Seite 16 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>Gester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von der:Gäste<strong>in</strong>vierter Generation27. April 2013Manche Pension auf<strong>Wangerooge</strong> blickt aufe<strong>in</strong>e lange Traditionzurück.VON JÜRGEN PETERSWANGEROOGE – Die Jahre 1910bis 1912 waren e<strong>in</strong>e Zeit regerBautätigkeit auf <strong>Wangerooge</strong>.Wo die Elisabeth-Anna-Straße<strong>und</strong> der Damenpfad sich kreuzen,entstand die Ecke der heuteH<strong>und</strong>ertjährigen. Die HäuserNormannia, Jakobs <strong>und</strong> Schöneckwurden gebaut, ebenso dasHaus Wilters, das heute alsHaus Ansgar katholisches Geme<strong>in</strong>dehausmit öffentlicherBücherei <strong>und</strong> beliebter Treffpunktkommunikativer Menschenist. Etwas weiter nördlichentstand das Café am Damenpfad.Die Wege zum Hauptstrands<strong>in</strong>d optimal kurz.In jener Gründerzeit herrschteauf <strong>Wangerooge</strong> noch derGroßherzog zu Oldenburg, dersich jährlich mit se<strong>in</strong>em AnhangDas Haus Normannia wurde im Jahr 1911 eröffnet.FOTO: INSELARCHIV WALTER OETKENauf der Insel e<strong>in</strong>fand, um sichzu erholen. Damals besuchte erauch das Haus Normannia, ume<strong>in</strong>en <strong>alten</strong> Fre<strong>und</strong> zu besuchen<strong>und</strong> fröhlich zu zechen. Damalswie heute ist die Familie im Besitzdes Hauses.Annemarie Mähr, Enkel<strong>in</strong>des Normannia-Erbauers FriedrichGroße, führtdas heute längstmodernisierte<strong>und</strong> mit FerienwohnungenausgestatteteHaus.„Wir habenStammgäste bereits<strong>in</strong> der viertenGeneration“, sagt AnnemarieMähr mit berechtigtemStolz.Die Treue ihrer Gäste ist verständlich.Denn trotz aller Modernität<strong>und</strong> mit dem Angebotallen Komforts ist der Charmee<strong>in</strong>er sche<strong>in</strong>bar vergangenenZeit erh<strong>alten</strong> geblieben. Ja, vielesim Haus Normannia ist pureNostalgie. Es lebt sich heuteim Hause Normannia allerd<strong>in</strong>gsdeutlich komfortabler als zudes Großherzogs Zeiten.Das Haus Normannia hat sich äußerlichkaumverändert.FOTO: WZ-BILDDIENST/KNOTHE
27. April 2013Gester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von derAus Ru<strong>in</strong>enauferstanden<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 17Das Hotel Hanken iste<strong>in</strong> Spiegelbild der<strong>Wangerooge</strong>r Fremdenverkehrsgeschichte.VON HARTMUT SIEFKENWANGEROOGE – Das Hotel Hankenzählt seit se<strong>in</strong>er Eröffnung1904 zu den ersten Adressenauf der Insel. Der KolonialwarenhändlerEngelhardt Hankeng<strong>in</strong>g damals voll <strong>in</strong>s Wagnis,lieh sich e<strong>in</strong>e große SummeGeldes <strong>und</strong> setzte ganz auf dieKarte des damals aufblühendenFremdenverkehrs.Damals wurde der Ostanlegereröffnet, der von den Passagierschiffendes DeutschenLloyds angefahren wurde, zweiJahres später entstand dergroßzügige Bahnhof.Hankens bemühten sich umgrößtmöglichen Komfort für ihreGäste. Mit Eimern wurde jedenMorgen frisches Wasser dieStockwerke h<strong>in</strong>auf <strong>in</strong> die Zimmergetragen <strong>und</strong> <strong>in</strong> Kannen gefüllt.Als die Insel ans Stromnetzangeschlossen war, <strong>in</strong>stallierteman e<strong>in</strong>e Pumpe <strong>und</strong>Wasserzapfstellen <strong>in</strong> jedemFlur. Im großen Saal trafen sichdie Gäste zum „table d’hote“,dem geme<strong>in</strong>schaftlichen Essen,das sich häufig über dreiSt<strong>und</strong>en erstreckte <strong>und</strong> sichnach der Badezeit richtete.Vor <strong>und</strong> während des ErstenWeltkriegs zogen die Soldatenauf die Insel, die zur Festungausgebaut wurde. Die Gästeblieben aus, <strong>und</strong> die Soldateng<strong>in</strong>gen nicht gerade zimperlichmit ihren Quartieren um. Entsprechendsah auch das HotelHanken nach dem Krieg aus.Hankens waren gezwungen, erheblichzu <strong>in</strong>vestieren <strong>und</strong> dengestiegenen Erwartungen derK<strong>und</strong>schaft anzupassen. JedesZimmer bekam jetzt Wasseranschluss<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Waschbecken.Die dafür aufgenommenenSchulden drückten. 1929wurde e<strong>in</strong> zusätzliches Dachgeschossaufgesetzt. Jetzt zähltedas Hotel 75 Zimmer mit 120Betten. Es gab e<strong>in</strong>en großenBalkon, e<strong>in</strong>en großen Saal, e<strong>in</strong>Café mit Konditorei.Dann dräute der Zweite Weltkrieg.Wieder quartierten sichSoldaten e<strong>in</strong>. Das Kriegsendegeriet zum Inferno. 6000 Bombenprasselten auf <strong>Wangerooge</strong><strong>und</strong> zerstörten das Dorf zumgroßen Teil. Auch das HotelHanken lag zur Hälfte <strong>in</strong> Schutt<strong>und</strong> Asche.Der Wiederaufbau war dieAufgabe der nächsten Generation.Kurt Ludwig Hanken <strong>und</strong>se<strong>in</strong>e Ehefrau Käte Marianneübernahmen den Trümmerhaufen.Sie <strong>und</strong> ihre K<strong>in</strong>der klopftenSte<strong>in</strong>e, bauten zunächst fürsich <strong>und</strong> dann für ihre Gäste e<strong>in</strong>neues Dach über dem Kopf.Nach zwei Jahren konnten sieihr Hotel wieder eröffnen. VieleGäste zahlten <strong>in</strong> Naturalien. Inden 50er-Jahren wurde die Terrassegebaut, im Saal wurdedie „Möwe-Bar“ mit derlängstenDas Hotel Hanken1906<strong>und</strong>heute. FOTO: ARCHIV OETKEN/WZ-BILDDIENSTTheke <strong>Wangerooge</strong>s <strong>und</strong> derersten Musikbox der Insel e<strong>in</strong>gerichtet.Hier traten <strong>in</strong> denWirtschaftsw<strong>und</strong>erjahren vielebekannte Künstler auf. Vor demHotel eröffnete die legendäreWürstchenbude, <strong>und</strong> Hankensverdankten die Gäste auch daserste Softeis auf der Insel. Imgroßen Saal ließ der HotelierK<strong>in</strong>ofilme laufen. An- <strong>und</strong> Umbautenfolgten. 1960 war dasHotel das erste <strong>und</strong> e<strong>in</strong>zige mitDusche <strong>und</strong> WC für jedes Zimmer.Mitte der 60er-Jahre wurdee<strong>in</strong> Schwimmbad gebaut <strong>und</strong>dafür e<strong>in</strong> eigener Brunnen gebohrt.Platz war knapp: Zur Mittagszeitwurde das Schwimmbeckenmit massiven Platten abgedeckt,um hier zusätzlicheTische fürden Mittagsbetriebaufzustellen.Curt <strong>und</strong> Ute Hankenübernahmenden Betrieb <strong>in</strong> dritterGeneration. Auch sie<strong>in</strong>vestierten fortlaufend <strong>in</strong> dieErneuerung des Hotels. 1995übertrugen sie die GeschäftsführungHanke Rippen, e<strong>in</strong>emMann vom Fach, aus Friedeburgstammend. E<strong>in</strong>e neue Hotellobbywurde gebaut, das benachbarteHaus Lug<strong>in</strong>smeer erworben<strong>und</strong> als Seehotel vollkommenrenoviert wiedereröffnet.Seit e<strong>in</strong>igen Jahren ist dasHotel auch w<strong>in</strong>ters geöffnet.3Tage HerbstzauberUnsere Arrangementsfür SIERuhe &Erholung3xÜbernachtungen • 3xFrühstücksbuffet3xKännchen Tee oder Kaffee am Nachmittag3xAbendessen • 3xKurbeitragGepäcktransport vom Bahnhof zum Hotel <strong>und</strong> zurück.Mögliche Anreise für 3Tage <strong>in</strong> den Zeitraum von Donnerstag,Abreise am Dienstag *Anreise jeden Tag möglich.19. 10. –22. 12. 2013 • 3. 1. –31. 3. 2014Zedeliusstraße 38Nordseeheilbad <strong>Wangerooge</strong>Tel. 04469/87 70 Fax 87788www.hotel-hanken.deemail: <strong>in</strong>fo@hotel-hanken.deauf <strong>Wangerooge</strong>Zum Preis von207,- bis 255,- E/PersonAlle Arrangements freibleibend <strong>und</strong> nach Verfügbarkeit