5 Grundschulen - Kreis Groß-Gerau
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1 Vorbemerkungen<br />
Fortschreibung Schulentwicklungsplan<br />
2008-2013<br />
Der <strong>Kreis</strong>ausschuss des <strong>Kreis</strong>es <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> stellt sich mit der vorgelegten Fortschreibung<br />
des Schulentwicklungsplanes zwei Aufgaben:<br />
• Er folgt dem gesetzlichen Auftrag zur Erstellung eines Schulentwicklungsplans<br />
gemäß §145 HSchG um die Planungen für die Zukunft darzulegen.<br />
• Er nutzt die Verpflichtung, um gleichzeitig qualitative Aussagen für die Zukunft<br />
zu entwickeln, wie gelingende Bildung, soweit der Schulträger sie beeinflussen<br />
kann, in unserer Region organisiert und unterstützt werden soll.<br />
Nachdem in den vergangenen Jahren erhebliche Mittel aufgewendet wurden, um<br />
die Schulen im <strong>Kreis</strong> zu modernisieren und zu sanieren und so für die Zukunft gewappnete<br />
Bildungseinrichtungen zu schaffen, rückt angesichts demographischer<br />
Veränderungen und gestiegener Anforderungen an die Bildungsabschlüsse, die<br />
weitere qualitative Entwicklung der Schullandschaft in den Vordergrund.<br />
Das Leben von Kindern und Jugendlichen hat sich rasant verändert, Familienstrukturen<br />
sind vielfältig, die Leistungsanforderungen und die Ergebniserwartungen an<br />
das, was Schule bringen soll, sind immens. Orte für Kinder, an denen sie dies sein<br />
können, werden zunehmend weniger. Die Zeit, die Kinder mit audiovisuellen Medien<br />
verbringen, steigt.<br />
Gleichzeitig ist der Bildungserfolg eine wesentliche Voraussetzung für eine stressarme<br />
Kindheit und für gelingende Teilhabe im Erwachsenenleben.<br />
Wenn Schulen Treibhäuser der Zukunft sein sollen, dann ist zukünftig sicher ein<br />
anderes Lernen erforderlich, als es die Mehrzahl der Erwachsenen aus eigener Erfahrung<br />
kennt. Zahlreiche Studien, Untersuchungen und Stellungnahmen haben<br />
sich nicht erst seit Pisa mit der Weiterentwicklung der Bildung und den Erfordernissen<br />
daran auseinander gesetzt. Bei aller Differenzierung gibt es eine Reihe gemeinsamer<br />
Aussagen und Grundannahmen, deren Berücksichtigung die zukünftige<br />
Schulentwicklung nachhaltig beeinflussen wird:<br />
1 Alle Berichte im Internet unter den jeweiligen Ministerien<br />
6<br />
7. Familienbericht der Bundesregierung Familien zwischen Flexibilität und Verlässlichkeit-<br />
Perspektiven für eine lebenslaufbezogen Familienpolitik 1<br />
Im Kohortenvergleich blieben von im Jahr 1950 geborenen Frauen bis zum 37. Lebensjahr<br />
29% kinderlos, von den 1957 geborenen 34% und von den 1961 geborenen<br />
sind es fast 50%. Dabei ist das Fertilitätsverhalten gespalten, gut ausgebildete<br />
Menschen haben weniger Kinder, 62% aller 35jährigen Akademikerinnen haben<br />
(noch) keine Kinder. Soziale Verkehrskreise schließen sich, soziale Ungleichheit<br />
wird reproduziert. Sinkende Kinderzahl bei gleichzeitiger Zunahme der Anzahl der<br />
Kinder, deren Potentiale in der Familie allein nicht hinreichend gefördert werden,<br />
stellt die öffentliche Erziehung und Betreuung vor große Aufgaben. Zukunftsfähige<br />
Familienpolitik besteht aus einem intelligenten Mix von monetärer Entlastung, Verbesserung<br />
der Infrastruktur und Zeitkontingenten für Familien, einer Präventionskette<br />
von Anfang an und einem intelligenten Umgang mit Differenz.<br />
12. Kinder und Jugendbericht der Bundesregierung<br />
Credo des 12. Kinder und Jugendberichtes sind die Aussagen:<br />
• Bildung von Anfang an, Bildung ist mehr als Schule<br />
• Bildung als Kompetenzerwerb<br />
• Die Trias Bildung, Erziehung und Betreuung als Gestaltungschance begreifen<br />
• Lebenslauf und Biographie in den Mittelpunkt stellen<br />
• Vielfalt von Orten, Gelegenheiten und Inhalten<br />
• Öffentliche Gesamtverantwortung für Bildung für alle<br />
• Verbesserung der Zusammenarbeit aller bildungsrelevanten Akteure vor Ort<br />
• Eltern und junge Menschen als kompetente Partner<br />
• Maßstab bei der Bewertung der Systeme (Schule, Jugendhilfe) sind die an<br />
der kognitiven, sozialen und emotionalen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen<br />
festzumachenden Wirkungen. Die Fähigkeit der Systeme einen<br />
effektiven Beitrag zu Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen<br />
zu leisten, wird demnach zum Maßstab ihrer Relevanz 2<br />
Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Hessen 3<br />
• Im Mittelpunkt steht das Kind, nicht die Institution<br />
• Alle Bildungsorte sind miteinander verzahnt<br />
• Bildung ist eine lebenslanger Prozess, ein sozialer Prozess<br />
• Mit dem Bildungs- und Erziehungsplan wird angestrebt, über die Altersspanne<br />
von 0-10 Jahren hinweg in allen Bildungsorten (Familie, Tagespflege, Kindertageseinrichtungen,<br />
Schule) Kontinuität und Anschlussfähigkeit im Bildungsverlauf<br />
zu sicher.<br />
2 12. Kinder und Jugendbericht (A 541)<br />
3 Internet, Seite des hessischen Kultusministeriums