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Wangerooge in alten und neuen Bildern - Wilhelmshavener Zeitung

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Seite 20 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>Gester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von der:27. April 2013Die Glockeder„Wangeroog“Auf abenteuerlichenWegen gelangte dieGlocke des Lotsenschoners„Wangeroog“nach Südamerika <strong>und</strong>von dort wieder zurück.VON JÜRGEN PETERSWANGEROOGE – Diese Geschichteliegt schon e<strong>in</strong>ige Jahre zurück.Sie begann mit der ungewöhnlichenSuche nach e<strong>in</strong>erSchiffsglocke. Der <strong>Wangerooge</strong>rHans-Jürgen Jürgens – Insulanervon Geburt, Insulaner mitLeib <strong>und</strong> Seele, weit über dieGrenzen se<strong>in</strong>er Insel h<strong>in</strong>aus bekannterChronist <strong>und</strong> Autormehrerer Bücher über das e<strong>in</strong>zigeoldenburgische Eiland – hatteim Herbst 1992 e<strong>in</strong>en Fernsehauftrittbei Dieter-ThomasHeck.Jürgens suchte e<strong>in</strong>e Glocke.Sie war <strong>in</strong> den Nachkriegswirrenvon der Insel verschw<strong>und</strong>en,trug die Inschrift „Der Lorbeerbaum“.Die Suche blieb allerd<strong>in</strong>gsvergebens. Dafür aberhängt <strong>in</strong> der „Teestube“ e<strong>in</strong>eSchiffsglocke mit der Aufschrift„Wangeroog“. Und darüberprangt <strong>in</strong> der Glockenbronze diekaiserliche Krone.Nun, wie das so ist bei e<strong>in</strong>erGeschichte, im Gespräch kommendann ganz erstaunlicheD<strong>in</strong>ge zutage. Der Bogen spanntesich schließlich zwischen<strong>Wangerooge</strong> <strong>und</strong> Wilhelmshaven,bis h<strong>in</strong> zu den Lotsen <strong>und</strong>Ges<strong>und</strong>heit &Schönheitaus dem MeerAn Deck des Lotsenschoners „Wangeroog“, der 1906 gebautwurde<strong>und</strong>nachBrasiliengelangte.Vondortkehrtese<strong>in</strong>eGlockezurück.FOTO: INSELARCHIV WALTER OETKENMit e<strong>in</strong>er 75-jährigen Tradition ist BIOMARIS der Spezialistfür Thalasso. Alle Produkte s<strong>in</strong>d mit wertvollen Wirkstoffenaus dem Meer hergestellt <strong>und</strong> für Ihre persönliche Thalasso-Anwendung bestens geeignet. 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Mit demdamaligen Datum beendetendie Weserlotsen auf der Jadeihre Tätigkeit. Über den weiterenVerbleib des Schiffes nach1903 ist nichts bekannt.Am 1. April 1862 war die„Königlich Preußische Barsemeisterei“– die damalige Bezeichnunge<strong>in</strong>er Seezeichenbehörde– durch die Admiralität<strong>in</strong> das „Königlich Preußenkommandoan der Jade“ umgewandeltworden. 1866 hatten siebenLotsenanwärter ihre Ausbildungmit e<strong>in</strong>er Lotsenprüfungabgeschlossen. Sie wurden zuJadelotsen ernannt <strong>und</strong> im Beamtenverhältnisangestellt –der Lotsenschoner „Wangeroog“<strong>in</strong> Dienst gestellt.Das vierte Schiff des Lotsenkommandoshieß ebenfalls„Wangeroog“, war auch e<strong>in</strong>Schoner. Er fuhr von 1906 bis1923. Das 148 Bruttoregistertonnengroße Stahlschiff warbei Meyer <strong>in</strong> Papenburg gebautworden. Se<strong>in</strong>e Maße werdenunterschiedlich angegeben, esmuss aber um die 25 Meterlang <strong>und</strong> etwas mehr als sechsMeter breit gewesen se<strong>in</strong>.Diese „Wangeroog“ <strong>und</strong> ihreBesatzung tat sich dann im Jahr1907 besonders hervor. Unterder Führung des OberlotsenH<strong>in</strong>rich Renken Luths – e<strong>in</strong>emam 27. Oktober 1856 im ehemaligenWestdorf <strong>Wangerooge</strong>geborener Insulaner – wurdenam 12. Oktober zwei Luftschiffere<strong>in</strong>es auf der Jade notgelandetenamerikanischen Ballonsgerettet.Im Jahre 1919 wurde derSchoner als Lotsenschiff fürden Nordseedienst im Ostausgangdes Englischen Kanalsstationiert. Der Dienst wurdeam 30. September 1919 wiedere<strong>in</strong>gestellt. Zwei entlasseneMar<strong>in</strong>esoldaten – Moritz <strong>und</strong>R<strong>in</strong>k mit Namen – übernahmenden Schoner <strong>und</strong> führten diesenLotsdienst auf gewerblicherGr<strong>und</strong>lage bis 1922 weiter.Elli Ewel<strong>in</strong>g aus <strong>Wilhelmshavener</strong>warb dann 1923 dasSchiff <strong>und</strong> veranstaltete für KurgästeFahrten <strong>in</strong> See. 1924nutzte e<strong>in</strong>e „Freiwillige Mar<strong>in</strong>eschule“den Schoner als Schulschiff.Anfang der 30er Jahrewurde es im Hamburg umgebaut<strong>und</strong> an e<strong>in</strong>en schwedischenFabrikanten verkauft. Ernannte das Schiff jetzt nach se<strong>in</strong>erFrau „Anna Elisabeth“,brachte es unter nicht bekanntenUmständen über den Atlantiknach Brasilien. Hier fuhr dasSchiff noch lange als FrachtseglerHolz.Erst im Jahr 1951 wurde esaus den Schiffsregistern gestrichen.Die „Anna Elisabeth“ verrottetedann im Sand des RioTimbos – Fluss der St<strong>in</strong>ktiere –nördlich von Recife. Dort fandder Hamburger Kaufmann EdgarMohrdieck 1960 auf demWrack die alte Glocke mit der Inschrift„Wangeroog“. Erst 1990brachte er sie nach Hamburg.Und als der Hanseat dann dieFernsehsendung gesehen hatte,stand für ihn fest, die Glockegehört nach <strong>Wangerooge</strong>.So kehrte das alte Relikt, 30Zentimeter hoch <strong>und</strong> zehn Kilogrammschwer, auf die Insel zurück.Der Kreis hatte sich geschlossen.

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