Informationen 2008/2009 - WSD Mitte - Wasser- und ...

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8 26 Inf Inform orm ormati ati atione one onen n d dder er e WSD Mi Mitte tte 2008/ 20 2008/ 08 200 2009 tung des Sicherheitskonzeptes vom Geber und Aktor bis hin zur Steuerung inklusive der sicherheitsgerichteten Kommunikation über den vorhandenen Anlagenbus wird durchgängig die Anforderungsklasse SIL3 nach DIN EN 61508 erreicht. Probebetrieb Mitte Juli 2008 wurde mit dem Fluten der neuen Schleuse begonnen (Abb. 8). Nach einem festgelegten Flutungsplan wurden in der ersten Phase alle Verschlüsse auf Dichtigkeit geprüft. Gleichzeitig wurde das Bewegungsverhalten der Schleuse (Setzung und Kammerwandverformung) und der Sparbecken dokumentiert. Die sich anschließende Trockenlegung wurde dazu genutzt, festgestellte Undichtigkeiten an den Dichtungen der Verschlüsse zu beheben. In der zweiten Phase der Flutung begann der Test für die grundsätzliche Funktionsfähigkeit der zentralen Steuerung. Es folgte die Erprobung der verschiedenen Schleusenbetriebsprogramme (Normalprogramm, Schleusung ohne Sparbecken, Füllen und Entleeren mit nur einem Längskanal). 9 10 Abb. 8: Erste Flutung der Schleusenkammer Abb. 9: Verkehrsfreigabe Abb. 10: Verkehrsfreigabe Zusammenfassung Am 22. November 2008 fanden die umfangreichen Arbeiten an der neuen Schleuse Sülfeld Süd mit der Verkehrsfreigabe ihren erfolgreichen Abschluss. Die feierliche Eröffnung stieß auf großes Interesse. Neben Vertretern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft waren viele Gäste aus der Bevölkerung anwesend (Abb. 9 und 10). Bis zur Fertigstellung der neuen Schleuse Sülfeld Süd war ein schwieriger Weg zurückzulegen. In der Bauausführungsphase waren viele komplexe Fragestellungen zu beantworten und bautechnische Probleme zu lösen. Allen am Bau Beteiligten gebührt ein besonderer Dank für die geleistete Arbeit. Auch soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass diese Großbaumaßnahme ohne schwere Unfälle abgewickelt wurde und die im Entwurf veranschlagten Baukosten von 70 Mio. € eingehalten werden konnten.

Der Fischotter in der Osthaltung des Mittellandkanals Der Fischotter (lat. Lutra lutra) gehört zu den marderartigen Tieren. (Abb. 1) Er ist eng verwandt mit Stein- und Baummarder, Wiesel, Iltis und Dachs. Er ist exzellent an das Wasserleben angepasst und zählt mit zu den besten Schwimmern unter den Landraubtieren. Fischotter können einschließlich Schwanz eine Gesamtlänge von 1,30 m erreichen. Bevorzugte Nahrung sind Fische, wie der Name schon sagt. Jedoch werden auch Enten, Bisamratten, Frösche, Krebse und alles, was leicht zu erbeuten ist, ebenfalls nicht verschmäht. Fischotter werden ca. 10 Jahre, in Gefangenschaft sogar bis zu 20 Jahre alt. Nachdem der Fischotter noch im letzten Jahrhundert stark in seinen Beständen bedroht war, ist in den letzten zwei Jahrzehnten eine Ausbreitungstendenz der Otterpopulation festzustellen. Derzeit leben in Deutschland ca. 1200 Fischotter. Sie besiedeln alle vom Wasser beein�ussten � Lebensräume. Bevorzugt werden großräumige, intakte und vernetzte Gewässersysteme mit hoher Strukturvielfalt und gutem Nahrungsangebot. Dem Naturraum Drömling kommt als Trittstein zwischen den großen Flusseinzugsgebieten Weser und Elbe enorme Bedeutung zu. (Abb. 2) Der Ausbau der Osthaltung des Mittellandkanals ist im Bereich des Drömlings bis auf wenige Lückenschlüsse abgeschlossen. Zeitgleich mit dem Ausbau des Mittellandkanals sind umfangreiche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen umgesetzt worden. Im Rahmen der Erfolgskontrollen dieser Maßnahmen ist unter anderem der Fischotter betrachtet worden. Hiernach wird der Mittellandkanal im untersuchten Abschnitt in vollem Umfang vom Fischotter als Lebens- und Nahrungsraum genutzt. Insbesondere die direkt angrenzenden Ausgleichsmaßnahmen tragen einen hohen Anteil hierzu bei. Diese Tatsache ist besonders erfreulich, da der Fischotter eine der Leittierarten des Naturparks Drömling ist. Dabei lässt die Kotanalyse den Rückschluss auf eine ausgewogene Ernährung des Fischotters zu. Ein Phä- 1 Informationen der WSD Mitte 2008/2009 2 3 27 Abb. 1: Der Fischotter Abb. 2: Naturraum Drömling Abb. 3: Die Wollhandkrabbe nomen hierbei ist, dass sich wohl einige Otter von der im Mittellandkanal vorkommenden, sehr wehrhaften Wollhandkrabbe (Abb. 3) ernähren. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Mittellandkanal als künstliches Gewässer den natürlichen Fließ- und Stillgewässern als Lebensraum für den Fischotter nicht nachsteht. Ob der Kanal allerdings einen Ausbreitungskorridor in Richtung Westen darstellt, kann anhand der vorliegenden Untersuchungen nicht abgeschätzt werden. Das Vorkommen des Fischotters im Mittellandkanal zeigt stellvertretend für viele andere Tier- und P� �anze- narten, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ihren Zweck außerordentlich gut erfüllen. So ist der Mittellandkanal auch nach dem Ausbau sowohl eine moderne und leistungsfähige Wasserstraße als auch ein integrierter Bestandteil der Natur und eine Bereicherung für die Landschaft.

Der Fischotter in der Osthaltung<br />

des <strong>Mitte</strong>llandkanals<br />

Der Fischotter (lat. Lutra lutra) gehört zu den marderartigen<br />

Tieren. (Abb. 1)<br />

Er ist eng verwandt mit Stein- <strong>und</strong> Baummarder,<br />

Wiesel, Iltis <strong>und</strong> Dachs. Er ist exzellent an das <strong>Wasser</strong>leben<br />

angepasst <strong>und</strong> zählt mit zu den besten Schwimmern<br />

unter den Landraubtieren. Fischotter können<br />

einschließlich Schwanz eine Gesamtlänge von 1,30 m<br />

erreichen. Bevorzugte Nahrung sind Fische, wie der<br />

Name schon sagt. Jedoch werden auch Enten, Bisamratten,<br />

Frösche, Krebse <strong>und</strong> alles, was leicht zu erbeuten<br />

ist, ebenfalls nicht verschmäht. Fischotter werden<br />

ca. 10 Jahre, in Gefangenschaft sogar bis zu 20 Jahre alt.<br />

Nachdem der Fischotter noch im letzten Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

stark in seinen Beständen bedroht war, ist in den<br />

letzten zwei Jahrzehnten eine Ausbreitungstendenz<br />

der Otterpopulation festzustellen. Derzeit leben in<br />

Deutschland ca. 1200 Fischotter. Sie besiedeln alle vom<br />

<strong>Wasser</strong> beein�ussten � Lebensräume. Bevorzugt<br />

werden<br />

großräumige, intakte <strong>und</strong> vernetzte Gewässersysteme<br />

mit hoher Strukturvielfalt <strong>und</strong> gutem Nahrungsangebot.<br />

Dem Naturraum Drömling kommt als Trittstein<br />

zwischen den großen Flusseinzugsgebieten Weser <strong>und</strong><br />

Elbe enorme Bedeutung zu. (Abb. 2)<br />

Der Ausbau der Osthaltung des <strong>Mitte</strong>llandkanals ist im<br />

Bereich des Drömlings bis auf wenige Lückenschlüsse<br />

abgeschlossen. Zeitgleich mit dem Ausbau des <strong>Mitte</strong>llandkanals<br />

sind umfangreiche Ausgleichs- <strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen<br />

umgesetzt worden. Im Rahmen der Erfolgskontrollen<br />

dieser Maßnahmen ist unter anderem<br />

der Fischotter betrachtet worden. Hiernach wird der<br />

<strong>Mitte</strong>llandkanal im untersuchten Abschnitt in vollem<br />

Umfang vom Fischotter als Lebens- <strong>und</strong> Nahrungsraum<br />

genutzt. Insbesondere die direkt angrenzenden<br />

Ausgleichsmaßnahmen tragen einen hohen Anteil<br />

hierzu bei. Diese Tatsache ist besonders erfreulich, da<br />

der Fischotter eine der Leittierarten des Naturparks<br />

Drömling ist.<br />

Dabei lässt die Kotanalyse den Rückschluss auf eine<br />

ausgewogene Ernährung des Fischotters zu. Ein Phä-<br />

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<strong>Informationen</strong> der <strong>WSD</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />

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Abb. 1:<br />

Der Fischotter<br />

Abb. 2:<br />

Naturraum Drömling<br />

Abb. 3:<br />

Die Wollhandkrabbe<br />

nomen hierbei ist, dass sich wohl einige Otter von der<br />

im <strong>Mitte</strong>llandkanal vorkommenden, sehr wehrhaften<br />

Wollhandkrabbe (Abb. 3) ernähren. Zusammenfassend<br />

kann gesagt werden, dass der <strong>Mitte</strong>llandkanal<br />

als künstliches Gewässer den natürlichen Fließ- <strong>und</strong><br />

Stillgewässern als Lebensraum für den Fischotter nicht<br />

nachsteht. Ob der Kanal allerdings einen Ausbreitungskorridor<br />

in Richtung Westen darstellt, kann anhand<br />

der vorliegenden Untersuchungen nicht abgeschätzt<br />

werden.<br />

Das Vorkommen des Fischotters im <strong>Mitte</strong>llandkanal<br />

zeigt stellvertretend für viele andere Tier- <strong>und</strong> P� �anze- narten, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleichs-<br />

<strong>und</strong> Ersatzmaßnahmen ihren Zweck außerordentlich<br />

gut erfüllen. So ist der <strong>Mitte</strong>llandkanal<br />

auch nach dem Ausbau sowohl eine moderne <strong>und</strong><br />

leistungsfähige <strong>Wasser</strong>straße als auch ein integrierter<br />

Bestandteil der Natur <strong>und</strong> eine Bereicherung für die<br />

Landschaft.

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