Wangerooge in alten und neuen Bildern - Wilhelmshavener Zeitung

Wangerooge in alten und neuen Bildern - Wilhelmshavener Zeitung Wangerooge in alten und neuen Bildern - Wilhelmshavener Zeitung

13.07.2015 Aufrufe

Seite 4 · Wilhelmshavener ZeitungSeit 128JahreneineGemeindeVor 128 Jahren erklärtedie großherzogliche Regierungin OldenburgWangerooge zu einerselbstständigen Gemeinde.VON JÜRGEN PETERSGester nundHeutepräsentiert von der:27. April 2013WANGEROOGE – Die politischeGemeinde Wangerooge bestehtgenau 128 Jahre. Das „125-Jährige“ feierte man mit einemgroßen Festakt in der Dünenhalleund vielen anderen Veranstaltungen.Nachdem das 1327 erstmalsurkundlich erwähnte Wangerooge1793 russisch, 1807holländisch, 1810 französischund 1813 wiederum russischwar, fiel die Insel 1818 an dasGroßherzogtum Oldenburg.Seitdem ist sie die einzige oldenburgischeInsel unter densieben „ostfriesischen Inseln“.Im Januar 1885 beschloss dieOldenburgische Regierung,dass die Inselgemeinde mit Wirkungvom 1. Mai des Jahres anihre Selbstständigkeit erlangensollte. Erster Amtsvorsteherwurde Conrad Christian Janßen.Doch bis zu dieser politischenEntscheidung war es einweiter und manches Mal kurioserWeg. Nach der großen Flut1854/55 hielt die Abwanderungder Insulaner zum Festlandan. Nur noch 90 EinwohnerDie ZedeliusstraßeheuteEin im Juli 1901 abgeschickter Kartengruß aus dem Nordseebad Wangerooge. Der Blickgeht von der heutigen „Pudding“-Bühne die heutige Zedeliusstraße hinunter. FOTO: ARCHIV OETKENlebten auf Wangerooge. DasGroßherzogtum Oldenburgdachte darüber nach, die GemeindeWangerooge aufzulösenund bestimmte, „der Bezirkder Gemeinde Wangerooge wirdder Gemeinde Minsen als eineBauernschaft zugelegt“. Damithatte tatsächlich die GemeindeWangerooge aufgehört zu existieren.Doch Bauern und Insulanerhaben „dicke Schädel“. In Minsendachte man gar nicht daran,sich für Wangerooge zuständigzu fühlen. „Der MinsenerRat beschwerte sich beimInnenministerium in Oldenburg,dass man ihn nicht gefragt habe,ob er die Zuordnung derBauernschaft Wangeroogeüberhaupt wünsche“, berichtetInselchronist Hans-Jürgen Jürgens.Aber auch die inzwischen nurnoch 82 Insel-Bewohner warenüber die verordnete Bindung anMinsen nicht glücklich. Sie woll-FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBEten selbstständig bleiben. Immerwieder richteten sie Gesuchean den Rat von Minsen, andas Amt in Jever und die Regierungin Oldenburg.Die Hartnäckigkeit der Insulanerunter Führung ihres BezirksvorstehersConrad ChristianJanßen brachte schließlichBewegung in die Sache. Oldenburgwollte die Bildung einerselbstständigen Gemeinde jedocherst dann zulassen, wennsich auf der Insel die Verwaltungeiner Ortsgemeinde – beiweiterer Zugehörigkeit zu Minsen– bewährt hätte.Das Gerangel ging weiter.Hans-Jürgen Jürgens berichtet:„Am 2. Juli 1883 kam es zurWahl von sechs Ausschussmitgliedernund drei Ersatzmännern.Als Urkundspersonen warender Lehrer Sophus Osterlohund der interimistische VogtHanken zugegen. Schon vor Beendigungder Wahl entferntensich Hanken und weitere Bürger,und es zeigte sich, dassvon den 17 erschienenen wahlberechtigtenBürgen nur neunan dem Wahlakt, der zwei Stundengedauert hatte, teilgenommenhatten.Drei Tage später schriebHanken einen von weiteren 14Wangeroogern unterschriebenenBrief an das Amt und forderte,die Wahl müsse wiederholtwerden, da die meistenWangerooger den Wahlterminnicht hätten wahrnehmen können.Fortsetzung auf Seite 5

ster Gester n niert von dereute undHeutepräsentiert von derpräsentiert von derWilhelmshavener Zeitung · Seite Wilhelmshavener 5Wilhelmshavener Zeitung · Seite Zeitung 5 · Seite 5erholung Ist eIneInselEinefeine BadegesellschaftineinerSandburgum1900vordemaltenKurmittelhaus.FOTO: INSELARCHIV WALTER OETKENInsulaneruneinigFortsetzung von Seite 4Die Regierung leitete eineUntersuchung ein. Dabei kamheraus, dass dem AmtsbotenRischmeyer von 23 der 26 wahlberechtigtenBürger zugesichertworden war, zur Wahl zuerscheinen. Die BeschwerdeHankens wurde vom Ministeriumkostenpflichtig abgewiesen.“Jürgens zitiert den Brief desMinsener Amtsvorstehers, derum Auskunft gebeten wurde.Dieser schrieb:„Ich finde es ziemlich unartigvon dem alten werthen H., . . .nicht ganz bei der Wahrheit zubleiben.Die Eigenart der Wangeroogerist bekannt, und ich binsorgfältig bemüht gewesen . . .,aber die bislang stattgehabtenVerhandlungen und Beschlussfassungenoffenbarten bei demVölkchen eine große Zerfahrenheitund Uneinigkeit untereinander,welche in Ansehung der geringenEinwohnerzahl und derinsularen Abgeschiedenheitsonderbar erscheint und nichtabsehen läßt, wie dort je in allgemeinerZufriedenheit einselbständiges Gemeindeweseneingerichtet und geführt werdenwird.“Die Dinge zur Verselbstständigungder Inselgemeinde nahmendennoch ihren Lauf. Am19. Januar 1885 kam das Gesetzzur Bildung der Gemeindeheraus. Zimmermeister ConradChristian Janßen wurdevon den Insulanern einstimmigzum Gemeindevorsteher gewählt,seine Wahl nach Jeverund Oldenburg gemeldet. Janßenhatte damit sein seit etwa15 Jahren angestrebtes Ziel erreicht.Fortsetzung auf Seite 6Bilder­SuchspielWANGEROOGE/WILHELMSHA-VEN/SI – Als Leser der WilhelmshavenerZeitung sindSie herzlich eingeladen, amSuch- und Gewinnspiel teilzunehmen.Am kommendenDienstag, 30. April, veröffentlichtdie Wilhelmshavener Zeitungden Gewinncoupon mitden Platzhaltern für die Suchbilder,die vom Dienstag, 30.April, bis Montag, 13. Mai, injeder Ausgabe der WZ „versteckt“werden.Es gilt, diese Bildchen auszuschneidenund an der richtigenStelle auf den Gewinncouponzu kleben. Wer das vorliegendeHeft aufmerksam liest,wird die richtige Lösung leichtfinden. Aus den bis zum 14.Mai eingesandten, mit den Bildernrichtig beklebten Couponswerden zehn Gewinnerausgelost:1. Preis 500 Euro,2. Preis 250 Euro,3. Preis 100 Eurosowie 7 mal 50 Euro.Die Coupons bitte an dieWilhelmshavener Zeitung,Parkstraße 8,26382 Wilhelmshavensenden oder hier in der Schalterhalleabgeben. Die Couponswerden aber auch gernin der Geschäftsstelle in Heidmühle,Oldenburger Straße 9,26419 Schortens entgegengenommen.täglIch per schIff oder flugzeug vonharlesIel auf dIe Insel Wangerooge!erholung kommt von Wangerooge.Wer Entspannung sucht, der findet sie auf einer Insel –undganz besonders auf Wangerooge! Wo die Brandung rauscht,Möwen am blauen Himmel vorbeifliegen, unzählige FreizeitmöglichkeitenAbwechslung versprechen und Strandkörbezum Träumen einladen, dort findet jeder sein persönlichesInsel-Urlaubsglück.A Inselbahnfahrt durch salzwiesenA nationalparkhaus „rosenhaus“A Bade- und Burgenstrand mit 1.300 strandkörbenA alter leuchtturm mit Museum und aussichtsplattformA Meerwasser-freizeitbad „oase“ m. gesundheitszentrumA Kilometerlange rad- und WanderwegeA sport und spaß für groß und KleinA Kinderspielhaus m.Kletterwand, trampolinen u.v.m.Mit uns reisen Sie komfortabel auf die Insel Wangerooge:luftverkehr friesland harlewww.wangerooge.deKostenlose prospektanforderung: tel. (08 00) 9264376Kurverwaltung/servicecenter: tel. (0 44 69) 99-0schifffahrt und Inselbahn: tel. (0 44 64) 94 94-11luftverkehr friesland harle: tel. (0 44 64) 94 81-0zimmernachweis: tel. (0 44 69) 94 88-0

Seite 4 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>Seit 128Jahrene<strong>in</strong>eGeme<strong>in</strong>deVor 128 Jahren erklärtedie großherzogliche Regierung<strong>in</strong> Oldenburg<strong>Wangerooge</strong> zu e<strong>in</strong>erselbstständigen Geme<strong>in</strong>de.VON JÜRGEN PETERSGester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von der:27. April 2013WANGEROOGE – Die politischeGeme<strong>in</strong>de <strong>Wangerooge</strong> bestehtgenau 128 Jahre. Das „125-Jährige“ feierte man mit e<strong>in</strong>emgroßen Festakt <strong>in</strong> der Dünenhalle<strong>und</strong> vielen anderen Veranstaltungen.Nachdem das 1327 erstmalsurk<strong>und</strong>lich erwähnte <strong>Wangerooge</strong>1793 russisch, 1807holländisch, 1810 französisch<strong>und</strong> 1813 wiederum russischwar, fiel die Insel 1818 an dasGroßherzogtum Oldenburg.Seitdem ist sie die e<strong>in</strong>zige oldenburgischeInsel unter densieben „ostfriesischen Inseln“.Im Januar 1885 beschloss dieOldenburgische Regierung,dass die Inselgeme<strong>in</strong>de mit Wirkungvom 1. Mai des Jahres anihre Selbstständigkeit erlangensollte. Erster Amtsvorsteherwurde Conrad Christian Janßen.Doch bis zu dieser politischenEntscheidung war es e<strong>in</strong>weiter <strong>und</strong> manches Mal kurioserWeg. Nach der großen Flut1854/55 hielt die Abwanderungder Insulaner zum Festlandan. Nur noch 90 E<strong>in</strong>wohnerDie ZedeliusstraßeheuteE<strong>in</strong> im Juli 1901 abgeschickter Kartengruß aus dem Nordseebad <strong>Wangerooge</strong>. Der Blickgeht von der heutigen „Pudd<strong>in</strong>g“-Bühne die heutige Zedeliusstraße h<strong>in</strong>unter. FOTO: ARCHIV OETKENlebten auf <strong>Wangerooge</strong>. DasGroßherzogtum Oldenburgdachte darüber nach, die Geme<strong>in</strong>de<strong>Wangerooge</strong> aufzulösen<strong>und</strong> bestimmte, „der Bezirkder Geme<strong>in</strong>de <strong>Wangerooge</strong> wirdder Geme<strong>in</strong>de M<strong>in</strong>sen als e<strong>in</strong>eBauernschaft zugelegt“. Damithatte tatsächlich die Geme<strong>in</strong>de<strong>Wangerooge</strong> aufgehört zu existieren.Doch Bauern <strong>und</strong> Insulanerhaben „dicke Schädel“. In M<strong>in</strong>sendachte man gar nicht daran,sich für <strong>Wangerooge</strong> zuständigzu fühlen. „Der M<strong>in</strong>senerRat beschwerte sich beimInnenm<strong>in</strong>isterium <strong>in</strong> Oldenburg,dass man ihn nicht gefragt habe,ob er die Zuordnung derBauernschaft <strong>Wangerooge</strong>überhaupt wünsche“, berichtetInselchronist Hans-Jürgen Jürgens.Aber auch die <strong>in</strong>zwischen nurnoch 82 Insel-Bewohner warenüber die verordnete B<strong>in</strong>dung anM<strong>in</strong>sen nicht glücklich. Sie woll-FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBEten selbstständig bleiben. Immerwieder richteten sie Gesuchean den Rat von M<strong>in</strong>sen, andas Amt <strong>in</strong> Jever <strong>und</strong> die Regierung<strong>in</strong> Oldenburg.Die Hartnäckigkeit der Insulanerunter Führung ihres BezirksvorstehersConrad ChristianJanßen brachte schließlichBewegung <strong>in</strong> die Sache. Oldenburgwollte die Bildung e<strong>in</strong>erselbstständigen Geme<strong>in</strong>de jedocherst dann zulassen, wennsich auf der Insel die Verwaltunge<strong>in</strong>er Ortsgeme<strong>in</strong>de – beiweiterer Zugehörigkeit zu M<strong>in</strong>sen– bewährt hätte.Das Gerangel g<strong>in</strong>g weiter.Hans-Jürgen Jürgens berichtet:„Am 2. Juli 1883 kam es zurWahl von sechs Ausschussmitgliedern<strong>und</strong> drei Ersatzmännern.Als Urk<strong>und</strong>spersonen warender Lehrer Sophus Osterloh<strong>und</strong> der <strong>in</strong>terimistische VogtHanken zugegen. Schon vor Beendigungder Wahl entferntensich Hanken <strong>und</strong> weitere Bürger,<strong>und</strong> es zeigte sich, dassvon den 17 erschienenen wahlberechtigtenBürgen nur neunan dem Wahlakt, der zwei St<strong>und</strong>engedauert hatte, teilgenommenhatten.Drei Tage später schriebHanken e<strong>in</strong>en von weiteren 14<strong>Wangerooge</strong>rn unterschriebenenBrief an das Amt <strong>und</strong> forderte,die Wahl müsse wiederholtwerden, da die meisten<strong>Wangerooge</strong>r den Wahlterm<strong>in</strong>nicht hätten wahrnehmen können.Fortsetzung auf Seite 5

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