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Wangerooge in alten und neuen Bildern - Wilhelmshavener Zeitung

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Gester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von der:<strong>Wangerooge</strong> <strong>in</strong> <strong>alten</strong><strong>und</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Bildern</strong>Historischer Streifzug <strong>in</strong> <strong>Bildern</strong> mit derFolge 11 im April 2013


27. April 2013Gester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von der<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 3<strong>Wangerooge</strong>, das Urlaubsparadies der K<strong>in</strong>der. Diese Aufnahme mit dem „Eisbären“ entstand Anfang Juli 1933. Im H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>dasStrandhotelGerken.FOTO: INSELARCHIV WALTER OETKEN„Gestern <strong>und</strong> Heute –<strong>Wangerooge</strong> <strong>in</strong> <strong>alten</strong> <strong>und</strong> <strong>neuen</strong><strong>Bildern</strong>“ – Sonderbeilage der„<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>“.Redaktion: Hartmut Siefken.Anzeigen: Thomas Schipper.Verlag <strong>und</strong> Druck: Brune-Mettcker-Druck- <strong>und</strong> VerlagsgesellschaftmbH, Parkstraße 8,26382 Wilhelmshaven, Postfach1265, 26352 Wilhelmshaven.Die <strong>Zeitung</strong> ist <strong>in</strong> all ihren Teilenurheberrechtlich geschützt. Ohnevorherige Genehmigung durch denVerlag dürfen diese <strong>Zeitung</strong> oderalle <strong>in</strong> ihr enth<strong>alten</strong>en Beiträge<strong>und</strong> Abbildungen weder vervielfältigtnoch verbreitet werden.Dies gilt ebenso für die Aufnahme<strong>in</strong> elektronische Datenbanksysteme<strong>und</strong> die Vervielfältigungauf CD-Rom.Telefon (0 44 21) 488-0, Telefaxallgeme<strong>in</strong> (0 44 21) 488 259,Telefax Redaktion (0 44 21)488 430, Telefax Anzeigen(0 44 21) 488 258.E-Mail: redaktion@WZonl<strong>in</strong>e.deanzeigen@WZonl<strong>in</strong>e.deInternet: www.WZonl<strong>in</strong>e.deZuschriftenWILHELMSHAVEN/SI – Gernerwarten wir Ihre Zuschriftenper Post an die <strong>Wilhelmshavener</strong><strong>Zeitung</strong> RedaktionGestern <strong>und</strong> Heute,Parkstraße 8, 26382 Wilhelmshavenoder per E-Mailan sonderthemen@WZonl<strong>in</strong>e.de.Indiesem HeftlesenSie:Seit 128 Jahren e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de Seite 4Bilder-Suchspiel Seite 5Das <strong>Wangerooge</strong>r Wappen Seite 7Seezeichen <strong>und</strong> Zufluchtsort Seite 8Wiederauferstehung des Turms Seite 9Warr<strong>in</strong>gs auf dem Wasserweg Seite 10Insel mit Durchgangsbahnhof Seite 11Von der Kohlenschale zum Turm Seite 12Wichtige Landmarken Seite 12Vor <strong>Wangerooge</strong> gestrandet Seite 13Til<strong>in</strong>g startete erste Raketen Seite 14Dem Patron der Seeleute geweiht Seite 15Gäste <strong>in</strong> vierter Generation Seite 16Aus Ru<strong>in</strong>en auferstanden Seite 17„Pudd<strong>in</strong>g“: Bake, Bunker <strong>und</strong> Eisbomben Seite 18Villa mit langer Hotel-Tradition Seite 19Die Glocke der „Wangeroog“ Seite 20Als es nach Robbentran stank Seite 21Bomben auf <strong>Wangerooge</strong> Seite 22Kampf gegen die Seeräuber Seite 24Beckmanns Liebe zur Insel Seite 25Alter <strong>Wangerooge</strong>r Bilderbogen Seite 26


Seite 4 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>Seit 128Jahrene<strong>in</strong>eGeme<strong>in</strong>deVor 128 Jahren erklärtedie großherzogliche Regierung<strong>in</strong> Oldenburg<strong>Wangerooge</strong> zu e<strong>in</strong>erselbstständigen Geme<strong>in</strong>de.VON JÜRGEN PETERSGester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von der:27. April 2013WANGEROOGE – Die politischeGeme<strong>in</strong>de <strong>Wangerooge</strong> bestehtgenau 128 Jahre. Das „125-Jährige“ feierte man mit e<strong>in</strong>emgroßen Festakt <strong>in</strong> der Dünenhalle<strong>und</strong> vielen anderen Veranstaltungen.Nachdem das 1327 erstmalsurk<strong>und</strong>lich erwähnte <strong>Wangerooge</strong>1793 russisch, 1807holländisch, 1810 französisch<strong>und</strong> 1813 wiederum russischwar, fiel die Insel 1818 an dasGroßherzogtum Oldenburg.Seitdem ist sie die e<strong>in</strong>zige oldenburgischeInsel unter densieben „ostfriesischen Inseln“.Im Januar 1885 beschloss dieOldenburgische Regierung,dass die Inselgeme<strong>in</strong>de mit Wirkungvom 1. Mai des Jahres anihre Selbstständigkeit erlangensollte. Erster Amtsvorsteherwurde Conrad Christian Janßen.Doch bis zu dieser politischenEntscheidung war es e<strong>in</strong>weiter <strong>und</strong> manches Mal kurioserWeg. Nach der großen Flut1854/55 hielt die Abwanderungder Insulaner zum Festlandan. Nur noch 90 E<strong>in</strong>wohnerDie ZedeliusstraßeheuteE<strong>in</strong> im Juli 1901 abgeschickter Kartengruß aus dem Nordseebad <strong>Wangerooge</strong>. Der Blickgeht von der heutigen „Pudd<strong>in</strong>g“-Bühne die heutige Zedeliusstraße h<strong>in</strong>unter. FOTO: ARCHIV OETKENlebten auf <strong>Wangerooge</strong>. DasGroßherzogtum Oldenburgdachte darüber nach, die Geme<strong>in</strong>de<strong>Wangerooge</strong> aufzulösen<strong>und</strong> bestimmte, „der Bezirkder Geme<strong>in</strong>de <strong>Wangerooge</strong> wirdder Geme<strong>in</strong>de M<strong>in</strong>sen als e<strong>in</strong>eBauernschaft zugelegt“. Damithatte tatsächlich die Geme<strong>in</strong>de<strong>Wangerooge</strong> aufgehört zu existieren.Doch Bauern <strong>und</strong> Insulanerhaben „dicke Schädel“. In M<strong>in</strong>sendachte man gar nicht daran,sich für <strong>Wangerooge</strong> zuständigzu fühlen. „Der M<strong>in</strong>senerRat beschwerte sich beimInnenm<strong>in</strong>isterium <strong>in</strong> Oldenburg,dass man ihn nicht gefragt habe,ob er die Zuordnung derBauernschaft <strong>Wangerooge</strong>überhaupt wünsche“, berichtetInselchronist Hans-Jürgen Jürgens.Aber auch die <strong>in</strong>zwischen nurnoch 82 Insel-Bewohner warenüber die verordnete B<strong>in</strong>dung anM<strong>in</strong>sen nicht glücklich. Sie woll-FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBEten selbstständig bleiben. Immerwieder richteten sie Gesuchean den Rat von M<strong>in</strong>sen, andas Amt <strong>in</strong> Jever <strong>und</strong> die Regierung<strong>in</strong> Oldenburg.Die Hartnäckigkeit der Insulanerunter Führung ihres BezirksvorstehersConrad ChristianJanßen brachte schließlichBewegung <strong>in</strong> die Sache. Oldenburgwollte die Bildung e<strong>in</strong>erselbstständigen Geme<strong>in</strong>de jedocherst dann zulassen, wennsich auf der Insel die Verwaltunge<strong>in</strong>er Ortsgeme<strong>in</strong>de – beiweiterer Zugehörigkeit zu M<strong>in</strong>sen– bewährt hätte.Das Gerangel g<strong>in</strong>g weiter.Hans-Jürgen Jürgens berichtet:„Am 2. Juli 1883 kam es zurWahl von sechs Ausschussmitgliedern<strong>und</strong> drei Ersatzmännern.Als Urk<strong>und</strong>spersonen warender Lehrer Sophus Osterloh<strong>und</strong> der <strong>in</strong>terimistische VogtHanken zugegen. Schon vor Beendigungder Wahl entferntensich Hanken <strong>und</strong> weitere Bürger,<strong>und</strong> es zeigte sich, dassvon den 17 erschienenen wahlberechtigtenBürgen nur neunan dem Wahlakt, der zwei St<strong>und</strong>engedauert hatte, teilgenommenhatten.Drei Tage später schriebHanken e<strong>in</strong>en von weiteren 14<strong>Wangerooge</strong>rn unterschriebenenBrief an das Amt <strong>und</strong> forderte,die Wahl müsse wiederholtwerden, da die meisten<strong>Wangerooge</strong>r den Wahlterm<strong>in</strong>nicht hätten wahrnehmen können.Fortsetzung auf Seite 5


ster Gester n niert von dereute <strong>und</strong>Heutepräsentiert von derpräsentiert von der<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite <strong>Wilhelmshavener</strong> 5<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite <strong>Zeitung</strong> 5 · Seite 5erholung Ist eIneInselE<strong>in</strong>efe<strong>in</strong>e Badegesellschaft<strong>in</strong>e<strong>in</strong>erSandburgum1900vordem<strong>alten</strong>Kurmittelhaus.FOTO: INSELARCHIV WALTER OETKENInsulanerune<strong>in</strong>igFortsetzung von Seite 4Die Regierung leitete e<strong>in</strong>eUntersuchung e<strong>in</strong>. Dabei kamheraus, dass dem AmtsbotenRischmeyer von 23 der 26 wahlberechtigtenBürger zugesichertworden war, zur Wahl zuersche<strong>in</strong>en. Die BeschwerdeHankens wurde vom M<strong>in</strong>isteriumkostenpflichtig abgewiesen.“Jürgens zitiert den Brief desM<strong>in</strong>sener Amtsvorstehers, derum Auskunft gebeten wurde.Dieser schrieb:„Ich f<strong>in</strong>de es ziemlich unartigvon dem <strong>alten</strong> werthen H., . . .nicht ganz bei der Wahrheit zubleiben.Die Eigenart der <strong>Wangerooge</strong>rist bekannt, <strong>und</strong> ich b<strong>in</strong>sorgfältig bemüht gewesen . . .,aber die bislang stattgehabtenVerhandlungen <strong>und</strong> Beschlussfassungenoffenbarten bei demVölkchen e<strong>in</strong>e große Zerfahrenheit<strong>und</strong> Une<strong>in</strong>igkeit untere<strong>in</strong>ander,welche <strong>in</strong> Ansehung der ger<strong>in</strong>genE<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>und</strong> der<strong>in</strong>sularen Abgeschiedenheitsonderbar ersche<strong>in</strong>t <strong>und</strong> nichtabsehen läßt, wie dort je <strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>erZufriedenheit e<strong>in</strong>selbständiges Geme<strong>in</strong>dewesene<strong>in</strong>gerichtet <strong>und</strong> geführt werdenwird.“Die D<strong>in</strong>ge zur Verselbstständigungder Inselgeme<strong>in</strong>de nahmendennoch ihren Lauf. Am19. Januar 1885 kam das Gesetzzur Bildung der Geme<strong>in</strong>deheraus. Zimmermeister ConradChristian Janßen wurdevon den Insulanern e<strong>in</strong>stimmigzum Geme<strong>in</strong>devorsteher gewählt,se<strong>in</strong>e Wahl nach Jever<strong>und</strong> Oldenburg gemeldet. Janßenhatte damit se<strong>in</strong> seit etwa15 Jahren angestrebtes Ziel erreicht.Fortsetzung auf Seite 6Bilder­SuchspielWANGEROOGE/WILHELMSHA-VEN/SI – Als Leser der <strong>Wilhelmshavener</strong><strong>Zeitung</strong> s<strong>in</strong>dSie herzlich e<strong>in</strong>geladen, amSuch- <strong>und</strong> Gew<strong>in</strong>nspiel teilzunehmen.Am kommendenDienstag, 30. April, veröffentlichtdie <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>den Gew<strong>in</strong>ncoupon mitden Platzhaltern für die Suchbilder,die vom Dienstag, 30.April, bis Montag, 13. Mai, <strong>in</strong>jeder Ausgabe der WZ „versteckt“werden.Es gilt, diese Bildchen auszuschneiden<strong>und</strong> an der richtigenStelle auf den Gew<strong>in</strong>ncouponzu kleben. Wer das vorliegendeHeft aufmerksam liest,wird die richtige Lösung leichtf<strong>in</strong>den. Aus den bis zum 14.Mai e<strong>in</strong>gesandten, mit den <strong>Bildern</strong>richtig beklebten Couponswerden zehn Gew<strong>in</strong>nerausgelost:1. Preis 500 Euro,2. Preis 250 Euro,3. Preis 100 Eurosowie 7 mal 50 Euro.Die Coupons bitte an die<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>,Parkstraße 8,26382 Wilhelmshavensenden oder hier <strong>in</strong> der Schalterhalleabgeben. Die Couponswerden aber auch gern<strong>in</strong> der Geschäftsstelle <strong>in</strong> Heidmühle,Oldenburger Straße 9,26419 Schortens entgegengenommen.täglIch per schIff oder flugzeug vonharlesIel auf dIe Insel <strong>Wangerooge</strong>!erholung kommt von <strong>Wangerooge</strong>.Wer Entspannung sucht, der f<strong>in</strong>det sie auf e<strong>in</strong>er Insel –<strong>und</strong>ganz besonders auf <strong>Wangerooge</strong>! Wo die Brandung rauscht,Möwen am blauen Himmel vorbeifliegen, unzählige FreizeitmöglichkeitenAbwechslung versprechen <strong>und</strong> Strandkörbezum Träumen e<strong>in</strong>laden, dort f<strong>in</strong>det jeder se<strong>in</strong> persönlichesInsel-Urlaubsglück.A Inselbahnfahrt durch salzwiesenA nationalparkhaus „rosenhaus“A Bade- <strong>und</strong> Burgenstrand mit 1.300 strandkörbenA alter leuchtturm mit Museum <strong>und</strong> aussichtsplattformA Meerwasser-freizeitbad „oase“ m. ges<strong>und</strong>heitszentrumA Kilometerlange rad- <strong>und</strong> WanderwegeA sport <strong>und</strong> spaß für groß <strong>und</strong> Kle<strong>in</strong>A K<strong>in</strong>derspielhaus m.Kletterwand, trampol<strong>in</strong>en u.v.m.Mit uns reisen Sie komfortabel auf die Insel <strong>Wangerooge</strong>:luftverkehr friesland harlewww.wangerooge.deKostenlose prospektanforderung: tel. (08 00) 9264376Kurverwaltung/servicecenter: tel. (0 44 69) 99-0schifffahrt <strong>und</strong> Inselbahn: tel. (0 44 64) 94 94-11luftverkehr friesland harle: tel. (0 44 64) 94 81-0zimmernachweis: tel. (0 44 69) 94 88-0


präsentiert von der:Seite 6 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong><strong>und</strong>HeuteÜber200Jahre BadebetriebaufderInselFortsetzung von Seite 5Fünf Jahre später, am 1. Juli1890, wurde die erste Dampferverb<strong>in</strong>dungvon Carol<strong>in</strong>ensielnach <strong>Wangerooge</strong> aufgenommen,<strong>und</strong> zwar von der ander ostfriesischen Küste traditionsreichenReederei Warr<strong>in</strong>gs.Weitere zwei Jahre später,am 3. Juli 1897, fuhr dererste Zug vom Sommeranleger– dem heutigen Westanleger –<strong>in</strong> den Ort. Damals befand sichder Bahnhof imRosengarten.Um dieseZeit begannman auf derInsel auch mitdem Bau derersten Hotels<strong>und</strong> Pensionen.1906 bauteder NorddeutscheLloyd denOstanleger, der1958 wegenständiger Versandungwiederaufgegebenwurde. 1906mauerte manauch den heutigenBahnhofauf. Die Insel<strong>Wangerooge</strong>hatte e<strong>in</strong>enDurchgangsbahnhof.Dennneben dem <strong>neuen</strong>Ostanleger gab es ja schonseit 1897 den heutigen <strong>und</strong> <strong>in</strong>zwischenmehrfach umgebautenmodernen Westanleger, derbis dah<strong>in</strong> Sommeranleger hieß.Tausende von Gästen kamen <strong>in</strong>den folgenden Jahren auf dieInsel. Im Jahr 1913 zählte manbereits r<strong>und</strong> 17 000 Besucher.Weitere markante Daten ausder von Hans-Jürgen Jürgens zusammengetragenenZeittafel:1910 Eröffnung der ersten Privatschule.Mit der E<strong>in</strong>führungdes Seebäderflugverkehrs1920 wird die Anreise auf dieInsel schneller <strong>und</strong> moderner.Gester nAm 1. November 1923 gründetsich die Freiwillige Feuerwehr.Im Jahre 1928 wird e<strong>in</strong> Wasserwerk<strong>in</strong> den Osterdünen gebaut,es hat vier Brunnen, diebeim Bombenangriff am 25. April1945 zerstört werden. Um1900 gab es bei den Hotelseigene Brunnen – neben drei öffentlichen,aus denen dasGr<strong>und</strong>wasser für den täglichenBedarf floss. Am 22. Dezember1930 geht der auch heute nochbestehende Flugplatz <strong>in</strong> Betrieb.1933 wird der neu errichteteWestturm e<strong>in</strong>geweiht.Der schwärzeste Tag <strong>in</strong> derjüngeren Inselgeschichte istder 25. April 1945. Mehr als6000 Bomben fielen auf <strong>Wangerooge</strong>.Über 300 Tote – Insulaner,Soldaten <strong>und</strong> Fremdarbeiter– waren zu beklagen. Fast80 Prozent des Dorfes lagen <strong>in</strong>Schutt <strong>und</strong> Asche. So mussteauch <strong>Wangerooge</strong> nach demKrieg praktisch vollkommenneu aufgebaut werden.1950 wurde im Jadewäldchene<strong>in</strong> neues Wasserwerk gebaut.Se<strong>in</strong>e sieben Brunnenreichten jedoch bald schonnicht aus, um den durch denwachsenden Fremdenverkehrrasant steigenden Wasserbedarf<strong>in</strong> der Saison zu decken.Die Geme<strong>in</strong>de war genötigt, <strong>in</strong>trockenen Sommern zum Wassersparenaufzurufen.Am 16. Februar 1962 brachbei der großen Sturmflut derDeich. B<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong> Inselbevölkerungschlossen TageDasalteKurhaus<strong>und</strong>die KurvillenamDamenpfad,deramStrandendet.DasKurhauswurdeimKriegzerstört.DieVillenstehenheutenoch,s<strong>in</strong>dallerd<strong>in</strong>gslängstumgebaut.später den Durchbruch mitSandsäcken.Im Herbst 1962 <strong>und</strong> im Frühjahr63 wurde e<strong>in</strong>e doppelteKunststoffleitung vom Festlandzur Insel verlegt – als ersteTr<strong>in</strong>kwasserleitung durch dasWattenmeer. Am 5. Mai flossdas erste „offizielle“ Wasser,<strong>und</strong> <strong>Wangerooge</strong> ist seitdem andas Versorgungsnetz des Oldenburgisch-OstfriesischenWasserverbandes angeschlossen.1969 g<strong>in</strong>g der neue Leuchtturmim Westen <strong>in</strong> Betrieb.1972 kaufte die Geme<strong>in</strong>de füre<strong>in</strong>e symbolische Mark den <strong>alten</strong>Leuchtturm. Am 31. Augustwurde er als Aussichtsturm e<strong>in</strong>geweiht.Heute ist er beliebtesAusflugsziel, <strong>in</strong> der „Traustube“– im ehemaligen Leuchtturmwärterzimmer– haben sich bisheute annähernd 4000 Paaredas „Ja-Wort“ gegeben.1975 wurde e<strong>in</strong>e feste Landebahnauf dem Flugplatz angelegt.1985 verlegte man e<strong>in</strong>eGasleitung vomFestland zurInsel.Bis 1986 bestimmtedasLand die AngelegenheitendesFremdenverkehrs.<strong>Wangerooge</strong>war NiedersächsischesStaatsbad.Nach fünfjährigerProbephaseg<strong>in</strong>g die Kurverwaltungnun aufdie Geme<strong>in</strong>deüber.Seit 1996werden das Bürgermeisteramt<strong>und</strong> der Kurdirektorenposten<strong>in</strong> Personalunionausgeübt.Die <strong>Wangerooge</strong>rwählten HolgerKohls zum ersten hauptamtlichenBürgermeister, der Ratsetzte ihn auch als Kurdirektore<strong>in</strong>. Kohls, der erst kürzlich fürse<strong>in</strong>e Verdienste um die Inselgeme<strong>in</strong>demit der Friesland-Medailledes Landkreises ausgezeichnetworden ist, war zuvorstellvertretender Stadtdirektor<strong>in</strong> Jever. Als letzte ehrenamtlicheBürgermeister<strong>in</strong> <strong>Wangerooge</strong>sschied Bärbel Herfel 1996nach dreijähriger Ausübung diesesPostens aus dem Amt.2004 feierte die Insel ihr großesJubiläum „200 Jahre Nordseebad<strong>Wangerooge</strong>“.FOTO: INSELARCHIV WALTER OETKEN27. April 2013BücherBürobedarfZeitschriftenGeschenkartikelSchreibwarenZedeliusstraße 45 ·26486 Nordseeheilbad <strong>Wangerooge</strong>Telefon 04469/2 51E-Mail: <strong>in</strong>selbuchhandlung-wangerooge@t-onl<strong>in</strong>e.deE<strong>in</strong> Haus ist e<strong>in</strong>e Arche,um der Flut zu entr<strong>in</strong>nen.Wir bauen es für Sie!PETER KAMPEN GMBHBauunternehmungRüderstraße 2•26382 Wilhelmshaven •Telefon (0 44 21) 20 20 58


27. April 2013Gester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von der<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 7Das<strong>Wangerooge</strong>r WappenSeit 1969 hat <strong>Wangerooge</strong>e<strong>in</strong> eigenes Wappen.Strand, Meer,Westturm <strong>und</strong> jeverscherLöwen zieren es.VON JÜRGEN PETERSzugr<strong>und</strong>e gelegt worden. Das allerd<strong>in</strong>gsnicht nur, um dem Seebad<strong>und</strong> der Geme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong> farbenfrohesWappen zu schaffen,sondern auch deshalb, weil<strong>Wangerooge</strong> dem ehemaligenHerzogtum Oldenburg Turm <strong>und</strong>eben das Seebad verdankt.WANGEROOGE –Seit 1934 warendie <strong>Wangerooge</strong>r auf der Suchenach e<strong>in</strong>em passenden Insel-Wappen. Bei mehreren Gelegenheitenwar der Wunsch anden Geme<strong>in</strong>derat herangetragenworden. Doch erst im Jahre1969 wurde die Wappenfragegeklärt – auf Initiative des Bürgervere<strong>in</strong>s,der sich der fachlichenUnterstützung namhafterKommunalheraldiker <strong>in</strong> Oldenburg<strong>und</strong> Wiesbaden versicherthatte. Die Bemühungen führtenschließlich zu dem Bild, dasheute noch se<strong>in</strong>e Gültigkeit hat.Die Niedersächsische Geme<strong>in</strong>deordnungfordert, dasssich e<strong>in</strong> Wappen <strong>in</strong>haltlich aufhistorische Begebenheiten <strong>und</strong>markante Symbole der Geme<strong>in</strong>debeziehen soll. Dieses Gebotmuss mit den heraldischen„Gesetzen“, <strong>in</strong> denen die Vere<strong>in</strong>fachungder Symbole gefordertwird, <strong>und</strong> dem Wunsch, etwasSchönes zu schaffen, <strong>in</strong>E<strong>in</strong>klang gebracht werden.Seitdem also repräsentiertdas schöne <strong>Wangerooge</strong>r Wappendie Insel. Es führt den1597erbauten<strong>und</strong> 1914gesprengten <strong>alten</strong>Westturm imSchild. Der Turm erhebt sich aufdem goldenen (gelben) Schildfuß,der den Sandstrand vers<strong>in</strong>nbildlicht.Die blau-silbernen(weißen) Wellen sollen die Weiteder See darstellen <strong>und</strong> weisenauf den Lebensunterhaltder Insulaner h<strong>in</strong>, die bis 1830vornehmlich Seefahrer waren.DerblaueWappenschildmit demLöwen weist auf dieseit 1494 währende Landeszugehörigkeitzur Herrschaft Jeverh<strong>in</strong>. Davor zählte es zum Herrschaftsgebietder ostfriesischenGrafen tom Brok.Bei der Wahl der Farben istdie typisch oldenburgischeFarbstellung Rot-Gold im Wappen<strong>und</strong> Rot-Blau <strong>in</strong> der FlaggeDas jeverländische Wappenzierte den <strong>alten</strong> Westturm,der Weihnachten 1914 gesprengtworden ist. Se<strong>in</strong>e Inschriftlautete:„Lausdeooptimo,maximo! Tandem bonacausa triumphat! 15 — 97“(Lob sei Gott, dem E<strong>in</strong>zigen<strong>und</strong> Höchsten! Endlich siegtdieguteSache!)FOTO: INSELARCHIV WALTER OETKENInh.: Ralf LammersCharlottenstraße 22 (vom Hauptstrand nur 300 mtr.)•Obst <strong>und</strong> Gemüse täglich frisch•Salat-Bar zum Selbstaussuchen•SB-Fisch im Sortiment•SB-Fleisch zuDauerniedrigpreisen•Sch<strong>in</strong>ken-, Wurst-,Aufschnitt- <strong>und</strong> Käse-Spezialitäten <strong>in</strong>ternational•Blumen•Partyservice mit Warm- <strong>und</strong>Kaltspeisen•Molkereiprodukte•Tiefkühlkost•Die größte Auswahl anLebensmitteln auf der Insel•Getränke, Spirituosen, We<strong>in</strong>e•LieferserviceEs erwartet Sie e<strong>in</strong> fre<strong>und</strong>liches TeamInsel-Markt <strong>Wangerooge</strong> e.KTel. 04469–946607·Fax 94 66 08Liefer-ServiceTel. 04469–94598 54Insel-Fleischerei <strong>Wangerooge</strong> e.KTel. 04469–946609·Fax 94 66 08


Seite 8 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>Gester n<strong>und</strong>HeuteDer alte <strong>Wangerooge</strong>r Westturm von 1602, der 1914 abgerissenwordenist.FOTO: INSELARCHIV WALTER OETKENpräsentiert von der:Seezeichen<strong>und</strong>ZufluchtsortE<strong>in</strong>es der Wahrzeichender Insel ist der Westturm.Se<strong>in</strong> Vorgängerstand von 1602 bis zuse<strong>in</strong>em Abriss 1914.VON JÜRGEN PETERS27. April 2013WANGEROOGE – Der alte Westturmwurde von 1597 bis 1602als Seezeichen gebaut. GrafJohann von Oldenburg ließtihn auf Bitten der Bremer Seehandelskaufleuteerrichten. DieSeeleute hatten sich bis dah<strong>in</strong>nach der Turmru<strong>in</strong>e der Inselkirchegerichtet, doch die war1595 endgültig e<strong>in</strong>gestürzt.DerBau wurdedem„MurmeisterBerentCappelmann“aus Bremenübertragen.Am11. Juli1597wurdeder ersteSte<strong>in</strong> gelegt.Am13. Oktober1602war derTurmbauvollendet.Der damalige Predigerauf <strong>Wangerooge</strong>, HermannLentz, hielt an diesem Tage dieerste Predigt <strong>in</strong> dem zum Kirchenraumausgestatteten zweitenStockwerk des Turmes. DieBaukosten beliefen sich auf24 000 Taler „ohne die dabeigebrauchten Hand- <strong>und</strong> Spanndienst,ohne Fuhren <strong>und</strong> Frohnen“,so der damalige Rechnungsführer.Der Turm war ursprünglichals Tagesseezeichen gedacht.Die beiden <strong>in</strong> Nord-Süd-Richtungstehenden Spitzen deutetendarauf h<strong>in</strong>. Johann-SohnGraf Anton Günther von Oldenburgersuchte bei Kaiser Matthias– römischer Kaiser seit1612 <strong>und</strong> Haupt des HausesHabsburg – um die Genehmigung,Weserzoll erheben zukönnen. Er versprach dafür, aufdem <strong>Wangerooge</strong>r Turm „e<strong>in</strong>eimmerwährende Leuchte zu h<strong>alten</strong>,danach man sich <strong>in</strong> der Navigationrichten könne“. Es wurdeihm gewährt. Die „Leuchte“wurde seewärts <strong>in</strong> der Nordspitzedes Turmes e<strong>in</strong>gebaut, am15. März 1624 brannte sie zumersten Mal.Das Feuer war aber nur e<strong>in</strong>seitig.So baute der Emder ZimmermannGerriet Hayns auf Geheißvon Anton Günther e<strong>in</strong>eMittelspitze e<strong>in</strong>, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>eachteckige Laterne mit 48Scheiben auslief. Seit Sommer1624 hatte dann der alte Turmdie noch heute vertraute Form.Die Leuchtkraft der Lampenwar nach damaliger Darstellungsehr gut, doch e<strong>in</strong>es Tages gerietder Dachstuhl <strong>in</strong> Brand. DerGraf verfügte deshalb, das Feuernicht mehr zu erneuern.Stattdessen wurde nicht weitentfernt auf e<strong>in</strong>er Dünenkuppee<strong>in</strong>e Feuerbake mit e<strong>in</strong>emEisenrost für e<strong>in</strong> Kohlenfeuererrichtet.Fortsetzung auf Seite 9BERTHOLD MAAßBAUUNTERNEHMEN WANGEROOGEBAUEN MIT VERTRAUENBERTHOLD MAAßNIKOLAUSSTRASSE 1 26481 WANGEROOGETELEFON 04469 -70237 HANDY 0171 -2857469FAX 04469 -945690


27. April 2013Gester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von der<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 9Wiederauferstehungdes Turmsvor 80 Jahren wurdeder Westturm e<strong>in</strong>geweiht.Er steht knappe<strong>in</strong>en Kilometer südlichdes gesprengten <strong>alten</strong>Turms.VON JÜRGEN PETERSWANGEROOGE –Am 4. Juni 1933wurde der neue Westturm e<strong>in</strong>geweiht– als Jugendherbergemit 120 Betten. Er ist die Kopiedes 1602 errichteten <strong>und</strong> 1914abgerissenen Turms. Nur elfJahre später bildete sich e<strong>in</strong>„Ehrenausschuß für den Wiederaufbaudes Westturmes auf<strong>Wangerooge</strong>“, dem sechs Honoratiorendes Inseldorfes angehörten.1926 kam es zur Gründungder „Vere<strong>in</strong>igung der Fre<strong>und</strong>edes Westturms“, die e<strong>in</strong>e Westturm-Lotterie<strong>in</strong> den Ländern Oldenburg,Bremen, Hamburg,Hessen <strong>und</strong> Braunschweig veranstaltete.Zu gew<strong>in</strong>nen warenGeldpreise <strong>und</strong> 230 Ehrenplätzemit freier Wohnung <strong>und</strong> Verpflegungfür die Dauer von e<strong>in</strong>erbis vier Wochen. Später wurdeaus dieser Vere<strong>in</strong>igung die „Gesellschaftzum Wiederaufbau<strong>und</strong> zur Erhaltung des Westturmesauf <strong>Wangerooge</strong>“, die am24. Mai 1930 <strong>in</strong>s Vere<strong>in</strong>sregisterbeim Amtsgericht Oldenburge<strong>in</strong>getragen wurde <strong>und</strong> dieZimmererpolier Karl Kirchnerbaute den Dachstuhl desWestturms.FOTO: INSELARCHIV WALTER OETKENGeldmittel für den Wiederaufbaudes Turmes zusammenbrachte.Am 2. Mai 1932 beschlossdie Gesellschaft denBau des <strong>neuen</strong> Turmes.E<strong>in</strong>Losder Westturm-Lotterie1925FOTO: ARCHIV OETKENDer Wunsch, den Turm an alterStelle zu errichten, stieß beider Mar<strong>in</strong>e auf Ablehnung. Siewollte das Schussfeld ihrer Batterienfrei h<strong>alten</strong>. Hermann Willecke,Beamter im Strombau-Ressort der Mar<strong>in</strong>ewerft Wilhelmshaven,dessen Herz für<strong>Wangerooge</strong> schlug, empfahlder Festungskommandantur <strong>in</strong>Wilhelmshaven den heutigenStandort, der schließlich genehmigtwurde.Den Zuschlag für die Bauarbeitenbekam der <strong>Wangerooge</strong>rBauunternehmer JohannJanßen. 150 „freiwilligeArbeitslose“ wurden e<strong>in</strong>gestellt.Sie wurden vom OldenburgerTurnerb<strong>und</strong> rekrutiert.Nach dem Bau e<strong>in</strong>es Gleises fürden Baustofftransport vom Anlegerbegannen im Juli 1932 dieGründungsarbeiten. 124 achtMeter lange <strong>und</strong> 30 mal 30 Zentimeterstarken Pfähle ausEisenbeton tragen das 56 Meterhohe Bauwerk, <strong>in</strong> dem r<strong>und</strong>660 000 Ziegelste<strong>in</strong>e vermauertwurden.Die offizielle Gr<strong>und</strong>ste<strong>in</strong>legungfand am 13. August 1932statt – e<strong>in</strong> viel beachtetes Ereignis,das der R<strong>und</strong>funk <strong>in</strong> allenE<strong>in</strong>zelheiten übertrug <strong>und</strong> vonden Nationalsozialisten fürihre Propaganda ausgeschlachtetwurde. Vormittags feierteman am Dünenbakenhügel zwischendem Hotel Monopol <strong>und</strong>dem Hotel Gerken – heute stehtda das „Café Pudd<strong>in</strong>g“ –, mittagssetzte sich e<strong>in</strong> voll besetzterSonderzug zur Baustelle <strong>in</strong>Bewegung, um dort feierlich mitFahnenschmuck <strong>und</strong> Kapellenklangdie Gründungsurk<strong>und</strong>ee<strong>in</strong>zumauern.Bei stürmischen Wetter fandam 29. Oktober das Richtfeststatt. Zimmerpolier Karl Kirchner,der mit Maurerpolier WilhelmMoul<strong>in</strong> an der Spitze derBauhandwerker stand, hielt dieRichtrede. Am 4. Juni 1933,Pf<strong>in</strong>gstsonntag, wurde derWestturm als Jugendherbergemit 120 Betten e<strong>in</strong>geweiht. Alserste Gruppe zogen junge Bremere<strong>in</strong>.Nach Fertigstellung des Turmeswurde das <strong>in</strong>nerhalb desDeiches nach dem Westen führendeGleis verlängert. Esbrachte mit e<strong>in</strong>em „Kaffeezug“bis zum Zweiten Weltkrieg vieleGäste zum Turm, für die oberhalbder Wendeltreppe <strong>in</strong> derLaterne e<strong>in</strong> herrlicher Aussichtsplatz<strong>und</strong> im oberenStockwerk e<strong>in</strong> Inselmuseum geschaffenworden war.Das Inselmuseum bestehtlängst nicht mehr, die Aussichtsplattformist nicht mehrzugänglich. Gleichwohl ist derTurm e<strong>in</strong>e der gefragtesten Herbergendes Deutschen Jugendherbergswerkesgeblieben. ImJahr 2005 wurde sie saniert<strong>und</strong> durch e<strong>in</strong> Nebengebäudeerweitert.Mar<strong>in</strong>eließ<strong>alten</strong>Turm sprengenFortsetzung von Seite 8In der Folge überstand dermitten im <strong>alten</strong> Dorf stehendeTurm den wildesten Stürmen<strong>und</strong> war mehrere Male die letzteZufluchtsstätte der Insulaner.Doch die Sturmfluten1854/55 <strong>und</strong> 1862/63 überspültendas Dorf, die Bewohnersiedelten im Osten der Insel<strong>und</strong> auf dem Festland neu.Schließlich stand der Turm zunächste<strong>in</strong>sam am Strand <strong>und</strong>schließlich im Wasser. Die Inselwar „weitergewandert“.Am 1. Juli 1877 wurde dieLandmarke Besitz der Reichs-Mar<strong>in</strong>everwaltung. Im ErstenWeltkrieg sah der Insel-Kommandant<strong>in</strong> dem Turm e<strong>in</strong>e Gefahrfür die Insel <strong>und</strong> deren Besatzung.In den Weihnachtstagen1914, am 23. <strong>und</strong> 24. Dezember,wurde das Wahrzeichender Insel gesprengt.


Seite 10 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>Gester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von der:27. April 2013Warr<strong>in</strong>gsaufdemWasserwegDie Reederei Warr<strong>in</strong>gsbesorgt seit Jahrzehntenden Schiffsverkehrzur Insel. Die Schiffefahren, wie es die Tideerlaubt.VON JÜRGEN PETERSWANGEROOGE/CAROLINENSIEL –Die Reederei Warr<strong>in</strong>gs, jetzt bereitsgeführt <strong>in</strong> der fünften Generationvon Heike Warr<strong>in</strong>gs, iste<strong>in</strong> traditionsreiches Unternehmen.Bis Anfang des 18. Jahrh<strong>und</strong>ertslässt sich die Reederei-Geschichtezurückverfolgen.Vom <strong>alten</strong> Hafen Carol<strong>in</strong>ensiel,auch heute noch Sitz der Reederei,segelte Berend Warr<strong>in</strong>gsmit e<strong>in</strong>em offenen Bootnach Holland <strong>und</strong> zu den OstfriesischenInseln. Se<strong>in</strong>e Frachtwaren damals Post, Salz, Kartoffeln,Torf <strong>und</strong> vieles mehr.Die Familiensaga will sogar wissen,dass ersich gelegentlichalsPirat betätigthabensoll.Mit BerendsSohnHillern kamneuerSchwung <strong>in</strong>den Verkehrzur Insel. Er verkaufte das offeneBoot <strong>und</strong> kaufte e<strong>in</strong>e Schaluppe.Auch Hillerns 1864 geborenerSohn Berend führte diekle<strong>in</strong>e Reederei weiter. Er kauftee<strong>in</strong> zweites Schiff, e<strong>in</strong>e Tjalk– e<strong>in</strong> Plattbodenschiff.Gegen Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>ertslebte der Fremdenverkehrauf <strong>Wangerooge</strong> auf, e<strong>in</strong>eAnlegestelle im Westen wurdeerrichtet, e<strong>in</strong>e Inselbahn <strong>in</strong> denOrt gebaut. Berend Warr<strong>in</strong>gsstellte 1911 se<strong>in</strong>en erstenDampfer <strong>in</strong> Dienst. Von derFriedrichschleuse, nicht mehrDie „Dampfer“: Grußkartenaus den Jahren 1896 <strong>und</strong>1956aus dem <strong>alten</strong> Hafen, beganndie Fahrt zur Insel.Berends 1907 geborenerSohn Hillern fuhr das Schiff se<strong>in</strong>esVaters weiter bis 1940.Schiff samt Besatzung wurdenvon der Kriegsmar<strong>in</strong>e beschlagnahmt<strong>und</strong> zum Transport vonTruppen, Munition <strong>und</strong> Verpflegunggenutzt. Nach Kriegsendebeförderten die Alliierten bis1947 Personen <strong>und</strong> Güter damitzur Insel.Danach baute Hillern Warr<strong>in</strong>gsse<strong>in</strong>e Reederei aus. Mitteder 50er-Jahre wurde der HafenHarlesiel fertiggestellt. Warr<strong>in</strong>gs„Wappen von Ostfriesland“<strong>und</strong> „Tanga“ bedientenden Inselverkehr. Er knüpfteVerb<strong>in</strong>dungen zur DeutschenB<strong>und</strong>esbahn <strong>und</strong> verchartertese<strong>in</strong> Frachtschiff „Perle“ für denStückgutverkehr zur Insel an dieBahn.Mitte der 1970-er Jahreübernahm Hillerns Sohn Bernharddie Geschäfte der Reederei,nachdem er selbst als Kapitän<strong>und</strong> Reeder auf großer Fahrtwar. Se<strong>in</strong>e Frau Rita, gelernteSchiffsmakler<strong>in</strong>, stieg als Fachfrau<strong>in</strong> die Leitung des Unternehmensmit e<strong>in</strong>. Die Reedereiwuchs auf 13 Schiffe. E<strong>in</strong> Herzschlagriss Bernhard Warr<strong>in</strong>gs1989 aus dem Leben, Rita Warr<strong>in</strong>gsführte die Reederei alle<strong>in</strong>weiter. Heute hat Tochter Heikedas Sagen.Der Fährverkehr wird mit denSchiffen „<strong>Wangerooge</strong>“ <strong>und</strong>„Harl<strong>in</strong>gerland“ bewältigt. Sies<strong>in</strong>d langfristig an die Bahn verchartert<strong>und</strong> fahren tideabhängigmehrmals täglich zwischenInsel <strong>und</strong> Festland h<strong>in</strong> <strong>und</strong> her.DerDampfer „Harle“Anfangdes20.Jahrh<strong>und</strong>erts.FOTO: INSELARCHIV WALTER OETKENNeu im Angebot: Quads, E-Bikes, TandemsNeu im Angebot: Quads, E-Bikes, TandemsWir feiern 2012 unser 40-jähriges Bestehen auf<strong>Wangerooge</strong>,verb<strong>und</strong>en mite<strong>in</strong>em großen Gew<strong>in</strong>nspiel...für alleK<strong>und</strong>en.Kapitän-Wittenberg-Str.11·Tel. (04469)8194www.fahrrad-verleihbeier.de · <strong>in</strong>fo@fahrradverleihbeier.deBäckerei&KonditoreiBolteInh. D. Höneise &A.HöneiseZedeliusstraße 28 ·26486 <strong>Wangerooge</strong>04469/278GeschmackNaturtrifft auf Natur488-0-Ihre Telefonnummer wenn es um Anzeigen geht.„<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>“


27. April 2013Inselmit DurchgangsbahnhofDie <strong>Wangerooge</strong>r Inselbahnist e<strong>in</strong>e der dreiletzten deutschenSchmalspurbahnenmit Güterverkehr. 1897wurde sie <strong>in</strong> Betrieb genommen.VON HARTMUT SIEFKENWANGEROOGE – Dreie<strong>in</strong>halb Kilometerist die Strecke vom Westanlegerbis zum Bahnhof lang.R<strong>und</strong> 20 M<strong>in</strong>uten braucht derZug.Der Betrieb der Inselbahnbegann mit Dampfloks, die1952 durch Dieselloks ersetztwurden. Der erste Bahnhof befandsich an der Zedeliusstraße<strong>in</strong> Höhe des heutigen Rosengartens.1906 wurde der noch heutebestehende große Bahnhofgebaut, der für fünf Jahrzehnteder e<strong>in</strong>zige Durchgangsbahnhofauf e<strong>in</strong>er deutschen Insel war.Denn von 1905 bis 1958 gabes auch den Ostanleger, überden e<strong>in</strong> erheblicher Teil des Reiseverkehrsabgewickelt wurde.E<strong>in</strong> Nebengleis führt nochheute zur „Sal<strong>in</strong>e“ <strong>und</strong> zumBauhof des Wasser-<strong>und</strong> Schifffahrtsamtesim Westen. Esdiente während der Kriege zurGester n<strong>und</strong>HeuteDie Inselbahn auf dem Weg zum AnlegerimWesten.FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBEpräsentiert von derDer Bahnhof von 1906 mit dem Vorplatz. Die BahnhofshallewurdeimKriegzerstört.FOTO: ARCHIV OETKEN/WZ--BDVersorgung der Geschützbatterien.<strong>Wangerooge</strong> hatte zumSchutz des Kriegshafens Wilhelmshavengroße militärischeBedeutung.Gebaut wurde die Inselbahnvon der GroßherzoglichOldenburgischenEisenbahn(GOE). 1920wurde sie vonder DeutschenReichsbahnübernommen,<strong>und</strong> seit 1952wird sie von derDeutschen B<strong>und</strong>esbahnbetrieben.<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 11In Höhe des heutigen Rosengartens an der Zedeliusstraße befandsichbis1906dererste Bahnhof. FOTO: INSELARCHIV OETKEN<strong>Wangerooge</strong>Charlottenstraße 20Tel.: 04469/1432Fax: 04469/9459807Inhaber: Rüdiger Mann e. K.


Seite 12 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>VonderKohlenschalezumTurm1624 – 1630: Lampenfeuerim Signalturm1630 – 1686: Holzgestell mitKohlenfeuer1687 – 1705: r<strong>und</strong>er Ste<strong>in</strong>turm,11 m hoch, mit Kohlenfeuer,1705 <strong>in</strong>nen ausgebrannt1706 – 1825: neuer massiverSte<strong>in</strong>turm, 10 m hoch,anfangs mit Kohlenfeuer, ab1814 mit zwei Öllampennebene<strong>in</strong>ander, am 4. Februar1825 durch Sturmflut zerstört1825 – 1830: Balkengerüstmit Kohlenfeuer – letzteSte<strong>in</strong>kohlenblüse an derNordsee1830 – 1856: Leuchtturmaus Ste<strong>in</strong>, 23 m hoch, mitBl<strong>in</strong>kfeuer (Argandlampenmit Parabolsche<strong>in</strong>werfern aufDrehtisch). Bei Sturmfluten1854/55 derart gefährdet,dass Entschluss zur Errichtunge<strong>in</strong>es <strong>neuen</strong> Turmes gefasstwurde. 1859 e<strong>in</strong>gestürzt1856 – 1969: neuer Ste<strong>in</strong>turmauf damaligem Ostteilder Insel – heute steht er amBahnhof fast <strong>in</strong> der historischenOrtsmitte, ursprünglich30 m hoch, mit zunächstkle<strong>in</strong>er Drehfeueroptik, ab1878 mit neuem Drehl<strong>in</strong>senfeuergrößter Art; ab 1896elektrische Bogenlampe,eigene Stromerzeugungdurch Dampfmasch<strong>in</strong>e mitDynamo. Turmhöhe seitdem32 m. 1927 Turm auf 39 merhöht <strong>und</strong> mit neuer Laterneausgestattet. 1969 Feuer gelöscht.1969: Inbetriebnahme desStahlbetonturmes, Höhe 64m, Fernsteuerung von WilhelmshavenausWichtige LandmarkenLeuchtfeuer auf <strong>Wangerooge</strong>sichern seitJahrh<strong>und</strong>erten die Seeschifffahrt.VON JÜRGEN PETERSGester n<strong>und</strong>HeuteDas Leuchtfeuer des <strong>alten</strong>Leuchtturms. FOTO: ARCHIV OETKENpräsentiert von der:Blick vom Bahnhof die Zedeliusstraße h<strong>in</strong>auf mit dem <strong>alten</strong>Leuchtturm,wohl<strong>in</strong>den30er­Jahren. FOTO: INSELARCHIV WALTER OETKENWANGEROOGE – Leuchttürmes<strong>in</strong>d die Lebensversicherungder Seeleute. Auch <strong>Wangerooge</strong>ist seit Jahrh<strong>und</strong>erten wichtigerLeuchtfeuer-Standort.1597 ließ Graf Johann VII. vonOldenburg an Stelle des nache<strong>in</strong>er Sturmflut e<strong>in</strong>gestürztenNikolai-Kirchturmes e<strong>in</strong>en fürdie damalige Zeit gewaltigen,über 40 Meter hohen Signal<strong>und</strong>Wehrturm aus Backste<strong>in</strong>errichten. Er hatte zwei Spitzengenau <strong>in</strong> Nord-Süd-Richtung, andenen sich die Seeleute tagsübergut orientieren konnten,<strong>und</strong> war 1602 fertiggestellt.Der Signalturm erhielt1624 e<strong>in</strong>e Mittelspitze mit derLaterne, wor<strong>in</strong> das ersteLeuchtfeuer an der deutschenNordseeküste brannte – allerd<strong>in</strong>gsnur sechs Jahre. Nachdemes die ganze Laterne <strong>in</strong>Brand gesetzt hatte, entschiedGraf Anton Günther 1630, stattdessene<strong>in</strong>e Bake mit e<strong>in</strong>emKohlenfeuer zu errichten.Der Turm diente fortan alsKirche, Magaz<strong>in</strong>, Garnison <strong>und</strong>Gefängnis. Durch die „Wanderung“der Insel nach Ostenstand die Landmarke, die mittenim Dorf errichtet wordenwar, schließlich am Weststrand.In den Sturmfluten 1854/55<strong>und</strong> 1862 wurde das Dorf zerstört<strong>und</strong> im damaligen Ostenwieder aufgebaut. Der „Westturm“aber reckte sich bis1912. Dann wurde er gesprengt.1687 wurde e<strong>in</strong> mit Tran <strong>und</strong>Rüböl befeuerter Leuchtturmerrichtet. Das hier nachts loderndeFeuer geriet 1705 außerKontrolle <strong>und</strong> setzte den ganzenTurm <strong>in</strong> Brand.Auch an den Nachfolgemodellenvon 1706, 1825 <strong>und</strong>1830 hatten die <strong>Wangerooge</strong>rke<strong>in</strong>e rechte Freude. Sturmflutenbrachten sie zum E<strong>in</strong>sturz.Erst der im Jahre 1859 <strong>in</strong> Betriebgenommene Turm, der ausSicherheitsgründen an den damaligenOstrand– heuteOrtsmitte– verpflanztwordenwar, hat-27. April 20131966 begannendie Bauarbeitenfür den <strong>neuen</strong>Leuchtturm.FOTO: INSELARCHIV OETKENte e<strong>in</strong>elängereLebensdauer.Als 1969wegender VerlegungdesFahrwassersvor der Insel im Westen derneue Leuchtturm notwendigwurde, waren die Tage des <strong>alten</strong>gezählt.Auf 26 Betonsockeln ruhtder neue 64,50 Meter hohe rotweiß-roteLeuchtturm. Se<strong>in</strong> 56Kilometer weit sichtbarer roter0,1-Sek<strong>und</strong>en-Blitz zeigt seitdem 7. November 1969 im 4,9-Sek<strong>und</strong>en-Takt der Seeschifffahrtden richtigen Weg.Der <strong>Wangerooge</strong>r Turm <strong>in</strong>den Westdünen ist der vierthöchsteLeuchtturm an dendeutschen Küsten.Seit 3GenerationenIhr Garant fürfrischen FischKruse <strong>Wangerooge</strong><strong>Wangerooge</strong> ·Elisabeth-Anna Str.15-17


27. April 2013Gester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von der<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 13Vor<strong>Wangerooge</strong> gestrandetSchiffsstrandungen warenfür die Inselbewohnerfrüherer Jahrh<strong>und</strong>erteke<strong>in</strong> Unglück. Sieeigneten sich dasStrandgut gern an.VON JÜRGEN PETERSDer Bootsschuppen der Deutschen Gesellschaft zur RettungSchiffbrüchiger <strong>in</strong> den Dünen östlich des Dorfes mit demStrandrettungsboot John Köster. FOTO: INSELARCHIV WALTER OETKENWANGEROOGE –In der Nacht vom19. auf den 20. November1992 brachte e<strong>in</strong> starker Nordwestw<strong>in</strong>dmit Böen um zehnBeaufort die Nordsee zum Kochen.Die Besatzung e<strong>in</strong>es umgebautenKutters funkt dreiSeemeilen nördlich von <strong>Wangerooge</strong>SOS. Nach e<strong>in</strong>em Wassere<strong>in</strong>bruchmüssen die vier Männersamt Bordh<strong>und</strong> ihr Fahrzeugaufgeben.Der <strong>in</strong> Wilhelmshaven stationierteSeenotkreuzer „VormannSteffens“ ist schnell zurStelle, rettet drei Skipper <strong>und</strong>das Tier aus den eisigen Wellen.Die Suche nach dem viertenMann bleibt vergebens.E<strong>in</strong>ige Wochen zuvor, <strong>in</strong> derNacht zum 17. September, habene<strong>in</strong> Segler <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Begleiter<strong>in</strong>ihr Leben dem schnellenE<strong>in</strong>greifen der Besatzung desSeenotrettungsbootes „WilhelmHübotter“ von der Station<strong>Wangerooge</strong> zu verdanken. IhreYacht war offensichtlich wegenirrtümlicher Peilung aus demFahrwasser geraten, leck geschlagen<strong>und</strong> <strong>in</strong> kürzester Zeitgesunken. Beobachter der SAR-Wache (Search And Rescue, suche<strong>und</strong> rette) auf der damalsnoch aktiven <strong>Wangerooge</strong>r Mar<strong>in</strong>esignalstationhatten die rotenLeuchtkugeln <strong>und</strong> die brennendeHandfackel gesichtet.Kurz vor Mitternacht wurden dieSchiffbrüchigen gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong>aufgenommen.Trotz modernster Überwachungstechnik<strong>und</strong> lückenloserBeobachtung gibt es noch größereStrandungen – Pallas, Fides,Ondo s<strong>in</strong>d hier nur e<strong>in</strong> paarNamen aus jüngerer Zeit.Dazu zählt auch die Havariedes Dreimasters „Aquila Mar<strong>in</strong>a“.Der 38 Meter lange Toppsegelschoner– Eigner war zuder Zeit der Rennfahrer JochenMass – war aus der Karibikkommend nach Deutschlandunterwegs zu e<strong>in</strong>em Großseglertreffen<strong>in</strong> Bremerhaven. DerSkipper verwechselte die Ansteuerungvon Jade <strong>und</strong> Weser<strong>und</strong> vergaß dann, als er se<strong>in</strong>enFehler bemerkte, die Abdriftdurch den Flutstrom zu berechnen.Die Folgen waren fatal: Kurznach Mitternacht, drei St<strong>und</strong>envor Hochwasser, steuerte erse<strong>in</strong>en Schoner fünf Seemeilenöstlich von <strong>Wangerooge</strong> im Labyr<strong>in</strong>thder Sandbänke auf dieMellumplate. Sofort schlug derHolzrumpf des Oldtimers leck,Wasser brach h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Und dannmachte der Skipper den nächstenFehler. Statt Anker zu werfen,ließ er die Segel bergen<strong>und</strong> versuchte, mit se<strong>in</strong>er 256PS starken Masch<strong>in</strong>e selbst freizu kommen. Dabei legte sichdie „Aquila Mar<strong>in</strong>a“ quer zuBrandung <strong>und</strong> strandete. ZehnM<strong>in</strong>uten später funkte der KapitänSOS, Leuchtraketen standenhell über dem Wattenhimmel.Der <strong>Wilhelmshavener</strong> Seenotrettungskreuzer„VormannSteffens“ barg die sieben Menschen,darunter zwei K<strong>in</strong>der,aus e<strong>in</strong>er Rettungs<strong>in</strong>sel <strong>und</strong>zwei D<strong>in</strong>gis. Morgens um vierbetraten die Geretteten <strong>in</strong> Wilhelmshavenwieder festen Boden.Alle<strong>in</strong> zwischen 1666 <strong>und</strong>1850 wurden nahezu e<strong>in</strong>h<strong>und</strong>ertStrandungen vor <strong>Wangerooge</strong>,Spiekeroog <strong>und</strong> Langeoogregistriert. Die oft vergeblichenVersuche, die Menschenvon den Schiffen zu retten,führten im Jahr 1865 <strong>in</strong>Kiel zur Gründung der DeutschenGesellschaft zur RettungSchiffbrüchiger (DGzRS). Siehat heute ihren Sitz <strong>in</strong> Bremen.Ihre Rettungsmänner habenseitdem r<strong>und</strong> 60 000 Menschenaus Seenot gerettet.Im Mittelalter gehörte das,was an den Strand gespült wurde,dem F<strong>in</strong>der. Gestrandetewurden zu Leibeigenen. Späterbeschränkte die Obrigkeit dasEigentumsrecht auf Sachen,bis das Deutsche Reich 1874die Strandungsordnung erließ.Seitdem ist das Eigentum anden gestrandeten Sachen beimGeschädigten geblieben, der esgegen Erstattung der Bergungskostenbei den Strandvögten<strong>und</strong> -ämtern geltend machenkonnte.Diese Strandungsordnungwurde 1990 aufgehoben <strong>und</strong>durch das im bürgerlichen Gesetzbuchgeregelte F<strong>und</strong>rechtersetzt, wonach der F<strong>in</strong>der dasEigentum erst dann erwerbenkann, wenn der rechtmäßigeEigentümer den Besitz der Sacheaufgegeben hat.


Seite 14 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>Gester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von der:27. April 2013„Pudd<strong>in</strong>g“:Bake,Bunker<strong>und</strong>EisbombenAuf der ehemaligen Dünenbake am Ende der Zedeliusstraße wurde im Krieg e<strong>in</strong> Bunker gebaut, auf dem das Café Pudd<strong>in</strong>gspäter gründete.FOTO: ARCHIV OETKEN/WZ-BDWer e<strong>in</strong>mal auf <strong>Wangerooge</strong>war, kennt dasCafé Pudd<strong>in</strong>g. Es throntauf e<strong>in</strong>er hohen Düne.VON JÜRGEN PETERSWANGEROOGE – E<strong>in</strong>es der markantesten<strong>und</strong> über <strong>Wangerooge</strong>h<strong>in</strong>aus bekanntesten Gebäudeder Insel ist das legendäre„Café Pudd<strong>in</strong>g“ mit se<strong>in</strong>emherrlichen R<strong>und</strong>blick von hoherWarte über den Strand. Es bestehtjetzt 64 Jahre.Doch die Stelle, an der esjetzt steht, hatte schon vorhere<strong>in</strong>e Bedeutung für die Insel.Aus dem Jahr 1859 ist bekannt,dass 500 Meter nördlich vomLeuchtturm e<strong>in</strong>e Dünenbakeals Zeichen für die Küstenschifffahrterrichtet wurde.1914, zu Anfang des ErstenWeltkrieges, wurde sie abgebrochen.Diese Düne am Ende derZedeliusstraße war aber nichtnur für die Seefahrt, sondernauch für die Insulaner <strong>und</strong> ihreGäste e<strong>in</strong>e wichtige Anlaufmarke.Wer sich die Füße vertretenwollte, lief die Straße h<strong>in</strong>auf,umr<strong>und</strong>ete die Düne, ließ sichdort den W<strong>in</strong>d um die Nase wehen<strong>und</strong> kehrte zurück. „Ich gehmal um den Pudd<strong>in</strong>g“, sagt derOldenburger Landsmann, wenner nur mal um den Häuserblockspaziert, um Luft zu schöpfen.In diesem S<strong>in</strong>ne bürgerte sichdie Bezeichnung Pudd<strong>in</strong>g für dieDüne e<strong>in</strong>.Man konnte die Düne aucherklimmen. Schmale Treppenauf der Nord- <strong>und</strong> Südseite führtenh<strong>in</strong>auf. Später wurde dieebene Fläche oben gepflastert,<strong>und</strong> man stellte Bänke auf. Aufe<strong>in</strong>er Metallplatte konnte manlesen, <strong>in</strong> welcher Richtung Helgoland,der Rote-Sand-Leuchtturm<strong>und</strong> die Feuerschiffe <strong>in</strong>den Flussmündungen zu erspähenwaren.Im Zweiten Weltkrieg wurdeauf dem „Pudd<strong>in</strong>g“ e<strong>in</strong> Bunkergebaut. <strong>Wangerooge</strong> war e<strong>in</strong>wichtiger militärischer Vorpostenfür den Schutz des KriegshafensWilhelmshaven. Obenauf dem Bunker war e<strong>in</strong>e „Funkschüssel“montiert. Nach demKrieg baute man das Funkmessgerätwieder ab, doch derBunker thronte weiterh<strong>in</strong> obenauf der Düne.Die Bäckerfamilie Folkertsentdeckte se<strong>in</strong> Potenzial. Siepachtete ihn <strong>und</strong> entmilitarisierteihn, wie ihr die englischeMilitärverwaltung geheißen hatte.Sie machte aus dem Trutz-Klotz e<strong>in</strong>en Eis- <strong>und</strong> Kuchenkiosk.1948 <strong>in</strong>stallierten sie <strong>in</strong>ihm ihre Eismasch<strong>in</strong>e.Und schnell reiften die Pläne,auf der Düne e<strong>in</strong> Café zu errichten.Im W<strong>in</strong>ter 1948/49wurde der Plan Wirklichkeit. Am4. Juni 1949 wurde das „CaféPudd<strong>in</strong>g“ eröffnet. E<strong>in</strong>ige Jahrespäter konnte die Familie Folkertsdas Gr<strong>und</strong>stück erwerben.Im W<strong>in</strong>ter 1971/72 bautesie den „Pudd<strong>in</strong>g“ um. Die Terrasse,die bei schönem Wetterimmer sehr gut besucht war,musste e<strong>in</strong>em festen Dach weichen,das den Herbst- <strong>und</strong> W<strong>in</strong>terstürmenbesser standh<strong>alten</strong>konnte. Der Durchmesser desGebäudes wuchs um acht Meter.Im Bereich des <strong>alten</strong> Bunkersist heute das Büfett. Folkertsverpachteten ihre Bäckerei<strong>in</strong> der Zedeliusstraße <strong>und</strong> eröffnetenstattdessen e<strong>in</strong>e moderneKonditorei <strong>in</strong> der Peterstraße.Von hier beliefern sieseitdem das Café Pudd<strong>in</strong>g mitTorten <strong>und</strong> Gebäck.Ihr zuverlässiger Partner auf der Insel!Bahnspedition -Arno TholenTelefon 04469/12 63 ·Funk 01 71/6 52 55 49Haus Deichblick***Ferienwohnungenfür 2bis 5Personen3getrennte Schlafzimmerwww.wooge4ever.de


27. April 2013Dem PatronderSeeleutegeweihtDie Nikolaikirche istdem Patron derSeeleute geweiht.Erste H<strong>in</strong>weise auf e<strong>in</strong>e<strong>Wangerooge</strong>r Kirches<strong>in</strong>d 700 Jahre alt.VON JÜRGEN PETERSWANGEROOGE – In e<strong>in</strong>er holländisch-friesischenUrk<strong>und</strong>e ausdem Jahr 1327 f<strong>in</strong>den sich ersteschriftliche H<strong>in</strong>weise auf dieerste kle<strong>in</strong>e Inselkirche. HolländischeSegelhandbücher ausdieser Zeit nennen sie eben„dat Stenhus up Wangero“, dasSte<strong>in</strong>haus auf <strong>Wangerooge</strong> – fürdie Seeleute e<strong>in</strong>e wichtigeLandmarke zum E<strong>in</strong>segeln <strong>in</strong>die Weser.Damals befand sich die Kircheweit im Westen der Insel,dort wo e<strong>in</strong>st der kle<strong>in</strong>e Ort angesiedeltwar <strong>und</strong> wo heute Wellenan den Weststrand schlagen.Nach der Reformationszeithat sie wahrsche<strong>in</strong>lich langeleer <strong>und</strong> „wüst“ gestanden. Sieverfiel immer mehr <strong>und</strong> stürzteschließlich 1597 e<strong>in</strong>.Dann ließ der OldenburgerGraf Johann am heutigen Nordweststrande<strong>in</strong>en <strong>neuen</strong> großenTurm – den <strong>alten</strong> Westturm – errichten,der als weith<strong>in</strong> sichtbaresSeezeichen diente. Daserste Stockwerk über dem gewölbtenErdgeschoss war derKirchraum, <strong>in</strong> dem über 250Jahre lang Gottesdienste gefeiertwurden.Damals stand der Turm mittenim Dorf. Er blieb auch stehen,als die Insel über den Jah-Gester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von derDie Nikolaikirche vor dem Krieg mit den leichtenR<strong>und</strong>ungenimDachdesTurms. FOTO: INSELARCHIV OETKENDie Kirche heute.<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 15reswechsel 1854/55 von gewaltigenSturmfluten heimgesucht<strong>und</strong> das Dorf nahezugänzlich vernichtet wurde. DerGroßteil der Bevölkerung wurdeam Festland angesiedelt, <strong>in</strong>Hooksiel <strong>und</strong> vor allem bei Varelam südlichen Ende des Jadebusens.E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>erer Teil der Insulanerzog an den Ostrand <strong>Wangerooge</strong>s<strong>und</strong> baute sich hierneue Häuser. Dieser Ostrand<strong>Wangerooge</strong>s ist heute, 155Jahre später, die Robbenstraßemitten im Ort. Der Westturmstand bis 1914, kurz nachKriegsbeg<strong>in</strong>n wurde er aus militärischenGründen von der KaiserlichenMar<strong>in</strong>e gesprengt.Durch Mithilfe des Diaspora-Hilfswerkes „Gustav-Adolf-Vere<strong>in</strong>“,durch staatliche Unterstützung<strong>und</strong> Sammlungenkonnte 1866 an der Stelle derheutigen Nikolaikirche e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>eKapelle gebaut werden. Viermalim Jahr kamvom Festland e<strong>in</strong>Pastor zu Gottesdiensten,Trauungen<strong>und</strong> Taufen auf dieInsel. Erst seit 1895ist die Pfarrstelleständig besetzt.Da die Zahl derInsel-E<strong>in</strong>wohner stetigzunahm, entschloss mansich, an gleicher Stelle e<strong>in</strong>e größereKirche zu bauen. Vorübergehendfeierten die <strong>Wangerooge</strong>rihre Gottesdienste im Saaldes damaligen Hotels Jürgens,dem heutigen Hotel Villa imPark am Dorfplatz. Am 19. Juni1910 – vor 103 Jahren – wurdedie neue Kirche e<strong>in</strong>geweiht. DerGroßherzog von Oldenburg stiftetedie Kanzel <strong>und</strong> den jetzt imVorraum aufgestellten Altar.Der Luftangriff am 25. April1945 auf <strong>Wangerooge</strong> beschädigteauch das Kirchengebäude.Das Gotteshaus wurde1950 wieder hergestellt. Manhat es dabei <strong>in</strong>nen völlig umgestaltet<strong>und</strong> ihm e<strong>in</strong> fre<strong>und</strong>liches,helleres Aussehen gegeben.Die vom DelmenhorsterKirchenmaler Hermann Oetkengeschaffenen Kirchenfensterwurden von Geme<strong>in</strong>demitgliederngestiftet.Neben der <strong>alten</strong> Glocke fandenzwei weitere Platz. 1963 erhieltdie Kirche e<strong>in</strong>e große neueWalker-Orgel auf der erweitertenEmpore. Nachdem e<strong>in</strong>e BöeFOTO: WZ-BILDDIENST/KNOTHEdas Kreuz vom Kirchturm abgeknickthatte, bekam der Turme<strong>in</strong> Kupferdach, die R<strong>und</strong>ungender vorherigen Dachform g<strong>in</strong>gendadurch verloren.Die Kirche verdankt ihren Namendem Heiligen Nikolaus.Er war im 5. Jahrh<strong>und</strong>ert Bischofvon Myra <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>asien<strong>und</strong> gilt als Patron verschiedenerStädte, der Seefahrer <strong>und</strong>K<strong>in</strong>der. Die Namensnennung„Nikolaikirche“ erfolgte 1929anlässlich der 125-Jahr-Feierdes damaligen oldenburgischenSeebades.Seit 1949„r<strong>und</strong> um“für Sie da!Reservierung unter Tel. 04469/220oder cafe.pudd<strong>in</strong>g@t-onl<strong>in</strong>e.de


Seite 16 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>Gester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von der:Gäste<strong>in</strong>vierter Generation27. April 2013Manche Pension auf<strong>Wangerooge</strong> blickt aufe<strong>in</strong>e lange Traditionzurück.VON JÜRGEN PETERSWANGEROOGE – Die Jahre 1910bis 1912 waren e<strong>in</strong>e Zeit regerBautätigkeit auf <strong>Wangerooge</strong>.Wo die Elisabeth-Anna-Straße<strong>und</strong> der Damenpfad sich kreuzen,entstand die Ecke der heuteH<strong>und</strong>ertjährigen. Die HäuserNormannia, Jakobs <strong>und</strong> Schöneckwurden gebaut, ebenso dasHaus Wilters, das heute alsHaus Ansgar katholisches Geme<strong>in</strong>dehausmit öffentlicherBücherei <strong>und</strong> beliebter Treffpunktkommunikativer Menschenist. Etwas weiter nördlichentstand das Café am Damenpfad.Die Wege zum Hauptstrands<strong>in</strong>d optimal kurz.In jener Gründerzeit herrschteauf <strong>Wangerooge</strong> noch derGroßherzog zu Oldenburg, dersich jährlich mit se<strong>in</strong>em AnhangDas Haus Normannia wurde im Jahr 1911 eröffnet.FOTO: INSELARCHIV WALTER OETKENauf der Insel e<strong>in</strong>fand, um sichzu erholen. Damals besuchte erauch das Haus Normannia, ume<strong>in</strong>en <strong>alten</strong> Fre<strong>und</strong> zu besuchen<strong>und</strong> fröhlich zu zechen. Damalswie heute ist die Familie im Besitzdes Hauses.Annemarie Mähr, Enkel<strong>in</strong>des Normannia-Erbauers FriedrichGroße, führtdas heute längstmodernisierte<strong>und</strong> mit FerienwohnungenausgestatteteHaus.„Wir habenStammgäste bereits<strong>in</strong> der viertenGeneration“, sagt AnnemarieMähr mit berechtigtemStolz.Die Treue ihrer Gäste ist verständlich.Denn trotz aller Modernität<strong>und</strong> mit dem Angebotallen Komforts ist der Charmee<strong>in</strong>er sche<strong>in</strong>bar vergangenenZeit erh<strong>alten</strong> geblieben. Ja, vielesim Haus Normannia ist pureNostalgie. Es lebt sich heuteim Hause Normannia allerd<strong>in</strong>gsdeutlich komfortabler als zudes Großherzogs Zeiten.Das Haus Normannia hat sich äußerlichkaumverändert.FOTO: WZ-BILDDIENST/KNOTHE


27. April 2013Gester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von derAus Ru<strong>in</strong>enauferstanden<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 17Das Hotel Hanken iste<strong>in</strong> Spiegelbild der<strong>Wangerooge</strong>r Fremdenverkehrsgeschichte.VON HARTMUT SIEFKENWANGEROOGE – Das Hotel Hankenzählt seit se<strong>in</strong>er Eröffnung1904 zu den ersten Adressenauf der Insel. Der KolonialwarenhändlerEngelhardt Hankeng<strong>in</strong>g damals voll <strong>in</strong>s Wagnis,lieh sich e<strong>in</strong>e große SummeGeldes <strong>und</strong> setzte ganz auf dieKarte des damals aufblühendenFremdenverkehrs.Damals wurde der Ostanlegereröffnet, der von den Passagierschiffendes DeutschenLloyds angefahren wurde, zweiJahres später entstand dergroßzügige Bahnhof.Hankens bemühten sich umgrößtmöglichen Komfort für ihreGäste. Mit Eimern wurde jedenMorgen frisches Wasser dieStockwerke h<strong>in</strong>auf <strong>in</strong> die Zimmergetragen <strong>und</strong> <strong>in</strong> Kannen gefüllt.Als die Insel ans Stromnetzangeschlossen war, <strong>in</strong>stallierteman e<strong>in</strong>e Pumpe <strong>und</strong>Wasserzapfstellen <strong>in</strong> jedemFlur. Im großen Saal trafen sichdie Gäste zum „table d’hote“,dem geme<strong>in</strong>schaftlichen Essen,das sich häufig über dreiSt<strong>und</strong>en erstreckte <strong>und</strong> sichnach der Badezeit richtete.Vor <strong>und</strong> während des ErstenWeltkriegs zogen die Soldatenauf die Insel, die zur Festungausgebaut wurde. Die Gästeblieben aus, <strong>und</strong> die Soldateng<strong>in</strong>gen nicht gerade zimperlichmit ihren Quartieren um. Entsprechendsah auch das HotelHanken nach dem Krieg aus.Hankens waren gezwungen, erheblichzu <strong>in</strong>vestieren <strong>und</strong> dengestiegenen Erwartungen derK<strong>und</strong>schaft anzupassen. JedesZimmer bekam jetzt Wasseranschluss<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Waschbecken.Die dafür aufgenommenenSchulden drückten. 1929wurde e<strong>in</strong> zusätzliches Dachgeschossaufgesetzt. Jetzt zähltedas Hotel 75 Zimmer mit 120Betten. Es gab e<strong>in</strong>en großenBalkon, e<strong>in</strong>en großen Saal, e<strong>in</strong>Café mit Konditorei.Dann dräute der Zweite Weltkrieg.Wieder quartierten sichSoldaten e<strong>in</strong>. Das Kriegsendegeriet zum Inferno. 6000 Bombenprasselten auf <strong>Wangerooge</strong><strong>und</strong> zerstörten das Dorf zumgroßen Teil. Auch das HotelHanken lag zur Hälfte <strong>in</strong> Schutt<strong>und</strong> Asche.Der Wiederaufbau war dieAufgabe der nächsten Generation.Kurt Ludwig Hanken <strong>und</strong>se<strong>in</strong>e Ehefrau Käte Marianneübernahmen den Trümmerhaufen.Sie <strong>und</strong> ihre K<strong>in</strong>der klopftenSte<strong>in</strong>e, bauten zunächst fürsich <strong>und</strong> dann für ihre Gäste e<strong>in</strong>neues Dach über dem Kopf.Nach zwei Jahren konnten sieihr Hotel wieder eröffnen. VieleGäste zahlten <strong>in</strong> Naturalien. Inden 50er-Jahren wurde die Terrassegebaut, im Saal wurdedie „Möwe-Bar“ mit derlängstenDas Hotel Hanken1906<strong>und</strong>heute. FOTO: ARCHIV OETKEN/WZ-BILDDIENSTTheke <strong>Wangerooge</strong>s <strong>und</strong> derersten Musikbox der Insel e<strong>in</strong>gerichtet.Hier traten <strong>in</strong> denWirtschaftsw<strong>und</strong>erjahren vielebekannte Künstler auf. Vor demHotel eröffnete die legendäreWürstchenbude, <strong>und</strong> Hankensverdankten die Gäste auch daserste Softeis auf der Insel. Imgroßen Saal ließ der HotelierK<strong>in</strong>ofilme laufen. An- <strong>und</strong> Umbautenfolgten. 1960 war dasHotel das erste <strong>und</strong> e<strong>in</strong>zige mitDusche <strong>und</strong> WC für jedes Zimmer.Mitte der 60er-Jahre wurdee<strong>in</strong> Schwimmbad gebaut <strong>und</strong>dafür e<strong>in</strong> eigener Brunnen gebohrt.Platz war knapp: Zur Mittagszeitwurde das Schwimmbeckenmit massiven Platten abgedeckt,um hier zusätzlicheTische fürden Mittagsbetriebaufzustellen.Curt <strong>und</strong> Ute Hankenübernahmenden Betrieb <strong>in</strong> dritterGeneration. Auch sie<strong>in</strong>vestierten fortlaufend <strong>in</strong> dieErneuerung des Hotels. 1995übertrugen sie die GeschäftsführungHanke Rippen, e<strong>in</strong>emMann vom Fach, aus Friedeburgstammend. E<strong>in</strong>e neue Hotellobbywurde gebaut, das benachbarteHaus Lug<strong>in</strong>smeer erworben<strong>und</strong> als Seehotel vollkommenrenoviert wiedereröffnet.Seit e<strong>in</strong>igen Jahren ist dasHotel auch w<strong>in</strong>ters geöffnet.3Tage HerbstzauberUnsere Arrangementsfür SIERuhe &Erholung3xÜbernachtungen • 3xFrühstücksbuffet3xKännchen Tee oder Kaffee am Nachmittag3xAbendessen • 3xKurbeitragGepäcktransport vom Bahnhof zum Hotel <strong>und</strong> zurück.Mögliche Anreise für 3Tage <strong>in</strong> den Zeitraum von Donnerstag,Abreise am Dienstag *Anreise jeden Tag möglich.19. 10. –22. 12. 2013 • 3. 1. –31. 3. 2014Zedeliusstraße 38Nordseeheilbad <strong>Wangerooge</strong>Tel. 04469/87 70 Fax 87788www.hotel-hanken.deemail: <strong>in</strong>fo@hotel-hanken.deauf <strong>Wangerooge</strong>Zum Preis von207,- bis 255,- E/PersonAlle Arrangements freibleibend <strong>und</strong> nach Verfügbarkeit


Seite 18 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>Gester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von der:Til<strong>in</strong>gstarteteerste Raketen27. April 2013Der Ingenieur Re<strong>in</strong>holdTil<strong>in</strong>g startete auf <strong>Wangerooge</strong>e<strong>in</strong>e Reihe vonVersuchs-Raketen. DerWaffenentwickler starbbei der Explosion se<strong>in</strong>esLabors.VON JÜRGEN PETERSWANGEROOGE – Die ersten erfolgreichenRaketenversucheerfolgten nicht <strong>in</strong> Peenemünde,sondern auf <strong>Wangerooge</strong>. DerMann, der diese Flugkörper entwickelthatte <strong>und</strong> sie dann <strong>in</strong>den östlichen Inseldünen <strong>und</strong>vom <strong>Wangerooge</strong>r Flugfeld abschoss,war der Ingenieur <strong>und</strong>Pilot Re<strong>in</strong>hold Til<strong>in</strong>g.Til<strong>in</strong>g wurde am 13. Juni1893 im fränkischen Absbergals Sohn e<strong>in</strong>es Pastors geboren.Er begann e<strong>in</strong> Studium desMasch<strong>in</strong>enbaus <strong>und</strong> der Elektrotechnik,wurde zum Kriegsdienste<strong>in</strong>gezogen <strong>und</strong> meldetesich 1915 freiwillig zur Luftwaffe.Die neuartige Jagdfliegereiwar nach se<strong>in</strong>em Geschmack.Nach Kriegsende machtesich Til<strong>in</strong>g als Kunstfliegere<strong>in</strong>en Namen. Angeregt durchdas Buch „Die Rakete zu denPlanetenräumen“ von HermannOberth, dem bekanntesten Raketenpionierder damaligenZeit, wandte sich Til<strong>in</strong>g 1924der Raketentechnik zu, 1928startete er se<strong>in</strong>e ersten Experimente.Anders als Oberth, Wernervon Braun <strong>und</strong> JohannesW<strong>in</strong>kler entschied Til<strong>in</strong>g sich fürwiederverwendbare Raketenflugkörper.Sie starteten als Rakete<strong>und</strong> landeten mit ausklappbarenFlügeln.Til<strong>in</strong>g erhielt 1928 se<strong>in</strong> erstesPatent auf e<strong>in</strong> „Raketenflugzeugmit ausschwenkbarenTil<strong>in</strong>gs Raketenversuche auf <strong>Wangerooge</strong> <strong>in</strong> den Dünennördlich des heutigen Flugplatzes. – Kle<strong>in</strong>es Foto: Re<strong>in</strong>holdTil<strong>in</strong>g mit Pilotenmütze.FOTO: INSELARCHIV JÜRGENSTragflächen“ (DRP 509 115).Die Tragflächen waren <strong>in</strong> zweider vier Leitflossen so e<strong>in</strong>gelassen,dass sie bei Erreichen dergrößten Flughöhe durch e<strong>in</strong>enZeitzünder ausgeklappt werdenkonnten. So segelte der Flugkörperanschließend <strong>in</strong> sanftemGleitflug auf die Erde zurück.Re<strong>in</strong>hold Til<strong>in</strong>g erhielt noche<strong>in</strong> zweites Patent: für e<strong>in</strong>e Rakete,bei der die Leitflossen imhöchsten Flugpunkt so verstelltwurden, dass sie wie bei e<strong>in</strong>emHubschrauber wirkten. Sie ließenden Flugkörper langsam<strong>und</strong> unbeschädigt s<strong>in</strong>ken.Til<strong>in</strong>gs Versuche verschlangene<strong>in</strong>e Menge Geld. Er fand <strong>in</strong>Gisbert Freiherr von Ledebure<strong>in</strong>en begeisterten Anhänger.Der stellte Til<strong>in</strong>g auf se<strong>in</strong>emSchloss Ahrenhorst <strong>in</strong> Bohmtebei Osnabrück e<strong>in</strong>e Werkstattzur Verfügung. Im Juni 1929führte Til<strong>in</strong>g mit großem Erfolgse<strong>in</strong>en ersten Flugversuch vorillustren Vertretern aus Wirtschaft<strong>und</strong> Verwaltung vor: DieSpielwaren ·Andenken ·HaushaltswarenMONOPOLYWANGEROOGERakete erreichte unter dem Beifallder Anwesenden e<strong>in</strong>e Höhevon etwa 1000 Metern.Das Land Oldenburg stellteihm darauf h<strong>in</strong> auf <strong>Wangerooge</strong>e<strong>in</strong> spezielles Testgelände fürRaketenversuche zur Verfügung.Hier konnte er se<strong>in</strong>eStarts vor Fachleuten untergrößtmöglicher Geheimhaltungdurchführen.Offiziell wurden die Til<strong>in</strong>gschenVersuche als „Postraketen“bezeichnet, die Flugkörpersollten möglichst rasch Postauf die vorgelagerten Inselntransportieren. Doch erwiesenist, dass Til<strong>in</strong>gs Absichten e<strong>in</strong>deutigvon Anfang an auf demmilitärischen Gebiet lagen. Erselbst zählte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Aufstellunge<strong>in</strong>e lange Liste militärischerAnwendungsmöglichkeitense<strong>in</strong>er Raketen auf: Geschossraketefür Land- <strong>und</strong>Luftkrieg; Flugzeugbombe fürden Horizontalschuss; Lenkgeschossfür große Entfernungen;Antriebsmittel für Unterwassergeschosse;Signalrakete; Nachrichtenmittelmit Fernlenkung;Zieldarstellung bei der Ausbildungder Truppe <strong>in</strong> der Luftabwehr. . .Diese militärischen Verwendungsmöglichkeitenprobte derRaketenpionier auf <strong>Wangerooge</strong>.Er ließ beispielsweise unterden Tragflächen e<strong>in</strong>er „Klemm35“, e<strong>in</strong>em Sportflugzeug ausHolz, 33 Kilogramm schwereRaketen von zehn ZentimeternDurchmesser <strong>und</strong> 1,5 MeterLänge montieren <strong>und</strong> deklariertedas als „Bombenabwurfnach vorn“.Til<strong>in</strong>gs Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> GönnerFreiherr von Ledebur berichteteals Augenzeuge: „Er flog vonSüden unsere gewohnte Abschussstellean. Genau über ihrzeigte e<strong>in</strong>e Rauchwolke unterder Tragfläche aus Holz <strong>und</strong>Stoff uns die Zündung an. Dannschoss pfeilgerade der Rauchschwanzder Rakete, dem Flugzeugvorauseilend, auf die Seeh<strong>in</strong>aus. Sek<strong>und</strong>en später stiegfern am Horizont e<strong>in</strong>e Wassersäuleauf, den E<strong>in</strong>schlag anzeigend.Der erste Bombenabwurfnach vorn – so bezeichnete esTil<strong>in</strong>g nach der Landung war geglückt.“Bei e<strong>in</strong>em zweitenStart schoss Til<strong>in</strong>g im Sturzfluge<strong>in</strong>e Rakete auf e<strong>in</strong>e am Bodengezeichnete Zielscheibe ab.Der spätere Generaladmiral<strong>und</strong> Chef des Mar<strong>in</strong>ewaffenhauptamtesKarl Witzell aberteilte dem enttäuschten Til<strong>in</strong>g<strong>in</strong> dürren Zeilen mit, dass „dieMar<strong>in</strong>e solche halsbrecherischenFeuerwerkskunststückenicht mitmache“.Til<strong>in</strong>g wandte sich nun anausländische Interessenten.Insbesondere die Engländerwaren auf Til<strong>in</strong>gs Versuche aufmerksamgeworden. E<strong>in</strong>e englischeMilitärkommission hattesich zu e<strong>in</strong>er umfangreichen Raketenvorführungim Oktober1933 angesagt.Doch dazu kam es nichtmehr. Am Nachmittag des 10.Oktober 1933 flog das Til<strong>in</strong>gscheLabor durch e<strong>in</strong>e Explosion<strong>in</strong> die Luft. Der erst 40-jährigeTil<strong>in</strong>g <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e zwei Helfer, AngelikaBuddenböhmer <strong>und</strong> derMonteur Friedrich Kuhr, verstarbenan ihren Verletzungen.1934 ließ die Heeresleitungdie Werkstätten <strong>in</strong> Ahrenshorstschließen <strong>und</strong> beschlagnahmtealle Akten <strong>und</strong> technischen Aufzeichnungen.Das neue Regime<strong>und</strong> se<strong>in</strong>e militärischen Beraterhatten sehr schnell erkannt,welche Möglichkeiten die Raketenentwicklungbot. Das Heereswaffenamt<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> zog diegesamte deutsche Raketenentwicklungzusammen. Am Endedieser Anstrengungen standenPeenemünde <strong>und</strong> die V2, dieRiesenrakete, die nur vier Jahrzehntenach Til<strong>in</strong>gs tragischemTod Gr<strong>und</strong>lage für den Flug vonMenschen zum Mond se<strong>in</strong> sollte.Til<strong>in</strong>gs Grab ist auf dem Hasefriedhof<strong>in</strong> Osnabrück zu f<strong>in</strong>denist, <strong>in</strong> Bohmte er<strong>in</strong>nert e<strong>in</strong>Gedenkste<strong>in</strong>, <strong>in</strong> Osnabrücke<strong>in</strong>e Straße <strong>und</strong> auf dem Monde<strong>in</strong> Krater, der nach ihm benanntwurde, an den Raketenpionier.


27. April 2013VillamitlangerHotel­TraditionDas Hotel „Villa imPark“ blickt auf e<strong>in</strong>e120-jährige Geschichtezurück. Jürgen UlfersJürgens gründete esdamals am Dorfplatz.VON HARTMUT SIEFKENWANGEROOGE – Im Jahr 1893gab es nur den Dorfplatz, dieRobbenstraße <strong>und</strong> das Geländedes Kurhauses östlich des Dorfes,berichtet der InselchronistHans-Jürgen Jürgens. An der Zedeliusstraßestanden zwei Häuser<strong>und</strong> oben am Strand erstzwei Hotels. Das Dorf hatte 37Wohnungen, <strong>und</strong> 47 K<strong>in</strong>der besuchtendamals die e<strong>in</strong>klassigeSchule, so Jürgens weiter.Gester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von der<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 19Das Hotel „Villa im Park“ wurde als Hotel Jürgens vor 120Jahrengegründet. FOTO: INSELARCHIV WALTER OETKEN/WZ-BILDDIENST/KNOTHEJürgen Ulfers Jürgens ware<strong>in</strong> weltläufiger Mann. der gebürtige<strong>Wangerooge</strong>r hatte bereits<strong>in</strong> London <strong>und</strong> Paris gearbeitet.Doch auf <strong>Wangerooge</strong>wollte er mit se<strong>in</strong>er Braut Magdalene,geb. Janssen, se<strong>in</strong>Glück machen.Er ließ den Hotelbau errichten<strong>und</strong> mit den Möbeln des <strong>in</strong>Konkurs gegangenen KonkurrentenStammer bestücken.Der Hotelbetrieb begann zu florieren,als 1897 die Inselbahngebaut war <strong>und</strong> die Anreise vomWestanleger aus bequemerwurde. Das Haus wurde erweitert,bekam e<strong>in</strong>en Tennisplatz<strong>und</strong> Acetylenbeleuchtung,1905 elektrisches Licht.1911 verkaufte der Hotelierse<strong>in</strong> mittlerweile erweitertesGasthaus an se<strong>in</strong>en NeffenTheodor Jürgens. Er selbst bautedas Hotel Germania amStrand neu. Im Ersten Weltkrieghausten auf der Insel statt derGäste die Soldaten. TheodorJürgens musste <strong>in</strong> den Kriegziehen, während se<strong>in</strong> Haus verkam.Er verkaufte es an dieDeutsche Gesellschaft für Kaufmanns-Erholungsheime,die esfortan Hansa-Heim nannte. ImZweiten Weltkrieg richtete dieMar<strong>in</strong>e hier e<strong>in</strong>e Kleiderkammer<strong>und</strong> große Schuhreparaturwerkstatte<strong>in</strong>.Das Hansa-Heim bestandnach dem Krieg bis 1991 fort.Dann g<strong>in</strong>g es <strong>in</strong> den Besitz vonMarlene Hauck über, die es imJahr 2007 an die ImmconGmbH verkaufte. Diese Gesellschaftbetreibt das Traditionshausheute als Viersterne-Hotel<strong>und</strong> dem Namen „Villa imPark“.


Seite 20 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>Gester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von der:27. April 2013Die Glockeder„Wangeroog“Auf abenteuerlichenWegen gelangte dieGlocke des Lotsenschoners„Wangeroog“nach Südamerika <strong>und</strong>von dort wieder zurück.VON JÜRGEN PETERSWANGEROOGE – Diese Geschichteliegt schon e<strong>in</strong>ige Jahre zurück.Sie begann mit der ungewöhnlichenSuche nach e<strong>in</strong>erSchiffsglocke. Der <strong>Wangerooge</strong>rHans-Jürgen Jürgens – Insulanervon Geburt, Insulaner mitLeib <strong>und</strong> Seele, weit über dieGrenzen se<strong>in</strong>er Insel h<strong>in</strong>aus bekannterChronist <strong>und</strong> Autormehrerer Bücher über das e<strong>in</strong>zigeoldenburgische Eiland – hatteim Herbst 1992 e<strong>in</strong>en Fernsehauftrittbei Dieter-ThomasHeck.Jürgens suchte e<strong>in</strong>e Glocke.Sie war <strong>in</strong> den Nachkriegswirrenvon der Insel verschw<strong>und</strong>en,trug die Inschrift „Der Lorbeerbaum“.Die Suche blieb allerd<strong>in</strong>gsvergebens. Dafür aberhängt <strong>in</strong> der „Teestube“ e<strong>in</strong>eSchiffsglocke mit der Aufschrift„Wangeroog“. Und darüberprangt <strong>in</strong> der Glockenbronze diekaiserliche Krone.Nun, wie das so ist bei e<strong>in</strong>erGeschichte, im Gespräch kommendann ganz erstaunlicheD<strong>in</strong>ge zutage. Der Bogen spanntesich schließlich zwischen<strong>Wangerooge</strong> <strong>und</strong> Wilhelmshaven,bis h<strong>in</strong> zu den Lotsen <strong>und</strong>Ges<strong>und</strong>heit &Schönheitaus dem MeerAn Deck des Lotsenschoners „Wangeroog“, der 1906 gebautwurde<strong>und</strong>nachBrasiliengelangte.Vondortkehrtese<strong>in</strong>eGlockezurück.FOTO: INSELARCHIV WALTER OETKENMit e<strong>in</strong>er 75-jährigen Tradition ist BIOMARIS der Spezialistfür Thalasso. Alle Produkte s<strong>in</strong>d mit wertvollen Wirkstoffenaus dem Meer hergestellt <strong>und</strong> für Ihre persönliche Thalasso-Anwendung bestens geeignet. 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Mit demdamaligen Datum beendetendie Weserlotsen auf der Jadeihre Tätigkeit. Über den weiterenVerbleib des Schiffes nach1903 ist nichts bekannt.Am 1. April 1862 war die„Königlich Preußische Barsemeisterei“– die damalige Bezeichnunge<strong>in</strong>er Seezeichenbehörde– durch die Admiralität<strong>in</strong> das „Königlich Preußenkommandoan der Jade“ umgewandeltworden. 1866 hatten siebenLotsenanwärter ihre Ausbildungmit e<strong>in</strong>er Lotsenprüfungabgeschlossen. Sie wurden zuJadelotsen ernannt <strong>und</strong> im Beamtenverhältnisangestellt –der Lotsenschoner „Wangeroog“<strong>in</strong> Dienst gestellt.Das vierte Schiff des Lotsenkommandoshieß ebenfalls„Wangeroog“, war auch e<strong>in</strong>Schoner. Er fuhr von 1906 bis1923. Das 148 Bruttoregistertonnengroße Stahlschiff warbei Meyer <strong>in</strong> Papenburg gebautworden. Se<strong>in</strong>e Maße werdenunterschiedlich angegeben, esmuss aber um die 25 Meterlang <strong>und</strong> etwas mehr als sechsMeter breit gewesen se<strong>in</strong>.Diese „Wangeroog“ <strong>und</strong> ihreBesatzung tat sich dann im Jahr1907 besonders hervor. Unterder Führung des OberlotsenH<strong>in</strong>rich Renken Luths – e<strong>in</strong>emam 27. Oktober 1856 im ehemaligenWestdorf <strong>Wangerooge</strong>geborener Insulaner – wurdenam 12. Oktober zwei Luftschiffere<strong>in</strong>es auf der Jade notgelandetenamerikanischen Ballonsgerettet.Im Jahre 1919 wurde derSchoner als Lotsenschiff fürden Nordseedienst im Ostausgangdes Englischen Kanalsstationiert. Der Dienst wurdeam 30. September 1919 wiedere<strong>in</strong>gestellt. Zwei entlasseneMar<strong>in</strong>esoldaten – Moritz <strong>und</strong>R<strong>in</strong>k mit Namen – übernahmenden Schoner <strong>und</strong> führten diesenLotsdienst auf gewerblicherGr<strong>und</strong>lage bis 1922 weiter.Elli Ewel<strong>in</strong>g aus <strong>Wilhelmshavener</strong>warb dann 1923 dasSchiff <strong>und</strong> veranstaltete für KurgästeFahrten <strong>in</strong> See. 1924nutzte e<strong>in</strong>e „Freiwillige Mar<strong>in</strong>eschule“den Schoner als Schulschiff.Anfang der 30er Jahrewurde es im Hamburg umgebaut<strong>und</strong> an e<strong>in</strong>en schwedischenFabrikanten verkauft. Ernannte das Schiff jetzt nach se<strong>in</strong>erFrau „Anna Elisabeth“,brachte es unter nicht bekanntenUmständen über den Atlantiknach Brasilien. Hier fuhr dasSchiff noch lange als FrachtseglerHolz.Erst im Jahr 1951 wurde esaus den Schiffsregistern gestrichen.Die „Anna Elisabeth“ verrottetedann im Sand des RioTimbos – Fluss der St<strong>in</strong>ktiere –nördlich von Recife. Dort fandder Hamburger Kaufmann EdgarMohrdieck 1960 auf demWrack die alte Glocke mit der Inschrift„Wangeroog“. Erst 1990brachte er sie nach Hamburg.Und als der Hanseat dann dieFernsehsendung gesehen hatte,stand für ihn fest, die Glockegehört nach <strong>Wangerooge</strong>.So kehrte das alte Relikt, 30Zentimeter hoch <strong>und</strong> zehn Kilogrammschwer, auf die Insel zurück.Der Kreis hatte sich geschlossen.


27. April 2013Alsesnach RobbentranstankDie Robbenstraße istdie älteste der <strong>Wangerooge</strong>rStraßen. Damalslebten die Insulanervom Robbenfang.VON JÜRGEN PETERSGester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von der<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 21WANGEROOGE – Die älteste befestigteStraße auf der Insel istdie Robbenstraße. Wer auf dem<strong>alten</strong> Leuchtturm, dem heutigenInselmuseum, von derPlattform nach Norden schaut,sieht direkt unter sich dieseStraße, die am Appellplatz mittenim Ort endet. An dieser Straßestehen auch die ältestenHäuser <strong>Wangerooge</strong>s.<strong>Wangerooge</strong>, die östlichsteder sieben ostfriesischenInseln, ist e<strong>in</strong>e „wandernde“Insel. Die Strömungsverhältnisse– von West nach Ost – bewirkene<strong>in</strong>e natürliche „Wanderung“.Das alte Dorf, das sogenannteWestdorf – weil es vordem heutigen Westende <strong>Wangerooge</strong>slag –, wurde durchschwere Sturmfluten um dieJahreswende 1854 <strong>und</strong> 1855größtenteils zerstört.Viele Insulaner verließendas Eiland, zogen <strong>in</strong> die Nähevon Varel <strong>und</strong> nach Hooksiel,nur wenige Familien siedeltensich 1863 im damaligen Ostender Insel wieder an, wo heuteder alte Leuchtturm steht <strong>und</strong>die Robbenstraße aus dieserZeit stammt.Die ersten hier gebautenHäuser s<strong>in</strong>d die Nummern 8,10 <strong>und</strong> 12. Diese wurden damalsim Westdorf abgebrochen<strong>und</strong> hier wieder aufgebaut. DieRobbenstraße war die erste,der die Insulaner überhauptDie RobbenstraßezuBeg<strong>in</strong>ndes20.Jahrh<strong>und</strong>erts.SieistdieältesteStraßedes<strong>in</strong>den1860­er­JahrenvomWestenandenheutigenStandortverlegtenDorfes.FOTO: ARCHIV WALTER OETKENDerBlick<strong>in</strong>dieRobbenstraßeheute. FOTO: WZ-BILDDIENST/KNOTHEe<strong>in</strong>en Namengaben. Am 7.Oktober 1910schrieb der Geme<strong>in</strong>deratdenNamen „Robbenstraße“fest.Damals lebtendie Insulanerhauptsächlichvom Fisch<strong>und</strong>Robbenfang.Der Tourismusblühte erstlangsam auf.BlickvomAltenLeuchtturm<strong>in</strong>dieRobbenstraße(rechts)FOTO: WZ-BILDDIENST/KNOTHEAuch der erfahrene Seeh<strong>und</strong>sjägerAugust Tannenwohnte <strong>in</strong> dieser Straße. DerGestank beim Ausbraten desSeeh<strong>und</strong>sspecks missfiel denNachbarn häufig, aber ändernkonnten sie nichts. E<strong>in</strong> ausgewachsenerSeeh<strong>und</strong> brachteacht Liter Tran, der unter anderemzum Abdichten von Lederstiefelngebraucht wurde. Waslag also näher, als dieser Straßeden immer noch existierendenNamen zu geben.


Seite 22 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>Gester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von der:27. April 2013<strong>Wangerooge</strong> <strong>in</strong> Trümmern nach dem verheerenden Bombenangriff gegen Ende des schon verlorenen Krieges, am 25. April1945.MansiehtdieTrümmerderzerstörtenkatholischenSt.­Willehad­Kirche.FOTO: INSELARCHIV WALTER OETKENBombenauf<strong>Wangerooge</strong>Am 25. April 1945 flogen480 alliierte Bombergegen <strong>Wangerooge</strong>.Bei dem Bombardementkamen 311 Menschenums Leben.VON JÜRGEN PETERSWANGEROOGE – Über 2200 TonnenBomben hatten die Flugzeuge,die am 25. April 1945das verme<strong>in</strong>tlich stark befestigte<strong>Wangerooge</strong> anflogen, anBord. Innerhalb weniger M<strong>in</strong>utenwarfen sie ihre Tod br<strong>in</strong>gendeLast ab <strong>und</strong> legten das Dorf<strong>in</strong> Schutt <strong>und</strong> Asche. 311 Menschenstarben beim letztenBombenangriff auf e<strong>in</strong> deutschesZiel.An diesen schwärzesten Tag<strong>in</strong> der Geschichte der Inselkann ich mich noch er<strong>in</strong>nern. E<strong>in</strong>igeInsulaner hatten <strong>in</strong> der Dünenkettezwischen Ortswestrand<strong>und</strong> Friedhof – heute isthier der idyllische Tuunpad –ihre Gärten. Me<strong>in</strong>e Mutter werkelteim Garten, brachte Saatgute<strong>in</strong>, hackte die Beete, derK<strong>in</strong>derwagen mit me<strong>in</strong>er siebenMonate <strong>alten</strong> Schwester stand<strong>in</strong> der schon leicht wärmendenSonne, ich – damals etwas übervier Jahre -, spielte im Dünensand.Es war etwa 17 Uhr, alsdas Inferno begann. E<strong>in</strong>e Viertelst<strong>und</strong>elang bebte die Inselunter dem Bombenhagel, werkonnte, war <strong>in</strong> die Keller <strong>und</strong>Bunker geflüchtet.Nur wenige Meter nebenme<strong>in</strong>er Mutter, die mit mir <strong>und</strong>me<strong>in</strong>er Schwester Schutz amGartenwall gesucht hatte,schlug e<strong>in</strong>e Bombe e<strong>in</strong>. Sieblieb als Bl<strong>in</strong>dgänger liegen!Me<strong>in</strong> Vater hat ihn später, nachse<strong>in</strong>er Rückkehr aus Russland,entschärft <strong>und</strong> gesprengt.Der Rückweg <strong>in</strong> den Ort zuunserem Haus <strong>in</strong> der Carstensstraßehat sich für immerfestgesetzt. Das brennende HotelCharlotte an der Anton-Günther-Straße,das zerstörte Zentral-Hotel<strong>in</strong> der Ortsmitte, dierauchenden Trümmer vielerHäuser – das alles ist im Gedächtnisgeblieben.Warum gerade <strong>Wangerooge</strong>?Warum so viele Bomben aufe<strong>in</strong>e so kle<strong>in</strong>e Insel? Warumnoch e<strong>in</strong>mal dieser geballte alliierteAngriff mit englischen, kanadischen<strong>und</strong> französischenBombern? Fragen, die auchüber sechs Jahrzehnte nachdem unheilvollen Krieg niemandso recht beantwortenkann. Insel-Chronist Hans-JürgenJürgens hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em mitgroßer Akribie recherchiertenBuch „Zeugnisse aus unheilvollerZeit“ versucht, Antworten zuf<strong>in</strong>den. Die Küstenbatterienauf <strong>Wangerooge</strong> seien das Zieldes Angriffs gewesen, schreibter. Doch die Batterien hat esnur bed<strong>in</strong>gt gegeben.Jürgens: Auf 25 Flugplätzenim Südosten Englands startetenab 14.25 Uhr 464 viermotorigeBomber der Typen Halifax<strong>und</strong> Lancaster sowie 16 zweimotorigeZielmarkierer-Flugzeugevom Typ Mosquito, um denletzten Große<strong>in</strong>satz der RoyalAir Force gegen Deutschland zufliegen . . . Für die meisten derr<strong>und</strong> 4000 Offiziere <strong>und</strong> Mannschaftenwar es zugleich derletzte Fe<strong>in</strong>dflug im Zweiten Weltkrieg.Ihr Ziel waren die Küstenbatterienauf <strong>Wangerooge</strong>.Auf der Insel vermuteten dieAlliierten im Westen e<strong>in</strong>e vollständigeschwere Küstenbatterie(30,5 cm). Außerdem waren<strong>in</strong> ihren Karten die ehemaligeSchröter-Batterie im Grodenwestlich der Gaststätte Sal<strong>in</strong>e<strong>und</strong> die Graf-Spee-Batterie südwestlichdes Dorfes noch alse<strong>in</strong>satzbereite Batterien e<strong>in</strong>gezeichnet.Östlich des Dorfes wähntensie außer den vier 15-cm-Geschützenvon „Jade-Ost“ noche<strong>in</strong>e weitere schwere Batterie <strong>in</strong>den Dünen zwischen BatterieNeudeich <strong>und</strong> dem Osten. Dort,wie auch im Gelände der Graf-Spee-Batterie, waren Sche<strong>in</strong>batterienaus Holzgeschützenaufgebaut worden.Tatsächlich standen EndeApril 1945 auf der Insel außerden drei schweren Flakbatteriennur fünf Seezielgeschütze,von denen das e<strong>in</strong>e 30,5-cm-Geschütz im Westen nochgar nicht e<strong>in</strong>geschossen war.Die Feuerkraft der <strong>Wangerooge</strong>rKüstengeschütze wurde so <strong>in</strong>tragischer Weise stark überschätzt<strong>und</strong> führte zur Katastrophefür <strong>Wangerooge</strong>.Fortsetzung auf Seite 23


27. April 2013InseldorfnachAngriff<strong>in</strong>TrümmernFortsetzung von Seite 22Fest steht, dass dieser taktischeLuftangriff ke<strong>in</strong> Terrorangriffgegen die Zivilbevölkerungse<strong>in</strong> sollte; ebenso wenig wardie Erklärung <strong>Wangerooge</strong>s zurFestung e<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong> für die Bombardierung.Soweit Hans-JürgenJürgens.Die Initiative für den Großangriffauf <strong>Wangerooge</strong> kam vomHauptquartier der kanadischenTruppen, deren Landstreitkräfte<strong>in</strong>nerhalb des alliierten Lagersdie Eroberung der ostfriesischeKüste e<strong>in</strong>schließlich der Inselnzugedacht war. Zum Entscheidungszeitpunktam 24. April befandsich das Hauptquartier beiMeppen im Emsland. Auch derbritische Feldmarschall BernardMontgomery war für e<strong>in</strong>eschwere Bombardierung, umhohen Verlusten beie<strong>in</strong>er möglichen Invasionvorzubeugen.Im geschichtlichenRückblick ist e<strong>in</strong>edr<strong>in</strong>gliche militärischeNotwendigkeitder Bombardierung<strong>Wangerooge</strong>s, ebensowie die des Großangriffsauf Helgolandam 18. <strong>und</strong> 19. April1945, zu bezweifeln.Der Vormarsch der Alliiertenauf dem Festland schrittschnell voran. Der Luftangriff erfolgtemöglicherweise, um diehohe Materialüberlegenheitsichtbar zu machen.Die Kanadier überschätztendie Abwehrkraft <strong>und</strong> Anzahl derBatterien <strong>und</strong> Geschütze. Etlicheswar bereits an andereKriegsschauplätze – beispielsweise1941 nach Las Palmasals Militärhilfe für den spanischenDiktator Franco – gebrachtworden.Das auf der Insel nahe demWestturm aufgestellte 51 Meterhohe Funkmessgerät vomTyp Wassermann mit e<strong>in</strong>erReichweite von 400 Kilometernortete bereits die sich über Südost-Englandsammelnden Bomberverbände.Um 16.47 Uhr wurde e<strong>in</strong>Voralarm für die Bevölkerungausgelöst, die daraufh<strong>in</strong> dieLuftschutzbunker im Dorf aufsuchte.Die Inselbevölkerungmusste zwar mit e<strong>in</strong>em Angriffrechnen, weil e<strong>in</strong>e Woche zuvorHelgoland Ziel schwerer Angriffegewesen war. Trotzdem maßsie diesem Alarm ke<strong>in</strong>e großeBedeutung bei, da täglich großeBomberverbände nachGester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von derDeutschland e<strong>in</strong>flogen.Um 16.59 Uhr setzten dieMosquito-Bomber ihre Zielmarkierungenüber den Bunkeranlagen<strong>in</strong> den Dünen. Erst zu diesemZeitpunkt, als die Bomberpulksbereits über der Insel waren,war allen klar, dass der Angriffder Insel galt. Um 17 Uhreröffneten die Flakstellungennoch das Feuer, das sie aberbald darauf e<strong>in</strong>stellten. E<strong>in</strong>igeKanonen wurden durch umherfliegendeTrümmer unbrauchbar.In nur 16 M<strong>in</strong>uten fielen <strong>in</strong>drei Angriffswellen 6135 Bombenmit 2210 Tonnen Sprengstoff,die e<strong>in</strong>e Kraterlandschafth<strong>in</strong>terließen. Und Tote! Nebenmehr als 130 deutschen Soldatenwaren es auch 121Zwangsarbeiter aus den Niederlanden,Belgien, Polen, Frankreich<strong>und</strong> Marokko, die <strong>in</strong> ungeschütztenBaracken untergebrachtwaren, noch sechs Mar<strong>in</strong>ehelfer<strong>in</strong>nensowie 21 e<strong>in</strong>heimischeFrauen <strong>und</strong> K<strong>in</strong>der.E<strong>in</strong> Befehlsbunker mit 20Personen – <strong>in</strong> den Dünen h<strong>in</strong>terdem Schwimmbad – hatte beidem Angriff e<strong>in</strong>en Bomben-Volltreffererh<strong>alten</strong>. Da er nur nochDas zerbombte Hotel Charlotte (großes Foto) <strong>und</strong> das zerstörteHotelFresena.FOTO: INSELARCHIV WALTER OETKENLeichenteile enthielt, wurde erverschlossen <strong>und</strong> zum Kriegsgrabernannt. Heute mahnene<strong>in</strong>e Inschriftenplatte mit denNamen <strong>und</strong> e<strong>in</strong> großes Kreuz andiesen Tag. 1951 legte derVolksb<strong>und</strong> Deutsche Kriegsgräberfürsorge(VDK) nördlich vomInselfriedhof <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kiefernwäldchene<strong>in</strong>en Ehrenfriedhofan. 238 Opfer dieses Bombardementswurden dorth<strong>in</strong> umgebettet.Der „Krieg“ h<strong>in</strong>gegen g<strong>in</strong>gauf <strong>Wangerooge</strong> weiter. Die„Festung <strong>Wangerooge</strong>“ kapituliertenicht. Stattdessen verbreiteteder Festungs-KommandantDurchhalteparolen. DieKampfhandlungen gegen fe<strong>in</strong>dlicheFlugzeuge setzten sich aufNietiedtZum Ölhafen 626384 Wilhelmshavenwww.nietiedt.comKostenloseServicenummer:0800 /3004-100<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 23ger<strong>in</strong>gem Niveau bis zum 4. Maifort: Den letzten Schuss gabe<strong>in</strong>e Flakbatterie ab, um e<strong>in</strong>enAngriff britischer Bomber aufdeutsche Schiffe zu verh<strong>in</strong>dern.Am 11. Mai 1945 betratenerstmals alliierte Soldaten dieInsel. Sie landeten mit zweiFlugzeugen. Die militärische Besetzungdurch kanadische Truppenerfolgte am 20. April 1945.Sie sprengten im Juni die <strong>in</strong>taktgebliebenen Bunker <strong>in</strong> den Dünen.Reste von ihnen wurdenviele Jahre später von übendenB<strong>und</strong>eswehr-Pionieren zugeschüttet<strong>und</strong> bepflanzt. Die vielenBombentrichter haben sichim Laufe der Jahrzehnte zuwertvollen Kle<strong>in</strong>biotopen entwickelt.GerüstbauOberflächentechnikMalerbetriebeDämmtechnik <strong>und</strong> PutzIhr kompetenter Partner fürSanierungslösungen auf derInsel <strong>Wangerooge</strong>!Telefon 04421/3004-00Telefax 04421/3004-0100<strong>in</strong>fo@nietiedt.com


Seite 24 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>Kampfgegendie SeeräuberPiraten trieben überJahrh<strong>und</strong>erte <strong>in</strong> derNordsee ihr Unwesen.Auch <strong>Wangerooge</strong> littunter ihren E<strong>in</strong>fällen.WANGEROOGE/SI – In se<strong>in</strong>em Kapitelüber <strong>Wangerooge</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>emGeschichtswerk über „Ostr<strong>in</strong>gen<strong>und</strong> Rüstr<strong>in</strong>gen“ berichtetder Historiker Georg Sello1928 auch über die Piratene<strong>in</strong>falleauf <strong>Wangerooge</strong>:„Wegen ihrer günstigen Lagean e<strong>in</strong>er vielbefahrenen Schiffahrtsstraße<strong>und</strong> ihrer vor WeststürmenSchutz gewährendenGestalt wurde die Insel Wangerogeoft als Zufluchtsort fürsturmgefährdete Seeschiffe<strong>und</strong> als Sammelplatz für Konvoyfahrtenüber das Watt aufgesucht.Zugleich aber setztendiese günstigen Umstände sieerbarmungslos den Angriffender Jahrh<strong>und</strong>erte h<strong>in</strong>durch <strong>in</strong>der Nordsee hausenden Korsarenaus.Edo Wimeken d. J. wußteüber zwei räuberische Überfälle(1481 <strong>und</strong> 1496, die Red.)durch holländische Kaper zu berichten. . . Bei dem ersten derselben,bei dem die Nikolaikircheverwüstet <strong>und</strong> beraubtward, wurden auch 12 Inselbewohnergetötet . . .Danach hören wir erst ausden letzten Jahren des Fräule<strong>in</strong>Maria (1500 - 1575, die Red.),daß Johann Schotte „e<strong>in</strong> utgetredender Stadt Jever“ <strong>in</strong> derNacht des 6. Februar 1570 dieInsel mit zwei Schiffen überfallen<strong>und</strong> große Beute gemachthabe. Sie nahmen den E<strong>in</strong>wohnerndie Betten, Schappe(Schränke, die Red.), Potte(Töpfe, die Red.) <strong>und</strong>sonstiges Hausgerät . . .Die Fortdauer des NiederländischenFreiheitskampfes<strong>und</strong> die großenEuropäischen Kriege des17. <strong>und</strong> 18. Jahrh<strong>und</strong>ertsbrachten der JeverländischenKüste überhauptwie Wangeroge im besonderendurch überhandnehmendes Kaperunwesenneue schwere andauerndePrüfungen, denenzu wehren die Landesregierungsich durchaus unfähigerwies. E<strong>in</strong> besonderssensationeller Vorfall ereignetesich auf dem M<strong>in</strong>serWatt gegen Ende des 16. Jh.,wo 23 Emder Schiffe, auf günstigenW<strong>in</strong>d wartend, lagen. SieGester n<strong>und</strong>Heutewurden am 12. März 1592 vone<strong>in</strong>er Flottille der FreibeuterkapitäneTamme Liefert, JacobTomaßsen <strong>und</strong> Otto Liefländerüberfallen, geplündert <strong>und</strong> zumTeil weggenommen. Mit e<strong>in</strong>emh<strong>in</strong>zugekommenen vierten Korsaren,Keteler, g<strong>in</strong>g Liefert beider Heppenser Fähre an Land,zechte bei dem dortigen Fährmann<strong>und</strong> Krüger <strong>und</strong> nahm unmittelbardanach, am 15. März,vor der Jade e<strong>in</strong> ebenfallsaus Emden kommendesSchiff, welches 24 Edelleuteaus dem Lüneburgischen,aus Mecklenburg<strong>und</strong> Pommern, die KönigHe<strong>in</strong>rich IV. von Frankreichgedient hatten, <strong>in</strong>die Heimat führen sollte.DieReisenden wurdenvollständig ausgeplündert<strong>und</strong> mußten ihrenWeg nach Bremen zu Landefortsetzen . . .Aus der Zeit Graf AntonGünthers (1583 -1667) erfahren wir überVersuche e<strong>in</strong>er nachdrücklichenAbwehrnichts, wenn er auch der<strong>Wangerooge</strong>aufhistorischerKarteim16.Jahrh<strong>und</strong>ertpräsentiert von der:früheren Unterstützungder Kaper durch die Landbevölkerunge<strong>in</strong>en Riegelvorschob. Ruhiger war esnicht geworden auf See.Die Stadt Emden ersuchteihn am 24. März 1623,gegen die Seeräuber zwischenEms <strong>und</strong> Jade e<strong>in</strong>zuschreiten<strong>und</strong> im Weserzollprivilegvom 31. Märzdesselben Jahres wurde ihm <strong>in</strong>zartester Weise die Verpflichtungauferlegt, „zu Bezwang derSeeräuber erheischender Notdurftnach überall an se<strong>in</strong>en Insulnoder Seekanten se<strong>in</strong>er Beliebungnach zweckdienlicheAnst<strong>alten</strong> zu treffen.“Geradezu jämmerlich wurdendie Zustände unter den anhaltischenFürsten <strong>in</strong> Jever. Vornehmlichwurde wieder Wangerogebetroffen, welches, weilse<strong>in</strong>e kräftige männliche Bevölkerungsich auf Seefahrt befand,auf sich alle<strong>in</strong> angewiesenso gut wie wehrlos war.Während des dritten EroberungskriegesKönig LudwigsXIV. wurde die Insel, seit 1693e<strong>in</strong> förmliches Malepartus derfranzösischen Raubvögel, vonKlaus Störtebeker wird bei Helgolandbesiegt(1401). FOTO: HAMBURGER STAATSARCHIV.wo aus sie bis Helgoland kreuzendsowohl die großen vonÜbersee kommenden Seeschiffeabf<strong>in</strong>gen, wie den reichbeladenenHandelsflottillen auflauerten,welche über die Wattenzwischen Holland <strong>und</strong>den Hansestädten fuhren.„Ke<strong>in</strong> Schiff, weder vonder Weser noch der Elbenoch auch der Jade, konntezum Vorsche<strong>in</strong> kommen,ohne ihnen <strong>in</strong> dieKlauen zu fallen.“Auf flehentliches Bittendes Wangeroger Vogtssandte die Regierung1694 zwei eiserne Kanonenmit etwas Munitionauf die Insel, sowie ab <strong>und</strong>an (seit 1693) e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>eGarnison von wechselnderStärke (im Maximum 169519 Mann) unter e<strong>in</strong>em Gefreiten,die aber die strengeWeisung hatten, sich re<strong>in</strong> defensivzu verh<strong>alten</strong>, um nichtdurch aggressive Handlungenden Zorn der Freibeuter zu reizen.Wirklich gelang es dieser27. April 2013Mannschaft e<strong>in</strong>mal, am 25.Mai 1697, e<strong>in</strong>en fe<strong>in</strong>dlichenHandstreich auf im Hafen derInsel liegende Schiffe durch Geschützfeuerabzuweisen; sobaldaber die Kaperschiffe wieder<strong>in</strong> See g<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> der Inselke<strong>in</strong>e unmittelbare Gefahr mehrdrohte, wurde die Besatzungflugs zurückberufen, zur Vermeidungder Kosten <strong>und</strong> um dieGarnison der Stadt Jever vollständigparadieren zu lassen. . .Bremen entsandte aufJeverländisches Bitten1695 e<strong>in</strong> Orlogschiff andie Jeversche Küste, dannihrer drei. Da ferner die regelmäßigeKonvoyfahrtvon Bremen, Emden Harl<strong>in</strong>genwieder aufgenommenwurde, sahen sichdie Kaper 1697 genötigt,ihre Ankerplätze bei Wangeroge,Hooksiel, <strong>in</strong> derHarle zu verlassen <strong>und</strong> beiHelgoland Posto zu fassen.Von hier aus machtensie unaufhörlich Streifzüge,<strong>und</strong> es kam wiederholtzu Kämpfen an der JeverschenKüste. Schon am 7.Juli 1695 hatten der EmderKonvoyer <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e ostfriesischeTjalk von vierKanonen e<strong>in</strong> vierstündigesGefecht mit e<strong>in</strong>emFranzosen auf der Harlegehabt, <strong>und</strong> waren zwarzur Flucht genötigt worden;zwei Seeländer„Commissionsfahrer“ nahmenaber den Gegner bei Helgoland.Im April 1696 bemächtigtesich e<strong>in</strong> bei Helgoland stationiertergroßer Kaper von 45schweren Geschützen e<strong>in</strong>esBremer Schiffes mit köstlicherLadung <strong>und</strong> Passagieren, dassich nach Wangeroge geflüchtethatte; am 21. Mai 1697 lieferteder Harl<strong>in</strong>ger Konvoyer zwei Kapernvor Horumer Siel e<strong>in</strong> Gefecht;wohl derselbe jagte am17. Juni d. J. e<strong>in</strong>en Kaper vonvier Kanonen beim KniephauserSiel auf den Strand; dessenBesatzung entlief zwar, aber eswurden drei von ihm schon gekapertgewesene Schiffe befreit<strong>und</strong> über 100 andere gesichert.Noch 1707 <strong>und</strong> 1710 werdenKaper bei Wangeroge gemeldet,1709 e<strong>in</strong>er auf der Harle,dem der Emder Konvoyer vierEmder Prisen wieder abnahm.“Im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert schließlichrüstete man an der norddeutschenKüste stärker gegendie Seeräuberei auf. Sie hattedamit e<strong>in</strong> Ende.


27. April 2013Gester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von der<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 25BeckmannsLiebezurInselDer große Maler desExpressionismus MaxBeckmann liebte <strong>Wangerooge</strong><strong>und</strong> das Meer,das er hier malend studierte.VON JÜRGEN PETERSStürmisches Wetter <strong>in</strong> der Vorsaison. Das richtige Wetter fürStrandspaziergänge.FOTO: WZ-BILDDIENST/KNOTHEWANGEROOGE – Der große MaxBeckmann liebte das Meer. Eshatte für ihn e<strong>in</strong>e große Anziehungskraft.Immer wieder reisteer an ans Mittelmeer, an dieOst- <strong>und</strong> Nordsee. Am Ende se<strong>in</strong>esLebens erlebte er dann ander kalifornischen Küste dieWeite <strong>und</strong> Wildheit des Pazifiks.Besonders wohl fühlte ersich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en jungen Schaffensjahrenwohl auf <strong>Wangerooge</strong>.Die raue Nordsee hatte esihm angetan, sie <strong>in</strong>spirierte ihn.Max Beckmann – geboren am12. Februar 1884 <strong>in</strong> Leipzig, gestorbenam 27. Dezember1950 <strong>in</strong> New York – hatte Malerei<strong>und</strong> Grafik <strong>in</strong> Weimar studiert,gehörte zum Kreis der„Berl<strong>in</strong>er Secession“, wurdevon den Nationalsozialisten als„entarteter Künstler“ diffamiert,emigrierte 1937 nachAmsterdam, 1947 <strong>in</strong> die USA.E<strong>in</strong>e se<strong>in</strong>er ersten ArbeitenDas Beckmann-Bild „AmStrand von <strong>Wangerooge</strong>“ist im Besitz des Landesmuseumsfür Kunst- <strong>und</strong> KulturgeschichteOldenburg.<strong>in</strong> den Anfangsjahren <strong>und</strong> imAuftrag des Berl<strong>in</strong>er Galeristen,Kunsthändlers <strong>und</strong> VerlegersPaul Cassirer waren zunächstneun Illustrationen zum Orpheus-Mythos„Eurydikes Wiederkehr“.Auf <strong>Wangerooge</strong> entstanden1909 Meeresstudien,unter anderem für die Landschaftsszenenaus Eurydike sowiefür se<strong>in</strong> erst viel später wiederaufgef<strong>und</strong>enes Gemälde„Aufklärendes Wetter“ <strong>und</strong> „AmStrand von <strong>Wangerooge</strong>“, beideaus dem gleichen Jahr.Die Stimmung, <strong>in</strong> der sichBeckmann damals befand, gibte<strong>in</strong> Brief vom Juni 1909 an se<strong>in</strong>eFrau M<strong>in</strong>na, ebenfalls Maler<strong>in</strong>,wieder. E<strong>in</strong> Absatz: „Ich liegehier auf e<strong>in</strong>er Düne. H<strong>in</strong>termir höre ich das Rauschen desMeeres. Me<strong>in</strong>e Augen sehen <strong>in</strong>den blauen Abgr<strong>und</strong> des Himmels.Manchmal hört man denLärm des Meeres auch nicht.Wohl wenn der W<strong>in</strong>d nachläßt.Dann ist es ganz still. Zum We<strong>in</strong>enstill. Ich streiche mit derHand leise über den Sand.Dann liege ich ganz stille.Nichts regt sich mehr.“Haus NormanniaFerienwohnungen100 Jahre imFamilienbesitz100 Jahre Gastfre<strong>und</strong>schaft100 Jahre <strong>und</strong> noch ke<strong>in</strong> bisschen alt.Familie Mährseit 1911Elisabeth-Anna-Str. 31Postfach 142726478 <strong>Wangerooge</strong>Tel.: (0 44 69) 265Fax: (0 44 69) 94 20 27<strong>in</strong>fo@haus-normannia.dewww.haus-normannia.de


Seite 26 · <strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong>Gester n<strong>und</strong>Heutepräsentiert von der:27. April 2013Alter<strong>Wangerooge</strong>r BilderbogenDas Inselheim Rüstr<strong>in</strong>gen im Westen der Insel <strong>in</strong> den 50er­Jahren.ALLE FOTO: INSELARCHIV WALTER OETKENDerOldenburgerGroßherzogFriedrichAugust(1852­1931)begibtsichandieStrandpromenadevordemHotel Monopol.Das ehemalige VerkehrsbüroanderZedeliusstraße.E<strong>in</strong>e PostkarteausdemNordseebad„Wangeroog“,alsdieamtlicheSchreibungdas„e“nochnichterzwang.DieKarteist1899gelaufen.AlbersRestaurant<strong>und</strong>Pensionshaus,späterZentralhotel.Dieehemalige StrandhalleimWestenderunterenStrandpromenade.E<strong>in</strong>eAufnahmeausden1950er­Jahren.E<strong>in</strong> ehemaligesBank<strong>und</strong>Geschäftshausander Zedeliusstraße.


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