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Zukunftswunsch: Weltfrieden Endsieg – ein Master-Abschlussfilm ...

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Zett——Das Magazin der Zürcher Hochschule der KünsteNummer 1, März 20081–08 Z hdk—04<strong>Zukunftswunsch</strong>: <strong>Weltfrieden</strong>—18<strong>Endsieg</strong> – <strong>ein</strong> <strong>Master</strong>-<strong>Abschlussfilm</strong>—20Trickel: meet my cool dog!—24Was macht Daniel Fueter jetzt?


0 zett 1–08 coverbild/ inhaltsübersichtZum Titelblatt:Studierende des Hauptstudiums Fachrichtung Tanz,„Erdbeermund“. Choreographie : Mario Schröder(Direktor und Chefchoreograph des Balletts Kiel),Text: Klaus Kinski, Musik: Zap Mama. Studierende desHauptstudiums Fachrichtung Tanz, 6. und 8. Semester.Bild: Bettina Stöss, Berlin. Bearbeitung: StudiosPublikation ZHdK.18 : Ein Shot – <strong>ein</strong> Film von Hercli BundiDer Bericht über die Dreharbeiten zu <strong>ein</strong>emanspruchsvollen und spannenden Abschlussprojektim <strong>Master</strong>-Studiengang Film der DiplomandenDaniel Casparis, Niccolò Castelli und Andreas Birkle.Hochschule04 : „Die Lust am Studium ist meist voluminös leidenschaftlich“von Adriana BognarAcht Studierende der ZHdK geben Auskunft über ihreaktuellen Projekte, über Freud und Leid des Studiumsund über ihre Zukunftsträume.09 : Auf dem Monte Verità: Geburtsstätte <strong>ein</strong>es„Transdisziplinären Ateliers“ von Clemens Bellut11 : Tochter-Sohn-Tag von Christine Weidmann12 : Einblicke in den Campus Toni von Peter EberhardDpt. Design20 : Trickel – <strong>ein</strong> Projekt zur Euro 08 von Matt MichelIm Hinblick auf die zu erwartenden Platzproblemebei der Euro 08 haben Studierende des DepartementsDesign <strong>ein</strong> innovatives Konzept für <strong>ein</strong>e Info- undVeranstaltungsplattform nach dem Prinzip der Selbstorganisationentworfen.22 : Design im Labor von Franziska Nyffenegger23 : Small Countries – Great Futures von MichaelKrohnDpt. MusikDpt. Darstellende Künste und Film13 : Leonce und Lena von Hartmut Wickert15 : Damit Kreativität sichtbar wird Stefan Charlesim Gespräch mit Manuel Huber16 : Nachrichten aus dem Inneren des Systems.Allgem<strong>ein</strong>e Fakten zu Organisationen – spezielleThesen zu Fachhochschulen von Christof Baitsch24 : Interview mit Daniel Fueter, ehemaligerRektor HMT von Michael EidenbenzDaniel Fueter wurde nach s<strong>ein</strong>em Rücktritt mitzahlreichen Reden und Grussbotschaften, nichtzuletzt musikalischer Art, gewürdigt. MichaelEidenbenz, s<strong>ein</strong> Nachfolger in der Leitung desDepartements Musik, hat nachgefragt:Was macht Daniel Fueter jetzt?26 : Tiefer Ernst, ver<strong>ein</strong>t mit dem Zauber der Poesievon Beat Schäfer26 : Musik als Metapher kosmologischer Ordnungvon Daniela HuserGermán Toro-Pérez ist seit Herbst 2007 Leiter desInstitute for Computer Music and SoundTechno-logy (ICST). Der gebürtige Kolumbianerspricht über s<strong>ein</strong>e neue Aufgabe, wertvolle Inspirationenund den Einbezug anderer Kunstrichtungenin s<strong>ein</strong>e Arbeit.28 : Der Sonnenkönig als Mäzen von Johannes Degen29 : „mehrspur nacht“ von Oliver Cornelius


editorialzett 1–08 0Dpt. Kulturanalysen und -Vermittlung30 : Kunst schaffen im Labor von Irène HedigerDie Künstlerin Hina Strüver sowie die KünstlerMatthias Wüthrich, Pablo Ventura, Pe Lang undRoman Keller haben im Rahmen des Swiss-Artistsin-Labs-Programmswährend neun Monatenin verschiedenen Schweizer Wissenschaftslaborsan ihren Projektideen gearbeitet und diese anschliessendpräsentiert.32 : Programm 2008 im Museum für GestaltungZürich. Bernadette Mock und Maren Brauner stellendie kommenden Ausstellungen in der Museumshalle,der Galerie, dem Museum Bellerive und dem Plakatraumvor.Nachrichten, Kurzmeldungen, usw.34 : Designorientierter Think-Tank für SchweizerBanken35 : Postgraduate Programin Curating von Dorothee Richter36 : Neue Leiterin für das Institute for ArtEducation36 : Freunde und Freundinnen des Museums38 : Who is Who im Personalwesen39 : Hochschulversammlung der ZHdK gegründetvon Martin Schlumpf40 : <strong>Master</strong> of Arts in Komposition/Theorie von FelixBaumann und Patrick Müllerwo sind die frauen?Beim Betrachten der Fotos in diesem Zett fällt <strong>ein</strong>es auf: DieFrauen fehlen fast ganz. Da sind zwar Tänzerinnen auf demTitelblatt, aber im Heftinnern, vor allem bei den grossenInterviews, sind diesmal nur Männer zu finden, Männer inleitenden Positionen. Erfreuliche Ausnahmen sind die Studierendenportraitsund <strong>ein</strong> Gruppenbild vom Monte Verità.Wie konnte das geschehen? Hat das Redaktionsteam geschlafen?Haben wir zufällig männliche statt weiblicheGesprächspartnerInnen ausgewählt – oder hatten wir k<strong>ein</strong>eWahl? Wir werden diese Fragen an der nächsten Redaktionssitzungdiskutieren.Wie sah es in der letzten Nummer von Zett aus? Ehrlichgesagt: ähnlich. Dort war ausserdem <strong>ein</strong> Foto der neuenHochschulleitung publiziert, das all jene, welche sich mitdem Thema Gleichstellung beschäftigen, frustriert habendürfte: Die ZHdK-Hochschulleitung besteht aus siebenMännern und <strong>ein</strong>er Frau, Jacqueline Otten, der Leiterin desDepartementes Design. Bei den Institutsleitungen sieht esnicht viel besser aus: Von zehn Instituten werden zwei vonFrauen geleitet, nämlich das Institute for Cultural Studiesin the Arts von Sigrid Schade und neu ab 1. April das Institutefor Art Education von Carmen Mörsch. Zum Vergleichweitere Zahlen: Von den über tausend Mitarbeitenden derZHdK (inklusive Dozierende und Mittelbau) sind 44 ProzentFrauen. Nur noch 37 Prozent Frauen finden sich auf derEbene der Dozierenden.Bei den Studierenden ist die Welt aus „Gender-Sicht“ nochin Ordnung, und das zeigt sich erfreulicherweise auch indiesem Heft. Adriana Bognar hat vier Studentinnen undvier Studenten über Lust und Frust beim Studium befragt,Regula Bearth hat sie fotografiert. Herausgekommen ist <strong>ein</strong>eausgesprochen gelungene Doppelseite. Sie vermittelt <strong>ein</strong>enEindruck von Gleichstand, der auch der Realität des Studienalltagsentspricht: Wie <strong>ein</strong>e Ende Februar publizierteStudie des Bundesamtes für Statistik zeigt, ist die Hälfte derStudienanfänger an Fachhochschulen Frauen. An der ZHdKstudieren sogar 60 Prozent Frauen. Ich wünsche mir, dass<strong>ein</strong>e von ihnen in fünfundzwanzig Jahren Rektorin der ZürcherHochschule der Künste s<strong>ein</strong> wird.Heike Pohl, Leiterin Kommunikation ZHdK


0 zett 1–08studierendedie lust am studium ist meistvoluminös leidenschaftlich Acht Studierendeder ZHdK über ihre aktuellen Projekte, über Freud und Leid des Studiums und über ihre Zukunftsträume.Adriana Bognar, Regula Bearth (Fotos)Valentin Akçag, Herrliberg. Departement Musik, Klassik, Violine. Aktuelles Projekt: Solokonzert mit Orchesterbegleitung („Die Preisträger“)in der Tonhalle Zürich, grosser Saal, am 24.8.2008, 17 Uhr. Lust und Frust im Studium: Tolle, kompetente Dozierende, extrem vielseitiges Ausbildungsprogramm,öffentliche Konzerte wie Podien und interessante Orchesterprojekte unter Leitung verschiedener Musikerpersönlichkeiten,spannende departementsübergreifende Kurse. Nur sehr wenige Räumlichkeiten für Studierende; das Studium setzt zu sehr auf die Theorie und dasPunktesammeln, oft müssen unnütze Kurse belegt werden, die Konzentration auf das Hauptinstrument ist somit teilweise stark geschwächt;ehemalige K+S-Gymnasiasten (wie ich <strong>ein</strong>er bin) erleben das Punktesammeln im neuen Studiensystem aufgrund der Abweichungen zum Studienführerals undurchschaubares Chaos. <strong>Zukunftswunsch</strong>: Volontariat im Opernhaus Zürich; erfolgreicher Abschluss des <strong>Master</strong>-Studiengangs; eigeneWohnung in Zürich; mehrmonatige Weltreise; Konzertmeisterstelle in <strong>ein</strong>em Profiorchester.Valentin Akçag Stefanie Ammann Enrique Fernandez Marcial FranzeStefanie Ammann, Zürich. Departement Kulturanalysen und -Vermittlung, Lehrberufe für Gestaltung und Kunst (Mittel- undBerufsschulen), Diplom 2008. Aktuelle Projekte: Wenn alles gut geht, werde ich im Mai 2008 m<strong>ein</strong> Studium abschliessen. Lust und Frust im Studium: Esliegt noch <strong>ein</strong> grosser Berg Arbeit vor mir. Das Schöne daran ist, dass ich die Schule mit ihrer Infrastruktur für diesen Endspurt voll auskosten kann.Besonders die Werkstätten an der Herostrasse in Altstetten bieten sehr viel. Schade eigentlich, dass dann all dies vorbei s<strong>ein</strong> sollte. Eher anstrengendfinde ich die Unklarheiten bezüglich der Frage, ob unser Studienabschluss dem <strong>ein</strong>es <strong>Master</strong>-Abschlusses in Art Education ebenbürtig ist. Dies solltefür uns Diplomandinnen und Diplomanden längst nicht mehr <strong>ein</strong>fach in den Sternen stehen. Flexibel sind wir als Studierende immer gewesen, aberdiese Unklarheiten im Diplomjahr über eventuell zukunftsweisende Fragen sind mühsam und machen unsicher. <strong>Zukunftswunsch</strong>: Trotzdem freue ichmich riesig, in die Arbeitswelt <strong>ein</strong>zutauchen und hoffentlich bald <strong>ein</strong> Pensum als Lehrerin für Bildnerisches Gestalten an <strong>ein</strong>er Mittelschule zu finden.Enrique Fernandez, Mexico-Stadt, wohnhaft in Zürich. Departement Design, Industrial Design. Aktuelles Projekt: Soeben abgeschlossenesProjekt: Scott, Entwicklung Snowboard; Vorbereitung für Bachelor-Projekt, Sommer 2008. Lust und Frust im Studium: Ich schätze das kreativeUmfeld, die spannenden Diskussionen mit den Mitstudierenden, die ausgezeichneten Rückmeldungen durch die Dozierenden, den grossenSpielraum für Projekte und Kreativität und die gute Infrastruktur, die die Schule bietet (Werkstatt Industrial Design). Die deutsche Sprache machtmanchmal Probleme, da sie viel komplizierter ist als Spanisch. Und schade, dass die Hochschule bereits um 23 Uhr schliesst, wenn man noch arbeitenmöchte, und nicht 24 Stunden offen ist. Das Wetter hier ist im Winter manchmal zum Davonlaufen. <strong>Zukunftswunsch</strong>: Dass m<strong>ein</strong> Studium so gut ist,dass ich überall auf der Welt erfolgreich arbeiten kann, und dass m<strong>ein</strong>e Design-Produkte zu den Leuten kommen.Marcial Franze, Deutschland, zurzeit wohnhaft in Thalwil. Departement Design, Visuelle Kommunikation. Aktuelles Projekt: Trickel,das Projekt zur Revolution der Veranstaltungskultur in Zürich – und vielleicht der ganzen Schweiz (siehe Seite 20). Lust und Frust im Studium: Eine


zett 1–08 0verdammt gute Infrastruktur; Dozierende, die hinter guten Ideen stehen und diese fördern; die Freiheit, alles ausprobieren zu dürfen; engagiertePersonen, die Weitsicht der Prinzipienstarre vorziehen; das reichhaltige Veranstaltungsangebot durch das Jahr. Die Frequenz, mit der Verordnungensch<strong>ein</strong>bar beliebig verändert werden; der fehlende politische Wille; das brachliegende Potenzial von Evento im Hinblick auf die Nutzung <strong>ein</strong>es funktionierendenQualitätsmanagements; die für Zürich stereotype Selbstdarstellung unserer Hochschule nach aussen; mangelnde persönliche Zeit, ummehr als <strong>ein</strong>en Bruchteil des Veranstaltungsangebotes wahrzunehmen. <strong>Zukunftswunsch</strong>: Die Symbiose aus Kommunikationsdesign, Soziologie und<strong>ein</strong>em breiten gesellschaftlichen Bewussts<strong>ein</strong> für mich herstellen zu können und m<strong>ein</strong>e Erkenntnisse möglichst konstruktiv an die nachfolgendeGeneration weiterzugeben.Rahel Grunder, Zürich. Departement Darstellende Künste und Film, Regie (Film). Aktuelles Projekt: <strong>Abschlussfilm</strong> „Happy Tobikomaki“,Dreharbeiten im Januar, Postproduktion bis Ende Mai 2008. Lust und Frust im Studium: Viele interessante Leute, gute Begegnungen; es steht relativgutes Material zur Verfügung; dass auch viele Profis bereit sind, bei den Projekten mitzuarbeiten; dass man freie Hand hat bei Themen/Umsetzungetc. Zu wenig Kontinuität in den Veranstaltungen und bei den Lehrpersonen; nicht allzu breites Angebot; man ist vor allem sich selbst überlassen.<strong>Zukunftswunsch</strong>: Eines m<strong>ein</strong>er Langspielfilmdrehbücher verfilmen zu können; <strong>ein</strong>e eigene Firma zu gründen.Mara Miccichè, ursprünglich aus Italien, geboren in der Schweiz, wohnhaft in Geroldswil. Departement Musik, Pop (Gesang). AktuellesRahel Grunder Mara Miccichè Vlada Tcharyeva Brencis I. UdrisProjekt: „Sidewalkpoets“, Album-Release Ende Februar 2008, Konzerte: 9.2.08@hartholz, Zürich // 22.2.08@sedel, Luzern // 22.3.08@box, Davos; akustischesProjekt „minou“, Konzert: 9.2.08@hartholz, Zürich. Lust und Frust im Studium: Kreative Zusammenkunft verschiedener stilistischer Köpfe; Möglichkeit,in sämtliche künstlerische Bereiche vorzustossen; Vertrauen unter den Studierenden (Schlüssel), „mehrspur“! Bei der Kaffeebrühe wird manwohl oder übel zur Teetrinkerin – 2.50 CHF für <strong>ein</strong> Glas Wasser(?!); mangelnder Austausch zwischen den Studiengängen; zu wenig Zeit für zu vieles.<strong>Zukunftswunsch</strong>: <strong>Weltfrieden</strong>.Vlada Tcharyeva, bis zum Alter von 7 Jahren in Aschgabat, Turkmenistan (ehemalige UdSSR), gelebt, wohnhaft in Zürich. Departement Medienund Kunst, Mediale Künste. Aktuelles Projekt: Das aktuelle Projekt heisst „Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, zur falschen Zeit am falschenOrt, zur richtigen Zeit am falschen Ort, zur falschen Zeit am richtigen Ort“ und beschäftigt sich mit der existenziellen Frage nach Raum und Zeit,wobei Vlada vor allem die Momente interessieren, die entstehen, wenn sich räumliche und zeitliche Elemente treffen und dabei Schnittstellen bilden.Das Projekt ist <strong>ein</strong>e Installation, die mittels Resultaten aus chemisch reagierenden Testobjekten und deren Testflüssigkeit den Rezipienten auffordert,<strong>ein</strong> neuartiges Raum- und Zeitempfinden zu entwickeln. Lust und Frust im Studium: Die Lust am Studium ist meist voluminös leidenschaftlich, und derFrust entsteht häufig dann, wenn Vlada merkt, dass es solche gibt, die das nicht so sehen, oder zumindest so tun, als würden sie nur reserviert daranGefallen finden. <strong>Zukunftswunsch</strong>: Der <strong>Zukunftswunsch</strong> hat sich schon in kl<strong>ein</strong>em Masse auf den Weg gemacht und möchte in Zukunft <strong>ein</strong>fach nur nochmehr davon. Wovon? Davon: jeden Tag das tun zu können, was sie tun möchte.Brencis I. Udris, Deutschland, wohnhaft in Zürich. Departement Darstellende Künste und Film, Schauspiel. Aktuelles Projekt: Auftritte mitder A-cappella-Gruppe „Urstimmen“, „Ausserweltliche Momente“. Liederabend (Regie: Sophie Stierle), 4.4.08, Gessnerallee 9–13, diverse Produktionenbei „Theater in allen Räumen“, 11.–12.4.08. Lust und Frust im Studium: Die allgem<strong>ein</strong>e Freude am Schauspielen und grösstenteils Spass am Studium; tolleLeute um mich herum, spannende Projekte; das El Lokal. Sehr wenig Zeit für das Privatleben; teils mangelnde Kommunikation innerhalb der Schule;eigene Zwänge und Unsicherheiten. <strong>Zukunftswunsch</strong>: Ein glückliches, erfülltes und langes Leben führen, mit Freude und Spass im Beruf und im Privaten.


0 zett 1–08Weshalb wird im Namen des Departements der Begriff Vermittlunggross geschrieben?Die Frage wird mir oft gestellt. Wir schreiben Vermittlunggross, weil es wichtig ist. Wir erachten den Begriff in all s<strong>ein</strong>enFacetten als substanziell.hochschuleder name istprogramm:kulturanalysenund-vermittlungChristoph Weckerle ist seit August 2007Direktor des jüngsten der fünf ZHdK-DepartementeKulturanalysen und -Vermittlung.Was verbindet den Studiengang Art Educationmit dem Museum für Gestaltung, dem Propädeutikum,der Weiterbildung und dem <strong>Master</strong>in Transdisziplinarität? Heike Pohl*Was wird im Departement Kulturanalysen und -Vermittlunganalysiert und was wird wem vermittelt?Beginnen wir bei der Abteilung Vermittlung: Der Bachelorin Vermittlung von Kunst und Design hat zwei Vertiefungen:Bildnerisches Gestalten an Maturitätsschulen undSoziokultur / Ästhetische Bildung. Die erste Vertiefungführt konsekutiv in den <strong>Master</strong>, die zweite ist im soziokulturellenUmfeld primär berufsbefähigend, bietet jedoch auchAnschlüsse an die <strong>Master</strong>-Stufe. Der <strong>Master</strong> in Art Educationhat drei Vertiefungen: bilden & vermitteln, aussstellen& vermitteln, publizieren & vermitteln. Die Vertiefungbilden & vermitteln, das heisst Bildnerisches Gestalten, warlange Zeit Kernbereich der ehemaligen hgkz. Im DepartementKulturanalysen und -Vermittlung heisst Vermittelnneu auch Publizieren, Kommunizieren über die Disziplinender ZHdK, sei es als Fachjournalistin für <strong>ein</strong>e Zeitungoder als Pressesprecher <strong>ein</strong>er Firma. Die Vertiefung ausstellen& vermitteln m<strong>ein</strong>t die Entwicklung von Ausstellungsundinnovativen Begleitkontexten. Die Nähe zum Museumfür Gestaltung Zürich – <strong>ein</strong> Teil des Departements – ist hierzentral.Und die Kulturanalyse?Kulturanalyse heisst <strong>ein</strong>erseits, was das Institute for CulturalStudies in the Arts in den letzten Jahren realisiert hat.Dieser Fokus wird geschärft und ausgebaut. Ich sehe beispielsweisem<strong>ein</strong>e Beschäftigung mit der Kreativwirtschaftoder auch explizit kulturpolitische Fragestellungen als Teilder Kulturanalyse. Ein weiterer interessanter Fokus liegtin unserem transdisziplinären <strong>Master</strong>. Transdisziplinaritätersch<strong>ein</strong>t hier als <strong>ein</strong>e Form der Kooperation – zwischenden Disziplinen der ZHdK, vor allem jedoch auch zwischender ZHdK und anderen Feldern, die innovative Perspektiven,Fragen und Lösungen eröffnen.In Ihrem Departement werden „Expertinnen für die Vermittlungvon Kunst und Design“ ausgebildet. Früher hiessen sie„Werk- und Zeichnungslehrerinnen“. Was bin ich, wenn ichdiese Ausbildung abgeschlossen habe?Unsere Absolventinnen sind zum Beispiel Lehrerinnen fürBildnerisches Gestalten mit eidgenössisch anerkanntemDiplom an <strong>ein</strong>er Maturitätsschule. Oder, nach <strong>ein</strong>emAbschluss in der Vertiefung publizieren & vermitteln, sindsie Fachjournalist oder -publizistin im Bereich der Künsteund des Designs. Oder sie vertreten Institutionen – öffentlicheund private – als Mediensprecherin nach aussen.In der Vertiefung ausstellen & vermitteln bilden wir <strong>ein</strong>erseitsAusstellungsmacherinnen und Kuratoren aus, hauptsächlichaber auch Personen, welche die Inhalte von Ausstellungenden jeweiligen Zielgruppen so vermitteln, dassdie junge Generation von heute auch morgen noch insMuseum geht. Dabei definieren wir den Ausstellungskontextbewusst weit und integrieren auch Messekontexte wieetwa <strong>ein</strong>en Autosalon in Genf oder <strong>ein</strong>e Möbelmesse inMailand.Lehrer, Journalistinnen, Ausstellungsmacher. Wie viele werdenes pro Jahr s<strong>ein</strong>?Wir gehen beim Start des <strong>Master</strong> of Arts in Art Educationdavon aus, dass sich rund die Hälfte der Studierenden fürbilden & vermitteln <strong>ein</strong>schreiben wird. Die zweite Hälftebewirbt sich für die beiden anderen Vertiefungen. Erfahrungswertehaben wir natürlich noch k<strong>ein</strong>e. Interessant istdie Frage, woher die <strong>Master</strong>-Studierenden kommen. bilden& vermitteln ist <strong>ein</strong> konsekutives Studium und beziehtsich direkt auf <strong>ein</strong>e der beiden Vertiefungen des Bachelor inVermittlung von Kunst und Design, der von Peter Trunigergeleitet wird; wir sprechen also primär interne Studierendean. ausstellen & vermitteln und publizieren & vermittelnrichten sich an <strong>ein</strong> breiteres Spektrum von Bachelor-Absolventinnenund -Absolventen. Wir arbeiten hier mit externenInstitutionen zusammen, etwa mit dem Institut für AngewandteMedienwissenschaft der ZHaW, und stehen auch inKontakt mit anderen Departementen der ZHdK. Wir gehendavon aus, dass sich hier externe und interne Bewerbermischen werden.Neu sind auch ZHdK-übergreifende Module geplant.Ab Frühlingssemester 2009 wird es die Z-Module geben,<strong>ein</strong> Angebot für alle Studierenden. Sie lösen die H-Moduleder hgkz ab und werden in m<strong>ein</strong>em Departement mit denanderen Departementen der ZHdK entwickelt. Im Vordergrundstehen hier Projektkontexte im Wochenformat, indenen sich Studierende aus den verschiedenen Disziplinender ZHdK an inter- und transdisziplinäre Fragestellungenherantasten. Die Entwicklung dieser Module hat erstbegonnen. Z-Module werden als Wahlpflichtmodule mit9 ECTS-Punkten im Bachelor angeboten. Thematisch istjeweils <strong>ein</strong> Departement federführend. Ein Thema könntebeispielsweise Rhythmus s<strong>ein</strong> oder Notation: Wie schreibt


zett 1–08 0<strong>ein</strong> Musiker etwas auf, wie die Filmerin, der Designer …?Die Z-Module sind für mich <strong>ein</strong> wichtiger Weg, die ZHdK aufEbene der Studierenden und der Dozierenden zusammenwachsenzu lassen.Was macht den <strong>Master</strong> in Transdisziplinarität <strong>ein</strong>zigartig?Transdisziplinarität ist mittlerweile <strong>ein</strong> viel gelesenerBegriff, der in mancherlei Hinsicht unscharf und teilweiseauch fragwürdig verwendet wird. Der Anspruch des <strong>Master</strong>in Transdisziplinarität der ZHdK ist daher zuerst <strong>ein</strong>mal,Transdisziplinarität und Professionalität zu verbinden.Ein zentraler Unterschied zu anderen transdisziplinär ausgerichtetenProgrammen ist die Tatsache, dass hier Transdisziplinaritätnicht nur zwischen den Disziplinen der ZHdKdefiniert wird, sondern dass uns auch die Schnittstelle zwischender ZHdK als Ort und Institutionen mit kunstfremdenDisziplinen immer mehr interessiert. Hier sehen wir unsauch bestätigt durch Partnerinstitutionen wie das CollegiumHelveticum, die Universität St. Gallen oder der Wissenschafts-und Technologierat. Es interessieren also Transferpotenzialezwischen denjenigen Kompetenzen, welche mander ZHdK zuschreibt, und Fragestellungen, welche andereDisziplinen beschäftigen.Gem<strong>ein</strong>sam ist die Position, dass Transdisziplinarität nichtper se sinnvoll ist. Im Gegenteil: M<strong>ein</strong>e Erfahrung ist, dasses <strong>ein</strong> mühevoller Prozess s<strong>ein</strong> kann. Dennoch gibt es Fragestellungen,die aus <strong>ein</strong>er <strong>ein</strong>zelnen Disziplin heraus nichtgelöst werden können. Die temporäre Zusammenarbeitmit <strong>ein</strong>er anderen Disziplin „auf Augenhöhe“ mit dem Ziel,neue transdisziplinäre Methodologien zu entwickeln undLösungsansätze abzuleiten, steht dabei im Mittelpunkt. Fürsolche Aspekte interessiert sich – wie wir an unserer Informationsveranstaltunggesehen haben – <strong>ein</strong>e Ärztin, <strong>ein</strong>eBiochemikerin, <strong>ein</strong> Unternehmer und <strong>ein</strong> Jurist genausowie der Künstler und die Künstlerin.Wie sieht dies konkret aus?Die konkreten Projekte werden im <strong>Master</strong> in Transdisziplinaritätvon den Studierenden <strong>ein</strong>gebracht, die sich auch alsTeam bewerben können. Ein immer wieder zentraler Begriffist etwa derjenige der ästhetischen Strategie. Es sch<strong>ein</strong>t, dassKünstler und Designerinnen <strong>ein</strong>e hohe Kompetenz darinhaben, Konventionen zu dehnen, Ansätze neu zu definieren,auch zu verwirren – jedoch immer in <strong>ein</strong>em Masse, dass dieDinge, welche man vermitteln will, vom Gegenüber geradenoch verstanden werden. Übertragen auf Projektkontexteheisst dies, dass solche Herangehensweisen für Problemstellungensowohl in den Künsten als auch in weiteren Disziplinenanalysiert, auf spezifische Kontexte hin transferiertund selbstverständlich in der Praxis umgesetzt werden. DieAbsolventinnen und Absolventen dieses <strong>Master</strong>-Studiengangswerden also nicht zu „Transdisziplinikern“. Sie bleibenin ihrer angestammten Disziplin verhaftet. Sie erwebenjedoch Kompetenzen, mit denen sie entscheiden können,wann <strong>ein</strong> transdisziplinäres Setting Erfolg versprechendist, welche konkreten Phasen <strong>ein</strong> entsprechendes Projektdurchläuft, welche Regeln dazu definiert werden müssenund wie konkret gearbeitet werden muss.Christoph Weckerle: „Uns interessiert auch die Schnittstelle zu kunstfremdenDisziplinen.“ Bild: Regula Bearth.Was sollen die Institute für Beiträge zur Forschung leisten?Die Institute am Departement haben ihr eigenes Profil, siespiegeln jedoch auch die Schwerpunkte der <strong>Master</strong>-Studiengänge.Das Institute for Art Education wird vielschichtigverknüpft s<strong>ein</strong> mit der Vertiefung bilden & vermitteln; Bezügezu ausstellen & vermitteln liegen ebenfalls auf der Hand.Die Schnittstelle mit der Vertiefung publizieren & vermittelnm<strong>ein</strong>t etwa die Entwicklung innovativer Lehrmittel. Mit diesenund weiteren Fragen wird sich ab 1. April 2008 die neugewählte Leiterin des Instituts, Carmen Mörsch, befassen.(Siehe auch p. 36)Das Institute for Cultural Studies in the Arts wird unter derLeitung von Sigrid Schade s<strong>ein</strong>en Fokus für kulturanalytische,-theoretische und -geschichtliche Analyse ausbauen.Am Zentrum für Kulturrecht arbeitet mit Mischa Senn <strong>ein</strong>Spezialist für Immaterialgüterrecht. S<strong>ein</strong> Zentrum wird mithelfenkönnen, besser zu verstehen, wie Wertschöpfungsmechanismenfunktionieren, und zwar die materiellengenauso wie die für die ZHdK bedeutsamen immateriellen.


0 zett 1–08Die Diskussionen haben nun begonnen, in denen die InstituteForschungsfelder definieren, welche sie gem<strong>ein</strong>sambearbeiten wollen.Wird das Museum für Gestaltung Zürich bald „Museum derKünste“ heissen?Das Museum für Gestaltung Zürich ist <strong>ein</strong>e tragende Säuledes Departements und natürlich der ZHdK. Interessantist es, zu prüfen, wie das Museum auf die Angebote imDepartement bezogen werden kann, ohne dass es dadurchin s<strong>ein</strong>en Kerntätigkeiten <strong>ein</strong>geschränkt wird. Auf verschiedenenEbenen gibt es bereits konstruktive Kooperationen;den Bezug zur <strong>Master</strong>-Vertiefung ausstellen & vermittelnhabe ich bereits erwähnt. Christian Brändle, der Direktordes Museums, ist Dozent im Departement Kulturanalysenund -Vermittlung, und er ist gleichzeitig m<strong>ein</strong> Stellvertreter.Ich freue mich natürlich auch auf die Diskussionen, obbeziehungsweise wie das neue Umfeld der ZHdK sich aufdas Profil des Museum für Gestaltung Zürich auswirkenkann und soll.Sie leiten das Dossier Weiterbildung: Welchen Stellenwert hatsie an der ZHdK?Die Weiterbildung ist m<strong>ein</strong>es Erachtens <strong>ein</strong> wesentlichesFeld der Zukunft und somit von strategischer Bedeutung fürdie ZHdK. Die <strong>ein</strong>zelnen Departemente haben unterschiedlichweit entwickelte Ansätze. Wichtig sch<strong>ein</strong>t mir, dass wirwissen, für wen wir unsere Angebote definieren. Eine relevanteGruppe sind dabei sicherlich unsere Absolventinnenund Absolventen, die Alumni. Durch spezifische Angebotewird es uns gelingen, diese auch nach ihrem Studium andie ZHdK zu binden und somit die Forderung des lebenslangenLernens optimal <strong>ein</strong>zulösen. Umgekehrt entstehendurch kontinuierliche Kontakte zu den Ehemaligen undzur Arbeitswelt wertvolle Feedback-Momente für die Curricula-Planung.Eine zukunftsfähige Struktur sch<strong>ein</strong>t mirdie Etablierung <strong>ein</strong>es Career Centre, welches sowohl nachinnen zu den höheren Semestern als auch nach aussen zuden Absolventinnen und Absolventen Kontakt pflegt und inadäquaten Formaten Wissen vermittelt.Wie geht es mit dem Propädeutikum weiter, dem Nachfolgeproduktdes ehemaligen Vorkurses?Das Gesuch um definitive Bewilligung des Propädeutikumsliegt zurzeit beim Hochschulamt, der Entscheid ist nochoffen. Nicht zuletzt wegen der sehr etablierten Vorbildungsstrukturenanderer Departemente – etwa der Musik – solltedas gestalterische Propädeutikum an der ZHdK jedoch aufstabilen B<strong>ein</strong>en stehen. Wir planen aus diesem Grund auch<strong>ein</strong> Teilzeitangebot.Betrachtet man Vor- und Weiterbildung zusammen, so istdies die Klammer um die ZHdK. Auf der <strong>ein</strong>en Seite definierenwir, welche Studierenden an der ZHdK ausgebildetwerden, auf der anderen Seite halten wir den Kontakt zurArbeitswelt und qualifizieren unsere Absolventinnen undAbsolventen weiter – <strong>ein</strong> System „over the lifespan“.Wie sieht Ihr Departement in drei bis fünf Jahren aus?Das Departement Kulturanalysen und -Vermittlung existiertseit dem 1. August 2007. In der Gründungspublikation zurZHdK habe ich formuliert, dass in drei Jahren niemand mehrvom neuen Departement spricht, sondern dass es gelungenist, zentrale Angebote für die ZHdK zu platzieren. Und dasswir hier Aspekte erschliessen können, welche weniger ausder Sicht der <strong>ein</strong>zelnen Departemente, sondern vielmehr fürdie ZHdK in ihrer Gesamtheit von Interesse sind. Dies giltfür mich noch immer. Um diese Ziele zu erreichen, habenwir gute Voraussetzungen auf der Ebene der Dozierenden,des Mittelbaus und des Personals. Wichtig ist hier auch dasTeam auf der Stufe des Departements: die BetriebsökonominSilvia Gut, die Kulturwissenschaftlerin Janine Schillerund Gabriela Frei, die das Departementssekretariat leitet.Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen für die ZHdK?Das Zusammenwachsen von HMT und hgkz steht noch amAnfang. Für mich persönlich spielt hier gegenseitiges Vertrauen<strong>ein</strong>e grosse Rolle, auf<strong>ein</strong>ander zugehen, sich für dieanderen interessieren. Auch Gelassenheit ist wichtig, wennes nicht immer beim ersten Mal klappt. Solche Dinge mussman vormachen und vorleben. Das Departement Kulturanalysenund -Vermittlung nimmt viele übergreifende Aufgabenwahr: Wir organisieren die Z-Module, planen den <strong>Master</strong>in Transdisziplinarität, wollen im Dossier Weiterbildung<strong>ein</strong>e Strategie für die ganze ZHdK entwickeln …Ich bin überzeugt, dass es gelingt. Die ZHdK hat vieles inkurzer Zeit erreicht. Für gewisse Aspekte braucht es <strong>ein</strong>fachnoch etwas mehr Zeit.<strong>Master</strong>-Angebote:http://trans.zhdk.chhttp://maae.zhdk.chBachelor-Angebot:http://baae.zhdk.ch* Heike Pohl ist Leiterin Kommunikation ZHdK (heike.pohl@zhdk.ch)


Und nun eben auch für die Tagung „Transdisziplinäres AtelierZHdK“, die vom 12. bis 14. Oktober 2007 auf Initiative vonHans-Peter Schwarz, Gründungsrektor der Zürcher Hochzett1–08 0Mix der Disziplinen auf dem Monte Verità: Daniel Fueter (Musik), Tina Mantel (Tanz), Elke Bippus (Bildende Kunst), Andrea Gl<strong>ein</strong>iger (Scenographical Design),Isabel Mundry (Musik), Stefan Kreysler (Rektorat), Ruedi Baur (Design), Vera Kockot (Design) und der Fotograf im Bild, Frank den Oudsten (Szenografie).symposiumauf dem monteverità:geburtsstätte<strong>ein</strong>es „transdisziplinärenateliers“In <strong>ein</strong>em Kick-off-Meeting auf dem Monte Veritàhaben sich im Oktober 2007 künstlerischtätige Dozierende aus verschiedenen Bereichender ZHdK (Musik, Tanz, Theater, Kunst, Museum,Film, Szenografie, Architektur, Design)sowie <strong>ein</strong>ige KulturwissenschaftlerInnen mitverschiedenen Fragen transdisziplinärer Praktikenbeschäftigt. Clemens Bellut*Eine paradoxe Konstellation: fast 30 Künstler, Designerinnen,Dozenten und Forscherinnen akademischer Institutionenfinden sich in <strong>ein</strong>em umsorgenden Tagungshotel –auf <strong>ein</strong>em kl<strong>ein</strong>en Berg oberhalb von Ascona am Lago Maggiore,verwöhnt von <strong>ein</strong>em weithin schweifenden Blick überden von Bergen gesäumten See – dort, wo im ersten Vierteldes 20. Jahrhunderts nördlichere Entfremdungsflüchtlinge<strong>ein</strong> anderes Leben und Wirken gesucht haben. Aufgebrochenaus den Institutionen, aus den raubbauenden Zivilisationsverhältnissen,um ihren eigenen Ort zu entwickeln,weil die Welt sich nicht anders verändern lasse, als indemdas eigene Leben grundlegend in Veränderung gebrachtwürde: vegetarisch, lebensreformerisch, anarchisch, individualistisch-gem<strong>ein</strong>schaftlich.Nicht transdisziplinär, sondernim Rückzug aus Disziplinen und Disziplinierungen.Eine anarchische Keimzelle, ohne die viele der Experimentealternativer Lebensformen im letzten Viertel des 20. Jahrhundertsundenkbar gewesen wären.Die <strong>ein</strong>zige Verbindung dazu an demselben Ort, auf demBerg, den sie damals prätentiös Monte Verità getauft haben,stellt die Küche des Tagungshotels her durch ihr vegetarischesAngebot. Sonst werden dort heute alle Annehmlichkeitenbereitgehalten, denen s<strong>ein</strong>e Begründer damals mitexistenziellem Ernst entgegengetreten sind. Harald Szeemannhat 1978 diesen fast vergessenen Ort in <strong>ein</strong>er Ausstellungins europäische Bewußts<strong>ein</strong> zurückgerufen (Vgl.:Monte Verità. Berg der Wahrheit. Lokale Anthropologie alsBeitrag zur Wiederentdeckung <strong>ein</strong>er neuzeitlichen sakralenTopographie. G. Borsano, C. Halperin, I. Lüscher, H. Szeemann,Marche und Tegna. Mailand 1980). Diese Entdeckunghat paradoxerweise selbst noch den Grundst<strong>ein</strong> zus<strong>ein</strong>er kolonialisierenden Nutzung gelegt: für Ausflüge, alsErholungsort, für Tagungen und für andere Verwechselbarkeiten.


10 zett 1–08schule der Künste, stattgefunden hat. Organisiert wurdesie von Corina Caduff mit Künstlerinnen und Designern,Dozentinnen und Forschern der ZHdK. Eine Tagung mit Präsentationen,thematischen Arbeitsgesprächen, tanzendenBewegungen und gem<strong>ein</strong>samen Beratungsversammlungen.Ausgangspunkt war <strong>ein</strong>e Präsentation zur Multimedia-Oper„After life“ von Michel van der Aa (2006). WeiterführendeAnimationen kamen aus kl<strong>ein</strong>eren Arbeitsgesprächen zuFragen des „Gesamtkunstwerks“, zu Fallbeispielen „akustisch-visuellerFragmente“ und zu <strong>ein</strong>em „Manifesto“ für<strong>ein</strong> gesellschaftlich verantwortliches Zusammenwirken ander Hochschule. Sie wurden abgerundet mit <strong>ein</strong>em Vortragüber die „neuen artes liberales“ auf dem damaligen MonteVerità, als Bezug der „Transdisziplinarität“ zum Tagungsort.Eine weitere Runde von Arbeitsgesprächen stand unter demObertitel „Inspirationen“, mit Fragestellungen zur Entfaltungvon Projekt-‚Initialen‘ in den unterschiedlichen gestalterischenund künstlerischen Praktiken.Die geistreich-freundliche Landschaft, die zwiespältige‚Topologie‘ des Ortes, die paradox passende Fragestellungund <strong>ein</strong>e ‚energisch‘ gelungene Zusammenführung der Mitwirkenden:Das alles hat <strong>ein</strong>e engagierte Aus<strong>ein</strong>andersetzungzur Austragung gebracht. Deutlich wurde dabei, dass„Transdisziplinarität“ auf <strong>ein</strong> ‚Allerweltsgerede‘ hinausläuft,wenn sie als formale und sonst unbegründete Arbeitsanforderunggenommen wird; dass sie vielmehr das Sekundärphänomen<strong>ein</strong>er Fragestellung ist, wenn deren inhaltlicheKontext-Beziehungen <strong>ein</strong>em gestalterischen oder künstlerischenProjekt zu Grunde liegen; und dass ‚Kritik‘ als disziplinärePraxis der „Transdisziplinarität“ vorausliegt. ZumBeispiel, um die Öffentlichkeit <strong>ein</strong>er Hochschule der Künsteverantwortlich zu machen, um den Raum der öffentlichenAngelegenheiten gegen s<strong>ein</strong>e privatisierenden Okkupationenwiederzugewinnen.Die Aktivierungspotenziale haben sich am Ende zu unterschiedlichenGestalten des Fortwirkens zusammenführenlassen: <strong>ein</strong>e hochschulbezügliche Diskussionsreihe „AtelierForum“, <strong>ein</strong> „Atelier Produktion“ für übergreifende Realisierungen,<strong>ein</strong> „Atelier Symposion“ für künftige Symposien, das„Atelier Forschung“ für transdisziplinäre Forschungsvorhabenund das „Atelier artes liberales“ als kritisches ‚Laboratoriumder Künste‘. Zur Beitragung willkommen sind grundsätzlichalle, die an der Hochschule beteiligt sind.Man kann die anti-institutionellen Impulse der Kolonie„Monte Verità“ gewiss nicht ungestraft akademisch re-institutionalisieren.Aber die Konfrontation mag doch vielleichtauf <strong>ein</strong>en gründlicheren Umgang mit der ‚luxuriösen Notwendigkeit‘<strong>ein</strong>er öffentlichen Hochschule der Künste leiten.Und „Transdisziplinarität“ als Folge und Ausdruck ihrergesellschaftlich unausweichlichen Fragestellungen realisieren.Weitere Informationen zum „Transdisziplinären Atelier“ unter: www.zhdk.ch> Hochschule > Transdisziplinäres Atelier* Clemens Bellut ist Philosoph und stellvertretender Leiter von Design2context,Institut für Designforschung (clemens.bellut@zhdk.ch).Monte Verità: Geburtsstätte <strong>ein</strong>es „Transdisziplinären Ateliers“


zett 1–08 11Töchter und Söhne zu Besuch an der ZHdK: Theaterspiel im Theater derKünste.hochschuletochter-sohntagAm 8. November 2007 besuchten Mädchen und Buben undfast genauso viele Eltern, Göttis und Tanten die ZHdK ausAnlass des internationalen Tochtertages. Michael Eidenbenzbegrüsste die muntere Schar im altehrwürdigen grossenMusiksaal an der Florhofgasse, wo sie <strong>ein</strong>e Probe desEnsembles „Arc en Ciel“ mitverfolgen konnte: anspruchsvolleneue Musik, neu für die meisten Kinderohren. Beimnachfolgenden Besuch im Theater der Künste verwies MarcelWattenhofer gleich alle auf die Stühle im Probenraum.Dann ging’s los mit lustvollem Theater- und Mutspielen.Nach dem gem<strong>ein</strong>samen Mittagessen im El Lokal besuchtenGross und Kl<strong>ein</strong> den Mediacampus, wo Fredy Bohner durchRäume und Werkstätten führte. Zum Schluss durfte jedeund jeder in drei verschiedene Tanzlektionen schnuppern.Christine Weidmann, Leiterin Chancengleichheit ZHdKArbeitsgespräche auf dem Bergder Wahrheit.


12 zett 1–08Verschiedene Modelle zeigen die Komplexität des Projektes „Campus Toni“ in der Ausstellung im Toni-Areal. Foto: Regula Bearth.ausstellung<strong>ein</strong>blicke in dencampus toniMit dem positiven Entscheid des Zürcher Regierungsratesund nach der noch ausstehendenZustimmung des Zürcher Kantonsrates sollteder Realisation des Campus Toni nichts mehrim Wege stehen. In der Zwischenzeit gibt <strong>ein</strong>eAusstellung in Räumlichkeiten des Toni-Areals<strong>ein</strong>en Vorgeschmack darauf. Peter Eberhard*In der ehemaligen Käseauslieferung am Nordende desFlachbaus im Bereich der Spiralrampe wird auf <strong>ein</strong>er Flächevon 300 m 2 das Toni-Projekt detailgenau dargestellt. DieAusstellung, die am 14. Februar 2008 eröffnet wurde, fokussiertdas Hochschulzentrum mit der Zürcher Hochschulefür Angewandte Wissenschaften ZHAW und der ZürcherHochschule der Künste ZHdK; sie thematisiert weniger diezusätzlichen Nutzungen wie Wohnen und Kulturevents.Die Ausstellung: Modelle als AnschauungsobjekteDas Hauptaugenmerk gilt den Grundrissplänen und denSchnittdarstellungen durch das Gebäude, wie diese für dieBau<strong>ein</strong>gabe angefertigt wurden. Grossformatige Gebäudeperspektivenin Farbe vermitteln <strong>ein</strong>en Eindruck von derGrösse und der städtischen Präsenz der Anlage. Eine Vorstellungvon der räumlichen Komplexität des an die tausendRäume b<strong>ein</strong>haltenden Baus lässt sich am besten beim Studiumder verschiedenen Modelle entwickeln. Am Beispielder Fassadenvarianten kann die gestalterische Arbeitswei-se der Architekten – die Suche nach <strong>ein</strong>em der Bauaufgabeangemessenen Ausdruck – nachvollzogen werden.Die Anlage zeichnet sich wie kaum <strong>ein</strong> anderer Bildungsortgleicher Grösse durch die Vielfalt der Nutzungen aus. Einzehn Minuten dauernder Bilderzyklus auf drei Projektionswändensoll die Besucherin und den Besucher dazu anregen,sich das künftige Leben, also Studium und kreativesArbeiten, Vermittlung und Forschung, im Toni auszumalen.Weitere PlanungNach erteilter Baubewilligung und der zu erwartendenZustimmung des Kantonsrates wird <strong>ein</strong>e stärkere Detaillierungdes Projektes erfolgen. Das heisst, dass sich im kommendenSommersemester aus sieben Departementen mehrFachleute als bisher in neu zu bildenden Arbeitsgruppenmit ihren späteren Wirkungsräumen aus<strong>ein</strong>andersetzenmüssen.Die Ausstellung soll den zukünftigen Nutzerinnen und Nutzerndes Campus Toni, und insbesondere den am weiterenPlanungsvorgang Beteiligten helfen, auf angenehme Weise<strong>ein</strong>en hohen gem<strong>ein</strong>samen Informationsstand zu erlangen.Der Ausstellungsraum ist so gestaltet und bemessen, dassdarin auch Gruppenarbeiten möglich sind.Die Ausstellung ist öffentlich und dauert noch bis Samstag, 8. März 2008(jeweils 16 bis 19 Uhr).Öffentliche Führungen: Dienstag und Donnerstag um 18 UhrBesondere Führungen können mit Frau Renata Pakosta ver<strong>ein</strong>bart werden:renata.pakosta@zhdk.ch oder Tel. 043 446 22 03.* Peter Eberhard ist Architekt und Dozent. Er vertritt die Anliegen der zukünftigenZHdK-Nutzerinnen und -Nutzer in der Projektgruppe Toni-Areal(peter.eberhard@zhdk.ch).


zett 1–08 13bühneleonceund lenaTheatrale Versuchsanordnung über die Traurigkeitfrüh vollendeter junger Menschen in <strong>ein</strong>emreichen Land – <strong>ein</strong> Ensembleprojekt im Theaterder Künste. Hartmut Wickert*Im Rahmen des Projekts „Theater spielen“, das Schülerinnenund Schüler aus Zürich mit den Regeln und Möglichkeitendes Theaters vertraut machen will, unternehmenwir den Versuch, das „Gedicht“ Büchners mit Erfahrungenvon heute zu „übermalen“. Es sind künstlerische Erfahrungen– denn „Leonce und Lena“ ist auch <strong>ein</strong> Lustspielüber die tiefe Sehnsucht nach <strong>ein</strong>em Künstlerleben, das freiwäre vom Zeitmass des Lebensarbeitsalltags. Es sind fernerErfahrungen, die wir beim Erwachsenwerden machen –denn „Leonce und Lena“ ist auch <strong>ein</strong> Lustspiel über dieTrauer angesichts der Pflichten des Erwachsens<strong>ein</strong>s. Undes ist das schmerzhafte Bewusstwerden, dass jedwede Lustunmöglich dauern kann und dass die Musik irgendwannzu Ende ist – „Leonce und Lena“ ist <strong>ein</strong> Lustspiel über dasfrühe Ende der Begeisterung von Menschen für<strong>ein</strong>ander, dasErkennen der deprimierenden Absehbarkeit des Menschenlebens,wie sie jeder junge Mensch in s<strong>ein</strong>er „existenzialistischen“Phase macht – „Leonce und Lena“ ist <strong>ein</strong> Lustspielüber die Absurdität des menschlichen Das<strong>ein</strong>s, das ausserLangeweile nichts zu bieten hat.„In <strong>ein</strong>er Welt der Posthistorie ist der Mensch zum Haustierdes Menschen geworden“, behauptete Norbert Bolz kürzlichin <strong>ein</strong>em Essay für den „Merkur“. „Ist die Demokratie <strong>ein</strong>eHerrschaft ohne Herrscher und Beherrschte, gibt es k<strong>ein</strong>eAnsatzpunkte mehr für Negativität, für Kritik, die Posthistoriebeginnt, und der nachgeschichtliche Mensch betritt dieWeltbühne.“ Das Ende der menschlichen Zeit, das mit demVerschwinden des Menschen beginne, bedeute nichts anderesals das Aufhören des Handelns im eigentlichen Sinne desWortes. Diese Welt jenseits des Handelns erlebt Leonce als<strong>ein</strong> Vakuum, er fühlt sich frierend und all<strong>ein</strong>: <strong>ein</strong>e von vielenKünstlergesten, hinter denen sich der Protagonist versteckt.Regisseur Hartmut Wickert und die beiden Clowns Valerio und Valerie bei den Proben zu Leonce und Lena. Foto: Regula Bearth.


Stefan Charles, wer bist du?M<strong>ein</strong> Hintergrund ist die Musik. Nach <strong>ein</strong>igen Jahren alsKünstler habe ich in Deutschland im Bereich Artist andProduct Development für die internationalen Major Labelsgearbeitet. Das Ergebnis war neben 150 weltweit lizenziertenWerken auch <strong>ein</strong>e Echo-Gewinnerin. Als CreativeDirector auf der Verlagsseite habe ich mich vorwiegendmit künstlerischen Inhalten beschäftigt. Entscheidend für<strong>ein</strong>e erfolgreiche Produktion war letztlich immer die Qualitätdes künstlerischen Impulses. Auch später, als ich denKulturbetrieb Rohstofflager in Zürich geleitet habe, war mirklar, dass vor allem der Inhalt, das kulturelle Angebot stimmenmuss. Deshalb habe ich den Betrieb umstrukturiert,<strong>ein</strong> neues inhaltliches Profil geschaffen und gleichzeitig dieBetriebsabläufe optimiert. Dadurch liessen sich kl<strong>ein</strong>e, spezifischeProduktionen für 500 Besucherinnen und Besucherwie auch grosse Veranstaltungen mit 8000 Personen effizizett1–08 15Was leistet das Produktionszentrum? Und was nicht?Dies hängt stark mit den zur Verfügung stehenden Ressourcenzusammen. Ein Beispiel aus dem Alltag: Die Ausleihefür technische Geräte (LEIHS) in der Ausstellungsstrasse 60stand bis letzten Herbst den Studierenden und Mitarbeitendender hgkz zur Verfügung. Durch die Fusion hat sichdas Volumen der potenziellen LEIHS-Kundinnen und -KunproduktiondamitkreativitätsichtbarwirdDer Drang zum Produzieren an der ZHdK istgross. Jährlich finden rund 1000 Veranstaltungenstatt. Diese wollen organisiert, kommuniziertund mit Licht und Ton inszeniert werden. Dafürsorgt das Personal des Produktionszentrums(PZ). Mit dessen Leiter, Stefan Charles, sprachManuel Huber*.ent und profitabel umsetzen. Seit Ende 2006 bin ich an derZHdK mit dem Aufbau und der Leitung des Produktionszentrumsbeauftragt.Was führte dich an die ZHdK?Die Chance, mich in verschiedenen Kunstbereichen engagierenzu können. Die grösste Motivation ist das kreativeUmfeld und die Herausforderung des Auftrags. Das Zentral<strong>ein</strong> der Kunst – unabhängig davon, in welcher Sparte –ist der Drang, etwas zu erschaffen. M<strong>ein</strong>e Aufgabe ist es,mit m<strong>ein</strong>em Team diesen Prozess effektiv zu ermöglichen.Das Grossartige dabei ist die Sichtbarkeit des Engagements,denn am Ende des Tages wird <strong>ein</strong> künstlerisches Werk präsentiertoder aufgeführt.Weshalb braucht es <strong>ein</strong> Produktionszentrum?Weil sich 2000 Studierende an der ZHdK kreativ betätigenwollen. Der Drang zu produzieren ist massiv. Das zeigt sichan den 1000 Veranstaltungen, die jedes Jahr an der ZHdKstattfinden. Vom strategischen Standpunkt her macht diegeplante Zusammenlegung der Produktionsbereiche alsodurchaus Sinn. Ziel ist es, die Qualität der Produktionsbedingungenzu erhöhen und gleichzeitig die Produktionsmöglichkeitenzu erweitern.Nach welcher Philosophie arbeitet ihr?Wir setzen uns für optimale Produktionsbedingungen inLehre und Forschung <strong>ein</strong>. Das bedeutet unter anderem,immer auf dem neusten Stand der technischen Entwicklungzu s<strong>ein</strong> – oder <strong>ein</strong>en Schritt voraus.


16 zett 1–08den mehr als verdoppelt. Nicht nur das Reservieren undHerausgeben der Geräte verursacht mehr Aufwand, sondernauch Wartung, Kontrolle und Reparatur. Wenn manbedenkt, dass dafür <strong>ein</strong> <strong>ein</strong>ziger Mitarbeiter im Teilpensumverantwortlich ist, wird schnell klar, dass Handlungsbedarfbesteht. Dabei ist besonders für die <strong>Master</strong>-Ausbildungdie Verfügbarkeit von Produktionsressourcen enorm wichtig.Unsere Mitarbeitenden ermöglichen viel, müssen abermanchmal auch auf Grenzen aufmerksam machen. Grösserist ja nicht immer besser ...Wie ist das Produktionszentrum organisiert?Es teilt sich auf in vier Teams. Im Bereich der Veranstaltungensind drei Teams tätig, für Organisation, Technik undKommunikation. Die vierte Gruppe ist zuständig für alleaudiovisuellen (AV-)Produktionsbereiche und Services, wiebeispielsweise die Ausleihe. Auf ZHdK-Ebene ist das PZ beiden Support Services anzusiedeln, zusammen mit dem ITZund dem MIZ.Wie sieht die Zusammenarbeit des Personals mit den Studierendenaus?Es ist den Studierenden bei den Produktionen behilflich.Dafür stehen ZHdK-weite Ressourcen zur Verfügung. Jenach Produktion sind analoge Werkstoffe, digitale Bild- oderTonstudios, Aufführungsräume oder die Herstellung vonWerbemitteln gefragt. Durch die enge Zusammenarbeit dervier Abteilungen können auch sehr anspruchsvolle Produktionsprozessebegleitet und unterstützt werden.Wie ist das Vorgehen, wenn man <strong>ein</strong>e Produktion machenwill und Hilfe wünscht?Dann empfiehlt sich <strong>ein</strong> Besuch auf unserer Website http://pz.zhdk.ch. Dort sind drei wichtige Telefonnummern vermerkt,je <strong>ein</strong>e für Fragen zu Technik, Events und Publikationen.Was sind für euch die grössten Herausforderungen?Eine Abteilung wie das PZ ist <strong>ein</strong> Novum; mir ist zumindestk<strong>ein</strong>e vergleichbare Struktur an <strong>ein</strong>er Kunsthochschulebekannt. Das heisst, dass ich hier mit m<strong>ein</strong>em Team Entwicklungsarbeitleiste. In der Lehre angestrebte Arbeitsweisenwie Transdisziplinarität bedeuten bei uns, Produktionsbereichesinnvoll mit<strong>ein</strong>ander zu verbinden. Bedingungdafür ist, dass die Departemente bei den Produktionen engzusammenarbeiten. Ich bin überzeugt, dass es uns gelingt,die gem<strong>ein</strong>samen Ressourcen so zu koordinieren und zuoptimieren, dass wir an der ZHdK absolut erstklassige Produktionsmöglichkeitenanbieten können.Wo steht das Produktionszentrum in fünf Jahren?Es ist am ehesten als grosse gem<strong>ein</strong>same Werkstatt undBühne zu denken, in der schöpferische Prozesse stattfinden,künstlerische Werke produziert und aufgeführt werden. Inder Planung des Toni-Areals fliesst diese Vision bereits mit<strong>ein</strong>. Wir sind daran, <strong>ein</strong> Konzept zu entwickeln, das dieNutzung der Produktionsbereiche für alle Studierendenermöglicht und ver<strong>ein</strong>facht. Die ZHdK als Ausbildungs-,Forschungs- und Produktionsstätte wird in fünf Jahren mitdem PZ auf <strong>ein</strong>em starken Pfeiler stehen.* Manuel Huber war bis 9.1. 2008 Leiter Werbebüro und Event-Kommunikation(manuel.huber@zhdk.ch).aussensichtnachrichtenaus deminneren dessystems„Allgem<strong>ein</strong>e Fakten zu Organisationen – spezielleThesen zu Fachhochschulen“ – zu diesemThema hielt Prof. Dr. Christof Baitsch*anlässlich der ersten Klausur des neu gebildetenDepartements Darstellende Künste und Filmim Dezember 2007 in Zürich <strong>ein</strong> Referat.Die wichtigsten Punkte werden hier in <strong>ein</strong>erKurzfassung wiedergegeben.Das Allgem<strong>ein</strong>e1. Die Mitgliedschaft in Organisationen sch<strong>ein</strong>tattraktiv: Neben der Sicherung der materiellen Existenzbieten Organisationen die Möglichkeit, eigene und fremdeIdeen zu verwirklichen, wie es <strong>ein</strong>er <strong>ein</strong>zelnen Personnie möglich wäre. Ausserdem wird Zugehörigkeit zu <strong>ein</strong>erGem<strong>ein</strong>schaft von Gleichgesinnten versprochen.2. Dafür nehmen Menschen viel in Kauf: ungleicheVerteilung von Kompetenzen (im Sinne von Zuständigkeit,Entscheidungsgewalt und Weisungsbefugnis), geregelteAbläufe und Prozesse, Disziplin und Pflichtbewussts<strong>ein</strong>usw. Organisationen sind immer auch <strong>ein</strong>e Zumutung: Siefordern Disziplin, Unterordnung und Zuverlässigkeit.3. Organisationen produzieren ihre eigene Kulturund formen Personen zu Personal: Gem<strong>ein</strong>same Kernüberzeugungender Organisationsmitglieder ermöglichenerfolgreiche Kooperationen. Menschen in Organisationenhandeln primär als Funktionsträger, das heisst im Sinne desorganisationalen Auftrags. Dadurch werden Organisationenberechenbar und das Handeln in der Organisation wird fürdie Beteiligten möglich.4. Das Paradox von Spielregeln in Organisationen:Spielregeln engen <strong>ein</strong>, und zugleich schaffen sie den Raum,der Produktivität und Kreativität erst ermöglicht. Beliebigkeitund Unberechenbarkeit wären für die Organisationtödlich. Der Gewinn heisst Erwartungssicherheit.


zett 1–08 175. Auch erprobte Strukturen, Prozesse und Kulturen sindk<strong>ein</strong>e Gewähr gegen <strong>ein</strong>e Erschütterung der Organisation.Exkurs: Sieben Merkmale des Organisationstyps„Fachhochschule 2004 f. in der Schweiz“1. Wissensintensive Organisationen2. Hohe Identifikation der Akteure mit ihren Disziplinen3. Untrennbare Verwobenheit von Personen mitProdukten4. Massstäbe für Erfolg/Misserfolg sind intern und externunterschiedlich5. Bologna6. Ständiger Legitimationsdruck gegenüber Verwaltung,Politik und Öffentlichkeit7. Grosser Zustrom von Kolleginnen und Kollegen ausanderen (Arbeits-)KulturenDas Spezielle6. Fusionen in Fachhochschulen: strukturelleÜberforderung durch Binnenaufgaben. Nach Fusionenöffentlich finanzierter Einrichtungen, also auch inFachhochschulen, wird die administrative und prozessualeHomogenisierung priorisiert. Simple und tief greifende Konsequenz:Einsetzen <strong>ein</strong>er Welle des Organisierens – Ver<strong>ein</strong>heitlichungder Prozesse, der Anstellungsbedingungen, derRapportierung und Abrechnung usw. Die Fachhochschulewird mit internen Aufgaben überflutet.Bologna all<strong>ein</strong> ist schon viel verlangt. Hinzu kommt: Esexistieren k<strong>ein</strong>e wirklichen Vorerfahrungen bezüglich strafferLehrorganisation, Leistungskontrolle und <strong>ein</strong>heitlicherMassstäbe (z.B. ECTS). Die Ordnung der internen Prozesseist aber k<strong>ein</strong>e Herzensangelegenheit der Mitglieder7. Was zu kurz kommt: strategische Orientierungund Aufbau von Kooperation. Für die vordringlichstenAufgaben nach <strong>ein</strong>er Fusion (mit Blick auf die vorhandenenKompetenzen – im Sinne von Wissen und Können –, Entwicklungder Strategien, der Profilierungsmöglichkeiten,der Lehr- und Lernverständnisse, Fragen der Kooperationauf sämtlichen Stufen usw.) haben die Beteiligten kaum dienotwendige Luft.8. Was passiert in der Regel? Die Ordnung der Prozessekommt bestenfalls harzig voran; vor allem stösst sieauf Unwillen und Widerstand. Es ereignen sich klassischeOrganisationsdynamiken:— Die knappen Ressourcen werden gesichert und internverteilt, das Ganze unter Zeitdruck. Die Stimmung wirdschlechter, das Aggressionsniveau steigt, Fronten bildensich, für Begegnungen zwischen den neuen Kolleginnenund Kollegen gibt es k<strong>ein</strong>en Raum, für fachliche Diskussionbleibt gar k<strong>ein</strong>e Zeit.— Die Hierarchie besinnt sich auf ihr gutes Recht auf Entscheidungund Weisung und sieht sich gezwungen, möglichstrasch möglichst viele Weichen zu stellen. Der Verzichtauf die Nutzung des vorhandenen Wissens sch<strong>ein</strong>t unumgänglich.— Es bilden sich die klassischen Fronten: Administrationund Support <strong>ein</strong>erseits, Kerngeschäft andererseits; Entscheidungsträgerinnengegen Betroffene, Akteure gegenBeobachterinnen.9. Organisationstheoretische Beschreibung:(1) Kommunikationsverknappung: Es wird schlicht wenigerkommuniziert, es wird informiert und präsentiert statt mit<strong>ein</strong>andergesucht und diskutiert.(2) Personalisierung: Das organisationale Geschehen wirdnicht als Dynamik des Systems durchschaut, sondern mitdem Handeln von Personen verwechselt.(3) Mikropolitik: Koalitionsbildung, bilaterale Absprachen,getarnte Verweigerung, Informationskontrolle, gezielteIndiskretion, Bluff usw.10. Wünsche an <strong>ein</strong>e fiktive Fachhochschule: GebenSie sich Zeit. Die Entwicklung <strong>ein</strong>er wissensintensivenOrganisation nach <strong>ein</strong>er Fusion dauert mehrere Jahre. Siebenötigen Gelassenheit und Geduld. Rechnen Sie mit <strong>ein</strong>emerheblichen Energiebedarf: Der Entwicklungsprozess istaufwendig, intensiv und konflikthaft.An die Leitung: Die Hierarchie soll nicht alles selbst lösenwollen. Und: Sie kann auch nicht alles selbst lösen. Aber:Entwicklung ist weder Jekami noch anything goes; sie mussgeleitet werden.An die Mitarbeitenden: Resignation und Rückzug sindunzulässig. Die Organisation braucht Ihre Neugier, Ihr Wissen,Ihre Experimentierfreude. Eignen Sie sich die Organisationan, Sie sind die Organisation. Fixieren Sie sich nichtauf die Hierarchie, all<strong>ein</strong>e ist sie überfordert.* Prof. Dr. Christof Baitsch studierte Psychologie und Philosophie in Zürichund Tübingen. An der ETH Zürich und an der HSG St. Gallen arbeitete er alswissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent. Danach gründete und leitete erdas Institut für Innovationsmanagement und Personalentwicklung an derTechnischen Universität Chemnitz (D). Anschliessend war Prof. Dr. BaitschLeiter der Abteilung Organisation und Management am Institut für AngewandtePsychologie IAP, Zürich. Seit 2001 ist er selbstständig und arbeitetals Organisationsberater und Dozent an verschiedenen Universitäten undHochschulen in der Schweiz und in Deutschland. Zurzeit begleitet er dreiFachhochschulen in ihren Changeprozessen.


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Linke Seite: Bei den Dreharbeiten zum <strong>Master</strong>-<strong>Abschlussfilm</strong> „<strong>Endsieg</strong>“.Oben: Am Ende der Kranfahrt wird der Steadicam-Operator rückwärtsdurchs Fenster ins Haus steigen und nach drei Minuten wieder im Hofersch<strong>ein</strong>en, ohne die Kamera je ausgeschaltet zu haben.Unten: Otto, der Verräter, wird von zwei Soldaten zur Exekution geführt.zett 1–08 19das Projekt als Co-Referent betreut und selbst freischaffenderSteadicam-Operator ist: „Während man beim Schneidens<strong>ein</strong>e Fehler kaschieren kann, bleibt in der Plansequenzalles sichtbar. Je länger sie dauert, desto schwieriger wirdes, sie zu vollenden“, fügt er an. „Es ist hundertprozentigesTeamwork“, ergänzt Jürgen Brügger, der im Film den Kommandantenspielt. „Nur wenn alle perfekt zusammenarbeiten,kommen wir überhaupt durch!“film<strong>ein</strong> shot –<strong>ein</strong> film„<strong>Endsieg</strong>“ heisst der <strong>Abschlussfilm</strong> von DanielCasparis und Niccolò Castelli. Sie studierenim <strong>Master</strong>-Studiengang Film der ZHdK mit VertiefungMontage. Unterstützt werden sievon Andreas Birkle aus der Vertiefung Bildgestaltung,der ebenfalls s<strong>ein</strong>en <strong>Master</strong>-Abschlussim Rahmen dieses Films macht, und zwar alsDirector of Photography. Über die Dreharbeitenzu <strong>ein</strong>em anspruchsvollen und spannendenFilmprojekt berichtet Hercli Bundi*. Fotos:Mario ModenaEine Nazifahne weht auf dem Dach des Hotels Palace inMaloja. Zwei Soldaten schaufeln im Hof <strong>ein</strong> Grab. Ein amerikanischerJeep fährt vor. Es ist der letzte Tag des ZweitenWeltkriegs. Kommandant Klemp und s<strong>ein</strong>e Garnison sollensich ergeben. Doch vorher will er zu Ende bringen, was erder Menschheit schuldig ist: Ein Verräter soll exekutiert werden…Das Besondere am Drehbuch, dem diese Szene entnommenist und das aus Michael Sauters Feder stammt: Es ist<strong>ein</strong>e Plansequenz von acht Minuten, in der – zuerst ausschnittweiseund dann ungeschnitten – zweimal die gleicheGeschichte erzählt wird. Zwischen den beiden Durchgängenwechselt die Perspektive radikal. So werden mit demgleichen Ausgangsmaterial zwei komplett gegensätzlicheInterpretationen von Recht und Unrecht aufgezeigt.Höchstleistungen dank Teamwork„Eine Plansequenz dieser Komplexität wurde in Europanoch nie auf Film realisiert“, erklärt Riccardo Brunner, derEin entscheidender Teamplayer ist Mauro Boscarato, der dieSteadicam führt. Mit der 70 Kilogramm schweren Apparaturam Körper besteigt er im Hotelhof <strong>ein</strong>e Kranplattform, lässtsich in die Höhe heben, steigt rückwärts durch <strong>ein</strong> Fensterin Klemps Büro im ersten Stock, durchquert Gänge undHallen und ersch<strong>ein</strong>t drei Minuten später mit dem Exekutionskomiteewieder im Hof. Jeder Take ist <strong>ein</strong> kraftraubenderBalanceakt und Quelle extremer Adrenalinschübe. Vier<strong>ein</strong>halbMinuten dauerte bisher s<strong>ein</strong>e längste Plansequenz.Fast doppelt so viele Minuten sind es jetzt.Zusammenspiel von RessourcenEin Drittel des Teams sind Studierende der ZHdK. Unterstützungerhalten sie von Profis aus der Branche, die für<strong>ein</strong>e symbolische Entschädigung <strong>ein</strong>e Woche Arbeitszeitin dieses Projekt investieren. „Ein Filmproduzent wird sich<strong>ein</strong> solches Projekt kaum leisten“, sagt Riccardo Brunner.„Das wirtschaftliche Risiko, <strong>ein</strong>e ganze Arbeitswoche mitentsprechenden Löhnen, Spesen, Equipment und Ausstattungsaufwandals unbrauchbar aussortieren zu müssen, istgross. Falls das Projekt jedoch gelingt, wird man von diesemFilm noch lange sprechen!“Die ZHdK kann <strong>ein</strong> solches Wagnis <strong>ein</strong>gehen. Das Resultatzählt am Schluss zwar auch, aber der Lernprozess ist mindestensebenso wichtig. Mit Hilfe von Förderinstitutionen,des Fernsehens sowie von Sponsoren und Betrieben aus derganzen Filmbranche ist in Maloja während <strong>ein</strong>er Woche <strong>ein</strong>Labor entstanden, in dem alle von allen lernen. RiccardoBrunner attestiert dem Team <strong>ein</strong>e Organisation auf professionellemNiveau. Studierende und gestandene Filmtechnikerinnenund -techniker arbeiten auf gleicher Ebenezusammen.Die ErnteFür Riccardo Brunner schliesst sich so <strong>ein</strong> Kreis. Im Frühjahr2007 organisierte er im Rahmen von „Netzwerk CinemaCH“ auf dem Monte Verità bei Ascona <strong>ein</strong> Steadicam-Seminar:Die Kamerastudierenden hatten dabei die Gelegenheit,Garrett Brown, den legendären Erfinder der schwebendenKamera, zu erleben. Knapp <strong>ein</strong> Jahr später können nun dieersten Früchte dieser Initiative geerntet werden.Was beim Hauptreferenten Bernhard Lehner im Montage-Seminarnoch theoretisches Anschauungsmaterial war,wird in Maloja faszinierende Realität: <strong>ein</strong>e Sequenz von achtMinuten Dauer, ohne Schnitt, geprägt von innerer Ordnung,Spannung und dramatischer Struktur. Zwei Takes sind nachfünf Tagen gedreht. Vier weitere sollen noch folgen. Dann ist<strong>ein</strong>e Woche anstrengender Arbeit in beissender Kälte vorbeiund hoffentlich <strong>ein</strong> gelungener, ambitionierter Film imKasten!* Hercli Bundi ist Produktionsleiter <strong>Master</strong> of Arts in Film(hercli.bundi@zhdk.ch).


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zett 1–08 21designeuro 08: trickel –meet yourexpectationsIm Hinblick auf die zu erwartenden Platzproblemebei der Euro 08 haben Studierendedes Departements Design <strong>ein</strong> innovativesKonzept für <strong>ein</strong>e Info- und Veranstaltungsplattformnach dem Prinzip der Selbstorganisationentworfen. Matt Michel (Text) und RichardFeurer (Bild)*.Bis zu fünf Millionen Besucher und Besucherinnen werdenzu den Austragungsorten der Euro 08 in der Schweizströmen. Die Infrastrukturen in Zürich, Genf, Bern undBasel werden auch bei optimaler Vorbereitung überlastets<strong>ein</strong>. All<strong>ein</strong> in Zürich sind Tausende ohne Aussicht auf diebegehrten Plätze an den Public-Viewing-Veranstaltungenund ohne Übernachtungsmöglichkeiten zu erwarten. Gibtes <strong>ein</strong>e Möglichkeit, dass auch diese „Überzähligen“ dieSchweiz als <strong>ein</strong> offenes und freundschaftliches Gastlanderleben, dass sie sich ihre Lieblingsspiele in <strong>ein</strong>er entspanntenAtmosphäre anschauen, Kontakte knüpfen und bleibendeErinnerungen an <strong>ein</strong> grosses Fussballfest in <strong>ein</strong>emkl<strong>ein</strong>en Land mit nach Hause nehmen können?Eine realistische Antwort auf diese Frage haben Studierendeder ZHdK im Rahmen <strong>ein</strong>es transdisziplinären Gestaltungsprojektsim Departement Design unter der Leitung vonRichard Feurer und Matt Michel gesucht und gefunden. Siehaben gem<strong>ein</strong>sam <strong>ein</strong> Konzept für <strong>ein</strong>e Info- und Veranstaltungsplattformerarbeitet, die es den Euro-08-Besucherinnenund -Besuchern erlauben wird,— spontan und auf spielerische Weise <strong>ein</strong> ihren jeweiligenVorstellungen und Bedürfnissen entsprechendes Euro-08-Erlebnis aus <strong>ein</strong>em breiten Angebot von privat organisiertenVeranstaltungen auszuwählen;— Verpflegungs- und Übernachtungsmöglichkeiten zufinden;— die Spiele in <strong>ein</strong>em Umfeld und mit Menschen zu verfolgen,unter denen sie sich wohl fühlen.Vier BasiselementeDas Projekt läuft unter dem Namen „Trickel“ und baut aufvier <strong>ein</strong>fachen Basiselementen auf, die <strong>ein</strong>e weitgehendselbstorganisierte Realisation gewährleisten. Sie b<strong>ein</strong>halten:— <strong>ein</strong> leicht und sprachunabhängig verständliches Zeichensystemfür den Austausch von Informationen zwischenAnbieterinnen und Benutzern, mit dem sich die betreffendenVeranstaltungen als kinderfreundlich, Durchführungdraussen oder drinnen, mit oder ohne Übernachtungs- undVerpflegungsmöglichkeit usw. charakterisieren lassen;— <strong>ein</strong>e an die offiziellen Webauftritte der Stadt (und evtl.anderer Organisatoren) angehängte Website für das internationaleBekanntmachen, Suchen und Auswählen vonAngeboten;— <strong>ein</strong>en über die Website kommunizierten Bild- und Slogangenerator,der mittels <strong>ein</strong>facher Webapplikation allenBenutzerinnen und Benutzern die selbstständige Produktionvon Informations-, Kommunikations- und Werbemittelnper Mausklick ermöglicht;— <strong>ein</strong> Set von vorproduzierten Promotionsmedien, diemultifunktional <strong>ein</strong>setzbar sind und sowohl über die Websiteals auch durch Partner, Sponsorinnen, Anbieter undBenutzerinnen vertrieben werden.Bild- und SlogangeneratorDas Prinzip der Selbstorganisation wird auch auf die Promotiondes Projekts angewendet: Mit dem Bild- und Slogangeneratorkönnen Benutzer, Medien, Partnerinnen und Sponsorenohne Aufwand die ihnen entsprechenden Vorlagenfür Werbe- und Promotionsmotive beziehen und herstellen(Inserate, Flyer, Plakate usw.). Mit Trickel wird <strong>ein</strong> Systemgeschaffen, das sich nicht nur auf die Euro 08 in Zürich,sondern bei Bedarf auch auf weitere Austragungsorte oderkünftige Grossveranstaltungen anwenden lässt. Die derzeitlaufende Umsetzung des Projekts wird von der Stadt Zürichunterstützt.Lehrprojekt Mai 2007 Leitung: Richard Feurer und Matt Michel (DozentenVisuelle Kommunikation), Assistenz: Roman Abt. Studierende: Marcial Franze,Sarra Ganouchi, Tanja Haller, Dominik Haug, Kendrick Hinderling, VaniaKukleta, Corinne Peterhans, Anita Reber, Sabrina Rullert, Christoph Schmid,Judith Schwyter, Christian Siegrist, Adrian Stutz, Alexandra Wassmer.Umsetzung 2008 / Kontakt Leitung: Hansuli Matter (Dozent Dept. Design),Richard Feurer und Matt Michel (Dozenten Visuelle Kommunikation).Sponsoring und Marketing: Alexandra Heitzer (Kulturmanagerin, „access“).Studierende: Marcial Franze (Visuelle Kommunikation), Dominik Haug, CarloJörges, Christian Siegrist (Interaction Design)www.trickel.ch* Matt Michel (matthias.michel@zhdk.ch) und Richard Feurer(richard.feurer@zhdk.ch) sind Dozenten in der Studienvertiefung VisuelleKommunikation.


22Projektenwürfe aus dem Workshop „Designzwischen Innovation und Evolution“.designdesign im laborDer Dialog zwischen Natur- und Entwurfswissenschaftenist anspruchsvoll. Umso wichtiger,dass er – gerade auch im Hinblick auf <strong>ein</strong>eforschungsorientierte <strong>Master</strong>-Ausbildung –schon früh geübt wird, wie etwa im Workshop„Design zwischen Innovation und Evolution“der Vertiefung Industrial Design und der Forschungsinstitutionfür Materialwissenschaftenund Technologie EMPA. Franziska Nyffenegger*Ich komme nach Hause, müde nach <strong>ein</strong>em langenArbeitstag, und freue mich auf m<strong>ein</strong>e Wohnung. DasSofa atmet leise, ich entspanne mich. Die Teppichfransenwinken mir zu. Vor dem Abendessen noch schnelldie Tageszeitung durchblättern. Mit <strong>ein</strong>em Griff verwandeltsich m<strong>ein</strong>e Stimmungsleuchte in <strong>ein</strong>e Leselampe.Ich schalte das Radio <strong>ein</strong>. Im Takt der Musik verändertsich das Wandbild und singt in verschiedenen Farbtönenmit. Draussen wird es dunkel. Auf dem Balkon schliesstder Sonnenschirm s<strong>ein</strong>en Fächer. Zeit fürs Abendessen!Dies ist <strong>ein</strong> Szenario mit Alltagsprodukten, die <strong>ein</strong>e neue,noch wenig bekannte Technologie nutzen. ElektroaktivePolymere, kurz EAP, können als künstliche Muskeln verschiedeneBewegungen ausführen, vielleicht bald auch imHaushalt. In <strong>ein</strong>em Labor der EMPA arbeiten Wissenschaftlerinnenund Wissenschaftler intensiv an der Entwicklungdieser neuartigen Akteure. Unter elektrischer Spannungvollziehen sie beispielsweise lineare oder flächige Bewegungenund Biegungen. Auch aufblasbare Membranstrukturenlassen sich herstellen.Wie diese Technologie zur Anwendung kommen könnte,zeigte <strong>ein</strong>e Gruppe angehender Industrial Designer undDesignerinnen am 30. November 2007 in der EMPA-Akademi<strong>ein</strong> Dübendorf. Nach <strong>ein</strong>em viertägigen Workshop präsentiertenknapp achtzig Studierende unterschiedlichsteResultate zu drei Forschungsgebieten der EMPA. Neben dererwähnten Suche von Einsatzmöglichkeiten für EAP ging esum neue Entwürfe mit sogenannten Tensairity-Strukturen,<strong>ein</strong>er Technologie für den Leichtbau, und um die Nutzungenergieautarker Raumzellen.Das Material sucht s<strong>ein</strong>e Form„Der Besuch im Labor war <strong>ein</strong>drücklich“, m<strong>ein</strong>t GabrielaChicherio, Unterrichtsassistentin Industrial Design undCoach der Arbeitsgruppe EAP. „Hier wird an Grundlagengeforscht, die dem Design ganz neues Material zur Verfügungstellen.“ Bis erste Produkte auf dem Markt erhältlichsind, wird es noch <strong>ein</strong>e Weile dauern. Gefragt ist jetzt Designforschung,die als „research through design“ verstandenund beispielsweise im Rahmen von Diplomarbeiten oderwährend <strong>ein</strong>es <strong>Master</strong>-Studiums ausgeführt wird.Zu untersuchende Fragen gibt es mehr als genug: Wie sieht<strong>ein</strong> Zelt aus Tensairity-Strukturen aus? Wie <strong>ein</strong> schwimmendesObjekt? Wozu kann <strong>ein</strong>e energieautarke Raumzelledienen? Wie ist sie ausgestattet und <strong>ein</strong>gerichtet? Lassensich elektroaktive Polymere als formgebende Elemente<strong>ein</strong>setzen? Können sie die Funktionalität von bekanntenGebrauchsgegenständen verbessern?


Ziel des Workshops war es <strong>ein</strong>erseits, der EMPA das Potenzialvon Design näherzubringen und damit die Basis für <strong>ein</strong>enlangfristigen Dialog zu legen, andererseits den Studierendenim Hinblick auf eigene Projekte <strong>ein</strong>en ersten Kontaktmit Spitzentechnologien und Forschungslogiken zu ermöglichen.„Wir haben unser Ziel erreicht“, m<strong>ein</strong>t Prof. RuediWidmer, Organisator der Veranstaltung, und ergänzt augenzwinkernd:„Spätestens an der nächsten Diplomausstellungwerden wir sehen, ob unsere Designerinnen und Designerden Wissenstransfer aus dem Labor in die Wirklichkeit zuleisten im Stande sind.“23Informationen unter: www.empa.ch* Franziska Nyffenegger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der VertiefungIndustrial Design (franziska.nyffenegger@zhdk.ch).designsmall countries –great futures„The world we will live in tomorrow“ – so lautetder Leitspruch von Cumulus, dem bedeutendeninternationalen Netzwerk von Designhochschulen.Dessen Mitglieder treffen sich zweimaljährlich und arbeiten gem<strong>ein</strong>sam an aktuellenThemen und Projekten im Gestaltungsbereich.Die nächste Cumulus-Konferenz findet im Maian der ZHdK statt. Michael Krohn*S<strong>ein</strong>en Anfang nahm Cumulus 1990. Es wurde von sechsHochschulen gegründet, erhielt rasch weitere Mitgliederund gewann damit an bildungspolitischer Bedeutung. Heutegehören zum Netzwerk 124 Partnerhochschulen, die meistendavon sind in Europa ansässig, <strong>ein</strong>e wachsende Anzahlbefindet sich aber auch in Übersee, vor allem in Nordamerikaund Asien.Zu Beginn standen die Anliegen der Ausbildung, des Austauschsvon Studierenden und der Positionierung vonDesignberufen in der Wirtschaft im Mittelpunkt. Mit zunehmenderBedeutung des Netzwerks wuchs auch s<strong>ein</strong> Einfluss,insbesondere in der Europäischen Union, für die Cumulusheute <strong>ein</strong> wichtiger Dialogpartner in Sachen Designausbildungund -politik ist. Aber auch die Wirtschaft hat denNutzen des vielfältigen Netzwerks erkannt und speist diesesimmer wieder mit Forschungs- und Entwicklungsfragen.Bedeutende Unternehmen können dadurch als Partner fürProjekte und thematische Konferenzen gefunden werden.Die Öffnung der ehemaligen sozialistischen Staaten ermöglichtees Cumulus, die dort zu reformierenden Designuniversitätenin ihrem Reformprozess zu begleiten und zuunterstützen. Heute stehen der Aufbau <strong>ein</strong>er internationalenForschungsgem<strong>ein</strong>schaft und der interkulturelle Designaustauschim Zentrum der Cumulus-Aktivitäten.Das kreative Potenzial kl<strong>ein</strong>er Länderim Zentrum der Konferenz in ZürichCumulus ist <strong>ein</strong> lebendiges Netzwerk, das jährlich zwei thematischeKonferenzen ausrichtet, die im Schnitt von 300 Personen,Rektoren, Dozierenden und wissenschaftlichenMitarbeitenden, besucht werden. Vom 22. bis 24. Mai 2008Elemente für das Cumulus08-Logo in Zürich. Entwurf: Sarra Ganouchi(Visuelle Kommunikation)und Sabrina Rullert (Style & Design).wird <strong>ein</strong>e solche Konferenz in Zürich an der ZHdK stattfinden.Das Departement Design stellt unter dem Thema„Small Countries – Great Futures“ Kreativität als Quelle undPotenzial für kl<strong>ein</strong>e, mit natürlichen Ressourcen wenig verwöhnteKulturen und Nationen dar. Hier in Zürich, so unsereÜberzeugung, zeigt die blühende Designlandschaft, diesich durch Transformation des Innovationsgeistes von <strong>ein</strong>ertraditionellen industriellen und ökonomischen Produktionzu <strong>ein</strong>er Kreativwirtschaft wandelte, dass eben auch kl<strong>ein</strong>eMetropolen <strong>ein</strong>e grosse Zukunft haben können.Der Empfang der Konferenzgäste wird mit der Diplomvernissageam Donnerstag, 22. Mai, zusammenfallen, quasi alslebendiger Beweis für die These „Small Countries – GreatFutures“! Die Keynote-Speaker sind Prof. José Maria Capricorne,der auf den niederländischen Antillen <strong>ein</strong>e Kunstakademieaufgebaut hat, sowie Dr. Sebastian Brändli, Chef desHochschulamtes der Zürcher Bildungsdirektion. Am Freitagwerden in verschiedenen Workshops Erfahrungen undWissen zum Thema ausgetauscht. Die Veranstaltung findetihren Abschluss in der Papierfabrik in Horgen. Der Samstagist für individuelle Touren durch das kreative Zürich reserviert.Es ist uns <strong>ein</strong> Anliegen, durch die Ausrichtung der Cumulus-Konferenzallen Beteiligten <strong>ein</strong>en Einblick in das helvetischeDesignschaffen zu geben und letztendlich auchden Erfolg und die Wichtigkeit von Design in der Schweizherauszustreichen. Die Studierenden des DepartementsDesign arbeiten an der Gestaltung und der Inszenierungdes Anlasses mit. Vielleicht gerade auch deshalb, weil siesich vom allgem<strong>ein</strong>en Trend von Globalisierung und Gigantismusabhebt, wird die Designkonferenz in Zürich hoffentlichallen Gästen in bester Erinnerung bleiben.www.cumulus08.chwww.cumulusassociation.org* Prof. Michael Krohn ist Co-Leiter der Vertiefung Industrial Design undVorstandsmitglied von Cumulus (michael.krohn@zhdk.ch).


24 zett 1–08musikmichinteressiert dieluft zwischenemotionund konstruktDie Leistungen des HMT-Rektors wurden nachs<strong>ein</strong>em Rücktritt in diversen Ansprachen undGrussbotschaften gewürdigt. Nun ist der Blicknach vorne angebracht. Michael Eidenbenz* hatnachgefragt: Was macht Daniel Fueter jetzt?Was machst du jetzt?Ich will mich auf drei Dinge konzentrieren: Unterrichten,Musik schreiben, Musik spielen. Unterrichten werde icham Hause selber, immer wieder aber auch auswärts, umin andere Küchen zu blicken und zu prüfen, ob das selberGekochte auch andernorts geniessbar sei. Mit dem Unterrichtenhängt die innere Verpflichtung zusammen, selberMusik zu spielen, man muss sich selber testen. Damit sindzwar immer Auftrittsängste verbunden, aber ebenso grossist die Lust, Programme auszudenken und zu gestalten.M<strong>ein</strong>e Lieblingsbeschäftigung aber ist: Notenschreiben. Esist die Tätigkeit, bei der ich am meisten bei mir selber undvon niemandem abhängig bin. Schön ist, dass in allen dreiFeldern die Nachfrage ausreichend ist. Als Komponist binich bis Winter 2009/10 ausgebucht.Gibt es diese Unabhängigkeit des Komponisten tatsächlich?Schliesslich steht auch das Erfinden und Aufführen vonMusik in <strong>ein</strong>em sozialen Netz.Das ist etwas anderes. Unabhängigkeit m<strong>ein</strong>t nicht denElfenb<strong>ein</strong>turm. Ein abgesteckter Rahmen ist für mich sogarwesentliche Voraussetzung für das Schaffen. Und zumRahmen gehören die involvierten Menschen. Es gibt dreiDimensionen: Alles, was wir schaffenden Künstlerinnenund Künstler tun, sind Formen von Erzählungen. Zweitens:Wir stellen etwas her, <strong>ein</strong> Produkt. Und: Wir leisten damitgesellschaftliche Arbeit. Der dritte Punkt ist für mich derwichtigste: Ich will mich nützlich machen, will etwas beitragen,das in <strong>ein</strong>en Kontext passt. Dazu muss ich wissen, werm<strong>ein</strong>e Musik schliesslich wo, wann und warum aufführt.In der Erzähldimension liegt m<strong>ein</strong>e grösste Abhängigkeit:Ich mache nichts bloss aus eigenem Antrieb, ich habe garnicht das Urbedürfnis, etwas zu erzählen, habe k<strong>ein</strong>e Sinfoniepläneim Kopf. Darum lehne ich mich an, nehme <strong>ein</strong>Libretto, <strong>ein</strong>e Ballettvorlage, <strong>ein</strong>en Chansontext usw. Ichbrauche also <strong>ein</strong>e Anleitung, um mich zu vergewissern, dassdie Erzählung Sinn macht.In der Dimension der Herstellung des Werks aber bin ichselbstständig und all<strong>ein</strong>. Da gebe ich mir Regeln, wählem<strong>ein</strong> Material aus, organisiere mich. Und dann geht esdarum, mich an m<strong>ein</strong>en eigenen Regeln so abzukämpfen,dass am Ende etwas Persönliches daraus wird.Das Endprodukt soll ja aber doch mehr s<strong>ein</strong> als nur <strong>ein</strong>e „vertonteErzählung“, es soll <strong>ein</strong>e autonome musikalische Aussagehaben ...Natürlich. Aber der Grundantrieb kommt bei mir nicht vonder Musik selber. Da gibt es Unterschiede zum Spielen undUnterrichten, wo ich Wert auf hautnahen Kontakt mit deminterpretierten Werk lege. Pathetisch gesagt: Es geht darum,das Leben mit jeder <strong>ein</strong>zelnen Note aufs Spiel zu setzen,jede Note muss etwas sagen. Beim Komponieren hingegenist die Haltung distanzierter. M<strong>ein</strong>e Musik hat viel Distanz,Ironie spielt <strong>ein</strong>e grosse Rolle. Da interessiert mich nichtmehr die unmittelbare Emotion, sondern die Luft zwischenEmotion und Konstrukt.Sind diese unterschiedlichen Haltungen <strong>ein</strong>e Folge der Erfahrung,der Reifung?Im Gegenteil. M<strong>ein</strong>e erste Bühnenmusik schrieb ich alsSiebzehnjähriger. Darin finden sich Prinzipien – etwa dasKomponieren mit Schichten –, die ich bis heute anwende.Es gibt prägende Grundmuster von Anfang an, die sich nichtgeändert haben, beispielsweise m<strong>ein</strong>e Ideen von Polyphonieoder die Klangvision von Sopranstimmen als Ausdruck vonErlösung, Heilung, Essenz und Mass aller Dinge. Wobei ichhierfür mittlerweile auch Mezzosoprane in Betracht ziehe.Vielleicht werde ich doch langsam erwachsen.Die distanzierende Haltung, die Regelwerke als schöpferischerAusgangspunkt: Das ist <strong>ein</strong> ambitiöser Ansatz imZusammenhang mit Bühnen- oder gar Filmmusik, wo vermutlicheher die unmittelbare Illustration gefragt ist.Darum war ich auch <strong>ein</strong> schlechter Filmkomponist. Icharbeitete viel zu aufwendig. Die Produktionsweise bei Filmund Fernsehen entspricht mir überhaupt nicht; man wirdim letzten Moment beigezogen und muss etwas aus demHut zaubern. Aber ich kann nicht zaubern, wenn ich beimEntstehungsprozess nicht dabei war. Wenn ich nicht denAuftrag der Musik selber mitentwickelt habe, entfalte ichk<strong>ein</strong>e Fantasie. M<strong>ein</strong>e Vorstellung ist, dass jedes Element<strong>ein</strong>er Inszenierung stilbildend zu s<strong>ein</strong> hat. Man muss zumGanzen beitragen, dazu gehört eben auch das Bedenkendes Ganzen. Peter Palitzsch hat mir das mal ganz ehrenvollgesagt: Ich sei eben zehn oder zwanzig Jahre zu jung.In zwanzig Jahren werden Bühnenbildner und Bühnenmusikerinnenmit dem Regisseur zusammensitzen unddas Gem<strong>ein</strong>same aushecken. Übrigens war dies auch <strong>ein</strong>Grund, mich für die Hochschulleitung zu bewerben: DasScheitern der Zusammenarbeit mit Benno Besson bewiesmir, dass ich als Bühnenmusiker an Grenzen gelangt war,über die man heute nicht hinauskommt. Es sei denn, manführe wie Marthaler selber Regie. Ich konnte diesen Statusals Bühnenmusiker nicht überwinden, fiel sogar eigentlichhinter den Stand zurück, den ich <strong>ein</strong>st im Kl<strong>ein</strong>theater beimZusammenwirken etwa mit Peter Schweiger hatte. Dortkonnte ich dieses gem<strong>ein</strong>same Konzipieren noch leisten,am grossen Theater blieb ich aber letztlich Tonrequisitenlieferant.Bei der Arbeit als Hochschulrektor ist der Aspekt des sozialenNutzens noch selbstverständlicher im Vordergrund als beimKomponieren. Liess sich von Letzterem für Ersteres lernen?Beim eigenen Komponieren und Spielen ist man in allenDimensionen präsent: Dabei gilt es, nicht nur Noten zuschreiben oder am Klavier <strong>ein</strong>en schönen Klang zu produ-


zett 1–08 25Daniel Fueter: „Man kann Hochschulstrategien nur dann denken, wenn manauch weiss, ob die Schneeschaufel des Hauswarts am richtigen Ort steht.“Foto: Regula Bearthzieren, ohne sich um den Rest zu kümmern, sondern sichimmer mit dem Ganzen zu beschäftigen. So verstehe ichauch Administration. Sich von den Details zu dispensieren,ist nicht möglich, sonst gehen Energie und Legitimitätfür die grossen Entscheidungen verloren. Man kann Hochschulstrategiennur dann denken, wenn man auch weiss, obdie Schneeschaufel des Hauswarts am richtigen Ort steht.Und Musik kann nur geschrieben werden, wenn mitbedachtwird, wie lange der Geiger braucht, um den Dämpfer zu entfernen,damit er wieder „senza sordino“ spielen kann. Letztlichsind dies soziale Überlegungen: Man ist Rechenschaftschuldig, was mit dem <strong>ein</strong>zelnen Orchestermusiker oderder Orchestermusikerin während der Aufführung geschieht.Wenn ich <strong>ein</strong>en Kontrafagottisten aufbiete, ihn stundenlangherumsitzen und nur zwei Töne spielen lasse, werde ichk<strong>ein</strong> motiviertes Orchestermitglied haben, sondern <strong>ein</strong>endestruktiven Stinkstiefel, der sich am gesamten Prozess garnicht beteiligen kann. Das hat auch mit Administration zutun.Zurück an den Schreibtisch: Auch wenn du dir Regelungen<strong>ein</strong>er „Erzählung“ auferlegen lässt oder sie dir selber vorgibst,bleibt der Entscheidungsspielraum immer noch nahezu grenzenlos.Der Formverlauf <strong>ein</strong>es Stücks beispielsweise braucht<strong>ein</strong>e dramaturgische Planung, die ja nicht an Grundregelndelegiert werden kann.Die generalstabsmässige Planung <strong>ein</strong>es Stücks interessiertemich immer dann, wenn die Musik sekundär war. Kl<strong>ein</strong>eBühnenmusiken mit zudienender Funktion erforderten diegrössten Konzeptionsüberlegungen. Für die Oper „Stichtag“hingegen gab ich mir k<strong>ein</strong>e Form vor, weil ich hier ja selberdiktieren und die Kohärenz ständig im Moment herstellenkonnte. Grundsätzlich aber gehört die Planung, das Festlegenvon Proportionen zu den schönsten Momenten. Dasm<strong>ein</strong>te ich vorhin, als ich vom Wohlgefühl angesichts <strong>ein</strong>esentstehenden Objekts sprach. Zu überlegen, wie <strong>ein</strong> Hausaussehen soll, ist reizvoll. Nachher die Bücher ins Gestellzu räumen, ist nicht mehr gleich spannend. Und besondersgross ist der Glücksmoment, wenn sich bei der Ausarbeitungder Details herausstellt, dass deren Notwendigkeit bereitsin der Grossplanung angelegt war, wenn ich also ungebundeneSpontaneität in der Form entdecke.Ist das auch <strong>ein</strong> Beleg für die Qualität des Erdachten? Wieweisst du, wann <strong>ein</strong> Stück gut ist?Ich weiss es nicht. Der Einzige, der mir Auskunft gebenkann, ist der Interpret. Wenn er zurückmeldet, es macheSpass, m<strong>ein</strong>e Musik zu spielen, dann weiss ich, es ist gut.Und wie weisst du, wann <strong>ein</strong> Stück fertig ist?Diese Frage hat sich bei mir immer erübrigt, weil ich nurim Auftrag und mit Termindruck schreibe. Wenn der Auftragerledigt ist, bleibe ich beim erreichten Stand undwerde nichts mehr überarbeiten. Der Gedanke, das Kunstwerknicht im Endprodukt, sondern im fortwährenden Prozesszu erkennen, ist zwar philosophisch reizvoll, für michaber nicht anzuwenden. Dafür bin ich <strong>ein</strong>erseits zu sehrGebrauchsmensch, und anderseits hängt damit wiederumder Gedanke der „Erzählung“ zusammen: die Verpflichtung,<strong>ein</strong> Objekt abzugeben, das s<strong>ein</strong>en Platz in der Gesellschafthat und etwas mitteilt. N<strong>ein</strong>, ich lasse m<strong>ein</strong>e Stücke ruhen.Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.* Michael Eidenbenz ist Direktor des Departements Musik(michael.eidenbenz@zhdk.ch).


26 zett 1–08musiktiefer ernst,ver<strong>ein</strong>t mitdem zauber derpoesieAm 8. und 9. März 2008 geben Solisten,Konzertchor und Sinfonieorchester der ZHdKJohannes Brahms’ „Ein deutsches Requiem“op. 45 in klanglicher und spieltechnischerAnlehnung an die historische Aufführungspraxis.Beat Schäfer*„Aber sagen muss ich Dir noch, dass ich ganz und gar erfülltbin von D<strong>ein</strong>em Requiem, es ist <strong>ein</strong> ganz gewaltiges Stück,ergreift den ganzen Menschen in <strong>ein</strong>er Weise wie wenig Anderes.Der tiefe Ernst, ver<strong>ein</strong>t mit allem Zauber der Poesie, wirktganz wunderbar, erschütternd und besänftigend. Ich kann’s,wie Du ja weisst, nie so recht in Worte fassen, aber ich empfindeden ganzen reichen Schatz dieses Werkes bis ins Innerste,und die Begeisterung, die aus jedem Stück spricht, rührtmich tief, daher ich mich auch nicht enthalten kann, es auszusprechen.“(Clara Schumann an Johannes Brahms)Der Grund, dieses berühmte Werk mit Sinfonieorchesterund Konzertchor der ZHdK <strong>ein</strong>zustudieren und aufzuführen,liegt in s<strong>ein</strong>em ausserordentlichen musikalischen Wertund der Unmittelbarkeit s<strong>ein</strong>er Wirkung auf Musizierendeund Publikum. Die Herausforderung jedoch besteht geradeim Entdecken des Unbekannten trotz der Bekanntheit.Die ursprüngliche Idee war, das „Deutsche Requiem“ mitInstrumenten historischer Mensur und entsprechendemStimmton <strong>ein</strong>zustudieren. Üblich waren damals zum BeispielStreichinstrumente mit Darmsaiten und Bögen inTourte-Form. Obwohl Ventilhörner bereits bekannt waren,bevorzugte Brahms Naturhörner. Das später zur Gepflogenheitgewordene Dauervibrato verbat er sich ausdrücklich.Solche und weitere klangliche Gegebenheiten <strong>ein</strong>s zu <strong>ein</strong>szu erleben, gab den Anstoss für die Aufnahme des Werkesin die Programmplanung.Historische und moderne ElementeNun: Um möglichst viele Positionen im Orchester mit Studierendenzu besetzen, geschieht die Einstudierung fürdie Aufführungen am 8. und 9. März mit modernem Instrumentarium.Wir orientieren uns jedoch klanglich undspieltechnisch an den Erkenntnissen der historischen Aufführungspraxisund versuchen, <strong>ein</strong>e Synthese zwischenWerk, Kenntnissen der Spielpraxis aus der Zeit, modernemInstrumentarium und musikalisch überzeugender Gestaltungskraftzu schaffen.Bei aller symphonischen Anlage und orchestralen Finessebleibt das Requiem von Brahms aber doch vor allem <strong>ein</strong>grossartiges Chororatorium. Als Ausgangspunkt für alleSätze dienten dem Komponisten von ihm ausgewählteBibeltexte. K<strong>ein</strong> <strong>ein</strong>ziges dieser Zitate stammt dabei aus derliturgischen Form der Totenmesse. Die im KonzertchorZHdK ver<strong>ein</strong>igten Chöre der Bachelor-Studierenden, desVokalensembles und der Kantorei ZHdK sowie die SolistinAnna Pisarewa, Sopran, und der Solist Tomasz Slawinski,Bariton, als Vermittelnde des Textes stehen im Zentrum desWerkes und singen aufgewühlt, fragend, trostvoll und versöhnlichdie allgem<strong>ein</strong>gültigen Gedanken zu Leben und Tod.Konzertdaten: Samstag, 8. März, 20 Uhr Paulus-Kirche Zürich, Sonntag,9. März, 17 h Stadtkirche Winterthur. Mit Solisten, Konzertchor und Sinfonieorchesterder ZHdK. Leitung: Beat Schäfer* Prof. Beat Schäfer ist Leiter des Bereichs Chorleitung, Orgel, Kirchenmusikim Studiengang III des Departements Musik (beat.schaefer@zhdk.ch).musikmusik alsmetapherkosmologischerordnungGermán Toro-Pérez ist seit Herbst 2007 Leiterdes Institute for Computer Music and SoundTechnology (ICST). Der gebürtige Kolumbianerüber s<strong>ein</strong>e neue Aufgabe sowie über wertvolleInspirationen und den Einbezug anderer Kunstrichtungenin s<strong>ein</strong>e Arbeit. Daniela Huser*Herr Toro-Pérez, was hat Sie dazu bewogen, von der WienerUniversität für Musik und darstellende Kunst, wo Sie Leiterdes Lehrgangs für Computermusik und elektronische Mediensowie Gastprofessor für Elektroakustische Kompositionwaren, nach Zürich zu wechseln und die Leitung des ICSTzu übernehmen?Nun, es gibt Momente im Leben, in denen Veränderungmöglich und wünschenswert ist. Die Ausschreibung derICST-Leitung traf mich in <strong>ein</strong>em solchen Moment; es war<strong>ein</strong>iges in Bewegung, und sie stellte für mich <strong>ein</strong>e Herausforderungdar, die ich annehmen wollte. In den Hearings inZürich haben mich die Offenheit und Neugierde, die vermutlichauch im Zusammenhang mit dem eben erfolgtenZusammenschluss der beiden Hochschulen stand, und diemenschlichen Qualitäten im Umgang mit<strong>ein</strong>ander überzeugt.Wie setzen Sie die Schwerpunkte in der Leitung des ICST?Zunächst <strong>ein</strong>mal möchte ich die Kontinuität der laufendenForschungsarbeiten und der sich daraus ergebenden Produkteund Projekte gewährleisten. Ich verstehe m<strong>ein</strong>e Berufungaber auch als Auftrag, die Aktivitäten des ICST innerhalbdes neuen Kontextes der ZHdK mit anderen Bereichenzu vernetzen. Diesem Auftrag begegnen wir unter anderemmit <strong>ein</strong>er personellen Aufstockung von Fachleuten ausanderen Bereichen. Beispielsweise wird unser Team neuerdingsverstärkt durch <strong>ein</strong>en Mitarbeiter mit Biologie undArtificial Intelligence als Erfahrungshintergrund.


zett 1–08 27Germán Toro-Pérez: „Immer mehr Kunstschaffende möchten sämtliche Möglichkeitendes Computers in ihre Arbeit <strong>ein</strong>beziehen.“Ein weiterer Auftrag besteht in der stärkeren Einbindungdes ICST in das Departement Musik. Der sich im Aufbaubefindende <strong>Master</strong>-Studiengang Elektronische Kompositionerfordert <strong>ein</strong>e intensive Kommunikation mit den Komponistinnenund Komponisten im Haus. Diese soll durchgem<strong>ein</strong>same Projekte, in der Arbeit mit Instrumentalklassenund durch die Weitergabe des nötigen Know-hows seitensder Dozierenden des ICST sichergestellt werden.Vom Leiter des ICST zum Menschen Germán Toro-Pérez: aufgewachsenin Kolumbien, Studium in Deutschland, Frankreichund Österreich, berufliche Tätigkeit in Wien und nun inder Schweiz. Wo sehen Sie Ihren Lebensmittelpunkt?Das ist <strong>ein</strong>e verzwickte, aber häufig gestellte Frage. Ich würdesagen, dass ich kulturell gesehen <strong>ein</strong> Lat<strong>ein</strong>amerikaner binund bleibe, den die starke kulturelle Bindung zwischenLat<strong>ein</strong>amerika und Europa geprägt hat. Die Erkundung m<strong>ein</strong>ereuropäischen Wurzeln und das Kompositionsstudiumhaben mich dazu bewogen, nach Europa zu kommen. Dassich mich im deutschsprachigen Raum niedergelassen habe,war nicht eigentlich geplant, da hatte <strong>ein</strong>fach das Schicksals<strong>ein</strong>e Hand im Spiel.Welche Künstlerinnen und Künstler bringen Ihre Seele inSchwingung?Künstlerinnen und Künstler, die mich inspirieren, haben<strong>ein</strong>en zentralen Stellenwert in m<strong>ein</strong>er Arbeit. Ich würde essogar als Konstante in m<strong>ein</strong>em Werk bezeichnen, dass sich<strong>ein</strong>zelne Stücke auf bestimmte Personen oder Werke beziehen.Die Begegnung mit Pessoa beispielsweise hat michnachhaltig be<strong>ein</strong>druckt. Auch der mexikanische SchriftstellerJuan Rulfo, der peruanische Literat José María Arguedas,der Maler Mark Rothko und der bedeutendste Vertreter derArt Brut Adolf Wölfli gehören dazu. Bei Rothko beispielsweisefasziniert mich s<strong>ein</strong>e Kraft, während über vierzig Jahren<strong>ein</strong>e <strong>ein</strong>mal gewählte Kunstform zu verfolgen, zu entwickelnund zu verdichten, etwas immer tiefer zu denken.Sie verfolgen nun seit fünfzehn Jahren Ihre eigene Kunst.Können Sie bereits sagen, was es ist, das Sie immer tiefer denken?Ich hoffe sehr, dass sich die zentralen Punkte m<strong>ein</strong>es künstlerischenSchaffens im Laufe der Zeit immer mehr herauskristallisieren,glaube allerdings nicht, dass man dies jederzeitmit Schärfe ausformulieren kann. Ich würde aber m<strong>ein</strong>en,dass Fragen der Form für mich zentral sind. Ich seheMusik nicht als etwas, das vom Rest der Welt isoliert stattfindet,sondern bin davon überzeugt, dass auch allgegenwärtigeOrdnungsprinzipen der Natur, unserer Gedanken, wiewir leben allgem<strong>ein</strong>e Gültigkeit besitzen. Ich verstehe Musikals <strong>ein</strong>e Metapher für die Welt, um die ihr innewohnendenOrdnungen sichtbar und erfahrbar zu machen. In derBegegnung mit Werken von Künstlerinnen und Künstlern,die mich inspirieren, versuche ich, von ihnen entwickelteFormen, welche die Welt reflektieren, für m<strong>ein</strong>e musikalischeArbeit zu nutzen. Bei Pessoa beispielsweise mit s<strong>ein</strong>erkünstlerischen Erschaffung paralleler Lebensentwürfe in<strong>ein</strong>er Person sehe ich viele Aspekte, die unsere heutige Zeitwiderspiegeln, die die Moderne ausmachen im Vergleich zuanderen Epochen der Geschichte, wo <strong>ein</strong>e gewisse kulturelleEinheit vorherrschte. Wenn ich mich mit <strong>ein</strong>er Figurwie Pessoa aus<strong>ein</strong>andersetze, versuche ich beispielsweise inder Arbeit an <strong>ein</strong>em musikalischen Stück, diese Heterogenitätbewusst zu konstruieren und zu verfolgen. Form wirdfür mich also nicht dort interessant, wo ich formale Erwartungenerfülle, sondern wo ich m<strong>ein</strong>e Beobachtungen oderdas, was ich zu verstehen glaube, nutzbar machen kann.Ihre Arbeiten sind teilweise multimedial im Zusammenhangmit Grafik, Video und bildender Kunst. Planen Sie Projektemit transdisziplinärem Ansatz innerhalb der ZHdK? Oderanders gefragt: Möchten Sie hier und jetzt in diesem Interview<strong>ein</strong>en Köder auslegen?Während m<strong>ein</strong>er Lehrtätigkeit an der Wiener Universitäthabe ich insbesondere den Austausch mit Studierendenaussermusikalischer Bereiche als ausgesprochen bereicherndempfunden. Diese Offenheit und Vernetzung mitanderen Kunstschaffenden sehe ich als <strong>ein</strong>e unserer Hauptaufgabenim ICST. Immer mehr Kunstschaffende möchtensämtliche Möglichkeiten, die der Computer bietet, in ihreArbeit <strong>ein</strong>beziehen; der Klang hält somit natürlich Einzug indieses Schaffen. Der Umgang mit dem Computer ermöglichtzudem <strong>ein</strong>en neuen Zugang zur Musizierpraxis. Ich möchtealso alle interessierten Studierenden der ZHdK <strong>ein</strong>laden,das ICST nicht nur als <strong>ein</strong>en Bestandteil des DepartementsMusik zu betrachten, sondern auch als <strong>ein</strong>e offene Plattformzu nutzen. Ausserdem sei hier explizit ausgedrückt, dass wiruns freuen, wenn Studierende sämtlicher Bereiche unsereKurse besuchen oder mit Projekten an uns herantreten.Kurzbiografie Germán Toro-Pérez:Geboren 1964 in Bogotá. Kompositionsstudium in Bogotá bei Luis TorresZuleta und in Wien bei Erich Urbanner und Karl H<strong>ein</strong>z Füssl. Danach ergänzendeStudien in Dirigieren bei Karl Österreicher und Peter Eötvös sowie inElektroakustik an der Musikuniversität in Wien und am IRCAM in Paris. S<strong>ein</strong>ebisherige Arbeit besteht aus über 40 Werken, darunter Kompositionen fürOrchester, Instrumentalensemble, Kammermusik mit und ohne Elektronik,elektroakustische Musik sowie Arbeiten in Zusammenhang mit grafischemDesign, Video und bildender Kunst. Zahlreiche Arbeitsstipendien und Preise.Mitbegründer des NewTonEnsembles. Von 2002 bis 2006 Leiter des Lehrgangsfür Computermusik und elektronische Medien, 2006/07 Gastprofessor fürElektroakustische Komposition an der Universität für Musik und darstellendeKunst, Wien. Seit Herbst 2007 Leiter des ICST an der ZHdK.Am Montag, 17. März 2008, findet im Blauen Saal des Hauses Florhofgasseum 17.30 Uhr <strong>ein</strong> Komponistenforum mit Germán Toro-Pérez statt, um19.30 Uhr im Grossen Saal <strong>ein</strong> Spektrumkonzert mit s<strong>ein</strong>en Werken (Kammermusikmit Live-Elektronik).* Daniela Huser ist mit der Öffentlichkeitsarbeit des Departements Musikbeauftragt (daniela.huser@zhdk.ch).


28 zett 1–08Die Studierenden des Departements Musik der ZHdK habendie Chance, gleich von mehreren Stiftungen unterstützt zuwerden.musikder sonnenkönigals mäzenWährend Musiker früher von Monarchen,Kirchenfürsten und Industriellen unterstütztund gefördert wurden, sind es heute vor allemStiftungen, die diese Funktion übernommenhaben. Johannes Degen* über die alten undneuen Formen des Mäzenatentums im Bereichder Musik.Waren zur Zeit Ludwigs XIV. die Musiker noch Lakaien,deren Futtertrog in der Bedienstetenküche stand, die abertrotzdem bewundert, geliebt und gefördert wurden, hat sichmit den Jahrhunderten <strong>ein</strong> Wandel vollzogen. Antoine Forquerayspielte als Fünfjähriger dem Sonnenkönig mit s<strong>ein</strong>erViola da Gamba vor und wurde von ihm, dessen musikalischerGeschmack ausser Zweifel stand, mit Begeisterungals „son petit prodige“ gefördert. Mit siebzehn Jahren erhielter dann die Anstellung als „Musicien Ordinaire de la Chambredu Roy“. Der König schenkte ihm später s<strong>ein</strong>e eigeneGambe und bezahlte auch den Verlust von 100 000 Livres,den der Musiker beim Bankrott <strong>ein</strong>er Spekulationsfirmaerlitt. Forqueray vergalt dem König die Grosszügigkeit mitDankbarkeit und Unterwürfigkeit. Beethoven ging mit s<strong>ein</strong>enGönnern weit weniger zimperlich um. Den russischenGrafen Nikolaus von Galitzin, der bei ihm Quartette bestellthatte, liess er lange warten, beantwortete s<strong>ein</strong>e Briefe nichtund versuchte, die Quartette auch gleichzeitig an verschiedeneVerlage zu verkaufen, was den Fürsten sehr verärgerte.Dass Beethoven auch mit Gönnern um Dukaten feilschte,zeigt das Selbstbewussts<strong>ein</strong> des Künstlers, das zu Zeiten desSonnenkönigs k<strong>ein</strong>esfalls goutiert worden wäre.Musiker wurden bis in die heutige Zeit von Mäzenen unterstützt;zuerst waren es Kirchenfürsten und Könige, dannreiche Bürger und später Industrielle. Heute hat in denmeisten europäischen Ländern der Staat die Verantwortungfür die Kulturförderung übernommen. Vor allem jungeMusikerinnen und Musiker sind aber nach wie vor auf dieUnterstützung privater Personen und Stiftungen angewiesen.Wie in früheren Zeiten ist allen Mäzenen etwas gem<strong>ein</strong>sam:Sie lieben die Musik.Im Jahr 1976 hat Hans Konrad Rahn den RAHN MUSIKPREISals Wettbewerb für junge Musikstudierende der Hochschulenin der Schweiz ins Leben gerufen. Mittlerweile hat sichder Wettbewerb in Zürich etabliert. Er wird nun alle zweiJahre für <strong>ein</strong> anderes Instrument ausgeschrieben und vomRahn Kulturfonds zusammen mit der Zürcher Hochschuleder Künste durchgeführt. Die Gewinnerinnen und Gewinnererhalten Preise in namhafter Höhe und können ihrTalent bei <strong>ein</strong>em Solistenauftritt in der Tonhalle Zürich zeigen.(Preisträgerkonzert: Dienstag, 29. April 2008, 19.30 Uhr,Tonhalle Zürich; Orchester der ZHdK unter der Leitung vonHoward Griffiths.)Die JMANUEL UND EVAMARIA SCHENK STIFTUNG mitSitz in Zofingen AG fördert Musikstudierende der oberstenAusbildungsstufe im Hinblick auf die Erlangung desSolistendiploms. Die Schenk Stiftung versteht ihre Aufgabeals <strong>ein</strong>e Art Starthilfe: Die jungen Musikerinnen und Musikersollen <strong>ein</strong>erseits die fruchtbare Arbeit und das beflügelndeMusizieren mit <strong>ein</strong>em professionellen Klangkörper unterinspirierender Stabführung während des jährlich stattfindendenöffentlichen Workshops oder Vorspiels erfahren,und andererseits den Auftritt vor Publikum am Jahreskonzerterleben. Dieses bildet meistens in der Adventszeit denfestlichen Abschluss <strong>ein</strong>er regen Tätigkeit.Die ANIMATO STIFTUNG wurde 2005 gegründet. Ziel derAnimato Stiftung ist die Förderung junger, talentierterSolistinnen und Solisten sowie Orchestermusikerinnen und-musiker aus Europa. Um dieses Ziel zu erreichen, organisiertdie Stiftung Veranstaltungen wie Musikwettbewerbe,Akademien und Konzerttourneen. Die Animato Stiftung istbei ihren Förderungsaktivitäten dem Leitbild verpflichtet,durch die Zusammenführung von jungen Musikerinnenund Musikern aus verschiedenen europäischen Nationenim Geiste der europäischen Musiktradition die grenzüberschreitendeund verbindende Rolle der Musik Realität werdenzu lassen.Die STIFTUNG RUTH UND ERNST BURKHALTER, 1988 insLeben gerufen, hat sich zum Ziel gesetzt, begabte jungeMusikerinnen und Musiker zu fördern. Sie unterstütztOrchesterkonzerte, in deren Rahmen Jungtalente solistischauftreten können, und sucht dazu die Zusammenarbeit mitOrchestern und Konzertveranstaltern. Das Zusammenspielmit <strong>ein</strong>em Orchester ist <strong>ein</strong>e wichtige Erfahrung auf demWeg zur solistischen Laufbahn. Die Probenarbeit mit erfahrenenDirigenten und der Konzertauftritt, wo die eigeneAusstrahlung auf das Publikum spürbar wird, bieten denjungen Musikerinnen und Musikern <strong>ein</strong> wesentliches Erfahrungspotenzial.Weitere Informationen zu den <strong>ein</strong>zelnen Stiftungen unter:www.rahnkulturfonds.chwww.schenk-stiftung.chwww.animatostiftung.chwww.stiftungburkhalter.ch* Prof. Johannes Degen ist stellvertretender Direktor des Departements Musikund Leiter des Studiengangs Interpretation und Performance(johannes.degen@zhdk.ch).


zett 1–08 29musikmehrspurnachtKonzertserie, Lounge, Dancefloorund Treffpunkt in <strong>ein</strong>em: „mehrspur“am Bellevue präsentiert jeden Samstagvon Jazz, Funk, Rock, Latin, Trip Hop bis hinzu Drum’n’Bass <strong>ein</strong>e öffentliche, stilistisch vielseitigeKonzert- und Partyreihe im hauseigenenMusikclub der Zürcher Hochschule der Künste.Oliver Cornelius*Bands mit Bezug zur Jazz- und Pop-Abteilung der ZHdKzeigen an der „mehrspur nacht“ ihre künstlerischen Aktivitätenund erhalten so <strong>ein</strong>e zentrale Plattform in der StadtZürich. Die „mehrspur nacht“ ist als kulturelle Alternativezu Zürichs mainstreamlastigem Nachtleben zu verstehenund hat das primäre Ziel, den musikalischen Nachwuchszu fördern und <strong>ein</strong>en Treffpunkt für die neue Hochschuleder Künste in Zürich zu schaffen. Freier Eintritt zu qualitativhochstehender Live-Musik und gutem DJ-Sound, kombiniertmit <strong>ein</strong>er Bar mit Drinks zu fairen Preisen, machtden „mehrspur music club“ zu <strong>ein</strong>em Treffpunkt für <strong>ein</strong>musikinteressiertes Publikum verschiedenster Couleur. Derfreie Eintritt senkt die Hemmschwelle für das Publikum,sich Acts ohne klingende Namen anzuhören, und ermöglichtdamit den meist unbekannten Bands, vor <strong>ein</strong>er grossenZuhörerschar zu spielen. Neben Nachwuchskünstlerinnenund -künstlern treten auch immer wieder lokal renommierteActs wie King Kora, Lariba, Christoph Merki music.01, TheSoulmaniacs, El Zorro, Daniel Schenker Quartet und vielemehr im sympathischen Club mit der leuchtenden Bühnenrückwandauf. Inputs von Musikerinnen und Musikernaus anderen Regionen der Schweiz geben die sogenannten„exchange nights“. Jeweils am ersten Samstag des Monatserhalten die Jazzhochschulen Lausanne, Basel, Bern undLuzern die Gelegenheit, <strong>ein</strong>e Band aus ihren Studierendenkreisenin Zürich zu präsentieren. Allgem<strong>ein</strong> ziehen die„mehrspur“-Konzerte <strong>ein</strong> grosses, kulturell und altersmässigbreites Publikum an und geben den Bands die Möglichkeit,aus Subkulturen herauszutreten. Die Konzertserie gibtauch Einblick in die Jazz- und Pop-Ausbildung der ZHdK,die den Künstlerinnen und Künstlern von morgen vielseitige,spartenübergreifende Studiengänge bietet, und repräsentiertderen offenen Geist.Lounge or DanceNach den Live-Konzerten übernehmen zur Late Night„Lounge or Dance“-DJs den Sound der Band und animierendas Konzertpublikum zum Verweilen und Tanzen. DieStilrichtung der Live-Musik gibt den Takt für die Nacht an.Nach groovebetonten Live-Konzerten ist <strong>ein</strong>e Party zumTanzen auf dem Programm, nach ruhigeren Jazz-Konzertengeben die Schallwellen der Vinylplatten eher sanftere Tönewider. Noch sind die Besucherzahlen bei der Late Nightschwankend beziehungsweise spricht diese das typischeKonzertpublikum weniger an. Die „mehrspur“-DJs (u.a.DJ Versatile, DJ Nail, DJ Tusk), die ihre Sounds auch an derlegendären ZHdK-Gründungsparty im September 07 imTheater der Künste und an der Diplomausstellung 2007 imToni-Areal erfolgreich präsentierten, legen ihre neusten undrarsten Vinylplatten mit viel Freude für Liebhaberinnen undLiebhaber souliger Black-Musik und grooviger Beats auf.Deshalb: „mehrspur“ ist immer <strong>ein</strong>e Reise wert.Aktuelles Programm unter: www.mehrspur.chJeden Mittwoch: JazzBaragge Wednesday Jam.Jeden Freitag: Lokalbühne, Generator, Zurich Jazz Orchestra Volontaire Series,Jazz meets ClassicJeden Samstag: „mehrspur nacht“, Lounge or Dancemehrspur music club, Waldmannstrasse 12, 8001 Zürich* Oliver Cornelius leitet den mehrspur music club (oliver.cornelius@zhdk.ch).


30 zett 1–08Hina Strüver/Matthias Wüthrich am Institute for Integrative Biology, ETH ZürichRegrowing Eden, performative Skulptur zu aktuellen gesellschaftlichen Diskursen um Gentechnologie:v.l.n.r.: im Lichthof der ETHZ; Museu Oscar Niemeyer, Curitiba, Brasilien; Art Space, Nha San, Hanoi, Vietnam.Pablo Ventura am Artificial Intelligence Lab (AI-Lab), Universität Zürich:Machine ChoreographyAls Pablo Ventura am Artificial Intelligence Lab der Universität Zürich s<strong>ein</strong>eAbsicht, <strong>ein</strong>en tanzenden Roboter zu entwickeln, vorstellte, reagiertendie Forscher sehr skeptisch. Das Projekt sei nicht nur ambitiös, es würde denzeitlichen Rahmen des Stipendiums auch bei weitem sprengen. Entstandenist (nach <strong>ein</strong>iger Überzeugungsarbeit) <strong>ein</strong> gem<strong>ein</strong>sames Projekt, welchesdas Wissen des Künstlers über das Bewegungsspektrum von TänzerInnen unddas der Forscher über die Robotik und die „Materialisierung“ von Muskelnund Gliedern ver<strong>ein</strong>t und ihnen künstliches Leben <strong>ein</strong>haucht. Der erste Prototyp<strong>ein</strong>es B<strong>ein</strong>es für den „Humanoid Dancing Robot“ konnte noch innerhalbdes Laboraufenthaltes realisiert werden.Roman Keller am Paul Scherrer Institut, PSI, Villigen:„a rocket for the rest of us“v.l.n.r.: Welterste Solarrakete; Feldversuch mit Solarrakete; Aufruf am PSI;unten: Arbeitsplatz am PSIMit der solarbetriebenen Rakete möchte der Künstler Roman Keller an denPioniergeist der Wissenschaften erinnern, die Emotionalität von Entdeckungenunterstreichen und Wissenschaft in ihrem historischen symbolischenZusammenhang untersuchen. Während s<strong>ein</strong>es Aufenthaltes am Paul ScherrerInstitut, Villigen, im Bereich Energie, befasste sich Roman Keller intensivmit der Geschichte der Alternativ-Energieforschung und veröffentlichte dazudie Publikation „a rocket for the rest of us“. Gleichzeitig nimmt s<strong>ein</strong>e Idee,die welterste solarbetriebene Rakete zu bauen, Form an. Es ist der Anfang<strong>ein</strong>er intensiven Zusammenarbeit mit <strong>ein</strong>em Ingenieur am PSI, der mit s<strong>ein</strong>emWissen und dem Öffnen von Türen massgeblich zum Gelingen des Projektesbeiträgt. Der nächste Testflug findet im Mai 2008 am PSI statt, zu erwartenist <strong>ein</strong>e Flughöhe zwischen 400 und 700 Metern!Pe Lang am CSEM, Alpnach: untitled_sound_objectsWie inspirierend die Begegnung und das Interesse „zweier Welten“ für<strong>ein</strong>anders<strong>ein</strong> können, erlebten der Künstler Pe Lang und die Ingenieure und Forscheram CSEM in Alpnach. Mit dem Künstler hielten Fischli Weiss am CSEM Einzug,den „Lauf der Dinge“ im Loop wiederholend. Ein reger Austausch über neuartigeTechnologien im Bereich der Mikroelektronik und Robotik, Projektverläufeund Fragen der Ästhetik prägten den Alltag im Labor. Das Know-how derhochqualifizierten Ingenieure und Forscher, der Zugang zu neu entwickeltenSensoren und Wireless-Networks sowie Experimente mit der CSEM-3-D-Kamera unterstützten Pe Lang bei der Verwirklichung s<strong>ein</strong>es „untitled_sound_objects“-Projektes – <strong>ein</strong> akustisch-intelligentes Kompositionssystem mit achtcomputergesteuerten Lautsprechern. Für das Auge unsichtbar, sorgt <strong>ein</strong>ehochkomplexe Technologie für die Präzision der Bewegungen der Lautsprecher.Dieselbe Technologie wurde für die Motoren des Marsmobils „Sojourner“verwendet.


zett 1–08 31„Regrowing Eden“ befasst sich mit den technischen Aspekten und demsozialen Diskurs um gentechnisch veränderte Pflanzen. Die KünstlerInnenHina Strüver und Matthias Wüthrich erarbeiteten sich während ihresAufenthaltes am Geobotanischen Institut der ETH Zürich die Wissensgrundlagenzur Gentechnik und deren Risikoforschung. In Gesprächen mitWissenschaftlerInnen, PolitikerInnen und der Bevölkerung in der Schweiz,Brasilien und Vietnam sowie in <strong>ein</strong>em Online-Fragebogen versuchten sie,den Diskurs um Gentechnologie zu erfassen. Mit Rauminstallationen,performativen Skulpturen und <strong>ein</strong>er Computersimulation unterwww.regrowingeden.ch schaffen Hina Strüver und Matthias Wüthrich <strong>ein</strong>ekünstlerische Abbildung und lassen wissenschaftlich-soziale Sachverhalteals <strong>ein</strong>e durch performative Eingriffe wachsende „Gentechnik-Pflanze“sinnlich erfahrbar machen.forschungkunst schaffenim laborDie Künstlerin Hina Strüver sowie die KünstlerMatthias Wüthrich, Pablo Ventura, Pe Langund Roman Keller haben im Rahmen des Swiss-Artists-in-Labs-Programms in verschiedenenSchweizer Wissenschaftslabors an ihren Projektideengearbeitet. Im November 2007 konntendie Kunstschaffenden ihre erfolgreich entwickeltenProjekte präsentieren. Irène Hediger*Das Swiss-Artists-in-Labs-Programm am Institute for CulturalStudies in the Arts ICS hat zum Ziel, Forschende ausKunst und Wissenschaft zusammenzubringen. Dadurchwird <strong>ein</strong> Transfer von Wissen und Methoden ermöglicht, derneue Perspektiven in Forschungsdiskursen und künstlerischerArbeit eröffnen soll. Das Programm wird vom Bundesamtfür Kultur (BAK) im Rahmen s<strong>ein</strong>er Medienkunstförderungunterstützt. Es bietet Künstlerinnen und Künstlern dieMöglichkeit, innerhalb <strong>ein</strong>es spezifischen WissenschaftsundForschungskontextes künstlerische Interpretationenund Inhalte zu entwickeln.Transdisziplinärer AlltagWährend neun Monaten haben die Kunstschaffenden <strong>ein</strong>eneigenen Arbeitsplatz im Labor ihrer Wahl, sind Teil <strong>ein</strong>esWissenschafts-Teams und erhalten Zugang zu entsprechendemGrundlagenwissen, zu Methodik, Werkzeugenund Materialien. Der Besuch von Vorlesungen und Kolloquiengehört ebenso zum künstlerischen Alltag im Laborwie die Teilnahme an Teamsitzungen und der persönlicheAustausch mit den Wissenschaftlerinnen. Referate, Präsentationen,Installationen und Performances seitens derKunstschaffenden geben den Wissenschaftlern <strong>ein</strong>en Einblickin die Welt der Gegenwartskunst, in die ästhetischePraxis und in die Semiotik der Kommunikation von Künstlerinnenund Künstlern.Anlässlich des Symposiums im Rahmen des Digital-Art-Weeks-Festivals der ETH Zürich im Juli 2007 präsentiertenund reflektierten Kunstschaffende und Wissenschaftler-Innen ihre bisherige Zusammenarbeit.Der Faktor ZeitObwohl die Prozesse innerhalb der verschiedenen Laborssehr individuell verliefen, zeichnete sich <strong>ein</strong>e Zeitstrukturab, die sich ungeachtet der unterschiedlichen Umfelderähnlich gestaltete. Drei bis vier Monate benötigten dieKunstschaffenden, um sich im neuen Umfeld zu orientieren,Kontakte zu knüpfen und das laborspezifische Wissenzu erarbeiten. In weiteren drei bis vier Monaten wurdenProjektideen vertieft, verändert und andere neu entwickelt.Die letzten zwei bis drei Monate dienten der Entwicklungund Materialisierung von Prototypen.Ende November 2007 bildete die Präsentation der Ergebnissedieser transdisziplinären Zusammenarbeit den offiziellenAbschluss des Programms Swiss Artists in Labs 2007.Sowohl Kunstschaffende als auch WissenschaftlerInnenempfanden die Zeitspanne von neun Monaten als adäquat,um die Annäherung und das Verständnis der unterschiedlichenDisziplinen, Kulturen und Sprachen zu begünstigenund <strong>ein</strong>e inspirierende und innovative Zusammenarbeitzu ermöglichen. Es zeigt sich auch, dass die entstandeneninterdisziplinären Netzwerke über den offiziellen Laboraufenthalthinaus bestehen bleiben und <strong>ein</strong>zelne Projekte bilateralweiterverfolgt werden.Die während des Swiss-Artists-in-Labs-Aufenthalts entwickeltenkünstlerischen Arbeiten von Pablo Ventura (MachineChoreography), Pe Lang (untitled_sound_objects), HinaStrüver und Matthias Wüthrich (Regrowing Eden) sowie vonRoman Keller (Energy Plan for the Western Man, weltersteSolarrakete) werden im Juli 2008 am International Symposiumon Electronic Art (ISEA) in Singapur zu sehen s<strong>ein</strong>.Informationen unter:www.artistsinlabs.chwww.ventura-dance.com (Pablo Ventura)www.pelang.ch (Pe Lang)www.romankeller.com (Roman Keller)Hina Strüver und Matthias Wüthrich: www.regrowingeden.chInternational Symposium on Electronic Art: www.isea2008.orgDie Gewinnerinnen und Gewinner der Swiss AIL-Stipendien 2008(März bis November 2008) sind:— Pin Qiu, Performance/Installation/Plastik, Projekt: „Baden“ an der Eawag,Aquatic Research, Dübendorf— Chandrasekhar Ramakrishnan, Multimedia, Projekt: „Diglossia: zweisprachigeSoftware-Entwicklung“ am Institute of Computer Systems der ETHZürich— Sylvia Hostettler, Plastik/Installation/Fotografie, Projekt: „Lichtreaktion –Dimensionen <strong>ein</strong>er sch<strong>ein</strong>baren Unsichtbarkeit“ Faculté de Biologie et deMedicine, Universität Lausanne— Monika Codourey, Architektur/Urban Media/Cultural Studies, Projekt:„Constant Traveler – Reality Game“ am Institut für Psychologie derUniversität Basel* Irène Hediger ist Co-Leiterin des Swiss-Artists-in-Labs-Programms(irene.hediger@zhdk.ch).


2008Museum fürGestaltung ZürichMuseum für Gestaltung ZürichAusstellungsstrasse 60CH–8005 Zürichwww.museum-gestaltung.chMuseum BelleriveHöschgasse 3CH–8008 Zürichwww.museum-bellerive.chPlakatraumLimmatstrasse 55CH–8005 ZürichBis 3.2.2008 | SAITEN TASTEN SOUNDS –FASZINATION MUSIK INSTRUMENTE |Museum BelleriveBis 10.2.2008 | IM WESTEN NUR NEUES –VON DER KUNSTGEWERBESCHULE ZURZÜRCHER HOCHSCHULE DER KÜNSTE |GalerieBis 24.2.2008 | COMIX! | Plakatraum8.2. – 25.5.2008 | WOULDN’T IT BE NICE … –10 UTOPIEN IN KUNST UND DESIGN | Halle7.3. – 8.6.2008 | DER SCHÖNE SCHEIN –FACETTEN DER ZÜRCHER RAUMKULTUR |Museum Belleriveausstellungendieses jahr immuseumHalle und Galerie12.3. – 29.6.2008 | CHRIS MARKER – EIN ABSCHIED VOM KINO | Galerie27.6. – 21.9.2008 | ALFREDO HÄBERLI DESIGN DEVELOPMENT –SURROUNDTHINGS | Halle30.7. – 7.9.2008 | 9 EVENINGS 1966 : KUNST, THEATER UND ENGINEERING |Galerie9.4. – 20.7.2008 | FOTO GRAFIK – PLAKATESEIT 1995 | Plakatraum11.7. – 5.10.2008 | DAUM GALLÉ TIFFANY –TRÄUME AUS GLAS | Museum Bellerive24.9.2008 – 4.1.2009 | SHORT STORIES – IN DER AKTUELLEN FOTOGRAFIE |GalerieHalle, 8. Februar bis 25. Mai 2008Wouldn’t it be nice ... – 10 Utopien in Kunstund DesignKunst und Design stehen seit jeher in <strong>ein</strong>er fruchtbarenWechselbeziehung. Autorinnen und Autoren aus den BereichenKunst und Design, aber auch aus den Gebieten Grafik,Mode und Architektur teilen Strategien, Methoden undZiele. Während <strong>ein</strong>ige Kunstschaffende Designstrategien fürsozialkritische Äusserungen <strong>ein</strong>setzen, verwenden andereDesign als Mittel, um Alltagsphänomene, Emotionen undDenkhaltungen zu reflektieren. Umgekehrt hat <strong>ein</strong>e Vielzahlvon Designschaffenden den Glauben an <strong>ein</strong> Neutralitätsidealabgelegt und greift zusehends in soziale, politische,ethische oder ökologische Diskurse <strong>ein</strong>. Die Ausstellung –<strong>ein</strong>e Koproduktion mit dem Centre d’Art ContemporainGenève und der Haute école d’art et de design Genève –konfrontiert zehn zeitgenössische Arbeiten am Rande derRealität, an der Grenze des Machbaren.Mit: Jurgen Bey (NL), Bless (F/D), Dexter Sinister (GB/USA), Dunne & Rabyund Michael Anastassiades (GB), Alicia Framis (E), Martino Gamper (I/GB),Ryan Gander (GB), Martí Guixé (E), Tobias Rehberger (D) und Superflex (DK).Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung:Alles wird neu.Performance / work in progress von Martino Gamper, London.Donnerstag, 13. März, bis Sonntag, 16. März 2008, ganztags, HalleKunst und Design, <strong>ein</strong> ungleiches Paar?Unterschiede und Gem<strong>ein</strong>samkeiten zweier Disziplinen.Gespräch in der Ausstellung. Mittwoch, 23. April 2008, 20 Uhr, Halle1.10.2008 – 1.2.2009 | OTTO BAUMBERGER –WERBER DER ERSTEN STUNDE | Plakatraum31.10.2008 – 22.2.2009 | KOPF AN KOPF –POLITIKERPORTRAITS | Halle7.11.2008 – 1.2.2009 | EIDG. FÖRDERPREISEFÜR DESIGN 2008 | Museum BelleriveGalerie, 12. März bis 29. Juni 2008Chris Marker – Abschied vom KinoZum ersten Mal versammelt <strong>ein</strong>e Ausstellung mehrereArbeiten von Chris Marker (*1921), <strong>ein</strong>em der profiliertestenFiguren der jüngeren Mediengeschichte. Filme wie „Lajetée“ und „Sans soleil“ gelten längst als Klassiker des Kinos.Mit s<strong>ein</strong>er Neugier hat Marker aber auch in anderen Feldern


zett 1–08 33pionierhafte Beiträge realisiert: von Text und Fotografieüber Buch, Video und CD-ROM bis zu Multimedia-Installationenwie „Silent Movie“ zum 100. Geburtstag des MediumsFilm. Immer wieder hat er Sprache und Bild auf <strong>ein</strong>dringlicheWeise mit<strong>ein</strong>ander verbunden. Erinnerung undgesellschaftliches Engagement, für Marker wichtige Themen,tauchen auch in s<strong>ein</strong>er jüngsten Arbeit „Staring Back“auf: Kraftvolle Porträtbilder aus sechs Jahrzehnten zeigenauf Reisen zufällig getroffene Menschen, aber auch Figurender Zeitgeschichte wie Simone Signoret, Akira Kurosawa,Salvador Dalí oder Fidel Castro. Und immer enthüllen dieAufnahmen das prägende Wechselspiel zwischen dem Blickdes Betrachters und jenem der Betrachteten.Halle, 27. Juni bis 21. September 2008Alfredo Häberli Design Development –SurroundThingsDie erste Einzelausstellung des international renommiertenZürcher Designers gibt <strong>ein</strong>en Einblick in den gedanklichenHintergrund und das Umfeld, in dem die für Häberlitypischen Arbeiten zwischen Funktionalität, Präzision,Leichtigkeit und verspieltem Charme entstehen.Galerie, 30. Juli bis 7. September 20089 Evenings 1966: Kunst, Theater undEngineeringDie Ausstellung untersucht die historische Performance-Reihe „9 Evenings“, mit der erstmals die Zusammenarbeitvon Kunstschaffenden und Ingenieuren erkundet wurde. Anden spektakulären und bis heute nachwirkenden Veranstaltungenin New York waren unter anderen Robert Rauschenbergund John Cage beteiligt.Galerie, 24. September 2008 bis 4. Januar 2009Short Stories – in der aktuellen FotografieAus den Parallelen zwischen Short Story und Fotografie lassensich Möglichkeiten des Geschichtenerzählens ableiten.In der Ausstellung veranschaulichen internationale Kunstschaffendedie wichtigsten Strategien und lassen <strong>ein</strong>enRaum unterschiedlichster Erzählungen entstehen.Halle, 31. Oktober 2008 bis 22. Februar 2009Kopf an Kopf – PolitikerporträtsDie Ausstellung beleuchtet geschichtliche Wurzeln, Epochemachende Wahlkämpfe, wiederkehrende Muster derpolitischen Öffentlichkeitsarbeit und prägende Figurenwie Lenin, Che Guevara, Arnold Schwarzenegger oder JuliaTimoschenko.Museum Bellerive7. März bis 8. Juni 2008Der schöne Sch<strong>ein</strong> – Facetten der ZürcherRaumkulturDas Jubiläum „50 Jahre Archäologie und Denkmalpflegeim Kanton Zürich“ ist Anlass, sich mit der Gestaltung der„Peaux intérieures“ aus verschiedensten Zeitepochen zubeschäftigen. Es wird von Zeiten im Kanton Zürich berichtet,in denen die Menschen üppigen Wandschmuck wie auch<strong>ein</strong>faches Dekor liebten und als Handwerker, auch die kompliziertestenOrnamente ausführten. Dekorations-, StuckundGlasmalereien, Tapeten sowie Böden wurden meistsehr sorgfältig auf die Architektur des Raumes abgestimmt.Viele Dekorationen wurden im Laufe der Zeit zerstört,<strong>ein</strong>ige konnten jedoch als Muster oder Sammlungsobjekteüberleben. Diese werden nun mit Design von heute konfrontiert,mit thematischen Umsetzungen zeitgenössischerKunstschaffender, und stellen somit die Studiensammlungvon Denkmalpflege und Archäologie in <strong>ein</strong> neues Licht. Derschöne Sch<strong>ein</strong> der „Peaux intérieures“ wird begleitet vonArbeiten der Künstlerin Heidi Bucher.11. Juli bis 5. Oktober 2008Daum Gallé Tiffany – Träume aus GlasNie hat es <strong>ein</strong>e so hervorragende Glasproduktion gegebenwie zur Zeit des Jugendstils. Katharina Büttikers hiergezeigte Sammlung von Glasobjekten ist <strong>ein</strong>e der internationalbesten und besteht aus <strong>ein</strong>er unvergleichlichen Füllevon wertvollen Werken.7. November 2008 bis 1. Februar 2009Eidgenössische Förderpreise fürDesign 2008Die Ausstellung gewährt <strong>ein</strong>en Einblick in das aktuelleSchweizer Designschaffen mit s<strong>ein</strong>en Bereichen Grafik, Textil-und Modedesign, Fotografie, Industrial Design, Schmuckund Bühnenbild. Ausgezeichnet werden Künstlerinnen undKünstler, die auf nationaler und internationaler Ebene zurAnerkennung des Schweizer Designs beigetragen haben.Plakatraum9. April bis 20. Juli 2008Foto Grafik – Plakate seit 1995Das wirkungsvolle Zusammenspiel von Fotografie, Grafikund Typografie markiert den Beginn modernen Grafikdesigns.Ausgehend vom klassischen Fotoplakat, zeigt dieAusstellung ausgewählte Positionen, die fruchtbare Neuinterpretationenleisten.1. Oktober 2008 bis 1. Februar 2009Otto Baumberger – Werber der erstenStundeS<strong>ein</strong>er Zeit weit voraus, erkannte Baumberger (1889–1961)wesentliche Aspekte der Konsumgüterwerbung. S<strong>ein</strong> vielfältigesund unvergessenes Werk verkörpert die schweizerischePlakatgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.Weitere Informationen zu den Ausstellungen sowie zu den vielfältigenRahmenprogrammen finden Sie unter: www.museum-gestaltung.chBernadette Mock (bernadette.mock@zhdk.ch) und Maren Brauner (maren.brauner@zhdk.ch), Kommunikation, Museum für Gestaltung Zürich.


34 zett 1–08 instituteOben: Die Gründungsmitglieder des Swiss DesignInstitute for Finance and Banking.Mitte: Arthur Bolliger, Maerki Baumann & Co. AG(links), Prof. Dr. Thorsten Hens, Universität Zürich(rechts)Unten: Multitouch-Beratungstischdesignorientierterthink-tank fürschweizer bankenUm die Interaktion zwischenFinanzdienstleistern undKunden zu optimieren, habenVertreter schweizerischerUniversitäten und Hochschulensowie Partner aus derFinanz- und Technologiewirtschaftdas Swiss DesignInstitute for Finance and Banking(SDFB) gegründet, <strong>ein</strong>unabhängiges Institut mitangegliederter Stiftung.Das interdisziplinäre undinteruniversitäre Design-Kompetenzzentrumhat s<strong>ein</strong>enSitz an der ZHdK.Die heutigen Schnittstellen zwischenFinanzinstituten und ihrer Privatkundschaftbestehen nicht mehr nur im klassischenKundengespräch, sondern werdenergänzt oder gar abgelöst durch multimedialeFormen der Interaktion. Es gilt also, dasVerhalten und die Ansprüche <strong>ein</strong>er neuenGeneration von KundInnen zu eruieren.„Das SDFB erforscht und entwickeltMedienlösungen, mit denen die Beziehungzwischen Finanzdienstleistern und Kundenverbessert werden kann“, erläutert Prof. Dr.Gerhard M. Buurman, Präsident des Forschungsrates.Im Zentrum steht dabei nichtdie technische Machbarkeit dieser Medien,sondern der Mensch mit s<strong>ein</strong>en Aufgaben,Zielen und Eigenschaften. Das SDFB trägtdurch s<strong>ein</strong>e Tätigkeit zur Stärkung <strong>ein</strong>erKernkompetenz hiesiger Banken bei: dernachhaltigen Beziehung zur Kundschaft.„Die Ergebnisse sind für die Kundschaftnützlich und somit für die Finanzdienstleisterstrategisch wertvoll“, betont ArthurBolliger, Präsident des Stiftungsrates undVorsitzender der Geschäftsleitung der PrivatbankMaerki Baumann & Co. AG.Initiiert wurde der Aufbau des SDFB von derVertiefung Interaction Design der ZHdK inZusammenarbeit mit dem SchweizerischenBankeninstitut. Im Rahmen <strong>ein</strong>er Diplomarbeitwurde <strong>ein</strong> Programm zur Visualisierungvon Wirtschaftsdaten entwickelt. Derdamalige Diplomand, Lukas Schwitter, istheute Geschäftsführer des SDFB.Angewandte und zukunftsorientierteProjekteDie Basis für die Arbeit des SDFB bildet <strong>ein</strong>modulares „Research Framework“ mit denKernmodulen Inhalt, Medium, Szenariound Gestalt. Sämtliche Projekte und Arbeitendes SDFB lassen sich thematisch <strong>ein</strong>emoder mehreren Modulen zuordnen.Das modulare System ermöglicht es, diethematischen Fragestellungen zu gliedernund unter stets gleichen Aspekten zu beurteilen.Zudem erlaubt es <strong>ein</strong>e beliebigeSkalierung der Projekte – diese könnensowohl angewandt als auch zukunftsorientierts<strong>ein</strong>.Breit abgestützte ExpertiseAls zentraler Knoten im institutionellen wissenschaftlichenNetzwerk sowie durch denEinbezug der Praxispartner kann das SDFBauf vorhandenes Wissen und Entwicklungenzurückgreifen, den Status quo analysierenund daraus methodische Forschungs-und Entwicklungsprojekte ableiten. Die für<strong>ein</strong>e umfassende Bearbeitung der Thematikerforderlichen Kompetenzen werden durchMitarbeitende schweizerischer Hochschulenund Universitäten abgedeckt. Nebendem Departement Design der ZHdK sinddies die ETH Zürich und Lausanne sowiedie Universitäten Zürich und St. Gallen.Durch den Zusammenschluss bietet dasSDFB Fachkenntnis in den Bereichen:— Ökonomie: Finanz- und Bankwesen,Behavioral and Evolutionary Finance— Industrialisierung und Sourcing, Informationsmanagement— Rechtswissenschaften: Informationsrecht,Medienrecht und Wirtschaftsrecht— Medien und Technologie: Software Engineering,Wearable Computing— Physical Computing, Pervasive Computing,Elektronik— Architektur: intelligente Architektur undnarrative Infrastruktur— Design: User-Centered Design, InteractionDesign, Interface Design— Informations- und Wissensvisualisierung,Web 2.0 und Web 3D— Spiel und Simulation: Spieltheorie,Spielkonzeption und Spielentwicklung.Organisation des Swiss Design Institute forFinance and Banking (SDFB): Das SDFB bautauf zwei unabhängigen, mit<strong>ein</strong>ander in Verbindungstehenden Rechtspersonen auf – dem Institutund der Stiftung SDFB. Am Institut organisierensich Partner aus Wissenschaft und Praxis. Es richtetVeranstaltungen aus und betreibt angewandte undnutzerorientierte Forschung und Entwicklung.Der Forschungsrat steht dem Institut SDFB vor.Er definiert in Absprache mit dem Wirtschaftsratdie mittel- und langfristige Forschungsstrategie,überwacht Projekte und vertritt das Institut nachaussen. Die Geschäftsleitung ist für die operativeUmsetzung zuständig.Mehr Informationen unter: www.sdfb.ch


advanced studies zett 1–08 35postgraduateprogramin curatingZeitgenössisches Ausstellungsmachenund die Mitarbeitin <strong>ein</strong>em internationalen Netzwerkstehen im Zentrum derAusbildung am Institute forCultural Studies in the Arts ICS.Dorothee Richter* zu Fragender Inhalte, der Situierungsowie der Kompetenz- undBerufsfelder des PostgraduateProgram in Curating.Was muss man mitbringen, um im PostgraduateProgram in Curating zu studieren?Begeisterung für zeitgenössisches Kuratierensowie Interesse an bildender Kunst,zeitgenössischer Fotografie oder an derRelektüre von Sammlungen. Das Angebotrichtet sich an Diplomierte oder Personenmit <strong>ein</strong>em <strong>Master</strong>-Abschluss in Vermittlung,Architektur, Design, Kunstgeschichte,Kunstpädagogik, Fotografie, Kunst usw.Ausserdem nehmen wir Personen mit Fachpraxisauf. Wir bieten das Postgraduate Programnämlich in zwei Varianten an: entwederals CAS (Zertifikatslehrgang, <strong>ein</strong>jährig)oder als MAS (<strong>Master</strong> of Advanced Studies-Lehrgang, zweijährig).Wie unterscheidet sich das Angebot vomneuen <strong>Master</strong> of Arts in Art Education, Vertiefungausstellen & vermitteln?Wir sind der nächste Schritt nach demDiplom- oder <strong>Master</strong>-Studium: Einerseitsermöglichen wir <strong>ein</strong>e internationale Vernetzungder Studierenden durch Exkursionenund durch die Einbindung internationalerGäste und Dozierender in das Lehrangebot(mit der Vortragsreihe „KuratorischePraxis“). Zudem bieten wir im ersten Jahrdes Studiums <strong>ein</strong> Gem<strong>ein</strong>schaftsprojekt an,bei dem die Studierenden aktiv in <strong>ein</strong>eminternationalen Netzwerk mitarbeiten odersich am Aufbau <strong>ein</strong>es solchen beteiligen.Dieses Jahr wird <strong>ein</strong> internationales Web-Journal zum Thema Curating initiiert. DieStudierenden sind also von Beginn an inKontakt mit interessanten, internationalvernetzten Akteurinnen und Akteuren desKunstbetriebs. Gewöhnlich sind <strong>ein</strong>ige derStudierenden schon selbst im Kunstbetriebintegriert und bringen ihre eigenen Kontaktezu Sammlern oder Ausstellungsortenin die Projekte <strong>ein</strong>.Ein weiterer Unterschied zum neuen <strong>Master</strong>in Art Education ist, dass die Kenntnisseund Praxiserfahrungen unserer Studierenden<strong>ein</strong>e ausgezeichnete Grundlage bietenfür die wissenschaftliche Aus<strong>ein</strong>andersetzungmit zeitgenössischen Ansätzen desAusstellens und für die intensive Reflexiontheoretischer Konzepte. Dieses intellektuelleund kritische Potenzial fördern und nutzenwir gezielt. Das Postgraduate Programbietet ab Wintersemester 2008/09 die Möglichkeit,statt <strong>ein</strong>es kuratorischen Projektsdas Exposé und die ersten Kapitel <strong>ein</strong>esDissertationsprojekts zu entwickeln. DieArbeiten werden von Prof. Dr. Sigrid Schadewährend zweier Jahre intensiv begleitet.Welche Projekte wurden denn bisher vonden Studierenden durchgeführt?Die Bandbreite der Projekte und Arbeitsfelderist sehr gross: Gerade eben ist <strong>ein</strong>grosses Kunst-im-öffentlichen-Raum-Projektder ehemaligen Studentin Nadja Putziin Chur zu Ende gegangen. Die AbsolventinnenSilvia Scherz und Alice Jaeckelhaben <strong>ein</strong>e Ausstellung als Relektüre desRingier-Fotoarchivs entwickelt. KarinS<strong>ein</strong>soth ist heute Projektmanagerin beiHauser und Wirth. Der Absolvent TiberioCardu zeigte <strong>ein</strong>e Ausstellung mit Positi-onen zeitgenössischer Kunst zum ThemaMigration. Studierende, die vorher alsAssistentinnen oder Assistenten gearbeitethatten, konnten sich mit dem PostgraduateProgram in Curating zu Dozierenden qualifizierenund sind an aktuellen Ausstellungsortenbeteiligt, wie beispielsweise SusanneSauter im White Space. Andere Absolventinnenund Absolventen haben neueFormen der Vermittlung entworfen, wieKristin Bauer und Sabina Pfenninger mitdem Büro zur kritischen Kunstvermittlungnn-projekte.net. Ausstellungen zeitgenössischerBildender Kunst kuratierten ausserdemSylvia Rüttimann (mit Peter Stohler) imHaus für Kunst Uri sowie Janine Schmutz,die <strong>ein</strong>e der Eröffnungsausstellungen imneuen Arp Museum realisierte: „AnselmKiefer. Wege der Weltweisheit / Die Frauender Revolution“.Infoveranstaltungen: 13. März und 8. Mai 2008sowie während der Diplomausstellung(genauer Termin und weitere Informationenunter www.curating.org).Kontakt: dorothee.richter@zhdk.ch.* Dorothee Richter ist Autorin und Kuratorin,Studienleiterin des Postgraduate Program in Curating,Institute for Cultural Studies in the Arts ICS,Departement Kulturanalysen und -Vermittlung(dorothee.richter@zhdk.ch).Weitere Studienangebote im Departement Kulturanalysenund -Vermittlung:— <strong>Master</strong> of Arts in Art Education mit den dreiVertiefungen ausstellen & vermitteln, bilden & vermitteln,publizieren & vermitteln:http://maae.zhdk.ch— <strong>Master</strong> in Transdisziplinarität (<strong>Master</strong> ofArts in Multimedia): http://trans.zhdk.ch— Bachelor of Arts in Vermittlung von Kunstund Design: http://baae.zhdk.ch— Verschiedene CAS-Lehrgänge (Certificateof Advanced Studies) und MAS-Studiengänge(<strong>Master</strong> of Advanced Studies)Reiz & Risiko, kuratiert von Sylvia Rüttimann und Peter Stohler.Migration, kuratiert von Tiberio Cardu.


36 zett 1–08 kulturanalysen und -vermittlungInstitutsleiterin Carmen Mörschneue leiterin fürdas institute for arteducationIm Frühling 2008 übernimmtCarmen Mörsch die Leitungdes Institute for Art Education(IAE) am Departement Kulturanalysenund -Vermittlung.Christoph Weckerle*Carmen Mörsch hat in Kassel und SalamancaKunst studiert und <strong>ein</strong> Postgraduiertenstudiumam Institut für Kunst im Kontextder Universität der Künste Berlin absolviert.Nach mehreren Forschungsstipendien,Tätigkeiten als Kunstvermittlerin (u.a.auf der documenta X) und nach Lehraufträgenan verschiedenen Universitäten wurdesie 2003 Juniorprofessorin für materielleKultur und ihre Didaktik an der UniversitätOldenburg. Sie führte Begleitforschungensowohl zu Kunstvermittlungsprojekten mitKindern und Jugendlichen als auch zurKunstvermittlung auf der documenta 12durch. Zu diesen Projekten hat sie zahlreicheVorträge gehalten und umfangreichveröffentlicht. Der Titel der jüngsten Publikationlautet: „Schnittstelle Kunst-Vermittlung.Zeitgenössische Arbeit in Kunstschulen“,hg. z. m. Sabine Fett, Bielefeld 2007.Carmen Mörsch wird ihre Tätigkeit an derZHdK am 1. April 2008 aufnehmen. Siebeschäftigt sich intensiv mit Wechselbeziehungenvon Kunst, Kulturwissenschaftund Didaktik, bringt <strong>ein</strong> internationalesNetzwerk mit und <strong>ein</strong>e grosse Vorfreude aufdie Zusammenarbeit mit allen Angehörigendes DKV und der ZHdK. Auch wir freuenuns auf sie!* Christoph Weckerle ist Direktor des DepartementsKulturanalysen und -Vermittlung(christoph.weckerle@zhdk.ch).freunde undfreundinnen desmuseumsAm 3. Dezember 2007 wurdeder Freundeskreis des Museumfür Gestaltung Zürich feierlichgegründet. Damit hat nunauch das Museum der ZHdK –wie jedes Haus von internationalemRang – <strong>ein</strong>eeigene Mitgliederinstitution.Christian Brändle*Hervorgegangen ist der Freundeskreis ausdem ehemaligen Förderver<strong>ein</strong> für Hochschuleund Museum für Gestaltung, dersich 2007 mit Blick auf die Fusion zur ZHdKaufgelöst hatte. Bereits im September 2007wurde die Alumni-Ver<strong>ein</strong>igung der ZHdKgegründet, die sich an Hochschulangehörigeund Ehemalige richtet. Der Freundeskreisergänzt nun dieses Angebot in idealerWeise und bietet <strong>ein</strong>ige Exklusivitäten fürs<strong>ein</strong>e Mitglieder.Es ist gelungen, <strong>ein</strong>en gleichermassen breitabgestützten wie kompetenten Vorstand fürden Freundeskreis zu gewinnen. Ziel war es,<strong>ein</strong>e spannende Mischung aus inhaltlicherKompetenz, politischem Know-how undwirtschaftlichem Netzwerk zusammenzuführen.Jedes Projekt, das aus dem Freundeskreisheraus lanciert werden soll, wirdsich nämlich in diesem Spannungsdreieckbehaupten müssen. Das Ergebnis derSuche nach geeigneten Persönlichkeitenfür den Vorstand zeigt, wie gut das Museumin der Kulturlandschaft positioniert ist.Der VorstandMeret Ernst (*1966), Präsidium, Dr. phil.Kunsthistorikerin und Filmwissenschaftlerin,Redaktorin beim „Hochparterre“.Sergio Cavero (*1969), Vizepräsidium, AusstellungsleiterArteplage Yverdon/Expo.02,Kurator des Designers’ Saturday in Langenthal.Niklaus Haller (*1974), Quästor, Kulturförderer,seit 2001 Mitglied des Kaders bei derCredit Suisse.Susanne Bernasconi-Aeppli (*1951), seit 1995Zürcher Kantonsrätin FDP, 1999–2003 Präsidentinder Finanzkommission.Markus Freitag (*1970), Taschenmacher undmit Daniel Freitag Gründer und Inhaber derFreitag lab. ag.Gründungsversammlung Freundeskreis Museum:v.l.n.r.: Arthur Rüegg, Niklaus Haller, Sergio Caveround Sigi Odermat beim Studium der Ver<strong>ein</strong>sstatuten.


auszeichnungen tanz und designzett 1–08 Arthur Rüegg (*1942), forscht und publiziertzur Architektur der Gegenwart und derklassischen Moderne.Simone Wildhaber (*1976), Sekretariat, seit2006 am Museum für Gestaltung Zürich,Direktionsassistenz.Die ZieleDie Mitglieder fördern mit ihrem Beitragausgewählte Ausstellungs- und Publikationsprojekteebenso wie Ankäufe für dieSammlungen. Daneben trägt der Freundeskreisdas Haus ideell mit und agiert alsBotschafter des Museums. Die Mitgliederbilden zudem unter<strong>ein</strong>ander <strong>ein</strong> <strong>ein</strong>maligesNetzwerk. Durch ihre Mitgliedschaftund ihren Beitrag steigern sie die Attraktivitätund Ausstrahlung des Hauses.Die AngeboteDer Freundeskreis bietet s<strong>ein</strong>en Mitgliedernzahlreiche Privilegien. Dazu gehörenFührungen durch die sonst nicht öffentlichenSammlungsarchive oder exklusivePreviews zu ausgewählten Ausstellungen,Vergünstigungen beim Erwerb der museumseigenenPublikationen und vielesmehr. Der Freundeskreis steht allen offenund ver<strong>ein</strong>t an Gestaltung Interessierte,Kenner und Professionelle wie auch weiterePersönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft undKultur. Studierenden und Angehörigen derZHdK sowie Alumni bietet er besondersvorteilhafte Mitgliederkonditionen.Melden Sie sich an! Mehr Informationenfinden Sie unter: www.museum-gestaltung.ch/freundeskreis* Christian Brändle ist Direktor Museum für GestaltungZürich (christian.braendle@zhdk.ch).Tänzerin Gözde Özgurauszeichnung für diepublikation „naturedesign“Das Buch zur gleichnamigen Ausstellung„Nature Design. Von Inspiration zu Innovation“ist als <strong>ein</strong>es der „schönsten deutschenBücher 2007“ prämiert worden. Diese Auszeichnungwird jährlich von der deutschenStiftung Buchkunst für Bücher vergeben,welche „vorbildlich in Gestaltung, Konzeptionund Verarbeitung“ sind. Die von AngeliSachs herausgegebene Publikation desMuseum für Gestaltung Zürich und des VerlagsLars Müller Publishers enthält Essaysvon Barry Bergdoll, Dario Gamboni, PhilipUrsprung und von Angeli Sachs selbst. DasWerk wurde während der Ausstellung imMuseum und im Buchhandel so erfolgreichverkauft, dass der Verlag bereits <strong>ein</strong>e zweiteAuflage vorbereitet.erfolg am prix delausanne 2008„Gözde Özgur ist beste Schweizerin“, „Ladanseuse Gozde Ozgur honorée“, „Prixde Lausanne: Özgur beste Schweizerin“,„Ausgezeichnet II“, so titelte die SchweizerPresse.Die Wahlzürcherin Gözde Özgur ist im Finaledes 36. internationalen BallettwettbewerbsPrix de Lausanne als „beste Schweizerin“geehrt worden. Die junge Türkin,die seit drei Jahren an der Tanz AkademieZürich unter der Leitung von Steffi Scherzerstudiert, gewann den mit 2500 Frankendotierten Preis. Der <strong>ein</strong>e Woche dauerndeund mit Trainings und Informationsveranstaltungenbereicherte Förderwettbewerbwurde dieses Jahr vom Choreografen undChef des Hamburg Balletts, John Neumeierpräsidiert. 74 Tanzende aus 22 Ländernhatten am Prix de Lausanne 2008 teilgenommen.21 qualifizierten sich fürs Finale.Jeder Kandidat, jede Kandidatin musste imFinale vor der neunköpfigen Jury und demPublikum je <strong>ein</strong>e klassische und <strong>ein</strong>e zeitgenössischeVariation zeigen. Gözde Özgurwählte die Werke: Don Quixote-Variation,3. Akt, Choreografie: M. Petipa/P. Bart undBachsuite II, Choreografie: John Neumeier.Herzlichen Glückwunsch!Buchcover „Nature Design“, Museum fürGestaltung Zürich, ZHdK.kaffeezoneIm Herbst 2007 schrieb das Amt für Städtebauder Stadt Winterthur <strong>ein</strong>en Nachwuchswettbewerbzur Neugestaltung desinternen Pausenbereichs aus. „Kaffeezone“soll die Mitarbeitenden zum Entspannenund Verweilen, zu Gespräch und Austauschanregen und das neue Image des Amtsunterstreichen. Der erste Preis, dotiert mit3000 Franken, ging an Marcel Gnos, BachelorIndustrial Design (5. Semester); s<strong>ein</strong> Entwurfist nun in Überarbeitung und wird imLaufe des Frühjahrs 2008 umgesetzt. ValentinEngler, Daniel Grolimund und MariusMorger, ebenfalls Bachelor-Studierende im5. Semester Industrial Design, kamen aufden zweiten Platz. Wir gratulieren!Marcel Gnos’ städtebaulich überzeugenderEntwurf für die die Neugestaltung derWinterthurer Kaffeezone.


38 zett 1–08 who is whowho is who impersonalwesenWer sind die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter der ZHdK?In dieser Nummer stellt sichdas Team der Personalabteilungvor. Foto: Regula Bearth1 Nadine WintschPersonalsachbearbeiterin Dpt. Kunstund Medien, Dpt. Kulturanalysen und-Vermittlung. Beruf/Ausbildung: KaufmännischeAngestellte mit BM; AargauischeMaturitätsschule für Erwachsene;berufsbegleitender Vorkurs Basel.An der ZHdK (hgkz) seit 2001. AusserberuflicheInteressen Viele. Was mir gefällt an der ZHdK:Das kulturelle Umfeld, die nettenMenschen, die Möglichkeit, Teilzeit zuarbeiten. Was ich verändern würde: Vieles.2 Monika Hasler LeuthardPersonalberaterin Dpt. DarstellendeKünste und Film. Beruf/Ausbildung: KV;Personalassistentin; Malatelierleiterin.An der ZHdK (hgkz) seit 1990. AusserberuflicheInteressen: Familie, Lesen und 600 m 2Garten. Was mir gefällt an der ZHdK: DieMenschen. Was ich verändern würde: Velosanschaffen, damit die verschiedenenStandorte der ZHdK schneller erreichtwerden können.3 Chantal HugPersonalberaterin Dpt. Kunst undMedien, Dpt. Kulturanalysen und -Vermittlung.Beruf/Ausbildung: Personalassistentin,dipl. Astrologin API. An der ZHdK(hgkz) seit September 2005.4 Markus EichenbergerPersonalberater Dpt. Musik, Stv. LeiterPersonalabteilung. Beruf/Ausbildung:Betriebsökonom HWV / Personalfachmanneidg. Fachausweis. An der ZHdK seit1. August 2007. Ausserberufliche Interessen:Literatur / Philosophie, Film, Wandern.Was mir gefällt an der ZHdK: Das anarchistischePotenzial der Dozierenden undMitarbeitenden. Was ich verändern würde:Straffung der (zu) vielen verschiedenenGremien und danach deren sinnvolleAbstimmung auf<strong>ein</strong>ander ( Vernetzung).5 Danina WolfangelPersonalsachbearbeiterin Rektorat,Verwaltung, Support Services. Beruf/Ausbildung: Kauffrau. An der ZHdK seit12. November 2007. Ausserberufliche Interessen:M<strong>ein</strong> Pferd und die SKEMA (Kung-Fu-Schule). Was mir gefällt an der ZHdK: Dienetten Mitarbeiter, die Aussicht :-). Wasich verändern würde: Da gibt’s vieles, wasich nicht nur ändern würde, sondernauch werde!6 Pascale HallerPersonalsachbearbeiterin Dpt. Musik.Beruf/Ausbildung: Yogalehrerin YS undTextildesignerin SfGZ. An der ZHdK (hgkz)seit 1994 (mit Ausbildung 1989). AusserberuflicheInteressen: Yoga und Natur. Was mirgefällt an der ZHdK: Es ist nie langweilig.Was ich verändern würde: Mehr Raum undRuhe für <strong>ein</strong>zelne Arbeiten.2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 131


personal, mitsprache zett 1–08 397 Claudine BilleterPersonalsachbearbeiterin Dpt. Musik.Beruf/Ausbildung: Studium der Architektur(ETHZ), der Wirtschaftswissenschaften(Uni Lausanne und London); PersonalassistentinZGP, eidg. FachausweisPersonalfachfrau. An der ZHdK (hgkz) seitDezember 2002. Ausserberufliche Interessen:Alles Schöne, das die Sinne erfreut;Gott und die Welt; m<strong>ein</strong> Sohn und s<strong>ein</strong>Vater. Was mir gefällt an der ZHdK: Die vielentalentierten und motivierten Menschen;Teilzeitarbeitsstellen; Konzerteim Florhof; m<strong>ein</strong> Arbeitsplatz.8 Esther ThurnherrPersonalberaterin Dpt. Design, Rektorat,Verwaltung, Support Services. Beruf/Ausbildung: Kaufmännische Ausbildung;langjährige Erfahrung im Personalbereich.An der ZHdK (hgkz) seit Oktober 2005.Ausserberufliche Interessen: Bewegung allgem<strong>ein</strong>,Sport im Besonderen (Joggen,Velo, Ski, ausgedehnte Wanderungen),aber auch Faulenzen darf s<strong>ein</strong>. Zudembesuche ich gerne Museen/Ausstellungenund geniesse Theaterbesuche.Engagement für Natur und Umwelt amWohnort. Was mir gefällt an der ZHdK: Daslebhafte Umfeld; interessante Menschen;umgeben zu s<strong>ein</strong> von Kultur. Wasich verändern würde: Der grosse Veränderungsprozessist ja in vollem Gange!9 Rolf NachburLohnsachbearbeiter ZHdK. An der ZHdK(hgkz) seit 1. November 2001.10 Michaela PostiglioneLohnsachbearbeiterin ZHdK. Beruf/Ausbildung:Ich war fast immer im Personalsektortätig, zuerst als Beraterin undseit sieben Jahren im Lohn, Bürogummi.An der ZHdK (HMT) seit 1. März 2007.Ausserberufliche Interessen: Familie. Was mirgefällt an der ZHdK: Die Kunst ... Was ich verändernwürde: Dass wir noch dieses Jahrins Toni-Areal zügeln könnten.11 Andreas MeierPraktikant HMS. In Ausbildung an der ZHdKseit August 2007. Ausserberufliche Interessen:Fussball, Musik produzieren, Rap,Fotografie. Was mir gefällt an der ZHdK: Dasganze gestalterische, kreative Umfeld.12 Erwin SpringLeiter Personal ZHdK; PersonalentwicklungZHdK. Beruf/Ausbildung: Elektroingenieurmit NDS Personalmanagement(SKP); 30 Jahre Erfahrung in derPersonalarbeit in Industrie und Dienstleistung,in Konzernen und in KMU.An der ZHdK (hgkz) seit 1. Februar 2003.Ausserberufliche Interessen: Familie (dreiKinder im Studium); Haus mit Gartenund Hund; Lesen, Reisen, Skifahrenund Wandern – aber nur bei schönemWetter. Was mir gefällt an der ZHdK: Das Kennenlernenmannigfaltiger Charaktere.Was ich verändern würde: Der ZHdK im Jahr2008 <strong>ein</strong>e Ruhepause <strong>ein</strong>räumen, umall die Veränderungen der letzten Zeitzu verdauen.13 Karin MärkiFunktion Personalsachbearbeiterin,Dpt. Darstellende Künste und Film,Dpt. Design. Beruf/Ausbildung: Typografin.An der ZHdK (HMT) seit 2001. AusserberuflicheInteressen: Kultur und Sport. Was mir gefälltan der ZHdK: An der ZHdK lernt man viel<strong>ein</strong>teressante Menschen kennen.hochschulversammlunggegründetAm 15. Januar 2008 fand die Gründungssitzungder Hochschulversammlung (HSV)der ZHdK im Gelben Saal an der Florhofgasse6 statt. Damit ist das oberste Mitwirkungsorgander ZHdK ins Leben gerufenworden: Vertreterinnen und Vertreter desgesamten Hochschulpersonals und der Studierendensind hier in <strong>ein</strong>em Gremiumver<strong>ein</strong>t. Die Hochschulversammlung bildetin allen Fragen, welche die Hochschuleals Ganzes betreffen, das repräsentativeAnsprechorgan für die Hochschulleitungund den Rektor.Die HSV setzt sich aus 30 Personen zusammen,die folgendermassen auf die vier Personenkategorienverteilt sind:— 15 Delegierte aus dem Senat (Dozierende):Ulrich Götz und Daniel Späti (DDE),Brian Gill, Mira Sack und Barbara Weber(DDK), Lucia Degonda, Ursula Guhl undMartin Peer (DKA), Thilo König und WernerOeder (DKM), Mischa Greull, Hans Hoerni,Karl-Andreas Kolly, Andreas Nick und MartinSchlumpf (DMU);— 4 Delegierte aus dem Mittelbaurat:Sigrid Adorf, Tobias Gerber, Lukas Näf undAnna Schürch;— 4 Delegierte aus dem Personalrat:Tobias Strebel, Rainer Trösch und 2 N.N.;— 7 Delegierte aus dem Studierendenrat(SturZ): Natascha Andenmatten, GianlucaRavioli (DDE), Daniel Pfluger (DDK), AndreaGünter (DKA), Angelo Romano (DKM), SimoneBaumann, Laura Zangger (DMU).Für die nächsten zwei Jahre wurden in denVorstand gewählt: Senat: Brian Gill, MartinPeer und Martin Schlumpf (Präsident); Mittelbau:N.N.; Personal: Rainer Trösch (interimistisch);Studierende: Simone Baumann.Die HSV wird bemüht s<strong>ein</strong>, durch ihre Mitwirkungdie Interessen sämtlicher Angehörigerder Hochschule in betrieblichen,organisatorischen, curriculären und personellenBelangen der Hochschulgestaltungzu wahren. Ebenso ist es ihr <strong>ein</strong> Anliegen,für <strong>ein</strong>en guten Kommunikationsflusszwischen den Departementen und derGesamthochschule zu sorgen. Um dieseAbsichten optimal umsetzen zu können, istdie HSV auf euch alle angewiesen: Verfolgtihre Arbeit, meldet euch, mischt euch <strong>ein</strong>!Der Präsident, Martin Schlumpf(martin.schlumpf@zhdk.ch)


40 zett 1–08 musik, infotagemaster of arts inkomposition/theorieEin Studiengang, bei dem Interdisziplinaritätzur Selbstverständlichkeitgehört. FelixBaumann und Patrick Müller*Komposition/Theorie bildet <strong>ein</strong>en der dreiHauptbereiche der Musikausbildung aufHochschulstufe, die Performance, Pädagogikund Kreation umfasst. Die Austauschbeziehungen,die zwischen den <strong>ein</strong>zelnen<strong>Master</strong>-Studiengängen dieser Hauptbereichebestehen, sind von entscheidenderBedeutung. Sie fördern <strong>ein</strong> anregendesKlima unter den Studierenden und erweiternihre Kompetenzen: Wer für andereMusik komponiert, entwickelt <strong>ein</strong> profundesVerständnis für Performance; werbeobachtet, wie heute komponiert wird,schätzt s<strong>ein</strong>e eigene Performance und dashistorische Repertoire klarer <strong>ein</strong>; wer s<strong>ein</strong>eFähigkeiten reflektieren lernt, wird Inhaltebesser vermitteln können. Voraussetzungfür diese Qualifikationen ist <strong>ein</strong>e solideallgem<strong>ein</strong>musikalische Ausbildung, die derBachelor-Studiengang bietet.Kompetenzen und BerufsfelderDer sich stark am Gedanken der musikalischenAutorschaft orientierende Studiengangstellt die Entwicklung der individuellenkünstlerischen Persönlichkeit insZentrum. Komponieren wird als <strong>ein</strong> Berufmit hohen Ansprüchen an handwerklichesKönnen verstanden, der kreatives Potenzialund Informiertheit über die gegenwärtigeProduktion voraussetzt. Ein Komponist,<strong>ein</strong>e Komponistin muss in der Lage s<strong>ein</strong>,eigenständige Ansätze zu entwickeln undauszuarbeiten sowie manchmal schnellund ohne Scheuklappen für unterschiedlichsteAnlässe und Bedürfnisse Musik zuschreiben respektive sie zu reflektieren. Der<strong>Master</strong>-Studiengang bietet die Möglichkeit,die eigene ästhetische Position und Sprachezu festigen und sich in den gewähltenVertiefungsrichtungen und Schwerpunktenkonkret auf <strong>ein</strong>e berufliche Zukunft vorzubereiten.Gefragt ist <strong>ein</strong>e hohe Präzisionsowohl in der Aufgabenstellung als auchin der künstlerischen Formulierung. Dabeiwerden neue kollaborative Produktionsformengeübt, die auch im Bereich dermusikalischen Komposition immer wichtigerwerden. Gem<strong>ein</strong>same Blockwochen,Werkgespräche und Theorieangebote überden gesamten Studiengang hinweg förderndas Verständnis für verwandte oder differenteÄsthetiken sowie für künstlerischeStrategien und Modelle.Am 28. Februar 2008 findet der nächsteUraufführungsabend statt. Für <strong>ein</strong>mal sindes kl<strong>ein</strong> besetzte kammermusikalischeWerke der Kompositionsstudierenden, diezu Gehör gebracht werden. Unter Insidernweiss man, dass dies <strong>ein</strong> geheimes Fest ist.Plötzlich wird klangliche Realität, worüberzuvor oft stundenlang gesessen und debattiertwurde. Dabei könnten die Ansätzeoft nicht unterschiedlicher s<strong>ein</strong> – und erstrecht nicht die Resultate! Genau das öffnetaber in besonderer Weise die Ohren, undentsprechend ist dann auch die Atmosphäre.Es wird zu hören s<strong>ein</strong>, wie breit dasgegenwärtige Ausdrucksspektrum klingenkann und wie anregend die Aus<strong>ein</strong>andersetzungmit jungen Werken ist.Uraufführungen aus den Kompositionsklassen:28. Februar 2008, 19.30 Uhr, Florhofgasse6, Grosser Saal. Eintritt frei.* Prof. Felix Baumann ist Leiter des <strong>Master</strong>-StudiengangsKomposition/Theorie und des StudiosNeue Musik (felix.baumann@zhdk.ch), * PatrickMüller ist Leiter Curriculumsentwicklung undübernimmt ab Studienjahr 2008/09 die Leitung desStudios Neue Musik (patrick.mueller@zhdk.ch).links: Partitur von Dieter Schnebelgut besucht<strong>ein</strong>formationstageder zhdkDie ersten Informationstageüber das gesamte Studienangebotder ZHdK fanden imNovember 2007 und Januar2008 statt. Die Anlässe wurdenvon über tausend jungenLeuten besucht, die sich für<strong>ein</strong> Kunst- oder Designstudiuminteressieren – <strong>ein</strong> vollerErfolg. Tommy De Monaco*Mitte November 2007 stellten sich die FachrichtungenFilm, Tanz, Theater, Musik undBewegung sowie Musikpädagogik ihrenStudiumsinteressierten an der Gessneralleeund an der Freiestrasse vor.Am 8. Januar 2008 informierten in Winterthurdie Verantwortlichen des BA Musik,während an der Ausstellungsstrasse inZürich das Departement Kulturanalysenund -Vermittlung an <strong>ein</strong>er Vormittags- undAbendveranstaltung ihren Bachelor undihre beiden <strong>Master</strong>-Angebote vor grossemPublikum vorstellte.Ein grosser Andrang herrschte auch am9. Januar 2008 im Vortragssaal der ZHdK fürdie Präsentation des Departements Kunst& Medien mit den Vertiefungen BildendeKunst, Fotografie, Mediale Künste, Theoriesowie des neuen <strong>Master</strong> in Fine Arts. AmNachmittag standen die Ateliertüren derVertiefungsrichtungen für die Besucher-Innen offen.Ebenso erfolgreich war der 10. Januar 2008.Gleich an drei Standorten fanden Infoanlässestatt: Im Theater der Künste an derGessnerallee präsentierte sich das DepartementDarstellende Künste und Film, ander Florhofgasse das Departement Musikmit dem BA Musik und den neuen MAin Musikpädagogik, Komposition/Theorie,Music Performance und Specialized Musicunten: The Hikikomori Suites (Tina Brägger, DavidForster, Martin Kunz, Mediale Künste)


hochschule, musik, wintersport zett 1–08 41Performance, und an der Ausstellungsstrassedas Departement Design mit s<strong>ein</strong>emBachelor- und <strong>Master</strong>-Angebot. Studierendeder Designvertiefungen Cast,Industrial Design, Interaction/GameDesign, Scientific Visualization, Style& Design und Visueller Kommunikationstellten an <strong>ein</strong>er packenden Gesamtpräsentationjeweils ihre Vertiefung vor.Die hohen Besucherzahlen bestätigen uns,dass das Interesse an Ausbildungen in denKünsten trotz <strong>ein</strong>em breiten Bildungsangebotnach wie vor sehr gross ist.Das Ausbildungsangebot der ZHdK:— Bachelor of Arts in Design— Bachelor of Arts in Film— Bachelor of Arts in Medien & Kunst— Bachelor of Arts in Vermittlung vonKunst und Design— Bachelor of Arts in Musik— Bachelor of Arts in Musik undBewegung— Bachelor of Arts in Theater— Bachelor of Arts in Tanz (voraussichtlichab 2009)Ab Herbst 2008 bietet die ZHdK folgende<strong>Master</strong>-Studiengänge mit Abschluss <strong>Master</strong>of Arts (MA) an:— <strong>Master</strong> of Arts in Art Education— <strong>Master</strong> in Fine Arts— <strong>Master</strong> of Arts in Multimedia(transdisziplinärer <strong>Master</strong>)— <strong>Master</strong> of Arts in Musikpädagogik— <strong>Master</strong> of Arts in Music Performance— <strong>Master</strong> of Arts in Komposition undMusiktheorie— <strong>Master</strong> of Arts in Specialized MusicPerformance— <strong>Master</strong> of Arts in Theater— <strong>Master</strong> of Arts in Design (vorbehältlichder Bewilligung durch die Behörden)— <strong>Master</strong> of Arts in Film (läuft als Pilotprojektseit 2006)kolossal gut!Am Forum Forschung entdeckte ich aufdem Büchertisch die CD „Die Kunst desTempokanons“ unseres soeben gewähltenHSV-Präsidenten Martin Schlumpf (sieheSeite 39). Per Mail bat ich ihn, mir die CDzu schicken und fragte ihn, ob er nochim Besitze <strong>ein</strong>es jener monströsen Player-Pianos sei, wie sie Conlon Nancarrow zubespielen pflegte. Vor 17 Jahren kam ichzum ersten Mal mit der Musik Nancarrowsin Berührung, als uns Edu Haubensak im„Freifach für die Ohren“ an der damaligenHfGZ (Kunsti) mit diesen wahnsinnigenMusikstücken vetraut machte, welche michals Kunststudenten eher technokratischerHerkunft vor Staunen umfallen liessen.Das durch Nancarrow bis über die Belastungsgrenzenhinaus strapazierte Lochkartenklavierwird bei Schlumpf durchausgeklügeltere Computer abglöst. Er präsentiertNancarrow in s<strong>ein</strong>er klanglichenForschungsarbeit befreit von den Widerständender Materialität, aus der Freiheitdes virtuellen Raums heraus, und erlaubtsich sogar, gewissen Tönen <strong>ein</strong>e vom Klavierverschiedene Klangfarbe zu verleihen.Es kommt dabei <strong>ein</strong>e Musik zum Vorsch<strong>ein</strong>,die sich unbedingt (wieder) zu hören lohnt.Tobias StrebelConlon Nancarrow, Martin Schlumpf: Die Kunstdes Tempokanons, 2004 WERGO. Die CD wurdeermöglicht durch <strong>ein</strong>en Forschungsauftrag derHochschule Musik und Theater Zürich.impressumZett: Das Magazin der Zürcher Hochschule derKünste. Ersch<strong>ein</strong>t viermal jährlich.Herausgeberin: Zürcher Hochschule der Künste,Zürcher Fachhochschule. Verantwortung:Hans-Peter Schwarz, Gründungsrektor.Redaktion: Heike Pohl (Leitung), Adriana Bognar,Chantal Frey (Redaktion und Lektorat).Redaktionsteam: Eva Brüllmann (Verwaltung),Manuel Huber (dpt Darstellende Künste und Film),Daniela Huser (dpt Musik), Elisabeth Krüsi (dptDesign), Bernadette Mock (dpt Kulturanalysen und-Vermittlung), Marcial Franze (SturZ).Die von den Autorinnen und Autoren in diesemHeft geäusserten Ansichten decken sichnicht unbedingt mit der M<strong>ein</strong>ung der Redaktion.Gestaltung und Produktion: Tobias Markus Strebel,Anne-Lea Werlen, Regula Bearth, StudiosPublikation ZHdK.Papier: Reprint FSC 90 g/m 2 , PlanoArt FSC 170 g/m 2Schriften: Neue Helvetica, UtopiaDruck: Ropress Genossenschaft ZürichAuflage: 5000Copyright: Der Nachdruck von Artikeln ist unterQuellenangabe gestattet. Belegexemplareerwünscht.Zett ist auch digital als PDF-Dateierhältlich: http://cc.zhdk.chRedaktionsschluss 2/08: 4. April 2008wie finden sie zett?Ihre M<strong>ein</strong>ung interessiert uns.Bitte schreibt, schreiben Siedirekt an heike.pohl@zhdk.chMAS, CAS, PhD und öffentliche WeiterbildungDie ZHdK bietet <strong>ein</strong>e breite Palette vonNachdiplomstudien mit den Abschlüssen<strong>Master</strong> of Advanced Studies (MAS) undCertificate of Advanced Studies (CAS) sowieviele öffentliche Weiterbildungskurse an.Drei Doktoratsprogramme (PhD) werden inKooperation mit Universitäten angeboten.Über die <strong>ein</strong>zelnen Angebote informierendie speziellen Broschüren der WeiterbildungZHdK.skitag zhdkDer erste ZHdK-Skitag für Mitarbeitende und ihreAngehörigen fand trotz vorwiegend schlechtemWetter am Samstag, 2. Februar, statt. Eine kl<strong>ein</strong>eGruppe hartgesottener Schnee-Cracks fand sichauf dem Stoos SZ zum gem<strong>ein</strong>samen Kurven durchdas frische Weiss zusammen. (cb)* Tommy De Monaco ist Assistent Kommunikation(tommy.demonaco@zhdk.ch).


42 zett 1–08 agenda-highlightsMi, 27.02.08, 20 h — Was bringt die Zukunft? Was braucht dieZukunft? Ein Ausblick in die Gestaltungsaufgaben von morgen.Gespräch in der Ausstellung „Wouldn’t it be nice … – 10 Utopienin Kunst und Design“ >>Museum für Gestaltung Zürich, Halle,Ausstellungsstr. 60Do 06.03.08, 19 h — Vernissage der Ausstellung „Der schöneSch<strong>ein</strong> – Facetten der Zürcher Raumkultur“ >>MuseumBellerive, Höschgasse 3, Ausstellung bis 08.06.08Do, 06.03.08, 19.30 h — Konzert: Französische Duos aus der Zeitum 1700, Carin van Heerden / Matthias Weilenmann, Blockflöten>>ZHdK Musik, Kl<strong>ein</strong>er Saal, Florhofgasse 6Sa, 08.03.08, 20 h — Konzert: Johannes Brahms – <strong>ein</strong> deutschesRequiem op. 45, Kantorei, Vokalensemble und Orchesterder ZHdK, Leitung: Beat Schäfer >>ref. Kirche Paulus, Scheuchzerstrasse184, 8057 Zürich / Wiederholung: So, 09.03.08,17.00 h >>Stadtkirche WinterthurDi, 11.03.08, 19 h — Vernissage der Ausstellung „Chris Marker –Abschied vom Kino“ >>Museum für Gestaltung Zürich,Galerie, Ausstellungsstr. 60, Ausstellung bis 29.06.08Ab 11.03.08 — Plakatausstellung in der Schweizerischen Nationalbank:Esprit français >>Fraumünsterstrasse / Stadthausquai(gegenüber Bauschänzli), Ausstellung bis 14.07.08Do, 13.03.08, 18.30 h — Fachführung durch die Ausstellung „Derschöne Sch<strong>ein</strong> – Facetten der Zürcher Raumkultur“,weitere Termine: 3./10./17.04. und 8./15.05., 18.30 h>>Museum Bellerive, Höschgasse 313.03–16.03.08 — Performance / Work in progress: Alles wirdneu, von Martino Gamper, London, in der Ausstellung„Wouldn’t it be nice … – 10 Utopien in Kunst und Design“>>Museum für Gestaltung, Halle, Ausstellungsstr. 60Mo, 17.03.08, 17.30 h — Komponistenforum: Germán Toro-Pérez>>ZHdK Musik, Blauer Saal, Flohrhofgasse 6, 19.30 h —Spektrumkonzert: Porträt Germán Toro-Pérez >>ZHdKMusik, Grosser Saal, Florhofgasse 6Fr, 28.03.08, 21 h — Konzert: Zurich Jazz Orchestra ZHdK VolontaireSeries, www.mehrspur.ch >>„mehrspur musik club“,Waldmannstr. 12Sa, 05.04.08, 20 h — Theater: „Videotriadischesklangfigurinenexperiment“,szenische Präsentation zu Oskar Schlemmer,Gastspiel der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig,Studiengang Darstellendes Spiel, www.theaterderkuenste.ch>>Theater der Künste, Gessnerallee 11Di, 08.04.08, 17 h — Ringvorlesung: „Il m’écrivait …“ / „Er schriebmir …“ / „He wrote me …“, Andres Janser spricht überdie Stimme im Werk von Chris Marker >>Vortragssaal ZHdK,Ausstellungsstr. 60Di, 08.04.08, 19 h — Vernissage der Ausstellung „Foto Grafik –Plakate seit 1995“ >>Plakatraum, Limmatstrasse 55Mi, 09.04.08, 20.00 h — Theater: „Lieblingsmenschen“ von Laurade Weck, Werkstattaufführung, Regie: Daniel Kuschewski,weitere Vorstellungen siehe www.theaterderkuenste.ch>>Theater der Künste, Zeughausstrasse 3Fr, 11.04.08, ab18 h — Theater: „Theater in allen Räumen“,zum 12. Mal die Kultveranstaltung auf der Insel, DepartementDarstellende Künste und Film. Sa, 12.04.08, ab 15 h —>>Gessnerallee 9–13 / www.theaterderkuenste.chMi, 16.04.08, 20 h — Theater: Tartüffe von Jean B. Molière,Diplominszenierung, Regie: Philip Bartels, weitere Vorstellungensiehe www.theaterderkuenste.ch >>Theater der Künste,Bühne B, Gessnerallee 13Mi, 23.04.08, 20 h — Kunst und Design, <strong>ein</strong> ungleiches Paar?Unterschiede und Gem<strong>ein</strong>samkeiten zweier Disziplinen.Gespräch in der Ausstellung „Wouldn’t it be nice … – 10 Utopienin Kunst und Design“ >>Museum für Gestaltung, Halle,Ausstellungsstrasse 60Do, 24.04.08, 18 h — Gespräch in der Ausstellung „Foto Grafik –Plakate seit 1995“ mit Werner Jeker und Emanuel Tschumi>>Plakatraum, Limmatstrasse 55Di, 29.4.08, 19.30 h — Konzert: Preisträgerkonzert Rahnwettbewerb,Orchester der ZHdK, Leitung: Howard Griffiths,www.tonhalle-orchester.ch >>Tonhalle Zürich, Claridenstrasse 7So, 04.05.08, 11 h — Kinderprogramm „Wunder – Würfel – St<strong>ein</strong>– Papier“ in der Ausstellung „Der schöne Sch<strong>ein</strong> –Facetten der Zürcher Raumkultur“. Für Kinder von 4 bis 10Jahren. Weitere Termine: 18. und 25.05.08, 11 h>>Museum Bellerive, Höschgasse 3Do, 15.05.08, 19.30 h — Konzert: Zürcher Kammerorchester undSinfonieorchester der ZHdK, Werke von R. Wagner, Leitung:Muhai Tang, Erzählerin: Jolanda St<strong>ein</strong>er >>Tonhalle Zürich,Claridenstrasse 7So, 18.05.08, 11 h — Konzert: Kinderkonzert: Rh<strong>ein</strong>gold für Kinder,Zürcher Kammerorchester und Sinfonieorchester derZHdK, Leitung: Muhai Tang >>Tonhalle Zürich, Clariden-strasse 7Di, 20.05.08, 20 h — Grenzen sind da, um überschritten zu werden,Gespräch in der Ausstellung „Chris Marker – Abschied vomKino“ >>Museum für Gestaltung, Galerie, Ausstellungsstr. 60Sa, 24., So, 25.05.08 — Gala-Schulvorstellung der Tanz AkademieZürich im Schauspielhaus am Pfauen. Junge Nachwuchstalentepräsentieren sich in <strong>ein</strong>em breit gefächerten Spektrumverschiedener Stilrichtungen zum Abschluss des Studienjahres2007/2008.hauptveranstaltungsortemehrspur music club,Waldmannstr. 12, 8001 ZürichMuseum Bellerive,Höschgasse 3, 8008 ZürichMuseum für Gestaltung Zürich, Halle, Galerie,Ausstellungsstr. 60, 8005 ZürichMusik: Kl<strong>ein</strong>er, Grosser und Blauer Saal,Florhofgasse 6, 8002 ZürichPlakatraum, Limmatstrasse 55, 8005 ZürichTheater der Künste,Gessnerallee 9–13, Zeughausstrasse 3, 8001 ZürichVortragssaal ZHdK,Ausstellungsstrasse 60, 8005 Zürichvollständiger veranstaltungskalenderder zhdk:www.zhdk.ch >veranstaltungenRechte Seite: Carte Blanche der Studierendenver<strong>ein</strong>igung SturZ


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