidaktischenFachgesellschaften wurde festgehalten, dass die Aufgabe <strong>der</strong> Fachdidaktik ist, nebenden schulischen Vermittlungsprozessen auch die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Aus- undWeiterbildungen von Jugendlichen und Erwachsenen zu erstellen. In diesem Rahmenist sie für die Festlegung und Begründung von Lernzielen und die methodischeStrukturierung von Lernprozessen zuständig.Berufliche Qualifizierung und lebenslanges Lernen sind heute Schlagworte, die imBerufsleben eine entscheidende Rolle spielen. Weiterbildungsangebote werden inDeutschland überwiegend durch private Anbieter o<strong>der</strong>, in größeren Firmen, durchinterne Abteilungen durchgeführt. Die Planung erfolgt hier meist nach dem Prinzip „Aus<strong>der</strong> Praxis für die Praxis“. In an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n, wie zum Beispiel <strong>der</strong> USA, bieten auchColleges berufsbezogene Weiterbildungen an. Im Rahmen dieser Diplomarbeit für denStudiengang Diplom-Berufspädagogik wird nach wissenschaftlichen Gesichtspunktenein Seminar für die berufliche Weiterbildung für IT- Trainer geplant.In Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Firma Add-On in München wurden bestehende IT-Schulungen evaluiert und darauf aufbauen ein Seminar für die Weiterbildung <strong>der</strong>Trainer geplant. Oberstes Leitziel ist, wie auch in <strong>der</strong> beruflichen Ausbildung, dieFör<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> beruflichen Handlungskompetenz. Die didaktischen und methodischenQualifikationen werden nicht nur theoretisch o<strong>der</strong> anhand eines bestimmtenThemengebietes vermittelt, son<strong>der</strong>n an praktischen Beispielen. In dem Seminar werdendie Trainer unterrichtet, Schulungen so zu planen und Lernmaterialien so aufzubereiten,dass sie den neuen, konstruktivistischen Lernansprüchen gerecht sind. Es werdenübergeordnete Lernziele wie Problemlösevermögen, Anwendungsbezug und För<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> Teamfähigkeit hervorgehoben, die für die Berufskompetenz notwendig sind. Einwichtiger Aspekt ist hierbei durch eine hohe Selbsttätigkeit <strong>der</strong> Teilnehmer, dieNachhaltigkeit <strong>der</strong> Schulung zu sichern.


Inhaltsverzeichnis1 Einleitung........................................................................................................... 91.1 Aufgabenstellung ............................................................................................................91.2 Vorgehensweise.............................................................................................................102 Grundlagen ...................................................................................................... 132.1 Definitionen ...................................................................................................................132.1.1 Berufliche Weiterbildung........................................................................................132.1.2 Berufskompetenz.....................................................................................................142.1.3 Schlüsselqualifikationen .........................................................................................152.1.4 Qualifikationsbedarf................................................................................................172.1.5 Definition Unterrichtsmethoden..............................................................................182.2 Methoden.......................................................................................................................192.2.1 Advanced Organizer................................................................................................192.2.2 Sandwichmethode ...................................................................................................202.2.3 Quiz .........................................................................................................................202.2.4 Lernplakat................................................................................................................212.2.5 Gruppenpuzzle ........................................................................................................212.2.6 Leittexte...................................................................................................................222.2.7 Vortrag ....................................................................................................................242.2.8 Effektivität von Unterrichtsmethoden.....................................................................252.3 Gesichtspunkte <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung im IT-Bereich ...............................262.3.1 Schulische und berufliche informatische Vorbildung.............................................262.3.2 Erwachsenenbildung aus psychologisch- pädagogischer Sicht ..............................272.3.3 Berufliche Weiterbildung aus Sicht desInteressenverbandes Gesellschaft für <strong>Informatik</strong> e.V.............................................292.3.4 Berufliche Weiterbildungsangebote im IT-Bereich .............................................302.3.5 Methodische Konzepte für den IT- Unterricht.....................................................322.4 Theoretische Ansätze <strong>der</strong> <strong>Didaktik</strong>.............................................................................332.4.1 Bildungstheoretischer Ansatz.................................................................................342.4.2 Lerntheoretischer Ansatz ........................................................................................352.4.3 Konstruktivistische <strong>Didaktik</strong>...................................................................................375


1.EINLEITUNG3 Bedarfsanalyse................................................................................................. 413.1 Vorstellung <strong>der</strong> Firma..................................................................................................413.2 Kursangebot..................................................................................................................423.3 Feststellung des Qualifizierungsbedarfes ...................................................................433.3.1 Vorgehensweise zur Entwicklung des Evaluierungsbogens ...................................433.3.2 Aufbau des Evaluierungsbogens .............................................................................443.3.3 Datenerhebung ........................................................................................................513.3.4 Auswertung .............................................................................................................534 Konzeption des Trainerseminars................................................................... 594.1 Auswahl des didaktischen Modells .............................................................................594.2 Lernziele aus dem Evaluierungsbogen ......................................................................604.3 Auswahl eines fachwissenschaftlichen Schwerpunktes.............................................624.3.1 Didaktische Auswahl des Lerninhaltes ...................................................................624.3.2 Thema Betriebssysteme in allgemeinbildenden Schulen........................................634.3.3 Thematik Betriebssysteme im Beruf Fachinformatiker ..........................................644.3.4 Vorlesung Betriebssysteme in <strong>der</strong> TU München ....................................................664.3.5 Kurs Microsoft Vista bei AddOn ............................................................................684.3.6 Realisierung des Themas Betriebssysteme im Seminar..........................................694.4 Interdependenz <strong>der</strong> Kurse AddOn - Trainerseminar..............................................705 Seminarplanung nach dem Berliner Modell ................................................ 755.1 Bedingungsfel<strong>der</strong> ..........................................................................................................755.1.1 Soziokulturelle Voraussetzungen............................................................................755.1.2 Anthropogene Voraussetzungen .............................................................................765.2 Entscheidungsfel<strong>der</strong> .....................................................................................................775.2.1 Formulierung <strong>der</strong> Lernziele.....................................................................................775.2.2 Seminarinhalte.........................................................................................................805.2.3 Methoden.................................................................................................................835.2.4 Medien.....................................................................................................................895.3 Interdependenzen <strong>der</strong> Entscheidungsfel<strong>der</strong>..............................................................905.3.1 Lernziele - Inhalte ..................................................................................................905.3.2 Lernziele - Methoden .............................................................................................905.3.3 Inhalte – Methoden .................................................................................................916


INHALTSVERZEICHNIS5.3.4 Methoden - Medien .................................................................................................915.4 Folgen des Unterrichts .................................................................................................925.4.1 Soziokulturellen Folgen ..........................................................................................925.4.2 Anthropogene Folgen..............................................................................................935.5 Seminarverlauf..............................................................................................................946 Reflexion .......................................................................................................... 97Anhang ................................................................................................................. 101Anhang A. Evaluierungsbogen.......................................................................................102Anhang B. Auswertung Evaluierungsbogen.................................................................105Anhang C. Präsentationsfolien Kommunikation .........................................................108Anhang D. Arbeitsaufträge ............................................................................................110Anhang E. Arbeitsauftrag GruppenpuzzlePlanung Unterrichtseinheit: Einfühung einer SOA ..................................117Tabellenverzeichnis ............................................................................................. 122Abbildungsverzeichnis ........................................................................................ 123Literaturverzeichnis............................................................................................ 1257


1 Einleitung1.1 AufgabenstellungDie Informationstechnik hat in den letzten Jahrzehnten in allen Bereichen desberuflichen Lebens Einzug gehalten. Büroarbeitsplätze, an denen kein Computer steht,sind heute nicht mehr vorstellbar. Auf Grund <strong>der</strong> hohen Innovationszyklen <strong>der</strong> IT-Branche än<strong>der</strong>n sich in diesem Bereich die Produkte und Dienstleistungen ständig.Die Herausfor<strong>der</strong>ung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist es, sich diesem ständigenWandel anzupassen. Hierfür hat sich auf dem Weiterbildungsmarkt ein breitesQualifizierungsangebot für unterschiedliche Zielsetzungen gebildet. Mittlerweile gibt essogar Anbieter, die Beratung anbieten, um das passende Angebot in diesem breitenSpektrum zu finden.Die Frage ist jedoch: Wie erfolgt die Ausbildung <strong>der</strong> Trainer? Mittlerweile kann in je<strong>der</strong>Zeitung nachgelesen werden, dass ausgebildete Pädagogen, gerade in dem Bereich<strong>der</strong> Naturwissenschaften, nicht vorhanden sind und sogar Schulen Schwierigkeitenhaben, in diesem Bereich Stellen zu besetzen. Im Bereich <strong>der</strong> öffentlichen Bildungwerden Fachwissenschaftler, wie Mathematiker, <strong>Informatik</strong>er usw. im pädagogischenund fachdidaktischen Bereich nachqualifiziert, um die Nachfrage zu decken.Anbieter von IT- Schulungen stehen vor <strong>der</strong>selben Problematik. Wie können siequalifiziert Trainer auf dem Arbeitsmarkt anwerben? Nachdem auf dem Arbeitsmarktnur schwer welche zu bekommen sind, müssen die Firmen geeignete Mitarbeiter durchentsprechende Schulungen selber qualifizieren o<strong>der</strong> auf dem Markt nach Angeboten fürdie pädagogische Qualifizierung suchen.Im Rahmen dieser Diplomarbeit wird die pädagogische und methodisch-fachlicheQualifizierung von IT-Trainern am Beispiel <strong>der</strong> Trainer <strong>der</strong> Firma AddOn untersucht.Zielsetzung dieser Diplomarbeit ist es anhand wissenschaftlicher Kriterien einWeiterbildungsseminar für die Trainer zu entwickeln. Hierbei wird auf verschiedeneFragestellungen eingegangen.Welche Ziele sind es für das berufliche Lernen Erwachsener im IT-Bereich vorhanden?Welche Gesichtspunkte gibt es für das berufliche Lernen Erwachsener?Wie können informatische Lerninhalte vermittelt werden?Welche Qualifizierungsbedarfe sind bei den Trainern vorhanden?Für die Planung <strong>der</strong> Schulung soll ein geeignetes didaktisches Modell ausgewähltwerden und damit beispielhaft die Planung des Seminars für die Trainer <strong>der</strong> FirmaAddOn erfolgen.Vorhandene Weiterbildungsangebote zum IT-Trainer sind zum Beispiel die Ausbildungbei <strong>der</strong> IHK im Rahmen <strong>der</strong> arbeitsplatzorientierten Weiterbildung APO.Zugangsvorrausetzungen sind hier eine abgeschlossene Berufsausbildung o<strong>der</strong>einschlägige Berufserfahrungen. Hier kann nach einer Ausbildungsdauer zwischen 39


1.EINLEITUNGMonaten und 2 Jahren bei <strong>der</strong> IHK ein international anerkanntes Zertifikat erworbenwerden, dass eine Gültigkeitsdauer von 3 bis 5 Jahren hat. Diese Zertifikate sindherstellerneutral und produktunabhängig. Ziel <strong>der</strong> APO-IT Ausbildung ist es, neben <strong>der</strong>Berufstätigkeit die Möglichkeit zu erhalten einen Universitätsabschluss zu erlangen.Zielgruppe sind nicht Trainer, die bereits ein fachwissenschaftliches Studium absolvierthaben.Verschiedene Lehrveranstaltungen, die zum Trainer qualifizieren sollen, wie z.B.Training für den Microsoft Certificate Trainer, vermitteln Kenntnisse, die für diefachliche Durchführung einer Lehrveranstaltung notwendig sind. Didaktische,fachdidaktische und methodische Kompetenzen werden hier nicht geför<strong>der</strong>t.Ziel <strong>der</strong> Diplomarbeit ist es ein Seminar für IT-Trainer zu entwickeln, die bereits einennaturwissenschaftlichen Hochschulabschluss haben. Schwerpunkt soll hier dieFör<strong>der</strong>ung einer beruflichen Handlungskompetenz sein. Hierfür muss ermittelt werden,welche Qualifikationsbedarfe die Trainer haben und welche Methoden geeignet sind,den Trainern die methodisch- didaktische Kompetenz zu vermitteln.1.2 VorgehensweiseAusgangspunktAnalysePlanungsstrategiefestlegenSeminarplanenZielvorstellungAddOnIstDidaktischesModellVorraussetzungenAufgaben <strong>der</strong>FachdidaktikSollGrobzielefestlegenLernzieleAufgabenbeschreibungVergleichLerninhalteGesichtspunkteberuflicherWeiterbildungMethodenMedienAbbildung 1: VorgehensweiseVor dem Beginn <strong>der</strong> Diplomarbeit standen Gespräche mit <strong>der</strong> Fa. AddOn über dieZielvorstellungen und die Gestaltungsmöglichkeiten für ein Seminar statt. DieseVorstellungen mussten mit den Aufgabenstellungen <strong>der</strong> Fachdidaktik abgeglichenwerden, um die Aufgabenbeschreibung zu erstellen.10


1.EINLEITUNGNach [KVFF 98] sind die Aufgaben <strong>der</strong> fachdidaktischer Lehrerbildung:….Weiterentwicklung und Gestaltung von(1)Fachbezogenen Lernvorgängen(2)Fachbezogenen Unterricht sowie(3)Curricularen Elementen kompetent zu machenDer Schwerpunkt <strong>der</strong> Arbeit ist, die Trainer <strong>der</strong> Fa. AddOn in den Punkten (1) und (2) zuqualifizieren. Ausgangspunkt dafür ist, dass in den Vorgesprächen mit <strong>der</strong> Firmafestgestellt wurde, dass die Trainer pädagogische Begriffe wie <strong>Didaktik</strong> und Methodiknicht zuordnen können. Als Ziel wird definiert ein methodisch- didaktisches Seminarfür die Trainer über zwei Tage zu planen.In <strong>der</strong> Analysephase werden unterschiedliche Seminare bei <strong>der</strong> Fa. AddOn besuchtund diese anhand eines Evaluierungsbogens bewertet. (Kapitel 3). Es wurden auch dievorhandenen Ziele <strong>der</strong> verschiedenen Interessengruppen, an eine beruflicheWeiterbildung untersucht.Als Grundlage für die Planung (Kapitel 4) wird ein geeignetes Planungsmodellausgewählt, an Hand dessen das Seminar geplant wird. Diese bisher ermitteltenHandlungsbedarfe werden in diesem Abschnitt zusammengefasst und die Groblernzielefür das Seminar festgehalten.In dem Kapitel 5 wird das Seminar anhand des ausgewählten Modells geplant. Diebekannten Voraussetzungen werden beschrieben und die Entscheidungsfel<strong>der</strong> mit denLerninhalten, Lernzielen, Methoden und Medien definiert. Da das Seminar nichtdurchgeführt wird, werden nur die zu erwarteten Verhaltensän<strong>der</strong>ungen auf die Trainerfestgehalten.In <strong>der</strong> Reflexion wird beschrieben, wie <strong>der</strong> Erfolg des Seminars überprüft werdenkönnte. Einige Teile des Seminars konnten bereits bei Schulungen in <strong>der</strong> DeutschenTelekom AG durchgeführt werden. Die Ergebnisse und Folgerungen werdenbeschrieben. Während <strong>der</strong> Bearbeitung <strong>der</strong> Thematik sind Fragen entstanden, die aus<strong>der</strong> Literatur nicht beantwortet werden konnten. Diese Fragenstellungen werdenzusammengefasst und nochmals dargestellt.11


2 Grundlagen2.1 Definitionen2.1.1 Berufliche WeiterbildungDie berufliche Weiterbildung hat im Bereich <strong>der</strong> Informationstechnologie eine sehrgroße Bedeutung. Auf Grund <strong>der</strong> sehr geringen Halbwertszeit des Wissens und desständigen technologischen Wandels, ist für die Arbeitnehmer eine ständigeWeiterqualifizierung notwendig, um für den Arbeitsmarkt attraktiv zu bleiben. Der Begriffberufliche Weiterbildung wird in <strong>der</strong> Fachliteratur in verschiedenen Bedeutungenverwendet:• Kompetenzzentrum IT-BildungsnetzwerkDer Begriff Weiterbildung, auch "berufliche Weiterbildung" umfasst alle Qualifizierungs-/Fortbildungs-/Bildungsmaßnahmen, die sich an eine berufliche Erstausbildung o<strong>der</strong> einStudium anschließen[KB08]• Gesellschaft für <strong>Informatik</strong> (GI) e.V.Die GI fasst den Begriff berufliche Weiterbildung weiter. Für beruflicheWeiterbildung wird hier nicht vorausgesetzt, dass bereits eine beruflicheErstausbildung o<strong>der</strong> ein Studium absolviert worden sind. Auch Studienabbrechero<strong>der</strong> Quereinsteiger ohne berufliche Erstausbildung können nach Auffassung <strong>der</strong>GI an Maßnahmen zur beruflichen Weiterbildung im IT- Bereich teilnehmen.[GI06]• BerufsbildungsgesetzEine genaue Definition für berufliche Weiterbildung ist auch im deutschenBerufsbildungsgesetz nicht zu finden. Im Teil 1 Allgemeine Vorschriften sind hierdie Ziele und Begriffe <strong>der</strong> Berufsbildung definiert. Der Begriff beruflicheWeiterbildung wird hier nicht verwendet.§1 Ziele und Begriffe <strong>der</strong> Berufsbildung(1) Berufsbildung im Sinne des Gesetzes sind die Berufsausbildungsvorbereitung, dieBerufsbildung, die berufliche Fortbildung und die berufliche Umschulung.(2) Die Berufsausbildungsvorbereitung dient dem Ziel durch die Vermittlung vonGrundlagen für den Erwerb beruflicher Handlungsfähigkeit an eineBerufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf heranzuführen.(3) Die Berufsausbildung hat die für die Ausübung einer qualifizierten beruflichenTätigkeit in einer sich wandelnden Arbeitswelt notwendigen beruflichenFertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (Berufliche Handlungsfähigkeit) ineinem geordneten Ausbildungsgang zu vermitteln. Sie hat den Erwerb <strong>der</strong>erfor<strong>der</strong>lichen Berufserfahrungen zu ermöglichen.13


2.GRUNDLAGEN(4) Die berufliche Fortbildung soll es ermöglichen, die berufliche Handlungsfähigkeitzu erhalten und anzupassen o<strong>der</strong> zu erweitern und beruflich aufzusteigen.(5) Die berufliche Umschulung soll zu einer an<strong>der</strong>en beruflichen Tätigkeit befähigen.Im Berufsbildungsgesetz ist Berufsbildung somit die Vorbereitung, Vermittlungo<strong>der</strong> Erhaltung o<strong>der</strong> Verbesserung einer beruflichen Handlungsfähigkeit.[BBG]Im Rahmen dieser Diplomarbeit wird <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung für alleQualifikationsmaßnahmen verwendet, welche die berufliche Handlungsfähigkeit för<strong>der</strong>n.Es sind alle Formen einbezogen, die <strong>der</strong> Fortsetzung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufnahmeorganisierten arbeits- und berufsbezogenen Lernens nach Abschluss einer erstenBerufsbildungsphase und <strong>der</strong> Aufnahme einer Berufstätigkeit dienen [Sch04].Dabei wird nicht berücksichtigt, ob an einer betrieblichen o<strong>der</strong> schulischen/universitärenAusbildungsstätte bereits ein formaler beruflicher Abschluss erworben wurde.2.1.2 BerufskompetenzIn den letzten Jahren wird im Bildungswesen statt dem Begriff Qualifikation immermehr <strong>der</strong> Begriff Kompetenz verwendet. Kompetenzen sind personenbezogen undkönnen über die Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ungen, die an einen Beruf gestellt sind,hinausgehen. Unter Berufskompetenz versteht man die Vereinigungsmenge von FachundMethodenkompetenz, Personalkompetenz und Sozialkompetenz.Berufskompetenz wird auch als berufliche Handlungskompetenz bezeichnet. DieseKompetenzen sind von <strong>der</strong> Kultusministerkonferenz im Rahmenlehrplan fürInformationselektroniker wie folgt definiert:o Fachkompetenz:Fachkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit auf <strong>der</strong> Grundlage fachlichenWissens und Könnens Aufgaben und Probleme zielorientiert, sachgerecht,methodengeleitet und selbständig zu lösen und das Ergebnis zu beurteilen.o Personalkompetenz:Personalkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, als individuellePersönlichkeit die Entwicklungschancen, Anfor<strong>der</strong>ungen und Einschränkungen inFamilie, Beruf und öffentlichem Leben zu klären, zu durchdenken und zu beurteilen,eigene Begabungen zu entfalten sowie Lebenspläne zu fassen und fortzuentwickeln. Sieumfasst personale Eigenschaften wie Selbstständigkeit, Kritikfähigkeit, Selbstvertrauen,Zuverlässigkeit, Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein. Zu ihr gehören insbeson<strong>der</strong>eauch die Entwicklung durchdachter Wertvorstellungen und die selbstbestimmte Bindungan Werte.o Sozialkompetenz: Umgang mit an<strong>der</strong>en MenschenSozialkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit soziale Beziehungen zu lebenund zu gestalten, Zuwendungen und Spannungen zu erfassen, zu verstehen sowie sich mit14


2.1 DEFINITIONENan<strong>der</strong>en rational und verantwortungsbewusst auseinan<strong>der</strong>zusetzen und zu verständigen.Hierzu gehört insbeson<strong>der</strong>e auch die Entwicklung sozialer Verantwortung undSolidarität[KMK99]Ziel <strong>der</strong> beruflichen Bildung ist die Erlangung einer beruflichen Handlungsfähigkeit. ImBerufsbildungsgesetz wird die berufliche Handlungsfähigkeit definiert als dasBeherrschen <strong>der</strong> für einen Beruf notwendigen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse undFähigkeiten. Die berufliche Handlungsfähigkeit führt zu einer Berufskompetenz.Zusätzlich zu diesen Kompetenzen findet man oft die Begriffe Methodenkompetenz undLernkompetenz. Unter Methodenkompetenz versteht man die Fertigkeiten zurProblemlösung, Entscheidungsfähigkeit, selbstständigem Lernen, Begründungs- undBewertungsfähigkeit sowie allgemein logisches Denken. Nach Klippert [Kli00] ist dieMethodenkompetenz <strong>der</strong> Schlüssel zu Lernerfolg und Lernmotivation. Zudem gewinntMethodenkompetenz im Vergleich zum Fachwissen eine immer höhere Bedeutung, dadas fachwissenschaftliche Wissen gerade im IT- Bereich sehr schnell veraltet.Bei Schelten [Sch04, S.172] werden Fach- und Methodenkompetenzzusammengefasst, da sie nicht klar abzugrenzen sind Zum Beispiel erfor<strong>der</strong>t dieFehlerbehebung in einem IT- Systeme nicht nur Fachkenntnisse über den Aufbau. Esmüssen auch Problemlösestrategien beherrscht werden, um diesen Fehler in einemkomplexen System zu erkennen und zu beheben. Lernkompetenz ist bei Schelten eineUntermenge <strong>der</strong> Methodenkompetenz.Im Rahmenlehrplan <strong>der</strong> KMK für Informationselektroniker ist eine ausgewogenen Fach-Sozial- und Personalkompetenz die Vorrausetzung für Methoden und Lernkompetenz.2.1.3 SchlüsselqualifikationenIn <strong>der</strong> Pädagogik und <strong>der</strong> beruflichen Bildung werden die Begriffe Qualifikationen undSchlüsselqualifikationen viel verwendet. Qualifikationen sind hier die Fähigkeiten, diemitgebracht werden müssen, um die Anfor<strong>der</strong>ungen an eine bestimmte Tätigkeit zuerfüllen. Sie beschreiben personenunabhängige Anfor<strong>der</strong>ungen und sind unmittelbaretätigkeitsbezogene Kenntnisse und Fertigkeiten. Im Gegensatz hierzu stehen dieKompetenzen. Diese sind nicht auf Tätigkeiten, son<strong>der</strong>n auf Personen bezogen.Kompetenzen sind die Fähigkeiten, die einem zur Bewältigung einer Aufgabe zurVerfügung stehen.Von Schlüsselqualifikationen spricht man bei übergreifenden o<strong>der</strong> überfachlichenQualifikationen. Dieter Mertens, Direktor des Forschungsinstituts <strong>der</strong> Bundesanstalt fürArbeit (1974), prägte als erster den Begriff <strong>der</strong> Schlüsselqualifikation:Schlüsselqualifikationen sind solche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, welche nichtunmittelbaren und begrenzten Bezug zu bestimmten, disparaten praktischen Tätigkeitenerbringen, son<strong>der</strong>n vielmehr15


2.GRUNDLAGEN• die Eignung für eine große Zahl von Positionen und Funktionen als alternativeOptionen zum gleichen Zeitpunkt, und• die Eignung für die Bewältigung einer Sequenz von (meist unvorhersehbaren)Än<strong>der</strong>ungen von Anfor<strong>der</strong>ungen im Laufe des Lebens.[Mer74]Die Bildungskommission in Nordrhein-Westfalen definiert Schlüsselqualifikationen wiefolgt:Schlüsselqualifikationen sind erwerbbare allgemeine Fähigkeiten, Einstellungen undStrategien, die bei <strong>der</strong> Lösung von Problemen und beim Erwerb neuer Kompetenzen inmöglichst vielen Inhaltsbereichen von Nutzen sind.Zu ihnen gehören:• Erkenntnisinteresse und eigenständiges Lernen,• die Reflexion und Optimierung <strong>der</strong> eigenen Lernprozesse und damit die Fähigkeit dazuzu lernen,• das Zutrauen in die eigene Selbstwirksamkeit als Grundeinstellung,• Flexibilität,• Fähigkeit zur Kommunikation und zur Teamarbeit,• kreatives Denken.Schlüsselqualifikationen sind nicht auf direktem Wege zu erwerben, zum Beispiel in Formeines eigenen fachlichen Lernangebotes; sie müssen vielmehr in Verbindung mit dem Erwerbvon intelligentem Wissen aufgebaut werden.[Bil95]Bei Schelten [Sch04] bedeuten Schlüsselqualifikationen neben allgemein bildendenKenntnissen und Fähigkeiten auch berufspraktische Qualifikationen mit großerBreitenwirkung. Diese Qualifikationen sind vom Wandel unabhängig. Die Vermittlungvon Schlüsselqualifikationen ist ein Ziel <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen beruflichen Bildung.Dies bedeutet, dass man sich auch im Rahmen <strong>der</strong> IT- Weiterbildung mit <strong>der</strong> Frageauseinan<strong>der</strong>setzen muss, welche Kenntnisse und Fähigkeiten Schlüsselqualifikationenvermitteln. Reine Bedienerschulungen vermitteln nach Hubwieser [Hub07, S. 62] keineallgemein bildenden Kenntnisse und Fähigekeiten. Als wichtig werden hier jedoch dieGrundkenntnisse über Berechenbarkeit und Komplexität, sowie die Funktionsweise vonRechenanlagen und Netzen erachtet. Nur hierdurch können die Möglichkeiten undGrenzen dieser Systeme erkannt werden.16


2.1 DEFINITIONEN2.1.4 QualifikationsbedarfMenschenc -KompetenzenArbeitsplatzQualifikationsanfor<strong>der</strong>ungen= QualifikationsbedarfAbbildung 2: QualifikationsbedarfQualifikationen bezeichnen die tätigkeitsbezogenen Eignungen und Befähigungen, diefür einen bestimmten Arbeitsplatz notwendig sind. In Stellenbeschreibungen werdendie Qualifikationen beschrieben, die vom Arbeitgeber für eine bestimmte Positiongefor<strong>der</strong>t werden. Kompetenzen sind die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die einMitarbeiter mitbringt um die Arbeitsaufgabe zu bewältigen.Ein Qualifizierungsbedarf besteht, wenn die Kompetenzen einer Person nicht mit denQualifikationsanfor<strong>der</strong>ungen für eine Tätigkeit übereinstimmen. DieserQualifikationsbedarf muss über die verschiedenen Formen einer beruflichenWeiterbildung gedeckt werden.In Stellenangeboten werden neben rein fachlichen und formalen Qualifikationen, wiezum Beispiel ein Hochschulstudium in einer bestimmten Fachrichtung, auch immerSchlüsselqualifikationen wie Problemlösen und selbstständiges Arbeiten gefor<strong>der</strong>t. Bei<strong>der</strong> Qualifikationsbedarfsermittlung muss daher neben dem Qualifikationsbedarf infachlichen, formalen Qualifikationen auch die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Schlüsselqualifikationenberücksichtigt werden.Als Qualifikationsbedarf kann somit auch die Einsicht in die Notwendigkeit verstandenwerden, ein sich aus Verän<strong>der</strong>ungen ergebendes Defizit durch Weiterbildung zubeseitigen. Auf ein Problem <strong>der</strong> Erkennung eines Qualifikationsbedarfes weist bereitsHamacher [Ham76] hin:Es gehört zur Grun<strong>der</strong>fahrung in <strong>der</strong> Weiterbildung, dass sich <strong>der</strong> Weiterbildungsbedarfnicht auf den artikulierten Bedarf […] beschränkt. Das gilt sowohl für dasBedarfsvolumen als auch für Art und Inhalt des Bedarfs.[Ham76, S.64]Bei <strong>der</strong> Planung für die berufliche Weiterbildung können sich hierzu unterschiedlicheAnsatzpunkte entwickeln.Am einfachsten ist es, wenn nur die Qualifikationsbedarfe gedeckt werden, die bekanntsind und somit auch artikulierbar sind. In <strong>der</strong> Praxis bedeutet dies, man legt mit den fürdie Weiterbildung Verantwortlichen die geplanten Lernziele und Lerninhalte fest. Es wirdabgesprochen, in welcher Tiefe das Wissen vermittelt werden soll und welche17


2.GRUNDLAGENfinanziellen und zeitlichen Mittel zur Verfügung stehen. Darauf aufbauend wird dasSeminar für die Teilnehmer geplant und durchgeführt.Aufwendiger ist es innovative Weiterbildungsangebote zu entwickeln, da hier die nichtartikulierbaren Qualifizierungsbedarfe identifiziert werden müssen. Für die Planung desSeminars müssen alle Faktoren, die für die Durchführung <strong>der</strong> Seminare relevant sind,bewertet und berücksichtigt werden2.1.5 Definition UnterrichtsmethodenDer Begriff Unterrichtsmethoden wird in <strong>der</strong> didaktischen Literatur nicht einheitlichverwendet. Vielmehr findet man in <strong>der</strong> Literatur eine Vielfalt von Definitionen, die denBegriff unterschiedlich eng o<strong>der</strong> weit fassen.Eine weiter gefasste Auffassung des Begriffes Methode gibt es bei Heimann [Hei62].Im Berliner Modell ist eines <strong>der</strong> vier vorhandenen Entscheidungsfel<strong>der</strong> die Methode. Bei<strong>der</strong> Planung des Unterrichts müssen innerhalb des Entscheidungsfeldes Methodeverschiedene Entscheidungen in den Hauptkategorien getroffen werden, siehe Kapitel2.4.2.Methodische Entscheidungen werden hier nicht nur unter einem <strong>der</strong> oben angegebenenGesichtspunkte getroffen, son<strong>der</strong>n müssen gleichzeitig auf den unterschiedlichenEbenen erfolgen. Wenn beispielsweise die Entscheidung für die SozialformGruppenarbeit getroffen wurde, schließt dies dadurch eine Entscheidung zu einemlehrerzentrierten Unterricht aus.Peterßen [Pet01, S.27] hingegen behauptet „Methoden sind nicht gleich Methoden“. Erunterscheidet zwischen:• KonzeptenDas Konzept ist integrativ zusammengesetzt aus Zielen und/o<strong>der</strong> Inhalten undMethoden.• ArrangementsBei einem Arrangement sind die Medien, Sozialformen und Methoden vorgegeben.Zielsetzungen und Inhalte können noch entschieden werden.• MethodenPeterßen definiert Methoden wie folgt:o Methoden im wahren Sinne des Wortes sind klar umreißbar, lassen sichbegrifflich herauslösen und für sich selbst beschreiben. Sie sind selbstständige, -wenn auch integrierende - Bestandteile eines Unterrichts, über die Lehrer zuentscheiden haben.o [Pet01, S28]• TechnikenTechniken sind integrative Bestandteile des Unterrichts, mit beson<strong>der</strong>er Wirksamkeitvon bloß kurzer Reichweite.• PrinzipienPrinzipien stellen die Grundsätze für die methodische Gestaltung dar.18


2.2 METHODENOrganisationOrganisation beschreibt die Organisationsformen des Unterrichts, wie z.B.Jahrgangsklassen, Fachunterricht.Im Rahmen dieser Arbeit wird <strong>der</strong> Begriff Methode mit verschiedenen Bedeutungenverwendet, da eine eindeutige Definition nicht möglich ist. Im Berliner Modell hat <strong>der</strong>Begriff Methode die Bedeutung <strong>der</strong> fünf verschiedenen Entscheidungsebenen. Bei <strong>der</strong>Darstellung <strong>der</strong> Leittext-Methode hat <strong>der</strong> Begriff Methode die Bedeutung als Methodeim wahren Sinne nach Peterßen, als selbstständiger Bestandteil des Unterrichts.2.2 MethodenEs gibt eine große Auswahl an verschiedenen Methoden die für unterschiedlicheZielsetzungen und Teilnehmergruppen geeignet sind. Diese müssen für das Seminardidaktisch reduziert werden. Folgenden wird eine Auswahl von Unterrichtsmethodenbetrachtet, die später in dem Seminar auch verwendet werden sollen Die Kriterien fürdie Auswahl für das zu planende Seminar sind im Kap. 5 Seminarplanung nähererläutert.2.2.1 Advanced OrganizerDas Konzept des Advanced Organizer geht auf David Paul Ausubel zurück. Erveröffentlichte bereits 1960 ein Konzept, wie <strong>der</strong> Advanced Organizer in den Unterrichtintegriert werden kann.Mit einem Advanced Organizer können die Lernziele und Inhalte einerUnterrichtseinheit graphisch verdeutlicht werden. Ziele, Inhalte und Zusammenhängewerden visuell dargestellt. Der Advanced Organizer ist eine Organisationshilfe für dasLernen, die zur Orientierung gegeben wird.Durch Einführen und Aufhängen des Advanced Organizer können die einzelnenLernziele nach Erreichen nochmals zusammengefasst werden, die Unterrichtsinhaltesind geglie<strong>der</strong>t und die Kursteilnehmer haben einen Überblick, wo sie sich geradebefinden. Unterrichtsinhalte erscheinen nicht nur willkürlich, son<strong>der</strong>n die Lernendenkönnen erkennen, was sie bereits gelernt haben und wohin sie unterwegs sind. DieseVorstrukturierung des Lernprozesses unterstützt ein konstruktivistisches Lernen (Kap.2.4.3), so dass die neuen Informationen in das bestehende Wissen und Denkvermögenintegriert werden.Ein Advanced Organizer verzichtet auf Details und soll eine grobe Übersicht über dasThema geben. Ein guter Organizer sollte Begriffe, Bil<strong>der</strong>, Grafiken, Strukturelementeund kurze Texte enthalten. Er bleibt während <strong>der</strong> gesamten Seminarzeit an <strong>der</strong> Wandund kann immer wie<strong>der</strong> zur Zusammenfassung und als Überblick verwendet werden.Ziel des Advanced Organizer ist besseres Verstehen und längerfristiges Behalten <strong>der</strong>Informationen.19


2.GRUNDLAGEN2.2.2 SandwichmethodeZielsetzung ist die Integration von Informationen in die individuelle gedankliche Struktur.Die Sandwichmethode bedient sich eines Bildes für den Aufbau von Lehr-Lernprozessen. Hier wird bildhaft verdeutlicht, dass ein Wechsel zwischen rezeptivenPhasen <strong>der</strong> Informationsaufnahme und eher aktiven Phasen <strong>der</strong>Informationsverarbeitung statt finden soll.AnfangssituationAktive VerarbeitungsphaseAktive VerarbeitungsphaseAktive VerarbeitungsphaseInformationsaufnahmeAktive VerarbeitungsphaseSchlusssituationAbbildung 3 Sandwichmethode2.2.3 QuizEin Quiz ist ein Frage- Antwort Spiel, das nach bestimmten Regeln abläuft. Werden dieFragen richtig gestellt, bietet ein Quiz einen Weg, Wissen in lockerer und amüsanterForm zu vermitteln o<strong>der</strong> abzufragen. Unterhaltung wird mit Information verbunden.Ein Quiz kann sowohl als Einstieg in ein Thema verwendet werden, aber auch eineabschließende Wissensabfrage sein. Als Vortest kann das vorhandene Wissen erfasstwerden. Es geht dann allerdings nicht darum das Vorwissen zu testen, son<strong>der</strong>n dieTeilnehmer können ermitteln, welches Wissen für sie notwendig und wichtig ist. Vorteilfür die Teilnehmer, gerade für solche, die ihr Wissen überprüfen lassen möchten, ist,dass sie Wichtiges von Unwichtigen unterscheiden können.Die Form ist hier sehr offen, Vorbil<strong>der</strong> können hier auch die aktuellen Sendungen in denMedien sein. Es kann als Einzel- o<strong>der</strong> Gruppenquiz realisiert werden. Die Abfrage kannöffentlich mündlich o<strong>der</strong> geheim schriftlich erfolgen.20


2.2 METHODEN2.2.4 LernplakatMit einem Lernplakat können die Ergebnisse einer Gruppenarbeit o<strong>der</strong> Präsentationzusammengefasst werden, die als Wissen im Gedächtnis gespeichert werden sollen.Es dient zur Vermittlung eines komplexen Lerninhalts und richtet sich an eine größereGruppe von Lernenden.Die vorgefundenen Informationen müssen zunächst einmal auf das Wesentlichereduziert und dann für das Plakat möglichst prägnant zusammengefasst werden inForm von Überschriften, Texten und Bil<strong>der</strong>n.Vorgehensweise:• Entscheidung was ist Wichtig,Wichtiges in Beziehung setzen• Skizze für die Gestaltung desPlakates (Formen, Verbindungslinienusw.),ggf. auch zuerst einzeln• Diskussion in <strong>der</strong> Gruppe über dieAusgestaltung• Übertragung auf ein PlakatAbbildung 4 Aufbau eines Lernplakateswww.teachsam.de2.2.5 GruppenpuzzleZielsetzung des Gruppenpuzzles ist vor allem die Steigerung teamorganisiertenWissenserwerbs. Es ist beson<strong>der</strong>s für die Einführung neuer Themenbereiche geeignet,vor allem wenn es hierbei zum Verstehen von Zusammenhängen und dem Aufbau vonbegrifflichen Strukturen kommt, weniger zum Erwerb von Fertigkeiten undFaktenwissen.Ein Rahmenthema wird in möglichst gleichwertige Puzzle-Teile bzw. Teilthemen zerlegt.Die Bearbeitung des Themas erfolgt in 4 Phasen:Phase 1: Die Gesamtgruppe wird in so genannte Stammgruppen aufgeteilt.Für jedes Themengebiet wird in <strong>der</strong> Stammgruppe ein Experte benannt.Je<strong>der</strong> Experte bearbeitet das für sein Gebiet relevante Infomaterial.Phase 2: Die Stammgruppen lösen sich auf, und die Experten treffen sich unddiskutieren ihre Aufgabenbiete. Sie stellen sich gegenseitig Fragen,klären Ungereimtheiten und machen sich Notizen, wie sie die Infos an ihreGruppenmitglie<strong>der</strong> weiter geben.Phase 3: Die Experten gehen in ihre Stammgruppen zurück. Nacheinan<strong>der</strong>berichten sie über ihr Themengebiet. Dabei soll miteinan<strong>der</strong> diskutiert21


2.GRUNDLAGENwerden und offene Fragen geklärt werden. Jedes Mitglied <strong>der</strong>Stammgruppe muss die Zusammenhänge verstanden haben.Phase 4: Evaluation:Überprüfung des Wissenserwerbs evt. durch Gruppenarbeit o<strong>der</strong> Lernplakat.Phase 1Rahmenthema wird zerlegtJedes Gruppenmitglie<strong>der</strong>hält ein TeilthemaO OOO O OO O OStammgruppeO O OO O OO O OPhase 2Jede Gruppe erarbeitetihr TeilthemaO O OOOOO OOExpertengruppePhase 3Die Experten gebenihr Wissengegenseitig weiterOOOOOOOOOStammgruppePhase 4Überprüfung desWissensOOOO O OO OOPlenumO O OO O OO O OThema A Thema B Thema CAbbildung 5: Ablauf Gruppenpuzzle2.2.6 LeittexteDie Leittextmethode kommt aus <strong>der</strong> beruflichen Erstausbildung und ist inZusammenarbeit mit dem BIBB (Bundesinstitut für Berufsbildung) entwickelt worden.Der Trainer soll hier das Wissen nicht mehr vortragen, son<strong>der</strong>n die Lernenden sollensich das Wissen selbst aneignen. Der Trainer ist hier in <strong>der</strong> Rolle des Lernberaters bzw.Coach. Statt unmittelbarer Formen wie Unterweisung, Vormachen, Zeigen, tretenmittelbare Formen in Form von Texten. Diese haben folgende Aufgaben:• Information über die Bildungsaufgabe• Vorbereitung für die Planung <strong>der</strong> Lösung• Unterstützung für die Kontrolle <strong>der</strong> LösungBei <strong>der</strong> Leittextmethode unterscheidet man 6 Phasen.Die Phasen können in Einzelarbeit, Gruppenarbeit, o<strong>der</strong> gruppengesteuerterEinzelarbeit durchlaufen werden.22


2.2 METHODENAbbildung 6: Ablauf LeittextmethodeQuelle Bibb1. InformierenInformation über den Arbeitsauftrag. Der Arbeitsauftrag sollte so formuliert sein,dass Handlungsalternativen möglich sind.Beschaffung o<strong>der</strong> Sichtung des InformationsmaterialsStrukturierung durch Leitfragen und LeittexteLeitfragen: Informieren über Inhalte und Ziele einer LerneinheitDienen zur Orientierung, um das notwendige Grundwissen zuerwerbenLeitsätze: Enthalten fachliche Hinweise, die zur Bearbeitung <strong>der</strong> Aufgabenrelevant sind2. PlanenDie notwendigen Arbeitsschritte werden geplant. Diese werden gedanklich vorweggenommen und in einem Ablaufplan festgehalten. Für die Erstellung <strong>der</strong>Planungsunterlagen sollten mögliche Handlungsalternativen diskutiert undfestgehalten werden. Hier werden auch die Kriterien für die spätere Kontrollefestgelegt.3. EntscheidenHandlungsalternativen werden gegenübergestellt und eine von möglichst allenGruppenmitglie<strong>der</strong>n getragene Entscheidung für die optimale Vorgehensweisegefällt.23


2.GRUNDLAGENIn <strong>der</strong> Entscheidungsphase führt <strong>der</strong> Trainer mit <strong>der</strong> Gruppe ein Fachgespräch,indem er Impulse für eine weitere Diskussion setzt. Hierdurch sollenMissverständnisse, Fehler o<strong>der</strong> Unklarheiten beseitigt werden.Danach erfolgt die Freigabe <strong>der</strong> Durchführung durch den Trainer.4. AusführenIn diesem Schritt wird die Arbeitsaufgabe, nach <strong>der</strong> Planung aus Schritt 2selbstständig ausgeführt. Der Trainer steht für Hilfestellungen zur Verfügung, undachtet darauf, dass die geplante Vorgehensweise eingehalten wird, bzw.Planungsabweichungen festgehalten und diskutiert werden.5. KontrollierenSelbstständige Überprüfung, ob die Arbeitsaufgabe nach den festgelegtenKriterien richtig gelöst wurde. Der Zeitpunkt kann selber festgelegt werden. Ziel istes, dass Arbeitsfehler durch die Gruppe selbst erkannt und behoben werden.Hierdurch soll die Fähigkeit verbessert werden, die eigenen Arbeitsleistungen zubeurteilen6. AuswertenHierbei geht es darum Konsequenzen aus den Kontrollergebnissen zu ziehen.Dabei sollen auch Möglichkeiten <strong>der</strong> zukünftigen Fehlervermeidung diskutiertwerden.Dies kann durch ein Fachgespräch mit dem Trainer o<strong>der</strong> durch eine Präsentationdes Gruppenergebnisses mit anschließen<strong>der</strong> Diskussion erfolgen.2.2.7 VortragZielsetzung ist die schnelle Weitergabe von Informations- und Faktenwissen. Dieweitest verbreiteten Verfahren sind Vortrag, Referat und PräsentationKennzeichen:• nur Aktivität des Lehrenden => Ein-Weg- Kommunikation• nur geringe Motivierung <strong>der</strong> Lernenden, da passive Rolle <strong>der</strong> Lernenden• geringe Eigenverantwortung für den Lernprozess• keine langfristige Wissensaufnahme und VerarbeitungVorteile von Vorträgen:• bekannte Methode• in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung weit verbreitet• wenig Eigeninitiative notwendig, da Lernende geführt werden24


2.2 METHODENDie Methode ist sinnvoll, wenn die Lernenden das gleiche Vorwissen und das gleicheVorverständnis haben. Zudem sollten die neuen Inhalte von allen in <strong>der</strong>selbenGeschwindigkeit erfasst werden können.2.2.8 Effektivität von UnterrichtsmethodenUnterrichtsmethoden beschreiben die Wegdimension <strong>der</strong> <strong>Didaktik</strong>. Durch die Methodenwird geklärt Wie <strong>der</strong> Unterricht gestaltet wird. Eine optimale Unterrichtsmethode indiesem Sinne gibt es nicht. Nach Terhart [Ter00, S.79] gab es schon mehrereForschungsprojekte, in denen die Effektivität von Methoden untersucht wurde. Seitmehr als 20 Jahren ist aber bekannt, dass es keine effektivste Lernmethode gibt. Eineoptimale Unterrichtsmethode lässt sich demnach nur finden, wenn man sämtlicheRahmenbedingungen wie Lernziele und Lernvorausetzungen mit berücksichtigt.Unterrichtstechnik Effektstärke QuelleAdvanced Organizer 0.45 Walberg 1988Vortests Cognitives Wissenvor Beginn <strong>der</strong> Unterrichtsplanung0.43 Walberg 1988Adjuncts Questions repeated 0.96 Walberg 1988Adjuncts Questions unrelated - 0.13 Walberg 1988Feed back ,korrigierende Rückmeldung, individuell helfenCooperative LearningLernen in KleingruppenSchüleraktiver UnterrichtSchüler 2/3 > 1/3LehrerStudent manipulatives,Kein Vortrag, keine DemonstrationGoal Setting (folgenden 30- 60 min)on intended outcomeson unintended outcomes0.65 Fraser et.al 19870.78 Frey 19980.35 Frey 19980.56 Walberg 19880.40- 0.20 Walberg 1988Schüler lernen in Gruppen, werden betreut 0.50 Fraser et.al 1987Computersimulationen 0.00 Fraser et.al 1987Explicit or direct teachingkein normaler Unterricht, son<strong>der</strong>n perfekt0.55 Frey 199825


2.GRUNDLAGENaufbereitet und vorgetragenTabelle 1: Effektivität von UnterrichtsmethodenDie oben stehende Tabelle gibt eine Übersicht über die Effektivität von verschiedenenUnterrichtsmethoden. Die Effektivität einer Unterrichtsmethode wird über dieEffektstärke gemessen. Effektstärke 0.00 ist hierbei <strong>der</strong> „normale Unterricht“. InDeutschland ist dies zu größtenteils ein fragend entwickeln<strong>der</strong> Unterricht mit kurzenLehrerbeiträgen. Eine Effektstärke von 0.1 ist ein kleiner positiver Effekt, 0.8 ein großerpositiver Effekt ist. Aus <strong>der</strong> Übersicht kann man gut erkennen, dass sich durch dieAuswahl geeigneter Lernmethoden <strong>der</strong> Lernerfolg beeinflussen lässt. Eine Effektstärkevon – 0,1 ist ein kleiner negativer Wert.2.3 Gesichtspunkte <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung im IT-BereichEs gibt verschiedene Einflussfaktoren auf die individuelle, unterrichtspraktischeKompetenzentwicklung von Lehrern. Bei Jank/Meyer sind dies:• didaktische TheorieDie didaktische Theorie wird in methodische Konzepte für den IT- Unterrichterläutert.• PraxiswissenDas Praxiswissen erfasst eigene Unterrichtserfahrungen und die schulische undberufliche informatische Vorbildung.• institutionelle RahmenbedingungenDie institutionellen Rahmenbedingungen sind die verschiedenen Angebote fürberufliche Weiterbildung im IT- Bereich und die berufliche Weiterbildung aus Sichtdes Interessenverbandes Gesellschaft für <strong>Informatik</strong>.• Persönlichkeitsstruktur des LehrersDie Persönlichkeitsstruktur ist sehr individuell, so dass hier nicht allgemein daraufeingegangen wird.In Anlehnung daran werden verschiedene Einflussfaktoren auf die IT- Weiterbildungbeschrieben, die berücksichtigt wurden. [Jan08, S.161]2.3.1 Schulische und berufliche informatische VorbildungIn den letzten Jahren hat sich ein Konsens gebildet, dass ein Grundwissen <strong>der</strong><strong>Informatik</strong> ein Teil <strong>der</strong> Allgemeinbildung ist. Auf Grund des Bildungsauftrages <strong>der</strong>Schulen ist daher in den letzten Jahren das Fach <strong>Informatik</strong> an den allgemeinbildenden Schulen in den Stundenplan mit aufgenommen worden. DieUnterrichtsinhalte und die Lernziele werden hier in den Lehrplänen für dieJahrgangsstufen und Schularten über das Kultusministerium festgelegt.26


2.3 Gesichtspunkte <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung im IT - BereichEin Auftrag <strong>der</strong> Berufsschule ist, die in <strong>der</strong> schulischen Ausbildung bereitserworbene Allgemeinbildung zu erweitern. Der Unterricht in <strong>der</strong> Berufsschule hat eineberufliche Grund- und Fachbildung zum Ziel. In den Rahmenlehrplänen <strong>der</strong>Ausbildungsberufe ist festgelegt, dass das Ziel <strong>der</strong> Berufsausbildung die Entwicklungvon Handlungskompetenz ist. Ferner sind die Ausbildungsinhalte für die Berufefestgelegt.Seit <strong>der</strong> Neuordnung <strong>der</strong> ElektroberufeAusbildungsberufe:• Fachinformatiker Anwendungsentwicklung• Fachinformatiker Systemintegration• Systemelektroniker• <strong>Informatik</strong>kaufmann• IT-Systemkaufmanngibt es seit Mitte 1997 die folgenden IT-In den IT- Ausbildungsberufen werden die erfor<strong>der</strong>lichen Qualifikationen ganzheitlichorientiert vermittelt. Die Lerninhalte umfassen sowohl elektrotechnische, dv-technische,betriebswirtschaftliche und projektorientierte Qualifikationen. Die neuen IT- Berufesollen somit das gesamte Feld <strong>der</strong> Informations- und Telekommunikationstechnikabdecken.2.3.2 Erwachsenenbildung aus psychologisch- pädagogischer SichtDer Beitrag <strong>der</strong> pädagogischen Psychologie zur betrieblichen Weiterbildung liegt in <strong>der</strong>Erforschung <strong>der</strong> Lernprozesse samt Bedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten.Betriebliche Weiterbildung dient nicht mehr nur <strong>der</strong> Steigerung betrieblicher Effizienz,son<strong>der</strong>n dient auch <strong>der</strong> Steigerung von Kompetenzen, außerhalb <strong>der</strong> fachlichenKompetenz. Mitarbeiter sollen sich über betriebliche Weiterbildung auchSchlüsselqualifikationen aneignen.Eine verbreitete Behauptung über das Lernen im Erwachsenenalter ist, dass mitzunehmendem Alter das Lernvermögen und die Intelligenz nachlassen. Dies spiegeltsich auch in Sprichwörtern wie: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr!“wie<strong>der</strong>.In <strong>der</strong> Psychologie wird die Intelligenz unterschieden in fluide und kristalline IntelligenzAus den zahlreichen Untersuchungen zur Intelligenzentwicklung lassen sich empirischgestützte Aussagen zu den unterschiedlichen Entwicklungsverläufen in den beidenIntelligenzkomponenten, <strong>der</strong> fluiden und <strong>der</strong> kristallinen Intelligenz, ableiten.Als fluide Intelligenz wird die grundlegende biologische Lernkapazität des Individuumsbezeichnet. Hier sind schon ab dem Erwachsenenalter Einbußen erkennbar, die mitzunehmendem Alter gravieren<strong>der</strong> werden.Die kristalline Intelligenz umfasst vor allem die Fähigkeiten, die zur Lösung vertrauterkognitiver Probleme notwendig sind. Sie bezieht sich auch auf die inhaltliche27


2.GRUNDLAGENAusgestaltung des Denkens und wird auch als "Pragmatik <strong>der</strong> Intelligenz" bezeichnet[Horn93]. Die kristalline Intelligenz weist ein deutlich höheres Maß an Stabilität auf.Werden mit zunehmenden Alter Erfahrungen ausgebaut und Wissenssystemeweiterentwickelt, so kann die kristalline Intelligenz in diesen Lebensabschnitten weiterzunehmen.Wichtige Grundlagen für das Lernen Erwachsener ist somit die Aussage von Filipp &Schmitt:Erwachsene sind bis ins hohe Alter lernfähig. Ein altersbedingter unabwendbarer Abbauvon Intelligenz und Lernfähigkeit stellt nach neuen Erkenntnissen allenfalls ein Vorurteildar, das jedoch in subjektiven Theorien Erwachsener sehr dominant ist.[Rot97, S.357]In verschiedenen Untersuchen, zum Beispiel bei Krapp und Weidemann [Kra92] sowieResnick [Res87] wurde aufgezeigt wie <strong>der</strong> Prozess des Lernens bei Erwachsenenabläuft und wie er sich vom schulischen Lernen unterscheidet.Für das Lernen Erwachsener sind die Aspekte wie Eigenaktivität, Interessebezug,Eigenverantwortlichkeit, sowie die Integration gemachter Erfahrungen von größererBedeutung. Berücksichtigt werden muss auch die größere Lernerfahrung, dasausgeprägtere Vorwissen und das Bedürfnis nach Selbstgestaltung von Lernprozessen.Diese Einstellung wird auch von an<strong>der</strong>en Autoren wie Meueler o<strong>der</strong> Siebert geteilt.Schra<strong>der</strong> schreibt dazu:Vorwiegende Unterrichtsmethoden in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung sind darbietende,vortragende Methoden wie Vortrag o<strong>der</strong> Unterrichtsgespräch. Lernende, aber auchLehrende scheinen damit aber zufrieden zu sein, obwohl durch diese traditionellenLehrmethoden leicht nur träges Wissen erzeugt wird, dass in <strong>der</strong> beruflichen Praxis nichtangewendet werden kann. „Lernende und, wie an<strong>der</strong>e Untersuchungen zeigen, auchLehrende scheinen wie selbstverständlich davon auszugehen, dass Unterricht so ist (unddamit wohl so sein muss), wie er ist. Sie stellen sich intuitiv auf ein Unterrichtsgeschehenein, an dass sich beide Seiten gewöhnt haben…“[Sra94, S.211]Nach Reinmann-Rothmeier, Mandl [Rot97]bietet sich <strong>der</strong> Konstruktivismus alsParadigma für die Erwachsenbildung an, um den Prozess des Lernens beiErwachsenen zu unterstützen.28


2.3 Gesichtspunkte <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung im IT - Bereich2.3.3 Berufliche Weiterbildung aus Sicht des InteressenverbandesGesellschaft für <strong>Informatik</strong> e.V.Die Gesellschaft für <strong>Informatik</strong> e.V. (GI) wurde als gemeinnützige Vereinigung 1969gegründet. Sie hat heute 24 000 Mitglie<strong>der</strong>, die aus allen Bereichen <strong>der</strong> Wissenschaft,<strong>der</strong> <strong>Informatik</strong>industrie, <strong>der</strong> Anwendungen, <strong>der</strong> Lehre und <strong>der</strong> Ausbildung kommen. Sieist ein Zusammenschluss von <strong>Informatik</strong>- Fachleuten, unabhängig ob die Qualifikation ineinem Hochschulstudium o<strong>der</strong> in anerkannten Aus- und Weiterbildungsmaßnahmenerworben wurde. Ihr Ziel ist es die <strong>Informatik</strong> zu för<strong>der</strong>n. Zu diesem Zweck unterstütztsie die fachliche und berufliche Arbeit von <strong>Informatik</strong>ern und <strong>Informatik</strong>erinnen. In <strong>der</strong>GI wurden ethische Leitlinien verabschiedet, die die Mitglie<strong>der</strong> zu verantwortungsvollemHandeln unterstützen sollen. In Art 5 Arbeitsbedingungen heißt es hier;Vom Mitglied in einer Führungsposition wird zusätzlich erwartet, dass es fürArbeitsbedingungen und Weiterbildungsmöglichkeiten Sorge trägt, die es<strong>Informatik</strong>erinnen und <strong>Informatik</strong>ern erlauben, ihre Aufgaben nach dem Stand <strong>der</strong>Technik auszuführen und die Arbeitsergebnisse zu evaluieren.Die Gesellschaft für <strong>Informatik</strong> engagiert sich in mehreren deutschen und europäischenWeiterbildungsinitiativen und Zertifizierungsprogrammen wie APO-IT, ECDL undEUCIP. In einem Positionspapier <strong>der</strong> Gesellschaft für <strong>Informatik</strong> von 2006 für IT- AusundWeiterbildung wird die Interessenlage <strong>der</strong> Wirtschaft und Industrie zur beruflichenWeiterbildung wie folgt beschrieben:Aus- und Weiterbildung sind als Einheit zu betrachten. Das hohe Innovationstempo <strong>der</strong>IT- Branche bedingt eine permanente Anpassung und Weiterentwicklung vonKompetenzprofilen. Dies kann nur gewährleistet werden, wenn jenseits <strong>der</strong>Fachqualifikationen im engeren Sinne auch überfachliche Qualifikationen, insbeson<strong>der</strong>eSelbstlernkompetenzen, vermittelt werden. Diese müssen in <strong>der</strong> Erstausbildung angelegtund in <strong>der</strong> Weiterbildung konsequent ausgebaut werden. Der Abschluss <strong>der</strong>Erstausbildung ist immer <strong>der</strong> Einstieg in einen Prozess des lebens- undberufsbegleitenden Lernens.[GI06, S.7]In dem Positionspapier bezieht die GI klar dazu Stellung, dass sowohl Studiengänge alsauch eine beruflich ausgerichtete Aus- und Weiterbildung ihre Berechtigung haben. DieGI erwartet jedoch, dass die unterschiedlichen Ausbildungsgänge auch auf einefachliche und methodische Berufsausübung vorbereiten. Zudem setzt sie sich dafür ein,dass <strong>der</strong> Übergang zwischen den einzelnen Bildungssystemen erleichtert wird. Um dieszu ermöglichen schlägt die GI vor:• Schaffung von Rahmenbedingungen für die Vergleichbarkeit und Durchlässigkeitvon Bildungssystemen• Sicherung <strong>der</strong> Qualität von Weiterbildungsangeboten• Verbesserung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen und Angebote für das lebenslange Lernenin Theorie und Praxis29


2.GRUNDLAGENZiel <strong>der</strong> Gesellschaft für <strong>Informatik</strong> ist es mit ihrer Fachkompetenz Einfluss auf dieBildung in <strong>der</strong> <strong>Informatik</strong> und Informationstechnik auszuüben. Sie möchte neben <strong>der</strong>schulischen und <strong>der</strong> hochschulischen (Aus-) Bildung auch die berufliche Aus- undWeiterbildung entsprechend durch Empfehlungen begleiten.2.3.4 Berufliche Weiterbildungsangebote im IT-BereichIn <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung beschränkt sich <strong>der</strong> Einfluss des Staates im Vergleichzur beruflichen Ausbildung und den allgemein bildenden Schulen auf minimaleRahmenbedingungen.Regelung des Zugangs zur WeiterbildungDer Zugang zur beruflichen Weiterbildung ist durch das Berufsbildungsgesetz und dasBerufsför<strong>der</strong>ungsgesetz geregelt.Finanzierung des Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)Der Staat finanziert das BIBB. Im BIBB erfolgt eine Informationssammlung undAuswertung <strong>der</strong> quantitativen und qualitativen Entwicklung <strong>der</strong> beruflichenWeiterbildung. Diese wird jährlich in Berufsbildungsberichten veröffentlicht.Die Durchführung <strong>der</strong> betrieblichen Weiterbildung ist nicht staatlich organisiert und wirdselbstständig durch die Betriebe o<strong>der</strong> private Anbieter angeboten. Es gibt eine sehrgroße Vielfalt verschiedener Weiterbildungsangebote im IT- Bereich mit sehrunterschiedlichen Inhalten und Lernzielen z.B.ECDL: European Computer Driving LicenseEUCIP: European Certification of Informatics ProfessionalsArbeitsprozessorientierte Weiterbildung APO- IT: Weiterbildungssystem fürAusbildungsberufehersteller- und produktspezifische SeminareIT-European Computer Driving License ECDL:Der ECDL ist eines <strong>der</strong> größten IT- Zertifizierungen in Deutschland und wurde von <strong>der</strong>Dienstleistungsgesellschaft für <strong>Informatik</strong> DLGI, Spin-Off <strong>der</strong> Gesellschaft für <strong>Informatik</strong>,für Anwen<strong>der</strong> in Deutschland eingeführt.Der ECDL ist ein Zertifikat, dass heute in 148 Län<strong>der</strong>n anerkannt ist, als Nachweis fürgrundlegende IT- Kenntnisse. Es gibt in Deutschland über 1000 Testzentren, auch anallgemein bildenden Schulen z.B. <strong>der</strong> Städt. Willy-Brandt-Gesamtschule und <strong>der</strong>Theresia-Gerhardinger Mädchenrealschule in München o<strong>der</strong> auch dem PädagogischenInstitut <strong>der</strong> Landeshauptstadt München.Die Vorbereitung auf die Prüfungen kann in den autorisierten Prüfungszentren erfolgen,durch Selbststudium o<strong>der</strong> bei vorhandenem Vorwissen kann man sich auch einfach fürdie Prüfung anmelden.Der Test besteht aus 7 Modulen:• Grundlagen <strong>der</strong> Informationstechnologie30


2.3 Gesichtspunkte <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung im IT - Bereich• Betriebssysteme• Textverarbeitung• Tabellenkalkulation• Datenbanken• Präsentationen• Internet und KommunikationIm Internet stehen auf <strong>der</strong> Webseite <strong>der</strong> DLGI kostenlose Übungstests zur Verfügung,in denen man sein Wissen überprüfen kann.European Certification of Informatics Professionals EUCIP:Vergleichbar mit dem ECDL wurde von <strong>der</strong> DLGI 2002 <strong>der</strong> EUCIP eingeführt. InTrainingszentren vor Ort und E-learning Portalen wird hier eine zweistufigeWeiterbildung angeboten, ein Basiskurs über 400 Stunden und zusätzlich eine auf 800Stunden basierende Spezialisierung. Hiervon sollten maximal die Hälfteherstellerspezifische Inhalte in den Bereichen Planung, Aufbau und Betrieb von IT-Systemen sein. Danach kann eine Prüfungen z.B. als Datenbankentwickler o<strong>der</strong> IT-Projektmanager ablegt werden.In 2008 gibt es keine EUCIP Partner in Deutschland mehr [EUC08]. Die Zielgruppe fürEUCIP, war die selbe wie auch bei <strong>der</strong> arbeitsprozessorientierten Weiterbildung APO-IT, die in dem Bereich <strong>der</strong> außeruniversitären Bildung hier Schulungen anbietet.APO-IT: Weiterbildungssystem für IT- AusbildungsberufeFür den Bereich <strong>der</strong> IT - Berufe wurde in einem vom Bundesinstitut für Berufsbildungkoordinierten Verfahren ein umfassendes Weiterbildungssystem, dieArbeitsprozessorientierte Weiterentwicklung APO entwickelt.Abbildung 7: IT- Weiterbildungssystem APO-ITwww.apo-it- weiterbildung.de31


2.GRUNDLAGENBerufsbegleitend werden in einem individuell festgelegten Zeitraum zwischen 3Monaten und 2 Jahren die beruflichen Handlungskompetenzen erworben, um denAbschluss in einem <strong>der</strong> 29 Spezialistenprofile zu erhalten. Die APO- IT Ausbildungbezieht sich ausdrücklich auf eine För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Handlungskompetenz und istunabhängig von bestimmten Technologien. Nach Abschluss <strong>der</strong> Weiterbildung könnendie Teilnehmer die Prüfung für ein Zertifikat ablegen. In dem APO-IT Programmkönnen auch Credits erworben werden, die auf ein Bachelor o<strong>der</strong> Master Studiumangerechnet werden. Hierdurch soll auch die Durchlässigkeit zwischenAusbildungsberufen und Studium erhöht werden.Hersteller- und Produktspezifische SeminareIn <strong>der</strong> IT - Branche gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher herstellerspezifischerZertifizierungen. Eine Liste <strong>der</strong> möglichen Zertifizierungen kann man unterhttp://de.wikipedia.org/wiki/Liste_<strong>der</strong>_IT-Zertifikate finden. Anbieter von beruflichenWeiterbildungen im IT-Bereich haben sich darauf spezialisiert mit Kursen auf dieseherstellerspezifischen Zertifizierungsprüfungen vorzubereiten. Die Zertifikate vonUnternehmen wie Microsoft, Cisco usw. sind international anerkannt und sind durch dasAusbildungssystem in den USA begründet.Die Berufsausbildung in den USA findet bereits im Sekundarbereich <strong>der</strong> High - Schoolund hauptsächlich in den öffentlichen zweijährigen Community Colleges statt. Diesesind stark am Ausbildungsbedarf <strong>der</strong> örtlichen Wirtschaft orientiert, bieten aber auchallgemein bildende Fächer an. Die Ausbildung erfolgt hier nach Handlungsfel<strong>der</strong>n undnicht nach einzelnen Berufen. Eine Ausbildung in Betrieben findet nicht statt. Hierdurchgibt es gerade im IT- Ausbildungsbereich private Unternehmen, die mitZertifizierungsangeboten auf den Markt treten, diese werden von den Betrieben alsZusatzqualifikation anerkannt o<strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>t.Das deutsche Prinzip <strong>der</strong> dualen Berufsausbildung ist traditionsgemäß aus den Zünftenheraus auf eine spezifische Berufsausbildung ausgerichtet. Betriebe sind hier an <strong>der</strong>Ausbildung für den Beruf beteiligt. Die Arbeitgeber sind in Deutschland über dieMitgliedschaft in den Industrie- und Handwerkskammern verpflichtet, sich indirekt überdie Umlagen an <strong>der</strong> Finanzierung von überbetrieblichen Ausbildungsstätten zubeteiligen.Auf dem Arbeitsmarkt im IT- Bereich gibt es viele Quereinsteiger ohne qualifizierendenBerufsabschluss und Berufseinsteiger mit Studium ohne berufspraktische Kenntnisse.Durch diese Zertifikate haben die einstellenden Firmen die Sicherheit, dass bei demArbeitnehmer die erfor<strong>der</strong>lichen Kenntnisse für eine spezifische Anfor<strong>der</strong>ung, bezogenauf ein bestimmtes Produkt o<strong>der</strong> eine Version vorhanden sind.2.3.5 Methodische Konzepte für den IT- UnterrichtIn Anlehnung an Hubwieser [Hub07] gibt es für eine schulische Auseinan<strong>der</strong>setzung mit<strong>Informatik</strong>systemen <strong>der</strong>zeit 3 verschiedene Schwerpunkte:32


2.3 Gesichtspunkte <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung im IT - Bereich• Unterstützung von Lernprozessen:Umgang mit Medien, Informationsbeschaffung, Unterstützung von Lernprozessenz.B. als Lernhilfe, auch das Internet als Spaß, Lernsoftware, Simulation komplizierterSachverhalte• Bedienerschulung:Schulung von Bedienerfertigkeiten an konkreten <strong>Informatik</strong>systemen, z.B. Word,Excel. Hier werden sehr spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten über das jeweiligeProdukt gelehrt. In <strong>der</strong> Schulung sind oft nur Kochrezepte für die Bedienung zuerhalten. Dieses Wissen kann nur sehr kurz verwendet werden, bis neue Versionen<strong>der</strong> Software auf den Markt kommen. Bedienerschulungen sind nur sinnvoll, wennman Programme exemplarisch sieht, um anhand <strong>der</strong> speziellen Software prinzipielleStrukturen aufzuzeigen.• Beherrschung grundlegen<strong>der</strong> KonzeptePrinzipien, Konzepte und Strategien zur Planung, Konstruktion, Beschreibung undBewertung abstrakter <strong>Informatik</strong>systeme. Thematisierung langlebiger, übertragbarerGrundlagen von <strong>Informatik</strong>systemen: Entwurf von Algorithmen, Untersuchung vonDatenstrukturen usw.In <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung im IT- Bereich gibt es ein sehr breites Angebot vonBedienerschulungen. Diese Kurse vermitteln ein sehr spezielles Wissen für einherstellerspezifisches Produkt. Nach einem Kurs kann das Wissen durch einen Testüberprüft werden. Bei Bestehen des Testes erhält man vom Hersteller des Produktesein Zertifikat. Dieses Wissen hat den Vorteil, dass es schnell von den Teilnehmern in<strong>der</strong> beruflichen Praxis eingesetzt werden kann.In <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung ist dadurch dasselbe Spannungsfeld vorhanden, dassauch bei dem <strong>Informatik</strong>unterricht vorhanden ist. Einerseits die For<strong>der</strong>ung nachschneller praktischer Verwertbarkeit, <strong>der</strong> Orientierung am Konkreten, wie sie durch dieherstellerspezifischen Zertifikate nachgewiesen werden können. An<strong>der</strong>erseits aber auchdie For<strong>der</strong>ung nach Langlebigkeit und Übertragbarkeit, nach beruflicherHandlungskompetenzDie For<strong>der</strong>ungen nach beruflicher Handlungskompetenz und Problemlösekompetenzlassen sich jedoch nicht durch die Vermittlung von sehr kurzlebigen Lerninhaltenvermitteln. Hierfür ist es notwendig auch grundlegende Prinzipien <strong>der</strong> Konstruktion undFunktionsweise aufzuzeigen.2.4 Theoretische Ansätze <strong>der</strong> <strong>Didaktik</strong>Die theoretischen Ansätze <strong>der</strong> <strong>Didaktik</strong> dienen als ein vollständiges Theoriekonstruktzur Analyse und Planung didaktischen Handelns im schulischen und außerschulischenBereich. Durch sie soll eine bestmögliche Gestaltung von Bildungsprozessen ermöglichtwerden. Die dazugehörigen didaktischen Modelle übernehmen die Mittlerfunktionzwischen Theorie und Praxis. Modelle beziehen sich auf bestimmte Grundannahmen,33


2.GRUNDLAGENdie den Nutzer zu einem bestimmtem didaktischen Denken und Handeln auffor<strong>der</strong>n. In<strong>der</strong> Praxis sollen die Modelle das Tagesgeschäft erleichtern, indem sie den Lehrendenbei den Entscheidungen und Maßnahmen im Unterricht unterstützen.2.4.1 Bildungstheoretischer AnsatzDer Bildungstheoretische Ansatz ist in den 1960 Jahren entstanden und war das erstegroße und bis heute aktuelle didaktische Modell. Der bekannteste Vertreter ist WolfgangKlafki. Vorrangiges Ziel ist die Allgemeinbildung. Lernen ist hier die Vorraussetzung fürBildung. Die Auswahl <strong>der</strong> Inhalte darf nicht nur den Fachwissenschaften überlassenwerden, son<strong>der</strong>n muss auch nach ihrem Bildungsgehalt erfolgen. Ziel ist hier:• Den Inhalt den Schülern erschließen(für den Schüler verständlich machen).• Den Schüler für die Inhalte erschließen(den Schüler zum Lernen motivieren).Über materiale Inhalte (Wissen) werden formale Inhalte (Denkprozesse) erschlossen.Über bestimmte Inhalte sollen allgemeine Denkprozesse geför<strong>der</strong>t werden. Die Auswahl<strong>der</strong> Inhalte darf hier dadurch nicht nur den Fachwissenschaften überlassen werden. Esist eine Wechselwirkung zwischen Lerninhalten und Lehrenden vorhanden. Dasdidaktische Handeln richtet sich auf das Lehren und Lernen aus, und ermöglichtdadurch Bildung.Die Bestimmung <strong>der</strong> Inhalte erfolgt über die didaktische Analyse. Durch die folgendenFragestellungen soll die Eignung des Inhalts für den Lernprozess überprüft werden:• Gegenwartsbedeutung:Welche Bedeutung hat <strong>der</strong> betreffende Inhalt bereits im geistigen Leben <strong>der</strong>Lernenden?Wo kann man anknüpfen, Bedeutung mitgeben?• Zukunftsbedeutung:Worin liegt die Bedeutung für die Lernenden?• Exemplarische Bedeutung:Welche allgemeinen Sachverhalte erschließt das Thema?Welches Grundprinzip, welches Gesetz, welche Methode?Auf was lässt es sich übertragen?• Sachstruktur:Dies ist die Hauptfrage!Was sind die einzelnen Momente und in welchem Zusammenhang stehen sie?Frage nach größeren Zusammenhängen, <strong>der</strong> richtigen sachlichenVorgehensweise.Was wird für die Schüler schwer sein?Was ist das Mindestwissen?34


2.4 THEORETISCHE ANSÄTZE DER DIDAKTIK• Zugänglichkeit und Darstellbarkeit:Wie kann ich das Thema für die Schüler interessant machen?Z.B. durch die Eröffnung des Unterrichts o<strong>der</strong> durch Beispiele für das Üben.Die didaktische Analyse wird auch verwendet, um Lerninhalte für Lehrpläneauszuwählen. Hierdurch wird überprüft, ob <strong>der</strong> Unterrichtsstoff geeignet ist.2.4.2 Lerntheoretischer AnsatzDer Lerntheoretische Ansatz entstand Anfang <strong>der</strong> 60er Jahre. Von Lerntheoretischer<strong>Didaktik</strong> war die Rede, wenn man die Definition von Dolch umriss:<strong>Didaktik</strong> ist die Wissenschaft (und Lehre) vom Lernen und Lehren überhaupt. Sie befasstsich mit dem Lernen in allen Formen und dem Lehren aller Art auf allen Stufen ohneBeson<strong>der</strong>ung auf den Lerninhalt.[Pet01], S.39Diese weite Definition von <strong>Didaktik</strong> war nicht nur auf Unterricht bezogen, son<strong>der</strong>n füralle Formen von Lernen und Lehren geeignet. Dieser Lerntheoretische Ansatz war fürden Erziehungswissenschaftler Paul Heimann <strong>der</strong> Ansatz für sein Berliner Modell. ImMittelpunkt steht hier die Theorie des Lehrens und Lernens. In diesem Modell sollenEntscheidungen vorbereitet werden, in dem es Entscheidungsmöglichkeiten aufzeigt.Es soll kein starrer Entwurf sein, son<strong>der</strong>n Orientierung bieten, um Handeln zuermöglichen.Berliner Modell:35


2.GRUNDLAGENAbbildung 8: Berliner ModellIm Berliner Modell besteht das Lern- Lehrgeschehen aus 6 Elementarstrukturen. Dieseglie<strong>der</strong>n sich in zwei unterschiedliche Bereiche:Bedingungsfel<strong>der</strong>Die Bedingungsfel<strong>der</strong> fassen die spezifischen Voraussetzungen zusammen, dievorgefunden werden und beschreiben die Auswirkungen des Lernvorgangs. DieVoraussetzungen können von den Lehrenden bei seinen Entscheidungen nichtbeeinflusst werden. Allerdings werden sie durch den Unterricht verän<strong>der</strong>t.• Soziokulturelle Bedingungen sind dem gesellschaftlichen Wandel unterworfenund können leicht verän<strong>der</strong>t werden, z.B. Beispiel Vorwissen,Kommunikationsformen, ferner die Ausstattung <strong>der</strong> Räume,• Anthropologisch-psychologische Voraussetzungen sind Eigenschaften <strong>der</strong>Lehrenden und Lernenden, die kaum verän<strong>der</strong>t werden können. Dies ist z.B. dasentsprechendes Leistungs- und Urteilsvermögen, aber auch die Beziehungenzwischen Lehrenden und Lernenden.Entscheidungsfel<strong>der</strong>Für die Entscheidungsfel<strong>der</strong> gilt eine Interdependenz, eine gegenseitige Abhängigkeit.Durch sie soll ausgedrückt werden, dass Entscheidungen nicht willkürlich getroffenwerden. So kann beispielsweise ein vorhandenes Medium, z.B. ein PC <strong>der</strong> Kern desPlanungsprozesses sein, von dem aus alle an<strong>der</strong>en Entscheidungen beeinflusstwerden, z.B. welche Intentionen (Ziele) an welchen Inhalten realisiert werden sollen undwelche Methoden (z.B. Kleingruppenarbeit, Klassendiskussion) zur Einpassung desMediums dienen sollen.• IntentionUnter Intention wird bei Heimann die Zielsetzung des Unterrichts verstanden. EinLehr- Lernprozess hat nicht nur eine Zielsetzung, son<strong>der</strong>n viele unterschiedliche,die alle mit einbezogen werden müssen. Es werden die „Möglichkeitsklassen“kognitiv, affektiv und psychomotorisch unterschieden.• InhaltDie Inhalte im Berliner Modell präsentieren sich als Wissenschaften, Technikeno<strong>der</strong> Pragmata.• MethodeIm methodischen Entscheidungsfeld gibt es fünf verschiedene Ebenen. Diesehängen voneinan<strong>der</strong> ab. Dies sind die Artikulation (= die Phasenfolge desUnterrichts), die Gruppen- und Raumorganisation, die Lern- und Lehrweisen36


2.4 THEORETISCHE ANSÄTZE DER DIDAKTIK(einzelne Aktionen von Lehrern und Schülern), die methodischen Modelle(Modellvorstellungen, wie sie in <strong>der</strong> didaktischen Theorie verbreitet sind) und <strong>der</strong>Prinzipienkanon (die Orientierung an bekannten didaktischen Prinzipien)• MedienIm Berliner Modell von Heimann sind Medien das erste Mal ein eigenesStrukturelement. Medienentscheidungen sind somit nicht nur von Inhalt undMethoden abhängig. Durch die gegenseitige Interpendenz kann nach diesemModell auch sein, dass Inhalt und Methoden dem Medium angepasst werdenmüssen.Die Bedingungs- und Entscheidungsfaktoren sind hier in einer bestimmten Reihenfolgedargestellt. Diese Reihenfolge muss bei <strong>der</strong> Planung nicht berücksichtigt werden. Bei<strong>der</strong> Planung kann mit jedem Feld begonnen werden, da sich alle Faktorenwechselseitig beeinflussen.2.4.3 Konstruktivistische <strong>Didaktik</strong>Die Konstruktivistische <strong>Didaktik</strong> versteht das Lernen als einen Prozess <strong>der</strong>Selbstorganisation des Wissens. Die radikalen Thesen konstruktivistischen Denkenswerden jedoch zu praktikablen Handlungsanweisungen für den Unterricht abgemil<strong>der</strong>t.Aus konstruktivistischer Sicht wird Lernen als ein aktiver Prozess angesehen, bei demdas Wissen nicht angeeignet, son<strong>der</strong>n vom Individuum selbst konstruiert wird. NeuesWissen wird an die vorhandenen individuellen Konstrukte angepasst o<strong>der</strong> bestehendeKonstrukte werden erweitert.Es kann nicht von einem einzigen Verfahren ausgegangen werden, welches <strong>der</strong>Lehrende verfolgen muss, um dem Lernenden etwas beizubringen. Eher muss <strong>der</strong>Lernvorgang an die einzelnen Lernenden angepasst werden. Der Lehrende kann dasWissen nicht vermitteln, son<strong>der</strong>n nur die Lernenden auf ihrem Weg begleiten undversuchen ihnen die nötigen Mittel und Methoden zur Verfügung zu stellen.Der Kern eines am Konstruktivismus ausgerichteten Denkens ist [Gud03, S113]:Lernen ist nicht machbar, nur anregbar.Lernen kann nur je<strong>der</strong> für sich, den Lernprozess muss je<strong>der</strong> für sich vollziehen.• Es wird ein subjektives Wissen gestaltet und eine eigene Wirklichkeit entsteht.Kritik an <strong>der</strong> konstruktivistischen <strong>Didaktik</strong> ist, dass psychologische Überlegungen keineeigenständige <strong>Didaktik</strong> begründen können. Zudem fehlen Überlegungen über dieZielsetzungen menschlichen Lernens und die Legitimation didaktischen Handelns.Für die konstruktivistische <strong>Didaktik</strong> gibt es verschiedene Ansätze, jedoch hat keinerdieser Ansätze die Bedeutung wie die Modelle <strong>der</strong> traditionellen <strong>Didaktik</strong> erreicht.Die wichtigsten Ansätze sind:• <strong>Didaktik</strong> <strong>der</strong> Lernumgebungen (Mandl u.a.)• <strong>Didaktik</strong> <strong>der</strong> Lernwelten (Kösel)• <strong>Didaktik</strong> <strong>der</strong> Konstruktionen (Reich37


2.GRUNDLAGEN38


3 BedarfsanalyseZiel <strong>der</strong> Planung des Seminars ist es ein Weiterbildungsangebot für Trainer zuentwickeln, das den Schwerpunkt auf methodisch didaktischen Bereich legt und sichsomit von vorhandenen Angeboten unterscheidet. Für die Festlegung <strong>der</strong> Lernziele istes sinnvoll, sowohl die artikulierbaren, als auch die nicht artikulierbarenQualifikationsbedarfe zu berücksichtigen. Die artikulierbaren Qualifikationsbedarfe(Kap. 2.1.4) werden im Punkt 3 über einen Evaluierungsbogen ermittelt. Die nichtartikulierbaren Bedarfe werden im Punkt 4 über einen Abgleich <strong>der</strong> vorhandenenKompetenzen mit den notwendigen Qualifikationen <strong>der</strong> Trainer ermittelt.3.1 Vorstellung <strong>der</strong> FirmaDie Firma AddOn ist ein Systemhaus, das 1995 gegründet wurde und heute 100Mitarbeiter an 6 verschiedenen Nie<strong>der</strong>lassungen beschäftigt. Sie beschreibt sich alsSystemhaus, das technologische Innovationen für ihre Kunden schnell, sicher,umfassend und wirtschaftlich nutzbar macht. Es werden Technologie-Dienstleistungenin <strong>der</strong> Planung, Realisierung und Optimierung komplexer Software- Infrastruktur-Lösungen angeboten. Im Vor<strong>der</strong>grund steht hierbei das Umfeld von• Mircosoft Enterprise ServicesMicrosoft Gold Certified Data Management SolutionsMicrosoft Gold Certified Partner Information WorkerMicrosoft Gold Certified Partner Security SolutionsMicrosoft Gold Certified Partner Advanced Infrastucture SolutionsMicrosoft Gold Certified Partner Network Infrastructure SolutionsMicrosoft Gold Certified Partner Learning Solutions• Unix/Linux- PlattformenRedhat Certified Trainingspartner• SAP Net-Weaverweltweite Hardware-Zertifizierung für SAP auf Windows-Plattformen• VirtualisierungstechnikenVMware Authorized Taining CenterVMware Authorized ConsultantHierbei werden sämtliche Dienstleistungen über Beratung, KonzeptionProgrammierung, Implementierung, Test, Betrieb, Support und Training angeboten.Im Bereich Training wird zu den verschiedenen Themen ein umfangreichesSeminarprogramm angeboten.An 3 Standorten sind autorisierte Testcenter vorhanden, an denen die Prüfungenonline durchgeführt werden können. Hier müssen praxisorientierte Aufgaben ineinem Multiple-Choice Verfahren beantwortet werden.41


3 Bedarfsanalyse3.2 KursangebotDie Firma AddOn bietet ein umfangreiches Kursangebot. Dieses umfasst dieThemengebiete Microsoft, SAP, VMWare und Linux. Daneben wird noch eineXPertSeries angeboten sowie Seminare für IT - Softskills. Insgesamt werden über 100verschiedene Kurse an 5 Standorten in Deutschland und <strong>der</strong> Schweiz angeboten. Alslizensierter Partner für die verschiedenen Produkte werden für jede Programmversiondie darauf abgestimmten Kurse angeboten. Zum Beispiel gibt es, entsprechend demMicrosoft Official Curriculum, einen Kurs für Installing, Configuring & AdministeringMicrosoft Windows XP Professional und einen eigenen Kurs für Installing, Configuring &Administering Microsoft Vista Operating System.Die Kurse werden entsprechend den Kundenwünsche in unterschiedlichenTrainingsformen angeboten:• Classic TrainingDas Classic Training ist die klassische Seminarform, bei denen Trainer durchintensive und persönliche Betreuung, verbunden mit Übungsphasen das Wissenvermitteln.• Customized PricesCustomized Prices beinhaltet auch die klassische Seminarform. Je früher dieKurse aus dem Microsoft Official Curriculum gebucht werden, umso günstiger ist<strong>der</strong> Kurspreis• Training in a boxDiese Kurse sind darauf ausgerichtet, dass sich die Teilnehmer vorherselbstständig vorbereiten. Dadurch kann die Abwesenheit am Arbeitsplatzverringert werden und die Seminare können kostenreduziert angeboten werden.• Seminare mit GarantieBei Microsoft- und VM-Ware Kursen kann <strong>der</strong> Kurs kostenlos innerhalb von 6Monaten ein zweites Mal besucht werden, falls dies erfor<strong>der</strong>lich sein sollte.• Training BundlesFür bestimmte ausgewählte Produkte wurden Seminar-Pakete erstellt, die dasnotwendige Wissen für bestimmte Aufgabenstellungen vermitteln. Ein BundleAngebot ist z.B. Updating your Skills from Exchange Server 2003 to ExchangeServer 2007 und Microsoft Exchange Server 2007. Diese Bundle Angebote sindgegenüber den Einzelkursen günstiger.• Xpert SeriesDie XpertSerie richtet sich an erfahrene Administratoren, Consultants undSystemverantwortliche. Dies sind spezielle Praxis-Workshops, in denenweiterführende Einblicke in beson<strong>der</strong>s schwierige Problemstellungen aufgezeigtwerden, o<strong>der</strong> verschiedene Lösungsmöglichkeiten für spezielleAufgabenstellungen kennen gelernt werden.Durch das umfassende Kursangebot und die vielfältigen Seminarformen kann für dieverschiedensten Kundenwünsche das passende Weiterbildungsangebot gefunden42


3..2 KURSANGEBOTwerden, wenn es um die Planung, Weiterentwicklung und den Betrieb von mo<strong>der</strong>nenSoftware- Infrastrukturlösungen geht.3.3 Feststellung des QualifizierungsbedarfesFür die Festlegung des Qualifizierungsbedarfes wurden nicht formalisierte Gesprächemit Verantwortlichen <strong>der</strong> Firma AddOn geführt. Um alle Qualifizierungsbedarfe zuerkennen, die artikulierbaren und die nicht direkt artikulierbaren, (siehe 2.1.4) wurdenverschiedene Kurse <strong>der</strong> Firma AddOn besucht.Es wurde ein Evaluierungsbogen entwickelt, um anhand objektiver Merkmaleunterschiedliche Kurse nach vergleichbaren Kriterien beurteilen zu können. Durchdiesen Evaluierungsbogen soll <strong>der</strong> Qualifizierungsbedarf <strong>der</strong> Kursleiter <strong>der</strong> FirmaAddON ermittelt werden. Mittels des zu planenden Seminars soll dieserQualifizierungsbedarf geschlossen werden, um zukünftige Kurse iminformationstechnischen Bereich mit noch größerer Kundenzufriedenheitdurchzuführen.3.3.1 Vorgehensweise zur Entwicklung des EvaluierungsbogensNach Schelten [Sch04] müssen in <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung für Erwachsene inbeson<strong>der</strong>em Maße die Grundsätze guten Unterrichts berücksichtigt werden. Grundlagewar daher für die Entwicklung des Evaluierungsbogens das Buch von Hilpert Meyer:Merkmale guten Unterrichts [Hil05], sowie Beurteilungsbögen von Unterrichtsbeobachtungen.Da sowohl im Unterricht als auch in den Seminaren <strong>der</strong> Aufbau vonFähigkeiten im Mittelpunkt steht, wurden diese Grundsätze von Hilpert Meyer hierverwendet.Der Schwerpunkt bei dem Evaluierungsbogen wurde auf die methodischen unddidaktischen Gesichtspunkte gelegt, da hier von <strong>der</strong> Aufgabenstellung her auch bereitsein vager Schulungsbedarf artikuliert wurde. Da für eine Bewertung jedoch auch diepersonellen und sozialen Kompetenzen <strong>der</strong> Kursleiter eine Rolle spielen und indirektsicher auch mit einfließen, wurden diese auch im Evaluierungsbogen berücksichtigt.Mit dem Evaluierungsbogen sollten die Kursleiter und auch <strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong>Seminarplanung die Kurse bewerten. Aufgrund von Vorgesprächen, hatte sichherausgestellt, dass verschiedene Begriffe nicht mit denselben Bedeutungen verwendetwurden. Hier wurde z.B. die Verwendung unterschiedlicher Medien, mit dem Gebrauchunterschiedlichen Methoden gleich gesetzt. Bei <strong>der</strong> Formulierung desEvaluierungsbogens wurde daher, wenn möglich, auf den Gebrauch pädagogischerFachwörter verzichtet, da die Kenntnis <strong>der</strong> Begriffe nicht voraus gesetzt werden konnte.43


3 Bedarfsanalyse3.3.2 Aufbau des EvaluierungsbogensAbbildung 9: Aufbau EvaluierungsbogenSeminarleitung1. Seminarleitung ++ + 0 - -- k.BRegelsystem (Pause, Handy) explizites Arbeitsbündnis, verbindlicheAbsprache über Leistungen und Erwartungeneffekt. Lernzeit (Pünktlichkeit, Leerlauf)Abbildung 10: Evalierungsbogen SeminarleitungIn den USA wird für „Klare Strukturierung“ oft <strong>der</strong> Begriff „classroom management“verwendet. In dessen Anlehnung wurde hier <strong>der</strong> Begriff Seminarleitung gewählt.Beobachtbare Indikatoren hierfür sind nach Hilpert, Meyer das Einhalten von Regelnund das Einhalten von Pausen [Hil05].In einer Studie von Wang, Haertel und Walberg (1993), zitiert nach [Hem97]) wurdenachgewiesen, dass neben den kognitiven Kompetenzen <strong>der</strong> Schüler dieKlassenführung durch den Lehrer den höchsten Einfluss auf den Lernerfolg hat.Daher wurden hierfür als beobachtbare Unterpunkte gewählt: Vorhandensein eines RegelsystemsWurden am Anfang des Seminars Absprachen getroffen über Leistungen undErwartungen, als ein Arbeitsbündnis? Genauso wichtig sind aber auchAbsprachen über den Gebrauch des Handys, Pausenplanung, Pünktlichkeit,bzw. was den Teilnehmern in dem Seminar wichtig ist. Hoher Anteil effektiver LernzeitBeobachtbar ist hier das Definieren und die Kontrolle des Einhaltens vonPausenzeiten. Wenn <strong>der</strong> Seminarleiter sagt, dass eine kurze Pause gemachtwird, kann dies individuell zwischen 2 und 10 Minuten aufgefasst werden. ZuLernzeitverlust kann es auch durch ungenaue Aufgabenstellungen o<strong>der</strong> weniginformierende Einstiege kommen.44


3..3 FESTLEGUNG DES QUALIFIZIERUNGSBEDARFESUnterrichtsklimaHier wird das Vorhandensein eines lernför<strong>der</strong>lichen Klimas bewertet:Definition lernför<strong>der</strong>liches Klima nach Hilpert Meyer:Ein lernför<strong>der</strong>liches Klima bezeichnet eine Unterrichtsatmosphäre, die gekennzeichnetist durch:• gegenseitigen Respekt,• verlässlich eingehaltene Regeln• gemeinsam geteilte Verantwortung• Gerechtigkeit des Lehrers gegenüber jedem Einzelnen und dem Lernverbandinsgesamt• und Fürsorge des Lehrers für die Schüler und <strong>der</strong> Schüler untereinan<strong>der</strong>Motivierung3. Motivierung ++ + 0 - -- k.BEinbringen von Erfahrungen (Ideen, Beiträge werden aufgenommen)Hoher Auffor<strong>der</strong>ungscharakter Aufgabenstellung abwechslungsreich undanschaulichMotivierende Unterstützung wenn Aufgabe nicht sofort lösbar, selbstständigeFehlersuche)Abbildung 11: Evaluierungsbogen MotivierungWichtig für einen Lernerfolg ist das Vorhandensein von Motivation. Da dieErwachsenenbildung meist freiwillig erfolgt, kann man von einer hohen intrinsischenMotivation zum Lernen ausgehen. Da aber das Lernen im Seminar auch mitAnstrengung verbunden ist o<strong>der</strong> Lösungen nicht sofort gefunden werden, muss immerwie<strong>der</strong> vom Kursleiter auch extrinsisch motiviert werden. Hierfür wurden folgendeBeobachtungspunkte festgelegt:• Einbringen von ErfahrungenDie Beiträge und Ideen <strong>der</strong> Kursteilnehmer werden aufgenommen.Schon bei den Römern galt: prodesse et delectare, d.h. was nutzt und erfreut,motiviert. Gerade in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung ist es wichtig, dass die vorhandeneErfahrung mit eingebracht werden kann.• Hoher Auffor<strong>der</strong>ungscharakter <strong>der</strong> ArbeitsaufträgeDie Aufgabenstellung <strong>der</strong> verschiedenen Übungen soll abwechslungsreich undanschaulich sein.• Motivierende UnterstützungWenn eine Aufgabe von einem Kursteilnehmer nicht sofort gelöst werden kann,sollte er bei <strong>der</strong> selbstständigen Fehlersuche unterstützt werden. So ist noch einErfolgserlebnis vorhanden, das ihn motiviert die folgenden Aufgaben zu lösen.Ein Vorzeigen <strong>der</strong> Lösung hat hier nicht den gleichen Effekt.45


3 BedarfsanalyseStrukturiertheit4. Strukturiertheit ++ + 0 - -- k.BLerninhalt knüpft an bisher Erlerntes anKlare Strukturierung von InformationenProbleme werden klar dargestelltLösungen werden klar dargestelltAufgabenstellungen Arbeitsblätter präzise formuliertAbstimmung von Instruktionen (Mündlicher Arbeitsauftrag, Visualisierung undArbeitsblätter gut abgestimmt)Verdeutlichung von Lernzielen (Stoff wird zu Beginn so eingeführt dass <strong>der</strong>erwartete Lernertrag deutlich wird)Abgrenzung von Unterrichtsphasen (Aufgabenstellung, Lehrerinput; Stillarbeit,Klassengespräch)Abbildung 12: Evaluierungsbogen Strukturiertheit• Lerninhalt knüpft an bisher Erlerntes anUm dies zu erkennen, muss nach den Vorkenntnissen <strong>der</strong> Kursteilnehmergefragt werden. Zudem müssen die Lerninhalte aufeinan<strong>der</strong> Seminareaufeinan<strong>der</strong> abgestimmt sein.• Klare Strukturierung von InformationenDie Probleme müssen vom Kursleiter klar dargestellt werden, nur wenn einProblem erkennbar ist, kann hierfür auch eine Lösung gefunden werden. Diegefundenen Lösungen <strong>der</strong> Teilnehmer werden besprochen und dieverschiedenen Lösungswege aufgezeigt.• Aufgabenstellungen in Arbeitsblättern sind präzise formuliertDie Aufgabenstellungen in den Arbeitsblättern sind eindeutig formuliert undvollständig. Ein Nachfragen <strong>der</strong> Seminarteilnehmer ist nicht erfor<strong>der</strong>lich.• Abstimmung von InstruktionenDer schriftliche Arbeitsauftrag aus den Seminarunterlagen stimmt mit denmündlichen Arbeitsauftrag überein. Für die Teilnehmer sollte während <strong>der</strong>Bearbeitung <strong>der</strong> Arbeitsauftrag visualisiert werden.• Verdeutlichung von LernzielenBei <strong>der</strong> Vermittlung <strong>der</strong> Seminarinhalte sollte verdeutlicht werden, welcheLernziele man damit erreichen möchte.• Abgrenzung von UnterrichtsphasenDie verschiedenen Unterrichtsphasen, wie Präsentation, Diskussion, Bearbeitungeines Arbeitsauftrages sollten klar abgegrenzt werden, damit für die Teilnehmereindeutig ist, war von ihnen erwartet wird.46


3..3 FESTLEGUNG DES QUALIFIZIERUNGSBEDARFESZielorientierung5. Zielorientierung ++ + 0 - -- k.BThematisierung <strong>der</strong> LernzieleAufzeigen fachlicher/überfachlicher ZieleUnterricht baut zusammenhängendes/vernetztes Wissen aufAbbildung 13: Evaluierungsbogen ZielorientierungLernwi<strong>der</strong>stände bei Erwachsenen sind nicht mit einer abnehmenden Lernfähigkeit zuerklären, son<strong>der</strong>n die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit <strong>der</strong> Lernanfor<strong>der</strong>ungen sindnicht einsichtig. (siehe Kap. 2.3.1) Es ist daher wichtig die einzelnen Lernziele undLerninhalte abzustimmen und zu erklären.Thematisierung <strong>der</strong> LernzieleLernziele des Kurses sollten am Seminarbeginn vom Kursleiter mit den Teilnehmerfestgelegt werden und bereits erreichte Lernziele aufgezeigt werden.Aufzeigen fachlicher, überfachlicher ZieleBei <strong>der</strong> Vermittlung <strong>der</strong> Lerninhalte sollte begründet werden, welche fachlichen o<strong>der</strong>überfachlichen Ziele damit erreicht werden. So kann die Bedeutsamkeit <strong>der</strong> Lerninhaltevermittelt werden.Unterricht baut zusammenhängendes/vernetztes Wissen aufDie Kursteilnehmer kommen mit ihren individuellen Vorkenntnissen <strong>der</strong> DV-Systeme indiese Kurse. Da die Kurse oft sehr produktspezifisch aufgebaut sind, sollten dieseneuen Kenntnisse, im Sinne einer konstruktivistischen Bildung mit dem alten Wissenvernetzt werden. Der Kursleiter kann dies unterstützen, in dem er Ähnlichkeiten o<strong>der</strong>Zusammenhänge zwischen verschieden Produkten o<strong>der</strong> Versionen aufzeigt.Individuelle Unterstützung6. Individuelle Unterstützung ++ + 0 - -- k.BKursleiter gibt HilfestellungSelbstreflexion des Lernprozesses (Metakognition) Lernertrag bilanzieren undzusammenfassen, Verbalisieren von Schwierigkeiten, Reflexion des Vorgehens,Unterschiedliche Aufgabenstellungen (Motivierung)Fehler werden konstruktiv genutztDifferenzierung bei Lernzeit und AufgabenFragetechniken (Aktivierende o<strong>der</strong> diagnostische Fragen)Abbildung 14: Evaluierungsbogen Individuelle Unterstützung47


3 Bedarfsanalyse• Kursleiter gibt HilfestellungDer Kursleiter beobachtet bei praktischen Aufgaben die Teilnehmer, erkenntLernschwierigkeiten und unterstützt individuell bei <strong>der</strong> Problemlösung.• Selbstreflexion des Lernprozesses (Metakognititon)Die Kursteilnehmer bilanzieren den Lernertrag und fassen ihn zusammen.Schwierigkeiten bei <strong>der</strong> Problemlösung werden verbalisiert und reflektiert.Gerade in <strong>der</strong> Informationstechnik gibt es oft verschiedeneLösungsmöglichkeiten, so dass ein Reflektieren einen hohen Lernertrag bringt.• Unterschiedliche Aufgabenstellungen (Motivierung)Die Kursteilnehmer kommen von verschiedenen Firmen mit unterschiedlichenSchwerpunkten. Durch unterschiedliche Aufgabenstellungen, die an <strong>der</strong>beruflichen Praxis orientiert sind, z.B. spezifische Netzwerkumgebungen, kannein höheres Interesse an <strong>der</strong> Lösung geweckt werden.• Fehler werden konstruktiv genutztBei auftretenden Fehlern werden diese nicht nur durch den Kursleiter behoben,son<strong>der</strong>n es wird die Fehlerursache reflektiert. Die Ursache kann z. B bei <strong>der</strong>Installation von Betriebssystemen in einem Arbeitsschritt liegen, <strong>der</strong> keinenZusammenhang mit <strong>der</strong> unmittelbaren Aufgabe hat. Wenn es sinnvoll ist, werdendiese Zusammenhänge <strong>der</strong> Fehlerursachen auch <strong>der</strong> gesamten Gruppeerläutert.• Differenzierung bei Lernzeit und AufgabenAufgrund <strong>der</strong> persönlichen Kenntnisse und individuellenProblembewältigungsstrategien erhalten die Kursteilnehmer verschiedeneAufgaben o<strong>der</strong> unterschiedliche Lernzeiten.• FragetechnikenDurch aktivierende o<strong>der</strong> diagnostische Fragen werden die Kursteilnehmer zurKommunikation angeregt o<strong>der</strong> individuell bei <strong>der</strong> Lösungssuche unterstützt.Selbstständiges Lernen7. Selbstständiges Lernen ++ + 0 - -- k.BAnregung zur Reflexion und Verbesserung <strong>der</strong> LernstrategieOrientierung an SeminarteilnehmerSchülermitbestimmung (Themen und Inhalte können mitbestimmt werden)Verwendung von Schülerbeiträgen (Gedanken werden aufgenommen)Selbststeuerung des Lernprozesses (Schüler bearbeiten Themen ofteigenständig o<strong>der</strong> in kleinen Gruppen)Schülerpräsentation (erarbeitete Beiträge ausführlich darzustellen)Abbildung 15: Evaluierungsbogen Selbstständiges Lernen48


3..3 FESTLEGUNG DES QUALIFIZIERUNGSBEDARFESIn <strong>der</strong> Informationstechnik gibt es eine sehr kurze Halbwertszeit des Wissens. Für denberuflichen Alltag ist es daher notwendig sich auch selbstständig neue Informationen zubeschaffen und auszuwerten. Es ist daher sinnvoll die Kompetenz zum selbstständigenLernen zu för<strong>der</strong>n.• Anregung zur Reflexion und Verbesserung <strong>der</strong> LernstrategieGerade Erwachsene verfügen oft über unzureichende Lernstrategien. DasEntwickeln und Verbessern eigener Lernstrategien soll unterstützt werden.• Orientierung an SeminarteilnehmerTeilnehmermitbestimmungThemen und Inhalte eines Seminars können innerhalb eines sinnvollen Rahmensvon den Kursteilnehmern mitbestimmt werden.Verwendung von Beiträgen <strong>der</strong> KursteilnehmerErfahrungen und/o<strong>der</strong> Kenntnisse <strong>der</strong> Kursteilnehmer werden aufgenommen undfür den Seminarverlauf verwendet• Selbststeuerung des LernprozessesDie Kursteilnehmer bearbeiten Themen oft eigenständig o<strong>der</strong> in kleinen Gruppen.• Präsentationen <strong>der</strong> KursteilnehmerDie Arbeitsergebnisse können vor <strong>der</strong> Gruppe präsentiert und erläutert werden undwerden gemeinsam diskutiert.Variabilität <strong>der</strong> Unterrichtsformen8. Variabilität <strong>der</strong> Unterrichtsformen ++ + 0 - -- k.Bversch. Methodische VorgehensweisenUnterrichtsmethoden werden enspr. VariertFachspez. Arbeitsweisen kommen zur AnwendungPhasen koopoerativen Lernens/Arbeiten im TeamAbbildung 16: Evaluierungsbogen Variabilität <strong>der</strong> Unterichtsformen• Verschiedene methodische VorgehensweisenIm Seminarverlauf werden unterschiedliche Unterrichtsmethoden eingesetzt, umeine Variation des Seminarverlaufs zu erreichen.• Methoden werden entsprechend variiertDie Methoden werden so eingesetzt, dass sie die vorhandenen Lernzieleunterstützen und unterschiedliche Lehr- Lern- Arrangements gestaltet werden.• Fachspezifische Arbeitsweisen kommen zur AnwendungIm Seminar sollten dieselben Methoden verwendet werden, wie sie auch imberuflichen Alltag gebräuchlich sind.49


3 Bedarfsanalyse• Phasen kooperativen Lernens/Arbeitens im TeamVerschiedene empirische Untersuchungen haben nachgewiesen, dass durchkooperative Lernformen im Team eine sehr hohe Effektivität des Lernens erreichtwerden kann.Lernerfolgssicherung9.Lernerfolgssicherung++ + 0 - -- k.BAufgaben entspr. Anfor<strong>der</strong>ungsniveauWissen wird in unterschl. Zusammenhängen angewendetPhasen des Wie<strong>der</strong>holen und ÜbensErreichen <strong>der</strong> Lernziele wird überprüft/ Feed back gebenAufgaben werden besprochen/zusammengefasstAbbildung 17:Evaluierungsbogen Lernerfolgssicherung• Aufgaben entsprechen Anfor<strong>der</strong>ungsniveauDie Übungsaufgaben sollten so formuliert sein, dass sie von <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong>Teilnehmer ohne Probleme gelöst werden können.• Wissen wird in unterschiedlichen Zusammenhängen angewendetDurch ein Anwenden des Wissens in unterschiedlichen Zusammenhängen entstehtein vernetztes Wissen. Dieses verbessert den Transfer in benachbarte WissenundKönnensgebiete.• Phasen des Wie<strong>der</strong>holens und Übens• Erreichen <strong>der</strong> Lernziele wird überprüft/ Feed back• Aufgaben werden besprochen und zusammengefasstVorbereitete Umgebung, Seminarraum10. Vorbereitete Umgebung Seminarraum ++ + 0 - -- k.BFunktionsecken, Vortrag, Gespräch, ÜbenRuhe- und RückzugsräumeFreiräumegute MedienRaumregie unterschiedl. Standort Lehrer Mo<strong>der</strong>ation, VortragAbbildung 18: Evaluierungsbogen Vorbereitete Umgebung50


3..3 FESTLEGUNG DES QUALIFIZIERUNGSBEDARFES• FunktionseckenIn dem Seminarraum stehen verschiedene Funktionsecken zur Verfügung. FürDiskussionen sollten die Gesprächspartner sich direkt ansehen können. BeiPartnerarbeiten sollten die Tische und Computer so aufgestellt sein, dassGespräche möglich sind.• Ruhe und RückzugsräumeFür Erholungspausen stehen geeignete Ruhe und Rückzugsräume zur Verfügung• FreiräumeWährend <strong>der</strong> Übungsphasen gibt es Freiräume in denen das eigene Lerntemposelbst bestimmt werden kann und es gibt Möglichkeiten auf die Inhalte desSeminars Einfluss zu nehmen.• MedienDie Medien sind so gestaltet, dass sie im Seminarraum von allen Plätzen guterkennbar sind. Gerade Beamer sind oft so eingestellt, dass die Schrift von denhinteren Plätzen nicht mehr erkennbar ist.• RaumregieDer Trainer des Seminars verwendet die unterschiedlichen Funktionsecken desRaumes. Er wechselt im Seminar den Standort und geht auch auf die Teilnehmerzu.BewertungsskalaFür jedes Kriterium gibt es eine fünfteilige Bewertungsskala:++ + 0 - - - kBAbbildung 19: BewertungsskalaHier konnte jedes Merkmal zwischen ++ (als sehr häufig zutreffend) und - - (für dasSeminar nicht zutreffend) bewertet werden. Zusätzlich ist ein Feld kB vorhanden.Dieses wird vom Beobachter angekreuzt, wenn aus seiner Sicht <strong>der</strong> Punkt o<strong>der</strong>Unterpunkt keine Bedeutung (kB) für den Kursverlauf hat.3.3.3 DatenerhebungFür eine Analyse konnten verschiedene Veranstaltungen bei <strong>der</strong> Firma AddOn besuchtwerden. Hierbei handelte es sich um 4 Seminare zu unterschiedlichen Themen und mitverschiedenen Zielgruppen, sowie eine Informationsveranstaltung. Die Auswahl <strong>der</strong>Seminare erfolgte durch die Firma AddOn, so dass eine möglichst repräsentativeBandbreite an Seminaren und Trainer beobachtet werden konnte.Bei dieser Informationsveranstaltung mit einer sehr großen Teilnehmeranzahl stand diereine Informationsvermittlung und nicht ein Kompetenzzuwachs im Vor<strong>der</strong>grund, sodass diese Veranstaltung nicht zur Analyse mit herangezogen wurde.51


3 Bedarfsanalyse1.Seminar: XpertSeries- Migration2. Seminar: VMware3.Seminar: XpertSeries - Systemadministration4.Seminar: Microsoft VistaDie Kurse wurden für den Zeitraum von 2 Tagen als Teilnehmer beobachtet. DieKursleiter wurden am Anfang über das Ziel und den Ablauf <strong>der</strong> Beobachtung informiert.Der Evaluierungsbogen wurde den Trainern im Verlauf des ersten Tagesausgehändigt, um die Vorgehensweise transparent zu machen. So konntenUnsicherheiten bei den Trainern, ob es sich um eine Leistungskontrolle handelt,vermieden werden. Gleichzeitig konnte so kurzfristig die methodisch, didaktischePlanung des Seminars nicht mehr verän<strong>der</strong>t werden.Nach den zwei Tagen wurde <strong>der</strong> Verlauf des Kurses anhand <strong>der</strong> Kriterien desEvaluierungsbogens bewertet. Auch die Kursleiter wurden gebeten, anhand desselbenEvaluierungsbogens den abgehaltenen Kurs zu bewerten.Dem Leiter <strong>der</strong> Seminarplanung wurde <strong>der</strong>selbe Evaluierungsbogen vorgelegt um zuermitteln, in wie weit die einzelnen Punkte für einen guten Kurs als wichtig erachtetwerden.52


3..3 FESTLEGUNG DES QUALIFIZIERUNGSBEDARFESHierdurch erhält man verschiedene Sichtweisen über die Kurse von AddOn:• Bewertung durch Beobachter• Bewertung aus Sicht des Trainers• Bewertung aus Sicht <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> Seminarplanung (Wunsch)Für eine Bedarfsermittlung in <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung sind die Ansprüche desAbnehmers zu berücksichtigen. (siehe auch Eigler, Jechle, Kolb, Winter S.569). AlsAnsprüche des Abnehmers wird hier die Sichtweise des Leiters <strong>der</strong> Seminarplanung <strong>der</strong>Firma AddOn gewertet, welche Bewertung bei einem Seminar mit demEvaluierungsbogen optimal wäre.3.3.4 AuswertungFür die Auswertung wurde die vorhandene Bewertungsskala wie folgt quantifiziert.++ + 0 - -- kBGewichtung: 5 4 3 2 1 0Abbildung 20: Gewichtung BewertungsskalaFür die 10 verschiedenen Kriterien bei jedem Evaluierungsbogen wurde ein Wert ausden Unterpunkten nach folgendem Schema berechnet:Abbildung 21: WerberechnungBeispiel Wertberechnung:Gewichtung 4Gewichtung +3Gewichtung +3=10Wert Motivierung: 10 / 3 = 3,33Anschließend wurde für die 4 beobachteten Kurse die Werte für jedes Kriteriumgegenübergestellt und für jedes Kriterium ein Mittelwert berechnet. Bei <strong>der</strong>Beobachtung wurde für jeden Punkt und Unterpunkt eine Bewertung durchgeführt, sodass <strong>der</strong> rechnerische Durchschnitt bei dem Wert 3 liegt. ((5+4+3+2+1) / 5 = 3)53


3 BedarfsanalyseSeminar1 Seminar 2 Seminar 3 Seminar 4 Mittelwert1. Seminarleitung 3 3 3,5 3,5 3,252. Unterrichtsklima 4 4 4 4 43. Motivierung 3,33 3 3,33 3 3,174. Strukturiertheit 3,43 2,29 3,14 3,57 3,115. Zielorientierung 3 2,33 3,33 2 2,676. Individuelle Unterstützung 2,83 2,67 2,17 2,17 2,467. Selbstständiges Lernen 2,8 2,2 2,6 2,2 2,458. Variabilität <strong>der</strong> Unterrichtsformen 3 2,5 2,75 2,5 2,699. Lernerfolgssicherung 3,4 2,6 2,8 2,2 2,7510. Vorbereitete Umgebung 4,2 3,8 4,2 2,8 3,75Tabelle 2 :Evaluierungsbogen Werte BeobachtungDen höchsten Mittelwert mit einer Bewertung von 4 hat durchgehend bei allen Kursendas Unterrichtsklima, gefolgt von <strong>der</strong> vorbereiteten Umgebung. Hier ist auch die größteDifferenz zwischen Einzelwerten <strong>der</strong> Kurse. Ursache ist hierfür ein Kurs, indemhauptsächlich mit Vortragstechniken und Präsentation gearbeitet wurde. Allerdings wardie Auflösung des Bildschirms so ungünstig, dass die gezeigten Seiten über denBeamer in den letzten Reihen nicht mehr gelesen werden konnten. Hierüber gab eskeine Beschwerden, entwe<strong>der</strong> waren die Teilnehmer dies schon gewohnt o<strong>der</strong> dasVorgetragene wurde als nicht interessant eingestuft, so dass an den gezeigten Seitenkein Interesse vorhanden war.Die gleiche Berechnung wurde für die Selbstbewertung <strong>der</strong> Kurse durch die Trainerdurchgeführt. Hiervon standen nur die Evaluationsbögen von 3 Seminaren zurVerfügung. Die Trainer hatten die Möglichkeit anzukreuzen, dass aus ihrer Sicht einUnterpunkt für den Erfolg des Kurses keine Bedeutung hat (siehe oben). Dieser Punktwurde mit 0 gewichtet, wurde aber bei <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Werte gezählt.Seminar1 Seminar 2 Seminar 3 Mittelwert1. Seminarleitung 2 3,5 4 3,172. Unterrichtsklima 4 4 4 43. Motivierung 2,3 3 4 3,114. Strukturiertheit 3,3 3 2,86 3,055. Zielorientierung 2 3,67 3,33 3,006. Individuelle Unterstützung 2,3 3,33 2,67 2,787. Selbstständiges Lernen 2,2 3,2 2,2 2,538. Variabilität <strong>der</strong> Unterrichtsformen 2 2,5 2,25 2,259. Lernerfolgssicherung 2,4 3,4 2,8 2,8710. Vorbereitete Umgebung 1 3,6 2,4 2,33Tabelle 3: Evaluierungsbogen Werte Trainer54


3..3 FESTLEGUNG DES QUALIFIZIERUNGSBEDARFESAuch hier ist <strong>der</strong> höchste Wert wie<strong>der</strong> beim Unterrichtsklima mit dem gleichen Wert 4wie bei <strong>der</strong> Beobachtung. Die Unterschiede bei den einzelnen Kriterien sind hierwesentlich höher. Dies kann auf unterschiedliche Ursachen zurückgeführt werden:Die Trainer- Evaluierungsbogen wurden von unterschiedlichen Personen ausgefüllt, diejeweils ihre eigene subjektive Sicht auf die unterschiedlichen Punkte haben. Dieswurde aber bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Seminare beabsichtigt.Die Trainer hatten die Möglichkeit ein Merkmal als nicht bedeutsam für denSeminarablauf einzustufen. Da dieses Merkmal dann mit <strong>der</strong> Gewichtung „0“berücksichtigt wurde, erniedrigte sich <strong>der</strong> Wert für das Kriterium.Folgende Punkte wurden von den Trainern als unbedeutend für den Unterrichtserfolgeingestuft (siehe Anhang Auswertung Evaluierungsbogen):Kriterium 4: Strukturiertheit:Verdeutlichung von LernzielenAbgrenzung von UnterrichtsphasenKriterium 6: Individuelle UnterstützungFehler werden konstruktiv genutztKriterium 7: Selbstständiges LernenSelbststeuerung des LernprozessesSchülerpräsentationenKriterium 8: Variabilität <strong>der</strong> UnterrichtsformenPhasen kooperativen Lernens /Arbeiten im Team (2 mal)Als nächstes wurde untersucht, ob die Selbsteinschätzung <strong>der</strong> Trainer mit <strong>der</strong>Beobachtung aus den Kursen übereinstimmt. Hierfür wurden in einer Graphik, dieWerte jedes Kriteriums aus <strong>der</strong> Beobachtung mit den Werten aus <strong>der</strong> Trainerbewertunggegenübergestellt.Abbildung 22:Vergleich Trainerbewertung- Beobachtung55


3 BedarfsanalyseAus <strong>der</strong> Graphik lässt sich erkennen, dass die Bewertung <strong>der</strong> Trainer sich weitgehendmit den Werten aus <strong>der</strong> Beobachtung deckt. Größere Differenzen gab es nur bei demPunkt vorbereitete Umgebung/Seminarraum.Über eine vorbereitete Umgebung als Qualitätsmerkmal von Unterricht gibt esunterschiedliche Meinungen. Bei Jank/Meyer [Jan02, S.102], die sich auf eine Studievon Scheerens (1992) beziehen, ist kein Einfluss vorhanden. Hilpert und Meyervertreten jedoch durchaus die Auffassung, dass hier ein Einfluss vorhanden ist[Hil05,S.120]. Im Rahmen dieser Arbeit wird dieser Punkt jedoch nicht näher untersucht.Da die Selbsteinschätzung <strong>der</strong> Trainer sich mit den Werten bei <strong>der</strong> Beobachtung, außerbei dem nicht so relevanten Punkt 10 nahezu überdeckt, werden für die weiterenÜberlegungen die Werte aus <strong>der</strong> Beobachtung übernommen.Um Ansatzpunkte zu finden, wie in <strong>der</strong> geplanten Schulung eine Qualifizierung erfolgensoll, wird nun <strong>der</strong> Blickwinkel <strong>der</strong> Firma mit einbezogen. Von dem Evaluierungsbogen,den <strong>der</strong> Leiter Seminarplanung ausgefüllt hat, wird für jedes Kriterium <strong>der</strong> Wertberechnet. Diese Werte sind die Soll – Werte, da sie die Gewichtung zeigen, die einKriterium aus Firmensicht bei einem gelungenen Seminar haben soll. Der Ist- Wert ist<strong>der</strong> erreichte Durchschnittswert bei den Merkmalen aus <strong>der</strong> Beobachtung bei denSeminaren. Von diesen beiden Werten wird die Differenz genommen. Je höher dieseDifferenz ist, umso größer ist in dem Bereich <strong>der</strong> Handlungsbedarf.Soll Ist Differenz1. Seminarleitung 4,5 3,3 1,22. Unterrichtsklima 5 4 13. Motivierung 4,3 3,2 1,14. Strukturiertheit 4,1 3,1 15. Zielorientierung 4,6 2,7 1,96. Individuelle Unterstützung 3,8 2,5 1,37. Selbstständiges Lernen 4,2 2,5 1,78. Variabilität <strong>der</strong> Unterrichtsformen 5 2,7 2,39. Lernerfolgssicherung 4,2 2,9 1,310. Vorbereitete Umgebung 3 4 -1Tabelle 4 Vergleich Soll – Ist WerteDer Istwert wird hierbei als die Kompetenz betrachtet, die die Trainer für die Ausübungihrer Tätigkeit besitzen. Der Sollwert, als die Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ungen, die vomArbeitgeber an die Position gefor<strong>der</strong>t werden. Die Differenz ist ein Maß für denvorhandenen, artikulierbaren Qualifikationsbedarf <strong>der</strong> Mitarbeiter (Kap 2.1.4). DieserBedarf bei den einzelnen Merkmalen wurde in <strong>der</strong> folgenden Abbildung graphischdargestellt:56


3..3 FESTLEGUNG DES QUALIFIZIERUNGSBEDARFESDifferenz Soll- Ist2,52,2521,751,51,2510,750,50,2508 5 7 6 9 1 3 2 4MerkmalAbbildung 23Graphik Soll-IST -WerteAus <strong>der</strong> Graphik ist gut zu erkennen, dass die Differenzen in den einzelnen Merkmalenunterschiedlich sind. Der größte Unterschied mit einem Wert von 2,3 liegt bei demMerkmal 8: Variabilität <strong>der</strong> Unterrichtsformen. An zweiter Stelle mit einer Differenz von1,9 folgt das Merkmal 5: Zielorientierung. Als nächstes folgt das Merkmal 7:Selbstständiges Lernen mit einem Abstand von 0,2 Wertpunkten57


.58


4 Konzeption des TrainerseminarsFür die Planung des Seminars nach objektiven Kriterien muss ein geeignetesdidaktisches Modell ausgewählt werden. Mit dieser Planungsgrundlage werden dieermittelten Gesichtspunkte für die Durchführung des Seminars realisiert.Groblernziele für das Seminar sind die Handlungsbedarfe, die über denEvaluierungsbogen (Kap 3) festgestellt wurden. Von <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung wirdgefor<strong>der</strong>t, neben kurzfristigem Wissen, wie es in Bedienerschulungen zu vermittelt wird,auch Wissen mit höherer Reichweite zu vermitteln. Nur dadurch können dienotwendigen Schlüsselqualifikationen durch die Kursteilnehmer erlernt werden, die fürdie Erreichung von beruflicher Handlungskompetenz, als oberstes Leitziel beruflicherBildung ist es sinnvoll sind. Neben <strong>der</strong> Vermittlung von Wissen für ein bestimmtesSystem wäre es aus dieser Sicht auch sinnvoll, Wissen zu vermitteln, dass fürverschiedene informatische Systeme gültig ist.4.1 Auswahl des didaktischen ModellsFür die Planung des Seminars stehen verschiedene didaktische Modelle zur Verfügungwie sie in Kap 2.4 dargestellt sind.Das vorrangige Ziel des bildungstheoretischen Ansatzes ist die Allgemeinbildung. Überdie geeignete Auswahl <strong>der</strong> Inhalte sollen die Denkprozesse geför<strong>der</strong>t werden und soBildung ermöglichen. In den Seminaren <strong>der</strong> Firma AddOn sind die Inhalte durch dieZertifizierungsprüfungen und durch die Hersteller <strong>der</strong> Software oft vorgegeben. Somitist das bildungstheoretische Modell weniger für die Planung des Seminars für dieTrainer <strong>der</strong> Firma AddOn geeignet, da hier nicht über die Auswahl <strong>der</strong> Inhalteentschieden werden kann.Die Kritik von Peterßen [Pet01, S.127] an <strong>der</strong> konstruktivistischen <strong>Didaktik</strong> ist, dass diesnur psychologische Überlegungen sind und hierüber keine Legitimation didaktischenHandelns erfolgt. Die Gedanken über pragmatisches, konstruktivistisches Lernen sindwesentlich für die Aneignung von intelligentem Wissen, Wissen das auch angewendetwerden kann. Peterßen schreibt dazu:Für am wirksamsten hielt ich, wenn die Einsichten <strong>der</strong> psychologischkonstruktivistischenBemühungen um Aufhellung optimaler Organisation vonLernprozessen – um die optimale Gestaltung von Lernumgebungen – vor allem in diebisherige lerntheoretische <strong>Didaktik</strong> Eingang fänden.[Pet01, S.127]Diese Auffassung von Peterßen wird übernommen und das Seminar wird nicht nacheinem konstruktivistischen Modell geplant. Jedoch werden konstruktivistischeGedanken bei <strong>der</strong> Planung berücksichtigt.Das Berliner Modell ist nach Riedel [Rie04] eine Theorie, die für die Unterrichtsplanungund Vorbereitung geeignet ist, jedoch nicht zu unmittelbaren Handeln auffor<strong>der</strong>t. Nach59


4 KONZEPTION DES TRAINERSEMINARSdiesem Modell kann ein Lernerfolg durch gezielte Berücksichtigung <strong>der</strong>Voraussetzungen und Planung <strong>der</strong> Entscheidungsfel<strong>der</strong> beeinflusst werden. Einweiterer Vorteil des Berliner Modells ist, dass es nicht nur zur Planung des Unterrichts,son<strong>der</strong>n auch zur Analyse von Unterricht geeignet ist [Pet01, S.57]. Zudem ist dieselerntheoretische <strong>Didaktik</strong> mit dem Berliner Modell --- von Heimann so dargestellt --- eineoffen angelegte <strong>Didaktik</strong>, in die lernpsychologische Erkenntnisse aufgenommen werdenkönnen. Somit ist das Berliner Modell auch geeignet, konstruktivistische Lerntheorienund die pädagogisch- psychologischen Erkenntnisse über das Lernen Erwachsener(siehe Kapitel 2.3.2) zu integrieren4.2 Lernziele aus dem EvaluierungsbogenBei dem Ausfüllen des Evaluierungsbogens wurde von den Trainern bei <strong>der</strong>Selbstbeurteilung des Seminars bei folgenden Punkten „kB“ angekreuzt. Dies kann sointerpretiert werden, das aus ihrer Sicht die folgenden Merkmale von Unterricht keineBedeutung auf einen Kurserfolg haben.Punkt 4: StrukturiertheitPunkt 6: Individuelle UnterstützungPunkt 7: Selbstständiges LernenPunkt 8: Variabilität <strong>der</strong> UnterrichtsformenPunkt 9: LernerfolgssicherungPunkt 10: Vorbereitete UmgebungSeminarraum• Verdeutlichung von Lernzielen• Abgrenzung von Unterrichtsphasen• Fehler werden konstruktiv genutzt• Selbstständigkeit des Lernprozesses• Schülerpräsentationen• Phasen kooperativen Lernens (2x)• Aufgaben entsprechenAnfor<strong>der</strong>ungsniveau• RaumregieTabelle 5: Lernziele mit Bewertung k.B. aus EvaluierungsbogenIn verschiedenen Untersuchungen zum Beispiel bei Walberg [Wal88] o<strong>der</strong> bei Frey[Fre98] ist die Wirksamkeit dieser Merkmale auf den Unterrichtserfolg bereits bewiesenworden. In <strong>der</strong> Planung des Seminars wird berücksichtigt, dass die Trainer Kenntnisseüber die Wichtigkeit <strong>der</strong> Merkmale und damit über die Einflussfaktoren für gutenUnterricht erhalten.Die meisten Werte für die aus dem Fragebogen ermittelten Kriterien schwanken um denMittelwert mit Ausnahme des Kriteriums Unterrichtsklima. In <strong>der</strong> Aufgabenstellung warfür die Durchführung des Seminars ein Zeitansatz von 2 Arbeitstagen festgelegt. Indiesem Zeitrahmen ist eine umfassende didaktische und methodische Ausbildung nichtmöglich. Die Planung des Seminars könnte in dem Spielraum zwischen den folgendendidaktischen unterschiedlichen Varianten erfolgen.60


4.2 LERNZIELE AUS DEM EVALUIERUNGSBOGENEine Variante wäre die Vermittlung <strong>der</strong> didaktischen und methodischen Kenntnissedurch eine traditionelle Informationsveranstaltung. Auf diese Weise könnte eine großeMenge kognitiven Wissens vermittelt werden. Die praktischen Probleme bei dieserUnterrichtsmethode, wie die Entstehung von trägem Wissen, sind bei Reinmann-Rothmeier und Mandl beschrieben [Rot97, S.363]. Die Trainer würden zwar dasnotwendige didaktische und methodische Wissen erwerben, könnten es aber in ihremberuflichen Alltag nur schwer umsetzen.Die an<strong>der</strong>e Alternative wäre, sich wenige Schwerpunkte exemplarisch heraus zusuchen und diese Inhalte handlungsorientiert zu vermitteln. So haben die Kursleiterdie Möglichkeit selbstständig und eigenaktiv am Lernprozess teilzunehmen. Vorteilwäre, dass die vermittelten Inhalte nicht nur als Wissen vorhanden sind, son<strong>der</strong>n mitden Methoden auch schon selbstständig gearbeitet werden kann. Hierdurch kann einaktives Anwenden und Verstehen des Wissens, <strong>der</strong> Fertigkeiten und Fähigkeitengewährleistet werden. Da das Wissen über aktiv handelnde Problemlöseversucheerworben wird, ist hier ein höherer Zeitansatz als bei einem Vortrag erfor<strong>der</strong>lich.Vorausetzung für handlungsorientierten Unterricht ist nach Riedl auch, dass dieLernenden über die entsprechenden Methoden und Lerntechniken verfügen. Wenn diesauf Grund <strong>der</strong> bisherigen Lernerfahrungen nicht <strong>der</strong> Fall ist, müssen sie in kleinenSchritten auf diese Unterrichtsform vorbereitet werden [Rie04].Aus den vorangegangenen Überlegungen heraus ist für die Planung des Seminarskeine <strong>der</strong> oben genannten Alternativen passend und es muss hierfür ein Mittelweggefunden werden.Bei dem Evaluierungsbogen sind alle Kriterien in etwa um den Mittelwert, außer beidem Punkt Unterrichtsklima. Somit sind aus pädagogischer Sicht alle diese Kriteriengeeignet, die Kompetenzen <strong>der</strong> Kursleiter aufzubauen.Als Ansatzpunkt für die Auswahl <strong>der</strong> Lernziele wurde daher die Sicht <strong>der</strong> Firma AddOn,als Abnehmer des Seminars, gewählt. In Punkt 3.3 4 wurde ermittelt, wo aus Sicht <strong>der</strong>Firma AddOn die größten Handlungsbedarfe vorhanden sind. Bei demEvaluierungsbogen sind alle Kriterien in etwa um den Mittelwert, außer bei dem PunktUnterrichtsklima. Somit sind aus pädagogischer Sicht alle diese Kriterien geeignet, dieKompetenzen <strong>der</strong> Kursleiter aufzubauen. Die drei Merkmale mit <strong>der</strong> höchsten Differenzbei Soll-Ist Analyse werden daher als Schwerpunkte für die Lernziele des Seminarsausgewählt.Abbildung 24: Priorisierung Kriterien61


4 KONZEPTION DES TRAINERSEMINARSNach Durchführung des Seminars sollen die Trainer die Kompetenzen haben, ihreKurse zielorientierter durchzuführen, die Teilnehmer zu selbstständigen Lernenanzuleiten und ihre Unterrichtsformen variabel zu gestalten.4.3 Auswahl eines fachwissenschaftlichen SchwerpunktesLeitziel für die berufliche Bildung ist die Vermittlung von beruflicherHandlungskompetenz. Dieses kann erreicht werden, wenn nicht nur Wissen mitgeringer Reichweite vermittelt wird, son<strong>der</strong>n auch Wissen, welches den Kriterien <strong>der</strong>Allgemeinbildung entspricht. Für das Trainerseminar wird ein fachlicher Lerninhaltausgewählt, mit dem die Seminarteilnehmer für verschiedene PersonengruppenUnterrichtseinheiten planen und Lernmaterialien aufbereiten, in denen auch Wissen mithöherer Reichweite weiter gegeben wird.4.3.1 Didaktische Auswahl des LerninhaltesDie meisten Kurse <strong>der</strong> Firma AddOn vermitteln direkt o<strong>der</strong> indirekt Wissen überBetriebssysteme. Sowohl Microsoft als auch VM Ware haben offizielle Kursunterlagen,die dem Curriculum angepasst sind und von allen Trainingspartnern bei den Kursenweltweit in <strong>der</strong> jeweiligen Übersetzung eingesetzt werden.Fundamentale Kategorien <strong>der</strong> <strong>Informatik</strong> sind nach Baumann (1998) Information,System, Modell und Programm. Auch bei Hubwieser [Hub07] werden die BegriffeInformation und System als grundlegend betrachtet. Betriebsysteme würden hier unterdie Kategorie System einzuordnen sein.Als Lerninhalt soll in das Seminar aufgenommen werden, wie die die Grundlagen,Prinzipien und Aufgaben eines Betriebssystems vermittelt werden können.Für die Auswahl von Lerninhalten gibt es die von Brunner [Bru60] entwickelten Kriterien:Horizontalkriterium:Dieses Kriterium besagt, dass es in vielen Bereichen beobachtbar und anwendbar seinmuss. Ein Betriebssystem befindet sich in allen Computern, vonEchtzeitbetriebssystemen auf Prozessrechnern, über PC bis zu Betriebssystemen aufGroßrechenanlagen,VertikalkriteriumDieses Kriterium besagt, dass ein zentrales Konzept auf verschiedenenAusbildungsstufen vermittelbar sein muss. In den folgenden Kapiteln wird gezeigt, wiedas Thema Betriebssysteme in den verschiedenen Bereichen vermittelt wird.ZeitkriteriumDieses Kriterium besagt, dass das Konzept über einen längeren Zeitraum deutlichwahrnehmbar sein muss und hier auch relevant ist. Betriebssysteme waren schon aufden ersten Rechenanlagen vorhanden und werden auch heute noch ständigweiterentwickelt.62


4.3 AUSWAHL EINES FACHWISSENSCHAFTLICHEN SCHWERPUNKTESSinnkriteriumDieses Kriterium besagt, dass ein Bezug zur Sprache und Denken des Alltagsvorhanden sein soll. Betriebssysteme sind, wie <strong>der</strong> Name bereits sagt, ein System.Systeme kommen in vielen Lebenswelten vor, z.B. Schulsystem, Ausbildungssystem,Wahlsystem usw. Alle Systeme bestehen aus verschiedenen Komponenten, dieuntereinan<strong>der</strong> in Verbindung stehen.Als Lerninhalt soll in das Seminar aufgenommen werden, wie die die Grundlagen,Prinzipien und Aufgaben eines Betriebssystems vermittelt werden können. DieserLerninhalt wird gewählt, um zu zeigen, wie in den Kursen Wissen mit höhererReichweite exemplarisch integriert werden kann.Für den Kurs wird verglichen, wie in den verschiedenen Lernumgebungen, wieUniversität, Schule, Berufsschule und in einem Kurs über Microsoft Vista bei AddOn dieThematik Betriebssysteme eingeführt wird.4.3.2 Thema Betriebssysteme in allgemeinbildenden SchulenIn Bayern kommt <strong>der</strong> Begriff Betriebssystem im Lehrplan des neuen G8 nur im FachWirtschaftsinformatik <strong>der</strong> wirtschaftswissenschaftlichen Ausrichtung vor.[ISBG8]. In <strong>der</strong>Jahrgangsstufe 8 erlernen sie innerhalb <strong>der</strong> Grundlagen <strong>der</strong> Wirtschaftsinformatikfolgende InhalteWIn 8.1.1 Informationstechnologien im Unternehmen (ca. 10 Std.)In einer ersten Begegnung mit dem neuen Fach Wirtschaftsinformatik gewinnen dieSchüler einen Überblick über technische Strukturen mo<strong>der</strong>nerInformationsverarbeitungssysteme im Unternehmen und die unterschiedlichen Arten vonSoftware. Darüberhinaus lernen sie Anwendungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Tabellenkalkulationkennen.• Bausteine <strong>der</strong> Hardware; systematischer Überblick über Arten <strong>der</strong> Software,u. a. Betriebssystem, Standardsoftware, Anwen<strong>der</strong>software• grundlegendes Arbeiten mit einer Tabellenkalkulation• Vernetzung <strong>der</strong> Rechner zu internen und externen Systemen: Arten <strong>der</strong> Vernetzung,Struktur, Topologie[ISBG8]Im Wahlpflichtfach <strong>Informatik</strong> <strong>der</strong> Klassenstufe 12, das von Schülern des mathematischnaturwissenschaftlichenGymnasium besucht werden kann, werden Funktionen vonBetriebssystemen durchgenommen. Anhand von Simulationssoftware werdenausgewählte Transport, Rechen und Steuerbefehle und Zustandsübergänge <strong>der</strong>Registermaschine als Wirkung von Befehlen veranschaulicht.[In an<strong>der</strong>en Zweigen des Gymnasiums werden über das Thema keine Kenntnissevermittelt. Es kann daher nicht davon ausgegangen werden, dass Teilnehmer inberuflichen Weiterbildungen, die keine IT- Ausbildung abgeschlossen haben, bereitsgrundlegende Kenntnisse über Betriebssysteme besitzen.63


4 KONZEPTION DES TRAINERSEMINARSIn Bayern wird in <strong>der</strong> Realschule im Fach Informationstechnologie in dem Grundmodul:Prinzipien <strong>der</strong> Datenverarbeitung, die Aufgaben eines Betriebssystems enthalten. Zieldes Moduls ist, dass die Schüler Einblicke in die grundlegenden Funktionen von HardundSoftware erhalten In dem selben Modul wird auch das EVA-Prinzip und <strong>der</strong>Rechneraufbau nach dem von-Neumann Prinzip erläutert.In an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n wie z.B. Baden Württemberg wird gefor<strong>der</strong>t, dass Schüler anallgemein bildenden Schulen die Möglichkeit erhalten den europäischenComputerführerschein ECDL zu erwerben. Beim ECDL gehört das ThemaBetriebssysteme zu den Grundmodulen, die bestanden werden müssen um denComputerführerschein zu erhalten. Betriebssysteme werden hier bei den Grundlagen<strong>der</strong> Informationstechnologie, dem Rechneraufbau, behandelt:Für das Modul Betriebsysteme sind folgende Lernziele beschriebenDer Kandidat soll:• Die Hauptfunktionen eines Betriebssystems verwenden können. Dies schließt ein, dass erwichtige Einstellungen vornehmen und die Hilfe verwenden kann.• Effizient auf dem Desktop/Schreibtisch und innerhalb einer grafischen Benutzeroberflächenavigieren können.• Die wichtigsten Konzepte <strong>der</strong> Dateiverwaltung kennen und in <strong>der</strong> Lage sein, Dateien undOrdner so zu organisieren, dass man sie schnell und einfach wie<strong>der</strong> findet.• Hilfsprogramme (Utility Software) verwenden können, um große Dateien zu komprimierenund extrahieren, sowie Anti-Viren-Software einsetzen können, um den Computer vor Virenzu schützen.• Zeigen, dass er in <strong>der</strong> Lage ist, einfache Textverarbeitungs- und Druckmöglichkeiten desBetriebssystems zu nutzen.[DLGI08]Im Internet sind unter <strong>der</strong> DLGI Übungsfragen eingestellt, die dem Niveau <strong>der</strong>Prüfungsfragen entsprechen: Hier einige Beispiele:Welche Endung gibt an, dass es sich um ein ausführbares Programm handelt?○ exe ○ pdf○ doc ○ htmlWie können sie den Rechner ordnungsgemäß herunterfahren?○ über die Taskleiste ○ über den Explorer○ über das Start- Menü ○ über die SystemsteuerungInnerhalb <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> lassen sich in dem Bereich Betriebssysteme noch keineeinheitlichen Lernziele feststellen.4.3.3 Thematik Betriebssysteme im Beruf FachinformatikerIn dem Ausbildungsberuf Fachinformatiker wird die Thematik Betriebssysteme imLernfeld einfache IT- Systeme behandelt. Für das gesamte Lernfeld sind 10064


4.3 AUSWAHL EINES FACHWISSENSCHAFTLICHEN SCHWERPUNKTESUnterrichtsstunden vorgesehen. Die Zielformulierung lautet im Rahmenlehrplan fürFachinformatiker wie folgt:Die Schülerinnen und Schüler sollen einzelne IT- Systeme in Einzel- bzw. Teamarbeit füreinen Auftrag unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Sicherheitsvorschriften planen, Komponentenbegründet auswählen, installieren, konfigurieren, inbetriebnehmen, dokumentieren,präsentieren und handhaben.Dazu sind:• […]• Komponenten <strong>der</strong> Systemsoftware und ihr Zusammenwirken zu beschreiben• Anwendungs- und Systemsoftware zu installieren, zu konfigurieren und zu handhaben.• […]Die Schülerinnen und Schüler sollen Entwicklungstrends von IT-Systemen und – Leitungenkennen sowie soziale Wirkungen beschreiben.[ISBFI]Als Inhalte des Unterrichts werden Systemsoftware und Anwendungssoftware genannt.Offen ist hierbei, welche Betriebssysteme behandelt werden und mit welchemZeitansatz. In den Unterrichtsbüchern, die in den Berufschulen für Fachinformatikereingesetzt werden, z.B. in dem IT-Handbuch, dass auch in <strong>der</strong> Abschlussprüfungverwendet werden kann, und in dem Unterrichtswerk Einfache IT-Systeme, wird <strong>der</strong>Lerninhalt Betriebssysteme zusammen mit einer Rechnerarchitektur eingeführt. AlsUniversalmaschine wird <strong>der</strong> von-Neumann-Rechner durchgenommen. Dies ist heutenoch das Grundprinzip <strong>der</strong> meisten heutigen Rechenanlagen. Er wird beispielhaft fürdie heutigen Rechnersysteme durchgenommenAbbildung 25: von Neumann-Rechnerhttp://www.hki.uni-koeln.deBeim Betriebssystem selbst werden die unterschiedlichen Systeme• Single-User System• Single- Tasking System- Multiuser System- Multi-Tasking System65


4 KONZEPTION DES TRAINERSEMINARS• Single- Prozessor- Multi- Prozessor- Systembeschrieben, sowie die grundlegenden Aufgaben eines Betriebsystems. In den Büchernwerden anschließend die verschiedenen Betriebsysteme von Microsoft angefangen beiMS-DOS bis zu aktuellen Versionen dargestellt, sowie Linux und Unix.4.3.4 Vorlesung Betriebssysteme in <strong>der</strong> TU MünchenBeispielhaft für die Vorgehensweise für das Vermitteln des Lerninhalts Betriebssystemewird das Studium Diplom Berufspädagogik mit Zweitfach Informations- undTelekommunikationstechnik IT gewählt. Hier muss für die Diplomprüfung das FachBetriebssysteme abgelegt werden. Grundlage für die Prüfung ist das BuchBetriebsysteme von Baumgarten und Siegert: Betriebssysteme eine Einführung[Sieg01].Hier werden im Unterschied zu <strong>der</strong> Ausbildung in <strong>der</strong> Berufsschule die Grundkonzepte<strong>der</strong> Betriebssysteme ganz allgemein dargestellt. Es erfolgt nur beispielhaft ein Bezugauf die gängigen Betriebssysteme von Microsoft, Linux o<strong>der</strong> auch Unix.RKRKRK: Rechnerkern ,CPU ZentralprozessorG GGS GSG GGSArbeitsspeicherGGSGSGEA P1EA P2EA P3EA P4EA P5Weitere KomonentenzB. eine UhrArbeitsspeicher = RAM=HauptspeicherEA-Prozessoren EA PGS: GerätesteuerungenUnterbrechungswunschan RechnerkernBus :Abbildung 26. Komponenten <strong>der</strong> Modellmaschine MMObjekte sind bei Betriebssystemen Hardware- o<strong>der</strong> Softwarekomponenten. JedesObjekt ist einem Objekttyp zugeordnet. Für die verschiedenen Objekttypen gibt esOperationen, diese werden bei Betriebssystemen Dienste genannt.Softwarekomponenten können Datenstrukturen o<strong>der</strong> Prozesse sein. Die Prozesse66


4.3 AUSWAHL EINES FACHWISSENSCHAFTLICHEN SCHWERPUNKTESbrauchen für ihre Arbeit Betriebsmittel. Das Betriebssystem erzeugt und löscht dieProzesse, teilt den Prozessen Betriebsmittel zu und synchronisiert den Zugriff auf dieBetriebsmittel. Die Objekte, Hard- und Softwarekomponenten werden über dasBetriebssystem verwaltetKomponenten <strong>der</strong> Modellmaschine:Ein Betriebssystem muss immer mit <strong>der</strong> dazugehörigen Rechenanlage betrachtetwerden. Als Modellmaschine wird hier eine Mehrprozessormaschine gewählt.Als Betriebssystem wird ganz allgemein ein Mehrbenutzer- Mehrprozesssystembetrachtet. Das Betriebssystem unterstützt die gleichzeitige o<strong>der</strong> quasigleichzeitigeAusführung vieler Prozesse mehrerer Benutzer. Einem Benutzer können aber auchmehrere Prozesse gehören. Es sind erhöhte Anfor<strong>der</strong>ungen anBetriebsmittelverwaltung und Sicherheit gegeben, da mehrere Aufgaben gleichzeitigbearbeitet werden können, auch durch mehrere Personen.Anwen<strong>der</strong>Anwen<strong>der</strong>-ProgrammLaufzeit-Personenzur SystemwartungBedienertKommando-InterpreterWartungs-ProgrammeBetriebsystemkern und SystemprozesseRechenanlageAbbildung 27: Schichtenmodell für RechnersystemeDas Betriebssystem ist das Bindeglied zwischen Hardware und Benutzerprozessen EinProzess ist <strong>der</strong> Ablauf eines Programms, wenn er durch das Betriebssystem verwaltetwird. In den Benutzerprozessen laufen Anwen<strong>der</strong>programme ab. Diese setzen auf demLaufzeitsystem und dem Kommando-Interpreter auf.Aufgaben des Betriebssystems:• Verwalter <strong>der</strong> Hardwarekomponenten• Komfortable Programmierumgebung:Dem Benutzer wird durch das Betriebssystem ein virtueller Rechner mit wesentlichkomplexeren, aber auch komfortableren Objekten bereitgestellt.• Bereitstellung von Datenobjekten, z.B. Dateien• Bereitstellung von Diensten,Diese sind stark unterschiedlich für verschiedene Systeme, daher auchSchnittstellenproblematiken• Prozessverwalter• Kommunikationsmedium67


4 KONZEPTION DES TRAINERSEMINARS• Messung von Rechenleistung4.3.5 Kurs Microsoft Vista bei AddOnDer grundlegende Kurs über das Betriebssystem Microsoft Vista richtet sich an IT-Spezialisten, die über ein Jahr Berufserfahrung verfügen. Als Vorkenntnisse wir<strong>der</strong>wartet:• dass sie im Gerätemanager von Microsoft nach nicht unterstützten Geräten suchenkönnen,• wissen, dass eine gültige IP- Adresse erfor<strong>der</strong>lich ist• Unterschied zwischen Domänenbenutzerkonten und lokalen Benutzerkonten,Benutzerprofilen und Gruppenmitgliedschaften kennen• Servern lokale Ressourcen zuordnen können,• Ausführen von Befehlen über DOS- Eingabeauffor<strong>der</strong>ung• Erfahrungen im Überprüfen von BIOS Einstellungen.Kenntnisse über die grundlegenden Funktionen und Aufgaben eines Betriebssystemssind nicht gefor<strong>der</strong>t und werden auch über diesen Kurs nicht vermittelt.Als Lernziele sind hier genannt das Installieren von Microsoft Vista, das Aktualisierenauf Windows Vista Ultimate Edition. Nach diesem Kurs können Systemeinstellungennach <strong>der</strong> Installation, die grundlegenden Netzwerkfunktionen, die erweitertenNetzwerkfunktionen, die Sicherheit <strong>der</strong> Benutzerkonten, die Netzwerksicherheit, und <strong>der</strong>Internet Explorer konfiguriert werden.In <strong>der</strong> ersten Lektion werden die unterschiedlichen Features für die verschiedenenEditionen vorgestellt. Die Unterschiede <strong>der</strong> verschiedenen Editionen müssen für dieMicrosoft Prüfung bekannt sein und werden dort auch abgefragt. Als nächstes werdendie Unterschiede zwischen Neuinstallation, Upgrade und Migration erläutert und welcheHilfsmittel hierfür zur Verfügung stehen. Bevor die erste Übung durchgeführt wird, wirdnoch das Installieren und Konfigurieren von Windows- Vista Treibern erläutert. Hierbeiwird auch erklärt, dass Gerätetreiber die Interaktion von Betriebssystem mit Hardwareermöglichen. In <strong>der</strong> Übung werden die Hardwareanfor<strong>der</strong>ungen für Vista bei einerbestehende Rechnerarchitektur überprüft, anschließend wird Vista installiert und dieGerätetreiber konfiguriert.Für alle weiteren Unterrichtseinheiten erfolgt dieselbe Vorgehensweise. Erst wird <strong>der</strong>Lerninhalt in einem Power-Point Vortrag dargestellt, die Vorgehensweise wird über eineSimulation am PC demonstriert und anschließend bearbeiten die Teilnehmer einzelnund eigenständig die Aufgabe. Die Vermittlung <strong>der</strong> Lerninhalte erfolgt sehranwendundungsbezogen auf ein System. Grundlegen allgemeine Kenntnisse überBetriebsysteme und die dazu notwendigen Rechensysteme werden nicht vermittelt.68


4.3 AUSWAHL EINES FACHWISSENSCHAFTLICHEN SCHWERPUNKTES4.3.6 Realisierung des Themas Betriebssysteme im SeminarDas Thema Betriebssysteme wird in den verschiedenen Lernumgebungen sehrunterschiedlich eingeführt. Die didaktische Kompetenz eines Lehrenden besteht auchdarin, die Lernumgebung so zu gestalten, dass sie auf den Lernort, demLerngegenstand und die Lernenden abgestimmt sind.Im Seminar sollen die Teilnehmer in Gruppen eine Lerneinheit für die Einführung vonBetriebssystemen für unterschiedliche Lernumgebungen auf unterschiedlichenAnfor<strong>der</strong>ungsniveaus entwickeln. Es werden drei verschiedene Aufgabenstellungenbearbeitet:• Allgemeiner Ansatz:Anfor<strong>der</strong>ungsniveau: UniversitätUnterlagen sind die Arbeitsmaterialien für Betriebssysteme aus dem akademischenBereich• Anwendungsorientierter Ansatz:Anfor<strong>der</strong>ungsniveau: Berufliche WeiterbildungAnhand eines konkreten Systems sollen die allgemeingültigenBetriebssysteme aufgezeigt werden.Ansätze für• Anwen<strong>der</strong>orientierter Ansatz:Anfor<strong>der</strong>ungsniveau: AllgemeinwissenWelches Wissen sollten Anwen<strong>der</strong> von Computern erhalten, damit sie einVerständnis mit dem Umgang von Rechner und Betriebssystem entwickeln können?Die Unterrichtseinheit soll anhand des Berliner Modells geplant werden. Die einzelnenGruppen müssen für ihre jeweiligen Aufgabenstellungen auch die Voraussetzungenfestlegen, die die Teilnehmer <strong>der</strong> zu planenden Lerneinheit haben sollen.Anschließend müssen die Lernziele, Lerninhalte, die eingesetzten Methoden undMedien geplant werden, so dass die definierten Ziele erreicht werden. Dieunterschiedlichen Entscheidungsfel<strong>der</strong> werden hierbei unabhängig voneinan<strong>der</strong> inSpezialistengruppen definiert.Nachdem jede Gruppe ihre erarbeitete Lerneinheit präsentiert hat, wird gemeinsamdiskutiert und erarbeitet, welche Lernziele und Lerninhalte für die verschiedenenVoraussetzungen geeignet sind.Ziel ist es, dass die Trainer <strong>der</strong> Firma AddOn auf Grund des in dem Seminar selbsterlernten Wissens erkennen, dass für verschiedene Zielgruppen eine Vermittlung vonproduktbezogenen Wissen nicht ausreichend ist, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Seminarleiter auchfolgende Aufgaben hat:Lerninhalte mit allgemeiner Bedeutung zu vermittelnLernziele definieren, die zu einer beruflichen Handlungskompetenz o<strong>der</strong>Allgemeinbildung führenMethoden einsetzen, die konstruktivistisches Lernen unterstützenMedien vielfältig zu verwenden, nicht nur zur Präsentation, son<strong>der</strong>n auch zumProblemlösen, zur Informationsverarbeitung usw.69


4 KONZEPTION DES TRAINERSEMINARSIm Seminar werden keine fertigen Konzepte angeboten, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Seminarleiter hatdie neue Rolle eines Lehrenden als Berater und Coach, <strong>der</strong> die Lernenden unterstütztdas Wissen das sie erlernen möchten auch anzueignen. Die Lösungen werden von denTeilnehmern gemeinsam im Seminar erarbeitet, so dass hier nicht nur träges Wissenerzeugt wird.4.4 Interdependenz <strong>der</strong> Kurse AddOn - TrainerseminarBei <strong>der</strong> Planung des Seminars nach dem Berliner Modell sind auf Grund <strong>der</strong>Aufgabenstellung, dass ein Seminar für Trainer im IT- Bereich geplant werden soll,zwei Ebenen bei den Entscheidungsfel<strong>der</strong>n zu berücksichtigen:MethodeLernzieleMedienLerninhalteMetaebeneKurse AddOnMethodeLernzieleMedienLerninhalteTrainerebeneAbbildung 28: Metaebene Seminarplanung Metaebene Kurse AddOn:In <strong>der</strong> Meta-Ebene werden die Zusammenhänge betrachtet, wie die Kurse <strong>der</strong>Firma AddOn <strong>der</strong>zeit durchgeführt werden. Hier wird in <strong>der</strong> Bedarfsanalyse inKapitel 3 untersucht, wie in den exemplarisch besuchten Kurse <strong>der</strong> Unterrichtabläuft. Über die Evaluation wurden die Verän<strong>der</strong>ungspotentiale ermittelt, um dieKurse erfolgreicher zu gestalten. Die Trainer sollen durch das zu planendeSeminar die Kompetenz erhalten ihre eigenen Kurse zu reflektieren, indem siedie Zusammenhänge bei Planungsentscheidungen in ihren eigenen Kursenverstehen. Durch ein bewusstes didaktisches Handeln sollen sie die Kompetenzerhalten, die berufliche Handlungskompetenz ihrer Kunden zu steigern. Trainerebene:In dieser ist die Ebene wird das Seminar geplant. Für die Planungen spielen diesoziokulturellen und anthropogenen Vorrausetzungen eine Rolle. Zusätzlich istfür die Planung des Seminars zu berücksichtigen, was in den einzelnenEntscheidungsfel<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Metaebene <strong>der</strong> Kurse AddOn geän<strong>der</strong>t werden soll.Zudem soll als Leitziel auch die berufliche Handlungskompetenz <strong>der</strong> Trainererhöht werden.70


4.4 INTERDEPENDENZ DER KURSE ADDON - TRAINERSEMINARHandlungen, die in einer <strong>der</strong> beiden Ebenen ausgeführt werden, haben Auswirkung aufdie an<strong>der</strong>e Ebene. Für die Planung müssen nicht nur die Interdependenzen zwischenden Entscheidungsfel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Trainerebene berücksichtigt werden, son<strong>der</strong>n auch nochdie Interdependenzen <strong>der</strong> Entscheidungsfel<strong>der</strong> <strong>der</strong> Metaebene auf die Trainerebene.Lernziele:Ziel in <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung ist die Erhöhung <strong>der</strong> beruflichenHandlungskompetenz (siehe Kapitel 2.1.2). Dieses vorhandene Lernziel in <strong>der</strong>Metaebene bedingt, dass die Trainer im Seminar die notwendigen Qualifikationenerhalten, ihre Kurse so zu planen, dass die berufliche Handlungskompetenz und dieMethodenkompetenz <strong>der</strong> Kursteilnehmer erhöht werden. Dies kann z.B. erreichtwerden, indem in den Kursen auch grundlegendes Wissen vermittelt wird, das denKriterien einer informatischen Allgemeinbildung entspricht. Durch die Verwendung <strong>der</strong>geeigneten didaktischen Methoden können die Trainer die verschiedenen sozialeno<strong>der</strong> personalen Kompetenzen, wie zum Beispiel Problemlösekompetenz, Teamarbeit,Kommunikation, <strong>der</strong> Teilnehmer erhöhen.Methoden:Im Seminar für die Trainer sollen verschiedene Methoden vermittelt werden. Es ist einerkannter Handlungsbedarf aus <strong>der</strong> Metaebene <strong>der</strong> Kurse AddOn (siehe Kapitel 3.3.4),dass die Variabilität <strong>der</strong> Unterrichtsmethoden erhöht werden muss. Lerninhalt bei demTrainerseminar müssen daher Methoden sein, welche die Trainer bei ihren Kursenverwenden können.Jedoch sind die kognitiven Kenntnisse über neue Methoden sind nicht ausreichend,damit die Trainer sie in den Kursen einsetzen. Die Methoden, die sich für dieDurchführung <strong>der</strong> Kurse bei AddOn (Metaebene) eignen sind auch die Methoden mitdenen im Seminar (Trainerebene) gearbeitet wird.71


4 KONZEPTION DES TRAINERSEMINARSIn den vorhandenen Kursunterlagen sind Aufgabenstellungen enthalten, die von denKursteilnehmern selbstständig ausgeführt werden.Abbildung 29: Mircrosoft Schulungsunterlagen:Installieren und Konfigurieren des Betriebssystems Microsoft VistaDerzeit wird aber die Lösung <strong>der</strong> Aufgaben zuerst von dem Trainer vorgeführt o<strong>der</strong> <strong>der</strong>Lösungsweg als Kochrezept durch die Menüstruktur des Programms vorgegeben.Diese Aufgaben lassen sich mit geringem Aufwand in Leittexte umwandeln, in denendie Teilnehmer <strong>der</strong> Kurse AddOn sich durch geeignete Leitfragen die Lösungen selbsto<strong>der</strong> in Gruppen erarbeiten. Hierdurch können neben dem fachlichen Wissen auchSchlüsselqualifikationen wie Problemlösendes Denken, Teamarbeit geschult werden,die für eine berufliche Handlungskompetenz notwendig sind.Lerninhalte:Schlüsselqualifikationen, die zur einer Verbesserung <strong>der</strong> beruflichenHandlungskompetenz führen, können über Lerninhalte mit größerer Reichweitevermittelt werden (siehe Kapitel 2.1.3). Ein Lerninhalt im Trainerseminar ist, wie miteinem Lerninhalt aus einem Kurs <strong>der</strong> Fa. AddOn auch Inhalte mit größerer Reichweitegeschult werden können. Beispielhaft hierfür ist die Dissertationsarbeit von FrauSieglinde Voß an <strong>der</strong> TU München [Voß06]. Hier wurde ein Unterrichtsmodell für einWeiterbildungsseminar von Sekretärinnen entwickelt, bei dem über die Grundlagen zurTextverarbeitung die objektorientierte Sichtweise mit Objekten, Klassen, Attributen,Attributwerten und Methoden erklärt wurde. Mehr als 50% <strong>der</strong> Teilnehmer bestätigtennach dem Kurs die Akzeptanz <strong>der</strong> Methode. In den Interviews wurde von denTeilnehmern subjektiv bestätigt, dass hierdurch ein besseres Verständnis undProblemlösen erlernt werden konnte.72


4.4 INTERDEPENDENZ DER KURSE ADDON - TRAINERSEMINARMedien:In den Kursen <strong>der</strong> Firma AddOn sind die Inhalte meistens aus dem Bereich <strong>der</strong><strong>Informatik</strong>. Die Lernziele <strong>der</strong> Kurse zu erreichen ist ohne das Medium Computer nichtmöglich. Das Seminar für die Trainer mit dem Schwerpunkt auf den methodischdidaktischenInhalten könnte auch ohne Computer durchgeführt werden. Jedoch wirdauch hier <strong>der</strong> Computer als Medium verwendet, da die Teilnehmer des Seminars denComputer in den vermittelnden Unterrichtsmethoden integrieren sollen. Der Computersoll außer als Präsentationsmedium für den Trainer und für die Eingabe durch dieTeilnehmer auch zur Informationssuche o<strong>der</strong> zur Darstellung von Arbeitsergebnissenverwendet werden.Die Teilnehmerunterlagen <strong>der</strong> Kurse von AddOn sind ein weiteres verwendetesMedium. In ihnen sind neben Erläuterungen auch Übungsaufgaben enthalten. DieseArbeitsmaterialen werden von den jeweiligen Herstellern <strong>der</strong> Produkte ausgegebenund sind übersetzte Versionen <strong>der</strong> amerikanischen Versionen. Hier erhebt sich dieFrage, in wie weit diese amerikanischen Unterlagen bei den vorrausichtlichenVorkenntnissen <strong>der</strong> Teilnehmer sinnvoll eingesetzt werden können. Um dies zu klären,sollte man sich mit <strong>der</strong> beruflichen Ausbildung in den USA und in Deutschlandauseinan<strong>der</strong> setzen.Diese Überlegungen sind auch für die Verwendung <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Medien wichtig. In demSeminar werden nur die Medien eingesetzt, mit denen die Trainer auch in ihren Kursenarbeiten.73


5 Seminarplanung nach dem Berliner ModellFür die Trainer <strong>der</strong> Firma AddOn wird mit den Überlegungen aus dem Kapitel 4 dasdidaktische Seminar geplant. Anhand des ausgewählten Berliner Modells werden dieVorrausetzungen festgehalten und die Entscheidungen in den verschiedenenDimensionen getroffen. Da das Seminar im Rahmen <strong>der</strong> Diplomarbeit nichtdurchgeführt werden kann, können als Folgen nur die erwarteten Verän<strong>der</strong>ungendurch das Seminar beschrieben werden.5.1 Bedingungsfel<strong>der</strong>In den Bedingungsfel<strong>der</strong>n werden die Lehr- und Lernvorrausetzungen von den Trainernund den Teilnehmern eines Seminars angegeben. Das Seminar ist für eineTeilnehmerzahl von ungefähr 12 bis 15 Teilnehmern geplant. Um die Teilnehmer beimLernvorgang gut unterstützen zu können, wären 2 Seminarleiter für die Durchführungideal.5.1.1 Soziokulturelle VoraussetzungenIn den soziokulturellen Voraussetzungen für das Seminar werden diefachwissenschaftlichen und didaktischen Qualifikationen <strong>der</strong> Teilnehmer betrachtet. DieTeilnehmer des Seminars sind alle Trainer bei <strong>der</strong> Firma AddOn.Die Qualifikation ist des Trainers ist so, dass er die notwendigen Kompetenzen besitztum dieses Seminar durchzuführen.Fachwissenschaftliche Qualifikation:Die Trainer <strong>der</strong> Firma AddOn sind zeitgleich auch alle Consultants. So wirdsichergestellt, dass bei den Trainern auch Praxiserfahrung vorhanden ist. Nach demAnfor<strong>der</strong>ungsprofil für die Trainer wird ein naturwissenschaftliches Studium o<strong>der</strong>vergleichbare Qualifikationen vorausgesetzt. Zusätzlich müssen die Trainer eineZertifizierung des entsprechenden Produktbereiches erwerben, indem sie unterrichten .Didaktische Qualifikation:Als Grundlage für die Tätigkeit als Trainer ist ein fünftägiges didaktisches Training fürIT-Trainer. Danach erhalten sie ein Zertifikat als Microsoft Certified Trainer.Seminarziel ist hier das• verstehen von Gruppenprozesse,• können strukturierter und kreativer unterrichten und• aufkommende Konflikte adäquater lösen.75


5. SEMINARPLANUNG NACH DEM BERLINER MODELL[SI101]Um das gefor<strong>der</strong>te Ziel zu erreichen, sind in dem Seminar folgende Inhalte enthalten:• Vermittlung von Kenntnissen über das Lernen Erwachsener• Kommunikation, Rhetorik und Körpersprache, Gesprächsführung• Verwendung von Medien• Mo<strong>der</strong>ationsaufgaben bei Seminarbeginn und die• die Gruppenbildung, Konflikte und Konfliktlösung während eines SeminarsRäumliche Gegebenheiten:Bei <strong>der</strong> Firma AddOn stehen an verschiedenen Standorten Seminarräume zurVerfügung. In ihnen ist die entsprechende Infrastruktur mit Whiteboard, Beamer und PCvorhanden. Vor den Seminarräumen steht eine Kaffeeküche zur Verfügung. In diesersind an jedem Standort Gesprächsecken, durch die Diskussionen unter denTeilnehmern ermöglicht werden. Auf Grund <strong>der</strong> sehr guten Ausstattung wird davonausgegangen, dass die Durchführung des Seminars in den vorhandenenRäumlichkeiten erfolgt.5.1.2 Anthropogene VoraussetzungenDas Seminar ist auf Grund <strong>der</strong> Aufgabenstellung als berufliche Weiterbildung für dieTrainer <strong>der</strong> Firma AddOn konzipiert. Durch die Zugehörigkeit zur selben Firma kennensich die Teilnehmer untereinan<strong>der</strong> weitgehend. Dies kann in <strong>der</strong> Planung <strong>der</strong>Einführungsphase berücksichtigt werden. In <strong>der</strong> Vorstellungsrunde können auchMethoden eingesetzt werden, so dass didaktische Prinzipien wie Kreativität geför<strong>der</strong>twerden und die Teilnehmer sich auch von einer vielleicht bisher unbekannten Seitengegenseitig kennen lernen.Die Lernerfahrungen <strong>der</strong> Trainer beruhen vorwiegend auf einem traditionellenUnterricht, den sie selbst in ihrer schulischen und beruflichen Ausbildung erlebt haben.Didaktische und methodische Kenntnisse für die Wissensvermittlung im IT- Bereich, wiesie in <strong>der</strong> Fachdidaktik vermittelt werden, sind durch die Vorbildung nicht vorhanden.Die Trainer haben bisher, auf Grund <strong>der</strong> bekannten Vorkenntnisse wenig Erfahrung mithandlungsorientiertem Unterricht.Für die Weiterbildungsveranstaltung ist ein Zeitansatz von 2 Tagen vorgegeben. Diesist die Grundlage für die Planung <strong>der</strong> Lernziele und Inhalte. Hier muss eine realistischeEntscheidung getroffen werden, welche Lernziele innerhalb dieses Zeitrahmens erreichtwerden können und welche Inhalte vermittelt werden können.76


4.4 INTERDEPENDENZ DER KURSE ADDON - TRAINERSEMINAR5.2 Entscheidungsfel<strong>der</strong>Die vier Entscheidungsfel<strong>der</strong> sind nach dem Berliner Modell die Lernziele, Lerninhalte,Methoden und Medien. Diese werden hier unabhängig voneinan<strong>der</strong> beschrieben.5.2.1 Formulierung <strong>der</strong> LernzieleIntention= Lernziele• Erhöhung <strong>der</strong> beruflichen Handlungskompetenz• Verständnis für das Lernverhalten Erwachsener• Planen und reflektieren eines Seminars anhand einesdidaktisches Modells• Beherrschen und Auswahl verschiedenerUnterrichtsmethoden• Bereitschaft zum Testen neuer Methoden• Reflexion von Entscheidungsmöglichkeiten für didaktischesHandelnLerninhaltEntscheidungsfel<strong>der</strong>MethodenMedienAbbildung 30: Berliner Modell - LernzieleErhöhung <strong>der</strong> beruflichen HandlungskompetenzZiel <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung ist die Erhöhung <strong>der</strong> beruflichenHandlungskompetenz (Kap 2.3.3 und 2.3.4). Um dies zu erreichen müssen alleKompetenzbereiche wie Fachkompetenz, Sozialkompetenz und Methodenkompetenzgeför<strong>der</strong>t werden. Im Seminar soll die berufliche Handlungskompetenz <strong>der</strong> AddOn-Trainer erhöht werden.Gleichzeitig sollen die Trainer das Wissen, die Fähigkeiten und Fertigkeiten erhalten,die berufliche Handlungskompetenz <strong>der</strong> Kursteilnehmer zu erhöhen. Die AddOn –Trainer können die berufliche Handlungskompetenz ihrer Kursteilnehmer nur erhöhen,wenn neben dem kurzlebigen Wissen, wie z.B. die unterschiedlichen Features <strong>der</strong>Microsoft- Vista Versionen Home und Business. Eine Möglichkeit wäre hiergrundlegendes Wissen über Aufgaben von Betriebssystemen vermittelt werden, sieheKapitel 4.3.5.Zudem sollten über die Fachinhalte auch Schlüsselqualifikationen erworben werden.Die Trainer sollen qualifiziert werden, Lösungen nicht nur aufzuzeigen, son<strong>der</strong>nMöglichkeiten <strong>der</strong> selbstständigen Problemlösung aufzuzeigen. In dem Seminar ActiveDirectory Disaster Recovery ist als Lerninhalt beschrieben, dass die TeilnehmerChecklisten für die Vorgehensweise erhalten. Diese Checklisten könnten aber auch die77


5. SEMINARPLANUNG NACH DEM BERLINER MODELLTeilnehmer selbst erstellen mit Unterstützung des Trainers. Die Trainer wären somitnicht mehr Präsentator, son<strong>der</strong>n Berater [Hub07 S.11]. Das notwendige Wissen wirdnicht mehr vermittelt, son<strong>der</strong>n die Kursteilnehmer könnten die notwendigenKompetenzen selber aufbauen (Kap.2.1.3).Verständnis für das Lernverhalten ErwachsenerDie Lernleistung Erwachsener lässt sich durch verschiedene Aspekte verbessern.Durch Beachtung dieser Aspekte bleiben Erwachsene bis ins hohe Alter lernfähig. Zielist es daher, dass die Trainer ein Verständnis dafür entwickeln, wie sie dasLernvermögen und das Lernverhalten <strong>der</strong> Kursteilnehmer verbessern können.Selbstständiges Lernen ist einer dieser Aspekte. Die Bedeutung des selbstständigenLernens für das Lernen Erwachsener ist in <strong>der</strong> pädagogischen Psychologie (Kap.2.3.2) bekannt. Aus <strong>der</strong> Auswertung des Evaluierungsbogen lässt sich erkennen, dasbeim selbstständige Lernen in den Kursen noch ein Handlungsbedarf (Kap. 3)vorhanden ist. Den Kursteilnehmern wird selbstständiges Lernen in den Kursen <strong>der</strong>zeitnoch eher selten ermöglicht. Die Bildungskommission NRW hat zudem dasselbstständige Lernen als eines <strong>der</strong> Schlüsselqualifikation identifiziert (Kap. 2.1.3)Durch die gezielte Verwendung von Arbeitstechniken, wie selbstständiges Lernen,verbessern sie nicht nur die Lernleistung, son<strong>der</strong>n es werden auch die notwendigenSchlüsselqualifikationen vermittelt. Über das Erlernen von Schlüsselqualifikationen wirdauch die notwendige berufliche Handlungskompetenz <strong>der</strong> Kursteilnehmer verbessert.Planen und Reflektieren eines Seminars anhand eines didaktisches ModellsDidaktische Modelle sind eine Hilfestellung für die Planung, Entwicklung undDurchführung von Unterrichtseinheiten. Sie sind ein Theoriekonstrukt mit dem sichAbhängigkeiten didaktischer Entscheidungen aufzeigen lassen. Als Grund warumdidaktische Theorie wichtig ist hat Winkel angeführt.Einmal wird das, was da gelehrt und gelernt werden soll/kann, umso unüberschaubarerund schwieriger, je weiter man in diesem Bereich vordringt, d.h. ohne gekonnte Hilfeendet laienhaftes Lehren und Lernen letztlich im Dilettieren.[Win80, S.200]Die Kenntnis <strong>der</strong> Zusammenhänge des Systems Unterricht ist notwendig, um daseigene didaktische Handeln reflektieren zu können. Nur durch Reflexion des eigenendidaktischen Handelns kann die Planung und die Durchführung <strong>der</strong> nächsten Kurse,die ein Trainer leitet, verbessert werden.Didaktische Modelle können Interdependenzen aufzeigen. Durch die Kenntnis dieserAbhängigkeiten lassen sich bewusst Entscheidungen treffen, welche die in Kapitel3.3.4 gefor<strong>der</strong>te Zielorientierung bei den Kursen erhöhen.78


4.4 INTERDEPENDENZ DER KURSE ADDON - TRAINERSEMINARLernziel des Seminars ist es daher, dass die Trainer anhand eines didaktischen Modellsein Kurs planen, ihre eigenen didaktischen Entscheidungen begründen und reflektierenkönnen.Beherrschen und Auswahl verschiedener UnterrichtsmethodenBei <strong>der</strong> Überprüfung <strong>der</strong> Bedingungsfel<strong>der</strong> in Kap 5.1 ist festgestellt worden, dass dieTrainer auf Grund des Anfor<strong>der</strong>ungsprofils keine didaktischen und methodischenKenntnisse über die Wissensvermittlung im IT - Bereich mitbringen, die außerhalb ihrereigenen Lernerfahrungen liegen. Durch die bereits durchgeführten Schulungen sind dieKenntnisse nicht vermittelt worden. Dieser Qualifikationsbedarf soll durch das Seminarbehoben werden.Die Trainer sollen nach Abschluss des Seminars in <strong>der</strong> Lage sein, ihre IT - Kursemethodisch variabel zu gestalten. Hierdurch soll <strong>der</strong> in Kapitel 3.3.4 erkanntemQualifikationsbedarf gedeckt werden, dass die Trainer ihre Seminare mitverschiedenen Unterrichtsformen variabler gestalten sollen. Dies bezieht sich vor allemauf Methoden, die für die Vermittlung von Lerninhalten <strong>der</strong> <strong>Informatik</strong> geeignet sind.Lernziel ist nicht nur, dass die Trainer diese Methoden kennen, son<strong>der</strong>n sie sollten mitdiesen Methoden selber gearbeitet haben. Da nicht jede Lehr-Lernmethode geeignetist IT -technische Inhalte zu vermitteln, sollen sie beurteilen können, welche Methodezur Vermittlung <strong>der</strong> ausgewählten Lerninhalte geeignet ist. Um die Motivation <strong>der</strong>Kursteilnehmer aufrecht zu erhalten und um den Unterricht abwechslungsreich zugestalten, sollen die Trainer ein umfangreiches Methodenwissen zur Verfügung haben.Bereitschaft zum Ausprobieren neuer MethodenDas Lehrverhalten <strong>der</strong> Trainer und die Lernerwartungen <strong>der</strong> Kursteilnehmer sindgeprägt durch die eigenen langjährigen Lernerfahrungen. Diese sind in <strong>der</strong>Erwachsenenbildung meist geprägt durch Vortrag und Frontalunterricht in denallgemein bildenden Schulen. Schulungen im IT- Bereich laufen zudem meist nachdemselben Muster ab. Es wird eine Aufgabenstellung gegeben, <strong>der</strong> Lösungsweg wirdanschließend vorgeführt o<strong>der</strong> in einer Art „Kochrezept“ aufgezeigt. Anschließend habendie Teilnehmer die Möglichkeit diesen vorgegebenen Lösungsweg nach zu vollziehen.Obwohl diese Methode nicht effektiv ist um Kompetenzen aufzubauen, stehenErwachsene neuen Lehr- und Lernformen meist zögerlich gegenüber. Ein reinkognitives Wissen über didaktische und methodische Möglichkeiten <strong>der</strong>Unterrichtsgestaltung ist daher nicht ausreichend.Die Trainer sollen selber mit aktivierenden Lehrmethoden arbeiten. Daher werden indem Seminar einzelne Module aus bestehenden Kursen <strong>der</strong> Firma AddOn so verän<strong>der</strong>t,dass die Trainer die so erstellten Materialien in ihrem Unterricht mit aufnehmen können.Die Trainer haben dadurch nur einen geringen Aufwand neuere Methoden undFormen des Lernens in ihren Kursen auszuprobieren und die Kursteilnehmer dazu zumotivieren mit ihnen zu arbeiten.Ziel ist es die Trainer zu überzeugen dass aktivierende Methoden effektiv sind und siezu motivieren Ihre Seminare immer mehr auf aktivierende Methoden um zustellen.79


5. SEMINARPLANUNG NACH DEM BERLINER MODELL5.2.2 SeminarinhalteIntentionInhalte• Grundlagen <strong>der</strong> Kommunikation• Beruflichen Lernen im Erwachsenenalter(Lernziele, Lernverhalten)• Berliner Modell• Lehr-Lernmethoden• Merkmale guten UnterrichtsEntscheidungsfel<strong>der</strong>MethodenMedienAbbildung 31: Berliner Modell - InhalteDer vorgegebene Zeitrahmen für die Durchführung des Seminars liegt bei zweiArbeitstagen. Innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens ist es jedoch nicht möglich dieGrundlagen <strong>der</strong> <strong>Didaktik</strong> und eine große Anzahl von Lehr-Lernmethoden so zuvermitteln, dass das Methodenwissen vorhanden ist und auch angewendet werdenkönnen. Aus dem in Kapitel 3 ermittelten Schulungsbedarf und den Abhängigkeiten mitden an<strong>der</strong>en Entscheidungsfel<strong>der</strong>n wurde bei den Lerninhalten folgende Auswahlgetroffen.Grundlagen <strong>der</strong> Kommunikation:Die Grundlagen <strong>der</strong> Kommunikation wurden als Inhalt wie<strong>der</strong>holt, da für einen Test einUnterrichtsinhalt gesucht wurde, <strong>der</strong> allen Teilnehmern bereits bekannt ist. Zugleichsollte es eine Thematik sein, die für Lehr-Lernprozesse relevant ist und für dievorhandenen Lernziele eine Bedeutung hat. Durch das Resultat dieses Testes sollendie Trainer motiviert werden, die neuen Lehr-Lernmethoden anzuwenden.Aus den soziokulturellen Vorrausetzungen kann geschlossen werden, dass denTeilnehmern des Seminars die Grundlagen <strong>der</strong> Kommunikation bereits bekannt sind, dasie alle das Trainerseminar besucht haben, in dem diese Thematik besprochen wurde.Inhaltlich werden hier folgende Themen angesprochen:• Axiome <strong>der</strong> Kommunikation nach Watzlawick• 4-Ohren- Modell von Schulz von Thun• Unterschied zwischen verbaler und nonverbaler Kommunikation• Funktionen nonverbaler Kommunikation80


4.4 INTERDEPENDENZ DER KURSE ADDON - TRAINERSEMINARDiese Themen haben die Seminarteilnehmer alle in dem ersten Trainerseminarbesprochen. Anhand von Präsentationsfolien mit kurzen Stichpunkten (siehe Anhang4) werden die Kenntnisse über Kommunikation wie<strong>der</strong>holt.Lernpsychologische Grundlagen beruflichen LernensAuf die lernpsychologischen Grundlagen des beruflichen Lernens Erwachsener wirdim Rahmen einer Diskussion eingegangen.Erwachsene sind genauso lernfähig wie Kin<strong>der</strong>. Lernen erfolgt bei Ihnen nachdenselben Prozessen.Wichtige Vorrausetzung für das Lernen sind: Motivierung;Motivierung ist die Vorraussetzung und das Ergebnis von Lernprozessen, da <strong>der</strong>Erfolg bei Lernprozessen die Motivation vergrößern kann. Es ist das wichtigsteZiel didaktischen Handelns. Motivation kann intrinsisch o<strong>der</strong> extrinsisch sein. KreativitätKreativität ist für die Neukonstruktion von Wissen wichtigKreativitätsför<strong>der</strong>ung ist die För<strong>der</strong>ung von AktivitätDafür ist eine freie, offene Atmosphäre wichtig, in <strong>der</strong> Fehler zugelassen sind. AufmerksamkeitDie Aufnahmefähigkeit wird von dem Gedächtnis und <strong>der</strong> AufmerksamkeitbeeinflusstDie Unterschiede zwischen dem Lernen Erwachsener und dem Lernen von Kin<strong>der</strong>nsind verschiedene Lernerfahrungen und eine größere Heterogenität. [Hub07]Lehr- LernmethodenAuswahlkriterien für Lehr- Lernmethoden sind:hohe EigenaktivitätDie Lernenden müssen aktiv beteiligt sein, mit wenigen passiven Phasen, damit einBezug zum Lerngegenstand hergestellt wird.InteressebezugDie Lernziele so planen, dass sie den Erwartungen entsprechenErfahrungen werden als sinnvoll eingestuft, wenn diese bedeutsam für denLebensbereich sind.EigenverantwortlichkeitDie Lernende müssen für die Erreichung <strong>der</strong> Lernziele Verantwortung übernehmen.Dies kann erreicht werden durch gemeinsame Festlegung <strong>der</strong> Lernziele am Anfang.Integration gemachter ErfahrungenDurch das Herstellen eines Bezuges zu einer konkreten Situationen kann das neueWissen an vorhandene Kenntnisse angeknüpft werden.81


5. SEMINARPLANUNG NACH DEM BERLINER MODELLSchulische Erfahrungen, wie Bildung vermittelt wird, sind nicht sinnvoll. BeiErwachsenen erreicht man einen hohen Lernerfolg nur, wenn das Lernen mehr selbstgestaltet werden kann.Die Lehrmethoden, die Erwachsene in ihrer Bildungslaufbahn erhalten haben, sindmeist sehr lehrerzentriert. Um die Lernziele, wie die berufliche Handlungsfähigkeit zuerreichen, sind diese Lehrmethoden jedoch nicht geeignet.Ein grundlegendes Prinzip für die Auswahl von Lehrmethoden istWer Handlungsfähigkeit erreichen will, muss handeln lassen,Wer Selbstständigkeit will, muss Selbstständigkeit gewähren[Pet04]Das Ziel bei den Methoden, die Handlungsfähigkeit und Selbstständigkeit vermitteln, istden Lernenden zu motivieren, das eigentliche Handeln intellektuell zu kontrollieren, d.h .die geplante Handlung vorweg im Kopf zu planen.In <strong>der</strong> beruflichen Bildung ist kognitives Wissen nicht ausreichend, da es nichtumgesetzt werden kann, deshalb sind Lehrmethoden zu bevorzugen die eine beruflicheHandlungsfähigkeit ( siehe Kapitel 2.1.2 ) gewährleisten.In dem Seminar werden als Inhalt die folgenden Lehr- Lernmethoden behandelt:SandwichmethodeAdvanced Organizer• Quiz• Lernplakat• Gruppenpuzzle• Leittext• VortragDiese Methoden wurden für das Seminar nach den besprochen Kriterien alsSeminarinhalte ausgewählt und werden auch bei <strong>der</strong> Durchführung des Seminarsverwendet.Vorgehensweise für die Planung eines SeminarsFür die Planung von Seminaren können die bekannten didaktischen Modelle verwendetwerden. Exemplarisch wird als Lerninhalt ein Modell für die Planung von Lehreinheitenvermittelt. Da die Teilnehmer des Seminars alle in <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung tätigsind, wird in dem Seminar das Berliner Modell vorgestellt, siehe. Kap. 4.1Als Lerninhalt wird darauf eingegangen, dass es für die Planung von Lehreinheitenverschiedene theoretische Modelle gibt. Das Berliner Modell wird in <strong>der</strong>Erwachsenenbildung gerne verwendet, da in diesem auf die Individualität <strong>der</strong>Lernenden eingegangen wird. Hier wird neben <strong>der</strong> Frage: „Was ist zu Lernen?“, also82


4.4 INTERDEPENDENZ DER KURSE ADDON - TRAINERSEMINAR<strong>der</strong> Lerninhalte auch um die Frage „Wie soll es vermittelt werden?“, die Methodenerfasst. Zeitgleich wird im Berliner Modell auch berücksichtigt, auf welche Bedingungenbei <strong>der</strong> Planung geachtet werden muss.Graphisch wird die Abbildung 7: Berliner Modell gezeigt. Anhand <strong>der</strong> Graphik werdenbeispielhaft die Zusammenhänge für die Planung des Seminars aufgezeigt, wie sie inAbschnitt 5.3 dargestellt werden.5.2.3 MethodenIntentionMethoden• Methodisches Modell: KonstruktivistischesLernen• Artikulation: Sandwichmethode• Didaktische Prinzipien:Motivierung, Kreativität, Aufmerksamkeit• Lehr- LernmethodenTest, Lernplakat, Gruppenpuzzle, Vortrag, LeittextAdvanced Organizer• Gruppen- RaumorganisationEigenaktivität, KleingruppenInhalteMedienEntscheidungsfel<strong>der</strong>Abbildung 32: Berliner Modell MethodenIn <strong>der</strong> beruflichen Praxis im IT- Bereich spielt die Problemlösekompetenz eine großeRolle. Diese Problemlösefähigkeit lässt sich durch die traditionellen Lehrmethoden nichtschulen.• Methodisches ModellNach Reimann-Rothmeier, Mandl bietet sich für das Lernen Erwachsener <strong>der</strong>Konstruktivismus an ( Kap 2.3.2 ). Konstruktivistisches Lernen wird als ein aktiverProzess angesehen, bei dem das Wissen nicht angeeignet, son<strong>der</strong>n vom Individuumselbst konstruiert wird, so dass neues Wissen an die vorhandenen individuellenKonstrukte angeschlossen wird o<strong>der</strong> sich die bestehenden Konstrukte erweitern.Der Lernvorgang muss an den Einzelnen angepasst werden, <strong>der</strong> Lehrende kann dasWissen nicht vermitteln, son<strong>der</strong>n die Lernenden nur auf ihrem Weg begleiten undversuchen Ihnen die nötigen Mittel und Methoden zur Verfügung zu stellen.83


5. SEMINARPLANUNG NACH DEM BERLINER MODELL• ArtikulationDie Sandwichmethode benutzt ein visuelles Bild für die Gestaltung von Unterricht.Es soll verdeutlichen, dass zwischen rezeptiven, aufnehmenden Phasen undselbstständig erarbeitenden Phasen abgewechselt werden soll. Die Sandwichmethodeist sowohl für die Durchführung des Seminars, aber auch als Methode für die Planung<strong>der</strong> Kurse für die Trainer geeignet.Aus pädagogischer Sicht sind Methoden, die selbstständiges Lernen unterstützen, in<strong>der</strong> Erwachsenenbildung sinnvoll (vg. Kap. 2.3.2). Die Trainer und auch die Teilnehmer<strong>der</strong> Kurse AddOn sind auf Grund ihrer Lernerfahrungen hauptsächlich rezeptiveUnterrichtsverfahren gewohnt. Neue Lernmethoden müssen sowohl von den Trainernals auch von den Kursteilnehmern erst erlernt werden. In <strong>der</strong> Sandwichmethodekönnen gut an<strong>der</strong>e Lehr- Lernformen, wie <strong>der</strong> Advanced Organizer o<strong>der</strong> das Lernplakatintegriert werden.• Didaktische PrinzipienIn <strong>der</strong> Literatur sind bei verschiedenen Autoren unterschiedliche didaktische Prinzipienaufgelistet. Für das Seminar werden die folgenden didaktischen Prinzipien beson<strong>der</strong>sberücksichtigt:MotiviationDie Lernenden können motiviert werden, indem man sie intrinsisch motiviert.Durch die Gruppenarbeit mit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>holung des Lerninhalts mittels eines Quiz,eines Lernplakat und einem Vortrag ( siehe auch Lehr-, Lernmethoden) sollen dieTeilnehmer des Seminars motiviert werden neue Lehr- Lernmethoden auszuprobierenund anzuwenden.Während des Seminars werden die Teillernziele aufgezeigt, verdeutlicht undErfolgsbilanzen aufgestellt z.B. durch Lernplakate, Teilnehmerpräsentationen usw.Kreativitätsför<strong>der</strong>ungKreativität ist wichtig für die Neukonstruktion von Wissen. För<strong>der</strong>ung von Kreativitätkann nur in einer offenen Atmosphäre geschehen, in <strong>der</strong> Fehler auch zugelassenwerden. Im Seminar können neuen Verhaltensformen von den Trainern leichterausgetestet werden, als in einer Kurssituation. Hier kann unmittelbar ein Feed-backüber Verbesserungsmöglichkeiten gegeben werden.Für die Erreichung einer offenen Atmosphäre in dem Seminar, sollen die Teilnehmer in<strong>der</strong> Vorstellungsrunde ihren persönlichen Werdegang, ihre jetzige Situation und ihrezukünftigen Ziele auf einem Plakat graphisch darstellen.Während des Seminars sind die Teilnehmer durch selbständige Arbeiten immer aktivam Seminar beteiligt. Durch diese Aktivität wird auch die Kreativität geför<strong>der</strong>t.84


4.4 INTERDEPENDENZ DER KURSE ADDON - TRAINERSEMINARAufmerksamkeitDurch eine ruhige und strukturierte Lernumgebung kann die Aufmerksamkeitverbessert werden. Für das Seminar sollen die Teilnehmer nicht zusätzlich in ihreberufliche Arbeit eingebunden sein.Durch eine strukturierte Gestaltung und Verdeutlichung <strong>der</strong> Lerninhalte kann demSeminar besser gefolgt werden.• Lehr- LernmethodenEntscheidungskriterien für die vermittelten Lerninhalte und <strong>der</strong> verwendeten Methoden.Im Verlauf des Seminars können nur wenige Lehr-Lernmethoden gezeigt undangewendet werden.Kriterien für Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> Entscheidung für die einzelnen Methoden:• Kenntnisse <strong>der</strong> grundlegenden Merkmale erfolgreichen Lernens imErwachsenenalter.• Vorhandenes Unterrichtsmaterial:Mit wenig persönlichem und zeitlichem Aufwand soll das vorhandeneUnterrichtsmaterial an neue Methoden durch die Trainer angepasst werdenkönnen.• Praxisrelevanz:Die verwendeten Methoden sollen einen Bezug zu Problemstellungen in <strong>der</strong>beruflichen Praxis haben.• Unterschiedliche Vorrausetzung <strong>der</strong> KursteilnehmerMethoden sollten geeignet sein unterschiedliche Lernvorrausetzungen zuerkennen und auch bei Leistungsdifferenzen für jeden Teilnehmer einenLerngewinn zu ermöglichen.• Keine reine Methodenschulung, da die Methoden über die Inhalte vermitteltwerden.Advanced OrganizerDer Advanced Organizer ist bereits von David Ausubel 1960 als Organisationshilfefür das Lernen entwickelt worden. Advanced Organizer werden in vielfältigen Formenverwendet, nach Peterßen [Pet01 S. 35] sind sie beim selbstorganisierten Lernen nachkonstruktivistischen Vorstellungen sogar unverzichtbar.85


5. SEMINARPLANUNG NACH DEM BERLINER MODELLAbbildung 33: Advanced OrganizerDer Advanced Organizer soll im Rahmen des Seminars den Lernenden einenÜberblick über die verschiedenen Lerninhalte geben. Den Lernenden soll er zu Beginn<strong>der</strong> Unterrichtseinheit das Ziel und <strong>der</strong> Sinn <strong>der</strong> Unterrichtseinheit deutlich werden. DenTrainern dient er dazu sich im Lernprozess orientierten zu können. Der Seminarleiterkann immer wie<strong>der</strong> auf ihn zurückgreifen, um bereits erreichte Lernziele zu erläuterno<strong>der</strong> einen Lernschritt abzuschließen.LernplakatDas Lernplakat wird in dem Seminar als eine Methode eingesetzt, die Grundlagen <strong>der</strong>Kommunikation zusammen zu fassen. Die Trainer müssen innerhalb <strong>der</strong> Gruppewichtige Lerninhalte festlegen und sich einigen wie sie festgehalten werden. Siesetzen sich hierdurch wesentlich intensiver mit dem Lerninhalt auseinan<strong>der</strong> als bei einerPräsentation.Ein weiterer Vorteil ist, dass durch ein Lernplakat die Lernenden ihre eigenengedanklichen Verknüpfungen und Verbindungen zu dem Lerninhalt knüpfen müssen.Die Zusammenfassung eines Lernschritts erfolgt nicht lehrerzentriert durch einenVortrag, son<strong>der</strong>n die Teilnehmer sind selber aktiv. Dadurch wird nach Klippert [Kli00 S.170] das bewusste Lernen geför<strong>der</strong>t, die Behaltensrate gesteigert und die Motivationbegünstigt.Zudem wird hierdurch <strong>der</strong> Abschluss von Unterrichtseinheiten verdeutlicht und dieResultate können im Seminarraum aufgehängt werden. Die Teilnehmer werdenangeregt in Lernpausen sich noch mal mit dem Inhalt auseinan<strong>der</strong> zu setzen unddarüber zu diskutieren.86


4.4 INTERDEPENDENZ DER KURSE ADDON - TRAINERSEMINARQuiz, TestsDas Quiz wird für das Seminar in zwei verschiedenen Bedeutungen eingesetzt.Zuerst wird es in <strong>der</strong> unten gezeigten Gruppenarbeit verwendet. Die Teilnehmer sollenhier Grundlagen <strong>der</strong> Kommunikation wie<strong>der</strong>holen. Damit sie sich intensiver mit demLerninhalt auseinan<strong>der</strong> setzen, sollen sie Fragen zu einem Quiz erarbeiten.Dadurch müssen die Teilnehmer innerhalb <strong>der</strong> Gruppe diskutieren, was wichtige Inhaltesind o<strong>der</strong> wo Schwierigkeiten beim Verstehen entstehen könnten. Sie setzen sichhierdurch wesentlich intensiver mit dem Lerninhalt auseinan<strong>der</strong>.Anschließend wurde das von <strong>der</strong> Gruppe erarbeitete Quiz eingesetzt, um das Wissen<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Gruppen abzuprüfen. Ziel ist es die Teilnehmer zu motivieren, sich mitneuen Lernmethoden auseinan<strong>der</strong> zu setzen, wie in Abschnitt 4.4 dargestellt.Abbildung 34: Arbeitsauftrag QuizGruppenpuzzleDas Gruppenpuzzle ist für die Einführung neuer Themenbereiche geeignet, vor allemwenn es um das Verstehen von Zusammenhängen und den Aufbau von begrifflichenStrukturen geht (Kapitel 2.2.5). In dem Seminar soll das Gruppenpuzzle eingesetztwerden, um anhand eines konkreten Beispiels aus <strong>der</strong> <strong>Informatik</strong> eine Lerneinheit zum87


5. SEMINARPLANUNG NACH DEM BERLINER MODELLThema Betriebssysteme (vgl. Kap. 4.3.1) auf Grund des Berliner Modells zu planen.Eine zusätzliche Anfor<strong>der</strong>ung ist, dass hier Wissen mit höherer Reichweite vermitteltwerden soll.Aus meiner Sicht ist das Gruppenpuzzle auch eine geeignete Methode für beruflicheBildung, da sie sehr gut betriebliche Arbeitsabläufe mit den darin vorkommendenKommunikationsproblemen abbildet. Vor allem in <strong>der</strong> IT- Branche spiegelt sie aufgrund<strong>der</strong> vielen Projekten den beruflichen Alltag wie<strong>der</strong>. Oft ist es so, dass ein Mitarbeiterinnerhalb einer Abteilung ein bestimmtes Spezialistenwissen hat. Über diesesSpezialistenwissen stimmen sie in eigenen Projektgruppen o<strong>der</strong> Expertenkreisen ab.Die Ergebnisse daraus müssen dann wie<strong>der</strong> innerhalb <strong>der</strong> eigenen Abteilung vermitteltund umgesetzt werden. Das Gruppenpuzzle mit seinen verschiedenen Gruppen undden Entscheidungsfindungsprozessen kann hier als vereinfachtes Modell interpretiertwerden.In dem Seminar soll für einen bestehenden Kurs über Betriebssysteme eineLerneinheit über die Grundlagen von Betriebssystemen mit aufgenommen werden. ImRahmen des Seminars sollen die Trainer in den verschiedenen Gruppen beimGruppenpuzzle für dieses Thema die geeigneten Lernziele, Lerninhalte, Methoden undMedien planen für Kursteilnehmer mit unterschiedlichen Lernvorraussetzungen (Kap.4.3.2-4.3.4) planen.LeittexteLeittexte sind in <strong>der</strong> beruflichen Bildung weit verbreitet. Mit ihnen wird auch imbetrieblichen Ausbildungswesen viel gearbeitet. In Leittexten wird mit Hilfe vonLeitfragen <strong>der</strong> Lehrende angeleitet sich mit dem Informationsmaterial auseinan<strong>der</strong> zusetzen.Bei Walberg wurde die Effektivität von Adjuncts Questions untersucht, [Wal88]. Hierwar die Effektivität bei Fragen, die auf das Lernmaterial abgestimmt sind sehr hoch.Walberg schreibt dazu:Fragen, z.B. in Selbststudienmaterial, genau zum Stoff passend, die schriftlichvor <strong>der</strong> Besprechung des Stoffes bearbeitet werden müssen o<strong>der</strong> vor einerPräsentation gegeben werden und anschließend die Zeit besteht diese durch zuarbeiten. und den Beantworter zwingt das zu Lernende selber zu erschließeno<strong>der</strong> zu strukturieren, hat eine sehr hohe Wirksamkeit auf den Lernerfolg. Nichtpassende Fragen, sie unspezifisch eingeschoben werden, behin<strong>der</strong>n dagegenden Lernerfolg,In den bestehenden Seminarunterlagen sind viele Arbeitsaufträge vorhanden, sieheAbbildung 29: Microsoft Schulungsunterlagen: Installieren und Konfigurieren desBetriebssystems Microsoft Vista. Die Bearbeitung <strong>der</strong> Aufträge wird <strong>der</strong>zeit von denTrainern in den Kursen erklärt und anschließend werden sie von den Teilnehmernbearbeitet. Nachdem die Kursteilnehmer des Seminars durch eine Präsentation dieInhalte und Ziele <strong>der</strong> Leittextmethode kennen gelernt haben, sollen sie eineAufgabenstellung aus einem vorhandenen Kurs in einen Leittext umwandeln.88


4.4 INTERDEPENDENZ DER KURSE ADDON - TRAINERSEMINARVorträgeSeminare und Schulungen ohne Vorträge sind nicht vorstellbar. Zusammen mitmo<strong>der</strong>nen Medien wie Beamer und Programmen wie Power-Point bieten sie sehr guteMöglichkeiten <strong>der</strong> Informationsweitergabe.In dem Seminar sind immer wie<strong>der</strong> kurze Lerneinheiten eingeplant, in denen wichtigeLerninhalte weiter gegeben werden.• Gruppen- und RaumorganisationFür die unterschiedlichen Lehr-Lernmethoden werden unterschiedliche Gruppenformengewählt. Die Teilnehmer arbeiten sowohl allein, als auch in kleinen Gruppen. DieArbeitsergebnisse werden präsentiert und darüber im Plenum diskutiert. Dies erfor<strong>der</strong>teine sehr flexible Gruppen- und Raumsituation.Da verschiedene Aufgaben in Gruppenarbeiten durchgeführt werden, sollten dieeinzelnen Gruppen ungestört voneinan<strong>der</strong> arbeiten können. Hier ist es notwendig, dassmindestens zwei verschiedene Räume zur Verfügung stehen. In den Räumen solltenjeweils Computer mit Internetanschlüssen aufgestellt sein, so dass hier problemloseine Informationsbeschaffung für die Arbeitsaufgaben möglich ist.Für Diskussionen o<strong>der</strong> Präsentationen sollten sich die Teilnehmer alle gegenseitigsehen und beobachten können, dies kann durch einen Stuhlkreis realisiert werden. Dievorhandenen Tische und Stühle sollten daher flexibel und kurzfristig schnell umgestelltwerden können.Ideal wäre, wenn außerhalb <strong>der</strong> Seminarräume Sitzecken o<strong>der</strong> Ruhezonen zurVerfügung ständen. Durch solche Kommunikationsecken wird eine Diskussion überdie Themen des Seminars angeregt.5.2.4 MedienMedien dienen <strong>der</strong> Veranschaulichung von Lerninhalten. Sie sind die Antwort auf dieFrage: „Womit soll gelernt werden?“ Gerade computerbasierte Medien haben eineimmer größere Rolle sowohl im Beruf, im Bildungswesen als auch in <strong>der</strong> Freizeit. ImSeminar wird <strong>der</strong> Computer als Informationsmedium, aber auch zum präsentieren undarchivieren eingesetzt. Weitere verwendete Medien sind:• Beamer, für Vorträge, aber auch zum Präsentieren von Arbeitsergebnissen• Whitebord, für den Abschluss von Unterrichtseinheiten• Flip-Chart, zum Erstellen von Lernplakaten• Pin- Wand, zum Befestigen von Ergebnissen <strong>der</strong> Gruppenarbeiten und des AdvancedOrganizers• Vorhandene Seminarunterlagen, für das Erstellen von Leittexten.89


5. SEMINARPLANUNG NACH DEM BERLINER MODELL…Auf die Verwendung <strong>der</strong> Medien wird im Laufe des Seminars nicht eingegangen, dabereits im Microsoft Trainer Seminar die Thematik besprochen wurde.5.3 Interdependenzen <strong>der</strong> Entscheidungsfel<strong>der</strong>Jede Entscheidung in den Fel<strong>der</strong>n Lernziele, Lerninhalte, Methoden und Medien hatFolgen in den an<strong>der</strong>en Fel<strong>der</strong>n. Im vorherigen Abschnitt sind die einzelnenEntscheidungsfel<strong>der</strong> für die Planung des Seminars dargestellt worden. Allevorhandenen Interdependenzen zwischen den Entscheidungsfel<strong>der</strong>n zu erklären unddarzustellen würde den Rahmen dieser Arbeit überschreiten. Es werden daher nur dieAbhängigkeiten dargestellt, die bei <strong>der</strong> Planung des Seminars eine wesentliche Rollehaben und bewusst geplant sind.5.3.1 Lernziele - InhalteLernziel:Inhalt:Planen und Reflektieren eines SeminarsBerliner ModellBei den Seminarteilnehmern sind keine Kenntnisse über didaktische Modellevorhanden. Bevor ein Seminar anhand eines Modells geplant o<strong>der</strong> reflektiert werdenkann, müssen hierfür die kognitiven Kenntnisse vorhanden sein. Es müssen dietheoretischen Grundlagen über ein didaktisches Modell o<strong>der</strong> mehrere didaktischeModelle vermittelt werden.5.3.2 Lernziele - MethodenMethode: GruppenpuzzleLernziel: Planen einer UnterrichtseinheitFür das Lernziel, Planen einer Unterrichtseinheit mit dem Berliner Modell wird dieMethode Gruppenpuzzle gewählt. Die Aufgabe lautet, dass in einem bestehenden Kursüber Betriebssysteme ein neuer Unterrichtsschritt eingefügt wird.Jede Stammgruppe erhält die Aufgabe für die Vermittlung von Qualifikationen mit hoherReichweite und damit <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> beruflichen Handlungskompetenz eineUnterrichtseinheit zu planen, mit <strong>der</strong> die grundlegenden Prinzipien vonBetriebssystemen vermittelt werden. In <strong>der</strong> Stammgruppe müssen nun entsprechenddes Berliner Modells die Voraussetzungen festgelegt werden.In den Expertengruppen, die den vier Entscheidungsfel<strong>der</strong>n des Berliner Modellsentsprechen müssen für die Unterrichtseinheit die Lernziele, Lerninhalte Methoden undMedien festgelegt werden.90


5.3 INTERDEPENDENZEN DER ENTSCHEIDUNGSFELDERAnschließend gehen die Experten wie<strong>der</strong> in ihre Stammgruppen und stellen dieErgebnisse vor. Nun kann hier über die Interpendenzen gesprochen werden und eineerste Strukturplanung für den Kurs erfolgen.Durch die vollkommen unabhängige Planung <strong>der</strong> vier Entscheidungsfel<strong>der</strong> in denExpertengruppen, sollen die Interpendenzen deutlich gemacht werden. Es sollherauskommen, dass diese Entscheidungen nicht unabhängig voneinan<strong>der</strong> getroffenwerden können, son<strong>der</strong>n hier auch Abhängigkeiten vorhanden sind.5.3.3 Inhalte – MethodenLerninhalt: Lehr-LernmethodenMethoden: Lehr- LernmethodenDie Methoden, die im Seminar für die Trainer verwendet werden, sind dieselbenMethoden die im Bereich Inhalte im Seminar besprochen werden o<strong>der</strong> durchgeführtwerden. Eine Darstellung von Methoden, mit denen im Seminar nicht gearbeitet wird,wird nicht gemacht. Bei reiner Wissensvermittlung von Methoden ist die Gefahr, dasshierdurch nur träges Wissen erzeugt wird. Damit die erlernten Methoden auch in denberuflichen Alltag verwendet werden, sollten sie auch in dem Seminar erprobt werden.Für die Auswahl <strong>der</strong> Methoden wurde überlegt, welche Lehr-Lernmethoden geeignetsind, so dass die Trainer sie gut in ihre Kurse integrieren können. Ausgewählt wurdendie Lehr- Lernmethoden, die mit niedrigem Vorbereitungsaufwand und geringenÄn<strong>der</strong>ungen im Kursablauf einen größeren Lernerfolg bei den Kursteilnehmernerwarten lassen.Lerninhalt: Berufliches Lernen im ErwachsenenalterMethode: Methodenmodell – Konstruktivistisches LernenDie Lernpsychologischen Grundlagen für das Lernen Erwachsener sind dieVorraussetzung dafür, dass geeignete Methoden für das Vermitteln <strong>der</strong> Lerninhalte in<strong>der</strong> IT– Technik ausgewählt werden.Wer sich nicht bewusst ist, wie sich die Intelligenz bei Erwachsenen (siehe Kapitel2.2.1) entwickelt und wie das Lernen bei Erwachsenen abläuft, kann auch nicht diegeeigneten Methoden auswählen. Die Trainer sollten sich bewusst machen, dass <strong>der</strong>Lernerfolg bei einer Unterrichtseinheit weniger vom Lebensalter <strong>der</strong> Teilnehmerabhängt, als vielmehr von <strong>der</strong> richtigen Methodenauswahl. Als Methodenmodell für dasSeminar wurde deshalb <strong>der</strong> Ansatz des Konstruktivistischen Lernens gewählt und dieLehr- Lernmethoden ausgewählt, die diesen Ansatz unterstützen.5.3.4 Methoden - MedienLernmethodeMedium:LernplakatFlip Chart91


5. SEMINARPLANUNG NACH DEM BERLINER MODELLMit einem Lernplakat kann das Ergebnis von Arbeitsaufträgen bildlich dargestelltwerden o<strong>der</strong> bereits behandelte Unterrichtsinhalte noch mal zusammengefasst werden.Die Erstellung eines Lernplakates kann auf sehr unterschiedliche Weise erfolgen. EineMöglichkeit zur Erstellung, die in Seminarräumen normalerweise zur Verfügung steht,ist ein Flip- Chart. Mit farblichen sortierten Markern kann das Lernplakat erstelltwerden, zusätzlich können aber auch vorhandene Graphiken auf dem Blatt befestigtwerden.5.4 Folgen des UnterrichtsDie Entscheidungen die in den Fel<strong>der</strong>n Lernziele, Lerninhalte, Methoden und Mediengetroffen wurde, haben Auswirkungen auf die anthropogenen und soziokulturellenVoraussetzungen. Die erwarteten Än<strong>der</strong>ungen werden in dem Bedingungsfeld Folgenbeschrieben5.4.1 Soziokulturellen FolgenDurch das Seminar wird die didaktisch-methodische Qualifikation <strong>der</strong> Trainer, nichtdie fachwissenschaftliche Qualifikation verän<strong>der</strong>t, da in diesem Bereich kein Lernzielund keine Lerninhalte vorgesehen sind.Ein Kompetenzzuwachs soll sowohl im fachlichen, sozialen und personalen Bereichstattfinden. Eine wichtige Folge, die allerdings nicht direkt beobachtbar ist, dass dieTrainer nach dem Seminar didaktische Entscheidungen begründen können. Sieerkennen durch die Kenntnis eines didaktischen Modells die Interdependenzenzwischen Lerninhalten, Lernzielen, Methoden und Medien. Durch ihr Wissen über dasLernen Erwachsener können sie geeignete Methoden für das Erreichen ihrer Lernzieleauswählen. Sie sind damit auch in <strong>der</strong> Lage ihr eigenes didaktisches Handeln zureflektieren und erfor<strong>der</strong>liche Än<strong>der</strong>ungen zu erkennen und umzusetzen.Es sollten dadurch in den Kursen <strong>der</strong> Fa AddOn diese auch beobachtbarenVerän<strong>der</strong>ungen stattfinden: Erwartungen <strong>der</strong> Teilnehmer zu Kursbeginn sollen abgefragt werden. DieTrainer sprechen mit den Teilnehmern die gemeinsamen Lernziele ab unddokumentierten sie. Die Lerninhalte und die Lernziele des Kurses werden sichtbar im Raumdokumentiert, so dass die Teilnehmer die Möglichkeit haben, den Lernfortschrittzu verfolgen. Das Erreichen eines Lernzieles wird im Kurs angesprochen. In den Kursen wird eine größere Methodenvielfalt verwendet. Die neu erlerntenMethoden werden angewendet und die gewohnten weniger effektiven Methoden<strong>der</strong> Wissensvermittlung reduziert. Die Kursunterlagen werden angepasst. Arbeitsaufträge die nur ein Abtippen vonHandlungsanweisen in einer Menüstruktur darstellen, werden verän<strong>der</strong>t, so92


5.4 FOLGEN DES UNTERRICHTSdass die Arbeitsaufträge ein selbstständiges, Problem lösendes Denkenermöglichen Die vorhandenen Kursunterlagen können nur vorbereitetes Material sein, umentsprechend den Erfor<strong>der</strong>nissen <strong>der</strong> Teilnehmer und den abgesprochenenLernzielen, den Kurs zu gestalten. Die Trainer sehen dies als Chance, dieZufriedenheit ihrer Kunden zu erhöhen und haben die Handlungsfähigkeit diesauch umzusetzen. Es erfolgt anhand <strong>der</strong> vorgegebenen fachpraktischen Inhalte auch eineVermittlung von Wissen mit höherer Reichweite, also Grundlagenwissen undeine Vermittlung von überfachlichen Kompetenzen wie Problemlösen,Teamarbeit,Die Trainer wissen, welche überfachlichen Qualifikationen ihre Kunden an ihrenArbeitsplätzen brauchen und unterstützen sie, die notwendigen Kompetenzenaufzubauen.In den Kursen werden Methoden verwendet mit denen die Teilnehmer mehrGelegenheit haben selbstständig und in kleinen Gruppen ihr Wissen aufzubauen.Der Trainer wird vom Vortragenden zum Lernberater und Coach für die Kursteilnehmer.5.4.2 Anthropogene FolgenDie erwarteten antropogenen Folgen nach dem Seminar sind, dass die Trainer neueLernerfahrungen mit handlungsorientierten Unterrichtseinheiten erhalten Hierdurchmüssen sie in eine neue Rolle als Berater und Coach von Lernprozessenhineinwachsen. Ein Erfolg wäre, wenn über die neuen Lehr- Lernmethoden diskutiertwird o<strong>der</strong> sogar gemeinsam überlegt wird, wie die Kurse verän<strong>der</strong>t werden können93


5. SEMINARPLANUNG NACH DEM BERLINER MODELL5.5 SeminarverlaufDas Seminar ist für eine Dauer von 2 Tagen konzipiert. Im folgenden ist <strong>der</strong> möglicheSeminarverlauf beschrieben. Die in diesem Kapitel beschriebenen Lernziele undLerninhalte sind hierin enthalten. Es sind ungefähre Zeitangaben für den Ablaufenthalten, die tatsächlichen Zeiten richten sich jedoch individuell nach den Teilnehmern,Tag 1:ZeitLernziele/Lerninhalte10:00 – 11:00 BegrüßungZeichnen Selbstportrait mit Erwartungen,Ziel: För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kreativität11:15-12:30 Inhalt: Wie<strong>der</strong>holung KommunikationMethoden: Präsentation, Lernplakat, QuizZiel: Kenntnisse Kommunikation vertiefenMotivierung neue Methoden auszuprobieren13:30-14:00 Inhalt: Auswertung <strong>der</strong> Gruppenarbeiten über Grundlagen<strong>der</strong> KommunikationMethode: DiskussionZiel: Vertiefung, Lernzielkontrolle14:00- 15:00 Inhalt: Lernpsychologische Grundlagen beruflichen LernensLehr-/LehrmethodenMethode: DiskussionZiel Wissensvermittlung15:30-17:00 Inhalt: Planung von Lehr- Lernheiten,Unterrichtseinheit über Aufbau vonBetriebssystemeMethode: GruppenpuzzleZiel:Vertiefung Methode GruppenpuzzleEinbeziehung allgemeiner Inhalte in UnterrichtseinheitenTabelle 6: Seminarverlauf Tag 194


5.5 SEMINARVERLAUFTag 2 :9:00- 9:30 Rückblick auf VortragZusammenfassung, Vertiefung9:30 – 10:30 Inhalt : Präsentation <strong>der</strong> GruppenarbeittReflexionMethode :DiskussionLernziel: Vertiefung, Lernzielkontrollr11:00 – 11:30 Inhalt : Lern Lehr Methoden LeittextMethode :VortragLernziel: Wissensvermittlung10:45 – 12:15 Inhalt: Gestaltung von Unterrichtsmaterial als Leittext:Methode: LeittextLernziel: Gestaltung von Unterrichtsmaterial nach konstruktivistischenAnsätzen13:15-13-45 Vorstellung <strong>der</strong> ErgebnisseLernzielsicherung14:30 – 15:30 Lerninhalt: Merkmale von guten Lerneinheiten15:30 -16:00 ReflexionMethode: KurzreferateLernziel: Än<strong>der</strong>ungsmöglichkeiten für die Durchführung vonSeminaren erkennenSchlussrundeTabelle 7: Seminarverlauf Tag 295


6 ReflexionIn <strong>der</strong> Diplomarbeit wurden die vorhandenen wissenschaftlichen Vorrausetzungen fürdas Lernen Erwachsener im IT- Bereich und die Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong>Arbeitgeber im IT- Bereich beschrieben. Mit diesen Erkenntnissen wurdepraxisorientiert ein Seminar geplant, in dem die Trainer die vorhandenen Erkenntnissekennen lernen und motiviert werden, diese auch in ihren Kursen umzusetzen.Ziel des Seminars ist es die berufliche Handlungskompetenz <strong>der</strong> Trainer zu erhöhen.Ob dies erreicht werden kann, müsste erst durch weitere Untersuchungennachgewiesen werden. Die Überprüfung <strong>der</strong> beruflichen Handlungskompetenz durchTests ist nur bedingt möglich, da diese nur geeignet sind zur Abfrage von Fachwissen.Möglichkeiten zur Überprüfung des Seminarerfolgs:• Direkte Befragung <strong>der</strong> Trainer nach dem Seminar• Evaluation von Kursen mit dem Evaluierungsbogen aus <strong>der</strong> Bedarfsanalyse,nachdem die Trainer am Seminar teilgenommen haben.• Überprüfung <strong>der</strong> Zufriedenheit von Kursteilnehmern mit Trainern, die am Seminarteilgenommen haben, mit einer Kontrollgruppe, <strong>der</strong>en Trainer nicht am Seminarteilgenommen hat.Das Seminar wurde nicht durchgeführt, jedoch konnten geplante Gruppenarbeiteninnerhalb an<strong>der</strong>er Seminare durchgeführt und besprochen werden.Durchgeführt wurde die Gruppenarbeit, in <strong>der</strong> sich über die unterschiedlichenUnterrichtsmethoden Quiz, Lernplakat und Präsentation mit dem ThemaKommunikation auseinan<strong>der</strong>gesetzt wurde. Diese wurde zweimal mit vergleichbarenZielgruppen durchgeführt. Jedes Mal war die Gruppe, die das Lernplakat erstellt hat,die Gruppe mit dem besseren Ergebnis in <strong>der</strong> Erfolgskontrolle über das Quiz als dieGruppe, die nur die Präsentation vorgeführt bekam.Gerade das Lernplakat wurde jeweils von allen Teilnehmern als gute, leicht zurealisierende Methode angesehen, die auch in ihren eigenen Schulungen übernommenwird.In einem Seminar wurde die Planung einer Schulungseinheit nach dem Berliner Modellmit einem Gruppenpuzzle durchgeführt. Die Aufgabenstellung war hier, für dieEinführung einer Software orientied Arcitecture (SOA) eine Qualifizierungsmaßnahmezu planen. Hier wurden in verschiedenen Gruppen die Lernziele, Lerninhalte, Methodenund Medien geplant.Durch das Gruppenpuzzle kam heraus, dass sich bisher je<strong>der</strong> zwar Gedanken über dieInhalte gemacht hatte, aber noch nie jemand sich Lernziele überlegt hatte. Es gabzwar schon jede Menge Diskussionen, was schon vermittelt werden kann, da sich dieBedienungsmasken für die Anwen<strong>der</strong> immer noch än<strong>der</strong>ten.Die Gruppe, die die Lernziele planen musste, hatte dann sehr schnell erkannt, dass esauch wichtig ist, eine Akzeptanz des neuen Systems bei den Anwen<strong>der</strong>n zu erzeugen.Als Lösung hierfür sahen sie, die Integration des neuen Systems in die vorhandeneSystem-Architektur aufzuzeigen.97


6 REFLEXIONIn <strong>der</strong> Aufgabenstellung war ein reale Problemstellung gegeben, die gelöst werdensollte. Hierdurch sind manche Vorrausetzungen wie <strong>der</strong> zur Verfügung stehendeZeitansatz, die fachlichen Qualifikationen <strong>der</strong> Teilnehmer, die verwendetenUnterrichtsmaterialien in den Kursen vorgegeben. Hierdurch mussten jedoch auchpragmatische Lösungen gewählt werden, die aber auch zu offenen Fragestellungenführen:• Welche Erwartungen werden an die berufliche Weiterbildung IT kurzfristig undlangfristig von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gestellt?Wie kann eine gezielte Qualifizierungsplanung aussehen?• Was sind effektive Unterrichtsmethoden in <strong>der</strong> IT- Technik für dieErwachsenenbildung?• Wie kann eine Weiterbildung für Hochschulabsolventen im <strong>Informatik</strong>bereichaussehen?• Ist es Aufgabe <strong>der</strong> Fachdidaktik an den Hochschulen sich mit Lerninhalten undLernzielen für die IT- Weiterbildung auseinan<strong>der</strong> zu setzen?Wie können sinnvolle Lerninhalte und Lernziele aussehen?Erwartungen an die berufliche WeiterbildungGerade im informationstechnischen Bereich ist eine hoher Qualifizierungsbedarfvorhanden. Untersuchungen, welche formellen und informellen ErwartungenArbeitgeber und Arbeitnehmer an die Seminare haben, wurden als Grundlage für diePlanung nicht gefunden. Eine Evaluation erfolgt nur über eine Abfrage <strong>der</strong> Zufriedenheit<strong>der</strong> Teilnehmer.Institutionelle Arbeitgeberverbände wie die GI, aber auch vom Bundesinstitut fürberufliche Bildung for<strong>der</strong>n langfristig als Ziel einer beruflichen Weiterbildung eineberufliche Handlungskompetenz. Die Firmen buchen für ihre Mitarbeiter aber amehesten Seminare in denen sehr anwendungsspezifisches Wissen vermittelt wird.Effektive Unterrichtsmethoden in <strong>der</strong> ErwachsenenbildungDas Lernen Erwachsener ist auch oft nicht vom fachdidaktischen Gesichtspunkt geführt,die Forschung beschäftigt sich hier hauptsächlich mit dem schulischen Bereich. Es gibtkeine wissenschaftlichen Untersuchungen, die sich mit <strong>der</strong> Qualifizierung vonErwachsenen im informationstechnischen Bereich beschäftigen. Untersuchungen fürdie Wirksamkeit von Unterrichtsmethoden kommen vor allem aus dem schulischenBereich. Ob diese Ergebnisse auf das Lernen Erwachsener übertragen werden könnenist nicht bekannt.Planung von beruflicher Weiterbildung für HochschulabsolventenBerufliche Weiterbildungen, die das Ziel einer Handlungskompetenz haben sind im IT-Bereich vor allem für die Ausbildungsberufe vorhanden. Bei <strong>der</strong> Beobachtung <strong>der</strong> Kursevon AddOn konnte festgestellt werden, dass es auch viele Kursteilnehmer gibt, diebereits eine hoch qualifizierte Ausbildung absolviert haben und anspruchsvolle Stellenausfüllen. Diese Arbeitnehmer, die auf Grund ihrer Ausbildung z.B. durch Studiumbewiesen haben, dass sie sich kognitives Wissen selbstständig aneignen können,98


6 REFLEXIONbesuchen dennoch die Seminare, in denen nur reines Fachwissen vermittelt wird, dassie sich auch über Bücher aneignen könnten. Anscheinend sind in den Seminaren aberLernimpluse vorhanden, die über dieses rein kognitive Wissen hinausgehen.Fachdidaktische Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Lerninhalten für ErwachsenenbildungIn <strong>der</strong> beruflichen Weiterbildung im IT- Bereich existieren heute schon keinenationalen Standards mehr, son<strong>der</strong>n Teile vom Markt sind durch internationaleStandards geprägt, die aber nicht auf das berufliche Ausbildungssystem abgestimmtsind. Unterrichtsmaterialien gerade in dem Bereich <strong>der</strong> herstellerspezifischenZertifikate sind geprägt durch das amerikanische Ausbildungssystem.Die Fachdidaktik beschäftigt sich <strong>der</strong>zeit bedingt durch die Aufnahme des Faches<strong>Informatik</strong> in den Lehrplan <strong>der</strong> allgemein bildenden Schulen vor allem mit <strong>der</strong>schulischen Auseinan<strong>der</strong>einsetzung mit <strong>der</strong> <strong>Informatik</strong>. Derzeit gibt es wenigeVeröffentlichungen über die Planung von Lerninhalten für die berufliche Aus- undWeiterbildung.Bei <strong>der</strong> Ausarbeitung dieser Diplomarbeit traten diese Fragestellungen immer wie<strong>der</strong>auf. Es wurden hier Lösungen gewählt, die für diese definierte Situation passend waren.Die Ansätze erheben jedoch keinen Anspruch darauf dass sie richtig und allgemeingültig sind. Vielmehr ist durch die Diplomarbeit erkennbar, dass es innerhalb <strong>der</strong>beruflichen Weiterbildung viele offene Fragestellungen gibt, die noch geklärt werdenmüssen.99


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AnhangAnhang A. EvaluationsbogenAnhang BAnhang CAnhang DAuswertungstabellePräsentationsfolien KommunikationArbeitsaufträgeAnhang D.1 QuizAnhang D.2 LernplakatAnhang D.3 Gruppenpuzzle Unterrichtseinheit BetriebsystemeAnhang D.4 Leittext: Unterrichtsmaterial als Leittext gestaltenFAnhang D.5Anhang EArbeitsauftrag GruppenpuzzlePlanung Unterrichtseinheit: Einführung einer SOA101


ANHANG A: EVALUIERUNGSBOGENAnhang A. Evaluierungsbogen102


ANHANG A: EVALUIERUNGSBOGEN103


ANHANG A: EVALUIERUNGSBOGEN104


ANHANG B: AUSWERTUNG EVALUIERUNGSBOGENAnhang B. Auswertung EvaluierungsbogenI I II II III III DT DFKriterium T F T F T F T F GL1. Seminarleitung 2 3 3,5 3 4 3,5 3,5 3,2 3,3 4,5Regelsystem (Pause, Handy) 2 3 4 3 4 3 3 3,3 3,0 5effekt. Lernzeit (pünktl.Leerlauf) 2 3 3 3 4 4 4 3,0 3,5 42. Unterrichtsklima 4 4 4 4 4 4 4,0 4,0 53. Motivierung 2,3 3,33 3 3 4 3,33 3 3,1 3,2 4,33Einbringen von Erfahrungen 3 4 3 3 4 4 3 3,3 3,5 5Hoher Auffor<strong>der</strong>ungscharakter 2 3 3 2 4 3 3 3,0 2,8 4Motivierende Unterstützung 2 3 3 4 4 3 3 3,0 3,3 44. Strukturiertheit 3,3 3,43 3 2,29 2,86 3,14 3,57 3,0 3,1 4,14Lerninhalt knüpft an bisher Erlerntes an 4 5 3 4 4 3 4 3,7 4,0 3Klare Strukturierung von InformationenProbleme werden klar dargestellt 4 3 4 2 4 3 4 4,0 3,0 4Lösungen werden klar dargestellt 4 3 3 2 4 2 4 3,7 2,8 4Aufgabenstellungen 4 4 3 2 4 4 4 3,7 3,5 4Abstimmung von Instruktionen 3 3 3 2 4 4 3 3,3 3,0 4Verdeutlichung von Lernzielen 2 3 3 1 0 3 3 1,7 2,5 5Abgrenzung von Unterrichtsphasen(Aufgabenstellung, LehrerInput; Stillarbeit,Klassengespräch)2 3 2 3 0 3 3 1,3 3,0 55. Zielorientierung 2 3 3,67 2,33 3,33 3,33 2 3,0 2,7 4,67Thematisierung <strong>der</strong> Lernziele 2 3 4 3 3 3 3 3,0 3,0 5Aufzeigen fachlicher/überfachlicher Ziele 2 3 3 2 3 3 3 2,7 2,8 5Unterricht bautzusammenhängendes/vernetztes Wissen auf2 3 4 2 4 4 0 3,3 2,3 4105


ANHANG B: AUSWERTUNG EVALUIERUNGSBOGENI I II II III III DT DFKriterium T F T F T F T F GL6. Individuelle Unterstützung 2,3 2,83 3,33 2,67 2,67 2,17 2,17 2,8 2,5 3,83Lehrer gibt Hilfestellung 4 4 3 4 4 2 3 3,7 3,3 4Selbstreflexion des Lernprozesses 2 3 4 3 4 2 2 3,3 2,5 5Unterschiedliche Aufgabenstellungen(Motivierung)2 3 3 2 2 2 2 2,3 2,3 3Fehler werden konstruktiv genutzt 2 3 4 3 0 2 2 2,0 2,5 4Differenzierung bei Lernzeit undAufgabenFragetechniken (Aktivierende o<strong>der</strong>diagnostische Fragen)2 2 3 2 2 3 2 2,3 2,3 32 2 3 2 4 2 2 3,0 2,0 47. Selbstständiges Lernen 2,2 2,8 3,2 2,2 2,2 2,6 2,2 2,5 2,5 4,2Anregung zur Reflexion undVerbesserung <strong>der</strong> Lernstrategie2 4 3 2 3 2 2 2,7 2,5 4Orientierung an SeminarteilnehmerSchülermitbestimmung (Themen undInhalte können mitbestimmt werden)Verwendung von Schülerbeiträgen(Gedanken werden aufgenommen)Selbststeuerung des Lernprozesses(Schüler bearbeiten Themen ofteigenständig o<strong>der</strong> in kleinen Gruppen)Schülerpräsentation (erarbeiteteBeiträge ausführlich darzustellen)8. Variabilität <strong>der</strong>Unterrichtsformen3 3 3 2 4 4 3 3,3 3,0 52 4 4 3 4 3 2 3,3 3,0 42 3 3 3 0 3 2 1,7 2,8 42 0 3 1 0 1 2 1,7 1,0 42 3 2,5 2,5 2,25 2,75 2,5 2,3 2,7 5versch. Methodische Vorgehensweisen 2 3 3 2 4 3 2 3,0 2,5 5Unterrichtsmethoden werden enspr.VariertFachspez. Arbeitsweisen kommen zurAnwendungPhasen koopoeratiivenLernens/Arbeiten im Team2 3 3 2 3 4 2 2,7 2,8 52 2 4 3 2 2 3 2,7 2,5 52 4 0 3 0 2 3 0,7 3,0 5106


ANHANG B: AUSWERTUNG EVALUIERUNGSBOGENI I II II III III DT DFKriterium T F T F T F T F GL9.Lernerfolgssicherung 2,4 3,4 3,4 2,6 2,8 2,8 2,2 2,9 2,8 4,2Aufgaben entspr. Anfor<strong>der</strong>ungsniveau 2 5 4 4 0 3 3 2,0 3,8 5Wissen wird in unterschl. Zusammenhängenangewendet2 3 4 1 2 4 2 2,7 2,5 4Phasen des Wie<strong>der</strong>holen und Übens 2 4 3 4 4 4 2 3,0 3,5 4Erreichen <strong>der</strong> Lernziele wird überprüft/ Feedback gebenAufgaben werdenbesprochen/zusammengefasst2 3 3 2 4 2 2 3,0 2,3 44 2 3 2 4 1 2 3,7 1,8 410. Vorbereitete UmgebungSeminarraum1 4,2 3,6 3,8 2,4 4,2 2,8 2,3 3,8 3Funktionsecken, Vortrag, Gespräch, Üben 1 4 4 3 2 4 3 2,3 3,5 3Ruhe- und Rückzugsräume 1 5 4 5 2 4 4 2,3 4,5 3Freiräume 1 4 4 3 4 5 3 3,0 3,8 3gute Medien 1 5 3 4 4 4 1 2,7 3,5 3Raumregie unterschiedl. Standort LehrerMo<strong>der</strong>ation, Vortrag1 3 3 4 0 4 3 1,3 3,5 3107


ANHANG C: PRÄSENTATIONSFOLIEN KOMMUNIKATIONAnhang C. Präsentationsfolien KommunikationGrundlagen <strong>der</strong> KommunikationAxiome <strong>der</strong> Kommunikation nach WatzlawickGrundlagen <strong>der</strong> KommunikationModell von Friedemann Schulz von Thun1. Man kann nicht nicht kommunizieren2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einenBeziehungsaspekt3. Interpunktion <strong>der</strong> Ereignisfolgen. Es besteht einWechselverhältnis zwischen Sen<strong>der</strong> und Empfänger4. Inhalte werden „digital“ über Sprache,Beziehungen „analog“ über Körpersprachekommuniziert5. Kommunikationsbeziehungen sind entwe<strong>der</strong>symmetrisch o<strong>der</strong> komplementärGrundlagen <strong>der</strong> KommunikationBeispiel einer Nachricht mit 4 BotschaftenSachebene„Und hat sie das mit Absicht getan?“Nimmt die Sachinformation zur Kenntnis undbittet um weitere Details.Selbstkundegabe„Du bist ganz schön böse darüber?Beziehungsebene„Ich freue mich, dass Du zu mirVertrauen hast…“Apellebene„Ich werde gleich mal sehen, was dalos ist!“Grundlagen <strong>der</strong> KommunikationTrainer im Umgang mit den TeilnehmernGrundlagen <strong>der</strong> KommunikationDefinition nonverbaler KommunikationLob, Zustimmung, VerstärkungAktivierung stiller TeilnehmerTrainer- Teilnehmer InteraktionDisziplinieren„Nonverbale Kommunikation ist ein Verhalten, das – ohne Sprache –menschliche Beziehungen (gewollt o<strong>der</strong> ungewollt) aufrecht erhälto<strong>der</strong> steuert. Dazu gehört jedes Tun, Sprechen, je<strong>der</strong> sprachfreieAusdruck von Gefühlen in Gestik und Mimik, ja selbst die Signale,die die Verweigerung von Kommunikation anzeigen sollen.“108


ANHANG C : PRÄSENTATION KOMMUNIKATIONDas Referat wurde von <strong>der</strong> Autorin im Rahmen des Studiums in Seminaren im BereichPädagogik und Psychologie erstellt.109


ANHANG D: ARBEITSAUFTRÄGEAnhang D. ArbeitsaufträgeAnhang D.1. Arbeitsauftrag Quiz110


ANHANG D: ARBEITSAUFTRÄGEAnhang D.2. Arbeitsauftrag Lernplakat111


ANHANG D: ARBEITSAUFTRÄGEAnhang D.3. Arbeitsauftrag GruppenpuzzleUnterrichtseinheit Betriebssysteme112


ANHANG D: ARBEITSAUFTRÄGE113


ANHANG D: ARBEITSAUFTRÄGEAnhang D.4. Arbeitsauftrag Leittext114


ANHANG D: ARBEITSAUFTRÄGE115


ANHANG D: ARBEITSAUFTRÄGEAnhang D.5. Merkmale guten Unterrichts116


ANHANG E ARBEITSAUFTRAG GRUPPENPUZZLE-----EINFÜHRUNG EINER SOAAnhang E. Arbeitsauftrag GruppenpuzzlePlanung Unterrichtseinheit: Einfühung einerSOA117


ANHANG D: ARBEITSAUFTRÄGE118


ANHANG E ARBEITSAUFTRAG GRUPPENPUZZLE-----EINFÜHRUNG EINER SOA119


120


121


TABELLENVERZEICHNISTabellenverzeichnisTabelle 1: Effektivität von Unterrichtsmethoden 26Tabelle 2 :Evaluierungsbogen Werte Beobachtung 54Tabelle 3: Evaluierungsbogen Werte Trainer 54Tabelle 4 Vergleich Soll – Ist Werte 56Tabelle 5: Lernziele mit Bewertung k.B. aus Evaluierungsbogen 60Tabelle 6: Seminarverlauf Tag 1 94Tabelle 7: Seminarverlauf Tag 2 95122


ABBILDUNGSVEREZICHNISAbbildungsverzeichnisAbbildung 1: Vorgehensweise 10Abbildung 2: Qualifikationsbedarf 17Abbildung 3 Sandwichmethode 20Abbildung 4 Aufbau eines Lernplakates 21Abbildung 5: Ablauf Gruppenpuzzle 22Abbildung 6: Ablauf Leittextmethode 23Abbildung 7: IT- Weiterbildungssystem APO-IT 31Abbildung 8: Berliner Modell 36Abbildung 9: Aufbau Evaluierungsbogen 44Abbildung 10: Evalierungsbogen Seminarleitung 44Abbildung 11: Evaluierungsbogen Motivierung 45Abbildung 12: Evaluierungsbogen Strukturiertheit 46Abbildung 13: Evaluierungsbogen Zielorientierung 47Abbildung 14: Evaluierungsbogen Individuelle Unterstützung 47Abbildung 15: Evaluierungsbogen Selbstständiges Lernen 48Abbildung 16: Evaluierungsbogen Variabilität <strong>der</strong> Unterichtsformen 49Abbildung 17:Evaluierungsbogen Lernerfolgssicherung 50Abbildung 18: Evaluierungsbogen Vorbereitete Umgebung 50Abbildung 19: Bewertungsskala 51Abbildung 20: Gewichtung Bewertungsskala 53Abbildung 21: Werberechnung 53Abbildung 22:Vergleich Trainerbewertung- Beobachtung 55Abbildung 23Graphik Soll-IST -Werte 57Abbildung 24: Priorisierung Kriterien 61Abbildung 25: von Neumann-Rechner http://www.hki.uni-koeln.de 65Abbildung 26. Komponenten <strong>der</strong> Modellmaschine MM 66123


ABBILDUNGSVEREZICHNISAbbildung 27: Schichtenmodell für Rechnersysteme 67Abbildung 28: Metaebene Seminarplanung 70Abbildung 29: Mircrosoft Schulungsunterlagen: 72Abbildung 30: Berliner Modell - Lernziele 77Abbildung 31: Berliner Modell - Inhalte 80Abbildung 32: Berliner Modell Methoden 83Abbildung 33: Advanced Organizer 86Abbildung 34: Arbeitsauftrag Quiz 87124


LITERATURVERZEICHNISLiteraturverzeichnisAG08][And95][Aus60][BA04][Bau98][BBG][BIBB08][Bil95]http://berufenet.arbeitsagentur.de/zugegriffen am: 01.10.08An<strong>der</strong>seck K (1995): Schlüsselqualifikationen in <strong>der</strong> Diskussion.HagenAusubel David,Paul (1960): The use of advance Organizers in the learningand retention of meaningful verbal material, Jounal of EducationalPsychology 51, S.267-272Bundesanzeiger 244a (2004): Vereinbarung über die Spezialisten-Profileim Rahmen des Verfahrens zur Ordnung <strong>der</strong> IT-Weiterbildung.23.12.2004Baumann, R; (1998): Fundamentale Ideen <strong>der</strong> <strong>Informatik</strong> – gibt es das? InKoerber,B., Peters I.J. Hrg. Informatische Bildung in Deutschland, LOG INVerlag, Berlin, 1998 S. 89-107BerufsbildungsgesetzAutor (2008): Checkliste, Qualität beruflicher Weiterbildung, 6.AuflageHrsg: Bundesinstitut für Berufsbildung, 6. Auflage, BonnBildungskommission NRW (1995): Zukunft <strong>der</strong> Bildung - Schule <strong>der</strong>Zukunft. S113f[BMBF07] Bundesministerium für Bildung und Forschung Referat (2007):Bildungsforschung Band 1: Zur Entwicklung nationaler Bildungsstandard-Expertise[BMWi99] Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (1999): die neuenIT-Berufe, Berlin[BM02][Bru60]Bundesministerium für Bildung und Forschung (2002): IT-Weiterbildungmit SystemBruner J.S. (1960), The process of Education, Harvard University Press,Cambridge, Mass.[Com02] Computerzeitung vom 3. Juni 2002EUCIP Zertifizierung Qualitätssiegel macht Fachwissen vergleichbarks[DLGI08]DLGI (2008): Modul 2 – Betriebssystemeaus: http://www.dlgi.org/de/ecdl/module/modul-2/, zugegriffen am: 01.11.2008125


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ANHANG E ARBEITSAUFTRAG GRUPPENPUZZLE-----EINFÜHRUNG EINER SOA130


Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst und keinean<strong>der</strong>en Hilfsmittel als die angegebenen benützt habe. Die Stellen <strong>der</strong> Arbeit, diean<strong>der</strong>en Werken dem Wortlaut o<strong>der</strong> dem Sinn nach entnommen sind, wurden in jedenFall unter Angabe <strong>der</strong> Quelle als Entlehnung kenntlich gemacht. Zeichnung undbildliche Darstellungen habe ich selbst angefertigt bzw. mit <strong>der</strong> dazugehörigenQuellenangabe versehen.München, den 30.11.2008Brigitte Langermeier131

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