Informationen 2008/2009 - WSD Mitte - Wasser- und ...
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Archäologische F<strong>und</strong>e<br />
am MLK in Haldensleben<br />
In dem Planfeststellungsbeschluss Sachsen-Anhalt IVa<br />
aus dem Jahr 2006 ist u.a. der Ausbau der östlichen<br />
Stadtstrecke Haldensleben des <strong>Mitte</strong>llandkanals (MLK)<br />
einschließlich der Liegestelle geregelt. Der MLK soll in<br />
diesem Abschnitt entsprechend den Anforderungen<br />
an die <strong>Wasser</strong>straßenklasse Vb des Klassi� �zierungs-<br />
systems für die europäischen Binnenwasserstraßen<br />
ausgebaut werden. Im Bereich der freien Strecke ist der<br />
beidseitige Ausbau im kombinierten Rechteck-Trapez-<br />
Pro�l �� geplant <strong>und</strong> in einem Teilbereich wird die vorhandene<br />
Rechteck-Pro� �� l-Sp<strong>und</strong>wand erhalten. Neben<br />
der neuen, einschif� �gen<br />
Liegestelle Haldensleben, die<br />
auf der Südseite außerhalb der Fahrrinnenbreite im<br />
Rechteck-Pro� �l<br />
entsteht, wird eine neue Umschlagstelle<br />
für die Stadt Haldensleben gebaut (Abb. 1).<br />
Als Rechtsgr<strong>und</strong>lage für die Errichtung der Umschlagstelle<br />
wurde der ursprüngliche Planfeststellungsbeschluss<br />
in einem förmlichen Verfahren geändert. Der<br />
Kanal ist in dem gesamten betrachteten Bereich mit<br />
einer Hartdichtung zu dichten.<br />
Der 1. Rammschlag in der Stadtstrecke Haldensleben<br />
wurde am 26. Juni <strong>2009</strong> in einem kleinen Festakt unter<br />
Beteiligung des B<strong>und</strong>esministers für Verkehr, Bau <strong>und</strong><br />
Stadtentwicklung, Herrn Wolfgang Tiefensee, durchgeführt.<br />
In der Stellungnahme der Unteren Denkmalschutzbehörde<br />
des Landkreises Ohrekreis zu dem Planfeststellungsverfahren<br />
wurde darauf hingewiesen, dass<br />
sich in dem auszubauenden MLK-Abschnitt MLK-km<br />
300,640 – 302,290 ein archäologisches Kulturdenkmal<br />
einer bronze- <strong>und</strong> früheisenzeitlichen Siedlung<br />
be� �ndet.<br />
Die Siedlung war der Behörde bereits über<br />
Lesef<strong>und</strong>e bekannt.<br />
Maßgebend für das weitere Vorgehen waren die<br />
Festlegungen des Denkmalschutzgesetzes des Landes<br />
Sachsen-Anhalt <strong>und</strong> des Planfeststellungsbeschlusses.<br />
Im § 14, Abs. 9 des Gesetzes heißt es: „Die untere Denkmalschutzbehörde<br />
kann verlangen, dass der Eigen-<br />
<strong>Informationen</strong> der <strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />
Stephanie Krause<br />
Karl-Heinz Wiese<br />
95<br />
tümer oder der Veranlasser von Veränderungen <strong>und</strong><br />
Maßnahmen an Kulturdenkmalen diese dokumentiert.<br />
Art <strong>und</strong> Umfang der Dokumentation sind im Rahmen<br />
von Au� �agen festzulegen. Die Veranlasser von Veränderungen<br />
<strong>und</strong> von Maßnahmen an Denkmalen können<br />
im Rahmen des Zumutbaren zur Übernahme der Dokumentationskosten<br />
verp� �ichtet<br />
werden.“<br />
Der Beschluss hat den Träger des Vorhabens das WNA<br />
Helmstedt dazu verp� �� ichtet, die Schachtarbeiten für<br />
die archäologischen Grabungen mit dem Landesamt<br />
für Denkmalp� �ege<br />
<strong>und</strong> Archäologie Sachsen-Anhalt<br />
(LDA) abzustimmen, um eine fachgerechte F<strong>und</strong>stellenbeobachtung<br />
sicherzustellen.<br />
Das WNA hat mit dem LDA eine Vereinbarung abgeschlossen,<br />
um die Grabungen <strong>und</strong> die Dokumentation<br />
von geeignetem Personal durchführen zu lassen. Zu<br />
Lasten der WSV sollte das LDA die Arbeiten durchführen.<br />
Im Bereich der späteren Liegestelle <strong>und</strong> des neuen<br />
Dammes war ein ca. 160 m langer kanalparalleler<br />
Untersuchungsraum festgelegt worden.<br />
Die Grabungen in Haldensleben<br />
Am 12.05.08 begannen die Grabungen, um an der<br />
betroffenen F<strong>und</strong>stelle 33 Haldensleben die Siedlungsreste<br />
aus der späten Bronzezeit <strong>und</strong> der frühen<br />
Eisenzeit freizulegen. Um den Beginn der geplanten<br />
Baumaßnahme nicht zu verzögern, war eine Ausgrabungszeit<br />
von drei Monaten vereinbart worden.<br />
Zunächst wurde im Untersuchungsraum der Oberboden<br />
abgetragen. Dieser Abtrag wurde mit einem<br />
Hydraulikbagger sehr langsam <strong>und</strong> vorsichtig durchgeführt,<br />
allerdings für uns <strong>Wasser</strong>bauer war es eine<br />
etwas ungewohnte Vorgehensweise.<br />
Bereits nach dem Oberbodenabtrag zeichneten sich im<br />
anstehenden Sandboden (Abb. 2) zahlreiche Bef<strong>und</strong>e<br />
ab. Sowohl deren Dichte, zeitliche Tiefe als auch Art