Informationen 2008/2009 - WSD Mitte - Wasser- und ...
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32 <strong>Informationen</strong> der <strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />
Ersatzbeschaffung eines Peilschiffes<br />
für den Bereich der <strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong><br />
B<strong>und</strong>eswasserstraßen werden nach verschiedenen<br />
Qualitätsstandards eingeteilt. Ein Kriterium ist dabei<br />
die Abmessung der <strong>Wasser</strong>straße hinsichtlich Fahrwassertiefe,<br />
-breite <strong>und</strong> -lage. Ausgedrückt werden<br />
die Einteilungen durch die <strong>Wasser</strong>straßenklassen.<br />
Die WSV hat die Klassen durch Ausbau <strong>und</strong> / oder fortwährende<br />
Unterhaltung zu gewährleisten <strong>und</strong> muss<br />
die Sicherheit <strong>und</strong> Leichtigkeit des Schiffsverkehrs auf<br />
den B<strong>und</strong>eswasserstraßen garantieren.<br />
Diese Aufgabe ist aber nur dann zu leisten, wenn die<br />
vorgegebenen Standards auch tatsächlich vorhanden<br />
sind. Daraus folgt, dass der Gewässerzustand regelmäßig<br />
zu kontrollieren <strong>und</strong> zu vermessen ist. Im Bereich<br />
der <strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> diente bisher dazu das Peilschiff „Herstelle“.<br />
Die „Herstelle“ (Baujahr 1900) wurde im Laufe der<br />
Jahre immer wieder an die veränderten Aufgaben<br />
angepasst <strong>und</strong> optimiert. Mittlerweile war der Schiffskörper<br />
aber derart verschlissen, dass nur eine komplette<br />
Gr<strong>und</strong>instandsetzung den weiteren Betrieb<br />
ermöglicht hätte.<br />
Die Anforderungen an ein modernes Peilschiff, insbesondere<br />
die Schaffung zeitgemäßer Wohnverhältnisse<br />
für die Besatzung, hätten einen zusätzlichen Umbau<br />
des Schiffskörpers erfordert. Die kalkulierten Kosten<br />
für Gr<strong>und</strong>instandsetzung <strong>und</strong> Umbau lagen allerdings<br />
in der Größenordnung einer Neuanschaffung.<br />
Aus wirtschaftlichen Gründen war damit ein weiterer<br />
Betrieb des vorhandenen Peilschiffes nicht zu verantworten.<br />
Der Bau des neuen Peilschiffes wurde von der Fachstelle<br />
Maschinenwesen <strong>Mitte</strong> konzipiert <strong>und</strong> öffentlich<br />
ausgeschrieben. Dabei wurden die Anforderungen des<br />
WSA Minden <strong>und</strong> der Fachstelle Vermessungs- <strong>und</strong><br />
Kartenwesen <strong>Mitte</strong> berücksichtigt.<br />
Die Rumpfform (Katamaran) hatte sich bereits bei der<br />
„Herstelle“ bewährt. Vergleichsfahrten zwischen der<br />
„Herstelle“ <strong>und</strong> aktuellen Typenbooten zeigten eine<br />
klare Unterlegenheit der Typenboote hinsichtlich<br />
einer ruhigen Lage des Schiffkörpers im <strong>Wasser</strong>. Denn<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: Bewegungen, die nicht auftreten,<br />
müssen in den Auswertungen der Gewässervermessungen<br />
auch nicht mathematisch berücksichtigt werden.<br />
Die Katamaranbauweise bietet als weiteren Vorteil<br />
einen vereinfachten Innenausbau. Hier ist ein kubischer<br />
Auf- <strong>und</strong> Ausbau möglich, während bei einem Einrumpfschiff<br />
durch die vom Rumpf vorgegebenen<br />
R<strong>und</strong>ungen eher ein „H<strong>und</strong>ertwasser“ gefordert ist.<br />
Festzustellen ist, dass die Katamaranbauweise bei<br />
Booten für den Binnenbereich zu keinen nennenswerten<br />
Mehrkosten gegenüber einer herkömmlichen<br />
Rumpfform führt. Erst im Seebereich oder bei sehr<br />
schnellen Booten führt diese Bauart wegen der erforderlichen<br />
Versteifungen der beiden Schwimmkörper<br />
zu deutlichen Mehrkosten.<br />
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