5 Grundschulen - Kreis Groß-Gerau
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die Bedingungen zur Unterstützung der Zielgruppe der benachteiligten Jugendlichen<br />
durch die Einrichtung von Schulsozialarbeit an den beruflichen Schulen deutlich<br />
verbessert worden.<br />
Im Bereich des dualen Systems ist die nominale Situation im <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
erstaunlich stabil. Die Zahl der Jugendlichen, die hier an beiden Beruflichen Schulen<br />
unterrichtet werden, schwankt zwischen 3133 im Jahr 1998 über 3223 im Jahr<br />
2001 bis 3004 im Jahr 2006. Die Anzahl der angebotenen Ausbildungsplätze hat<br />
nicht mit dem Anwachsen der Schulabgänger und Schulabgängerinnen der Sekundarstufe<br />
I in den letzten 10 Jahren Schritt gehalten. Hinter der vermeintlichen Stabilität<br />
der Zahlen im Dualen System verbergen sich allerdings große Schwankungen<br />
zwischen den unterschiedlichen Berufen und Berufsfeldern. Der Trend geht<br />
eindeutig im technischen Bereich hin zu höher qualifizierten Berufen (Mechatroniker)<br />
und zu Dienstleistungsberufen. Hier sind in den letzten Jahren neue Berufe<br />
und Berufsfelder entstanden, die auch für den <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> von Bedeutung<br />
sind. So konnte an der Werner Heisenberg-Schule die Ausbildung für die Fachkraft<br />
für Sicherheitstechnik neu etabliert werden.<br />
Bei der Diskussion um die Ausweisung neuer Berufe deutet sich zurzeit eine Trendwende<br />
an. In den letzten Jahren wurden immer mehr so genannte Splitterberufe,<br />
deren Anspruch auf berufsbezogene Beschulung außerhalb von Metropolen zu<br />
großen Problemen und Auseinandersetzungen geführt hat, etabliert. In der Praxis<br />
hat dies dazu geführt, dass insbesondere im ländlichen Raum und in Flächenkreisen<br />
viele Berufe nicht mehr eine ausreichende Anzahl von Schülern und Schülerinnen<br />
hatten und so überregional gebündelt werden mussten. Im Interesse einer<br />
sinnvollen Nutzung personeller, räumlicher und finanzieller Ressourcen erfährt<br />
diese Entwicklung zurzeit eine Überprüfung. Es ist sowohl im Interesse der örtlichen<br />
Wirtschaft als auch der Schüler und Schülerinnen, dass ein möglichst großes<br />
Spektrum an Berufen regional gut erreichbar beschult werden kann. Hierbei muss<br />
eine Balance erreicht werden zwischen der notwendigen Größe eines Berufsfeldes<br />
innerhalb einer beruflichen Schule, die erforderlich ist, um innovativen und zeitgemäßen<br />
Unterricht zu erteilen einerseits, und dem Wunsch gerade auch kleinerer<br />
und mittlerer Unternehmen nach betriebsnaher Beschulung. Sinnvoll erscheint<br />
hier verwandte Berufe zumindest in der Grundstufe zu bündeln und Basisqualifizierungen<br />
berufsübergreifend, berufsfeldbezogen zu unterrichten. Die Fachstufen<br />
oder berufsspezifischen Teile könnten dann sowohl in unterschiedlicher Form, örtlich<br />
als auch überörtlich unterrichtet werden. Mit dem Rückgang der Schülerzahlen<br />
165<br />
insgesamt werden die beruflichen Schulen also ihr Profil schärfen und sich neben<br />
den breit vorhandenen Berufsfeldern auf bestimmte Schwerpunkte spezialisieren.<br />
Die Beruflichen Schulen des <strong>Kreis</strong>es befinden sich hier bereits auf dem Weg<br />
• Beide beruflichen Schulen sind neu saniert, bzw. befinden sich in der Sanierungsphase<br />
und technisch neu ausgestattet. Neben der Erneuerung der Haustechnik<br />
wurde erheblich in die IT-Ausstattung und ein modernes Fachraumkonzept<br />
investiert, welches handlungsorientierten Unterricht und eine flexible<br />
Nutzung der Räume fördert. So sind alle EDV-Arbeitsplätze (allein an der beruflichen<br />
Schule <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> 450) vernetzt, zusätzlich stehen Laptopwagen mit<br />
Lerngruppenausstattung zur Verfügung.<br />
• Beide Schulen gehen in der beruflichen Vorbereitung neue Wege. Die Schüler/<br />
innen ohne Ausbildungsplatz, die freiwillig ein Teilzeitangebot annehmen, werden<br />
in den Beruflichen Schulen <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> in den Unterricht der Fachklassen,<br />
insbesondere der des ersten Ausbildungsjahres, integriert. Zielperspektive ist<br />
das zügige Nachbesetzen im Falle von frei werdenden Ausbildungsplätzen.<br />
In der Werner-Heisenberg-Schule wurden Bausteine entwickelt, die jeweils<br />
bis zu 3 Monaten dauern. Diese Module werden zurzeit zertifiziert und sollen<br />
langfristig im Rahmen modularisierter Ausbildung einen eigenständigen Stellenwert<br />
haben. An der Werner-Heisenberg-Schule ist das Projekt EIBE , eine<br />
sozialpädagogisch begleitete Form des BVJ, mit einem Schwerpunkt auf Unterstützung<br />
der deutschen Sprache, etabliert.<br />
• Die Werner-Heisenberg-Schule ist eine der Schulen im Projekt Selbstverantwortung<br />
Plus . Das Projekt geht davon aus, dass zukünftig berufliche Schulen<br />
in einem deutlich höheren Maße als heute üblich ihr Angebotsprofil gestalten<br />
und zunehmend Eigenverantwortung für Personal und Ressourcen übernommen<br />
werden. Das Projekt impliziert auch die Weiterentwicklung der beruflichen<br />
Schulen hin zu regionalen Kompetenzzentren, die Angebote im Rahmen der<br />
Fort- und Weiterbildung machen. Diese Entwicklungsoption ist Ziel für beide<br />
Berufsschulstandorte im <strong>Kreis</strong> <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>.<br />
• Von zentraler Bedeutung für die Absolventinnen der integrierten Gesamtschulen<br />
und der Realschulen sind die Angebote der beiden Schulen im Bereich der<br />
Fachoberschule und des beruflichen Gymnasiums. Mit zusammen 564 Schülern<br />
und Schülerinnen in den Fachoberschulen und 383 Schülern und Schülerinnen<br />
an den beiden beruflichen Gymnasien erwerben jährlich an die 300<br />
Jugendliche die allgemeine Fachhochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife.