Informationen 2008/2009 - WSD Mitte - Wasser- und ...
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die Baumaßnahme im Sommer 2007 begonnen werden.<br />
Die öffentliche Ausschreibung der Leistung hatte<br />
Erfolg: ein leistungsfähiger Auftragnehmer wurde<br />
gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> mit der Ausführung der Leistungen<br />
beauftragt.<br />
Ja, <strong>und</strong> dann passierte das Unerwartete: auf dem<br />
Westtrog erlitt einer der Haupt-Antriebsmotoren einen<br />
massiven Wicklungsschaden: Reparatur nicht wirtschaftlich<br />
vertretbar. Obwohl man sofort auf einen Reservemotor<br />
zurückgreifen <strong>und</strong> den Betrieb des Troges<br />
sicherstellen konnte, lag natürlich die Befürchtung<br />
nahe, die übrigen Motoren könnten ebenfalls am Ende<br />
ihrer Nutzungsdauer angekommen sein. (Abb. 2)<br />
Um sicherzugehen, wurde die Entscheidung getroffen,<br />
nebenbei mal eben eine Ausschreibung zur Lieferung<br />
von Antriebsmotoren für beide Tröge plus Reservemotor<br />
zu starten. Eile tat Not, gab es doch einen festen<br />
Bauzeitenplan, in dem der Wiedereinbau der ursprünglich<br />
nur zu reinigenden <strong>und</strong> neu zu lagernden<br />
Motoren fest eingeplant war. Aber auch das gelang zur<br />
angenehmen Überraschung der Beteiligten dank der<br />
in der Ausschreibung als Wertungskriterium genannten<br />
Terminvorgabe.<br />
Vor Beginn der Demontagearbeiten auf dem Osttrog<br />
wurde eine Beweissicherungsfahrt unter genau<br />
de� �nierten Betriebsfällen<br />
durchgeführt <strong>und</strong> durch<br />
ein Ingenieurbüro exakt protokolliert. Dabei wurden<br />
sowohl elektrische Werte (Ströme, Momente über<br />
der Zeit) als auch mit Dehnungsmessstreifen an den<br />
Antriebswellen die mechanischen Momente über der<br />
Zeit protokolliert mit dem Ziel, nach Fertigstellung der<br />
Leistung diese Werte mit der neuen Antriebsanlage<br />
exakt zu reproduzieren.<br />
Kaum waren diese Messwerte im Speicher, wurde<br />
auch schon mit der Demontage der gesamten Anlage<br />
begonnen – ein Gucken (das ist übertrieben), <strong>und</strong> alle<br />
Schaltschränke (12.000 kg) <strong>und</strong> 10.000 kg Kabel lagen<br />
in Elektroschrott-Mulden. (Abb. 3 <strong>und</strong> 4)<br />
<strong>Informationen</strong> der <strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />
Jürgen Cramer<br />
Andreas Hüsig<br />
Die Rohre der alten Feuerlösch-Ringleitung wurden<br />
ebenfalls demontiert, aber nicht gr<strong>und</strong>sätzlich entsorgt,<br />
sondern jeweils einer Druckprüfung unterzogen<br />
<strong>und</strong> nur bedarfsweise erneuert. Alle fernbetätigten<br />
Ventile erhielten neue motorische Antriebe, die Feuerlöschmonitore<br />
wurden beim Hersteller überholt. Und<br />
dazwischen – <strong>und</strong> auf den nur 2 m breiten Trogseitenwänden<br />
ist es wirklich eng – immer die Handwerker<br />
der Korrosionsschutz-Firma, die mal entschichten, mal<br />
beschichten mussten, <strong>und</strong> das in ständiger Abstimmung<br />
mit den Auftragnehmern der elektrischen Zunft<br />
<strong>und</strong> der Rohrleitungsbauern. (Abb. 5)<br />
Dank guter Planung der jeweiligen Bauleiter vor Ort,<br />
dem koordinierten Einsatz der örtlichen Bauüberwachungen<br />
<strong>und</strong> der Abstimmungen in den zahlreichen<br />
Baubesprechungen wurde mit auch manchmal<br />
höherer Emotionalität, wie sie bei komplexeren<br />
Bauvorhaben auch mal üblich sein darf – auch diese<br />
Zusammenarbeit erfolgreich gemanagt.<br />
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Kaum war die Beschichtung der Trogseitenwände<br />
angetrocknet, standen auch schon die vormontierten<br />
Schaltschränke auf ihren vorbereiteten F<strong>und</strong>amenten.<br />
Nur die Kabelmontage dauerte ihre Zeit – 25 km geschirmte<br />
Kabel wollen auch fachgerecht <strong>und</strong> schnell<br />
identi�ziert- � <strong>und</strong> wieder auf�ndbar<br />
� verlegt werden.<br />
(Abb. 6)<br />
Just in time kamen die neuen Motoren auf der Baustelle<br />
an <strong>und</strong> wurden umgehend montiert. Da Elektromotoren<br />
<strong>und</strong> ihre zugehörigen Frequenzumrichter<br />
(Leistungselektronik zur stufenlosen Drehzahl- <strong>und</strong><br />
Drehmomentenregelung) eine feste Einheit bilden,<br />
mussten die neuen Motoren mit den bereits vorhandenen<br />
<strong>und</strong> für die alten Motoren parametrisierten<br />
Frequenzumrichtern neu „verheiratet“ werden.<br />
Naja, zugegeben: so ganz r<strong>und</strong> lief die Inbetriebnahme<br />
dann aber doch nicht. Es waren ja doch andere Motoren,<br />
eben nicht ganz baugleich (die „alten“ wurden<br />
nicht mehr hergestellt), wohl aber mit denselben