Informationen 2008/2009 - WSD Mitte - Wasser- und ...
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Baudurchführung<br />
Messtechnische Überwachung <strong>und</strong> Beweissicherung<br />
Vor Beginn der Bauausführung wurde ein umfangreiches<br />
messtechnisches Überwachungskonzept ausgearbeitet,<br />
um mögliche Ein�üsse � der Baumaßnahme<br />
auf die Nachbarbauwerke zu erfassen. Die Bauwerke<br />
im Ein�ussbereich � der Baumaßnahme (ICE-Brücke,<br />
Sparbecken der Nordschleuse <strong>und</strong> Pumpwerk) durften<br />
zu keinem Zeitpunkt in ihrer Gebrauchstauglichkeit<br />
<strong>und</strong> Tragfähigkeit gefährdet werden. Das zum Einsatz<br />
gekommene automatisierte Überwachungssystem bestand<br />
aus geodätischen, händischen <strong>und</strong> sensorischen<br />
Messverfahren.<br />
Abbruch, Baugrube<br />
Die für den Abbruch, die Herstellung der Baugrube<br />
<strong>und</strong> der Schleuse beauftragte ARGE Los 1 hat zunächst<br />
die alte Schleuse abgerissen. Die 65.000 m 3 Schleusenbeton<br />
wurden mit Stemmbagger zerkleinert (Abb. 3)<br />
<strong>und</strong> als Recyclingmaterial zum Teil für den Wegebau<br />
der neuen Schleuse wiederverwendet. Bauer Spezialtiefbau<br />
begann zeitversetzt mit der Herstellung der<br />
Baugrubenumschließungswände. Hierzu waren 7.900<br />
m² Schlitzwand, 16.800 m² Dichtwand mit eingestellter<br />
Sp<strong>und</strong>wand – beide bis 38 m tief –, 47.600 m Daueranker<br />
mit bis zu neun Lagen zu erstellen. Dies geschah<br />
unter besonders schwierigen Randbedingungen, da<br />
bei laufendem Betrieb der Nordschleuse in unmittelbarer<br />
Nähe zu ihren Sparbecken eine 18 m tiefe Baugrube<br />
hergestellt werden musste. Weiterhin musste<br />
mit großer Sorgfalt die Baugrubenumschließung im<br />
Bereich der ICE-Brücke <strong>und</strong> dem benachbarten Pumpwerk<br />
hergestellt werden.<br />
Innerhalb der Baugrubenumschließung erfolgte zur<br />
Auftriebssicherung der Baugrubensohle eine Gr<strong>und</strong>wasserentspannung<br />
durch Entlastungsbrunnen in<br />
den unteren Sanden <strong>und</strong> im Festgestein. Auf eine<br />
horizontale Abdichtung der Baugrubensohle konnte<br />
verzichtet werden, die Dichtwände wurden bis in den<br />
Fels bzw. bis in geringdurchlässige Bodenschichten<br />
geführt.<br />
Stahlbetonarbeiten<br />
Nach erfolgtem Aushub der Baugrube begannen die<br />
Massivbauarbeiten (Abb. 4 <strong>und</strong> 5). Diese wurden von<br />
der Firma Heitkamp ausgeführt.<br />
Der Beton für die Schleuse wurde auf der Baustelle<br />
hergestellt, <strong>und</strong> die Zuschläge wurden per Schiff<br />
antransportiert. Die Baustellenmischanlage hatte<br />
eine Leistungsfähigkeit von 100 m³/h. Ein zweites<br />
Mischwerk diente als Ersatzanlage bei Ausfall des<br />
Hauptwerkes. Als Beton wurde ein CEM III/A 32,5 N<br />
verwendet. Der Zementgehalt für die Kammerwand<br />
betrug 330 kg. Ein besonderes Augenmerk wurde auf<br />
die Behandlung der Arbeitsfugen gelegt. Bei allen<br />
horizontalen Fugen wurde das Grobkorngerüst mittels<br />
Hochdruckwasserstrahlen freigelegt.<br />
Neben den betontechnologischen Gesichtspunkten<br />
haben auch die baugr<strong>und</strong>technischen Randbedingungen<br />
eine Rolle für die Abwicklung der Baumaßnahme<br />
gespielt. So war das unterschiedliche Setzungsverhalten<br />
der einzelnen Bauteile zu berücksichtigen.<br />
Die schwereren Bauteile wie Oberhaupt, Unterhaupt,<br />
Schleusenkammer <strong>und</strong> Sparbeckentrichter wurden<br />
daher zuerst errichtet. Die „leichteren“ Bauteile wie<br />
Einlaufbauwerk, Auslaufbauwerk <strong>und</strong> Sparbeckenzulaufkanäle<br />
folgten später. Die Messungen zeigten, dass<br />
sich durch die gewählte Baufolge kleine Differenzsetzungen<br />
<strong>und</strong> die Beanspruchungen der Fugenbänder<br />
ergaben. Um weitere sich langfristig einstellende<br />
Setzungsunterschiede aufzunehmen, wurden das Ein<strong>und</strong><br />
Auslaufbauwerk mit dem Ober- bzw. Unterhaupt<br />
jeweils über eine Nut-Feder-Verbindung im Beton<br />
gelenkig miteinander verb<strong>und</strong>en. Auch die Sparbeckenzulaufkanäle<br />
wurden gelenkig an das Schleusenbauwerk<br />
angeschlossen.<br />
Die Arbeiten für die insgesamt r<strong>und</strong> 90.000 m³ ³ Beton<br />
dauerten etwa 18 Monate bis Ende 2007. Nach Fertigstellung<br />
der Erstbetonarbeiten für das Unterhaupt<br />
begannen die Arbeiten für das Schleusenbetriebsgebäude.