Informationen 2008/2009 - WSD Mitte - Wasser- und ...
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66 <strong>Informationen</strong> der <strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />
Instandsetzung der westlichen<br />
Ufersp<strong>und</strong>wand im unteren<br />
Vorhafen der Schachtschleuse<br />
Von VKN km 0,558 – 1,291 <strong>und</strong> Weser km 206,276 – 206,384<br />
In den Jahren 1968/69 wurde das Muldenpro� �l<br />
des<br />
unteren Vorhafens der Schachtschleuse (Baujahr<br />
1914-1917) zum Rechteckpro� �l<br />
ausgebaut. Verwendet<br />
wurden dabei Stahlsp<strong>und</strong>bohlen Larssen 32. Die Sp<strong>und</strong>wand<br />
ist ca. 850 m lang, einfach rückverankert <strong>und</strong><br />
besitzt einen Holmgurt. Die Verankerung liegt knapp<br />
unter dem Holmgurt (IPE 400) <strong>und</strong> wurde mit Verpressankern<br />
vom Typ „Stump“ unter 25º Neigung ausgeführt.<br />
Der Regelabstand der Anker beträgt 3,6 m.<br />
Bei Normalstau von NN + 37,10 m liegt die Oberkante<br />
der Sp<strong>und</strong>wand (Holm) ca. 4 m über dem <strong>Wasser</strong>spiegel.<br />
Im Abstand von ca. 25 m sind zusätzlich in die Sp<strong>und</strong>wand<br />
integrierte Hochwasserdalben angeordnet.<br />
Vor der Sp<strong>und</strong>wand besteht landseitig eine Drainage,<br />
die durch Öffnungen in der Sp<strong>und</strong>wand in den unteren<br />
Vorhafen entwässert.<br />
Korrosionsschäden – Untersuchungen<br />
<strong>und</strong> Ursachen<br />
Bereits in den Jahren 2004/2005 zeigten sich an der<br />
Sp<strong>und</strong>wand erhebliche Korrosionsschäden. Daraufhin<br />
wurden im November 2005 Wanddickenmessungen<br />
unter Beteiligung der B<strong>und</strong>esanstalt für <strong>Wasser</strong>bau<br />
(BAW) durchgeführt. Dabei wurden uneinheitliche<br />
Abrostungsgrade (z.T. Durchrostung) festgestellt. In<br />
den anschließenden gutachterlichen Stellungnahmen<br />
zur Beurteilung der Restnutzungsdauer der westlichen<br />
Ufersp<strong>und</strong>wand im unteren Vorhafen der Schachtschleuse<br />
konnte eine Restnutzungsdauer nicht mehr<br />
ermittelt werden.<br />
Das Ergebnis der Untersuchung lautete:<br />
• Wanddicken (mm) Soll: 10,5<br />
max. Abrostung: 5,8<br />
Abrostung auf: 4,7<br />
• Die vorhandene Einbindung der Sp<strong>und</strong>wand reicht<br />
nicht aus<br />
• Die Stahlspannungen der Sp<strong>und</strong>wand sind erheblich<br />
überschritten<br />
• Die Gurte <strong>und</strong> Anker sind deutlich überlastet.<br />
Als Sofortmaßnahme wurden die Zapfen der unteren<br />
Nischenpoller in den Anlegedalben bei ca. NN + 38,00 m<br />
komplett entfernt. Gleichzeitig wurde veranlasst, dass<br />
die Uferwand unterhalb des HSW dreimal wöchentlich<br />
<strong>und</strong> nach Überschreiten des HSW einmal wöchentlich<br />
zu überwachen ist.<br />
Vorgesehene Maßnahmen<br />
Kerstin Murawa<br />
Die v. g. Untersuchungen ergaben, dass die Sp<strong>und</strong>wand<br />
wegen der erheblichen Korrosionsschäden<br />
(Umweltein� � üsse aus <strong>Wasser</strong> <strong>und</strong> Luft)<br />
<strong>und</strong> infolge<br />
von Schäden aus Schiffsanfahrungen abgängig <strong>und</strong><br />
zu ersetzen ist.<br />
Die Baumaßnahme wurde unter Beachtung folgender<br />
Punkte geplant <strong>und</strong> durchgeführt (Abb. 1):<br />
• Gewährleistung der Standsicherheit der vorhandenen<br />
Sp<strong>und</strong>wand während der Bauzeit<br />
• Sicherstellung der Sicherheit <strong>und</strong> Leichtigkeit des<br />
Schiffsverkehrs in allen Bauphasen (Verkehrsknotenpunkt<br />
Schachtschleuse)<br />
• Beachtung immissionsrechtlicher Aspekte (angrenzende<br />
Wohnbebauung; denkmalgeschützte Gebäude,<br />
z.B. Schachtschleuse)<br />
• Geringe Beeinträchtigung der überregionalen<br />
Touristik (Weserradweg).<br />
• Berücksichtigung der Brücken- <strong>und</strong> Widerlagerkonstruktion<br />
(Tiefgründung im Bereich der Rückverankerungen)<br />
der geplanten Weserschleuse Minden.