Jahresbericht 2009 (PDF, 3.2 MB) - SVA Aargau

Jahresbericht 2009 (PDF, 3.2 MB) - SVA Aargau Jahresbericht 2009 (PDF, 3.2 MB) - SVA Aargau

AusgleichskasseIV-StelleFamilienausgleichskasseErwerbsersatzordnungErgänzungsleistungenPrämienverbilligung<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


jahresbericht <strong>2009</strong>InhaltsverzeichnisVorwort des Präsidenten der Verwaltungskommission 7Editorial 8Bericht der Direktorin 10DienstleistungenAusgleichskasse 14Mitglieder und Beiträge 14Leistungen 16Ausgleichskasse, übertragene Aufgaben 17Ergänzungsleistungen 17Familienausgleichskasse 18Prämienverbilligung 20Invalidenversicherung 22IV-Stelle 22OrganisationAngestellte 25Gemeindezweigstellen 25Organigramm 26Corporate GovernanceOrgane 27Bericht der Revisionsstelle 27Bericht der Verwaltungskommission 27RechnungsablageVerwaltungskostenrechnung 28Betriebsrechnung 30Statistische Angaben<strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> in Zahlen 32Impressum 33


Vorwort des Präsidenten der VerwaltungskommissionVeränderungen sind immer auch Chancen!Der <strong>Jahresbericht</strong> der <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong>, der erstmals mit meinemVorwort eingeleitet wird, präsentiert einerseits Facts andFigures und andererseits spiegelt er das «Wachstum» der verschiedenenDienstleistungsbereiche. Zunehmend schlägt dieangespannte Wirtschaftslage auf den Sozialversicherungsbereichdurch und beeinflusst unsere Geschäftsfelder undGeschäftstätigkeit.Personelle VeränderungenDie Gesichter in der Verwaltungskommission haben sich verändert.Auf Ende der Amtsperiode hat Peter Wertli sein Amtnach 15-jähriger Präsidialzeit zur Verfügung gestellt. Seineausserordentlichen Verdienste wurden im letzten <strong>Jahresbericht</strong>durch den damaligen Regierungsrat Ernst Hasler unterdem Titel «Energie, Tatkraft, Bewegung … und ein Schaukelstuhl»ausführlich gewürdigt. Er wurde auch im Kreis der Verwaltungskommissionund der Geschäftsleitung würdig verabschiedet.Nochmals herzlichen Dank für die geleistete grosseArbeit für unsere <strong>SVA</strong>.Bedingt durch diese Demission und den Beginn einer neuenAmtsperiode, nahm der Regierungsrat im März Wahlen vorfür die Verwaltungskommission, das oberste Organ der<strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong>. Bestätigt wurden die bisherigen Mitglieder RenateGautschy, Elvira Mankowski und Hans-Jürg Koch. Neuins Gremium berufen wurde Alice Liechti-Wagner. Der Regierungsratwählte mich – vorher langjähriger Vizepräsident –zum neuen Präsidenten. Die Verwaltungskommission ernannteRenate Gautschy zur neuen Vizepräsidentin. Dem Bericht«Corporate Governance» kann entnommen werden, wie sichdas neue Gremium organisiert und welche weiteren Tätigkeitenund Interessenbindungen die Mitglieder aufweisen.Strukturelle VeränderungenDurch das stark gewachsene Geschäftsvolumen und die zunehmendeKomplexität der verschiedenen Aufgabenbereichemussten die Arbeitsabläufe und Verantwortlichkeiten neu definiertwerden. Um noch flexibler und schneller agieren zukönnen, wird als Ergänzung zu den bisherigen Sitzungen indrei Führungsausschüssen gearbeitet:• Strategie, Finanzen, Immobilien, IT, Compensation• Personelles, Politisches und Gemeinden• PR/Öffentlichkeitsarbeit und Key-Account-Kunden• Intensivierung der Kontakte zu unseren Mitarbeitenden, zuunseren Schlüsselkunden und zum KantonNeben der Strategieumsetzung nahm uns die Problematikzweier Standorte erneut stark in Anspruch. Zusammen mitdem Kanton verfolgen wir das Ziel «<strong>SVA</strong> unter einem Dach».Die interessanten Gespräche mit der Departementsleiterindes DGS, Regierungsrätin Susanne Hochuli, und dem GeneralsekretärAdrian Schmitter stimmen uns zuversichtlich.Die Verwaltungskommission konnte den erfreulichen Beschlussfassen, den Beitragssatz bei der Familienausgleichskassedeutlich zu senken. Das ist sicher ein positives Signalfür unsere Kundinnen und Kunden in dieser wirtschaftlichschwierigen Zeit.Zusammenfassend kann ich feststellen: Dank einem hochmotivierten Team und enormen Anstrengungen konnten vieleProjekte erfolgreich abgeschlossen oder auf Zielkurs gebrachtwerden. Es gilt aber auch einzuräumen, dass durch externeund interne Einflüsse die Umsetzung der anspruchvollen Zielenicht in allen Teilen erreicht werden konnte. Als lernende unddynamische Organisation setzen wir jedoch alles daran, diehohen Kundenerwartungen weiterhin erfolgreich zu erfüllen.Mein erstes Vorwort schliesse ich mit herzlichem Dank.Danken möchte ich in erster Linie allen Kundinnen und Kundender <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> für das entgegengebrachte Vertrauen.Ich bedanke mich aber auch beim Grossen Rat, meinen Kolleginnenund Kollegen der grossrätlichen Kommission GSW,dem Regierungsrat und dem involvierten Departement DGSfür die erfolgreiche Zusammenarbeit mit unserer Institution.Einen besonderen Dank richte ich auch an meine Kolleginnenund Kollegen der Verwaltungskommission, an die Geschäftsleitungunter der Leitung der Direktorin Frau Bergita Kayserund an das Kader für die offene, transparente und lösungsorientierteZusammenarbeit. Zum Schluss gilt mein grosserDank allen Mitarbeitenden und Partnern unserer <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong>für das grosse Engagement und das geschenkte Vertrauen.Fredy BöniPräsident VerwaltungskommissionSchwerpunkte der VerwaltungskommissionstätigkeitNachdem letztes Jahr die Gesamtstrategie im Mittelpunkt war,konzentrierte sich das Gremium dieses Jahr auf die Jahresziele:• Konsolidierung und Umsetzung der Strategie und der wichtigstenGrossprojekte wie IT-Projekt Apollo, rasche undkompetente Umsetzung des neuen Familienzulagegesetzes;Konzepterstellung für das Projekt «Eine Pforte» mit einerAnlaufstelle zu den Leistungsträgern, Sicherheits- undNotfallkonzept usw.• Kontinuierlicher und nachhaltiger Abbau der Pendenzendurch die Anpassung der Organisationsstruktur7


EditorialTORDie im 2008 beschlossenen neuen Strukturen haben wir im<strong>2009</strong> umgesetzt und die Führungscrew der <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> ergänzt.Sie ist nun komplett.In einem breit abgestützten Zielfindungsprozess haben wirim August <strong>2009</strong> – in Vorfreude auf die im 2010 stattfindendeFussballweltmeisterschaft – unser Motto gewählt. Dabeisteht TOR für teamorientiert, organisiert und risikobewusst.Teamorientierung ist uns wichtig. Denn die Leistung der <strong>SVA</strong>ist das Ergebnis von viel Engagement und Einsatz in denTeams. Ohne die Arbeit an der Basis würde gar nichts laufen.Die Stärken und Schwächen der einzelnen Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter kennen, gezielt die eine oder andereFörderung an die Hand nehmen, mit den neu hinzugekommenenAbteilungsleitenden die Führungsspanne verkleinernund mehr Raum für Führungsarbeit schaffen – all dies verstehenwir unter Teamorientierung.Organisation, also eine klare Organisationsstruktur, ist einweiterer Erfolgsfaktor. Die Struktur der <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> stimmt.Mit dem <strong>2009</strong> erarbeiteten Organisations- und Entwicklungssystemachten wir auf eine transparente und einheitlicheAusgestaltung der Arbeitsprozesse und die Personalentwicklung,die Personalförderung.Mit den in diesem <strong>Jahresbericht</strong> ausgewählten Bildern ist einganz besonderer Dank an die Unternehmer und Unternehmerinnenim Kanton <strong>Aargau</strong> verbunden. <strong>2009</strong> war aus wirtschaftlicherund finanzpolitischer Perspektive kein gutesJahr. Kurzarbeit wurde eingeführt, Arbeitsplätze gingen verloren,die Verunsicherung innerhalb weiter Kreise der Bevölkerungnahm zu. Wer mit diesen Rahmenbedingungen dennochfür Menschen mit einer Leistungsbeeinträchtigungeinen Arbeitsplatz schafft oder erhält, dem gebührt Dankund Anerkennung.Danken möchte ich auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiternder <strong>SVA</strong> für ihr grosses Engagement und ihre Bereitschaftzu Veränderungen, der Verwaltungskommission unterder Leitung des neuen Präsidenten Fredy Böni für die vertrauensvolleZusammenarbeit und dem Departement Gesundheitund Soziales sowie weiteren Partnern in der kantonalenVerwaltung für deren Unterstützung sowie demBundesamt für Sozialversicherungen.Bergita KayserDirektorinDurch ein professionelles Projektmanagement organisiertwerden auch die Umsetzung der 5. IVG-Revision und derPlattformwechsel der IT-Applikationen bei der Ausgleichskasse.Gut organisiert bedeutet für mich auch, dass wir über dieBereiche hinweg die gleichen Tools nutzen und die gleichenManagement- und Führungsinstrumente pflegen. Dabei fördernwir unternehmerisches Handeln und das Denken ingrösseren Zusammenhängen.Risikobewusstsein wollen wir gezielt stärken. Das interneKontrollsystem (IKS) hat weiter an Konturen gewonnen. Die<strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> kann sich auf dieser Grundlage im Sinne einerlernenden Organisation weiterentwickeln.8


«Die Vermittlung von Arbeitnehmenden durchdie IV-Stelle des Kantons <strong>Aargau</strong> – denSozialversicherer – bedeutet für uns in jederHinsicht eine Win-win-Situation.»Arbeitgeber (rechts): Claude Werder, Geschäftsführer,Samuel Werder AG, Veltheim«Ich bin froh, wieder im Berufsleben zu stehen– und damit auch der Gesellschaft etwaszurückgeben zu können.»Arbeitnehmer (links): Josef Leiss, Operateur,Samuel Werder AG, Veltheim


Bericht der DirektorinManagement SummaryAnpassung der Renten und BeiträgeAuf 1. Januar <strong>2009</strong> wurde die Mindestrente der AHV von1 105 auf 1 140 Franken pro Monat heraufgesetzt. Die Maximalrenteund die Leistungen der EL erhöhten sich im gleichenUmfang von 3,2 %. Ebenfalls angehoben wurde der Mindestbeitragvon 445 auf 460 Franken.Neue AHV-Nummer, RegisterharmonisierungDie Einführung der neuen Versichertennummer konnte abgeschlossenwerden. Gesamthaft versendeten wir über 200 000neue Ausweise. Bis zum Sommer wurden die Zivilstands-,Einwohner-, Ausländer- und die Versichertenregister AHV/IVmiteinander bereinigt und harmonisiert. Die neue 13-stelligeAHV-Versichertennummer ist der wichtigste Personenidentifikatorin den unterschiedlichen Registern.Wirtschaftskrise erschwert InkassoDie im Herbst 2008 in den USA entstandene Finanzkrise breitetesich rasch aus und kam im Laufe <strong>2009</strong> in der realen Wirtschaftan. Entsprechend mehr Konkurse, Betreibungen undweitere Inkassomassnahmen mussten verarbeitet werden.Etliche unserer Kunden haben und hatten kein grösseresfinanzielles Polster und so gestalteten sich die Beratungsgesprächegerade bei Zahlungsschwierigkeiten nicht einfach.Neues Familienzulagengesetz und eine Senkungdes BeitragssatzesAm 1.1.<strong>2009</strong> trat das neue Bundesfamilienzulagengesetz inKraft. Im Laufe des Jahres wurde der ordentliche Gesetzgebungsprozessim Kanton <strong>Aargau</strong> abgeschlossen. Abgelöstwurde die Notverordnung auf den 1.1.2010 durch das Einführungsgesetzzum Bundesgesetz über die Familienzulagen(EG FamZG, vom 24. März <strong>2009</strong>) und die dazugehörendeVerordnung (vom 11. November <strong>2009</strong>).Knapp ein Drittel aller Kinder- und Ausbildungszulagen werdenim Kanton <strong>Aargau</strong> über die <strong>SVA</strong> ausgerichtet. Für Kinder undJugendliche in Ausbildung haben wir im Hinblick auf die Neuerungeneine Verfügung erlassen und an den Arbeitgeber desanspruchberechtigten Elternteils gesendet. Die bestehendenZulagen wurden umgerechnet und ohne zeitliche Verzögerungerhielten die Familien ab Januar <strong>2009</strong> die neuen, höherenAnsätze. Die Zahl der Neuerfassungen oder Mutationenbeträgt 57 945; es betrifft 8 532 Arbeitsverhältnisse und13 294 Haushalte/Familien. Dieses Wachstum ist erfreulich,führte jedoch im Zusammenhang mit komplexen ErstabklärungenMitte Jahr zu einem grösseren Arbeitsrückstand beiden Neuanmeldungen. Bis Ende <strong>2009</strong> konnte der Rückstandweitgehend aufgeholt werden. Dank diesem guten Geschäftsgangund einer besseren Situation bei den Vermögenserträgenbeschloss die Verwaltungskommission die Senkung desBeitragssatzes von 1,6 % auf 1,4 % per Januar 2010. Arbeitgebende,die bei uns abrechnen, sparen im 2010 gegenüberdem Vorjahr insgesamt rund 12,4 Mio. Franken.Pflegefinanzierung verzögert sichIn der Sommersession 2008 verabschiedete das Parlamentdas Bundesgesetz über die Neuordnung der Pflegefinanzierung.Ein Inkrafttreten war zuerst auf Mitte <strong>2009</strong>, dann aufJanuar, danach Juli 2010 und nun ist es auf Januar 2011 vorgesehen.Die Neuordnung betrifft die Krankenversicherung,die Alters- und Hinterlassenenversicherung (Einführung einerHilflosenentschädigung leichten Grades) und die Ergänzungsleistungen(Erhöhung der Freigrenzen bei der Vermögensanrechnung.)Die obligatorische Krankenpflegeversicherungleistet künftig einen fixen, nach Zeitaufwand abgestuften Beitragan ärztlich verordnete Pflegeleistungen.IV – eine EingliederungsversicherungDie 5. IV-Revision hat für die IV-Stellen bessere Voraussetzungengeschaffen, wieder mehr zu einer Eingliederungsversicherungzu werden, nach der Regel «Eingliederung vor Rente».Wir identifizieren uns voll und ganz mit diesem Ziel. Miteiner erfolgreichen Eingliederung verhindern wir die berufliche,soziale und finanzielle Ausgrenzung unserer Kundinnenund Kunden.Für die Umsetzung dieses anspruchsvollen Ziels haben wirunsere Organisation ausgebaut. Die Abteilung Integration undzusätzliche Fachleute sind dazugekommen. Wir sind Kooperationeneingegangen mit Krankentaggeldversicherungenund der Suva. Grosse Arbeitgebende haben eine Ansprechperson.Mit diesem Paradigmenwechsel hat sich auch die Kultur derIV-Stelle <strong>Aargau</strong> gewandelt. Wir haben nicht nur über 1 500zusätzliche Gespräche mit Kundinnen und Kunden geführt,sondern konnten in einer schwierigen Wirtschaftslage 161Stellen erhalten und 237 neue finden. Das Umfeld der Kundenwird aktiver in den Integrationsprozess einbezogen. DieMitarbeitenden der IV-Stelle sind den Partnern bekannt undsie begleiten den Eingliederungsprozess aktiv und effizient.Die medizinische Einschätzung des Regionalen ÄrztlichenDienstes (RAD) spielt dabei eine wichtige Rolle. Unsere Mitarbeitendenin der Abteilung Leistungen (Rente, Hilfsmittel) betreuenjene Versicherten, deren Eingliederung nicht erfolgreichwar oder bei denen ein Leistungsanspruch offensichtlich ist.Die Stabsübergabe zwischen Integration und Leistungenfunktioniert reibungslos.Besonders erwähnenswert ist die gute Zusammenarbeit mitder Arbeitslosenversicherung (RAV) und der Sozialhilfe (SH) imRahmen der Interinstitutionellen Zusammenarbeit (IIZ). Wirmöchten bei den Partnerschaften noch einen Schritt weitergehenund haben daher das Projekt «Eine Pforte» lanciert,das die Zusammenarbeit von IV, RAV und SH in der Integrationsarbeitforciert.10


Bericht der DirektorinMit der Annahme der befristeten Erhöhung der Mehrwertsteuerzugunsten der Invalidenversicherung wurde eineentscheidende Weiche für die Sanierung dieses wichtigenSozialwerkes gestellt, das 2010 seinen 50. Geburtstag feiernkann.11. AHV-Revision: immer noch keine EntscheidungVom Bundesrat war die 11. AHV-Revision als kleine Vorlage inForm von zwei Botschaften geplant, mit welchen der Weg füreine grössere 12. AHV-Revision vorbereitet werden sollte. DieDetailberatung wurde nach dem Volksentscheid über dieVolksinitiative für ein flexibles Rentenalter am 6. April <strong>2009</strong>abgeschlossen. Der Ständerat ist seiner Kommission in derSommersession <strong>2009</strong> in allen Punkten gefolgt. Konsens bestehtin Bezug auf die Erhöhung des Frauenrentenalters. Differenzenbestehen bei den Fragen zu einer möglichen Frühpensionierungund deren sozialer Abfederung.Rechtsanwendung im GriffDer Rechtsdienst ist Kompetenzzentrum, wenn es um Neu e-rungen und die korrekte Rechtsanwendung geht. Er begleitetdie Sachbearbeitenden bei anspruchsvollen Aufgaben wieEinsprachen, Vernehmlassungen, Schadenersatzforderungenund beim Weiterzug von Urteilen ans Bundesgericht. DerRechtsdienst unterstützt in seinem Fachbereich die kantonaleVerwaltung in Rechtsetzungsverfahren. Er bietet zudem denMitgliedern der Ausgleichskasse Rechtsberatung in Bereichendes Arbeits- und Sozialversicherungsrechts an. Die LeiterinRechtsdienst ist zugleich betriebliche Datenschutzbeauftragte.Seit Juli <strong>2009</strong> laufen alle juristischen Aufgaben über eine Datenbank.Diese ermöglicht es, die Aufgaben zu verwalten, dieKosten den einzelnen Versicherungszweigen zuzuordnen unddie Daten statistisch auszuwerten. Die Intranet-Seite bietetZugriff auf eine Wissensdatenbank und enthält eineLinksammlung, Dokumentenvorlagen, den Bibliothekskatalogsowie die «News». Der Rechtsdienst filtert aus der täglichenInformationsflut das Wichtigste heraus und bereitet diese Informationenfür die Mitarbeitenden auf.Managementsystem mit QualitätStetiger Wandel sowie neue Prozesse, Projekte und Aufgabenerfordern regelmässige Überprüfung und Weiterentwicklungdes Managementsystems. Aufbau- und Prozessorganisationmüssen optimal aufeinander abgestimmt sein.Weiterbildung und Motivation der Mitarbeitenden sind dabeiwichtige Faktoren.Wir haben ein neues Organisations- und Entwicklungssystemeingeführt. Es optimiert das Zusammenspiel von Aufbau- undProzessorganisation und eröffnet neben der Führungskarrieredie Möglichkeit einer Fachkarriere. Erste Mitarbeitendekonnten zu Fach- oder Prozessexperten ernannt werden mitwichtigen Aufgaben in Bezug auf Schulung, Prozessmanagement,interne Kontrollen sowie Projektarbeiten.Das Interne Kontrollsystem (IKS) haben wir durch Checklistenergänzt. Über Stichproben können so die Qualität, die Gesetzeskonformitätund die finanzielle Richtigkeit der erledigtenFälle überprüft und ausgewertet werden. Best Practice im IKSwar ein Schwerpunkt des Benchmarkings mit anderen Ausgleichskassen.Unsere Datenschutzbeauftragte hat eine interdisziplinäre Arbeitsgruppeins Leben gerufen. Diese Gruppe evaluiert denSchulungsbedarf und überwacht die Einhaltung der Datenschutzrichtlinien.Alle Mitarbeitenden besuchten die Schulungzum Datenschutz. Neue Mitarbeitende werden im Einführungsprogrammentsprechend sensibilisiert.Beim Überwachungsaudit nach ISO 9001 und Good Priv@cy(Datenschutzgütesiegel) konnte die SQS auch <strong>2009</strong> eingutes Zeugnis abgeben. Sie stellte das Zertifikat nach ISO9001:2008 aus.Im Bereich der Ausgleichskasse hat die <strong>SVA</strong> 345 Einspracheentscheideerlassen (2007: 293, 2008: 348). Das Versicherungsgerichthat 49 Urteile gefällt zu Beschwerden der Versicherten;2007 waren es 31 und 2008 32. In 7 Fällen fiel dasUrteil zugunsten der sich beschwerenden Person aus. In denVorjahren waren es 3 bzw. 4 Fälle. Im Bereich der Invalidenversicherunghat das Versicherungsgericht 417 Urteile erlassen,36 (9 %) Beschwerden wurden gutgeheissen. Die entsprechendenZahlen in den beiden Vorjahren: 461/53 und446/43.11


Bericht der DirektorinInformatik: alles dreht sich um ApolloDie Vorbereitungen zum Austausch der gesamten Ausgleichskassen-Softwareim Rahmen des Grossprojektes Apollomachten den Löwenanteil unseres Ressourceneinsatzes aus.Daneben musste Platz geschaffen werden für den erfolgreichenAbschluss einer Handvoll weiterer Projekte:• Schwarzarbeit: Vereinfachtes Abrechnungsverfahren undQuellensteuerabrechnung• Navigator: Rechtsdienst Ticket-System• HIN: Datenaustausch mit Ärzten und Spitälern• IK NNSS: Einführung der neuen Versicherten-Nummer;Versand der neuen AHV-Ausweise.• CO 2: Rückerstattung der CO 2-Abgabe.• WhatsUp: Server- und Systemüberwachung• Backup: Anpassung Datensicherung an virtualisierteSysteme.Mit dem sogenannten PartnerWeb ermöglichen wir unserenKunden die elektronische Übermittlung von MitarbeiterinnenundMitarbeitermutationen und Lohnmeldungen. Innerhalbvon nur 2 Monaten nach dem Start im September haben sichbereits 2 700 Kunden dem System angeschlossen.Papierdossier passéMit der Familienausgleichskasse konnten wir Ende Jahr denletzten Fachbereich auf elektronische Archivierung umstellen,sodass wir jetzt keine Dossiers mehr physisch archivieren.Dagegen wächst das elektronische Archiv stetig. Allein im Bereichder Ausgleichskasse wurden über 3 Millionen Dokumentenseitenarchiviert.Mit der 5. IVG-Revision geht eine umfassende und beschleunigteAbklärung des Sachverhaltes einher und folglich aucheine erhöhte Anforderung an den Dokumentenzugriff. Damitein Dokument möglichst rasch verfügbar ist, wird es direktbeim Posteingang selektiert, eingescannt und dem Fallzugeordnet: es entsteht ein elektronisches Dossier. Bei derIV-Stelle sind wir auf gutem Weg zum papierfreien Büro.Logistisches RückgratUnsere Logistik sorgt dafür, dass die externen und die internenKunden die erwarteten Dienstleistungen erhalten undrundum zufriedengestellt sind. Zur Logistik gehören: Telefondienst,Empfang, Postdienst, Kantine, Hauswartung und Materialbewirtschaftung.Am Empfang begrüssen unsere Telefonistinnen täglich ca.25 Besucherinnen und Besucher und sie nehmen durchschnittlich600 Anrufe entgegen. Ihr Motto: freundlich, schnell,zuvorkommend. Im Postdienst verarbeiteten wir pro Tag ungefähr1 500 eingehende und 2 000 ausgehende Sendungen(ohne Massenversand). Das Kantinenpersonal bedient externeBesucherinnen und Besucher und die <strong>SVA</strong>-Angestellten.Täglich werden bis 40 Mahlzeiten ausgegeben. Dank unserenHauswarten funktionieren unsere Einrichtungen und sicherheitstechnischenAnlagen an drei Standorten in sechs Liegenschafteneinwandfrei. Die Materialbewirtschaftung stelltsicher, dass stets genügend Lager- und Verbrauchsmaterialzur Verfügung steht. So disponierte sie dieses Jahr annähernd1,2 Millionen Kuverts und 600 000 Briefkopfpapiere.12


«Wir setzen nicht nur auf gesunde Produkte,sondern auch auf eine gesunde Personalpolitik.»Arbeitgeber (rechts): Ruedi Frey, Leitung Lager Frischprodukte,Bio Partner Schweiz AG, Seon«Eine Arbeit zu haben, ist für mich mehr als nurbeschäftigT zu sein – es bedeutet auch ein StückWertschätzung.»Arbeitnehmer (links): Yves Kohler, Logistikmitarbeiter LagerFrischprodukte, Bio Partner Schweiz AG, Seon13


DienstleistungenAusgleichskasseMitglieder und BeiträgeMehr Mitglieder, harziges InkassoTrotz schwieriger Wirtschaftslage und immer mehr Arbeitslosen,können wir weiterhin eine rege Unternehmertätigkeitfeststellen, die sich in steigenden Mitgliederzahlen bei denSelbstständigerwerbenden (2 %) und Arbeitgebenden (3,5 %)niederschlägt. Die Zahl der Nichterwerbstätigen hat indes nurleicht zugenommen (1,5 %). Die Rezession geht dennochnicht spurlos an unserer Geschäftstätigkeit vorbei, sie forderteihren Tribut beim Inkasso. Die Betreibungen haben sprunghaftzugenommen und auch die Mahnungen und Tilgungspläne– weitere Vorboten künftiger Konkurse – trüben dasBild.Entwicklung bei den Inkassomassnahmen2008 <strong>2009</strong>AnzahlAnzahlGesetzlicheMahnungen 38996 40413Betreibungen 6 451 7 106Tilgungspläne 1 285 1 321Konkurse 324 331Entwicklung der Mitgliederzahlen 2004–2008Selbstständigerwerbende2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong> Zunahmein %gegenüberVorjahr24 250 24 874 25 377 25 491 25 967 26 508 2,08Nichterwerbstätige 15 978 18 104 18 739 18 643 19 295 19 587 1,51Nur Arbeitgebende 12 351 13 112 13 639 14 332 15 741 16 297 3,53Studierende der FHNW 3 267 3 514 3 819 8,67Vereinfachtes Abrechnungsverfahren2221 2997 34,93Total 52 579 56090 57755 61733 66738 69208 3,7014


DienstleistungenVereinfachte AbrechnungDas vereinfachte Abrechnungsverfahren findet wachsendenZuspruch. Rund 3 000 Arbeitgeber – fast 800 mehr als imVorjahr – machen davon Gebrauch. Der Arbeitgeber hat eineneinzigen Ansprechpartner für alle Bereiche, welche das vereinfachteAbrechnungsverfahren umfasst. Die Abrechnungund der Bezug der Sozialversicherungsbeiträge (AHV/IV/EO/ALV/Familienzulagen) und der Quellensteuer erfolgen nur einmalpro Jahr. Die Quellensteuer von 5 % besteht aus 4,5 %Kantons- und Gemeindesteuer sowie 0,5 % Direkter Bundessteuer.Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhalteneine Bescheinigung über die abgelieferte Steuer, die sie ihrerSteuerdeklaration beilegen. Wir haben den Steuerämtern insgesamtCHF 287 810.– überwiesen.Rückverteilung CO 2-Abgabe an UnternehmenAuf fossilen Brennstoffen wird seit 2008 eine CO 2-Abgabeerhoben. Den Arbeitgebern wird über die AHV-Ausgleichskassenproportional zur abgerechneten AHV-Lohnsumme ihrerArbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen die Abgabe zurückverteilt.Wir zahlen die Lenkungsabgabe an die Unternehmen jeweilsim zweiten Jahr nach der Erhebung zurück. Unsere Mitgliederhaben uns die massgebende Lohnsumme bis Oktober mitgeteilt.Das Bundesamt für Umwelt ermittelt im Frühjahr 2010den Verteilfaktor auf der Grundlage der von uns gemeldetenLohnsummen, sodass wir ab Sommer 2010 die Gutschrift anunsere Mitglieder vornehmen können. Der Bundesrat hat imRahmen des Konjukturprogramms im September eine vorzeitigeRückverteilung beschlossen. Demnach werden die Einnahmenaus der CO 2-Abgabe der Jahre <strong>2009</strong> und 2010,zusammen mit den Einnahmen des Jahres 2008, im Jahr2010 zurückverteilt.15


DienstleistungenAusgleichskasseLeistungenRenten berechnen …Zu unserem Kerngeschäft gehört die Prüfung von Leistungsanträgen,die Berechnung der Leistungsguthaben und derErlass von Rentenbescheiden. Wir haben 3 260 Gesuche fürAHV-Renten entgegengenommen und über 10 000 AHV- undIV-Bescheide erstellt, seien es erstmalige Rentenverfügungenoder Änderungsverfügungen aufgrund von veränderten Anspruchsvoraussetzungen.Fast 65 000 Personen beziehenihre AHV- oder IV-Rente bei der <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong>. Der AHV-Rentenbestandhat sich in den letzten drei Jahren um fast 6 000erhöht, im gleichen Zeitraum nahm der IV-Rentenbestand umlediglich 199 zu.… und darüber sprechenNeben dem Kerngeschäft gewinnt die Beratungs- und Auskunftstätigkeitimmer mehr an Bedeutung. Die versichertenPersonen wollen sich über die Merkblatt-Informationen hinausmit Besuchen oder telefonischen Anfragen ein Bild machenüber ihre persönliche Rentensituation. Dieser Nachfrageboombeschränkt sich nicht auf Versicherte aus derSchweiz: immer öfter sind es Personen aus Nachbarstaaten.Begünstigt durch die bilateralen Verträge nimmt die Zahl jenerVersicherten zu, die Renten in verschiedenen Ländern beanspruchenkönnen. Wir haben daher unsere Beratertätigkeitseit Längerem auf länderübergreifende Fragen ausgeweitet.Die internationalen Sprechtage, die wir zweimal pro Jahr inKooperation mit der Deutschen Rentenversicherung anbieten,erfreuen sich eines wachsenden Zuspruchs. Annähernd200 Personen haben sich im März und November von unsüber ihre künftigen Sozialversicherungsleistungen in ihremLand informieren lassen.Entwicklung bei der Zahl derausbezahlten Renten2008 <strong>2009</strong>Altersrenten 45 538 47 448Zusatzrenten 288 225Kinderrenten 349 46 175 359 48 032Witwen- u.Witwerrenten 1624 1640Waisenrenten 909 2 533 883 2 523IV-Renten 10 663 10 675Kinderrenten 3 612 14 275 3 477 14 152Total 62 983 64 707Leistungen aller SozialwerkeSozialwerkLeistungen(CHF) 2008Leistungen(CHF) <strong>2009</strong>Alters- und Hinterlassenenversicherung(AHV) 995050072 1070240 229Invalidenversicherung 268 358 018 276 383 135Ergänzungsleistungen (EL) 161 913 975 171 861 920Familienausgleichskasse(FAK) 92910819 118015254Individuelle Krankenkassen-Prämienverbilligung(IVP) 178453118 195310632Erwerbsausfallentschädigung(EO) inkl. Mutterschaftsentschädigung(MSE) 36960323 40441982Familienzulagen in derLandwirtschaft (FL) 6979861 7729821Total 1 740 626 186 1 879 982 973Erwerbsersatz für DienstleistendeDer Mindestbetrag bei den Tagesentschädigungen ist erhöhtworden. Er beträgt neu für Normaldienst CHF 62.– (54.–),Beförderungsdienst CHF 111.– (97.–) und DurchdienerkaderCHF 91.– (80.–). Anpassungen sind auch zu verzeichnen beimMaximum der Betreuungskosten mit CHF 67.– (59.–), bei derBetriebszulage für Selbstständigerwerbende im Haupterwerb mitCHF 67.– (59.–) und bei der EO-Kinderzulage mit CHF 20.–(18.–). Die Kinderzulagen in der EO dürfen nicht verwechselt werdenmit den kantonalen Kinderzulagen. Kinderzulagen erhaltenDienstleistende für die eigenen Kinder und Pflegekinder, die sieunentgeltlich zur Pflege und Erziehung aufgenommen haben. EinDoppelbezug EO-Kinderzulage und Familienzulage ist möglich.Wir haben 22 896 (22 563) EO-Anmeldungen verarbeitet undErsatzleistungen von CHF 24,0 Mio. (22,9) ausbezahlt.MutterschaftsentschädigungDie Mutterschaftsentschädigung (MSE) leistet Zahlungenwährend 14 Wochen für den Erwerbsausfall. Anspruchsberechtigtsind erwerbstätige Mütter, die während der letztenneun Monate vor der Niederkunft in der AHV obligatorischversichert waren und in dieser Zeit mindestens fünf Monatelang eine Erwerbstätigkeit ausübten. Der Lohnersatzanspruchendet automatisch bei Wiederaufnahme der Arbeit.Der Maximalbetrag der Mutterschaftsentschädigung pro Tagbeträgt neu CHF 196.– (172.–), was einem jährlichen Erwerbseinkommenvon CHF 88 200.– (77 400.–) entspricht.Wir haben 1 616 (1 518) Gesuche bearbeitet. In 1 407 (1 338)Fällen konnten Leistungen zugesprochen werden im Gesamtbetragvon CHF 16,4 Mio (14,0).16


DienstleistungenAusgleichskasse, übertragene AufgabenErgänzungsleistungenWeniger Neuanmeldungen, mehr KrankheitskostenAufgabe der Ergänzungsleistungen (EL) ist die Existenzsicherungvon Bezügerinnen und Bezügern von AHV- und IV-Renten.Die Höhe der EL wird im Einzelfall aus der Differenz zwischenden gesetzlich anerkannten Ausgaben und denanrechenbaren Einnahmen bestimmt. Die Leistungen werdenvollumfänglich aus Steuergeldern von Bund und Kantonfinanziert.15 488 Personen waren im Kanton <strong>Aargau</strong> auf EL angewiesen(14 797). Die Zahl der Neuanmeldungen hat mit 3 134gegenüber dem Vorjahr (3 277) geringfügig abgenommen. DieGesuche um Vergütung von Krankheitskosten hingegen sindmit 30 702 stark gewachsen (2008: 26 335).Verzicht auf Vermögen – eine Besonderheit der ELBei den EL wird nicht nur das tatsächlich vorhandene Vermögenangerechnet, sondern auch Vermögen, auf das verzichtetwurde. Ein Vermögensverzicht liegt vor, wenn jemand ohnerechtliche Verpflichtung und ohne gleichwertige Gegenleistungauf Vermögen verzichtet hat. Dies ist zum Beispiel derFall bei Erbvorbezügen von Kindern oder bei Schenkungen.Für die Berücksichtigung eines Vermögensverzichts ist es unerheblichwie weit die Verzichtshandlung zurückliegt. Der Wertdes Vermögens im Zeitpunkt des Verzichts wird auf den1. Januar des Jahres übertragen, das auf den Verzicht folgt,und dann nach jeweils einem Jahr um CHF 10 000.– vermindert.Zusätzlich ist der hypothetische Ertrag aus dem Vermögensverzichtals Einnahme anzurechnen. Dieser entsprichtdem durchschnittlichen Zinssatz für Spareinlagen.Einrichtungen für Menschen mit besonderen BetreuungsbedürfnissenErwachsene Personen mit Behinderungen in stationären Einrichtungenleisten nach dem kantonalen Betreuungsgesetzindividuelle Beiträge an die Kosten der Einrichtung. Die Höheder individuellen Beiträge bemisst sich nach den Bestimmungender EL.Wir haben 811 (1 021) Berechnungen des individuellen Beitragsvorgenommen und den versicherten Personen, denstationären Einrichtungen und dem Departement Bildung,Kultur und Sport (BKS) zugestellt. Die Einrichtungen stellenden Beitrag den versicherten Personen in Rechnung. Ist derindividuelle Beitrag tiefer als die Heimtaxe, kommt das BKSfür die Differenz auf.Anzahl Dossiers mit ErgänzungsleistungenStand per Total EL zu AHV-Renten EL zu IV-Renten1.1.2006 10 392 5763 55,45 % 4629 44,55 %1.1.2007 10 750 5925 55,11 % 4825 44,89 %1.1.2008 11 068 6102 55,13 % 4966 44,87 %1.1.<strong>2009</strong> 11 677 6451 55,25 % 5226 44,75 %1.1.2010 12 238 6823 55,75 % 5415 44,25 %Entwicklung der Ergänzungsleistungen in CHF2007 2008 <strong>2009</strong>Ausbezahlte EL 139 966 130 161 859 017 171 861 920davon für Krankheitskosten 11 100 489 11 631 389 12 422 759Anteil Bund 18 737 56 272 59 621Bis 2007 wurden die Bundesbeiträge an die EL aufgrund der Finanzkraft der Kantone ermittelt. Mit der Neugestaltung desFinanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kanton (NFA) beteiligt sich der Bund mit 5 /8 der Kosten derExistenzsicherung der Anspruchsberechtigten.17


DienstleistungenAusgleichskasse, übertragene AufgabenFamilienausgleichskasseFamilienzulagen zur Entlastung der FamilieFamilienzulagen sind Geldleistungen, die über den Arbeitgebendenausgerichtet werden, in der Regel mit dem monatlichenSalär. Die Zulage von CHF 200.– wird ab Geburtsmonatdes Kindes bis Ende des Monats ausgerichtet, in demdas Kind das 16. Altersjahr vollendet hat. Ab 16. Altersjahr bisAbschluss der Ausbildung, längstens bis zum Ende des Monats,in dem das auszubildende Kind das 25. Altersjahr vollendethat, erhält der anspruchsberechtigte Elternteil eine monatlicheAusbildungszulage von CHF 250.–. Seit 1. Januar<strong>2009</strong> kann auch eine nichterwerbstätige Person Kinderzulagenbeziehen.FinanzierungBei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wird die Finanzierungvollumfänglich durch die Arbeitgebenden sichergestellt;Kinderzulagen für Nichterwerbstätige werden überSteuern finanziert. Grundlage der Beitragsberechnung ist dieAHV-pflichtige Lohnsumme. Der Beitragssatz wird in ersterLinie durch die Mitgliederstruktur und die wirtschaftlichenUmstände bestimmt.Familienzulagen in der Landwirtschaft (FLG)Anspruchsberechtigt nach dem FLG sind selbstständigeLandwirte und Arbeitnehmende in der Landwirtschaft. DieLeistungen entsprechen den Mindestleistungen nach Familienzulagengesetz(FamZG): Kinderzulagen von 200 Frankenund Ausbildungszulagen von CHF 250.– pro Kind undMonat, im Berggebiet liegen die Ansätze CHF 20.– höher.Landwirtschaftlichen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmernwird zusätzlich eine Haushaltszulage von CHF 100.– proMonat ausgerichtet. Die Zahl anspruchsberechtigter Kinderhat sich von 6 723 (2008) auf 3 087 (<strong>2009</strong>) verringert. DerAnspruch aus dem FamZG hat gegenüber Familienzulagen inder Landwirtschaft (FLG) Vorrang. In fast 3 500 Fällen musstenwir den Transfer vornehmen.Familienzulagenregister geplantFür jedes anspruchsberechtigte Kind kann maximal eine volleKinder- bzw. Ausbildungszulage bezogen werden. Der Bundesrathat beschlossen, ein Familienzulagenregister einzuführen.Dieses Register soll den Mehrfachbezug von Familienzulagenverhindern und den Familienausgleichskassen dieKontrolle erleichtern. Die Realisierung dieses Vorhabens ist für2011 geplant.Anspruchsberechtigte und Mitglieder2008 <strong>2009</strong>Kinder von Arbeitnehmenden 29 708 40 886Kinder von Nichterwerbstätigen 204Kinder von Arbeitnehmendenin der Landwirtschaft 6723 3087Kinder mit Wohnsitz im Ausland 1 255 1 240Familien 16 031 23 578Mitgliederfirmen 6 546 7 29918


DienstleistungenBetriebs- und Verwaltungsrechnung der Familienausgleichskasse (in CHF)Betriebsrechnung 2008 <strong>2009</strong>FAK-Beiträge 99664516 139506312Schadenersatzforderungen FAK 57683 45799Betriebsertrag 99722199 139552112Kinderzulagen – 92910819 –118015254Abschreibungen von Beiträgen – 460273 – 321990Betriebsaufwand – 93371092 –118337245Ergebnis Betriebsrechnung 6351106 21214867Verwaltungsrechnung 2008 <strong>2009</strong>Zins- und Dividendenerträge 2285773 3137124Kursgewinne/-verluste –10532731 7377927Verwaltungsaufwand der Vermögensanlage – 383158 – 453310Bildung Wertschwankungsreserve 0 –1000000Netto-Ergebnis aus Vermögensanlage – 8630116 9061741Sonstiger Erfolg 0 0Verwaltungsaufwand –1793830 –2098209Ergebnis Verwaltungsrechnung –10423947 6963532Gesamtergebnis Ertrags-/Aufwandüberschuss – 4072840 28178399Bilanz per 31. Dezember (in CHF)Aktiven 2008 <strong>2009</strong>VermögensanlagenFlüssige Mittel und Geldmarktforderungen 26724072 40766351Obligationen und ähnliche Papiere 63343726 61771153Aktien 18753944 27878 588Immobilienfonds 3932350 5369993Alternative Anlagen 9854189 11283 086Total Vermögensanlagen 122608281 147069172Beitragsausstände 4151849 5011801Guthaben gegenüber <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> 1295204 4346956Übrige Forderungen 444933 0Aktiv-Kontokorrent Abrechnungsstelle FAK 0 1778616Aktive Rechnungsabgrenzungen 941404 1050317Total Aktiven 129441671 159256862Passiven 2008 <strong>2009</strong>Schuld gegenüber <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> 0 0Kontokorrent Abrechnungsstelle FAK 29742 646056Passive Rechnungsabgrenzungen 50000 70478Wertschwankungsreserve 1000000 2000000ReservenStand 1. Januar 132434769 128361929Ertrags-/Aufwandüberschuss -4072840 28178399Vortrag auf neue Rechnung 128361929 156540328Total Passiven 129 441 671 159 256 86219


DienstleistungenAusgleichskasse, übertragene AufgabenPrämienverbilligungAnstieg der AnmeldungenDer Kanton gewährt Kantonseinwohnerinnen und Kantonseinwohnernin bescheidenen wirtschaftlichen VerhältnissenPrämienverbilligungen für die obligatorische Krankenpflegeversicherung.Für die Beurteilung eines Anspruchs sind dieRichtprämien massgebend, welche der Regierungsrat proKalenderjahr festlegt, und die letzte definitive Steuerveranlagungzum Zeitpunkt der Anmeldung.Die Richtprämie für erwachsene Personen beträgt neuCHF 3 100.– (bisher CHF 3 000.–). Erstmals seit Einführungder Prämienverbilligung 1996 erfuhr auch die Richtprämiefür Kinder eine Anpassung: Sie beträgt jetzt CHF 850.–,CHF 50.– mehr als bisher. Der Grosse Rat hat den Prozentsatzfür die Festlegung der Prämiengrenze unverändert bei11 % belassen.Die Erhöhung der Richtprämien hat deutlich mehr Anmeldungenzur Folge. Begünstigt wurden die zusätzlichen Gesucheaber auch durch den Kleinverdienerabzug, der neu ab derSteuerveranlagung 2007 geltend gemacht werden kann. DieSteuerveranlagung 2007 ist in den meisten Fällen die massgebendeBerechnungsgrundlage. Der Kleinverdienerabzugbewegt sich zwischen CHF 1 000.– und CHF 12 000.–; er vermindertdas steuerbare Einkommen stufenweise. Trotz desAnstieges der Anmeldungen bleibt die Zahl der Abweisungenkonstant.Auf den ersten Januar 2008 trat der neue Finanzausgleichdes Bundes in Kraft. Die Bundesbeiträge werden nicht mehraufgrund des Finanzkraftindexes und in Prozenten der ausbezahltenLeistungen berechnet. Der Bund beteiligt sich neugenerell mit 25 Prozent der Bruttokosten der obligatorischenKrankenversicherung für 30 Prozent der Bevölkerung.Entwicklung bei der Prämienverbilligung2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong> 2010*Eingereichte Anträge 60 141 58 834 58 953 59 660 60 840 59 430 63 500davon ohne Anspruch 12 619 14 617 13 084 12 283 11 842 11 440 11 010Anträge mit Anspruch 47 522 44 217 45 869 47 377 48 998 47 990 52 490Bezügerinnen/Bezüger von EL 9 890 10 392 10 750 11 068 11 677 12 238 12 800Total Leistungen in CHF 1 000.– 142 966 148 641 151 217 165 679 178 453 195 310 213 400davon Anteil Bund 94 346 93 873 94 506 105 154 135 033 138 176 150 913Richtprämie Erwachsene/Kinderin CHF 2500/800 2800/800 2850/800 2850/800 2950/800 3000/800 3100/850* geschätzt20


«Auch in Sachen Berufseinstieg sind bei unskeine Grenzen gesetzt – Und das lohnt sich fürbeide Seiten.»Arbeitgeber (rechts): Roland Hunziker, Geschäftsführer,No Limit, Brugg«Zum Glück gibt es viele kleinere Unternehmen,die Menschen wie mir eine Chance geben undmich nicht limitieren.»Arbeitnehmer (links): Stefan Sparr, Werkzeugmacher,No Limit, Brugg21


DienstleistungenInvalidenversicherungIV-StelleIV-Revision schlägt durchAusgelöst durch die Revision des IV-Gesetzes haben wir erneutmehr Versicherte betreut, mehr Leistungen erbracht undbessere Eingliederungserfolge erzielt. Die Zahl der Früherfassungsmeldungenzur Prüfung eines Invaliditätsrisikos ist mit576 gegenüber dem Vorjahr um fast 30 % gestiegen. Wir haben3 511 Anmeldungen für berufliche Integration oder Rentebearbeitet (Zunahme rund 5 Prozent) und es wurden 1 089Frühintegrationsmassnahmen gesprochen, mehr als dreimalso viele wie 2008.Berufsberaterinnen und Berufsberater haben 387 (326) erstmaligeAusbildungen und 518 (448) Umschulungen verfügt.Generell ist eine Zunahme der Komplexität und Beratungsintensitätder Fälle festzustellen; bei Schulabgängerinnen undSchulabgängern fällt der Anstieg von Mehrfachproblematikenauf. Die Arbeitsvermittlerinnen und Arbeitsvermittler konntenin 32 Fällen (24) das finanzielle Anreizinstrument des Einarbeitungszuschusseszur Schaffung einer Arbeitsstelle einsetzen.Eingliederung: Arbeitgebende bieten HandDie intensivierten Eingliederungsmassnahmen zahlen sichaus: Trotz schwierigem wirtschaftlichem Umfeld und zunehmenderKomplexität der Fälle verlief die Zusammenarbeit mitden Arbeitgebenden vielversprechend und erfolgreich. Eskonnten fast gleich viele neue Stellen geschaffen werden (236)wie letztes Jahr (237). Mit den Massnahmen Frühintegration,Berufsberatung und Arbeitsvermittlung gelang es uns sogar,161 Arbeitsplätze bei bisherigen Arbeitgebern zu erhalten,49 mehr als im Vorjahr.Arbeitgeber sind auf schnelle, kompetente Auskunft angewiesen;sie wollen einen direkten Draht zur Fachperson, die siedurch die berufliche Eingliederung führt und sie über die Unterstützungsleistungenauf dem Laufenden hält. Wir habeneine Hotline eingerichtet, die diesem Anliegen gerecht wird –wie sich aufgrund der rasch steigenden Nachfrage nach diesemKundenservice zeigt.2008 <strong>2009</strong>Erstgespräche 1 518 1 654Assessmentgespräche 579 522FI-Massnahmen 136 318IM-Massnahmen 206 689Arbeitsplatzerhalt 349 397Bekämpfung des Versicherungsmissbrauchs(BVM)Im August hat ein Spezialist seine Arbeit aufgenommen, derdie Hinweise federführend bearbeitet. Er kann auf ein interdisziplinäresTeam aus Ärztinnen und Ärzten, Versicherungsfachleuten,Juristinnen und Juristen zurückgreifen. Die Fachstellehat 174 neue Fälle untersucht, vier Strafanzeigen erstattet undsieben Observationen angeordnet. 120 Fälle – inkl. 28 ausdem Vorjahr – konnten erledigt werden.Mit den umfassenden Abklärungen und Überprüfungen konntenunrechtmässige Rentenbezüge verhindert werden. So habenwir sechs Renten aufgehoben, zwei Renten gekürzt undin vier Fällen den Antrag abgewiesen, was Einsparungen vongeschätzten CHF 2,5 Mio. entspricht, hochgerechnet auf einedurchschnittliche Bezugsdauer. Es wurden fünf Observationenabgeschlossen. Diese generierten Detektivkosten vondurchschnittlich CHF 8 450.–. Mit dem als letztes in Fragekommenden Mittel der Observation wurden Sachverhalte geklärt,bei denen die Verdachtsmomente weder durch medizinischeErhebungen noch durch standardmässige Abklärungenbeseitigt resp. bestätigt werden konnten.Regress – eine Einnahmequelle der IVDer Regress nimmt Rückgriff auf Haftpflichtversicherungenoder haftpflichtige Personen. Im Ergebnis wird die Rechnungder Invalidenversicherung entlastet, was im Interesse derVersicherten und der öffentlichen Hand liegt. Die Einnahmenmachen CHF 16,2 Mio. aus (gesamtschweizerisch ca. CHF150 Mio.), sie haben sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt.Entwicklung bei den Leistungszusprachen2006 2007 2008 <strong>2009</strong>ErledigteerstmaligeAnmeldungen(AHV + IV) 6251 7267 6940 6576ZusprachenmedizinischeMassnahmen 5544 4677 4147ZusprachenerstmaligeberuflicheMassnahmen 318 355 436AbschlussberuflicheMassnahmen 301 253 316 267ZuspracheUmschulungen 469 501 58422


DienstleistungenOrganisation im WandelDie Einführung der Abteilungen Integration, Leistungen undRAD hat eine neue Führungsebene ergeben und die Führungsspanneverkleinert. Schnittstellen können effizienterüberbrückt werden und die Kundenorientierung lässt sichnoch konsequenter umsetzen. Zusätzlich haben wir neueTeams geschaffen. Die Reorganisations mas snahmen bewährensich und zeigen Wirkung.Bedeutung des Regionalen Ärztlichen Dienstes(RAD)Die Einschätzung der Arbeitsfähigkeit ist ein zentrales Themafür die Eingliederung und die Rentenberechnung. Wir habendas Team der Fachärztinnen und Fachärzte erweitert, um densteigenden Abklärungsbedarf zu bewältigen und den medizinischenAspekt möglichst früh ins Verfahren einbeziehen zukönnen. Das Gespräch mit dem Mediziner wird von den versichertenPersonen geschätzt und hat positive Auswirkungenauf den Integrationsprozess. Die Gutachten der Ärztinnen undÄrzte sind wichtige Entscheidungsgrundlagen für die Sachbearbeitenden;sie tragen dazu bei, das Rentenverfahren zu beschleunigen.Eine PforteDas Thema «Eine Pforte» hat seinen Anfang 2007 genommen.Aus der Idee ist eine Projektstudie geworden. Sie zeigt auf,welcher Mehrwert sich in der Phase der Eingliederung ergebenkönnte aus dem Zusammenführen von Sozialhilfe,Arbeitslosen- und Invalidenversicherung. Das Vorhaben wirdvon Regierungsrätin Susanne Hochuli unterstützt. Eine Detailstudieliegt bis Sommer 2010 vor.Erneut tiefe Risikobeurteilung durch das BSVDas Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) hat im Dezemberdas jährliche Audit durchgeführt. Dabei wurden insbesonderedie Arbeitsqualität, die einheitliche Gesetzesanwendung,die Umsetzung der 5. IV-Revision und die Bestrebungenauf organisatorischer wie auch personeller Ebene zur Qualitätsverbesserunggut bewertet. Somit wurde wiederum diezweitbeste Risikoeinstufung auf einer Skala von 1 bis 5erreicht.Entwicklung bei der Anzahl der Rentenentscheide2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong>Entschiedene Rentengesuche 3008 3165 2412 2773 2959 2988¼-Rente 186 197 122 164 160 147½-Rente 601 523 338 387 401 309¾-Rente 73 105 100 125 139 118¹/ ¹ -Rente 1241 1114 767 943 1009 846Revisionen 3741 3382 3572Ablehnungsquote in % 30,1 38,7 44,9 41,6 42,2 52,5Entwicklung bei den Anmeldungen2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong>ErstanmeldungenIV 5697 5504 5120 5142 4854 4951Meldungen 576 741HilflosenentschädigungenAHV 1331 1289 1318 1216 1283 1287HilfsmittelAHV2 576 2 695 2 825 2 910 3 283 3 430Hilfsmittel IV 4 010 3 991 4 102Entwicklung bei den offenen Rentengesuchen2003 2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong>2 593 2 775 2 780 3 212 2 837 2 643 2 684Bedingt durch eine Steigerung der Anmeldungen und Meldungenum 4,5 %, den personellen Unterbestand beim RADund die damit verbundenen vielen offenen Anfragen liess sichder Bestand an offenen Rentengesuchen nicht senken. Dennochkonnten die ältesten Rentenanfragen um 26 % reduziertwerden und es wurde eine Vereinbarung mit der SUVA getroffen,um Dossiers, die bei der SUVA noch offen sind, bei der IVabzuschliessen.23


«Die termingerechte und zielgerichteteVermittlung auch von angeschlagenen Arbeitnehmendenist wichtig für den Arbeitsmarkt.»Arbeitgeber (links): Daniel Metzger, Klärmeister, AbwasserverbandMöhlintal, Möhlin«Arbeit ist viel mehr als Beschäftigung – fürmich bedeutet es, eine neue Perspektive zuhaben.»Arbeitnehmer (rechts): Richard Eilers, Klärwärter, AbwasserverbandMöhlintal, Möhlin24


OrganisationOrganisationAngestellteGemeindezweigstellenAnstellung im WandelDie Arbeitswelt wird vielschichtiger und anspruchsvoller. Produkt-und Prozesserneuerungen finden in immer kürzerenPerioden statt. Neue Arbeits- und Kommunikationsformenwerden verlangt – weg von traditionellen Hierarchie- und Abteilungsgrenzen.Diese Entwicklung macht auch vor der <strong>SVA</strong><strong>Aargau</strong> nicht halt und stellt sie vor neue Herausforderungen.Wir haben die Führung erweitert, um mehr Zeit für die Mitarbeitendenzu haben, zudem organisatorische Änderungenzur Verbesserung der Abläufe vorgenommen und flexiblereArbeitsformen eingeführt, mit denen unterwegs oder von zuHause aus gearbeitet werden kann. Ein Fachkarrieremodellermöglicht eine berufliche Entwicklung und unterstützt Mitarbeitendeund Vorgesetzte bei ihrer Tätigkeit. Rund 10 000 bezahlteStunden wurden für Aus- und Weiterbildung eingesetzt.Auch dem Wunsch nach Teilzeitarbeit haben wir weiter entsprochen:fast die Hälfte unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterarbeitet Teilzeit. Ernst nehmen wir auch die Bedürfnissenach Arbeitsplätzen für Personen mit Leistungseinschränkungen.Mehrere Beschäftigte erfüllen innerhalb der Fachteamsihren Fähigkeiten entsprechende Aufgaben.Am Jahresende waren 364 (311) Personen beschäftigt undzwar 228 (198) Frauen und 136 (113) Männer. Auf die Bereicheaufgeteilt: Ausgleichskasse 139, IV-Stelle 189, Dienste36. In Teilzeit arbeiten 112 Frauen und 40 Männer, 25 Personenmehr als im Vorjahr. Insgesamt sind 310 (265) Vollzeitstellenbesetzt. Die zusätzlichen Beschäftigten verteilen sichje zur Hälfte auf die Ausgleichskasse und die IV-Stelle. Dasstarke Wachstum ist bei der IV-Stelle hauptsächlich zurückzuführenauf den Aufbau der für die Durchführung der 5. IVG-Revision notwendigen Strukturen, bei der Ausgleichskasseauf die neue Familienzulagenordnung und die elektronischeArchivierung aller Dokumente.Besonders gefordert war durch diese Entwicklung die Personalabteilung.2 800 Bewerbungen sind bei ihr eingegangenund sie hat 305 Vorstellungsgespräche geführt. Bis Ende Jahrkonnten damit fast alle offenen Stellen besetzt werden.Die Zahl der Ausbildungsplätze haben wir um eine Stelle erhöht.Aufgrund des Fachkräftemangels in der Informatik bildenwir nun zwei Informatiker aus. Neun Lernende sind in derAusbildung zur Kauffrau oder zum Kaufmann und ein Lernenderzum Betriebspraktiker.Nach den Weisungen des Bundesamtes für Sozialversicherungenist vorgesehen, dass unsere Revisoren alle drei Jahreauf den Gemeindezweigstellen (GZ) die Erfüllung des Gesetzesauftragesbegutachten. Der diesjährige Kontrollbesuchhat bestätigt, dass die Gemeindezweigstellen den übertragenenAufgaben fachgerecht und kundenfreundlich nachkommen.Das Gastspiel auf den Gemeindezweigstellen bietet auch dieGelegenheit zu einem vertieften Erfahrungsaustausch. Über80 Leiterinnen und Leiter haben uns Anliegen und Vorschlägeunterbreitet. Häufiges Thema war die Vergütung für die Führungder <strong>SVA</strong>-Zweigstelle. Insbesondere die arbeitsintensivePrämienverbilligung führt immer wieder zu Begehren nach einemhöheren Kostenbeitrag. Es gilt zu beachten, dass derKanton bei der Einführung der Prämienverbilligung die Gemeindenvon einer Beteiligung an den Prämienverbilligungskostenausgenommen und ihnen stattdessen die Administrationbzw. die Kosten für die Administration übertragen hat.Die Entschädigung ist im Einführungsgesetz zu den Bundesgesetzenüber die AHV/IV vom 15. März 1994 geregelt. DieVerwaltungskommission der <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> legt die Beiträgefest, welche den Gemeinden an die Kosten zur Führung derGemeindezweigstellen ausgerichtet werden. Das Einführungsgesetzsieht einen Kostenbeitrag und nicht eine volleKostendeckung vor. Der Kostenbeitrag betrifft zudem ausschliesslichdie Leistungen, die eine Gemeindezweigstelle fürdie Bundesaufgaben AHV, IV und EO erbringt. Nicht dazu gehörendie Aufwendungen für die kantonalen Aufgaben Ergänzungsleistungenund Prämienverbilligung.Es ist unübersehbar, dass das Geschäftsvolumen zunimmt:mehr Versicherte, mehr Anträge, mehr Beratung. Die Gemeindenwünschen oft für ihre Personalplanung Hinweisezum erforderlichen Personaletat zur Bewältigung des Arbeitsanfalles.Diese Frage lässt sich indes nicht allgemein gültigbeantworten. Vergleichswerte aufgrund der Einwohnerzahlsind wegen der stark divergierenden Bevölkerungsstrukturder einzelnen Gemeinden nicht aussagekräftig.In 36 (27) Gemeindezweigstellen hat die Leitung gewechselt.Die neuen Amtsinhaberinnen und Amtsinhaber nehmen zurVertiefung ihres Fachwissens an einem dreitägigen Instruktionskursbei der <strong>SVA</strong> in Aarau teil. 52 Personen – darunterauch Stellvertretungen – haben den Kurs absolviert. Darüberhinaus haben 114 GZ-Verantwortliche vom Angebot für Refresher-KurseGebrauch gemacht.25


OrganisationOrganigrammVerwaltungskommissionDirektionBergita KayserSupport DirektionAnton ScheuberSekretariat, QualitätsmanagementRechtsdienstYvonne PrieurAusgleichskasseBergita KayserIV-StelleVinzenz BaurZentrale DiensteHans MüllerAbteilungsleiterBeiträgeStefan NauerAbteilungsleiterLeistungenAdrian BrynerSupport IV-StelleKurt WernliAdministrationRW/ControllingBeiträge 1Sybille LüscherRenten 1Ernst SchürchAbteilungsleiterIV-LeistungenKurt StaufferAbteilungsleiterIntegrationMichael KohlbacherHRHannes PeterBeiträge 2Corinne SchweizerRenten 2Frieda LüscherRegion 1Yvonne GasserArbeitsvermittlungKurt SchreiberLogistikPaul SuterBeiträge 3Robert KunzRenten 3Martin KächRegion 2Georg WithBerufsberatung 1Sylvia KunzInformatikAndré MeyerBeiträge 4Christian MüllerErgänzungsleistungen1Martin HerrmannRegion 3Claude AmstutzBerufsberatung 2Martin SteinbrückDokumenten-Management-CenterMartin JochumRevisorat/ArbeitgeberkontrolleErgänzungsleistungen2Jürg StossierRegion 4Lukas BinderFEFI 1Rolf FlurySupport ELUrsula DelfosseRegion 5Verena LeiserFEFI 2Trudi ZempIPVBeat NyffeneggerAbklärungsdienstSilvia StuhlAbteilungsleiterinRADMarie-Josée StaffRechnungskontrolleRAD Team 1Roman BelRAD Team 2Astrid Palca26


Corporate GovernanceOrganeVerwaltungskommissionPräsidentFredy BöniEidg. Dipl. VersicherungsfachmannGemeindeammann MöhlinGrossrat• VR-Präsident Böni Wassersport AG Möhlin• Verwaltungsrat Klinik Barmelweid AG und BetriebeBarmelweid AG• Präsident Böni VersicherungsTreuhand GmbH MöhlinVizepräsidentinRenate GautschyGemeindeammann GontenschwilGrossrätin• Vorstandsmitglied Kantonale Gemeindeammännervereinigung• Stiftungsrätin ags (Suchthilfe, Suchtprävention,Suchtberatung)• Stiftungsrätin Gärtnerhaus Meisterschwanden• Vizepräsidentin Stiftung SchürmattMitgliederHans-Jürg KochGeschäftsführerVizeammann Rothrist• VR-Präsident Econopac AG Rothrist• VR-Präsident Tecpac AG Rothrist• Vorstandsmitglied Zofingenregio• Vorstandsmitglied ERZO Oftringen• Vorstandsmitglied Berufsschulen ZofingenAlice Liechti-WagnerWölflinswil• Geschäftsführerin des Vereins Erziehung und Bildung• Präsidentin des Vereins für Altersbetreuung Oberes Fricktal• Präsidentin CVP Bezirk Laufenburg• Komission für Familie und Soziales CVP <strong>Aargau</strong>Elvira MankowskiSozialarbeiterin HFS, LenzburgDirektionDirektorinBergita KayserRevisionsstellePricewaterhouseCoopers AG, LuzernDie Entschädigung und die Sitzungsgelder der fünf Mitgliederder Verwaltungskommission werden vom Regierungsrat festgesetzt.Die Gesamtentschädigung beträgt für die fünf MitgliederCHF 64 800.–. Das Sitzungsgeld ist auf CHF 300.– proSitzung festgelegt.Die durch die Verwaltungskommission gewählte Revisionsstelleerstattet ihre Berichte dem Bundesamt für Sozialversicherungen(BSV), mit Kopie an die Verwaltungskommission.Die alle Tätigkeiten innerhalb der <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> umfassendeRevision erfolgt einerseits nach den Bundesvorschriften undandererseits risikoorientiert.Die Invalidenversicherung und die Ergänzungsleistungen werdenüberdies direkt vom BSV nach rein fachlichen Grundsätzenüberprüft. Die Verwaltungskommission wird über die Ergebnisseorientiert.Bericht der RevisionsstelleDie Revisionsstelle PricewaterhouseCoopers AG, Luzern, hatdie auf den 31.12.<strong>2009</strong> abgeschlossenen Jahresrechnungen• der <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong>• der Familienausgleichskasse des Kantons <strong>Aargau</strong>• des Fonds für Teuerungszulagen und Überbrückungsleistungenzu Pensionen und Anpassungen an das BVGam 8. März 2010 summarisch geprüft und festgestellt, dassBuchführung und Jahresrechnungen dem Gesetz und denerlassenen Vorschriften entsprechen.Es wird empfohlen, die Jahresrechnungen zu genehmigen.Luzern, 15. März 2010PricewaterhouseCoopers AGBericht der VerwaltungskommissionDie Verwaltungskommission genehmigte den <strong>Jahresbericht</strong>und die Jahresrechnung <strong>2009</strong> der <strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> an derSitzung vom 1. April 2010.Sie leitet den Bericht an den Regierungsrat des Kantons<strong>Aargau</strong> z. H. des Grossen Rates weiter.Aarau, 1. April 2010PräsidentFredy BöniProtokollAnton Scheuber27


RechnungsablageVerwaltungskostenrechnungErfolgsrechnung (in CHF) 2008 <strong>2009</strong>Verwaltungskostenbeiträge der Mitglieder 11244228 11487013Ertrag aus Vermögenswerten 1196129 2188658Dienstleistungserträge 38422928* 31426400Übrige Einnahmen 1124332 1352488Total Ertrag 51987617 46454560Personalaufwand 40252245* 33304661Sachaufwand 4474331 4772033Raum-/Liegenschaftenkosten 2543455 3126178Dienstleistungen Dritter 2053320 2014964Abschreibungen 393765 460191Bildung von Rückstellungen 2000000 2557872Total Aufwand 51717116 46235899Gewinn der Verwaltungskostenrechnung 270501 218661Bilanz (in CHF) 2008 <strong>2009</strong>Bankguthaben und Kapitalanlagen 25958458 32785802Debitoren 6935796 3998569Einrichtungen 78670 112703Immobilien 700001 500001Total Aktiven 33672925 37397075Kurzfristige Verbindlichkeiten 3995269 4990737Rückstellungen 12889978 15400000Kapital und Reserven 16787677 17006338Total Passiven 33672925 37397075* inkl. je CHF 11 Mio. für Ausfinanzierung APK28


«Bei der jetzigen Wirtschaftslage ist es mir alsArbeitgeber wichtig, Auszubildenden mehr mitauf den Weg ZU geben als gute Ratschläge.»Arbeitgeber (links): Roland Schiebler, Geschäftsführer,Schiebler Multimedia GmbH, Wettingen«Die Lehre ist in vieler Hinsicht eine wichtige Zeitfür mich – für meine berufliche, aber auchmeine persönliche Entwicklung.»Arbeitnehmer (rechts): Pino Schilla, Multimedia-Elektroniker,Schiebler Multimedia GmbH, Wettingen


RechnungsablageBetriebsrechnungBeiträge (in CHF) 2008 <strong>2009</strong>AHV/IV/EO 761789945 785783140Arbeitslosenversicherung 115098917 126652321Familienzulagen Landwirtschaft 1055247 894724Total Beiträge 877944109 913330184AHV (in CHF) 2008 <strong>2009</strong>Ordentliche Renten 979279273 1052718891Ausserordentliche Renten 642762 767448Hilflosenentschädigungen 15128037 16753890Total AHV-Leistungen 995050072 1070240229IV (in CHF) 2008 <strong>2009</strong>Ordentliche Renten 203358675 206079504Ausserordentliche Renten 34628290 37001874Hilflosenentschädigungen 15603780 17105871Taggelder 14767273 16195885Total IV-Leistungen 268358018 276383135Übrige Leistungen (in CHF) 2008 <strong>2009</strong>Erwerbsausfallentschädigungen 36960323 40441982Familienzulagen an landwirtschaftliche Arbeitnehmende 1071865 1320486Kinderzulagen an Kleinbauern und -bäuerinnen 5907996 6409335Total übrige Leistungen 43940184 48171803Total aller Leistungen 1307348275 1394795166Übertragene Aufgaben (in CHF) 2008 <strong>2009</strong>Beiträge Familienausgleichskasse 99722199 139552112Leistungen Familienausgleichskasse 92910819 118015254Leistungen Prämienverbilligungen 178453118 195310632Leistungen Ergänzungsleistungen 161913975 17186192030


«Arbeitsmarktintegration ist für uns nicht nureine leere Worthülse, sondern ein Wert, den wirtagtäglich leben.»Arbeitgeber (links): Hans Schären, Aussendienstmitarbeiter,P+S Stetten AG, Stetten«Dank der reibungslosen Zusammenarbeit allerBeteiligten hat die Umgliederung im Betrieb gutfunktioniert.»Arbeitnehmer (rechts): Sandro Meier, Arbeitsvorbereitung,P+S Stetten AG, Stetten31


STATISTISCHE ANGABEN<strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong> in ZahlenMitglieder der Ausgleichskasse 2008 <strong>2009</strong>Selbstständigerwerbende 25 967 26 508Davon Selbstständigerwerbende, die zugleichArbeitgebende sind 4126 4037Arbeitnehmer ohne beitragspflichtige Arbeitgeber 207 181Nur Arbeitgebende 15 741 16 297Nichterwerbstätige 19 295 19 587ArbeitgeberkontrollenVon eigenen Revisoren durchgeführt 685 573Von externen Revisoren durchgeführt 1 022 973AHV-Rentenbezügerinnen und -bezügerOrdentliche Renten 48 666 50 512Ausserordentliche Renten 42 43IV-Rentenbezügerinnen und -bezügerOrdentliche Renten 12 260 12 067Ausserordentliche Renten 2 015 2 085HilflosenentschädigungenAHV 1 524 1 591IV 1 771 1 823Anzahl geltend gemachter Betreuungsgutschriften 51 111InvalidenversicherungErledigte erstmalige Anmeldungen 6 940 6 576Zusprachen medizinische Massnahmen 4 677 4 147Zusprachen berufliche Massnahmen 355 436Zusprachen Umschulungen 501 584Geprüfte Rechnungen 93 956 96 089Leistungen in Mio. CHF 144 134ErwerbsausfallentschädigungenVerarbeitete Anmeldungen 22 563 22 89632


ImpressumAbbildungsverzeichnisTitelseite: Gaby Berger und Bruno Kyburz, Emmi Mittelland Molkerei AG, SuhrSeite 9: Claude Werder und Josef Leiss, Samuel Werder AG, VeltheimSeite 13: Ruedi Frey und Yves Kohler, Bio Partner Schweiz AG, SeonSeite 21: Roland Hunziker und Stefan Sparr, No Limit, BruggSeite 24: Daniel Metzger und Richard Eilers, Abwasserverband Möhlintal, MöhlinSeite 29: Roland Schiebler und Pino Schilla, Schiebler Multimedia GmbH, WettingenSeite 31: Hans Schären und Sandro Meier, P+S Stetten AG, Stetten<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>Konzept, Gestaltung und DruckvorstufeRENZEN Communications, AarauFotografieJean-Jacques Ruchti, AarauDruckEffingerhof AG, Brugg33


<strong>SVA</strong> <strong>Aargau</strong>Kyburgerstrasse 155001 AarauTelefon 062 836 81 81Fax 062 836 81 99www.sva-ag.chak19@sva-ag.ch

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