13.07.2015 Aufrufe

Kniechirurgie - in der etzelclinic

Kniechirurgie - in der etzelclinic

Kniechirurgie - in der etzelclinic

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

etzelcl<strong>in</strong>ic | Churerstrasse 43 | 8808 Pfäffikon | Telefon: 055 / 415 80 20 | Fax: 055 / 415 80 29 | <strong>in</strong>fo@etzelcl<strong>in</strong>ic.ch | www.etzelcl<strong>in</strong>ic.ch<strong>Kniechirurgie</strong>E<strong>in</strong>leitungIn <strong>der</strong> heutigen Zeit s<strong>in</strong>d Kniegelenksverletzungen sehr häufig. Verschiedene Freizeitaktivitätenaber auch berufliche Beanspruchungen können zu akuten o<strong>der</strong> chronischenKniebeschwerden führen. Bei den jüngeren Menschen überwiegen dieVerletzungen des Bandapparates (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Kreuzbän<strong>der</strong>) sowie <strong>der</strong> Menisken,bei den Älteren beobachtet man naturgemäss zunehmend degenerative Verän<strong>der</strong>ungenmit Knorpelabnützung. Ausführliche Informationen über die e<strong>in</strong>zelnenkrankhaften Zustände und <strong>der</strong>en Behandlung f<strong>in</strong>den Sie auf den folgenden Seiten.InhaltAnatomie Seite 2Die Arthroskopie Seite 2E<strong>in</strong>griffe am Meniskus Seite 3Arthroskopische vor<strong>der</strong>e Kreuzbandplastiken Seite 5Arthroskopische Behandlung von Kniescheiben Problemen Seite 7Arthroskopische Behandlung von Knorpelschäden Seite 101


etzelcl<strong>in</strong>ic | Churerstrasse 43 | 8808 Pfäffikon | Telefon: 055 / 415 80 20 | Fax: 055 / 415 80 29 | <strong>in</strong>fo@etzelcl<strong>in</strong>ic.ch | www.etzelcl<strong>in</strong>ic.chAnatomieDas KniegelenkDas Kniegelenk setzt sich aus drei beweglichen Teilen zusammen:1 Der Oberschenkelknochen (Femur) mit se<strong>in</strong>en doppeltangelegten Gelenkrollen (Kondylen)2 Der Schienbe<strong>in</strong>kopf (Tibiaplateau)3 Die Kniescheibe (Patella)Diese drei knöchernen Grundlagen s<strong>in</strong>d im Gelenkteil mit Knorpel überzogen. Dieserermöglicht die Beweglichkeit mit m<strong>in</strong>imer Reibung. Weiter hat <strong>der</strong> Knorpel auch e<strong>in</strong>eDämpferfunktion. Ist <strong>der</strong> Knorpel beschädigt o<strong>der</strong> fehlt er sogar, sprechen wir von Knorpelerweichung(Chondromalazie) o<strong>der</strong> Arthrose.Zwischen den Oberschenkelrollen und dem Unterschenkelplateau liegen die Menisken.Die Menisken s<strong>in</strong>d doppelt angelegt und umschliessen halbmondförmig die Gelenkrollen.Durch ihre Form verteilen sie e<strong>in</strong>erseits den Druck <strong>der</strong> kugeligen Gelenkrolleauf das flache Schienbe<strong>in</strong>plateau. An<strong>der</strong>erseits stabilisieren sie auch gegen seitlicheVerschiebungen.Zentral im Gelenk bef<strong>in</strong>den sich die Kreuzbän<strong>der</strong>. Ihre Verlaufsrichtung vom Unter- zumOberschenkel ist folgende: das Vor<strong>der</strong>e zieht von vorne-<strong>in</strong>nen nach h<strong>in</strong>ten-aussen,das H<strong>in</strong>tere von h<strong>in</strong>ten-aussen nach vorne-<strong>in</strong>nen. Sie stabilisieren das Knie während<strong>der</strong> Beuge- und Streckbewegung und verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, dass Schiebebewegungen im Knieauftreten.Ausserhalb des Gelenkes hat es e<strong>in</strong>e Kapsel, die <strong>in</strong>nen und aussen je mit e<strong>in</strong>em Seitenbandkomplexverstärkt ist. Diese geben die seitliche Stabilität.Die ArthroskopieArthroskopien ( Gelenkspiegelungen ) s<strong>in</strong>d Operationsmethoden, die erlauben <strong>in</strong> Gelenkenzu operieren ohne das Gelenk weit eröffnen zu müssen. Zu diesem Zweckwird e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>e Kamera über e<strong>in</strong>e Optik mit ca. 4 mm Durchmesser <strong>in</strong>s Gelenke<strong>in</strong>gebracht. Durch e<strong>in</strong>e zweite kle<strong>in</strong>e Haut<strong>in</strong>zision werden spezielle Werkzeuge, diefür Operationen im Gelenk entwickelt wurden, e<strong>in</strong>gebracht. Das Bild, das die Kameraaufnimmt wird über e<strong>in</strong>en Monitor projiziert und <strong>der</strong> Operateur kann direkt über denMonitor operieren. Diese Methode wurde anfänglich zur re<strong>in</strong>en Gelenksuntersuchungentwickelt. Heute kann bereits e<strong>in</strong> Grossteil aller Gelenksoperationen arthroskopischdurchgeführt werden. Die arthroskopischen Operationen können <strong>in</strong> Teil- o<strong>der</strong> Allgeme<strong>in</strong>narkosedurchgeführt werden. Die Narkoseart muss mit dem Anästhesiearzt besprochenwerden. Nebst dem Patientenwunsch gibt es auch gesundheitliche Faktoren,die die e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Art nicht zulassen. Im Allgeme<strong>in</strong>en ist es für den Operateursehr angenehm, wenn <strong>der</strong> Patient <strong>in</strong> Teilnarkose ist. In diesem Fall kann er <strong>der</strong> Operationauf dem Bildschirm beiwohnen und so miterleben, was gemacht wird.Arthroskop2


etzelcl<strong>in</strong>ic | Churerstrasse 43 | 8808 Pfäffikon | Telefon: 055 / 415 80 20 | Fax: 055 / 415 80 29 | <strong>in</strong>fo@etzelcl<strong>in</strong>ic.ch | www.etzelcl<strong>in</strong>ic.chE<strong>in</strong>griffe am MeniskusZwischen dem Oberschenkel und dem Unterschenkel s<strong>in</strong>d im Gelenkanteil zwei halbmondförmigeKnorpelscheiben zur Druckübertragung e<strong>in</strong>gelegt. Diese nennt manMenisken. Sie erlauben, dass <strong>der</strong> Druck des Oberschenkels nicht punktuell, son<strong>der</strong>nflächenartig auf den Unterschenkel übertragen wird. Somit gibt es ke<strong>in</strong>e Druckspitzenim Bereich des Knorpels, die den Knorpel zerquetschen und zerstören. Die Meniskenkönnen aber auch kaputtgehen und andauernde störende Beschwerden verursachen.Entwe<strong>der</strong> geschieht das im Alter durch e<strong>in</strong>e Degeneration des Meniskus und langsameZerreissung o<strong>der</strong> durch e<strong>in</strong>en Unfall, <strong>der</strong> den Meniskus zwischen Ober- und Unterschenkele<strong>in</strong>klemmt und ausreissen lässt. Ist dies <strong>der</strong> Fall, können frei beweglicheMeniskusanteile im Gelenk e<strong>in</strong>klemmen und Schmerzen und Blockaden verursachen.In e<strong>in</strong>em solchen Fall führen wir e<strong>in</strong>e Kniespiegelung (Arthroskopie) durch.Modell und arthroskopische Sicht des MeniskusDie MeniskusteilentfernungWird e<strong>in</strong> Riss bestätigt, ist die erste Frage ob er genäht werden kann o<strong>der</strong> <strong>der</strong> freibewegliche Meniskusteil entfernt werden muss. Aufgrund <strong>der</strong> Anatomie des Meniskusist die Heilung im <strong>in</strong>neren Anteil wegen <strong>der</strong> schlechten Durchblutung fast unmöglich.Somit zeigen die Grenzen des Risses ob e<strong>in</strong>e Naht möglich ist, o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Teilentfernungdurchgeführt werden muss. Der Aussenmeniskus ist viel entscheiden<strong>der</strong> für die Druckverteilungund sollte somit eher erhalten werden. <strong>der</strong> h<strong>in</strong>tere Anteil des Innenmeniskusist eher unwichtig uns sehr schlecht zugänglich.Die Teilentfernung ist <strong>der</strong> viel häufigere E<strong>in</strong>griff und wird über e<strong>in</strong>en zweiten Zugang<strong>in</strong> gleicher Sitzung durchgeführt. Kle<strong>in</strong>e Stanzen sowie rotierende und absaugendeHohlkl<strong>in</strong>gen werden <strong>in</strong>s Gelenk e<strong>in</strong>gebracht, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>gerissene Teil wird entfernt und dieRän<strong>der</strong> geglättet.In <strong>der</strong> Nachbehandlung empfiehlt es sich, das Knie zu schonen und abschwellendeMassnahmen zu ergreifen. Das heisst Hochlagern, Kühlen und abschwellende Medikamentee<strong>in</strong>nehmen. Im Übrigen soll man aber nach Möglichkeit von Anfang an ohneStöcke herumlaufen. Sobald man sich sicher fühlt, können langsam die täglichen Aufgabenwie<strong>der</strong> begonnen werden. Passieren kann eigentlich nichts, da <strong>der</strong> Schaden behobenist. Falls aber Schmerzen und erneute Schwellungen auftreten s<strong>in</strong>d das Zeichen,dass man zu viel gemacht hat. In diesem Falle heisst es: Zurückschalten und mehrschonen! Duschen und Baden kann man sofort. Falls die Pflaster dabei nass werden,sollten sie gewechselt werden. Die Fäden (je e<strong>in</strong> Stich) können nach e<strong>in</strong>er Woche entferntwerden. E<strong>in</strong>e physiotherapeutische Nachbehandlung ist bei e<strong>in</strong>er re<strong>in</strong>en Meniskusresektionnicht zw<strong>in</strong>gend nötig. Um e<strong>in</strong>e rasche Beweglichkeit des Knies zu erlangen,empfehle ich nach <strong>der</strong> Arthroskopie e<strong>in</strong>en Hometra<strong>in</strong>er zu benützen. Anfänglichsollte ohne Belastung <strong>in</strong> hohen Touren (ca. 90 U/m<strong>in</strong>) geübt werden. Bei ausbleiben<strong>der</strong>Schwellung kann langsam die Belastung gesteigert werden. E<strong>in</strong>e Sportfähigkeit istnach ca. 3 – 4 Wochen erreichtE<strong>in</strong>geschlagener MeniskussrissNach Entfernung des e<strong>in</strong>gerissenen Lappens3


etzelcl<strong>in</strong>ic | Churerstrasse 43 | 8808 Pfäffikon | Telefon: 055 / 415 80 20 | Fax: 055 / 415 80 29 | <strong>in</strong>fo@etzelcl<strong>in</strong>ic.ch | www.etzelcl<strong>in</strong>ic.chArthroskopische vor<strong>der</strong>eKreuzbandplastikenUrsachenKreuzbandverletzungen s<strong>in</strong>d heute durch den Sport sehr häufig geworden. Wie bereitserwähnt, gibt es zwei Kreuzbän<strong>der</strong> im Knie, die für die Stabilität verantwortlich s<strong>in</strong>d.Das vor<strong>der</strong>e Kreuzband ist halb so dick wie das h<strong>in</strong>tere und <strong>in</strong> 90% aller Kreuzbandverletzungenbeteiligt. Aus diesem Grund ist <strong>der</strong> Ersatz des vor<strong>der</strong>en Kreuzbandes diehäufigste Bandoperation am Knie. Der Riss des vor<strong>der</strong>en Kreuzbandes kann bei Dreh-/Knickbewegungen im Sport auftreten. Die häufigste Ursache ist das Skilaufen, dichtgefolgt vom Fussball und Eishockey. Bei den meisten an<strong>der</strong>en Sportarten mit schnellemRichtungswechsel können aber auch Kreuzbandrupturen auftreten. Der Riss desvor<strong>der</strong>en Kreuzbandes kann entwe<strong>der</strong> isoliert auftreten o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit e<strong>in</strong>erVerletzung des Inneren Seitenbandes und e<strong>in</strong>er Meniskusverletzung. Bei den Symptomenfallen zuerst <strong>der</strong> starke Schmerz und die akut e<strong>in</strong>setzende Schwellung auf. DieSchmerzen nehmen aber schnell ab und die Schwellung ist auch <strong>in</strong>nert weniger Tageverschwunden. Anschliessend gibt es zwei typische Verläufe: Leute, die mit <strong>der</strong> Muskulaturdas Knie stabilisieren können, haben anfänglich oft kaum Probleme. Erst nachgeraumer Zeit treten wegen kle<strong>in</strong>er, nicht koord<strong>in</strong>ierten Schiebebewegungen vermehrtMeniskusverletzungen und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge e<strong>in</strong> Knorpelabbau auf. Bei Patienten, die dasKnie nicht stabilisieren können, kommt es zu den typischen Wegsackbewegungen desKnies beim Laufen o<strong>der</strong> Rennen. Aufgrund dieser Symptome wird <strong>der</strong> Patient bei unsvorstellig. Bei frischen Verletzungen empfehlen wir vorgängig e<strong>in</strong>e Kniearthroskopie.Bei dieser Gelegenheit können e<strong>in</strong>erseits Knorpel- und Meniskusverletzungen versorgtwerden. An<strong>der</strong>erseits wird bereits e<strong>in</strong>e Vorbereitung für die Kreuzbandplastik erreicht,<strong>in</strong>dem das zerrissene Kreuzband herausgeschnitten wird. Ist die Verletzung schonlängere Zeit bestehend muss vorgängig häufig ke<strong>in</strong>e arthroskopische Vorbereitung erfolgen.In jedem Fall sollte nach <strong>der</strong> Verletzung m<strong>in</strong>-destens e<strong>in</strong>e 4-wöchige Pause biszur Operation erfolgen. So kann sich das Knie von dieser ersten Verletzung erholen undist <strong>in</strong> perfektem Zustand, um die Belastung <strong>der</strong> Operation zu ertragen.TechnikDie heutigen Kreuzbandoperationen haben im Gegensatz zu den früheren Techniken e<strong>in</strong>erelativ gute Prognose. Bei gutem E<strong>in</strong>heilen <strong>der</strong> Transplantate und guter Spannung kann e<strong>in</strong>e90 prozentige Stabilität des Kreuzbandes erreicht werden. Um das Kreuzband zu ersetzen,nehme ich e<strong>in</strong>en Streifen aus <strong>der</strong> Kniescheibensehne mit jeweils e<strong>in</strong>em knöchernenBlock aus <strong>der</strong> Kniescheibe und dem Schienbe<strong>in</strong>plateau o<strong>der</strong> Sehnen von Oberschenkelmuskeln(Semi tend<strong>in</strong>osus, gracilis). Diese Transplantate s<strong>in</strong>d kosmetisch oft besser zuentnehmen. Der entnommene Kniescheiben- Sehnenstreifen wird auf 9 mm Durchmesserzurechtgeschnitten. Um dieses Transplantat zu entnehmen, muss e<strong>in</strong> Hautschnitt vonetwa 4 – 5 cm knapp über <strong>der</strong> Kniescheibensehne angebracht werden. Als Alternative zue<strong>in</strong>em Längsschnitt können bei ungenügen<strong>der</strong> Verschieblichkeit <strong>der</strong> Haut auch zwei kürzerequere Schnitte angebracht werden. Bei <strong>der</strong> Semitend<strong>in</strong>osus Sehnentechnik wirddie Sehne durch e<strong>in</strong>en 4 – 5cm langen Schnitt entnommen. Anschliessend wird e<strong>in</strong>e Arthroskopie<strong>in</strong>stalliert. Unter Sicht wird e<strong>in</strong> Bohrdraht durch das Schienbe<strong>in</strong>plateau an dieehemalige E<strong>in</strong>strahlstelle des vor<strong>der</strong>en Kreuzbandes gebohrt. Über diesem Draht wirdAufbohren <strong>der</strong> Knochenkanäle <strong>in</strong> Unter- und OberschenkelEntnahmestelle des Eigentransplantates undfertiges Transplantat5


etzelcl<strong>in</strong>ic | Churerstrasse 43 | 8808 Pfäffikon | Telefon: 055 / 415 80 20 | Fax: 055 / 415 80 29 | <strong>in</strong>fo@etzelcl<strong>in</strong>ic.ch | www.etzelcl<strong>in</strong>ic.che<strong>in</strong> Bohrer e<strong>in</strong>gebracht und so e<strong>in</strong> Kanal durch das Schienbe<strong>in</strong>plateau gebohrt. Durchdiesen Kanal wird e<strong>in</strong> zweites Zielgerät <strong>in</strong> das Gelenk geschoben, über das e<strong>in</strong> weitererDraht durch den Oberschenkel gebohrt wird. Über diesen Draht wird <strong>in</strong> <strong>der</strong>selben Technikmit e<strong>in</strong>em durchbohrten Bohrer e<strong>in</strong> Bohrkanal im Oberschenkelknochen angelegt.Nun kann das Transplantat durch den Bohrkanal e<strong>in</strong>gezogen werden. Bei guter Lagewird <strong>der</strong> Knochenblock am Oberschenkel mit resorbierbaren (sich auflösenden) Stiftenfixiert (Rigidfix). Anschliessend wird <strong>in</strong> Streckstellung <strong>der</strong> untere Knochenblock im Bohrkanaldes Unterschenkels verblockt.Nebst dem Kreuzban<strong>der</strong>satz mit eigenem Gewebe gibt es heute auch die Möglichkeitdas Transplantat von e<strong>in</strong>em Spen<strong>der</strong> zu erhalten. Dabei handelt es sich um Patellarsehnenstreifenvon Unfallopfern. Diese werden nach genauer Prüfung des Spen<strong>der</strong>sauf Infektionskrankheiten wie Hepatitis, Aids o<strong>der</strong> Bakterien<strong>in</strong>fekte nach dem Tod entnommenund verarbeitet. Zu dieser Verarbeitung gehört e<strong>in</strong>e spezielle Re<strong>in</strong>igung. Ausdiesem Grund wird das Transplantat nicht abgestossen und selbstverständlich müssenauch ke<strong>in</strong>e Medikamente e<strong>in</strong>genommen werden wie bei Organtransplantationen. Aufdiese Weise kann das Kreuzband ersetzt werden ohne dass das Knie dabei durchEntnahmen von eigenem Gewebe geschwächt wird. Die Operation ist schonen<strong>der</strong> unddie Rehabilitation deutlich schmerzärmer und schneller.In <strong>der</strong> Nachbehandlung bleibt <strong>der</strong> Patient zwischen 2 – 5 Tagen stationär. Währenddieser Zeit wird e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Schmerzbehandlung sowie langsam beg<strong>in</strong>nende Bewegungstherapiedurchgeführt. Das Transplantat ist vom ersten Moment an so stabil,dass eigentlich e<strong>in</strong>e Mobilisation mit dem ganzen Körpergewicht durchgeführt werdenkönnte. Damit sich das Gelenk aber nach <strong>der</strong> Operation erholen kann, geben wir für dieMobilisation e<strong>in</strong>e Ruhigstellungsschiene sowie Stöcke ab. Für die ersten zwei Wochenempfehlen wir e<strong>in</strong>e Mobilisation mit halbem Körpergewicht und <strong>in</strong> Streckstellung. In dieserZeit wird bereits die erste Bewegungstherapie begonnen. Nach 2 Wochen könnenSchiene und Stöcke weggelegt werden. Der Patient lernt anschliessend normal laufen.Nach 4 Wochen sollte die Bewegung voll umfänglich möglich se<strong>in</strong> und das Gangbilde<strong>in</strong>igermassen normal aussehen. In den nächsten 4 Wochen lernt <strong>der</strong> Patient wie<strong>der</strong>das Knie zu koord<strong>in</strong>ieren, d. h. die richtige Muskelbalance bei den normal belastenBewegungen zu erlernen. Die letzten Wochen s<strong>in</strong>d für den Kraftaufbau reserviert. DieKontrollen <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Sprechstunde erfolgen nach 2, 4, 8 und 12 Wochen. Anschliessendsollte die Behandlung abgeschlossen se<strong>in</strong>.E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen <strong>der</strong> Fixationsstifte für das Transplantatmit ZielgerätE<strong>in</strong>gezogenes Transplantat im GelenkJe nach Beruf ist e<strong>in</strong>e Arbeitsfähigkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sitzenden Beruf nach 2 – 3 Wochen<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em handwerklichen Beruf zum Teil aber auch erst nach 4 Monaten möglich. Wiebei je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Erkrankung muss die Arbeitsfähigkeit den beruflichen Anfor<strong>der</strong>ungenangepasst werden. Die E<strong>in</strong>heilung und <strong>der</strong> Umbau des Transplantates s<strong>in</strong>d aber nochnicht abgeschlossen. Nach drei Monaten s<strong>in</strong>d zwar die Knochenblöcke o<strong>der</strong> Sehnentranplantatee<strong>in</strong>geheilt, das Band selber ist aber sehr schwach und wird nur langsamaufgebaut. Die volle Reissfestigkeit ist erst nach ca. 18 Monaten erreicht. So ist es verständlich,dass grössere Belastungen die im Sport auftreten, nur dosiert erlaubt werdenkönnen. E<strong>in</strong>e Sportfähigkeit ist je nach Sport nach 5 – 6 Monaten erreicht. Natürlichkönnen angepasste sportliche Aktivitäten wie Velofahren, Schwimmen, Jogg<strong>in</strong>g o<strong>der</strong>Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g schon vorher begonnen werden.6


etzelcl<strong>in</strong>ic | Churerstrasse 43 | 8808 Pfäffikon | Telefon: 055 / 415 80 20 | Fax: 055 / 415 80 29 | <strong>in</strong>fo@etzelcl<strong>in</strong>ic.ch | www.etzelcl<strong>in</strong>ic.chArthroskopische Behandlung vonKniescheiben ProblemenDie Kniescheibe und ihre Probleme stellt heute e<strong>in</strong>e häufige Indikation zur Arthroskopiedar. E<strong>in</strong>erseits treten sehr häufig durch Fehlbelastungen o<strong>der</strong> angeborene leichte FehlstellungenErweichungen <strong>der</strong> Knorpeloberfläche auf, an<strong>der</strong>erseits gibt es auch nachunfallbed<strong>in</strong>gten Kniescheiben Ausrenkungen Fehlstellungen, die operativ behandeltwerden müssen.Knorpelerweichung (Chondromalazie)Im Falle <strong>der</strong> Knorpelerweichung treten beim Patienten deutliche Beschwerden auf.Anfänglich s<strong>in</strong>d diese vor allem bei Belastungen wie Bergab- o<strong>der</strong> Treppenabsteigen.Mit <strong>der</strong> Zeit treten diese Schmerzen auch bei längerem Sitzen auf. Diese Knorpelerweichungist e<strong>in</strong>e Vorform <strong>der</strong> Arthrose. Bei fehlen<strong>der</strong> Behandlung wird <strong>der</strong> Knorpelbrüchig, fasert sich auf und bricht ab. Sobald Knorpelstücke abgebrochen s<strong>in</strong>d und dieKnochenoberfläche freiliegt, ist die Kniescheibe stark schmerzhaft. Frühe Stadien könnenbei e<strong>in</strong>deutigen Symptomen ohne e<strong>in</strong>e arthroskopische Behandlung konservativangegangen werden. Die Behandlung besteht <strong>in</strong> <strong>in</strong>tensivem Fahrradtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g ohne Belastung,vorzugsweise auf e<strong>in</strong>em Hometra<strong>in</strong>er, sowie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em medikamentösen Therapieversuchmit e<strong>in</strong>em Knorpelaufbaupräparat. Falls die Beschwerden aber bleiben o<strong>der</strong>sich verstärken, muss die Patellarückseite beurteilt werden. E<strong>in</strong>e eigentliche Behandlung<strong>der</strong> Knorpelschäden kann wie bei <strong>der</strong> Arthrose nicht erfolgen. In sehr ausgewähltenFällen können wir aber wie bei Knorpelschäden im Hauptgelenk auch h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> Patellae<strong>in</strong>e Knorpel Transplantation vornehmen.Leichte KnorpelerweichungKnorpelbrüche an <strong>der</strong> PatellarückflächePlicasyndromDas Plicasyndrom ist e<strong>in</strong> Spezialfall <strong>der</strong> Kniescheibenbeschwerden. In diesem Fall wirde<strong>in</strong>e Gelenkkapselfalte (Plica) zwischen <strong>der</strong> Kniescheibe und dem Oberschenkelknochene<strong>in</strong>geklemmt. Die Symptome s<strong>in</strong>d wie bei <strong>der</strong> Knorpelerweichung Schmerzen beiBelastung, beim Treppenh<strong>in</strong>-ablaufen und beim Knien.Diese Falte ist <strong>in</strong> jedem Knie vorhanden. Bei Überlastung kann sie aber anschwelleno<strong>der</strong> bei Verletzungen e<strong>in</strong>reissen sodass sie e<strong>in</strong>klemmt. Lei<strong>der</strong> kann man sie <strong>in</strong> MRI-Untersuchungen selten darstellen. Patienten mit diesem Problem zeigen typischerweisetrotz konsequenter konservativer Therapie ke<strong>in</strong>e Verbesserung. In diesem Fall muss <strong>in</strong>e<strong>in</strong>er kurzen Operation die Falte entfernt werden. Nach <strong>der</strong> Operation ist die Rehabilitationsehr schnell und die meisten Patienten haben bereits nach wenigen Tagen e<strong>in</strong>symptomfreies Knie.Grosse Plica7


etzelcl<strong>in</strong>ic | Churerstrasse 43 | 8808 Pfäffikon | Telefon: 055 / 415 80 20 | Fax: 055 / 415 80 29 | <strong>in</strong>fo@etzelcl<strong>in</strong>ic.ch | www.etzelcl<strong>in</strong>ic.chKniescheiben-InstabilitätenNormalerweise muss die Kniescheibe während e<strong>in</strong>es Bewegungszyklus des Knies <strong>in</strong>e<strong>in</strong>er r<strong>in</strong>nenförmigen Wanne des unteren Oberschenkels geführt werden. Diese Bewegungist s-förmig und verlangt e<strong>in</strong>e genaueste Koord<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> Muskulatur. Fallsdie Führung nicht ideal ist, tritt e<strong>in</strong>e falsche Belastung und durch diese Belastung e<strong>in</strong>everfrühte Arthrose auf. Vorformen dieser Degeneration sieht man bereits bei jungenPatienten. Nebst diesen Balanceproblemen, die teils aufgrund <strong>der</strong> anatomischen Situation,teils wegen schlechter muskulärer Führung bestehen, können solche ungenügendenZentrierungen auch nach Verletzungen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Kniescheiben-Ausrenkungauftreten.Kniescheiben-Ausrenkung (Patellaluxation)Das Herausspr<strong>in</strong>gen <strong>der</strong> Kniescheibe nach aussen tritt <strong>in</strong> jedem Alter auf. Meist ist esaber e<strong>in</strong> Problem von jüngeren Leuten. Die Innere Führung <strong>der</strong> Kniescheibe (medialesRet<strong>in</strong>aculum) zerreisst. Die Kniescheibe spr<strong>in</strong>gt nach aussen. Meist bleibt die Kniescheibenicht fixiert, son<strong>der</strong>n spr<strong>in</strong>gt spontan zurück. Beim Zurückspr<strong>in</strong>gen können Verletzungenim Bereich des Knorpels entstehen. Dies meist wegen Abscherungen von <strong>der</strong>Rückseite <strong>der</strong> Kniescheibe beim Zurückspr<strong>in</strong>gen über die äussere Oberschenkelgelenkrolle.Wenn dies auftritt, hat <strong>der</strong> Patient typischerweise e<strong>in</strong>en schnell auftretendenGelenkerguss. Im Röntgen sieht man <strong>in</strong> den Aufnahmen <strong>der</strong> Kniescheibe e<strong>in</strong>e deutlicheAbkippung und Aussenverlagerung <strong>der</strong> Kniescheibe. Weiter können zum Beispielkle<strong>in</strong>ere ausgebrochene Splitter dargestellt werden. Je nach Stellung <strong>der</strong> Kniescheibenach <strong>der</strong> Reposition entscheiden wir uns für e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> möglichen Therapieoptionen.MRI Bild nach AusrenkungDurchtrennen <strong>der</strong> SeitenzügelTherapieBei e<strong>in</strong>er Kniescheibenluxation mit e<strong>in</strong>em deutlichen Bluterguss, führen wir meist e<strong>in</strong>earthroskopische Revision durch. In diesem Fall wird das Gelenk vom Blut befreit. Anschliessendwird die Kniescheibenrückseite untersucht und allfällige Knorpelläsionenfestgehalten. Falls e<strong>in</strong> grösserer knöcherner Ausriss besteht, wird dieser wie<strong>der</strong> fixiert.Zumeist ist aber die Hauptproblematik <strong>der</strong> Riss im Bereich des <strong>in</strong>neren Führungsbandes.Je nach Alter des Patienten o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Patient<strong>in</strong>, <strong>der</strong> Verletzung und je nach Fehlstellungentscheiden wir und für e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> nachfolgenden Behandlungsmodalitäten.1. Im Falle e<strong>in</strong>er sehr diskreten Fehlstellung unabhängig vom Alter und Geschlechtwird e<strong>in</strong>e alle<strong>in</strong>ige Physiotherapie durchgeführt. Dies zur verbesserten Zentrierung <strong>der</strong>Kniescheibe. In dieser Behandlung wird vor allem darauf Wert gelegt, dass <strong>der</strong> <strong>in</strong>nereMuskelapparat aufgebaut wird. E<strong>in</strong>e Schlusskontrolle wird nach 3 Monaten mit erneuterRöntgenkontrolle durchgeführt. Dabei wird entschieden, ob die Behandlung nun abgeschlossenwird.8


etzelcl<strong>in</strong>ic | Churerstrasse 43 | 8808 Pfäffikon | Telefon: 055 / 415 80 20 | Fax: 055 / 415 80 29 | <strong>in</strong>fo@etzelcl<strong>in</strong>ic.ch | www.etzelcl<strong>in</strong>ic.ch2. Besteht e<strong>in</strong>e ältere Verletzung o<strong>der</strong> ist die Patient<strong>in</strong> o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Patient bereits älter o<strong>der</strong>stellt sich die Fehlstellung bereits bei e<strong>in</strong>er Beugestellung von 20° wie<strong>der</strong> gut e<strong>in</strong> entscheidenwir uns für e<strong>in</strong>e alle<strong>in</strong>ige äussere Entlastung. In diesem Fall wird arthroskopisch<strong>der</strong> äussere Bandapparat durchtrennt (lateral Release). So kann <strong>in</strong> <strong>der</strong> physiotherapeutischenNachbehandlung e<strong>in</strong>e vermehrte Medialisierung (nach <strong>in</strong>nen Führung) <strong>der</strong>Kniescheibe erreicht werden. In diesem Fall gestaltet sich die Nachbehandlung identischzur Nachbehandlung unter Punkt 1.Nach e<strong>in</strong>er physiotherapeutisch unterstützten, verbesserten Zentrierung wird e<strong>in</strong>eRöntgenkontrolle nach 3 Monaten durchgeführt.3. Handelt es sich um e<strong>in</strong>e frische Luxation, steht die Kniescheibe deutlich schrägund besteht auf <strong>der</strong> Innenseite e<strong>in</strong>e ausgedehnte Rissbildung, entscheiden wir uns füre<strong>in</strong>e arthroskopische Naht und Raffung des <strong>in</strong>neren Bandes <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mir e<strong>in</strong>eräusseren Lösung (lateral Release). In diesem Fall wird nach vorgängiger ausgiebigerSpülung durch e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>i<strong>in</strong>zision e<strong>in</strong>e mehrfache U-Naht durch den Kapselbandapparatund die Knochenhaut <strong>der</strong> Kniescheibe vorgelegt. Bei gut vorgelegten Nähten wirde<strong>in</strong>e äussere Lösung (lateral Release) durchgeführt. Anschliessend kann unter visuellerKontrolle mit dem Arthroskop die Naht auf <strong>der</strong> Innenseite so eng gemacht werden, bisdie Kniescheibe wie<strong>der</strong> gut zentriert ist. In diesem Fall gestaltet sich die Nachbehandlungetwas schwieriger. Da e<strong>in</strong>e Naht unter Spannung gemacht wird, ist diese Operationoft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anfangsphase etwas schmerzhaft. E<strong>in</strong>e ambulante Behandlung ist meistnicht möglich. Wegen <strong>der</strong> Schmerzbehandlung bleiben die Patienten meistens mehrereTage hospitalisiert. Nach <strong>der</strong> Operation wird das Knie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Klettschiene ruhiggestellt.Zur Entlastung <strong>in</strong> <strong>der</strong> postoperativen Phase werden Stöcke verwendet. Die Belastungkann nach Massgabe <strong>der</strong> Schmerzen durchgeführt werden. E<strong>in</strong>e Vollbelastung ist soforterlaubt. Die Klettschiene ist für die ersten zwei Wochen zu tragen.Im weiteren Verlauf wird e<strong>in</strong>e Beugung ohne Belastung <strong>in</strong> den ersten zwei Wochenbis 40 Grad, <strong>in</strong> den zweiten zwei Wochen bis 60 Grad und <strong>in</strong> den dritten zwei Wochenbis 90 Grad erlaubt. Nach 6 Wochen wird bei gutem Verlauf e<strong>in</strong>e belastete Beugungfreigegeben. In diesem Fall kann e<strong>in</strong> Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g angeschlossen werden. E<strong>in</strong>e Röntgenkontrolleist auch hier nach 3 Monaten obligatorisch.4. Besteht die Luxation schon mehrere Jahre und s<strong>in</strong>d mehrere Ereignisse aufgetreten,kann oft ke<strong>in</strong>e lokale Behandlung mehr durchgeführt werden. In diesem Fall ist es oftunmöglich e<strong>in</strong>e alle<strong>in</strong>ige arthroskopische Behandlung durchzuführen. Wir führen zwarunter arthroskopischer Sicht e<strong>in</strong>e äussere Lösung (lateral Release) durch. Anschliessendwird aber offen das <strong>in</strong>nere Drittel <strong>der</strong> Kniescheibensehne freipräpariert und nach<strong>in</strong>nen verlagert (1/3-Elmslie). So kann e<strong>in</strong>e Zugrichtungsumstellung erreicht werden.Der Erfolg dieser Umstellung kann jeweils mit dem Arthroskop aus dem Gelenk herauskontrolliert werden. Bei guter Zentrierung wird die Kniescheibensehne <strong>in</strong> dieser Lagemittels e<strong>in</strong>er Schraube fixiert. Die Nachbehandlung gestaltet sich hier etwas vorsichtiger.E<strong>in</strong>e Klettschiene ist für 4 Wochen zu tragen. In dieser Zeit kann e<strong>in</strong>e Mobilisation,anfänglich mit halbem, anschliessend mit vollem Körpergewicht durchgeführt werden.E<strong>in</strong>e belastete Flexion über das Gangbild h<strong>in</strong>aus ist erst nach 8 Wochen erlaubt.9


etzelcl<strong>in</strong>ic | Churerstrasse 43 | 8808 Pfäffikon | Telefon: 055 / 415 80 20 | Fax: 055 / 415 80 29 | <strong>in</strong>fo@etzelcl<strong>in</strong>ic.ch | www.etzelcl<strong>in</strong>ic.chArthroskopische Behandlung vonKnorpelschädenUrsachenDie Gelenk<strong>in</strong>nenfläche ist vollkommen mit Knorpel überzogen. Im Gegensatz zumKnorpel des Meniskus handelt es sich hier um e<strong>in</strong>en prallelastischen Knorpel, <strong>der</strong> vorallem e<strong>in</strong>e Druckentlastung und bessere Beweglichkeit ermöglicht. Diese Schicht istunerlässlich für die schmerzfreie Funktion des Gelenks. Der Knorpel wird im Alter zunehmendweniger elastisch und ist e<strong>in</strong>em vermehrten Abbau unterworfen. Die Zerstörungdieser Knorpelschicht nennt man Arthrose. Nebst dem Alter können auch an<strong>der</strong>e Faktorenfür die Arthrose verstärkend wirken. Übergewicht, übermässige Belastung o<strong>der</strong>falsche Beweglichkeit, zum Beispiel nach Verletzungen, führen im Gelenk verfrüht zumAbbau dieser Schutzschicht. Vorformen <strong>der</strong> Arthrose o<strong>der</strong> selbst bereits e<strong>in</strong>e deutlicheArthrose (durch eben diese Faktoren unterstützt) können deshalb bereits <strong>in</strong> relativ jugendlichemAlter auftreten. Nebst diesem eher gleichmässig-diffusem Abbau könnenauch durch direkte Schläge e<strong>in</strong>zelne Knorpelanteile abgesprengt werden. Die ersteStufe dieses Abbaues, die Erweichung des Knorpels (Chondromalazie) kann behandeltwerden. Durch e<strong>in</strong>e richtige Therapie kann e<strong>in</strong>e Stabilisierung des Knorpels erreichtwerden. Wenn <strong>der</strong> Knorpel aber bereits Risse zeigt o<strong>der</strong> abgebaut ist, gibt es bis heuteke<strong>in</strong>e Möglichkeiten, den Knorpel wie<strong>der</strong> aufzubauen. Die Stabilisierung <strong>der</strong> Knorpelschädenund <strong>der</strong>en Behandlung ist heute e<strong>in</strong> zentraler Teil <strong>der</strong> <strong>Kniechirurgie</strong> geworden.Konservative BehandlungBei <strong>der</strong> konservativen Behandlung wird versucht alle Ressourcen des Knies so optimalwie möglich zu mobilisieren um e<strong>in</strong>e Operation zu verzögern. Der Erfolg hängt sehr oftvon <strong>der</strong> Motivation des Patienten ab, se<strong>in</strong>e Alltagsgewohnheiten zu än<strong>der</strong>n. Grob kanndie Behandlung <strong>in</strong> drei Strategien e<strong>in</strong>geteilt werden, die Reduktion des Abbaus, dieStabilisierung des Restknorpels und die Stärkung <strong>der</strong> Muskulatur.Reduktion des AbbausDa <strong>der</strong> Knorpel e<strong>in</strong> Verbrauchsteil ist, muss es klar se<strong>in</strong>, dass übermässige Belastung zumschnelleren Abbau führt. Übergewicht br<strong>in</strong>gt für den Knorpel e<strong>in</strong>e Mehrbelastung die nurdurch Gewichtsreduktion angegangen werden kann! Falsche sportliche Belastung kannauch e<strong>in</strong> negativer Faktor se<strong>in</strong>, <strong>der</strong> durch Anpassung <strong>der</strong> Technik, <strong>der</strong> Sportart o<strong>der</strong> desSchuhwerks verbessert werden kann.Stabilisierung des RestknorpelsDer Knorpel setzt sich aus wenigen Zellen und sehr viel wasserreicher Matrix zusammen.Bei <strong>der</strong> Stabilisierung wird versucht die Matrix zu „härten“. Dies geschieht durchtägliches Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g mit dem Hometra<strong>in</strong>er (20-30 M<strong>in</strong>. 90 U/m<strong>in</strong>, Leerlauf bis 30 Watt),E<strong>in</strong>nahme von Chondroit<strong>in</strong>schwefelsäure und evt. Hyaluronsäurespritzen <strong>in</strong>s Knie.10


etzelcl<strong>in</strong>ic | Churerstrasse 43 | 8808 Pfäffikon | Telefon: 055 / 415 80 20 | Fax: 055 / 415 80 29 | <strong>in</strong>fo@etzelcl<strong>in</strong>ic.ch | www.etzelcl<strong>in</strong>ic.chStärkung <strong>der</strong> MuskulaturWegen <strong>der</strong> Schmerzen im arthrotischen Knie, wird oft das betroffene Be<strong>in</strong> geschont. Dadurchwird die Muskulatur schwächer. Durch die schwäche Muskulatur ist die Führung bei<strong>der</strong> Bewegungen <strong>der</strong>massen schlecht, dass das Knie noch stärker schmerzt. Um diesenTeufelskreis zu durchbrechen, wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Physiotherapie versucht, mittelt angepasstenÜbungen die Muskulatur wie<strong>der</strong> aufzubauen und somit die Schmerzen reduzieren.Weitere Methoden wie Knorpeltransplantationen, künstliche Menisken etc. s<strong>in</strong>dteilweise im experimentellen Stadium und würden den Rahmen dieser Informationsprengen. Spezielle Fragestellungen <strong>in</strong> dieser Richtung sollten deshalb besser impersönlichen Gespräch erörtert werden. Auch detailliertere Fragen im Zusammenhangmit den beschriebenen Therapien werden besser persönlich diskutiert werden.Zögern Sie nicht, diesbezüglich den Kontakt mit mir aufzunehmen.11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!