Geschäftsbericht 2010 - Mainova AG
Geschäftsbericht 2010 - Mainova AG
Geschäftsbericht 2010 - Mainova AG
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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Wir geben unserer Region<br />
Zukunft –<br />
www.mainova.de
Unsere Kennzahlen<br />
im Überblick<br />
Absatz<br />
Einheit <strong>2010</strong> 2009 2008 2007 2006<br />
Gas Mio. kWh 14.077 14.802 18.175 18.970 20.739<br />
Strom Mio. kWh 8.609 7.616 6.358 7.100 6.385<br />
Wärme Mio. kWh 1.973 1.867 1.836 1.700 1.844<br />
Wasser Tsd. m 3 42.318 41.322 41.350 42.500 42.254<br />
Umsatz Mio. Euro 1.670,6 1.661,0 1.715,2 1.497,7 1.583,7<br />
Ergebnis vor Ertragsteuern Mio. Euro 144,2 90,6 96,4 98,9 116,0<br />
Konzernüberschuss 1 Mio. Euro 115,4 54,2 67,9 113,2 49,4<br />
Bilanzsumme<br />
Investitionen in<br />
Mio. Euro 2.548,1 2.206,5 1.975,0 1.954,5 1.913,4<br />
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Mio. Euro 110,3 97,9 91,5 76,1 87,8<br />
Beteiligungen/Tochterunternehmen Mio. Euro 7,5 484,5 19,3 19,5 6,4<br />
Mitarbeiter (31.12.) Anzahl 2.884 2.859 2.874 2.884 2.950<br />
1 bezogen auf die von der <strong>Mainova</strong> gehaltenen Anteile
Unternehmensprofil<br />
Vertriebsgebiet Versorgungsgebiet<br />
Bonn<br />
Dortmund<br />
Koblenz<br />
Idar-Oberstein<br />
Siegen<br />
Wiesbaden<br />
Mainz<br />
Ludwigshafen<br />
Gießen<br />
Mannheim<br />
Frankfurt<br />
Darmstadt<br />
Fulda<br />
Würzburg<br />
M A I N<br />
Komplettversorgung, teilweise Wärme<br />
Komplettversorgung außer Strom, teilweise Wärme<br />
Versorgungsgebiet Erdgas<br />
Versorgungsgebiet von <strong>Mainova</strong>-Beteiligungsgesellschaften<br />
Versorgungsgebiet der von <strong>Mainova</strong> belieferten örtlichen und<br />
regionalen Gasversorgungsunternehmen<br />
Niedernhausen<br />
Kelkheim<br />
Hofheim<br />
Hochheim<br />
Königstein<br />
Usingen<br />
Neu-Anspach<br />
Oberursel<br />
Mörfelden-<br />
Walldorf<br />
Ober-Mörlen<br />
Bad Homburg<br />
Frankfurt<br />
Neu-Isenburg<br />
Dreieich<br />
Bad Vilbel<br />
Offenbach<br />
N I D D A<br />
Maintal<br />
Rodgau<br />
Laubach<br />
Nidderau<br />
Absatz Einheit <strong>2010</strong><br />
Gas Mio. kWh 14.077<br />
Strom Mio. kWh 8.609<br />
Wärme Mio. kWh 1.973<br />
Wasser Tsd. m3 42.318<br />
Umsatz Mio. Euro 1.671<br />
Operatives Ergebnis/EBIT Mio. Euro 84,8<br />
Bilanzsumme Mio. Euro 2.548<br />
Mitarbeiter (31.12.) Anzahl 2.884<br />
Mücke<br />
Grünberg<br />
Neuberg<br />
Nidda<br />
Alzenau<br />
Büdingen<br />
Gründau<br />
Stockstadt<br />
Schotten<br />
Freigericht<br />
Mömbris<br />
Gedern<br />
Gelnhausen<br />
Linsengericht<br />
Hösbach<br />
Aschaffenburg<br />
Laufach<br />
Bad Orb
Unser Profil:<br />
Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> –<br />
Energie für Rhein-Main<br />
Als moderner Energiedienstleister, traditionell verwurzelt mit der Stadt Frankfurt und ihrem Umland,<br />
liefert die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> die Energie für die Lebensqualität und Wirtschaftskraft der ganzen<br />
Region. Genauso zuverlässig, wie es die Privat- und Geschäftskunden an einem der anspruchsvollsten<br />
Standorte Deutschlands, dem Rhein-Main-Gebiet, erwarten.<br />
Sichere Versorgung<br />
Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> bündelt langjährige Erfahrung und umfassendes Know-how für alle Versorgungs bereiche<br />
– Strom, Erdgas, Wärme und Wasser. Gerade Frankfurt ist als Finanzzentrum elementar auf<br />
eine sichere Energieversorgung angewiesen. Die Stromversorgung der Mainmetropole basiert daher<br />
auf einem eng vermaschten Netz von Knotenpunkten. Dieses dezentrale System ist eines der sichersten<br />
überhaupt.<br />
Umweltschonende Erzeugung<br />
Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> eine bedeutende Rolle. Die aktuelle Strategie<br />
sieht vor, allein bis 2015 Investitionen in Erzeugungsprojekte im Gesamtvolumen von rund 500<br />
Millionen Euro zu tätigen. Der Schwerpunkt liegt dabei im Bereich der erneuerbaren Energien – eine<br />
Investition in die Versorgungssicherheit der Region und in den nachhaltigen Klimaschutz.<br />
Günstige Preise<br />
Verbraucherfreundlichkeit hat für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> höchste Priorität, dazu gehören für das Unternehmen<br />
auch möglichst günstige Preise. Bei der Gestaltung der Tarife orientiert sich die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />
an den Ratschlägen von Verbrauchervertretern, die einen sehr guten Service, lange Preisg arantien<br />
und kurze Kündigungsfristen bei insgesamt günstigen Preisen fordern. Mit diesem Angebot gehört<br />
die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> zu den Top-Stromanbietern Deutschlands.<br />
5 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
6 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Inhalt<br />
Zukunft mit Energie<br />
Innovativ sein heißt für uns, die besten Lösungen zu realisieren<br />
und zukunftsorientiert zu handeln, ohne dabei unsere ureigenen<br />
Wurzeln zu vergessen.<br />
> Seite 20<br />
Wir übernehmen Verantwortung, indem wir uns für eine um welt-<br />
und ressourcenschonende Energieerzeugung und –nutzung<br />
einsetzen.<br />
> Seite 30<br />
Wirtschaftlichkeit ist die Basis für all unsere Projekte. Damit<br />
wir auch auf lange Sicht nachhaltig handlungsfähig sind.<br />
> Seite 40<br />
Engagement beginnt für uns bei einer zukunftsfähigen Energie -<br />
ver sorgung. Doch auch Sport, Nachwuchs und Bildung brauchen<br />
unsere Unterstützung – für das Wohl der gesamten Region.<br />
> Seite 50<br />
Profil<br />
8 Bericht des Aufsichtsrats<br />
12 Brief an die Aktionäre<br />
14 Wir geben der Region Zukunft<br />
Magazin<br />
20 innovativ<br />
23 Werkstatt der Moderne<br />
26 Spannung mit Tiefgang<br />
28 Biogas aus Höchst<br />
30 umweltbewusst<br />
33 Aktiv im Passivhaus<br />
36 Vorfahrt für Elektromobilität<br />
39 Orient trifft Okzident<br />
40 wirtschaftlich<br />
43 Spitzenleistung für unsere Kunden<br />
46 Von Frankfurt nach London in<br />
wenigen Millisekunden<br />
48 Über den Wolken …<br />
50 engagiert<br />
53 Es werde Licht<br />
Heinz-Jürgen Janny,<br />
Frankfurts „Lichtmacher“<br />
56 Nah am Kunden<br />
58 Teamgeist fördern<br />
Zahlen<br />
62 Lagebericht<br />
80 Konzernabschluss<br />
80 Gewinn- und Verlustrechnung<br />
81 Gesamtergebnisrechnung<br />
82 Bilanz<br />
84 Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />
86 Kapitalflussrechnung<br />
88 Anhang<br />
138 Bestätigungsvermerk<br />
139 Versicherung der gesetzlichen Vertreter<br />
141 Ergänzende Informationen<br />
142 Corporate Governance-Bericht<br />
146 Organe der Gesellschaft<br />
154 Mitglieder des Beirats<br />
156 Ausschüsse des Aufsichtsrates<br />
160 Bereichsleiter und Stabsstellenleiter<br />
der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />
161 Geschäftsführer <strong>Mainova</strong> Verbund<br />
162 Glossar<br />
7 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>
Bericht des Aufsichtsrats<br />
8 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Vorstand<br />
Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
Dr. h. c. Petra Roth,<br />
Vorsitzende<br />
Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die Geschäftsführung der Gesellschaft gemäß den ihm nach<br />
Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben überwacht und beratend begleitet. Dabei war er in alle<br />
Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen eingebunden. Um die Erfüllung<br />
seiner zentralen Aufgabe, Beratung des Vorstands und Überwachung von dessen Geschäftsführung,<br />
zu gewährleisten, hat sich der Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend durch den Vorstand<br />
informieren lassen. Diese Informationen waren fortlaufend von mündlichen Berichten und Auskünften<br />
begleitet und ergänzt. Sämtliche wichtigen, die Gesellschaft und den Geschäftsverlauf betreffenden<br />
Sachverhalte und Maßnahmen waren Gegenstand der Unterrichtungen und Diskussionen in den Aufsichtsratssitzungen.<br />
Alle Maßnahmen, die aufgrund gesetzlicher oder satzungsmäßiger Bestimmungen der Zustimmung<br />
des Aufsichtsrats bedurften, haben eine eingehende Beratung und Vorlage zur Beschlussfassung<br />
erfahren. Während des gesamten Geschäftsjahres standen die Vorsitzende des Aufsichtsrats sowie in<br />
Einzelfragen auch die übrigen Mitglieder des Aufsichtsrats in ständigem Kontakt mit dem Vorstand.<br />
Standen darüber hinaus kurzfristig berichtsrelevante Vorgänge an, so erfolgte eine Unterrichtung<br />
ad hoc. Über Gespräche mit dem Vorstand zwischen den Sitzungen sind die Aufsichtsrats mitglieder<br />
durch die Aufsichtsratsvorsitzende zeitnah schriftlich und mündlich informiert worden<br />
Sitzungen des Aufsichtsrats<br />
Der Aufsichtsrat tagte im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> in fünf ordentlichen Sitzungen. Sämtliche Aufsichtsratsmitglieder<br />
nahmen mindestens an der Hälfte der Sitzungen teil. Im Durchschnitt lag die Präsenz<br />
bei rund 90 %.<br />
Schwerpunkte der Tätigkeit des Aufsichtsrats<br />
Die Schwerpunkte der Beratungen und Beschlussfassungen des Aufsichtsrats waren die laufende<br />
Geschäftsentwicklung und die wirtschaftliche Lage und Entwicklung des Unternehmens, die Unternehmensplanung<br />
und -strategie sowie die Risikosituation einschließlich des Risikomanagements<br />
des Unternehmens. Dabei hat sich der Aufsichtsrat insbesondere laufend über die aktuelle Situation an<br />
den Beschaffungs- und Vertriebsmärkten informiert. Zudem erstattete der Chief Compliance Officer<br />
Bericht über die Compliance des Unternehmens.<br />
Neben dieser Regelberichterstattung waren insbesondere die folgenden Themen Gegenstand eingehender<br />
Beratung und, soweit erforderlich, Beschlussfassung:<br />
• Der Aufsichtsrat hat sich insbesondere mit der Anpassung der Vergütung des Vorstands an das<br />
Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung beschäftigt und eine entsprechende angemessene<br />
Neuregelung der Vergütung der vier Vorstandsmitglieder beschlossen.<br />
• Gegenstand der regelmäßigen Berichterstattung war der Stand des Wasserkartellverfahrens und<br />
der damit verbundenen Konsequenzen für die zukünftige wirtschaftliche Planung der <strong>Mainova</strong>.<br />
• Der Fortschritt der vom Aufsichtsrat genehmigten Baumaßnahmen an den Standorten Gutleutstraße<br />
280 und Franziusstraße 48 stand ebenfalls im Fokus der Berichterstattung.<br />
• Das laufende Schiedsgerichtsverfahren der <strong>Mainova</strong> mit den Stadtwerken Hanau, über das der<br />
Aufsichtsrat laufend informiert wurde, ist durch einen vom Aufsichtsrat genehmigten Vergleichsschluss<br />
zu einem für die <strong>Mainova</strong> erfolgreichen Ende geführt worden.<br />
• Ein weiterer Schwerpunkt der Berichterstattung war der Ausbau der Elektromobilität mit den<br />
entsprechenden Maßnahmen, die zur Umsetzung der diskutierten Strategie ergriffen wurden und<br />
noch ergriffen werden.<br />
• Der Aufsichtsrat hat sich umfassend mit der Entscheidung der Bundesnetzagentur auseinandergesetzt,<br />
Personalzusatzkosten künftig nicht mehr als nicht beeinflussbare Kosten zu werten.<br />
• Die Erzeugungsstrategie 2015 wurde vorgestellt, wobei im Verlauf des Geschäftsjahres auch die<br />
Auswirkungen des Energiekonzepts der Bundesregierung auf die geplanten Investitionen eingehend<br />
erläutert wurden. Hierbei befasste sich das Gremium auch mit Windparkprojekten und<br />
erteilte seine Zustimmung zur Beteiligung der <strong>Mainova</strong> an diesen Projekten.<br />
• Ebenfalls Thema der Berichterstattung war die Neugliederung der Syneco Trading GmbH unter<br />
Mehrheitsbeteiligung der Thüga.<br />
• Die Erhöhung der allgemeinen Preise der Grundversorgung Strom wurde ausführlich im Plenum<br />
diskutiert.<br />
• Im schriftlichen Umlaufverfahren des Aufsichtsrats vom 4. März <strong>2010</strong> stimmte der Aufsichtsrat<br />
der Realisierung einer weiteren Etage im Zuge der Errichtung des 3. Bauabschnittes Solmsstraße<br />
38 durch den Vorstand zu. Im schriftlichen Umlaufverfahren vom 12. Oktober <strong>2010</strong><br />
wählten die Arbeitnehmervertreter die Nachfolger für einzelne, durch Amtsniederlegung vakant<br />
gewordene Sitze in den Ausschüssen.<br />
• Der Aufsichtsrat hat die Corporate Governance-Erklärung gemäß § 161 AktG für den Zeitraum<br />
<strong>2010</strong> verabschiedet.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 9
Bericht des Aufsichtsrats<br />
10 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Vorstand<br />
Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Arbeit der Ausschüsse<br />
Die Arbeit des Aufsichtsrats wurde durch die bewährte Form der Vorbereitung und Unterstützung<br />
durch die Ausschüsse erleichtert. Die Vorsitzenden der Ausschüsse erstatten dem Aufsichtsrat<br />
regelmäßig über die Arbeit der betreffenden Ausschüsse Bericht. Die Ausschüsse bereiten<br />
Be schlussvorschläge für den Aufsichtsrat vor, insbesondere bei Entscheidungen von erheblicher<br />
finanzieller Relevanz.<br />
Das Präsidium hat im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> dreimal getagt und sich mit Vorstandsangelegenheiten,<br />
insbesondere der Vorstandsvergütung, befasst.<br />
Der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss trat im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> viermal zusammen<br />
und befasste sich dabei mit Geschäftsvorfällen von wesentlicher Bedeutung, dem Jahres- und<br />
Konzernabschluss, den Lageberichten sowie den relevanten externen Faktoren, die das strategische<br />
Geschäft der <strong>Mainova</strong> als Energielieferant maßgeblich beeinflussen.<br />
Der Personalausschuss tagte im Jahr <strong>2010</strong> zweimal. Er prüfte und billigte den Personalbericht und<br />
den Bericht zur Arbeitssicherheit aus dem Geschäftsjahr 2009 sowie die kurz- und mittelfristige<br />
Planung der Personalstärke und der Personalkosten.<br />
Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG musste in dem abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
nicht einberufen werden.<br />
Jahresabschluss und Gewinnabführung<br />
Die für den 7. Juli <strong>2010</strong> einberufene Hauptversammlung wählte die KPMG <strong>AG</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
als Abschlussprüfer. In Umsetzung dieses Beschlusses erteilte die Vorsitzende des<br />
Aufsichtsrats der KPMG <strong>AG</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft den schriftlichen Auftrag zur Prüfung<br />
des Jahres- und Konzernabschlusses der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong>. Der vom Vorstand<br />
nach den Regeln des Handelsgesetzbuches aufgestellte Jahresabschluss der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />
der nach International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernabschluss und der<br />
zusammengefasste Lagebericht für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> und den Konzern wurden von der KPMG <strong>AG</strong><br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit dem uneingeschränkten<br />
Bestätigungsvermerk versehen.<br />
Der Jahresabschluss der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht<br />
für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> und den Konzern wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vom<br />
Vorstand rechtzeitig zugeleitet. Die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen allen Mitgliedern<br />
des Aufsichtsrats vor.<br />
Der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss setzte sich in seiner Sitzung am 3. Mai 2011 eingehend<br />
mit den Jahresabschlüssen der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> und des Konzerns, dem zusammengefassten<br />
Lagebericht für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> und den Konzern sowie den Prüfungsberichten auseinander und<br />
empfahl dem Aufsichtsrat, die Abschlüsse zu billigen. Der Vorsitzende des Wirtschafts-, Finanz-<br />
und Prüfungsausschusses berichtete dem Gesamtaufsichtsrat hierüber in der Bilanzsitzung am<br />
10. Mai 2011 und erläuterte die Empfehlung des Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschusses.<br />
Der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss und der Aufsichtsrat überzeugten sich von der<br />
Wirksamkeit des internen Risikomanagementsystems und überwachten den Rechnungslegungsprozess,<br />
dessen Geeignetheit vom Abschlussprüfer festgestellt wurde. Daneben befassten sich<br />
der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss und der Aufsichtsrat mit dem Vorschlag des Aufsichtsrats<br />
an die Hauptversammlung zur Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2011,<br />
der Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong>, der Bestimmung<br />
der Prüfungsschwerpunkte und der Vergütung des Abschlussprüfers. Darüber hinaus<br />
prüften der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss und der Aufsichtsrat die Unabhängigkeit<br />
des Abschlussprüfers nach den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance-Kodex. Der<br />
Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss und der Aufsichtsrat sind wie in den Vorjahren davon<br />
überzeugt, dass beim Abschlussprüfer keine Interessenkonflikte vorliegen.<br />
Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, den Konzernabschluss, den zusammengefassten<br />
Lagebericht für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> und den Konzern und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers<br />
seinerseits eingehend geprüft und keine Einwendungen erhoben. Der Bericht des<br />
Abschlussprüfers wurde zustimmend zur Kenntnis genommen. Wie vom Wirtschafts-, Finanz- und<br />
Prüfungsausschuss empfohlen, hat der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung beider Abschlüsse<br />
durch den Abschlussprüfer zugestimmt und den Jahresabschluss zum 31. Dezember <strong>2010</strong> festgestellt<br />
und den Konzernabschluss zum 31. Dezember <strong>2010</strong> gebilligt. Dem zusammengefassten<br />
Lagebericht, insbesondere den Aussagen zur weiteren Unternehmensentwicklung, wurde zugestimmt.<br />
Die Vertreter des Abschlussprüfers berichteten in den Sitzungen des Wirtschafts-, Finanz- und<br />
Prüfungsausschusses am 3. Mai 2011 und des Aufsichtsrats am 10. Mai 2011 über die wesent lichen<br />
Ergebnisse der Prüfung, standen für Fragen zur Verfügung und erteilten ergänzende Auskünfte. In<br />
beiden Sitzungen wurden die Abschlussunterlagen von dem Vorstand auch mündlich erläutert und<br />
eingehend mit diesem sowie den Vertretern des Abschlussprüfers diskutiert.<br />
Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages ist an den Mehrheitsaktionär Stadtwerke Frankfurt am<br />
Main Holding GmbH das Jahresergebnis abzuführen. Es beläuft sich abzüglich der vertrags gemäß<br />
bereits gezahlten Steuerumlage sowie der auf die Ausgleichszahlung an außen stehende Aktionäre<br />
entfallenden Ertragsteuern, auf 87,8 Mio. Euro (Vorjahr 47,0 Mio. Euro). Die Ausgleichs zahlung des<br />
Mehrheitsaktionärs an die außen stehenden Aktionäre beträgt 9,48 Euro je Stückaktie.<br />
Personalia<br />
Frau Hiltrud Fink-Geis und Herr Ludwig Burkert legten ihre Mandate aufgrund ihres Eintritts in die<br />
Freistellungsphase der Altersteilzeit jeweils mit Wirkung zum 1. Oktober <strong>2010</strong> nieder. Für die ausgeschiedenen<br />
Mitglieder rückten die gewählten Ersatzmitglieder Frau Nicole Salm und Herr Reinhold<br />
Falk in den Aufsichtsrat nach. Herr Harald Wagner legte sein Mandat mit Wirkung zum 1. Januar 2011<br />
nieder. Als gewähltes Ersatzmitglied ist Frau Cornelia Kröll als neues Mitglied in den Aufsichtsrat<br />
nachgerückt.<br />
Der Aufsichtsrat dankt den ausgeschiedenen Mitgliedern und dem Vorstand für die vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit und dessen außerordentlich erfolgreiches und langjähriges Engagement zum<br />
Wohle des Unternehmens. Der Aufsichtsrat dankt dem Betriebsrat und allen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern für die geleistete Arbeit in einem erfolgreichen Geschäftsjahr <strong>2010</strong>.<br />
Frankfurt am Main, den 10. Mai 2011<br />
Für den Aufsichtsrat<br />
Dr. h. c. Petra Roth<br />
Vorsitzende<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 11
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Brief an die Aktionäre<br />
12 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Dr. Constantin H. Alsheimer,<br />
Vorsitzender des Vorstandes<br />
<strong>2010</strong> war für <strong>Mainova</strong> erneut ein erfolgreiches Jahr. Die durch eine moderne Vertriebsstrategie<br />
deutlich gewachsene Kundenzahl etwa hat dazu geführt, dass der Stromabsatz im Vergleich zum<br />
Vorjahr merklich gestiegen ist. Der hohe Grad an Kompetenz unserer Mitarbeiter sowie deren<br />
bemerkenswertes Engagement für unser Unternehmen sind dabei die Basis unseres Erfolgs und<br />
der Hauptgrund, warum ich Ihnen mitteilen darf, dass sich das Ergebnis der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> vor<br />
Ertragsteuern gegenüber dem Vorjahr um 53,6 Millionen Euro auf 144,2 Millionen Euro verbessert<br />
hat.<br />
Ein energiewirtschaftlicher Rückblick auf das Jahr <strong>2010</strong> kann nicht erfolgen, ohne auf das Energiekonzept<br />
der Bundesregierung zu sprechen zu kommen. Die im Herbst <strong>2010</strong> beschlossene Laufzeitverlängerung<br />
für Atomkraftwerke hat die kommunalen Energieversorger vor große Herausforderungen<br />
gestellt. Es waren nämlich vor allem die Stadtwerke, die frühzeitig die notwendigen Maßnahmen<br />
eingeleitet haben, um sicherzustellen, dass der Ausstieg aus der Atomenergie durch eine<br />
zukunftsfähige Energieversorgung für die Bürgerinnen und Bürger versorgungssicher und bezahlbar<br />
erfolgt. Für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, aber auch für die übrigen Stadtwerke, war diese Entscheidung<br />
selbstverständlich. Als Unternehmen mit tiefen regionalen Wurzeln haben wir unsere Entscheidungen<br />
seit jeher von ihren Auswirkungen auf die Menschen und die Umwelt abhängig gemacht. Nur<br />
wenn die Schaffung eines wirklichen, dauerhaften Mehrwerts für alle Beteiligten gewährleistet ist,<br />
kann unternehmerisches Wirtschaften wirklich als nachhaltig bezeichnet werden. Die Entscheidung<br />
zur Mitgestaltung einer Zukunft, in der die Potenziale der Erneuerbaren Energien sowie hocheffizienter<br />
Erzeugungstechnologien voll ausgeschöpft werden, war für uns daher nicht von strategischer Natur,<br />
sondern eine Frage der Verantwortlichkeit gegenüber der Gesellschaft.<br />
Für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> steht seit langem fest: die Zukunft der Energieversorgung ist effizient, überwiegend<br />
regenerativ und dezentral. Nach diesen Prinzipien haben wir unsere „Erzeugungsstrategie 2015“ aus -<br />
gerichtet. Doch das im vergangenen Jahr verabschiedete Energiekonzept der Bundesregierung hat<br />
unsere Strategie in Teilen in Frage gestellt. Schließlich folgte daraus, dass der Zubau an fossilen<br />
Kraft werken nicht mehr rentabel möglich sein würde. Das Konzept setzte nicht nur die Wirtschaftlichkeit<br />
unserer bestehenden Kraftwerke herab, es schränkte gleichzeitig die Möglichkeit ein, stärker am<br />
Erzeugungsmarkt teilzuhaben. Investitionen in moderne Formen der hocheffizienten Stromerzeugung<br />
waren gefährdet, der Ertragswert bestehender Anlagen war beeinträchtigt. Dies hat dazu geführt,<br />
dass wir den Wert der Kraftwerke der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> im Jahresabschluss um insgesamt knapp 18 Millionen<br />
Euro herabsetzen mussten.<br />
Wie Sie jedoch wissen, kann eine Chronologie der jüngsten energiepolitischen Ereignisse sich nicht<br />
auf das Jahr <strong>2010</strong> beschränken. Nach den dramatischen Ereignissen in Fukushima hat die Bundesregierung<br />
angekündigt, von der Laufzeitverlängerung wieder Abstand zu nehmen und sieben Atomkraftwerke<br />
im Zuge eines Moratoriums vorläufig vom Netz nehmen lassen. Zum Zeitpunkt des Verfassens<br />
dieser Zeilen arbeitet die Regierung an der Erstellung eines neuen Energiekonzepts, welches<br />
auf einem breiten gesellschaftlichen Konsens fußen soll. Wie genau dieses zukünftige Energiekonzept<br />
aussehen wird, ist noch nicht klar. Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> wird sich jedenfalls nach Kräften an der Gestaltung<br />
einer sicheren und zukunftsfähigen Energieversorgung in Deutschland beteiligen.<br />
Die Energieversorgung wird künftig nicht nur eine Richtung, nämlich vom Energieversorger zum Verbraucher,<br />
kennen. Neue Technologien wie beispielsweise private Photovoltaikanlagen oder Blockheizkraftwerke<br />
werden flexiblere Geschäftsmodelle notwendig machen, in denen Energieversorger<br />
nicht nur Strom liefern, sondern auch von den Kunden zurückkaufen.<br />
Für die <strong>Mainova</strong> ist es unerlässlich, Projekte zu realisieren, die sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich<br />
sinnvoll sind. Denn nur so kann eine intelligente Lösung für die Energieversorgung von<br />
morgen zustande kommen. Und wir werden diese intelligente Energieversorgung weiterhin mit vollem<br />
Einsatz vorantreiben, um unser und Ihr Unternehmen bestmöglich zu positionieren.<br />
Für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung für die <strong>Mainova</strong> Aktiengesellschaft danke ich Ihnen, den<br />
Aktionärinnen und Aktionären, sowie allen unseren Kunden und Geschäftspartnern auch im Namen<br />
meiner Vorstandskollegen sehr herzlich.<br />
Frankfurt am Main, im Mai <strong>2010</strong><br />
<strong>Mainova</strong> Aktiengesellschaft<br />
Dr. Constantin H. Alsheimer<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 13
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Der <strong>Mainova</strong>-Vorstand: Lothar Herbst, Dr. Marie-Luise Wolff, Dr. Constantin H. Alsheimer, Joachim Zientek<br />
Wir geben der Region Zukunft<br />
Herr Dr. Alsheimer, die Werte des ehrbaren<br />
Kaufmanns sind für das unternehmerische<br />
Handeln sehr zentral.<br />
Neben diesen Werten ist für ein wirtschaftlich<br />
handelndes Unternehmen immer<br />
auch die Bilanz entscheidend. Wie<br />
hat sich die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> letztendlich im<br />
abgelaufenen Geschäftsjahr entwickelt?<br />
Dr. Constantin H. Alsheimer: Das Jahr<br />
<strong>2010</strong> war für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ein gutes<br />
und erfolgreiches Jahr. Wir sind ein wirtschaftlich<br />
starkes Unternehmen, das sich<br />
in einem immer härter werdenden Wettbewerb<br />
nicht nur behauptet hat, sondern<br />
sogar noch zulegen konnte. Dabei hat<br />
14 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
sich unser nachhaltiger Unternehmensansatz<br />
ganz klar bewährt. Nachhaltigkeit<br />
besteht nach unserer Definition aus den<br />
drei zentralen Komponenten: Ökonomie,<br />
Ökologie und soziales Engagement.<br />
Unsere ökonomische Stärke ist durch die<br />
betriebswirtschaftlichen Kennzahlen dokumentiert.<br />
Sie bildet zugleich das Fundament<br />
unseres ökologischen und sozialen<br />
Handelns. Denn nur ein wirtschaftlich<br />
gesundes Unternehmen kann sich auch<br />
für die Gesellschaft engagieren. Sozial<br />
bedeutet für uns sowohl die Unterstützung<br />
gemeinnütziger Vereine und Organisationen<br />
als auch Verantwortung und Fürsorge<br />
für unsere Mitarbeiter. Und auf kei-<br />
nen Fall zu vergessen: die Ökologie. In<br />
unserer Unternehmensstrategie nehmen<br />
Investitionen in die effiziente und klimaschonende<br />
Strom- und Wärmeerzeugung<br />
einen immer größeren Raum ein. Wir selbst<br />
haben mit unserer „Erzeugungsstrategie<br />
2015“ ein konkretes Ziel gesetzt, das wir<br />
Mitte <strong>2010</strong> der Öffentlichkeit vorgestellt<br />
haben. Bis zum Jahr 2015 wollen wir in<br />
Projekte mit einem Gesamtvolumen von<br />
500 Millionen Euro inve stieren. Wesentliche<br />
Schwerpunkte sind hierbei die Erneuerbaren<br />
Energien, insbesondere Windkraft<br />
und Biomasse, sowie hocheffiziente Gaskraftwerke.<br />
„Unsere ökonomische<br />
Stärke ist durch die<br />
betriebswirtschaftlichen<br />
Kennzahlen dokumentiert.<br />
Sie bildet zugleich<br />
das Fundament unseres<br />
ökologischen und sozialen<br />
Handelns.“<br />
Dr. Constantin H. Alsheimer<br />
Welche externen Entwicklungen hatten<br />
im abgelaufenen Geschäftsjahr die<br />
größte Tragweite für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>?<br />
Dr. Constantin H. Alsheimer: Ganz eindeutig<br />
übte die Gesetzgebung den größten<br />
Einfluss aus. Die im Herbst <strong>2010</strong> beschlossene<br />
Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke<br />
um durchschnittlich zwölf Jahre<br />
stellte den Weg hin zu einer veränderten<br />
Marktordnung wieder infrage. Denn sollte<br />
dieses Konzept so wie im September <strong>2010</strong><br />
beschlossen umgesetzt werden, würde<br />
das Stromerzeuger-Oligopol der großen<br />
vier Energiekonzerne, das heute bereits<br />
80 Prozent des Erzeugungsmarktes be-<br />
herrscht, weiter gestärkt. Verlierer wären<br />
die zahlreichen Stadtwerke – und angesichts<br />
dieser zementierten oligopolistischen<br />
Strukturen letztlich der Verbraucher. Zudem<br />
wird die ressourcenschonende Technologie<br />
der Kraft-Wärme-Kopplung, bei<br />
der die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> und viele andere<br />
deutsche Stadtwerke zu den Vorreitern<br />
zählen, im zurzeit geltenden Energiekonzept<br />
außer Acht gelassen.<br />
Wir brauchen im Stromerzeugungsmarkt<br />
zusätzlichen Wettbewerb. Dieser ist nur<br />
durch die Stärkung, nicht aber durch die<br />
Schwächung der Stadtwerke möglich.<br />
Um getätigte oder geplante Investitionen<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 15
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Lothar Herbst, Dr. Constantin H. Alsheimer<br />
Bittin die dezentrale, innovative und effiziente<br />
Energieerzeugung nicht zu gefährden,<br />
müssen die Impulse für die Kraft-Wärme-<br />
Kopplung weiter forciert werden. Ein klares<br />
Bekenntnis zur Kraft-Wärme-Kopplung<br />
und zur Fernwärme ist notwendig.<br />
Im Sinne des Klimaschutzes und vertretbarer<br />
Kosten sollte die Politik dies bei<br />
den anstehenden Weichenstellungen für<br />
die Energiebranche berücksichtigen.<br />
Sie haben die Forderungen an die Politik<br />
für die künftige Energiepolitik klar genannt.<br />
Welche Schwerpunkte wird die<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> in den kommenden Jahren<br />
beziehungsweise Jahrzehnten setzen?<br />
Dr. Constantin H. Alsheimer: Die Energiebranche<br />
steht derzeit vor einem entscheidenden<br />
Wandel. Heute werden die Weichen<br />
für die kommenden Jahrzehnte gestellt.<br />
Die wichtigsten Trends stehen dabei<br />
schon jetzt fest. Ganz sicher werden die<br />
Erneuerbaren Energien eine immer größere<br />
Rolle spielen. Notwendige Voraussetzung<br />
dafür ist der Ausbau der Übertragungsnetze,<br />
aber auch der Verteilnetze vor Ort.<br />
Intelligente Steuerung und Effizienz gewinnen<br />
an Bedeutung. Und nicht zuletzt<br />
werden Elektrofahrzeuge unser bisheriges<br />
Verständnis von Mobilität verändern. Auf<br />
all dies müssen die Energieversorger re-<br />
16 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
agieren, indem sie ihre Geschäftsmodelle<br />
anpassen. Die angebotenen Energiedienstleistungen<br />
werden jedenfalls vielfältiger.<br />
Die Strategie der <strong>Mainova</strong> fußt dabei<br />
auf zwei Säulen. Erstens die Festigung<br />
der bereits heute gut ausgebildeten<br />
Dienstleistungsorientierung der Mitarbeiter<br />
sowie zweitens der Ausbau der Innovationskraft<br />
des Unternehmens. Eine<br />
Schlüsselrolle spielen hierbei die Mitarbeiter.<br />
Sie müssen die wichtigste Quelle<br />
für Ideen sein. Eine wesentliche Voraussetzung<br />
für das Meistern der anstehenden<br />
Herausforderungen ist eine vorausschauende<br />
Personalpolitik.<br />
Vorausschauende Personalpolitik.<br />
Dieses Stichwort nehme ich gerne auf.<br />
Herr Herbst, wie hat sich aus Ihrer<br />
Sicht die veränderte Branchendynamik<br />
auf die Mitarbeiter und die Personalarbeit<br />
bei der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ausgewirkt?<br />
Lothar Herbst: Auf den ersten Blick zeigt<br />
sich die Wirkung der Branchendynamik in<br />
unserem Personalaufbau und in den zahlreichen<br />
organisatorischen Änderungen.<br />
Alleine im vergangenen Jahr hat die <strong>Mainova</strong><br />
<strong>AG</strong> 255 neue Mitarbeiter eingestellt.<br />
Dabei sind neben zusätzlichen Aufgaben<br />
auch die Neustrukturierungen verschiedener<br />
Bereiche ursächlich für die Vielzahl<br />
„Die Energiebranche<br />
steht derzeit vor einem<br />
tiefgreifenden Wandel.<br />
Heute werden die Weichen<br />
für die kommenden<br />
Jahrzehnte gestellt.“<br />
Dr. Constantin H. Alsheimer<br />
neuer Stellen. Kaum ein anderes Unternehmen<br />
vergleichbarer Größe zeigt ein<br />
ähnlich starkes Wachstum.<br />
All diese Entwicklungen haben natürlich<br />
ein gemeinsames Ziel: den Unternehmenserfolg<br />
auch zukünftig sicherzustellen.<br />
Unsere Mitarbeiter sind dabei einer der<br />
entscheidenden Erfolgsfaktoren. Sie bleiben<br />
jedoch nicht unberührt von den Veränderungen.<br />
Mit einer offenen Kommunikation<br />
bei jedem Restrukturierungsprojekt<br />
versuchen wir, die Notwendigkeit der Veränderung<br />
zu erklären und möglicherweise<br />
entstandene Ängste abzubauen. Denn nur,<br />
wenn wir es schaffen, die Mitarbeiter zu<br />
überzeugen, tragen sie die für das Unternehmen<br />
wichtigen Neuerungen mit. Die<br />
Begleitung von Veränderungsprozessen<br />
wird bei der zunehmenden Branchendynamik<br />
zukünftig eine größere Rolle in der<br />
Personalarbeit spielen.<br />
Branchenunabhängig prognostizieren<br />
Experten einen veränderten zukünftigen<br />
Arbeitsmarkt. Welche Entwicklungen<br />
besitzen Relevanz für die <strong>Mainova</strong><br />
<strong>AG</strong> und wie wird die Reaktion darauf<br />
sein?<br />
Lothar Herbst: Das Wort Demografie ist<br />
in aller Munde und besitzt auch für die<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> hohe Relevanz. Unsere Mitarbeiter<br />
müssen sich wie die meisten<br />
Arbeitnehmer darauf einstellen, länger zu<br />
arbeiten. Das wiederum bedeutet für uns<br />
als Unternehmen, dass wir ihre Gesundheit<br />
und Leistungsbereitschaft erhalten<br />
müssen. Der zweite Punkt ist der viel<br />
zitierte Fachkräftemangel. Entscheidend<br />
dafür, wie stark dieser sein wird, ist aber<br />
nicht allein die Bevölkerungsentwicklung.<br />
Ebenso wichtig ist die Frage, wie sich<br />
angesichts von Trends in der Produktion<br />
und bei Dienstleistung der Bedarf entwickelt.<br />
Zugespitzt formuliert: Welche<br />
Qualifikationen brauchen wir bei unseren<br />
Kraftwerkern infolge des Umbaus der<br />
Energieerzeugung in 15 Jahren? Hier ist<br />
eine mittel- und langfristige qualitative<br />
wie quantitative Personalplanung gefragt,<br />
die auch die Identifikation von Schlüsselpositionen<br />
und eine langfristige Nachfolgeplanung<br />
beinhaltet. Mit unseren Nachwuchsprogrammen<br />
sind wir schon gut<br />
aufgestellt. Trotzdem wollen wir unser<br />
Talent-Management und das Recruiting<br />
weiter professionalisieren. Wir werden die<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> deutlicher auf dem Arbeitsmarkt<br />
positionieren. Es muss bekannter<br />
werden, dass die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ein attraktiver<br />
Arbeitgeber für leistungsstarke Mitarbeiter<br />
ist und bleibt.<br />
Mit den Bereichen IT und Immobilienmanagement<br />
verantworten Sie zwei<br />
wichtige Zukunftsfaktoren. Welche<br />
Aspekte muss die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> beim<br />
Aufbau einer modernen Infrastruktur<br />
und einer zukunftsfähigen IT besonders<br />
berücksichtigen?<br />
Lothar Herbst: Gerade als Energieversorger<br />
haben wir natürlich eine Vorbildfunktion<br />
im Bezug auf die Effizienz unserer Gebäude.<br />
Um diese zu erfüllen, investieren<br />
wir aktuell und auch zukünftig in die energetische<br />
Sanierung unserer Bürogebäude<br />
und Werkhallen an sämtlichen Standorten.<br />
Die IT wiederum erlangt als wesentlicher<br />
Erfolgs- und Zukunftsfaktor immer mehr<br />
an Bedeutung. Sie ist mittlerweile das<br />
„Es muss bekannter<br />
werden, dass die<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ein attraktiver<br />
Arbeitgeber für<br />
leistungsstarke Mitarbeiter<br />
ist und bleibt.“<br />
Lothar Herbst<br />
Rückrat für das Gros unserer Arbeitsprozesse<br />
und intensiv den ständig neuen Anforderungen<br />
der Bundesnetzagentur ausgesetzt.<br />
Wir nutzen dies als Chance und stellen<br />
die entwickelten Lösungen unseren Beteiligungen<br />
zur Verfügung und unterstützen<br />
mit unserem aufgebauten Know-how. Im<br />
Rahmen solcher Kooperationen profitieren<br />
beide Seiten durch die Realisierung<br />
von Synergieeffekten bei Entwicklungskosten.<br />
Ähnliche Potenziale sehen wir in<br />
der Zusammenarbeit mit Unternehmen<br />
der Thüga-Gruppe.<br />
Frau Dr. Wolff, die Rolle der Energiebeschaffung<br />
nimmt einen immer höheren<br />
Stellenwert in der Unternehmensstrategie<br />
von Energieversorgungsunternehmen<br />
ein. Wie reagiert die <strong>Mainova</strong><br />
<strong>AG</strong> auf diese Entwicklung?<br />
Dr. Marie-Luise Wolff: Um zunächst einmal<br />
beim Thema „Synergien nutzen“ zu<br />
bleiben – bei der Beschaffung können wir<br />
von den gebündelten Kräften des Thüga-<br />
Netzwerks profitieren. Durch die Zusammenlegung<br />
der Portfolios stellen wir am<br />
Markt per se eine sehr viel stärkere Verhandlungsmacht<br />
dar, als wir dies alleine<br />
könnten. Dies eröffnet uns zum Beispiel<br />
Lothar Herbst, Dr. Marie-Luise Wolff<br />
neue Handelspartner. Darüber hinaus ergeben<br />
sich Vorteile beim Risikomanagement<br />
und in der Systembewältigung. Prozesse<br />
zu bündeln und nach einheitlichen<br />
Kriterien von zentralen Plattformen aus zu<br />
steuern, ist ein wesentlicher Kosten- und<br />
Wettbewerbsvorteil.<br />
Generell ist zur Energiebeschaffung zu<br />
sagen, dass sie in der Wertschöpfungskette<br />
eine wesentliche Rolle einnimmt.<br />
Vor allem der Stellenwert der Erdgasbeschaffung<br />
steigt stetig. Der Gasmarkt ist<br />
in den letzten zwei Jahren zunehmend<br />
wettbewerbsintensiver geworden. Erdgas<br />
ist an Handelspunkten frei beschaffbar.<br />
Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> hat auf diese Möglichkeit<br />
reagiert, indem wir im Verlauf des vergangenen<br />
Geschäftsjahres speziell Gasportfolio-Manager<br />
eingestellt haben. Durch<br />
die Bindung dieser Experten können wir<br />
in der Beschaffung deutlich wettbewerbsorientierter<br />
auftreten.<br />
Eine optimierte Beschaffungsstrategie<br />
wird in Zukunft wichtiger denn je sein, da<br />
sie entscheidend zum Erfolg des gesamten<br />
Unternehmens beiträgt.<br />
Mit welcher Vertriebsstrategie rüstet<br />
sich die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> für die Herausforderungen<br />
der Zukunft?<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 17
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
20 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Innovativ sein heißt für uns, die besten Lösungen zu realisieren<br />
und zukunftsorientiert zu handeln, ohne dabei unsere<br />
ureigenen Wurzeln zu vergessen.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 21
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Dr. Marie-Luise Wolff: Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />
verfolgt eine Wachstumsstrategie. Allein<br />
in den vergangenen zwölf Monaten konnten<br />
wir deutliche Kundenzuwächse verzeichnen.<br />
Die meisten Neukunden registrieren<br />
wir im erweiterten Vertriebsgebiet<br />
von rund 100 Kilometern um Frankfurt.<br />
Schließlich genießt die Marke „<strong>Mainova</strong>“<br />
hier einen hohen Bekanntheitsgrad und<br />
sehr großes Vertrauen. Darüber hinaus<br />
haben wir im vergangenen Jahr erste Vertriebsgebiete<br />
außerhalb des 100-Kilometer-Radius<br />
ins Auge gefasst. Die Auswahl<br />
fällt dabei auf Ballungsräume, in denen<br />
wir die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> vergleichsweise<br />
schnell flächendeckend bekannt machen<br />
können und in denen die Rahmenbedingungen<br />
für uns optimal sind. Mit dieser<br />
Strategie machen wir sehr gute Erfahrungen:<br />
Wir denken daher darüber nach, unsere<br />
Fokusgebiete in der nächsten Vertriebssaison<br />
weiter auszudehnen. Im Segment<br />
der Großkunden sind wir schon seit<br />
einiger Zeit bundesweit aktiv. Mit wachsendem<br />
Erfolg.<br />
Wichtiger als die wachsende Kundenzahl<br />
ist für uns allerdings, dass wir mit den<br />
neu gewonnenen Kunden auch Margen<br />
erwirtschaften. Schließlich wachsen wir<br />
nicht um des Wachsens willen, sondern<br />
weil wir eine Wertsteigerung für unser Un-<br />
Joachim Zientek, Dr. Marie-Luise Wolff<br />
18 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
ternehmen und unsere Shareholder erreichen<br />
wollen.<br />
Neben der Neukundengewinnung hat das<br />
Thema Kundenbindung daher einen hohen<br />
Stellenwert für uns. Permanente Kundenwechsel<br />
kosten Geld für alle Marktteilnehmer,<br />
am Ende auch für die Kunden<br />
selbst. Wir sehen den Wettbewerb sehr<br />
positiv, wollen neue Kunden aber längerfristig<br />
von unseren guten Leistungen<br />
überzeugen. Kunden werden für uns zunehmend<br />
auch zum Impulsgeber für neue<br />
Angebote. Besonders langjährige Kunden<br />
sind oftmals wertvolle Ratgeber. Und wir<br />
sind davon überzeugt, dass diese Bedeutung<br />
in Zukunft noch zunehmen wird.<br />
Welche Themenbereiche werden die<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> in Zukunft besonders fordern?<br />
Dr. Marie-Luise Wolff: Mit Blick auf unsere<br />
Kunden ist der Service neben dem Preis<br />
das wichtigste Auswahlkriterium. Seit Jahren<br />
legt die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> Wert auf exzellente<br />
Serviceleistungen. Viele Auszeichnungen<br />
bestätigen uns in unserem Tun.<br />
Die hohe Kompetenz ist nur möglich, weil<br />
wir unsere Servicemitarbeiter permanent in<br />
unserem Unternehmen trainieren und sie<br />
„Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ver -<br />
folgt eine Wachstumsstrategie.<br />
Allein in den<br />
vergangenen zwölf<br />
Monaten konnten wir<br />
deutliche Kundenzuwächse<br />
verzeichnen.“<br />
Dr. Marie-Luise Wolff<br />
langfristig an uns binden. Wir halten daher<br />
daran fest, unser ServiceCenter vor<br />
Ort in Frankfurt zu betreiben. Diesen<br />
„Heimvorteil“ werden wir auch zukünftig<br />
nutzen. Gut ausgebildete und motivierte<br />
Mitarbeiter sind gerade in der Beratung<br />
und im Service für uns unentbehrlich.<br />
Schließlich werden die ServiceCenter<br />
immer mehr zu Hauptverkaufs- und -beratungsstellen.<br />
Wir beobachten, dass das Thema Nachhaltigkeit<br />
eine zunehmend wichtige Rolle<br />
bei Kundenentscheidungen spielt. Am<br />
Vertriebsende werden Smart Meter an<br />
Relevanz gewinnen, da sie Erzeugung<br />
und Verbrauch sehr schnell miteinander<br />
in Einklang bringen können. Neben einer<br />
nachhaltigen Erzeugung werden wir mit<br />
dem Ausbau unseres Energieeffizienz-<br />
Portfolios die in einer neuen Energiewelt<br />
notwendigen Einsparungen für unsere<br />
Kunden realisieren.<br />
Die besonderen Stärken eines regionalen<br />
Energieversorgers kommen bei dieser<br />
Entwicklung deutlich zum Tragen: Das<br />
Thema der intelligenten Netze und entsprechender<br />
Produkte wird sich wesentlich<br />
auf der Ebene der kommunalen Energieunternehmen<br />
abspielen. Die Steuerung<br />
von Einspeiser-Gruppen in einer mehr dezentral<br />
geprägten Energielandschaft kann<br />
regional schneller und nachhaltiger gelebt<br />
werden.<br />
Deshalb sehen wir uns als regionaler<br />
Energieversorger in der Verantwortung,<br />
eine Führungsrolle bei der bevorstehenden<br />
Energiewende einzunehmen.<br />
Deutschland steht also vor einer Energiewende,<br />
doch werfen wir noch einmal<br />
einen Blick zurück. Herr Zientek,<br />
im Jahr <strong>2010</strong> hat die Bundesregierung<br />
ihr Energiekonzept vorgelegt. Ein wesentlicher<br />
Aspekt darin war die Laufzeitverlängerung<br />
von Atomkraftwerken,<br />
aber auch der Ausbau Erneuerbarer<br />
Energien. Welche Auswirkungen hatte<br />
dieses Konzept auf die Strategie der<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>?<br />
Joachim Zientek: Wir haben uns sehr intensiv<br />
mit diesem Konzept auseinandergesetzt<br />
und Chancen aber auch Risiken<br />
für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> abgeleitet. Zum jetzigen<br />
Zeitpunkt kann ich sagen, dass unser<br />
strategischer Ansatz, in den nächsten<br />
fünf Jahren 500 Millionen Euro in Erneuerbare<br />
Energien und in hocheffiziente<br />
Gas- und Dampfturbinen-Anlagen (GuD)<br />
zu investieren, sich als richtig erwiesen<br />
hat. Wir investieren im Segment der Erneuerbaren<br />
aufgrund der Marktreife vor<br />
allem in Windkraft On- und Offshore. Zum<br />
Ausgleich der fluktuierenden Einspeisung<br />
der Erneuer baren werden im Erzeugungsmarkt<br />
der Zukunft vermehrt schnell regelbare<br />
Kraftwerkskapazitäten gefragt –<br />
deshalb setzen wir auf GuD-Anlagen. Wir<br />
sind von deren betriebswirtschaftlichem<br />
Nutzen überzeugt – unsere Kraftwerksinvestitionen<br />
in Irsching oder aktuell in Bremen<br />
werden sich für das Unternehmen<br />
rechnen. Aber es gilt der Grundsatz, wer<br />
investiert, muss immer auch das Risiko<br />
„Wir stellen uns für die<br />
Zukunft folgendes Szenario<br />
vor: Wir erstellen eine<br />
Windprognose für den<br />
Folgetag und entscheiden<br />
dann, ob und wie<br />
viele Gasturbinen wir zuschalten,<br />
um die zu erwartende<br />
Spitzenlast<br />
ausgleichen zu können.“<br />
Joachim Zientek<br />
genau analysieren. Wir verfolgen daher<br />
die Linie, nicht alles auf eine Karte zu setzen.<br />
Bei den Investitionen, die schnell<br />
eine Höhe von mehreren Millionen Euro<br />
erreichen, brauchen wir starke Partner,<br />
die bereit sind, gemeinsam die Risiken zu<br />
tragen.<br />
Ein konkretes Beispiel: Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />
wird nicht im Alleingang in einen Offshore-Windpark<br />
investieren können. Das<br />
ist zum einen für uns finanziell nicht darstellbar<br />
und zum anderen auch zu riskant.<br />
Projekte dieser Größenordnung können<br />
und wollen wir nur gemeinsam realisieren,<br />
sodass wir intensiv prüfen, wann und wo<br />
wir uns an Offshore-Windpark-Projekten<br />
beteiligen können.<br />
Nun hat sich die Energiedebatte nach<br />
den Ereignissen in Japan nochmals<br />
verschärft. Ist es aus Ihrer Sicht schon<br />
absehbar, in welche Richtung sich der<br />
Erzeugungsmarkt entwickeln wird und<br />
welche strategischen Optionen sich für<br />
die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ergeben?<br />
Joachim Zientek: Sollten ältere Atomkraftwerke<br />
vom Netz gehen und auch die<br />
anderen Meiler rascher abgeschaltet werden,<br />
als es jetzt noch im Energiekonzept<br />
der Bundesregierung steht, so besteht<br />
ein erhöhter Bedarf an Investitionen –<br />
sowohl in die Erzeugung als auch in die<br />
Speicherung. In einem Erzeugungsmarkt<br />
mit vermehrt Erneuerbaren Energien<br />
brauchen wir die Reserveleistung konventioneller<br />
Kraftwerke. Denn Solarstrom<br />
fließt eben nur, wenn die Sonne scheint,<br />
und Windstrom nur, wenn der Wind weht.<br />
Die Speicherkapazitäten in Deutschland<br />
sind begrenzt und nicht in großem Umfang<br />
erweiterbar.<br />
Bleiben wir jedoch im Szenario, dass<br />
nach und nach immer mehr Atomkraftwerke<br />
und ältere Kohlekraftwerke vom<br />
Netz gehen, so muss ein großer Teil der<br />
Leistung im Segment der Erneuerbaren<br />
durch Windkraft ersetzt werden. Genauer<br />
gesagt durch Offshore-Wind, da die<br />
Stromausbeute etwa doppelt so hoch ist<br />
wie bei Windparks an Land. Wir stellen<br />
uns in Zukunft für die Energiebranche folgendes<br />
Szenario vor: Wir erstellen eine<br />
Windprognose für den Folgetag und ent-<br />
scheiden dann, ob und wie viele Gasturbinen<br />
wir zuschalten, um die zu erwartende<br />
Spitzenlast ausgleichen zu können.<br />
Zudem werden die Kräfte des Marktes die<br />
Relevanz solcher Anlagen regeln.<br />
Welche Rolle spielt die Kraft-Wärme-<br />
Kopplung (KWK) in Ihrem Zukunftsszenario?<br />
Joachim Zientek: KWK ist die effizienteste<br />
Art, CO 2 zu sparen. Der Gesetzgeber<br />
sieht vor, dass bis zum Jahr 2020 ein<br />
Viertel der Stromversorgung durch KWK<br />
bewältigt wird. Dieses Ziel begrüßen wir<br />
ausdrücklich. Durch moderne KWK-Anlagen<br />
erreichen wir Brenntoffwirkungsgrade<br />
von 90 Prozent. Das ist nicht nur äußerst<br />
effizient, sondern auch kostengünstig.<br />
Gerade in Ballungsräumen ist die leitungsgebundene<br />
Wärmeversorgung ökologisch<br />
und ökonomisch sinnvoll. Wir<br />
werden daher weiter in unser Frankfurter<br />
Wärmenetz investieren, indem wir historisch<br />
gewachsene Wärmenetze miteinander<br />
verbinden und den Wärmeverbund<br />
optimieren. Investitionen in Wärmenetze<br />
sind Anstrengungen für die Ökologiebilanz<br />
der Stadt Frankfurt und damit die<br />
Lebensqualität der nächsten und übernächsten<br />
Generation.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 19
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Das Café Physik im Riedbergareal<br />
22 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Dr. Ulrich Bundke und Dr. Björn Nillius. Die Geowissenschaftler werten wichtige Klimadaten aus.<br />
Werkstatt der Moderne<br />
Die Goethe-Universität ist für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ein<br />
besonderer Kunde. Die Forschungseinrichtung von<br />
internationalem Renommee ist in den letzten Jahren<br />
um- und ausgebaut worden. Ein großer Bauabschnitt<br />
ist bereits abgeschlossen und beweist, wie eng<br />
Energiedienstleister und Universität bei Großprojekten<br />
zusammenarbeiten.<br />
Das Areal Riedberg gehört zu den spannendsten Neubaugebieten in Frankfurt. Modernes<br />
Wohnen, spezialisiertes Gewerbe und Bildung liegen auf wenigen Quadratmetern<br />
dicht nebeneinander. Frankfurt ist im 21. Jahrhundert angekommen. Der Riedberg ist<br />
ein Aushängeschild mit klarer ökologischer Visitenkarte. Die vorhandene Passivhausbauweise<br />
der Reihenhäuser wird ergänzt durch eine andere hocheffiziente und umweltschonende<br />
Technik: Fernwärme.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 23
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Prof. Dr. Maria-Roser Valenti, Vizepräsidentin der Goethe-Universität<br />
Energie für Innovationen<br />
Fast zwei Kilometer Länge erreichen die Rohre vom Müllheizkraftwerk (MHKW) in der<br />
Nordweststadt bis zum Campus der Goethe-Universität am Riedberg. Der gesamte<br />
Wärmeanschluss der Siedlung war und ist immer noch eine Herkulesaufgabe für die<br />
Ingenieure und Rohrleger der NRM Netzdienste Rhein-Main. Überhaupt ist der energetische<br />
Anschluss eines Unigeländes, in dem hauptsächlich die Labore der Naturwissenschaft<br />
stehen, ein spannendes Projekt. „So ein Ionisator braucht eben jede Menge Energie<br />
– und ohne Energie ist Forschung, wie wir sie hier am Campus betreiben, schlicht<br />
unmöglich“, so Frau Prof. Dr. Maria-Roser Valenti, Vizepräsidentin der Goethe-Universität.<br />
Fernwärme ist für die Energiebilanz der Universität ein doppelter Gewinn. Sie ist<br />
kostengünstig und spart CO 2 – das wiederum wirkt sich auf die Emissionsbilanz der<br />
Lehranstalt aus und schützt die Umwelt.<br />
Frankfurt ist Wissensstandort<br />
Autonomie, Modernität und fachliche Vielfalt gehören zum Leitbild der Universität. Ein<br />
ganz besonderer Ort ist das Café Physik. Während Studenten sich beim Kaffee eine<br />
kurze Pause gönnen, schauen sie durch eine Glasfront direkt auf ein Physiklabor. „Hier<br />
forschen Atomphysiker“, erklärt Valenti. Auch für Nicht-Physiker wirkt dieser Blick imposant<br />
und innovativ. Ein weiteres Plus für die Forscher ist die räumliche Nähe zu anderen<br />
Forschungseinrichtungen, beispielsweise zum Max-Planck-Institut. Nur einen Steinwurf<br />
entfernt findet ein regelmäßiger Austausch zwischen Institut und Forschungsanstalt<br />
statt. Die gesamte Architektur wirkt futuristisch, funktionell und hat trotzdem gemütliche<br />
Rückzugsräume für wissenschaftliche Gespräche.<br />
24 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
„Ein Ionisator braucht<br />
eben jede Menge<br />
Energie – und ohne<br />
Energie ist Forschung,<br />
wie wir sie hier am<br />
Campus betreiben,<br />
schlicht unmöglich.“<br />
Prof. Dr. Maria-Roser Valenti<br />
Das Areal Riedberg der Goethe-Universität vereint innovative Forschung mit moderner Architektur.<br />
Klimaforschung braucht Grundlagen<br />
Im Geowissenschaftlichen Institut erforschen Dr. Ulrich Bundke und Dr. Björn Nillius<br />
Klimadaten aus der Atmosphäre. Diese wurden durch das Forschungsflugzeug HALO<br />
(Abk. für High Altitude and Long Range Research Aircraft) gewonnen. Die Forscher<br />
erhoffen sich, durch die Auswertung der Daten genauere Niederschlagprognosen geben<br />
zu können. „Die Regenwahrscheinlichkeit ist immer ein Problem bei der Wettervorhersage,<br />
hier wollen wir zukünftig präziser werden,“ meint Bundke. Das Projekt ist<br />
ein Schwerpunktprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Vielleicht<br />
nutzen die gewonnenen Daten in Zukunft sogar konkret einem Energieversorger wie<br />
der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>. Denn: Bei Regen produzieren Sonnenkollektoren keinen Strom. Wer<br />
auf Sonnenenergie setzt, muss also immer auch wissen, wann es regnet. Je früher<br />
und präziser die Wetterprognose vorliegt, desto genauer kann errechnet werden, welche<br />
Kraftwerke mit welcher Last ans Netz müssen.<br />
Fernwärme<br />
Fernwärme ist die leitungsgebundene Wohnungs- und Gebäudebeheizung für ganze Siedlungen<br />
oder Stadtteile mittels Heißdampf. Die Wärme wird in einem zentralen Heizwerk erzeugt und über<br />
ein Warmwasser- oder Dampfrohrsystem verteilt. Beim Universitätsgelände Riedberg beläuft<br />
sich <strong>2010</strong> die Fernwärmeleistung auf 12,17 MW.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 25
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Nur der vier Meter große Eingangsbereich weist in der Frankfurter Hochstraße auf das innovative Bauwerk in der Tiefe hin.<br />
Grafik: emptyform/tje<br />
Spannung mit Tiefgang<br />
Frankfurt am Main ist eine Stadt der Superlative. Ob inter nationale Industrie,<br />
Europäische Zentralbank oder der größte deutsche Flughafen, das Rhein-Main-<br />
Gebiet ist ein besonders anspruchsvoller Standort – das gilt auch und gerade<br />
für die Energieversorgung. Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> wird diesem Anspruch gerecht und<br />
hat Frankfurt nun sogar noch einen weiteren Superlativ hinzugefügt: eines der<br />
modernsten Umspannwerke in ganz Europa.<br />
26 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Das <strong>Mainova</strong>-Umspannwerk in der<br />
Frankfurter Hochstraße wirkt auf den<br />
ersten Blick beinahe unscheinbar – zumindest<br />
oberflächlich betrachtet. Denn<br />
gut 99 Prozent der Anlage befinden sich<br />
bis zu 16 Meter tief unter der Erde. Allein<br />
3.300 Kubikmeter Beton und 750 Tonnen<br />
Stahl wurden verbaut, um mithilfe von<br />
drei je 85 Tonnen schweren Transformatoren<br />
den Strom von 110.000 Volt auf<br />
10.000 Volt umzuspannen. Jeder einzelne<br />
der Transformatoren verfügt über eine<br />
Leistung von jeweils 50 Megavoltampere<br />
(45 MW). Sie sollen in Zukunft dafür sorgen,<br />
dass das Bankenviertel und die<br />
Frankfurter Einkaufsmeile Zeil zuverlässig<br />
mit Strom versorgt werden. Noch<br />
läuft das Werk im Probebetrieb, doch ab<br />
Sommer 2011 soll es die Arbeit des benachbarten<br />
alten Umspannwerks übernehmen,<br />
auf dessen Gelände dann ein<br />
moderner Komplex aus Luxushotel, Büros,<br />
Läden und Wohnungen entstehen<br />
wird.<br />
Innovative Stadtplanung<br />
Die städtebauliche Entscheidung für eine<br />
Neubebauung des Areals und die Ansiedlung<br />
des Luxushotels am Standort<br />
des alten Umspannwerkes waren die<br />
ausschlaggebenden Faktoren für die Errichtung<br />
des unterirdischen Werks in der<br />
Hochstraße. Ein Neubau in unmittelbarer<br />
Nähe zum alten Standort war unumgänglich,<br />
da das Werk für die Versorgung wei-<br />
Der 10-kV-Schaltanlagenraum des neuen Umspannwerks liegt rund 17 Meter<br />
unter der Erdoberfläche.<br />
ter Teile der Frankfurter Innenstadt zuständig<br />
war und immer noch ist. Doch<br />
genau diese räumliche Nähe stellte die<br />
Planer vor ein Problem. Schließlich ist in<br />
einer Metropole wie Frankfurt der Platz<br />
für ein solch umfangreiches Bauvorhaben<br />
begrenzt. Die einzige mögliche Lösung<br />
für das Standort-Problem bot daher<br />
die Grünanlage Liesel-Christ. Da diese<br />
jedoch aufgrund des so genannten<br />
Wallservituts, einem Gesetz zum Schutz<br />
der Grünanlagen in Frankfurt, in keinem<br />
Fall bebaut werden durfte, nahm die Idee<br />
eines unterirdischen Umspannwerks Gestalt<br />
an. Geplant hat den Bau schließlich<br />
das renommierte Frankfurter Architektenbüro<br />
Braun & Schlockermann und<br />
Partner, das damit eine anspruchsvolle<br />
Aufgabe bewältigt hat.<br />
Standortfaktor Versorgungssicherheit<br />
Mit dem rund 25 Millionen teuren Umspannwerk<br />
hat die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> einen<br />
wichtigen Beitrag zur zukünftigen Versorgungssicherheit<br />
der Main-Metropole<br />
errichtet. Damit stärkt sie nicht zuletzt<br />
auch die Wirtschaftskraft der Region.<br />
Wie Frankfurts Oberbürgermeisterin Dr.<br />
h. c. Petra Roth bei der Inbetriebnahme<br />
am 25. August <strong>2010</strong> betonte: „Die Wirtschaftsmetropole<br />
Frankfurt ist eines der<br />
anspruchsvollsten Versorgungsgebiete<br />
Deutschlands und besitzt zugleich eines<br />
der zuverlässigsten Stromnetze bundesweit.<br />
Diese große Versorgungssicherheit<br />
und das hohe technische Niveau sind<br />
überaus wichtige Standortfaktoren.“<br />
Auch städteplanerisch ist das neue Umspannwerk<br />
ein Vorzeigeprojekt. Denn<br />
durch die Verlegung des Umspannwerks<br />
unter die Erde kann die beliebte Grünanlage<br />
Liesel-Christ im Herzen von Frankfurt,<br />
unter der das Umspannwerk seinen<br />
Dienst leistet, in ihrer ursprünglichen<br />
Form wieder hergestellt werden. Bis auf<br />
den Eingang des Gebäudes inklusive Belüftungsinstallation<br />
wird nach der Bepflanzung<br />
alles so aussehen wie zuvor.<br />
Innovativ und sicher<br />
Die <strong>Mainova</strong> setzt mit dem Bau des unterirdischen<br />
Umspannwerks ein klares<br />
Zeichen für Innovation, Sicherheit und<br />
Zukunftsfähigkeit. „Das neue Umspannwerk<br />
Hochstraße ist europaweit eine der<br />
modernsten und technisch anspruchsvollsten<br />
Anlagen seiner Art. Damit können<br />
wir Kunden künftig eine noch höhere<br />
Leistung anbieten und gewährleisten zugleich<br />
die optimale Stromversorgung der<br />
Frankfurter Innenstadt in den nächsten<br />
Jahrzehnten“, hob <strong>Mainova</strong>-Vorstand Joachim<br />
Zientek hervor. Der Standort<br />
Frankfurt wird seinem Anspruch auf Superlative<br />
damit einmal mehr gerecht.<br />
Der Eingang und die Belüftungsinstallation sind Hinweise auf das massive<br />
Gebäude im Untergrund, ansonsten ist alles wie zuvor.<br />
Fotos: Axel Unbehend<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 27
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Biogas aus Höchst<br />
Am 1. November <strong>2010</strong> hat Frankfurts Oberbürgermeisterin Dr. h. c.<br />
Petra Roth im Industriepark Höchst den Grundstein für eine hoch-<br />
moderne Aufbereitungsanlage für Biogas gelegt. Nun steht die An-<br />
lage kurz vor der Inbetriebnahme.<br />
28 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Grundsteinlegung der Biogasaufbereitungsanlage<br />
im November <strong>2010</strong> (v.l.n.r.) Dr. Heinrich Lienkamp,<br />
Geschäftsführer Infranova; Dr. Roland Mohr,<br />
Geschäftsführer Infraserv Höchst; Dr. h. c. Petra<br />
Roth, Ober bürgermeisterin der Stadt Frankfurt;<br />
Dr. Constantin H. Alsheimer, <strong>Mainova</strong>-Vorstandsvorsitzender<br />
und Sabine Kuhlus, Geschäfts führerin<br />
Infranova<br />
Sabine Kuhlus, Prokuristin der <strong>Mainova</strong><br />
EnergieDienste und Geschäftsführerin der<br />
Infranova GmbH<br />
Frau Kuhlus, wann kann die Höchster<br />
Biogasaufbereitungsanlage in Betrieb<br />
gehen?<br />
Sabine Kuhlus: Nachdem die Fundamente<br />
gegossen sind und die notwendigen<br />
Leitungen liegen, gehen wir davon<br />
aus, dass jetzt die Baukomponenten wie<br />
geplant verbunden werden. Ab 1. Juli<br />
2011 soll die Anlage dann ihren Regelbetrieb<br />
aufnehmen.<br />
Was genau macht die Anlage so hochmodern?<br />
Sabine Kuhlus: Hier gibt es zwei Komponenten.<br />
Die eine ist das angewandte Verfahren.<br />
Wir nutzen die so genannte „Amin-<br />
wäsche“, um Rohbiogas auf Erdgasqualität<br />
zu bringen. Das Verfahren an sich ist<br />
altbekannt und wird seit jeher angewandt,<br />
beispielsweise bei der Rauchgasentschwefelung.<br />
Wir verwenden es jetzt zur Bioerdgasaufbereitung.<br />
Die zweite Komponente,<br />
die unsere Anlage so modern macht, ist<br />
der geringe „Methanschlupf“. Wir haben<br />
dieses unkontrollierte Entweichen von<br />
Methan auf das niedrigste technisch mögliche<br />
Minimum reduziert. Das ist ein entscheidender<br />
Beitrag zum Umweltschutz.<br />
Wie genau funktioniert die Aufbereitungsanlage?<br />
Infranova<br />
Infranova ist eine Gesellschaft,<br />
die von Infraserv Höchst und<br />
der <strong>Mainova</strong> EnergieDienste<br />
GmbH ins Leben gerufen wurde.<br />
Die GmbH betreibt die Biogasaufbereitungsanlage<br />
in Höchst.<br />
Infraserv unterhält im Industriepark<br />
Höchst anspruchsvolle<br />
technische Infrastrukturen für<br />
Chemie, Pharma und verwandte<br />
Prozessindustrien.<br />
Sabine Kuhlus: Infraserv hat die Ausgangsstoffe,<br />
also Klärschlamm oder Bioabfälle,<br />
bereits fermentiert. Hier haben<br />
Bakterien durch organische Vorgänge<br />
Rohbiogas erzeugt. Das Rohgas ist somit<br />
ein durchweg biologisch erzeugtes<br />
Produkt, das nun in unserer Anlage auf<br />
Erdgasqualität aufbereitet wird. Ein gewünschter<br />
Effekt ist die Vermeidung von<br />
CO 2 . 16.000 Tonnen werden hier jährlich<br />
eingespart. Der Grund hierfür ist, dass<br />
Biogas herkömmliches Erdgas ersetzt<br />
sowie die gute Energiebilanz der Anlage.<br />
Welches Potenzial besitzt Biogas im<br />
Vergleich zu herkömmlichem Erdgas?<br />
Sabine Kuhlus: Geplant ist, dass die Anlage<br />
mit bis zu 80 Millionen Kilowattstunden<br />
den Gasverbrauch von etwa 4.000<br />
Haushalten deckt. Hier muss ich allerdings<br />
ein weit verbreitetes Missverständnis<br />
aufklären. Rein physikalisch wird das<br />
Biogas in die vorhandenen Erdgasleitungen<br />
eingespeist. Es folgt also dem „Strom-<br />
prinzip“. Eigene Biogasleitungen gibt es<br />
nicht. Ökologisch betrachtet wird das<br />
Gas aus Abfällen gewonnen, die somit<br />
energetisch veredelt werden. In den<br />
Fermentern von Infraserv werden ausschließlich<br />
Abfallstoffe verarbeitet. Wir<br />
stehen also nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelindustrie,<br />
wie dies in anderen<br />
Modellbild Biogasanlage Höchst<br />
CO 2 -Abscheider Waschkolonne<br />
Wärmetauscher,<br />
Pumpen,<br />
Analytik,<br />
Steuerung<br />
Kälteanlagen<br />
Anlagen der Fall ist. Selbstverständlich<br />
hat die Fermentierung von Abfall eine<br />
Grenze. Es ist daher nicht möglich, Erdgas<br />
zu 100 Prozent durch Biogas zu ersetzen.<br />
Bis ins Jahr 2050 ist jedoch ein<br />
Anteil von 30 bis 40 Prozent durchaus<br />
möglich. Vorausgesetzt natürlich, dass<br />
die Energiesparziele erreicht werden und<br />
wir eine höhere Energieeffizienz erreichen.<br />
Wird Infranova weiter Aufbereitungsanlagen<br />
dieser Art installieren?<br />
Sabine Kuhlus: Theoretisch ist das denkbar,<br />
aber in der Praxis sind keine neuen<br />
Projekte geplant.<br />
Aminwäsche<br />
Die Aminwäsche ist ein chemischer<br />
Prozess zur Abtrennung von Kohlendioxid,<br />
Schwefelwasserstoff und anderen sauren<br />
Gasen aus Gasgemischen. Durch<br />
leicht alkalische wässrige Lösungen von<br />
Aminen werden die sauren Gase reversibel<br />
chemisch absorbiert. In einem nachgeordneten<br />
Verfahrensschritt wird das<br />
saure Gas thermisch wieder vom Amin<br />
getrennt und das zurückgewonnene<br />
Amin erneut zur Wäsche eingesetzt. Die<br />
Aminwäsche ist daher ein hocheffizientes<br />
Verfahren, um wirtschaftlich sinnvoll<br />
Biogas aufzubereiten.<br />
Propantank<br />
Prozessleitsystem<br />
Einspeiseanlage<br />
Abscheider sonstiger Schadstoffe<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 29
Wir übernehmen Verantwortung, indem wir uns für eine<br />
umwelt- und ressourcenschonende Energieerzeugung<br />
und -nutzung einsetzen.
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Simin M. Schülerin der<br />
Grundschule Riedberg<br />
32 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Modern und umweltschonend - Passivhausstandard und Schule ergänzen sich.<br />
Aktiv im Passivhaus<br />
Die Grundschule Riedberg ist ein ganz besonderes<br />
Juwel in der Frankfurter Schullandschaft.<br />
Sie ist die erste Passivhaus-Schule und damit<br />
ein Modell für die gesamte Region.<br />
Schon bei der ersten Berührung öffnet sich die Tür der Grundschule Riedberg wie von<br />
Geisterhand. Kaum tritt man ein, geht sie sofort wieder zu. Automatische Türen sind<br />
ein wichtiger Bestandteil bei einem Passivhaus. Nur so lässt sich ein ausgeklügeltes<br />
System zur Regulierung der Raumtemperatur bei niedrigem Energieeinsatz realisieren –<br />
selbst in der kalten Jahreszeit. Eine offene Tür könnte im Winter schon zum Ärgernis<br />
werden. Schon an diesem scheinbar einfachen Beispiel der selbstschließenden Tür<br />
zeigt sich ein klarer Lerneffekt, der wichtig ist für die Planung von öffentlichen Passivhäusern.<br />
Es ist ein erklärtes Ziel der Stadt Frankfurt, möglichst alle Neubauten in<br />
städtischer Trägerschaft in Passivhaus-Bauweise zu errichten. Ein Modell wie die<br />
Grundschule Riedberg liefert hier wertvolle Erkenntnisse.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 33
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Bild links: Heike Finster, Rektorin der Grundschule Riedberg. Bild rechts oben: Immer im Blick. Die Photovoltaikanlage reduziert<br />
die Energiekosten. Bild rechts unten: Passivhaus und Photovoltaik ergänzen sich problemlos.<br />
Photovoltaik und Passivbau – Architektur der Zukunft<br />
An einer Wand im Foyer hängt eine große Anzeigetafel. Trotz des eher schlechten<br />
Wetters produziert die Photovoltaikanlage auf dem Dach der Schule noch Strom. 4,12<br />
Kilowatt genau in diesem Moment. Außerdem steht auf der Tafel noch, wie viel Geld<br />
für Energiekosten die Schule schon eingespart hat. Die <strong>Mainova</strong> EnergieDienste<br />
GmbH haben die Anlage auf dem Dach installiert. Engagement in diesem Zukunftsbereich<br />
führt hier zu einer klassischen Win-Win-Situation. Die Schule spart Energiekosten<br />
und die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> gewinnt wertvolle Erkenntnisse über den Energieverbrauch<br />
in Passivhäusern. Davon überzeugt sich auch die anwesende Besuchergruppe. Architekten<br />
und Klimatechniker inspizieren die Schule bis ins kleinste Detail. „Das gehört<br />
bei uns dazu“, meint Heike Finster. Die Rektorin der Grundschule Riedberg ergänzt:<br />
„Selbst aus ländische Delegationen kommen hierher: Japaner, Koreaner, Isländer, und<br />
der belgische Ministerpräsident war auch schon hier.“ Die Direktorin kennt das. Es ist<br />
eben keine Schule wie jede andere.<br />
Schule im Passivhaus<br />
Am Riedberg gehen Passivhaustechniker im wahrsten Sinne des Wortes in die Grundschule.<br />
Einen Steinwurf entfernt entstehen bald ein Gymnasium und eine zweite<br />
Grundschule – natürlich auch in Passivhaustechnik. Nur ein Beispiel: Passivhäuser<br />
werden normalerweise über eine Lüftung reguliert, so dass eigentlich kein Fenster geöffnet<br />
werden muss – auch im Sommer. Doch bei den ABC-Schützen geht es während<br />
einer Mathearbeit heiß her. Wenn die Köpfe rauchen, steigt die Raumtemperatur,<br />
und manchmal muss dann eben doch mal kurz ein frischer Wind durchs Klassenzim-<br />
34 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Energiesparen und Umweltschutz sind wichtige Unterrichtsthemen.<br />
mer wehen. Die optimale Raumtemperatur ist hin und wieder nicht so leicht zu steuern.<br />
„Manchmal ist es im Winter ein wenig kühl, aber dafür haben wir unsere Pellet-Anlage“,<br />
meint Rektorin Finster. Im Bedarfsfall kann hier umweltfreundliche Wärme erzeugt<br />
werden. Das Konzept Klimaschutz geht also auf. Holzpellets, Photovoltaik und Passivhaus<br />
– mehr Zukunftstechnologie geht fast nicht. Diesen Eindruck gewinnen jedenfalls<br />
die technisch interessierten Besucher.<br />
Energiesparen im Unterricht<br />
Am Lichtschalter im Direktorat hängt ein Aufkleber: Licht ausschalten nicht vergessen!<br />
Der klebt nicht nur hier, sondern in jedem Klassenzimmer und auf jedem Schalter.<br />
„Na türlich ist Umweltschutz für uns ein Thema. Unsere Schüler lernen, dass sie sparsam<br />
mit Energie umgehen sollen“, sagt Kathrin Wicke. Sie engagiert sich als Lehrerin<br />
für Energiethemen. Gemeinsam mit dem Verein „Umwelt lernen“ konzipiert sie gerade<br />
eine „Lernwerkstatt Passivhaus“. Die Lernwerkstatt soll erklären, was so ein Passivhaus<br />
alles kann. Für Grundschüler muss dies natürlich besonders anschaulich sein. Nicht nur<br />
die Grundschule Riedberg wird davon profitieren, sondern auch andere Schulen. Die<br />
Lernwerkstatt soll praktisch überall aufgebaut werden können. Für verschiedene Projekte<br />
dieser Art hat die Grundschule schon diverse Preise erhalten und auch die <strong>Mainova</strong><br />
<strong>AG</strong> fördert tatkräftig Aktionen der Schule. Ihre Schüler sieht Rektorin Finster auf einem<br />
guten Weg beim Thema Energiesparen. Nur bei den Appellen an die Eltern hapert es<br />
noch etwas. „Obwohl fast alle Schüler im Umkreis der Schule wohnen, kommen doch<br />
viele Eltern mit dem Auto“, so Finster. Vielleicht können die Eltern hier ausnahmsweise<br />
etwas von ihren Kindern lernen.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 35
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Vorfahrt für Elektromobilität Die Bundesregierung hat sich ehrgeizige<br />
Klimaschutzziele gesteckt. Auch<br />
die Stadt Frankfurt hat diesen Weg<br />
Im Rhein-Main-Gebiet stehen die Ampeln für die Elektromobilität auf Grün. Sie<br />
ist die Schlüsseltechnik auf dem Weg zum emissionsfreien Individualverkehr.<br />
Dazu braucht es eine flächendeckende Lade-Infrastruktur. Doch Elektrofahrzeuge<br />
sind nur Teil eines Gesamtkonzepts, in dem es um mehr als das Laden und<br />
Fahren geht. Die Fahrzeug-Akkus zählen zu den wichtigsten Speichermedien in<br />
den intelligenten Stromnetzen der Zukunft – den so genannten Smart Grids.<br />
36 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Zehn Mitsubishi iMiEVS stehen verschiedenen<br />
Gemeinden zu einem einjährigen Praxistest zur<br />
Verfügung.<br />
eingeschlagen. In den kommenden<br />
Jahren soll der CO 2 -Ausstoß in der<br />
Main-Metropole massiv gesenkt werden.<br />
Einer der wichtigsten Bausteine<br />
bei diesem Vorhaben ist der Individualverkehr.<br />
Und hier insbesondere die<br />
Elektromobilität. Als wichtigster<br />
Energieversorger vor Ort unterstützt<br />
die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> die Elektromobilität<br />
auf dem Weg in die Zukunft.<br />
Das „Frankfurter Modell“<br />
Zwingend dafür erforderlich ist der Aufbau<br />
einer flächendeckenden Infrastruktur.<br />
Im Frankfurter Stadtgebiet wurde gemeinsam<br />
mit der Wohnungsbaugesellschaft<br />
ABG FRANKFURT HOLDING begonnen,<br />
den Verkehr in Frankfurt „unter<br />
Strom“ zu setzen. Dazu sollen in Frankfurt<br />
allein bis Ende 2011 20 öffentliche<br />
Stromtankstellen in Parkhäusern oder<br />
auf der Straße aufgestellt werden. Sie<br />
sind Teil des so genannten Frankfurter<br />
Modells. Dessen wichtigstes Ziel ist es,<br />
das „Stromtanken“ so unkompliziert wie<br />
möglich zu gestalten. So wird das jeweilige<br />
bereits vorhandene Bezahlsystem<br />
genutzt. Und der Zugang ist barrierefrei.<br />
Niemand muss sich vorher anmelden.<br />
Aktiviert werden die Stromtankstellen<br />
Oberbürgermeisterin Dr. h. c. Petra Roth eröffnet eine<br />
Stromtankstelle in der Frankfurter Bethmannstraße.<br />
häufig ganz einfach mit dem Handy.<br />
„Anruf genügt“ – dieses simple System<br />
wird auch bei den Stromtankstellen im<br />
Umland verwendet. Ende des Jahres<br />
<strong>2010</strong> wurde die erste <strong>Mainova</strong>-Stromtankstelle<br />
außerhalb des Stadtgebietes<br />
in Betrieb genommen. Aber was nutzt<br />
eine Stromtankstelle, wenn die Vorteile<br />
der Elektromobilität nicht unmittelbar erfahrbar<br />
sind. Deshalb stellt die <strong>Mainova</strong><br />
den Gemeinden Elektroautos für einen<br />
einjährigen Praxistest zur Verfügung.<br />
Seit Jahresbeginn stromern die kleinen<br />
weißen Elektroflitzer durch den Taunus<br />
und beweisen, wie viel Energie in ihren<br />
Batterien steckt.<br />
Getankt wird konsequenterweise ausschließlich<br />
der <strong>Mainova</strong>-Naturstrom<br />
Novanatur, der aus zwei Wasserkraftwerken<br />
der Region stammt. Die Herkunft<br />
des Stroms ist entscheidend für ein wirklich<br />
emissionsfreies Fahrvergnügen, da<br />
Elektroautos nur dann wirklich umweltfreundlich<br />
fahren, wenn bereits bei der<br />
Stromerzeugung auf nachhaltige Energie<br />
gesetzt wird.<br />
Diese Stromerzeugung geschieht zunehmend<br />
in regenerativen Quellen wie Wasserkraft<br />
oder Wind und Photovoltaik.<br />
Doch für die Energieversorgung der Zu-<br />
kunft durch Erneuerbare Energien sind<br />
neue Strukturen nötig. Intelligente Netze,<br />
so genannte Smart Grids, werden die<br />
Basis für die zukünftige Energieversorgung<br />
bilden.<br />
Elektrisch mobil auf Zukunftskurs<br />
Gerade angesichts der neuen Strukturen<br />
gewinnt die Elektromobilität an Bedeutung.<br />
Die Vision: Elektrofahrzeuge sollen<br />
zukünftig als Teil des intelligenten Stromnetzes<br />
genutzt werden. Angeschlossen<br />
an das intelligente Stromnetz, könnten<br />
Fahrzeugakkus beispielsweise zu Zwischenspeichern<br />
von Energie werden.<br />
Wird bei geringer Nachfrage viel Strom<br />
aus Erneuerbaren Energien ins Netz gespeist,<br />
kann dieser dann so lange gespeichert<br />
werden, bis die Nachfrage wieder<br />
steigt. Damit trägt die Elektromobilität<br />
maßgeblich zur Netzstabilisierung bei<br />
hoher Stromnachfrage bei.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 37
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Ömür Kar, Geschäftsführer der Mokkaria Frankfurt<br />
38 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Stilvoller Genuss. So wird Mokka deutschlandweit nur in Frankfurt zubereitet.<br />
Orient trifft Okzident<br />
Kaffeehäuser sind typisch für Wien. Ohne die Feldzüge der türkischen Heere<br />
gäbe es bekanntlich in Europa keinen Kaffee. Auch hier in Frankfurt treffen<br />
Morgenland und Abendland aufeinander. Mokka und hessische Lebensart sorgen<br />
für eine ganz besondere Harmonie. Ein modernes Passivhaus bildet den<br />
gemeinsamen Rahmen.<br />
Bornheim ist der Stadtteil Frankfurts, der<br />
zu Recht stolz ist auf seine unterschiedlichen<br />
Einflüsse. Ömür Kar ist ein Paradebeispiel<br />
dieser Lebensart. In seiner Mokkaria<br />
bereitet der gebürtige Bornheimer<br />
mit orientalischen Wurzeln exotische Getränke<br />
zu. Sein Mokka sprudelt nicht aus<br />
einem Kaffeevollautomaten. Bedächtig<br />
gibt er Löffel für Löffel in eine kleine Kupferkanne<br />
(türkisch: ibrik). Anschließend<br />
kommt noch ein bisschen Zucker und<br />
Wasser dazu. „Unser Mokka ist eine Spezialität:<br />
handgemahlen und speziell geröstet.<br />
Den können Sie hier sonst nirgends<br />
kaufen. So zubereitet gibt es den<br />
nur einmal in ganz Deutschland.“<br />
Heißer Sand statt Herdplatte<br />
„Vorsicht heiß“ steht auf einem Schild am<br />
Tresen. Das gute Stück ist eine Spezialanfertigung<br />
mit einer quadratischen Ausbuchtung.<br />
In dieser Kuhle liegt Sand, der<br />
durch eine verborgene Heizplatte immer<br />
heißer wird. Plötzlich fängt das kleine<br />
Kupferkännchen an zu dampfen und der<br />
Mokka sprudelt. „Gerade jetzt mache ich<br />
die <strong>Mainova</strong> glücklich“, sagt Kar mit einem<br />
verschmitzten Lächeln und drückt<br />
dabei mit einem Holzlöffel noch etwas<br />
heißen Sand an das Kännchen. Ganz<br />
Passivhaus<br />
langsam fließt der Mokka dann in eine<br />
edle kleine Tasse. Für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ist<br />
Kar ein ganz besonderer Kunde. Ein so<br />
außergewöhnliches Gewerbe in einem<br />
hochmodernen Passivhaus ist ein Beispiel<br />
dafür, wie zukünftig Lebensart und<br />
Energiestandards verschmelzen werden.<br />
Kaffeehausambiente im Passivhaus<br />
Im November <strong>2010</strong> hat Kar seine Mokkaria<br />
in Bornheim eröffnet. „Mein Konzept<br />
ist denkbar einfach: Ich will das Beste<br />
aus beiden Kulturen verbinden, die ich in<br />
mir trage.“ Neben Mokka und Baklava,<br />
der bekannten orientalischen Süßspeise,<br />
gibt es frischen Sahnekuchen und Kaffeespezialitäten.<br />
Auch das Ambiente spiegelt<br />
das Konzept wider. Kaffeehausoptik und<br />
orientalische Sitzmöbel bilden ein absolut<br />
gemütliches Arrangement. Das Passivhaus<br />
in der Heidestraße verbirgt dabei<br />
ungeahnte Vorteile. „Ich habe den ganzen<br />
Winter nicht einmal die Heizung anmachen<br />
müssen – selbst bei minus 15 Grad<br />
Außentemperatur“, meint Kar. Trotzdem<br />
musste keiner der zahlreichen Gäste frieren.<br />
Eindrucksvoll belegt Kar damit, dass<br />
der politisch gewollte Passivhausstandard<br />
genügend Raum für Kreativität und<br />
Individualität bietet. Außerdem sind die<br />
Ein Passivhaus ist ein Gebäude, in dem Sommer wie Winter eine angenehme Raumtemperatur<br />
erreicht wird. Ohne separates Heizsystem reduziert sich der durchschnittliche Heizbedarf auf 15<br />
kWh/m²/Jahr. Der durchschnittliche Primärenergiebedarf einschließlich Warmwasser und Haushaltsstrom<br />
liegt in der Regel unter 120 kWh/m²/Jahr. Eine gut gedämmte Gebäudehülle und Fenster<br />
mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung bewirken, dass die Wärme im Haus bleibt. Für frische<br />
Luft sorgt eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Im Sommer verhindern ein Balkon oder Jalousien<br />
die Überhitzung der Räume. Passivhäuser sind auf keine spezielle Bauform festgelegt. Beim<br />
Neubau städtischer Gebäude und Bauten auf Grundstücken, die von der Stadt Frankfurt gepachtet<br />
oder gekauft werden, ist das Passivhaus laut Stadtverordnetenbeschluss Standard.<br />
niedrigen Energiekosten, trotz heißem<br />
Sand, ein besonderer Anreiz. Kleingewerbe<br />
und Passivhaus passen zusammen.<br />
Frankfurter Gastlichkeit und orientalische<br />
Genüsse<br />
Während Kar noch von seinem Konzept<br />
spricht und die niedrigen Energiekosten<br />
lobt, genießen drei Damen am Nachbartisch<br />
eine orientalische Köstlichkeit: Sahleb.<br />
Die Orchideenwurzel, aus der der<br />
Hauptbestandteil des Getränks stammt,<br />
ist selten und teuer. Mit Milch und weiteren<br />
orientalischen Gewürzen angesetzt,<br />
ergibt sie ein wohlschmeckendes Getränk.<br />
Dazu noch Käsekuchen und die Damen<br />
loben den Besitzer. Mitten in einem Bornheimer<br />
Passivhaus tritt Kar damit den Beweis<br />
an, dass Orient und Okzident zusammenpassen.<br />
Mit der Energie der <strong>Mainova</strong><br />
<strong>AG</strong>. So schmecken Märchen.<br />
Mokkaria<br />
Heidestraße 149,<br />
Am Fünffingerplätzchen,<br />
60385 Frankfurt am Main<br />
www.mokkaria.de<br />
Öffnungzeiten<br />
Mo – Fr 09:00 – 22:00<br />
Sa – So 10:00 – 22:00<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 39
Wirtschaftlichkeit ist die Basis für all unsere Projekte.<br />
Damit wir auch auf lange Sicht nachhaltig handlungs -<br />
fähig sind.
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Familie Tobias aus Heddernheim<br />
42 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Einfach und schnell – Kunden der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> können online ihren Zählerstand übermitteln<br />
Spitzenleistung für<br />
unsere Kunden<br />
„Wir übertreffen die Erwartungen unserer Kunden.“<br />
Dieser Satz steht im Kultur leitbild der <strong>Mainova</strong><br />
<strong>AG</strong>. Dass dies in der Praxis gelingt, beweist das<br />
folgende Beispiel.<br />
Als „Rundum-Sorglos-Paket“ bezeichnet Christian Tobias, Familienvater und Hausbesitzer,<br />
den Service der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>. „Wir wohnen seit zwölf Jahren in Heddernheim<br />
und sind genauso lange <strong>Mainova</strong>-Kunde.“ Gerade die Online-Angebote bezeichnet<br />
er als zeitgemäß. „Unter den Strom-Angeboten haben wir uns für den Tarif <strong>Mainova</strong><br />
Direkt entschieden. Ich finde es einfach praktisch, dass man einmal im Jahr eine<br />
E-Mail bekommt, die einen erinnert, die Zählerstände abzugeben. Dann gehe ich in<br />
den Keller, lese die Zählerstände von Strom- und Fernwärmeverbrauch ab, trage sie<br />
in das Online- Formular ein und schicke sie weg. Kurze Zeit später habe ich schon die<br />
Bestätigung auf dem Rechner. Das habe ich in einer Viertelstunde erledigt.“<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 43
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Das MHKW Nordweststadt. Von hier bezieht Familie Tobias Fernwärme.<br />
„Wir haben uns durch<br />
die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> von<br />
Anfang an gut betreut<br />
gefühlt.“<br />
Christian Tobias,<br />
langjähriger <strong>Mainova</strong>-Kunde<br />
44 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Strom und Wärme aus einer Hand<br />
Die Familie Tobias ist nicht nur Stromkunde, sondern bezieht auch Fernwärme aus<br />
dem nahe gelegenen Müllheizkraftwerk (MHKW) Nordweststadt. Leitungsgebundene<br />
Wärme ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch eine preiswerte Alternative zu<br />
Gas oder Öl. „Auch hier haben wir uns durch die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> von Anfang an gut betreut<br />
gefühlt, die Monteure sind freundlich und kompetent“, bekräftigt Christian Tobias.<br />
„Früher war Herr Heinz für uns zuständig, den konnten wir morgens um sieben<br />
schon anrufen und im Laufe des Vormittags war das Problem gelöst. Genauso gut<br />
klappt das mit den anderen Kollegen.“ Fernwärme findet Herr Tobias einfach praktisch.<br />
Kostensicherheit ist ein wesentlicher Faktor, schließlich fällt nur einmal im Jahr<br />
die Servicepauschale an. Damit ist alles abgegolten.<br />
Spitzenplätze und Bestnoten<br />
So viel Anerkennung kommt nicht von ungefähr. Ob bei Check 24, Focus Money oder<br />
Verivox, alle Vergleichsportale geben der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> Bestnoten.<br />
Gepunktet haben unter anderem der Service und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen,<br />
die von Verbraucherschützern empfohlene kurze Kündigungsfrist beim Tarif<br />
<strong>Mainova</strong> Erdgas Direkt, eine möglichst lange Preisgarantie, die kostenlose Hotline<br />
und der umfassende Online-Service.<br />
<strong>Mainova</strong> ServiceDienste erhält erneut<br />
TÜV-Siegel<br />
Zum dritten Mal erhielt die MSD-Kundenbetreuung<br />
das Siegel für ein zertifiziertes Qualitätsmanagement.<br />
Unabhängige Experten des<br />
TÜV Rheinland nahmen unter anderem das<br />
Informations-, Qualitäts- und Beschwerdemanagement<br />
unter die Lupe. Die TÜV-Mitarbeiter<br />
überprüften einen Tag lang die Abteilung<br />
„Kundenbetreuung“ nach den Standards<br />
„Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> lässt<br />
ihr Serviceversprechen<br />
Realität werden.“<br />
Thomas Schmidt,<br />
Kaufmännischer Geschäftsführer<br />
der <strong>Mainova</strong> ServiceDienste (MSD)<br />
der ISO 9001 und des so genannten Quality-<br />
Master CommunicationCenter (QMCC). Diese<br />
beiden Normen sind speziell für den Kundenservice<br />
entwickelte Prüf-Standards, die das<br />
gesamte Dienstleistungsspektrum umfassend<br />
überwachen. QMCC beleuchtet das<br />
komplette Service-Management, die Vertriebs-<br />
und Servicequalität sowie wesentliche<br />
Kennzahlen und Benchmarks des Kundenservices.<br />
Die Mitarbeiter werden im Stichprobenverfahren<br />
von Auditoren befragt – zum<br />
Beispiel, wie sie sich in bestimmten Situationen<br />
im Kundenkontakt verhalten. So werden<br />
Verbesserungspotenziale aktiviert, die Mitarbeiter<br />
sensibilisiert, um bewusster und zielgerichteter<br />
auf Servicelücken reagieren zu<br />
können. Der kontinuierliche Verbesserungsprozess,<br />
der durch das MSD-Qualitätsmanagement<br />
gewährleistet ist und durch die externen<br />
Audits regelmäßig überprüft wird, sichert<br />
die Serviceführerschaft und stärkt die<br />
Kundenbindung.<br />
„Guten Service verspricht heute fast jeder“, so Thomas Schmidt, Kaufmännischer Geschäftsführer<br />
der <strong>Mainova</strong>-ServiceDienste (MSD). „Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> lässt ihr Serviceversprechen<br />
jedoch Realität werden.“ Die Kundenzufriedenheit wird hierfür laufend<br />
durch ereignisorientierte Umfragen überprüft, das heißt ein beauftragtes Marktforschungsinstitut<br />
ruft die <strong>Mainova</strong>-Kunden zehn Tage nach dem erfolgten Kontakt an<br />
und befragt diese nach verschiedenen Zufriedenheitsmerkmalen.<br />
Serviceführerschaft verteidigen<br />
Nur zufriedene Kunden sind auch überzeugte Kunden. Die Kundenbetreuer der MSD<br />
werden daher kontinuierlich aus- und weitergebildet. Nur so entsteht eine Identifikation<br />
mit dem Unternehmen und seinen Produkten, die dann durch Kompetenz und Empathie<br />
an die Kunden weitergegeben wird.<br />
Beispiele wie das von Christian Tobias zeigen, was für ein wichtiger Servicefaktor die<br />
Zufriedenheit der Kunden ist. Nur zufriedene Kunden sind überzeugte und damit auch<br />
gebundene Kunden.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 45
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Peter Knapp, Geschäftsführer der Interxion Deutschland GmbH<br />
Von Frankfurt nach London<br />
in wenigen Millisekunden<br />
Manche Dinge müssen einfach funktionieren: die morgend -<br />
liche Dusche, die Kaffeemaschine, das Auto und natürlich der<br />
Computer. Selbstverständliche Dinge des Alltags können<br />
aber zum Problem werden, wenn die Technik dahinter versagt.<br />
46 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Wir haben uns daran gewöhnt, dass Dinge,<br />
die noch vor 30 Jahren undenkbar<br />
waren, heute absolut selbstverständlich<br />
sind. Eine E-Mail in entfernte Regionen zu<br />
schicken, ungeachtet unterschiedlicher<br />
Zeitzonen, ist mittlerweile Normalität.<br />
Doch selbst wenn wir täglich E-Mails verschicken,<br />
bleibt für die meisten Anwender<br />
die Technik dahinter im Verborgenen. Damit<br />
diese schnelle Art der Kommunikation<br />
überhaupt möglich ist, braucht es Rechenzentren<br />
und gute Verbindungen.<br />
Befinden sich viele Rechenzentren auf einem<br />
Areal, so spricht man von einem Rechenzentrums-Campus<br />
– wie ihn Interxion<br />
an der Hanauer Landstraße betreibt. Ihr<br />
Campus ist das „digitale Herz“ in einer<br />
pulsierenden Metropolregion. Die Glasfaserkabel,<br />
die längs der Straße verlaufen,<br />
sind die Lebensadern unserer täglichen<br />
Arbeit. Sie verbinden die weltweit wichtigen<br />
Knotenpunkte und ermöglichen so<br />
den Datenaustausch. Diese „Connectivity“,<br />
wie es in der Sprache der Informationstechnologie<br />
heißt, ist der Standortvorteil<br />
für Interxion hier in Frankfurt. In keiner anderen<br />
Stadt Deutschlands gibt es eine<br />
höhere Konzentration an Glasfasernetzen.<br />
Keine Verbindung ins Internet ohne<br />
Energie<br />
Bei Interxion wird die IKT-Hardware der<br />
Kunden, vornehmlich Server, Router und<br />
Switches, gegen Gebühr quasi geparkt.<br />
Als Rechenzentrumsbetreiber garantiert<br />
das Unternehmen seinen Kunden ein<br />
Höchstmaß an Sicherheit, eine ausfallsichere<br />
Stromversorgung sowie Klimatisie-<br />
Eine ausfallsichere Stromversorgung und Klimatisierung<br />
sind das A und O eines Rechenzentrums.<br />
rung. Hier kommt nun die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ins<br />
Spiel, denn der Energiehunger der Rechenzentren<br />
muss natürlich gestillt werden.<br />
Neben einer zuverlässigen Stromversorgung<br />
spielt gerade in den heißen Monaten<br />
des Jahres die Klimatisierung der<br />
hochempfindlichen Technik eine wesentliche<br />
Rolle. Deshalb erhält Interxion als<br />
<strong>Mainova</strong>-Kunde maßgeschneiderte Lösungen.<br />
Die Geräte der Kunden dürfen<br />
keinesfalls überhitzen. Hier steht Interxion<br />
bei den Kunden im Wort. „Wir brauchen<br />
für unsere Rechenzentren eine unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung. Mit der<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> haben wir einen Partner, der<br />
technische Kompetenz und Service aus<br />
einer Hand liefert“, so Peter Knapp, Geschäftsführer<br />
der Interxion Deutschland<br />
GmbH in Frankfurt. Knapp ist hochzufrieden<br />
mit der Zusammenarbeit. Eine Kooperation,<br />
die gemeinsam energetische<br />
Lösungen für Zukunftstechnologien entwickelt<br />
und auch umsetzt.<br />
Garantierte Sicherheit und zuverlässige<br />
Versorgung<br />
Rechenzentrumsbetreiber versprechen<br />
ihren Kunden eine außergewöhnliche<br />
Dienstleistung, deren Nachfrage beständig<br />
wächst. Im Jahr <strong>2010</strong> hat Interxion in<br />
Frankfurt bereits das sechste Rechenzentrum<br />
eröffnet. 15.000 Quadratmeter Fläche<br />
stehen am Standort insgesamt zur<br />
Verfügung. Dieser Platz ist notwendig,<br />
denn schließlich erhöht sich mit dem Datenhunger<br />
der Unternehmen auch der<br />
Platzbedarf für die Server. Manche Unternehmen<br />
haben mit einem Serverschrank<br />
angefangen und mieten jetzt mehrere<br />
hundert Quadratmeter. Neben den informationstechnischen<br />
Anforderungen muss<br />
ein Rechenzentrum auch eine scheinbar<br />
einfache Aufgabe lösen, die auf den zweiten<br />
Blick aber entscheidend für das Geschäftsmodell<br />
ist: Sicherheit. Interxion<br />
muss die Serverschränke vor unbefugtem<br />
Zugriff schützen. Die Aufgabe lautet dabei<br />
zu gewährleisten, dass nur autorisierte<br />
Personen Zugang zu den Rechenzentren<br />
erhalten und auch nur zu den Bereichen,<br />
in denen ihre Systeme betrieben werden.<br />
Dazu setzt Interxion auf ein mehrstufiges<br />
Sicherheitssystem. Zukunftstechnologie<br />
braucht eine kluge Vernetzung unterschiedlicher<br />
Experten. Dies beginnt bei<br />
Sicherheitsfragen und endet bei der Klimatechnik.<br />
Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ist ein wesentlicher<br />
Baustein in diesem komplexen<br />
System. Dass dieses Zusammenspiel so<br />
reibungslos funktioniert, merken wir täglich:<br />
Wenn unser digitaler Briefkasten mal<br />
wieder überquillt.<br />
Digital Hub Frankfurt RheinMain e.V.<br />
gegründet.<br />
„Aus der Wirtschaft für die Wirtschaft.“<br />
Mit dieser klaren Aussage fasst Peter<br />
Knapp als Vorsitzender des Vorstandes<br />
den Zweck des neuen Vereins zusammen.<br />
Frankfurts Bedeutung als digitaler Knotenpunkt<br />
soll stärker betont werden. Wirtschaft<br />
und Wissenschaft haben dabei die<br />
zukünftige Entwicklung der Metropolregion<br />
im Blick. Zu den Gründungsmitgliedern<br />
des Vereins gehört auch die NRM<br />
Netzdienste Rhein Main GmbH.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 47
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Über den Wolken …<br />
Bevor Piloten der Lufthansa die „grenzenlose Freiheit“, wie sie von Reinhard Mey<br />
besungen wird, tatsächlich erleben dürfen, ist hartes Training notwendig. Im<br />
Lufthansa Flight Training Center, mit Hauptsitz in Frankfurt, erlernen zukünftige<br />
Piloten ihr Rüstzeug, aber auch erfahrene Kapitäne trainieren regelmäßig im<br />
Simulator. Da kein Flugzeugtyp wie der andere ist, müssen Cockpit- und Kabinencrews<br />
regelmäßig ihr Können neu beweisen. Hinzu kommt ein Auffrischungstraining,<br />
welches gesetzlich vorgeschrieben ist.<br />
48 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
20 verschiedene Simulatoren stehen<br />
in den Hallen am Airportring.<br />
Auch die Kabinencrews werden<br />
in Frankfurt aus- und weitergebildet.<br />
In den riesigen Hallen am Airportring<br />
stehen beinahe haushohe Simulatoren<br />
von mehr als 20 verschiedenen Flugzeugtypen.<br />
An 360 Tagen im Jahr üben<br />
Piloten rund um die Uhr alle Arten fliegerischer<br />
Verfahren. So steht kaum<br />
einer der Frankfurter Simulatoren jemals<br />
still. Cockpitbesatzungen der<br />
Lufthansa, aber auch von anderen internationalen<br />
Fluglinien werden im<br />
Lufthansa Flight Training Center geschult.<br />
Sicherheit steht an erster Stelle<br />
„Wer im Cockpit sitzt, ob als Co-Pilot<br />
oder Kapitän, braucht die Typenberechtigung<br />
für das Flugzeug. Ein Kapitän,<br />
der beispielsweise eine Boeing 737 fliegen<br />
darf, ist nicht automatisch berechtigt, einen<br />
Airbus A320 zu fliegen“, erklärt Lothar<br />
Julitz, Leiter Infrastruktur und Einkauf des<br />
Lufthansa Flight Training Centers Frankfurt.<br />
Auch wer die Musterberechtigung<br />
Drei Fragen an Reiner Bergmann,<br />
Key Account Manager der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>:<br />
erfolgreich erworben hat, muss sein Können<br />
regelmäßig auffrischen. Piloten müssen<br />
in den Simulatoren ihr technisches<br />
Wissen und ihre fliegerischen Fähigkeiten<br />
beweisen. Dazu gehören Start, Landung,<br />
Verhalten bei Turbulenzen, Navigation<br />
und vieles mehr. Neben den Piloten werden<br />
aber auch die Kabinencrews eingewiesen<br />
und unterrichtet. „Manche Fluggäste<br />
verstehen die Flugbegleiter als Bedienung,<br />
die Essen und Getränke reicht.<br />
Tatsächlich sind sie jedoch die Sicherheitsverantwortlichen<br />
an Bord“, erklärt<br />
Julitz. Deswegen lernen die Besatzungen<br />
im Lufthansa Flight Training Center, in unerwarteten<br />
Situationen angemessen zu<br />
reagieren – natürlich in hochmodernen Simulatoren<br />
unterstützt durch höchst realistische<br />
Videotechnik. Schaut man während<br />
des Crewtrainings aus dem Fenster,<br />
sieht es tatsächlich so aus, als sei das<br />
Flugzeug im Wasser notgelandet – der<br />
Notausstieg wird virtuell simuliert, findet<br />
„Wir sind stolz darauf,<br />
eine solch einzigartige<br />
Einrichtung wie Lufthansa<br />
Flight Training zu<br />
unseren Kunden zählen<br />
zu dürfen.“<br />
Reiner Bergmann,<br />
Key Account Manager der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />
Welchen Stellenwert hat die Lufthansa Flight<br />
Training GmbH für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>?<br />
Reiner Bergmann: Für uns ist die Lufthansa<br />
Flight Training GmbH ein Beispiel für die gelungene<br />
Kooperation mit dem Lufthansa Konzern. Unser<br />
Ziel ist es, bundesweit alle Lieferstellen der<br />
Lufthansa als Dienstleister mit Strom und Erdgas<br />
zu beliefern.<br />
Was ist das Besondere an einem Kunden<br />
wie der Lufthansa?<br />
Reiner Bergmann: Die Lufthansa hat für uns<br />
zwei Besonderheiten: Erstens, ein internatio-<br />
Das Lufthansa Flight Training Center in Frankfurt<br />
in einer Übung jedoch auch über echte<br />
Rutschen statt.<br />
Energiesparen ist immer ein Thema<br />
Die Simulatoren haben die Originalgröße<br />
des jeweiligen Cockpits. Von außen betrachtet<br />
bewegen sich die Kästen auf<br />
Hydraulikstelzen. Ein Effekt, der die Flug-<br />
und Landebewegung für den Piloten<br />
möglichst realitätsnah spürbar macht.<br />
Gemeinsam mit der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ist es<br />
gelungen, den Energieverbrauch in den<br />
riesigen Hallen zu reduzieren. Diese Zusammenarbeit<br />
schätzt Lothar Julitz besonders.<br />
„Wir verstehen uns in dieser<br />
Frage als Partner der <strong>Mainova</strong>, der uns<br />
nicht nur zuverlässig versorgt, sondern<br />
eben auch individuell berät.“ „Über den<br />
Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos<br />
sein (…).“ So dichtet Reinhard Mey – die<br />
Grundlagen für dieses, im wahrsten Sinne<br />
des Wortes, „erhebende Gefühl“ werden<br />
jedoch auf Frankfurter Boden gelegt.<br />
naler Konzern kann sich darauf verlassen, zuverlässig<br />
durch uns als Dienstleister versorgt<br />
zu werden. Zweitens ist die Lufthansa als<br />
Dax-Unternehmen eine wichtige Referenz, die<br />
zeigt, dass wir bei Kunden in dieser Größenordnung<br />
wettbewerbsfähig sind.<br />
Sind gemeinsame Projekte in der Planung?<br />
Reiner Bergmann: Elektromobilität ist nicht<br />
nur für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, sondern auch für unsere<br />
Kunden ein wichtiges Zukunftsthema.<br />
Aktuell arbeiten wir gemeinsam mit der Lufthansa<br />
in Frankfurt an einem Forschungsprojekt<br />
zur Induktionsbetankung.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 49
Engagement beginnt für uns bei einer zukunftsfähigen<br />
Energieversorgung. Doch auch Sport, Nachwuchs und<br />
Bildung brauchen unsere Unterstützung – für das Wohl<br />
der gesamten Region.
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss<br />
Jeden Tag, wenn sich die Dämmerung über Frankfurt legt, gehen<br />
nach und nach die Straßenlaternen an. Doch wer sorgt eigentlich<br />
dafür, dass die Leuchten funktionieren?<br />
Heinz-Jürgen Janny,<br />
Frankfurts „Lichtmacher“<br />
52 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
71.000 Leuchten stehen unter der Obhut von Mitarbeitern der SRM.<br />
Es werde Licht<br />
Was so selbstverständlich erscheint wie das abendliche<br />
Anschalten der Beleuchtung, benötigt für den reibungs losen<br />
Ablauf einiges an Fachwissen und Technik im Hintergrund.<br />
Beim <strong>Mainova</strong>-Tochterunternehmen SRM Straßenbeleuchtung<br />
Rhein-Main sind daher insgesamt 38 Mitarbeiter dafür<br />
zuständig, das Lichtermeer in Frankfurt zu verwalten. Wir<br />
beleuchten die Arbeit der engagierten „Lichtmacher“.<br />
Wie viele Lampen er in seinen mehr als 30 Jahren bei der SRM bereits gewechselt hat,<br />
kann Hans-Jürgen Janny nicht mit Sicherheit sagen. Aber so um die 500.000 dürften es<br />
wohl gewesen sein. Der gelernte Elektromonteur ist mit seinen Kollegen für insgesamt<br />
über 71.000 Leuchten in Frankfurt am Main verantwortlich. Keine leichte Aufgabe, doch<br />
Janny ist bestens gerüstet, um die Mainmetropole erstrahlen zu lassen. Inzwischen gehört<br />
er in seinem Steiger genauso selbstverständlich zum Frankfurter Straßenbild wie<br />
der Ebbelwoi-Express oder der Flohmarkt am Mainufer.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 53
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss<br />
Oben links: Verschiedene Leuchtmittel der SRM<br />
Unten links: Thomas Erfert, Technischer Geschäftsführer der SRM<br />
Rechts: Hans-Jürgen Janny „beleuchtet“ Frankfurt<br />
Hightech sorgt für Überblick<br />
Frühmorgens fährt Janny zusammen mit einem Kollegen mit einem so genannten Steiger<br />
los, um Frankfurts Leuchten zu warten und gegebenenfalls zu reparieren. Mit an<br />
Bord eines der wichtigsten Hilfsmittel der Elektromonteure: ein Kleinstcomputer mit<br />
Barcode-Scanner. Mithilfe dieses Gerätes können die Daten jeder einzelnen Leuchte<br />
erfasst und ausgewertet werden. Was früher per Karteikärtchen verwaltet wurde, ist<br />
heute elektronisch gespeichert und auf Knopfdruck abrufbar. Seit 2005 nutzt die SRM<br />
dazu eine auf Straßenbeleuchtung spezialisierte Software. „Das Programm erfasst alle<br />
Informationen, die für uns relevant sind“, erläutert Hans-Jürgen Janny. „Die Einsätze<br />
sind dadurch sehr effektiv. Wir schaffen damit pro Team 40 bis 60 Lampen am Tag.“<br />
Um Zeit und Betriebskosten zu sparen, werden die meisten Leuchten gleich straßenzugweise<br />
ausgetauscht, sobald die vom Hersteller angegebene Brenndauer erreicht ist.<br />
„Bei spontanen Störungsmeldungen dauert es etwas länger“, so Janny. „Schließlich<br />
muss man zunächst die Stelle finden und den Fehler identifizieren.“<br />
Effizient auf Zukunftskurs<br />
Effizienz ist für die SRM ein entscheidender Teil eines intelligenten Energiekonzepts.<br />
Die elektronische Erfassung der Straßenlaternen leistet dazu einen wichtigen Beitrag.<br />
Wirtschaftliches Arbeiten und Auswertungen auf Knopfdruck machen es möglich. Inzwischen<br />
berät die SRM sogar andere Energieversorger bei der Planung ähnlicher Systeme.<br />
„Wirtschaftlichkeit ist ein wichtiges Thema“, erläutert Thomas Erfert, Technischer<br />
Geschäftsführer der SRM. „Diese erreichen wir auf unterschiedlichen Wegen. Eine<br />
54 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Einsatz in schwindelerregender Höhe<br />
überschaubare Zahl von wartungsfreundlichen Leuchten ist eine wichtige Grundlage.“<br />
Durch den Einsatz effizienterer Leuchten und energiesparender Leuchtmittel werden<br />
zudem jährlich bis zu 300.000 Kilowattstunden Strom eingespart. Das kommt auch den<br />
Klimazielen der Stadt Frankfurt zugute.<br />
Abwechslung in schwindelnder Höhe<br />
Hans-Jürgen Janny ist derweil wieder in seinem Steigerfahrzeug unterwegs, um die<br />
Theorie von Effizienz und Wirtschaftlichkeit in die Praxis umzusetzen. In drei, neun,<br />
manchmal auch in 24 Metern Höhe putzt, schraubt und inspiziert er dazu Leuchtmittel.<br />
Langweilig wird ihm dabei garantiert nicht. „Wir haben heute viel mehr Aufgaben zu bewältigen<br />
als vor ein paar Jahren“, so der 51-Jährige. „Da ist kein Tag wie der andere.“<br />
Wenn die Monteure morgens ihre Tagesaufgaben auf die Kleinstcomputer gespielt bekommen<br />
haben, geht es los. Sie wissen dann genau, wo was zu tun ist. Dazu gehört<br />
auch mal, beim Museumsuferfest oder der Luminale partielle Lichtabschaltungen oder<br />
Zeitschaltmechanismen zu planen.<br />
Bei aller Planung gibt es aber auch völlig unvorhersehbare Überraschungen. Zum Beispiel,<br />
wenn man zu vorgerückter Stunde mithilfe des Steigers eine ältere Dame aus<br />
dem bereits geschlossenen Friedhof befreien muss. Solche Einsätze sind natürlich<br />
nicht die Regel. Aber auch sie kommen vor, wenn die Lichtmacher von Frankfurt in ihren<br />
Steigerfahrzeugen ausrücken, um die Mainmetropole ins rechte Licht zu rücken.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 55
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss<br />
Nah am Kunden Im Herbst <strong>2010</strong> bekamen 200.000 Bestandskunden<br />
Post von der <strong>Mainova</strong><br />
<strong>AG</strong> zum Thema „Energieeffizienz in der<br />
Was treibt unsere Kunden an? Haben die Attribute wie Preiswürdigkeit,<br />
Zuverlässigkeit und Sicherheit, die mit der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> verbunden<br />
werden, Bestand oder gibt es Optimierungspotenziale? Kommt unser<br />
Engagement bei den Kunden an? All dies wird regelmäßig getestet und,<br />
wenn nötig, angepasst.<br />
56 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Thomas Riemenschneider,<br />
Bereichsleiter Vertrieb, beim Energy-Talk<br />
kälteren Jahreszeit“. Neben wertvollen<br />
Tipps zum Energiesparen und attraktiven<br />
Couponangeboten konnten sich<br />
Interessierte für eine Thermografie online<br />
registrieren lassen. Hinzu kommen<br />
Beratungen über Energieausweise.<br />
Diese Angebote tragen dazu bei, Kunden<br />
nachhaltig an die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> zu<br />
binden, ihre Markentreue und Loyalität<br />
zu erhöhen, um langfristige, rentable<br />
Beziehungen aufzubauen. Bereits in<br />
den ersten Wochen erreichten uns viele<br />
positive Kundenrückmeldungen.<br />
Individuelle Beratung als Erfolgsfaktor<br />
„Vieles, was im vergangenen Jahr zur<br />
Kundenbindung und -gewinnung an Ideen<br />
entstanden ist, konnten wir mittlerweile<br />
umsetzen. Dieses Jahr warten auf unsere<br />
Kunden einige neue Veranstaltungen“, so<br />
Thomas Riemenschneider, Bereichsleiter<br />
Vertrieb. Industrie- und Gewerbekunden<br />
wünschen sich neben einer optimalen<br />
Preisgestaltung auch zukunftsfähige<br />
Energiekonzepte. Da der Wettbewerb auf<br />
diesem Geschäftsfeld sehr ausgeprägt ist,<br />
stellt sich die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> den aktuellen<br />
Trends. Ein Pluspunkt ist der Standortvorteil<br />
und das Know-how in Sachen Ener-<br />
Zum ersten Mal war die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> 2011 bei der<br />
E-world in Essen vertreten. Die Leitmesse der<br />
Energie -und Wasserwirtschaft verzeichnete in<br />
diesem Jahr erneut Besucherrekorde und hat sich<br />
als Plattform zum Netzwerken etabliert.<br />
gieversorgung. So konnte unser Vertrieb<br />
durch Lösungen nach Maß Kunden dazu-<br />
gewinnen.<br />
Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> versteht sich als Ansprechpartner<br />
und Problemlöser und bietet<br />
eine ganze Reihe von Veranstaltungen<br />
an. Wenn es beispielsweise um Energieeffizienz<br />
geht, ist individuelle Beratung<br />
der Faktor für eine gute Partnerschaft.<br />
Neben der Information ist vor allem Meinungsaustausch<br />
gefragt. Kompetente<br />
Referenten zu unterschiedlichen Themen<br />
stehen Rede und Antwort rund um die<br />
Energieversorgung; Fördermöglichkeiten<br />
und praktische Tipps inklusive.<br />
Zu den Fachveranstaltungen zählt auch<br />
der <strong>Mainova</strong>-Energy-Talk, der sich inzwischen<br />
zu einem bedeutenden regionalen<br />
Fachforum entwickelt hat. Hier referieren<br />
<strong>Mainova</strong>-Mitarbeiter sowie Fachreferenten<br />
über aktuelle Themen der Energiewirtschaft.<br />
Die Teilnehmer nutzen das Forum<br />
auch, um über Energieeffizienz und Nachhaltigkeit<br />
zu diskutieren.<br />
Beratung vor Ort<br />
Mit einer Energieeffizienz-Woche, wie sie<br />
bei der Lufthansa stattfand, setzt die<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ein Zeichen für Nachhaltigkeit.<br />
Nicht nur das Unternehmen selbst,<br />
sondern auch dessen Mitarbeiter wurden<br />
in Sachen Energieeinsparung fit gemacht.<br />
So wurden konkret neue, induktive Ladesysteme<br />
für Elektrofahrzeuge getestet.<br />
Dieser Spezialaktion folgten Tipps für<br />
energiebewusstes Verhalten im Büro und<br />
zu Hause.<br />
Darüber hinaus ist die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> auf<br />
Messen präsent, bietet Führungen in<br />
den eigenen Kraftwerken an und ist regel-<br />
mäßig mit dem Energiemobil im Umland<br />
unterwegs.<br />
Möglichst nah am Kunden zu sein gehört<br />
zur Unternehmensphilosophie der <strong>Mainova</strong>.<br />
Kunden werden als Partner verstanden,<br />
deren sich wandelnde Bedürfnisse es zu<br />
bedienen gilt. Dieses Engagement für<br />
unsere Kunden treibt uns an – jetzt und<br />
auch in Zukunft.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 57
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss<br />
Teamgeist fördern In<br />
Gesellschaftliches Engagement bedeutet nicht nur, über Gutes zu reden,<br />
sondern gute Projekte zu unterstützen. Nachhaltigkeit bedeutet in diesem<br />
Kontext, dass Unternehmen Konzepte begleiten, die spürbar etwas in der<br />
Region bewegen – das ist der Leitgedanke der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>. Ein Beispiel<br />
dafür ist die Kooperation mit den Deutsche Bank Skyliners.<br />
58 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Konzentration und Teamgeist. Nur die Mannschaft<br />
hat Erfolg. Eine Lektion für Spiel und Leben.<br />
Geschicklichkeit und Körpergefühl.<br />
Pascal Roller ist mit vollem Einsatz dabei.<br />
der Sporthalle der Albert-Schweitzer-<br />
Schule in Offenbach bereiten sich die<br />
Schüler auf eine ganz besondere Sportstunde<br />
vor. Siebtklässler üben fleißig<br />
Körbewerfen. Unter den zehn Basketballkörben<br />
toben bereits die ersten<br />
Wettkämpfe.<br />
Training mit Profis<br />
Zunächst spielen Jungs und Mädels der<br />
Albert-Schweitzer-Schule noch in gemischten<br />
Teams. Doch mit der Harmonie<br />
ist es bald zu Ende. „Gib mir doch mal den<br />
Ball!“ Anstatt seiner Klassenkameradin das<br />
Leder zuzuwerfen, springt der Junge einfach<br />
hoch zum Korb und rempelt das<br />
Mädchen dabei an. „Pass doch auf! Was<br />
stehst du da rum – triffst eh keinen Korb!“<br />
Da war es dann vorbei mit Teamgeist. Zornig<br />
setzt sie sich zu ihren Freundinnen auf<br />
die Bank. Fünf Minuten später übt dann<br />
ein reines Mädchenteam allein ein paar<br />
Korbwürfe.<br />
Das Ganze plätschert vor sich hin, bis ein<br />
2,06-Meter-Mann im blauen Trainingsanzug<br />
auf dem Spielfeld erscheint. Marius<br />
Nolte ist nicht allein. Gemeinsam mit Pas-<br />
cal Roller übernehmen die beiden Profis<br />
der Frankfurt Skyliners heute das Basketballtraining.<br />
Auf einen Schlag wird es ruhig<br />
und die Jungs und Mädels hängen an den<br />
Lippen der Bundesligaspieler.<br />
Bewegung und Koordination<br />
50 School Clinics dieser Art organisieren<br />
die Deutsche Bank Skyliners pro Saison.<br />
Kinder sollen Spaß am Training haben. Darum<br />
geht es. „Schaut mir in die Augen,<br />
wenn ihr den Ball prellt. Glaubt mir, das<br />
geht ganz automatisch, schaut nicht auf<br />
den Ball“, feuert Marius Nolte die knapp<br />
30 Schüler an. Tatsächlich entgleitet kein<br />
Ball und Nolte sucht wirklich den direkten<br />
Blickkontakt. Jetzt ist Pascal Roller am<br />
Zug. In der Kreismitte prellt er den Ball zunächst<br />
im Sitzen. Dann liegt er auf dem<br />
Rücken und trotzdem dotzt der Ball um ihn<br />
herum. Vorsichtig machen es die Jugendlichen<br />
nach – mit Erfolg. Wie an der Schnur<br />
gezogen drehen 30 Bälle jetzt kleine Kreise.<br />
Die Skyliners sind in ihrem Element.<br />
Immer mit einem Lächeln auf den Lippen.<br />
Aus den gestandenen Männern werden<br />
plötzlich wieder freche Jungs, die sich ge-<br />
Kooperationsprogramm Schule<br />
Neben den School Clinics powered by <strong>Mainova</strong> gibt es noch zusätzliche Aktionen:<br />
Lehrerfortbildung powered by <strong>Mainova</strong><br />
Hier werden Lehrer durch die Trainer und Profis der Deutsche Bank Skyliners fortgebildet. Grundtechniken<br />
und Spielreihen sollen die Trainingspläne bereichern. Die Ausbildung ist eine zertifizierte<br />
Weiterbildung des Hessischen Kultusministeriums.<br />
Coach Clinics für Trainer & Lehrer powered by <strong>Mainova</strong><br />
Vertiefende Trainingsangebote runden hier das Angebot ab. Zusätzlich zum Training kommt Talentsichtung<br />
und Talentförderung hinzu.<br />
Ball Day powered by <strong>Mainova</strong><br />
Spaß und Spiel stehen hier im Vordergrund. An Schulfesten können beispielsweise Riesenbälle in<br />
einen sechs Meter hohen Großkorb geworfen werden.<br />
genseitig anspornen und das eine oder<br />
andere Kunststückchen zeigen.<br />
Lebensqualität sichern<br />
Was nach purem Spiel und Spaß aussieht,<br />
hat einen durchaus ernsten Hintergrund.<br />
Kinder bewegen sich weniger als noch vor<br />
25 Jahren, so Studien. Diesen Trend gilt es<br />
in einer gemeinsamen Anstrengung zu<br />
stoppen. Schulen, Vereine und Eltern sind<br />
gefordert, aber auch Unternehmen können<br />
durch ihr Engagement helfen. Für die <strong>Mainova</strong><br />
<strong>AG</strong> ist diese gesellschaftliche Aufgabe<br />
ein Teil der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie.<br />
Im konkreten Beispiel bedeutet<br />
dies: Wenn Kinder und Jugendliche sich<br />
ausreichend bewegen, beugt dies Gesundheitsschäden<br />
vor und erhöht damit<br />
die Lebensqualität. Bewegung macht<br />
Spaß – diese Botschaft soll in den Köpfen<br />
der Kinder heute ankommen, damit es für<br />
die Erwachsenen später zur Selbstverständlichkeit<br />
wird. Doch nicht nur das …<br />
Werte vermitteln<br />
Bei den School Clinics geht es nicht nur<br />
um Fitness und Motorik. Da sind die Schüler<br />
der Albert-Schweitzer-Schule schon<br />
ziemlich weit vorne. Nur wer zusammenhält,<br />
kann als Mannschaft erfolgreich sein.<br />
Das ist die zweite Botschaft an diesem<br />
Tag. Vier Teams müssen so schnell wie<br />
möglich sechs Körbe werfen. Es gibt nur<br />
einen Ball und jeder wirft nur einmal. Aus<br />
den willkürlich eingeteilten Gruppen wird<br />
eine eingeschworene Gemeinschaft. Der<br />
Junge, der vor einer Stunde als Baketball-<br />
Rowdy seine Mitspielerin einfach zur Seite<br />
geschubst hat, beklatscht wie selbstverständlich<br />
ihren verwandelten Korb.<br />
Schließlich zählt jeder Wurf. Am Ende gewinnt<br />
nicht der Einzelne, sondern das<br />
Team. Mit rot glühenden Wangen stehen<br />
die Schüler anschließend vor den Profis.<br />
Erschöpft und glücklich sind sie. Nolte und<br />
Roller geben geduldig Autogramme. In einer<br />
einzigen Stunde haben die Offenbacher<br />
Schüler heute sehr viel gelernt. Nicht<br />
nur Wurftechnik und Koordination, Fitness<br />
und Bewegung sind entscheidend. Wichtig<br />
ist es vor allem, als Team in der Halle zu<br />
stehen, um gemeinsam ein Ziel zu erreichen.<br />
Darum geht es beim Basketball und<br />
bei der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>. Das Team gewinnt<br />
und nicht der Einzelne.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 59
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
60 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Wertsteigerndes Wachstum<br />
60 % EBT-Steigerung<br />
1.080 Mio kWh mehr Stromabsatz<br />
255 neue Mitarbeiter eingestellt<br />
Finanzbericht<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 61
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Rund eine Million<br />
Menschen in Hessen,<br />
Rheinland-<br />
Pfalz, Bayern und<br />
Baden-Württemberg<br />
werden von <strong>Mainova</strong><br />
mit Energie und<br />
Wasser versorgt.<br />
Nach dem stärksten<br />
konjunkturellen<br />
Einbruch der Nachkriegszeit<br />
befindet<br />
sich die deutsche<br />
Wirtschaft wieder<br />
im Aufschwung.<br />
Der Energieverbrauch<br />
in<br />
Deutschland ist<br />
gegenüber dem<br />
Vorjahr gestiegen.<br />
62 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Lagebericht des <strong>Mainova</strong>-<br />
Konzerns für das<br />
Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
Als börsennotierte Aktiengesellschaft hat die <strong>Mainova</strong><br />
Aktiengesellschaft (<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>) ihren Konzernabschluss<br />
(im Folgenden wird der <strong>Mainova</strong>-Konzern als<br />
<strong>Mainova</strong> bezeichnet) nach den International Financial<br />
Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen<br />
Union (EU) anzuwenden sind, und den ergänzend nach<br />
§ 315a Abs. 1 HGB zu beachtenden handelsrechtlichen<br />
Vorschriften aufgestellt.<br />
<strong>Mainova</strong> ist in der Versorgung mit leitungsgebundenen<br />
Energieträgern und Wasser, Telekommunikation sowie in<br />
artverwandten Dienstleistungen tätig. Rund eine Million<br />
Menschen in Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen,<br />
Bayern und Baden-Württemberg werden mit Energie<br />
und Wasser sowie Geschäftskunden bundesweit mit<br />
Strom und Gas versorgt. Zudem belieferte <strong>Mainova</strong> im<br />
Geschäftsjahr <strong>2010</strong> zwei örtliche Stromversorger sowie<br />
zwölf örtliche und regionale Gasversorger und ist an 30<br />
vorwiegend versorgungswirtschaftlichen Unternehmen<br />
in Hessen und Thüringen beteiligt. Ferner stellt <strong>Mainova</strong><br />
als Betreiber von Versorgungsnetzen den Netzzugang<br />
und Netzanschluss Dritten zur Verfügung und gewährleistet<br />
den sicheren Transport von Energie und Wasser.<br />
Konzernstruktur<br />
Das operative Geschäft der <strong>Mainova</strong> wird insbesondere<br />
von vier Tochterunternehmen wahrgenommen, die aus<br />
der organisatorischen, abrechnungstechnischen und<br />
gesellschaftsrechtlichen Entflechtung des Erzeugungs-,<br />
Netz- und Vertriebsbereiches der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> hervorgegangen<br />
sind. Die NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH<br />
(NRM) pachtet das Strom- und Gasnetz der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />
und übernimmt die Betriebsführung der Netze. Die <strong>Mainova</strong><br />
EnergieDienste GmbH (MED) hat von der <strong>Mainova</strong><br />
<strong>AG</strong> das Energiedienstleistungsgeschäft (Contracting)<br />
und das technische Facility Management übernommen.<br />
Die Aufgaben der <strong>Mainova</strong> ServiceDienste Gesellschaft<br />
mbH (MSD) erstrecken sich auf das Messwesen, die Abrechnung<br />
der gelieferten Strom-, Gas-, Wasser- und<br />
Wärmemengen, die Kundenbetreuung sowie das Forderungsmanagement.<br />
Die SRM StraßenBeleuchtung<br />
Rhein-Main GmbH (SRM) betreut das Straßenbeleuchtungsnetz<br />
der Stadt Frankfurt am Main.<br />
Die Gesellschaften sind bewusst so konzipiert, dass<br />
auch weitere Partner aufgenommen werden können.<br />
Unsere at equity bilanzierte Beteiligung Stadtwerke Hanau<br />
GmbH (SWH) hält einen Anteil von 10 % an der<br />
NRM. Seit 1. Januar 2006 ist die NRM Pächterin der<br />
Elektrizitäts- und Gasversorgungsnetze der <strong>Mainova</strong><br />
und der SWH und betreibt diese auf eigene Rechnung,<br />
während für die Fernwärme- und Wasserversorgungsnetze<br />
die Betriebsführung übernommen wird. Seit dem<br />
1. Januar 2009 ist das Netz des vollkonsolidierten Unternehmens<br />
Energieversorgung Main-Spessart GmbH<br />
(EMS) ebenfalls an die NRM verpachtet.<br />
Geschäft und Rahmenbedingungen<br />
Konjunkturelle Entwicklung<br />
Nach dem stärksten konjunkturellen Einbruch der Nachkriegszeit<br />
befindet sich die deutsche Wirtschaft wieder<br />
im Aufschwung. Nach ersten Berechnungen des Statistischen<br />
Bundesamtes kam es <strong>2010</strong> zu einer überdurchschnittlich<br />
starken und schnellen Erholung der deutschen<br />
Wirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg<br />
preisbereinigt um 3,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Im<br />
Jahr 2009 war die Wirtschaftsleistung noch um rund<br />
4,7 % gesunken.<br />
Ursächlich für die deutliche Erholung der Wirtschaft sind<br />
positive Impulse aus dem In- und Ausland. Die Ausfuhren<br />
wuchsen um 14,2 %, während im Inland die Unternehmen<br />
9,4 % mehr für Investitionsgüter ausgaben.<br />
Der Staatskonsum stieg um 2,2 % an. Die privaten Konsumausgaben<br />
legten um 0,5 % zu.<br />
Entwicklung des Primärenergieverbrauchs<br />
Die konjunkturelle Erholung der Wirtschaft sowie die relativ<br />
kühle Witterung führten zu einem Anstieg des Energieverbrauchs<br />
in Deutschland. Die Arbeitsgemeinschaft<br />
Energiebilanzen rechnet nach vorläufigen Schätzungen<br />
für <strong>2010</strong> mit einer deutlich über dem erwarteten Wirtschaftswachstum<br />
liegenden Zunahme des Primärenergieverbrauchs<br />
um 4,1 % auf 478 Mio. Tonnen Steinkohleeinheiten.<br />
Gleichwohl befindet sich der Energieverbrauch<br />
insgesamt – mit Ausnahme des Vorjahres – auf<br />
dem niedrigsten Stand seit 1990.<br />
Der Primärenergieverbrauch verteilt sich in Deutschland<br />
im Jahr <strong>2010</strong> wie folgt:<br />
Mineralöl 33,7 %<br />
Erdgas 21,7 %<br />
Steinkohle 12,1 %<br />
Braunkohle 10,8 %<br />
Kernenergie 10,8 %<br />
Erneuerbare Energieträger 9,4 %<br />
Sonstige Energieträger 1,5 %<br />
Quelle: Pressedienst Nr. 7/<strong>2010</strong> der Arbeitsgemeinschaft<br />
Energiebilanzen e.V., Berlin<br />
Der Anstieg des Energieverbrauchs führte <strong>2010</strong> zu leichten<br />
Veränderungen beim Mix der Energieträger. Der<br />
Steinkohleanteil legte aufgrund eines deutlichen Mengenanstiegs<br />
um 1,2 Prozentpunkte zu, während der Anteil<br />
des Mineralöls am Energiemix um 1,1 Prozentpunkte<br />
zurückging. Die erneuerbaren Energien konnten ihren<br />
Anteil weiter erhöhen und machen nun 9,4 % des gesamten<br />
Energieverbrauchs aus. Dem Rückgang der<br />
Stromerzeugung aus Windkraft standen leichte Zuwächse<br />
bei Wasser und deutliche Zuwächse bei Photovoltaik<br />
und Biogas gegenüber.<br />
Entwicklung der Energiepreise und des<br />
CO2-Emissionshandels<br />
Im Berichtsjahr notierten die Terminpreise mit Lieferung<br />
im Jahr 2011 für die Brennstoffe Öl, Kohle, Erdgas sowie<br />
für Strom und CO2-Emissionsrechte im Durchschnitt<br />
höher als im Vorjahr.<br />
Die Brennstoffpreise für Öl und Kohle haben sich dabei<br />
wie folgt entwickelt:<br />
Kohle- und Rohölpreise in USD / Tonne bzw. Barrel<br />
150<br />
120<br />
90<br />
60<br />
30<br />
0<br />
Jan. 10<br />
Kohle API#2<br />
Rohöl „Brent“<br />
Feb. 10<br />
Mrz. 10<br />
Apr. 10<br />
Mai 10<br />
Jun. 10<br />
Jul. 10<br />
Aug. 10<br />
Sep. 10<br />
Okt. 10<br />
Nov. 10<br />
Dez. 10<br />
Die durchschnittliche Terminnotierung der Rohölsorte<br />
Brent lag im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> mit rund 84 US-Dollar<br />
pro Barrel knapp 20 % über dem Mittelwert des Vorjahres<br />
und folgte damit frühzeitig der weltweiten Konjunkturerholung.<br />
Daneben führten Erwartungen über einen<br />
steigenden Ölverbrauch im Jahr 2011 und das damit<br />
verbundene starke Kaufinteresse der Kapitalanleger zu<br />
diesem Aufwärtstrend.<br />
Der Terminpreis für Kohle im ARA-Raum (Amsterdam,<br />
Rotterdam und Antwerpen) bewegte sich im Jahr <strong>2010</strong><br />
in einer Bandbreite von 86 bis 122 US-Dollar pro Tonne.<br />
Im Mittel stieg der Kohlepreis verglichen mit dem Vorjahr<br />
um rund 16 US-Dollar pro Tonne an. Ursächlich für diesen<br />
Preisanstieg waren vor allem die anhaltend robuste<br />
Nachfrage aus dem asiatischen Raum sowie abnehmende<br />
Kohlevorräte in Europa.<br />
Die Preise für Erdgas- und Stromterminkontrakte mit<br />
Lieferung im Jahr 2011 zeigen folgende Entwicklung:<br />
Strom- und Gaspreise in Euro / MWh<br />
60<br />
45<br />
30<br />
15<br />
0<br />
Jan. 10<br />
Gas (NCG)<br />
Strom (Baseload)<br />
Feb. 10<br />
Mrz. 10<br />
Apr. 10<br />
Mai 10<br />
Jun. 10<br />
Jul. 10<br />
Aug. 10<br />
Sept. 10<br />
Okt. 10<br />
Nov. 10<br />
Dez. 10<br />
Der Erdgasterminpreis im Marktgebiet NCG (NetConnect<br />
Germany) notierte im Jahresdurchschnitt trotz einer<br />
anhaltend guten Versorgungslage durch Flüssigerdgaslieferungen<br />
mit rund 20 Euro etwa 6 % höher als im Geschäftsjahr<br />
2009. Die Entwicklung wurde vor allem von<br />
guten Konjunkturdaten und steigenden Notierungen am<br />
Spotmarkt getragen.<br />
Der Terminpreis für Strom (Baseload) betrug im Geschäftsjahr<br />
<strong>2010</strong> durchschnittlich rund 50 Euro pro Megawattstunde<br />
(MWh) und notierte damit leicht über dem Vorjahresniveau.<br />
Der Strompreis orientierte sich im Jahresverlauf an<br />
der Entwicklung der Spot- und Brennstoffnotierungen.<br />
Dementsprechend kam es zum Jahresbeginn zu einem<br />
leichten Preisrückgang. Im April sorgten ansteigende Primärenergiepreise<br />
für eine dynamische Aufwärtsbewegung.<br />
In den Folgemonaten gab der Strompreis zunächst wieder<br />
etwas nach, ehe steigende Spotmarktpreise und eine höhere<br />
Nachfrage die Notierung wieder in den Bereich um 50<br />
Euro pro MWh zurückführten.<br />
Die Preise für CO2-Emissionsrechte mit Lieferung im<br />
Jahr 2011 weisen folgenden Verlauf auf:<br />
Preise der CO2-Emissionsrechte in Euro / Tonne<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Jan. 10<br />
EUA (CO2)<br />
Feb. 10<br />
Mrz. 10<br />
Apr. 10<br />
Mai 10<br />
Jun. 10<br />
Jul. 10<br />
Aug. 10<br />
Sep. 10<br />
Okt. 10<br />
Nov. 10<br />
Dez. 10<br />
Die Preise für europäische Emissionsrechte bewegten<br />
sich vorwiegend im Bereich von 14,50 bis 16,50 Euro<br />
pro Tonne CO2. Es fehlten Impulse von der Angebots-<br />
bzw. Nachfrageseite. Lediglich die Veröffentlichung der<br />
Daten zum CO2-Verbrauch im Jahr 2009 ließ den Preis<br />
Erneuerbare Energien<br />
machen 9,4 %<br />
des Energieverbrauchs<br />
in Deutschland<br />
aus.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 63
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
KWK findet im Energiekonzept<br />
zu wenig<br />
Berücksichtigung.<br />
Dadurch sind Investitionen<br />
in diese dezentrale,<br />
effiziente<br />
und klimafreundliche<br />
Art der Energieerzeugung<br />
gefährdet.<br />
Das Energiekonzept<br />
der Bundesregierung<br />
sieht vor, bis<br />
2050 rund 80 % der<br />
Stromversorgung<br />
durch erneuerbare<br />
Energien zu decken.<br />
64 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
vorübergehend um ca. 2 Euro pro Tonne CO2 ansteigen.<br />
Im Mittel lag die Notierung mit etwa 15 Euro pro Tonne<br />
CO2 rund 1 Euro über dem Vorjahr.<br />
Energiepolitische Rahmenbedingungen<br />
UN-Klimakonferenz in Cancún<br />
Vom 29. November bis 10. Dezember <strong>2010</strong> fand im mexikanischen<br />
Cancún die Nachfolgekonferenz des UN-Klimagipfels<br />
von Kopenhagen statt. Erstmals bekannten sich die<br />
Vertreter der Teilnehmerstaaten offiziell zu dem Ziel, die Erderwärmung<br />
auf maximal 2 Grad Celsius gegenüber dem<br />
vorindustriellen Niveau zu begrenzen. In der Abschlusserklärung<br />
einigte man sich zudem darauf, das Ziel zwischen 2013<br />
und 2015 zu überprüfen und möglicherweise auf 1,5 Grad<br />
Celsius zu verschärfen. Es wurden mehrere Mechanismen<br />
als Fundament eines globalen Klimaschutzvertrags beschlossen.<br />
Neben der Förderung klimafreundlicher Technologien<br />
stehen Maßnahmen zum Schutz der Wälder im Vordergrund.<br />
Verbindliche Vorgaben soll der nächste Klimagipfel<br />
in Südafrika Ende 2011 bringen, der auch die Verabschiedung<br />
eines neuen Klimaschutzabkommens zum Ziel hat.<br />
Energiekonzept der Bundesregierung<br />
Mit dem am 28. September <strong>2010</strong> beschlossenen Energiekonzept<br />
formulierte die Bundesregierung Leitlinien<br />
der nationalen Energiepolitik für eine umweltschonende,<br />
zuverlässige und bezahlbare Energiepolitik bis zum Jahr<br />
2050. Dabei sollen erneuerbare Energien bis 2050 rund<br />
80 % der Stromversorgung übernehmen. Gleichzeitig<br />
soll in diesem Zeitraum der Primärenergieverbrauch halbiert<br />
werden. Von der Bundesregierung wird dabei die<br />
Kernenergie als Brückentechnologie für den Übergang<br />
zu erneuerbaren Energien verstanden. Um dieses Vorhaben<br />
umzusetzen, wurde in der vom Bundestag am<br />
28. Oktober <strong>2010</strong> beschlossenen 11. Novelle des Atomgesetzes<br />
die zugewiesene Elektrizitätsmenge erhöht, wodurch<br />
sich die Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke<br />
um durchschnittlich zwölf Jahre verlängern werden.<br />
Im Gegenzug sollen die Betreiber der Atomkraftwerke<br />
von 2011 bis 2016 eine Brennelementesteuer mit einem<br />
geschätzten jährlichen Aufkommen von insgesamt 2,3<br />
Mrd. Euro entrichten. Darüber hinaus beabsichtigt die<br />
Bundesregierung, ab 2013 auch die Erlöse aus der Versteigerung<br />
von CO2-Zertifikaten für die Förderung erneuerbarer<br />
Energien einzusetzen.<br />
Mit dem Energiekonzept beschloss die Bundesregierung<br />
ein Zehn-Punkte-Sofortprogramm, welches bis<br />
zum 31. Dezember 2011 umgesetzt werden soll. Eckpunkte<br />
sind beispielsweise die Förderung von Offshore-<br />
Windanlagen, die Befreiung neuer Speicherkraftwerke<br />
von Netzentgelten sowie ein zwischen den Übertragungsnetzbetreibern<br />
abgestimmter Zehnjahresplan für<br />
den Netzausbau in Deutschland.<br />
<strong>Mainova</strong> begrüßt grundsätzlich das Energiekonzept als<br />
einen ganzheitlichen Ansatz, um die notwendige „Energiewende“<br />
herbeizuführen. Jedoch fokussiert sich das<br />
Energiekonzept zu sehr auf den Zweck der Haushaltssa-<br />
nierung und trägt zu wenig zur Veränderung der Strukturen<br />
der Energieversorgung in Richtung zukunftsfähiger<br />
Technologien bei. Auch die Kraft-Wärme-Kopplung<br />
(KWK) findet im aktuellen Energiekonzept zu wenig Berücksichtigung.<br />
Dadurch wird die Wirtschaftlichkeit von<br />
Investitionen in diese dezentrale, effiziente und klimafreundliche<br />
Art der Energieerzeugung gefährdet.<br />
Energiedienstleistungsgesetz<br />
Am 12. November <strong>2010</strong> trat das neue Energiedienstleistungsgesetz<br />
(EDL-Gesetz) als Umsetzung einer EU-<br />
Richtlinie in Kraft. Das Ziel des EDL-Gesetzes ist die<br />
Steigerung der Effizienz der Endenergienutzung und damit<br />
eine Energieeinsparung von 9 % bis zum Jahr 2017.<br />
Die Energieversorger sind demnach verpflichtet, Endkunden<br />
über Energiedienstleistungen, -audits und -effizienzmaßnahmen<br />
zu informieren.<br />
<strong>Mainova</strong> bietet in Zusammenarbeit mit dem Schwesterkonzern<br />
ABG Frankfurt Holding bereits die geforderten<br />
Energiedienstleistungen an. Seit rund einem Jahr bündeln<br />
die beiden Konzerne ihr Expertenwissen im Bereich<br />
Energieeinsparung und Gebäude-Energieeffizienz in der<br />
gemeinsamen Gesellschaft ABGnova GmbH.<br />
Gasnetzzugangsverordnung<br />
Die am 18. August <strong>2010</strong> verabschiedete Novelle der Gasnetzzugangsverordnung<br />
soll den Wettbewerb auf dem<br />
Gasmarkt insbesondere durch einen erleichterten Zugang<br />
zu knappen Transportkapazitäten intensivieren und somit<br />
weitere Vertriebs- und Handelshemmnisse abbauen.<br />
Netzentgeltverordnungen und<br />
Anreizregulierungsverordnung<br />
Am 9. September <strong>2010</strong> erfolgten Novellierungen der<br />
Netzentgeltverordnungen für Strom und Gas sowie der Anreizregulierungsverordnung.<br />
Die Auswirkungen auf <strong>Mainova</strong><br />
sind im Abschnitt „Chancen und Risiken“ dargestellt.<br />
Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)<br />
Die Bundesregierung beschloss am 11. August <strong>2010</strong> das<br />
Erste Gesetz zur Änderung des EEG, welches rückwirkend<br />
zum 1. Juli <strong>2010</strong> in Kraft trat. Zentraler Punkt ist<br />
dabei eine deutliche Kürzung der Förderung für Strom<br />
aus Photovoltaikanlagen. Die Bundesregierung verfolgt<br />
damit die Zielsetzung, die Belastung für Stromkunden zu<br />
reduzieren, da angesichts des Preisverfalls von Photovoltaikmodulen<br />
die Förderung zurückgeführt werden kann.<br />
Novelle Energie- und Stromsteuergesetz<br />
Mit dem Haushaltsbegleitgesetz 2011 wurden geringere<br />
Ökosteuerbegünstigungen für Unternehmen des produzierenden<br />
Gewerbes beschlossen. Darüber hinaus können<br />
beim Nutzenergie-Contracting, d. h. beim Bezug energiebezogener<br />
Dienstleistungen wie Beheizen und Kühlen,<br />
Steuerermäßigungen künftig nur in Anspruch genommen<br />
werden, wenn der Energiebezieher ein Unternehmen des<br />
produzierenden Gewerbes ist oder aus KWK-Anlagen im<br />
Rahmen eines Fernwärmenetzes versorgt wird.<br />
Erzeugung<br />
Das Kraftwerksportfolio der <strong>Mainova</strong> besteht insbesondere<br />
aus den Heizkraftwerken (HKW) West, HKW Niederrad,<br />
HKW Allerheiligenstraße, HKW Messe und dem<br />
Biomassekraftwerk in Fechenheim.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> lag die Erzeugungsleistung dieser<br />
Anlagen über dem Vorjahresniveau. Es wurden 1,4 Mio.<br />
MWh (Vorjahr 1,3 Mio. MWh) elektrische Energie und<br />
1,7 Mio. MWh (Vorjahr 1,6 Mio. MWh) Wärme erzeugt. Positiv<br />
wirkte sich die ganzjährige Verfügbarkeit der Gas- und<br />
Dampfturbinenanlage in Niederrad aus, die nach dem Ausfall<br />
im Vorjahr wieder vollständig eingesetzt wird.<br />
Unser at equity bilanziertes Gemeinschaftsunternehmen,<br />
die Müllheizkraftwerk Frankfurt am Main GmbH<br />
(MHKW), betreibt das Müllheizkraftwerk Nordweststadt<br />
(MHKW Nordweststadt), in dem jährlich bis zu 525.600<br />
Tonnen Haus- und Gewerbeabfall verbrannt und dadurch<br />
300.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Die Erzeugungsmenge<br />
lag im Berichtsjahr mit rund 0,3 Mio.<br />
MWh an elektrischer Energie leicht über dem Vorjahr. Die<br />
Wärmeerzeugung im MHKW Nordweststadt ist mit<br />
0,2 Mio. MWh im Vergleich zum Vorjahr unverändert.<br />
Im März <strong>2010</strong> hat in Irsching ein effizientes Gas- und<br />
Dampfturbinenkraftwerk (Block 5) den regulären Betrieb<br />
aufgenommen. Der Betreiber ist die at equity bilanzierte<br />
Gemeinschaftskraftwerk Irsching GmbH (GKI), an der<br />
<strong>Mainova</strong> mit 15,6 % beteiligt ist. Die Anlage verfügt über<br />
eine elektrische Leistung von 845 Megawatt (MW) und<br />
hat einen außerordentlich hohen Wirkungsgrad von 58 %.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> entfielen auf die <strong>Mainova</strong> rund 0,5 Mio. MWh<br />
der in dieser Anlage erzeugten elektrischen Energie.<br />
Der Ausbau umweltfreundlicher Erzeugungskapazitäten<br />
steht im Mittelpunkt der strategischen Ausrichtung der<br />
<strong>Mainova</strong>, die sich verstärkt im Bereich der Stromerzeugung<br />
aus erneuerbaren Energien engagiert. So ist <strong>Mainova</strong><br />
an einer Windpark-Holding im Brandenburger Havelland<br />
(Windpark Havelland) mit 12,5 % beteiligt. Diese<br />
Holding verfügt mittels ihrer Tochtergesellschaften über<br />
83 Windkraftanlagen, die über eine installierte Erzeugungsleistung<br />
von 163 MW verfügen. Der Anteil der <strong>Mainova</strong><br />
entspricht dem Strombedarf von rund 15.750 Haushalten.<br />
So können im Vergleich zur Stromerzeugung in<br />
konventionellen Kraftwerken jährlich rund 35.000 Tonnen<br />
CO2 eingespart werden. Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden<br />
bereits 1,3 % der gesamten Eigenerzeugung der <strong>Mainova</strong><br />
im Windpark Havelland produziert.<br />
Des Weiteren errichtet <strong>Mainova</strong> über das assoziierte<br />
Unternehmen Infranova Bioerdgas GmbH (Infranova)<br />
eine Bioerdgas-Aufbereitungsanlage im Industriepark<br />
Höchst. Nach der geplanten Fertigstellung im Jahr<br />
2011 soll die Anlage pro Jahr rund 80.000 MWh umweltfreundliche<br />
Energie erzeugen. Dies entspricht dem<br />
Jahresverbrauch von 4.000 Haushalten, wodurch jährlich<br />
rund 25.000 Tonnen CO2 eingespart werden.<br />
Der eigenerzeugte Strom verteilt sich auf die Kraftwerke<br />
wie folgt:<br />
HKW West 35,8 %<br />
Gemeinschaftskraftwerk<br />
Irsching 23,5 %<br />
HKW Niederrad 22,9 %<br />
MHKW Nordweststadt 11,3 %<br />
Biomassekraftwerk Fechenheim 3,1 %<br />
Windpark Havelland 1,3 %<br />
HKW-Verbund Stadtmitte 1,1 %<br />
Sonstige dezentrale Anlagen 1,0 %<br />
Der Energieeinsatz der Kraftwerke im Jahr <strong>2010</strong> stellt<br />
sich wie folgt dar:<br />
Erdgas 44,3 %<br />
Steinkohle 33,5 %<br />
Abfall 15,6 %<br />
Biomasse 4,6 %<br />
Heizöl 1,0 %<br />
Wind 1,0 %<br />
Die Zusammensetzung des Energieeinsatzes der <strong>Mainova</strong><br />
hat sich im Berichtsjahr gegenüber 2009 wesentlich<br />
verändert. Durch die Inbetriebnahme des gasbefeuerten<br />
Kraftwerks in Irsching und den ganzjährigen Einsatz der<br />
Gas- und Dampfturbinenanlage am Standort Niederrad<br />
nahm der Anteil des Erdgaseinsatzes um 14,4 Prozentpunkte<br />
gegenüber dem Vorjahr zu. Verglichen mit den<br />
anderen Energieträgern, ging der Steinkohleeinsatz um<br />
9,9 Prozentpunkte zurück. Der Anteil von Heizöl, Biomasse<br />
und Abfall bewegte sich annähernd auf dem Vorjahresniveau.<br />
Durch die Stromerzeugung im Windpark<br />
Havelland ergibt sich mit der Windkraft gegenüber dem<br />
Vorjahr eine zusätzliche Primärenergiequelle.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> emittierten die Heizkraftwerke der <strong>Mainova</strong><br />
insgesamt rund 1,4 Mio. Tonnen CO2. Zusätzlich wurden<br />
von den Tochter- und Beteiligungsunternehmen etwa<br />
0,2 Mio. Tonnen CO2 freigesetzt. Die Emissionen aus<br />
dem Einsatz der Brennstoffe Biomasse und Abfall sowie<br />
der Einsatz von Windenergie sind als CO2-neutral zu bewerten.<br />
Beschaffung<br />
Eine Schlüsselfunktion für den Erfolg eines Energieversorgungsunternehmens<br />
stellt bei zunehmend wettbewerbsbestimmten<br />
Absatzmärkten die Optimierung der<br />
Energiebeschaffung dar. <strong>Mainova</strong> arbeitet kontinuierlich<br />
an einer Optimierung der Beschaffungsprozesse sowie<br />
dem bestmöglichen risikogesteuerten Mix aus lang- und<br />
kurzfristiger Absicherung des Strom- und Gasbezugs,<br />
um in diesem dynamischen Marktumfeld Wettbewerbsvorteile<br />
zu generieren.<br />
Die Kraftwerke der<br />
<strong>Mainova</strong> produzierten<br />
im Berichtsjahr<br />
1,4 Mio. MWh elektrische<br />
Energie und<br />
1,7 Mio. MWh<br />
Wärme.<br />
Der Anteil des Erdgaseinsatzes<br />
nahm<br />
gegenüber dem Vorjahr<br />
um 14,4 Prozentpunkte<br />
zu.<br />
Durch die Beteiligung<br />
an der Windpark-HoldingHavelland<br />
deckt <strong>Mainova</strong><br />
den Strombedarf<br />
von 15.750 Haushalten<br />
durch Windkraft.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 65
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Bei der Beschaffung<br />
setzen wir<br />
weiterhin auf die<br />
Syneco Trading.<br />
Der Wachstumspfad<br />
im Bereich der regenerativen<br />
Energien<br />
wird fortgesetzt.<br />
Das Ergebnis<br />
vor Steuern wurde<br />
um 53,6 Mio. Euro<br />
gesteigert.<br />
Kundengewinne<br />
sowie Mengenzuwächse<br />
bei der<br />
Vermarktung der<br />
Eigenerzeugung<br />
sorgen für 14,3 %<br />
mehr Stromabsatz.<br />
66 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Um Großhandelsmärkte zur Gewährleistung wettbewerbsfähiger<br />
Strombezugskonditionen zu nutzen und<br />
unseren Kunden nachhaltig attraktive Preise anbieten zu<br />
können, setzt <strong>Mainova</strong> im Stromgeschäft weiterhin auf<br />
die Syneco Trading GmbH (Syneco Trading) als Marktzugang.<br />
Sowohl das Vertriebs- als auch das Eigenerzeugungsportfolio<br />
werden im Vergleich zum Großhandelsmarkt<br />
optimiert. Bei der Gasbeschaffung für den direkten<br />
Endkundenmarkt sowie für die Weiterverteilerkunden in<br />
der Region kann sich <strong>Mainova</strong> insbesondere auf die bewährte<br />
Lieferbeziehung mit dem assoziierten Unternehmen<br />
Gas-Union GmbH (GU) stützen.<br />
Parallel dazu wird weiter in den Auf- und Ausbau eigenen<br />
Know-hows investiert, um den fortwährenden Veränderungen<br />
sowie der zukünftigen Entwicklung der Märkte – insbesondere<br />
des Gasmarkts – gerecht zu werden. Dies spiegelt<br />
sich unter anderem in der Einstellung weiterer Mitarbeiter<br />
und der Einrichtung eines eigenen Handelsraums wider.<br />
Von den an Endkunden verkauften Strommengen konnten<br />
48,8 % in umweltfreundlichen eigenen KWK-Anlagen,<br />
dem Biomasse-Kraftwerk Fechenheim, dem Gemeinschaftskraftwerk<br />
Irsching, dem Windpark Havelland und<br />
dem Müllheizkraftwerk unseres Gemeinschaftsunternehmens<br />
MHKW erzeugt werden.<br />
Alleiniger Wasserlieferant ist das Beteiligungsunternehmen<br />
Hessenwasser GmbH & Co. KG (Hessenwasser),<br />
mit dem ein langfristiger Lieferungsvertrag für den gesamten<br />
Wasserbedarf der <strong>Mainova</strong> besteht.<br />
Beteiligungen<br />
Das Beteiligungsportfolio der <strong>Mainova</strong> im Jahr <strong>2010</strong> umfasst<br />
15 nach der equity-Methode einbezogene assoziierte<br />
und Gemeinschaftsunternehmen sowie 15 weitere<br />
Beteiligungsgesellschaften.<br />
Einheit <strong>2010</strong> 2009 +/–<br />
Gas Mio. kWh 14.077 14.802 -4,9%<br />
Strom Mio. kWh 8.609 7.529 14,3%<br />
Wärme, Dampf, Kälte Mio. kWh 1.973 1.867 5,7%<br />
Wasser Mio. m³ 42 41 2,4%<br />
Im Gasvertrieb an Endkunden konnten wir aufgrund<br />
der kühleren Witterung das hohe Niveau des Vorjahres<br />
trotz des verstärkten Wettbewerbs leicht steigern.<br />
Im Weiterverteilergeschäft hingegen hat sich<br />
eine Veränderung der Absatzstrukturen absatzmindernd<br />
ausgewirkt.<br />
Der Stromabsatz ist durch Kundengewinne im Vertrieb<br />
deutlich gestiegen. Auch im Stromhandel war insbesondere<br />
durch die Vermarktung der von der GKI erzeugten<br />
Strommengen ein Zuwachs zu verzeichnen.<br />
Das Kraftwerk hat im Jahr <strong>2010</strong> den Regelbetrieb aufgenommen.<br />
Die Absatzsteigerungen im Wärmegeschäft sind witterungsbedingt.<br />
Der Erwerb der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA (Thüga<br />
Holding) durch das kommunale Erwerberkonsortium<br />
Integra und KOM9 GmbH & Co. KG im Vorjahr stellt die<br />
bisher größte Beteiligungsinvestition in der Unternehmensgeschichte<br />
der <strong>Mainova</strong> dar. Im Jahr <strong>2010</strong> hat <strong>Mainova</strong><br />
die vollständige Finanzierung der Thüga-Beteiligung<br />
zu günstigen und langfristigen Konditionen gesichert.<br />
Gemäß der Planungsrechnung geht <strong>Mainova</strong> davon<br />
aus, dass diese Akquisition einen bedeutenden<br />
Wertzuwachs für das Unternehmen liefern wird.<br />
<strong>Mainova</strong> hat im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> den geplanten<br />
Wachstumspfad, insbesondere im Bereich der regenerativen<br />
Energien, erfolgreich fortgesetzt. So wurden im<br />
Geschäftsjahr <strong>2010</strong> zwei Gesellschaften zur Beteiligung<br />
an einer Windparkgesellschaft gegründet. <strong>Mainova</strong> prüft<br />
weitere wirtschaftlich interessante Investitionsmöglichkeiten<br />
in erneuerbare Energien.<br />
Geschäftsentwicklung<br />
Bei den Absatz- und Umsatzzahlen ist zu beachten,<br />
dass sich diese jeweils auf das Geschäftsjahr beziehen<br />
und somit Effekte aus Vorperioden enthalten.<br />
Absatz<br />
Das vertragliche Versorgungsgebiet der <strong>Mainova</strong> blieb<br />
im Jahr <strong>2010</strong> unverändert. Es umfasst die Stadt Frankfurt<br />
am Main sowie rund 30 Städte und Gemeinden in<br />
der Rhein-Main-Region. Außerdem beliefert <strong>Mainova</strong><br />
Strom- und Gasversorger in der Region sowie in Thüringen,<br />
Oberhessen und Unterfranken.<br />
Der Absatz hat sich wie folgt entwickelt:<br />
Ertragslage<br />
Das Ergebnis vor Steuern hat sich gegenüber dem Vorjahr<br />
um 53,6 Mio. Euro auf 144,2 Mio. Euro verbessert.<br />
Nach Ertragsteuern ergibt sich ein um 60,0 Mio. Euro auf<br />
118,6 Mio. Euro gestiegenes Ergebnis, das mit 115,4 Mio.<br />
Euro (Vorjahr 54,2 Mio. Euro) auf die Gesellschafter der<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> entfällt.<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> war durch einen hohen Wettbewerbsdruck<br />
gekennzeichnet, wodurch sich das operative<br />
Ergebnis um 38,0 Mio. Euro auf 84,8 Mio. Euro reduzierte.<br />
Während sich im Stromgeschäft durch Kundengewinne<br />
eine positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung<br />
ergab, haben sich im Gasgeschäft sowohl der<br />
Umsatz als auch das Ergebnis durch den marktbeding-<br />
ten Preisdruck deutlich vermindert. Ferner wurde das<br />
operative Ergebnis durch eine Wertminderung auf Kraftwerke<br />
von 17,6 Mio. Euro belastet. Im Beteiligungsbereich<br />
war eine positive Ergebnisentwicklung zu verzeichnen.<br />
So hat sich das Ergebnis aus at equity bilanzierten<br />
Beteiligungen durch höhere Erträge aus der Beteiligung<br />
an der Thüga sowie geringere Wertminderungen um<br />
99,6 Mio. Euro erhöht.<br />
Die Umsatzerlöse zeigen im Einzelnen folgende Entwicklung:<br />
Mio. € <strong>2010</strong> 2009 +/–<br />
Gas 530,3 629,4 -15,7%<br />
Strom<br />
Wärme, Dampf,<br />
781,1 736,8 6,0%<br />
Kälte 118,5 124,1 -4,5%<br />
Wasser 79,8 27,6 * 189,1%<br />
Netzentgelte 87,1 73,0 19,3%<br />
Sonstige 73,8 70,1 5,3%<br />
1.670,6 1.661,0 0,6%<br />
* enthält Rückstellung für das laufende Wasserkartellverfahren<br />
in Höhe von 51,3 Mio. Euro<br />
Die gesunkenen Gaserlöse sind im Wesentlichen auf den<br />
wettbewerbsbedingten Preisdruck sowie in geringerem<br />
Maße auf die Absatzentwicklung im Weiterverteilergeschäft<br />
zurückzuführen. Beim Strom konnten die Umsatzerlöse<br />
trotz des niedrigeren Preisniveaus in Vertrieb und Handel<br />
mengenbedingt gesteigert werden. Im Wärmegeschäft<br />
wurde der positive Effekt aus witterungsbedingten Absatzsteigerungen<br />
durch Preisanpassungen überkompensiert.<br />
Die Umsatzerlöse im Wassergeschäft waren im Vorjahr<br />
durch die Zuführung zu Rückstellungen im Rahmen des<br />
laufenden Wasserkartellverfahrens in Höhe von 51,3 Mio.<br />
Euro gemindert. Bereinigt um diesen Effekt, bewegen sich<br />
die Umsatzerlöse in dem Bereich auf Vorjahresniveau.<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich um<br />
14,4 Mio. Euro auf 66,4 Mio. Euro verringert. Als wesentliche<br />
Einzelposition sind mit 5,9 Mio. Euro die geringeren Erträge<br />
aus der Auflösung von Rückstellungen hervorzuheben.<br />
Der Materialaufwand betrifft überwiegend den Gas-,<br />
Strom-, Wärme- und Wasserbezug, die Kosten für den<br />
Gas-, Kohle- und Heizöleinsatz in den eigenen Kraftwerken<br />
sowie Netzentgelte. Den durch die Umsatzentwicklung<br />
bedingten höheren Strombezugsaufwendungen stehen<br />
geringere Gasbezugsaufwendungen gegenüber, sodass<br />
sich der Materialaufwand gegenüber dem Vorjahr<br />
nahezu unverändert auf 1.233,3 Mio. Euro beläuft.<br />
Zu dem Anstieg des Personalaufwands um 15,8 Mio.<br />
Euro auf 189,5 Mio. Euro haben die Rückstellungszuführungen<br />
insbesondere im Zusammenhang mit der Tarifeinigung<br />
zur Altersteilzeit beigetragen. Daneben wirkte<br />
sich die Tariferhöhung zum 1. Januar <strong>2010</strong> in Höhe von<br />
2,1 % aufwandserhöhend aus.<br />
Die Abschreibungen sind um 18,0 Mio. Euro auf 81,7 Mio.<br />
Euro gestiegen. Dies beruht insbesondere auf der im Be-<br />
richtsjahr vorgenommenen Wertminderung auf die zahlungsmittelgenerierende<br />
Einheit des Verbunds der HKW<br />
West, Mitte und Niederrad von insgesamt 17,6 Mio.<br />
Euro.<br />
Das gegenüber dem Vorjahr um 99,6 Mio. Euro auf<br />
76,9 Mio. Euro gestiegene Ergebnis aus at equity bilanzierten<br />
Beteiligungen ist mit 61,1 Mio. Euro auf höhere<br />
Erträge aus der planmäßigen Buchwertfortschreibung<br />
und mit 38,5 Mio. Euro auf geringere Wertminderungen<br />
zurückzuführen. Von den höheren Erträgen entfallen<br />
57,0 Mio. Euro auf die Ende 2009 erworbene Thüga Holding.<br />
Die hohen Abschreibungen des Vorjahres betrafen<br />
insbesondere die SWH und die Hessenwasser.<br />
Der Anstieg der Finanzaufwendungen um 7,9 Mio.<br />
Euro ist insbesondere auf Zinsaufwendungen aus der<br />
Finanzierung des Thüga-Erwerbs zurückzuführen.<br />
Segmentberichterstattung<br />
Die Berichterstattung der <strong>Mainova</strong> basiert im Jahresabschluss<br />
<strong>2010</strong> auf einer den aktuellen Bedingungen angepassten<br />
Segmentstruktur. Der Beteiligungserwerb an der<br />
Thüga Holding Ende 2009 führte zu einer Änderung der für<br />
die Steuerung relevanten internen Berichtsstruktur und einer<br />
Neusegmentierung der Geschäftsbereiche. Um die<br />
Vergleichbarkeit der aktuellen Zahlen zu gewährleisten,<br />
wurden die Vorjahreszahlen in die neue Struktur überführt.<br />
Die Einteilung der Geschäftssegmente umfasst die Geschäftsfelder<br />
Wärme- und Stromerzeugung, die Versorgungssparten<br />
Strom, Gas, Wasser und Wärme sowie<br />
das neue Segment Beteiligungen, welches das Ergebnis<br />
aus Gemeinschaftsunternehmen, assoziierten Unternehmen<br />
und sonstigen Beteiligungen der <strong>Mainova</strong> beinhaltet.<br />
Ausnahmen stellen einige Beteiligungen an Erzeugungsgesellschaften<br />
dar, welche weiterhin – entsprechend<br />
ihrer Steuerung durch das Management – dem<br />
Segment Wärme- und Stromerzeugung zugeordnet<br />
werden. Durch die Neusegmentierung werden die Beteiligungen<br />
an den Stadtwerken Dreieich (SWD) und SWH<br />
nicht mehr wie im Vorjahr auf verschiedene Segmente<br />
aufgeteilt, sondern einheitlich im Segment Beteiligungen<br />
ausgewiesen. Im Bereich Sonstige Aktivitäten/Konsolidierung<br />
werden Konsolidierungseffekte sowie andere,<br />
nicht den gesondert dargestellten Segmenten zuordenbare<br />
Tätigkeiten von untergeordneter Bedeutung<br />
dargestellt.<br />
Wettbewerbsdruck<br />
lässt Gaserlöse<br />
sinken.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 67
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
68 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Ergebniskennzahlen Wärme-<br />
und Stromerzeugung<br />
Anteile am<br />
Gesamtumsatz<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Veränderung<br />
Umsatz 210.526 208.419 + 2.107<br />
EBITDA 30.750 36.698 -5.948<br />
EBIT<br />
Ergebnis aus at<br />
equity bilanzierten<br />
-26 22.765 -22.791<br />
Beteiligungen 51 4.965 -4.914<br />
Das Segment Wärme- und Stromerzeugung umfasst<br />
das Geschäft der Wärme-, Kälte- und Stromerzeugung<br />
der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, der Biomasse-Kraftwerk Fechenheim<br />
GmbH (BKF) und der MED. Hierzu zählen unter anderem<br />
die vorwiegend wärmebedarfsorientiert eingesetzten<br />
großen HKW West, Innenstadt und Niederrad, das Biomasse-Kraftwerk<br />
Fechenheim sowie dezentrale Heizwerke,<br />
Heizzentralen und Blockheizkraftwerke. Daneben<br />
sind diesem Segment Ergebnisse der at equity bilanzierten<br />
Beteiligungen GKI und MHKW sowie die unter<br />
den übrigen Beteiligungen geführte SWM Wind Havelland<br />
GmbH & Co. KG (WHG) und die neugegründeten<br />
Windpark-Beteiligungen Offshore Wind für Hessen<br />
GmbH & Co. KG (OWH) und Netzwerk Offshore GmbH &<br />
Co. KG (NOW) zugeordnet.<br />
Die Wärme- und Stromerzeugung erzielt Umsatzerlöse<br />
weitgehend aus der konzerninternen Lieferung von Wärme,<br />
Kälte und Strom an die Segmente Wärme- und Stromversorgung.<br />
Wärmelieferungen werden dabei zu kostenbasierten<br />
Preisen und Stromlieferungen zu Marktpreisen bewertet.<br />
Die Gasturbinen in den HKW West und Niederrad<br />
wurden zusätzlich zur reinen Stromerzeugung eingesetzt,<br />
sofern mit der Vermarktung des erzeugten Stroms positive<br />
Deckungsbeiträge erwirtschaftet werden konnten.<br />
Die Umsatzerlöse konnten durch höhere Stromerzeugungsmengen<br />
im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden.<br />
Ursache hierfür war zum einen die witterungsbedingte<br />
Mehrproduktion und zum anderen die höhere<br />
Verfügbarkeit der Gas- und Dampfturbine des HKW Niederrad,<br />
die im ersten Halbjahr 2009 störungsbedingt<br />
nicht einsatzbereit war.<br />
Die Verminderung des Segmentergebnisses ergibt sich<br />
insbesondere durch eine Wertminderung auf die zahlungsmittelgenerierende<br />
Einheit „Kraftwerke“ in Höhe<br />
von insgesamt 17,6 Mio. Euro. Ferner hat der überpro-<br />
portional zu den Umsatzerlösen gestiegene Materialaufwand<br />
das Segmentergebnis beeinflusst.<br />
Das Ergebnis aus at equity bilanzierten Beteiligungen<br />
reduzierte sich bei der GKI um 3,4 Mio. Euro und der<br />
MHKW um 1,5 Mio. Euro. Zum hohen Vorjahresergebnis<br />
der GKI hatte ein einmaliger Ertrag aus einer Entschädigungsleistung<br />
geführt.<br />
Ergebniskennzahlen<br />
Stromversorgung<br />
Anteile am<br />
Gesamtumsatz<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Veränderung<br />
Umsatz 853.014 799.232 + 53.782<br />
EBITDA 43.280 40.407 + 2.873<br />
EBIT 28.468 25.886 + 2.582<br />
Das Segment Stromversorgung umfasst Stromhandel,<br />
-bezug, -verteilung und -vertrieb sowie die dazugehörenden<br />
Dienstleistungen.<br />
Der Umsatz im Segment erhöhte sich ungeachtet des<br />
sich permanent intensivierenden Wettbewerbs. Dies ergibt<br />
sich durch Mengensteigerungen im Großkundenbereich<br />
sowie aufgrund von Kundengewinnen. Der Stromabsatz<br />
an Endverbraucher konnte im Vergleich zum Vorjahr<br />
um 11,0 % auf 4,1 Mio. MWh gesteigert werden.<br />
Der Anstieg der Stromhandelsmengen um 18,6 % ist<br />
zum großen Teil auf die Vermarktung der Eigenerzeugung<br />
zurückzuführen und trug in <strong>2010</strong> mit einer Erhöhung<br />
von 3,4 Mio. Euro auf 221,3 Mio. Euro zu den Segmentumsatzerlösen<br />
bei. Die eigenerzeugte Strommenge<br />
erhöhte sich durch den verstärkten Einsatz der Gasturbine<br />
am Standort Niederrad sowie den im Jahr <strong>2010</strong><br />
aufgenommenen Betrieb des Kraftwerks GKI.<br />
Das Segmentergebnis stieg trotz der um 6,7 % gestiegenen<br />
Strombezugskosten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
aufgrund der Verbesserungen im Vertriebs-<br />
und Netzgeschäft.<br />
Ergebniskennzahlen<br />
Gasversorgung<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Veränderung<br />
Umsatz 658.270 739.236 -80.966<br />
EBITDA 83.935 126.114 -42.179<br />
EBIT 72.006 114.250 -42.244<br />
Das Segment Gasversorgung umfasst Gasbezug,<br />
-verteilung und -vertrieb sowie die zugehörigen Dienstleistungen.<br />
Um die Vergleichbarkeit der aktuellen Zahlen<br />
zu gewährleisten, wurden die Vorjahreszahlen an die<br />
neue Segmentstruktur angepasst.<br />
Der Umsatzrückgang resultiert insbesondere aus einem<br />
im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Preisniveau mit Endkunden.<br />
Im Weiterverteilergeschäft hat sich eine Veränderung<br />
der Absatzstrukturen absatzmindernd ausgewirkt.<br />
Der Gasabsatz im Vertrieb an Endverbraucher liegt dagegen<br />
leicht über dem Vorjahresniveau. Insgesamt verschlechterte<br />
sich das Segmentergebnis deutlich.<br />
Ergebniskennzahlen<br />
Wärmeversorgung<br />
Anteile am<br />
Gesamtumsatz<br />
Anteile am<br />
Gesamtumsatz<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Veränderung<br />
Umsatz 114.637 117.859 -3.222<br />
EBITDA 4.628 9.856 -5.228<br />
EBIT -341 4.985 -5.326<br />
Das Segment Wärmeversorgung umfasst Wärmebezug,<br />
-verteilung und -vertrieb sowie die zugehörigen<br />
Dienstleistungen.<br />
Die Umsatzerlöse reduzierten sich aufgrund vertraglich<br />
vereinbarter Preisanpassungen trotz eines witterungsbedingten<br />
Absatzanstiegs um 0,1 Mio. MWh auf 2,0 Mio.<br />
MWh.<br />
Das Ergebnis verschlechterte sich im Wärmegeschäft<br />
aufgrund des stärkeren Rückgangs der Erlöse im Vergleich<br />
zu den Einsparungen bei den Bezugskosten. Damit<br />
ergibt sich ein negatives Segmentergebnis in Höhe<br />
von 0,3 Mio. Euro.<br />
Ergebniskennzahlen<br />
Wasserversorgung<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Veränderung<br />
Umsatz 89.157 36.330 + 52.827<br />
EBITDA 12.212 -38.989 + 51.201<br />
EBIT 6.480 -44.717 + 51.197<br />
Das Segment Wasserversorgung umfasst Wassergewinnung,<br />
-bezug, -transport, -verteilung und -vertrieb<br />
sowie die dazugehörigen Dienstleistungen.<br />
Der Anstieg der Umsatzerlöse und des Segmentergebnisses<br />
resultiert fast ausschließlich aus einer im Vorjahr<br />
gebildeten Rückstellung für das Wasserkartellverfahren<br />
in Höhe von 51,3 Mio. Euro.<br />
Der Wasserabsatz liegt mit 41,8 Mio. m 3 auf Vorjahresniveau<br />
(41,3 Mio. m 3 ).<br />
Ergebniskennzahlen<br />
Beteiligungen<br />
Anteile am<br />
Gesamtumsatz<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Veränderung<br />
Umsatz 2.576 2.330 + 246<br />
EBITDA -374 -335 -39<br />
EBIT<br />
Ergebnis aus at<br />
equity bilanzierten<br />
-374 -335 -39<br />
Beteiligungen 76.872 -27.599 + 104.471<br />
Dem im Berichtsjahr eingeführten Segment Beteiligungen<br />
sind die Aktivitäten der Gemeinschaftsunternehmen,<br />
assoziierten Unternehmen und der sonstigen Beteiligungsunternehmen<br />
des Konzerns zugeordnet. Die<br />
Gemeinschaftsunternehmen MHKW und GKI sowie die<br />
unter den übrigen Beteiligungen ausgewiesenen Gesellschaften<br />
WHG, OWH und NOW verbleiben jedoch entsprechend<br />
ihrer Steuerung durch das Management im<br />
Segment Wärme- und Stromerzeugung.<br />
Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> war durch zunehmenden Wettbewerb<br />
und die restriktiven Vorgaben der Regulierungsbehörden<br />
in Form der Kürzung der Netznutzungsentgelte für<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 69
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
70 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Gas und Strom gekennzeichnet. Trotz dieser erschwerten<br />
Marktbedingungen haben die at equity bilanzierten Beteiligungen<br />
Dividenden in Höhe von 53,5 Mio. Euro (Vorjahr<br />
14,6 Mio. Euro) an uns ausgeschüttet. Hiervon entfallen<br />
42,2 Mio. Euro auf die Thüga Holding.<br />
Wesentliche Ursache für die Verbesserung des Ergebnisses<br />
aus at equity bilanzierten Beteiligungen sind geringere<br />
Wertminderungen auf Beteiligungsbuchwerte in<br />
Höhe von 3,8 Mio. Euro (Vorjahr 42,3 Mio. Euro) und die<br />
erstmalige ganzjährige Einbeziehung der Thüga Holding<br />
mit 57,0 Mio. Euro (Vorjahr 0,1 Mio. Euro).<br />
Unter Sonstige Aktivitäten/Konsolidierung werden Konsolidierungseffekte<br />
sowie andere, nicht den gesondert dargestellten<br />
Segmenten zuordenbare, Tätigkeiten von untergeordneter<br />
Bedeutung dargestellt; hierzu zählen Dienstleistungen<br />
der Zentralbereiche der <strong>Mainova</strong> für Dritte.<br />
Vermögenslage<br />
Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr<br />
um 341,6 Mio. Euro auf 2.548,1 Mio. Euro. Dies ist insbesondere<br />
auf die Finanzierung der im Vorjahr erworbenen<br />
Anteile an der Thüga zurückzuführen. Im Vorjahr erfolgte<br />
zunächst eine Zwischenfinanzierung durch eine Mittelaufnahme<br />
bei der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding<br />
GmbH (SWFH) im Rahmen des Cash Poolings sowie eine<br />
kurzfristige Kreditfinanzierung. Durch die Umfinanzierung<br />
in langfristige Bankdarlehen im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> haben<br />
sich die langfristigen Finanzschulden um 382,2 Mio. Euro<br />
erhöht. Korrespondierend hierzu sind die kurzfristigen Finanzschulden<br />
um 147,1 Mio. Euro gesunken und das in<br />
den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesene Cash<br />
Pooling-Guthaben ist um 236,2 Mio. Euro gestiegen.<br />
Auf der Vermögensseite hat sich das langfristig gebundene<br />
Vermögen um 58,6 Mio. Euro auf 1.921,3 Mio. Euro erhöht.<br />
Der Anstieg entfällt mit 23,4 Mio. Euro auf die immateriellen<br />
Vermögenswerte und das Sachanlagevermögen und ist insbesondere<br />
auf die Aktivierung von Software sowie die Errichtung<br />
des Umspannwerks in der Hochstraße zurückzuführen.<br />
Des Weiteren erhöhte sich der Buchwert der at equity bilanzierten<br />
Beteiligungen um 29,1 Mio. Euro. Ursächlich hierfür<br />
waren im Wesentlichen die Folgebewertung des im Vorjahr<br />
erworbenen Anteils an der Thüga in Höhe von 14,8 Mio. Euro<br />
sowie die Einzahlungen in die Kapitalrücklage der GKI in<br />
Höhe von 5,5 Mio. Euro. Gegenläufig wirkte sich die Wertminderung<br />
auf den Beteiligungsbuchwert der Gasversorgung<br />
Main-Kinzig GmbH (GMK) in Höhe von 3,8 Mio. Euro aus.<br />
Der deutliche Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte<br />
um 282,9 Mio. Euro auf 626,8 Mio. Euro entfällt mit<br />
191,3 Mio. Euro auf die sonstigen Vermögenswerte. Unter<br />
dieser Position werden die Cash Pooling-Forderungen<br />
gegen die SWFH ausgewiesen. Die Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen erhöhten sich im Wesentlichen<br />
durch einen mengen- und preisbedingten Umsatzanstieg<br />
in den letzten beiden Monaten des Geschäftsjahres sowie<br />
abrechnungstechnische Sondersachverhalte.<br />
Auf der Kapitalseite führte insbesondere die Einstellung<br />
des über die Gewinnabführung an die SWFH hinausgehenden<br />
Konzern-Jahresüberschusses in die Gewinnrücklagen<br />
zu einer Erhöhung des Eigenkapitals um<br />
43,7 Mio. Euro.<br />
Die im Vergleich zum Vorjahr um 395,6 Mio. Euro höheren<br />
langfristigen Schulden von 979,5 Mio. Euro sind im<br />
Wesentlichen durch die deutlich gestiegenen langfristigen<br />
Finanzschulden sowie die im Geschäftsjahr geänderte<br />
bilanzielle Behandlung der erhaltenen Zuschüsse<br />
(Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskostenbeiträge)<br />
verursacht. Ab dem 1. Januar <strong>2010</strong> werden die von<br />
Kunden empfangenen Zuschüsse gesondert unter den<br />
langfristigen Schulden ausgewiesen. In Vorperioden<br />
wurden die empfangenen Zuschüsse von den Anschaffungs-<br />
und Herstellungskosten abgesetzt.<br />
Bei den kurzfristigen Schulden haben insbesondere ein<br />
Rückgang der kurzfristigen Finanzschulden um 147,1 Mio.<br />
Euro und gegenläufig ein Anstieg der übrigen Verbindlichkeiten<br />
von 43,4 Mio. Euro zu einer Verminderung von<br />
97,7 Mio. Euro auf 626,0 Mio. Euro geführt. Der Anstieg<br />
der übrigen Verbindlichkeiten ist insbesondere durch die<br />
höhere Verpflichtung aus der Gewinnabführung an die<br />
SWFH entstanden.<br />
Die Eigenkapitalquote beträgt 37,0 % (Vorjahr 40,7 %)<br />
und der Anteil der langfristigen Vermögenswerte an der<br />
Bilanzsumme 75,4 % (Vorjahr 84,4 %). Das langfristige<br />
Vermögen ist zu 49,1 % (Vorjahr 48,3 %) durch Eigenkapital<br />
und zu 100,0 % (Vorjahr 79,6 %) durch langfristige<br />
Eigen- und Fremdmittel gedeckt. Weitere Angaben zur<br />
Kapitalstruktur und zu Investitionsverpflichtungen befinden<br />
sich im Anhang unter Abschnitt 6 bzw. Abschnitt 10.<br />
Die Investitionen gliedern sich wie folgt:<br />
Mio. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Erzeugungsanlagen<br />
Netze<br />
8,6 16,3<br />
Strom 28,1 26,2<br />
Gas 6,5 7,4<br />
Wärme 14,8 7,6<br />
Wasser 2,5 2,7<br />
Grundstücke und Gebäude 24,0 5,9<br />
Sonstiges 27,0 14,9<br />
111,5 81,0<br />
Der Ausbau und Erhalt der Verteilnetze für die Strom-,<br />
Gas-, Wasser- und Wärmeversorgung stellt einen Schwerpunkt<br />
der Investitionen in Sachanlagen dar. Zu dem bedeutendsten<br />
Großprojekt zählte dabei der Bau der<br />
Fernwärme-Verbindungsleitung vom Müllheizkraftwerk<br />
Nordweststadt zum Universitätscampus Westend. Die<br />
Investitionen in Grundstücke und Bauten entfallen unter<br />
anderem auf den Neubau eines Bürogebäudes in der<br />
Solmsstraße.<br />
Finanzlage<br />
Die finanzielle Entwicklung des Unternehmens zeigt die<br />
nachfolgende Kapitalflussrechnung:<br />
Tsd. €<br />
Cashflows aus be-<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Veränderungtrieblicher<br />
Tätigkeit<br />
Cashflows aus der<br />
141.222 325.035 -183.813<br />
Investitionstätigkeit<br />
Cashflows aus der<br />
Finanzierungstätig-<br />
-111.214 -571.338 +460.124<br />
keit<br />
Veränderung des<br />
232.540 89.871 +142.669<br />
Finanzmittelfonds 262.548 -156.432 +418.980<br />
Der Finanzmittelfonds in Höhe von 235,5 Mio. Euro (im<br />
Vorjahr Verbindlichkeit von 27,0 Mio. Euro) setzt sich aus<br />
den Forderungen aus der Konzernfinanzierung (236,2 Mio.<br />
Euro; im Vorjahr Verbindlichkeit von 29,3 Mio. Euro) sowie<br />
den liquiden Mitteln (9,2 Mio. Euro; Vorjahr 9,3 Mio. Euro)<br />
abzüglich der Verbindlichkeiten aus der Konzernfinanzierung<br />
(9,9 Mio. Euro; Vorjahr 7,1 Mio. Euro) zusammen.<br />
Die Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit liegen trotz eines<br />
höheren Vorsteuerergebnisses insbesondere durch<br />
gestiegene Aktiva (52,1 Mio. Euro) und zahlungsunwirksame<br />
Erträge aus der at equity-Fortschreibung (76,7 Mio.<br />
Euro) unter dem Vorjahr. Der Anstieg der Aktiva ist im<br />
Wesentlichen auf den Umsatzanstieg im vierten Quartal<br />
sowie abrechnungstechnische bedingte Sondersachverhalte<br />
bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
zurückzuführen.<br />
In den Cashflows aus Investitionstätigkeit war im Vorjahr<br />
mit 467,0 Mio. Euro der Erwerb der Anteile an der Thüga<br />
enthalten. Die Erhöhung des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit<br />
und des Finanzmittelfonds resultiert insbesondere<br />
aus der Umfinanzierung des letztjährigen<br />
Anteilserwerbs an der Thüga, welcher im Jahr <strong>2010</strong><br />
nicht mehr über das Cash Pooling mit der SWFH und<br />
damit über den Finanzmittelfonds, sondern durch die<br />
Aufnahme langfristiger Kredite finanziert wurde.<br />
Angaben nach § 315 Abs. 2 Nr. 5 und<br />
Abs. 4 HGB<br />
Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB<br />
Das Grundkapital der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> beträgt 142.336.000<br />
Euro und ist in 5.560.000 nennbetragslose Stückaktien,<br />
jeweils mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital<br />
von 25,60 Euro je Aktie, eingeteilt. Davon lauten<br />
5.499.296 (rund 98,9 %) auf den Namen und 60.704<br />
(rund 1,1 %) auf den Inhaber. Die Inhaberaktien sind zum<br />
regulierten Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse<br />
zugelassen. Die mit den Aktien verbundenen Rechte<br />
und Pflichten richten sich nach dem Aktiengesetz. Aktien<br />
mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen,<br />
wurden nicht ausgegeben. Die am Kapital der Gesellschaft<br />
beteiligten Arbeitnehmer können ihre Stimmrechte<br />
uneingeschränkt selbst ausüben.<br />
Nach Kenntnis der Gesellschaft hält die Mehrheitsaktionärin<br />
SWFH 4.170.002 Namens-Stückaktien und 12.078<br />
Inhaber-Stückaktien (insgesamt rund 75,22 %). Diese<br />
Aktien werden der Stadt Frankfurt am Main zugerechnet.<br />
Von der Minderheitsaktionärin Thüga <strong>AG</strong>, München,<br />
werden nach Kenntnis der Gesellschaft 1.329.294 Namens-Stückaktien<br />
und 29.692 Inhaber-Stückaktien gehalten<br />
(insgesamt rund 24,44 %). Die restlichen Aktien<br />
befinden sich im Streubesitz (rund 0,34 %). Davon hält<br />
die Thüga Holding 1.524 Inhaber-Stückaktien (rund<br />
0,03 %). Die SWFH und die Thüga stimmen die Ausübung<br />
der Stimmrechte aus den Aktien nach Maßgabe<br />
der konsortialvertraglichen Vereinbarungen ab.<br />
Die Namens-Stückaktien sind nur mit Zustimmung der<br />
Gesellschaft übertragbar, soweit diese nicht auf die<br />
SWFH übertragen werden. Die Hauptversammlung entscheidet<br />
über die Zustimmung.<br />
Der Vorstand ist nicht zur Ausgabe oder zum Rückkauf<br />
von Aktien befugt. Die Zwangseinziehung von Aktien ist<br />
gemäß § 5 der Satzung zugelassen.<br />
Gemäß § 6 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens<br />
zwei Personen. Im Übrigen bestimmt der Aufsichtsrat<br />
die Mitglieder des Vorstands. Für die Bestellung<br />
von Vorstandsmitgliedern ist gemäß § 31 MitBestG<br />
eine Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der Stimmen<br />
der Mitglieder des Aufsichtsrats erforderlich. Der Aufsichtsrat<br />
bestellt die Mitglieder des Vorstands gemäß<br />
§ 84 Abs. 1 Satz 1 AktG für höchstens fünf Jahre. Der<br />
Aufsichtsrat ist gemäß § 84 Abs. 3 AktG auch für den<br />
Widerruf der Bestellung zuständig.<br />
Soweit nicht gesetzlich zwingend etwas anderes vorgeschrieben<br />
ist, bedürfen Satzungsänderungen der einfachen<br />
Kapital- und Stimmenmehrheit.<br />
Von den von der Gesellschaft in Anspruch genommenen<br />
Darlehen könnten im Falle eines Kontrollwechsels insgesamt<br />
Darlehen in Höhe von 79,5 Mio. Euro vom Darlehensgeber<br />
gekündigt werden. In diesem Fall würde die<br />
Liquidität der Gesellschaft belastet werden. Diese Kündigungsrechte<br />
bestehen jedoch nicht uneingeschränkt.<br />
So können sie bei einigen Darlehen nicht ausgeübt werden,<br />
wenn zusätzliche Sicherheiten gestellt werden<br />
Eine bedeutende Investition<br />
ist der Ausbau<br />
der Fernwärme-<br />
Verbindungsleitung<br />
zum Universitätscampus<br />
Westend.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 71
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Die <strong>Mainova</strong>-Aktie<br />
erreichte Mitte<br />
März den Jahreshöchstwert<br />
von<br />
370 Euro.<br />
72 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
(54,5 Mio. Euro) bzw. bei anderen Darlehen keine Bonitätsverschlechterung<br />
des Darlehensnehmers eintritt<br />
(25,0 Mio. Euro).<br />
<strong>Mainova</strong> hat mit ihren Mitgesellschaftern in der Thüga<br />
Holding Vereinbarungen geschlossen, die gegenseitige<br />
Call-Optionen auf Anteile an Thüga für den Fall eines<br />
Kontrollwechsels bei einer Partei vorsehen. Abweichend<br />
von den Vorschriften der §§ 289 Abs. 4 Nr. 8, 315 Abs. 4<br />
Nr. 8 HGB und des Deutschen Rechnungslegungsstandards<br />
Nr. 15a (DRS 15a) liegt ein Kontrollwechsel im Sinne<br />
dieser Vereinbarung dann vor, wenn eine Person, die<br />
zuvor keine Mehrheit der Stimmen oder des Kapitals an<br />
einer Partei hält oder sonst keinen direkten oder indirekten<br />
beherrschenden Einfluss im Sinne des § 17 AktG auf<br />
eine Partei ausübt, eine solche Mehrheit bzw. einen solchen<br />
direkten oder indirekten beherrschenden Einfluss<br />
erlangt. Jede von einem Kontrollwechsel nicht betroffene<br />
Partei ist jeweils entsprechend dem Verhältnis ihrer<br />
Beteiligung berechtigt, von der durch den Kontrollwechsel<br />
betroffenen Partei die Übertragung der betreffenden<br />
Aktien zu verlangen. Der Kaufpreis für die von der Call-<br />
Option betroffenen Aktien entspricht dem anteiligen Ertragswert.<br />
Eine weitere wesentliche Vereinbarung, die unter der Bedingung<br />
eines Kontrollwechsels steht, ist der Partnerschaftsvertrag<br />
über den Bau und Betrieb eines Gas- und<br />
Dampfkraftwerks am Kraftwerksstandort Irsching. Hierin<br />
haben die Vertragsparteien vereinbart, sich im Falle eines<br />
bei einer Partei eintretenden Kontrollwechsels die<br />
jeweils gehaltenen Geschäftsanteile an der GKI gegenseitig<br />
zum Kauf anzubieten. Bei einem Ausscheiden aus<br />
der Kraftwerksgesellschaft würde die Gesellschaft einen<br />
maßgeblichen Teil ihrer Eigenerzeugungskapazität für<br />
Strom verlieren.<br />
Für den Fall, dass die Stadt Frankfurt am Main mit dem ihr<br />
direkt und indirekt zuzurechnenden Anteil nicht mehr die<br />
Mehrheit am stimmberechtigten Grundkapital der <strong>Mainova</strong><br />
<strong>AG</strong> innehat (Kontrollwechsel) oder im Falle eines<br />
Rechtsformwechsels gemäß §§ 190ff. UmwG oder bei<br />
Abschluss eines wirksamen Vertrags, der die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />
der Beherrschung eines anderen Unternehmens außerhalb<br />
des Stadtwerke Frankfurt-Konzerns unterstellt (Beherrschungsvertrag<br />
gemäß § 291 Abs. 1 S. 1 1. Alt. AktG),<br />
gewährt die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> dem Vorsitzenden des Vorstands<br />
ein Sonderkündigungsrecht und das Recht zur<br />
Niederlegung seines Amts. Für den Fall der wirksamen<br />
und fristgerechten Kündigung und Amtsniederlegung erhält<br />
der Vorsitzende des Vorstands eine Abfindung in<br />
Höhe des Zweifachen seiner letztmaligen Jahresgesamtbezüge,<br />
maximal jedoch auf die Gesamtvergütung für die<br />
Restlaufzeit des Dienstvertrags begrenzt.<br />
Bericht und Erläuterungen gemäß<br />
§ 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB<br />
Die Zielsetzung des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems<br />
ist es, die Ordnungsmäßigkeit sowie<br />
Verlässlichkeit der Rechnungslegung und Finanzberichterstattung<br />
durch die Implementierung von Kontrollen<br />
sicherzustellen. Das System beinhaltet Grundsätze, Verfahren,<br />
Regelungen und Maßnahmen, um eine vollständige,<br />
richtige und zeitnahe Erfassung von Geschäftsvorfällen<br />
unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zu<br />
gewährleisten. Grundlage hierfür sind die Identifikation<br />
möglicher Fehlerquellen und die wirksame Begrenzung<br />
daraus resultierender Risiken.<br />
Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem ist<br />
ein integraler Bestandteil des Rechnungslegungsprozesses<br />
der <strong>Mainova</strong> und erstreckt sich auf die Finanzberichterstattung<br />
im gesamten Konzern. Es beinhaltet eine klare<br />
Funktionstrennung zwischen den beteiligten Funktionsbereichen,<br />
welche darüber hinaus in quantitativer wie<br />
qualitativer Hinsicht ausreichend ausgestattet sind. Bei<br />
allen rechnungslegungsrelevanten Prozessen finden regelmäßig<br />
analytische Prüfungen statt. Die im Risikomanagementsystem<br />
erfassten und bewerteten Risiken werden<br />
im Jahresabschluss berücksichtigt, sofern bestehende<br />
Bilanzierungsregelungen dies vorschreiben.<br />
Die für die Rechnungslegung eingesetzten EDV-Systeme<br />
sind durch Sicherheitsvorkehrungen gegen unbefugte<br />
Zugriffe geschützt. Soweit dies möglich ist, wird Standardsoftware<br />
eingesetzt. Erhaltene oder weitergegebene<br />
Rechnungslegungsdaten werden regelmäßig in<br />
Stichproben auf Vollständigkeit und Richtigkeit überprüft.<br />
Durch die eingesetzte Software finden programmierte<br />
Plausibilitätsprüfungen statt.<br />
Für die Umsetzung dieser Regelungen und die Nutzung<br />
der Instrumentarien sind die beteiligten Bereiche und<br />
Abteilungen zuständig.<br />
Die Verantwortlichkeit für die Implementierung, Aufrechterhaltung<br />
und Wirksamkeit des internen Kontroll-<br />
und Risikomanagementsystems sowie die Überwachung<br />
der Einhaltung der Vorgaben liegt beim für Rechnungswesen<br />
und Finanzen zuständigen Mitglied des<br />
Vorstands der <strong>Mainova</strong>. Diese Verantwortung ist in der<br />
Geschäftsordnung des Vorstands festgehalten. Die Einhaltung<br />
der gesetzlichen Vorschriften und konzerninternen<br />
Richtlinien für das Kontroll- und Risikomanagementsystem<br />
wird von der internen Revision im Rahmen<br />
von risikoorientierten Prüfungen überwacht.<br />
Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats überwacht<br />
ebenfalls jährlich als übergeordnete Instanz das interne<br />
Kontroll-, Risikomanagement- und Revisionssystem auf<br />
dessen Angemessenheit.<br />
Die <strong>Mainova</strong>-Aktie<br />
Die Erholung an den Aktienmärkten setzte sich im Jahr<br />
<strong>2010</strong> fort. Zu Beginn des Geschäftsjahres war das Marktumfeld<br />
für Aktien mit Blick auf die gesamtwirtschaftliche<br />
Entwicklung noch von anhaltender Unsicherheit geprägt.<br />
Erst gegen Ende des Jahres verbesserte sich das Börsenumfeld<br />
in Deutschland richtungsweisend und der Aufwärtstrend<br />
des Vorjahres setzte sich fort.<br />
Nach einer monatelangen Seitwärtsbewegung unter<br />
starken Kursschwankungen durchbrach der Deutsche<br />
Aktienindex (DAX) Mitte Oktober die psychologisch<br />
wichtige 6.400er Marke und entwickelte sich fortan sukzessive<br />
nach oben. Am 21. Dezember <strong>2010</strong> notierte er<br />
mit einem Tagesschlusskurs von rund 7.078 Zählern auf<br />
dem höchsten Stand seit dem Sommer 2008 und ging<br />
am 31. Dezember mit 6.914 Punkten aus dem Handel.<br />
Gegenüber der Notierung zum Ende des Vorjahres<br />
(5.957 Punkte) war somit ein Anstieg von rund 16 % zu<br />
verzeichnen.<br />
Die Aktie der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> konnte das hohe Niveau des<br />
Vorjahres leicht steigern, sodass sie nach einem Tiefststand<br />
im Februar von 325,00 Euro und einem Jahreshöchstwert<br />
von 370,00 Euro Mitte März schließlich Ende<br />
<strong>2010</strong> mit einem Kurs von 343,00 Euro aus dem Handel<br />
ging. Bereinigt um die Dividendenausschüttung im Juli<br />
<strong>2010</strong> in Höhe von 9,48 Euro je Stückaktie erhöhte sich<br />
der Kurs der Aktie im Gesamtjahr um rund 3,7 %.<br />
Mit Wirkung zum 1. Januar 2001 hat die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> mit<br />
dem Mehrheitsaktionär SWFH einen Gewinnabführungsvertrag<br />
nach § 291 AktG abgeschlossen. Dieser<br />
kann seit dem 31. Dezember 2006 jährlich mit einer Frist<br />
von sechs Monaten zum Ende des Kalenderjahres von<br />
den Vertragspartnern gekündigt werden. Die SWFH hat<br />
sich im Gewinnabführungsvertrag verpflichtet, außenstehenden<br />
Aktionären für die Dauer des Vertrags einen<br />
festen Ausgleich (Garantiedividende) von 9,48 Euro je<br />
Stückaktie für jedes volle Geschäftsjahr zu gewähren<br />
und Aktien eines außenstehenden Aktionärs auf dessen<br />
Verlangen gegen eine Barabfindung von 172,00 Euro je<br />
Stückaktie zu erwerben.<br />
Das beim Landgericht Frankfurt am Main anhängige sogenannte<br />
Spruchverfahren, in dem die angemessene<br />
Abfindung und die angemessene Ausgleichszahlung gemäß<br />
§§ 304ff. AktG gerichtlich bestimmt werden sollen,<br />
ist noch nicht abgeschlossen. Die vom Landgericht per<br />
Beschluss vom 20. Juli 2005 bestellte Sachverständige<br />
hat ihr erstes Gutachten am 30. Mai 2007 fertiggestellt<br />
und am 1. Juli <strong>2010</strong> ein vom Landgericht per Beschluss<br />
vom 21. Mai 2008 in Auftrag gegebenes Ergänzungsgutachten<br />
vorgelegt. Über die Dauer und den Ausgang des<br />
Spruchverfahrens kann zum heutigen Zeitpunkt keine<br />
Aussage getroffen werden. Aus Sicht der <strong>Mainova</strong> gibt<br />
es aber nach wie vor keinen Anlass, von den ursprünglich<br />
für Ausgleich und Abfindung festgesetzten Werten<br />
abzuweichen. Sollte im Rahmen des Verfahrens vom<br />
Gericht eine höhere Abfindung bzw. Garantiedividende<br />
festgesetzt werden, so gilt dies für alle außenstehenden<br />
Aktionäre und damit auch für diejenigen, die das Abfindungsangebot<br />
bereits angenommen und ihre Aktien an<br />
die SWFH zurückgegeben haben.<br />
Insgesamt wurden bereits rund 11.000 Inhaberaktien aufgrund<br />
des Abfindungsangebots von außenstehenden Aktionären<br />
an die SWFH zurückgegeben. Der Streubesitz<br />
der im geregelten Markt der Deutschen Börse <strong>AG</strong> in<br />
Frankfurt am Main gehandelten <strong>Mainova</strong>-Aktie beläuft<br />
sich zum 31. Dezember <strong>2010</strong> auf 18.934 Aktien (0,34 %<br />
des Grundkapitals).<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
<strong>Mainova</strong> beschäftigt zum Jahresende 2.884 (Vorjahr<br />
2.859) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (ausschließlich<br />
der gesetzlichen Vertreter), von denen sich 117 (Vorjahr<br />
120) in der Ruhephase der Altersteilzeit (Blockmodell)<br />
befanden. Die SWFH erbringt für die <strong>Mainova</strong> wesentliche<br />
Teile einer erstklassigen Berufsausbildung. Sie<br />
beschäftigte zum Jahresende wie im Vorjahr 95 Auszubildende.<br />
Neben den Auszubildenden bieten wir fünf<br />
jungen Menschen die Möglichkeit, sich im Rahmen eines<br />
bis zu zwölfmonatigen Praktikums für den Berufseinstieg<br />
bzw. die Aufnahme einer Berufsausbildung zu<br />
qualifizieren.<br />
Forschung und Entwicklung<br />
<strong>Mainova</strong> beteiligt sich in Gemeinschaftsprojekten mit<br />
unterschiedlichen Partnern an mehreren anwendungsorientierten<br />
Entwicklungsvorhaben in den Bereichen<br />
„Rationelle Energieanwendung“, „Erneuerbare Energieprojekte“<br />
und „Neue Technologien“. Unter anderem unterstützt<br />
<strong>Mainova</strong> dabei ein Vorhaben zur hydrothermalen<br />
Karbonisierung, das die Fachhochschule Gießen/<br />
Friedberg vorantreibt. Im Rahmen dieses Verfahrens<br />
wird aus Biomasse unter erhöhtem Druck und Temperatur<br />
ein Produkt erzeugt, das in seinen Eigenschaften der<br />
Braunkohle entspricht. Die Eignung des Verfahrens ließ<br />
sich bereits im Laborversuch nachweisen.<br />
Nach Einschätzung der <strong>Mainova</strong> eröffnen sich mit dieser<br />
Technologie Möglichkeiten, bisher ungenutzte Biomassen<br />
in einen regenerativen Brennstoff umzuwandeln. Die Biokohle<br />
kann zukünftig im Kraftwerksbetrieb herkömmlichen<br />
Brennstoff ersetzen und so einen wesentlichen Beitrag zur<br />
Verringerung der CO2-Emissionen leisten.<br />
Darüber hinaus haben <strong>Mainova</strong> und die Fachhochschule<br />
Frankfurt am Main (FH Frankfurt) die Einrichtung einer<br />
Stiftungsprofessur „Energieeffizienz und Erneuerbare<br />
Energien“ vereinbart. <strong>Mainova</strong> finanziert in den kommenden<br />
Jahren die Einrichtung des neuen Lehrstuhls<br />
und treibt damit die Forschung in diesem bedeutenden<br />
Fachgebiet voran. Ab dem Wintersemester 2011/12<br />
können die ersten Studenten ihr Studium im neuen Bachelor-Studiengang<br />
an der FH Frankfurt aufnehmen.<br />
Grundzüge des Vergütungssystems<br />
für den Vorstand<br />
Für die Festlegung der Gesamtbezüge der einzelnen<br />
Vorstandsmitglieder ist gemäß dem am 5. August<br />
2009 in Kraft getretenen Gesetz zur Angemessenheit<br />
der Vorstandsvergütung (Vorst<strong>AG</strong>) das Aufsichtsratsplenum<br />
zuständig. Vor diesem Hintergrund wurde<br />
das Vergütungssystem der <strong>Mainova</strong> von einem unabhängigen<br />
externen Berater überprüft und vom Aufsichtsrat<br />
entsprechend den neuen gesetzlichen Anforderungen<br />
angepasst.<br />
Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus ei-<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> beschäftigt<br />
<strong>Mainova</strong><br />
2.884 Mitarbeiter.<br />
<strong>Mainova</strong> und FH<br />
Frankfurt gründen<br />
Stiftungsprofessur<br />
„Energieeffizienz<br />
und Erneuerbare<br />
Energien“.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 73
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
74 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
ner fixen und einer variablen Vergütung zusammen. Die<br />
fixe Vergütung besteht aus einer Grundvergütung und<br />
einem Tantiemeanteil. Lediglich die Grundvergütung ist<br />
ruhegehaltsfähig. Zusätzlich erhalten die einzelnen Vorstandsmitglieder<br />
Sachleistungen, die individuell versteuert<br />
werden. Diese umfassen im Wesentlichen<br />
marktübliche Versicherungsleistungen und Dienstwagen.<br />
Die variable Vergütung teilt sich in eine kurzfristige<br />
variable Vergütungskomponente sowie eine Vergütungskomponente<br />
mit langfristiger Anreizwirkung (langfristiges<br />
Anreizprogramm, LAP) auf.<br />
Die Höhe der kurzfristigen variablen Vergütungskomponente<br />
ist an das Erreichen von Finanzzielen gekoppelt.<br />
Sie bemisst sich dabei am operativen Ergebnis (EBT) der<br />
<strong>Mainova</strong> gemäß HGB.<br />
Um die Nachhaltigkeit und Langfristigkeit der Vergütungsstruktur<br />
zu erhöhen und den Anforderungen des<br />
Vorst<strong>AG</strong> in vollem Umfang zu genügen, nehmen die Vorstandsmitglieder<br />
ab dem Geschäftsjahr <strong>2010</strong> an dem<br />
langfristigen Anreizprogramm LAP teil. Die Auszahlung<br />
im Rahmen des LAP erfolgt am Ende eines dreijährigen<br />
Performancezeitraums. Dabei bestimmt das Erreichen<br />
von vorab definierten finanziellen und qualitativen Erfolgszielen<br />
die Höhe der Auszahlung. Als finanzielles Erfolgsziel<br />
dient dabei das erreichte kumulierte operative<br />
Ergebnis (EBT) der <strong>Mainova</strong> gemäß HGB während des<br />
Performancezeitraums. Als qualitative Erfolgsziele werden<br />
die „Mitarbeiterzufriedenheit“ und „Kundenzufriedenheit“<br />
herangezogen.<br />
Die Auszahlung der langfristigen variablen Vergütungskomponente<br />
ist nach oben hin begrenzt (Kappung).<br />
Beim Nichterreichen von Mindestzielen entfällt eine Auszahlung<br />
der langfristigen variablen Vergütungskomponente<br />
vollständig.<br />
Für die kurzfristige und langfristige variable Vergütung<br />
hat der Aufsichtsrat eine Anpassungsmöglichkeit für außerordentliche<br />
Entwicklungen vereinbart.<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung<br />
nach Schluss des Geschäftsjahres<br />
Vor dem Hintergrund der Katastrophen in Japan hat die<br />
Bundesregierung am 14. März 2011 ein dreimonatiges<br />
Moratorium zur Aussetzung der Laufzeitverlängerung für<br />
deutsche Kernkraftwerke verkündet. Während dieser<br />
drei Monate soll die Sicherheitslage der deutschen<br />
Atomkraftwerke ergänzend gewürdigt und ggf. neu beurteilt<br />
werden. Ob und wie sich dies im Endergebnis auf<br />
die Laufzeitverlängerungen und die damit verbundenen<br />
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auswirken wird,<br />
ist nach heutigem Kenntnisstand nicht abschließend<br />
einschätzbar.<br />
Internes Steuerungssystem<br />
des Konzerns<br />
Die Basis für die interne Steuerung der <strong>Mainova</strong> ist die<br />
Profitcenterrechnung, nach der unser Ergebnis sowohl<br />
nach Wertschöpfungsstufen als auch nach Sparten im<br />
Kerngeschäft kontinuierlich verfolgt wird. Ausgehend<br />
von den Steuerungskennzahlen ROCE (Return on Capital<br />
Employed), Umsatz und EBT werden für alle Unternehmensbereiche<br />
Ziele vorgegeben. Neben den rein finanziellen<br />
Zielen werden mit Führungskräften auch individuelle<br />
Projekt- und Personalführungsziele als Basis<br />
des variablen Vergütungssystems vereinbart.<br />
Der Vorstand erhält im Rahmen der Quartalsberichte<br />
eine Zusammenfassung der wesentlichen Steuerungskennzahlen.<br />
Neben den Investitions- und Kostenentwicklungen<br />
werden die operativen Beiträge der Unternehmenseinheiten<br />
und Beteiligungen zum Konzernergebnis<br />
analysiert und erläutert. Dieses „Management-<br />
Cockpit“ wird seit einigen Jahren angewandt und kontinuierlich<br />
weiterentwickelt.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurde das Management-Cockpit um weitere<br />
Informations- und Steuerungselemente ergänzt.<br />
Dem Vorstand werden fortan wesentliche Trends und<br />
Schätzungen übermittelt, um frühzeitig Indikationen für<br />
die künftige Geschäftssituation der <strong>Mainova</strong> darzustellen<br />
und die aktive Steuerung des Geschäfts zu unterstützen.<br />
Hierzu wird eine Prognose des EBT erstellt und<br />
hinsichtlich der Abweichungen vom Unternehmensplan<br />
bewertet. Daneben erfolgt eine fortlaufende Auswertung<br />
der vier Kategorien der <strong>Mainova</strong>-Strategiekarte – Markt,<br />
Mitarbeiter, Finanzen und Prozesse.<br />
Darüber hinaus gewährleistet <strong>Mainova</strong> durch die beständige<br />
Weiterentwicklung des Berichtswesens für<br />
energiewirtschaftliche Daten auch in Zukunft eine Transparenz<br />
der Kennzahlen im gesamten <strong>Mainova</strong>-Konzern.<br />
Bericht über wesentliche Chancen<br />
und Risiken<br />
Risikomanagement<br />
<strong>Mainova</strong> nimmt das Management von Chancen und Risiken<br />
als ein Instrument zur nachhaltigen Erfüllung der strategischen<br />
Unternehmensziele wahr. Durch ein systematisches<br />
Risikomanagement werden die Unternehmensrisiken<br />
mittels eines Früherkennungssystems nach einem<br />
standardisierten Verfahren erfasst und hinsichtlich ihrer<br />
möglichen zukünftigen finanziellen Auswirkungen bewertet.<br />
Geeignete Indikatoren und ein Maßnahmencontrolling<br />
ermöglichen ein frühzeitiges Handeln. Als Risiko wird jede<br />
potenzielle qualitative und quantitative negative Abweichung<br />
von der Unternehmensplanung und den -zielen<br />
definiert. Hierbei werden auch die Risiken aus den Beteiligungsgesellschaften<br />
betrachtet.<br />
Die Erfassung, Kategorisierung und Bewertung von Risiken<br />
wird von den Unternehmensbereichen bzw. den einbezogenen<br />
Tochtergesellschaften der <strong>Mainova</strong> vorgenommen.<br />
In deren Verantwortung liegt es ebenfalls,<br />
Maßnahmen zur Vermeidung, Reduzierung und Kontrolle<br />
von Risiken zu initiieren und ihre Wirksamkeit sicherzustellen.<br />
Die Auswertung, Analyse und Steuerung des verbundweiten<br />
Risikomanagements erfolgt durch die Stabsstelle<br />
„Risikomanagement“, die dem Bereich „Controlling und<br />
Unternehmenssteuerung“ direkt zugeordnet ist.<br />
Neben wirtschaftlichen Risiken werden im Risikomanagementsystem<br />
auch Compliance-Risiken, d. h. Risiken<br />
aus der Nichteinhaltung von Gesetzen und Richtlinien,<br />
erfasst. Die Auswertung des Risikomanagements im<br />
Hinblick auf Compliance-Risiken wird von der Abteilung<br />
„Compliance-Management“ vorgenommen.<br />
Besonders risikobehaftete Geschäftsvorfälle werden<br />
vom Risikokomitee überwacht. Maßnahmen und Strategien<br />
zur Nutzung von Chancen und zur Kontrolle der<br />
Risiken aus der operativen Tätigkeit werden im Risikokomitee<br />
abgestimmt. Hierzu zählen vor allem die Verabschiedung<br />
von Beschaffungs-, Vermarktungs- und Absicherungsstrategien<br />
sowie die Überwachung der Auslastung<br />
und Einhaltung des vom Vorstand vorgegebenen<br />
Limitsystems (Volumenlimite, Value-at-Risk). Hinzu kommt<br />
die Identifizierung neuer, mit der Energieerzeugung, -beschaffung<br />
und -vermarktung zusammenhängender Risiken<br />
und die Festlegung risikobezogener Maßnahmen.<br />
Die Vorstandsmitglieder und der Aufsichtsrat werden<br />
über die aktuelle Risiko- und Chancensituation in Form<br />
von Risikoberichten halbjährlich informiert. In besonderen<br />
Fällen erfolgt eine unmittelbare Unterrichtung.<br />
<strong>Mainova</strong> ist einer Vielzahl von Chancen und Risiken ausgesetzt,<br />
die den nachfolgenden wesentlichen Risikokategorien<br />
angehören.<br />
Chancen und Risiken in der Eigenerzeugung<br />
Die Rahmenbedingungen der Eigenerzeugung werden<br />
von der europäischen und deutschen Klimagesetzgebung<br />
wesentlich beeinflusst. Mit der Laufzeitverlängerung<br />
für deutsche Atomkraftwerke ist mit einer weiteren<br />
Wettbewerbsdämpfung auf dem Energiemarkt zu rechnen.<br />
Die marktbeherrschende Stellung der großen Konzerne<br />
bei der Stromerzeugung wird verfestigt und der<br />
Weg zu einer dezentralen Stromerzeugung hingegen<br />
verlangsamt. In dem Energiekonzept der Bundesregierung<br />
ist die klimafreundliche Erzeugung von Strom und<br />
Wärme in KWK-Anlagen ebenfalls nicht substanziell geregelt.<br />
Trotz dieser politischen Entwicklungen hält <strong>Mainova</strong><br />
am geplanten Investitionsprogramm fest, um sich<br />
bietende Chancen in der Strom- und Wärmeerzeugung<br />
insbesondere aus erneuerbaren Energien zu nutzen.<br />
<strong>Mainova</strong> plant dabei, den Anteil der erneuerbaren Energien<br />
in der Eigenerzeugung zu verdoppeln. Allerdings<br />
muss sorgfältig und eingehend geprüft werden, inwieweit<br />
die veränderten energiepolitischen Rahmenbedingungen<br />
die Wirtschaftlichkeit vielversprechender Investitionsprojekte<br />
beeinflussen.<br />
Beim Kraftwerksbetrieb besteht trotz kontinuierlicher<br />
Überwachung der Anlagen, professioneller Anlagenwartung<br />
und Modernisierungsinvestitionen das Risiko von<br />
Betriebsstörungen bis hin zum Ausfall von Erzeugungsanlagen.<br />
In begrenztem Umfang werden derartige Risiken<br />
mithilfe von Versicherungen (z. B. Maschinenbruch-<br />
oder Betriebsunterbrechungsversicherung) reduziert.<br />
Der Ausfall einer einzelnen Anlage darf zu keinem Zeit-<br />
punkt zu einer Gefährdung der Versorgungssicherheit<br />
führen. Vermarktete Strommengen sind bei Anlagenstörungen<br />
kurzfristig durch eine Reservelieferung gesichert,<br />
müssen aber am folgenden Handelstag alternativ beschafft<br />
werden, was ein finanzielles Risiko birgt.<br />
Weitere Risiken ergeben sich aus den Zuteilungsregeln<br />
der dritten Handelsperiode für Emissionszertifikate ab<br />
2013. Zertifikate für die Stromerzeugung sind dann vollständig<br />
zu beschaffen und stellen einen erheblichen zusätzlichen<br />
Kostenfaktor dar. Der Stromhandelsmarkt<br />
berücksichtigt diesen Kostenanstieg bisher nicht, sodass<br />
ab 2013 mit erheblich niedrigeren Clean-Spreads<br />
bei der Stromerzeugung zu rechnen ist. Als Clean-<br />
Spread wird die Differenz zwischen dem Strompreis einerseits<br />
sowie dem Brennstoffpreis (Kohle) und dem<br />
Preis für CO2-Emissionsrechte andererseits bezeichnet.<br />
<strong>Mainova</strong> ist bestrebt, günstige Marktsituationen zur kosteneffizienten<br />
und nachhaltigen Gewinnung von Zertifikaten<br />
zu nutzen. Für <strong>Mainova</strong> ist dabei positiv zu bewerten,<br />
dass für die Wärmeerzeugung in KWK-Anlagen<br />
auch nach den neuen Zuteilungsregeln eine kostenlose<br />
Zuteilung von Zertifikaten in geringem Umfang zu erwarten<br />
ist. Dies wird jedoch den Gesamtbedarf nur zu einem<br />
geringen Anteil decken können.<br />
Chancen und Risiken in der Energiebeschaffung<br />
und im Energiehandel<br />
<strong>Mainova</strong> ist in wesentlichem Umfang Marktpreisänderungsrisiken<br />
ausgesetzt. Diese resultieren insbesondere<br />
aus einer hohen Preisvolatilität an den Brennstoff-, Strom-<br />
und CO2-Märkten auf der Beschaffungsseite sowie an den<br />
Strom- und Gasmärkten auf der Absatzseite. So kann bei<br />
volatilen Preisen ein zeitlicher Verzug zwischen Brennstoffbeschaffung<br />
und Vermarktung der erzeugten Mengen ein<br />
erhebliches Risiko darstellen. <strong>Mainova</strong> wird darauf ausgerichtet<br />
sein, zukünftig weiterhin die Stromvermarktung und<br />
die Brennstoffbeschaffung gleichzeitig abzuwickeln.<br />
Zur Absicherung von Preisrisiken setzt <strong>Mainova</strong> ferner<br />
derivative Finanzinstrumente ein. Zudem konnten sich<br />
marktpreisorientierte Vertriebsmodelle mit dem Ziel der<br />
Risikominimierung gut im Markt etablieren.<br />
Daneben führt <strong>Mainova</strong> in begrenztem Umfang und risikogesteuert<br />
Handelsgeschäfte mit Strom- und Emissionszertifikaten<br />
zur Ausnutzung von Marktpreisänderungen<br />
durch. Grundsätzlich wird der Einsatz von derivativen<br />
Finanzinstrumenten bezüglich Art und Umfang vom<br />
Risikokomitee bestimmt und überwacht.<br />
Chancen und Risiken aus dem Vertrieb<br />
Auch zukünftig ist mit einem spürbar steigenden Wettbewerb<br />
im Privat- und Geschäftskundengeschäft bei Strom<br />
und Gas zu rechnen. Bedingt durch den Anstieg der EEG-<br />
Zulage und die damit verbundene Veränderung der<br />
Strompreise sind Anbieterwechsel nicht auszuschließen.<br />
Im Gasbereich können die vermehrte Anzahl von Anbietern<br />
und der daraus resultierende verstärkte Preiskampf zu einer<br />
steigenden Wechselbereitschaft der Kunden führen.<br />
Gleichwohl hat <strong>Mainova</strong> auch im Jahr <strong>2010</strong> mehr Kunden<br />
Durch eine Laufzeitverlängerung<br />
für<br />
deutsche Atomkraftwerke<br />
ist mit einer<br />
weiteren Wettbewerbsdämpfung<br />
auf<br />
dem Energiemarkt<br />
zu rechnen.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> hat die<br />
<strong>Mainova</strong> mehr Kunden<br />
gewonnen, als<br />
an andere Anbieter<br />
verloren gingen.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 75
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
76 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
gewonnen, als an andere Anbieter verloren gingen.<br />
<strong>Mainova</strong> tritt dem Wettbewerbsdruck durch die sukzessive<br />
Erweiterung des Vertriebsgebiets und mit attraktiven<br />
Angeboten entgegen. So bietet <strong>Mainova</strong> im Rahmen<br />
des neuen Produkts <strong>Mainova</strong> Strom Smart eine Preisgarantie<br />
bis zum 31. Dezember 2011 an. Das ökologische<br />
Engagement wird mit dem Smart-Meter-Tarif weiter verstärkt.<br />
Zudem ist beabsichtigt, die Markentreue und Loyalität<br />
der Bestandskunden mit einem Kundenbindungsprogramm<br />
nachhaltig zu fördern.<br />
Aufgrund der vielfachen Auszeichnungen für die Servicequalität,<br />
Vertrags- und Preisgestaltung sieht sich<br />
<strong>Mainova</strong> auch in Zukunft gut positioniert.<br />
Rechtliche Risiken<br />
Der Bundesgerichtshof hat in verschiedenen Urteilen<br />
gegen Gasversorgungsunternehmen Preisanpassungsklauseln<br />
in Erdgaslieferverträgen für unwirksam erklärt.<br />
Einige Gasversorger wurden von Gerichten zudem zu<br />
Rückzahlungen an Kunden verpflichtet. Die Gaspreisanpassungen<br />
der <strong>Mainova</strong> waren mehrfach Gegenstand<br />
gerichtlicher Auseinandersetzungen. Keines der Gerichte<br />
hat dabei die Gaspreisanpassungsklauseln der <strong>Mainova</strong><br />
für unwirksam befunden.<br />
Bezüglich der im Jahr 2009 eingeleiteten kartellrechtlichen<br />
Überprüfung der Wasserpreise haben sich in <strong>2010</strong><br />
keine wesentlichen neuen Entwicklungen ergeben. Die<br />
von <strong>Mainova</strong> eingereichte Beschwerde gegen die an sie<br />
gerichtete Preissenkungsverfügung ruht weiterhin. Die<br />
im Jahr 2009 getroffene Risikoeinschätzung und -vorsorge<br />
besteht unverändert.<br />
Regulierung der Netzentgelte für Strom und Gas<br />
Regulatorische Risiken ergeben sich im Wesentlichen<br />
aus den Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes einschließlich<br />
der Verordnungen sowie den Festlegungen<br />
und Bescheiden der Bundesnetzagentur (BNetzA) zu<br />
den Erlösen der Netzbetreiber. Um frühzeitig auf Veränderungen<br />
dieser Rahmenbedingungen reagieren zu können,<br />
prüft <strong>Mainova</strong> die Entwicklungen in diesem Bereich<br />
kontinuierlich.<br />
Durch die aktuellen Novellierungen der Netzentgeltverordnungen<br />
für Strom und Gas ergeben sich in Zukunft<br />
positive Ergebniseffekte aus der Ansetzbarkeit von Verlustenergie.<br />
Demgegenüber ist in der zweiten Regulierungsperiode<br />
mit einer verschärften Kostenregulierung<br />
zu rechnen.<br />
Darüber hinaus kann es zu deutlich schärferen Vorgaben<br />
im anstehenden Effizienzvergleich kommen, wenn die<br />
BNetzA wie angekündigt die Personalzusatzkosten von<br />
Mitarbeitern, die nicht beim Netzbetreiber angestellt<br />
sind, zukünftig nicht mehr aus dem Effizienzvergleich<br />
herausnimmt. Das Risiko wird derzeit geprüft und es<br />
werden mögliche Gegenmaßnahmen entwickelt.<br />
Weiterhin plant die BNetzA, für Strom ab 2012 bzw. für<br />
Gas ab 2013 eine Qualitätsregulierung einzuführen. Hierbei<br />
werden in Abhängigkeit vom Unter- bzw. Überschrei-<br />
ten eines fest vorgegebenen Qualitätsniveaus Anpassungen<br />
der festgelegten Erlöse vorgenommen. Da das Netz<br />
der <strong>Mainova</strong> eine hohe Lastdichte hat, besteht das Risiko,<br />
dass ihr von der BNetzA trotz der guten Versorgungszuverlässigkeit<br />
ein sehr hohes Niveau vorgegeben wird.<br />
Daher haben wir im Jahr <strong>2010</strong> unsere risikoorientierte<br />
Asset-Strategie weiterentwickelt, um eine optimale Allokation<br />
der Investitions- und Instandhaltungsbudgets unter<br />
Kosten-, Nutzen- und Risikoaspekten zu gewährleisten.<br />
Dennoch wird die Beibehaltung der heutigen im deutschen<br />
und europäischen Vergleich sehr guten Versorgungszuverlässigkeit<br />
voraussichtlich nicht möglich sein.<br />
Einschränkungen bei sicherheitstechnischen Aspekten<br />
werden jedoch nicht in Kauf genommen.<br />
Geschäftsprozesse Ausgleichsleistungen und<br />
Bilanzierungsregeln im Gassektor<br />
Im Rahmen der Geschäftsprozesse Ausgleichsleistungen<br />
und Bilanzierungsregeln im Gassektor (GABi Gas)<br />
beschäftigt sich <strong>Mainova</strong> intensiv mit der Analyse der<br />
Netzkonten und deren Entwicklung. Die BNetzA hat<br />
festgelegt, dass ab 1. April <strong>2010</strong> ein Überwachungssystem<br />
einzuführen ist. Dies war eine Reaktion auf die in der<br />
Vergangenheit herrschenden und zum Teil noch bestehenden<br />
Ungleichgewichte am Regel- und Ausgleichenergiemarkt.<br />
So war seit Oktober 2009 ein stark ansteigender<br />
Bedarf an positiver Regelenergie zu verzeichnen<br />
(regelmäßige Unterspeisung der Netzkonten), der zu<br />
steigenden Vorfinanzierungskosten und -risiken für die<br />
Bilanzkreisnetzbetreiber führt, da die ausgleichende<br />
Mehr-/Mindermengenabrechnung bei den Ausspeisenetzbetreibern<br />
erst mit erheblichem Zeitverzug erfolgt.<br />
Die generell hohen Anforderungen der GABi Gas an<br />
Ausspeisenetzbetreiber, vor allem aber Probleme im<br />
Nachgang der Mandantentrennung haben dazu geführt,<br />
dass die Schwellenwerte der höchsten Kategorie des<br />
Überwachungssystems überschritten wurden. Daher ist<br />
eine vorzeitige Abrechnung der Netzkonten zu erwarten.<br />
Hierzu liegen allerdings noch keine Informationen seitens<br />
der Bilanzkreisnetzbetreiber vor. Besondere Risiken<br />
aus der Mehr-/Mindermengenabrechnung sind darüber<br />
hinaus derzeit nicht erkennbar.<br />
Vertragliche Sicherung der wegerechtlichen Nutzung<br />
Zur rechtlichen Sicherung der Nutzung öffentlicher Verkehrswege<br />
für die Verlegung und den Betrieb von Versorgungsleitungen<br />
bestehen zwischen <strong>Mainova</strong> und der<br />
Stadt Frankfurt am Main (alle Sparten) sowie rund 30<br />
gasversorgten Gemeinden Wegenutzungsverträge. Auch<br />
im Jahr <strong>2010</strong> war bei Städten und Gemeinden die Tendenz<br />
zu beobachten, beim Auslaufen der Wegenutzungsverträge<br />
den Konzessionsnehmer zu wechseln<br />
und dabei in vielen Fällen eine kommunale Beteiligung<br />
am Netzeigentum anzustreben. Die Städte und Gemeinden<br />
suchen hierfür geeignete Partner, die sowohl die finanziellen<br />
Mittel als auch das notwendige Know-how<br />
zum Erwerb und Betrieb von Netzen mitbringen. Dieser<br />
„Konzessionswettbewerb“ bietet den etablierten Netzbetreibern<br />
Wachstumschancen, beinhaltet aber auch<br />
gleichzeitig das Risiko möglicher Verluste von aktuell eigenen<br />
Konzessionen an andere Netzbetreiber.<br />
Finanzierungsrisiken<br />
Finanzierungsrisiken umfassen Liquiditäts- und Zinsänderungsrisiken<br />
sowie Forderungsausfallrisiken und Risiken<br />
aus der Nichteinhaltung vereinbarter Kennzahlen<br />
(Covenants) aus der Fremdkapitalaufnahme.<br />
Aufgrund der Finanzierung des Anteils an der Thüga<br />
Holding erreicht <strong>Mainova</strong> bei einem im Jahre 2004 abgeschlossenen<br />
Kreditvertrag eine darin vereinbarte Covenant-Kennzahl<br />
derzeit nicht, was einen geringfügigen<br />
Zinsaufschlag zur Folge hat. Das relevante Darlehen hat<br />
zum 31. Dezember <strong>2010</strong> eine Restvaluta von 25,0 Mio.<br />
Euro und läuft bis zum 30. Dezember 2014.<br />
Zur Finanzierung des Thüga-Erwerbs wurden bei verschiedenen<br />
Kreditinstituten Darlehen in Höhe von insgesamt<br />
435,0 Mio. Euro und einer Laufzeit von überwiegend<br />
25 Jahren aufgenommen. Die Zinsbindungsdauer<br />
reicht von vier bis zu zehn Jahren. Zur Minimierung von<br />
Zinsänderungsrisiken und Absicherung des aktuell niedrigen<br />
Zinsniveaus wurden Zinsderivate mit einem Gesamtvolumen<br />
von 200,0 Mio. Euro abgeschlossen, sodass<br />
insgesamt eine Zinssicherung der Darlehen von bis<br />
zu 20 Jahren besteht.<br />
Chancen und Risiken aus Beteiligungsgesellschaften<br />
Das Beteiligungsportfolio der <strong>Mainova</strong> wird vom hierfür<br />
eingerichteten Beteiligungscontrolling im Rahmen einer<br />
turnusmäßigen Berichterstattung überwacht. Dabei<br />
werden Plan-Ist-Abweichungen, die negative Auswirkungen<br />
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
haben können, analysiert und gemeinsam mit der Gesellschaft<br />
Gegensteuerungsmaßnahmen erarbeitet. Des<br />
Weiteren werden insbesondere mit den großen Beteiligungsgesellschaften<br />
regelmäßige Gespräche geführt, in<br />
denen die Unternehmensstrategie, Regulierungseinflüsse<br />
und die Rentabilität größerer Investitionsvorhaben<br />
erörtert werden. Zudem unterliegen die Buchwerte unserer<br />
Beteiligungsgesellschaften einer regelmäßigen<br />
Werthaltigkeitsprüfung.<br />
Ein hohes Chancenpotenzial sehen wir im strategisch<br />
bedeutsamen Erwerb der Thüga-Anteile im Jahr 2009.<br />
Beispielsweise lassen sich im Energie- und Materialeinkauf<br />
durch eine gebündelte Beschaffungsstrategie<br />
(Lead-Buyer-Konzept) deutliche Skaleneffekte erzielen.<br />
Für IT-bezogene Lieferungen und Leistungen wurde dies<br />
in Teilbereichen bereits in <strong>2010</strong> umgesetzt. Für den<br />
Energieeinkauf ist eine entsprechende Ausrichtung für<br />
das Geschäftsjahr 2011 geplant.<br />
Fazit<br />
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind keine Risiken erkennbar,<br />
die den Fortbestand des Unternehmens gefährden<br />
könnten.<br />
Zukünftige Geschäftsentwicklung<br />
Konjunkturelle Entwicklung<br />
Nach der Vorhersage des Sachverständigenrats (SVR)<br />
der Bundesregierung wird der wirtschaftliche Aufschwung<br />
in Deutschland im kommenden Jahr an Dynamik<br />
verlieren. Die sich abschwächende Weltwirtschaft<br />
sowie auslaufende staatliche Konjunkturprogramme<br />
werden die positive Entwicklung des vergangenen Jahres<br />
dämpfen. Dennoch rechnet der SVR mit einem soliden<br />
Wachstum der deutschen Wirtschaft und prognostiziert<br />
für das Jahr 2011 eine Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts<br />
in Höhe von 2,2 % gegenüber <strong>2010</strong>.<br />
Entwicklung der Energiepreise und des<br />
CO2- Emissionshandels<br />
Der globale Wirtschaftsaufschwung hat im Jahr <strong>2010</strong> an<br />
Breite gewonnen und konjunkturelle Frühindikatoren<br />
lassen auf eine positive wirtschaftliche Entwicklung in<br />
den kommenden Jahren schließen. Daher erwartet <strong>Mainova</strong><br />
mittel- bis langfristig gleichbleibende bzw. tendenziell<br />
steigende Preise für Primärenergieträger, Strom und<br />
CO2-Emissionsrechte. Die größten Preiszuwächse dürften<br />
sich bei Rohölprodukten und den europäischen<br />
Emissionsrechten einstellen.<br />
Die Nachfrage nach Öl wächst vor allem im asiatischen<br />
Raum nach wie vor sehr stark. Eine den nachfrageinduzierten<br />
Preissteigerungen entgegenwirkende Anhebung<br />
des verfügbaren Ölangebots erscheint aufgrund steigender<br />
Förderkosten nur in begrenztem Maße möglich.<br />
<strong>Mainova</strong> erwartet beim Kohlepreis ein tendenziell steigendes<br />
Niveau. In den nächsten Jahren ist in Europa mit<br />
einer stagnierenden bis rückläufigen Kohlenachfrage zu<br />
rechnen. Eine preisstützende Wirkung dürfte hingegen<br />
der zunehmende Kohleverbrauch im asiatisch-pazifischen<br />
Raum entfalten.<br />
Am Gasmarkt wird sich die Versorgungslage voraussichtlich<br />
gut darstellen, sodass in den nächsten ein bis<br />
zwei Jahren allenfalls von sehr moderaten Preissteigerungen<br />
auszugehen ist. Am Strommarkt dürften sich die<br />
Notierungen im Spannungsfeld zwischen Überkapazitäten<br />
auf der Erzeugungsseite und tendenziell steigenden<br />
Preisen für Brennstoffe und Emissionsrechte bewegen.<br />
<strong>Mainova</strong> geht daher von einem volatilen Preisverlauf bei<br />
leicht steigendem Trend in den nächsten Jahren aus.<br />
Bei einem weiterhin europaweit positiven Konjunkturverlauf<br />
dürfte mit einem zunehmenden Verbrauch an Emissionsrechten<br />
zu rechnen sein. Ferner erwartet <strong>Mainova</strong><br />
einen Anstieg der Stromtermingeschäfte, was bei gleichzeitiger<br />
Absicherung der CO2-Zertifikate die Nachfrage<br />
ebenfalls beleben könnte.<br />
Sollte sich das Weltwirtschaftsklima entgegen den aktuellen<br />
Prognosen in den kommenden Monaten eintrüben,<br />
ist ein Rückgang bei den Energiepreisen nicht auszuschließen.<br />
Durch einen gebündelten<br />
Energie-<br />
und Materialeinkauf<br />
im Thüga-Verbund<br />
lassen sich deutliche<br />
Skaleneffekte<br />
erzielen.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 77
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Erneuerbare Energien<br />
spielen zukünftig<br />
eine starke<br />
Rolle im Energie-<br />
Erzeugungsmix der<br />
<strong>Mainova</strong>. Eine wesentlicheWachstumsoption<br />
sehen<br />
wir gegenwärtig in<br />
der Windkraft.<br />
2011 plant <strong>Mainova</strong><br />
Gesamtinvestitionen<br />
von rund<br />
130 Mio. Euro.<br />
78 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Ausblick und Ergebnisentwicklung 2011 und 2012<br />
Die gesamte Branche der Energie- und Wasserwirtschaft<br />
befindet sich in einem anhaltenden und tief greifenden<br />
Strukturwandel. Das künftige Marktumfeld wird in starkem<br />
Maße von den energie- und klimapolitischen Rahmenbedingungen<br />
geprägt. Die langfristigen Auswirkungen<br />
der Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke sowie<br />
die untergeordnete Rolle der KWK im Energiekonzept<br />
<strong>2010</strong> der Bundesregierung werden zwangsläufig starken<br />
Einfluss auf das Marktgeschehen nehmen. Staatliche Eingriffe<br />
wie beispielsweise die anstehende Auktionierung<br />
der CO2-Zertifikate und die Regulierung der Netze werden<br />
deutlich zunehmen. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen<br />
halten wir im Hinblick auf unsere wirtschaftliche<br />
und ökologische Verantwortung an unserem<br />
Investitionsprogramm von etwa 500 Mio. Euro bis 2015<br />
grundsätzlich fest. Die anstehenden Investitionsprojekte<br />
müssen jedoch im Hinblick auf die geänderten Rahmenbedingungen<br />
überprüft werden.<br />
Dabei nimmt unser vielfältiger Energie-Erzeugungsmix,<br />
der neben konventionellen Technologien verstärkt auf<br />
erneuerbare Energien ausgerichtet ist, eine strategisch<br />
bedeutende Position ein. Wir haben bereits frühzeitig<br />
mit dieser Ausrichtung begonnen und werden uns in den<br />
kommenden Jahren weiterhin auf aussichtsreiche Projekte<br />
mit ressourcenschonenden Technologien bzw. erneuerbaren<br />
Energien konzentrieren. Eine wesentliche<br />
Wachstumsoption sehen wir gegenwärtig in der Windkraft.<br />
Die in der Vergangenheit eingeleiteten Maßnahmen zur<br />
Kosten- und Prozessoptimierung wirken sich bereits heute<br />
positiv auf unser Ergebnis aus. Hierzu zählt u. a. die<br />
Abwicklung von Geschäftsvorgängen über Shared-Services-Einheiten,<br />
die durch leistungsstarke Systeme eine<br />
effiziente Abrechnung, Kundenbetreuung und Beschaffung<br />
innerhalb der <strong>Mainova</strong> sicherstellen. Darüber hinaus<br />
werden wir weitere Synergien durch die Zugehörigkeit<br />
zum Thüga-Verbund realisieren und zusätzliche Kooperationsmöglichkeiten<br />
mit regionalen Unternehmen erschließen.<br />
Als wesentliche Erfolgsfaktoren sind hierbei die weitere<br />
Zentralisierung der Beschaffung sowie die Umsetzung<br />
einer Lead-Buyer-Beschaffungsstrategie zu nennen.<br />
Mithilfe dieser Maßnahmen nutzen wir zielgerichtet die<br />
Stärken der angeschlossenen Unternehmen, ohne dass<br />
individuelle Profile verloren gehen.<br />
Die Volatilität der Preise auf den Energiemärkten wird<br />
auch künftig die Komplexität des Beschaffungsmarktes<br />
determinieren. Um uns in diesem vielschichtigen Marktumfeld<br />
erfolgreich zu positionieren, haben wir im Jahr<br />
<strong>2010</strong> die Handelsaktivitäten weiter zentralisiert. In unserem<br />
„Trading Floor“ setzt unser professionelles Team<br />
seine umfassende Erfahrung und sein Know-how für die<br />
strukturierte Beschaffung des Energiebedarfs unserer<br />
Kunden zu optimalen Preisen ein. Von dieser Leistungsstärke<br />
profitieren unsere Kunden in der Rhein-Main-Region<br />
ebenso wie eine wachsende Zahl bundesweiter<br />
Geschäftskunden.<br />
Auf den Strom- und Gasmärkten wird sich der Preis-<br />
wettbewerb intensivieren und die Wechselbereitschaft<br />
der Kunden weiter zunehmen. Als regionaler Energieversorger<br />
sind wir an unseren Standorten eng mit den Kunden<br />
verbunden und erfahren viel über deren individuelle<br />
Bedürfnisse. Dieses Know-how wird in unseren Marktanalysen<br />
genutzt, um anforderungsgerechte Produktlösungen<br />
für unsere Kunden zu entwickeln und anzubieten.<br />
Gegenwärtig nehmen die Themen „Smart Metering“,<br />
„Variable Tarifstrukturen“ und „Intelligente Verbrauchssteuerung“<br />
einen hohen Stellenwert ein. Darüber<br />
hinaus profitieren unsere Kunden von einer sehr hohen<br />
Versorgungssicherheit und einer herausragenden<br />
Servicequalität, die in Verbraucherumfragen mehrfach<br />
bestätigt und ausgezeichnet wurde.<br />
Wir schätzen die wirtschaftliche Entwicklung in den Jahren<br />
2011 und 2012 verhalten optimistisch ein. Trotz der<br />
verbesserten Wachstumsprognosen für Deutschland<br />
bleibt abzuwarten, wie sich die Auswirkungen aus der<br />
Schuldenkrise innerhalb der Eurozone, die Spannungen<br />
auf den Währungsmärkten und die Unsicherheiten auf<br />
den Rohstoff- und Energiemärkten entwickeln werden.<br />
Deshalb gehen wir bei normalem Witterungsverlauf davon<br />
aus, dass wir in den kommenden beiden Geschäftsjahren<br />
ein leicht niedrigeres Umsatz- und Ergebnisniveau<br />
als im Jahr <strong>2010</strong> erreichen werden.<br />
Investitionen<br />
Für das Geschäftsjahr 2011 plant <strong>Mainova</strong> Gesamtinvestitionen<br />
in Höhe von 127,8 Mio. Euro. Dabei bilden<br />
Investitionsprojekte für den Ausbau und die Erneuerung<br />
der Versorgungsnetze sowie für die Erzeugung von<br />
Strom und Fernwärme den Schwerpunkt. Daneben sind<br />
mehrere bauliche Maßnahmen für den Ersatz sanierungsbedürftiger<br />
Verwaltungs- und Betriebseinrichtungen<br />
geplant, die voraussichtlich 2012 fertiggestellt werden.<br />
Der aus dieser Investitionstätigkeit resultierende<br />
Finanzierungsbedarf kann vollständig aus Mitteln der Innenfinanzierung<br />
gedeckt werden.<br />
Mit Ausblick auf die kommenden fünf Geschäftsjahre<br />
hat <strong>Mainova</strong> im Rahmen der „Erzeugungsstrategie<br />
2015“ beschlossen, rund 500 Mio. Euro in weitere Erzeugungsprojekte<br />
zu investieren. Dadurch sollen jährlich zusätzliche<br />
1,2 Mio. MWh Strom erzeugt werden, was dem<br />
jährlichen Stromverbrauch von 480.000 Haushalten entspricht.<br />
Dabei konzentrieren wir uns auf ressourcenschonende<br />
und regenerative Technologien, die strengen<br />
Anforderungen an Ökologie und Energieeffizienz genügen.<br />
Bei vollständiger Realisierung wird mit einer CO2-<br />
Einsparung von 550.000 Tonnen pro Jahr gerechnet.<br />
Damit leistet <strong>Mainova</strong> einen bedeutenden Beitrag zu<br />
dem erklärten Ziel der Stadt Frankfurt am Main, den Klimaausstoß<br />
bis zum Jahr 2020 um 30 % zu senken.<br />
Nachhaltigkeit<br />
Für <strong>Mainova</strong> ist neben dem ökonomischen Erfolg die<br />
ökologische und soziale Verantwortung von entscheidender<br />
Bedeutung. Um dieser gerecht zu werden, war<br />
und ist Nachhaltigkeit ein wesentlicher Aspekt unserer<br />
strategischen Ausrichtung. Klimatische Veränderungen<br />
und endliche Ressourcen werden insbesondere im Bereich<br />
der Energieerzeugung und -versorgung zu tief greifenden<br />
Veränderungen führen. Daneben stellt der demografische<br />
Wandel eines der zentralen Themen für Gesellschaft,<br />
Politik und Unternehmen dieser Zeit dar. Diesen<br />
Herausforderungen ökonomisch erfolgreich, umweltschonend<br />
und sozialverträglich zu begegnen, ist Gegenstand<br />
des Nachhaltigkeitskonzepts der <strong>Mainova</strong>.<br />
Gemessen am CO2-Ausstoß pro Kilowattstunde, ist der<br />
Strommix der <strong>Mainova</strong> bereits heute deutlich klimafreundlicher<br />
als der Strommix im Bundesdurchschnitt und<br />
verdeutlicht unser Engagement für eine klima- und ressourcenschonende<br />
Energieerzeugung. Auch der Anteil<br />
erneuerbarer Energien am Strommix der <strong>Mainova</strong> liegt<br />
mit 27 % deutlich über dem Bundesdurchschnitt von<br />
etwa 16 %. Wir werden daher auch in Zukunft verstärkt<br />
in moderne Formen der Energieerzeugung aus erneuerbaren<br />
Energieträgern und effiziente dezentrale Technologien<br />
wie die KWK investieren, um eine zuverlässige,<br />
umweltschonende und bezahlbare Versorgung unserer<br />
Kunden langfristig sicherzustellen.<br />
Neben einer ressourcenschonenden Erzeugung rückt<br />
ein effizienter Umgang mit Energie zunehmend in den<br />
Mittelpunkt des Interesses und stellt ferner einen wichtigen<br />
Wettbewerbsfaktor in Gewerbe, Handel und Industrie<br />
dar. Durch die <strong>Mainova</strong>-Energieberatung unterstützen<br />
wir unsere Kunden gezielt dabei, Einsparpotenziale<br />
zu identifizieren und den eigenen Energieeinsatz zu optimieren.<br />
Bereits im Geschäftsjahr 2009 haben die <strong>Mainova</strong><br />
und die städtische Wohnungsbaugesellschaft ABG<br />
Frankfurt Holding die ABGnova GmbH gegründet. Im<br />
Fokus der ABGnova steht das nachhaltige und energieeffiziente<br />
Bauen und Sanieren. Darüber hinaus widmet<br />
sich die Gesellschaft verstärkt dem Thema Elektromobilität<br />
und ist Teil des vom Bundesministerium für Verkehr,<br />
Bau und Stadtentwicklung geförderten Projekts „Modellregionen<br />
Elektromobilität“. Das Rhein-Main-Gebiet<br />
ist eine von acht Modellregionen in Deutschland, in denen<br />
Elektromobilität gefördert und umgesetzt wird. <strong>Mainova</strong><br />
als wichtigster Energieversorger für Frankfurt am<br />
Main und das Rhein-Main-Gebiet wird sich künftig noch<br />
stärker im Bereich Elektromobilität engagieren. Ziele<br />
sind die Erprobung und Marktvorbereitung von Elektrofahrzeugen<br />
und nachhaltigen Versorgungskonzepten<br />
sowie die Schaffung der benötigten Infrastruktur.<br />
Personal<br />
<strong>Mainova</strong> hat die Herausforderungen der Wirtschafts- und<br />
Finanzkrise gut bewältigt. Dies ist ohne Zweifel auch auf<br />
unsere Strategie, das Potenzial und die Leistungsfähigkeit<br />
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dauerhaft<br />
nutzbar zu machen und nachhaltig in deren Qualifikation<br />
zu investieren, zurückzuführen. Einhergehend mit der erwarteten<br />
weiteren konjunkturellen Erholung und insbesondere<br />
der Entwicklung der Arbeitsmarktdaten, ist es<br />
absehbar, dass die Gewinnung und Bindung qualifizierter<br />
Fach- und Führungskräfte nach wie vor unserer uneingeschränkten<br />
Aufmerksamkeit bedarf.<br />
Die weiterhin sowohl qualitativ wie auch quantitativ steigenden<br />
Anforderungen unserer Geschäftsfelder machen<br />
es erforderlich, den Personalbestand im folgenden Geschäftsjahr<br />
leicht zu erhöhen. Wir planen einen selektiven<br />
Personalaufbau mit einer um rund 2 % höheren Stellenzahl<br />
gegenüber dem abgelaufenen Geschäftsjahr. Zur<br />
Deckung des zusätzlichen Personalbedarfs setzen wir<br />
neben der externen Rekrutierung weiterhin unsere bewährten<br />
Instrumente, wie die umfassende Berufsausbildung<br />
und das Angebot dualer Studiengänge, ein. Einen<br />
großen Stellenwert hat in diesem Zusammenhang unser<br />
Traineeprogamm. Das etablierte 18-monatige Programm<br />
wird konzeptionell optimiert und ist auch zukünftig ein<br />
wichtiges Instrument zur Deckung unseres Bedarfs an<br />
akademisch ausgebildeten Nachwuchskräften.<br />
Neben der kontinuierlichen fachspezifischen Weiterentwicklung<br />
gewinnt auch der interdisziplinäre Wissensaustausch<br />
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunehmend<br />
an Bedeutung. Wir haben uns daher entschlossen,<br />
die bereits bestehenden Kommunikations-<br />
und Informationsnetze weiterzuentwickeln und die <strong>Mainova</strong>-Wissensbörse<br />
ins Leben zu rufen. Das Instrument<br />
schafft den Rahmen für den Aufbau einer unternehmensweiten<br />
Informations- und Diskussionsplattform für<br />
branchenspezifische, aber auch sonstige Themen.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der Personalarbeit wird auch<br />
künftig in der Erhaltung der Leistungsfähigkeit unserer<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegen. In diesem Zusammenhang<br />
werden wir die bereits bestehenden Maßnahmen<br />
zum Gesundheitsschutz bündeln und bedarfsgerecht<br />
ausbauen, um so ein umfassendes und systematisches<br />
betriebliches Gesundheitsmanagement zu<br />
schaffen. Die hervorragende Akzeptanz unserer im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr eingeführten betriebsnahen<br />
Kinderbetreuung bestärkt uns darin, auch weiterhin<br />
nach Möglichkeiten zu suchen, Rahmenbedingungen zu<br />
schaffen, welche die Leistungsfähigkeit und -bereitschaft<br />
unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern<br />
und so fortwährend zum Unternehmenserfolg beitragen.<br />
Frankfurt am Main, den 25. März 2011<br />
Dr. Alsheimer Herbst Dr. Wolff Zientek<br />
Gemessen am CO2-<br />
Ausstoß pro kWh,<br />
ist der Energiemix<br />
von <strong>Mainova</strong> deutlichklimafreundlicher<br />
als der Bundesdurchschnitt.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 79
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
des <strong>Mainova</strong>-Konzerns<br />
Tsd. € Anhang <strong>2010</strong> 2009<br />
Umsatzerlöse (1) 1.670.596 1.661.000<br />
Bestandsveränderungen 1.264 -302<br />
Andere aktivierte Eigenleistungen 15.097 12.223<br />
Sonstige betriebliche Erträge (2) 66.417 80.766<br />
Materialaufwand (3) 1.233.257 1.229.624<br />
Personalaufwand (4) 189.534 173.655<br />
Abschreibungen (5), (11) 81.741 63.728<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen (6) 164.031 163.872<br />
Operatives Ergebnis 84.811 122.808<br />
Ergebnis aus at equity bilanzierten Beteiligungen (7) 76.923 -22.634<br />
Finanzerträge (8) 12.115 12.060<br />
Finanzaufwendungen (9) 29.616 21.683<br />
Ergebnis vor Ertragsteuern 144.233 90.551<br />
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (10) 25.600 31.948<br />
Ergebnis nach Ertragsteuern 118.633 58.603<br />
Nicht beherrschenden Anteilen zurechenbares Jahresergebnis 3.233 4.377<br />
Gesellschaftern der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> zurechenbarer Jahresüberschuss<br />
Ergebnis je Stückaktie der Stadtwerke<br />
115.400 54.226<br />
Frankfurt am Main Holding GmbH als Organträger in Euro Abschnitt 10<br />
unverwässert 27,59 12,97<br />
verwässert 27,59 12,97<br />
80 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Gesamtergebnisrechnung<br />
des <strong>Mainova</strong>-Konzerns *<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Ergebnis nach Ertragsteuern<br />
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus<br />
118.633 58.603<br />
leistungsorientierten Pensionszusagen und Deputaten -2.537 -731<br />
Cashflow Hedges 16.842 576<br />
At equity bewertete Unternehmen -244 -672<br />
Sonstiges Ergebnis 14.061 -827<br />
Gesamtergebnis der Periode 132.694 57.776<br />
davon den Gesellschaftern der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> zurechenbares Ergebnis 129.461 53.506<br />
davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter am Ergebnis 3.233 4.270<br />
* siehe Erläuterungen Abschnitt 6 (20 Gewinnrücklagen)<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 81
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Bilanz des <strong>Mainova</strong>-Konzerns<br />
AKTIVSEITE Tsd. €<br />
Langfristige Vermögenswerte<br />
Anhang 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Immaterielle Vermögenswerte (11) 47.529 36.958<br />
Sachanlagen (11) 1.015.555 1.002.719<br />
At equity bilanzierte Beteiligungen (12) 717.548 688.433<br />
Übrige langfristige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte (13) 137.945 123.734<br />
Latente Steueransprüche (18) 2.709 10.818<br />
Kurzfristige Vermögenswerte<br />
1.921.286 1.862.662<br />
Vorräte (14) 25.246 30.095<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (15) 279.956 185.426<br />
Sonstige Vermögenswerte (13) 288.155 89.878<br />
Forderungen aus Ertragsteuern (16) 22.672 29.132<br />
Flüssige Mittel 9.193 9.327<br />
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte (17) 1.609 0<br />
626.831 343.858<br />
2.548.117 2.206.520<br />
82 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
PASSIVSEITE Tsd. €<br />
Eigenkapital<br />
Anteile des Konzerns<br />
Anhang 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Gezeichnetes Kapital (19) 142.336 142.336<br />
Kapitalrücklage 207.082 207.082<br />
Gewinnrücklagen (20) 566.669 525.039<br />
916.087 874.457<br />
Nicht beherrschende Anteile (21) 26.520 24.492<br />
Langfristige Schulden<br />
942.607 898.949<br />
Erhaltene Zuschüsse (22) 18.724 0<br />
Langfristige Finanzschulden (25) 666.456 284.250<br />
Übrige langfristige Verbindlichkeiten (26) 16.952 25.154<br />
Pensionsrückstellungen (23) 38.463 34.187<br />
Andere langfristige Rückstellungen (24) 95.167 90.516<br />
Latente Steuerverbindlichkeiten (18) 143.721 149.736<br />
Kurzfristige Schulden<br />
979.483 583.843<br />
Kurzfristige Finanzschulden (25) 54.998 202.125<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 179.406 191.279<br />
Sonstige Rückstellungen (24) 113.207 95.330<br />
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten (26) 278.269 234.873<br />
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 147 121<br />
626.027 723.728<br />
2.548.117 2.206.520<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 83
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />
des <strong>Mainova</strong>-Konzerns *<br />
[ Gewinnrücklagen ]<br />
Pensions-/<br />
at equity<br />
Gesellschaftern<br />
der <strong>Mainova</strong> Nicht beherr-<br />
Gezeichnetes Kapital-<br />
Sonstige GeDeputate- Cashflow bewertete zurechenbares schende Anteile Eigenkapital<br />
Tsd. €<br />
Kapital rücklagewinnrücklagenbewertung<br />
Hedges Unternehmen Eigenkapital am Eigenkapital<br />
gesamt<br />
Stand 01.01.2009 142.336 207.082 521.421 -3.605 867.234 21.790 889.024<br />
Periodenergebnis 54.226 54.226 4.377 58.603<br />
Im Eigenkapital erfasste erfolgsneutrale Wertänderungen -731 576 -565 -720 -107 -827<br />
Gesamtergebnis der Periode 54.226 -731 576 -565 53.506 4.270 57.776<br />
Ergebnisabführung <strong>Mainova</strong> -47.035 -47.035 -47.035<br />
Gewinnausschüttungen nicht beherrschende Anteile -1.356 -1.356<br />
Kapitaleinzahlung nicht beherrschende Anteile 424 424<br />
Veränderung nicht beherrschende Anteile 752 752 -636 116<br />
Stand 31.12.2009 142.336 207.082 529.364 -4.336 576 -565 874.457 24.492 898.949<br />
Stand 01.01.<strong>2010</strong> 142.336 207.082 529.364 -4.336 576 -565 874.457 24.492 898.949<br />
Periodenergebnis 115.400 115.400 3.233 118.633<br />
Im Eigenkapital erfasste erfolgsneutrale Wertänderungen -2.537 16.842 -244 14.061 14.061<br />
Gesamtergebnis der Periode 115.400 -2.537 16.842 -244 129.461 3.233 132.694<br />
Ergebnisabführung <strong>Mainova</strong> -87.831 -87.831 -87.831<br />
Gewinnausschüttungen nicht beherrschende Anteile -1.355 -1.355<br />
Kapitaleinzahlung nicht beherrschende Anteile 125 125<br />
Veränderung Konsolidierungskreis 25 25<br />
Stand 31.12.<strong>2010</strong> 142.336 207.082 556.933 -6.873 17.418 -809 916.087 26.520 942.607<br />
* siehe Erläuterungen Abschnitt 6<br />
84 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 85
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Kapitalflussrechnung<br />
des <strong>Mainova</strong>-Konzerns*<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Ergebnis vor Ertragsteuern 144.233 90.551<br />
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 81.741 63.728<br />
Zinsergebnis 12.743 4.095<br />
Veränderung der Rückstellungen 26.767 56.957<br />
Ergebnis aus dem Abgang von Anlagevermögen 629 4.587<br />
Veränderung der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva -52.050 114.775<br />
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva -15.001 -11.761<br />
Veränderung der Derivate -19.521 -11.894<br />
Zahlungsunwirksame Effekte aus der Bewertung at equity -76.682 23.322<br />
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge -845 -5.230<br />
Sonstige zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge 20.275 18.551<br />
Gezahlte Zinsen -23.421 -15.658<br />
Erhaltene Zinsen 10.669 11.616<br />
Erhaltene Dividenden 53.545 15.133<br />
Gezahlte Ertragsteuern -21.860 -33.737<br />
Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit<br />
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen<br />
141.222 325.035<br />
Auszahlungen für Investitionen -110.340 -97.897<br />
Einzahlungen aus Abgängen<br />
Vollkonsolidierte Unternehmen<br />
4.059 1.428<br />
Auszahlungen für Investitionen -1.356 -6.182<br />
Einzahlungen aus Abgängen<br />
Beteiligungen<br />
1.216 0<br />
Auszahlungen für Investitionen -6.192 -478.346<br />
Einzahlungen aus Abgängen<br />
Langfristige Ausleihungen<br />
136 0<br />
Auszahlungen für Dritten gewährte Darlehen -1.026 -637<br />
Einzahlungen aus der Tilgung von Dritten gewährten Darlehen 2.815 6.942<br />
Investitionen im Rahmen von Finanzierungsleasing -3.982 0<br />
Einzahlung aus der Tilgung von Leasingforderungen 3.456 3.354<br />
Cashflows aus Investitionstätigkeit -111.214 -571.338<br />
86 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Gewinnabführung an das Mutterunternehmen -47.035 -58.040<br />
An nicht beherrschende Anteile gezahlte Dividenden -1.355 -1.356<br />
Aufnahme von Finanzschulden 422.562 163.100<br />
Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten -160.506 -31.236<br />
Einzahlungen aus Baukostenzuschüssen 18.724 16.863<br />
Sonstige Veränderungen 150 540<br />
Cashflows aus Finanzierungstätigkeit 232.540 89.871<br />
Veränderung des Finanzmittelfonds 262.548 -156.432<br />
Finanzmittelfonds zum Anfang der Berichtsperiode -27.052 129.380<br />
Finanzmittelfonds zum Ende der Berichtsperiode 235.496 -27.052<br />
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds<br />
Flüssige Mittel laut Bilanz 9.193 9.327<br />
Finanzmittel bei der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding 236.157 -29.290<br />
Tagesgeldanlagen von Beteiligungen -9.854 -7.089<br />
Finanzmittelfonds gesamt 235.496 -27.052<br />
* siehe Erläuterungen Abschnitt 9<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 87
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
88 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Anhang des <strong>Mainova</strong>-Konzerns<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
1. Allgemeine Grundlagen<br />
Der Konzernabschluss der <strong>Mainova</strong> Aktiengesellschaft<br />
(<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>) mit Sitz in Frankfurt am Main wurde nach<br />
den International Financial Reporting Standards (IFRS),<br />
wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind,<br />
und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB zu beachtenden<br />
handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.<br />
Der Konzernabschluss der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> wird im Folgenden<br />
als <strong>Mainova</strong> bezeichnet.<br />
Das oberste Mutterunternehmen der <strong>Mainova</strong> ist die<br />
Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH (SWFH),<br />
Frankfurt am Main, die einen Konzernabschluss für den<br />
größten Kreis von Unternehmen nach HGB aufstellt, der<br />
im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht wird.<br />
Die vollkonsolidierte Tochtergesellschaft <strong>Mainova</strong> EnergieDienste<br />
GmbH (MED) nimmt die Befreiungsvorschrift<br />
des § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch und veröffentlicht<br />
keinen Lagebericht. Die vollkonsolidierte Tochtergesellschaft<br />
Hotmobil Deutschland GmbH (HMD) macht von<br />
der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch.<br />
Für die Bilanzierung, Bewertung und den Ausweis<br />
im Konzernabschluss <strong>2010</strong> haben wir die am Abschlussstichtag<br />
verpflichtenden IFRS und die Interpretationen<br />
des International Financial Reporting Interpretations<br />
Committee (IFRIC) hierzu vollständig und uneingeschränkt<br />
angewendet.<br />
Der Konzernabschluss der <strong>Mainova</strong> vermittelt ein den<br />
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.<br />
Um die Gleichwertigkeit mit einem nach handelsrechtlichen<br />
Vorschriften aufgestellten Konzernabschluss zu<br />
erzielen, werden alle über die Regelungen des International<br />
Accounting Standards Board (IASB) hinausgehenden<br />
gesetzlichen Angaben- und Erläuterungspflichten<br />
des Handelsgesetzbuches, insbesondere die Erstellung<br />
eines Lageberichts, erfüllt.<br />
<strong>Mainova</strong> erstellt diesen Konzernabschluss aufgrund<br />
der Aufstellungspflicht für börsennotierte Aktiengesellschaften.<br />
Der Konzernabschluss der <strong>Mainova</strong> wurde am 25. März<br />
2011 vom Vorstand zur Weitergabe an den Aufsichtsrat<br />
freigegeben. Der Aufsichtsrat wird am 10. Mai 2011<br />
über die Billigung des Konzernabschlusses entscheiden.<br />
Anschließend wird der Konzernabschluss im elektronischen<br />
Bundesanzeiger offengelegt.<br />
Unternehmensgegenstand sind die Versorgung mit leitungsgebundenen<br />
Energieträgern und Wasser, Telekom-<br />
munikation sowie artverwandte Dienstleistungen. <strong>Mainova</strong><br />
ist als kommunaler Energieversorger hauptsächlich im Gebiet<br />
der Stadt Frankfurt am Main tätig und versorgt dort<br />
Abnehmer mit Strom, Gas, Wasser sowie in Teilgebieten<br />
mit Wärme bzw. Kälte. Darüber hinaus ist <strong>Mainova</strong> als Erdgasversorger<br />
bei verschiedenen Städten und Gemeinden<br />
in der Rhein-Main-Region und Unterfranken tätig. Außerdem<br />
liefern wir hier sowie in Oberhessen Erdgas an örtliche<br />
und regionale Gasversorger. Über unsere Beteiligungsgesellschaften<br />
in Südthüringen beliefern wir außerdem<br />
Endkunden im Erdgas-, Wärme- und Stromgeschäft.<br />
Zur übersichtlicheren Darstellung sind in der Gewinn-<br />
und Verlustrechnung sowie der Bilanz Posten zusammengefasst<br />
und im Anhang gesondert aufgeführt und<br />
erläutert. Die Beträge werden, soweit nicht anderweitig<br />
vermerkt, auf Tsd. oder Mio. Euro gerundet.<br />
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren<br />
aufgestellt.<br />
Der vorliegende Abschluss umfasst das Geschäftsjahr<br />
<strong>2010</strong> auf der Basis der Berichtsperiode vom 1. Januar bis<br />
31. Dezember des Jahres mit einer Vergleichsperiode.<br />
2. Bilanzierungs- und<br />
Bewertungsmethoden<br />
Die Realisierung der Umsatzerlöse erfolgt grundsätzlich<br />
mit dem Übergang der wesentlichen Chancen und Risiken<br />
aus einem Verkaufsgeschäft bzw. mit der Erbringung einer<br />
Dienstleistung. Die Umsatzerlöse der <strong>Mainova</strong> bestehen<br />
im Wesentlichen aus Energie- und Wasserlieferungen. Sie<br />
werden zu dem Zeitpunkt realisiert, zu dem der Kunde die<br />
Energie bzw. das Wasser abnimmt. Ferner beinhalten die<br />
Umsatzerlöse auch die statistische Hochrechnung zwischen<br />
dem Ablesezeitpunkt und dem Bilanzstichtag.<br />
Der Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) wird zu<br />
Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen angesetzt.<br />
Der Geschäfts- oder Firmenwert unterliegt gemäß<br />
IFRS 3 keiner planmäßigen Abschreibung, sondern wird<br />
mindestens jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen.<br />
Beim Eintritt besonderer Ereignisse, die dazu führen<br />
können, dass der Buchwert einer zahlungsmittelgenerierenden<br />
Einheit (ZGE) nicht mehr durch den erzielbaren<br />
Betrag gedeckt ist, wird auch unterjährig ein Impairment-<br />
Test durchgeführt. Der im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung<br />
verwendete Nachsteuerzinssatz beträgt zum<br />
Stichtag 5,7 %. Der Ermittlung der diskontierten Cashflows<br />
liegt die vom Vorstand genehmigte und vom Aufsichtsrat<br />
gebilligte Fünfjahresplanung zugrunde.<br />
Immaterielle Vermögenswerte werden mit den fortgeführten<br />
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert<br />
und linear entsprechend ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer<br />
abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer<br />
der immateriellen Vermögenswerte beträgt zwischen drei<br />
und 30 Jahren. Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden<br />
werden jährlich überprüft. In drei Einzelfällen<br />
erfolgt die Abschreibung über die vertragliche Nutzungsdauer.<br />
Diese liegt zwischen 50 und 69 Jahren.<br />
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
abzüglich planmäßiger nutzungsbedingter<br />
Abschreibungen bewertet. Bei selbst erstellten Sachanlagen<br />
werden die Herstellungskosten anhand der direkt<br />
zurechenbaren Einzel- und Gemeinkosten ermittelt. Es<br />
wird die lineare Abschreibungsmethode angewandt.<br />
Wesentliche Ersatzinvestitionen, wie z. B. die Großrevisionen<br />
der Kraftwerke, werden aktiviert. Aufwendungen<br />
für Reparaturen und Wartungen, die keine wesentlichen<br />
Ersatzinvestitionen darstellen, werden in dem Geschäftsjahr<br />
aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
erfasst, in dem sie angefallen sind.<br />
Jeder Teil einer Sachanlage mit wesentlichen Anschaffungs-<br />
und Herstellungskosten im Verhältnis zum gesamten<br />
Wert des Vermögenswerts wird hinsichtlich der Nutzungsdauer<br />
und Abschreibungsmethode getrennt von<br />
den anderen Teilen der Sachanlage beurteilt und entsprechend<br />
abgeschrieben (Komponentenansatz).<br />
Die planmäßigen linearen Abschreibungen für unsere<br />
typischen Anlagen werden nach folgenden konzerneinheitlichen<br />
Nutzungsdauern bemessen:<br />
Jahre<br />
Gebäude 20 – 70<br />
Kraftwerke und Heiz(kraft)werke 9 – 60<br />
Stromverteilungsanlagen 12 – 60<br />
Gasverteilungsanlagen 12 – 60<br />
Wasserverteilungsanlagen 10 – 70<br />
Wärmeverteilungsanlagen<br />
Andere Anlagen sowie Betriebs-<br />
15 – 45<br />
und Geschäftsausstattung 5 – 30<br />
Sachanlagen werden auf Wertminderungen überprüft,<br />
wenn Ereignisse oder veränderte Umstände vermuten<br />
lassen, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte.<br />
In solchen Fällen erfolgt eine Werthaltigkeitsprüfung<br />
nach IAS 36. Eine Wertminderung eines Vermögenswerts<br />
ist erforderlich, wenn der Buchwert über dem erzielbaren<br />
Betrag des Vermögenswerts liegt. Dabei ist<br />
gemäß IAS 36.6 der erzielbare Betrag der höhere Wert<br />
aus dem Nutzungswert und dem beizulegenden Zeitwert<br />
abzüglich Veräußerungskosten.<br />
Ist der Vermögenswert Teil einer ZGE, wird die Wertminderung<br />
auf der Basis des erzielbaren Betrags der ZGE<br />
ermittelt. Diese ist als kleinste identifizierbare Gruppe von<br />
Vermögenswerten definiert, die unabhängig von anderen<br />
Vermögenswerten in der Lage ist, Mittelzuflüsse aus der<br />
fortgesetzten Nutzung zu erzielen. Hierzu zählen jeweils<br />
die Verteilungsnetze der Segmente Strom-, Gas-, Wärme-<br />
und Wasserversorgung, die Heizkraftwerke (HKW)<br />
West, Mitte und Niederrad sowie einzeln das Biomasse-<br />
Kraftwerk in Fechenheim mit zugehörigen Verbindungsnetzen<br />
und die Heizzentralen im Segment Erzeugung.<br />
Zum 31. Dezember <strong>2010</strong> wurde je ein Werthaltigkeitstest<br />
für die ZGE „Kraftwerke“ (HKW West, Mitte und<br />
Niederrad des Segments Erzeugung) und die ZGE<br />
„Stromnetz“ (Verteilungsnetz des Segments Stromversorgung)<br />
durchgeführt. Hierbei wurde der Buchwert<br />
dem Nutzungswert gegenübergestellt. Der Nutzungswert<br />
ergibt sich aus dem Barwert der geschätzten, zukünftig<br />
nachhaltig erzielbaren betrieblichen Cashflows<br />
aus der fortgeführten Nutzung des Vermögenswerts zuzüglich<br />
eines am Ende der Nutzungsdauer realisierbaren<br />
Restwerts. Als Grundlage für die Ermittlung des Nutzungswerts<br />
diente die vom Vorstand genehmigte und<br />
vom Aufsichtsrat der Gesellschaften gebilligte Fünfjahresplanung.<br />
Bei der ZGE „Stromnetz“ wurde eine unbegrenzte<br />
Nutzungsdauer unterstellt, sodass für die Ermittlung<br />
die Planjahre um ein Normjahr als Basis für die<br />
ewige Rente ergänzt wurden. Bei der ZGE „Kraftwerke“<br />
wurde eine begrenzte Nutzungsdauer der langfristigen<br />
Vermögenswerte unterstellt, sodass als Grundlage die<br />
Cashflow-Prognosen für die verbleibende Nutzungsdauer<br />
angesetzt wurden. Die Barwerte werden unter<br />
Zugrundelegung folgender Parameter ermittelt:<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Risikofreier Zinssatz (%) 3,25 4,25<br />
Marktrisikoprämie (%)<br />
Betafaktor (verschuldet)<br />
5,00 5,00<br />
Stromnetz 0,71 0,50<br />
Kraftwerke 0,71 0,70<br />
Fremdkapital-Spread (%)<br />
Fremdkapitalanteil (%)<br />
1,60 1,90<br />
Stromnetz 33,33 50,00<br />
Kraftwerke 33,33 20,00<br />
Die verwendeten Parameter werden aus verfügbaren<br />
Marktdaten zum Teil direkt (risikofreier Zinssatz, Marktrisikoprämie<br />
und Fremdkapital-Spread) und zum Teil unter<br />
Verwendung einer Peergroup (Betafaktoren) abgeleitet.<br />
Wenn der Grund für eine früher vorgenommene Wertminderung<br />
entfällt, werden die Vermögenswerte erfolgswirksam<br />
zugeschrieben, wobei der infolge der Zuschreibung<br />
erhöhte Buchwert nicht die fortgeführten<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten übersteigen<br />
darf. Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
werden nur dann als Buchwert des Vermögenswerts<br />
erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass daraus<br />
dem Konzern zukünftig wirtschaftlicher Nutzen zufließen<br />
wird und die Kosten des Vermögenswerts zuverlässig<br />
ermittelt werden können.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 89
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
90 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Fremdkapitalkosten, die im Zusammenhang mit dem<br />
Erwerb oder der Herstellung eines sogenannten qualifizierten<br />
Vermögenswerts (qualifying asset) vom Zeitpunkt<br />
der Anschaffung bzw. ab dem Herstellungsbeginn<br />
bis zur Inbetriebnahme entstehen, werden als Teil<br />
der Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieses Vermögenswerts<br />
aktiviert. Bei spezifischer Fremdfinanzierung<br />
werden die jeweiligen direkt zurechenbaren Fremdkapitalkosten<br />
berücksichtigt. Bei <strong>Mainova</strong> wird in der<br />
Regel nicht spezifisch finanziert, d. h. es besteht kein<br />
direkter Zusammenhang zwischen den aufgenommenen<br />
Fremdmitteln und den getätigten Investitionen. Infolgedessen<br />
wird zur Berechnung der zu aktivierenden<br />
Fremdkapitalkosten ein durchschnittlicher Fremdkapitalkostensatz<br />
ermittelt. Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurde<br />
ein durchschnittlicher Fremdfinanzierungszinssatz von<br />
4,1 % (Vorjahr 4,4 %) zugrunde gelegt. Andere Fremdkapitalkosten<br />
werden als Aufwand erfasst.<br />
Leasing-Transaktionen, bei denen <strong>Mainova</strong> Leasinggeber<br />
ist und die wesentlichen Chancen und Risiken aus<br />
der Nutzung des Leasingobjekts auf den Vertragspartner<br />
übertragen werden, sind als Finanzierungsleasingverhältnisse<br />
erfasst. Die Summe des Barwerts der ausstehenden<br />
Mindestleasingzahlungen und des nicht garantierten<br />
Restwerts werden als Leasingforderung bilanziert.<br />
Die Zahlungen des Leasingnehmers werden in<br />
Tilgungsleistungen sowie Zinserträge aufgeteilt. Alle übrigen<br />
Leasing-Transaktionen werden als Operating-Leasingverhältnisse<br />
behandelt, d. h. das Leasingobjekt<br />
wird weiterhin bei <strong>Mainova</strong> bilanziert und die Leasingzahlungen<br />
werden als Ertrag erfasst.<br />
IFRIC 4 „Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis<br />
enthält“ beinhaltet Kriterien zur Identifikation<br />
von Leasing-Elementen in Verträgen, die formal<br />
nicht als Leasingverträge bezeichnet werden. Vertragselemente,<br />
welche die Kriterien des IFRIC 4 erfüllen, sind<br />
nach den Vorschriften des IAS 17 als Leasingverträge<br />
zu bilanzieren. Bei <strong>Mainova</strong> fallen Contracting-Projekte<br />
in den Anwendungsbereich des IFRIC 4.<br />
Die bis zum 31. Dezember 2009 erhaltenen Zuschüsse<br />
wurden von den Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
der entsprechenden Anlagen abgesetzt und<br />
mindern somit deren Abschreibungen. Dazu gehören<br />
auch Baukostenzuschüsse (Hausanschlusskosten<br />
und Netzkostenbeiträge). Gemäß IFRIC 18 werden<br />
die ab dem 1. Januar <strong>2010</strong> von Kunden erhaltenen<br />
Zuschüsse gesondert unter den Passiva ausgewiesen<br />
und über die Nutzungsdauer der bezuschussten<br />
Vermögenswerte linear zugunsten der Umsatzerlöse<br />
aufgelöst.<br />
At equity bilanzierte Beteiligungen werden zunächst mit<br />
den Anschaffungskosten und in den Folgeperioden mit<br />
dem fortgeschriebenen anteiligen Nettovermögen bilanziert.<br />
Dabei werden die Buchwerte jährlich um die<br />
anteiligen Ergebnisse, ausgeschütteten Dividenden und<br />
sonstigen Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert.<br />
Ein bilanzierter Geschäfts- oder Firmenwert<br />
wird im Beteiligungsansatz ausgewiesen. Eine planmä-<br />
ßige Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte<br />
erfolgt nicht. At equity bilanzierte Beteiligungen werden<br />
wertgemindert, wenn der erzielbare Betrag den Beteiligungsbuchwert<br />
unterschreitet. Der erzielbare Betrag<br />
wird als Barwert der geschätzten, zukünftig nachhaltig<br />
erzielbaren Cashflows ermittelt. Als Grundlage für die<br />
Ermittlung des Nutzungswerts diente die von den Gesellschaften<br />
erstellte und von deren Aufsichtsräten gebilligte<br />
Fünfjahresplanung. Dabei wird ein risikofreier<br />
Zinssatz von 3,25 % (Vorjahr 4,25 %) zuzüglich einer<br />
Marktrisikoprämie von 5,00 % (unverändert) unter Nutzung<br />
folgender Betafaktoren (verschuldet) verwendet:<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Beteiligungen mit<br />
Garantiedividende 0,30 0,30<br />
Beteiligungen mit anteiligen<br />
Jahresergebnissen 0,71 0,65<br />
Unter den übrigen langfristigen Forderungen und<br />
finanziellen Vermögenswerten werden im Wesentlichen<br />
Ausleihungen, Anteile an nicht at equity bilanzierten<br />
assoziierten Unternehmen und sonstige Beteiligungen<br />
zusammengefasst.<br />
Ausleihungen des Unternehmens werden zu fortgeführten<br />
Anschaffungskosten bewertet. Marktüblich verzinsliche<br />
Ausleihungen sind zum Nominalwert und zinslose<br />
bzw. niedrig verzinsliche Ausleihungen werden mit dem<br />
Barwert bilanziert.<br />
Die Anteile an nicht at equity bilanzierten assoziierten<br />
Unternehmen und an den übrigen Beteiligungen gehören<br />
ausnahmslos der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar“<br />
an. Die Bewertung erfolgt grundsätzlich zum<br />
beizulegenden Zeitwert. Da die beizulegenden Zeitwerte<br />
der im Abschluss enthaltenen Beteiligungen nicht zuverlässig<br />
ermittelt werden können, werden diese sowohl<br />
bei der Erstbilanzierung als auch in den Folgeperioden<br />
zu Anschaffungskosten bewertet. Liegen objektive und<br />
substanzielle Hinweise für eine Wertminderung eines<br />
Vermögenswerts vor, wird dieser in erforderlichem Umfang<br />
abgeschrieben.<br />
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten<br />
angesetzt. Fremdkapitalkosten werden<br />
nicht aktiviert, es sei denn, es liegt ein qualifizierter Vermögenswert<br />
vor. Die Bewertung erfolgt grundsätzlich zu<br />
Durchschnittswerten. Die Herstellungskosten enthalten<br />
gemäß IAS 2 die direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie<br />
Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich<br />
Wertminderungen. Risiken aus einer geminderten<br />
Verwertbarkeit wird durch angemessene Abschläge<br />
Rechnung getragen. Soweit es erforderlich ist, wird der<br />
im Vergleich mit dem Buchwert niedrigere realisierbare<br />
Nettoveräußerungswert angesetzt. Wertaufholungen<br />
bei früher abgewerteten Vorräten werden als Minderung<br />
des Materialaufwands erfasst.<br />
Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden<br />
bis auf derivative Finanzinstrumente und Leasingforderungen<br />
zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.<br />
Erforderliche Wertberichtigungen orientieren sich am tatsächlichen<br />
Ausfallrisiko. Das tatsächliche Ausfallrisiko<br />
orientiert sich einerseits an der Überfälligkeit, wobei in<br />
Abhängigkeit vom Zeitraum des Zahlungsverzugs pauschale<br />
Abschläge vorgenommen werden. Andererseits<br />
werden in Einzelfällen Wertberichtigungen aufgrund der<br />
wirtschaftlichen Situation eines Schuldners vorgenommen.<br />
Wertberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen werden auf separaten Wertberichtigungskonten<br />
erfasst. Eine direkte Absetzung vom Buchwert<br />
oder eine Ausbuchung von zuvor gebildeten Wertberichtigungen<br />
erfolgt erst, wenn eine Forderung uneinbringlich<br />
geworden ist. In den Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen sind erhaltene Abschlagszahlungen<br />
auf den abgegrenzten, noch nicht abgelesenen Verbrauch<br />
unserer Kunden verrechnet. Geleistete Anzahlungen<br />
auf das Anlage- und Umlaufvermögen werden unter<br />
den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen.<br />
Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten<br />
werden zu konzerneinheitlich vorgegebenen Umrechnungskursen,<br />
die den Mittelkursen am Bilanzstichtag<br />
entsprechen, bewertet. Nichtmonetäre Fremdwährungsposten<br />
sind bei <strong>Mainova</strong> nicht vorhanden.<br />
Flüssige Mittel umfassen Kassenbestände und Guthaben<br />
bei Kreditinstituten und werden zum Nennwert bilanziert.<br />
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte werden<br />
zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem<br />
Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bilanziert. Diese<br />
Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben.<br />
Die Pensionsrückstellungen setzen sich aus Rückstellungen<br />
für Einzelpensionszusagen und für die Gewährung<br />
von Energiedeputaten an Mitarbeiter, Pensionäre<br />
und deren Hinterbliebene zusammen. Die Berechnung<br />
erfolgt entsprechend IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren.<br />
Dieses Verfahren berücksichtigt neben<br />
den Renten und Anwartschaften auch zukünftig zu<br />
erwartende Gehalts- und Rentensteigerungen. Versicherungsmathematische<br />
Gewinne und Verluste werden<br />
in der Periode des Anfalls im sonstigen Ergebnis der<br />
Gesamtergebnisrechnung erfasst. Die versicherungsmathematischen<br />
Gewinne und Verluste resultieren aus<br />
einer Abweichung der tatsächlichen Entwicklung von<br />
den unterstellten Annahmen oder aus einer Änderung<br />
der Annahmen. Der Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand<br />
ausgewiesen und der Zinsanteil der Rückstellungszuführung<br />
im Finanzergebnis.<br />
Daneben sind alle Mitarbeiter im Rahmen der Bindung<br />
an die Tarifverträge des öffentlichen Dienstes sowie auf<br />
der Basis einzelvertraglicher Regelungen bei der Zusatzversorgungskasse<br />
der Stadt Frankfurt am Main<br />
(ZVK) nach den Regeln der Zusatzversorgung im öffentlichen<br />
Dienst pflichtversichert.<br />
Nach IAS 19 handelt es sich bei dieser Form der Alters-<br />
vorsorge um einen leistungsorientierten Plan (Defined<br />
Benefit Plan), da die individuellen Versorgungsleistungen<br />
der ZVK an frühere Mitarbeiter der Mitgliedsunternehmen<br />
nicht von eingezahlten Beiträgen abhängen. Da<br />
zudem in der ZVK Mitarbeiter mehrerer Mitgliedsunternehmen<br />
versichert sind, gilt diese Form der Altersvorsorge<br />
als gemeinschaftlicher Plan mehrerer Arbeitgeber<br />
(Multi-Employer Plan), für die die besonderen Vorschriften<br />
des IAS 19 anzuwenden sind.<br />
Die Beiträge werden im Rahmen eines Umlageverfahrens<br />
erhoben. Aufgrund der Umverteilungen der Leistungen<br />
der ZVK auf die an ihr beteiligten Unternehmen<br />
und der unzureichenden Daten über die Altersstruktur,<br />
die Fluktuation und die Gehälter dieser Mitarbeiter liegen<br />
keine Informationen über den auf <strong>Mainova</strong> entfallenden<br />
Teil der zukünftigen Zahlungsverpflichtungen vor<br />
(wirtschaftliche Verpflichtung). Somit ist eine Rückstellungsbildung<br />
nach IFRS nicht zulässig und die Behandlung<br />
erfolgt wie bei einem beitragsorientierten Plan (Defined<br />
Contribution Plan) gemäß IAS 19 Nr. 30a. Die laufenden<br />
Zahlungen an die ZVK stellen demnach Aufwendungen<br />
des Geschäftsjahres dar. Der Umlagesatz der<br />
ZVK Frankfurt am Main beläuft sich auf 6,0 %; hiervon<br />
übernimmt der Arbeitgeber 5,6 %, die Eigenbeteiligung<br />
der Arbeitnehmer beträgt 0,4 %. Daneben wird gemäß<br />
§ 63 der ZVK-Satzung vom Arbeitgeber ein steuerfreies<br />
Sanierungsgeld von 2,5 % erhoben. Zur Sicherung<br />
langfristig stabiler Hebesätze beschloss der Kassenausschuss<br />
der Stadt Frankfurt, das Sanierungsgeld stufenweise<br />
auf 3,5 % anzuheben. Ab dem 1. Januar 2011<br />
beträgt es danach 3,0 % und ab dem 1. Januar 2012<br />
3,5 %. Für einen Teil der Pflichtversicherten wird für das<br />
ZVK-pflichtige Entgelt, das über der tariflich festgesetzten<br />
Beitragsbemessungsgrenze liegt, eine zusätzliche<br />
Umlage von 9 % gezahlt. Derzeit liegen keine gesicherten<br />
Erkenntnisse vor, dass das Sanierungsgeld steigen<br />
wird. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass auch künftig<br />
Beitragserhöhungen erfolgen werden. Der Aufwand aus<br />
ZVK-Umlagen (Arbeitgeberanteil) ist unter den Aufwendungen<br />
für Altersversorgung ausgewiesen.<br />
Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen sämtliche<br />
am Bilanzstichtag erkennbaren rechtlichen oder faktischen<br />
Verpflichtungen gegenüber einer anderen Partei<br />
aufgrund von Ereignissen der Vergangenheit, die der Höhe<br />
und/oder dem Eintrittszeitpunkt nach unsicher sind und<br />
wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führen<br />
werden. Die Rückstellungen werden mit dem Erfüllungsbetrag<br />
angesetzt. Die Bewertung erfolgt mit dem Erwartungswert<br />
bzw. mit dem Betrag, der über die höchste Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
verfügt. Für wesentliche Rückstellungen<br />
(Altlasten, Altersteilzeit, rechtliche Risiken u. a.)<br />
wurden Bewertungsgutachten bzw. Berechnungen von<br />
sachverständigen Dritten eingeholt.<br />
Alle langfristigen Rückstellungen werden mit ihrem auf<br />
den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert,<br />
soweit der Zinseffekt nicht von untergeordneter<br />
Bedeutung ist. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die<br />
am Bilanzstichtag zu berücksichtigenden Kostensteige-<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 91
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
92 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
rungen. Ausgenommen davon sind Pensionsrückstellungen,<br />
für die gemäß IAS 19 gesonderte Regelungen<br />
angewandt werden.<br />
Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ist seit 2001 als Organgesellschaft in<br />
eine ertragsteuerliche Organschaft mit der SWFH eingebunden.<br />
Tatsächliche Steuerzahlungen und -erstattungen<br />
treten – mit Ausnahme der Körperschaftsteuerzahlung<br />
für Ausgleichszahlungen an außenstehende Aktionäre<br />
– auf Ebene des Organträgers ein. Bei der <strong>Mainova</strong><br />
<strong>AG</strong> werden die ermittelten laufenden Steuerverpflichtungen<br />
bzw. -ansprüche über Steuerumlagen abgebildet.<br />
Die Ermittlung der Steuerumlagebeträge erfolgt auf Einzelbasis,<br />
d. h. die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> wird wie ein selbstständiger<br />
Steuerzahler behandelt. Die Steuerquote im Geschäftsjahr<br />
<strong>2010</strong> beträgt 25,28 % (Vorjahr 27,95 %).<br />
Latente Steuern werden gemäß der Verbindlichkeitsmethode<br />
auf sämtliche temporäre Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede<br />
zwischen Steuerbilanz und<br />
IFRS-Bilanz der einzelnen in den Konzernabschluss<br />
einbezogenen Gesellschaften gebildet. Latente Steuern<br />
aus Konsolidierungsvorgängen werden gesondert ermittelt<br />
und angesetzt. Die aktiven latenten Steuern umfassen<br />
grundsätzlich auch Steuerminderungsansprüche,<br />
die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender<br />
Verlustvorträge in Folgejahren ergeben. Eine Aktivierung<br />
erfolgt, wenn deren Realisierung mit ausreichender<br />
Sicherheit gewährleistet ist. Die latenten Steuern werden<br />
auf der Basis der Steuersätze ermittelt, die zum<br />
Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden.<br />
Durch die Unternehmenssteuerreform 2008 beträgt der<br />
für die Berechnung der latenten Steuern relevante Steuersatz<br />
30,70 %. Er ergibt sich aus dem Körperschaftsteuersatz<br />
von 15,00 %, dem Solidaritätszuschlag von<br />
5,50 % auf den Körperschaftsteuersatz und dem Gewerbeertragsteuersatz<br />
von 14,88 %.<br />
Verbindlichkeiten werden mit dem beizulegenden<br />
Zeitwert bewertet. Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten<br />
werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode<br />
mit den fortgeführten Anschaffungskosten<br />
bewertet.<br />
Die von Kunden erhaltenen Anzahlungen werden unter<br />
den übrigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />
Derivative Finanzinstrumente werden zur Sicherung<br />
von Commodity-Risiken eingesetzt, die mit den Aktivitäten<br />
des Unternehmens verbunden sind. Zudem werden<br />
derivative Finanzinstrumente im Rahmen des<br />
Strom- und CO2-Handels (zur Erzielung von Handelsmargen)<br />
eingesetzt. Verträge, die für Zwecke des<br />
Empfangs oder der Lieferung von nicht finanziellen<br />
Posten gemäß dem erwarteten Einkaufs-, Verkaufs-<br />
oder Nutzungsbedarf des Unternehmens abgeschlossen<br />
und in diesem Sinne gehalten werden (Eigenverbrauchsverträge),<br />
werden gemäß IAS 39 nicht als derivative<br />
Finanzinstrumente, sondern nach IAS 37 als<br />
schwebende Geschäfte bilanziert und sind insofern in<br />
der Angabe zu den sonstigen finanziellen Verpflichtungen<br />
enthalten. Ferner werden derivative Finanzinstru-<br />
mente zur Begrenzung des Risikos marktbedingter<br />
Schwankungen der Zinssätze eingesetzt.<br />
Die erstmalige Bilanzierung erfolgt zum Handelstag.<br />
Derivate werden als finanzielle Vermögenswerte oder<br />
finanzielle Verbindlichkeiten bilanziert, mit dem beizulegenden<br />
Zeitwert bewertet und in die Kategorie Held for<br />
trading eingeordnet, sofern kein Hedge Accounting angewendet<br />
wird. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts<br />
werden ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
erfasst.<br />
Bei den derivativen Finanzinstrumenten, die in einer Sicherungsbeziehung<br />
(Hedge Accounting) stehen, handelt<br />
es sich um Cashflow Hedges. Cashflow Hedges<br />
dienen der Absicherung einer mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
eintretenden geplanten Transaktion gegen das<br />
Risiko schwankender Zahlungsströme.<br />
Bei einem Cashflow Hedge werden die unrealisierten Gewinne<br />
und Verluste des Sicherungsgeschäfts zunächst in<br />
der Rücklage für Cashflow Hedges im sonstigen Ergebnis<br />
(Eigenkapital) erfasst und erst dann in der Gewinn-<br />
und Verlustrechnung gebucht, wenn das abgesicherte<br />
Grundgeschäft erfolgswirksam erfasst wird. Nur der effektive<br />
Teil einer Sicherungsbeziehung darf dabei erfolgsneutral<br />
im sonstigen Ergebnis erfasst werden. Der ineffektive<br />
Anteil der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts<br />
eines Sicherungsgeschäfts, für das zuvor ein<br />
Cashflow Hedge gebildet wurde, wird sofort erfolgswirksam<br />
erfasst. Entfällt das gesicherte Grundgeschäft, wird<br />
das Sicherungsgeschäft sofort erfolgswirksam reklassifiziert.<br />
Das Sicherungsgeschäft wird ebenfalls als erfolgswirksam<br />
reklassifiziert, wenn das Hedge Accounting ineffektiv<br />
wird oder eine nominelle Übersicherung eintritt.<br />
Für die Anwendung von Hedge Accounting gemäß<br />
IAS 39 ist eine ausführliche Dokumentation der Sicherungsbeziehung<br />
zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft<br />
sowie der Sicherungsstrategie erforderlich.<br />
Die Anforderungen umfassen weiterhin die<br />
regelmäßige retrospektive und prospektive Effektivitätsmessung.<br />
Bei der Beurteilung der Effektivität werden<br />
sämtliche Bestandteile der Veränderung des beizulegenden<br />
Zeitwerts von Derivaten berücksichtigt.<br />
Das Hedge Accounting wird als effektiv angesehen,<br />
wenn die Veränderung des beizulegenden Zeitwerts<br />
des Sicherungsgeschäfts sowohl prospektiv als auch<br />
retrospektiv in einer Bandbreite von 80 – 125 % der gegenläufigen<br />
Änderungen des beizulegenden Zeitwerts<br />
des Grundgeschäfts liegt.<br />
Die Fair Value Option findet bei <strong>Mainova</strong> keine Anwendung.<br />
Unentgeltlich erworbene Emissionsrechte werden<br />
zu ihrem Erinnerungswert angesetzt und entgeltlich<br />
für den Eigenerzeugungsbedarf erworbene Emissionsrechte<br />
werden zu ihren Anschaffungskosten bilanziert.<br />
Werden sie zu Handelszwecken gehalten, erfolgt<br />
am Stichtag eine Bewertung zum Marktwert. Für<br />
eine eventuelle Unterdeckung am Stichtag wird eine<br />
Rückstellung in Höhe des beizulegenden Zeitwerts<br />
am Bilanzstichtag für zusätzlich benötigte Emissionsrechte<br />
gebildet.<br />
Eventualschulden sind mögliche Verpflichtungen gegenüber<br />
Dritten oder gegenwärtige Verpflichtungen, bei denen<br />
ein Ressourcenabfluss unwahrscheinlich ist bzw.<br />
deren Höhe nicht verlässlich bestimmt werden kann.<br />
Eventualschulden werden in der Bilanz grundsätzlich<br />
nicht erfasst. Die im Anhang angegebenen Verpflichtungsvolumina<br />
bei den Eventualschulden entsprechen<br />
dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang.<br />
Zu den Finanzinstrumenten gemäß IAS 39 (siehe Abschnitt<br />
7) zählen die folgenden Klassen:<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, übrige<br />
langfristige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte,<br />
sonstige Vermögenswerte und flüssige Mittel.<br />
In den übrigen langfristigen Forderungen und finanziellen<br />
Vermögenswerten sowie den sonstigen Vermögenswerten<br />
sind darüber hinaus nicht finanzielle Vermögenswerte<br />
enthalten, die nicht in den Anwendungsbereich<br />
des IAS 39 fallen.<br />
Auf der Passivseite zählen die Finanzschulden, die Verbindlichkeiten<br />
aus Lieferungen und Leistungen, die übrigen<br />
langfristigen Verbindlichkeiten sowie die kurzfristigen<br />
Verbindlichkeiten zu den Finanzinstrumenten. Auch<br />
hier sind in den übrigen langfristigen und kurzfristigen<br />
Verbindlichkeiten nicht finanzielle Verbindlichkeiten enthalten,<br />
die ebenfalls nicht in den Anwendungsbereich<br />
des IAS 39 fallen.<br />
Darüber hinaus gehören die ausgegebenen Finanzgarantien<br />
ebenfalls zu den Finanzinstrumenten.<br />
Wesentliche Ermessensentscheidungen<br />
und Schätzungen<br />
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS<br />
sind bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Ermessensentscheidungen zu treffen. Bei der Erläuterung<br />
der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ist<br />
die Ausübung der Ermessensentscheidung jeweils dargestellt.<br />
Weiterhin sind Annahmen und Schätzungen aufgrund<br />
unbestimmter künftiger Ereignisse zum Bilanzstichtag<br />
erforderlich. Die Schätzungen beruhen auf Annahmen<br />
und Prognosen, sind damit Risiken und Ungewissheiten<br />
unterworfen und können sich daher auf den Wertansatz<br />
der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie<br />
der Erträge und Aufwendungen auswirken.<br />
Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie<br />
sonstige am Stichtag bestehende Quellen von Schätzungsunsicherheiten,<br />
aufgrund derer ein Risiko besteht,<br />
dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche<br />
Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten<br />
und Schulden erforderlich sein wird, werden im<br />
Folgenden erläutert.<br />
Bei der Bilanzierung und Bewertung von Pensionsrückstellungen<br />
und ähnlichen Verpflichtungen (Deputate) sowie<br />
der Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen<br />
sind hinsichtlich Abzinsungsfaktor, Gehaltstrends, Fluktuationsrate<br />
sowie Kostenschätzung der Erfüllungsbeträge<br />
Annahmen und Schätzungen erforderlich. Aufgrund<br />
des Umfangs an direkten Pensionszusagen und ähnli-<br />
chen Verpflichtungen können sich aus möglichen Schätzungsänderungen<br />
in der Zukunft Auswirkungen ergeben.<br />
Weiterhin sind bei der Durchführung von Werthaltigkeitstests<br />
für einzelne Vermögenswerte, ZGE (z. B.<br />
Kraftwerke und Versorgungsnetze) sowie at equity bilanzierte<br />
Beteiligungen zukunftsbezogene Schlüsselannahmen<br />
zu machen. Änderungen dieser Annahmen<br />
können aus heutiger Sicht zu einem zusätzlichen Wertminderungs-<br />
bzw. einem Zuschreibungsbedarf führen,<br />
da die Bewertung insbesondere auch von der Entwicklung<br />
der langfristigen Kapitalmarktzinsen, von der Entwicklung<br />
der der Regulierung unterliegenden Vermögenswerte<br />
und von Entscheidungen der Regulierungs-<br />
und Preisgenehmigungsbehörden abhängig ist. Künftige<br />
Steuerrechtsänderungen können zu Auf-/Abwertungen<br />
führen.<br />
Die den Werthaltigkeitstest im Sachanlagevermögen<br />
zugrunde liegenden langfristigen Planungen unterliegen<br />
gewissen Risiken aus den zukünftigen Marktbedingungen.<br />
Darüber hinaus ergeben sich Risiken aus der Entwicklung<br />
des Diskontierungszinssatzes. Bei einer Erhöhung<br />
des Zinssatzes um 0,25 % ergäbe sich eine Wertminderung<br />
in der ZGE „Stromnetz“ in Höhe von 6,4 Mio.<br />
Euro und in der ZGE „Kraftwerke“ eine weitere in Höhe<br />
von 2,4 Mio. Euro. Bei einer Verminderung des Zinssatzes<br />
um 0,25 % ergäbe sich eine Zuschreibung in der<br />
ZGE „Stromnetz“ in Höhe von 7,3 Mio. Euro und die<br />
Wertminderung in der ZGE „Kraftwerke“ wäre um<br />
2,5 Mio. Euro geringer ausgefallen.<br />
Die at equity bilanzierten Beteiligungen der <strong>Mainova</strong> unterliegen<br />
einem jährlichen Werthaltigkeitstest. Als Bewertungsgrundlage<br />
wird jeweils die verabschiedete<br />
Mehrjahresplanung der jeweiligen Beteiligung herangezogen,<br />
welche jedoch in der langfristigen Planung gewisse<br />
Risiken aus den zukünftigen Marktbedingungen<br />
enthält. In den Werthaltigkeitstests der at equity bilanzierten<br />
Beteiligungen wurde durchschnittlich ein Basiszinssatz<br />
von 3,25 % herangezogen. Bei einer Erhöhung<br />
dieses Zinssatzes um 0,25 % ergäbe sich ein weiterer<br />
Wertminderungsbedarf bei den at equity bilanzierten<br />
Beteiligungen in Höhe von 3,1 Mio. Euro.<br />
Die Rückstellungen für Altlasten basieren auf externen<br />
Gutachten und Berechnungen, die jährlich aktualisiert<br />
werden. Diesen liegen Kostenschätzungen der Erfüllungsbeträge<br />
für die jeweilige Verpflichtung zugrunde. Schätzungsunsicherheiten<br />
ergeben sich insbesondere aus Änderungen<br />
des Verpflichtungsumfangs, Abweichungen von<br />
den angenommenen Kostenentwicklungen sowie aus Änderungen<br />
des Zinsniveaus und der Zahlungszeitpunkte.<br />
Weiterhin kann eine Änderung des Diskontierungszinses<br />
zu einer Anpassung der Altlastenrückstellungen führen.<br />
Bei der Beurteilung von Rechtsstreitigkeiten im Hinblick<br />
auf die Bildung von Rückstellungen wurde eine Einschätzung<br />
des voraussichtlichen Prozessausgangs vorgenommen.<br />
Die zugrunde liegenden Annahmen und Schätzungen basieren<br />
auf den Gegebenheiten und Einschätzungen am<br />
jeweiligen Bilanzstichtag. Durch von den Annahmen ab-<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 93
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
94 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
weichende Einschätzungen sowie Entwicklungen können<br />
sich die tatsächlichen Beträge von den Schätzwerten unterscheiden.<br />
Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses<br />
ist keine wesentliche Änderung der getroffenen<br />
Annahmen und Schätzungen zu erwarten.<br />
Kapitalmanagement<br />
Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen<br />
und keinen externen Mindestkapitalanforderungen.<br />
Seit dem Abschluss des Gewinnabführungsvertrags mit<br />
der SWFH im Jahr 2001 und gemäß der in diesem Zusammenhang<br />
erlassenen Konzernrichtlinie ist die <strong>Mainova</strong><br />
<strong>AG</strong> als Organgesellschaft in die zentrale Konzernfinanzierung<br />
der SWFH eingebunden. Die SWFH übernimmt<br />
das Cash Management aller Organgesellschaften<br />
mit dem Ziel, die Kosten der Finanzierung bzw. die<br />
Geldanlageerlöse zu optimieren.<br />
Wir verfolgen die interne Zielsetzung, unsere Finanzierungskosten<br />
und -struktur im Hinblick auf marktübliche<br />
Strukturkennzahlen zu optimieren. Hierbei werden neben<br />
der Gesamtkapitalrendite (ROCE) auch zunehmend<br />
branchenübergreifende Finanzkennzahlen (z. B. Umsatzrendite,<br />
Verschuldungsgrad, Eigenkapitalquote) ermittelt.<br />
Nur so kann es <strong>Mainova</strong> gelingen, auch zukünftig<br />
eine gute Bonitätseinstufung zu erhalten.<br />
Da es sich bei der Rücklage aus Cashflow Hedges im<br />
sonstigen Ergebnis um eine reine IFRS-Accounting-<br />
Größe handelt, hat diese keine Auswirkungen auf das<br />
Kapitalmanagement der <strong>Mainova</strong>.<br />
Maßnahmen zur Einhaltung der Eigenkapitalquote werden<br />
im Rahmen der mittelfristigen Unternehmensplanung<br />
berücksichtigt. Aufgrund des bestehenden Gewinnabführungsvertrags<br />
sind Rücklagendotierungen<br />
nur begrenzt zulässig. Sofern im Rahmen von Kreditverträgen<br />
die Einhaltung bestimmter Kennzahlen gefordert<br />
wird, orientieren wir uns an diesen Vorgaben. Für durch<br />
Kommunalbürgschaften besicherte Darlehen sind keine<br />
Steuerungsmaßnahmen erforderlich.<br />
Änderung der Bilanzierungs- und<br />
Bewertungsmethoden<br />
Der IASB und das IFRIC haben Standards und Interpretationen<br />
verabschiedet, die von der EU in europäisches<br />
Recht übernommen wurden und im Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />
verpflichtend anzuwenden sind oder von <strong>Mainova</strong> freiwillig<br />
vorab angewendet wurden:<br />
Sammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS<br />
„Improvements to IFRS“<br />
Der IASB überarbeitet in einem jährlichen Verbesserungsprozess<br />
(„Annual Improvement Process“) bestehende<br />
Standards. Diese Änderungen werden durch das<br />
IASB als kleine, nicht dringliche, aber notwendige Änderungen<br />
angesehen, die den Inhalt der Vorschriften<br />
konkretisieren und unbeabsichtigte Inkonsistenzen zwischen<br />
den Abschlüssen beseitigen sollen. Das Ergebnis<br />
des Verbesserungsprozesses wird in einem Gesamtstandard<br />
zusammengefasst. Änderungen sind, sofern<br />
im jeweiligen Standard nichts anderes geregelt ist, auf<br />
Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem<br />
1. Januar <strong>2010</strong> beginnen. Die beschlossenen Änderungen<br />
haben keine Auswirkungen auf die <strong>Mainova</strong>.<br />
IFRIC 18 „Bilanzierung der Übertragung eines Vermögenswerts<br />
durch einen Kunden“<br />
IFRIC 18 regelt die Bilanzierung von Vermögenswerten,<br />
die ein Unternehmen von einem Kunden erhält, um den<br />
Kunden im Gegenzug Zugang zu einem Leitungsnetz, einer<br />
Dienstleistung oder der Lieferung von Gütern zu verschaffen.<br />
Die erstmalige Anwendung von IFRIC 18 hat zu<br />
einer Änderung des Ausweises und keinen wesentlichen<br />
Auswirkungen auf das Ergebnis der <strong>Mainova</strong> geführt.<br />
Die ab dem Geschäftsjahr verpflichtend anzuwendenden<br />
Standards und Interpretationen Änderung des IFRS 1<br />
(2009) „Befreiungen für erstmalige Anwender“, Änderung<br />
des IFRS 2 (2009) „Anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich<br />
im Konzern“, Änderung des IFRIC 9 / IAS 39 „Eingebettete<br />
Derivate“, IFRIC 12 „Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen“,<br />
IFRIC 15 „Vereinbarungen über die Herstellung<br />
von Immobilien“, IFRIC 16 „Absicherung einer<br />
Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb“<br />
und IFRIC 17 „Sachdividenden an Eigentümer“ hatten keine<br />
Auswirkungen auf die <strong>Mainova</strong>.<br />
Neue Standards und Interpretationen<br />
Das IASB und das IFRIC haben folgende Standards und<br />
Interpretationen verabschiedet, die für das Geschäftsjahr<br />
<strong>2010</strong> noch nicht verpflichtend anzuwenden sind, da<br />
sie erst zu einem späteren Zeitpunkt verpflichtend sind<br />
oder die Anerkennung der EU noch nicht erfolgt ist. Diese<br />
Standards und Interpretationen wurden im Konzernabschluss<br />
noch nicht vorzeitig angewendet.<br />
Die Auswirkungen der nachfolgenden Standards für<br />
<strong>Mainova</strong> werden derzeit noch geprüft.<br />
„Änderung verschiedener IFRS“ (<strong>2010</strong>)<br />
Im Mai <strong>2010</strong> veröffentlichte der IASB einen weiteren<br />
Sammelstandard im Rahmen des jährlichen Verbesserungsprozesses.<br />
In diesem Sammelstandard sind eine<br />
Vielzahl von Änderungen enthalten, die dazu beitragen<br />
sollen, den Inhalt der Vorschriften zu konkretisieren und<br />
unbeabsichtigte Inkonsistenzen zwischen den Abschlüssen<br />
zu vermeiden. Die meisten Änderungen sind<br />
für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem<br />
1. Januar 2011 beginnen.<br />
IFRS 9 „Finanzinstrumente“<br />
IFRS 9 ersetzt den bisherigen IAS 39 bezüglich der<br />
Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten.<br />
IFRS 9 sieht im Wesentlichen vor, die bisher bestehenden<br />
vier Bewertungskategorien auf die beiden Bewertungskategorien<br />
„zu fortgeführten Anschaffungskosten“<br />
oder „zum beizulegenden Zeitwert“ zu reduzieren. Der<br />
neue Standard ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden,<br />
die ab dem 1. Januar 2013 beginnen.<br />
IAS 24 „Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden<br />
Unternehmen und Personen“<br />
Die Änderungen des IAS 24 sollen im Wesentlichen dazu<br />
beitragen, die Berichterstattung zu erleichtern. Gegenstand<br />
der Neuerung sind insbesondere die Konkretisierung<br />
der Definition eines nahe stehenden Unternehmens<br />
oder einer nahe stehenden Person und die Angabepflichten<br />
von staatlich kontrollierten Unternehmen. IAS 24 ist<br />
erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre,<br />
die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen.<br />
Die folgenden Standards und Interpretationen, die im<br />
Geschäftsjahr <strong>2010</strong> noch nicht anzuwenden waren,<br />
werden voraussichtlich keine Auswirkungen auf die Finanz-,<br />
Vermögens- und Ertragslage der <strong>Mainova</strong> haben:<br />
Änderung des IAS 32: „Klassifizierung<br />
von Bezugsrechten“<br />
Änderung des IFRIC 14: „Vorauszahlungen im Rahmen<br />
von Mindestfinanzierungsvorschriften“<br />
Änderung des IFRS 7: „Angaben bei Übertragungen von<br />
finanziellen Vermögenswerten“<br />
IFRIC 19: „Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durch<br />
Eigenkapitalinstrumente“<br />
3. Konsolidierungsgrundsätze<br />
Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse<br />
der Tochterunternehmen sowie die Abschlüsse der at<br />
equity bilanzierten assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen<br />
wurden einheitlich nach den<br />
bei <strong>Mainova</strong> geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
aufgestellt.<br />
Die Kapitalkonsolidierung für die Tochterunternehmen<br />
erfolgt nach der Erwerbsmethode. Dabei werden die Anschaffungskosten<br />
für Anteile an Tochterunternehmen mit<br />
dem nach IFRS bewerteten Buchwert des anteiligen Eigenkapitals<br />
des Tochterunternehmens verrechnet. Sich<br />
ergebende Unterschiedsbeträge werden auf Vermögenswerte<br />
der einbezogenen Unternehmen soweit aktiviert,<br />
wie sie mit dem Zeitwert bewertet sind. Danach verbleibende<br />
Unterschiedsbeträge werden als Geschäftswert<br />
aktiviert. Negative Geschäftswerte werden gemäß IFRS 3<br />
nach erneuter Beurteilung der identifizierbaren Vermögenswerte,<br />
Schulden und Eventualschulden sofort erfolgswirksam<br />
erfasst. Diese Konsolidierungsgrundsätze<br />
gelten analog für die at equity bilanzierten Beteiligungen.<br />
Forderungen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen<br />
zwischen vollkonsolidierten Unternehmen werden aufgerechnet.<br />
Konzerninterne Erträge werden mit den entsprechenden<br />
Aufwendungen verrechnet. Zwischenergebnisse<br />
werden eliminiert, sofern sie nicht von untergeordneter<br />
Bedeutung sind. Steuerabgrenzungen werden<br />
vorgenommen.<br />
4. Konsolidierungskreis und Änderungen<br />
des Konsolidierungskreises<br />
Konsolidierungskreis<br />
Nach der Vollkonsolidierungsmethode werden alle<br />
Mehrheitsbeteiligungen (Tochterunternehmen) der <strong>Mainova</strong><br />
in den Konzernabschluss einbezogen, auf deren<br />
Finanz- und Geschäftspolitik ein beherrschender Einfluss<br />
ausgeübt werden kann.<br />
Die at equity-Konsolidierung kommt bei assoziierten<br />
Unternehmen zur Anwendung, wenn ein maßgeblicher<br />
Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik des assoziierten<br />
Unternehmens vorliegt. Ferner werden Anteile<br />
an Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) nach<br />
der at equity-Methode bewertet.<br />
Dem Anhang ist eine Liste über den Konsolidierungskreis<br />
und den Anteilsbesitz beigefügt, die alle wesentlichen<br />
Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen<br />
und assoziierten Unternehmen mit Angaben zum<br />
letzten Jahresabschluss nach den Regelungen der IFRS<br />
(Umsatz, Eigenkapital und Jahresergebnis) enthält.<br />
Der Konsolidierungskreis entwickelte sich <strong>2010</strong> wie folgt:<br />
01.01.<strong>2010</strong> Zugänge Abgänge 31.12.<strong>2010</strong><br />
Vollkonsolidierte Unternehmen 11 1 2 10<br />
Assoziierte Unternehmen (Equity-Methode) 10 1 0 11<br />
Gemeinschaftsunternehmen (Equity-Methode) 4 0 0 4<br />
Die assoziierten Unternehmen EN<strong>AG</strong>/Maingas Energieanlagen<br />
GmbH (EMEG), Gasversorgung Offenbach<br />
GmbH (GVO), Eisenacher Versorgungsbetriebe GmbH<br />
(EVB) sowie die Ohra Hörselgas GmbH (Ohra Hörselgas)<br />
wurden auf Basis von Abschlüssen mit dem Stichtag 30.<br />
September <strong>2010</strong> einbezogen.<br />
Die Gemeinschaftskraftwerk Irsching GmbH (GKI) wird<br />
trotz eines Anteilsbesitzes von unter 20 % (die Beteiligung<br />
der <strong>Mainova</strong> beträgt 15,6 %) als assoziiertes Unternehmen<br />
nach der at equity-Methode bewertet, da<br />
der <strong>Mainova</strong> durch den Gesellschaftsvertrag maßgeblicher<br />
Einfluss eingeräumt wird. Bei sämtlichen wichtigen<br />
geschäftspolitischen Entscheidungen (z. B. Investitionen,<br />
Aufnahme von Krediten, Abschluss oder Än-<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 95
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
96 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
derung von Verträgen sowie Bestellung und Abberufung<br />
von Geschäftsführern) ist Einstimmigkeit der Gesellschafter<br />
erforderlich.<br />
Eine Darstellung wesentlicher Eckdaten der nicht einbezogenen<br />
assoziierten Unternehmen (siehe Anlage Konsolidierungskreis<br />
und Anteilsbesitzliste des <strong>Mainova</strong>-<br />
Konzerns) gibt folgende Übersicht:<br />
Tsd. €<br />
Bilanz<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Vermögenswerte 20.837 21.620<br />
Schulden<br />
GuV<br />
6.146 7.556<br />
Umsatzerlöse 24.446 24.294<br />
Periodenergebnis 510 440<br />
Änderungen des Konsolidierungskreises<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurde ein weiteres Tochterunternehmen<br />
im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss<br />
einbezogen. Die Hotmobil International<br />
GmbH (HMI) mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Geschäftsjahr<br />
<strong>2010</strong> von der MED mit einem Anteilsbesitz<br />
von 75 % gegründet und erstmalig vollkonsolidiert.<br />
Zwei bisher vollkonsolidierte Unternehmen wurden entkonsolidiert.<br />
Mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar<br />
<strong>2010</strong> hat die <strong>Mainova</strong> ihr vollkonsolidiertes Tochterunternehmen<br />
GHG GmbH sowie deren Tochter GHG-FM<br />
GmbH veräußert.<br />
Die zum 31. Dezember 2009 noch vorläufige Kaufpreisallokation<br />
der HMD wurde im Laufe des Jahres <strong>2010</strong> mit<br />
einem Goodwill von 7,4 Mio. Euro abgeschlossen. Auf der<br />
Basis der endgültigen Kaufpreisallokation ergab sich eine<br />
Erhöhung des Goodwills um 1,3 Mio. Euro, wovon<br />
1,0 Mio. Euro auf eine vertraglich vereinbarte Kaufpreisanpassung<br />
und 0,3 Mio. Euro auf die Anpassung des vorläufigen<br />
Abschlusses entfallen. Die Kaufpreisanpassungsklausel<br />
sah Erhöhungen oder Minderungen in Abhängigkeit<br />
vom endgültigen EBIT (Earnings Before Interest and<br />
Taxes) für das Geschäftsjahr 2009 vor. Die zur Sicherung<br />
möglicher Garantieansprüche vereinbarten Kaufpreiseinbehalte<br />
haben sich im Vergleich zum 31. Dezember 2009<br />
um 1,0 Mio. Euro auf nun 4,0 Mio. Euro erhöht.<br />
Die Änderung des Konsolidierungskreises hat keine wesentliche<br />
Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage des Konzerns.<br />
Im Bereich der assoziierten Unternehmen wurde die Infranova<br />
Bioerdgas GmbH (Infranova) als neues Unternehmen<br />
nach der at equity-Methode einbezogen.<br />
5. Erläuterungen zur Gewinn-<br />
und Verlustrechnung<br />
(1) Umsatzerlöse<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Gasverkauf 584.189 681.379<br />
Erdgassteuer -53.871 -52.025<br />
530.318 629.354<br />
Stromverkauf 631.268 587.907<br />
Stromsteuer -71.385 -68.923<br />
559.883 518.984<br />
Erlös Stromhandel<br />
Wärme-, Dampf- und<br />
221.259 217.852<br />
Kälteverkauf 118.464 124.069<br />
Netzentgelte 87.099 72.974<br />
Wasserverkauf<br />
Materialverkauf, Installatio-<br />
79.783 27.646<br />
nen und sonstige Leistungen 73.790 70.121<br />
1.670.596 1.661.000<br />
Die Umsatzerlöse im Wassergeschäft waren im Vorjahr<br />
durch die Zuführung zu Rückstellungen im Rahmen des<br />
laufenden Wasserkartellverfahrens in Höhe von<br />
51,3 Mio. Euro gemindert.<br />
(2) Sonstige betriebliche Erträge<br />
Tsd. €<br />
Erträge aus der Bewertung von<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
energiebezogenen Derivaten<br />
Erträge aus der Auflösung<br />
19.743 17.823<br />
von Rückstellungen 9.847 15.716<br />
Erträge aus KWK-Förderung 6.495 3.381<br />
Konzessionsabgabe 3.465 3.214<br />
Mahnerträge<br />
Erträge aus der Auflösung<br />
3.086 3.127<br />
von Wertberichtigungen 2.114 2.119<br />
Übrige Erträge 21.667 35.386<br />
66.417 80.766<br />
(3) Materialaufwand<br />
Tsd. €<br />
Aufwendungen für Roh-,<br />
Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
und für bezogene Waren<br />
Aufwendungen für<br />
1.154.862 1.161.219<br />
bezogene Leistungen 78.395 68.405<br />
1.233.257 1.229.624<br />
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
und für bezogene Leistungen betreffen überwiegend<br />
den Gas-, Strom-, Wärme- und Wasserbezug, die Kosten<br />
für den Gas-, Kohle- und Heizöleinsatz in den eigenen<br />
Kraftwerken sowie Netzentgelte.<br />
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen betreffen<br />
überwiegend von Dritten erbrachte Bauleistungen sowie<br />
Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen für Verteilungs-<br />
und Erzeugungsanlagen. Des Weiteren sind<br />
hier die Pachtaufwendungen für die Strom- und Gasnetze,<br />
die Personalgestellung und sonstige Dienstleistungen<br />
der Stadtwerke Hanau GmbH (SWH) für das<br />
Netzgebiet Hanau enthalten.<br />
(4) Personalaufwand<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Löhne und Gehälter<br />
Soziale Abgaben und Auf-<br />
152.026 139.060<br />
wendungen für Unterstützung<br />
Aufwendungen für<br />
27.156 25.422<br />
Altersversorgung 10.352 9.173<br />
189.534 173.655<br />
Zum Anstieg des Personalaufwands haben Rückstellungszuführungen<br />
insbesondere im Zusammenhang mit<br />
der Tarifeinigung zur Altersteilzeit beigetragen. Daneben<br />
wirkte sich die Tariferhöhung zum 1. Januar <strong>2010</strong> in<br />
Höhe von 2,1 % aufwandserhöhend aus.<br />
Die Aufwendungen für Altersversorgung betreffen im<br />
Wesentlichen die Beiträge zur ZVK.<br />
(5) Abschreibungen<br />
Es wird auf die Ausführungen zu immateriellen Vermögenswerten<br />
und Sachanlagen verwiesen. Im Geschäftsjahr<br />
wurde eine Wertminderung auf die ZGE „Kraftwerke“<br />
in Höhe von 17,6 Mio. Euro vorgenommen.<br />
(6) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich<br />
wie folgt zusammen:<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Konzessionsabgabe<br />
Fremdleistungen<br />
58.755 56.242<br />
(Verwaltung, IT, Gebäude) 29.018 23.544<br />
Gutachten und Beratung 13.333 12.676<br />
Zuführungen zu Rückstellungen 11.209 19.456<br />
Werbekosten<br />
Wertminderungen<br />
5.980 5.021<br />
Umlaufvermögen 5.967 5.017<br />
Mieten, Pachten, Gebühren 4.309 3.560<br />
Aus- und Fortbildungskosten 4.237 4.368<br />
Sonstige Steuern 3.097 1.453<br />
Versicherungen<br />
Aufwendungen aus<br />
der Bewertung von<br />
2.603 2.455<br />
energiebezogenen Derivaten<br />
Prüfungs-, Gerichts-<br />
2.192 5.144<br />
und Notarkosten 1.884 2.760<br />
Übrige Aufwendungen 21.447 22.176<br />
164.031 163.872<br />
Die Aufwendungen aus Operating-Leasingverträgen betragen<br />
im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> 3,6 Mio. Euro (Vorjahr<br />
3,0 Mio. Euro).<br />
(7) Ergebnis aus at equity bilanzierten Beteiligungen<br />
Das Ergebnis aus at equity bilanzierten Beteiligungen<br />
setzt sich aus Erträgen durch die Fortschreibung des<br />
equity-Buchwerts um die Jahresergebnisse in Höhe von<br />
80,7 Mio. Euro (Vorjahr 19,6 Mio. Euro) und Aufwendungen<br />
aus Wertminderungen in Höhe von 3,8 Mio. Euro<br />
(Vorjahr 42,3 Mio. Euro) zusammen.<br />
Von den Erträgen entfallen 57,0 Mio. Euro auf die Thüga<br />
Holding GmbH & Co. KG (Thüga Holding). Die Aufwendungen<br />
aus Wertminderungen betreffen die Gasversorgung<br />
Main-Kinzig GmbH (GMK). Im Vorjahr entfielen sie<br />
mit 18,5 Mio. Euro auf die SWH, mit 16,9 Mio. Euro auf<br />
die Hessenwasser GmbH & Co. KG (Hessenwasser), mit<br />
6,4 Mio. Euro auf die GMK und mit 0,5 Mio. Euro auf die<br />
Oberhessische Gasversorgung GmbH (OHG).<br />
Die Abwertung wurde unternehmensindividuell auf Basis<br />
der aktuellen Mehrjahresplanung der Gesellschaft<br />
ermittelt. In der Bewertung wurde grundsätzlich ein Eigenkapitalkostensatz<br />
von 6,80 % verwendet sowie ein<br />
Wachstumsabschlag in Höhe von 0,50 % angesetzt. Bei<br />
Beteiligungen mit einer Garantiedividende im Rahmen<br />
eines Ergebnisabführungsvertrags wird für den Anteil<br />
der Garantiedividende ein Eigenkapitalkostensatz von<br />
5,25 % zugrunde gelegt.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 97
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
98 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
(8) Finanzerträge<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Zinserträge aus Leasing 8.146 8.142<br />
Erträge aus Beteiligungen 1.436 504<br />
Erträge aus Ausleihungen 1.011 1.173<br />
Zinserträge aus Geldanlagen 371 827<br />
Sonstige finanzielle Erträge 1.148 1.411<br />
Sonstige nicht finanzielle Erträge 3 3<br />
12.115 12.060<br />
Die Erträge aus Beteiligungen betreffen die Gewinnanteile<br />
und Dividenden der nicht konsolidierten Beteiligungen.<br />
Bei den sonstigen finanziellen Erträgen handelt es<br />
sich überwiegend um Zinserträge.<br />
(9) Finanzaufwendungen<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Zinsaufwand Fremddarlehen<br />
Aufzinsung langfristige<br />
17.645 13.891<br />
Rückstellungen<br />
Zinsaufwand<br />
4.434 4.178<br />
Pensionsverpflichtungen<br />
Sonstige finanzielle<br />
1.760 1.854<br />
Aufwendungen<br />
Sonstige nicht finanzielle<br />
5.532 1.757<br />
Aufwendungen 245 3<br />
29.616 21.683<br />
Unter den sonstigen finanziellen Aufwendungen werden<br />
überwiegend Zinsaufwendungen ausgewiesen. Der Anstieg<br />
der Finanzaufwendungen resultiert insbesondere<br />
aus den Zinsen für die Finanzierung des im Vorjahr erfolgten<br />
Thüga Holding-Erwerbs.<br />
(10) Ertragsteuern<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Tatsächliche Ertragsteuern 30.417 17.430<br />
Latente Steuern -4.817 14.518<br />
25.600 31.948<br />
Aufgrund des am 29. August 2001 geschlossenen Gewinnabführungsvertrags<br />
ist <strong>Mainova</strong> verpflichtet, ihren<br />
gesamten Gewinn an die SWFH abzuführen. Dies hat<br />
nach geltendem Steuerrecht zur Folge, dass <strong>Mainova</strong><br />
einen entstehenden Gewinn nur insoweit der Körperschaftsteuer<br />
unterwerfen muss, als dieser für Ausgleichszahlungen<br />
an außenstehende Aktionäre verwendet<br />
wird (§ 16 KStG). Der Gewerbeertrag wird bei <strong>Mainova</strong><br />
unabhängig von der Leistung von Ausgleichszahlungen<br />
keiner Gewerbesteuer unterworfen.<br />
<strong>Mainova</strong> verpflichtet sich mit dem 2004 abgeschlossenen<br />
Steuerumlagevertrag, den entstehenden Steuervorteil der<br />
SWFH im Wege einer Steuerumlage zuzuführen. Die Steuerumlagen<br />
werden nach der sogenannten Belastungsmethode<br />
(Stand-alone-Methode) entsprechend der hypothetischen<br />
Steuerbelastung der <strong>Mainova</strong> unter Berücksichtigung<br />
der bei <strong>Mainova</strong> direkt anfallenden Steuerbelastung<br />
(zurzeit Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag auf<br />
die Ausgleichszahlung an außenstehende Aktionäre) errechnet,<br />
als ob <strong>Mainova</strong> selbstständig zur Körperschaftsteuer<br />
und Gewerbesteuer herangezogen würde.<br />
Die Organgesellschaft (<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>) hat ihr Einkommen<br />
in Höhe von 20/17 der geleisteten Ausgleichszahlungen<br />
an außenstehende Aktionäre selbst zu versteuern.<br />
Die tatsächlichen Steuern enthalten im Wesentlichen<br />
Steuerumlagen an die SWFH für Körperschaftsteuer inkl.<br />
Solidaritätszuschlag in Höhe von 12,8 Mio. Euro und Gewerbesteuer<br />
in Höhe von 14,5 Mio. Euro sowie die Körperschaftsteuer<br />
und den Solidaritätszuschlag für die<br />
Ausgleichszahlung in Höhe von 2,4 Mio. Euro.<br />
Der für die Berechnung der latenten Steuern herangezogene<br />
Steuersatz beträgt wie im Vorjahr 30,70 %.<br />
Mit Ausnahme der NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH<br />
(NRM) fallen bei den übrigen in den Konzernabschluss<br />
einzubeziehenden Gesellschaften MED, <strong>Mainova</strong> ServiceDienste<br />
Gesellschaft mbH (MSD), SRM StraßenBeleuchtung<br />
Rhein-Main GmbH (SRM), Biomasse-Kraftwerk<br />
Fechenheim GmbH (BKF) und Energieversorgung<br />
Main-Spessart GmbH (EMS) aufgrund der steuerlichen<br />
Organschaft mit der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> keine Steuern an. Aufgrund<br />
der Verlustvorträge der Erdgas Westthüringen<br />
Beteiligungsgesellschaft mbH (EWT) sowie der Verluste<br />
Die periodenfremden Steuern enthalten den Aufwand<br />
aus der Anpassung des steuerlichen Ausgleichspostens<br />
in Höhe von 0,1 Mio. Euro (Vorjahr Ertrag 1,4 Mio.<br />
Euro). Im Vorjahr war darüber hinaus ein tatsächlicher<br />
Steuerertrag (0,5 Mio. Euro) enthalten.<br />
Bei den steuerfreien Erträgen aus at equity bilanzierten<br />
Beteiligungen wurde der Saldo aus Fortschreibungen<br />
abzüglich Wertminderungen zu 95 % (Kapi-<br />
der HMI und der <strong>Mainova</strong> Beteiligungsgesellschaft mbH<br />
(MBG) im Geschäftsjahr entsteht keine Steuerschuld. Kein<br />
Steueraufwand entsteht ferner bei der HMD aufgrund der<br />
Organschaft mit der MED, die als Tochtergesellschaft der<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> in den Konzernabschluss einbezogen wird.<br />
Im Berichtsjahr wurden bisher nicht aktivierte steuerliche<br />
Verlustvorträge von 0,1 Mio. Euro genutzt.<br />
Die Überleitung vom erwarteten Ertragsteueraufwand<br />
zum tatsächlichen Ertragsteueraufwand wird nachfolgend<br />
dargestellt:<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Ergebnis vor Ertragsteuern 144.233 90.551<br />
Konzernsteuersatz 30,70 % 30,70 %<br />
Erwarteter Ertragsteueraufwand<br />
Steuereffekte durch:<br />
44.280 27.799<br />
Steuerfreie Erträge at equity bilanzierter Beteiligungen -23.685 -2.532<br />
Steuerfreie Teilwertabschreibung at equity bilanzierter Beteiligungen 1.035 7.103<br />
Steuersatzeffekte aus Nicht-Organgesellschaften und Personengesellschaften -64 75<br />
Nicht abzugsfähige Aufwendungen 3.801 -253<br />
Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen und Kürzungen 1.094 1.321<br />
Permanente Differenzen 77 -137<br />
Veränderung nicht bewerteter Verlustvorträge -53 -901<br />
Steuerfreie Dividenden 217 0<br />
Periodenfremde Steuern 121 -1.922<br />
Sonstige -1.223 1.395<br />
Tatsächlicher Ertragsteueraufwand 25.600 31.948<br />
Tatsächlicher Konzernertragsteuersatz 17,75 % 35,28 %<br />
talgesellschaften) bzw. zu 100 % (Personengesellschaften<br />
für die Gewerbesteuer) unter Berücksichtigung<br />
der jeweils anzuwendenden Steuersätze angesetzt.<br />
Bei den steuerfreien Dividenden handelt es sich um<br />
Ausschüttungen von sonstigen Beteiligungen, die nicht<br />
in den Konzernabschluss einzubeziehen sind. Diese<br />
sind laut § 8b KStG steuerfrei.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 99
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
100 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
6. Erläuterungen zur Bilanz<br />
(11) Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen<br />
Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten<br />
Posten der immateriellen Vermögenswerte und des<br />
Sachanlagevermögens sowie ihre Entwicklung sind auf<br />
den folgenden Seiten dargestellt:<br />
[ Anschaffungs- oder Herstellungskosten ] [ Abschreibungen ] [ Restbuchwert ]<br />
Zugänge<br />
Abgänge<br />
Abgänge<br />
Stand am<br />
KonsolidieKonsolidieUmbu-<br />
Stand am<br />
Stand am<br />
ZuschreiKonsolidie-<br />
Stand am Stand am Stand am<br />
Tsd. €<br />
Immaterielle Vermögenswerte<br />
01.01.<strong>2010</strong> Zugänge rungskreis Abgänge rungskreischungen 31.12.<strong>2010</strong><br />
01.01.<strong>2010</strong> Zugänge bungen Abgänge rungskreis 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Konzessionen und ähnliche Rechte 66.538 9.314 0 11 116 4.172 79.897 35.671 4.167 0 3 89 39.746 40.151 30.867<br />
Geschäfts- oder Firmenwert 6.091 1.287 0 0 0 0 7.378 0 0 0 0 0 0 7.378 6.091<br />
Sachanlagen<br />
Grundstücke und Bauten einschließlich<br />
72.629 10.601 0 11 116 4.172 87.275 35.671 4.167 0 3 89 39.746 47.529 36.958<br />
der Bauten auf fremden Grundstücken<br />
Technische Anlagen und Maschinen<br />
a) Erzeugungs-, Gewinnungs- und<br />
324.507 3.731 0 943 2.043 12.793 338.045 157.266 7.097 0 803 803 162.757 175.288 167.241<br />
Bezugsanlagen, Heizzentralen 571.815 1.001 0 309 0 22.503 595.010 438.792 29.082 0 219 0 467.655 127.355 133.023<br />
b) Verteilungsanlagen 1.676.531 33.625 0 5.396 0 33.161 1.737.921 1.102.161 33.799 0 4.711 0 1.131.249 606.672 574.370<br />
Andere Anlagen, Betriebs-<br />
2.248.346 34.626 0 5.705 0 55.664 2.332.931 1.540.953 62.881 0 4.930 0 1.598.904 734.027 707.393<br />
und Geschäftsausstattung 151.238 7.887 0 2.143 1.427 915 156.470 112.961 7.596 0 1.884 997 117.676 38.794 38.277<br />
Anlagen im Bau 89.808 54.688 0 3.506 0 -73.544 67.446 0 0 0 0 0 0 67.446 89.808<br />
2.813.899 100.932 0 12.297 3.470 -4.172 2.894.892 1.811.180 77.574 0 7.617 1.800 1.881.137 1.015.555 1.002.719<br />
2.886.528 111.533 0 12.308 3.586 0 2.982.167 1.846.851 81.741 0 7.620 1.889 1.920.883 1.063.084 1.039.677<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 101
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
102 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
[ Anschaffungs- oder Herstellungskosten ] [ Abschreibungen ] [ Restbuchwert ]<br />
Zugänge<br />
Abgänge<br />
Abgänge<br />
Stand am<br />
KonsolidieKonsolidieUmbu-<br />
Stand am<br />
Stand am<br />
ZuschreiKonsolidie-<br />
Stand am Stand am Stand am<br />
Tsd. €<br />
Immaterielle Vermögenswerte<br />
01.01.2009 Zugänge rungskreis Abgänge rungskreischungen 31.12.2009<br />
01.01.2009 Zugänge bungen Abgänge rungskreis 31.12.2009 31.12.2009 31.12.2008<br />
Konzessionen und ähnliche Rechte 65.085 1.957 30 834 0 300 66.538 32.502 3.647 0 478 0 35.671 30.867 32.583<br />
Firmenwert 0 0 6.091 0 0 0 6.091 0 0 0 0 0 0 6.091 0<br />
Sachanlagen<br />
Grundstücke und Bauten einschließlich<br />
65.085 1.957 6.121 834 0 300 72.629 32.502 3.647 0 478 0 35.671 36.958 32.583<br />
der Bauten auf fremden Grundstücken<br />
Technische Anlagen und Maschinen<br />
a) Erzeugungs-, Gewinnungs- und<br />
317.322 5.936 0 108 0 1.357 324.507 150.389 6.952 0 75 0 157.266 167.241 166.933<br />
Bezugsanlagen, Heizzentralen 543.706 6.445 0 721 0 22.385 571.815 429.995 12.168 2.906 465 0 438.792 133.023 113.711<br />
b) Verteilungsanlagen 1.656.393 4.979 0 6.764 0 21.923 1.676.531 1.073.193 33.732 0 4.764 0 1.102.161 574.370 583.200<br />
Andere Anlagen, Betriebs-<br />
2.200.099 11.424 0 7.485 0 44.308 2.248.346 1.503.188 45.900 2.906 5.229 0 1.540.953 707.393 696.911<br />
und Geschäftsausstattung 145.109 5.034 3.694 4.249 0 1.650 151.238 109.172 7.229 0 3.440 0 112.961 38.277 35.937<br />
Anlagen im Bau 83.301 56.683 0 2.561 0 -47.615 89.808 0 0 0 0 0 0 89.808 83.301<br />
2.745.831 79.077 3.694 14.403 0 -300 2.813.899 1.762.749 60.081 2.906 8.744 0 1.811.180 1.002.719 983.082<br />
2.810.916 81.034 9.815 15.237 0 0 2.886.528 1.795.251 63.728 2.906 9.222 0 1.846.851 1.039.677 1.015.665<br />
In den Zugängen der Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
sind aktivierte Fremdkapitalkosten in<br />
Höhe von 0,1 Mio. Euro (Vorjahr 0,0 Mio. Euro) enthalten.<br />
Von den Zugängen bei den Abschreibungen der<br />
Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen sowie<br />
Heizzentralen entfallen 17,6 Mio. Euro auf Wertminderungen<br />
(ZGE „Kraftwerke“).<br />
Ab dem 1. Januar <strong>2010</strong> werden die von Kunden empfangenen<br />
Zuschüsse (Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskostenbeiträge)<br />
gesondert unter den Passiva<br />
ausgewiesen und über die Nutzungsdauer der bezuschussten<br />
Vermögensgegenstände linear zugunsten<br />
der Umsatzerlöse aufgelöst. Bis dahin erfolgte eine Absetzung<br />
der Zuschüsse von den Zugängen. Im Vorjahr<br />
wurden die Zugänge um 16,9 Mio. Euro durch empfangene<br />
Zuschüsse gemindert.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden wie im Vorjahr 0,1 Mio.<br />
Euro für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Es<br />
wurden wie im Vorjahr keine immateriellen Vermögenswerte<br />
selbst erstellt.<br />
Es wurde ein Werthaltigkeitstest für den Geschäfts-<br />
oder Firmenwert der HMD durchgeführt, woraus sich<br />
keine Wertminderung ergeben hat.<br />
Zur Überprüfung von in der Vergangenheit vorgenommenen<br />
Wertminderungen auf Sachanlagen wurde ein<br />
Werthaltigkeitstest für die ZGE „Stromnetz“ (Verteilungsnetz<br />
des Segments Stromversorgung) durchge-<br />
führt. Bei der ZGE „Kraftwerke“ (HKW West, Mitte und<br />
Niederrad des Segments Erzeugung) wurde ebenfalls<br />
ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Anlass hierfür waren<br />
die Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke, die<br />
Kosten für zukünftige CO2-Zertifikate und der niedrige<br />
Stromhandelspreis an der European Energy Exchange<br />
<strong>AG</strong> (EEX). Die ZGE „Kraftwerke“ setzt sich aus mehreren<br />
Kraftwerken zusammen, da diese sowohl bei unvorhergesehenen<br />
Produktionsausfällen als auch bei geplanten<br />
Revisionen die Versorgung der Kunden des<br />
Wärmenetzes gegenseitig sicherstellen.<br />
Die zur Diskontierung verwendeten Nachsteuerzinssätze<br />
betragen zum Stichtag in der ZGE „Stromnetz“ 5,6 %<br />
(Vorjahr 5,5 %) und in der ZGE „Kraftwerke“ ebenfalls<br />
5,6 % (Vorjahr 7,0 %).<br />
Bei der Wertermittlung des Stromnetzes wurden die von der<br />
Bundesnetzagentur genehmigte Erlösobergrenze für die<br />
laufende Regulierungsperiode sowie die darauf folgende<br />
geplante Erlösobergrenze berücksichtigt. Die Cashflows<br />
wurden wie im Vorjahr unter Verwendung einer Wachstumsrate<br />
von 0,5 % extrapoliert. Die Wachstumsrate liegt unterhalb<br />
der angenommenen Inflationsrate, da damit gerechnet<br />
wird, dass auch zukünftig die inflationsbedingten Kostensteigerungen<br />
nicht vollständig weitergegeben werden können.<br />
Bei der Wertermittlung der Kraftwerke wurde eine endliche<br />
Nutzungsdauer angesetzt, was einen Ansatz der<br />
Wachstumsrate ausschließt. Für die Werthaltigkeitstests<br />
des Sachanlagevermögens wurde durchgängig ein Basiszinssatz<br />
von 3,25 % (Vorjahr 4,25 %) herangezogen.<br />
Als Ergebnis der durchgeführten Werthaltigkeitstests<br />
zum 31. Dezember <strong>2010</strong> wurde die zum 31. Dezember<br />
2006 vorgenommene Wertminderung für die ZGE<br />
„Stromnetz“ beibehalten und aufgrund der verschlechterten<br />
Marktsituation für eigenerzeugte Strom- und Wärmemengen<br />
eine Wertminderung der ZGE „Kraftwerke“ in<br />
Höhe von 17,6 Mio. Euro vorgenommen.<br />
Bei den immateriellen Vermögenswerten sowie im<br />
Sachanlagevermögen liegen zum Bilanzstichtag keine<br />
Beschränkungen hinsichtlich der Verfügungsrechte vor.<br />
Sicherheiten für verpfändete Vermögenswerte wurden<br />
ebenfalls nicht hinterlegt.<br />
Ferner wurden im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wie im Vorjahr<br />
keine Entschädigungen von Dritten für immaterielle Vermögenswerte<br />
und Sachanlagevermögen, die wertgemindert,<br />
untergegangen oder außer Betrieb genommen<br />
wurden, erfasst.<br />
(12) At equity bilanzierte Beteiligungen<br />
Die folgende Übersicht zeigt die wesentlichen Posten<br />
der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung der<br />
at equity bilanzierten Unternehmen:<br />
[ Assoziierte Unternehmen ] [ Gemeinschafts unternehmen ]<br />
Tsd. €<br />
Bilanz<br />
<strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />
Kurzfristige Vermögenswerte 745.796 692.630 39.050 33.377<br />
Langfristige Vermögenswerte 4.215.121 4.239.723 180.584 152.353<br />
Kurzfristige Schulden 1.114.184 1.125.467 21.463 25.300<br />
Langfristige Schulden<br />
GuV<br />
824.226 821.599 150.207 116.298<br />
Umsatzerlöse 2.066.012 1.662.184 84.085 78.281<br />
Periodenergebnis 317.334 65.807 1.920 1.944<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 103
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
104 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Bei den Gemeinschaftsunternehmen beziehen sich die<br />
Angaben auf die Beteiligungsquote der <strong>Mainova</strong>.<br />
Der Anstieg der Umsatzerlöse und des Periodenergebnisses<br />
der assoziierten Unternehmen ist im Wesentlichen<br />
auf die Thüga Holding zurückzuführen, die im Vorjahr<br />
die Anteile an der Thüga Aktiengesellschaft (Thüga)<br />
zum 1. Dezember 2009 erworben hatte. Des Weiteren<br />
führte die Aufnahme des Betriebs des Kraftwerks bei<br />
der GKI zu einem Anstieg der Umsatzerlöse.<br />
(13) Übrige langfristige Forderungen und finanzielle<br />
Vermögenswerte sowie sonstige Vermögenswerte<br />
In den nachfolgenden Tabellen werden die sonstigen<br />
Forderungen und Vermögenswerte aufgeschlüsselt. Für<br />
At equity bilanzierte Beteiligungen unterliegen einem<br />
jährlichen Werthaltigkeitstest.<br />
Für die at equity bilanzierten Unternehmen bestehen keine<br />
öffentlich verfügbaren Preisnotierungen. Ferner unterliegen<br />
die at equity bilanzierten Unternehmen keinen wesentlichen<br />
Beschränkungen hinsichtlich der Möglichkeit,<br />
Zahlungsmittel an die Eigentümer zu transferieren.<br />
Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung des Buchwerts<br />
der at equity bilanzierten Beteiligungen:<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Anfangsbestand 01.01. 688.433 259.407<br />
Vereinnahmte Jahresergebnisse 80.750 19.625<br />
Aufwand aus Wertminderungen -3.827 -42.259<br />
Dividenden -53.545 -14.655<br />
Zugänge 5.981 467.006<br />
Abgänge 0 -19<br />
Im Eigenkapital erfasste erfolgsneutrale Wert änderungen -244 -672<br />
Endbestand 31.12. 717.548 688.433<br />
derivative Finanzinstrumente wird das Vorliegen einer<br />
Sicherungsbeziehung angegeben.<br />
31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Tsd. €<br />
Forderungen aus<br />
Langfristig Kurzfristig Gesamt Langfristig Kurzfristig Gesamt<br />
Finanzierungsleasing 82.123 3.772 85.895 82.307 4.388 86.695<br />
Sonstige Beteiligungen 21.346 0 21.346 20.768 0 20.768<br />
Ausleihungen an Beteiligungen 13.593 0 13.593 15.685 0 15.685<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
Geleistete Anzahlungen<br />
17.813 17.812 35.625 2.198 11.606 13.804<br />
auf Anlagevermögen 0 936 936 0 4.372 4.372<br />
Sonstige Ausleihungen<br />
Forderungen aus Cash Pooling<br />
gegen den Stadtwerke-Kon-<br />
2.961 0 2.961 2.658 0 2.658<br />
zern<br />
Übrige finanzielle<br />
0 236.157 236.157 0 0 0<br />
Vermögenswerte<br />
Übrige nicht finanzielle<br />
0 21.662 21.662 0 39.291 39.291<br />
Vermögenswerte 0 7.816 7.816 0 30.221 30.221<br />
Sonstiges 109 0 109 118 0 118<br />
137.945 288.155 426.100 123.734 89.878 213.612<br />
Die derivativen Finanzinstrumente setzen sich wie folgt<br />
zusammen:<br />
31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Tsd. € Langfristig Kurzfristig Gesamt Langfristig Kurzfristig Gesamt<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
davon ohne<br />
17.813 17.812 35.625 2.198 11.606 13.804<br />
Sicherungsbeziehung<br />
davon in Sicherungsbezie-<br />
520 9.927 10.447 1.568 11.388 12.956<br />
hung Cashflow Hedge 17.293 7.885 25.178 630 218 848<br />
Aus dem konzernweiten Cash Pooling wurde im Vorjahr<br />
durch die Finanzierung des Erwerbs von Anteilen an der<br />
Thüga Holding eine Verbindlichkeit ausgewiesen.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurden wie im Vorjahr keine Wertberichtigungen<br />
auf sonstige Vermögenswerte vorgenommen.<br />
(14) Vorräte<br />
Tsd. € 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 17.845 23.426<br />
Unfertige Leistungen 7.166 5.948<br />
Waren 235 721<br />
25.246 30.095<br />
In den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind hauptsächlich<br />
Bau- und Installationsmaterialien sowie der Bestand<br />
an Kohle, Heizöl und Emissionsrechten für den Betrieb<br />
der HKWs ausgewiesen. Die kumulierten Gängigkeitsabschreibungen<br />
auf den Bestand an Bau- und Installationsmaterial<br />
betragen insgesamt 6,2 Mio. Euro (Vorjahr<br />
6,0 Mio. Euro). In <strong>2010</strong> wurden somit Abwertungen in<br />
Höhe von 0,2 Mio. Euro ergebniswirksam gebucht.<br />
Die unfertigen Leistungen enthalten noch nicht abgerechnete<br />
Bau- und Reparaturleistungen.<br />
Verfügungsbeschränkungen oder andere Belastungen liegen<br />
nicht vor. Zuschreibungen und Bewertungen zum Nettoveräußerungspreis<br />
wurden nicht vorgenommen.<br />
(15) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />
In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in<br />
Höhe von 280,0 Mio. Euro (Vorjahr 185,4 Mio. Euro) sind<br />
abgegrenzte, noch nicht abgerechnete Gas-, Strom-,<br />
Wasser- und Wärmelieferungen zwischen Ablese- und<br />
Bilanzstichtag enthalten, denen geleistete Abschläge<br />
gegenüberstehen.<br />
Zum Stichtag 31. Dezember <strong>2010</strong> betrug der Buchwert<br />
der nicht wertgeminderten und nicht überfälligen Forderungen<br />
aus Lieferungen und Leistungen 225,2 Mio.<br />
Euro (Vorjahr 52,4 Mio. Euro). Bei diesen Forderungen<br />
deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf<br />
hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen<br />
nicht nachkommen werden.<br />
Die folgende Tabelle zeigt den Buchwert der überfälligen<br />
Forderungen, die noch nicht wertgemindert wurden:<br />
Überfällig seit<br />
Tsd. € 1–30 Tagen 31–60 Tagen 61–90 Tagen<br />
mehr als<br />
90 Tagen Gesamt<br />
31.12.<strong>2010</strong> 23.520 6.820 3.288 20.263 53.891<br />
31.12.2009 113.666 1.458 1.126 16.249 132.499<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 105
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
106 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Bei den fälligen Forderungen handelt es sich im Wesentlichen<br />
um Energieabrechnungen mit sofortiger<br />
Fälligkeit.<br />
Die Wertberichtigungen (einschließlich pauschalierter<br />
Einzelwertberichtigungen) auf Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Stand 01.01.<br />
Im Berichtszeitraum als Auf-<br />
2.744 3.840<br />
wand erfasster Betrag 140 356<br />
Ausbuchung von Forderungen<br />
Zahlungseingänge und Wertaufholungen<br />
auf ursprünglich<br />
-11 0<br />
abgeschriebene Forderungen -521 -1.452<br />
Übrige Erträge -23 0<br />
Stand 31.12. 2.329 2.744<br />
(16) Forderungen aus Ertragsteuern<br />
Die Forderungen aus Ertragsteuern betreffen mit<br />
14,1 Mio. Euro (Vorjahr 17,5 Mio. Euro) die Steuerumlage<br />
an die SWFH und mit 6,5 Mio. Euro (Vorjahr 7,3 Mio.<br />
Euro) Körperschaftsteuerguthaben.<br />
(17) Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte<br />
Bei den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenwerten<br />
handelt es sich um ein Grundstück. Die <strong>Mainova</strong> steht in<br />
fortgeschrittenen Verkaufsverhandlungen, die zum Ende<br />
des ersten Quartals 2011 abgeschlossen sein sollen.<br />
(18) Latente Steuern<br />
Die aktiven und passiven latenten Steuern resultieren<br />
aus folgenden Posten:<br />
31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Aktive Passive Aktive Passive<br />
latente latente latente latente<br />
Tsd. €<br />
Langfristige Vermögenswerte<br />
Steuern Steuern Steuern Steuern<br />
Immaterielle Vermögenswerte 0 1.617 0 1.676<br />
Sachanlagen 921 121.885 628 120.950<br />
Tochterunternehmen 0 858 0 523<br />
At equity bilanzierte Beteiligungen<br />
Übrige langfristige Forderungen und<br />
0 1.494 6 1.048<br />
finanzielle Vermögenswerte<br />
Kurzfristige Vermögenswerte<br />
0 29.529 0 24.677<br />
Vorräte 0 0 0 184<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 550 256 268<br />
Sonstige Vermögenswerte<br />
Langfristige Schulden<br />
91 5.990 103 4.903<br />
Erhaltene Zuschüsse 39 0 0 0<br />
Langfristige Finanzschulden 23 59 57 72<br />
Übrige langfristige Verbindlichkeiten 4.438 0 6.531 0<br />
Pensionsrückstellungen 3.339 0 2.233 0<br />
Andere langfristige Rückstellungen<br />
Kurzfristige Schulden<br />
10.499 8.878 6.068 2.841<br />
Kurzfristige Finanzschulden 9 0 6 32<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 820 0 0 257<br />
Sonstige Rückstellungen 297 1.590 458 2.091<br />
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 4.260 2.779 9.064 15.586<br />
Verlustvorträge 9.481 0 10.780 0<br />
Zwischensumme 34.217 175.229 36.190 175.108<br />
Saldierung 31.508 31.508 25.372 25.372<br />
Bilanzausweis 2.709 143.721 10.818 149.736<br />
Von den aktiven latenten Steuern aus den Pensionsrückstellungen<br />
wurden 3,2 Mio. Euro erfolgsneutral gebildet.<br />
Von den passiven latenten Steuern aus den übrigen langfristigen<br />
Forderungen und finanziellen Vermögenswerten,<br />
den sonstigen Vermögenswerten und den langfristigen<br />
und kurzfristigen Verbindlichkeiten wurden passive latente<br />
Steuern in Höhe von 7,8 Mio. Euro erfolgsneutral gebildet.<br />
Aktive und passive latente Steuern sind je Gesellschaft bzw.<br />
Organkreis miteinander saldiert. Latente Steuern auf temporäre<br />
Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen<br />
und assoziierten Unternehmen wurden mit<br />
den anzuwendenden Steuersätzen gebildet.<br />
Es werden nur auf solche Verlustvorträge, von deren Nutzbarkeit<br />
mit ausreichender Sicherheit ausgegangen werden<br />
kann, latente Steueransprüche gebildet. Steuerliche Verlustvorträge<br />
bestehen zum 31. Dezember <strong>2010</strong> bei den<br />
Tochtergesellschaften NRM, HMI, MBG und EWT.<br />
Für den bereits im Jahr 2004 eingetretenen steuerlichen<br />
Verlust der EWT wurde kein latenter Steueranspruch angesetzt,<br />
da die Gesellschaft als Beteiligungsholding nahezu<br />
ausschließlich steuerfreie Dividendenerträge erzielt und<br />
somit gegenwärtig nicht damit gerechnet wird, dass zukünftig<br />
ein steuerpflichtiges Ergebnis zur Nutzung der Verlustvorträge<br />
zur Verfügung stehen wird.<br />
Tsd. €<br />
Das sonstige Ergebnis in den Gewinnrücklagen hat sich<br />
im Vergleich zum Vorjahr wie folgt verändert:<br />
Tsd. €<br />
Latente Steueransprüche auf oben genannte Verlustvorträge<br />
wurden in folgender Höhe nicht angesetzt:<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Gewerbesteuer 257 537<br />
Körperschaftsteuer 973 1.260<br />
Eigenkapital<br />
Die Dividende je Anteil für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> beträgt<br />
für die SWFH 17,88 Euro/Stück (Vorjahr 8,12 Euro/<br />
Stück) und für die außenstehenden Aktionäre wie im<br />
Vorjahr 9,48 Euro/Stück.<br />
(19) Gezeichnetes Kapital<br />
Der Nennwert des gezeichneten Kapitals beträgt unverändert<br />
142,3 Mio. Euro und ist vollständig eingezahlt. Es ist<br />
eingeteilt in 5.560.000 nennbetragslose Stückaktien, davon<br />
lauten 5.499.296 auf Namen und 60.704 auf Inhaber.<br />
Die Anzahl der Aktien ist im Geschäftsjahr unverändert.<br />
(20) Gewinnrücklagen<br />
Die Gewinnrücklagen enthalten neben dem Konzernjahresüberschuss<br />
abzüglich der Ergebnisabführung an die<br />
SWFH insbesondere die Anpassungseffekte auf IFRS<br />
sowie Ergebnisvorträge von Tochtergesellschaften. Darüber<br />
hinaus enthalten die Gewinnrücklagen das sonstige<br />
neutrale Ergebnis, das sich wie folgt zusammensetzt:<br />
Vor<br />
Steuern<br />
Vor<br />
Steuern<br />
31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Latente<br />
Steuern<br />
31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Latente<br />
Steuern<br />
Nach<br />
Steuern<br />
Nach<br />
Steuern<br />
Vor<br />
Steuern<br />
Vor<br />
Steuern<br />
Latente<br />
Steuern<br />
Latente<br />
Steuern<br />
Nach<br />
Steuern<br />
Versicherungsmathematische Verluste / Gewinne aus<br />
leistungsorientierten Pensionszusagen und Deputaten -10.027 3.154 -6.873 -6.366 2.030 -4.336<br />
Cashflow Hedges 25.299 -7.881 17.418 832 -256 576<br />
at equity bewertete Unternehmen -809 0 -809 -565 0 -565<br />
14.463 -4.727 9.736 -6.099 1.774 -4.325<br />
Nach<br />
Steuern<br />
Versicherungsmathematische Verluste / Gewinne aus<br />
leistungsorientierten Pensionszusagen und Deputaten -3.661 1.124 -2.537 -1.055 324 -731<br />
Cashflow Hedges 24.467 -7.625 16.842 832 -256 576<br />
at equity bewertete Unternehmen -244 0 -244 -672 0 -672<br />
20.562 -6.501 14.061 -895 68 -827<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 107
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
108 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
(21) Nicht beherrschende Anteile<br />
Die nicht beherrschenden Anteile zeigen den Anteilsbesitz<br />
Dritter am <strong>Mainova</strong>-Konzern. Sie betreffen die Minderheitenanteile<br />
am BKF, an der EWT, der HMI und der<br />
NRM.<br />
In <strong>2010</strong> änderte sich der Konsolidierungskreis des <strong>Mainova</strong>-Konzerns<br />
durch Gründung der HMI. In den nicht<br />
beherrschenden Anteilen werden 25 % des Gründungskapitals,<br />
anteilig 25 Tsd. Euro, ausgewiesen. Eine weitere<br />
Einzahlung Dritter in die Kapitalrücklage der HMI beträgt<br />
125 Tsd. Euro.<br />
(22) Erhaltene Zuschüsse<br />
Ab dem 1. Januar <strong>2010</strong> werden die von Kunden empfangenen<br />
Zuschüsse (Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskostenbeiträge)<br />
gesondert ausgewiesen und<br />
über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögenswerte<br />
linear zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst.<br />
Rückstellungen<br />
(23) Pensionsrückstellungen<br />
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />
umfassen die Altersversorgung für die Mitarbeiter<br />
der <strong>Mainova</strong>, arbeitsvertragliche Direktzusagen<br />
sowie Verpflichtungen aus Betriebsvereinbarungen (Deputate).<br />
Es handelt sich dabei um leistungsorientierte<br />
Versorgungszusagen.<br />
Direktzusagen werden Vorstandsmitgliedern und leitenden<br />
Angestellten gewährt. Es handelt sich um leistungsorientierte<br />
Versorgungspläne. Für diese werden Rückstellungen für<br />
Pensionen und Anwartschaften entsprechend den bestehenden<br />
Versorgungszusagen für Anwartschaften und laufende<br />
Leistungen an die berechtigten aktiven und ehemaligen<br />
Mitarbeiter sowie die Hinterbliebenen gebildet. Die Zusagen<br />
bemessen sich vor allem nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit<br />
sowie der Vergütung der Mitarbeiter.<br />
Auf der Basis von Betriebsvereinbarungen sowie einzelvertraglichen<br />
Regelungen erhalten alle Mitarbeiter ein<br />
jährliches Energiedeputat.<br />
Daneben wurde im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> außertariflichen<br />
Mitarbeitern eine betriebliche Altersvorsorge im Rahmen<br />
einer Unterstützungskasse gewährt. Da <strong>Mainova</strong><br />
über die Leistung der einkommensabhängigen Beiträge<br />
hinaus kein Risiko trägt, handelt es sich um eine beitragsorientierte<br />
Zusage.<br />
Der Berechnung der leistungsorientierten Versorgungszusagen<br />
werden folgende wesentliche Zukunftsparameter<br />
zugrunde gelegt:<br />
% 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Zins 5,00 5,05<br />
Gehaltssteigerungen 2,00 2,00<br />
Rentensteigerungen<br />
Inflationsentwicklung<br />
2,00 2,00<br />
für Deputate 2,00 2,00<br />
Den Berechnungen für <strong>2010</strong> liegen wie im Vorjahr die<br />
Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde.<br />
Der Barwert der versicherungsmathematischen Sollverpflichtung<br />
hat sich wie folgt entwickelt:<br />
Tsd. €<br />
Barwert der Pensions-<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
verpflichtung am 01.01. 34.187 32.679<br />
Rentenzahlungen -1.967 -2.050<br />
Zinsaufwand 1.760 1.854<br />
Dienstzeitaufwand<br />
Im sonstigen Ergebnis<br />
gezeigte versicherungsmathematischeGewin-<br />
822 649<br />
ne (–) und Verluste (+)<br />
Barwert der Pensions-<br />
3.661 1.055<br />
verpflichtung am 31.12. 38.463 34.187<br />
Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung und<br />
die erfahrungsbedingten Berichtigungen der letzten fünf<br />
Jahre sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen:<br />
Tsd. € 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009 31.12.2008 31.12.2007 31.12.2006<br />
Barwert der Pensionsverpflichtung 38.463 34.187 32.679 35.067 38.354<br />
Erfahrungsbedingte Berichtigungen 257 -1.212 -605 -289 4.643<br />
Der Aufwand für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />
setzt sich wie folgt zusammen:<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Beiträge zur ZVK 10.763 10.052<br />
Zinsaufwand 1.760 1.854<br />
Dienstzeitaufwand 822 649<br />
Rentenzahlungen 54 49<br />
13.399 12.604<br />
Tsd. €<br />
Den Rückstellungen stehen wie im Vorjahr keine Erstattungsansprüche<br />
gegenüber.<br />
Die Personalrückstellungen entfallen überwiegend auf<br />
die Rückstellungen für Altersteilzeit. Aufgrund der Tarifeinigung<br />
in den „Tarifverhandlungen für die Beschäftigten<br />
des öffentlichen Dienstes von Bund und kommunalen<br />
Arbeitgebern“ wurde die Altersteilzeitrückstellung<br />
um 6,5 Mio. Euro erhöht.<br />
(25) Finanzschulden<br />
Buchwert<br />
01.01.<strong>2010</strong><br />
Im Berichtsjahr sind Leistungen an die gesetzliche Rentenversicherung<br />
von 14,4 Mio. Euro (Vorjahr 14,3 Mio.<br />
Euro) sowie an eine betriebliche Altersvorsorge von<br />
0,9 Mio. Euro erfolgt. Hierbei handelt es sich um beitragsorientierte<br />
Versorgungssysteme.<br />
(24) Andere langfristige Rückstellungen und<br />
sonstige Rückstellungen<br />
Die Rückstellungen berücksichtigen gemäß IAS 37 alle<br />
am Bilanzstichtag erkennbaren Verpflichtungen gegenüber<br />
Dritten, die bezüglich ihrer Höhe oder Fälligkeit unsicher<br />
sind.<br />
Die anderen langfristigen Rückstellungen und sonstigen<br />
Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr wie folgt<br />
entwickelt:<br />
Inanspruchnahme<br />
Auflösung Zuführung<br />
Auf-/Abzinsung<br />
Die Rückstellungen für Altersteilzeit werden nach dem<br />
Anwartschaftsbarwertverfahren bewertet. Dabei werden<br />
folgende Annahmen zugrunde gelegt:<br />
% <strong>2010</strong> 2009<br />
Zins 3,00 5,05<br />
Gehaltssteigerungen<br />
Gewichtung<br />
2,00 2,00<br />
(potenzielle Mitarbeiter) 25,00 0,00<br />
Die Umweltrückstellungen betreffen insbesondere Grundstücksrisiken<br />
aus früheren Gaswerksbetrieben. Die<br />
wesentlichen Sanierungsarbeiten werden voraussichtlich<br />
innerhalb der nächsten zehn Jahre abgeschlossen.<br />
Abgänge<br />
Konsolidierungskreis<br />
Buchwert<br />
31.12.<strong>2010</strong><br />
Personal 27.455 5.976 279 6.725 1.163 0 29.088<br />
Umweltrückstellungen<br />
Rechtliche und konzessionsrechtliche<br />
55.002 785 1.600 6.447 3.072 0 62.136<br />
Risiken 73.963 260 4.455 22.602 123 0 91.973<br />
Sonstige Rückstellungen 29.426 11.597 3.513 10.860 76 75 25.177<br />
185.846 18.618 9.847 46.634 4.434 75 208.374<br />
31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Tsd. €<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Langfristig Kurzfristig Gesamt Langfristig Kurzfristig Gesamt<br />
Kreditinstituten<br />
Sonstige verzinsliche Verbind-<br />
643.799 30.743 674.542 254.670 155.457 410.127<br />
lichkeiten 22.657 24.255 46.912 29.580 46.668 76.248<br />
666.456 54.998 721.454 284.250 202.125 486.375<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 109
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
110 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind<br />
54,5 Mio. Euro (Vorjahr 67,0 Mio. Euro) mit einer Negativklausel<br />
und 495,9 Mio. Euro (Vorjahr 172,2 Mio. Euro) mit<br />
Bürgschaften der Stadt Frankfurt am Main besichert. Zwei<br />
weitere sonstige verzinsliche Darlehen in Höhe von insgesamt<br />
25,0 Mio. Euro (Vorjahr 31,3 Mio. Euro) sind ebenfalls<br />
durch eine entsprechende Negativklausel besichert. Die<br />
(26) Übrige Verbindlichkeiten<br />
Die übrigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Die derivativen Finanzinstrumente gliedern sich in<br />
folgende Kategorien:<br />
Die übrigen finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten<br />
im Wesentlichen eine Abgrenzung im Rahmen eines<br />
Leasingverhältnisses in Höhe von 12,8 Mio. Euro<br />
(Vorjahr 13,6 Mio. Euro).<br />
Finanzschulden wurden mit 160,5 Mio. Euro (Vorjahr<br />
31,2 Mio. Euro) planmäßig getilgt. Der Anstieg der Finanzschulden<br />
ist insbesondere auf die Finanzierung des Erwerbs<br />
von Anteilen an der Thüga Holding zurückzuführen.<br />
Der durchschnittliche Effektivzins der Finanzschulden beträgt<br />
in der Berichtsperiode 3,93 % (Vorjahr 4,50 %).<br />
31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Tsd. €<br />
Sonstige Personalverbindlichkeiten<br />
und ausstehende Rech-<br />
Langfristig Kurzfristig Gesamt Langfristig Kurzfristig Gesamt<br />
nungen<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Stadtwerke Holding aus Ge-<br />
11 60.044 60.055 11 61.277 61.288<br />
winnabführung 0 87.831 87.831 0 47.213 47.213<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
2.489 6.164 8.653 8.510 22.312 30.822<br />
sonstigen Steuern 0 24.704 24.704 0 23.206 23.206<br />
Erhaltene Anzahlungen<br />
Verbindlichkeit<br />
0 16.508 16.508 0 15.938 15.938<br />
Konzessionsabgabe<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
0 14.895 14.895 0 12.066 12.066<br />
erhaltenen Sicherheiten<br />
Übrige finanzielle<br />
0 3.563 3.563 0 3.655 3.655<br />
Verbindlichkeiten<br />
Übrige nicht finanzielle<br />
12.006 8.053 20.059 12.808 7.283 20.091<br />
Verbindlichkeiten 2.446 56.507 58.953 3.825 41.923 45.748<br />
16.952 278.269 295.221 25.154 234.873 260.027<br />
31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Tsd. € Langfristig Kurzfristig Gesamt Langfristig Kurzfristig Gesamt<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
davon ohne<br />
2.489 6.164 8.653 8.510 22.312 30.822<br />
Sicherungsbeziehung<br />
davon in Sicherungs-<br />
2.469 5.291 7.760 8.510 22.311 30.821<br />
beziehung Cashflow Hedge 20 873 893 0 1 1<br />
In den übrigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten sind<br />
wie im Vorjahr Vorauszahlungen von Kunden für Baukostenzuschüsse<br />
enthalten.<br />
7. Berichterstattung zu Finanzinstrumenten<br />
Zu den Finanzinstrumenten zählen originäre und derivative<br />
Finanzinstrumente.<br />
Die originären Finanzinstrumente umfassen auf der Aktivseite<br />
im Wesentlichen die Forderungen, die übrigen<br />
finanziellen Vermögenswerte, Ausleihungen und Beteiligungen<br />
sowie die flüssigen Mittel. Die übrigen finanziellen<br />
Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />
angesetzt. Auf der Passivseite enthalten<br />
die originären Finanzinstrumente im Wesentlichen die<br />
zu Anschaffungskosten bewerteten Verbindlichkeiten.<br />
Der Bestand an originären Finanzinstrumenten wird in<br />
der Bilanz ausgewiesen, die Höhe der finanziellen Vermögenswerte<br />
gibt das maximale Ausfallrisiko an. Soweit<br />
bei den finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken<br />
erkennbar sind, werden diese Risiken durch Wertberichtigungen<br />
erfasst.<br />
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden<br />
in die folgenden Bewertungskategorien eingeteilt:<br />
• Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten,<br />
die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert<br />
bewertet werden, umfassen Derivate und andere<br />
Handelsinstrumente. Bei <strong>Mainova</strong> gehören dieser Bewertungskategorie<br />
ausschließlich Derivate an. Derivate<br />
sind in den übrigen langfristigen Forderungen und<br />
finanziellen Vermögenswerten sowie in den sonstigen<br />
Vermögenswerten bzw. in den übrigen lang- und kurzfristigen<br />
Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Fair Value<br />
Option von IAS 39 wendet <strong>Mainova</strong> nicht an.<br />
• Darlehen und Forderungen umfassen die nicht an<br />
einem aktiven Markt notierten finanziellen Vermö-<br />
Tsd. €<br />
genswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen,<br />
die keine Derivate sind und nicht als zur Veräußerung<br />
verfügbar eingestuft werden. Dieser Bewertungskategorie<br />
werden die Forderungen aus<br />
Lieferungen und Leistungen und die in den Posten<br />
übrige langfristige Forderungen und finanzielle<br />
Vermögenswerte sowie in den sonstigen Vermögenswerten<br />
enthaltenen Ausleihungen und andere<br />
Forderungen und Darlehen zugeordnet.<br />
• Die bis zur Endfälligkeit zu haltenden finanziellen<br />
Vermögenswerte umfassen nichtderivative finanzielle<br />
Vermögenswerte mit festen bzw. bestimmbaren Zahlungen<br />
und fester Laufzeit, bei denen die Absicht und<br />
die Fähigkeit zum Halten bis zur Endfälligkeit bestehen<br />
und die keiner der anderen Bewertungskategorien zugeordnet<br />
sind. Bei <strong>Mainova</strong> sind keine finanziellen Vermögenswerte<br />
dieser Bewertungskategorie zugeordnet.<br />
• Die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte<br />
umfassen finanzielle Vermögenswerte,<br />
die keine Derivate sind und keiner der zuvor genannten<br />
Bewertungskategorien zugeordnet sind.<br />
Dieser Bewertungskategorie sind die in dem Posten<br />
übrige langfristige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte<br />
enthaltenen, nicht nach der at equity-<br />
Methode bewerteten Beteiligungen zugeordnet.<br />
• Finanzielle Verbindlichkeiten, die keine Derivate<br />
sind, umfassen die Finanzschulden, die Verbindlichkeiten<br />
aus Lieferungen und Leistungen und die übrigen<br />
Verbindlichkeiten.<br />
Die folgende Tabelle stellt die Buchwerte und beizulegenden<br />
Zeitwerte (Fair Values) der in den einzelnen Bilanzposten<br />
enthaltenen Finanzinstrumente dar:<br />
[ Wertansatz Bilanz nach IAS 39 ]<br />
Bewertungskategorie<br />
nach<br />
IAS 39<br />
Buchwert<br />
31.12.<strong>2010</strong><br />
Fortgeführte<br />
Anschaffungskosten<br />
Fair Value<br />
erfolgswirksam<br />
Derivate<br />
im Hedge<br />
Accounting<br />
Wertansatz<br />
nach IAS 17<br />
Fair Value<br />
31.12.<strong>2010</strong><br />
Aktiva<br />
Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen LaR 279.956 279.956 — — — 279.956<br />
Übrige langfristige<br />
Forderungen und finanzielle<br />
Vermögenswerte<br />
Ausleihungen LaR 16.554 16.554 — — — 16.554<br />
Leasingforderungen n. a. 82.123 — — — 82.123 82.123<br />
Derivative Finanzinstrumente FAHfT 17.813 — 520 17.293 — 17.813<br />
Sonstige Beteiligungen AfS 21.346 21.346 — — — —<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 111
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Tsd. €<br />
112 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
[ Wertansatz Bilanz nach IAS 39 ]<br />
Bewertungskategorie<br />
nach<br />
IAS 39<br />
Buchwert<br />
31.12.<strong>2010</strong><br />
Fortgeführte<br />
Anschaffungskosten<br />
Fair Value<br />
erfolgswirksam<br />
Derivate<br />
im Hedge<br />
Accounting<br />
Wertansatz<br />
nach IAS 17<br />
Fair Value<br />
31.12.<strong>2010</strong><br />
Sonstige Vermögenswerte<br />
Forderungen aus Cash<br />
Pooling gegen den<br />
Stadtwerke-Konzern LaR 236.157 236.157 — — — 236.157<br />
Derivative Finanzinstrumente FAHfT 17.812 — 9.927 7.885 — 17.812<br />
Leasingforderungen n. a. 3.772 — — — 3.772 3.772<br />
Übrige finanzielle<br />
Vermögenswerte LaR 21.662 21.662 — — — 21.662<br />
Flüssige Mittel n. a. 9.193 9.193 — — — 9.193<br />
Passiva<br />
Finanzschulden FLAC 721.454 721.454 — — — —<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und Leistungen FLAC 179.406 179.406 — — — 179.406<br />
Übrige langfristige<br />
Verbindlichkeiten<br />
Originäre Finanzinstrumente FLAC 12.017 12.017 — — — 12.017<br />
Derivative Finanzinstrumente FLHfT 2.489 — 2.469 20 — 2.489<br />
Leasingverbindlichkeiten n. a. — — — — — —<br />
Übrige kurzfristige<br />
Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Cash Pooling gegen<br />
den Stadtwerke-Konzern FLAC — — — — — —<br />
Originäre Finanzinstrumente FLAC 144.392 144.392 — — — 144.392<br />
Derivative Finanzinstrumente FLHfT 6.164 — 5.291 873 — 6.164<br />
Leasingverbindlichkeiten n. a. — — — — — —<br />
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien<br />
gemäß IAS 39:<br />
Zu Handelszwecken gehaltene<br />
finanzielle Vermögenswerte<br />
(Financial assets held<br />
for trading) FAHfT 10.447 10.447<br />
Darlehen und Forderungen<br />
(Loans and receivables) LaR 554.329 554.329<br />
Zur Veräußerung verfügbare<br />
finanzielle Vermögenswerte<br />
(Available-for-sale financial<br />
assets) AfS 21.346 —<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten zu<br />
fortgeführten Anschaffungskosten<br />
(Financial liabilities<br />
measured at amortized cost) FLAC 1.057.269 335.815<br />
Zu Handelszwecken gehaltene<br />
finanzielle Verbindlichkeiten<br />
(Finanical liabilities<br />
held for trading) FLHfT 7.760 7.760<br />
Tsd. €<br />
[ Wertansatz Bilanz nach IAS 39 ]<br />
Bewertungskategorie<br />
nach<br />
IAS 39<br />
Buchwert<br />
31.12.2009<br />
Fortgeführte<br />
Anschaffungskosten<br />
Fair Value<br />
erfolgswirksam<br />
Derivate<br />
im Hedge<br />
Accounting<br />
Wertansatz<br />
nach IAS 17<br />
Fair Value<br />
31.12.2009<br />
Aktiva<br />
Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen LaR 185.426 185.426 — — — 185.426<br />
Übrige langfristige Forderungen<br />
und finanzielle Vermögenswerte<br />
Ausleihungen LaR 18.343 18.343 — — — 18.343<br />
Leasingforderungen n. a. 82.307 — — — 82.307 82.307<br />
Derivative Finanzinstrumente FAHfT 2.198 — 1.568 630 — 2.198<br />
Sonstige Beteiligungen AfS 20.768 20.768 — — — —<br />
Sonstige Vermögenswerte<br />
Forderungen aus Cash Pooling<br />
gegen den Stadtwerke-<br />
Konzern LaR — — — — — —<br />
Derivative Finanzinstrumente FAHfT 11.606 — 11.388 218 — 11.606<br />
Leasingforderungen n. a. 4.388 — — — 4.388 4.388<br />
Übrige finanzielle Vermögenswerte<br />
LaR 39.291 39.291 — — — 39.291<br />
Flüssige Mittel n. a. 9.327 9.327 — — — 9.327<br />
Passiva<br />
Finanzschulden FLAC 486.375 486.375 — — — 339.746<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und Leistungen FLAC 191.279 191.279 — — — 191.279<br />
Übrige langfristige<br />
Verbindlichkeiten<br />
Originäre Finanzinstrumente FLAC 61 61 — — — 61<br />
Derivative Finanzinstrumente FLHfT 8.510 — 8.510 — — 8.510<br />
Leasingverbindlichkeiten n. a. 12.758 — — — 12.758 12.758<br />
Übrige kurzfristige<br />
Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten aus Cash<br />
Pooling gegen den Stadtwerke-Konzern<br />
FLAC 29.289 29.289 — — — 29.289<br />
Originäre Finanzinstrumente FLAC 105.127 105.127 — — — 105.127<br />
Derivative Finanzinstrumente FLHfT 22.312 — 22.311 1 — 22.312<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 113
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Tsd. €<br />
114 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
[ Wertansatz Bilanz nach IAS 39 ]<br />
Bewertungskategorie<br />
nach<br />
IAS 39<br />
Buchwert<br />
31.12.2009<br />
Fortgeführte<br />
Anschaffungskosten<br />
Der Posten „Sonstige Beteiligungen“ beinhaltet zur Veräußerung<br />
verfügbare finanzielle Vermögenswerte, deren<br />
beizulegende Zeitwerte nicht zuverlässig ermittelt werden<br />
können und die zu Anschaffungskosten bewertet<br />
werden. Es handelt sich dabei um den Buchwert der<br />
nicht nach der Equity-Methode einbezogenen Unternehmen<br />
sowie sonstige Beteiligungen, die keinen notierten<br />
Marktpreis in einem aktiven Markt haben. <strong>Mainova</strong><br />
beabsichtigt keine Veräußerung dieser Posten.<br />
Aufgrund der kurzen Laufzeiten der flüssigen Mittel, der<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />
Leistungen sowie der übrigen kurzfristigen Forderungen<br />
Fair Value<br />
erfolgswirksam<br />
Derivate<br />
im Hedge<br />
Accounting<br />
Wertansatz<br />
nach IAS 17<br />
Fair Value<br />
31.12.2009<br />
Leasingverbindlichkeiten<br />
Davon aggregiert nach<br />
Bewertungskategorien<br />
gemäß IAS 39:<br />
Zu Handelszwecken gehaltene<br />
finanzielle Vermögenswerte<br />
(Financial assets held for<br />
n. a. 797 — — — 797 797<br />
trading)<br />
Darlehen und Forderungen<br />
FAHfT 12.956 12.956<br />
(Loans and receivables)<br />
Zur Veräußerung verfügbare<br />
finanzielle Vermögenswerte<br />
(Available-for-sale financial<br />
LaR 243.060 243.060<br />
assets) AfS 20.768 –<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten<br />
zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />
(Financial liabilities<br />
measured at amortized<br />
cost)<br />
Zu Handelszwecken gehaltene<br />
finanzielle Verbindlichkeiten<br />
(Finanical liabilities held for<br />
FLAC 812.131 665.502<br />
trading) FLHfT 30.821 30.821<br />
und Verbindlichkeiten wird angenommen, dass die beizulegenden<br />
Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.<br />
Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzschulden werden<br />
als Barwerte der zukünftig erwarteten Cashflows<br />
ermittelt. Zur Diskontierung werden marktübliche Zinssätze,<br />
bezogen auf die entsprechenden Fristigkeiten,<br />
verwendet.<br />
Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente<br />
werden durch Abzinsung der erwarteten zukünftigen<br />
Cashflows unter der Verwendung von aktuellen<br />
Marktzinssätzen errechnet.<br />
Darüber hinaus existieren finanzielle Garantien in Höhe von<br />
176,3 Mio. Euro. Da es sich hier im Wesentlichen um Eventualverbindlichkeiten<br />
und Sicherheiten für Adressausfallrisiken<br />
handelt, sind keine Buchwerte und Fair Values ermittel-<br />
bar (siehe auch Erläuterungen in Abschnitt 10).<br />
Die folgende Tabelle stellt für die zum beizulegenden<br />
Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente dar, anhand<br />
welcher Methoden die Bewertung erfolgt:<br />
31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Tsd. €<br />
Übrige langfristige<br />
Forderungen und finanzielle<br />
Vermögenswerte<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3<br />
ohne Sicherungsbeziehung<br />
mit Sicherungsbeziehung<br />
– 520 – – 1.568 –<br />
(Cashflow Hedge)<br />
Sonstige Vermögenswerte<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
– 17.293 – – 630 –<br />
ohne Sicherungsbeziehung<br />
mit Sicherungsbeziehung<br />
– 9.927 – – 11.388 –<br />
(Cashflow Hedge) – 7.885 – – 218 –<br />
Übrige langfristige<br />
Verbindlichkeiten<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
– 35.625 – – 13.804 –<br />
ohne Sicherungsbeziehung<br />
mit Sicherungsbeziehung<br />
– 2.469 – – 8.510 –<br />
(Cashflow Hedge)<br />
Übrige kurzfristige<br />
Verbindlichkeiten<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
– 20 – – 0 –<br />
ohne Sicherungsbeziehung<br />
mit Sicherungsbeziehung<br />
– 5.291 – – 22.311 –<br />
(Cashflow Hedge) – 873 – – 1 –<br />
– 8.653 – – 30.822 –<br />
– 26.972 – – -17.018 –<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 115
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
116 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Die einzelnen Stufen sind gemäß IFRS 7 wie folgt definiert:<br />
In Stufe 1 sind die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten<br />
eingruppiert, deren Preise unverändert von den an<br />
aktiven Märkten notierten Preisen für identische Vermögenswerte<br />
und Verbindlichkeiten übernommen werden.<br />
In Stufe 2 erfolgt die Bewertung anhand von Inputfaktoren,<br />
bei denen es sich nicht um die in Stufe 1 berücksichtigten<br />
notierten Preise handelt, die sich aber für den<br />
Vermögenswert oder die Verbindlichkeit direkt oder indirekt<br />
beobachten lassen.<br />
In Stufe 3 wird die Bewertung auf der Basis von Modellen<br />
mit nicht am Markt beobachtbaren Inputparametern<br />
vorgenommen.<br />
Die folgende Tabelle stellt die in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
berücksichtigten Nettogewinne bzw. -verluste<br />
von Finanzinstrumenten, gegliedert nach den Bewertungskategorien<br />
des IAS 39, dar:<br />
Tsd. €<br />
Darlehen und<br />
31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Forderungen<br />
Zu Handelszwecken<br />
gehaltene Finanz-<br />
415 1.096<br />
instrumente<br />
Zur Veräußerung<br />
verfügbare finanzielle<br />
7.426 12.679<br />
Vermögenswerte 1.436 504<br />
9.277 14.279<br />
Die Nettogewinne bzw. -verluste aus Finanzinstrumenten<br />
der Kategorie „Darlehen und Forderungen“ beinhalten<br />
im Wesentlichen die Ergebnisse aus Wertminderungen<br />
in Höhe von 0,2 Mio. Euro (Vorjahr 0,4 Mio. Euro)<br />
und erfolgswirksame Wertaufholungen in Höhe von<br />
0,5 Mio. Euro (Vorjahr 1,5 Mio. Euro).<br />
Die Nettogewinne bzw. -verluste aus „zu Handelszwecken<br />
gehaltenen Finanzinstrumenten“ beinhalten mit<br />
7,4 Mio. Euro (Vorjahr 12,7 Mio. Euro) die Ergebnisse<br />
der Bewertung der Energiederivate.<br />
Das Nettoergebnis der „zur Veräußerung verfügbaren<br />
finanziellen Vermögenswerte“ umfasst Erträge aus Beteiligungen.<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Gesamtzinserträge<br />
Gesamtzins-<br />
10.676 11.556<br />
aufwendungen 23.177 15.651<br />
Die Gesamtzinserträge und -aufwendungen resultieren<br />
aus finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten,<br />
die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden<br />
Zeitwert bewertet werden. Hier handelt es sich<br />
im Wesentlichen um Zinserträge aus Finanzierungsleasingverhältnissen,<br />
Darlehen, Tages- und Festgeldanlagen<br />
sowie Ausleihungen. Die Zinsaufwendungen resul-<br />
tieren insbesondere aus Fremddarlehen. Aufgelaufene<br />
Zinserträge auf wertgeminderte finanzielle Vermögenswerte<br />
bestehen nicht, da die wertberichtigten Vermögenswerte<br />
ausschließlich kurzfristig sind.<br />
Die hier veröffentlichten Zahlen weichen vom Finanzergebnis<br />
ab, da u. a. die Zinskomponenten aus Rückstellungen<br />
und Pensionsverpflichtungen nicht unter die Angabepflichten<br />
des IFRS 7 fallen.<br />
Finanzrisikomanagement<br />
Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten<br />
Überblick<br />
Im Rahmen des operativen Geschäfts ist <strong>Mainova</strong> finanzwirtschaftlichen<br />
Preisrisiken im Commodity-Bereich ausgesetzt.<br />
Unternehmenspolitik ist es, diese Risiken durch<br />
ein Risikomanagement auszuschalten oder zu begrenzen.<br />
Hierzu werden seitens der <strong>Mainova</strong> derivative Finanzinstrumente<br />
eingesetzt, z. B. Swaps und Forwards. Sie<br />
unterliegen den Arbeitsanweisungen des Risikokomitees<br />
„Erzeugung, Energiebezug und -beschaffung, Vertrieb,<br />
Marketing“. Das Risikokomitee setzt die Rahmenbedingungen<br />
für die Energiebeschaffung und -vermarktung in<br />
Bezug auf den zulässigen Risikogehalt und das Value-at-<br />
Risk-Limit. Zur Absicherung der Risiken und zur Erzielung<br />
von Handelsmargen werden im Commodity-Bereich<br />
physisch zu erfüllende Termingeschäfte sowie finanzielle<br />
Sicherungsgeschäfte eingesetzt. Die Risikoposition der<br />
Stromgeschäfte wird durch einen Value-at-Risk-Ansatz<br />
(VaR) sowie Volumenlimits begrenzt. Ferner wird auf die<br />
Erläuterungen zum Risikomanagement im Lagebericht<br />
verwiesen. Anzeichen von Risikokonzentrationen liegen<br />
zum 31. Dezember <strong>2010</strong> nicht vor.<br />
Des Weiteren ist <strong>Mainova</strong> dem Risiko marktbedingter<br />
Schwankungen der Zinssätze ausgesetzt. Das Treasury-<br />
Gremium legt Rahmenbedingungen und Richtlinien für<br />
die Treasury-Aufgaben fest. Dazu gehört unter anderem<br />
die Festlegung der Zinsabsicherungsstrategie. <strong>Mainova</strong><br />
setzt zur Begrenzung des Risikos Zinsswaps ein.<br />
Seit dem Jahr 2009 wendet <strong>Mainova</strong> bei der Bilanzierung<br />
von Derivaten Hedge Accounting an. Voraussetzung<br />
für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen<br />
(Hedge Accounting) ist, dass der eindeutige Sicherungszusammenhang<br />
zwischen Grundgeschäft und Sicherungsgeschäft<br />
dokumentiert und deren Effektivität<br />
nachgewiesen ist. Derivative Finanzinstrumente, die die<br />
strengen Anforderungen des IAS 39 nicht erfüllen, werden<br />
als freistehende Derivate bilanziert, d. h. alle Marktwertänderungen<br />
werden unmittelbar erfolgswirksam in<br />
der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.<br />
Das Nominalvolumen der im Folgenden dargestellten<br />
Geschäfte wird unsaldiert angegeben. Es stellt die<br />
Summe aller Kauf- und Verkaufsbeträge dar, die den<br />
Geschäften zugrunde liegen. Die Höhe des Nominalvolumens<br />
erlaubt Rückschlüsse auf den Umfang des<br />
Einsatzes von Derivaten, gibt aber nicht das Risiko des<br />
Konzerns aus dem Einsatz von Derivaten wieder.<br />
Die Marktwerte der Derivate im Commodity- und Zinsbereich<br />
werden auf Basis abgezinster, zukünftig erwarteter<br />
Cashflows ermittelt. Dabei werden die Zahlungsströme im<br />
Commodity-Bereich auf der Basis der für die Restlaufzeit<br />
Derivate ohne Sicherungsbeziehung<br />
Derivate mit Sicherungsbeziehung<br />
der Finanzinstrumente abgeleiteten Forward-Preise ermittelt,<br />
während sich die Zahlungsströme für Zinsswaps auf<br />
der Basis der zum Stichtag gültigen Zinsstrukturkurve und<br />
der daraus abgeleiteten Forward-Zinsen ergeben.<br />
[ Nominal ] [ Marktwert ]<br />
Summe<br />
Summe<br />
Tsd. €<br />
Strom<br />
< 1 Jahr 1– 5 Jahre Summe Vorjahr Positiv Negativ Summe < 1 Jahr Vorjahr<br />
Forward (long) 67.782 36.377 104.159 97.492 2.871 -4.658 -1.787 467 -9.880<br />
Forward (short)<br />
Kohle<br />
45.956 7.405 53.361 41.813 1.364 -2.092 -728 -1.064 9.419<br />
Swap (Payer) 18.664 0 18.664 66.692 5.249 0 5.249 5.249 -12.025<br />
Swap (Receiver)<br />
Öl<br />
0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Swap (Payer) 11.479 133 11.612 52.202 963 -359 604 535 -3.932<br />
Swap (Receiver)<br />
CO2-Emissionsrechte<br />
1.148 125 1.273 2.846 0 -651 -651 -551 -1.447<br />
Forward (long) 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
145.029 44.040 189.069 261.045 10.447 -7.760 2.687 4.636 -17.865<br />
[ Nominal ] [ Marktwert ]<br />
1– 5 > 5<br />
Summe<br />
Summe<br />
Tsd. €<br />
Kohle<br />
< 1 Jahr Jahre Jahre Summe Vorjahr Positiv Negativ Summe < 1 Jahr Vorjahr<br />
Swap (Payer)<br />
Öl<br />
27.233 23.787 0 51.020 3.998 7.384 -834 6.550 3.061 225<br />
Swap (Payer) 49.096 25.796 0 74.892 8.340 8.522 -31 8.491 3.979 622<br />
Swap (Receiver)<br />
Zinsen<br />
120 0 0 120 0 0 -28 -28 -28 0<br />
Swap (Payer) 0 0 200.000 200.000 0 9.272 0 9.272 0 0<br />
76.449 49.583 200.000 326.032 12.338 25.178 -893 24.285 7.012 847<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 117
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
118 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Cashflow Hedges (Hedge Accounting)<br />
Im Gasgeschäft werden Öl-Swaps zur Gaspreisfixierung<br />
von Bezugsmengen und zur Sicherung des Eigenbedarfs<br />
abgeschlossen. Ferner werden Kohle-Swaps<br />
zur Sicherung des Kohleindex aus einem Virtual-Power-<br />
Plant-Vertrag sowie auch zur Sicherung der Eindeckungsmengen<br />
für die Kraftwerke eingesetzt. Die Laufzeiten<br />
der Grundgeschäfte betragen in der Regel bis zu<br />
drei Jahre. Bei den Sicherungsinstrumenten handelt es<br />
sich um Swaps, die während der gesamten Vertragslaufzeit<br />
Zahlungsströme generieren.<br />
Zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos setzt <strong>Mainova</strong><br />
Forward-Starting-Zinsswaps ein. Durch diese Instrumente<br />
werden Zahlungsströme aus verzinslichen langfristigen<br />
Finanzschulden gesichert. Dabei sind die Laufzeiten<br />
der Zinsswaps auf die erwartete Rückzahlung der<br />
Darlehen abgestimmt. Die Zahlungsströme der Zinsswaps<br />
beginnen mit dem Auslaufen der Zinsbindungsfrist<br />
der entsprechenden Darlehen.<br />
Beim Cashflow Hedge Accounting werden Bewertungsänderungen<br />
des effektiven Teils des Derivats zunächst<br />
erfolgsneutral in der Rücklage für Cashflow Hedges im<br />
sonstigen Ergebnis erfasst und erst bei Realisierung des<br />
Grundgeschäfts in die Gewinn- und Verlustrechnung<br />
umgegliedert. Der ineffektive Teil eines Hedges wird sofort<br />
erfolgswirksam ausgewiesen.<br />
Der bilanzierte beizulegende Zeitwert der im Rahmen von<br />
Cashflow Hedges eingesetzten Sicherungsinstrumente<br />
betrug zum Abschlussstichtag 24,3 Mio. Euro.<br />
Die Zahlungen aus den Cashflow Hedges werden nach<br />
den am Bilanzstichtag vorliegenden Informationen in<br />
den folgenden Zeitspannen aus der Rücklage für Cashflow<br />
Hedges im sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und<br />
Verlustrechnung umgegliedert.<br />
Tsd. €<br />
Buchwert<br />
31.12.<strong>2010</strong> 2011 2012 2013 > 2013<br />
Kohle-Swaps 6.550 3.169 3.004 377 0<br />
Öl-Swaps 8.463 4.015 4.452 -4 0<br />
Zinsswaps 9.272 0 0 0 9.272<br />
Die Ergebnisse aus der Umgliederung werden in dem<br />
Posten der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen,<br />
in dem auch das gesicherte Grundgeschäft erfasst wird,<br />
d. h. in der Regel im Materialaufwand bzw. in den Finanzaufwendungen.<br />
Die Ergebnisse aus den ineffektiven Anteilen<br />
von Cashflow Hedges werden ebenfalls im Materialaufwand<br />
bzw. in den Finanzaufwendungen erfasst. Im<br />
Jahr <strong>2010</strong> wurde ein Ertrag in Höhe von 23,9 Mio. Euro im<br />
sonstigen Ergebnis erfasst. Ein Aufwand in Höhe von<br />
0,6 Mio. Euro wurde aus dem sonstigen Ergebnis in die<br />
Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.<br />
Die Rücklage für Cashflow Hedges hat sich demnach<br />
wie folgt entwickelt:<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Stand 01.01.<br />
Zugänge aus<br />
576 0<br />
Marktwertänderungen 25.363 832<br />
Cashflow Hedges Kohle 9.166 223<br />
Cashflow Hedges Öl 6.925 609<br />
Cashflow Hedges Zinsen<br />
Abgänge aus<br />
9.272 0<br />
Marktwertänderungen -1.453 0<br />
Cashflow Hedge Kohle 0 0<br />
Cashflow Hedge Öl -1.453 0<br />
Cashflow Hedges Zinsen<br />
Zugänge aus der<br />
Umgliederung in Gewinn-<br />
0 0<br />
und Verlustrechnung 574 0<br />
Cashflow Hedges Kohle 0 0<br />
Cashflow Hedges Öl 574 0<br />
Cashflow Hedges Zinsen<br />
Abgänge aus der<br />
Umgliederung in Gewinn-<br />
0 0<br />
und Verlustrechnung -17 0<br />
Cashflow Hedges Kohle -15 0<br />
Cashflow Hedges Öl -2 0<br />
Cashflow Hedges Zinsen<br />
Latente Steuer auf<br />
erfolgsneutrale Veränderun-<br />
0 0<br />
gen der Cashflow Hedges -7.625 -256<br />
Stand 31.12. 17.418 576<br />
Aus dem ineffektiven Teil von Cashflow Hedges ergab<br />
sich zum 31. Dezember <strong>2010</strong> insgesamt ein Ertrag in<br />
Höhe von 1,2 Mio. Euro.<br />
Das Ergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung stellt<br />
sich demnach wie folgt dar:<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Realisiertes Ergebnis<br />
davon aus Cashflow<br />
-557 0<br />
Hedge Kohle<br />
davon aus Cashflow<br />
15 0<br />
Hedge Öl<br />
Ineffektivität Sicherungs-<br />
-572 0<br />
beziehung<br />
davon aus Cashflow<br />
1.192 15<br />
Hedges Kohle<br />
davon aus Cashflow<br />
66 2<br />
Hedges Öl<br />
davon aus Cashflow<br />
1.126 13<br />
Hedges Zinsen<br />
Ergebnis aus Cashflow<br />
0 0<br />
Hedge Accounting 635 15<br />
Preisrisiken aus Commodities<br />
Strombereich<br />
Auf der Erzeugungsseite ergeben sich Risiken vor allem<br />
aus der Stromproduktion. Diese wird in starkem Maße<br />
von der Entwicklung der Marktpreise für Strom, fossile<br />
Brennstoffe (insbesondere Kohle und Gas) und CO2-<br />
Zertifikate beeinflusst. Ein Risiko liegt beispielsweise<br />
darin, dass höhere Rohstoffnotierungen nicht über steigende<br />
Strompreise weitergegeben werden können. Neben<br />
der Erzeugungsseite ist auch das Vertriebsgeschäft<br />
mit Risiken verbunden. Diese resultieren z. B. aus unerwarteten<br />
Nachfrageschwankungen aufgrund von Wettbewerbs-<br />
und Konjunktureinflüssen sowie Temperaturänderungen.<br />
Die Preisrisiken auf den Beschaffungs-<br />
und Absatzmärkten ermittelt <strong>Mainova</strong> fortlaufend. Zur<br />
Risikominderung auf der Absatz- und Beschaffungsseite<br />
setzt <strong>Mainova</strong> unter anderem derivative Finanzinstrumente<br />
ein. Der Vorstand wird monatlich über neu abgeschlossene<br />
derivative Geschäfte und den Bestand an<br />
Derivaten informiert.<br />
Alle Strom-Forwards, die zu Handelszwecken abgeschlossen<br />
worden sind, werden als finanzielle Vermö-<br />
genswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten (freistehende<br />
Derivate) bilanziert. Die derivativen Finanzinstrumente<br />
sind zu Marktwerten bewertet. Als Marktwert eines<br />
Finanzinstruments gilt der Betrag, der im Geschäftsverkehr<br />
zwischen sachverständigen, vertragswilligen und<br />
voneinander unabhängigen Vertragspersonen unter aktuellen<br />
Marktbedingungen erzielt werden kann. Die<br />
Marktwerte werden aus Börsenkursen oder anhand anerkannter<br />
Bewertungsmethoden abgeleitet. Im Strombereich<br />
betrug das nicht abgesicherte Risiko-Exposure<br />
zum 31. Dezember <strong>2010</strong> 9,6 Mio. Euro (Vorjahr 16,3 Mio.<br />
Euro). Dabei handelt es sich um den Marktwert der offenen<br />
Positionen aus dem Eigenhandel mit Strom und<br />
CO2-Zertifikaten.<br />
Als Teil des Risikomanagementsystems von Preisrisiken<br />
aus Stromderivaten setzt <strong>Mainova</strong> eine VaR-Analyse<br />
ein, bei der regelmäßig die Risikoposition gegenüber<br />
Änderungen der Strompreise gemessen wird. Unter<br />
Vorgabe eines Konfidenzniveaus und einer Halteperiode<br />
wird ein maximaler Verlust berechnet. Folgende Annahmen<br />
liegen der Ermittlung des VaR zugrunde:<br />
• Potenzielle Verluste resultieren aus Marktwertänderungen.<br />
• Die bei der VaR-Berechnung verwendete Volatilität<br />
wird nach statistischen Verfahren aus historischen<br />
Marktpreisen ermittelt.<br />
• Das Konfidenzniveau beträgt 99 % bei einer Halteperiode<br />
von fünf Tagen.<br />
Zunächst wird für die VaR-Ermittlung des Portfolios aus<br />
Stromderivaten des Konzerns deren aktueller Marktwert<br />
ermittelt. Im nächsten Schritt wird die Sensitivität des<br />
Portfolios gegenüber Änderungen der Strompreise bestimmt.<br />
Die Anwendung des Ansatzes liefert unter der<br />
Annahme eines 99 %igen Konfidenzniveaus bei einer<br />
Halteperiode von fünf Tagen den VaR des Konzerns.<br />
Das 99 %ige Konfidenzniveau und die Halteperiode von<br />
fünf Tagen implizieren, dass mit einer Wahrscheinlichkeit<br />
von 1 % der Portfolioverlust nach fünf Tagen größer<br />
sein wird als der Betrag des VaR. Die <strong>Mainova</strong> berechnet<br />
regelmäßig einen Gesamt-VaR für das Handelsportfolio,<br />
der sich aus den VaR’s für Strombeschaffung, Eigenerzeugung,<br />
virtuelles Kraftwerk, Kraftwerk Irsching<br />
und dem Eigenhandel für CO2 und Gas zusammensetzt.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 119
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
120 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Der maximale Verlust, der mit 99 %iger Wahrscheinlichkeit<br />
und einer Halteperiode von fünf Tagen nicht überschritten<br />
wird, verteilt sich wie folgt auf kurz- und langfristige<br />
Stromderivate:<br />
[ Restlaufzeit der Stromderivate ]<br />
31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Tsd. €<br />
Value-at-Risk Strombeschaf-<br />
< 1 Jahr 1– 5 Jahre Gesamt < 1 Jahr 1– 5 Jahre Gesamt<br />
fung und Eigenerzeugung<br />
Value-at-Risk Gemeinschafts-<br />
1.371 7.115 8.486 531 3.345 3.876<br />
kraftwerk Irsching<br />
Value-at-Risk virtuelle Kraft-<br />
1.122 257 1.379 0 0 0<br />
werksverträge 695 3.579 4.274 0 3.356 3.356<br />
Value-at-Risk Eigenhandel CO2 25 0 25 0 0 0<br />
Kohle und Öl<br />
Sowohl für Kohle- als auch für Ölpreisrisiken aus derivativen<br />
Finanzinstrumenten wird durch Sensitivitätsanalysen<br />
ermittelt, welche Auswirkungen hypothetische Änderungen<br />
der jeweiligen Risikovariablen (Kohle- bzw.<br />
Ölpreis) auf das Jahresergebnis sowie auf das Eigenkapital<br />
zum Bilanzstichtag hätten. Die beizulegenden Zeitwerte<br />
der derivativen Finanzinstrumente werden auf der<br />
Es wurden nicht in vollem Umfang der Grundgeschäfte<br />
Sicherungsgeschäfte (Swaps) auf die Rohstoffe Kohle<br />
und Öl abgeschlossen.<br />
Zinsänderungsrisiko<br />
Zinsänderungsrisiken resultieren aus marktbedingten<br />
Schwankungen der Zinssätze und wirken sich auf die<br />
Höhe der Zinsaufwendungen aus. Bei <strong>Mainova</strong> bestehen<br />
Zinsänderungsrisiken für variabel verzinsliche Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kreditinstituten, für die die<br />
Laufzeiten die vereinbarten Zinsbindungsfristen übersteigen,<br />
für die der Zinssatz fixiert ist. Der Buchwert der<br />
variabel verzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
beträgt zum Zeitpunkt des Auslaufens der<br />
Zinsbindungsfristen 116,1 Mio. Euro (Vorjahr 118,3 Mio.<br />
Euro). <strong>Mainova</strong> begegnet derartigen Zinsänderungsrisiken<br />
durch den Abschluss von Verträgen mit langfristi-<br />
Basis einer hypothetischen Änderung des Marktpreisniveaus<br />
neu berechnet. Die Abweichungen zu den tatsächlich<br />
angesetzten beizulegenden Zeitwerten der derivativen<br />
Finanzinstrumente stellen die potenziellen Effekte<br />
auf das Jahresergebnis sowie auf das Eigenkapital<br />
zum Bilanzstichtag dar.<br />
Kohle- und Ölpreisänderungen würden sich wie folgt<br />
auswirken:<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
ErgebnisEigenkapiErgebnisEigenkapi- Tsd. €<br />
Kohle<br />
effekttaleffekteffekttaleffekt Preissteigerung um 10 % 1.650 3.935 3.723 282<br />
Preissenkung um 10 %<br />
Öl<br />
-2.062 -3.524 -3.729 -280<br />
Preissteigerung um 10 % 916 5.510 3.007 617<br />
Preissenkung um 10 % -2.072 -4.355 -3.007 -617<br />
gen Zinsbindungsfristen. Bei einer Änderung des Zinssatzes<br />
um einen Prozentpunkt würde sich das Ergebnis<br />
im Jahr 2011 um 38 Tsd. Euro (Vorjahr 1,4 Mio. Euro)<br />
verändern.<br />
Die langfristige Finanzierung des Erwerbs von Anteilen<br />
an der Thüga Holding wurde im Jahr <strong>2010</strong> abgeschlossen.<br />
Die Darlehensverträge haben eine Laufzeit bis zum<br />
Jahr 2035. Die Zinsbindung läuft in den Jahren 2014<br />
bzw. 2020 aus. Das Risiko potenziell steigender Zinsen<br />
und höherer Zinszahlungen wird durch den Abschluss<br />
von Zinsswaps begrenzt. Die Zinsswaps haben eine<br />
Laufzeit von zehn Jahren ab dem Zeitpunkt des Auslaufens<br />
der Zinsbindung. Bei einer Erhöhung des Zinssatzes<br />
um einen Prozentpunkt würde sich der Marktwert<br />
der Zinsswaps um 9,8 Mio. Euro erhöhen, bei einer Senkung<br />
des Zinssatzes um einen Prozentpunkt würde sich<br />
der Marktwert um 13,1 Mio. Euro reduzieren.<br />
Währungsrisiko<br />
Währungsrisiken entstehen bei <strong>Mainova</strong> durch die Beschaffung<br />
und Preisabsicherung des Roh- und Brennstoffbedarfs.<br />
Da die Kohleimporte ab dem Jahr <strong>2010</strong> in<br />
Euro abgerechnet werden und somit keinem Währungsrisiko<br />
mehr unterliegen, ist <strong>Mainova</strong> zum 31. Dezember<br />
<strong>2010</strong> keinen Währungsrisiken ausgesetzt.<br />
Kreditrisiko<br />
Das Kredit- oder Ausfallrisiko der <strong>Mainova</strong> liegt in der<br />
Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse zum<br />
einen auf der Kundenseite und zum anderen bei den<br />
Kontrahenten im Energiehandel begründet.<br />
Ausfallrisiken von Forderungen gegenüber Kunden begegnet<br />
<strong>Mainova</strong> durch eine Straffung der Prozesse im<br />
Forderungsmanagement sowie durch verschärfte Bonitätsrichtlinien<br />
für den Abschluss von neuen Verträgen<br />
und für Gewährung von Ratenplänen. Weiterhin sind die<br />
300 größten Kunden an ein „Onlineratingsystem“ angeschlossen.<br />
Jegliche Veränderung von externen Ratings<br />
dieser Kunden erhält das Forderungsmanagement umgehend<br />
von einer Wirtschaftsauskunftei online mitgeteilt.<br />
Bei Ausfall von Kontrahenten im Energiehandel besteht<br />
gleichfalls ein Kreditrisiko. <strong>Mainova</strong> kauft und verkauft<br />
Strom-, Gas- und CO2-Forwards mit physischer Erfüllung<br />
und Derivate auf Kohle und Öl mehrere Jahre im Voraus.<br />
Fällt ein Lieferant aus, besteht ein Wiedereindeckungsrisiko<br />
für den Fall, dass zwischenzeitlich die Marktpreise<br />
gestiegen sind, da die Menge zu einem höheren Preis<br />
wieder eingedeckt werden muss. Um dieses Risiko zu<br />
minimieren, schließt <strong>Mainova</strong> die Geschäfte überwiegend<br />
mit der Syneco Trading GmbH, München (Syneco<br />
Trading) ab. In einer Art Haftungspool (Adressrisikopool<br />
für Strom- und Nicht-Stromgeschäfte) werden hier die<br />
Kreditrisiken aus allen Geschäften, die über Syneco Trading<br />
abgeschlossen werden, zusammengeführt und im<br />
Schadensfall auf sämtliche Poolteilnehmer verteilt. Aufgrund<br />
des umfangreichen Handelspartnerportfolios bestehen<br />
für Syneco Trading zudem deutlich höhere Netting-Möglichkeiten,<br />
wodurch Risiken reduziert werden<br />
können. Die (anteilige) Haftung betrifft nicht nur Ausfälle<br />
von Handelspartnern, sondern auch (als wenig wahrscheinlich<br />
angesehene) Ausfälle von Poolpartnern. Die<br />
Haftungsanteile der einzelnen Poolpartner sind nicht statisch,<br />
sondern sie bemessen sich nach deren offenen<br />
Geschäftsvolumina. Es wird u. a. auch auf Abschnitt 10<br />
verwiesen.<br />
Liquiditätsrisiko<br />
Unter Liquiditätsrisiko wird das Risiko verstanden, dass<br />
<strong>Mainova</strong> nicht genügend Finanzmittel besitzt, vertragsgemäß<br />
durch Lieferung von Zahlungsmitteln oder anderen<br />
finanziellen Vermögenswerten ihren Zahlungsverpflichtungen<br />
nachzukommen. Dem Liquiditätsrisiko wird<br />
durch ein systematisches Liquiditätsmanagement durch<br />
das Konzern-Treasury der SWFH basierend auf der Finanzplanung<br />
der <strong>Mainova</strong> begegnet. <strong>Mainova</strong> verfügt bei<br />
der SWFH über eine durch das Konzern-Treasury-Gremium<br />
genehmigte Kreditlinie von 40 Mio. Euro (Vorjahr<br />
40 Mio. Euro). Diese wurde in <strong>2010</strong> nicht in Anspruch genommen.<br />
Kreditlinien bei Banken bestehen nicht.<br />
Die nachfolgenden Tabellen zeigen alle zum 31. Dezember<br />
<strong>2010</strong> bzw. 31. Dezember 2009 vertraglich fixierten<br />
Zins- und Tilgungszahlungen für die bilanzierten finanziellen<br />
Verbindlichkeiten sowie Zahlungsströme aus derivativen<br />
Finanzinstrumenten. Für Kohle-, Öl- und Zins-<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 121
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
122 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Swaps, bei denen ein Nettozahlungsausgleich („Net<br />
Settlement“) mit den Vertragspartnern erfolgt, werden<br />
undiskontierte Marktwerte angegeben. Jederzeit rück-<br />
zahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind dem frühesten<br />
Zeitband zugeordnet.<br />
31.12.<strong>2010</strong><br />
Tsd. € < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Gesamt<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -51.904 -182.346 -854.285 -1.088.535<br />
Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten -23.087 -25.737 -2.114 -50.938<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -179.406 0 0 -179.406<br />
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
-144.392 -3.246 -8.771 -156.409<br />
Strom-Forwards<br />
Kohle-Swaps<br />
-4.410 -2.421 0 -6.831<br />
davon ohne Sicherungsbeziehung<br />
davon in Sicherungsbeziehung<br />
0 0 0 0<br />
Cashflow Hedge<br />
Öl-Swaps<br />
-839 0 0 -839<br />
davon ohne Sicherungsbeziehung<br />
davon in Sicherungsbeziehung<br />
-986 -28 0 -1.014<br />
Cashflow Hedge<br />
Zins-Swaps<br />
-52 -7 0 -59<br />
(in Sicherungsbeziehung Cashflow Hedge) 0 106 -184.385 -184.279<br />
Finanzielle Garantien -163.100 0 0 -163.100<br />
-568.176 -213.679 -1.049.555 -1.831.410<br />
31.12.2009<br />
Tsd. € < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Gesamt<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -151.675 -75.259 -203.166 -430.100<br />
Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten -330.435 -31.625 -2.614 -364.674<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -191.279 0 0 -191.279<br />
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
-135.213 -3.189 -9.630 -148.032<br />
Strom-Forwards<br />
Kohle-Swaps<br />
-7.814 -3.232 0 -11.046<br />
davon ohne Sicherungsbeziehung<br />
davon in Sicherungsbeziehung<br />
-9.751 -3.155 0 -12.906<br />
Cashflow Hedge<br />
Öl-Swaps<br />
0 0 0 0<br />
davon ohne Sicherungsbeziehung<br />
davon in Sicherungsbeziehung<br />
-6.785 -1.510 0 -8.295<br />
Cashflow Hedge<br />
Zins-Swaps<br />
0 0 0 0<br />
(in Sicherungsbeziehung Cashflow Hedge) 0 0 0 0<br />
Finanzielle Garantien -178.000 0 0 -178.000<br />
-1.010.952 -117.970 -215.410 -1.344.332<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 123
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
124 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
8. Segmentberichterstattung<br />
Wärme- &<br />
Stromerzeugung Stromversorgung Gasversorgung Wärmeversorgung<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />
Außenumsatz 15.838 16.052 844.763 794.132 571.980 665.293 112.467 116.169<br />
Innenumsatz 194.688 192.367 8.251 5.100 86.290 73.943 2.170 1.690<br />
Gesamtumsatz 210.526 208.419 853.014 799.232 658.270 739.236 114.637 117.859<br />
Segmentergebnis<br />
Ergebnis aus at equity<br />
-26 22.765 28.468 25.886 72.006 114.250 -341 4.985<br />
bilanzierten Beteiligungen 51 4.965 0 0 0 0 0 0<br />
Planmäßige Abschreibungen 13.176 13.933 14.812 14.521 11.929 11.864 4.969 4.871<br />
Außerplanmäßige Abschreibungen<br />
Wesentliche nicht zahlungs-<br />
17.600 0 0 0 0 0 0 0<br />
wirksame Aufwendungen 292 780 813 5.974 12.165 7.941 143 552<br />
Zinserträge 7.202 7.069 1.960 1.624 724 803 114 88<br />
Zinsaufwendungen 2.752 3.809 2.393 4.414 5.738 4.337 766 1.026<br />
Segmentvermögen 206.428 230.362 357.477 320.258 422.922 395.034 107.011 93.962<br />
Segmentschulden<br />
Buchwerte der at equity<br />
26.076 23.663 155.396 139.008 283.783 288.302 9.215 5.880<br />
bilanzierten Beteiligungen<br />
Investitionen in immaterielle<br />
48.434 42.923 0 0 0 0 0 0<br />
Vermögenswerte und Sachanlagen 6.603 26.812 37.807 22.752 8.636 6.295 15.605 4.301<br />
Wasserversorgung Beteilligungen<br />
Sonstige Aktivitäten<br />
/ Konsolidierung Konzern<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />
Außenumsatz 88.819 35.546 465 691 36.264 33.117 1.670.596 1.661.000<br />
Innenumsatz 338 784 2.111 1.639 -293.848 -275.523 0 0<br />
Gesamtumsatz 89.157 36.330 2.576 2.330 -257.584 -242.406 1.670.596 1.661.000<br />
Segmentergebnis<br />
Ergebnis aus at equity<br />
6.480 -44.717 -374 -335 -21.402 -26 84.811 122.808<br />
bilanzierten Beteiligungen 0 0 76.872 -27.599 0 0 76.923 -22.634<br />
Planmäßige Abschreibungen 5.732 5.728 0 0 13.523 12.811 64.141 63.728<br />
Außerplanmäßige Abschreibungen<br />
Wesentliche nicht zahlungs-<br />
0 0 0 0 0 0 17.600 0<br />
wirksame Aufwendungen 51 1.094 0 20 6.986 13.540 20.450 29.901<br />
Zinserträge 84 52 15 49 -431 698 9.668 10.383<br />
Zinsaufwendungen 1.116 2.383 12.928 1.174 3.910 4.211 29.603 21.354<br />
Segmentvermögen 138.822 144.629 12.001 4.626 189.144 153.503 1.433.805 1.342.374<br />
Segmentschulden 72.480 72.082 540 1.199 104.867 93.992 652.357 624.126<br />
Buchwerte der at equity bilanzierten Beteiligungen<br />
Investitionen in immaterielle<br />
0 0 669.114 645.510 0 0 717.548 688.433<br />
Vermögenswerte und Sachanlagen 3.171 676 0 0 39.711 20.198 111.533 81.034<br />
Die Segmentberichterstattung der <strong>Mainova</strong> hat das<br />
Ziel, Informationen über die wesentlichen Geschäftssegmente<br />
des Konzerns zur Verfügung zu stellen. Die<br />
Abgrenzung der berichtspflichtigen Segmente ist nach<br />
dem verpflichtend anzuwendenden „Management<br />
Approach“ allein auf die intern vom Management zur<br />
Steuerung des Konzerns verwendete Berichtsstruktur<br />
ausgerichtet. Die Anwendung von IFRS 8 führte im<br />
<strong>Mainova</strong>-Konzern zu keiner Änderung des primären<br />
Berichtsformats, das weiterhin auf der Darstellung der<br />
Geschäftssegmente, analog der internen Berichterstattung<br />
an das Management, beruht.<br />
Durch den Ende 2009 getätigten Erwerb von Anteilen an<br />
der Thüga Holding kam es zu einer wesentlichen Veränderung<br />
der Konzernstruktur. Die neue Beteiligung wurde<br />
im Geschäftsjahr 2009 zunächst dem Segment „Sonstige<br />
Aktivitäten/Konsolidierung“ zugeordnet. Um der<br />
neuen Struktur durch die wesentliche Bedeutung der<br />
Beteiligungen im Konzern Rechnung zu tragen, wurde<br />
im Jahr <strong>2010</strong> in Konformität mit IFRS 8 das neue Segment<br />
„Beteiligungen“ implementiert. In diesem werden<br />
grundsätzlich alle Beteiligungen (at equity und at cost)<br />
zusammengefasst. Dies bedeutet unter anderem, dass<br />
die Stadtwerke-Beteiligungen SWD und SWH nicht<br />
mehr nach einzelnen Segmenten aufgeteilt, sondern<br />
einheitlich im Segment „Beteiligungen“ ausgewiesen<br />
werden. Abweichend von diesem Grundsatz bleiben die<br />
Beteiligungen an Erzeugungsgesellschaften weiter dem<br />
Segment „Wärme- und Stromerzeugung“ zugeordnet.<br />
Diese Vorgehensweise deckt sich mit der Steuerung der<br />
einzelnen Beteiligungen. Die Vorjahreszahlen wurden<br />
wie folgt angepasst: Durch die Änderung reduzierte sich<br />
das Vorjahresergebnis im Segment „Sonstige Aktivitäten/Konsolidierung“<br />
um 0,3 Mio. Euro. Das Ergebnis<br />
aus at equity bilanzierten Beteiligungen des Jahres<br />
2009 erhöhte sich im Segment „Wasserversorgung“ um<br />
16,8 Mio. Euro, im Segment „Stromversorgung“ um<br />
10,5 Mio. Euro, im Segment „Wärmeversorgung“ um<br />
0,3 Mio. Euro und im Segment „Sonstige Aktivitäten/<br />
Konsolidierung“ um 1,6 Mio. Euro, während sich das Ergebnis<br />
aus at equity bilanzierten Beteiligungen im Segment<br />
„Gasversorgung“ um 1,6 Mio. Euro reduzierte.<br />
Da <strong>Mainova</strong> stark regional eingegrenzt und ausschließlich<br />
innerhalb Deutschlands tätig ist, wurde auf eine<br />
Darstellung nach geografischen Merkmalen verzichtet.<br />
Die Segmentberichterstattung untergliedert sich ab diesem<br />
Geschäftsjahr in die im Folgenden genannten Geschäftssegmente:<br />
• Wärme- und Stromerzeugung,<br />
• Stromversorgung,<br />
• Gasversorgung,<br />
• Wärmeversorgung,<br />
• Wasserversorgung,<br />
• Beteiligungen,<br />
• Sonstige Aktivitäten/Konsolidierung.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 125
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
126 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Das Segment Wärme- und Stromerzeugung umfasst<br />
das Geschäft der Wärme- und Stromerzeugungsanlagen<br />
der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> und der Tochtergesellschaften<br />
BKF und MED. Hierzu zählen die vorwiegend wärmebedarfsorientiert<br />
eingesetzten großen HKW West, Innenstadt,<br />
Nordweststadt und Niederrad, das Biomasse-<br />
Kraftwerk Fechenheim sowie dezentrale Heizwerke,<br />
Heizzentralen und Blockheizkraftwerke der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />
und der MED. Daneben sind in diesem Geschäftssegment<br />
die zugeordneten Ergebnisse und Buchwerte der<br />
at equity bilanzierten Beteiligungen GKI und MHKW<br />
vollständig zugeordnet. Ebenfalls diesem Segment sind<br />
die at cost bewerteten Beteiligungen SWM Wind Havelland<br />
GmbH & Co. KG (WHG) sowie die neu gegründeten<br />
Offshore Wind für Hessen GmbH & Co. KG (OWH) und<br />
Netzwerk Offshore Wind GmbH & Co. KG (NOW) zugeordnet.<br />
Im Rahmen des Impairmenttests zum 31. Dezember<br />
<strong>2010</strong> erfolgte für die ZGE „Kraftwerke“ eine außerplanmäßige<br />
Abschreibung in Höhe von 17,6 Mio.<br />
Euro.<br />
Das Segment Stromversorgung umfasst Stromhandel<br />
und -bezug, Stromverteilung und -vertrieb sowie zugehörige<br />
Dienstleistungen.<br />
Das Segment Gasversorgung umfasst Gasbezug, -verteilung<br />
und -vertrieb sowie zugehörige Dienstleistungen.<br />
Das Segment Wärmeversorgung umfasst Wärmebezug,<br />
-verteilung und -vertrieb sowie zugehörige Dienstleistungen.<br />
Das Segment Wasserversorgung umfasst Wassergewinnung,<br />
-bezug und -transport, Wasserverteilung und<br />
-vertrieb sowie zugehörige Dienstleistungen.<br />
Dem <strong>2010</strong> neu geschaffenen Segment Beteiligungen<br />
sind alle Beteiligungen (at equity und at cost) zugeordnet,<br />
die keine Wärme- und Stromerzeugung als Unternehmensgegenstand<br />
haben.<br />
Unter Sonstige Aktivitäten/Konsolidierung werden Konsolidierungseffekte<br />
sowie andere, nicht den gesondert dargestellten<br />
Segmenten zuzuordnende Tätigkeiten von untergeordneter<br />
Bedeutung ausgewiesen; hierzu zählen Dienstleistungen<br />
der Zentralbereiche der <strong>Mainova</strong> für Dritte.<br />
Die Segmentdaten wurden in Übereinstimmung mit den<br />
Ansatz- und Bewertungsmethoden im Konzernabschluss<br />
ermittelt. In den wesentlichen nicht zahlungswirksamen<br />
Effekten sind vor allem die Veränderungen<br />
der Rückstellungen einschließlich der erfolgsneutralen<br />
Veränderungen und die wesentlichen zahlungsunwirksamen<br />
sonstigen Aufwendungen und Erträge erfasst.<br />
Wertminderungen auf at equity bilanzierte Beteiligungen<br />
wirken sich nach IFRS im Buchwert und im Ergebnis<br />
aus at equity bilanzierten Beteiligungen aus (siehe auch<br />
Erläuterungen Abschnitt 5, Tz. 7). Die segmentbezogenen<br />
Veränderungen des Working Capitals wurden nicht<br />
ausgewiesen. Die Verrechnungspreise zwischen den<br />
Segmenten entsprechen im Wesentlichen den üblichen<br />
Marktpreisen.<br />
Weitere Erläuterungen zu den Segmentergebnissen<br />
sind im Lagebericht enthalten.<br />
Die Überleitung des Segmentvermögens bzw. der Segmentschulden<br />
auf Bruttovermögen, Bruttoschulden sowie<br />
auf das Segmentergebnis ergibt sich wie folgt:<br />
Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />
Bruttovermögen lt. Bilanz<br />
Übrige langfristige finan-<br />
2.548.117 2.206.520<br />
zielle Vermögenswerte<br />
At equity bilanzierte Be-<br />
121.689 121.475<br />
teiligungen 717.548 688.433<br />
Finanzforderungen 236.157 0<br />
Flüssige Mittel 9.193 9.327<br />
Aktive latente Steuern<br />
Sonstige Vermögens-<br />
2.709 10.818<br />
werte/Konsolidierungen 27.016 34.093<br />
Segmentvermögen 1.433.805 1.342.374<br />
Bruttoschulden lt. Bilanz 1.605.510 1.307.571<br />
Finanzverbindlichkeiten<br />
Finanzverrechnungen einschl.<br />
Gewinnabführung<br />
an Stadtwerke Frankfurt<br />
721.454 486.375<br />
am Main Holding GmbH 87.831 47.213<br />
Passive latente Steuern<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
143.721 149.736<br />
Ertragsteuern 147 121<br />
Segmentschulden 652.357 624.126<br />
Ergebnis nach Ertragsteuern<br />
lt. GuV 118.633 58.603<br />
Finanzergebnis -59.422 32.257<br />
Ertragsteuern 25.600 31.948<br />
Segmentergebnis 84.811 122.808<br />
9. Angaben zur Kapitalflussrechnung<br />
Der Finanzmittelfonds in Höhe von 235,5 Mio. Euro (im<br />
Vorjahr Verbindlichkeit von 27,1 Mio. Euro) setzt sich aus<br />
den Forderungen aus der Konzernfinanzierung (236,2 Mio.<br />
Euro; im Vorjahr Verbindlichkeit von 29,3 Mio. Euro) sowie<br />
den liquiden Mitteln (9,2 Mio. Euro; Vorjahr 9,3 Mio. Euro)<br />
abzüglich der Verbindlichkeiten aus der Konzernfinanzierung<br />
(9,9 Mio. Euro; Vorjahr 7,1 Mio. Euro) zusammen.<br />
Die Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit liegen trotz eines<br />
höheren Vorsteuerergebnisses insbesondere durch<br />
gestiegene Aktiva (52,1 Mio. Euro) und zahlungsunwirksame<br />
Erträge aus der at equity-Fortschreibung<br />
(76,7 Mio. Euro) unter dem Vorjahr. Der Anstieg der Aktiva<br />
ist im Wesentlichen auf den abrechnungstechnisch<br />
bedingten Anstieg der Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen zurückzuführen.<br />
In den Cashflows aus Investitionstätigkeit war im Vorjahr<br />
mit 467,0 Mio. Euro der Erwerb der Anteile an der<br />
Thüga enthalten. Die Erhöhung des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit<br />
und des Finanzmittelfonds resultiert<br />
insbesondere aus der Umfinanzierung des letztjährigen<br />
Anteilserwerbs an der Thüga, welcher im Jahr<br />
<strong>2010</strong> nicht mehr über das Cash Pooling mit der SWFH<br />
und damit über den Finanzmittelfonds, sondern durch<br />
die Aufnahme langfristiger Kredite finanziert wurde.<br />
10. Sonstiges<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Im Jahresdurchschnitt waren bei <strong>Mainova</strong> 2.840 (Vorjahr<br />
2.893) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Ergebnis je Aktie<br />
Da nur die Stückaktien der SWFH als Organträger an der<br />
Gewinnverwendung teilnehmen, erfüllen nur diese Stückaktien<br />
die Definition „Ordinary Shares“ nach IAS 33. Die<br />
Anteile der anderen Gesellschafter partizipieren nicht am<br />
Gewinn und Verlust der Gesellschaft, sondern erhalten<br />
vom Organträger eine feste Garantiedividende in Höhe<br />
von 9,48 Euro je Stückaktie. Das Ergebnis je Aktie ist daher<br />
der Quotient aus dem Ergebnis der <strong>Mainova</strong> vor Gewinnabführung<br />
und der Anzahl der Stückaktien der SWFH.<br />
Eventualschulden und finanzielle Verpflichtungen<br />
Die Eventualschulden setzen sich zum 31. Dezember<br />
<strong>2010</strong> wie folgt zusammen:<br />
Zugunsten der Handelspartner der Syneco GmbH & Co.<br />
KG (Syneco) bzw. Syneco Trading hat <strong>Mainova</strong> Vertragserfüllungsbürgschaften<br />
in Höhe von 126,9 Mio.<br />
Euro (Vorjahr 134,0 Mio. Euro) ausgegeben.<br />
Aus dem mit Syneco Trading bestehenden Portfoliomanagementvertrag<br />
ist <strong>Mainova</strong> darüber hinaus zur anteiligen<br />
Übernahme eventueller Adressausfallrisiken (Risiko<br />
finanzieller Verluste aufgrund unerwarteter Ausfälle oder<br />
Bonitätsverschlechterungen der Handelspartner) der Syneco<br />
Trading verpflichtet. Das von der Syneco Trading<br />
nach Basel-II-Grundsätzen aufgebaute Kontrahentenlimitsystem<br />
gewährleistet, dass relevante Exposures ausschließlich<br />
mit bonitätsmäßig einwandfreien Kontrahenten<br />
aufgebaut werden können. Die Limitauslastungen<br />
werden anhand aktueller Wiedereindeckungswerte und<br />
eines Zuschlags für in der Zukunft mögliche Risikoerhöhungen,<br />
dem eine VaR-Berechnung (90 % Konfidenzintervall<br />
für die maximale Restlaufzeit) zugrunde liegt, täglich<br />
überwacht. Unter Berücksichtigung nach Bonität<br />
gewichteter Ausfallwahrscheinlichkeiten, die sich an Kapitalunterlegungsgrundsätzen<br />
des Kreditwesengesetzes<br />
(KWG) anlehnen, beträgt der Anteil der <strong>Mainova</strong> am gesamten<br />
Adressausfallrisikopool der Syneco Trading zum<br />
Bilanzstichtag 7,1 Mio. Euro (Vorjahr 5,2 Mio. Euro).<br />
Für die Beteiligung GKI hat <strong>Mainova</strong> im Zusammenhang<br />
mit der Finanzierung des Kraftwerks zugunsten einer<br />
Geschäftsbank eine selbstschuldnerische und unbefristete<br />
Teilbürgschaft für den Kreditrahmen bei der Bank<br />
abgegeben. Der Anteil der <strong>Mainova</strong> beträgt 20,3 Mio.<br />
Euro und entspricht 15,6 % des Kreditrahmens. Die Verpflichtung<br />
valutiert zum Stichtag mit 18,9 Mio. Euro.<br />
<strong>Mainova</strong> ist im Rahmen einer Teilschuldnerschaft an ei-<br />
31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
unverwässert verwässert unverwässert verwässert<br />
Gesellschaftern der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />
zurechenbares Ergebnis in Tsd. €<br />
Gewichtete Anzahl der Aktien der Stadtwerke<br />
Frankfurt am Main Holding GmbH<br />
115.400 115.400 54.226 54.226<br />
als Organträger in Tsd. 4.182 4.182 4.182 4.182<br />
Ergebnis je Stückaktie in € 27,59 27,59 12,97 12,97<br />
ner Liquiditätsvereinbarung zwischen der E.ON Kraftwerke<br />
GmbH und der GKI in Höhe von bis zu 0,2 Mio. Euro<br />
beteiligt. Dies entspricht 15,6 % des Kreditrahmens. Die<br />
Verpflichtung valutiert zum Stichtag mit Null.<br />
Weiterhin hat <strong>Mainova</strong> eine Bürgschaft in Höhe von 0,5 Mio.<br />
Euro zugunsten einer Geschäftsbank übernommen. Die<br />
Bürgschaft dient der Besicherung von Kundendarlehen für<br />
die Umstellung von Heizungsanlagen auf Erdgas. Die Darlehen<br />
valutieren zum Bilanzstichtag mit 0,2 Mio. Euro.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 127
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
128 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Ferner hat das Tochterunternehmen MED zugunsten<br />
der Infranova zur Besicherung eines Darlehens gegenüber<br />
einer Geschäftsbank eine Bürgschaft in Höhe von<br />
2,5 Mio. Euro übernommen. Zum Stichtag valutiert die<br />
Verpflichtung mit 2,5 Mio. Euro.<br />
Für eine ehemalige Beteiligungsgesellschaft wurde eine<br />
Patronatserklärung für Leasingverpflichtungen bis zur<br />
Höhe von 1,0 Mio. Euro gegenüber einer Leasinggesellschaft<br />
abgegeben. Die Patronatserklärung bleibt gültig,<br />
bis die Gläubiger <strong>Mainova</strong> aus diesen Verpflichtungen entlassen.<br />
Zum Stichtag besteht keine Verpflichtung.<br />
Mit notariellem Kaufvertrag (UR-Nr. 474/2002) vom 17.<br />
Dezember 2002 wurden Gleichrichterwerke für die Bahnstromversorgung<br />
einschließlich der dazugehörigen<br />
Gleichstromkabelnetze an den Betreiber der örtlichen<br />
Verkehrsinfrastruktur veräußert. Gemäß § 4 Nr. 2 des<br />
Kaufvertrags (Übergabe, Gewährleistung) wurde von<br />
<strong>Mainova</strong> für evtl. Altlasten (Verunreinigungen des Bodens,<br />
der Bodenluft, des Grundwassers sowie sonstige<br />
schädliche Verunreinigungen) eine Kostenübernahme für<br />
deren Beseitigungen in Höhe bis max. 7,5 Mio. Euro<br />
übernommen.<br />
Bei den Eventualschulden bestehen zum 31. Dezember<br />
<strong>2010</strong> keine Anzeichen für eine Inanspruchnahme.<br />
Finanzielle Verpflichtungen ergeben sich aus den nachfolgend<br />
aufgeführten Sachverhalten:<br />
Die finanziellen Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und<br />
Leasingverträgen (Operating Leasing) sind aus nachfolgender<br />
Tabelle zu entnehmen.<br />
Tsd. € 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Fälligkeit bis 1 Jahr 2.856 2.729<br />
Fälligkeit 1 bis 5 Jahre 5.274 6.762<br />
Fälligkeit über 5 Jahre<br />
Finanz. Verpflichtungen<br />
aus Miet-, Pachtund<br />
Leasingverträgen<br />
7.469 8.387<br />
Gesamt 15.599 17.878<br />
Die Verpflichtungen aus Operating Leasing betreffen<br />
überwiegend langfristige Pachtverträge für Stromerzeugungs-<br />
und Versorgungsanlagen, Miet- und Leasingverpflichtungen<br />
für Lager- und Verwaltungsgebäude sowie<br />
für Kopierer und Pkw.<br />
Das Bestellobligo für begonnene Investitionsmaßnah-<br />
men beträgt rund 39,2 Mio. Euro.<br />
Aus mehrjährig laufenden Energielieferverträgen ergeben<br />
sich finanzielle Verpflichtungen in Höhe von<br />
543,8 Mio. Euro. Für die zweite Handelsperiode (2008 –<br />
2012) ist <strong>Mainova</strong> Verpflichtungen zum Erwerb von<br />
Emissionsrechten in Höhe von 10,7 Mio. Euro eingegangen.<br />
Für Restarbeiten am Gemeinschaftskraftwerk Irsching<br />
werden nach aktuellen Erkenntnissen noch rund 6,5 Mio.<br />
Euro benötigt. Dieser Betrag wurde durch die Gesellschafterversammlung<br />
bereits beschlossen. Der Anteil der<br />
<strong>Mainova</strong> beträgt voraussichtlich 1,0 Mio. Euro.<br />
Die Syneco Trading wickelt für die Syneco und deren<br />
Gesellschafter Stromhandelsgeschäfte ab. Um eine<br />
ausreichende Liquidität zur Erfüllung dieses Zwecks<br />
auch bei kurzfristigen Liquiditätsengpässen sicherzustellen,<br />
besteht seit 1. Januar 2007 zwischen der <strong>Mainova</strong><br />
und der Syneco Trading eine Kreditlinie in Höhe<br />
von 10,0 Mio. Euro, welche durch die Syneco Trading in<br />
Form von Tagesgeldern in Anspruch genommen werden<br />
kann. Im Jahr <strong>2010</strong> wurde die Kreditlinie nicht in Anspruch<br />
genommen.<br />
Ferner besteht seit 1. Mai 2009 eine weitere Kreditlinie<br />
in Höhe von 20,0 Mio. Euro zugunsten der Syneco Trading,<br />
die der Finanzierung von Barsicherheiten dient,<br />
welche die Syneco Trading im Rahmen ihrer Energiehandels-<br />
und Finanzderivatgeschäfte der Börse und<br />
Handelspartnern zur Abdeckung von Adressausfallrisiken<br />
zur Verfügung stellen muss. Auch diese Kreditlinie<br />
kann in Form von Tages- und Termingeldern in Anspruch<br />
genommen werden. Im Jahr <strong>2010</strong> wurden keine<br />
Tages- oder Termingelder aufgenommen.<br />
Laut § 17 des Gesellschaftsvertrags der MHKW in der<br />
Fassung vom 11. November 2008 kann die Gesellschafterversammlung<br />
mit Mehrheitsbeschluss von den Gesellschaftern<br />
Nachschüsse bis zu der Höhe von 2,0 Mio.<br />
Euro (davon <strong>Mainova</strong> 1,0 Mio. Euro) einfordern. Aufgrund<br />
der Beteiligungsverhältnisse kann ohne Zustimmung<br />
der <strong>Mainova</strong> eine Nachschusspflicht nicht beschlossen<br />
werden.<br />
Gemäß dem Gesellschaftsvertrag der Thüga Erneuerbare<br />
Energien GmbH & Co. KG hat die <strong>Mainova</strong> die<br />
Verpflichtung zur Leistung einer Einlage in Höhe von<br />
1,0 Mio. Euro.<br />
Leasing<br />
Die nachstehende Tabelle stellt die Investitionen in Finanzierungsleasingverhältnisse<br />
dar:<br />
31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Barwert der<br />
Barwert der<br />
Brutto- Mindestlea- Brutto- Mindestlea-<br />
Tsd. €<br />
investitionen singzahlungen investitionen singzahlungen<br />
Fälligkeit bis 1 Jahr 11.604 11.009 12.161 9.870<br />
Fälligkeit 1 bis 5 Jahre 46.085 34.353 48.382 35.366<br />
Fälligkeit über 5 Jahre 94.127 38.560 89.511 39.310<br />
151.816 83.922 150.054 84.546<br />
Barwert des nicht garantierten Restwertes 1.973 2.149<br />
Leasingforderungen 85.895 86.695<br />
Die Bruttoinvestition lässt sich wie folgt in den Barwert<br />
der Mindestleasingzahlungen überleiten:<br />
Tsd. € 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />
Ausstehende Mindestleasingzahlungen 146.380 144.977<br />
nicht garantierte Restwerte 5.436 5.077<br />
Bruttoinvestition 151.816 150.054<br />
nicht realisierter Finanzertrag 65.921 63.359<br />
Nettoinvestition 85.895 86.695<br />
Barwert der nicht garantierten Restwerte 1.973 2.149<br />
Barwert der Mindestleasingzahlungen 83.922 84.546<br />
Die im Jahr <strong>2010</strong> im Rahmen von Finanzierungsleasingverhältnissen<br />
als Ertrag erfassten bedingten Mietzahlungen<br />
betragen 0,1 Mio. Euro (Vorjahr 1,2 Mio. Euro).<br />
Bei den Finanzierungsleasingverhältnissen handelt es<br />
sich um Pachtverträge über Kraftwerke und Versorgungsnetze<br />
sowie Contracting-Projekte, bei denen der<br />
<strong>Mainova</strong>-Konzern zwar rechtlicher Eigentümer ist, die<br />
wesentlichen Chancen und Risiken aus der Nutzung des<br />
Vermögenswerts aber beim Kunden liegen. Dies hat zur<br />
Folge, dass die Vermögenswerte nicht im Sachanlagevermögen<br />
der <strong>Mainova</strong> zu bilanzieren sind, sondern<br />
stattdessen in den Forderungen aus Finanzierungsleasing.<br />
Mit der AVA GmbH besteht ein Pachtvertrag über die<br />
Verpachtung eines HKW in Frankfurt am Main Nordweststadt<br />
einschließlich Grundstück. Die AVA GmbH<br />
verpachtet ihre Abfallverbrennungsanlage gemeinsam<br />
mit dem von <strong>Mainova</strong> gepachteten HKW an die MHKW<br />
zum Betrieb eines einheitlichen Müllheizkraftwerks. Das<br />
Vertragsverhältnis mit der AVA GmbH hat eine Laufzeit<br />
von 22,5 Jahren und endet am 30. Juni 2029.<br />
Die AVA GmbH zahlt einen Pachtzins, der sich aus mehreren<br />
festen und einem variablen Bestandteil zusam-<br />
mensetzt. Der Pachtzins ist hinsichtlich des festen Teils<br />
wertgesichert. Die jährliche Preisanpassung ist an die<br />
Entwicklung des Preisindexes der Erzeugnisse von Investitionsgüterproduzenten<br />
gebunden.<br />
Im Rahmen des mit der Süwag abgeschlossenen Pachtvertrags<br />
verpachtet <strong>Mainova</strong> ihr in den Gebieten Unterliederbach,<br />
Sindlingen, Zeilsheim und Sossenheim liegendes<br />
Stromnetz. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 20<br />
Jahren und endet am 31. Dezember 2026.<br />
Bei den Contracting-Projekten handelt es sich insbesondere<br />
um einen bereits im Jahr 2001 abgeschlossenen<br />
Energieliefervertrag mit der Fraport <strong>AG</strong>, zu dessen<br />
Zweck die <strong>Mainova</strong> eigens ein Heiz-Kältewerk errichtet<br />
hat und dieses betreibt. Im Jahr <strong>2010</strong> wurde der ursprünglich<br />
bis zum Jahr 2015 laufende Energieliefervertrag<br />
um fünf weitere Jahre verlängert. Daneben wurden<br />
weitere Konditionen des Vertrags angepasst, sodass<br />
eine Neubewertung des Leasingverhältnisses durchgeführt<br />
wurde. Der jährliche Grundpreis des Energieliefervertrags,<br />
der auch die Kosten für die Nutzungsüberlassung<br />
des Heiz-Kältewerks enthält, ist an die Entwicklung<br />
des Investitionsgüterindexes geknüpft.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 129
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
130 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Beziehungen zu nahe stehenden<br />
Unternehmen und Personen<br />
Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und<br />
Personen, die <strong>Mainova</strong> beherrschen oder maßgeblich<br />
beeinflussen, sowie Beziehungen zu Unternehmen, die<br />
von <strong>Mainova</strong> beherrscht oder maßgeblich beeinflusst<br />
werden, müssen angegeben werden.<br />
Durch die Beteiligung der Stadt Frankfurt am Main über<br />
den Mehrheitsgesellschafter SWFH ist <strong>Mainova</strong> ein von<br />
diesen Gesellschaftern beherrschtes Unternehmen.<br />
Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit unterhält<br />
<strong>Mainova</strong> mit seinen Tochtergesellschaften Geschäftsbeziehungen<br />
zu zahlreichen nahe stehenden Personen und<br />
Unternehmen.<br />
Dazu gehören neben der Stadt Frankfurt am Main und deren<br />
Mehrheitsbeteiligungen die SWFH, die verbundenen<br />
Unternehmen der SWFH, die Thüga und deren Muttergesellschaften<br />
sowie die assoziierten Unternehmen und die<br />
Gemeinschaftsunternehmen. Seit dem Erwerb aller Anteile<br />
an der Thüga durch die Thüga Holding (Anteil <strong>Mainova</strong>:<br />
20,53 %) zählen sowohl die Thüga als auch die Thüga Holding<br />
zu den assoziierten Unternehmen.<br />
Mit nahe stehenden natürlichen Personen des Managements<br />
in Schlüsselpositionen sowie deren nächsten Familienangehörigen<br />
haben keine wesentlichen Transaktionen<br />
stattgefunden. Als Management in Schlüsselpositionen<br />
ist bei der <strong>Mainova</strong> nur der Vorstand anzusehen.<br />
Mit den nahe stehenden Unternehmen wurden in den<br />
Geschäftsjahren <strong>2010</strong> und 2009 Geschäfte getätigt, die<br />
zu folgenden Abschlussposten führten:<br />
[ Stadtwerke Frankfurt am ]<br />
Main Holding GmbH sowie<br />
deren Tochter gesellschaften<br />
[ Stadt Frankfurt am Main ]<br />
so wie deren Mehrheitsbeteiligungen<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurde keine Forderung gegen die<br />
Stadt Frankfurt am Main (Vorjahr 0,3 Mio. Euro) ausgebucht.<br />
Grundzüge der Vergütung von<br />
Vorstand und Aufsichtsrat<br />
Für die Festlegung der Gesamtbezüge der einzelnen Vorstandsmitglieder<br />
ist gemäß dem am 5. August 2009 in<br />
Kraft getretenen Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung<br />
(Vorst<strong>AG</strong>) das Aufsichtsratsplenum zuständig.<br />
Vor diesem Hintergrund wurde das Vergütungssystem<br />
der <strong>Mainova</strong> von einem unabhängigen externen<br />
Berater überprüft und vom Aufsichtsrat entsprechend<br />
den neuen gesetzlichen Anforderungen angepasst.<br />
Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus einer<br />
fixen und einer variablen Vergütung zusammen. Zusätzlich<br />
erhalten die einzelnen Vorstandsmitglieder Sach-<br />
[ Thüga <strong>AG</strong> und deren ]<br />
Mehrheitsgesell schafter*<br />
leistungen, die individuell versteuert werden. Diese umfassen<br />
im Wesentlichen marktübliche Versicherungsleistungen<br />
und Dienstwagen. Die variable Vergütung teilt<br />
sich in eine kurzfristige variable Vergütungskomponente<br />
sowie in eine Vergütungskomponente mit langfristiger<br />
Anreizwirkung (Langfristiges Anreizprogramm, LAP) auf.<br />
Die Höhe der kurzfristigen variablen Vergütungskomponente<br />
ist an das Erreichen von Finanzzielen gekoppelt.<br />
Sie bemisst sich dabei am operativen Ergebnis (EBT) des<br />
<strong>Mainova</strong>-Konzerns gemäß HGB.<br />
Um die Nachhaltigkeit und Langfristigkeit der Vergütungsstruktur<br />
zu erhöhen und den Anforderungen des<br />
Vorst<strong>AG</strong> in vollem Umfang zu genügen, nehmen die<br />
Vorstandsmitglieder ab dem Geschäftsjahr <strong>2010</strong> an<br />
dem langfristigen Anreizprogramm LAP teil. Die Auszahlung<br />
im Rahmen des LAP erfolgt am Ende eines<br />
[ Gemeinschaftsunternehmen ] [ Assoziierte Unter nehmen** ]<br />
Tsd. €<br />
Energie- und Wasserlieferungen<br />
<strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />
Umsatzerlöse 26.080 23.384 74.847 73.492 0 6.778 44.823 47.387 80.523 79.685<br />
Materialaufwand 0 0 -387 -445 0 -6.262 -16.231 -12.749 -475.695 -479.247<br />
Forderungen 5.369 5.872 29.991 19.446 0 0 1.011 885 50.114 82.770<br />
Verbindlichkeiten<br />
Sonstiges<br />
0 -649 -447 -579 0 0 -860 -1.874 -96.096 -118.222<br />
Erträge 14.187 17.554 16.515 17.130 0 673 7.468 11.831 29.596 25.439<br />
Aufwendungen -128.548 -70.061 -55.596 -52.989 0 -667 -486 -158 -35.942 -30.657<br />
Forderungen 252.828 355.756 6.018 2.306 0 0 611 5.444 4.963 13.366<br />
Verbindlichkeiten -106.195 -60.770 -26.284 -13.423 0 -17 -7.851 -3.817 -732 -3.057<br />
*) Bis 30. November 2009<br />
**) Seit 1. Dezember 2009 ist die Thüga Holding assoziiertes Unternehmen<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 131
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
132 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
dreijährigen Performancezeitraums. Dabei bestimmt<br />
das Erreichen von vorab definierten finanziellen und<br />
qualitativen Erfolgszielen die Höhe der Auszahlung.<br />
Als finanzielles Erfolgsziel dient dabei das erreichte kumulierte<br />
operative Ergebnis (EBT) des <strong>Mainova</strong>-Konzerns<br />
gemäß HGB während des Performancezeitraums.<br />
Als qualitative Erfolgsziele werden die „Mitarbeiterzufriedenheit“<br />
und „Kundenzufriedenheit“ herangezogen.<br />
Der Grad der Zielerreichung je Komponente<br />
wird gemäß der geregelten Performancemessung bestimmt.<br />
Dabei kann für jede Komponente individuell<br />
die Zielerreichung 150 % nicht übersteigen. Beträgt<br />
die Zielerreichung in einer Komponente weniger als<br />
50 %, so wird diese mit 0 % festgelegt. Die Gesamtzielerreichung<br />
errechnet sich entsprechend der Ge-<br />
wichtung der Zielerreichung der einzelnen Komponenten.<br />
Für die kurzfristige und langfristige variable Vergütung<br />
hat der Aufsichtsrat eine Anpassungsmöglichkeit für<br />
außerordentliche Entwicklungen vereinbart.<br />
Die Vorstandsmitglieder bzw. deren Hinterbliebene haben<br />
Anspruch auf Ruhegehalt bzw. Hinterbliebenenversorgung.<br />
Als Ruhegehalt werden ab Eintritt in den Vorstand<br />
der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> 35 % der zuletzt bezogenen Grundvergütung<br />
garantiert. Der Anspruch von 35 % erhöht sich mit<br />
Ablauf eines jeden Jahres als Vorstandsmitglied der <strong>Mainova</strong><br />
<strong>AG</strong> um jeweils 2 % bis zum im Dienstvertrag geregelten<br />
Höchstbetrag. Der fixe Tantiemeanteil wird nicht bei<br />
der Berechnung des Ruhegehalts berücksichtigt.<br />
Die Bezüge des Vorstands im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> gehen<br />
aus nachfolgender Übersicht hervor:<br />
Für das Geschäftsjahr 2009 wurden im Jahr <strong>2010</strong> erfolgsabhängige<br />
Tantiemen von 465.631,00 Euro gewährt.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden Vorstandsmitgliedern<br />
keine Kredite oder Vorschüsse gewährt.<br />
Für den Fall, dass die Stadt Frankfurt am Main mit dem<br />
ihr direkt und indirekt zuzurechnenden Anteil nicht mehr<br />
die Mehrheit am stimmberechtigten Grundkapital der<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> innehat (Kontrollwechsel) oder im Falle eines<br />
Rechtsformwechsels gemäß § 190 ff. UmwG oder bei<br />
Abschluss eines wirksamen Vertrags, der die <strong>Mainova</strong><br />
<strong>AG</strong> der Beherrschung eines anderen Unternehmens außerhalb<br />
des Stadtwerke Frankfurt-Konzerns unterstellt<br />
(Beherrschungsvertrag gemäß § 291 Abs. 1 S. 1 1. Alt.<br />
AktG), gewährt die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> dem Vorsitzenden des<br />
Vorstands ein Sonderkündigungsrecht und das Recht zur<br />
Niederlegung seines Amtes. Für den Fall der wirksamen<br />
und fristgerechten Kündigung und Amtsniederlegung erhält<br />
der Vorsitzende des Vorstands eine Abfindung in<br />
Höhe des Zweifachen seiner letztmaligen Jahresgesamtbezüge,<br />
maximal jedoch auf die Gesamtvergütung für die<br />
Restlaufzeit des Dienstvertrags begrenzt.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> bestand für die Unternehmensleitung<br />
eine Vermögensschadenshaftpflichtversicherung<br />
(D&O-Versicherung). Hierfür sind Versicherungsprämien<br />
im Teilkonzern in Höhe von 82.382,78 Euro<br />
aufgewendet worden.<br />
Barwert der Pensi-<br />
Zuführung zur Rückstellung<br />
[ Fixe Vergütung ] [ Variable Vergütung ] Sonstige Bezüge Summe onsverpflichtung<br />
für Pensionsvearpflichtung<br />
€ Grundvergütung Tantiemeanteil kurzfristig langfristig (LAP)<br />
Dr. Constantin H. Alsheimer 228.000,00 46.000,00 88.560,00 119.310,00 46.295,98 528.165,98 247.056,00 112.622,00<br />
Lothar Herbst 178.500,00 46.000,00 65.840,00 86.100,00 19.678,08 396.118,08 503.309,00 148.886,00<br />
Dr. Marie-Luise Wolff 180.000,00 46.000,00 80.400,00 107.010,00 16.792,44 430.202,44 144.749,00 53.420,00<br />
Joachim Zientek 178.500,00 46.000,00 65.840,00 86.100,00 23.147,40 399.587,40 1.626.514,00 7.896,00<br />
Summe 765.000,00 184.000,00 300.640,00 398.520,00 105.913,90 1.754.073,90 2.521.628,00 322.824,00<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 133
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
134 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung geregelt<br />
und beträgt für <strong>2010</strong>:<br />
€ Fixe Vergütung Sitzungsgeld Summe<br />
Dr. h. c. Petra Roth 15.000 2.500 17.500<br />
Peter Arnold 10.500 4.000 14.500<br />
Ewald Woste 10.500 3.250 13.750<br />
Uwe Becker 9.000 3.250 12.250<br />
Hans-Dieter Bürger 9.000 2.000 11.000<br />
Ludwig Burkert 5.625 1.500 7.125<br />
Jutta Ebeling 7.500 1.000 8.500<br />
Reinhold Falk 1.875 750 2.625<br />
Hiltrud Fink-Geis 5.625 2.750 8.375<br />
Markus Frank 7.500 2.000 9.500<br />
René Gehringer 6.000 1.250 7.250<br />
Dr. h. c. Ernst Gerhardt 7.500 2.250 9.750<br />
Holger Klingbeil 7.500 2.000 9.500<br />
Wolfgang Menges 7.500 2.250 9.750<br />
Dr. Manuela Rottmann 7.500 1.750 9.250<br />
Bernd Rudolph 6.000 1.500 7.500<br />
Nicole Salm 1.875 250 2.125<br />
Edwin Schwarz 6.000 750 6.750<br />
Ralf-Rüdiger Stamm 7.500 3.250 10.750<br />
Harald Wagner 7.500 1.750 9.250<br />
Frank Wiese 7.500 2.500 10.000<br />
Thomas Wissgott 6.000 1.250 7.250<br />
Summe 160.500 43.750 204.250<br />
Die Bezüge des Beirats beliefen sich auf 62.950,00 Euro.<br />
Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder und ihrer<br />
Hinterbliebenen belaufen sich auf 0,5 Mio. Euro. Für<br />
diese Personengruppe sind Pensionsansprüche in<br />
Höhe von 6,0 Mio. Euro zurückgestellt.<br />
Erklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats der<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> gemäß § 161 AktG<br />
Die Gesellschaft hat die vom Vorstand und Aufsichtsrat<br />
gemäß § 161 AktG am 9. Dezember <strong>2010</strong> abgegebene<br />
Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex<br />
am 10. Dezember <strong>2010</strong> im Internet (www.mainova.<br />
de) abgegeben und den Aktionären dauerhaft zugänglich<br />
gemacht.<br />
Honorare des Abschlussprüfers<br />
Das im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> für den Konzernabschlussprüfer,<br />
die KPMG <strong>AG</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />
erfasste Honorar betrug für die Prüfung des Konzernabschlusses<br />
550 Tsd. Euro. Ferner betrug das Honorar für<br />
sonstige Bestätigungs- und Bewertungsleistungen 38<br />
Tsd. Euro sowie 639 Tsd. Euro für sonstige Leistungen.<br />
Angaben zu Konzessionen<br />
Zwischen <strong>Mainova</strong> und der Stadt Frankfurt am Main sowie<br />
einer Reihe von Städten und Gemeinden bestehen<br />
Wegenutzungsverträge im Strom-, Gas-, Fernwärme-<br />
und Wasserbereich.<br />
In den Wegenutzungsverträgen zur Strom- und Gasversorgung<br />
wird die Nutzung von öffentlichen Straßen, Wegen<br />
und Plätzen und städtischer bzw. gemeindeeigener<br />
Grundstücke für die Verlegung und den Betrieb von Leitungen<br />
sowie Anlagen zur Strom- bzw. Gasversorgung<br />
geregelt. Der Netzbetrieb zur allgemeinen Versorgung<br />
mit Strom und Gas erfolgt durch die NRM. Es besteht<br />
eine gesetzliche Pflicht des Netzbetreibers zum diskriminierungsfreien<br />
Netzanschluss und -zugang in den jeweiligen<br />
Stadt- bzw. Gemeindegebieten.<br />
Die Laufzeit der Wegenutzungsverträge im Strom und<br />
Gas ist dabei in der Regel auf 20 Jahre begrenzt. Während<br />
der Laufzeit der Wegenutzungsverträge besteht<br />
Frankfurt am Main, den 25. März 2011<br />
die Verpflichtung zur Zahlung von Konzessionsabgaben,<br />
deren Höchstgrenzen nach der Konzessionsabgabenverordnung<br />
(KAV) festgesetzt sind. Die Konzessionsabgaben<br />
werden den Endkunden im Rahmen der<br />
Energielieferung von den jeweiligen Händlern in Rechnung<br />
gestellt und von diesen an den Netzbetreiber abgeführt.<br />
Der Netzbetreiber wiederum führt die eingezogenen<br />
Konzessionsabgaben an <strong>Mainova</strong> ab. <strong>Mainova</strong><br />
leistet schließlich Konzessionsabgaben an die jeweilige<br />
Stadt oder Gemeinde auf der Grundlage des Wegenutzungsvertrags<br />
und im Rahmen der KAV.<br />
Soweit eine Stadt oder Gemeinde nach Ablauf der Vertragslaufzeit<br />
den Wegenutzungsvertrag nicht mehr mit<br />
<strong>Mainova</strong> fortführen möchte, besteht eine gesetzliche<br />
Überlassungspflicht bezüglich der örtlichen Strom-<br />
bzw. Gasverteilungsanlagen an den neuen Konzessionsnehmer<br />
oder die Stadt bzw. Gemeinde, falls diese<br />
den Netzbetrieb selbst übernehmen will. Die Überlassung<br />
erfolgt gegen Zahlung einer angemessenen Vergütung<br />
an <strong>Mainova</strong>.<br />
Mit den Konzessionsvereinbarungen über Wasser und<br />
Fernwärme werden das Recht und die Verpflichtung zur<br />
Bereitstellung von Wasser- und Abwasserdienstleistungen<br />
bzw. zur Versorgung mit Fernwärme, zum Betrieb<br />
der entsprechenden Infrastruktur und zur Durchführung<br />
von Investitionen geregelt. Die Konzessionen laufen in<br />
der Regel über einen Zeitraum von 20 Jahren.<br />
Ereignisse nach Bilanzstichtag<br />
Vor dem Hintergrund der Katastrophen in Japan hat die<br />
Bundesregierung am 14. März 2011 ein dreimonatiges<br />
Moratorium zur Aussetzung der Laufzeitverlängerung<br />
für deutsche Kernkraftwerke verkündet. Während dieser<br />
drei Monate soll die Sicherheitslage der deutschen<br />
Atomkraftwerke ergänzend gewürdigt und ggf. neu beurteilt<br />
werden. Ob und wie sich dies im Endergebnis auf<br />
die Laufzeitverlängerungen und die damit verbundenen<br />
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auswirken wird,<br />
ist nach heutigem Kenntnisstand nicht abschließend<br />
einschätzbar.<br />
Dr. Alsheimer Herbst Dr. Wolff Zientek<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 135
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Konsolidierungskreis und Anteilsbesitzliste<br />
des <strong>Mainova</strong>-Konzerns<br />
136 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Anteil am<br />
Kapital<br />
%<br />
Eigenkapital<br />
Tsd. €<br />
Ergebnis<br />
nach<br />
Steuern<br />
Tsd. €<br />
Umsatzerlöse<br />
Tsd. € Jahr<br />
Sitz<br />
Verbundene Unternehmen<br />
Biomasse-Kraftwerk Fechenheim GmbH Frankfurt am Main 90,00 12.355 -443 7.376 <strong>2010</strong><br />
Energieversorgung Main-Spessart GmbH<br />
Erdgas Westthüringen Beteiligungs-<br />
Aschaffenburg 100,00 21.819 1.973 24.806 <strong>2010</strong><br />
gesellschaft mbH Bad Salzungen 56,00 23.056 2.950 0 <strong>2010</strong><br />
Hotmobil Deutschland GmbH Gottma dingen 100,00 4.279 1.202 8.670 <strong>2010</strong><br />
Hotmobil International GmbH 9 Frankfurt am Main 75,00 539 -61 0 <strong>2010</strong><br />
<strong>Mainova</strong> Beteiligungsgesellschaft mbH Frankfurt am Main 100,00 41.281 30.486 0 <strong>2010</strong><br />
<strong>Mainova</strong> EnergieDienste GmbH Frankfurt am Main 100,00 3.569 1.448 35.201 <strong>2010</strong><br />
<strong>Mainova</strong> ServiceDienste Gesellschaft mbH Frankfurt am Main 100,00 65 4.410 48.710 <strong>2010</strong><br />
NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH Frankfurt am Main 90,00 40.586 -18.113 522.009 <strong>2010</strong><br />
SRM Straßenbeleuchtung Rhein-Main GmbH<br />
Assoziierte Unternehmen<br />
Frankfurt am Main 100,00 36 614 9.293 <strong>2010</strong><br />
Eisenacher Versorgungs-Betriebe GmbH 1, 2 Eisenach 23,90 27.135 3.469 39.151 <strong>2010</strong><br />
Gas-Union GmbH Frankfurt am Main 37,70 137.680 6.980 1.117.252 2009<br />
Gasversorgung Offenbach GmbH 1 Offenbach 25,10 20.672 4.292 33.639 <strong>2010</strong><br />
Gemeinschaftskraftwerk Irsching GmbH 3 Vohburg 15,60 286.997 5.831 200.613 <strong>2010</strong><br />
Hessenwasser GmbH & Co. KG Groß-Gerau 36,36 95.430 3.322 70.646 2009<br />
Infranova Bioerdgas GmbH 3 Frankfurt am Main 49,90 445 -155 0 <strong>2010</strong><br />
Ohra Hörselgas GmbH 1 Fröttstädt 49,00 38.069 7.959 33.577 <strong>2010</strong><br />
Stadtwerke Dreieich GmbH Dreieich 26,25 38.416 2.740 51.193 2009<br />
Stadtwerke Hanau GmbH 4 Hanau 46,90 72.521 491 196.437 2009<br />
Thüga Holding GmbH & Co. KGaA München 20,53 2.354.253 289.722 305.100 <strong>2010</strong><br />
Werragas GmbH 3 Gemeinschaftsunternehmen<br />
Bad Salzungen 49,00 32.234 4.751 56.605 2009<br />
EN<strong>AG</strong> / Maingas Energieanlagen GmbH 1 Eisenach 50,00 17.054 2.476 12.631 <strong>2010</strong><br />
Gasversorgung Main-Kinzig GmbH<br />
MHKW Müllheizkraftwerk Frankfurt am Main<br />
Gelnhausen 50,00 42.962 3.047 52.969 2009<br />
GmbH Frankfurt am Main 50,00 16.422 5.263 59.811 2009<br />
Oberhessische Gasversorgung GmbH Friedberg 50,00 19.962 1.748 28.637 2009<br />
Sitz<br />
Anteil am<br />
Kapital<br />
%<br />
Eigenkapital<br />
Tsd. €<br />
Ergebnis<br />
nach<br />
Steuern<br />
Tsd. €<br />
Umsatzerlöse<br />
Tsd. € Jahr<br />
Nicht einbezogene Unternehmen sowie<br />
sonstige Beteiligungen<br />
8KU Renewables GmbH 3, 5 Berlin 12,50 654 146 613 2009<br />
ABGnova GmbH 3, 7 Frankfurt am Main 50,00 105 5 79 2009<br />
Dynega Energiehandel GmbH 3 Gasturbinen-Gesellschaft für Kalle-Albert<br />
Frankfurt am Main 21,43 183 19 471 2009<br />
mbH i. L. 2, 3 Wiesbaden 39,00 1.434 -30 0 <strong>2010</strong><br />
Hessenwasser Verwaltungs GmbH 3 Groß-Gerau 36,33 52 3 0 2009<br />
Joblinge gemeinnützige <strong>AG</strong> Frankfurt am Main 9 Frankfurt am Main 20,00 – – – –<br />
Kraft-Wärme Oberschmitten GmbH 3 Nidda 50,00 1.500 227 0 <strong>2010</strong><br />
Netzwerk Offshore Wind GmbH & Co. KG 8, 9 Frankfurt am Main 100,00 -37 -63 0 <strong>2010</strong><br />
Offshore Wind für Hessen GmbH & Co. KG 8, 9 Frankfurt am Main 45,45 -18 -48 0 <strong>2010</strong><br />
Südwestdeutsche Rohrleitungsbau GmbH 3 Frankfurt am Main 29,90 2.937 -488 20.170 2009<br />
SWM Wind Havelland GmbH & Co. KG 3, 6 München 12,50 89.985 -15 0 2009<br />
Syneco GmbH & Co. KG 3 München 17,27 48.715 9.308 44.621 2009<br />
Syneco Verwaltungs GmbH 3 München 25,10 6.181 175 21 2009<br />
1 Bilanzstichtag 30. September<br />
2 Bilanzstichtag 15. Juli<br />
3 Angaben nach HGB<br />
4 Angaben beziehen sich auf den Bereich Versorgung<br />
5 Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Oktober bis 31. Dezember 2009<br />
6 Rumpfgeschäftsjahr vom 22. September bis 31. Dezember 2009<br />
7 Rumpfgeschäftsjahr vom 16. Juli bis 31. Dezember 2009<br />
8 Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juni bis 31. Dezember <strong>2010</strong><br />
9 Neugründung<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 137
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
138 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Bestätigungsvermerk<br />
des Abschlussprüfers<br />
Wir haben den von der <strong>Mainova</strong> Aktiengesellschaft,<br />
Frankfurt am Main, aufgestellten Konzernabschluss-bestehend<br />
aus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung,<br />
Bilanz, Eigenkapitalveränderungsrechnung,<br />
Kapitalflussrechnung und Anhang- sowie den<br />
Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar<br />
bis 31. Dezember <strong>2010</strong> geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss<br />
und Konzernlagebericht nach den IFRS,<br />
wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend<br />
nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen<br />
Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands<br />
der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der<br />
Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung<br />
über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht<br />
abzugeben.<br />
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317<br />
HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Abschlussprüfung vorgenommen. Danach<br />
ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen,<br />
dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung<br />
des durch den Konzernabschluss unter Beachtung<br />
der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften<br />
und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes<br />
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich<br />
auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.<br />
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die<br />
Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das<br />
wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie<br />
die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.<br />
Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des<br />
rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems<br />
sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss<br />
und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von<br />
Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung<br />
der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss<br />
einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises,<br />
der angewandten Bilanzierungs-<br />
und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen<br />
Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der<br />
Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des<br />
Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere<br />
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere<br />
Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung<br />
gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss<br />
den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind,<br />
und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden<br />
handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt<br />
unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen<br />
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht<br />
steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt<br />
insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des<br />
Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen<br />
Entwicklung zutreffend dar.<br />
Frankfurt am Main, den 25. März 2011<br />
KPMG <strong>AG</strong><br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Vogler Hauptmann<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />
Versicherung der<br />
gesetzlichen Vertreter<br />
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den<br />
anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der<br />
Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht<br />
der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses<br />
und die Lage des Konzerns so dargestellt<br />
sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />
entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen<br />
Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung<br />
des Konzerns beschrieben sind.<br />
Frankfurt am Main, den 25. März 2011<br />
Dr. Alsheimer Herbst Dr. Wolff Zientek<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 139
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
140 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
„Aus Verantwortung für die Region stecken wir<br />
unsere Energie in die Zukunft“<br />
Ergänzende Informationen<br />
142 Corporate Governance-Bericht<br />
146 Organe der Gesellschaft<br />
154 Mitglieder des Beirats<br />
156 Ausschüsse des Aufsichtsrates<br />
160 Bereichsleiter und Stabsstellenleiter<br />
der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />
161 Geschäftsführer <strong>Mainova</strong> Verbund<br />
162 Glossar<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 141
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
142 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Corporate Governance-Bericht<br />
Nach § 161 Abs. 1 AktG haben börsennotierte Unternehmen<br />
jährlich eine Erklärung zur Beachtung der Empfehlungen<br />
der Regierungskommission Deutscher Corporate<br />
Governance Kodex zu veröffentlichen. Die entsprechende<br />
Erklärung von <strong>Mainova</strong> für den Zeitraum bis<br />
zum 9. Dezember <strong>2010</strong> kann seit dem 10. Dezember<br />
<strong>2010</strong> im Internet (www.mainova.de) eingesehen werden.<br />
Nach Abschnitt 3.10 des Kodex haben Vorstand und<br />
Aufsichtsrat jährlich im <strong>Geschäftsbericht</strong> über die Corporate<br />
Governance des Unternehmens zu berichten.<br />
Dabei sollen sie Abweichungen von den Empfehlungen<br />
des Kodexes erläutern.<br />
Vorstand und Aufsichtsrat der <strong>Mainova</strong> Aktiengesellschaft,<br />
Frankfurt am Main, erklären, dass den Empfehlungen<br />
der „Regierungskommission Deutscher Corporate<br />
Governance Kodex“ in der vom Bundesministerium<br />
der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers<br />
am 5. August 2009 bzw. danach am 2. Juli<br />
<strong>2010</strong> bekannt gemachten Fassung vom 18. Juni 2009<br />
bzw. vom 26. Mai <strong>2010</strong> in dem Zeitraum seit der letzten<br />
Entsprechenserklärung vom 21. Mai <strong>2010</strong> bis zum Zeitpunkt<br />
dieser Erklärung entsprochen wurde und wird, allerdings<br />
mit folgenden Ausnahmen:<br />
• Keine elektronische Übermittlung von Einberufungsunterlagen<br />
für die Hauptversammlung<br />
(Abschnitt 2.3.2)<br />
Die Veröffentlichung der Einberufung samt Tagesordnung<br />
erfolgt über die Firmenhomepage, den elektronischen<br />
Bundesanzeiger und ein Börsenpflichtblatt.<br />
Die zusätzliche elektronische Übermittlung der Einberufung<br />
der Hauptversammlung mitsamt den Einberufungsunterlagen<br />
an alle in- und ausländischen<br />
Finanzdienstleister, Aktionäre und Aktionärsvereinigungen<br />
ermöglicht die Satzung der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />
noch nicht. Nach Ansicht der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> gewährleisten<br />
die vorgenannten Veröffentlichungen eine<br />
hinreichende Information. Der mit der zusätzlichen<br />
Übermittlung auf elektronischem Wege verbundene<br />
erhöhte Aufwand ist nach Ansicht der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />
angesichts des geringen Streubesitzes von unter 5 %<br />
nicht gerechtfertigt. Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> erachtet die Einberufung<br />
der Hauptversammlung auf elektronischem<br />
Weg im Übrigen derzeit als noch nicht praktikabel<br />
und mit rechtlichen Risiken behaftet, zumal ihr die<br />
Namen und E-Mail-Adressen der Aktionäre nicht<br />
vollständig zur Verfügung stehen.<br />
• Keine Unterstützung der Aktionäre bei der Briefwahl<br />
(Abschnitt 2.3.3)<br />
Die Satzung der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> sieht derzeit noch keine<br />
Briefwahl vor. Die Möglichkeit der Briefwahl ist noch<br />
mit zahlreichen rechtlichen und praktischen Problemen<br />
behaftet. Vor diesem Hintergrund und in Ansehung<br />
des mit der Briefwahl verbundenen administrativen<br />
Aufwands sowie der Möglichkeit, den von der<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> benannten Stimmrechtsvertreter auf<br />
elektronischem Wege zu bevollmächtigen, verzichtet<br />
die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> einstweilen auf die Anwendung dieser<br />
Empfehlung.<br />
• Keine Vereinbarung eines Selbstbehalts in der<br />
D&O-Versicherung für Mitglieder des Aufsichtsrats<br />
(Abschnitt 3.8 Abs. 3 i.V.m. Abs. 2)<br />
Die D&O-Versicherungen für die Aufsichtsratsmitglieder<br />
der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> sehen derzeit keinen Selbstbehalt<br />
vor. Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ist nicht der Auffassung,<br />
dass durch die Vereinbarung eines solchen Selbstbehalts<br />
die Leistungsbereitschaft, die Motivation, die<br />
Loyalität und das Verantwortungsbewusstsein ihrer<br />
Aufsichtsratsmitglieder zusätzlich gefördert werden.<br />
• Diversity in Führungspositionen (Abschnitt 4.1.5)<br />
Der Vorstand der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> will die in Abschnitt<br />
4.1.5 genannte Empfehlung künftig umsetzen und<br />
erarbeitet zurzeit ein Umsetzungskonzept mit entsprechenden<br />
Maßnahmen für alle Führungsebenen.<br />
• Vorstandsvergütungsbericht kein Teil des Corporate<br />
Governance-Berichts (Abschnitt 4.2.5)<br />
Die Grundzüge der Vergütung des Vorstands, insbesondere<br />
die Gesamtvergütung eines jeden Vorstandsmitglieds,<br />
aufgeteilt nach fixen und variablen<br />
Vergütungsanteilen unter Namensnennung, werden<br />
im Konzernanhang des <strong>Geschäftsbericht</strong>s veröffentlicht,<br />
da es sich gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB<br />
um Pflichtangaben des Konzernanhangs handelt.<br />
Die Angaben in dem Vergütungsbericht erfolgen in<br />
allgemein verständlicher Form. Von einer zusätzlichen<br />
Aufnahme in den Corporate Governance-Bericht<br />
wird daher abgesehen.<br />
• Keine Festlegung von Altersgrenzen für Mitglieder<br />
des Vorstandes (Abschnitt 5.1.2)<br />
Altersgrenzen für Mitglieder des Vorstandes werden<br />
für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> aufgrund der notwendigen Flexibilität<br />
in einem besondere Fachkenntnisse erfordernden<br />
Markt als nicht den Unternehmensinteressen<br />
gerecht werdend erachtet.<br />
• Keine Bildung eines Nominierungsausschusses<br />
durch den Aufsichtsrat (Abschnitt 5.3.3)<br />
Nach den bisherigen Erfahrungen erachtet der Aufsichtsrat<br />
der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> die Bildung eines Nominierungsausschusses<br />
nicht für erforderlich, um geeignete<br />
Kandidaten vorzuschlagen. Die Entscheidung<br />
über die Wahlvorschläge des Aufsichtsrats an die<br />
Hauptversammlung soll dem gesamten Aufsichtsrat<br />
obliegen.<br />
• Konkrete Zielsetzung zur Herstellung von Vielfalt<br />
im Aufsichtsrat nur im Hinblick auf eine angemessene<br />
Berücksichtigung von Frauen<br />
(Abschnitt 5.4.1)<br />
Es wird angestrebt, dass der derzeitige Frauenanteil<br />
im Aufsichtsrat von 20 % auch in Zukunft nicht unterschritten<br />
wird. Der Aufsichtsrat hält die Quote zurzeit<br />
für einen angemessenen Frauenanteil und orientiert<br />
sich bei dieser Festlegung am Frauenanteil an der<br />
konzernweiten Belegschaft, die zum Ende des letzten<br />
Geschäftsjahres rund 21 % betrug.<br />
Keine Notwendigkeit sieht der Aufsichtsrat für die<br />
Benennung von Zielen im Hinblick auf einen festen<br />
Anteil von internationalen Mitgliedern und die Vermeidung<br />
von potentiellen Interessenkonflikten. Ersteres<br />
ist für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> als hauptsächlich national<br />
tätiges Unternehmen nicht sinnvoll. Eine Vorgabe<br />
im Hinblick auf potentielle Interessenkonflikte ist aufgrund<br />
der besonderen Aktionärsstruktur der <strong>Mainova</strong><br />
<strong>AG</strong> mit einem kommunalen Großaktionär nur eingeschränkt<br />
umsetzbar. Auch eine Altersgrenze ist<br />
angesichts der besonderen Anforderungen an die<br />
Fachkenntnisse der Aufsichtsratsmitglieder eine<br />
nicht mit dem Unternehmensinteresse zu vereinbarende<br />
Einschränkung der Rechte unserer Aktionäre<br />
und Arbeitnehmer und wird somit nicht als Zielvorgabe<br />
formuliert.<br />
Die Unterstützung von Aus- und Fortbildungsmaßnahmen<br />
für Aufsichtsratsmitglieder erfolgt im gesetzlich<br />
zulässigen Umfang.<br />
• Keine Beschränkung der Mitglieder des Aufsichtsrats<br />
hinsichtlich Tätigkeiten bei wesentlichen<br />
Mitbewerbern (Abschnitt 5.4.2 Satz 4)<br />
Die Mitglieder des Aufsichtsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />
üben Organfunktionen bei Unternehmen aus, die je<br />
nach Betrachtungsweise als Wettbewerber der <strong>Mainova</strong><br />
<strong>AG</strong> beurteilt werden könnten. Ihre Mitgliedschaft<br />
im Aufsichtsrat der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ist jedoch<br />
aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung und hohen<br />
fachlichen Qualifizierung im Unternehmensinteresse<br />
überaus wichtig. Nach Auffassung von Vorstand und<br />
Aufsichtsrat begründen die ausgeübten Organfunktionen<br />
keinen Interessenkonflikt zum Nachteil des Unternehmens,<br />
der die erforderliche Unabhängigkeit für<br />
die Erfüllung der Kontroll- und Überwachungsaufgabe<br />
des Aufsichtsrats beeinträchtigen würde.<br />
• Keine Beschränkung der Mitglieder des Vorstands<br />
hinsichtlich Mandaten in Aufsichtsgremien<br />
(Abschnitt 5.4.5)<br />
Aufgrund der besonderen Erfordernisse des Geschäftshandelns<br />
kommunaler Energieversorger entspricht<br />
es nicht dem Unternehmensinteresse, die<br />
Sitze der Vorstandsmitglieder in Aufsichtsräten konzernexterner<br />
börsennotierter Gesellschaften oder in<br />
Aufsichtsgremien von Gesellschaften mit vergleichbaren<br />
Anforderungen auf drei zu limitieren.<br />
• Keine erfolgsorientierte Vergütung für Mitglieder<br />
des Aufsichtsrats (Abschnitt 5.4.6 Abs. 2)<br />
Nach Ansicht der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> wird das verantwortungsvolle<br />
Handeln des Aufsichtsrats als Kontroll-<br />
und Überwachungsorgan durch die Vereinbarung einer<br />
erfolgsorientierten Vergütung des Aufsichtsrats<br />
nicht zusätzlich gefördert. Auch müssen im Unternehmensinteresse<br />
potentielle Interessenkonflikte bei<br />
Entscheidungen, die Einfluss auf Erfolgskriterien haben<br />
könnten, vermieden werden. Im Übrigen bestehen<br />
bei der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> aufgrund der Unternehmensstruktur<br />
keine sinnvollen Kriterien für eine variable<br />
erfolgsabhängige Vergütung des Aufsichtsrats.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 143
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
144 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
• Aufsichtsratsvergütungsbericht kein Teil des<br />
Corporate Governance-Berichts<br />
(Abschnitt 5.4.6 Abs. 3)<br />
Ebenso wie die Grundzüge der Vergütung des Vorstands<br />
werden auch und in direktem Zusammenhang<br />
die Grundzüge der Vergütung des Aufsichtsrats,<br />
aufgegliedert nach der fixen Vergütung und<br />
dem Sitzungsgeld unter Namensnennung im Konzernanhang<br />
des <strong>Geschäftsbericht</strong>s veröffentlicht, da<br />
es sich gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB um Pflichtangaben<br />
des Konzernanhangs handelt. Die Angaben in<br />
dem Vergütungsbericht erfolgen in allgemein verständlicher<br />
Form. Auch ist die Vergütung des Aufsichtsrats<br />
in § 14 der Satzung der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> im<br />
Einzelnen dargelegt. Von der zusätzlichen Aufnahme<br />
eines Vergütungsberichts in den Corporate Governance-Bericht<br />
wird daher abgesehen.<br />
• Keine Information über Interessenkonflikte<br />
durch den Aufsichtsrat (Abschnitt 5.5.3 Satz 1)<br />
Vorstand und Aufsichtsrat haben sich dieser Empfehlung<br />
nicht angeschlossen, sondern dem Grundsatz<br />
der Vertraulichkeit von Beratungen im Aufsichtsrat<br />
(vgl. § 116 Satz 2 AktG und Abschnitt 3.5 des<br />
Kodex) den Vorrang eingeräumt. Im Übrigen gelten<br />
die Regelungen des Kodex und der Geschäftsordnung<br />
des Aufsichtsrats zur Offenlegung von Interessenkonflikten<br />
durch einzelne Aufsichtsratsmitglieder<br />
gegenüber dem Gesamtplenum des Aufsichtsrats<br />
sowie die sonstigen aktienrechtlichen Vorgaben.<br />
• Keine Beendigung des Aufsichtsratsmandats bei<br />
Interessenkonflikten (Abschnitt 5.5.3 Satz 2)<br />
Vorstand und Aufsichtsrat streben angesichts der<br />
Unbestimmtheit der Regelung an, bei etwaigen Interessenkonflikten<br />
in der Person eines Aufsichtsratsmitglieds<br />
eine der jeweiligen Situation angemessene<br />
individuelle Lösung zu finden, durch welche die Unabhängigkeit<br />
des Aufsichtsrats gewährleistet bleiben<br />
soll. Im Übrigen gelten die zwingenden aktienrechtlichen<br />
Regelungen zu Interessenkonflikten im Aufsichtsrat.<br />
• Keine öffentliche Zugänglichmachung des Konzernabschlusses<br />
binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende<br />
und des Zwischenberichts<br />
binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums<br />
(Abschnitt 7.1.2)<br />
Die sachbedingten besonderen Schwierigkeiten der<br />
Erstellung des Konzernabschlusses und der Zwischenberichte<br />
erfordern eine eingehende Zusammenstellung<br />
und Prüfung des Zahlenmaterials, die in<br />
den kurzen Fristen von 90 Tagen nach Geschäftsjahresende<br />
bzw. 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums<br />
nicht in der gebotenen Gründlichkeit durchgeführt<br />
werden können.<br />
Frankfurt am Main, den 9. Dezember <strong>2010</strong><br />
Für den Aufsichtsrat der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> Für den Vorstand der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />
Dr. h. c. Petra Roth Dr. Constantin H. Alsheimer Dr. Marie-Luise Wolff<br />
(Aufsichtsratsvorsitzende) (Vorstandsvorsitzender) (Vorstandsmitglied)<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 145
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
146 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Organe der Gesellschaft<br />
Aufsichtsrat<br />
Dr. h. c. Petra Roth<br />
Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main<br />
Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />
a.<br />
• ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und<br />
Beteiligungsgesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />
Frankfurt am Main (K) (V)<br />
• Frankfurter Aufbau-Aktiengesellschaft,<br />
Frankfurt am Main (K) (V)<br />
• Fraport <strong>AG</strong> Frankfurt Airport Services Worldwide,<br />
Frankfurt am Main (K)<br />
• Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main (K) (V)<br />
• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,<br />
Frankfurt am Main (K) (V)<br />
• Stadtwerke Verkehrsgesellschaft<br />
Frankfurt am Main mbH, Frankfurt am Main (K) (V)<br />
• Thüga Holding GmbH & Co. KGaA, München (V)<br />
b.<br />
• Alte Oper Frankfurt Konzert- und<br />
Kongresszentrum GmbH, Frankfurt am Main<br />
• Dom Römer GmbH, Frankfurt am Main<br />
• FIZ Frankfurter Innovationszentrum Biotechnologie<br />
GmbH, Frankfurt am Main (stv V)<br />
• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main (V)<br />
• Grontmij GmbH, Bremen (bis 19. April <strong>2010</strong> Grontmij<br />
A & T GmbH, Bremen)<br />
• House of Logistics & Mobility (HOLM) GmbH,<br />
Frankfurt am Main (ab 11. November <strong>2010</strong>)<br />
• Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale,<br />
Frankfurt am Main<br />
• Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH,<br />
Hofheim/Taunus (V)<br />
• Rhein-Main-Verkehrsverbund Service<br />
Gesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />
• Städtische Bühnen Frankfurt am Main GmbH,<br />
Frankfurt am Main (V)<br />
• The Forsythe Company GmbH, Frankfurt am Main<br />
Peter Arnold<br />
Freigestellter Vorsitzender des Betriebsrats<br />
der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main<br />
1. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
a.<br />
• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
b.<br />
• Erdgas Westthüringen Beteiligungsgesellschaft<br />
mbH, Bad Salzungen<br />
• Energieversorgung Main-Spessart Gesellschaft mit<br />
beschränkter Haftung, Aschaffenburg<br />
• Oberhessische Gasversorgung Gesellschaft mit beschränkter<br />
Haftung, Friedberg<br />
Ewald Woste<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
der Thüga Aktiengesellschaft, München<br />
2. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
a.<br />
• badenova Verwaltungs-<strong>AG</strong>, Freiburg (stv V)<br />
• ESWE Versorgungs <strong>AG</strong>, Wiesbaden (stv V)<br />
• HE<strong>AG</strong> Südhessische Energie <strong>AG</strong>, Darmstadt<br />
(bis 10. Januar <strong>2010</strong>)<br />
• HSE Netz <strong>AG</strong>, Darmstadt (bis 10. Januar <strong>2010</strong>)<br />
• N-ERGIE Aktiengesellschaft, Nürnberg (stv V)<br />
• Stadtwerke Duisburg Aktiengesellschaft,<br />
Duisburg (bis 7. Januar <strong>2010</strong>)<br />
• Stadtwerke Essen Aktiengesellschaft, Essen (stv V)<br />
• Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft, Hannover<br />
(ab 10. Februar <strong>2010</strong>)<br />
• WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong>, Schwerin (ab 18. Januar <strong>2010</strong>) (V)<br />
b.<br />
• badenova <strong>AG</strong> & Co. KG, Freiburg (stv V)<br />
• Deutsche ErdgashandelsGmbH, München<br />
• Energie Südbayern GmbH, München<br />
(ab 1. Januar <strong>2010</strong>) (stv V)<br />
• Energie Waldeck-Frankenberg GmbH, Korbach (stv V)<br />
• Energieversorgung Mittelrhein GmbH, Koblenz (stv V)<br />
• erdgas schwaben gmbh, Augsburg<br />
(ab 1. Januar <strong>2010</strong>) (V)<br />
• Gas- und Wasserversorgung Fulda GmbH, Fulda<br />
• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main<br />
• Gasversorgung Westerwald GmbH,<br />
Höhr-Grenzhausen<br />
• Stadtwerke Neuss Energie und<br />
Wasser GmbH, Neuss (ab 24. Juni <strong>2010</strong>)<br />
• SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG,<br />
Pforzheim (bis 18. August <strong>2010</strong>)<br />
• Syneco GmbH & Co. KG, München<br />
• Syneco Trading GmbH, München (V)<br />
• Thüga Assekuranz Services München Versicherungsmakler<br />
GmbH, München<br />
Uwe Becker<br />
Stadtkämmerer der Stadt Frankfurt am Main<br />
a.<br />
• ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und<br />
Beteiligungsgesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />
Frankfurt am Main (K)<br />
• Frankfurter Aufbau-Aktiengesellschaft,<br />
Frankfurt am Main (K)<br />
• Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main (K)<br />
• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,<br />
Frankfurt am Main (K)<br />
• Stadtwerke Verkehrsgesellschaft<br />
Frankfurt am Main mbH, Frankfurt am Main (K)<br />
• Süwag Energie <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main (K)<br />
b.<br />
• AVA Abfallverbrennungsanlage Nordweststadt<br />
Gesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />
Frankfurt am Main (stv V)<br />
• Betriebskommission der Hafenbetriebe der Stadt<br />
Frankfurt am Main, Frankfurt am Main<br />
• Betriebskommission Kommunale Kinder-, Jugend-<br />
und Familienhilfe Frankfurt am Main<br />
• Betriebskommission der Marktbetriebe der Stadt<br />
Frankfurt am Main, Frankfurt am Main<br />
• Betriebskommission der Stadtentwässerung<br />
Frankfurt am Main (stv V)<br />
• Betriebskommission der Städtische Kitas<br />
Frankfurt am Main<br />
• Betriebskommission der Städtische Kliniken<br />
Frankfurt am Main-Höchst (stv V)<br />
• Betriebskommission der Volkshochschule<br />
Frankfurt am Main<br />
• Dom Römer GmbH, Frankfurt am Main<br />
• Erdgas Westthüringen Beteiligungsgesellschaft mbH,<br />
Bad Salzungen<br />
• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main<br />
• Gateway Gardens Projektentwicklungs-GmbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
• Gemeinnützige Gesellschaft Historische Villa mbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
• Gemeinnützige Kulturfonds<br />
Frankfurt RheinMain GmbH, Bad Homburg<br />
• Klinikum Frankfurt Höchst GmbH, Frankfurt am Main<br />
• RMA Rhein-Main Abfall GmbH, Offenbach<br />
• Sportpark Stadion Frankfurt am Main Gesellschaft<br />
für Projektentwicklungen mbH, Frankfurt am Main<br />
• Wirtschaftsförderung Frankfurt – Frankfurt Economic<br />
Development – GmbH, Frankfurt am Main<br />
• WOHNHEIM GmbH, Frankfurt am Main<br />
• Zentrale Errichtungsgesellschaft mit beschränkter<br />
Haftung, Frankfurt am Main<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 147
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
148 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Hans-Dieter Bürger<br />
Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main<br />
Beamter im Ruhestand<br />
a. keine<br />
b.<br />
• WOHNHEIM GmbH, Frankfurt am Main<br />
• Betriebskommission der Hafenbetriebe der Stadt<br />
Frankfurt am Main, Frankfurt am Main<br />
• Betriebskommission der Marktbetriebe der Stadt<br />
Frankfurt am Main, Frankfurt am Main<br />
Ludwig Burkert (bis 30. September <strong>2010</strong>)<br />
Freigestelltes Betriebsratsmitglied der<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main<br />
a. keine<br />
b. keine<br />
Jutta Ebeling<br />
Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main<br />
a.<br />
• Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main<br />
b.<br />
• Alte Oper Frankfurt Konzert- und<br />
Kongresszentrum GmbH, Frankfurt am Main<br />
• Betriebskommission Kommunale Kinder-, Jugend-<br />
und Familienhilfe Frankfurt am Main<br />
• Betriebskommission der Städtische Kitas<br />
Frankfurt am Main (V)<br />
• Betriebskommission der Städtische Kliniken<br />
Frankfurt am Main-Höchst<br />
• Betriebskommission der Volkshochschule<br />
Frankfurt am Main (V)<br />
• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main<br />
• Wirtschaftsförderung Frankfurt – Frankfurt Economic<br />
Development – GmbH, Frankfurt am Main<br />
Reinhold Falk (ab 1. Oktober <strong>2010</strong>)<br />
Freigestellter stellv. Vorsitzender des Betriebsrats der<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main<br />
a. keine<br />
b. keine<br />
Hiltrud Fink-Geis (bis 30. September <strong>2010</strong>)<br />
Stellv. Vorsitzende des Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Frankfurt am Main<br />
a.<br />
• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
b. keine<br />
Markus Frank<br />
Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main<br />
a.<br />
• Frankfurter Aufbau-Aktiengesellschaft,<br />
Frankfurt am Main (K)<br />
b.<br />
• AVA Abfallverbrennungsanlage Nordweststadt<br />
Gesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />
Frankfurt am Main<br />
• BäderBetriebe Frankfurt GmbH,<br />
Frankfurt am Main (V)<br />
• FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
• FIZ Frankfurter Innovationszentrum Biotechnologie<br />
GmbH, Frankfurt am Main<br />
• FrankfurtRheinMain GmbH International Marketing<br />
of the Region, Frankfurt am Main<br />
• Gemeinnützige Kulturfonds Frankfurt RheinMain<br />
GmbH, Bad Homburg (V)<br />
• House of Logistics & Mobility (HOLM) GmbH,<br />
Frankfurt am Main (ab 5. November <strong>2010</strong>)<br />
• Lerchesberg Grundstücks-Gesellschaft mit<br />
beschränkter Haftung i. L., Frankfurt am Main (V)<br />
• Sportpark Stadion Frankfurt am Main Gesellschaft für<br />
Projektentwicklungen mbH, Frankfurt am Main (V)<br />
• Tourismus- und Congress GmbH,<br />
Frankfurt am Main (V)<br />
• Wirtschaftsförderung Frankfurt – Frankfurt Economic<br />
Development – GmbH, Frankfurt am Main (V)<br />
René Gehringer<br />
Anwendungsberater<br />
Mitglied des Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Frankfurt am Main<br />
a. keine<br />
b. keine<br />
Dr. h. c. Ernst Gerhardt<br />
Unternehmensberater<br />
Beamter im Ruhestand<br />
Stadtkämmerer a.D. der Stadt Frankfurt am Main<br />
a. keine<br />
b.<br />
• WOHNHEIM GmbH, Frankfurt am Main<br />
• SAALBAU – GESELLSCHAFT MIT<br />
BESCHRÄNKTER HAFTUNG, Frankfurt am Main<br />
Holger Klingbeil<br />
Anwendungsberater<br />
Mitglied des Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Frankfurt am Main<br />
a. keine<br />
b. keine<br />
Wolfgang Menges<br />
Teamleiter der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Frankfurt am Main<br />
a. keine<br />
b. keine<br />
Dr. Manuela Rottmann<br />
Stadträtin der Stadt Frankfurt am Main<br />
a.<br />
• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
• Stadtwerke Verkehrsgesellschaft<br />
Frankfurt am Main mbH, Frankfurt am Main<br />
b.<br />
• AVA Abfallverbrennungsanlage Nordweststadt<br />
Gesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />
Frankfurt am Main (V)<br />
• Betriebskommission der Hafenbetriebe der Stadt<br />
Frankfurt am Main, Frankfurt am Main<br />
• Betriebskommission der Marktbetriebe der Stadt<br />
Frankfurt am Main, Frankfurt am Main<br />
• Betriebskommission der Stadtentwässerung<br />
Frankfurt am Main<br />
• Betriebskommission der Städtische Kitas<br />
Frankfurt am Main<br />
• Betriebskommission der Städtische Kliniken<br />
Frankfurt am Main-Höchst (V)<br />
• DRK – Blutspendedienst Baden-Württemberg –<br />
Hessen gemeinnützige GmbH, Mannheim<br />
• FÄZ Fachärztezentrum Frankfurt GmbH,<br />
Frankfurt am Main (V)<br />
• Hospital zum Heiligen Geist GmbH,<br />
Frankfurt am Main (V)<br />
• Hospital-Service & Catering GmbH,<br />
Frankfurt am Main (V)<br />
• HP Hospital-Pflege GmbH, Frankfurt am Main (V)<br />
• Klinikum Frankfurt Höchst GmbH,<br />
Frankfurt am Main (V)<br />
• Krankenhaus Nordwest GmbH,<br />
Frankfurt am Main (V)<br />
• Medizinisches Versorgungszentrum am Klinikum<br />
Frankfurt Höchst GmbH, Frankfurt am Main (V)<br />
• Regionalpark Ballungsraum RheinMain Gemeinnützige<br />
Gesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />
Flörsheim am Main<br />
• Regionalpark Rhein-Main Süd-West Gesellschaft<br />
mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main (V)<br />
• Regionalpark Rhein-Main Taunushang Gesellschaft<br />
mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main<br />
• RMA Rhein-Main Abfall GmbH, Offenbach am Main<br />
• Gemeinnützige Umwelthaus GmbH, Wiesbaden<br />
• Zentrale Errichtungsgesellschaft mit beschränkter<br />
Haftung, Frankfurt am Main (V)<br />
Bernd Rudolph<br />
Stellv. Vorsitzender des Vorstands der<br />
Thüga Aktiengesellschaft, München<br />
a.<br />
• EWP Energie-Wasser-Partner <strong>AG</strong>, Kaiserslautern<br />
(ab 1. Januar <strong>2010</strong>) (stv V)<br />
• Gasanstalt Kaiserslautern Aktiengesellschaft,<br />
Kaiserslautern (stv V)<br />
• HE<strong>AG</strong> Südhessische Energie <strong>AG</strong>, Darmstadt<br />
(bis 10. Januar <strong>2010</strong>)<br />
• HSE Netz <strong>AG</strong>, Darmstadt (bis 10. Januar <strong>2010</strong>)<br />
• N-ERGIE Aktiengesellschaft, Nürnberg<br />
• Stadtwerke Chemnitz <strong>AG</strong>, Chemnitz<br />
(bis 18. August <strong>2010</strong>) (stv V)<br />
• Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft, Hannover<br />
• WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong>, Schwerin (ab 18. Januar <strong>2010</strong>)<br />
• Thüga Schadenausgleichskasse München VVaG,<br />
München* (V)<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 149
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
150 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
b.<br />
• DREW<strong>AG</strong> Stadtwerke Dresden GmbH, Dresden<br />
• eins energie in sachsen GmbH & Co. KG, Chemnitz<br />
(ab 6. Oktober <strong>2010</strong>) (stv V)<br />
• Energie- und Wassergesellschaft mbH,<br />
Wetzlar (stv V)<br />
• Energieversorgung Limburg Gesellschaft mit<br />
beschränkter Haftung, Limburg (stv V)<br />
• Energieversorgung Sylt GmbH,<br />
Westerland/Sylt (stv V)<br />
• Erdgas Plauen GmbH, Plauen (stv V)<br />
• Erdgas Südsachsen GmbH, Chemnitz<br />
(bis 18. August <strong>2010</strong>) (stv V)<br />
• EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG,<br />
Hildesheim (stv V)<br />
• Freiberger Erdgas GmbH, Freiberg (stv V)<br />
• Gasversorgung Lahn-Dill GmbH, Wetzlar (stv V)<br />
• GEW Wilhelmshaven GmbH, Wilhelmshaven (stv V)<br />
• Harz Energie GmbH & Co. KG,<br />
Osterode am Harz (stv V)<br />
• Stadtwerke Ansbach GmbH, Ansbach (stv V)<br />
• Stadtwerke Bad Harzburg GmbH,<br />
Bad Harzburg (stv V)<br />
• Stadtwerke Zweibrücken GmbH,<br />
Zweibrücken (stv V)<br />
• SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG,<br />
Pforzheim (ab 11. Oktober <strong>2010</strong>) (stv V)<br />
• Thüga Assekuranz Services München<br />
Versicherungsmakler GmbH, München (V)<br />
• Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover<br />
mit beschränkter Haftung, Hannover<br />
• Zwickauer Energieversorgung GmbH,<br />
Zwickau (stv V)<br />
* Die Thüga Schadenausgleichskasse München<br />
VVaG ist keine Handelsgesellschaft im Sinne von<br />
§ 100 Abs. 2 Nr. 1 AktG.<br />
Nicole Salm (ab 1. Oktober <strong>2010</strong>)<br />
Sachbearbeiterin/Referentin Abschluss<br />
und Berichterstattung<br />
Mitglied des Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Frankfurt am Main<br />
a.<br />
• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
b. keine<br />
Edwin Schwarz<br />
Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main<br />
a.<br />
• ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und<br />
Beteiligungsgesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />
Frankfurt am Main<br />
• Frankfurter Aufbau-Aktiengesellschaft,<br />
Frankfurt am Main<br />
• Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main<br />
b.<br />
• Betriebskommission der Stadtentwässerung<br />
Frankfurt am Main (V)<br />
• Dom Römer GmbH, Frankfurt am Main<br />
• Gateway Gardens Projektentwicklungs-GmbH,<br />
Frankfurt am Main (V)<br />
• KEG Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />
mbH, Frankfurt am Main (V)<br />
• Rebstock Projektgesellschaft mbH,<br />
Frankfurt am Main (V)<br />
• RTW Planungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />
• Westhafen Projektentwicklungs-GmbH,<br />
Frankfurt am Main (V) (bis 30. August <strong>2010</strong>)<br />
• Wirtschaftsförderung Frankfurt – Frankfurt Economic<br />
Development – GmbH, Frankfurt am Main<br />
Ralf-Rüdiger Stamm<br />
Gewerkschaftssekretär<br />
ver.di Bezirk Frankfurt am Main und Region,<br />
Frankfurt am Main<br />
a.<br />
• Oberhessische Versorgungs- und<br />
Verkehrsgesellschaft mbH, Friedberg<br />
• Oberhessische Versorgungsbetriebe <strong>AG</strong>, Friedberg<br />
• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
b.<br />
• FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
Harald Wagner<br />
Gewerkschaftssekretär<br />
ver.di Bildung + Beratung gGmbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
a.<br />
• Stadtwerke Verkehrsgesellschaft<br />
Frankfurt am Main mbH, Frankfurt am Main<br />
b. keine<br />
Frank Wiese<br />
Bereichsleiter der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Frankfurt am Main<br />
a. keine<br />
b. keine<br />
Thomas Wissgott<br />
Geschäftsführer<br />
ver.di Bezirk Frankfurt am Main und Region,<br />
Frankfurt am Main<br />
a.<br />
• Lufthansa Cargo Aktiengesellschaft,<br />
Frankfurt am Main (stv V)<br />
• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,<br />
Frankfurt am Main (stv V)<br />
• Stadtwerke Verkehrsgesellschaft<br />
Frankfurt am Main mbH, Frankfurt am Main (stv V)<br />
b. keine<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 151
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
Vorstand<br />
152 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Dr. Constantin H. Alsheimer<br />
bestellt vom 01.01.2006 bis 31.12.2013<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
a. keine<br />
b.<br />
• ABGnova GmbH, Frankfurt am Main<br />
• Eisenacher Versorgungs-Betriebe Gesellschaft mit<br />
beschränkter Haftung, Eisenach<br />
• Erdgas Westthüringen Beteiligungsgesellschaft<br />
mbH, Bad Salzungen (V)<br />
• GHG GmbH, Frankfurt am Main<br />
(bis 19. April <strong>2010</strong>) (stv V)<br />
• Gasturbinen-Gesellschaft für Kalle Albert<br />
mit beschränkter Haftung, Wiesbaden (V)<br />
• Gasversorgung Main-Kinzig GmbH, Gelnhausen<br />
• Gasversorgung Offenbach GmbH, Offenbach<br />
• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main (V)<br />
• Hessenwasser Verwaltungs-GmbH,<br />
Groß-Gerau (stv V)<br />
• Ohra Hörselgas GmbH, Hörselgau<br />
• Stadtwerke Dreieich GmbH, Dreieich<br />
• Stadtwerke Hanau Gesellschaft mit beschränkter<br />
Haftung, Hanau (stv V)<br />
• Thüga Holding GmbH & Co. KGaA, München *<br />
• Werraenergie GmbH, Bad Salzungen (stv V)<br />
(bis 8. Juni <strong>2010</strong> Werragas GmbH, Bad Salzungen)<br />
* Gesellschafterausschuss und Finanzausschuss (V)<br />
Lothar Herbst<br />
bestellt vom 01.01.2006 bis 31.12.2015<br />
Mitglied des Vorstands<br />
a. keine<br />
b.<br />
• Energieversorgung Main-Spessart Gesellschaft mit<br />
beschränkter Haftung, Aschaffenburg<br />
• Erdgas Westthüringen Beteiligungsgesellschaft<br />
mbH, Bad Salzungen<br />
• GHG GmbH, Frankfurt am Main (bis 19. April <strong>2010</strong>)<br />
• Gasversorgung Main-Kinzig GmbH,<br />
Gelnhausen (V)<br />
• Gasversorgung Offenbach GmbH,<br />
Offenbach am Main<br />
• Oberhessische Gasversorgung Gesellschaft mit<br />
beschränkter Haftung, Friedberg<br />
• Ohra Hörselgas GmbH, Hörselgau (stv V)<br />
• Werraenergie GmbH, Bad Salzungen<br />
(bis 8. Juni <strong>2010</strong> Werragas GmbH, Bad Salzungen)<br />
Dr. Marie-Luise Wolff<br />
bestellt vom 01.10.2009 bis 30.09.2014<br />
Mitglied des Vorstands<br />
a. keine<br />
b.<br />
• Dynega Energiehandel Frankfurt am Main (V)<br />
• Energieversorgung Main-Spessart Gesellschaft mit<br />
beschränkter Haftung, Aschaffenburg (V)<br />
• EN<strong>AG</strong>/Maingas Energieanlagen GmbH (EMEG),<br />
Eisenach (ab 1. Januar <strong>2010</strong>) (stv V)<br />
• Gasversorgung Main-Kinzig GmbH, Gelnhausen<br />
• Gasversorgung Offenbach GmbH, Offenbach (stv V)<br />
• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main<br />
• <strong>Mainova</strong> ServiceDienste GmbH, Frankfurt am Main<br />
• Oberhessische Gasversorgung Gesellschaft mit<br />
beschränkter Haftung, Friedberg (stv V)<br />
• Ohra Hörselgas GmbH, Hörselgau<br />
• Stadtwerke Dreieich GmbH, Dreieich (stv V)<br />
• Stadtwerke Hanau Gesellschaft mit<br />
beschränkter Haftung, Hanau<br />
• Syneco GmbH & Co. KG, München<br />
• Syneco Trading GmbH, München<br />
• Werraenergie GmbH, Bad Salzungen<br />
(bis 8. Juni <strong>2010</strong> Werragas GmbH, Bad Salzungen)<br />
Joachim Zientek<br />
bestellt vom 01.01.1993 bis 31.12.2012 1<br />
Mitglied des Vorstands<br />
a. keine<br />
b.<br />
• 8KU Renewables GmbH, Berlin<br />
• Biomasse Kraftwerk Fechenheim GmbH,<br />
Frankfurt am Main (V)<br />
• Energieversorgung Main-Spessart Gesellschaft mit<br />
beschränkter Haftung, Aschaffenburg<br />
• GHG GmbH, Frankfurt am Main<br />
(bis 19. April <strong>2010</strong>) (V)<br />
• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main<br />
• Gasversorgung Main-Kinzig GmbH, Gelnhausen<br />
• Hessenwasser Verwaltungs-GmbH, Groß-Gerau<br />
• <strong>Mainova</strong> EnergieDienste GmbH, Frankfurt am Main<br />
• NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
• SRM StraßenBeleuchtung Rhein-Main GmbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
• Stadtwerke Hanau Gesellschaft mit beschränkter<br />
Haftung, Hanau<br />
• Südwestdeutsche Rohrleitungsbau Gesellschaft mit<br />
beschränkter Haftung, Frankfurt am Main (stv V)<br />
Legende<br />
a. Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten<br />
b. Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen<br />
Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen<br />
1 Voraussichtliche vorzeitige Beendigung zum<br />
30.06.2011<br />
(K) Konzernmandate gem. § 100 Abs. 2 S. 2<br />
AktG<br />
(V) Vorsitz<br />
(stv V) stellvertretender Vorsitz<br />
Die Angaben zu den Mitgliedschaften in Aufsichtsräten<br />
und anderen Kontrollgremien beziehen sich auf den<br />
31. Dezember <strong>2010</strong> bzw. den Zeitpunkt des Ausscheidens<br />
aus dem Aufsichtsrat der <strong>Mainova</strong>.<br />
Die Lebensläufe der Vorstände sind<br />
im Internet abrufbar unter:<br />
http://www.mainova.de/uebermainova<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 153
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
154 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Mitglieder des Beirats<br />
Stand 31.12.<strong>2010</strong><br />
Claus Kaminsky Oberbürgermeister der Stadt Hanau, Vorsitzender<br />
Wilhelm Speckhardt Bürgermeister der Stadt Eschborn, stellv. Vorsitzender<br />
Joachim Arnold Landrat des Wetteraukreises<br />
Christiane Augsburger Bürgermeisterin der Stadt Schwalbach am Taunus<br />
Prof. Dr.-Ing. Gerd Balzer Professor der TU Darmstadt, Fachbereich Elektrotechnik und<br />
Informationstechnik<br />
Heinz-Peter Becker Bürgermeister der Stadt Mörfelden-Walldorf<br />
Hans-Georg Brum Bürgermeister der Stadt Oberursel<br />
Horst Burghardt Bürgermeister der Stadt Friedrichsdorf<br />
Günter Dürr Stadtverordneter der Stadt Frankfurt am Main<br />
Bernd Ehinger Präsident der Handwerkskammer Rhein-Main und geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Firma Elektro Ehinger GmbH<br />
Günter Frenz Erster Kreisbeigeordneter des Main-Kinzig-Kreises<br />
Herbert Hans Grüntker Vorsitzender des Vorstandes der Frankfurter Sparkasse<br />
Leonhard Helm Bürgermeister der Stadt Königstein im Taunus<br />
Hans-Jürgen Hielscher Erster Kreisbeigeordneter des Main-Taunus-Kreises<br />
Thomas Horn Bürgermeister der Stadt Kelkheim<br />
Frank Junker Geschäftsführer der ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und Beteiligungsgesellschaft<br />
mbH<br />
Heiko Kasseckert Verbandsdirektor Planungsverband Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main<br />
Peter Knapp Geschäftsführer der Interxion Deutschland GmbH<br />
Michael Korwisi Oberbürgermeister der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe<br />
Ulrich Krebs Landrat des Hochtaunuskreises<br />
Matthias Kruse Managing Direktor Lazard Asset Management GmbH<br />
Roland Liebl Prokurist der Thüga <strong>AG</strong><br />
Wolfgang Marzin Vorsitzender der Geschäftsführung Messe Frankfurt GmbH<br />
Peter Mensinger Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main<br />
Dr. Roland Mohr Geschäftsführer Infraserv GmbH & Co. Höchst KG<br />
Prof. Dr. Achim Morkramer Professor der FH Frankfurt, Dekan des Fachbereiches Informatik<br />
Dr. Peter Neumann Geschäftsführer OFB Projektentwicklung GmbH<br />
Jutta Nothacker Erste Kreisbeigeordnete des Rheingau-Taunus-Kreises<br />
Dr. Ulrich Reuter Landrat des Landkreises Aschaffenburg<br />
Karl-Christian Schelzke Geschäftsführender Direktor des Hessischen Städte- und Gemeindebundes<br />
Horst Schneider Oberbürgermeister der Stadt Offenbach<br />
Dr. Norbert Schraad Mitglied des Vorstandes der Landesbank Hessen-Thürigen<br />
Georg Friedrich Sommer Managing Director Commerzbank <strong>AG</strong><br />
Gregor Sommer Bürgermeister der Gemeinde Wehrheim<br />
Gisela Stang Bürgermeisterin der Stadt Hofheim am Taunus<br />
Klaus Temmen Bürgermeister der Stadt Kronberg im Taunus<br />
Claus Wisser Vorsitzender des Aufsichtsrats der AVECO Holding <strong>AG</strong><br />
Dr. Matthias Zieschang Mitglied des Vorstandes der Fraport <strong>AG</strong><br />
Dieter Zimmer Bürgermeister der Stadt Dreieich<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 155
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
156 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Ausschüsse des Aufsichtsrats<br />
der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />
Präsidium<br />
Dr. h. c. Petra Roth<br />
Oberbürgermeisterin der<br />
Stadt Frankfurt am Main<br />
Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />
Peter Arnold<br />
Freigestellter Vorsitzender des<br />
Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Frankfurt am Main<br />
1. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Uwe Becker<br />
Stadtkämmerer der<br />
Stadt Frankfurt am Main<br />
Reinhold Falk<br />
ab 29.10.<strong>2010</strong><br />
Freigestellter stellv. Vorsitzender<br />
des Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Frankfurt am Main<br />
Hiltrud Fink-Geis<br />
bis 30.09.<strong>2010</strong><br />
stellv. Vorsitzende des Betriebsrats<br />
der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main<br />
Ralf-Rüdiger Stamm<br />
Gewerkschaftssekretär<br />
ver.di e.V.<br />
Bezirk Frankfurt am Main und Region,<br />
Frankfurt am Main<br />
Dipl.-Kfm. Ewald Woste<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
der Thüga Aktiengesellschaft,<br />
München<br />
2. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss<br />
Uwe Becker<br />
Stadtkämmerer der<br />
Stadt Frankfurt am Main<br />
Vorsitzender<br />
Peter Arnold<br />
ab 18.11.<strong>2010</strong><br />
Freigestellter Vorsitzender des<br />
Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Frankfurt am Main<br />
1. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Hiltrud Fink-Geis<br />
bis 30.09.<strong>2010</strong><br />
stellv. Vorsitzende des Betriebsrats<br />
der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main<br />
stellv. Vorsitzende<br />
Markus Frank<br />
Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main<br />
Dr. h. c. Ernst Gerhardt<br />
Unternehmensberater<br />
Beamter im Ruhestand<br />
Stadtkämmerer a.D. der Stadt Frankfurt am Main<br />
Wolfgang Menges<br />
Teamleiter der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Frankfurt am Main<br />
Dr. Manuela Rottmann<br />
Stadträtin der Stadt Frankfurt am Main<br />
Nicole Salm<br />
ab 29.10.<strong>2010</strong><br />
Sachbearbeiterin/Referentin<br />
Abschluss und Berichterstattung<br />
Mitglied des Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Frankfurt am Main<br />
Ralf-Rüdiger Stamm<br />
Gewerkschaftssekretär<br />
ver.di e.V. Bezirk Frankfurt am Main und Region,<br />
Frankfurt am Main<br />
Frank Wiese<br />
Bereichsleiter der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Frankfurt am Main<br />
Dipl.-Kfm. Ewald Woste<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
der Thüga Aktiengesellschaft,<br />
München<br />
2. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 157
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
158 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Personalausschuss<br />
Hans-Dieter Bürger<br />
Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main<br />
Beamter im Ruhestand<br />
Vorsitzender<br />
Ludwig Burkert<br />
bis 30.09.<strong>2010</strong><br />
Freigestelltes Betriebsratsmitglied<br />
der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main<br />
stellv. Vorsitzender<br />
Reinhold Falk<br />
ab 18.11.<strong>2010</strong><br />
Freigestellter stellv. Vorsitzender<br />
des Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Frankfurt am Main<br />
stellv. Vorsitzender<br />
Peter Arnold<br />
Freigestellter Vorsitzender des<br />
Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Frankfurt am Main<br />
1. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Jutta Ebeling<br />
Bürgermeisterin der<br />
Stadt Frankfurt am Main<br />
Markus Frank<br />
Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main<br />
Holger Klingbeil<br />
Anwendungsberater<br />
Mitglied des Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Frankfurt am Main<br />
Harald Wagner<br />
bis 31.12.<strong>2010</strong><br />
Gewerkschaftssekretär<br />
ver.di Bildung + Beratung gGmbH,<br />
Frankfurt am Main<br />
Thomas Wissgott<br />
ab 16.03.2011<br />
Geschäftsführer<br />
ver.di Bezirk Frankfurt am Main und Region,<br />
Frankfurt am Main<br />
Dipl.-Kfm. Ewald Woste<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
der Thüga Aktiengesellschaft,<br />
München<br />
2. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Ausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz<br />
(Musste im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht einberufen<br />
werden)<br />
Dr. h. c. Petra Roth<br />
Oberbürgermeisterin der<br />
Stadt Frankfurt am Main<br />
Vorsitzende<br />
Peter Arnold<br />
Freigestellter Vorsitzender des<br />
Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Frankfurt am Main<br />
1. stellv. Vorsitzender<br />
Dipl.-Kfm. Ewald Woste<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
der Thüga Aktiengesellschaft,<br />
München<br />
2. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Aufsichtsratsmitglied der Anteilseigner<br />
Hiltrud Fink-Geis<br />
bis 30.09.<strong>2010</strong><br />
stellv. Vorsitzende des Betriebsrats<br />
der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main<br />
Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer<br />
Reinhold Falk<br />
ab 29.10.<strong>2010</strong><br />
Freigestellter stellv. Vorsitzender<br />
des Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />
Frankfurt am Main<br />
Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 159
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
160 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Bereichsleiter und<br />
Stabsstellenleiter der <strong>Mainova</strong><br />
Bereichsleiter<br />
Dr. Jörg Becker<br />
Asset Netze und Regulierung<br />
Lothar Huber<br />
Asset und Anlagenbau Erzeugung<br />
Hartwig Kalhoefer<br />
Controlling und Unternehmenssteuerung<br />
Dr. Kristian Kassebohm<br />
Unternehmensentwicklung<br />
Jürgen Kellner (ab 1. September <strong>2010</strong>)<br />
Energiebezug und –handel<br />
Uwe Kettner (ab 1. Juni <strong>2010</strong>)<br />
Hans Eberhard Prütz (bis 31. Januar 2011)<br />
Finanzen und Rechnungswesen<br />
Kersten Paul Nebel (ab 1. Dezember <strong>2010</strong>)<br />
Norbert Kloss (bis 31. Mai <strong>2010</strong>)<br />
Personal<br />
Mirko Maier (ab 1. April <strong>2010</strong>)<br />
Alexander Schurz (bis 31. März <strong>2010</strong>)<br />
Beteiligungsmanagement und -controlling<br />
Anke Morlath<br />
Informatik und Organisationsentwicklung<br />
Thomas Riemenschneider<br />
Vertrieb<br />
Peter Springer<br />
Zentraleinkauf<br />
Dr. Klaus Stallmann (ab 1. Januar 2011)<br />
Betrieb und Instandhaltung Kraftwerke<br />
Bernhard Vogt<br />
Konzernmarketing<br />
Vertrieb Privatkunden<br />
Frank Wiese<br />
Interne Dienste und Immobilienmanagement<br />
Stabsstellenleiter<br />
Martin Kronenberger<br />
Sicherheit und Umweltschutz<br />
Dr. Michael Mahr<br />
Vertriebscontrolling<br />
Stefan Schlink<br />
Vorstandsangelegenheiten<br />
Dr. Klaus Stallmann (bis 31. Dezember <strong>2010</strong>)<br />
Energieprojekte<br />
Richard Walter<br />
Revision<br />
Alexander Zell<br />
Konzernkommunikation<br />
Geschäftsführer<br />
<strong>Mainova</strong> Verbund<br />
<strong>Mainova</strong> EnergieDienste GmbH<br />
Karl-Heinz Kratz (ab 1. Januar 2011)<br />
Rainer Nauerz (bis 31. Dezember <strong>2010</strong>)<br />
Technischer Geschäftsführer<br />
Alexander Schurz<br />
Kaufmännischer Geschäftsführer<br />
<strong>Mainova</strong> ServiceDienste GmbH<br />
Thomas Schmidt<br />
Sprecher der Geschäftsführung und<br />
Kaufmännischer Geschäftsführer<br />
Bertram May<br />
Technischer Geschäftsführer<br />
Netzdienste Rhein-Main GmbH<br />
Dr. Andreas Roß<br />
Sprecher der Geschäftsführung und<br />
Kaufmännischer Geschäftsführer<br />
Dr. Bernhard Müller<br />
Technischer Geschäftsführer<br />
Straßenbeleuchtung Rhein-Main GmbH<br />
Thomas Erfert (ab 1. April 2011)<br />
Clemens Naumann (bis 31. März 2011)<br />
Technischer Geschäftsführer<br />
Johannes Kofler<br />
Kaufmännischer Geschäftsführer<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 161
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
162 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Glossar<br />
Biogas:<br />
Gas z.B. aus Bioabfallvergärungsanlagen, welches zur<br />
Erzeugung von Strom und Wärme verwendet wird. Biogas<br />
entsteht bei der bakteriellen Zerstörung von organischen<br />
Stoffen. Es besteht vorwiegend aus Methan (ca.<br />
60 %), Kohlendioxid (ca. 35 %) sowie Stickstoff, Wasserstoff<br />
und Schwefelwasserstoff. Bevor es als Heizgas<br />
verwendet wird, wird es teilweise entschwefelt.<br />
Biomasse:<br />
Biomasse ist die gesamte durch Pflanzen oder Tiere anfallende/erzeugte<br />
organische Substanz. Beim Einsatz<br />
von Biomasse zu energetischen Zwecken – also zur<br />
Strom-, Wärme- und Treibstofferzeugung – wird zwischen<br />
nachwachsenden Rohstoffen oder Energiepflanzen<br />
und organischem Abfall unterschieden.<br />
Biomassekraftwerk:<br />
Ein Biomassekraftwerk (BMKW) erzeugt Strom und/<br />
oder Wärme durch die Verbrennung von Biomasse.<br />
Wird nur Wärme erzeugt, spricht man von Biomasseheizwerk<br />
(BMHW), wird neben Strom auch Wärme abgegeben,<br />
von Biomasseheizkraftwerk (BMHKW).<br />
Blockheizkraftwerk (BHKW):<br />
Ein BHKW ist ein modular aufgebautes kleineres Heizkraftwerk.<br />
Blockheizkraftwerke nutzen, wie auch Heizkraftwerke,<br />
das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Dabei<br />
verwerten sie die bei der Stromerzeugung anfallende<br />
Abwärme zu Heizzwecken. Übliche BHKW-Module<br />
sind mit einer elektrischen Leistung zwischen 5 kW und<br />
5 MW deutlich kleiner als Heizkraftwerke mit 500 MW<br />
und mehr elektrischer Leistung. BHKW mit einer elektrischen<br />
Leistung unter 15 kW dienen zur Versorgung von<br />
einzelnen Gebäuden. Als Antrieb für die Stromerzeugung<br />
werden meistens Verbrennungsmotoren (Diesel-<br />
oder Gasmotoren), aber auch Gasturbinen verwendet.<br />
Durch die Kraft-Wärme-Kopplung wird die eingesetzte<br />
Primärenergie mit einem Gesamtwirkungsgrad bis über<br />
90 % genutzt.<br />
Bundesnetzagentur:<br />
Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />
Post und Eisenbahnen (BnetzA) informiert über<br />
den deutschen Elektrizitäts-, Gas-, Telekommunikations-<br />
und Postmarkt, die rechtlichen Grundlagen und über<br />
wichtige Verbraucherrechte in diesen Märkten. Ziel der<br />
Regulierung ist die Schaffung eines wirksamen und un-<br />
verfälschten Wettbewerbs bei der Versorgung mit Elektrizität<br />
und Gas. Die Bundesnetzagentur hat daher unter<br />
anderem die Aufgabe, einen diskriminierungsfreien Netzzugang<br />
zu gewährleisten und die von den Unternehmen<br />
erhobenen Netznutzungsentgelte zu kontrollieren.<br />
Emission:<br />
Unter Emissionen versteht man die Abgabe von Stoffen<br />
und Energien (z.B. Schall, Erschütterung, Strahlung,<br />
Wärme, Schadstoffe) aus einer Quelle an die Umwelt.<br />
Die Höhe der zulässigen Emissionswerte wird durch<br />
Vorschriften geregelt.<br />
Emissionshandel:<br />
Das Emissionshandelssystem schafft eine wirtschaftliche<br />
Basis, den Ausstoß des klimaschädlichen Gases<br />
CO2 dort zu reduzieren, wo es am kostengünstigsten ist.<br />
Den Wirtschaftssektoren und jeder betroffenen Anlage<br />
wurden konkrete Minderungsziele zugeordnet und in<br />
diesem Umfang Emissionszertifikate für die erste Handelsperiode<br />
kostenlos zum 30. September 2004 zur<br />
Verfügung gestellt. Die Zertifikate sind handelbar und<br />
dienen somit als eine Art Währung. Erreicht das Unternehmen<br />
die Ziele durch eigene kostengünstige CO2-<br />
Minderungsmaßnahmen, kann es nicht benötigte Zertifikate<br />
am Markt verkaufen. Alternativ muss es Zertifikate<br />
am Markt zukaufen, wenn eigene Minderungsmaßnahmen<br />
teurer würden. In Deutschland werden die CO2-<br />
Emissionsrechte an der Leipziger Strombörse European<br />
Energy Exchange (EEX) gehandelt.<br />
Erneuerbare Energien:<br />
Erneuerbare Energien – auch regenerative oder alternative<br />
Energien genannt – sind Energieträger/-quellen, die<br />
sich ständig erneuern bzw. nachwachsen und somit<br />
nach menschlichem Ermessen unerschöpflich sind.<br />
Hierzu zählen: Sonnenenergie (mit den indirekten Formen<br />
Biomasse, Wasserkraft, Windenergie, Umgebungswärme<br />
etc.) sowie Erdwärme (Geothermie) und<br />
Gezeitenenergie.<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG):<br />
Das EEG trat am 1.4.2000 in Kraft. Sein Ziel ist es, „im<br />
Interesse des Klima- und Umweltschutzes eine nachhaltige<br />
Entwicklung der Energieversorgung zu ermöglichen<br />
und den Beitrag Erneuerbarer Energien an der<br />
Stromversorgung deutlich zu erhöhen.“ Zum 1.8.2004<br />
wurde das EEG novelliert und damit seine Fortführung<br />
mit verbesserten Maßnahmen beschlossen. Die EEG<br />
Novelle dient gleichzeitig der Umsetzung der Richtlinie<br />
der Europäischen Union zur Förderung erneuerbarer<br />
Energien vom September 2001.<br />
Fossile Energieträger:<br />
Zu den fossilen Energieträgern zählen Erdöl, Erdgas,<br />
Braun- und Steinkohle. Sie entstanden vor Jahrmillionen<br />
bei der Zersetzung abgestorbener Pflanzen und<br />
Tiere unter Sauerstoffabschluss, hohen Temperaturen<br />
sowie unter dem Druck darüber liegender Gesteinsschichten.<br />
Grenzen für die Nutzung fossiler Energieträger<br />
ergeben sich – je nach Technologieeinsatz und Entwicklung<br />
des technischen Fortschritts – aus den unterschiedlichen<br />
Ressourcenverfügbarkeiten sowie aus deren<br />
Umwelt- und Klimaverträglichkeit.<br />
Gaskraftwerk (auch Gasturbinenkraftwerk):<br />
Gaskraftwerke sind Elektrizitätswerke zur Stromerzeugung,<br />
die mit brennbaren Gasen (z.B. Erdgas) betrieben<br />
werden. Dabei treiben die Gase eine Gasturbine an, die<br />
ihrerseits einen angekuppelten Generator antreibt. Gaskraftwerke<br />
haben den Vorteil, dass sie nur geringe Investitionskosten<br />
benötigen, haben aber durch ihren geringen<br />
Wirkungsgrad vergleichsweise hohe Betriebskosten.<br />
Die Abgase der Turbine besitzen beim Verlassen<br />
der Turbine noch eine hohe Temperatur, sie können daher<br />
zur Beheizung eines Dampferzeugers im Gas- und<br />
Dampfkraftwerk verwendet werden.<br />
Die Anfahrzeit bzw. Hochfahrzeit eines Gaskraftwerkes<br />
ist in der Regel sehr kurz, diese Anlagen werden daher<br />
vor allem zur Abdeckung von Lastspitzen im Stromnetz<br />
eingesetzt.<br />
Gaspreisbildung:<br />
Grundsätzlich setzt sich der Gaspreis aus drei Komponenten<br />
zusammen<br />
1. Aus dem Energiepreis selbst:<br />
Der Energiepreis ist ein verbrauchsunabhängiger Preis.<br />
Er kann wiederum in Arbeitspreis pro Kilowattstunde<br />
oder Kubikmeter sowie Grundpreis pro Monat unterteilt<br />
sein.<br />
2. Aus den gesetzlich festgelegten Preisen für Netz und<br />
Messung:<br />
Systemnutzungstarif (Netznutzungsgebühr) und Entgelt<br />
für Messdienstleistungen.<br />
3. Aus Steuern und Abgaben (ebenfalls gesetzlich<br />
festgelegt):<br />
Energieabgabe und Mehrwertsteuer.<br />
Nur der verbrauchsabhängige Preis unterliegt dem<br />
Wettbewerb und ist daher verhandelbar bzw. vom Lieferanten<br />
frei anbietbar. Alle anderen Preiskomponenten<br />
sind entweder als Festpreis geregelt (z.B. Systemnutzungstarif,<br />
Zuschläge) oder mit einer Höchstpreisgrenze<br />
versehen.<br />
Generator:<br />
Der Generator ist eine Maschine zur Umwandlung von<br />
mechanischer Energie in elektrische Energie. Dazu wird<br />
die elektromagnetische Induktion einer im Magnetfeld<br />
bewegten Leiterschleife ausgenutzt. Innerhalb eines<br />
Magnetfeldes wird eine Spule aus leitfähigem Material<br />
so bewegt, dass sich der magnetische Fluss durch die<br />
Spule permanent ändert. Durch die Änderung des Flusses<br />
wird eine elektrische Spannung in der Spule induziert;<br />
elektrische Leistung kann dem Generator entnommen<br />
werden.<br />
GUD-Kraftwerk (Gas- und Dampfkraftwerk):<br />
Das Gas- und Dampfkraftwerk ist ein Kraftwerk, in dem<br />
in einer Gasturbine Erdgas verbrannt wird. Der Antrieb<br />
der Dampfturbine erfolgt durch die Wärme der Verbrennungsabgase.<br />
Die Gasturbine ist mit einem Stromgenerator<br />
über eine Welle verbunden und erlaubt somit die<br />
Generierung von Strom. Mit den heißen Abgasen der<br />
Gasturbine wird Dampf erzeugt, der die Dampfturbine<br />
antreibt. Durch die Kombination von Gas- und Dampfturbine<br />
kann die Energie der Verbrennungsabgase besser<br />
genutzt werden.<br />
Induktion:<br />
Spannungserzeugung mit Hilfe veränderlicher magnetischer<br />
Felder<br />
Induktion entsteht, wenn man in einer Spule einen Dauermagneten<br />
hin und her bewegt, so entsteht in der Spule<br />
eine Wechselspannung. Diese Spannungserzeugung<br />
mit Hilfe eines Magneten nennt man Induktion.<br />
Konzessionsabgabe:<br />
Gebühren der Energieversorger an Städte und Gemeinden.<br />
Energieversorger, die Strom- oder Gasleitungen zu<br />
den Endverbrauchern verlegen und betreiben wollen,<br />
müssen hierfür an die jeweiligen Städte und Gemeinden<br />
Gebühren zahlen – sogenannte Konzessionsabgaben.<br />
Besaß bislang nur der örtliche Energieversorger – wie<br />
z.B. die Stadtwerke – das alleinige Leitungsnutzungs-<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 163
Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />
164 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
recht, so haben nun im liberalisierten Energiemarkt alle<br />
Anbieter das Recht auf Durchleitung.<br />
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK):<br />
Bei KWK werden elektrische Energie und Wärme in einem<br />
gemeinsamen Prozess erzeugt. Dadurch wird beispielsweise<br />
in einem Blockheizkraftwerk ein höherer<br />
thermischer Wirkungsgrad erreicht als bei der ausschließlichen<br />
Stromerzeugung. Somit liegt der Nutzungsgrad<br />
ungleich höher. In Heizkraftwerken wird<br />
durch Entnahme von Dampf aus der Turbine die Stromerzeugung<br />
leicht reduziert, dafür aber wesentlich mehr<br />
Heizenergie gewonnen. So lässt sich der Wirkungsgrad<br />
von 40 % bei der reinen Stromgewinnung auf bis zu<br />
90 % Gesamt-Wirkungsgrad steigern. Kraft-Wärme-<br />
Kopplung führt zu besserer Umweltverträglichkeit und<br />
hilft, Energie einzusparen. KWK-Strom hat in Deutschland<br />
derzeit einen Anteil an der gesamten Stromerzeugung<br />
von ca. 11 %.<br />
Photovoltaik (PV):<br />
Photovoltaik ist die unmittelbare Umwandlung von Sonnenstrahlung<br />
in elektrische Energie mit Hilfe von Solarzellen.<br />
Durch absorbiertes Licht werden in diesen Solarzellen,<br />
die zumeist aus dem Halbleitermaterial Silizium<br />
bestehen, freie Ladungen erzeugt. Diese bewirken an<br />
der Zelle eine elektrische Spannung, so dass Gleichstrom<br />
durch ein angeschlossenes Gerät fließt. Die PV,<br />
die dem Verbraucher durch Solartaschenrechner oder<br />
Solaruhren bereits lange bekannt ist, kann auch für die<br />
Stromversorgung privater Haushalte eingesetzt werden.<br />
Strombörse:<br />
Mit der Liberalisierung des Strommarktes ist Strom<br />
zur Handelsware geworden. Sein Preis wird zukünftig<br />
in Deutschland auch an Strombörsen – ähnlich wie<br />
bei der Wertpapierbörse – durch Angebot und Nachfrage<br />
geregelt.<br />
Strompreis:<br />
Der Strompreis setzt sich üblicherweise aus den folgenden<br />
Preisbestandteilen zusammen:<br />
1. Der Preis für die Stromlieferung, als Entgelt für die<br />
an den Kunden gelieferte elektrische Arbeit (Stromerzeugung).<br />
Er wird weitgehend durch die Preisentwicklung<br />
an der Strombörse EEX in Leipzig bestimmt.<br />
2. Das Netznutzungsentgelt, als Entgelt für den Transport<br />
und die Verteilung durch den örtlichen Verteilnetzbetreiber.<br />
3. Die Konzessionsabgabe, als Entgelt<br />
für die Einräumung von Wegerechten durch die Kommunen.<br />
4. Die KWK-Umlage nach dem „Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz“<br />
(KWK-G) zur Förderung der<br />
Stromerzeugung aus Anlagen mit Kraft-Wärme-<br />
Kopplung. 5. Die EEG-Umlage nach dem „Erneuerbare-Energien-Gesetz“<br />
(EEG) zur Förderung der Energieerzeugung<br />
aus erneuerbaren Energien. 6. Die<br />
Stromsteuer (Ökosteuer) zur Forcierung klimapolitischer<br />
Ziele und zur Absenkung bzw. Stabilisierung<br />
des Rentenbeitragssatzes. 7. Die Mehrwertsteuer. Die<br />
Abrechnung der Strompreise erfolgt zu den jeweiligen<br />
Konditionen des zwischen Lieferant und Kunden abgeschlossenen<br />
Stromliefervertrages.<br />
Tarifkunden:<br />
Stromverbraucher aus privaten Haushalten, der Landwirtschaft<br />
sowie Gewerbebetrieben mit einem Jahresverbrauch<br />
von unter 50.000 Kilowattstunden nennt man<br />
Tarifkunden. Verbraucher mit einem Jahresstromverbrauch<br />
von über 50.000 Kilowattstunden nennt man<br />
Vertragskunden. Hierunter fallen vorwiegend Industriebetriebe<br />
oder größere öffentliche Einrichtungen.<br />
Transformator:<br />
Ein Transformator ist ein zur Erhöhung oder Herabsetzung<br />
der elektrischen Spannung von Wechselströmen<br />
dienendes Gerät. Er besteht vorwiegend aus einer Primär-<br />
und einer Sekundärwicklung. Durch den fließenden<br />
Wechselstrom in der Primärwicklung wird in der<br />
Sekundärwicklung (Spule) Spannung erzeugt, welche<br />
proportional dem Verhältnis der Windungszahlen ist.<br />
Dabei bleibt die Leistung gleich, so dass bei der Spannungserhöhung<br />
auf der Sekundärseite ein geringerer<br />
Strom entnommen werden kann.<br />
Trinkwasser:<br />
Behandeltes Wasser, das als Lebensmittel gilt. Trinkwasser<br />
wird überwiegend aus Grundwasser gewonnen.<br />
Es enthält eine Vielzahl an Mineralien und Spurenelementen.<br />
Die Schadstoff-Grenzwerte bei Trinkwasser<br />
sind deutlich schärfer als bei anderen Lebensmitteln.<br />
Trinkwasser darf bzw. muss unter bestimmten Umständen<br />
nachgechlort, entsäuert, gefiltert oder anders behandelt<br />
werden, bevor es, unter ständiger Kontrolle, aus<br />
dem Wasserhahn laufen darf.<br />
Umspannwerk:<br />
Ein Umspannwerk ist eine elektrische Anlage, die zum<br />
Umspannen von elektrischem Strom dient. Sie wandelt<br />
die Wechselspannung von 380 kV bzw. 220 kV auf 110<br />
kV um und mit diesen 110 kV erfolgt eine weitere regionale<br />
Verteilung des Stroms zu den Umspannwerken von<br />
110 kV auf 20 kV.<br />
Versorgungssicherheit:<br />
Als Versorgungssicherheit bezeichnet man den Anspruch<br />
des Kunden auf ununterbrochene Stromversorgung.<br />
Die Verantwortungsbereiche für die Versorgung<br />
des Kunden mit Strom sind durch vertragliche Regelungen<br />
zwischen Netzbetreibern und Stromerzeugern festgelegt.<br />
Für den ordnungsgemäßen Betrieb seines Netzes<br />
und somit für die Versorgungssicherheit ist der<br />
Netzbetreiber zuständig.<br />
<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 165
Herausgeber<br />
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