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5 Grundschulen - Kreis Groß-Gerau

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Anhang Regionales Bildungsprogramm<br />

Erläuterungen<br />

Bildung<br />

Fragt man engagierte Laien, so erhält man schnell eine Sammlung von Zielen und Aufgaben,<br />

die Menschen mit dem Begriff gelingender Bildung verbinden:<br />

Bildung soll für möglichst alle zugänglich sein, soziale und kulturelle Aspekte sollen<br />

nicht zum Ausschluss führen,<br />

Bildungserfolg ist in einer modernen Gesellschaft Voraussetzung zur eigenständigen<br />

Teilhabe an Gesellschaft,<br />

gelungene Bildung verbindet formale Bildung, non formale Bildung, soziale Bildung,<br />

kulturelle Bildung, ethische Bildung,<br />

jedes Individuum lernt einzeln und unterschiedlich, man kann nicht für andere lernen,<br />

Menschen brauchen vielfältige Lerngelegenheiten und Lernorte,<br />

Menschen lernen unterschiedlich schnell,<br />

Bildung ist das Ergebnis von Erfahrung, von guter und schlechter. Gute Erfahrung<br />

wirkt nachhaltiger,<br />

Bildung beginnt nicht erst in der Schule,<br />

Bildung, Betreuung und Erziehung zu trennen ist schwierig.<br />

Wo findet Bildung statt?<br />

Bildung findet immer statt. Im Elternhaus, in der Krippe, im Kindergarten, in der Schule und<br />

Hochschule, im Verein, in der Jugendgruppe, auf dem Spielplatz, vor dem Fernseher, in der<br />

Berufsausbildung, bei der freiwilligen Feuerwehr und in der Kirche, in der Volkshochschule<br />

und in der Weiterbildung.....<br />

Der umfassende, ganzheitliche Ansatz von Bildung ist ein Leitbild, ein Ziel.<br />

Bildung wird aber im Hier und Jetzt erworben und angeboten und ist damit notwendig vielfach<br />

gebrochen. Die Produzenten und Co-Produzenten von Bildung arbeiten nicht unbedingt<br />

miteinander, oft haben sie auch nicht die gleichen Ziele. Lernorte und Lerngelegenheiten sind<br />

nicht aufeinander bezogen, Systeme von Bildung stehen in Konkurrenz zueinander.<br />

Das Ergebnis von Bildung kann zufällig aufgrund der Summierung und Mischung von Einzelfaktoren<br />

entstehen, Bildung kann planvoll angegangen werden. Die Ergebnisse von Bildung<br />

unterliegen einer gesellschaftlichen Wertung und sind de facto nicht gleichrangig.<br />

Warum überhaupt ein Regionales Bildungsprogramm?<br />

Da die Teilhabe an Bildung für das Leben in unserer Gesellschaft und die Teilhabe an wirtschaftlichen<br />

Prozessen von so großer Bedeutung ist, überlässt man sie nicht dem Zufall und<br />

dem freien Spiel der Kräfte oder allein den Interessen und den Fertigkeiten der Eltern.<br />

In einem historisch gewachsenen System, welches zunächst die formale Bildung, die Schule<br />

in den Mittelpunkt stellt, ist ein komplexes System an Gesetzen, Regelungen, Übereinkünften<br />

und Vereinbarungen gewachsen.<br />

5<br />

198<br />

Die Gesetzgeber und Regierenden in Bund, Land und Kommune verpflichten hiermit Fachkräfte<br />

zur Umsetzung. In der Mehrzahl der in den letzten Jahren getroffenen Vereinbarungen<br />

ist es fachlicher Konsens, dass Bildung nicht von einer Institution alleine bewältigt werden<br />

kann, sondern dass es des gezielten Miteinanders bedarf, um erfolgreich zu sein (Bildungsplan<br />

0-10 Hessen, 12. Kinder und Jugendbericht, 7. Familienbericht. <strong>Kreis</strong>tagsbeschlüsse zur<br />

Chancenmehrung von Kindern und Jugendlichen usw.) .<br />

Gleichzeitig benennt der Gesetzgeber für jeden der Beteiligten konkrete Aufgaben, aber auch<br />

überschneidende Zuständigkeiten.<br />

Nicht erst seit PISA wissen wir, dass der enorme Aufwand, den unsere Gesellschaft beim<br />

„<strong>Groß</strong>ziehen“ von Kindern betreibt, nicht zu den gewünschten oder erhofften Zielen führt.<br />

Was liegt also näher, als in einer Region, die ihre spezifischen Bedingungen hat, zu schauen,<br />

welche die gemeinsamen Ziele der unterschiedlichen Akteure im Feld Bildung, Betreuung<br />

und Erziehung sein könnten, und wie man sinnvoll Know-how und Ressourcen kombiniert.<br />

Den Anstoß hierzu gab das Land Hessen über das Projekt „Schule gemeinsam verbessern“ in<br />

dem versucht wird, die gemeinsame Verantwortung für Schule von Kultusministerium, Schulträger<br />

und Jugendhilfeträger in konkrete, bindende Vereinbarungen zu formen. Ein Baustein<br />

von „Schule gemeinsam verbessern“ ist das Regionale Bildungsprogramm.<br />

Da dies ein gewaltiges Projekt ist, sollte Bescheidenheit angesagt sein. Die Komplexität des<br />

Themas erfordert eine Vorgehensweise in kleinen Schritten. Zumal keiner der Initiatoren aus<br />

Land und Gebietskörperschaft zusätzliche Personalressourcen für Planung und Umsetzung<br />

vorsieht.<br />

Regionales Bildungsplanung für Schule<br />

Nahe liegender Weise beginnt man in dem System, welches im Bereich der formalen Bildung<br />

die größte Bedeutung hat und welches von allen Kindern und Jugendlichen durchlaufen wird:<br />

der Schule.<br />

Und hier geht es dann nicht nur um die Innensicht, sondern auch um die Frage, wie kommt<br />

ein Kind in das System hinein, wie bewegt es sich innerhalb des Systems und wie verlässt es<br />

das System. Die hier vorgelegten Ziele und Vereinbarungen sind also kein regionaler Bildungsplan<br />

im umfassenden Sinne, insbesondere die Aspekte des nonformalen Lernens sind<br />

kaum berücksichtigt. Daher der etwas steife Titel „Regionales Bildungsprogramm in der Bildungsregion<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> – Schwerpunkt Schule“ .<br />

Die Herangehensweise ist im Folgenden skizziert:

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