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Seminararbeit Schächten Uni FR - VgT

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Anhang 5gen, die aufs Ganze gesehen keine Relevanz haben, oder ist es die Religionsfreiheit?Bei den Juden wird die Tierhaltung bis zum Schächten sehr gross geschrieben.Genau. Das zeigt sich auch an den Rechtsvorstellungen. Das Tier wurde im Judentumnie als Sache betrachtet. Es ging immer um Lebewesen.Spitz gefragt: Selbst wenn sich herausstellen würde, dass das Schächten einbisschen grausamer ist als die heutigen konventionellen Methoden, wäre es imGesamtkontext nicht immer noch gerechtfertig?Richtig. Mit anderen Worten gesagt: Es gibt einen Rahmen und die Frage ist obes sich noch innerhalb dieses akzeptablen Rahmens abspielt oder ob dannschon Grenzen überschritten werden.In der Güterabwägung zwischen Tierschutz und der Religionsfreiheit wiegt letztgenannteauch schwer.Das ist das verhängnisvolle an dieser Diskussion, die sehr schnell emotionalgeführt wird. Bei einer solchen seriösen Auseinandersetzung mit dem Themahaben dann Begriffe wie „grausam“ keinen Platz, dürfen keinen Platz haben.Das Judentum kennt Grundsatz des Respekts und der Achtung vor dem Tier.Angenommen, es kann mit Sicherheit bewiesen werden, dass ein Tier ohne vorzeitigeBetäubung mehr leidet als beim Schächten, würden Sie in diesem Fall eineBetäubung befürworten?Nein, ich sage es wieder aus der Perspektive der Observanz. Schauen Sie, dasist dieser grundsätzliche Unterschied zwischen einem anthropozentrischen undeinem theozentrischen Weltbild. Auch im Gegensatz zum progressiven Judentum,unterstellen wir diese Gesetze nicht dem menschlichen Verstand. Wir machennicht den Menschen zum Massstab. Gewisse Dinge sind für uns axiomatisch.Ihre Richtigkeit misst sich nicht daran, ob sie allein mit Vernunft zu begründenund zu legitimieren sind. Haben Sie verstanden, was ich sagen wollte?Ja. Zur Zeiten der Thora gab es ja die Betäubung von Schlachttieren noch nicht.Aber so kann man nicht argumentieren.Die Präzisierungen entstammen der Mischna und dem Talmut?Richtig. Die schriftliche Thora ist der Pentatoik, das sind die fünf Bücher Mose.Schon dort gibt es zahlreiche Vorschriften, Gesetze, usw. Nur all zu oft wirdnicht im Detail gesagt, wie diese Gesetze wirklich zu befolgen sind. Paralleldazu haben wir als komplementäre Menge, die mündliche Thora, die dannschriftlich festgehalten wurde, der Talmut. Hier wurden dann all die Detailbestimmungenzusammengetragen. Beides hat dieselbe Autorität.6

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