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Informationen 2008/2009 - WSD Mitte - Wasser- und ...

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86 <strong>Informationen</strong> der <strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />

Abb. 7: Montage neuer Motoren<br />

in sehr beengten Räumen<br />

Leistungsdaten. Die Parametrisierung der Frequenzumrichter<br />

vom Westtrog konnte aber eben doch nicht<br />

so 1:1 übernommen werden. Obwohl also alles gleich<br />

schien <strong>und</strong> die Leistungsdaten <strong>und</strong> Abmessungen der<br />

Motoren gleich waren – man stellte fest: Gleich ist doch<br />

nicht ganz gleich.<br />

Also mussten mehrere Gutachter – von Motorenhersteller,<br />

Motorenlieferant, Hersteller des Frequenzumrichters<br />

<strong>und</strong> natürlich auch des ausführenden Auftragnehmer<br />

– sich gleichzeitig über die Gründe Gedanken<br />

machen – <strong>und</strong> jeder war natürlich unschuldig. Über die<br />

vor Beginn der Ausführung durchgeführten Beweissicherungsfahrten,<br />

die den reibungslosen Betrieb des<br />

SHW mit allen Leistungsdaten <strong>und</strong> auch mechanischen<br />

Belastungen dokumentiert hatte, war es aber möglich,<br />

exakt diesen Zustand wieder einfordern zu können.<br />

Dennoch: Etliche Probeläufe mit von der Anlage entkoppelten<br />

<strong>und</strong> später mit angeschlossenen Motoren<br />

<strong>und</strong> der Einsatz vieler Programmierer <strong>und</strong> Frequenzumrichter-Spezialisten<br />

waren erforderlich, um einen<br />

optimalen Betrieb der Motoren zu realisieren. In<br />

der Ausschreibung war eine bestimmte Anzahl bzw.<br />

bestimmte Laufzeit fehlerfreien Betriebs gefordert vor<br />

der formellen Abnahme der Leistung – dies erwies sich<br />

angesichts der angetroffenen Schwierigkeiten bei der<br />

Inbetriebnahme als günstiger Ausschreibungsinhalt.<br />

Nach langer Fehlersuche gelang es aber: der Trog lief<br />

sanft <strong>und</strong> fehlerfrei. (Abb. 7)<br />

Wer glaubt, dass neue Motoren alles besser können,<br />

weil sie neu sind, kann hier dazulernen: Während auf<br />

dem Westtrog die alten Motoren mit den Umrichtern<br />

so �üsternd � anliefen,<br />

dass eine Ansage „Achtung!<br />

Motorenanlauf“ (auch in Englisch mit sächsischem<br />

Akzent) zur Warnung von Personen im Antriebsbereich<br />

erfolgen musste, ist dieses auf dem Osttrog nicht<br />

nötig: Die Motoren setzen sich mit einem die (trotzdem<br />

installierte) Warnanlage übertönenden Geräuschpegel<br />

deutlich vernehmbar in Bewegung.<br />

Die Beweissicherungsfahrt nach Abschluss der Leistung<br />

verlief zur vollen Zufriedenheit des WSA, alle Messwerte<br />

wurden bestätigt. Das mit der Qualitätssicherung beauftragte<br />

Ingenieurbüro ließ sich sämtliche sicherheitsrelevanten<br />

Schaltungen „in natura“ vorführen<br />

<strong>und</strong> konnte den ordnungsgemäßen Betrieb bestätigen.<br />

Tja, <strong>und</strong> dann nahte der große Tag der Abnahme der<br />

Leistung. Traditionell war wie auch schon auf dem<br />

Westtrog „Miss Ed“ das erste Schiff, mit dem eine Probefahrt<br />

des Osttroges mit Schifffahrt gemacht wurde.<br />

Der kleine Schuber, der vom WSA vorgehalten wurde,<br />

um während der Sperrzeit des Osttroges das Ein- <strong>und</strong><br />

Ausfahren von Schub- <strong>und</strong> Koppelverbänden in den<br />

Westtrog zu unterstützen wurde beauftragt, im fahrenden<br />

Trog die „große Welle zu machen“. So konnten die<br />

Regelungseigenschaften der 4 verb<strong>und</strong>enen Antriebe<br />

getestet <strong>und</strong> die volle Funktionsfähigkeit des Troges<br />

nachgewiesen werden. Auch dieser Test gelang, so<br />

dass Ende November die Abnahme der Hauptleistung<br />

vollzogen werden <strong>und</strong> die Phase der Probefahrten mit<br />

Schifffahrt beginnen konnte.<br />

Während nach <strong>und</strong> nach alle Gewerke ihre Leistungen<br />

vollständig erbrachten, wurde – um der Schiffhart<br />

beide Tröge so schnell wie möglich zur Verfügung<br />

zu stellen – mit dem Osttrog schon normaler Betrieb<br />

durchgeführt.<br />

„Und?“ wollte der Sachbereichsleiter zum Abschluss<br />

der Baumaßnahme (20.12.2007) wissen, als feststand,<br />

dass der Trog ordentlich lief „Sind wir denn jetzt 100%<br />

baugleich?“. „Naja, die 100 kann ich nicht ganz garantieren,<br />

aber alles wesentliche is’ gleich“, sprach der<br />

Elektroingenieur. „Die Schichtleiter auf dem Steuerstand<br />

<strong>und</strong> auch die Handwerker des Bauhofs sind<br />

wohl ganz zufrieden <strong>und</strong>, was das allerwichtigste is’:<br />

die K<strong>und</strong>schaft is’ nich (mehr) am Meckern, denn die<br />

Ampel (Lichtsignalanlage) zeigt jetzt Grün!“<br />

Jürgen Cramer<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Uelzen<br />

Andreas Hüsig<br />

<strong>Wasser</strong>- <strong>und</strong> Schifffahrtsamt Uelzen

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