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Geschäftsbericht 2010 - Mainova AG

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Wir geben unserer Region<br />

Zukunft –<br />

www.mainova.de


Unsere Kennzahlen<br />

im Überblick<br />

Absatz<br />

Einheit <strong>2010</strong> 2009 2008 2007 2006<br />

Gas Mio. kWh 14.077 14.802 18.175 18.970 20.739<br />

Strom Mio. kWh 8.609 7.616 6.358 7.100 6.385<br />

Wärme Mio. kWh 1.973 1.867 1.836 1.700 1.844<br />

Wasser Tsd. m 3 42.318 41.322 41.350 42.500 42.254<br />

Umsatz Mio. Euro 1.670,6 1.661,0 1.715,2 1.497,7 1.583,7<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern Mio. Euro 144,2 90,6 96,4 98,9 116,0<br />

Konzernüberschuss 1 Mio. Euro 115,4 54,2 67,9 113,2 49,4<br />

Bilanzsumme<br />

Investitionen in<br />

Mio. Euro 2.548,1 2.206,5 1.975,0 1.954,5 1.913,4<br />

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Mio. Euro 110,3 97,9 91,5 76,1 87,8<br />

Beteiligungen/Tochterunternehmen Mio. Euro 7,5 484,5 19,3 19,5 6,4<br />

Mitarbeiter (31.12.) Anzahl 2.884 2.859 2.874 2.884 2.950<br />

1 bezogen auf die von der <strong>Mainova</strong> gehaltenen Anteile


Unternehmensprofil<br />

Vertriebsgebiet Versorgungsgebiet<br />

Bonn<br />

Dortmund<br />

Koblenz<br />

Idar-Oberstein<br />

Siegen<br />

Wiesbaden<br />

Mainz<br />

Ludwigshafen<br />

Gießen<br />

Mannheim<br />

Frankfurt<br />

Darmstadt<br />

Fulda<br />

Würzburg<br />

M A I N<br />

Komplettversorgung, teilweise Wärme<br />

Komplettversorgung außer Strom, teilweise Wärme<br />

Versorgungsgebiet Erdgas<br />

Versorgungsgebiet von <strong>Mainova</strong>-Beteiligungsgesellschaften<br />

Versorgungsgebiet der von <strong>Mainova</strong> belieferten örtlichen und<br />

regionalen Gasversorgungsunternehmen<br />

Niedernhausen<br />

Kelkheim<br />

Hofheim<br />

Hochheim<br />

Königstein<br />

Usingen<br />

Neu-Anspach<br />

Oberursel<br />

Mörfelden-<br />

Walldorf<br />

Ober-Mörlen<br />

Bad Homburg<br />

Frankfurt<br />

Neu-Isenburg<br />

Dreieich<br />

Bad Vilbel<br />

Offenbach<br />

N I D D A<br />

Maintal<br />

Rodgau<br />

Laubach<br />

Nidderau<br />

Absatz Einheit <strong>2010</strong><br />

Gas Mio. kWh 14.077<br />

Strom Mio. kWh 8.609<br />

Wärme Mio. kWh 1.973<br />

Wasser Tsd. m3 42.318<br />

Umsatz Mio. Euro 1.671<br />

Operatives Ergebnis/EBIT Mio. Euro 84,8<br />

Bilanzsumme Mio. Euro 2.548<br />

Mitarbeiter (31.12.) Anzahl 2.884<br />

Mücke<br />

Grünberg<br />

Neuberg<br />

Nidda<br />

Alzenau<br />

Büdingen<br />

Gründau<br />

Stockstadt<br />

Schotten<br />

Freigericht<br />

Mömbris<br />

Gedern<br />

Gelnhausen<br />

Linsengericht<br />

Hösbach<br />

Aschaffenburg<br />

Laufach<br />

Bad Orb


Unser Profil:<br />

Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> –<br />

Energie für Rhein-Main<br />

Als moderner Energiedienstleister, traditionell verwurzelt mit der Stadt Frankfurt und ihrem Umland,<br />

liefert die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> die Energie für die Lebensqualität und Wirtschaftskraft der ganzen<br />

Region. Genauso zuverlässig, wie es die Privat- und Geschäftskunden an einem der anspruchsvollsten<br />

Standorte Deutschlands, dem Rhein-Main-Gebiet, erwarten.<br />

Sichere Versorgung<br />

Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> bündelt langjährige Erfahrung und umfassendes Know-how für alle Versorgungs bereiche<br />

– Strom, Erdgas, Wärme und Wasser. Gerade Frankfurt ist als Finanzzentrum elementar auf<br />

eine sichere Energieversorgung angewiesen. Die Stromversorgung der Mainmetropole basiert daher<br />

auf einem eng vermaschten Netz von Knotenpunkten. Dieses dezentrale System ist eines der sichersten<br />

überhaupt.<br />

Umweltschonende Erzeugung<br />

Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> eine bedeutende Rolle. Die aktuelle Strategie<br />

sieht vor, allein bis 2015 Investitionen in Erzeugungsprojekte im Gesamtvolumen von rund 500<br />

Millionen Euro zu tätigen. Der Schwerpunkt liegt dabei im Bereich der erneuerbaren Energien – eine<br />

Investition in die Versorgungssicherheit der Region und in den nachhaltigen Klimaschutz.<br />

Günstige Preise<br />

Verbraucherfreundlichkeit hat für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> höchste Priorität, dazu gehören für das Unternehmen<br />

auch möglichst günstige Preise. Bei der Gestaltung der Tarife orientiert sich die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />

an den Ratschlägen von Verbrauchervertretern, die einen sehr guten Service, lange Preisg arantien<br />

und kurze Kündigungsfristen bei insgesamt günstigen Preisen fordern. Mit diesem Angebot gehört<br />

die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> zu den Top-Stromanbietern Deutschlands.<br />

5 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

6 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Inhalt<br />

Zukunft mit Energie<br />

Innovativ sein heißt für uns, die besten Lösungen zu realisieren<br />

und zukunftsorientiert zu handeln, ohne dabei unsere ureigenen<br />

Wurzeln zu vergessen.<br />

> Seite 20<br />

Wir übernehmen Verantwortung, indem wir uns für eine um welt-<br />

und ressourcenschonende Energieerzeugung und –nutzung<br />

einsetzen.<br />

> Seite 30<br />

Wirtschaftlichkeit ist die Basis für all unsere Projekte. Damit<br />

wir auch auf lange Sicht nachhaltig handlungsfähig sind.<br />

> Seite 40<br />

Engagement beginnt für uns bei einer zukunftsfähigen Energie -<br />

ver sorgung. Doch auch Sport, Nachwuchs und Bildung brauchen<br />

unsere Unterstützung – für das Wohl der gesamten Region.<br />

> Seite 50<br />

Profil<br />

8 Bericht des Aufsichtsrats<br />

12 Brief an die Aktionäre<br />

14 Wir geben der Region Zukunft<br />

Magazin<br />

20 innovativ<br />

23 Werkstatt der Moderne<br />

26 Spannung mit Tiefgang<br />

28 Biogas aus Höchst<br />

30 umweltbewusst<br />

33 Aktiv im Passivhaus<br />

36 Vorfahrt für Elektromobilität<br />

39 Orient trifft Okzident<br />

40 wirtschaftlich<br />

43 Spitzenleistung für unsere Kunden<br />

46 Von Frankfurt nach London in<br />

wenigen Millisekunden<br />

48 Über den Wolken …<br />

50 engagiert<br />

53 Es werde Licht<br />

Heinz-Jürgen Janny,<br />

Frankfurts „Lichtmacher“<br />

56 Nah am Kunden<br />

58 Teamgeist fördern<br />

Zahlen<br />

62 Lagebericht<br />

80 Konzernabschluss<br />

80 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

81 Gesamtergebnisrechnung<br />

82 Bilanz<br />

84 Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />

86 Kapitalflussrechnung<br />

88 Anhang<br />

138 Bestätigungsvermerk<br />

139 Versicherung der gesetzlichen Vertreter<br />

141 Ergänzende Informationen<br />

142 Corporate Governance-Bericht<br />

146 Organe der Gesellschaft<br />

154 Mitglieder des Beirats<br />

156 Ausschüsse des Aufsichtsrates<br />

160 Bereichsleiter und Stabsstellenleiter<br />

der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />

161 Geschäftsführer <strong>Mainova</strong> Verbund<br />

162 Glossar<br />

7 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>


Bericht des Aufsichtsrats<br />

8 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Vorstand<br />

Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Dr. h. c. Petra Roth,<br />

Vorsitzende<br />

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die Geschäftsführung der Gesellschaft gemäß den ihm nach<br />

Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben überwacht und beratend begleitet. Dabei war er in alle<br />

Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen eingebunden. Um die Erfüllung<br />

seiner zentralen Aufgabe, Beratung des Vorstands und Überwachung von dessen Geschäftsführung,<br />

zu gewährleisten, hat sich der Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend durch den Vorstand<br />

informieren lassen. Diese Informationen waren fortlaufend von mündlichen Berichten und Auskünften<br />

begleitet und ergänzt. Sämtliche wichtigen, die Gesellschaft und den Geschäftsverlauf betreffenden<br />

Sachverhalte und Maßnahmen waren Gegenstand der Unterrichtungen und Diskussionen in den Aufsichtsratssitzungen.<br />

Alle Maßnahmen, die aufgrund gesetzlicher oder satzungsmäßiger Bestimmungen der Zustimmung<br />

des Aufsichtsrats bedurften, haben eine eingehende Beratung und Vorlage zur Beschlussfassung<br />

erfahren. Während des gesamten Geschäftsjahres standen die Vorsitzende des Aufsichtsrats sowie in<br />

Einzelfragen auch die übrigen Mitglieder des Aufsichtsrats in ständigem Kontakt mit dem Vorstand.<br />

Standen darüber hinaus kurzfristig berichtsrelevante Vorgänge an, so erfolgte eine Unterrichtung<br />

ad hoc. Über Gespräche mit dem Vorstand zwischen den Sitzungen sind die Aufsichtsrats mitglieder<br />

durch die Aufsichtsratsvorsitzende zeitnah schriftlich und mündlich informiert worden<br />

Sitzungen des Aufsichtsrats<br />

Der Aufsichtsrat tagte im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> in fünf ordentlichen Sitzungen. Sämtliche Aufsichtsratsmitglieder<br />

nahmen mindestens an der Hälfte der Sitzungen teil. Im Durchschnitt lag die Präsenz<br />

bei rund 90 %.<br />

Schwerpunkte der Tätigkeit des Aufsichtsrats<br />

Die Schwerpunkte der Beratungen und Beschlussfassungen des Aufsichtsrats waren die laufende<br />

Geschäftsentwicklung und die wirtschaftliche Lage und Entwicklung des Unternehmens, die Unternehmensplanung<br />

und -strategie sowie die Risikosituation einschließlich des Risikomanagements<br />

des Unternehmens. Dabei hat sich der Aufsichtsrat insbesondere laufend über die aktuelle Situation an<br />

den Beschaffungs- und Vertriebsmärkten informiert. Zudem erstattete der Chief Compliance Officer<br />

Bericht über die Compliance des Unternehmens.<br />

Neben dieser Regelberichterstattung waren insbesondere die folgenden Themen Gegenstand eingehender<br />

Beratung und, soweit erforderlich, Beschlussfassung:<br />

• Der Aufsichtsrat hat sich insbesondere mit der Anpassung der Vergütung des Vorstands an das<br />

Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung beschäftigt und eine entsprechende angemessene<br />

Neuregelung der Vergütung der vier Vorstandsmitglieder beschlossen.<br />

• Gegenstand der regelmäßigen Berichterstattung war der Stand des Wasserkartellverfahrens und<br />

der damit verbundenen Konsequenzen für die zukünftige wirtschaftliche Planung der <strong>Mainova</strong>.<br />

• Der Fortschritt der vom Aufsichtsrat genehmigten Baumaßnahmen an den Standorten Gutleutstraße<br />

280 und Franziusstraße 48 stand ebenfalls im Fokus der Berichterstattung.<br />

• Das laufende Schiedsgerichtsverfahren der <strong>Mainova</strong> mit den Stadtwerken Hanau, über das der<br />

Aufsichtsrat laufend informiert wurde, ist durch einen vom Aufsichtsrat genehmigten Vergleichsschluss<br />

zu einem für die <strong>Mainova</strong> erfolgreichen Ende geführt worden.<br />

• Ein weiterer Schwerpunkt der Berichterstattung war der Ausbau der Elektromobilität mit den<br />

entsprechenden Maßnahmen, die zur Umsetzung der diskutierten Strategie ergriffen wurden und<br />

noch ergriffen werden.<br />

• Der Aufsichtsrat hat sich umfassend mit der Entscheidung der Bundesnetzagentur auseinandergesetzt,<br />

Personalzusatzkosten künftig nicht mehr als nicht beeinflussbare Kosten zu werten.<br />

• Die Erzeugungsstrategie 2015 wurde vorgestellt, wobei im Verlauf des Geschäftsjahres auch die<br />

Auswirkungen des Energiekonzepts der Bundesregierung auf die geplanten Investitionen eingehend<br />

erläutert wurden. Hierbei befasste sich das Gremium auch mit Windparkprojekten und<br />

erteilte seine Zustimmung zur Beteiligung der <strong>Mainova</strong> an diesen Projekten.<br />

• Ebenfalls Thema der Berichterstattung war die Neugliederung der Syneco Trading GmbH unter<br />

Mehrheitsbeteiligung der Thüga.<br />

• Die Erhöhung der allgemeinen Preise der Grundversorgung Strom wurde ausführlich im Plenum<br />

diskutiert.<br />

• Im schriftlichen Umlaufverfahren des Aufsichtsrats vom 4. März <strong>2010</strong> stimmte der Aufsichtsrat<br />

der Realisierung einer weiteren Etage im Zuge der Errichtung des 3. Bauabschnittes Solmsstraße<br />

38 durch den Vorstand zu. Im schriftlichen Umlaufverfahren vom 12. Oktober <strong>2010</strong><br />

wählten die Arbeitnehmervertreter die Nachfolger für einzelne, durch Amtsniederlegung vakant<br />

gewordene Sitze in den Ausschüssen.<br />

• Der Aufsichtsrat hat die Corporate Governance-Erklärung gemäß § 161 AktG für den Zeitraum<br />

<strong>2010</strong> verabschiedet.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 9


Bericht des Aufsichtsrats<br />

10 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Vorstand<br />

Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Arbeit der Ausschüsse<br />

Die Arbeit des Aufsichtsrats wurde durch die bewährte Form der Vorbereitung und Unterstützung<br />

durch die Ausschüsse erleichtert. Die Vorsitzenden der Ausschüsse erstatten dem Aufsichtsrat<br />

regelmäßig über die Arbeit der betreffenden Ausschüsse Bericht. Die Ausschüsse bereiten<br />

Be schlussvorschläge für den Aufsichtsrat vor, insbesondere bei Entscheidungen von erheblicher<br />

finanzieller Relevanz.<br />

Das Präsidium hat im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> dreimal getagt und sich mit Vorstandsangelegenheiten,<br />

insbesondere der Vorstandsvergütung, befasst.<br />

Der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss trat im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> viermal zusammen<br />

und befasste sich dabei mit Geschäftsvorfällen von wesentlicher Bedeutung, dem Jahres- und<br />

Konzernabschluss, den Lageberichten sowie den relevanten externen Faktoren, die das strategische<br />

Geschäft der <strong>Mainova</strong> als Energielieferant maßgeblich beeinflussen.<br />

Der Personalausschuss tagte im Jahr <strong>2010</strong> zweimal. Er prüfte und billigte den Personalbericht und<br />

den Bericht zur Arbeitssicherheit aus dem Geschäftsjahr 2009 sowie die kurz- und mittelfristige<br />

Planung der Personalstärke und der Personalkosten.<br />

Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG musste in dem abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

nicht einberufen werden.<br />

Jahresabschluss und Gewinnabführung<br />

Die für den 7. Juli <strong>2010</strong> einberufene Hauptversammlung wählte die KPMG <strong>AG</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

als Abschlussprüfer. In Umsetzung dieses Beschlusses erteilte die Vorsitzende des<br />

Aufsichtsrats der KPMG <strong>AG</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft den schriftlichen Auftrag zur Prüfung<br />

des Jahres- und Konzernabschlusses der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong>. Der vom Vorstand<br />

nach den Regeln des Handelsgesetzbuches aufgestellte Jahresabschluss der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />

der nach International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernabschluss und der<br />

zusammengefasste Lagebericht für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> und den Konzern wurden von der KPMG <strong>AG</strong><br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit dem uneingeschränkten<br />

Bestätigungsvermerk versehen.<br />

Der Jahresabschluss der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht<br />

für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> und den Konzern wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vom<br />

Vorstand rechtzeitig zugeleitet. Die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen allen Mitgliedern<br />

des Aufsichtsrats vor.<br />

Der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss setzte sich in seiner Sitzung am 3. Mai 2011 eingehend<br />

mit den Jahresabschlüssen der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> und des Konzerns, dem zusammengefassten<br />

Lagebericht für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> und den Konzern sowie den Prüfungsberichten auseinander und<br />

empfahl dem Aufsichtsrat, die Abschlüsse zu billigen. Der Vorsitzende des Wirtschafts-, Finanz-<br />

und Prüfungsausschusses berichtete dem Gesamtaufsichtsrat hierüber in der Bilanzsitzung am<br />

10. Mai 2011 und erläuterte die Empfehlung des Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschusses.<br />

Der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss und der Aufsichtsrat überzeugten sich von der<br />

Wirksamkeit des internen Risikomanagementsystems und überwachten den Rechnungslegungsprozess,<br />

dessen Geeignetheit vom Abschlussprüfer festgestellt wurde. Daneben befassten sich<br />

der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss und der Aufsichtsrat mit dem Vorschlag des Aufsichtsrats<br />

an die Hauptversammlung zur Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2011,<br />

der Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong>, der Bestimmung<br />

der Prüfungsschwerpunkte und der Vergütung des Abschlussprüfers. Darüber hinaus<br />

prüften der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss und der Aufsichtsrat die Unabhängigkeit<br />

des Abschlussprüfers nach den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance-Kodex. Der<br />

Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss und der Aufsichtsrat sind wie in den Vorjahren davon<br />

überzeugt, dass beim Abschlussprüfer keine Interessenkonflikte vorliegen.<br />

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, den Konzernabschluss, den zusammengefassten<br />

Lagebericht für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> und den Konzern und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers<br />

seinerseits eingehend geprüft und keine Einwendungen erhoben. Der Bericht des<br />

Abschlussprüfers wurde zustimmend zur Kenntnis genommen. Wie vom Wirtschafts-, Finanz- und<br />

Prüfungsausschuss empfohlen, hat der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung beider Abschlüsse<br />

durch den Abschlussprüfer zugestimmt und den Jahresabschluss zum 31. Dezember <strong>2010</strong> festgestellt<br />

und den Konzernabschluss zum 31. Dezember <strong>2010</strong> gebilligt. Dem zusammengefassten<br />

Lagebericht, insbesondere den Aussagen zur weiteren Unternehmensentwicklung, wurde zugestimmt.<br />

Die Vertreter des Abschlussprüfers berichteten in den Sitzungen des Wirtschafts-, Finanz- und<br />

Prüfungsausschusses am 3. Mai 2011 und des Aufsichtsrats am 10. Mai 2011 über die wesent lichen<br />

Ergebnisse der Prüfung, standen für Fragen zur Verfügung und erteilten ergänzende Auskünfte. In<br />

beiden Sitzungen wurden die Abschlussunterlagen von dem Vorstand auch mündlich erläutert und<br />

eingehend mit diesem sowie den Vertretern des Abschlussprüfers diskutiert.<br />

Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages ist an den Mehrheitsaktionär Stadtwerke Frankfurt am<br />

Main Holding GmbH das Jahresergebnis abzuführen. Es beläuft sich abzüglich der vertrags gemäß<br />

bereits gezahlten Steuerumlage sowie der auf die Ausgleichszahlung an außen stehende Aktionäre<br />

entfallenden Ertragsteuern, auf 87,8 Mio. Euro (Vorjahr 47,0 Mio. Euro). Die Ausgleichs zahlung des<br />

Mehrheitsaktionärs an die außen stehenden Aktionäre beträgt 9,48 Euro je Stückaktie.<br />

Personalia<br />

Frau Hiltrud Fink-Geis und Herr Ludwig Burkert legten ihre Mandate aufgrund ihres Eintritts in die<br />

Freistellungsphase der Altersteilzeit jeweils mit Wirkung zum 1. Oktober <strong>2010</strong> nieder. Für die ausgeschiedenen<br />

Mitglieder rückten die gewählten Ersatzmitglieder Frau Nicole Salm und Herr Reinhold<br />

Falk in den Aufsichtsrat nach. Herr Harald Wagner legte sein Mandat mit Wirkung zum 1. Januar 2011<br />

nieder. Als gewähltes Ersatzmitglied ist Frau Cornelia Kröll als neues Mitglied in den Aufsichtsrat<br />

nachgerückt.<br />

Der Aufsichtsrat dankt den ausgeschiedenen Mitgliedern und dem Vorstand für die vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit und dessen außerordentlich erfolgreiches und langjähriges Engagement zum<br />

Wohle des Unternehmens. Der Aufsichtsrat dankt dem Betriebsrat und allen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern für die geleistete Arbeit in einem erfolgreichen Geschäftsjahr <strong>2010</strong>.<br />

Frankfurt am Main, den 10. Mai 2011<br />

Für den Aufsichtsrat<br />

Dr. h. c. Petra Roth<br />

Vorsitzende<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 11


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Brief an die Aktionäre<br />

12 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Dr. Constantin H. Alsheimer,<br />

Vorsitzender des Vorstandes<br />

<strong>2010</strong> war für <strong>Mainova</strong> erneut ein erfolgreiches Jahr. Die durch eine moderne Vertriebsstrategie<br />

deutlich gewachsene Kundenzahl etwa hat dazu geführt, dass der Stromabsatz im Vergleich zum<br />

Vorjahr merklich gestiegen ist. Der hohe Grad an Kompetenz unserer Mitarbeiter sowie deren<br />

bemerkenswertes Engagement für unser Unternehmen sind dabei die Basis unseres Erfolgs und<br />

der Hauptgrund, warum ich Ihnen mitteilen darf, dass sich das Ergebnis der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> vor<br />

Ertragsteuern gegenüber dem Vorjahr um 53,6 Millionen Euro auf 144,2 Millionen Euro verbessert<br />

hat.<br />

Ein energiewirtschaftlicher Rückblick auf das Jahr <strong>2010</strong> kann nicht erfolgen, ohne auf das Energiekonzept<br />

der Bundesregierung zu sprechen zu kommen. Die im Herbst <strong>2010</strong> beschlossene Laufzeitverlängerung<br />

für Atomkraftwerke hat die kommunalen Energieversorger vor große Herausforderungen<br />

gestellt. Es waren nämlich vor allem die Stadtwerke, die frühzeitig die notwendigen Maßnahmen<br />

eingeleitet haben, um sicherzustellen, dass der Ausstieg aus der Atomenergie durch eine<br />

zukunftsfähige Energieversorgung für die Bürgerinnen und Bürger versorgungssicher und bezahlbar<br />

erfolgt. Für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, aber auch für die übrigen Stadtwerke, war diese Entscheidung<br />

selbstverständlich. Als Unternehmen mit tiefen regionalen Wurzeln haben wir unsere Entscheidungen<br />

seit jeher von ihren Auswirkungen auf die Menschen und die Umwelt abhängig gemacht. Nur<br />

wenn die Schaffung eines wirklichen, dauerhaften Mehrwerts für alle Beteiligten gewährleistet ist,<br />

kann unternehmerisches Wirtschaften wirklich als nachhaltig bezeichnet werden. Die Entscheidung<br />

zur Mitgestaltung einer Zukunft, in der die Potenziale der Erneuerbaren Energien sowie hocheffizienter<br />

Erzeugungstechnologien voll ausgeschöpft werden, war für uns daher nicht von strategischer Natur,<br />

sondern eine Frage der Verantwortlichkeit gegenüber der Gesellschaft.<br />

Für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> steht seit langem fest: die Zukunft der Energieversorgung ist effizient, überwiegend<br />

regenerativ und dezentral. Nach diesen Prinzipien haben wir unsere „Erzeugungsstrategie 2015“ aus -<br />

gerichtet. Doch das im vergangenen Jahr verabschiedete Energiekonzept der Bundesregierung hat<br />

unsere Strategie in Teilen in Frage gestellt. Schließlich folgte daraus, dass der Zubau an fossilen<br />

Kraft werken nicht mehr rentabel möglich sein würde. Das Konzept setzte nicht nur die Wirtschaftlichkeit<br />

unserer bestehenden Kraftwerke herab, es schränkte gleichzeitig die Möglichkeit ein, stärker am<br />

Erzeugungsmarkt teilzuhaben. Investitionen in moderne Formen der hocheffizienten Stromerzeugung<br />

waren gefährdet, der Ertragswert bestehender Anlagen war beeinträchtigt. Dies hat dazu geführt,<br />

dass wir den Wert der Kraftwerke der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> im Jahresabschluss um insgesamt knapp 18 Millionen<br />

Euro herabsetzen mussten.<br />

Wie Sie jedoch wissen, kann eine Chronologie der jüngsten energiepolitischen Ereignisse sich nicht<br />

auf das Jahr <strong>2010</strong> beschränken. Nach den dramatischen Ereignissen in Fukushima hat die Bundesregierung<br />

angekündigt, von der Laufzeitverlängerung wieder Abstand zu nehmen und sieben Atomkraftwerke<br />

im Zuge eines Moratoriums vorläufig vom Netz nehmen lassen. Zum Zeitpunkt des Verfassens<br />

dieser Zeilen arbeitet die Regierung an der Erstellung eines neuen Energiekonzepts, welches<br />

auf einem breiten gesellschaftlichen Konsens fußen soll. Wie genau dieses zukünftige Energiekonzept<br />

aussehen wird, ist noch nicht klar. Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> wird sich jedenfalls nach Kräften an der Gestaltung<br />

einer sicheren und zukunftsfähigen Energieversorgung in Deutschland beteiligen.<br />

Die Energieversorgung wird künftig nicht nur eine Richtung, nämlich vom Energieversorger zum Verbraucher,<br />

kennen. Neue Technologien wie beispielsweise private Photovoltaikanlagen oder Blockheizkraftwerke<br />

werden flexiblere Geschäftsmodelle notwendig machen, in denen Energieversorger<br />

nicht nur Strom liefern, sondern auch von den Kunden zurückkaufen.<br />

Für die <strong>Mainova</strong> ist es unerlässlich, Projekte zu realisieren, die sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich<br />

sinnvoll sind. Denn nur so kann eine intelligente Lösung für die Energieversorgung von<br />

morgen zustande kommen. Und wir werden diese intelligente Energieversorgung weiterhin mit vollem<br />

Einsatz vorantreiben, um unser und Ihr Unternehmen bestmöglich zu positionieren.<br />

Für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung für die <strong>Mainova</strong> Aktiengesellschaft danke ich Ihnen, den<br />

Aktionärinnen und Aktionären, sowie allen unseren Kunden und Geschäftspartnern auch im Namen<br />

meiner Vorstandskollegen sehr herzlich.<br />

Frankfurt am Main, im Mai <strong>2010</strong><br />

<strong>Mainova</strong> Aktiengesellschaft<br />

Dr. Constantin H. Alsheimer<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 13


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Der <strong>Mainova</strong>-Vorstand: Lothar Herbst, Dr. Marie-Luise Wolff, Dr. Constantin H. Alsheimer, Joachim Zientek<br />

Wir geben der Region Zukunft<br />

Herr Dr. Alsheimer, die Werte des ehrbaren<br />

Kaufmanns sind für das unternehmerische<br />

Handeln sehr zentral.<br />

Neben diesen Werten ist für ein wirtschaftlich<br />

handelndes Unternehmen immer<br />

auch die Bilanz entscheidend. Wie<br />

hat sich die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> letztendlich im<br />

abgelaufenen Geschäftsjahr entwickelt?<br />

Dr. Constantin H. Alsheimer: Das Jahr<br />

<strong>2010</strong> war für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ein gutes<br />

und erfolgreiches Jahr. Wir sind ein wirtschaftlich<br />

starkes Unternehmen, das sich<br />

in einem immer härter werdenden Wettbewerb<br />

nicht nur behauptet hat, sondern<br />

sogar noch zulegen konnte. Dabei hat<br />

14 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

sich unser nachhaltiger Unternehmensansatz<br />

ganz klar bewährt. Nachhaltigkeit<br />

besteht nach unserer Definition aus den<br />

drei zentralen Komponenten: Ökonomie,<br />

Ökologie und soziales Engagement.<br />

Unsere ökonomische Stärke ist durch die<br />

betriebswirtschaftlichen Kennzahlen dokumentiert.<br />

Sie bildet zugleich das Fundament<br />

unseres ökologischen und sozialen<br />

Handelns. Denn nur ein wirtschaftlich<br />

gesundes Unternehmen kann sich auch<br />

für die Gesellschaft engagieren. Sozial<br />

bedeutet für uns sowohl die Unterstützung<br />

gemeinnütziger Vereine und Organisationen<br />

als auch Verantwortung und Fürsorge<br />

für unsere Mitarbeiter. Und auf kei-<br />

nen Fall zu vergessen: die Ökologie. In<br />

unserer Unternehmensstrategie nehmen<br />

Investitionen in die effiziente und klimaschonende<br />

Strom- und Wärmeerzeugung<br />

einen immer größeren Raum ein. Wir selbst<br />

haben mit unserer „Erzeugungsstrategie<br />

2015“ ein konkretes Ziel gesetzt, das wir<br />

Mitte <strong>2010</strong> der Öffentlichkeit vorgestellt<br />

haben. Bis zum Jahr 2015 wollen wir in<br />

Projekte mit einem Gesamtvolumen von<br />

500 Millionen Euro inve stieren. Wesentliche<br />

Schwerpunkte sind hierbei die Erneuerbaren<br />

Energien, insbesondere Windkraft<br />

und Biomasse, sowie hocheffiziente Gaskraftwerke.<br />

„Unsere ökonomische<br />

Stärke ist durch die<br />

betriebswirtschaftlichen<br />

Kennzahlen dokumentiert.<br />

Sie bildet zugleich<br />

das Fundament unseres<br />

ökologischen und sozialen<br />

Handelns.“<br />

Dr. Constantin H. Alsheimer<br />

Welche externen Entwicklungen hatten<br />

im abgelaufenen Geschäftsjahr die<br />

größte Tragweite für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>?<br />

Dr. Constantin H. Alsheimer: Ganz eindeutig<br />

übte die Gesetzgebung den größten<br />

Einfluss aus. Die im Herbst <strong>2010</strong> beschlossene<br />

Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke<br />

um durchschnittlich zwölf Jahre<br />

stellte den Weg hin zu einer veränderten<br />

Marktordnung wieder infrage. Denn sollte<br />

dieses Konzept so wie im September <strong>2010</strong><br />

beschlossen umgesetzt werden, würde<br />

das Stromerzeuger-Oligopol der großen<br />

vier Energiekonzerne, das heute bereits<br />

80 Prozent des Erzeugungsmarktes be-<br />

herrscht, weiter gestärkt. Verlierer wären<br />

die zahlreichen Stadtwerke – und angesichts<br />

dieser zementierten oligopolistischen<br />

Strukturen letztlich der Verbraucher. Zudem<br />

wird die ressourcenschonende Technologie<br />

der Kraft-Wärme-Kopplung, bei<br />

der die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> und viele andere<br />

deutsche Stadtwerke zu den Vorreitern<br />

zählen, im zurzeit geltenden Energiekonzept<br />

außer Acht gelassen.<br />

Wir brauchen im Stromerzeugungsmarkt<br />

zusätzlichen Wettbewerb. Dieser ist nur<br />

durch die Stärkung, nicht aber durch die<br />

Schwächung der Stadtwerke möglich.<br />

Um getätigte oder geplante Investitionen<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 15


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Lothar Herbst, Dr. Constantin H. Alsheimer<br />

Bittin die dezentrale, innovative und effiziente<br />

Energieerzeugung nicht zu gefährden,<br />

müssen die Impulse für die Kraft-Wärme-<br />

Kopplung weiter forciert werden. Ein klares<br />

Bekenntnis zur Kraft-Wärme-Kopplung<br />

und zur Fernwärme ist notwendig.<br />

Im Sinne des Klimaschutzes und vertretbarer<br />

Kosten sollte die Politik dies bei<br />

den anstehenden Weichenstellungen für<br />

die Energiebranche berücksichtigen.<br />

Sie haben die Forderungen an die Politik<br />

für die künftige Energiepolitik klar genannt.<br />

Welche Schwerpunkte wird die<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> in den kommenden Jahren<br />

beziehungsweise Jahrzehnten setzen?<br />

Dr. Constantin H. Alsheimer: Die Energiebranche<br />

steht derzeit vor einem entscheidenden<br />

Wandel. Heute werden die Weichen<br />

für die kommenden Jahrzehnte gestellt.<br />

Die wichtigsten Trends stehen dabei<br />

schon jetzt fest. Ganz sicher werden die<br />

Erneuerbaren Energien eine immer größere<br />

Rolle spielen. Notwendige Voraussetzung<br />

dafür ist der Ausbau der Übertragungsnetze,<br />

aber auch der Verteilnetze vor Ort.<br />

Intelligente Steuerung und Effizienz gewinnen<br />

an Bedeutung. Und nicht zuletzt<br />

werden Elektrofahrzeuge unser bisheriges<br />

Verständnis von Mobilität verändern. Auf<br />

all dies müssen die Energieversorger re-<br />

16 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

agieren, indem sie ihre Geschäftsmodelle<br />

anpassen. Die angebotenen Energiedienstleistungen<br />

werden jedenfalls vielfältiger.<br />

Die Strategie der <strong>Mainova</strong> fußt dabei<br />

auf zwei Säulen. Erstens die Festigung<br />

der bereits heute gut ausgebildeten<br />

Dienstleistungsorientierung der Mitarbeiter<br />

sowie zweitens der Ausbau der Innovationskraft<br />

des Unternehmens. Eine<br />

Schlüsselrolle spielen hierbei die Mitarbeiter.<br />

Sie müssen die wichtigste Quelle<br />

für Ideen sein. Eine wesentliche Voraussetzung<br />

für das Meistern der anstehenden<br />

Herausforderungen ist eine vorausschauende<br />

Personalpolitik.<br />

Vorausschauende Personalpolitik.<br />

Dieses Stichwort nehme ich gerne auf.<br />

Herr Herbst, wie hat sich aus Ihrer<br />

Sicht die veränderte Branchendynamik<br />

auf die Mitarbeiter und die Personalarbeit<br />

bei der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ausgewirkt?<br />

Lothar Herbst: Auf den ersten Blick zeigt<br />

sich die Wirkung der Branchendynamik in<br />

unserem Personalaufbau und in den zahlreichen<br />

organisatorischen Änderungen.<br />

Alleine im vergangenen Jahr hat die <strong>Mainova</strong><br />

<strong>AG</strong> 255 neue Mitarbeiter eingestellt.<br />

Dabei sind neben zusätzlichen Aufgaben<br />

auch die Neustrukturierungen verschiedener<br />

Bereiche ursächlich für die Vielzahl<br />

„Die Energiebranche<br />

steht derzeit vor einem<br />

tiefgreifenden Wandel.<br />

Heute werden die Weichen<br />

für die kommenden<br />

Jahrzehnte gestellt.“<br />

Dr. Constantin H. Alsheimer<br />

neuer Stellen. Kaum ein anderes Unternehmen<br />

vergleichbarer Größe zeigt ein<br />

ähnlich starkes Wachstum.<br />

All diese Entwicklungen haben natürlich<br />

ein gemeinsames Ziel: den Unternehmenserfolg<br />

auch zukünftig sicherzustellen.<br />

Unsere Mitarbeiter sind dabei einer der<br />

entscheidenden Erfolgsfaktoren. Sie bleiben<br />

jedoch nicht unberührt von den Veränderungen.<br />

Mit einer offenen Kommunikation<br />

bei jedem Restrukturierungsprojekt<br />

versuchen wir, die Notwendigkeit der Veränderung<br />

zu erklären und möglicherweise<br />

entstandene Ängste abzubauen. Denn nur,<br />

wenn wir es schaffen, die Mitarbeiter zu<br />

überzeugen, tragen sie die für das Unternehmen<br />

wichtigen Neuerungen mit. Die<br />

Begleitung von Veränderungsprozessen<br />

wird bei der zunehmenden Branchendynamik<br />

zukünftig eine größere Rolle in der<br />

Personalarbeit spielen.<br />

Branchenunabhängig prognostizieren<br />

Experten einen veränderten zukünftigen<br />

Arbeitsmarkt. Welche Entwicklungen<br />

besitzen Relevanz für die <strong>Mainova</strong><br />

<strong>AG</strong> und wie wird die Reaktion darauf<br />

sein?<br />

Lothar Herbst: Das Wort Demografie ist<br />

in aller Munde und besitzt auch für die<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> hohe Relevanz. Unsere Mitarbeiter<br />

müssen sich wie die meisten<br />

Arbeitnehmer darauf einstellen, länger zu<br />

arbeiten. Das wiederum bedeutet für uns<br />

als Unternehmen, dass wir ihre Gesundheit<br />

und Leistungsbereitschaft erhalten<br />

müssen. Der zweite Punkt ist der viel<br />

zitierte Fachkräftemangel. Entscheidend<br />

dafür, wie stark dieser sein wird, ist aber<br />

nicht allein die Bevölkerungsentwicklung.<br />

Ebenso wichtig ist die Frage, wie sich<br />

angesichts von Trends in der Produktion<br />

und bei Dienstleistung der Bedarf entwickelt.<br />

Zugespitzt formuliert: Welche<br />

Qualifikationen brauchen wir bei unseren<br />

Kraftwerkern infolge des Umbaus der<br />

Energieerzeugung in 15 Jahren? Hier ist<br />

eine mittel- und langfristige qualitative<br />

wie quantitative Personalplanung gefragt,<br />

die auch die Identifikation von Schlüsselpositionen<br />

und eine langfristige Nachfolgeplanung<br />

beinhaltet. Mit unseren Nachwuchsprogrammen<br />

sind wir schon gut<br />

aufgestellt. Trotzdem wollen wir unser<br />

Talent-Management und das Recruiting<br />

weiter professionalisieren. Wir werden die<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> deutlicher auf dem Arbeitsmarkt<br />

positionieren. Es muss bekannter<br />

werden, dass die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ein attraktiver<br />

Arbeitgeber für leistungsstarke Mitarbeiter<br />

ist und bleibt.<br />

Mit den Bereichen IT und Immobilienmanagement<br />

verantworten Sie zwei<br />

wichtige Zukunftsfaktoren. Welche<br />

Aspekte muss die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> beim<br />

Aufbau einer modernen Infrastruktur<br />

und einer zukunftsfähigen IT besonders<br />

berücksichtigen?<br />

Lothar Herbst: Gerade als Energieversorger<br />

haben wir natürlich eine Vorbildfunktion<br />

im Bezug auf die Effizienz unserer Gebäude.<br />

Um diese zu erfüllen, investieren<br />

wir aktuell und auch zukünftig in die energetische<br />

Sanierung unserer Bürogebäude<br />

und Werkhallen an sämtlichen Standorten.<br />

Die IT wiederum erlangt als wesentlicher<br />

Erfolgs- und Zukunftsfaktor immer mehr<br />

an Bedeutung. Sie ist mittlerweile das<br />

„Es muss bekannter<br />

werden, dass die<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ein attraktiver<br />

Arbeitgeber für<br />

leistungsstarke Mitarbeiter<br />

ist und bleibt.“<br />

Lothar Herbst<br />

Rückrat für das Gros unserer Arbeitsprozesse<br />

und intensiv den ständig neuen Anforderungen<br />

der Bundesnetzagentur ausgesetzt.<br />

Wir nutzen dies als Chance und stellen<br />

die entwickelten Lösungen unseren Beteiligungen<br />

zur Verfügung und unterstützen<br />

mit unserem aufgebauten Know-how. Im<br />

Rahmen solcher Kooperationen profitieren<br />

beide Seiten durch die Realisierung<br />

von Synergieeffekten bei Entwicklungskosten.<br />

Ähnliche Potenziale sehen wir in<br />

der Zusammenarbeit mit Unternehmen<br />

der Thüga-Gruppe.<br />

Frau Dr. Wolff, die Rolle der Energiebeschaffung<br />

nimmt einen immer höheren<br />

Stellenwert in der Unternehmensstrategie<br />

von Energieversorgungsunternehmen<br />

ein. Wie reagiert die <strong>Mainova</strong><br />

<strong>AG</strong> auf diese Entwicklung?<br />

Dr. Marie-Luise Wolff: Um zunächst einmal<br />

beim Thema „Synergien nutzen“ zu<br />

bleiben – bei der Beschaffung können wir<br />

von den gebündelten Kräften des Thüga-<br />

Netzwerks profitieren. Durch die Zusammenlegung<br />

der Portfolios stellen wir am<br />

Markt per se eine sehr viel stärkere Verhandlungsmacht<br />

dar, als wir dies alleine<br />

könnten. Dies eröffnet uns zum Beispiel<br />

Lothar Herbst, Dr. Marie-Luise Wolff<br />

neue Handelspartner. Darüber hinaus ergeben<br />

sich Vorteile beim Risikomanagement<br />

und in der Systembewältigung. Prozesse<br />

zu bündeln und nach einheitlichen<br />

Kriterien von zentralen Plattformen aus zu<br />

steuern, ist ein wesentlicher Kosten- und<br />

Wettbewerbsvorteil.<br />

Generell ist zur Energiebeschaffung zu<br />

sagen, dass sie in der Wertschöpfungskette<br />

eine wesentliche Rolle einnimmt.<br />

Vor allem der Stellenwert der Erdgasbeschaffung<br />

steigt stetig. Der Gasmarkt ist<br />

in den letzten zwei Jahren zunehmend<br />

wettbewerbsintensiver geworden. Erdgas<br />

ist an Handelspunkten frei beschaffbar.<br />

Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> hat auf diese Möglichkeit<br />

reagiert, indem wir im Verlauf des vergangenen<br />

Geschäftsjahres speziell Gasportfolio-Manager<br />

eingestellt haben. Durch<br />

die Bindung dieser Experten können wir<br />

in der Beschaffung deutlich wettbewerbsorientierter<br />

auftreten.<br />

Eine optimierte Beschaffungsstrategie<br />

wird in Zukunft wichtiger denn je sein, da<br />

sie entscheidend zum Erfolg des gesamten<br />

Unternehmens beiträgt.<br />

Mit welcher Vertriebsstrategie rüstet<br />

sich die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> für die Herausforderungen<br />

der Zukunft?<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 17


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

20 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Innovativ sein heißt für uns, die besten Lösungen zu realisieren<br />

und zukunftsorientiert zu handeln, ohne dabei unsere<br />

ureigenen Wurzeln zu vergessen.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 21


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Dr. Marie-Luise Wolff: Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />

verfolgt eine Wachstumsstrategie. Allein<br />

in den vergangenen zwölf Monaten konnten<br />

wir deutliche Kundenzuwächse verzeichnen.<br />

Die meisten Neukunden registrieren<br />

wir im erweiterten Vertriebsgebiet<br />

von rund 100 Kilometern um Frankfurt.<br />

Schließlich genießt die Marke „<strong>Mainova</strong>“<br />

hier einen hohen Bekanntheitsgrad und<br />

sehr großes Vertrauen. Darüber hinaus<br />

haben wir im vergangenen Jahr erste Vertriebsgebiete<br />

außerhalb des 100-Kilometer-Radius<br />

ins Auge gefasst. Die Auswahl<br />

fällt dabei auf Ballungsräume, in denen<br />

wir die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> vergleichsweise<br />

schnell flächendeckend bekannt machen<br />

können und in denen die Rahmenbedingungen<br />

für uns optimal sind. Mit dieser<br />

Strategie machen wir sehr gute Erfahrungen:<br />

Wir denken daher darüber nach, unsere<br />

Fokusgebiete in der nächsten Vertriebssaison<br />

weiter auszudehnen. Im Segment<br />

der Großkunden sind wir schon seit<br />

einiger Zeit bundesweit aktiv. Mit wachsendem<br />

Erfolg.<br />

Wichtiger als die wachsende Kundenzahl<br />

ist für uns allerdings, dass wir mit den<br />

neu gewonnenen Kunden auch Margen<br />

erwirtschaften. Schließlich wachsen wir<br />

nicht um des Wachsens willen, sondern<br />

weil wir eine Wertsteigerung für unser Un-<br />

Joachim Zientek, Dr. Marie-Luise Wolff<br />

18 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

ternehmen und unsere Shareholder erreichen<br />

wollen.<br />

Neben der Neukundengewinnung hat das<br />

Thema Kundenbindung daher einen hohen<br />

Stellenwert für uns. Permanente Kundenwechsel<br />

kosten Geld für alle Marktteilnehmer,<br />

am Ende auch für die Kunden<br />

selbst. Wir sehen den Wettbewerb sehr<br />

positiv, wollen neue Kunden aber längerfristig<br />

von unseren guten Leistungen<br />

überzeugen. Kunden werden für uns zunehmend<br />

auch zum Impulsgeber für neue<br />

Angebote. Besonders langjährige Kunden<br />

sind oftmals wertvolle Ratgeber. Und wir<br />

sind davon überzeugt, dass diese Bedeutung<br />

in Zukunft noch zunehmen wird.<br />

Welche Themenbereiche werden die<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> in Zukunft besonders fordern?<br />

Dr. Marie-Luise Wolff: Mit Blick auf unsere<br />

Kunden ist der Service neben dem Preis<br />

das wichtigste Auswahlkriterium. Seit Jahren<br />

legt die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> Wert auf exzellente<br />

Serviceleistungen. Viele Auszeichnungen<br />

bestätigen uns in unserem Tun.<br />

Die hohe Kompetenz ist nur möglich, weil<br />

wir unsere Servicemitarbeiter permanent in<br />

unserem Unternehmen trainieren und sie<br />

„Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ver -<br />

folgt eine Wachstumsstrategie.<br />

Allein in den<br />

vergangenen zwölf<br />

Monaten konnten wir<br />

deutliche Kundenzuwächse<br />

verzeichnen.“<br />

Dr. Marie-Luise Wolff<br />

langfristig an uns binden. Wir halten daher<br />

daran fest, unser ServiceCenter vor<br />

Ort in Frankfurt zu betreiben. Diesen<br />

„Heimvorteil“ werden wir auch zukünftig<br />

nutzen. Gut ausgebildete und motivierte<br />

Mitarbeiter sind gerade in der Beratung<br />

und im Service für uns unentbehrlich.<br />

Schließlich werden die ServiceCenter<br />

immer mehr zu Hauptverkaufs- und -beratungsstellen.<br />

Wir beobachten, dass das Thema Nachhaltigkeit<br />

eine zunehmend wichtige Rolle<br />

bei Kundenentscheidungen spielt. Am<br />

Vertriebsende werden Smart Meter an<br />

Relevanz gewinnen, da sie Erzeugung<br />

und Verbrauch sehr schnell miteinander<br />

in Einklang bringen können. Neben einer<br />

nachhaltigen Erzeugung werden wir mit<br />

dem Ausbau unseres Energieeffizienz-<br />

Portfolios die in einer neuen Energiewelt<br />

notwendigen Einsparungen für unsere<br />

Kunden realisieren.<br />

Die besonderen Stärken eines regionalen<br />

Energieversorgers kommen bei dieser<br />

Entwicklung deutlich zum Tragen: Das<br />

Thema der intelligenten Netze und entsprechender<br />

Produkte wird sich wesentlich<br />

auf der Ebene der kommunalen Energieunternehmen<br />

abspielen. Die Steuerung<br />

von Einspeiser-Gruppen in einer mehr dezentral<br />

geprägten Energielandschaft kann<br />

regional schneller und nachhaltiger gelebt<br />

werden.<br />

Deshalb sehen wir uns als regionaler<br />

Energieversorger in der Verantwortung,<br />

eine Führungsrolle bei der bevorstehenden<br />

Energiewende einzunehmen.<br />

Deutschland steht also vor einer Energiewende,<br />

doch werfen wir noch einmal<br />

einen Blick zurück. Herr Zientek,<br />

im Jahr <strong>2010</strong> hat die Bundesregierung<br />

ihr Energiekonzept vorgelegt. Ein wesentlicher<br />

Aspekt darin war die Laufzeitverlängerung<br />

von Atomkraftwerken,<br />

aber auch der Ausbau Erneuerbarer<br />

Energien. Welche Auswirkungen hatte<br />

dieses Konzept auf die Strategie der<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>?<br />

Joachim Zientek: Wir haben uns sehr intensiv<br />

mit diesem Konzept auseinandergesetzt<br />

und Chancen aber auch Risiken<br />

für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> abgeleitet. Zum jetzigen<br />

Zeitpunkt kann ich sagen, dass unser<br />

strategischer Ansatz, in den nächsten<br />

fünf Jahren 500 Millionen Euro in Erneuerbare<br />

Energien und in hocheffiziente<br />

Gas- und Dampfturbinen-Anlagen (GuD)<br />

zu investieren, sich als richtig erwiesen<br />

hat. Wir investieren im Segment der Erneuerbaren<br />

aufgrund der Marktreife vor<br />

allem in Windkraft On- und Offshore. Zum<br />

Ausgleich der fluktuierenden Einspeisung<br />

der Erneuer baren werden im Erzeugungsmarkt<br />

der Zukunft vermehrt schnell regelbare<br />

Kraftwerkskapazitäten gefragt –<br />

deshalb setzen wir auf GuD-Anlagen. Wir<br />

sind von deren betriebswirtschaftlichem<br />

Nutzen überzeugt – unsere Kraftwerksinvestitionen<br />

in Irsching oder aktuell in Bremen<br />

werden sich für das Unternehmen<br />

rechnen. Aber es gilt der Grundsatz, wer<br />

investiert, muss immer auch das Risiko<br />

„Wir stellen uns für die<br />

Zukunft folgendes Szenario<br />

vor: Wir erstellen eine<br />

Windprognose für den<br />

Folgetag und entscheiden<br />

dann, ob und wie<br />

viele Gasturbinen wir zuschalten,<br />

um die zu erwartende<br />

Spitzenlast<br />

ausgleichen zu können.“<br />

Joachim Zientek<br />

genau analysieren. Wir verfolgen daher<br />

die Linie, nicht alles auf eine Karte zu setzen.<br />

Bei den Investitionen, die schnell<br />

eine Höhe von mehreren Millionen Euro<br />

erreichen, brauchen wir starke Partner,<br />

die bereit sind, gemeinsam die Risiken zu<br />

tragen.<br />

Ein konkretes Beispiel: Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />

wird nicht im Alleingang in einen Offshore-Windpark<br />

investieren können. Das<br />

ist zum einen für uns finanziell nicht darstellbar<br />

und zum anderen auch zu riskant.<br />

Projekte dieser Größenordnung können<br />

und wollen wir nur gemeinsam realisieren,<br />

sodass wir intensiv prüfen, wann und wo<br />

wir uns an Offshore-Windpark-Projekten<br />

beteiligen können.<br />

Nun hat sich die Energiedebatte nach<br />

den Ereignissen in Japan nochmals<br />

verschärft. Ist es aus Ihrer Sicht schon<br />

absehbar, in welche Richtung sich der<br />

Erzeugungsmarkt entwickeln wird und<br />

welche strategischen Optionen sich für<br />

die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ergeben?<br />

Joachim Zientek: Sollten ältere Atomkraftwerke<br />

vom Netz gehen und auch die<br />

anderen Meiler rascher abgeschaltet werden,<br />

als es jetzt noch im Energiekonzept<br />

der Bundesregierung steht, so besteht<br />

ein erhöhter Bedarf an Investitionen –<br />

sowohl in die Erzeugung als auch in die<br />

Speicherung. In einem Erzeugungsmarkt<br />

mit vermehrt Erneuerbaren Energien<br />

brauchen wir die Reserveleistung konventioneller<br />

Kraftwerke. Denn Solarstrom<br />

fließt eben nur, wenn die Sonne scheint,<br />

und Windstrom nur, wenn der Wind weht.<br />

Die Speicherkapazitäten in Deutschland<br />

sind begrenzt und nicht in großem Umfang<br />

erweiterbar.<br />

Bleiben wir jedoch im Szenario, dass<br />

nach und nach immer mehr Atomkraftwerke<br />

und ältere Kohlekraftwerke vom<br />

Netz gehen, so muss ein großer Teil der<br />

Leistung im Segment der Erneuerbaren<br />

durch Windkraft ersetzt werden. Genauer<br />

gesagt durch Offshore-Wind, da die<br />

Stromausbeute etwa doppelt so hoch ist<br />

wie bei Windparks an Land. Wir stellen<br />

uns in Zukunft für die Energiebranche folgendes<br />

Szenario vor: Wir erstellen eine<br />

Windprognose für den Folgetag und ent-<br />

scheiden dann, ob und wie viele Gasturbinen<br />

wir zuschalten, um die zu erwartende<br />

Spitzenlast ausgleichen zu können.<br />

Zudem werden die Kräfte des Marktes die<br />

Relevanz solcher Anlagen regeln.<br />

Welche Rolle spielt die Kraft-Wärme-<br />

Kopplung (KWK) in Ihrem Zukunftsszenario?<br />

Joachim Zientek: KWK ist die effizienteste<br />

Art, CO 2 zu sparen. Der Gesetzgeber<br />

sieht vor, dass bis zum Jahr 2020 ein<br />

Viertel der Stromversorgung durch KWK<br />

bewältigt wird. Dieses Ziel begrüßen wir<br />

ausdrücklich. Durch moderne KWK-Anlagen<br />

erreichen wir Brenntoffwirkungsgrade<br />

von 90 Prozent. Das ist nicht nur äußerst<br />

effizient, sondern auch kostengünstig.<br />

Gerade in Ballungsräumen ist die leitungsgebundene<br />

Wärmeversorgung ökologisch<br />

und ökonomisch sinnvoll. Wir<br />

werden daher weiter in unser Frankfurter<br />

Wärmenetz investieren, indem wir historisch<br />

gewachsene Wärmenetze miteinander<br />

verbinden und den Wärmeverbund<br />

optimieren. Investitionen in Wärmenetze<br />

sind Anstrengungen für die Ökologiebilanz<br />

der Stadt Frankfurt und damit die<br />

Lebensqualität der nächsten und übernächsten<br />

Generation.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 19


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Das Café Physik im Riedbergareal<br />

22 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Dr. Ulrich Bundke und Dr. Björn Nillius. Die Geowissenschaftler werten wichtige Klimadaten aus.<br />

Werkstatt der Moderne<br />

Die Goethe-Universität ist für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ein<br />

besonderer Kunde. Die Forschungseinrichtung von<br />

internationalem Renommee ist in den letzten Jahren<br />

um- und ausgebaut worden. Ein großer Bauabschnitt<br />

ist bereits abgeschlossen und beweist, wie eng<br />

Energiedienstleister und Universität bei Großprojekten<br />

zusammenarbeiten.<br />

Das Areal Riedberg gehört zu den spannendsten Neubaugebieten in Frankfurt. Modernes<br />

Wohnen, spezialisiertes Gewerbe und Bildung liegen auf wenigen Quadratmetern<br />

dicht nebeneinander. Frankfurt ist im 21. Jahrhundert angekommen. Der Riedberg ist<br />

ein Aushängeschild mit klarer ökologischer Visitenkarte. Die vorhandene Passivhausbauweise<br />

der Reihenhäuser wird ergänzt durch eine andere hocheffiziente und umweltschonende<br />

Technik: Fernwärme.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 23


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Prof. Dr. Maria-Roser Valenti, Vizepräsidentin der Goethe-Universität<br />

Energie für Innovationen<br />

Fast zwei Kilometer Länge erreichen die Rohre vom Müllheizkraftwerk (MHKW) in der<br />

Nordweststadt bis zum Campus der Goethe-Universität am Riedberg. Der gesamte<br />

Wärmeanschluss der Siedlung war und ist immer noch eine Herkulesaufgabe für die<br />

Ingenieure und Rohrleger der NRM Netzdienste Rhein-Main. Überhaupt ist der energetische<br />

Anschluss eines Unigeländes, in dem hauptsächlich die Labore der Naturwissenschaft<br />

stehen, ein spannendes Projekt. „So ein Ionisator braucht eben jede Menge Energie<br />

– und ohne Energie ist Forschung, wie wir sie hier am Campus betreiben, schlicht<br />

unmöglich“, so Frau Prof. Dr. Maria-Roser Valenti, Vizepräsidentin der Goethe-Universität.<br />

Fernwärme ist für die Energiebilanz der Universität ein doppelter Gewinn. Sie ist<br />

kostengünstig und spart CO 2 – das wiederum wirkt sich auf die Emissionsbilanz der<br />

Lehranstalt aus und schützt die Umwelt.<br />

Frankfurt ist Wissensstandort<br />

Autonomie, Modernität und fachliche Vielfalt gehören zum Leitbild der Universität. Ein<br />

ganz besonderer Ort ist das Café Physik. Während Studenten sich beim Kaffee eine<br />

kurze Pause gönnen, schauen sie durch eine Glasfront direkt auf ein Physiklabor. „Hier<br />

forschen Atomphysiker“, erklärt Valenti. Auch für Nicht-Physiker wirkt dieser Blick imposant<br />

und innovativ. Ein weiteres Plus für die Forscher ist die räumliche Nähe zu anderen<br />

Forschungseinrichtungen, beispielsweise zum Max-Planck-Institut. Nur einen Steinwurf<br />

entfernt findet ein regelmäßiger Austausch zwischen Institut und Forschungsanstalt<br />

statt. Die gesamte Architektur wirkt futuristisch, funktionell und hat trotzdem gemütliche<br />

Rückzugsräume für wissenschaftliche Gespräche.<br />

24 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

„Ein Ionisator braucht<br />

eben jede Menge<br />

Energie – und ohne<br />

Energie ist Forschung,<br />

wie wir sie hier am<br />

Campus betreiben,<br />

schlicht unmöglich.“<br />

Prof. Dr. Maria-Roser Valenti<br />

Das Areal Riedberg der Goethe-Universität vereint innovative Forschung mit moderner Architektur.<br />

Klimaforschung braucht Grundlagen<br />

Im Geowissenschaftlichen Institut erforschen Dr. Ulrich Bundke und Dr. Björn Nillius<br />

Klimadaten aus der Atmosphäre. Diese wurden durch das Forschungsflugzeug HALO<br />

(Abk. für High Altitude and Long Range Research Aircraft) gewonnen. Die Forscher<br />

erhoffen sich, durch die Auswertung der Daten genauere Niederschlagprognosen geben<br />

zu können. „Die Regenwahrscheinlichkeit ist immer ein Problem bei der Wettervorhersage,<br />

hier wollen wir zukünftig präziser werden,“ meint Bundke. Das Projekt ist<br />

ein Schwerpunktprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Vielleicht<br />

nutzen die gewonnenen Daten in Zukunft sogar konkret einem Energieversorger wie<br />

der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>. Denn: Bei Regen produzieren Sonnenkollektoren keinen Strom. Wer<br />

auf Sonnenenergie setzt, muss also immer auch wissen, wann es regnet. Je früher<br />

und präziser die Wetterprognose vorliegt, desto genauer kann errechnet werden, welche<br />

Kraftwerke mit welcher Last ans Netz müssen.<br />

Fernwärme<br />

Fernwärme ist die leitungsgebundene Wohnungs- und Gebäudebeheizung für ganze Siedlungen<br />

oder Stadtteile mittels Heißdampf. Die Wärme wird in einem zentralen Heizwerk erzeugt und über<br />

ein Warmwasser- oder Dampfrohrsystem verteilt. Beim Universitätsgelände Riedberg beläuft<br />

sich <strong>2010</strong> die Fernwärmeleistung auf 12,17 MW.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 25


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Nur der vier Meter große Eingangsbereich weist in der Frankfurter Hochstraße auf das innovative Bauwerk in der Tiefe hin.<br />

Grafik: emptyform/tje<br />

Spannung mit Tiefgang<br />

Frankfurt am Main ist eine Stadt der Superlative. Ob inter nationale Industrie,<br />

Europäische Zentralbank oder der größte deutsche Flughafen, das Rhein-Main-<br />

Gebiet ist ein besonders anspruchsvoller Standort – das gilt auch und gerade<br />

für die Energieversorgung. Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> wird diesem Anspruch gerecht und<br />

hat Frankfurt nun sogar noch einen weiteren Superlativ hinzugefügt: eines der<br />

modernsten Umspannwerke in ganz Europa.<br />

26 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Das <strong>Mainova</strong>-Umspannwerk in der<br />

Frankfurter Hochstraße wirkt auf den<br />

ersten Blick beinahe unscheinbar – zumindest<br />

oberflächlich betrachtet. Denn<br />

gut 99 Prozent der Anlage befinden sich<br />

bis zu 16 Meter tief unter der Erde. Allein<br />

3.300 Kubikmeter Beton und 750 Tonnen<br />

Stahl wurden verbaut, um mithilfe von<br />

drei je 85 Tonnen schweren Transformatoren<br />

den Strom von 110.000 Volt auf<br />

10.000 Volt umzuspannen. Jeder einzelne<br />

der Transformatoren verfügt über eine<br />

Leistung von jeweils 50 Megavoltampere<br />

(45 MW). Sie sollen in Zukunft dafür sorgen,<br />

dass das Bankenviertel und die<br />

Frankfurter Einkaufsmeile Zeil zuverlässig<br />

mit Strom versorgt werden. Noch<br />

läuft das Werk im Probebetrieb, doch ab<br />

Sommer 2011 soll es die Arbeit des benachbarten<br />

alten Umspannwerks übernehmen,<br />

auf dessen Gelände dann ein<br />

moderner Komplex aus Luxushotel, Büros,<br />

Läden und Wohnungen entstehen<br />

wird.<br />

Innovative Stadtplanung<br />

Die städtebauliche Entscheidung für eine<br />

Neubebauung des Areals und die Ansiedlung<br />

des Luxushotels am Standort<br />

des alten Umspannwerkes waren die<br />

ausschlaggebenden Faktoren für die Errichtung<br />

des unterirdischen Werks in der<br />

Hochstraße. Ein Neubau in unmittelbarer<br />

Nähe zum alten Standort war unumgänglich,<br />

da das Werk für die Versorgung wei-<br />

Der 10-kV-Schaltanlagenraum des neuen Umspannwerks liegt rund 17 Meter<br />

unter der Erdoberfläche.<br />

ter Teile der Frankfurter Innenstadt zuständig<br />

war und immer noch ist. Doch<br />

genau diese räumliche Nähe stellte die<br />

Planer vor ein Problem. Schließlich ist in<br />

einer Metropole wie Frankfurt der Platz<br />

für ein solch umfangreiches Bauvorhaben<br />

begrenzt. Die einzige mögliche Lösung<br />

für das Standort-Problem bot daher<br />

die Grünanlage Liesel-Christ. Da diese<br />

jedoch aufgrund des so genannten<br />

Wallservituts, einem Gesetz zum Schutz<br />

der Grünanlagen in Frankfurt, in keinem<br />

Fall bebaut werden durfte, nahm die Idee<br />

eines unterirdischen Umspannwerks Gestalt<br />

an. Geplant hat den Bau schließlich<br />

das renommierte Frankfurter Architektenbüro<br />

Braun & Schlockermann und<br />

Partner, das damit eine anspruchsvolle<br />

Aufgabe bewältigt hat.<br />

Standortfaktor Versorgungssicherheit<br />

Mit dem rund 25 Millionen teuren Umspannwerk<br />

hat die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> einen<br />

wichtigen Beitrag zur zukünftigen Versorgungssicherheit<br />

der Main-Metropole<br />

errichtet. Damit stärkt sie nicht zuletzt<br />

auch die Wirtschaftskraft der Region.<br />

Wie Frankfurts Oberbürgermeisterin Dr.<br />

h. c. Petra Roth bei der Inbetriebnahme<br />

am 25. August <strong>2010</strong> betonte: „Die Wirtschaftsmetropole<br />

Frankfurt ist eines der<br />

anspruchsvollsten Versorgungsgebiete<br />

Deutschlands und besitzt zugleich eines<br />

der zuverlässigsten Stromnetze bundesweit.<br />

Diese große Versorgungssicherheit<br />

und das hohe technische Niveau sind<br />

überaus wichtige Standortfaktoren.“<br />

Auch städteplanerisch ist das neue Umspannwerk<br />

ein Vorzeigeprojekt. Denn<br />

durch die Verlegung des Umspannwerks<br />

unter die Erde kann die beliebte Grünanlage<br />

Liesel-Christ im Herzen von Frankfurt,<br />

unter der das Umspannwerk seinen<br />

Dienst leistet, in ihrer ursprünglichen<br />

Form wieder hergestellt werden. Bis auf<br />

den Eingang des Gebäudes inklusive Belüftungsinstallation<br />

wird nach der Bepflanzung<br />

alles so aussehen wie zuvor.<br />

Innovativ und sicher<br />

Die <strong>Mainova</strong> setzt mit dem Bau des unterirdischen<br />

Umspannwerks ein klares<br />

Zeichen für Innovation, Sicherheit und<br />

Zukunftsfähigkeit. „Das neue Umspannwerk<br />

Hochstraße ist europaweit eine der<br />

modernsten und technisch anspruchsvollsten<br />

Anlagen seiner Art. Damit können<br />

wir Kunden künftig eine noch höhere<br />

Leistung anbieten und gewährleisten zugleich<br />

die optimale Stromversorgung der<br />

Frankfurter Innenstadt in den nächsten<br />

Jahrzehnten“, hob <strong>Mainova</strong>-Vorstand Joachim<br />

Zientek hervor. Der Standort<br />

Frankfurt wird seinem Anspruch auf Superlative<br />

damit einmal mehr gerecht.<br />

Der Eingang und die Belüftungsinstallation sind Hinweise auf das massive<br />

Gebäude im Untergrund, ansonsten ist alles wie zuvor.<br />

Fotos: Axel Unbehend<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 27


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Biogas aus Höchst<br />

Am 1. November <strong>2010</strong> hat Frankfurts Oberbürgermeisterin Dr. h. c.<br />

Petra Roth im Industriepark Höchst den Grundstein für eine hoch-<br />

moderne Aufbereitungsanlage für Biogas gelegt. Nun steht die An-<br />

lage kurz vor der Inbetriebnahme.<br />

28 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Grundsteinlegung der Biogasaufbereitungsanlage<br />

im November <strong>2010</strong> (v.l.n.r.) Dr. Heinrich Lienkamp,<br />

Geschäftsführer Infranova; Dr. Roland Mohr,<br />

Geschäftsführer Infraserv Höchst; Dr. h. c. Petra<br />

Roth, Ober bürgermeisterin der Stadt Frankfurt;<br />

Dr. Constantin H. Alsheimer, <strong>Mainova</strong>-Vorstandsvorsitzender<br />

und Sabine Kuhlus, Geschäfts führerin<br />

Infranova<br />

Sabine Kuhlus, Prokuristin der <strong>Mainova</strong><br />

EnergieDienste und Geschäftsführerin der<br />

Infranova GmbH<br />

Frau Kuhlus, wann kann die Höchster<br />

Biogasaufbereitungsanlage in Betrieb<br />

gehen?<br />

Sabine Kuhlus: Nachdem die Fundamente<br />

gegossen sind und die notwendigen<br />

Leitungen liegen, gehen wir davon<br />

aus, dass jetzt die Baukomponenten wie<br />

geplant verbunden werden. Ab 1. Juli<br />

2011 soll die Anlage dann ihren Regelbetrieb<br />

aufnehmen.<br />

Was genau macht die Anlage so hochmodern?<br />

Sabine Kuhlus: Hier gibt es zwei Komponenten.<br />

Die eine ist das angewandte Verfahren.<br />

Wir nutzen die so genannte „Amin-<br />

wäsche“, um Rohbiogas auf Erdgasqualität<br />

zu bringen. Das Verfahren an sich ist<br />

altbekannt und wird seit jeher angewandt,<br />

beispielsweise bei der Rauchgasentschwefelung.<br />

Wir verwenden es jetzt zur Bioerdgasaufbereitung.<br />

Die zweite Komponente,<br />

die unsere Anlage so modern macht, ist<br />

der geringe „Methanschlupf“. Wir haben<br />

dieses unkontrollierte Entweichen von<br />

Methan auf das niedrigste technisch mögliche<br />

Minimum reduziert. Das ist ein entscheidender<br />

Beitrag zum Umweltschutz.<br />

Wie genau funktioniert die Aufbereitungsanlage?<br />

Infranova<br />

Infranova ist eine Gesellschaft,<br />

die von Infraserv Höchst und<br />

der <strong>Mainova</strong> EnergieDienste<br />

GmbH ins Leben gerufen wurde.<br />

Die GmbH betreibt die Biogasaufbereitungsanlage<br />

in Höchst.<br />

Infraserv unterhält im Industriepark<br />

Höchst anspruchsvolle<br />

technische Infrastrukturen für<br />

Chemie, Pharma und verwandte<br />

Prozessindustrien.<br />

Sabine Kuhlus: Infraserv hat die Ausgangsstoffe,<br />

also Klärschlamm oder Bioabfälle,<br />

bereits fermentiert. Hier haben<br />

Bakterien durch organische Vorgänge<br />

Rohbiogas erzeugt. Das Rohgas ist somit<br />

ein durchweg biologisch erzeugtes<br />

Produkt, das nun in unserer Anlage auf<br />

Erdgasqualität aufbereitet wird. Ein gewünschter<br />

Effekt ist die Vermeidung von<br />

CO 2 . 16.000 Tonnen werden hier jährlich<br />

eingespart. Der Grund hierfür ist, dass<br />

Biogas herkömmliches Erdgas ersetzt<br />

sowie die gute Energiebilanz der Anlage.<br />

Welches Potenzial besitzt Biogas im<br />

Vergleich zu herkömmlichem Erdgas?<br />

Sabine Kuhlus: Geplant ist, dass die Anlage<br />

mit bis zu 80 Millionen Kilowattstunden<br />

den Gasverbrauch von etwa 4.000<br />

Haushalten deckt. Hier muss ich allerdings<br />

ein weit verbreitetes Missverständnis<br />

aufklären. Rein physikalisch wird das<br />

Biogas in die vorhandenen Erdgasleitungen<br />

eingespeist. Es folgt also dem „Strom-<br />

prinzip“. Eigene Biogasleitungen gibt es<br />

nicht. Ökologisch betrachtet wird das<br />

Gas aus Abfällen gewonnen, die somit<br />

energetisch veredelt werden. In den<br />

Fermentern von Infraserv werden ausschließlich<br />

Abfallstoffe verarbeitet. Wir<br />

stehen also nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelindustrie,<br />

wie dies in anderen<br />

Modellbild Biogasanlage Höchst<br />

CO 2 -Abscheider Waschkolonne<br />

Wärmetauscher,<br />

Pumpen,<br />

Analytik,<br />

Steuerung<br />

Kälteanlagen<br />

Anlagen der Fall ist. Selbstverständlich<br />

hat die Fermentierung von Abfall eine<br />

Grenze. Es ist daher nicht möglich, Erdgas<br />

zu 100 Prozent durch Biogas zu ersetzen.<br />

Bis ins Jahr 2050 ist jedoch ein<br />

Anteil von 30 bis 40 Prozent durchaus<br />

möglich. Vorausgesetzt natürlich, dass<br />

die Energiesparziele erreicht werden und<br />

wir eine höhere Energieeffizienz erreichen.<br />

Wird Infranova weiter Aufbereitungsanlagen<br />

dieser Art installieren?<br />

Sabine Kuhlus: Theoretisch ist das denkbar,<br />

aber in der Praxis sind keine neuen<br />

Projekte geplant.<br />

Aminwäsche<br />

Die Aminwäsche ist ein chemischer<br />

Prozess zur Abtrennung von Kohlendioxid,<br />

Schwefelwasserstoff und anderen sauren<br />

Gasen aus Gasgemischen. Durch<br />

leicht alkalische wässrige Lösungen von<br />

Aminen werden die sauren Gase reversibel<br />

chemisch absorbiert. In einem nachgeordneten<br />

Verfahrensschritt wird das<br />

saure Gas thermisch wieder vom Amin<br />

getrennt und das zurückgewonnene<br />

Amin erneut zur Wäsche eingesetzt. Die<br />

Aminwäsche ist daher ein hocheffizientes<br />

Verfahren, um wirtschaftlich sinnvoll<br />

Biogas aufzubereiten.<br />

Propantank<br />

Prozessleitsystem<br />

Einspeiseanlage<br />

Abscheider sonstiger Schadstoffe<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 29


Wir übernehmen Verantwortung, indem wir uns für eine<br />

umwelt- und ressourcenschonende Energieerzeugung<br />

und -nutzung einsetzen.


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Simin M. Schülerin der<br />

Grundschule Riedberg<br />

32 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Modern und umweltschonend - Passivhausstandard und Schule ergänzen sich.<br />

Aktiv im Passivhaus<br />

Die Grundschule Riedberg ist ein ganz besonderes<br />

Juwel in der Frankfurter Schullandschaft.<br />

Sie ist die erste Passivhaus-Schule und damit<br />

ein Modell für die gesamte Region.<br />

Schon bei der ersten Berührung öffnet sich die Tür der Grundschule Riedberg wie von<br />

Geisterhand. Kaum tritt man ein, geht sie sofort wieder zu. Automatische Türen sind<br />

ein wichtiger Bestandteil bei einem Passivhaus. Nur so lässt sich ein ausgeklügeltes<br />

System zur Regulierung der Raumtemperatur bei niedrigem Energieeinsatz realisieren –<br />

selbst in der kalten Jahreszeit. Eine offene Tür könnte im Winter schon zum Ärgernis<br />

werden. Schon an diesem scheinbar einfachen Beispiel der selbstschließenden Tür<br />

zeigt sich ein klarer Lerneffekt, der wichtig ist für die Planung von öffentlichen Passivhäusern.<br />

Es ist ein erklärtes Ziel der Stadt Frankfurt, möglichst alle Neubauten in<br />

städtischer Trägerschaft in Passivhaus-Bauweise zu errichten. Ein Modell wie die<br />

Grundschule Riedberg liefert hier wertvolle Erkenntnisse.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 33


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Bild links: Heike Finster, Rektorin der Grundschule Riedberg. Bild rechts oben: Immer im Blick. Die Photovoltaikanlage reduziert<br />

die Energiekosten. Bild rechts unten: Passivhaus und Photovoltaik ergänzen sich problemlos.<br />

Photovoltaik und Passivbau – Architektur der Zukunft<br />

An einer Wand im Foyer hängt eine große Anzeigetafel. Trotz des eher schlechten<br />

Wetters produziert die Photovoltaikanlage auf dem Dach der Schule noch Strom. 4,12<br />

Kilowatt genau in diesem Moment. Außerdem steht auf der Tafel noch, wie viel Geld<br />

für Energiekosten die Schule schon eingespart hat. Die <strong>Mainova</strong> EnergieDienste<br />

GmbH haben die Anlage auf dem Dach installiert. Engagement in diesem Zukunftsbereich<br />

führt hier zu einer klassischen Win-Win-Situation. Die Schule spart Energiekosten<br />

und die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> gewinnt wertvolle Erkenntnisse über den Energieverbrauch<br />

in Passivhäusern. Davon überzeugt sich auch die anwesende Besuchergruppe. Architekten<br />

und Klimatechniker inspizieren die Schule bis ins kleinste Detail. „Das gehört<br />

bei uns dazu“, meint Heike Finster. Die Rektorin der Grundschule Riedberg ergänzt:<br />

„Selbst aus ländische Delegationen kommen hierher: Japaner, Koreaner, Isländer, und<br />

der belgische Ministerpräsident war auch schon hier.“ Die Direktorin kennt das. Es ist<br />

eben keine Schule wie jede andere.<br />

Schule im Passivhaus<br />

Am Riedberg gehen Passivhaustechniker im wahrsten Sinne des Wortes in die Grundschule.<br />

Einen Steinwurf entfernt entstehen bald ein Gymnasium und eine zweite<br />

Grundschule – natürlich auch in Passivhaustechnik. Nur ein Beispiel: Passivhäuser<br />

werden normalerweise über eine Lüftung reguliert, so dass eigentlich kein Fenster geöffnet<br />

werden muss – auch im Sommer. Doch bei den ABC-Schützen geht es während<br />

einer Mathearbeit heiß her. Wenn die Köpfe rauchen, steigt die Raumtemperatur,<br />

und manchmal muss dann eben doch mal kurz ein frischer Wind durchs Klassenzim-<br />

34 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Energiesparen und Umweltschutz sind wichtige Unterrichtsthemen.<br />

mer wehen. Die optimale Raumtemperatur ist hin und wieder nicht so leicht zu steuern.<br />

„Manchmal ist es im Winter ein wenig kühl, aber dafür haben wir unsere Pellet-Anlage“,<br />

meint Rektorin Finster. Im Bedarfsfall kann hier umweltfreundliche Wärme erzeugt<br />

werden. Das Konzept Klimaschutz geht also auf. Holzpellets, Photovoltaik und Passivhaus<br />

– mehr Zukunftstechnologie geht fast nicht. Diesen Eindruck gewinnen jedenfalls<br />

die technisch interessierten Besucher.<br />

Energiesparen im Unterricht<br />

Am Lichtschalter im Direktorat hängt ein Aufkleber: Licht ausschalten nicht vergessen!<br />

Der klebt nicht nur hier, sondern in jedem Klassenzimmer und auf jedem Schalter.<br />

„Na türlich ist Umweltschutz für uns ein Thema. Unsere Schüler lernen, dass sie sparsam<br />

mit Energie umgehen sollen“, sagt Kathrin Wicke. Sie engagiert sich als Lehrerin<br />

für Energiethemen. Gemeinsam mit dem Verein „Umwelt lernen“ konzipiert sie gerade<br />

eine „Lernwerkstatt Passivhaus“. Die Lernwerkstatt soll erklären, was so ein Passivhaus<br />

alles kann. Für Grundschüler muss dies natürlich besonders anschaulich sein. Nicht nur<br />

die Grundschule Riedberg wird davon profitieren, sondern auch andere Schulen. Die<br />

Lernwerkstatt soll praktisch überall aufgebaut werden können. Für verschiedene Projekte<br />

dieser Art hat die Grundschule schon diverse Preise erhalten und auch die <strong>Mainova</strong><br />

<strong>AG</strong> fördert tatkräftig Aktionen der Schule. Ihre Schüler sieht Rektorin Finster auf einem<br />

guten Weg beim Thema Energiesparen. Nur bei den Appellen an die Eltern hapert es<br />

noch etwas. „Obwohl fast alle Schüler im Umkreis der Schule wohnen, kommen doch<br />

viele Eltern mit dem Auto“, so Finster. Vielleicht können die Eltern hier ausnahmsweise<br />

etwas von ihren Kindern lernen.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 35


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Vorfahrt für Elektromobilität Die Bundesregierung hat sich ehrgeizige<br />

Klimaschutzziele gesteckt. Auch<br />

die Stadt Frankfurt hat diesen Weg<br />

Im Rhein-Main-Gebiet stehen die Ampeln für die Elektromobilität auf Grün. Sie<br />

ist die Schlüsseltechnik auf dem Weg zum emissionsfreien Individualverkehr.<br />

Dazu braucht es eine flächendeckende Lade-Infrastruktur. Doch Elektrofahrzeuge<br />

sind nur Teil eines Gesamtkonzepts, in dem es um mehr als das Laden und<br />

Fahren geht. Die Fahrzeug-Akkus zählen zu den wichtigsten Speichermedien in<br />

den intelligenten Stromnetzen der Zukunft – den so genannten Smart Grids.<br />

36 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Zehn Mitsubishi iMiEVS stehen verschiedenen<br />

Gemeinden zu einem einjährigen Praxistest zur<br />

Verfügung.<br />

eingeschlagen. In den kommenden<br />

Jahren soll der CO 2 -Ausstoß in der<br />

Main-Metropole massiv gesenkt werden.<br />

Einer der wichtigsten Bausteine<br />

bei diesem Vorhaben ist der Individualverkehr.<br />

Und hier insbesondere die<br />

Elektromobilität. Als wichtigster<br />

Energieversorger vor Ort unterstützt<br />

die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> die Elektromobilität<br />

auf dem Weg in die Zukunft.<br />

Das „Frankfurter Modell“<br />

Zwingend dafür erforderlich ist der Aufbau<br />

einer flächendeckenden Infrastruktur.<br />

Im Frankfurter Stadtgebiet wurde gemeinsam<br />

mit der Wohnungsbaugesellschaft<br />

ABG FRANKFURT HOLDING begonnen,<br />

den Verkehr in Frankfurt „unter<br />

Strom“ zu setzen. Dazu sollen in Frankfurt<br />

allein bis Ende 2011 20 öffentliche<br />

Stromtankstellen in Parkhäusern oder<br />

auf der Straße aufgestellt werden. Sie<br />

sind Teil des so genannten Frankfurter<br />

Modells. Dessen wichtigstes Ziel ist es,<br />

das „Stromtanken“ so unkompliziert wie<br />

möglich zu gestalten. So wird das jeweilige<br />

bereits vorhandene Bezahlsystem<br />

genutzt. Und der Zugang ist barrierefrei.<br />

Niemand muss sich vorher anmelden.<br />

Aktiviert werden die Stromtankstellen<br />

Oberbürgermeisterin Dr. h. c. Petra Roth eröffnet eine<br />

Stromtankstelle in der Frankfurter Bethmannstraße.<br />

häufig ganz einfach mit dem Handy.<br />

„Anruf genügt“ – dieses simple System<br />

wird auch bei den Stromtankstellen im<br />

Umland verwendet. Ende des Jahres<br />

<strong>2010</strong> wurde die erste <strong>Mainova</strong>-Stromtankstelle<br />

außerhalb des Stadtgebietes<br />

in Betrieb genommen. Aber was nutzt<br />

eine Stromtankstelle, wenn die Vorteile<br />

der Elektromobilität nicht unmittelbar erfahrbar<br />

sind. Deshalb stellt die <strong>Mainova</strong><br />

den Gemeinden Elektroautos für einen<br />

einjährigen Praxistest zur Verfügung.<br />

Seit Jahresbeginn stromern die kleinen<br />

weißen Elektroflitzer durch den Taunus<br />

und beweisen, wie viel Energie in ihren<br />

Batterien steckt.<br />

Getankt wird konsequenterweise ausschließlich<br />

der <strong>Mainova</strong>-Naturstrom<br />

Novanatur, der aus zwei Wasserkraftwerken<br />

der Region stammt. Die Herkunft<br />

des Stroms ist entscheidend für ein wirklich<br />

emissionsfreies Fahrvergnügen, da<br />

Elektroautos nur dann wirklich umweltfreundlich<br />

fahren, wenn bereits bei der<br />

Stromerzeugung auf nachhaltige Energie<br />

gesetzt wird.<br />

Diese Stromerzeugung geschieht zunehmend<br />

in regenerativen Quellen wie Wasserkraft<br />

oder Wind und Photovoltaik.<br />

Doch für die Energieversorgung der Zu-<br />

kunft durch Erneuerbare Energien sind<br />

neue Strukturen nötig. Intelligente Netze,<br />

so genannte Smart Grids, werden die<br />

Basis für die zukünftige Energieversorgung<br />

bilden.<br />

Elektrisch mobil auf Zukunftskurs<br />

Gerade angesichts der neuen Strukturen<br />

gewinnt die Elektromobilität an Bedeutung.<br />

Die Vision: Elektrofahrzeuge sollen<br />

zukünftig als Teil des intelligenten Stromnetzes<br />

genutzt werden. Angeschlossen<br />

an das intelligente Stromnetz, könnten<br />

Fahrzeugakkus beispielsweise zu Zwischenspeichern<br />

von Energie werden.<br />

Wird bei geringer Nachfrage viel Strom<br />

aus Erneuerbaren Energien ins Netz gespeist,<br />

kann dieser dann so lange gespeichert<br />

werden, bis die Nachfrage wieder<br />

steigt. Damit trägt die Elektromobilität<br />

maßgeblich zur Netzstabilisierung bei<br />

hoher Stromnachfrage bei.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 37


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Ömür Kar, Geschäftsführer der Mokkaria Frankfurt<br />

38 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Stilvoller Genuss. So wird Mokka deutschlandweit nur in Frankfurt zubereitet.<br />

Orient trifft Okzident<br />

Kaffeehäuser sind typisch für Wien. Ohne die Feldzüge der türkischen Heere<br />

gäbe es bekanntlich in Europa keinen Kaffee. Auch hier in Frankfurt treffen<br />

Morgenland und Abendland aufeinander. Mokka und hessische Lebensart sorgen<br />

für eine ganz besondere Harmonie. Ein modernes Passivhaus bildet den<br />

gemeinsamen Rahmen.<br />

Bornheim ist der Stadtteil Frankfurts, der<br />

zu Recht stolz ist auf seine unterschiedlichen<br />

Einflüsse. Ömür Kar ist ein Paradebeispiel<br />

dieser Lebensart. In seiner Mokkaria<br />

bereitet der gebürtige Bornheimer<br />

mit orientalischen Wurzeln exotische Getränke<br />

zu. Sein Mokka sprudelt nicht aus<br />

einem Kaffeevollautomaten. Bedächtig<br />

gibt er Löffel für Löffel in eine kleine Kupferkanne<br />

(türkisch: ibrik). Anschließend<br />

kommt noch ein bisschen Zucker und<br />

Wasser dazu. „Unser Mokka ist eine Spezialität:<br />

handgemahlen und speziell geröstet.<br />

Den können Sie hier sonst nirgends<br />

kaufen. So zubereitet gibt es den<br />

nur einmal in ganz Deutschland.“<br />

Heißer Sand statt Herdplatte<br />

„Vorsicht heiß“ steht auf einem Schild am<br />

Tresen. Das gute Stück ist eine Spezialanfertigung<br />

mit einer quadratischen Ausbuchtung.<br />

In dieser Kuhle liegt Sand, der<br />

durch eine verborgene Heizplatte immer<br />

heißer wird. Plötzlich fängt das kleine<br />

Kupferkännchen an zu dampfen und der<br />

Mokka sprudelt. „Gerade jetzt mache ich<br />

die <strong>Mainova</strong> glücklich“, sagt Kar mit einem<br />

verschmitzten Lächeln und drückt<br />

dabei mit einem Holzlöffel noch etwas<br />

heißen Sand an das Kännchen. Ganz<br />

Passivhaus<br />

langsam fließt der Mokka dann in eine<br />

edle kleine Tasse. Für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ist<br />

Kar ein ganz besonderer Kunde. Ein so<br />

außergewöhnliches Gewerbe in einem<br />

hochmodernen Passivhaus ist ein Beispiel<br />

dafür, wie zukünftig Lebensart und<br />

Energiestandards verschmelzen werden.<br />

Kaffeehausambiente im Passivhaus<br />

Im November <strong>2010</strong> hat Kar seine Mokkaria<br />

in Bornheim eröffnet. „Mein Konzept<br />

ist denkbar einfach: Ich will das Beste<br />

aus beiden Kulturen verbinden, die ich in<br />

mir trage.“ Neben Mokka und Baklava,<br />

der bekannten orientalischen Süßspeise,<br />

gibt es frischen Sahnekuchen und Kaffeespezialitäten.<br />

Auch das Ambiente spiegelt<br />

das Konzept wider. Kaffeehausoptik und<br />

orientalische Sitzmöbel bilden ein absolut<br />

gemütliches Arrangement. Das Passivhaus<br />

in der Heidestraße verbirgt dabei<br />

ungeahnte Vorteile. „Ich habe den ganzen<br />

Winter nicht einmal die Heizung anmachen<br />

müssen – selbst bei minus 15 Grad<br />

Außentemperatur“, meint Kar. Trotzdem<br />

musste keiner der zahlreichen Gäste frieren.<br />

Eindrucksvoll belegt Kar damit, dass<br />

der politisch gewollte Passivhausstandard<br />

genügend Raum für Kreativität und<br />

Individualität bietet. Außerdem sind die<br />

Ein Passivhaus ist ein Gebäude, in dem Sommer wie Winter eine angenehme Raumtemperatur<br />

erreicht wird. Ohne separates Heizsystem reduziert sich der durchschnittliche Heizbedarf auf 15<br />

kWh/m²/Jahr. Der durchschnittliche Primärenergiebedarf einschließlich Warmwasser und Haushaltsstrom<br />

liegt in der Regel unter 120 kWh/m²/Jahr. Eine gut gedämmte Gebäudehülle und Fenster<br />

mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung bewirken, dass die Wärme im Haus bleibt. Für frische<br />

Luft sorgt eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Im Sommer verhindern ein Balkon oder Jalousien<br />

die Überhitzung der Räume. Passivhäuser sind auf keine spezielle Bauform festgelegt. Beim<br />

Neubau städtischer Gebäude und Bauten auf Grundstücken, die von der Stadt Frankfurt gepachtet<br />

oder gekauft werden, ist das Passivhaus laut Stadtverordnetenbeschluss Standard.<br />

niedrigen Energiekosten, trotz heißem<br />

Sand, ein besonderer Anreiz. Kleingewerbe<br />

und Passivhaus passen zusammen.<br />

Frankfurter Gastlichkeit und orientalische<br />

Genüsse<br />

Während Kar noch von seinem Konzept<br />

spricht und die niedrigen Energiekosten<br />

lobt, genießen drei Damen am Nachbartisch<br />

eine orientalische Köstlichkeit: Sahleb.<br />

Die Orchideenwurzel, aus der der<br />

Hauptbestandteil des Getränks stammt,<br />

ist selten und teuer. Mit Milch und weiteren<br />

orientalischen Gewürzen angesetzt,<br />

ergibt sie ein wohlschmeckendes Getränk.<br />

Dazu noch Käsekuchen und die Damen<br />

loben den Besitzer. Mitten in einem Bornheimer<br />

Passivhaus tritt Kar damit den Beweis<br />

an, dass Orient und Okzident zusammenpassen.<br />

Mit der Energie der <strong>Mainova</strong><br />

<strong>AG</strong>. So schmecken Märchen.<br />

Mokkaria<br />

Heidestraße 149,<br />

Am Fünffingerplätzchen,<br />

60385 Frankfurt am Main<br />

www.mokkaria.de<br />

Öffnungzeiten<br />

Mo – Fr 09:00 – 22:00<br />

Sa – So 10:00 – 22:00<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 39


Wirtschaftlichkeit ist die Basis für all unsere Projekte.<br />

Damit wir auch auf lange Sicht nachhaltig handlungs -<br />

fähig sind.


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Familie Tobias aus Heddernheim<br />

42 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Einfach und schnell – Kunden der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> können online ihren Zählerstand übermitteln<br />

Spitzenleistung für<br />

unsere Kunden<br />

„Wir übertreffen die Erwartungen unserer Kunden.“<br />

Dieser Satz steht im Kultur leitbild der <strong>Mainova</strong><br />

<strong>AG</strong>. Dass dies in der Praxis gelingt, beweist das<br />

folgende Beispiel.<br />

Als „Rundum-Sorglos-Paket“ bezeichnet Christian Tobias, Familienvater und Hausbesitzer,<br />

den Service der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>. „Wir wohnen seit zwölf Jahren in Heddernheim<br />

und sind genauso lange <strong>Mainova</strong>-Kunde.“ Gerade die Online-Angebote bezeichnet<br />

er als zeitgemäß. „Unter den Strom-Angeboten haben wir uns für den Tarif <strong>Mainova</strong><br />

Direkt entschieden. Ich finde es einfach praktisch, dass man einmal im Jahr eine<br />

E-Mail bekommt, die einen erinnert, die Zählerstände abzugeben. Dann gehe ich in<br />

den Keller, lese die Zählerstände von Strom- und Fernwärmeverbrauch ab, trage sie<br />

in das Online- Formular ein und schicke sie weg. Kurze Zeit später habe ich schon die<br />

Bestätigung auf dem Rechner. Das habe ich in einer Viertelstunde erledigt.“<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 43


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Das MHKW Nordweststadt. Von hier bezieht Familie Tobias Fernwärme.<br />

„Wir haben uns durch<br />

die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> von<br />

Anfang an gut betreut<br />

gefühlt.“<br />

Christian Tobias,<br />

langjähriger <strong>Mainova</strong>-Kunde<br />

44 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Strom und Wärme aus einer Hand<br />

Die Familie Tobias ist nicht nur Stromkunde, sondern bezieht auch Fernwärme aus<br />

dem nahe gelegenen Müllheizkraftwerk (MHKW) Nordweststadt. Leitungsgebundene<br />

Wärme ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch eine preiswerte Alternative zu<br />

Gas oder Öl. „Auch hier haben wir uns durch die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> von Anfang an gut betreut<br />

gefühlt, die Monteure sind freundlich und kompetent“, bekräftigt Christian Tobias.<br />

„Früher war Herr Heinz für uns zuständig, den konnten wir morgens um sieben<br />

schon anrufen und im Laufe des Vormittags war das Problem gelöst. Genauso gut<br />

klappt das mit den anderen Kollegen.“ Fernwärme findet Herr Tobias einfach praktisch.<br />

Kostensicherheit ist ein wesentlicher Faktor, schließlich fällt nur einmal im Jahr<br />

die Servicepauschale an. Damit ist alles abgegolten.<br />

Spitzenplätze und Bestnoten<br />

So viel Anerkennung kommt nicht von ungefähr. Ob bei Check 24, Focus Money oder<br />

Verivox, alle Vergleichsportale geben der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> Bestnoten.<br />

Gepunktet haben unter anderem der Service und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen,<br />

die von Verbraucherschützern empfohlene kurze Kündigungsfrist beim Tarif<br />

<strong>Mainova</strong> Erdgas Direkt, eine möglichst lange Preisgarantie, die kostenlose Hotline<br />

und der umfassende Online-Service.<br />

<strong>Mainova</strong> ServiceDienste erhält erneut<br />

TÜV-Siegel<br />

Zum dritten Mal erhielt die MSD-Kundenbetreuung<br />

das Siegel für ein zertifiziertes Qualitätsmanagement.<br />

Unabhängige Experten des<br />

TÜV Rheinland nahmen unter anderem das<br />

Informations-, Qualitäts- und Beschwerdemanagement<br />

unter die Lupe. Die TÜV-Mitarbeiter<br />

überprüften einen Tag lang die Abteilung<br />

„Kundenbetreuung“ nach den Standards<br />

„Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> lässt<br />

ihr Serviceversprechen<br />

Realität werden.“<br />

Thomas Schmidt,<br />

Kaufmännischer Geschäftsführer<br />

der <strong>Mainova</strong> ServiceDienste (MSD)<br />

der ISO 9001 und des so genannten Quality-<br />

Master CommunicationCenter (QMCC). Diese<br />

beiden Normen sind speziell für den Kundenservice<br />

entwickelte Prüf-Standards, die das<br />

gesamte Dienstleistungsspektrum umfassend<br />

überwachen. QMCC beleuchtet das<br />

komplette Service-Management, die Vertriebs-<br />

und Servicequalität sowie wesentliche<br />

Kennzahlen und Benchmarks des Kundenservices.<br />

Die Mitarbeiter werden im Stichprobenverfahren<br />

von Auditoren befragt – zum<br />

Beispiel, wie sie sich in bestimmten Situationen<br />

im Kundenkontakt verhalten. So werden<br />

Verbesserungspotenziale aktiviert, die Mitarbeiter<br />

sensibilisiert, um bewusster und zielgerichteter<br />

auf Servicelücken reagieren zu<br />

können. Der kontinuierliche Verbesserungsprozess,<br />

der durch das MSD-Qualitätsmanagement<br />

gewährleistet ist und durch die externen<br />

Audits regelmäßig überprüft wird, sichert<br />

die Serviceführerschaft und stärkt die<br />

Kundenbindung.<br />

„Guten Service verspricht heute fast jeder“, so Thomas Schmidt, Kaufmännischer Geschäftsführer<br />

der <strong>Mainova</strong>-ServiceDienste (MSD). „Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> lässt ihr Serviceversprechen<br />

jedoch Realität werden.“ Die Kundenzufriedenheit wird hierfür laufend<br />

durch ereignisorientierte Umfragen überprüft, das heißt ein beauftragtes Marktforschungsinstitut<br />

ruft die <strong>Mainova</strong>-Kunden zehn Tage nach dem erfolgten Kontakt an<br />

und befragt diese nach verschiedenen Zufriedenheitsmerkmalen.<br />

Serviceführerschaft verteidigen<br />

Nur zufriedene Kunden sind auch überzeugte Kunden. Die Kundenbetreuer der MSD<br />

werden daher kontinuierlich aus- und weitergebildet. Nur so entsteht eine Identifikation<br />

mit dem Unternehmen und seinen Produkten, die dann durch Kompetenz und Empathie<br />

an die Kunden weitergegeben wird.<br />

Beispiele wie das von Christian Tobias zeigen, was für ein wichtiger Servicefaktor die<br />

Zufriedenheit der Kunden ist. Nur zufriedene Kunden sind überzeugte und damit auch<br />

gebundene Kunden.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 45


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Peter Knapp, Geschäftsführer der Interxion Deutschland GmbH<br />

Von Frankfurt nach London<br />

in wenigen Millisekunden<br />

Manche Dinge müssen einfach funktionieren: die morgend -<br />

liche Dusche, die Kaffeemaschine, das Auto und natürlich der<br />

Computer. Selbstverständliche Dinge des Alltags können<br />

aber zum Problem werden, wenn die Technik dahinter versagt.<br />

46 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Wir haben uns daran gewöhnt, dass Dinge,<br />

die noch vor 30 Jahren undenkbar<br />

waren, heute absolut selbstverständlich<br />

sind. Eine E-Mail in entfernte Regionen zu<br />

schicken, ungeachtet unterschiedlicher<br />

Zeitzonen, ist mittlerweile Normalität.<br />

Doch selbst wenn wir täglich E-Mails verschicken,<br />

bleibt für die meisten Anwender<br />

die Technik dahinter im Verborgenen. Damit<br />

diese schnelle Art der Kommunikation<br />

überhaupt möglich ist, braucht es Rechenzentren<br />

und gute Verbindungen.<br />

Befinden sich viele Rechenzentren auf einem<br />

Areal, so spricht man von einem Rechenzentrums-Campus<br />

– wie ihn Interxion<br />

an der Hanauer Landstraße betreibt. Ihr<br />

Campus ist das „digitale Herz“ in einer<br />

pulsierenden Metropolregion. Die Glasfaserkabel,<br />

die längs der Straße verlaufen,<br />

sind die Lebensadern unserer täglichen<br />

Arbeit. Sie verbinden die weltweit wichtigen<br />

Knotenpunkte und ermöglichen so<br />

den Datenaustausch. Diese „Connectivity“,<br />

wie es in der Sprache der Informationstechnologie<br />

heißt, ist der Standortvorteil<br />

für Interxion hier in Frankfurt. In keiner anderen<br />

Stadt Deutschlands gibt es eine<br />

höhere Konzentration an Glasfasernetzen.<br />

Keine Verbindung ins Internet ohne<br />

Energie<br />

Bei Interxion wird die IKT-Hardware der<br />

Kunden, vornehmlich Server, Router und<br />

Switches, gegen Gebühr quasi geparkt.<br />

Als Rechenzentrumsbetreiber garantiert<br />

das Unternehmen seinen Kunden ein<br />

Höchstmaß an Sicherheit, eine ausfallsichere<br />

Stromversorgung sowie Klimatisie-<br />

Eine ausfallsichere Stromversorgung und Klimatisierung<br />

sind das A und O eines Rechenzentrums.<br />

rung. Hier kommt nun die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ins<br />

Spiel, denn der Energiehunger der Rechenzentren<br />

muss natürlich gestillt werden.<br />

Neben einer zuverlässigen Stromversorgung<br />

spielt gerade in den heißen Monaten<br />

des Jahres die Klimatisierung der<br />

hochempfindlichen Technik eine wesentliche<br />

Rolle. Deshalb erhält Interxion als<br />

<strong>Mainova</strong>-Kunde maßgeschneiderte Lösungen.<br />

Die Geräte der Kunden dürfen<br />

keinesfalls überhitzen. Hier steht Interxion<br />

bei den Kunden im Wort. „Wir brauchen<br />

für unsere Rechenzentren eine unterbrechungsfreie<br />

Stromversorgung. Mit der<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> haben wir einen Partner, der<br />

technische Kompetenz und Service aus<br />

einer Hand liefert“, so Peter Knapp, Geschäftsführer<br />

der Interxion Deutschland<br />

GmbH in Frankfurt. Knapp ist hochzufrieden<br />

mit der Zusammenarbeit. Eine Kooperation,<br />

die gemeinsam energetische<br />

Lösungen für Zukunftstechnologien entwickelt<br />

und auch umsetzt.<br />

Garantierte Sicherheit und zuverlässige<br />

Versorgung<br />

Rechenzentrumsbetreiber versprechen<br />

ihren Kunden eine außergewöhnliche<br />

Dienstleistung, deren Nachfrage beständig<br />

wächst. Im Jahr <strong>2010</strong> hat Interxion in<br />

Frankfurt bereits das sechste Rechenzentrum<br />

eröffnet. 15.000 Quadratmeter Fläche<br />

stehen am Standort insgesamt zur<br />

Verfügung. Dieser Platz ist notwendig,<br />

denn schließlich erhöht sich mit dem Datenhunger<br />

der Unternehmen auch der<br />

Platzbedarf für die Server. Manche Unternehmen<br />

haben mit einem Serverschrank<br />

angefangen und mieten jetzt mehrere<br />

hundert Quadratmeter. Neben den informationstechnischen<br />

Anforderungen muss<br />

ein Rechenzentrum auch eine scheinbar<br />

einfache Aufgabe lösen, die auf den zweiten<br />

Blick aber entscheidend für das Geschäftsmodell<br />

ist: Sicherheit. Interxion<br />

muss die Serverschränke vor unbefugtem<br />

Zugriff schützen. Die Aufgabe lautet dabei<br />

zu gewährleisten, dass nur autorisierte<br />

Personen Zugang zu den Rechenzentren<br />

erhalten und auch nur zu den Bereichen,<br />

in denen ihre Systeme betrieben werden.<br />

Dazu setzt Interxion auf ein mehrstufiges<br />

Sicherheitssystem. Zukunftstechnologie<br />

braucht eine kluge Vernetzung unterschiedlicher<br />

Experten. Dies beginnt bei<br />

Sicherheitsfragen und endet bei der Klimatechnik.<br />

Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ist ein wesentlicher<br />

Baustein in diesem komplexen<br />

System. Dass dieses Zusammenspiel so<br />

reibungslos funktioniert, merken wir täglich:<br />

Wenn unser digitaler Briefkasten mal<br />

wieder überquillt.<br />

Digital Hub Frankfurt RheinMain e.V.<br />

gegründet.<br />

„Aus der Wirtschaft für die Wirtschaft.“<br />

Mit dieser klaren Aussage fasst Peter<br />

Knapp als Vorsitzender des Vorstandes<br />

den Zweck des neuen Vereins zusammen.<br />

Frankfurts Bedeutung als digitaler Knotenpunkt<br />

soll stärker betont werden. Wirtschaft<br />

und Wissenschaft haben dabei die<br />

zukünftige Entwicklung der Metropolregion<br />

im Blick. Zu den Gründungsmitgliedern<br />

des Vereins gehört auch die NRM<br />

Netzdienste Rhein Main GmbH.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 47


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Über den Wolken …<br />

Bevor Piloten der Lufthansa die „grenzenlose Freiheit“, wie sie von Reinhard Mey<br />

besungen wird, tatsächlich erleben dürfen, ist hartes Training notwendig. Im<br />

Lufthansa Flight Training Center, mit Hauptsitz in Frankfurt, erlernen zukünftige<br />

Piloten ihr Rüstzeug, aber auch erfahrene Kapitäne trainieren regelmäßig im<br />

Simulator. Da kein Flugzeugtyp wie der andere ist, müssen Cockpit- und Kabinencrews<br />

regelmäßig ihr Können neu beweisen. Hinzu kommt ein Auffrischungstraining,<br />

welches gesetzlich vorgeschrieben ist.<br />

48 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

20 verschiedene Simulatoren stehen<br />

in den Hallen am Airportring.<br />

Auch die Kabinencrews werden<br />

in Frankfurt aus- und weitergebildet.<br />

In den riesigen Hallen am Airportring<br />

stehen beinahe haushohe Simulatoren<br />

von mehr als 20 verschiedenen Flugzeugtypen.<br />

An 360 Tagen im Jahr üben<br />

Piloten rund um die Uhr alle Arten fliegerischer<br />

Verfahren. So steht kaum<br />

einer der Frankfurter Simulatoren jemals<br />

still. Cockpitbesatzungen der<br />

Lufthansa, aber auch von anderen internationalen<br />

Fluglinien werden im<br />

Lufthansa Flight Training Center geschult.<br />

Sicherheit steht an erster Stelle<br />

„Wer im Cockpit sitzt, ob als Co-Pilot<br />

oder Kapitän, braucht die Typenberechtigung<br />

für das Flugzeug. Ein Kapitän,<br />

der beispielsweise eine Boeing 737 fliegen<br />

darf, ist nicht automatisch berechtigt, einen<br />

Airbus A320 zu fliegen“, erklärt Lothar<br />

Julitz, Leiter Infrastruktur und Einkauf des<br />

Lufthansa Flight Training Centers Frankfurt.<br />

Auch wer die Musterberechtigung<br />

Drei Fragen an Reiner Bergmann,<br />

Key Account Manager der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>:<br />

erfolgreich erworben hat, muss sein Können<br />

regelmäßig auffrischen. Piloten müssen<br />

in den Simulatoren ihr technisches<br />

Wissen und ihre fliegerischen Fähigkeiten<br />

beweisen. Dazu gehören Start, Landung,<br />

Verhalten bei Turbulenzen, Navigation<br />

und vieles mehr. Neben den Piloten werden<br />

aber auch die Kabinencrews eingewiesen<br />

und unterrichtet. „Manche Fluggäste<br />

verstehen die Flugbegleiter als Bedienung,<br />

die Essen und Getränke reicht.<br />

Tatsächlich sind sie jedoch die Sicherheitsverantwortlichen<br />

an Bord“, erklärt<br />

Julitz. Deswegen lernen die Besatzungen<br />

im Lufthansa Flight Training Center, in unerwarteten<br />

Situationen angemessen zu<br />

reagieren – natürlich in hochmodernen Simulatoren<br />

unterstützt durch höchst realistische<br />

Videotechnik. Schaut man während<br />

des Crewtrainings aus dem Fenster,<br />

sieht es tatsächlich so aus, als sei das<br />

Flugzeug im Wasser notgelandet – der<br />

Notausstieg wird virtuell simuliert, findet<br />

„Wir sind stolz darauf,<br />

eine solch einzigartige<br />

Einrichtung wie Lufthansa<br />

Flight Training zu<br />

unseren Kunden zählen<br />

zu dürfen.“<br />

Reiner Bergmann,<br />

Key Account Manager der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />

Welchen Stellenwert hat die Lufthansa Flight<br />

Training GmbH für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>?<br />

Reiner Bergmann: Für uns ist die Lufthansa<br />

Flight Training GmbH ein Beispiel für die gelungene<br />

Kooperation mit dem Lufthansa Konzern. Unser<br />

Ziel ist es, bundesweit alle Lieferstellen der<br />

Lufthansa als Dienstleister mit Strom und Erdgas<br />

zu beliefern.<br />

Was ist das Besondere an einem Kunden<br />

wie der Lufthansa?<br />

Reiner Bergmann: Die Lufthansa hat für uns<br />

zwei Besonderheiten: Erstens, ein internatio-<br />

Das Lufthansa Flight Training Center in Frankfurt<br />

in einer Übung jedoch auch über echte<br />

Rutschen statt.<br />

Energiesparen ist immer ein Thema<br />

Die Simulatoren haben die Originalgröße<br />

des jeweiligen Cockpits. Von außen betrachtet<br />

bewegen sich die Kästen auf<br />

Hydraulikstelzen. Ein Effekt, der die Flug-<br />

und Landebewegung für den Piloten<br />

möglichst realitätsnah spürbar macht.<br />

Gemeinsam mit der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ist es<br />

gelungen, den Energieverbrauch in den<br />

riesigen Hallen zu reduzieren. Diese Zusammenarbeit<br />

schätzt Lothar Julitz besonders.<br />

„Wir verstehen uns in dieser<br />

Frage als Partner der <strong>Mainova</strong>, der uns<br />

nicht nur zuverlässig versorgt, sondern<br />

eben auch individuell berät.“ „Über den<br />

Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos<br />

sein (…).“ So dichtet Reinhard Mey – die<br />

Grundlagen für dieses, im wahrsten Sinne<br />

des Wortes, „erhebende Gefühl“ werden<br />

jedoch auf Frankfurter Boden gelegt.<br />

naler Konzern kann sich darauf verlassen, zuverlässig<br />

durch uns als Dienstleister versorgt<br />

zu werden. Zweitens ist die Lufthansa als<br />

Dax-Unternehmen eine wichtige Referenz, die<br />

zeigt, dass wir bei Kunden in dieser Größenordnung<br />

wettbewerbsfähig sind.<br />

Sind gemeinsame Projekte in der Planung?<br />

Reiner Bergmann: Elektromobilität ist nicht<br />

nur für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, sondern auch für unsere<br />

Kunden ein wichtiges Zukunftsthema.<br />

Aktuell arbeiten wir gemeinsam mit der Lufthansa<br />

in Frankfurt an einem Forschungsprojekt<br />

zur Induktionsbetankung.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 49


Engagement beginnt für uns bei einer zukunftsfähigen<br />

Energieversorgung. Doch auch Sport, Nachwuchs und<br />

Bildung brauchen unsere Unterstützung – für das Wohl<br />

der gesamten Region.


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss<br />

Jeden Tag, wenn sich die Dämmerung über Frankfurt legt, gehen<br />

nach und nach die Straßenlaternen an. Doch wer sorgt eigentlich<br />

dafür, dass die Leuchten funktionieren?<br />

Heinz-Jürgen Janny,<br />

Frankfurts „Lichtmacher“<br />

52 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

71.000 Leuchten stehen unter der Obhut von Mitarbeitern der SRM.<br />

Es werde Licht<br />

Was so selbstverständlich erscheint wie das abendliche<br />

Anschalten der Beleuchtung, benötigt für den reibungs losen<br />

Ablauf einiges an Fachwissen und Technik im Hintergrund.<br />

Beim <strong>Mainova</strong>-Tochterunternehmen SRM Straßenbeleuchtung<br />

Rhein-Main sind daher insgesamt 38 Mitarbeiter dafür<br />

zuständig, das Lichtermeer in Frankfurt zu verwalten. Wir<br />

beleuchten die Arbeit der engagierten „Lichtmacher“.<br />

Wie viele Lampen er in seinen mehr als 30 Jahren bei der SRM bereits gewechselt hat,<br />

kann Hans-Jürgen Janny nicht mit Sicherheit sagen. Aber so um die 500.000 dürften es<br />

wohl gewesen sein. Der gelernte Elektromonteur ist mit seinen Kollegen für insgesamt<br />

über 71.000 Leuchten in Frankfurt am Main verantwortlich. Keine leichte Aufgabe, doch<br />

Janny ist bestens gerüstet, um die Mainmetropole erstrahlen zu lassen. Inzwischen gehört<br />

er in seinem Steiger genauso selbstverständlich zum Frankfurter Straßenbild wie<br />

der Ebbelwoi-Express oder der Flohmarkt am Mainufer.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 53


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss<br />

Oben links: Verschiedene Leuchtmittel der SRM<br />

Unten links: Thomas Erfert, Technischer Geschäftsführer der SRM<br />

Rechts: Hans-Jürgen Janny „beleuchtet“ Frankfurt<br />

Hightech sorgt für Überblick<br />

Frühmorgens fährt Janny zusammen mit einem Kollegen mit einem so genannten Steiger<br />

los, um Frankfurts Leuchten zu warten und gegebenenfalls zu reparieren. Mit an<br />

Bord eines der wichtigsten Hilfsmittel der Elektromonteure: ein Kleinstcomputer mit<br />

Barcode-Scanner. Mithilfe dieses Gerätes können die Daten jeder einzelnen Leuchte<br />

erfasst und ausgewertet werden. Was früher per Karteikärtchen verwaltet wurde, ist<br />

heute elektronisch gespeichert und auf Knopfdruck abrufbar. Seit 2005 nutzt die SRM<br />

dazu eine auf Straßenbeleuchtung spezialisierte Software. „Das Programm erfasst alle<br />

Informationen, die für uns relevant sind“, erläutert Hans-Jürgen Janny. „Die Einsätze<br />

sind dadurch sehr effektiv. Wir schaffen damit pro Team 40 bis 60 Lampen am Tag.“<br />

Um Zeit und Betriebskosten zu sparen, werden die meisten Leuchten gleich straßenzugweise<br />

ausgetauscht, sobald die vom Hersteller angegebene Brenndauer erreicht ist.<br />

„Bei spontanen Störungsmeldungen dauert es etwas länger“, so Janny. „Schließlich<br />

muss man zunächst die Stelle finden und den Fehler identifizieren.“<br />

Effizient auf Zukunftskurs<br />

Effizienz ist für die SRM ein entscheidender Teil eines intelligenten Energiekonzepts.<br />

Die elektronische Erfassung der Straßenlaternen leistet dazu einen wichtigen Beitrag.<br />

Wirtschaftliches Arbeiten und Auswertungen auf Knopfdruck machen es möglich. Inzwischen<br />

berät die SRM sogar andere Energieversorger bei der Planung ähnlicher Systeme.<br />

„Wirtschaftlichkeit ist ein wichtiges Thema“, erläutert Thomas Erfert, Technischer<br />

Geschäftsführer der SRM. „Diese erreichen wir auf unterschiedlichen Wegen. Eine<br />

54 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Einsatz in schwindelerregender Höhe<br />

überschaubare Zahl von wartungsfreundlichen Leuchten ist eine wichtige Grundlage.“<br />

Durch den Einsatz effizienterer Leuchten und energiesparender Leuchtmittel werden<br />

zudem jährlich bis zu 300.000 Kilowattstunden Strom eingespart. Das kommt auch den<br />

Klimazielen der Stadt Frankfurt zugute.<br />

Abwechslung in schwindelnder Höhe<br />

Hans-Jürgen Janny ist derweil wieder in seinem Steigerfahrzeug unterwegs, um die<br />

Theorie von Effizienz und Wirtschaftlichkeit in die Praxis umzusetzen. In drei, neun,<br />

manchmal auch in 24 Metern Höhe putzt, schraubt und inspiziert er dazu Leuchtmittel.<br />

Langweilig wird ihm dabei garantiert nicht. „Wir haben heute viel mehr Aufgaben zu bewältigen<br />

als vor ein paar Jahren“, so der 51-Jährige. „Da ist kein Tag wie der andere.“<br />

Wenn die Monteure morgens ihre Tagesaufgaben auf die Kleinstcomputer gespielt bekommen<br />

haben, geht es los. Sie wissen dann genau, wo was zu tun ist. Dazu gehört<br />

auch mal, beim Museumsuferfest oder der Luminale partielle Lichtabschaltungen oder<br />

Zeitschaltmechanismen zu planen.<br />

Bei aller Planung gibt es aber auch völlig unvorhersehbare Überraschungen. Zum Beispiel,<br />

wenn man zu vorgerückter Stunde mithilfe des Steigers eine ältere Dame aus<br />

dem bereits geschlossenen Friedhof befreien muss. Solche Einsätze sind natürlich<br />

nicht die Regel. Aber auch sie kommen vor, wenn die Lichtmacher von Frankfurt in ihren<br />

Steigerfahrzeugen ausrücken, um die Mainmetropole ins rechte Licht zu rücken.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 55


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss<br />

Nah am Kunden Im Herbst <strong>2010</strong> bekamen 200.000 Bestandskunden<br />

Post von der <strong>Mainova</strong><br />

<strong>AG</strong> zum Thema „Energieeffizienz in der<br />

Was treibt unsere Kunden an? Haben die Attribute wie Preiswürdigkeit,<br />

Zuverlässigkeit und Sicherheit, die mit der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> verbunden<br />

werden, Bestand oder gibt es Optimierungspotenziale? Kommt unser<br />

Engagement bei den Kunden an? All dies wird regelmäßig getestet und,<br />

wenn nötig, angepasst.<br />

56 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Thomas Riemenschneider,<br />

Bereichsleiter Vertrieb, beim Energy-Talk<br />

kälteren Jahreszeit“. Neben wertvollen<br />

Tipps zum Energiesparen und attraktiven<br />

Couponangeboten konnten sich<br />

Interessierte für eine Thermografie online<br />

registrieren lassen. Hinzu kommen<br />

Beratungen über Energieausweise.<br />

Diese Angebote tragen dazu bei, Kunden<br />

nachhaltig an die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> zu<br />

binden, ihre Markentreue und Loyalität<br />

zu erhöhen, um langfristige, rentable<br />

Beziehungen aufzubauen. Bereits in<br />

den ersten Wochen erreichten uns viele<br />

positive Kundenrückmeldungen.<br />

Individuelle Beratung als Erfolgsfaktor<br />

„Vieles, was im vergangenen Jahr zur<br />

Kundenbindung und -gewinnung an Ideen<br />

entstanden ist, konnten wir mittlerweile<br />

umsetzen. Dieses Jahr warten auf unsere<br />

Kunden einige neue Veranstaltungen“, so<br />

Thomas Riemenschneider, Bereichsleiter<br />

Vertrieb. Industrie- und Gewerbekunden<br />

wünschen sich neben einer optimalen<br />

Preisgestaltung auch zukunftsfähige<br />

Energiekonzepte. Da der Wettbewerb auf<br />

diesem Geschäftsfeld sehr ausgeprägt ist,<br />

stellt sich die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> den aktuellen<br />

Trends. Ein Pluspunkt ist der Standortvorteil<br />

und das Know-how in Sachen Ener-<br />

Zum ersten Mal war die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> 2011 bei der<br />

E-world in Essen vertreten. Die Leitmesse der<br />

Energie -und Wasserwirtschaft verzeichnete in<br />

diesem Jahr erneut Besucherrekorde und hat sich<br />

als Plattform zum Netzwerken etabliert.<br />

gieversorgung. So konnte unser Vertrieb<br />

durch Lösungen nach Maß Kunden dazu-<br />

gewinnen.<br />

Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> versteht sich als Ansprechpartner<br />

und Problemlöser und bietet<br />

eine ganze Reihe von Veranstaltungen<br />

an. Wenn es beispielsweise um Energieeffizienz<br />

geht, ist individuelle Beratung<br />

der Faktor für eine gute Partnerschaft.<br />

Neben der Information ist vor allem Meinungsaustausch<br />

gefragt. Kompetente<br />

Referenten zu unterschiedlichen Themen<br />

stehen Rede und Antwort rund um die<br />

Energieversorgung; Fördermöglichkeiten<br />

und praktische Tipps inklusive.<br />

Zu den Fachveranstaltungen zählt auch<br />

der <strong>Mainova</strong>-Energy-Talk, der sich inzwischen<br />

zu einem bedeutenden regionalen<br />

Fachforum entwickelt hat. Hier referieren<br />

<strong>Mainova</strong>-Mitarbeiter sowie Fachreferenten<br />

über aktuelle Themen der Energiewirtschaft.<br />

Die Teilnehmer nutzen das Forum<br />

auch, um über Energieeffizienz und Nachhaltigkeit<br />

zu diskutieren.<br />

Beratung vor Ort<br />

Mit einer Energieeffizienz-Woche, wie sie<br />

bei der Lufthansa stattfand, setzt die<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ein Zeichen für Nachhaltigkeit.<br />

Nicht nur das Unternehmen selbst,<br />

sondern auch dessen Mitarbeiter wurden<br />

in Sachen Energieeinsparung fit gemacht.<br />

So wurden konkret neue, induktive Ladesysteme<br />

für Elektrofahrzeuge getestet.<br />

Dieser Spezialaktion folgten Tipps für<br />

energiebewusstes Verhalten im Büro und<br />

zu Hause.<br />

Darüber hinaus ist die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> auf<br />

Messen präsent, bietet Führungen in<br />

den eigenen Kraftwerken an und ist regel-<br />

mäßig mit dem Energiemobil im Umland<br />

unterwegs.<br />

Möglichst nah am Kunden zu sein gehört<br />

zur Unternehmensphilosophie der <strong>Mainova</strong>.<br />

Kunden werden als Partner verstanden,<br />

deren sich wandelnde Bedürfnisse es zu<br />

bedienen gilt. Dieses Engagement für<br />

unsere Kunden treibt uns an – jetzt und<br />

auch in Zukunft.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 57


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss<br />

Teamgeist fördern In<br />

Gesellschaftliches Engagement bedeutet nicht nur, über Gutes zu reden,<br />

sondern gute Projekte zu unterstützen. Nachhaltigkeit bedeutet in diesem<br />

Kontext, dass Unternehmen Konzepte begleiten, die spürbar etwas in der<br />

Region bewegen – das ist der Leitgedanke der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>. Ein Beispiel<br />

dafür ist die Kooperation mit den Deutsche Bank Skyliners.<br />

58 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Konzentration und Teamgeist. Nur die Mannschaft<br />

hat Erfolg. Eine Lektion für Spiel und Leben.<br />

Geschicklichkeit und Körpergefühl.<br />

Pascal Roller ist mit vollem Einsatz dabei.<br />

der Sporthalle der Albert-Schweitzer-<br />

Schule in Offenbach bereiten sich die<br />

Schüler auf eine ganz besondere Sportstunde<br />

vor. Siebtklässler üben fleißig<br />

Körbewerfen. Unter den zehn Basketballkörben<br />

toben bereits die ersten<br />

Wettkämpfe.<br />

Training mit Profis<br />

Zunächst spielen Jungs und Mädels der<br />

Albert-Schweitzer-Schule noch in gemischten<br />

Teams. Doch mit der Harmonie<br />

ist es bald zu Ende. „Gib mir doch mal den<br />

Ball!“ Anstatt seiner Klassenkameradin das<br />

Leder zuzuwerfen, springt der Junge einfach<br />

hoch zum Korb und rempelt das<br />

Mädchen dabei an. „Pass doch auf! Was<br />

stehst du da rum – triffst eh keinen Korb!“<br />

Da war es dann vorbei mit Teamgeist. Zornig<br />

setzt sie sich zu ihren Freundinnen auf<br />

die Bank. Fünf Minuten später übt dann<br />

ein reines Mädchenteam allein ein paar<br />

Korbwürfe.<br />

Das Ganze plätschert vor sich hin, bis ein<br />

2,06-Meter-Mann im blauen Trainingsanzug<br />

auf dem Spielfeld erscheint. Marius<br />

Nolte ist nicht allein. Gemeinsam mit Pas-<br />

cal Roller übernehmen die beiden Profis<br />

der Frankfurt Skyliners heute das Basketballtraining.<br />

Auf einen Schlag wird es ruhig<br />

und die Jungs und Mädels hängen an den<br />

Lippen der Bundesligaspieler.<br />

Bewegung und Koordination<br />

50 School Clinics dieser Art organisieren<br />

die Deutsche Bank Skyliners pro Saison.<br />

Kinder sollen Spaß am Training haben. Darum<br />

geht es. „Schaut mir in die Augen,<br />

wenn ihr den Ball prellt. Glaubt mir, das<br />

geht ganz automatisch, schaut nicht auf<br />

den Ball“, feuert Marius Nolte die knapp<br />

30 Schüler an. Tatsächlich entgleitet kein<br />

Ball und Nolte sucht wirklich den direkten<br />

Blickkontakt. Jetzt ist Pascal Roller am<br />

Zug. In der Kreismitte prellt er den Ball zunächst<br />

im Sitzen. Dann liegt er auf dem<br />

Rücken und trotzdem dotzt der Ball um ihn<br />

herum. Vorsichtig machen es die Jugendlichen<br />

nach – mit Erfolg. Wie an der Schnur<br />

gezogen drehen 30 Bälle jetzt kleine Kreise.<br />

Die Skyliners sind in ihrem Element.<br />

Immer mit einem Lächeln auf den Lippen.<br />

Aus den gestandenen Männern werden<br />

plötzlich wieder freche Jungs, die sich ge-<br />

Kooperationsprogramm Schule<br />

Neben den School Clinics powered by <strong>Mainova</strong> gibt es noch zusätzliche Aktionen:<br />

Lehrerfortbildung powered by <strong>Mainova</strong><br />

Hier werden Lehrer durch die Trainer und Profis der Deutsche Bank Skyliners fortgebildet. Grundtechniken<br />

und Spielreihen sollen die Trainingspläne bereichern. Die Ausbildung ist eine zertifizierte<br />

Weiterbildung des Hessischen Kultusministeriums.<br />

Coach Clinics für Trainer & Lehrer powered by <strong>Mainova</strong><br />

Vertiefende Trainingsangebote runden hier das Angebot ab. Zusätzlich zum Training kommt Talentsichtung<br />

und Talentförderung hinzu.<br />

Ball Day powered by <strong>Mainova</strong><br />

Spaß und Spiel stehen hier im Vordergrund. An Schulfesten können beispielsweise Riesenbälle in<br />

einen sechs Meter hohen Großkorb geworfen werden.<br />

genseitig anspornen und das eine oder<br />

andere Kunststückchen zeigen.<br />

Lebensqualität sichern<br />

Was nach purem Spiel und Spaß aussieht,<br />

hat einen durchaus ernsten Hintergrund.<br />

Kinder bewegen sich weniger als noch vor<br />

25 Jahren, so Studien. Diesen Trend gilt es<br />

in einer gemeinsamen Anstrengung zu<br />

stoppen. Schulen, Vereine und Eltern sind<br />

gefordert, aber auch Unternehmen können<br />

durch ihr Engagement helfen. Für die <strong>Mainova</strong><br />

<strong>AG</strong> ist diese gesellschaftliche Aufgabe<br />

ein Teil der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie.<br />

Im konkreten Beispiel bedeutet<br />

dies: Wenn Kinder und Jugendliche sich<br />

ausreichend bewegen, beugt dies Gesundheitsschäden<br />

vor und erhöht damit<br />

die Lebensqualität. Bewegung macht<br />

Spaß – diese Botschaft soll in den Köpfen<br />

der Kinder heute ankommen, damit es für<br />

die Erwachsenen später zur Selbstverständlichkeit<br />

wird. Doch nicht nur das …<br />

Werte vermitteln<br />

Bei den School Clinics geht es nicht nur<br />

um Fitness und Motorik. Da sind die Schüler<br />

der Albert-Schweitzer-Schule schon<br />

ziemlich weit vorne. Nur wer zusammenhält,<br />

kann als Mannschaft erfolgreich sein.<br />

Das ist die zweite Botschaft an diesem<br />

Tag. Vier Teams müssen so schnell wie<br />

möglich sechs Körbe werfen. Es gibt nur<br />

einen Ball und jeder wirft nur einmal. Aus<br />

den willkürlich eingeteilten Gruppen wird<br />

eine eingeschworene Gemeinschaft. Der<br />

Junge, der vor einer Stunde als Baketball-<br />

Rowdy seine Mitspielerin einfach zur Seite<br />

geschubst hat, beklatscht wie selbstverständlich<br />

ihren verwandelten Korb.<br />

Schließlich zählt jeder Wurf. Am Ende gewinnt<br />

nicht der Einzelne, sondern das<br />

Team. Mit rot glühenden Wangen stehen<br />

die Schüler anschließend vor den Profis.<br />

Erschöpft und glücklich sind sie. Nolte und<br />

Roller geben geduldig Autogramme. In einer<br />

einzigen Stunde haben die Offenbacher<br />

Schüler heute sehr viel gelernt. Nicht<br />

nur Wurftechnik und Koordination, Fitness<br />

und Bewegung sind entscheidend. Wichtig<br />

ist es vor allem, als Team in der Halle zu<br />

stehen, um gemeinsam ein Ziel zu erreichen.<br />

Darum geht es beim Basketball und<br />

bei der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>. Das Team gewinnt<br />

und nicht der Einzelne.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 59


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

60 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Wertsteigerndes Wachstum<br />

60 % EBT-Steigerung<br />

1.080 Mio kWh mehr Stromabsatz<br />

255 neue Mitarbeiter eingestellt<br />

Finanzbericht<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 61


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Rund eine Million<br />

Menschen in Hessen,<br />

Rheinland-<br />

Pfalz, Bayern und<br />

Baden-Württemberg<br />

werden von <strong>Mainova</strong><br />

mit Energie und<br />

Wasser versorgt.<br />

Nach dem stärksten<br />

konjunkturellen<br />

Einbruch der Nachkriegszeit<br />

befindet<br />

sich die deutsche<br />

Wirtschaft wieder<br />

im Aufschwung.<br />

Der Energieverbrauch<br />

in<br />

Deutschland ist<br />

gegenüber dem<br />

Vorjahr gestiegen.<br />

62 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Lagebericht des <strong>Mainova</strong>-<br />

Konzerns für das<br />

Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Als börsennotierte Aktiengesellschaft hat die <strong>Mainova</strong><br />

Aktiengesellschaft (<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>) ihren Konzernabschluss<br />

(im Folgenden wird der <strong>Mainova</strong>-Konzern als<br />

<strong>Mainova</strong> bezeichnet) nach den International Financial<br />

Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen<br />

Union (EU) anzuwenden sind, und den ergänzend nach<br />

§ 315a Abs. 1 HGB zu beachtenden handelsrechtlichen<br />

Vorschriften aufgestellt.<br />

<strong>Mainova</strong> ist in der Versorgung mit leitungsgebundenen<br />

Energieträgern und Wasser, Telekommunikation sowie in<br />

artverwandten Dienstleistungen tätig. Rund eine Million<br />

Menschen in Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen,<br />

Bayern und Baden-Württemberg werden mit Energie<br />

und Wasser sowie Geschäftskunden bundesweit mit<br />

Strom und Gas versorgt. Zudem belieferte <strong>Mainova</strong> im<br />

Geschäftsjahr <strong>2010</strong> zwei örtliche Stromversorger sowie<br />

zwölf örtliche und regionale Gasversorger und ist an 30<br />

vorwiegend versorgungswirtschaftlichen Unternehmen<br />

in Hessen und Thüringen beteiligt. Ferner stellt <strong>Mainova</strong><br />

als Betreiber von Versorgungsnetzen den Netzzugang<br />

und Netzanschluss Dritten zur Verfügung und gewährleistet<br />

den sicheren Transport von Energie und Wasser.<br />

Konzernstruktur<br />

Das operative Geschäft der <strong>Mainova</strong> wird insbesondere<br />

von vier Tochterunternehmen wahrgenommen, die aus<br />

der organisatorischen, abrechnungstechnischen und<br />

gesellschaftsrechtlichen Entflechtung des Erzeugungs-,<br />

Netz- und Vertriebsbereiches der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> hervorgegangen<br />

sind. Die NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH<br />

(NRM) pachtet das Strom- und Gasnetz der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />

und übernimmt die Betriebsführung der Netze. Die <strong>Mainova</strong><br />

EnergieDienste GmbH (MED) hat von der <strong>Mainova</strong><br />

<strong>AG</strong> das Energiedienstleistungsgeschäft (Contracting)<br />

und das technische Facility Management übernommen.<br />

Die Aufgaben der <strong>Mainova</strong> ServiceDienste Gesellschaft<br />

mbH (MSD) erstrecken sich auf das Messwesen, die Abrechnung<br />

der gelieferten Strom-, Gas-, Wasser- und<br />

Wärmemengen, die Kundenbetreuung sowie das Forderungsmanagement.<br />

Die SRM StraßenBeleuchtung<br />

Rhein-Main GmbH (SRM) betreut das Straßenbeleuchtungsnetz<br />

der Stadt Frankfurt am Main.<br />

Die Gesellschaften sind bewusst so konzipiert, dass<br />

auch weitere Partner aufgenommen werden können.<br />

Unsere at equity bilanzierte Beteiligung Stadtwerke Hanau<br />

GmbH (SWH) hält einen Anteil von 10 % an der<br />

NRM. Seit 1. Januar 2006 ist die NRM Pächterin der<br />

Elektrizitäts- und Gasversorgungsnetze der <strong>Mainova</strong><br />

und der SWH und betreibt diese auf eigene Rechnung,<br />

während für die Fernwärme- und Wasserversorgungsnetze<br />

die Betriebsführung übernommen wird. Seit dem<br />

1. Januar 2009 ist das Netz des vollkonsolidierten Unternehmens<br />

Energieversorgung Main-Spessart GmbH<br />

(EMS) ebenfalls an die NRM verpachtet.<br />

Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Konjunkturelle Entwicklung<br />

Nach dem stärksten konjunkturellen Einbruch der Nachkriegszeit<br />

befindet sich die deutsche Wirtschaft wieder<br />

im Aufschwung. Nach ersten Berechnungen des Statistischen<br />

Bundesamtes kam es <strong>2010</strong> zu einer überdurchschnittlich<br />

starken und schnellen Erholung der deutschen<br />

Wirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg<br />

preisbereinigt um 3,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Im<br />

Jahr 2009 war die Wirtschaftsleistung noch um rund<br />

4,7 % gesunken.<br />

Ursächlich für die deutliche Erholung der Wirtschaft sind<br />

positive Impulse aus dem In- und Ausland. Die Ausfuhren<br />

wuchsen um 14,2 %, während im Inland die Unternehmen<br />

9,4 % mehr für Investitionsgüter ausgaben.<br />

Der Staatskonsum stieg um 2,2 % an. Die privaten Konsumausgaben<br />

legten um 0,5 % zu.<br />

Entwicklung des Primärenergieverbrauchs<br />

Die konjunkturelle Erholung der Wirtschaft sowie die relativ<br />

kühle Witterung führten zu einem Anstieg des Energieverbrauchs<br />

in Deutschland. Die Arbeitsgemeinschaft<br />

Energiebilanzen rechnet nach vorläufigen Schätzungen<br />

für <strong>2010</strong> mit einer deutlich über dem erwarteten Wirtschaftswachstum<br />

liegenden Zunahme des Primärenergieverbrauchs<br />

um 4,1 % auf 478 Mio. Tonnen Steinkohleeinheiten.<br />

Gleichwohl befindet sich der Energieverbrauch<br />

insgesamt – mit Ausnahme des Vorjahres – auf<br />

dem niedrigsten Stand seit 1990.<br />

Der Primärenergieverbrauch verteilt sich in Deutschland<br />

im Jahr <strong>2010</strong> wie folgt:<br />

Mineralöl 33,7 %<br />

Erdgas 21,7 %<br />

Steinkohle 12,1 %<br />

Braunkohle 10,8 %<br />

Kernenergie 10,8 %<br />

Erneuerbare Energieträger 9,4 %<br />

Sonstige Energieträger 1,5 %<br />

Quelle: Pressedienst Nr. 7/<strong>2010</strong> der Arbeitsgemeinschaft<br />

Energiebilanzen e.V., Berlin<br />

Der Anstieg des Energieverbrauchs führte <strong>2010</strong> zu leichten<br />

Veränderungen beim Mix der Energieträger. Der<br />

Steinkohleanteil legte aufgrund eines deutlichen Mengenanstiegs<br />

um 1,2 Prozentpunkte zu, während der Anteil<br />

des Mineralöls am Energiemix um 1,1 Prozentpunkte<br />

zurückging. Die erneuerbaren Energien konnten ihren<br />

Anteil weiter erhöhen und machen nun 9,4 % des gesamten<br />

Energieverbrauchs aus. Dem Rückgang der<br />

Stromerzeugung aus Windkraft standen leichte Zuwächse<br />

bei Wasser und deutliche Zuwächse bei Photovoltaik<br />

und Biogas gegenüber.<br />

Entwicklung der Energiepreise und des<br />

CO2-Emissionshandels<br />

Im Berichtsjahr notierten die Terminpreise mit Lieferung<br />

im Jahr 2011 für die Brennstoffe Öl, Kohle, Erdgas sowie<br />

für Strom und CO2-Emissionsrechte im Durchschnitt<br />

höher als im Vorjahr.<br />

Die Brennstoffpreise für Öl und Kohle haben sich dabei<br />

wie folgt entwickelt:<br />

Kohle- und Rohölpreise in USD / Tonne bzw. Barrel<br />

150<br />

120<br />

90<br />

60<br />

30<br />

0<br />

Jan. 10<br />

Kohle API#2<br />

Rohöl „Brent“<br />

Feb. 10<br />

Mrz. 10<br />

Apr. 10<br />

Mai 10<br />

Jun. 10<br />

Jul. 10<br />

Aug. 10<br />

Sep. 10<br />

Okt. 10<br />

Nov. 10<br />

Dez. 10<br />

Die durchschnittliche Terminnotierung der Rohölsorte<br />

Brent lag im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> mit rund 84 US-Dollar<br />

pro Barrel knapp 20 % über dem Mittelwert des Vorjahres<br />

und folgte damit frühzeitig der weltweiten Konjunkturerholung.<br />

Daneben führten Erwartungen über einen<br />

steigenden Ölverbrauch im Jahr 2011 und das damit<br />

verbundene starke Kaufinteresse der Kapitalanleger zu<br />

diesem Aufwärtstrend.<br />

Der Terminpreis für Kohle im ARA-Raum (Amsterdam,<br />

Rotterdam und Antwerpen) bewegte sich im Jahr <strong>2010</strong><br />

in einer Bandbreite von 86 bis 122 US-Dollar pro Tonne.<br />

Im Mittel stieg der Kohlepreis verglichen mit dem Vorjahr<br />

um rund 16 US-Dollar pro Tonne an. Ursächlich für diesen<br />

Preisanstieg waren vor allem die anhaltend robuste<br />

Nachfrage aus dem asiatischen Raum sowie abnehmende<br />

Kohlevorräte in Europa.<br />

Die Preise für Erdgas- und Stromterminkontrakte mit<br />

Lieferung im Jahr 2011 zeigen folgende Entwicklung:<br />

Strom- und Gaspreise in Euro / MWh<br />

60<br />

45<br />

30<br />

15<br />

0<br />

Jan. 10<br />

Gas (NCG)<br />

Strom (Baseload)<br />

Feb. 10<br />

Mrz. 10<br />

Apr. 10<br />

Mai 10<br />

Jun. 10<br />

Jul. 10<br />

Aug. 10<br />

Sept. 10<br />

Okt. 10<br />

Nov. 10<br />

Dez. 10<br />

Der Erdgasterminpreis im Marktgebiet NCG (NetConnect<br />

Germany) notierte im Jahresdurchschnitt trotz einer<br />

anhaltend guten Versorgungslage durch Flüssigerdgaslieferungen<br />

mit rund 20 Euro etwa 6 % höher als im Geschäftsjahr<br />

2009. Die Entwicklung wurde vor allem von<br />

guten Konjunkturdaten und steigenden Notierungen am<br />

Spotmarkt getragen.<br />

Der Terminpreis für Strom (Baseload) betrug im Geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong> durchschnittlich rund 50 Euro pro Megawattstunde<br />

(MWh) und notierte damit leicht über dem Vorjahresniveau.<br />

Der Strompreis orientierte sich im Jahresverlauf an<br />

der Entwicklung der Spot- und Brennstoffnotierungen.<br />

Dementsprechend kam es zum Jahresbeginn zu einem<br />

leichten Preisrückgang. Im April sorgten ansteigende Primärenergiepreise<br />

für eine dynamische Aufwärtsbewegung.<br />

In den Folgemonaten gab der Strompreis zunächst wieder<br />

etwas nach, ehe steigende Spotmarktpreise und eine höhere<br />

Nachfrage die Notierung wieder in den Bereich um 50<br />

Euro pro MWh zurückführten.<br />

Die Preise für CO2-Emissionsrechte mit Lieferung im<br />

Jahr 2011 weisen folgenden Verlauf auf:<br />

Preise der CO2-Emissionsrechte in Euro / Tonne<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Jan. 10<br />

EUA (CO2)<br />

Feb. 10<br />

Mrz. 10<br />

Apr. 10<br />

Mai 10<br />

Jun. 10<br />

Jul. 10<br />

Aug. 10<br />

Sep. 10<br />

Okt. 10<br />

Nov. 10<br />

Dez. 10<br />

Die Preise für europäische Emissionsrechte bewegten<br />

sich vorwiegend im Bereich von 14,50 bis 16,50 Euro<br />

pro Tonne CO2. Es fehlten Impulse von der Angebots-<br />

bzw. Nachfrageseite. Lediglich die Veröffentlichung der<br />

Daten zum CO2-Verbrauch im Jahr 2009 ließ den Preis<br />

Erneuerbare Energien<br />

machen 9,4 %<br />

des Energieverbrauchs<br />

in Deutschland<br />

aus.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 63


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

KWK findet im Energiekonzept<br />

zu wenig<br />

Berücksichtigung.<br />

Dadurch sind Investitionen<br />

in diese dezentrale,<br />

effiziente<br />

und klimafreundliche<br />

Art der Energieerzeugung<br />

gefährdet.<br />

Das Energiekonzept<br />

der Bundesregierung<br />

sieht vor, bis<br />

2050 rund 80 % der<br />

Stromversorgung<br />

durch erneuerbare<br />

Energien zu decken.<br />

64 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

vorübergehend um ca. 2 Euro pro Tonne CO2 ansteigen.<br />

Im Mittel lag die Notierung mit etwa 15 Euro pro Tonne<br />

CO2 rund 1 Euro über dem Vorjahr.<br />

Energiepolitische Rahmenbedingungen<br />

UN-Klimakonferenz in Cancún<br />

Vom 29. November bis 10. Dezember <strong>2010</strong> fand im mexikanischen<br />

Cancún die Nachfolgekonferenz des UN-Klimagipfels<br />

von Kopenhagen statt. Erstmals bekannten sich die<br />

Vertreter der Teilnehmerstaaten offiziell zu dem Ziel, die Erderwärmung<br />

auf maximal 2 Grad Celsius gegenüber dem<br />

vorindustriellen Niveau zu begrenzen. In der Abschlusserklärung<br />

einigte man sich zudem darauf, das Ziel zwischen 2013<br />

und 2015 zu überprüfen und möglicherweise auf 1,5 Grad<br />

Celsius zu verschärfen. Es wurden mehrere Mechanismen<br />

als Fundament eines globalen Klimaschutzvertrags beschlossen.<br />

Neben der Förderung klimafreundlicher Technologien<br />

stehen Maßnahmen zum Schutz der Wälder im Vordergrund.<br />

Verbindliche Vorgaben soll der nächste Klimagipfel<br />

in Südafrika Ende 2011 bringen, der auch die Verabschiedung<br />

eines neuen Klimaschutzabkommens zum Ziel hat.<br />

Energiekonzept der Bundesregierung<br />

Mit dem am 28. September <strong>2010</strong> beschlossenen Energiekonzept<br />

formulierte die Bundesregierung Leitlinien<br />

der nationalen Energiepolitik für eine umweltschonende,<br />

zuverlässige und bezahlbare Energiepolitik bis zum Jahr<br />

2050. Dabei sollen erneuerbare Energien bis 2050 rund<br />

80 % der Stromversorgung übernehmen. Gleichzeitig<br />

soll in diesem Zeitraum der Primärenergieverbrauch halbiert<br />

werden. Von der Bundesregierung wird dabei die<br />

Kernenergie als Brückentechnologie für den Übergang<br />

zu erneuerbaren Energien verstanden. Um dieses Vorhaben<br />

umzusetzen, wurde in der vom Bundestag am<br />

28. Oktober <strong>2010</strong> beschlossenen 11. Novelle des Atomgesetzes<br />

die zugewiesene Elektrizitätsmenge erhöht, wodurch<br />

sich die Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke<br />

um durchschnittlich zwölf Jahre verlängern werden.<br />

Im Gegenzug sollen die Betreiber der Atomkraftwerke<br />

von 2011 bis 2016 eine Brennelementesteuer mit einem<br />

geschätzten jährlichen Aufkommen von insgesamt 2,3<br />

Mrd. Euro entrichten. Darüber hinaus beabsichtigt die<br />

Bundesregierung, ab 2013 auch die Erlöse aus der Versteigerung<br />

von CO2-Zertifikaten für die Förderung erneuerbarer<br />

Energien einzusetzen.<br />

Mit dem Energiekonzept beschloss die Bundesregierung<br />

ein Zehn-Punkte-Sofortprogramm, welches bis<br />

zum 31. Dezember 2011 umgesetzt werden soll. Eckpunkte<br />

sind beispielsweise die Förderung von Offshore-<br />

Windanlagen, die Befreiung neuer Speicherkraftwerke<br />

von Netzentgelten sowie ein zwischen den Übertragungsnetzbetreibern<br />

abgestimmter Zehnjahresplan für<br />

den Netzausbau in Deutschland.<br />

<strong>Mainova</strong> begrüßt grundsätzlich das Energiekonzept als<br />

einen ganzheitlichen Ansatz, um die notwendige „Energiewende“<br />

herbeizuführen. Jedoch fokussiert sich das<br />

Energiekonzept zu sehr auf den Zweck der Haushaltssa-<br />

nierung und trägt zu wenig zur Veränderung der Strukturen<br />

der Energieversorgung in Richtung zukunftsfähiger<br />

Technologien bei. Auch die Kraft-Wärme-Kopplung<br />

(KWK) findet im aktuellen Energiekonzept zu wenig Berücksichtigung.<br />

Dadurch wird die Wirtschaftlichkeit von<br />

Investitionen in diese dezentrale, effiziente und klimafreundliche<br />

Art der Energieerzeugung gefährdet.<br />

Energiedienstleistungsgesetz<br />

Am 12. November <strong>2010</strong> trat das neue Energiedienstleistungsgesetz<br />

(EDL-Gesetz) als Umsetzung einer EU-<br />

Richtlinie in Kraft. Das Ziel des EDL-Gesetzes ist die<br />

Steigerung der Effizienz der Endenergienutzung und damit<br />

eine Energieeinsparung von 9 % bis zum Jahr 2017.<br />

Die Energieversorger sind demnach verpflichtet, Endkunden<br />

über Energiedienstleistungen, -audits und -effizienzmaßnahmen<br />

zu informieren.<br />

<strong>Mainova</strong> bietet in Zusammenarbeit mit dem Schwesterkonzern<br />

ABG Frankfurt Holding bereits die geforderten<br />

Energiedienstleistungen an. Seit rund einem Jahr bündeln<br />

die beiden Konzerne ihr Expertenwissen im Bereich<br />

Energieeinsparung und Gebäude-Energieeffizienz in der<br />

gemeinsamen Gesellschaft ABGnova GmbH.<br />

Gasnetzzugangsverordnung<br />

Die am 18. August <strong>2010</strong> verabschiedete Novelle der Gasnetzzugangsverordnung<br />

soll den Wettbewerb auf dem<br />

Gasmarkt insbesondere durch einen erleichterten Zugang<br />

zu knappen Transportkapazitäten intensivieren und somit<br />

weitere Vertriebs- und Handelshemmnisse abbauen.<br />

Netzentgeltverordnungen und<br />

Anreizregulierungsverordnung<br />

Am 9. September <strong>2010</strong> erfolgten Novellierungen der<br />

Netzentgeltverordnungen für Strom und Gas sowie der Anreizregulierungsverordnung.<br />

Die Auswirkungen auf <strong>Mainova</strong><br />

sind im Abschnitt „Chancen und Risiken“ dargestellt.<br />

Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)<br />

Die Bundesregierung beschloss am 11. August <strong>2010</strong> das<br />

Erste Gesetz zur Änderung des EEG, welches rückwirkend<br />

zum 1. Juli <strong>2010</strong> in Kraft trat. Zentraler Punkt ist<br />

dabei eine deutliche Kürzung der Förderung für Strom<br />

aus Photovoltaikanlagen. Die Bundesregierung verfolgt<br />

damit die Zielsetzung, die Belastung für Stromkunden zu<br />

reduzieren, da angesichts des Preisverfalls von Photovoltaikmodulen<br />

die Förderung zurückgeführt werden kann.<br />

Novelle Energie- und Stromsteuergesetz<br />

Mit dem Haushaltsbegleitgesetz 2011 wurden geringere<br />

Ökosteuerbegünstigungen für Unternehmen des produzierenden<br />

Gewerbes beschlossen. Darüber hinaus können<br />

beim Nutzenergie-Contracting, d. h. beim Bezug energiebezogener<br />

Dienstleistungen wie Beheizen und Kühlen,<br />

Steuerermäßigungen künftig nur in Anspruch genommen<br />

werden, wenn der Energiebezieher ein Unternehmen des<br />

produzierenden Gewerbes ist oder aus KWK-Anlagen im<br />

Rahmen eines Fernwärmenetzes versorgt wird.<br />

Erzeugung<br />

Das Kraftwerksportfolio der <strong>Mainova</strong> besteht insbesondere<br />

aus den Heizkraftwerken (HKW) West, HKW Niederrad,<br />

HKW Allerheiligenstraße, HKW Messe und dem<br />

Biomassekraftwerk in Fechenheim.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> lag die Erzeugungsleistung dieser<br />

Anlagen über dem Vorjahresniveau. Es wurden 1,4 Mio.<br />

MWh (Vorjahr 1,3 Mio. MWh) elektrische Energie und<br />

1,7 Mio. MWh (Vorjahr 1,6 Mio. MWh) Wärme erzeugt. Positiv<br />

wirkte sich die ganzjährige Verfügbarkeit der Gas- und<br />

Dampfturbinenanlage in Niederrad aus, die nach dem Ausfall<br />

im Vorjahr wieder vollständig eingesetzt wird.<br />

Unser at equity bilanziertes Gemeinschaftsunternehmen,<br />

die Müllheizkraftwerk Frankfurt am Main GmbH<br />

(MHKW), betreibt das Müllheizkraftwerk Nordweststadt<br />

(MHKW Nordweststadt), in dem jährlich bis zu 525.600<br />

Tonnen Haus- und Gewerbeabfall verbrannt und dadurch<br />

300.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Die Erzeugungsmenge<br />

lag im Berichtsjahr mit rund 0,3 Mio.<br />

MWh an elektrischer Energie leicht über dem Vorjahr. Die<br />

Wärmeerzeugung im MHKW Nordweststadt ist mit<br />

0,2 Mio. MWh im Vergleich zum Vorjahr unverändert.<br />

Im März <strong>2010</strong> hat in Irsching ein effizientes Gas- und<br />

Dampfturbinenkraftwerk (Block 5) den regulären Betrieb<br />

aufgenommen. Der Betreiber ist die at equity bilanzierte<br />

Gemeinschaftskraftwerk Irsching GmbH (GKI), an der<br />

<strong>Mainova</strong> mit 15,6 % beteiligt ist. Die Anlage verfügt über<br />

eine elektrische Leistung von 845 Megawatt (MW) und<br />

hat einen außerordentlich hohen Wirkungsgrad von 58 %.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> entfielen auf die <strong>Mainova</strong> rund 0,5 Mio. MWh<br />

der in dieser Anlage erzeugten elektrischen Energie.<br />

Der Ausbau umweltfreundlicher Erzeugungskapazitäten<br />

steht im Mittelpunkt der strategischen Ausrichtung der<br />

<strong>Mainova</strong>, die sich verstärkt im Bereich der Stromerzeugung<br />

aus erneuerbaren Energien engagiert. So ist <strong>Mainova</strong><br />

an einer Windpark-Holding im Brandenburger Havelland<br />

(Windpark Havelland) mit 12,5 % beteiligt. Diese<br />

Holding verfügt mittels ihrer Tochtergesellschaften über<br />

83 Windkraftanlagen, die über eine installierte Erzeugungsleistung<br />

von 163 MW verfügen. Der Anteil der <strong>Mainova</strong><br />

entspricht dem Strombedarf von rund 15.750 Haushalten.<br />

So können im Vergleich zur Stromerzeugung in<br />

konventionellen Kraftwerken jährlich rund 35.000 Tonnen<br />

CO2 eingespart werden. Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden<br />

bereits 1,3 % der gesamten Eigenerzeugung der <strong>Mainova</strong><br />

im Windpark Havelland produziert.<br />

Des Weiteren errichtet <strong>Mainova</strong> über das assoziierte<br />

Unternehmen Infranova Bioerdgas GmbH (Infranova)<br />

eine Bioerdgas-Aufbereitungsanlage im Industriepark<br />

Höchst. Nach der geplanten Fertigstellung im Jahr<br />

2011 soll die Anlage pro Jahr rund 80.000 MWh umweltfreundliche<br />

Energie erzeugen. Dies entspricht dem<br />

Jahresverbrauch von 4.000 Haushalten, wodurch jährlich<br />

rund 25.000 Tonnen CO2 eingespart werden.<br />

Der eigenerzeugte Strom verteilt sich auf die Kraftwerke<br />

wie folgt:<br />

HKW West 35,8 %<br />

Gemeinschaftskraftwerk<br />

Irsching 23,5 %<br />

HKW Niederrad 22,9 %<br />

MHKW Nordweststadt 11,3 %<br />

Biomassekraftwerk Fechenheim 3,1 %<br />

Windpark Havelland 1,3 %<br />

HKW-Verbund Stadtmitte 1,1 %<br />

Sonstige dezentrale Anlagen 1,0 %<br />

Der Energieeinsatz der Kraftwerke im Jahr <strong>2010</strong> stellt<br />

sich wie folgt dar:<br />

Erdgas 44,3 %<br />

Steinkohle 33,5 %<br />

Abfall 15,6 %<br />

Biomasse 4,6 %<br />

Heizöl 1,0 %<br />

Wind 1,0 %<br />

Die Zusammensetzung des Energieeinsatzes der <strong>Mainova</strong><br />

hat sich im Berichtsjahr gegenüber 2009 wesentlich<br />

verändert. Durch die Inbetriebnahme des gasbefeuerten<br />

Kraftwerks in Irsching und den ganzjährigen Einsatz der<br />

Gas- und Dampfturbinenanlage am Standort Niederrad<br />

nahm der Anteil des Erdgaseinsatzes um 14,4 Prozentpunkte<br />

gegenüber dem Vorjahr zu. Verglichen mit den<br />

anderen Energieträgern, ging der Steinkohleeinsatz um<br />

9,9 Prozentpunkte zurück. Der Anteil von Heizöl, Biomasse<br />

und Abfall bewegte sich annähernd auf dem Vorjahresniveau.<br />

Durch die Stromerzeugung im Windpark<br />

Havelland ergibt sich mit der Windkraft gegenüber dem<br />

Vorjahr eine zusätzliche Primärenergiequelle.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> emittierten die Heizkraftwerke der <strong>Mainova</strong><br />

insgesamt rund 1,4 Mio. Tonnen CO2. Zusätzlich wurden<br />

von den Tochter- und Beteiligungsunternehmen etwa<br />

0,2 Mio. Tonnen CO2 freigesetzt. Die Emissionen aus<br />

dem Einsatz der Brennstoffe Biomasse und Abfall sowie<br />

der Einsatz von Windenergie sind als CO2-neutral zu bewerten.<br />

Beschaffung<br />

Eine Schlüsselfunktion für den Erfolg eines Energieversorgungsunternehmens<br />

stellt bei zunehmend wettbewerbsbestimmten<br />

Absatzmärkten die Optimierung der<br />

Energiebeschaffung dar. <strong>Mainova</strong> arbeitet kontinuierlich<br />

an einer Optimierung der Beschaffungsprozesse sowie<br />

dem bestmöglichen risikogesteuerten Mix aus lang- und<br />

kurzfristiger Absicherung des Strom- und Gasbezugs,<br />

um in diesem dynamischen Marktumfeld Wettbewerbsvorteile<br />

zu generieren.<br />

Die Kraftwerke der<br />

<strong>Mainova</strong> produzierten<br />

im Berichtsjahr<br />

1,4 Mio. MWh elektrische<br />

Energie und<br />

1,7 Mio. MWh<br />

Wärme.<br />

Der Anteil des Erdgaseinsatzes<br />

nahm<br />

gegenüber dem Vorjahr<br />

um 14,4 Prozentpunkte<br />

zu.<br />

Durch die Beteiligung<br />

an der Windpark-HoldingHavelland<br />

deckt <strong>Mainova</strong><br />

den Strombedarf<br />

von 15.750 Haushalten<br />

durch Windkraft.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 65


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Bei der Beschaffung<br />

setzen wir<br />

weiterhin auf die<br />

Syneco Trading.<br />

Der Wachstumspfad<br />

im Bereich der regenerativen<br />

Energien<br />

wird fortgesetzt.<br />

Das Ergebnis<br />

vor Steuern wurde<br />

um 53,6 Mio. Euro<br />

gesteigert.<br />

Kundengewinne<br />

sowie Mengenzuwächse<br />

bei der<br />

Vermarktung der<br />

Eigenerzeugung<br />

sorgen für 14,3 %<br />

mehr Stromabsatz.<br />

66 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Um Großhandelsmärkte zur Gewährleistung wettbewerbsfähiger<br />

Strombezugskonditionen zu nutzen und<br />

unseren Kunden nachhaltig attraktive Preise anbieten zu<br />

können, setzt <strong>Mainova</strong> im Stromgeschäft weiterhin auf<br />

die Syneco Trading GmbH (Syneco Trading) als Marktzugang.<br />

Sowohl das Vertriebs- als auch das Eigenerzeugungsportfolio<br />

werden im Vergleich zum Großhandelsmarkt<br />

optimiert. Bei der Gasbeschaffung für den direkten<br />

Endkundenmarkt sowie für die Weiterverteilerkunden in<br />

der Region kann sich <strong>Mainova</strong> insbesondere auf die bewährte<br />

Lieferbeziehung mit dem assoziierten Unternehmen<br />

Gas-Union GmbH (GU) stützen.<br />

Parallel dazu wird weiter in den Auf- und Ausbau eigenen<br />

Know-hows investiert, um den fortwährenden Veränderungen<br />

sowie der zukünftigen Entwicklung der Märkte – insbesondere<br />

des Gasmarkts – gerecht zu werden. Dies spiegelt<br />

sich unter anderem in der Einstellung weiterer Mitarbeiter<br />

und der Einrichtung eines eigenen Handelsraums wider.<br />

Von den an Endkunden verkauften Strommengen konnten<br />

48,8 % in umweltfreundlichen eigenen KWK-Anlagen,<br />

dem Biomasse-Kraftwerk Fechenheim, dem Gemeinschaftskraftwerk<br />

Irsching, dem Windpark Havelland und<br />

dem Müllheizkraftwerk unseres Gemeinschaftsunternehmens<br />

MHKW erzeugt werden.<br />

Alleiniger Wasserlieferant ist das Beteiligungsunternehmen<br />

Hessenwasser GmbH & Co. KG (Hessenwasser),<br />

mit dem ein langfristiger Lieferungsvertrag für den gesamten<br />

Wasserbedarf der <strong>Mainova</strong> besteht.<br />

Beteiligungen<br />

Das Beteiligungsportfolio der <strong>Mainova</strong> im Jahr <strong>2010</strong> umfasst<br />

15 nach der equity-Methode einbezogene assoziierte<br />

und Gemeinschaftsunternehmen sowie 15 weitere<br />

Beteiligungsgesellschaften.<br />

Einheit <strong>2010</strong> 2009 +/–<br />

Gas Mio. kWh 14.077 14.802 -4,9%<br />

Strom Mio. kWh 8.609 7.529 14,3%<br />

Wärme, Dampf, Kälte Mio. kWh 1.973 1.867 5,7%<br />

Wasser Mio. m³ 42 41 2,4%<br />

Im Gasvertrieb an Endkunden konnten wir aufgrund<br />

der kühleren Witterung das hohe Niveau des Vorjahres<br />

trotz des verstärkten Wettbewerbs leicht steigern.<br />

Im Weiterverteilergeschäft hingegen hat sich<br />

eine Veränderung der Absatzstrukturen absatzmindernd<br />

ausgewirkt.<br />

Der Stromabsatz ist durch Kundengewinne im Vertrieb<br />

deutlich gestiegen. Auch im Stromhandel war insbesondere<br />

durch die Vermarktung der von der GKI erzeugten<br />

Strommengen ein Zuwachs zu verzeichnen.<br />

Das Kraftwerk hat im Jahr <strong>2010</strong> den Regelbetrieb aufgenommen.<br />

Die Absatzsteigerungen im Wärmegeschäft sind witterungsbedingt.<br />

Der Erwerb der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA (Thüga<br />

Holding) durch das kommunale Erwerberkonsortium<br />

Integra und KOM9 GmbH & Co. KG im Vorjahr stellt die<br />

bisher größte Beteiligungsinvestition in der Unternehmensgeschichte<br />

der <strong>Mainova</strong> dar. Im Jahr <strong>2010</strong> hat <strong>Mainova</strong><br />

die vollständige Finanzierung der Thüga-Beteiligung<br />

zu günstigen und langfristigen Konditionen gesichert.<br />

Gemäß der Planungsrechnung geht <strong>Mainova</strong> davon<br />

aus, dass diese Akquisition einen bedeutenden<br />

Wertzuwachs für das Unternehmen liefern wird.<br />

<strong>Mainova</strong> hat im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> den geplanten<br />

Wachstumspfad, insbesondere im Bereich der regenerativen<br />

Energien, erfolgreich fortgesetzt. So wurden im<br />

Geschäftsjahr <strong>2010</strong> zwei Gesellschaften zur Beteiligung<br />

an einer Windparkgesellschaft gegründet. <strong>Mainova</strong> prüft<br />

weitere wirtschaftlich interessante Investitionsmöglichkeiten<br />

in erneuerbare Energien.<br />

Geschäftsentwicklung<br />

Bei den Absatz- und Umsatzzahlen ist zu beachten,<br />

dass sich diese jeweils auf das Geschäftsjahr beziehen<br />

und somit Effekte aus Vorperioden enthalten.<br />

Absatz<br />

Das vertragliche Versorgungsgebiet der <strong>Mainova</strong> blieb<br />

im Jahr <strong>2010</strong> unverändert. Es umfasst die Stadt Frankfurt<br />

am Main sowie rund 30 Städte und Gemeinden in<br />

der Rhein-Main-Region. Außerdem beliefert <strong>Mainova</strong><br />

Strom- und Gasversorger in der Region sowie in Thüringen,<br />

Oberhessen und Unterfranken.<br />

Der Absatz hat sich wie folgt entwickelt:<br />

Ertragslage<br />

Das Ergebnis vor Steuern hat sich gegenüber dem Vorjahr<br />

um 53,6 Mio. Euro auf 144,2 Mio. Euro verbessert.<br />

Nach Ertragsteuern ergibt sich ein um 60,0 Mio. Euro auf<br />

118,6 Mio. Euro gestiegenes Ergebnis, das mit 115,4 Mio.<br />

Euro (Vorjahr 54,2 Mio. Euro) auf die Gesellschafter der<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> entfällt.<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> war durch einen hohen Wettbewerbsdruck<br />

gekennzeichnet, wodurch sich das operative<br />

Ergebnis um 38,0 Mio. Euro auf 84,8 Mio. Euro reduzierte.<br />

Während sich im Stromgeschäft durch Kundengewinne<br />

eine positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung<br />

ergab, haben sich im Gasgeschäft sowohl der<br />

Umsatz als auch das Ergebnis durch den marktbeding-<br />

ten Preisdruck deutlich vermindert. Ferner wurde das<br />

operative Ergebnis durch eine Wertminderung auf Kraftwerke<br />

von 17,6 Mio. Euro belastet. Im Beteiligungsbereich<br />

war eine positive Ergebnisentwicklung zu verzeichnen.<br />

So hat sich das Ergebnis aus at equity bilanzierten<br />

Beteiligungen durch höhere Erträge aus der Beteiligung<br />

an der Thüga sowie geringere Wertminderungen um<br />

99,6 Mio. Euro erhöht.<br />

Die Umsatzerlöse zeigen im Einzelnen folgende Entwicklung:<br />

Mio. € <strong>2010</strong> 2009 +/–<br />

Gas 530,3 629,4 -15,7%<br />

Strom<br />

Wärme, Dampf,<br />

781,1 736,8 6,0%<br />

Kälte 118,5 124,1 -4,5%<br />

Wasser 79,8 27,6 * 189,1%<br />

Netzentgelte 87,1 73,0 19,3%<br />

Sonstige 73,8 70,1 5,3%<br />

1.670,6 1.661,0 0,6%<br />

* enthält Rückstellung für das laufende Wasserkartellverfahren<br />

in Höhe von 51,3 Mio. Euro<br />

Die gesunkenen Gaserlöse sind im Wesentlichen auf den<br />

wettbewerbsbedingten Preisdruck sowie in geringerem<br />

Maße auf die Absatzentwicklung im Weiterverteilergeschäft<br />

zurückzuführen. Beim Strom konnten die Umsatzerlöse<br />

trotz des niedrigeren Preisniveaus in Vertrieb und Handel<br />

mengenbedingt gesteigert werden. Im Wärmegeschäft<br />

wurde der positive Effekt aus witterungsbedingten Absatzsteigerungen<br />

durch Preisanpassungen überkompensiert.<br />

Die Umsatzerlöse im Wassergeschäft waren im Vorjahr<br />

durch die Zuführung zu Rückstellungen im Rahmen des<br />

laufenden Wasserkartellverfahrens in Höhe von 51,3 Mio.<br />

Euro gemindert. Bereinigt um diesen Effekt, bewegen sich<br />

die Umsatzerlöse in dem Bereich auf Vorjahresniveau.<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich um<br />

14,4 Mio. Euro auf 66,4 Mio. Euro verringert. Als wesentliche<br />

Einzelposition sind mit 5,9 Mio. Euro die geringeren Erträge<br />

aus der Auflösung von Rückstellungen hervorzuheben.<br />

Der Materialaufwand betrifft überwiegend den Gas-,<br />

Strom-, Wärme- und Wasserbezug, die Kosten für den<br />

Gas-, Kohle- und Heizöleinsatz in den eigenen Kraftwerken<br />

sowie Netzentgelte. Den durch die Umsatzentwicklung<br />

bedingten höheren Strombezugsaufwendungen stehen<br />

geringere Gasbezugsaufwendungen gegenüber, sodass<br />

sich der Materialaufwand gegenüber dem Vorjahr<br />

nahezu unverändert auf 1.233,3 Mio. Euro beläuft.<br />

Zu dem Anstieg des Personalaufwands um 15,8 Mio.<br />

Euro auf 189,5 Mio. Euro haben die Rückstellungszuführungen<br />

insbesondere im Zusammenhang mit der Tarifeinigung<br />

zur Altersteilzeit beigetragen. Daneben wirkte<br />

sich die Tariferhöhung zum 1. Januar <strong>2010</strong> in Höhe von<br />

2,1 % aufwandserhöhend aus.<br />

Die Abschreibungen sind um 18,0 Mio. Euro auf 81,7 Mio.<br />

Euro gestiegen. Dies beruht insbesondere auf der im Be-<br />

richtsjahr vorgenommenen Wertminderung auf die zahlungsmittelgenerierende<br />

Einheit des Verbunds der HKW<br />

West, Mitte und Niederrad von insgesamt 17,6 Mio.<br />

Euro.<br />

Das gegenüber dem Vorjahr um 99,6 Mio. Euro auf<br />

76,9 Mio. Euro gestiegene Ergebnis aus at equity bilanzierten<br />

Beteiligungen ist mit 61,1 Mio. Euro auf höhere<br />

Erträge aus der planmäßigen Buchwertfortschreibung<br />

und mit 38,5 Mio. Euro auf geringere Wertminderungen<br />

zurückzuführen. Von den höheren Erträgen entfallen<br />

57,0 Mio. Euro auf die Ende 2009 erworbene Thüga Holding.<br />

Die hohen Abschreibungen des Vorjahres betrafen<br />

insbesondere die SWH und die Hessenwasser.<br />

Der Anstieg der Finanzaufwendungen um 7,9 Mio.<br />

Euro ist insbesondere auf Zinsaufwendungen aus der<br />

Finanzierung des Thüga-Erwerbs zurückzuführen.<br />

Segmentberichterstattung<br />

Die Berichterstattung der <strong>Mainova</strong> basiert im Jahresabschluss<br />

<strong>2010</strong> auf einer den aktuellen Bedingungen angepassten<br />

Segmentstruktur. Der Beteiligungserwerb an der<br />

Thüga Holding Ende 2009 führte zu einer Änderung der für<br />

die Steuerung relevanten internen Berichtsstruktur und einer<br />

Neusegmentierung der Geschäftsbereiche. Um die<br />

Vergleichbarkeit der aktuellen Zahlen zu gewährleisten,<br />

wurden die Vorjahreszahlen in die neue Struktur überführt.<br />

Die Einteilung der Geschäftssegmente umfasst die Geschäftsfelder<br />

Wärme- und Stromerzeugung, die Versorgungssparten<br />

Strom, Gas, Wasser und Wärme sowie<br />

das neue Segment Beteiligungen, welches das Ergebnis<br />

aus Gemeinschaftsunternehmen, assoziierten Unternehmen<br />

und sonstigen Beteiligungen der <strong>Mainova</strong> beinhaltet.<br />

Ausnahmen stellen einige Beteiligungen an Erzeugungsgesellschaften<br />

dar, welche weiterhin – entsprechend<br />

ihrer Steuerung durch das Management – dem<br />

Segment Wärme- und Stromerzeugung zugeordnet<br />

werden. Durch die Neusegmentierung werden die Beteiligungen<br />

an den Stadtwerken Dreieich (SWD) und SWH<br />

nicht mehr wie im Vorjahr auf verschiedene Segmente<br />

aufgeteilt, sondern einheitlich im Segment Beteiligungen<br />

ausgewiesen. Im Bereich Sonstige Aktivitäten/Konsolidierung<br />

werden Konsolidierungseffekte sowie andere,<br />

nicht den gesondert dargestellten Segmenten zuordenbare<br />

Tätigkeiten von untergeordneter Bedeutung<br />

dargestellt.<br />

Wettbewerbsdruck<br />

lässt Gaserlöse<br />

sinken.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 67


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

68 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Ergebniskennzahlen Wärme-<br />

und Stromerzeugung<br />

Anteile am<br />

Gesamtumsatz<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Veränderung<br />

Umsatz 210.526 208.419 + 2.107<br />

EBITDA 30.750 36.698 -5.948<br />

EBIT<br />

Ergebnis aus at<br />

equity bilanzierten<br />

-26 22.765 -22.791<br />

Beteiligungen 51 4.965 -4.914<br />

Das Segment Wärme- und Stromerzeugung umfasst<br />

das Geschäft der Wärme-, Kälte- und Stromerzeugung<br />

der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, der Biomasse-Kraftwerk Fechenheim<br />

GmbH (BKF) und der MED. Hierzu zählen unter anderem<br />

die vorwiegend wärmebedarfsorientiert eingesetzten<br />

großen HKW West, Innenstadt und Niederrad, das Biomasse-Kraftwerk<br />

Fechenheim sowie dezentrale Heizwerke,<br />

Heizzentralen und Blockheizkraftwerke. Daneben<br />

sind diesem Segment Ergebnisse der at equity bilanzierten<br />

Beteiligungen GKI und MHKW sowie die unter<br />

den übrigen Beteiligungen geführte SWM Wind Havelland<br />

GmbH & Co. KG (WHG) und die neugegründeten<br />

Windpark-Beteiligungen Offshore Wind für Hessen<br />

GmbH & Co. KG (OWH) und Netzwerk Offshore GmbH &<br />

Co. KG (NOW) zugeordnet.<br />

Die Wärme- und Stromerzeugung erzielt Umsatzerlöse<br />

weitgehend aus der konzerninternen Lieferung von Wärme,<br />

Kälte und Strom an die Segmente Wärme- und Stromversorgung.<br />

Wärmelieferungen werden dabei zu kostenbasierten<br />

Preisen und Stromlieferungen zu Marktpreisen bewertet.<br />

Die Gasturbinen in den HKW West und Niederrad<br />

wurden zusätzlich zur reinen Stromerzeugung eingesetzt,<br />

sofern mit der Vermarktung des erzeugten Stroms positive<br />

Deckungsbeiträge erwirtschaftet werden konnten.<br />

Die Umsatzerlöse konnten durch höhere Stromerzeugungsmengen<br />

im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden.<br />

Ursache hierfür war zum einen die witterungsbedingte<br />

Mehrproduktion und zum anderen die höhere<br />

Verfügbarkeit der Gas- und Dampfturbine des HKW Niederrad,<br />

die im ersten Halbjahr 2009 störungsbedingt<br />

nicht einsatzbereit war.<br />

Die Verminderung des Segmentergebnisses ergibt sich<br />

insbesondere durch eine Wertminderung auf die zahlungsmittelgenerierende<br />

Einheit „Kraftwerke“ in Höhe<br />

von insgesamt 17,6 Mio. Euro. Ferner hat der überpro-<br />

portional zu den Umsatzerlösen gestiegene Materialaufwand<br />

das Segmentergebnis beeinflusst.<br />

Das Ergebnis aus at equity bilanzierten Beteiligungen<br />

reduzierte sich bei der GKI um 3,4 Mio. Euro und der<br />

MHKW um 1,5 Mio. Euro. Zum hohen Vorjahresergebnis<br />

der GKI hatte ein einmaliger Ertrag aus einer Entschädigungsleistung<br />

geführt.<br />

Ergebniskennzahlen<br />

Stromversorgung<br />

Anteile am<br />

Gesamtumsatz<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Veränderung<br />

Umsatz 853.014 799.232 + 53.782<br />

EBITDA 43.280 40.407 + 2.873<br />

EBIT 28.468 25.886 + 2.582<br />

Das Segment Stromversorgung umfasst Stromhandel,<br />

-bezug, -verteilung und -vertrieb sowie die dazugehörenden<br />

Dienstleistungen.<br />

Der Umsatz im Segment erhöhte sich ungeachtet des<br />

sich permanent intensivierenden Wettbewerbs. Dies ergibt<br />

sich durch Mengensteigerungen im Großkundenbereich<br />

sowie aufgrund von Kundengewinnen. Der Stromabsatz<br />

an Endverbraucher konnte im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 11,0 % auf 4,1 Mio. MWh gesteigert werden.<br />

Der Anstieg der Stromhandelsmengen um 18,6 % ist<br />

zum großen Teil auf die Vermarktung der Eigenerzeugung<br />

zurückzuführen und trug in <strong>2010</strong> mit einer Erhöhung<br />

von 3,4 Mio. Euro auf 221,3 Mio. Euro zu den Segmentumsatzerlösen<br />

bei. Die eigenerzeugte Strommenge<br />

erhöhte sich durch den verstärkten Einsatz der Gasturbine<br />

am Standort Niederrad sowie den im Jahr <strong>2010</strong><br />

aufgenommenen Betrieb des Kraftwerks GKI.<br />

Das Segmentergebnis stieg trotz der um 6,7 % gestiegenen<br />

Strombezugskosten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

aufgrund der Verbesserungen im Vertriebs-<br />

und Netzgeschäft.<br />

Ergebniskennzahlen<br />

Gasversorgung<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Veränderung<br />

Umsatz 658.270 739.236 -80.966<br />

EBITDA 83.935 126.114 -42.179<br />

EBIT 72.006 114.250 -42.244<br />

Das Segment Gasversorgung umfasst Gasbezug,<br />

-verteilung und -vertrieb sowie die zugehörigen Dienstleistungen.<br />

Um die Vergleichbarkeit der aktuellen Zahlen<br />

zu gewährleisten, wurden die Vorjahreszahlen an die<br />

neue Segmentstruktur angepasst.<br />

Der Umsatzrückgang resultiert insbesondere aus einem<br />

im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Preisniveau mit Endkunden.<br />

Im Weiterverteilergeschäft hat sich eine Veränderung<br />

der Absatzstrukturen absatzmindernd ausgewirkt.<br />

Der Gasabsatz im Vertrieb an Endverbraucher liegt dagegen<br />

leicht über dem Vorjahresniveau. Insgesamt verschlechterte<br />

sich das Segmentergebnis deutlich.<br />

Ergebniskennzahlen<br />

Wärmeversorgung<br />

Anteile am<br />

Gesamtumsatz<br />

Anteile am<br />

Gesamtumsatz<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Veränderung<br />

Umsatz 114.637 117.859 -3.222<br />

EBITDA 4.628 9.856 -5.228<br />

EBIT -341 4.985 -5.326<br />

Das Segment Wärmeversorgung umfasst Wärmebezug,<br />

-verteilung und -vertrieb sowie die zugehörigen<br />

Dienstleistungen.<br />

Die Umsatzerlöse reduzierten sich aufgrund vertraglich<br />

vereinbarter Preisanpassungen trotz eines witterungsbedingten<br />

Absatzanstiegs um 0,1 Mio. MWh auf 2,0 Mio.<br />

MWh.<br />

Das Ergebnis verschlechterte sich im Wärmegeschäft<br />

aufgrund des stärkeren Rückgangs der Erlöse im Vergleich<br />

zu den Einsparungen bei den Bezugskosten. Damit<br />

ergibt sich ein negatives Segmentergebnis in Höhe<br />

von 0,3 Mio. Euro.<br />

Ergebniskennzahlen<br />

Wasserversorgung<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Veränderung<br />

Umsatz 89.157 36.330 + 52.827<br />

EBITDA 12.212 -38.989 + 51.201<br />

EBIT 6.480 -44.717 + 51.197<br />

Das Segment Wasserversorgung umfasst Wassergewinnung,<br />

-bezug, -transport, -verteilung und -vertrieb<br />

sowie die dazugehörigen Dienstleistungen.<br />

Der Anstieg der Umsatzerlöse und des Segmentergebnisses<br />

resultiert fast ausschließlich aus einer im Vorjahr<br />

gebildeten Rückstellung für das Wasserkartellverfahren<br />

in Höhe von 51,3 Mio. Euro.<br />

Der Wasserabsatz liegt mit 41,8 Mio. m 3 auf Vorjahresniveau<br />

(41,3 Mio. m 3 ).<br />

Ergebniskennzahlen<br />

Beteiligungen<br />

Anteile am<br />

Gesamtumsatz<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Veränderung<br />

Umsatz 2.576 2.330 + 246<br />

EBITDA -374 -335 -39<br />

EBIT<br />

Ergebnis aus at<br />

equity bilanzierten<br />

-374 -335 -39<br />

Beteiligungen 76.872 -27.599 + 104.471<br />

Dem im Berichtsjahr eingeführten Segment Beteiligungen<br />

sind die Aktivitäten der Gemeinschaftsunternehmen,<br />

assoziierten Unternehmen und der sonstigen Beteiligungsunternehmen<br />

des Konzerns zugeordnet. Die<br />

Gemeinschaftsunternehmen MHKW und GKI sowie die<br />

unter den übrigen Beteiligungen ausgewiesenen Gesellschaften<br />

WHG, OWH und NOW verbleiben jedoch entsprechend<br />

ihrer Steuerung durch das Management im<br />

Segment Wärme- und Stromerzeugung.<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> war durch zunehmenden Wettbewerb<br />

und die restriktiven Vorgaben der Regulierungsbehörden<br />

in Form der Kürzung der Netznutzungsentgelte für<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 69


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

70 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Gas und Strom gekennzeichnet. Trotz dieser erschwerten<br />

Marktbedingungen haben die at equity bilanzierten Beteiligungen<br />

Dividenden in Höhe von 53,5 Mio. Euro (Vorjahr<br />

14,6 Mio. Euro) an uns ausgeschüttet. Hiervon entfallen<br />

42,2 Mio. Euro auf die Thüga Holding.<br />

Wesentliche Ursache für die Verbesserung des Ergebnisses<br />

aus at equity bilanzierten Beteiligungen sind geringere<br />

Wertminderungen auf Beteiligungsbuchwerte in<br />

Höhe von 3,8 Mio. Euro (Vorjahr 42,3 Mio. Euro) und die<br />

erstmalige ganzjährige Einbeziehung der Thüga Holding<br />

mit 57,0 Mio. Euro (Vorjahr 0,1 Mio. Euro).<br />

Unter Sonstige Aktivitäten/Konsolidierung werden Konsolidierungseffekte<br />

sowie andere, nicht den gesondert dargestellten<br />

Segmenten zuordenbare, Tätigkeiten von untergeordneter<br />

Bedeutung dargestellt; hierzu zählen Dienstleistungen<br />

der Zentralbereiche der <strong>Mainova</strong> für Dritte.<br />

Vermögenslage<br />

Die Bilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 341,6 Mio. Euro auf 2.548,1 Mio. Euro. Dies ist insbesondere<br />

auf die Finanzierung der im Vorjahr erworbenen<br />

Anteile an der Thüga zurückzuführen. Im Vorjahr erfolgte<br />

zunächst eine Zwischenfinanzierung durch eine Mittelaufnahme<br />

bei der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding<br />

GmbH (SWFH) im Rahmen des Cash Poolings sowie eine<br />

kurzfristige Kreditfinanzierung. Durch die Umfinanzierung<br />

in langfristige Bankdarlehen im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> haben<br />

sich die langfristigen Finanzschulden um 382,2 Mio. Euro<br />

erhöht. Korrespondierend hierzu sind die kurzfristigen Finanzschulden<br />

um 147,1 Mio. Euro gesunken und das in<br />

den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesene Cash<br />

Pooling-Guthaben ist um 236,2 Mio. Euro gestiegen.<br />

Auf der Vermögensseite hat sich das langfristig gebundene<br />

Vermögen um 58,6 Mio. Euro auf 1.921,3 Mio. Euro erhöht.<br />

Der Anstieg entfällt mit 23,4 Mio. Euro auf die immateriellen<br />

Vermögenswerte und das Sachanlagevermögen und ist insbesondere<br />

auf die Aktivierung von Software sowie die Errichtung<br />

des Umspannwerks in der Hochstraße zurückzuführen.<br />

Des Weiteren erhöhte sich der Buchwert der at equity bilanzierten<br />

Beteiligungen um 29,1 Mio. Euro. Ursächlich hierfür<br />

waren im Wesentlichen die Folgebewertung des im Vorjahr<br />

erworbenen Anteils an der Thüga in Höhe von 14,8 Mio. Euro<br />

sowie die Einzahlungen in die Kapitalrücklage der GKI in<br />

Höhe von 5,5 Mio. Euro. Gegenläufig wirkte sich die Wertminderung<br />

auf den Beteiligungsbuchwert der Gasversorgung<br />

Main-Kinzig GmbH (GMK) in Höhe von 3,8 Mio. Euro aus.<br />

Der deutliche Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte<br />

um 282,9 Mio. Euro auf 626,8 Mio. Euro entfällt mit<br />

191,3 Mio. Euro auf die sonstigen Vermögenswerte. Unter<br />

dieser Position werden die Cash Pooling-Forderungen<br />

gegen die SWFH ausgewiesen. Die Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen erhöhten sich im Wesentlichen<br />

durch einen mengen- und preisbedingten Umsatzanstieg<br />

in den letzten beiden Monaten des Geschäftsjahres sowie<br />

abrechnungstechnische Sondersachverhalte.<br />

Auf der Kapitalseite führte insbesondere die Einstellung<br />

des über die Gewinnabführung an die SWFH hinausgehenden<br />

Konzern-Jahresüberschusses in die Gewinnrücklagen<br />

zu einer Erhöhung des Eigenkapitals um<br />

43,7 Mio. Euro.<br />

Die im Vergleich zum Vorjahr um 395,6 Mio. Euro höheren<br />

langfristigen Schulden von 979,5 Mio. Euro sind im<br />

Wesentlichen durch die deutlich gestiegenen langfristigen<br />

Finanzschulden sowie die im Geschäftsjahr geänderte<br />

bilanzielle Behandlung der erhaltenen Zuschüsse<br />

(Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskostenbeiträge)<br />

verursacht. Ab dem 1. Januar <strong>2010</strong> werden die von<br />

Kunden empfangenen Zuschüsse gesondert unter den<br />

langfristigen Schulden ausgewiesen. In Vorperioden<br />

wurden die empfangenen Zuschüsse von den Anschaffungs-<br />

und Herstellungskosten abgesetzt.<br />

Bei den kurzfristigen Schulden haben insbesondere ein<br />

Rückgang der kurzfristigen Finanzschulden um 147,1 Mio.<br />

Euro und gegenläufig ein Anstieg der übrigen Verbindlichkeiten<br />

von 43,4 Mio. Euro zu einer Verminderung von<br />

97,7 Mio. Euro auf 626,0 Mio. Euro geführt. Der Anstieg<br />

der übrigen Verbindlichkeiten ist insbesondere durch die<br />

höhere Verpflichtung aus der Gewinnabführung an die<br />

SWFH entstanden.<br />

Die Eigenkapitalquote beträgt 37,0 % (Vorjahr 40,7 %)<br />

und der Anteil der langfristigen Vermögenswerte an der<br />

Bilanzsumme 75,4 % (Vorjahr 84,4 %). Das langfristige<br />

Vermögen ist zu 49,1 % (Vorjahr 48,3 %) durch Eigenkapital<br />

und zu 100,0 % (Vorjahr 79,6 %) durch langfristige<br />

Eigen- und Fremdmittel gedeckt. Weitere Angaben zur<br />

Kapitalstruktur und zu Investitionsverpflichtungen befinden<br />

sich im Anhang unter Abschnitt 6 bzw. Abschnitt 10.<br />

Die Investitionen gliedern sich wie folgt:<br />

Mio. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Erzeugungsanlagen<br />

Netze<br />

8,6 16,3<br />

Strom 28,1 26,2<br />

Gas 6,5 7,4<br />

Wärme 14,8 7,6<br />

Wasser 2,5 2,7<br />

Grundstücke und Gebäude 24,0 5,9<br />

Sonstiges 27,0 14,9<br />

111,5 81,0<br />

Der Ausbau und Erhalt der Verteilnetze für die Strom-,<br />

Gas-, Wasser- und Wärmeversorgung stellt einen Schwerpunkt<br />

der Investitionen in Sachanlagen dar. Zu dem bedeutendsten<br />

Großprojekt zählte dabei der Bau der<br />

Fernwärme-Verbindungsleitung vom Müllheizkraftwerk<br />

Nordweststadt zum Universitätscampus Westend. Die<br />

Investitionen in Grundstücke und Bauten entfallen unter<br />

anderem auf den Neubau eines Bürogebäudes in der<br />

Solmsstraße.<br />

Finanzlage<br />

Die finanzielle Entwicklung des Unternehmens zeigt die<br />

nachfolgende Kapitalflussrechnung:<br />

Tsd. €<br />

Cashflows aus be-<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Veränderungtrieblicher<br />

Tätigkeit<br />

Cashflows aus der<br />

141.222 325.035 -183.813<br />

Investitionstätigkeit<br />

Cashflows aus der<br />

Finanzierungstätig-<br />

-111.214 -571.338 +460.124<br />

keit<br />

Veränderung des<br />

232.540 89.871 +142.669<br />

Finanzmittelfonds 262.548 -156.432 +418.980<br />

Der Finanzmittelfonds in Höhe von 235,5 Mio. Euro (im<br />

Vorjahr Verbindlichkeit von 27,0 Mio. Euro) setzt sich aus<br />

den Forderungen aus der Konzernfinanzierung (236,2 Mio.<br />

Euro; im Vorjahr Verbindlichkeit von 29,3 Mio. Euro) sowie<br />

den liquiden Mitteln (9,2 Mio. Euro; Vorjahr 9,3 Mio. Euro)<br />

abzüglich der Verbindlichkeiten aus der Konzernfinanzierung<br />

(9,9 Mio. Euro; Vorjahr 7,1 Mio. Euro) zusammen.<br />

Die Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit liegen trotz eines<br />

höheren Vorsteuerergebnisses insbesondere durch<br />

gestiegene Aktiva (52,1 Mio. Euro) und zahlungsunwirksame<br />

Erträge aus der at equity-Fortschreibung (76,7 Mio.<br />

Euro) unter dem Vorjahr. Der Anstieg der Aktiva ist im<br />

Wesentlichen auf den Umsatzanstieg im vierten Quartal<br />

sowie abrechnungstechnische bedingte Sondersachverhalte<br />

bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

zurückzuführen.<br />

In den Cashflows aus Investitionstätigkeit war im Vorjahr<br />

mit 467,0 Mio. Euro der Erwerb der Anteile an der Thüga<br />

enthalten. Die Erhöhung des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit<br />

und des Finanzmittelfonds resultiert insbesondere<br />

aus der Umfinanzierung des letztjährigen<br />

Anteilserwerbs an der Thüga, welcher im Jahr <strong>2010</strong><br />

nicht mehr über das Cash Pooling mit der SWFH und<br />

damit über den Finanzmittelfonds, sondern durch die<br />

Aufnahme langfristiger Kredite finanziert wurde.<br />

Angaben nach § 315 Abs. 2 Nr. 5 und<br />

Abs. 4 HGB<br />

Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB<br />

Das Grundkapital der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> beträgt 142.336.000<br />

Euro und ist in 5.560.000 nennbetragslose Stückaktien,<br />

jeweils mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital<br />

von 25,60 Euro je Aktie, eingeteilt. Davon lauten<br />

5.499.296 (rund 98,9 %) auf den Namen und 60.704<br />

(rund 1,1 %) auf den Inhaber. Die Inhaberaktien sind zum<br />

regulierten Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse<br />

zugelassen. Die mit den Aktien verbundenen Rechte<br />

und Pflichten richten sich nach dem Aktiengesetz. Aktien<br />

mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen,<br />

wurden nicht ausgegeben. Die am Kapital der Gesellschaft<br />

beteiligten Arbeitnehmer können ihre Stimmrechte<br />

uneingeschränkt selbst ausüben.<br />

Nach Kenntnis der Gesellschaft hält die Mehrheitsaktionärin<br />

SWFH 4.170.002 Namens-Stückaktien und 12.078<br />

Inhaber-Stückaktien (insgesamt rund 75,22 %). Diese<br />

Aktien werden der Stadt Frankfurt am Main zugerechnet.<br />

Von der Minderheitsaktionärin Thüga <strong>AG</strong>, München,<br />

werden nach Kenntnis der Gesellschaft 1.329.294 Namens-Stückaktien<br />

und 29.692 Inhaber-Stückaktien gehalten<br />

(insgesamt rund 24,44 %). Die restlichen Aktien<br />

befinden sich im Streubesitz (rund 0,34 %). Davon hält<br />

die Thüga Holding 1.524 Inhaber-Stückaktien (rund<br />

0,03 %). Die SWFH und die Thüga stimmen die Ausübung<br />

der Stimmrechte aus den Aktien nach Maßgabe<br />

der konsortialvertraglichen Vereinbarungen ab.<br />

Die Namens-Stückaktien sind nur mit Zustimmung der<br />

Gesellschaft übertragbar, soweit diese nicht auf die<br />

SWFH übertragen werden. Die Hauptversammlung entscheidet<br />

über die Zustimmung.<br />

Der Vorstand ist nicht zur Ausgabe oder zum Rückkauf<br />

von Aktien befugt. Die Zwangseinziehung von Aktien ist<br />

gemäß § 5 der Satzung zugelassen.<br />

Gemäß § 6 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens<br />

zwei Personen. Im Übrigen bestimmt der Aufsichtsrat<br />

die Mitglieder des Vorstands. Für die Bestellung<br />

von Vorstandsmitgliedern ist gemäß § 31 MitBestG<br />

eine Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der Stimmen<br />

der Mitglieder des Aufsichtsrats erforderlich. Der Aufsichtsrat<br />

bestellt die Mitglieder des Vorstands gemäß<br />

§ 84 Abs. 1 Satz 1 AktG für höchstens fünf Jahre. Der<br />

Aufsichtsrat ist gemäß § 84 Abs. 3 AktG auch für den<br />

Widerruf der Bestellung zuständig.<br />

Soweit nicht gesetzlich zwingend etwas anderes vorgeschrieben<br />

ist, bedürfen Satzungsänderungen der einfachen<br />

Kapital- und Stimmenmehrheit.<br />

Von den von der Gesellschaft in Anspruch genommenen<br />

Darlehen könnten im Falle eines Kontrollwechsels insgesamt<br />

Darlehen in Höhe von 79,5 Mio. Euro vom Darlehensgeber<br />

gekündigt werden. In diesem Fall würde die<br />

Liquidität der Gesellschaft belastet werden. Diese Kündigungsrechte<br />

bestehen jedoch nicht uneingeschränkt.<br />

So können sie bei einigen Darlehen nicht ausgeübt werden,<br />

wenn zusätzliche Sicherheiten gestellt werden<br />

Eine bedeutende Investition<br />

ist der Ausbau<br />

der Fernwärme-<br />

Verbindungsleitung<br />

zum Universitätscampus<br />

Westend.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 71


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Die <strong>Mainova</strong>-Aktie<br />

erreichte Mitte<br />

März den Jahreshöchstwert<br />

von<br />

370 Euro.<br />

72 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

(54,5 Mio. Euro) bzw. bei anderen Darlehen keine Bonitätsverschlechterung<br />

des Darlehensnehmers eintritt<br />

(25,0 Mio. Euro).<br />

<strong>Mainova</strong> hat mit ihren Mitgesellschaftern in der Thüga<br />

Holding Vereinbarungen geschlossen, die gegenseitige<br />

Call-Optionen auf Anteile an Thüga für den Fall eines<br />

Kontrollwechsels bei einer Partei vorsehen. Abweichend<br />

von den Vorschriften der §§ 289 Abs. 4 Nr. 8, 315 Abs. 4<br />

Nr. 8 HGB und des Deutschen Rechnungslegungsstandards<br />

Nr. 15a (DRS 15a) liegt ein Kontrollwechsel im Sinne<br />

dieser Vereinbarung dann vor, wenn eine Person, die<br />

zuvor keine Mehrheit der Stimmen oder des Kapitals an<br />

einer Partei hält oder sonst keinen direkten oder indirekten<br />

beherrschenden Einfluss im Sinne des § 17 AktG auf<br />

eine Partei ausübt, eine solche Mehrheit bzw. einen solchen<br />

direkten oder indirekten beherrschenden Einfluss<br />

erlangt. Jede von einem Kontrollwechsel nicht betroffene<br />

Partei ist jeweils entsprechend dem Verhältnis ihrer<br />

Beteiligung berechtigt, von der durch den Kontrollwechsel<br />

betroffenen Partei die Übertragung der betreffenden<br />

Aktien zu verlangen. Der Kaufpreis für die von der Call-<br />

Option betroffenen Aktien entspricht dem anteiligen Ertragswert.<br />

Eine weitere wesentliche Vereinbarung, die unter der Bedingung<br />

eines Kontrollwechsels steht, ist der Partnerschaftsvertrag<br />

über den Bau und Betrieb eines Gas- und<br />

Dampfkraftwerks am Kraftwerksstandort Irsching. Hierin<br />

haben die Vertragsparteien vereinbart, sich im Falle eines<br />

bei einer Partei eintretenden Kontrollwechsels die<br />

jeweils gehaltenen Geschäftsanteile an der GKI gegenseitig<br />

zum Kauf anzubieten. Bei einem Ausscheiden aus<br />

der Kraftwerksgesellschaft würde die Gesellschaft einen<br />

maßgeblichen Teil ihrer Eigenerzeugungskapazität für<br />

Strom verlieren.<br />

Für den Fall, dass die Stadt Frankfurt am Main mit dem ihr<br />

direkt und indirekt zuzurechnenden Anteil nicht mehr die<br />

Mehrheit am stimmberechtigten Grundkapital der <strong>Mainova</strong><br />

<strong>AG</strong> innehat (Kontrollwechsel) oder im Falle eines<br />

Rechtsformwechsels gemäß §§ 190ff. UmwG oder bei<br />

Abschluss eines wirksamen Vertrags, der die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />

der Beherrschung eines anderen Unternehmens außerhalb<br />

des Stadtwerke Frankfurt-Konzerns unterstellt (Beherrschungsvertrag<br />

gemäß § 291 Abs. 1 S. 1 1. Alt. AktG),<br />

gewährt die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> dem Vorsitzenden des Vorstands<br />

ein Sonderkündigungsrecht und das Recht zur<br />

Niederlegung seines Amts. Für den Fall der wirksamen<br />

und fristgerechten Kündigung und Amtsniederlegung erhält<br />

der Vorsitzende des Vorstands eine Abfindung in<br />

Höhe des Zweifachen seiner letztmaligen Jahresgesamtbezüge,<br />

maximal jedoch auf die Gesamtvergütung für die<br />

Restlaufzeit des Dienstvertrags begrenzt.<br />

Bericht und Erläuterungen gemäß<br />

§ 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB<br />

Die Zielsetzung des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems<br />

ist es, die Ordnungsmäßigkeit sowie<br />

Verlässlichkeit der Rechnungslegung und Finanzberichterstattung<br />

durch die Implementierung von Kontrollen<br />

sicherzustellen. Das System beinhaltet Grundsätze, Verfahren,<br />

Regelungen und Maßnahmen, um eine vollständige,<br />

richtige und zeitnahe Erfassung von Geschäftsvorfällen<br />

unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zu<br />

gewährleisten. Grundlage hierfür sind die Identifikation<br />

möglicher Fehlerquellen und die wirksame Begrenzung<br />

daraus resultierender Risiken.<br />

Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem ist<br />

ein integraler Bestandteil des Rechnungslegungsprozesses<br />

der <strong>Mainova</strong> und erstreckt sich auf die Finanzberichterstattung<br />

im gesamten Konzern. Es beinhaltet eine klare<br />

Funktionstrennung zwischen den beteiligten Funktionsbereichen,<br />

welche darüber hinaus in quantitativer wie<br />

qualitativer Hinsicht ausreichend ausgestattet sind. Bei<br />

allen rechnungslegungsrelevanten Prozessen finden regelmäßig<br />

analytische Prüfungen statt. Die im Risikomanagementsystem<br />

erfassten und bewerteten Risiken werden<br />

im Jahresabschluss berücksichtigt, sofern bestehende<br />

Bilanzierungsregelungen dies vorschreiben.<br />

Die für die Rechnungslegung eingesetzten EDV-Systeme<br />

sind durch Sicherheitsvorkehrungen gegen unbefugte<br />

Zugriffe geschützt. Soweit dies möglich ist, wird Standardsoftware<br />

eingesetzt. Erhaltene oder weitergegebene<br />

Rechnungslegungsdaten werden regelmäßig in<br />

Stichproben auf Vollständigkeit und Richtigkeit überprüft.<br />

Durch die eingesetzte Software finden programmierte<br />

Plausibilitätsprüfungen statt.<br />

Für die Umsetzung dieser Regelungen und die Nutzung<br />

der Instrumentarien sind die beteiligten Bereiche und<br />

Abteilungen zuständig.<br />

Die Verantwortlichkeit für die Implementierung, Aufrechterhaltung<br />

und Wirksamkeit des internen Kontroll-<br />

und Risikomanagementsystems sowie die Überwachung<br />

der Einhaltung der Vorgaben liegt beim für Rechnungswesen<br />

und Finanzen zuständigen Mitglied des<br />

Vorstands der <strong>Mainova</strong>. Diese Verantwortung ist in der<br />

Geschäftsordnung des Vorstands festgehalten. Die Einhaltung<br />

der gesetzlichen Vorschriften und konzerninternen<br />

Richtlinien für das Kontroll- und Risikomanagementsystem<br />

wird von der internen Revision im Rahmen<br />

von risikoorientierten Prüfungen überwacht.<br />

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats überwacht<br />

ebenfalls jährlich als übergeordnete Instanz das interne<br />

Kontroll-, Risikomanagement- und Revisionssystem auf<br />

dessen Angemessenheit.<br />

Die <strong>Mainova</strong>-Aktie<br />

Die Erholung an den Aktienmärkten setzte sich im Jahr<br />

<strong>2010</strong> fort. Zu Beginn des Geschäftsjahres war das Marktumfeld<br />

für Aktien mit Blick auf die gesamtwirtschaftliche<br />

Entwicklung noch von anhaltender Unsicherheit geprägt.<br />

Erst gegen Ende des Jahres verbesserte sich das Börsenumfeld<br />

in Deutschland richtungsweisend und der Aufwärtstrend<br />

des Vorjahres setzte sich fort.<br />

Nach einer monatelangen Seitwärtsbewegung unter<br />

starken Kursschwankungen durchbrach der Deutsche<br />

Aktienindex (DAX) Mitte Oktober die psychologisch<br />

wichtige 6.400er Marke und entwickelte sich fortan sukzessive<br />

nach oben. Am 21. Dezember <strong>2010</strong> notierte er<br />

mit einem Tagesschlusskurs von rund 7.078 Zählern auf<br />

dem höchsten Stand seit dem Sommer 2008 und ging<br />

am 31. Dezember mit 6.914 Punkten aus dem Handel.<br />

Gegenüber der Notierung zum Ende des Vorjahres<br />

(5.957 Punkte) war somit ein Anstieg von rund 16 % zu<br />

verzeichnen.<br />

Die Aktie der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> konnte das hohe Niveau des<br />

Vorjahres leicht steigern, sodass sie nach einem Tiefststand<br />

im Februar von 325,00 Euro und einem Jahreshöchstwert<br />

von 370,00 Euro Mitte März schließlich Ende<br />

<strong>2010</strong> mit einem Kurs von 343,00 Euro aus dem Handel<br />

ging. Bereinigt um die Dividendenausschüttung im Juli<br />

<strong>2010</strong> in Höhe von 9,48 Euro je Stückaktie erhöhte sich<br />

der Kurs der Aktie im Gesamtjahr um rund 3,7 %.<br />

Mit Wirkung zum 1. Januar 2001 hat die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> mit<br />

dem Mehrheitsaktionär SWFH einen Gewinnabführungsvertrag<br />

nach § 291 AktG abgeschlossen. Dieser<br />

kann seit dem 31. Dezember 2006 jährlich mit einer Frist<br />

von sechs Monaten zum Ende des Kalenderjahres von<br />

den Vertragspartnern gekündigt werden. Die SWFH hat<br />

sich im Gewinnabführungsvertrag verpflichtet, außenstehenden<br />

Aktionären für die Dauer des Vertrags einen<br />

festen Ausgleich (Garantiedividende) von 9,48 Euro je<br />

Stückaktie für jedes volle Geschäftsjahr zu gewähren<br />

und Aktien eines außenstehenden Aktionärs auf dessen<br />

Verlangen gegen eine Barabfindung von 172,00 Euro je<br />

Stückaktie zu erwerben.<br />

Das beim Landgericht Frankfurt am Main anhängige sogenannte<br />

Spruchverfahren, in dem die angemessene<br />

Abfindung und die angemessene Ausgleichszahlung gemäß<br />

§§ 304ff. AktG gerichtlich bestimmt werden sollen,<br />

ist noch nicht abgeschlossen. Die vom Landgericht per<br />

Beschluss vom 20. Juli 2005 bestellte Sachverständige<br />

hat ihr erstes Gutachten am 30. Mai 2007 fertiggestellt<br />

und am 1. Juli <strong>2010</strong> ein vom Landgericht per Beschluss<br />

vom 21. Mai 2008 in Auftrag gegebenes Ergänzungsgutachten<br />

vorgelegt. Über die Dauer und den Ausgang des<br />

Spruchverfahrens kann zum heutigen Zeitpunkt keine<br />

Aussage getroffen werden. Aus Sicht der <strong>Mainova</strong> gibt<br />

es aber nach wie vor keinen Anlass, von den ursprünglich<br />

für Ausgleich und Abfindung festgesetzten Werten<br />

abzuweichen. Sollte im Rahmen des Verfahrens vom<br />

Gericht eine höhere Abfindung bzw. Garantiedividende<br />

festgesetzt werden, so gilt dies für alle außenstehenden<br />

Aktionäre und damit auch für diejenigen, die das Abfindungsangebot<br />

bereits angenommen und ihre Aktien an<br />

die SWFH zurückgegeben haben.<br />

Insgesamt wurden bereits rund 11.000 Inhaberaktien aufgrund<br />

des Abfindungsangebots von außenstehenden Aktionären<br />

an die SWFH zurückgegeben. Der Streubesitz<br />

der im geregelten Markt der Deutschen Börse <strong>AG</strong> in<br />

Frankfurt am Main gehandelten <strong>Mainova</strong>-Aktie beläuft<br />

sich zum 31. Dezember <strong>2010</strong> auf 18.934 Aktien (0,34 %<br />

des Grundkapitals).<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

<strong>Mainova</strong> beschäftigt zum Jahresende 2.884 (Vorjahr<br />

2.859) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (ausschließlich<br />

der gesetzlichen Vertreter), von denen sich 117 (Vorjahr<br />

120) in der Ruhephase der Altersteilzeit (Blockmodell)<br />

befanden. Die SWFH erbringt für die <strong>Mainova</strong> wesentliche<br />

Teile einer erstklassigen Berufsausbildung. Sie<br />

beschäftigte zum Jahresende wie im Vorjahr 95 Auszubildende.<br />

Neben den Auszubildenden bieten wir fünf<br />

jungen Menschen die Möglichkeit, sich im Rahmen eines<br />

bis zu zwölfmonatigen Praktikums für den Berufseinstieg<br />

bzw. die Aufnahme einer Berufsausbildung zu<br />

qualifizieren.<br />

Forschung und Entwicklung<br />

<strong>Mainova</strong> beteiligt sich in Gemeinschaftsprojekten mit<br />

unterschiedlichen Partnern an mehreren anwendungsorientierten<br />

Entwicklungsvorhaben in den Bereichen<br />

„Rationelle Energieanwendung“, „Erneuerbare Energieprojekte“<br />

und „Neue Technologien“. Unter anderem unterstützt<br />

<strong>Mainova</strong> dabei ein Vorhaben zur hydrothermalen<br />

Karbonisierung, das die Fachhochschule Gießen/<br />

Friedberg vorantreibt. Im Rahmen dieses Verfahrens<br />

wird aus Biomasse unter erhöhtem Druck und Temperatur<br />

ein Produkt erzeugt, das in seinen Eigenschaften der<br />

Braunkohle entspricht. Die Eignung des Verfahrens ließ<br />

sich bereits im Laborversuch nachweisen.<br />

Nach Einschätzung der <strong>Mainova</strong> eröffnen sich mit dieser<br />

Technologie Möglichkeiten, bisher ungenutzte Biomassen<br />

in einen regenerativen Brennstoff umzuwandeln. Die Biokohle<br />

kann zukünftig im Kraftwerksbetrieb herkömmlichen<br />

Brennstoff ersetzen und so einen wesentlichen Beitrag zur<br />

Verringerung der CO2-Emissionen leisten.<br />

Darüber hinaus haben <strong>Mainova</strong> und die Fachhochschule<br />

Frankfurt am Main (FH Frankfurt) die Einrichtung einer<br />

Stiftungsprofessur „Energieeffizienz und Erneuerbare<br />

Energien“ vereinbart. <strong>Mainova</strong> finanziert in den kommenden<br />

Jahren die Einrichtung des neuen Lehrstuhls<br />

und treibt damit die Forschung in diesem bedeutenden<br />

Fachgebiet voran. Ab dem Wintersemester 2011/12<br />

können die ersten Studenten ihr Studium im neuen Bachelor-Studiengang<br />

an der FH Frankfurt aufnehmen.<br />

Grundzüge des Vergütungssystems<br />

für den Vorstand<br />

Für die Festlegung der Gesamtbezüge der einzelnen<br />

Vorstandsmitglieder ist gemäß dem am 5. August<br />

2009 in Kraft getretenen Gesetz zur Angemessenheit<br />

der Vorstandsvergütung (Vorst<strong>AG</strong>) das Aufsichtsratsplenum<br />

zuständig. Vor diesem Hintergrund wurde<br />

das Vergütungssystem der <strong>Mainova</strong> von einem unabhängigen<br />

externen Berater überprüft und vom Aufsichtsrat<br />

entsprechend den neuen gesetzlichen Anforderungen<br />

angepasst.<br />

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus ei-<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> beschäftigt<br />

<strong>Mainova</strong><br />

2.884 Mitarbeiter.<br />

<strong>Mainova</strong> und FH<br />

Frankfurt gründen<br />

Stiftungsprofessur<br />

„Energieeffizienz<br />

und Erneuerbare<br />

Energien“.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 73


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

74 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

ner fixen und einer variablen Vergütung zusammen. Die<br />

fixe Vergütung besteht aus einer Grundvergütung und<br />

einem Tantiemeanteil. Lediglich die Grundvergütung ist<br />

ruhegehaltsfähig. Zusätzlich erhalten die einzelnen Vorstandsmitglieder<br />

Sachleistungen, die individuell versteuert<br />

werden. Diese umfassen im Wesentlichen<br />

marktübliche Versicherungsleistungen und Dienstwagen.<br />

Die variable Vergütung teilt sich in eine kurzfristige<br />

variable Vergütungskomponente sowie eine Vergütungskomponente<br />

mit langfristiger Anreizwirkung (langfristiges<br />

Anreizprogramm, LAP) auf.<br />

Die Höhe der kurzfristigen variablen Vergütungskomponente<br />

ist an das Erreichen von Finanzzielen gekoppelt.<br />

Sie bemisst sich dabei am operativen Ergebnis (EBT) der<br />

<strong>Mainova</strong> gemäß HGB.<br />

Um die Nachhaltigkeit und Langfristigkeit der Vergütungsstruktur<br />

zu erhöhen und den Anforderungen des<br />

Vorst<strong>AG</strong> in vollem Umfang zu genügen, nehmen die Vorstandsmitglieder<br />

ab dem Geschäftsjahr <strong>2010</strong> an dem<br />

langfristigen Anreizprogramm LAP teil. Die Auszahlung<br />

im Rahmen des LAP erfolgt am Ende eines dreijährigen<br />

Performancezeitraums. Dabei bestimmt das Erreichen<br />

von vorab definierten finanziellen und qualitativen Erfolgszielen<br />

die Höhe der Auszahlung. Als finanzielles Erfolgsziel<br />

dient dabei das erreichte kumulierte operative<br />

Ergebnis (EBT) der <strong>Mainova</strong> gemäß HGB während des<br />

Performancezeitraums. Als qualitative Erfolgsziele werden<br />

die „Mitarbeiterzufriedenheit“ und „Kundenzufriedenheit“<br />

herangezogen.<br />

Die Auszahlung der langfristigen variablen Vergütungskomponente<br />

ist nach oben hin begrenzt (Kappung).<br />

Beim Nichterreichen von Mindestzielen entfällt eine Auszahlung<br />

der langfristigen variablen Vergütungskomponente<br />

vollständig.<br />

Für die kurzfristige und langfristige variable Vergütung<br />

hat der Aufsichtsrat eine Anpassungsmöglichkeit für außerordentliche<br />

Entwicklungen vereinbart.<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung<br />

nach Schluss des Geschäftsjahres<br />

Vor dem Hintergrund der Katastrophen in Japan hat die<br />

Bundesregierung am 14. März 2011 ein dreimonatiges<br />

Moratorium zur Aussetzung der Laufzeitverlängerung für<br />

deutsche Kernkraftwerke verkündet. Während dieser<br />

drei Monate soll die Sicherheitslage der deutschen<br />

Atomkraftwerke ergänzend gewürdigt und ggf. neu beurteilt<br />

werden. Ob und wie sich dies im Endergebnis auf<br />

die Laufzeitverlängerungen und die damit verbundenen<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auswirken wird,<br />

ist nach heutigem Kenntnisstand nicht abschließend<br />

einschätzbar.<br />

Internes Steuerungssystem<br />

des Konzerns<br />

Die Basis für die interne Steuerung der <strong>Mainova</strong> ist die<br />

Profitcenterrechnung, nach der unser Ergebnis sowohl<br />

nach Wertschöpfungsstufen als auch nach Sparten im<br />

Kerngeschäft kontinuierlich verfolgt wird. Ausgehend<br />

von den Steuerungskennzahlen ROCE (Return on Capital<br />

Employed), Umsatz und EBT werden für alle Unternehmensbereiche<br />

Ziele vorgegeben. Neben den rein finanziellen<br />

Zielen werden mit Führungskräften auch individuelle<br />

Projekt- und Personalführungsziele als Basis<br />

des variablen Vergütungssystems vereinbart.<br />

Der Vorstand erhält im Rahmen der Quartalsberichte<br />

eine Zusammenfassung der wesentlichen Steuerungskennzahlen.<br />

Neben den Investitions- und Kostenentwicklungen<br />

werden die operativen Beiträge der Unternehmenseinheiten<br />

und Beteiligungen zum Konzernergebnis<br />

analysiert und erläutert. Dieses „Management-<br />

Cockpit“ wird seit einigen Jahren angewandt und kontinuierlich<br />

weiterentwickelt.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurde das Management-Cockpit um weitere<br />

Informations- und Steuerungselemente ergänzt.<br />

Dem Vorstand werden fortan wesentliche Trends und<br />

Schätzungen übermittelt, um frühzeitig Indikationen für<br />

die künftige Geschäftssituation der <strong>Mainova</strong> darzustellen<br />

und die aktive Steuerung des Geschäfts zu unterstützen.<br />

Hierzu wird eine Prognose des EBT erstellt und<br />

hinsichtlich der Abweichungen vom Unternehmensplan<br />

bewertet. Daneben erfolgt eine fortlaufende Auswertung<br />

der vier Kategorien der <strong>Mainova</strong>-Strategiekarte – Markt,<br />

Mitarbeiter, Finanzen und Prozesse.<br />

Darüber hinaus gewährleistet <strong>Mainova</strong> durch die beständige<br />

Weiterentwicklung des Berichtswesens für<br />

energiewirtschaftliche Daten auch in Zukunft eine Transparenz<br />

der Kennzahlen im gesamten <strong>Mainova</strong>-Konzern.<br />

Bericht über wesentliche Chancen<br />

und Risiken<br />

Risikomanagement<br />

<strong>Mainova</strong> nimmt das Management von Chancen und Risiken<br />

als ein Instrument zur nachhaltigen Erfüllung der strategischen<br />

Unternehmensziele wahr. Durch ein systematisches<br />

Risikomanagement werden die Unternehmensrisiken<br />

mittels eines Früherkennungssystems nach einem<br />

standardisierten Verfahren erfasst und hinsichtlich ihrer<br />

möglichen zukünftigen finanziellen Auswirkungen bewertet.<br />

Geeignete Indikatoren und ein Maßnahmencontrolling<br />

ermöglichen ein frühzeitiges Handeln. Als Risiko wird jede<br />

potenzielle qualitative und quantitative negative Abweichung<br />

von der Unternehmensplanung und den -zielen<br />

definiert. Hierbei werden auch die Risiken aus den Beteiligungsgesellschaften<br />

betrachtet.<br />

Die Erfassung, Kategorisierung und Bewertung von Risiken<br />

wird von den Unternehmensbereichen bzw. den einbezogenen<br />

Tochtergesellschaften der <strong>Mainova</strong> vorgenommen.<br />

In deren Verantwortung liegt es ebenfalls,<br />

Maßnahmen zur Vermeidung, Reduzierung und Kontrolle<br />

von Risiken zu initiieren und ihre Wirksamkeit sicherzustellen.<br />

Die Auswertung, Analyse und Steuerung des verbundweiten<br />

Risikomanagements erfolgt durch die Stabsstelle<br />

„Risikomanagement“, die dem Bereich „Controlling und<br />

Unternehmenssteuerung“ direkt zugeordnet ist.<br />

Neben wirtschaftlichen Risiken werden im Risikomanagementsystem<br />

auch Compliance-Risiken, d. h. Risiken<br />

aus der Nichteinhaltung von Gesetzen und Richtlinien,<br />

erfasst. Die Auswertung des Risikomanagements im<br />

Hinblick auf Compliance-Risiken wird von der Abteilung<br />

„Compliance-Management“ vorgenommen.<br />

Besonders risikobehaftete Geschäftsvorfälle werden<br />

vom Risikokomitee überwacht. Maßnahmen und Strategien<br />

zur Nutzung von Chancen und zur Kontrolle der<br />

Risiken aus der operativen Tätigkeit werden im Risikokomitee<br />

abgestimmt. Hierzu zählen vor allem die Verabschiedung<br />

von Beschaffungs-, Vermarktungs- und Absicherungsstrategien<br />

sowie die Überwachung der Auslastung<br />

und Einhaltung des vom Vorstand vorgegebenen<br />

Limitsystems (Volumenlimite, Value-at-Risk). Hinzu kommt<br />

die Identifizierung neuer, mit der Energieerzeugung, -beschaffung<br />

und -vermarktung zusammenhängender Risiken<br />

und die Festlegung risikobezogener Maßnahmen.<br />

Die Vorstandsmitglieder und der Aufsichtsrat werden<br />

über die aktuelle Risiko- und Chancensituation in Form<br />

von Risikoberichten halbjährlich informiert. In besonderen<br />

Fällen erfolgt eine unmittelbare Unterrichtung.<br />

<strong>Mainova</strong> ist einer Vielzahl von Chancen und Risiken ausgesetzt,<br />

die den nachfolgenden wesentlichen Risikokategorien<br />

angehören.<br />

Chancen und Risiken in der Eigenerzeugung<br />

Die Rahmenbedingungen der Eigenerzeugung werden<br />

von der europäischen und deutschen Klimagesetzgebung<br />

wesentlich beeinflusst. Mit der Laufzeitverlängerung<br />

für deutsche Atomkraftwerke ist mit einer weiteren<br />

Wettbewerbsdämpfung auf dem Energiemarkt zu rechnen.<br />

Die marktbeherrschende Stellung der großen Konzerne<br />

bei der Stromerzeugung wird verfestigt und der<br />

Weg zu einer dezentralen Stromerzeugung hingegen<br />

verlangsamt. In dem Energiekonzept der Bundesregierung<br />

ist die klimafreundliche Erzeugung von Strom und<br />

Wärme in KWK-Anlagen ebenfalls nicht substanziell geregelt.<br />

Trotz dieser politischen Entwicklungen hält <strong>Mainova</strong><br />

am geplanten Investitionsprogramm fest, um sich<br />

bietende Chancen in der Strom- und Wärmeerzeugung<br />

insbesondere aus erneuerbaren Energien zu nutzen.<br />

<strong>Mainova</strong> plant dabei, den Anteil der erneuerbaren Energien<br />

in der Eigenerzeugung zu verdoppeln. Allerdings<br />

muss sorgfältig und eingehend geprüft werden, inwieweit<br />

die veränderten energiepolitischen Rahmenbedingungen<br />

die Wirtschaftlichkeit vielversprechender Investitionsprojekte<br />

beeinflussen.<br />

Beim Kraftwerksbetrieb besteht trotz kontinuierlicher<br />

Überwachung der Anlagen, professioneller Anlagenwartung<br />

und Modernisierungsinvestitionen das Risiko von<br />

Betriebsstörungen bis hin zum Ausfall von Erzeugungsanlagen.<br />

In begrenztem Umfang werden derartige Risiken<br />

mithilfe von Versicherungen (z. B. Maschinenbruch-<br />

oder Betriebsunterbrechungsversicherung) reduziert.<br />

Der Ausfall einer einzelnen Anlage darf zu keinem Zeit-<br />

punkt zu einer Gefährdung der Versorgungssicherheit<br />

führen. Vermarktete Strommengen sind bei Anlagenstörungen<br />

kurzfristig durch eine Reservelieferung gesichert,<br />

müssen aber am folgenden Handelstag alternativ beschafft<br />

werden, was ein finanzielles Risiko birgt.<br />

Weitere Risiken ergeben sich aus den Zuteilungsregeln<br />

der dritten Handelsperiode für Emissionszertifikate ab<br />

2013. Zertifikate für die Stromerzeugung sind dann vollständig<br />

zu beschaffen und stellen einen erheblichen zusätzlichen<br />

Kostenfaktor dar. Der Stromhandelsmarkt<br />

berücksichtigt diesen Kostenanstieg bisher nicht, sodass<br />

ab 2013 mit erheblich niedrigeren Clean-Spreads<br />

bei der Stromerzeugung zu rechnen ist. Als Clean-<br />

Spread wird die Differenz zwischen dem Strompreis einerseits<br />

sowie dem Brennstoffpreis (Kohle) und dem<br />

Preis für CO2-Emissionsrechte andererseits bezeichnet.<br />

<strong>Mainova</strong> ist bestrebt, günstige Marktsituationen zur kosteneffizienten<br />

und nachhaltigen Gewinnung von Zertifikaten<br />

zu nutzen. Für <strong>Mainova</strong> ist dabei positiv zu bewerten,<br />

dass für die Wärmeerzeugung in KWK-Anlagen<br />

auch nach den neuen Zuteilungsregeln eine kostenlose<br />

Zuteilung von Zertifikaten in geringem Umfang zu erwarten<br />

ist. Dies wird jedoch den Gesamtbedarf nur zu einem<br />

geringen Anteil decken können.<br />

Chancen und Risiken in der Energiebeschaffung<br />

und im Energiehandel<br />

<strong>Mainova</strong> ist in wesentlichem Umfang Marktpreisänderungsrisiken<br />

ausgesetzt. Diese resultieren insbesondere<br />

aus einer hohen Preisvolatilität an den Brennstoff-, Strom-<br />

und CO2-Märkten auf der Beschaffungsseite sowie an den<br />

Strom- und Gasmärkten auf der Absatzseite. So kann bei<br />

volatilen Preisen ein zeitlicher Verzug zwischen Brennstoffbeschaffung<br />

und Vermarktung der erzeugten Mengen ein<br />

erhebliches Risiko darstellen. <strong>Mainova</strong> wird darauf ausgerichtet<br />

sein, zukünftig weiterhin die Stromvermarktung und<br />

die Brennstoffbeschaffung gleichzeitig abzuwickeln.<br />

Zur Absicherung von Preisrisiken setzt <strong>Mainova</strong> ferner<br />

derivative Finanzinstrumente ein. Zudem konnten sich<br />

marktpreisorientierte Vertriebsmodelle mit dem Ziel der<br />

Risikominimierung gut im Markt etablieren.<br />

Daneben führt <strong>Mainova</strong> in begrenztem Umfang und risikogesteuert<br />

Handelsgeschäfte mit Strom- und Emissionszertifikaten<br />

zur Ausnutzung von Marktpreisänderungen<br />

durch. Grundsätzlich wird der Einsatz von derivativen<br />

Finanzinstrumenten bezüglich Art und Umfang vom<br />

Risikokomitee bestimmt und überwacht.<br />

Chancen und Risiken aus dem Vertrieb<br />

Auch zukünftig ist mit einem spürbar steigenden Wettbewerb<br />

im Privat- und Geschäftskundengeschäft bei Strom<br />

und Gas zu rechnen. Bedingt durch den Anstieg der EEG-<br />

Zulage und die damit verbundene Veränderung der<br />

Strompreise sind Anbieterwechsel nicht auszuschließen.<br />

Im Gasbereich können die vermehrte Anzahl von Anbietern<br />

und der daraus resultierende verstärkte Preiskampf zu einer<br />

steigenden Wechselbereitschaft der Kunden führen.<br />

Gleichwohl hat <strong>Mainova</strong> auch im Jahr <strong>2010</strong> mehr Kunden<br />

Durch eine Laufzeitverlängerung<br />

für<br />

deutsche Atomkraftwerke<br />

ist mit einer<br />

weiteren Wettbewerbsdämpfung<br />

auf<br />

dem Energiemarkt<br />

zu rechnen.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> hat die<br />

<strong>Mainova</strong> mehr Kunden<br />

gewonnen, als<br />

an andere Anbieter<br />

verloren gingen.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 75


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

76 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

gewonnen, als an andere Anbieter verloren gingen.<br />

<strong>Mainova</strong> tritt dem Wettbewerbsdruck durch die sukzessive<br />

Erweiterung des Vertriebsgebiets und mit attraktiven<br />

Angeboten entgegen. So bietet <strong>Mainova</strong> im Rahmen<br />

des neuen Produkts <strong>Mainova</strong> Strom Smart eine Preisgarantie<br />

bis zum 31. Dezember 2011 an. Das ökologische<br />

Engagement wird mit dem Smart-Meter-Tarif weiter verstärkt.<br />

Zudem ist beabsichtigt, die Markentreue und Loyalität<br />

der Bestandskunden mit einem Kundenbindungsprogramm<br />

nachhaltig zu fördern.<br />

Aufgrund der vielfachen Auszeichnungen für die Servicequalität,<br />

Vertrags- und Preisgestaltung sieht sich<br />

<strong>Mainova</strong> auch in Zukunft gut positioniert.<br />

Rechtliche Risiken<br />

Der Bundesgerichtshof hat in verschiedenen Urteilen<br />

gegen Gasversorgungsunternehmen Preisanpassungsklauseln<br />

in Erdgaslieferverträgen für unwirksam erklärt.<br />

Einige Gasversorger wurden von Gerichten zudem zu<br />

Rückzahlungen an Kunden verpflichtet. Die Gaspreisanpassungen<br />

der <strong>Mainova</strong> waren mehrfach Gegenstand<br />

gerichtlicher Auseinandersetzungen. Keines der Gerichte<br />

hat dabei die Gaspreisanpassungsklauseln der <strong>Mainova</strong><br />

für unwirksam befunden.<br />

Bezüglich der im Jahr 2009 eingeleiteten kartellrechtlichen<br />

Überprüfung der Wasserpreise haben sich in <strong>2010</strong><br />

keine wesentlichen neuen Entwicklungen ergeben. Die<br />

von <strong>Mainova</strong> eingereichte Beschwerde gegen die an sie<br />

gerichtete Preissenkungsverfügung ruht weiterhin. Die<br />

im Jahr 2009 getroffene Risikoeinschätzung und -vorsorge<br />

besteht unverändert.<br />

Regulierung der Netzentgelte für Strom und Gas<br />

Regulatorische Risiken ergeben sich im Wesentlichen<br />

aus den Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes einschließlich<br />

der Verordnungen sowie den Festlegungen<br />

und Bescheiden der Bundesnetzagentur (BNetzA) zu<br />

den Erlösen der Netzbetreiber. Um frühzeitig auf Veränderungen<br />

dieser Rahmenbedingungen reagieren zu können,<br />

prüft <strong>Mainova</strong> die Entwicklungen in diesem Bereich<br />

kontinuierlich.<br />

Durch die aktuellen Novellierungen der Netzentgeltverordnungen<br />

für Strom und Gas ergeben sich in Zukunft<br />

positive Ergebniseffekte aus der Ansetzbarkeit von Verlustenergie.<br />

Demgegenüber ist in der zweiten Regulierungsperiode<br />

mit einer verschärften Kostenregulierung<br />

zu rechnen.<br />

Darüber hinaus kann es zu deutlich schärferen Vorgaben<br />

im anstehenden Effizienzvergleich kommen, wenn die<br />

BNetzA wie angekündigt die Personalzusatzkosten von<br />

Mitarbeitern, die nicht beim Netzbetreiber angestellt<br />

sind, zukünftig nicht mehr aus dem Effizienzvergleich<br />

herausnimmt. Das Risiko wird derzeit geprüft und es<br />

werden mögliche Gegenmaßnahmen entwickelt.<br />

Weiterhin plant die BNetzA, für Strom ab 2012 bzw. für<br />

Gas ab 2013 eine Qualitätsregulierung einzuführen. Hierbei<br />

werden in Abhängigkeit vom Unter- bzw. Überschrei-<br />

ten eines fest vorgegebenen Qualitätsniveaus Anpassungen<br />

der festgelegten Erlöse vorgenommen. Da das Netz<br />

der <strong>Mainova</strong> eine hohe Lastdichte hat, besteht das Risiko,<br />

dass ihr von der BNetzA trotz der guten Versorgungszuverlässigkeit<br />

ein sehr hohes Niveau vorgegeben wird.<br />

Daher haben wir im Jahr <strong>2010</strong> unsere risikoorientierte<br />

Asset-Strategie weiterentwickelt, um eine optimale Allokation<br />

der Investitions- und Instandhaltungsbudgets unter<br />

Kosten-, Nutzen- und Risikoaspekten zu gewährleisten.<br />

Dennoch wird die Beibehaltung der heutigen im deutschen<br />

und europäischen Vergleich sehr guten Versorgungszuverlässigkeit<br />

voraussichtlich nicht möglich sein.<br />

Einschränkungen bei sicherheitstechnischen Aspekten<br />

werden jedoch nicht in Kauf genommen.<br />

Geschäftsprozesse Ausgleichsleistungen und<br />

Bilanzierungsregeln im Gassektor<br />

Im Rahmen der Geschäftsprozesse Ausgleichsleistungen<br />

und Bilanzierungsregeln im Gassektor (GABi Gas)<br />

beschäftigt sich <strong>Mainova</strong> intensiv mit der Analyse der<br />

Netzkonten und deren Entwicklung. Die BNetzA hat<br />

festgelegt, dass ab 1. April <strong>2010</strong> ein Überwachungssystem<br />

einzuführen ist. Dies war eine Reaktion auf die in der<br />

Vergangenheit herrschenden und zum Teil noch bestehenden<br />

Ungleichgewichte am Regel- und Ausgleichenergiemarkt.<br />

So war seit Oktober 2009 ein stark ansteigender<br />

Bedarf an positiver Regelenergie zu verzeichnen<br />

(regelmäßige Unterspeisung der Netzkonten), der zu<br />

steigenden Vorfinanzierungskosten und -risiken für die<br />

Bilanzkreisnetzbetreiber führt, da die ausgleichende<br />

Mehr-/Mindermengenabrechnung bei den Ausspeisenetzbetreibern<br />

erst mit erheblichem Zeitverzug erfolgt.<br />

Die generell hohen Anforderungen der GABi Gas an<br />

Ausspeisenetzbetreiber, vor allem aber Probleme im<br />

Nachgang der Mandantentrennung haben dazu geführt,<br />

dass die Schwellenwerte der höchsten Kategorie des<br />

Überwachungssystems überschritten wurden. Daher ist<br />

eine vorzeitige Abrechnung der Netzkonten zu erwarten.<br />

Hierzu liegen allerdings noch keine Informationen seitens<br />

der Bilanzkreisnetzbetreiber vor. Besondere Risiken<br />

aus der Mehr-/Mindermengenabrechnung sind darüber<br />

hinaus derzeit nicht erkennbar.<br />

Vertragliche Sicherung der wegerechtlichen Nutzung<br />

Zur rechtlichen Sicherung der Nutzung öffentlicher Verkehrswege<br />

für die Verlegung und den Betrieb von Versorgungsleitungen<br />

bestehen zwischen <strong>Mainova</strong> und der<br />

Stadt Frankfurt am Main (alle Sparten) sowie rund 30<br />

gasversorgten Gemeinden Wegenutzungsverträge. Auch<br />

im Jahr <strong>2010</strong> war bei Städten und Gemeinden die Tendenz<br />

zu beobachten, beim Auslaufen der Wegenutzungsverträge<br />

den Konzessionsnehmer zu wechseln<br />

und dabei in vielen Fällen eine kommunale Beteiligung<br />

am Netzeigentum anzustreben. Die Städte und Gemeinden<br />

suchen hierfür geeignete Partner, die sowohl die finanziellen<br />

Mittel als auch das notwendige Know-how<br />

zum Erwerb und Betrieb von Netzen mitbringen. Dieser<br />

„Konzessionswettbewerb“ bietet den etablierten Netzbetreibern<br />

Wachstumschancen, beinhaltet aber auch<br />

gleichzeitig das Risiko möglicher Verluste von aktuell eigenen<br />

Konzessionen an andere Netzbetreiber.<br />

Finanzierungsrisiken<br />

Finanzierungsrisiken umfassen Liquiditäts- und Zinsänderungsrisiken<br />

sowie Forderungsausfallrisiken und Risiken<br />

aus der Nichteinhaltung vereinbarter Kennzahlen<br />

(Covenants) aus der Fremdkapitalaufnahme.<br />

Aufgrund der Finanzierung des Anteils an der Thüga<br />

Holding erreicht <strong>Mainova</strong> bei einem im Jahre 2004 abgeschlossenen<br />

Kreditvertrag eine darin vereinbarte Covenant-Kennzahl<br />

derzeit nicht, was einen geringfügigen<br />

Zinsaufschlag zur Folge hat. Das relevante Darlehen hat<br />

zum 31. Dezember <strong>2010</strong> eine Restvaluta von 25,0 Mio.<br />

Euro und läuft bis zum 30. Dezember 2014.<br />

Zur Finanzierung des Thüga-Erwerbs wurden bei verschiedenen<br />

Kreditinstituten Darlehen in Höhe von insgesamt<br />

435,0 Mio. Euro und einer Laufzeit von überwiegend<br />

25 Jahren aufgenommen. Die Zinsbindungsdauer<br />

reicht von vier bis zu zehn Jahren. Zur Minimierung von<br />

Zinsänderungsrisiken und Absicherung des aktuell niedrigen<br />

Zinsniveaus wurden Zinsderivate mit einem Gesamtvolumen<br />

von 200,0 Mio. Euro abgeschlossen, sodass<br />

insgesamt eine Zinssicherung der Darlehen von bis<br />

zu 20 Jahren besteht.<br />

Chancen und Risiken aus Beteiligungsgesellschaften<br />

Das Beteiligungsportfolio der <strong>Mainova</strong> wird vom hierfür<br />

eingerichteten Beteiligungscontrolling im Rahmen einer<br />

turnusmäßigen Berichterstattung überwacht. Dabei<br />

werden Plan-Ist-Abweichungen, die negative Auswirkungen<br />

auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

haben können, analysiert und gemeinsam mit der Gesellschaft<br />

Gegensteuerungsmaßnahmen erarbeitet. Des<br />

Weiteren werden insbesondere mit den großen Beteiligungsgesellschaften<br />

regelmäßige Gespräche geführt, in<br />

denen die Unternehmensstrategie, Regulierungseinflüsse<br />

und die Rentabilität größerer Investitionsvorhaben<br />

erörtert werden. Zudem unterliegen die Buchwerte unserer<br />

Beteiligungsgesellschaften einer regelmäßigen<br />

Werthaltigkeitsprüfung.<br />

Ein hohes Chancenpotenzial sehen wir im strategisch<br />

bedeutsamen Erwerb der Thüga-Anteile im Jahr 2009.<br />

Beispielsweise lassen sich im Energie- und Materialeinkauf<br />

durch eine gebündelte Beschaffungsstrategie<br />

(Lead-Buyer-Konzept) deutliche Skaleneffekte erzielen.<br />

Für IT-bezogene Lieferungen und Leistungen wurde dies<br />

in Teilbereichen bereits in <strong>2010</strong> umgesetzt. Für den<br />

Energieeinkauf ist eine entsprechende Ausrichtung für<br />

das Geschäftsjahr 2011 geplant.<br />

Fazit<br />

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind keine Risiken erkennbar,<br />

die den Fortbestand des Unternehmens gefährden<br />

könnten.<br />

Zukünftige Geschäftsentwicklung<br />

Konjunkturelle Entwicklung<br />

Nach der Vorhersage des Sachverständigenrats (SVR)<br />

der Bundesregierung wird der wirtschaftliche Aufschwung<br />

in Deutschland im kommenden Jahr an Dynamik<br />

verlieren. Die sich abschwächende Weltwirtschaft<br />

sowie auslaufende staatliche Konjunkturprogramme<br />

werden die positive Entwicklung des vergangenen Jahres<br />

dämpfen. Dennoch rechnet der SVR mit einem soliden<br />

Wachstum der deutschen Wirtschaft und prognostiziert<br />

für das Jahr 2011 eine Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts<br />

in Höhe von 2,2 % gegenüber <strong>2010</strong>.<br />

Entwicklung der Energiepreise und des<br />

CO2- Emissionshandels<br />

Der globale Wirtschaftsaufschwung hat im Jahr <strong>2010</strong> an<br />

Breite gewonnen und konjunkturelle Frühindikatoren<br />

lassen auf eine positive wirtschaftliche Entwicklung in<br />

den kommenden Jahren schließen. Daher erwartet <strong>Mainova</strong><br />

mittel- bis langfristig gleichbleibende bzw. tendenziell<br />

steigende Preise für Primärenergieträger, Strom und<br />

CO2-Emissionsrechte. Die größten Preiszuwächse dürften<br />

sich bei Rohölprodukten und den europäischen<br />

Emissionsrechten einstellen.<br />

Die Nachfrage nach Öl wächst vor allem im asiatischen<br />

Raum nach wie vor sehr stark. Eine den nachfrageinduzierten<br />

Preissteigerungen entgegenwirkende Anhebung<br />

des verfügbaren Ölangebots erscheint aufgrund steigender<br />

Förderkosten nur in begrenztem Maße möglich.<br />

<strong>Mainova</strong> erwartet beim Kohlepreis ein tendenziell steigendes<br />

Niveau. In den nächsten Jahren ist in Europa mit<br />

einer stagnierenden bis rückläufigen Kohlenachfrage zu<br />

rechnen. Eine preisstützende Wirkung dürfte hingegen<br />

der zunehmende Kohleverbrauch im asiatisch-pazifischen<br />

Raum entfalten.<br />

Am Gasmarkt wird sich die Versorgungslage voraussichtlich<br />

gut darstellen, sodass in den nächsten ein bis<br />

zwei Jahren allenfalls von sehr moderaten Preissteigerungen<br />

auszugehen ist. Am Strommarkt dürften sich die<br />

Notierungen im Spannungsfeld zwischen Überkapazitäten<br />

auf der Erzeugungsseite und tendenziell steigenden<br />

Preisen für Brennstoffe und Emissionsrechte bewegen.<br />

<strong>Mainova</strong> geht daher von einem volatilen Preisverlauf bei<br />

leicht steigendem Trend in den nächsten Jahren aus.<br />

Bei einem weiterhin europaweit positiven Konjunkturverlauf<br />

dürfte mit einem zunehmenden Verbrauch an Emissionsrechten<br />

zu rechnen sein. Ferner erwartet <strong>Mainova</strong><br />

einen Anstieg der Stromtermingeschäfte, was bei gleichzeitiger<br />

Absicherung der CO2-Zertifikate die Nachfrage<br />

ebenfalls beleben könnte.<br />

Sollte sich das Weltwirtschaftsklima entgegen den aktuellen<br />

Prognosen in den kommenden Monaten eintrüben,<br />

ist ein Rückgang bei den Energiepreisen nicht auszuschließen.<br />

Durch einen gebündelten<br />

Energie-<br />

und Materialeinkauf<br />

im Thüga-Verbund<br />

lassen sich deutliche<br />

Skaleneffekte<br />

erzielen.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 77


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Erneuerbare Energien<br />

spielen zukünftig<br />

eine starke<br />

Rolle im Energie-<br />

Erzeugungsmix der<br />

<strong>Mainova</strong>. Eine wesentlicheWachstumsoption<br />

sehen<br />

wir gegenwärtig in<br />

der Windkraft.<br />

2011 plant <strong>Mainova</strong><br />

Gesamtinvestitionen<br />

von rund<br />

130 Mio. Euro.<br />

78 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Ausblick und Ergebnisentwicklung 2011 und 2012<br />

Die gesamte Branche der Energie- und Wasserwirtschaft<br />

befindet sich in einem anhaltenden und tief greifenden<br />

Strukturwandel. Das künftige Marktumfeld wird in starkem<br />

Maße von den energie- und klimapolitischen Rahmenbedingungen<br />

geprägt. Die langfristigen Auswirkungen<br />

der Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke sowie<br />

die untergeordnete Rolle der KWK im Energiekonzept<br />

<strong>2010</strong> der Bundesregierung werden zwangsläufig starken<br />

Einfluss auf das Marktgeschehen nehmen. Staatliche Eingriffe<br />

wie beispielsweise die anstehende Auktionierung<br />

der CO2-Zertifikate und die Regulierung der Netze werden<br />

deutlich zunehmen. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen<br />

halten wir im Hinblick auf unsere wirtschaftliche<br />

und ökologische Verantwortung an unserem<br />

Investitionsprogramm von etwa 500 Mio. Euro bis 2015<br />

grundsätzlich fest. Die anstehenden Investitionsprojekte<br />

müssen jedoch im Hinblick auf die geänderten Rahmenbedingungen<br />

überprüft werden.<br />

Dabei nimmt unser vielfältiger Energie-Erzeugungsmix,<br />

der neben konventionellen Technologien verstärkt auf<br />

erneuerbare Energien ausgerichtet ist, eine strategisch<br />

bedeutende Position ein. Wir haben bereits frühzeitig<br />

mit dieser Ausrichtung begonnen und werden uns in den<br />

kommenden Jahren weiterhin auf aussichtsreiche Projekte<br />

mit ressourcenschonenden Technologien bzw. erneuerbaren<br />

Energien konzentrieren. Eine wesentliche<br />

Wachstumsoption sehen wir gegenwärtig in der Windkraft.<br />

Die in der Vergangenheit eingeleiteten Maßnahmen zur<br />

Kosten- und Prozessoptimierung wirken sich bereits heute<br />

positiv auf unser Ergebnis aus. Hierzu zählt u. a. die<br />

Abwicklung von Geschäftsvorgängen über Shared-Services-Einheiten,<br />

die durch leistungsstarke Systeme eine<br />

effiziente Abrechnung, Kundenbetreuung und Beschaffung<br />

innerhalb der <strong>Mainova</strong> sicherstellen. Darüber hinaus<br />

werden wir weitere Synergien durch die Zugehörigkeit<br />

zum Thüga-Verbund realisieren und zusätzliche Kooperationsmöglichkeiten<br />

mit regionalen Unternehmen erschließen.<br />

Als wesentliche Erfolgsfaktoren sind hierbei die weitere<br />

Zentralisierung der Beschaffung sowie die Umsetzung<br />

einer Lead-Buyer-Beschaffungsstrategie zu nennen.<br />

Mithilfe dieser Maßnahmen nutzen wir zielgerichtet die<br />

Stärken der angeschlossenen Unternehmen, ohne dass<br />

individuelle Profile verloren gehen.<br />

Die Volatilität der Preise auf den Energiemärkten wird<br />

auch künftig die Komplexität des Beschaffungsmarktes<br />

determinieren. Um uns in diesem vielschichtigen Marktumfeld<br />

erfolgreich zu positionieren, haben wir im Jahr<br />

<strong>2010</strong> die Handelsaktivitäten weiter zentralisiert. In unserem<br />

„Trading Floor“ setzt unser professionelles Team<br />

seine umfassende Erfahrung und sein Know-how für die<br />

strukturierte Beschaffung des Energiebedarfs unserer<br />

Kunden zu optimalen Preisen ein. Von dieser Leistungsstärke<br />

profitieren unsere Kunden in der Rhein-Main-Region<br />

ebenso wie eine wachsende Zahl bundesweiter<br />

Geschäftskunden.<br />

Auf den Strom- und Gasmärkten wird sich der Preis-<br />

wettbewerb intensivieren und die Wechselbereitschaft<br />

der Kunden weiter zunehmen. Als regionaler Energieversorger<br />

sind wir an unseren Standorten eng mit den Kunden<br />

verbunden und erfahren viel über deren individuelle<br />

Bedürfnisse. Dieses Know-how wird in unseren Marktanalysen<br />

genutzt, um anforderungsgerechte Produktlösungen<br />

für unsere Kunden zu entwickeln und anzubieten.<br />

Gegenwärtig nehmen die Themen „Smart Metering“,<br />

„Variable Tarifstrukturen“ und „Intelligente Verbrauchssteuerung“<br />

einen hohen Stellenwert ein. Darüber<br />

hinaus profitieren unsere Kunden von einer sehr hohen<br />

Versorgungssicherheit und einer herausragenden<br />

Servicequalität, die in Verbraucherumfragen mehrfach<br />

bestätigt und ausgezeichnet wurde.<br />

Wir schätzen die wirtschaftliche Entwicklung in den Jahren<br />

2011 und 2012 verhalten optimistisch ein. Trotz der<br />

verbesserten Wachstumsprognosen für Deutschland<br />

bleibt abzuwarten, wie sich die Auswirkungen aus der<br />

Schuldenkrise innerhalb der Eurozone, die Spannungen<br />

auf den Währungsmärkten und die Unsicherheiten auf<br />

den Rohstoff- und Energiemärkten entwickeln werden.<br />

Deshalb gehen wir bei normalem Witterungsverlauf davon<br />

aus, dass wir in den kommenden beiden Geschäftsjahren<br />

ein leicht niedrigeres Umsatz- und Ergebnisniveau<br />

als im Jahr <strong>2010</strong> erreichen werden.<br />

Investitionen<br />

Für das Geschäftsjahr 2011 plant <strong>Mainova</strong> Gesamtinvestitionen<br />

in Höhe von 127,8 Mio. Euro. Dabei bilden<br />

Investitionsprojekte für den Ausbau und die Erneuerung<br />

der Versorgungsnetze sowie für die Erzeugung von<br />

Strom und Fernwärme den Schwerpunkt. Daneben sind<br />

mehrere bauliche Maßnahmen für den Ersatz sanierungsbedürftiger<br />

Verwaltungs- und Betriebseinrichtungen<br />

geplant, die voraussichtlich 2012 fertiggestellt werden.<br />

Der aus dieser Investitionstätigkeit resultierende<br />

Finanzierungsbedarf kann vollständig aus Mitteln der Innenfinanzierung<br />

gedeckt werden.<br />

Mit Ausblick auf die kommenden fünf Geschäftsjahre<br />

hat <strong>Mainova</strong> im Rahmen der „Erzeugungsstrategie<br />

2015“ beschlossen, rund 500 Mio. Euro in weitere Erzeugungsprojekte<br />

zu investieren. Dadurch sollen jährlich zusätzliche<br />

1,2 Mio. MWh Strom erzeugt werden, was dem<br />

jährlichen Stromverbrauch von 480.000 Haushalten entspricht.<br />

Dabei konzentrieren wir uns auf ressourcenschonende<br />

und regenerative Technologien, die strengen<br />

Anforderungen an Ökologie und Energieeffizienz genügen.<br />

Bei vollständiger Realisierung wird mit einer CO2-<br />

Einsparung von 550.000 Tonnen pro Jahr gerechnet.<br />

Damit leistet <strong>Mainova</strong> einen bedeutenden Beitrag zu<br />

dem erklärten Ziel der Stadt Frankfurt am Main, den Klimaausstoß<br />

bis zum Jahr 2020 um 30 % zu senken.<br />

Nachhaltigkeit<br />

Für <strong>Mainova</strong> ist neben dem ökonomischen Erfolg die<br />

ökologische und soziale Verantwortung von entscheidender<br />

Bedeutung. Um dieser gerecht zu werden, war<br />

und ist Nachhaltigkeit ein wesentlicher Aspekt unserer<br />

strategischen Ausrichtung. Klimatische Veränderungen<br />

und endliche Ressourcen werden insbesondere im Bereich<br />

der Energieerzeugung und -versorgung zu tief greifenden<br />

Veränderungen führen. Daneben stellt der demografische<br />

Wandel eines der zentralen Themen für Gesellschaft,<br />

Politik und Unternehmen dieser Zeit dar. Diesen<br />

Herausforderungen ökonomisch erfolgreich, umweltschonend<br />

und sozialverträglich zu begegnen, ist Gegenstand<br />

des Nachhaltigkeitskonzepts der <strong>Mainova</strong>.<br />

Gemessen am CO2-Ausstoß pro Kilowattstunde, ist der<br />

Strommix der <strong>Mainova</strong> bereits heute deutlich klimafreundlicher<br />

als der Strommix im Bundesdurchschnitt und<br />

verdeutlicht unser Engagement für eine klima- und ressourcenschonende<br />

Energieerzeugung. Auch der Anteil<br />

erneuerbarer Energien am Strommix der <strong>Mainova</strong> liegt<br />

mit 27 % deutlich über dem Bundesdurchschnitt von<br />

etwa 16 %. Wir werden daher auch in Zukunft verstärkt<br />

in moderne Formen der Energieerzeugung aus erneuerbaren<br />

Energieträgern und effiziente dezentrale Technologien<br />

wie die KWK investieren, um eine zuverlässige,<br />

umweltschonende und bezahlbare Versorgung unserer<br />

Kunden langfristig sicherzustellen.<br />

Neben einer ressourcenschonenden Erzeugung rückt<br />

ein effizienter Umgang mit Energie zunehmend in den<br />

Mittelpunkt des Interesses und stellt ferner einen wichtigen<br />

Wettbewerbsfaktor in Gewerbe, Handel und Industrie<br />

dar. Durch die <strong>Mainova</strong>-Energieberatung unterstützen<br />

wir unsere Kunden gezielt dabei, Einsparpotenziale<br />

zu identifizieren und den eigenen Energieeinsatz zu optimieren.<br />

Bereits im Geschäftsjahr 2009 haben die <strong>Mainova</strong><br />

und die städtische Wohnungsbaugesellschaft ABG<br />

Frankfurt Holding die ABGnova GmbH gegründet. Im<br />

Fokus der ABGnova steht das nachhaltige und energieeffiziente<br />

Bauen und Sanieren. Darüber hinaus widmet<br />

sich die Gesellschaft verstärkt dem Thema Elektromobilität<br />

und ist Teil des vom Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung geförderten Projekts „Modellregionen<br />

Elektromobilität“. Das Rhein-Main-Gebiet<br />

ist eine von acht Modellregionen in Deutschland, in denen<br />

Elektromobilität gefördert und umgesetzt wird. <strong>Mainova</strong><br />

als wichtigster Energieversorger für Frankfurt am<br />

Main und das Rhein-Main-Gebiet wird sich künftig noch<br />

stärker im Bereich Elektromobilität engagieren. Ziele<br />

sind die Erprobung und Marktvorbereitung von Elektrofahrzeugen<br />

und nachhaltigen Versorgungskonzepten<br />

sowie die Schaffung der benötigten Infrastruktur.<br />

Personal<br />

<strong>Mainova</strong> hat die Herausforderungen der Wirtschafts- und<br />

Finanzkrise gut bewältigt. Dies ist ohne Zweifel auch auf<br />

unsere Strategie, das Potenzial und die Leistungsfähigkeit<br />

unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dauerhaft<br />

nutzbar zu machen und nachhaltig in deren Qualifikation<br />

zu investieren, zurückzuführen. Einhergehend mit der erwarteten<br />

weiteren konjunkturellen Erholung und insbesondere<br />

der Entwicklung der Arbeitsmarktdaten, ist es<br />

absehbar, dass die Gewinnung und Bindung qualifizierter<br />

Fach- und Führungskräfte nach wie vor unserer uneingeschränkten<br />

Aufmerksamkeit bedarf.<br />

Die weiterhin sowohl qualitativ wie auch quantitativ steigenden<br />

Anforderungen unserer Geschäftsfelder machen<br />

es erforderlich, den Personalbestand im folgenden Geschäftsjahr<br />

leicht zu erhöhen. Wir planen einen selektiven<br />

Personalaufbau mit einer um rund 2 % höheren Stellenzahl<br />

gegenüber dem abgelaufenen Geschäftsjahr. Zur<br />

Deckung des zusätzlichen Personalbedarfs setzen wir<br />

neben der externen Rekrutierung weiterhin unsere bewährten<br />

Instrumente, wie die umfassende Berufsausbildung<br />

und das Angebot dualer Studiengänge, ein. Einen<br />

großen Stellenwert hat in diesem Zusammenhang unser<br />

Traineeprogamm. Das etablierte 18-monatige Programm<br />

wird konzeptionell optimiert und ist auch zukünftig ein<br />

wichtiges Instrument zur Deckung unseres Bedarfs an<br />

akademisch ausgebildeten Nachwuchskräften.<br />

Neben der kontinuierlichen fachspezifischen Weiterentwicklung<br />

gewinnt auch der interdisziplinäre Wissensaustausch<br />

unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zunehmend<br />

an Bedeutung. Wir haben uns daher entschlossen,<br />

die bereits bestehenden Kommunikations-<br />

und Informationsnetze weiterzuentwickeln und die <strong>Mainova</strong>-Wissensbörse<br />

ins Leben zu rufen. Das Instrument<br />

schafft den Rahmen für den Aufbau einer unternehmensweiten<br />

Informations- und Diskussionsplattform für<br />

branchenspezifische, aber auch sonstige Themen.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Personalarbeit wird auch<br />

künftig in der Erhaltung der Leistungsfähigkeit unserer<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegen. In diesem Zusammenhang<br />

werden wir die bereits bestehenden Maßnahmen<br />

zum Gesundheitsschutz bündeln und bedarfsgerecht<br />

ausbauen, um so ein umfassendes und systematisches<br />

betriebliches Gesundheitsmanagement zu<br />

schaffen. Die hervorragende Akzeptanz unserer im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr eingeführten betriebsnahen<br />

Kinderbetreuung bestärkt uns darin, auch weiterhin<br />

nach Möglichkeiten zu suchen, Rahmenbedingungen zu<br />

schaffen, welche die Leistungsfähigkeit und -bereitschaft<br />

unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern<br />

und so fortwährend zum Unternehmenserfolg beitragen.<br />

Frankfurt am Main, den 25. März 2011<br />

Dr. Alsheimer Herbst Dr. Wolff Zientek<br />

Gemessen am CO2-<br />

Ausstoß pro kWh,<br />

ist der Energiemix<br />

von <strong>Mainova</strong> deutlichklimafreundlicher<br />

als der Bundesdurchschnitt.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 79


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

des <strong>Mainova</strong>-Konzerns<br />

Tsd. € Anhang <strong>2010</strong> 2009<br />

Umsatzerlöse (1) 1.670.596 1.661.000<br />

Bestandsveränderungen 1.264 -302<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 15.097 12.223<br />

Sonstige betriebliche Erträge (2) 66.417 80.766<br />

Materialaufwand (3) 1.233.257 1.229.624<br />

Personalaufwand (4) 189.534 173.655<br />

Abschreibungen (5), (11) 81.741 63.728<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen (6) 164.031 163.872<br />

Operatives Ergebnis 84.811 122.808<br />

Ergebnis aus at equity bilanzierten Beteiligungen (7) 76.923 -22.634<br />

Finanzerträge (8) 12.115 12.060<br />

Finanzaufwendungen (9) 29.616 21.683<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern 144.233 90.551<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (10) 25.600 31.948<br />

Ergebnis nach Ertragsteuern 118.633 58.603<br />

Nicht beherrschenden Anteilen zurechenbares Jahresergebnis 3.233 4.377<br />

Gesellschaftern der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> zurechenbarer Jahresüberschuss<br />

Ergebnis je Stückaktie der Stadtwerke<br />

115.400 54.226<br />

Frankfurt am Main Holding GmbH als Organträger in Euro Abschnitt 10<br />

unverwässert 27,59 12,97<br />

verwässert 27,59 12,97<br />

80 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Gesamtergebnisrechnung<br />

des <strong>Mainova</strong>-Konzerns *<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Ergebnis nach Ertragsteuern<br />

Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus<br />

118.633 58.603<br />

leistungsorientierten Pensionszusagen und Deputaten -2.537 -731<br />

Cashflow Hedges 16.842 576<br />

At equity bewertete Unternehmen -244 -672<br />

Sonstiges Ergebnis 14.061 -827<br />

Gesamtergebnis der Periode 132.694 57.776<br />

davon den Gesellschaftern der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> zurechenbares Ergebnis 129.461 53.506<br />

davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter am Ergebnis 3.233 4.270<br />

* siehe Erläuterungen Abschnitt 6 (20 Gewinnrücklagen)<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 81


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Bilanz des <strong>Mainova</strong>-Konzerns<br />

AKTIVSEITE Tsd. €<br />

Langfristige Vermögenswerte<br />

Anhang 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Immaterielle Vermögenswerte (11) 47.529 36.958<br />

Sachanlagen (11) 1.015.555 1.002.719<br />

At equity bilanzierte Beteiligungen (12) 717.548 688.433<br />

Übrige langfristige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte (13) 137.945 123.734<br />

Latente Steueransprüche (18) 2.709 10.818<br />

Kurzfristige Vermögenswerte<br />

1.921.286 1.862.662<br />

Vorräte (14) 25.246 30.095<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (15) 279.956 185.426<br />

Sonstige Vermögenswerte (13) 288.155 89.878<br />

Forderungen aus Ertragsteuern (16) 22.672 29.132<br />

Flüssige Mittel 9.193 9.327<br />

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte (17) 1.609 0<br />

626.831 343.858<br />

2.548.117 2.206.520<br />

82 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

PASSIVSEITE Tsd. €<br />

Eigenkapital<br />

Anteile des Konzerns<br />

Anhang 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Gezeichnetes Kapital (19) 142.336 142.336<br />

Kapitalrücklage 207.082 207.082<br />

Gewinnrücklagen (20) 566.669 525.039<br />

916.087 874.457<br />

Nicht beherrschende Anteile (21) 26.520 24.492<br />

Langfristige Schulden<br />

942.607 898.949<br />

Erhaltene Zuschüsse (22) 18.724 0<br />

Langfristige Finanzschulden (25) 666.456 284.250<br />

Übrige langfristige Verbindlichkeiten (26) 16.952 25.154<br />

Pensionsrückstellungen (23) 38.463 34.187<br />

Andere langfristige Rückstellungen (24) 95.167 90.516<br />

Latente Steuerverbindlichkeiten (18) 143.721 149.736<br />

Kurzfristige Schulden<br />

979.483 583.843<br />

Kurzfristige Finanzschulden (25) 54.998 202.125<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 179.406 191.279<br />

Sonstige Rückstellungen (24) 113.207 95.330<br />

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten (26) 278.269 234.873<br />

Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 147 121<br />

626.027 723.728<br />

2.548.117 2.206.520<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 83


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />

des <strong>Mainova</strong>-Konzerns *<br />

[ Gewinnrücklagen ]<br />

Pensions-/<br />

at equity<br />

Gesellschaftern<br />

der <strong>Mainova</strong> Nicht beherr-<br />

Gezeichnetes Kapital-<br />

Sonstige GeDeputate- Cashflow bewertete zurechenbares schende Anteile Eigenkapital<br />

Tsd. €<br />

Kapital rücklagewinnrücklagenbewertung<br />

Hedges Unternehmen Eigenkapital am Eigenkapital<br />

gesamt<br />

Stand 01.01.2009 142.336 207.082 521.421 -3.605 867.234 21.790 889.024<br />

Periodenergebnis 54.226 54.226 4.377 58.603<br />

Im Eigenkapital erfasste erfolgsneutrale Wertänderungen -731 576 -565 -720 -107 -827<br />

Gesamtergebnis der Periode 54.226 -731 576 -565 53.506 4.270 57.776<br />

Ergebnisabführung <strong>Mainova</strong> -47.035 -47.035 -47.035<br />

Gewinnausschüttungen nicht beherrschende Anteile -1.356 -1.356<br />

Kapitaleinzahlung nicht beherrschende Anteile 424 424<br />

Veränderung nicht beherrschende Anteile 752 752 -636 116<br />

Stand 31.12.2009 142.336 207.082 529.364 -4.336 576 -565 874.457 24.492 898.949<br />

Stand 01.01.<strong>2010</strong> 142.336 207.082 529.364 -4.336 576 -565 874.457 24.492 898.949<br />

Periodenergebnis 115.400 115.400 3.233 118.633<br />

Im Eigenkapital erfasste erfolgsneutrale Wertänderungen -2.537 16.842 -244 14.061 14.061<br />

Gesamtergebnis der Periode 115.400 -2.537 16.842 -244 129.461 3.233 132.694<br />

Ergebnisabführung <strong>Mainova</strong> -87.831 -87.831 -87.831<br />

Gewinnausschüttungen nicht beherrschende Anteile -1.355 -1.355<br />

Kapitaleinzahlung nicht beherrschende Anteile 125 125<br />

Veränderung Konsolidierungskreis 25 25<br />

Stand 31.12.<strong>2010</strong> 142.336 207.082 556.933 -6.873 17.418 -809 916.087 26.520 942.607<br />

* siehe Erläuterungen Abschnitt 6<br />

84 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 85


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Kapitalflussrechnung<br />

des <strong>Mainova</strong>-Konzerns*<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern 144.233 90.551<br />

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 81.741 63.728<br />

Zinsergebnis 12.743 4.095<br />

Veränderung der Rückstellungen 26.767 56.957<br />

Ergebnis aus dem Abgang von Anlagevermögen 629 4.587<br />

Veränderung der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva -52.050 114.775<br />

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva -15.001 -11.761<br />

Veränderung der Derivate -19.521 -11.894<br />

Zahlungsunwirksame Effekte aus der Bewertung at equity -76.682 23.322<br />

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge -845 -5.230<br />

Sonstige zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge 20.275 18.551<br />

Gezahlte Zinsen -23.421 -15.658<br />

Erhaltene Zinsen 10.669 11.616<br />

Erhaltene Dividenden 53.545 15.133<br />

Gezahlte Ertragsteuern -21.860 -33.737<br />

Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit<br />

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen<br />

141.222 325.035<br />

Auszahlungen für Investitionen -110.340 -97.897<br />

Einzahlungen aus Abgängen<br />

Vollkonsolidierte Unternehmen<br />

4.059 1.428<br />

Auszahlungen für Investitionen -1.356 -6.182<br />

Einzahlungen aus Abgängen<br />

Beteiligungen<br />

1.216 0<br />

Auszahlungen für Investitionen -6.192 -478.346<br />

Einzahlungen aus Abgängen<br />

Langfristige Ausleihungen<br />

136 0<br />

Auszahlungen für Dritten gewährte Darlehen -1.026 -637<br />

Einzahlungen aus der Tilgung von Dritten gewährten Darlehen 2.815 6.942<br />

Investitionen im Rahmen von Finanzierungsleasing -3.982 0<br />

Einzahlung aus der Tilgung von Leasingforderungen 3.456 3.354<br />

Cashflows aus Investitionstätigkeit -111.214 -571.338<br />

86 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Gewinnabführung an das Mutterunternehmen -47.035 -58.040<br />

An nicht beherrschende Anteile gezahlte Dividenden -1.355 -1.356<br />

Aufnahme von Finanzschulden 422.562 163.100<br />

Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten -160.506 -31.236<br />

Einzahlungen aus Baukostenzuschüssen 18.724 16.863<br />

Sonstige Veränderungen 150 540<br />

Cashflows aus Finanzierungstätigkeit 232.540 89.871<br />

Veränderung des Finanzmittelfonds 262.548 -156.432<br />

Finanzmittelfonds zum Anfang der Berichtsperiode -27.052 129.380<br />

Finanzmittelfonds zum Ende der Berichtsperiode 235.496 -27.052<br />

Zusammensetzung des Finanzmittelfonds<br />

Flüssige Mittel laut Bilanz 9.193 9.327<br />

Finanzmittel bei der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding 236.157 -29.290<br />

Tagesgeldanlagen von Beteiligungen -9.854 -7.089<br />

Finanzmittelfonds gesamt 235.496 -27.052<br />

* siehe Erläuterungen Abschnitt 9<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 87


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

88 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Anhang des <strong>Mainova</strong>-Konzerns<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

1. Allgemeine Grundlagen<br />

Der Konzernabschluss der <strong>Mainova</strong> Aktiengesellschaft<br />

(<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>) mit Sitz in Frankfurt am Main wurde nach<br />

den International Financial Reporting Standards (IFRS),<br />

wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind,<br />

und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB zu beachtenden<br />

handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.<br />

Der Konzernabschluss der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> wird im Folgenden<br />

als <strong>Mainova</strong> bezeichnet.<br />

Das oberste Mutterunternehmen der <strong>Mainova</strong> ist die<br />

Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH (SWFH),<br />

Frankfurt am Main, die einen Konzernabschluss für den<br />

größten Kreis von Unternehmen nach HGB aufstellt, der<br />

im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht wird.<br />

Die vollkonsolidierte Tochtergesellschaft <strong>Mainova</strong> EnergieDienste<br />

GmbH (MED) nimmt die Befreiungsvorschrift<br />

des § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch und veröffentlicht<br />

keinen Lagebericht. Die vollkonsolidierte Tochtergesellschaft<br />

Hotmobil Deutschland GmbH (HMD) macht von<br />

der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch.<br />

Für die Bilanzierung, Bewertung und den Ausweis<br />

im Konzernabschluss <strong>2010</strong> haben wir die am Abschlussstichtag<br />

verpflichtenden IFRS und die Interpretationen<br />

des International Financial Reporting Interpretations<br />

Committee (IFRIC) hierzu vollständig und uneingeschränkt<br />

angewendet.<br />

Der Konzernabschluss der <strong>Mainova</strong> vermittelt ein den<br />

tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.<br />

Um die Gleichwertigkeit mit einem nach handelsrechtlichen<br />

Vorschriften aufgestellten Konzernabschluss zu<br />

erzielen, werden alle über die Regelungen des International<br />

Accounting Standards Board (IASB) hinausgehenden<br />

gesetzlichen Angaben- und Erläuterungspflichten<br />

des Handelsgesetzbuches, insbesondere die Erstellung<br />

eines Lageberichts, erfüllt.<br />

<strong>Mainova</strong> erstellt diesen Konzernabschluss aufgrund<br />

der Aufstellungspflicht für börsennotierte Aktiengesellschaften.<br />

Der Konzernabschluss der <strong>Mainova</strong> wurde am 25. März<br />

2011 vom Vorstand zur Weitergabe an den Aufsichtsrat<br />

freigegeben. Der Aufsichtsrat wird am 10. Mai 2011<br />

über die Billigung des Konzernabschlusses entscheiden.<br />

Anschließend wird der Konzernabschluss im elektronischen<br />

Bundesanzeiger offengelegt.<br />

Unternehmensgegenstand sind die Versorgung mit leitungsgebundenen<br />

Energieträgern und Wasser, Telekom-<br />

munikation sowie artverwandte Dienstleistungen. <strong>Mainova</strong><br />

ist als kommunaler Energieversorger hauptsächlich im Gebiet<br />

der Stadt Frankfurt am Main tätig und versorgt dort<br />

Abnehmer mit Strom, Gas, Wasser sowie in Teilgebieten<br />

mit Wärme bzw. Kälte. Darüber hinaus ist <strong>Mainova</strong> als Erdgasversorger<br />

bei verschiedenen Städten und Gemeinden<br />

in der Rhein-Main-Region und Unterfranken tätig. Außerdem<br />

liefern wir hier sowie in Oberhessen Erdgas an örtliche<br />

und regionale Gasversorger. Über unsere Beteiligungsgesellschaften<br />

in Südthüringen beliefern wir außerdem<br />

Endkunden im Erdgas-, Wärme- und Stromgeschäft.<br />

Zur übersichtlicheren Darstellung sind in der Gewinn-<br />

und Verlustrechnung sowie der Bilanz Posten zusammengefasst<br />

und im Anhang gesondert aufgeführt und<br />

erläutert. Die Beträge werden, soweit nicht anderweitig<br />

vermerkt, auf Tsd. oder Mio. Euro gerundet.<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren<br />

aufgestellt.<br />

Der vorliegende Abschluss umfasst das Geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong> auf der Basis der Berichtsperiode vom 1. Januar bis<br />

31. Dezember des Jahres mit einer Vergleichsperiode.<br />

2. Bilanzierungs- und<br />

Bewertungsmethoden<br />

Die Realisierung der Umsatzerlöse erfolgt grundsätzlich<br />

mit dem Übergang der wesentlichen Chancen und Risiken<br />

aus einem Verkaufsgeschäft bzw. mit der Erbringung einer<br />

Dienstleistung. Die Umsatzerlöse der <strong>Mainova</strong> bestehen<br />

im Wesentlichen aus Energie- und Wasserlieferungen. Sie<br />

werden zu dem Zeitpunkt realisiert, zu dem der Kunde die<br />

Energie bzw. das Wasser abnimmt. Ferner beinhalten die<br />

Umsatzerlöse auch die statistische Hochrechnung zwischen<br />

dem Ablesezeitpunkt und dem Bilanzstichtag.<br />

Der Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) wird zu<br />

Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen angesetzt.<br />

Der Geschäfts- oder Firmenwert unterliegt gemäß<br />

IFRS 3 keiner planmäßigen Abschreibung, sondern wird<br />

mindestens jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen.<br />

Beim Eintritt besonderer Ereignisse, die dazu führen<br />

können, dass der Buchwert einer zahlungsmittelgenerierenden<br />

Einheit (ZGE) nicht mehr durch den erzielbaren<br />

Betrag gedeckt ist, wird auch unterjährig ein Impairment-<br />

Test durchgeführt. Der im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung<br />

verwendete Nachsteuerzinssatz beträgt zum<br />

Stichtag 5,7 %. Der Ermittlung der diskontierten Cashflows<br />

liegt die vom Vorstand genehmigte und vom Aufsichtsrat<br />

gebilligte Fünfjahresplanung zugrunde.<br />

Immaterielle Vermögenswerte werden mit den fortgeführten<br />

Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert<br />

und linear entsprechend ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer<br />

abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer<br />

der immateriellen Vermögenswerte beträgt zwischen drei<br />

und 30 Jahren. Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden<br />

werden jährlich überprüft. In drei Einzelfällen<br />

erfolgt die Abschreibung über die vertragliche Nutzungsdauer.<br />

Diese liegt zwischen 50 und 69 Jahren.<br />

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />

abzüglich planmäßiger nutzungsbedingter<br />

Abschreibungen bewertet. Bei selbst erstellten Sachanlagen<br />

werden die Herstellungskosten anhand der direkt<br />

zurechenbaren Einzel- und Gemeinkosten ermittelt. Es<br />

wird die lineare Abschreibungsmethode angewandt.<br />

Wesentliche Ersatzinvestitionen, wie z. B. die Großrevisionen<br />

der Kraftwerke, werden aktiviert. Aufwendungen<br />

für Reparaturen und Wartungen, die keine wesentlichen<br />

Ersatzinvestitionen darstellen, werden in dem Geschäftsjahr<br />

aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

erfasst, in dem sie angefallen sind.<br />

Jeder Teil einer Sachanlage mit wesentlichen Anschaffungs-<br />

und Herstellungskosten im Verhältnis zum gesamten<br />

Wert des Vermögenswerts wird hinsichtlich der Nutzungsdauer<br />

und Abschreibungsmethode getrennt von<br />

den anderen Teilen der Sachanlage beurteilt und entsprechend<br />

abgeschrieben (Komponentenansatz).<br />

Die planmäßigen linearen Abschreibungen für unsere<br />

typischen Anlagen werden nach folgenden konzerneinheitlichen<br />

Nutzungsdauern bemessen:<br />

Jahre<br />

Gebäude 20 – 70<br />

Kraftwerke und Heiz(kraft)werke 9 – 60<br />

Stromverteilungsanlagen 12 – 60<br />

Gasverteilungsanlagen 12 – 60<br />

Wasserverteilungsanlagen 10 – 70<br />

Wärmeverteilungsanlagen<br />

Andere Anlagen sowie Betriebs-<br />

15 – 45<br />

und Geschäftsausstattung 5 – 30<br />

Sachanlagen werden auf Wertminderungen überprüft,<br />

wenn Ereignisse oder veränderte Umstände vermuten<br />

lassen, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte.<br />

In solchen Fällen erfolgt eine Werthaltigkeitsprüfung<br />

nach IAS 36. Eine Wertminderung eines Vermögenswerts<br />

ist erforderlich, wenn der Buchwert über dem erzielbaren<br />

Betrag des Vermögenswerts liegt. Dabei ist<br />

gemäß IAS 36.6 der erzielbare Betrag der höhere Wert<br />

aus dem Nutzungswert und dem beizulegenden Zeitwert<br />

abzüglich Veräußerungskosten.<br />

Ist der Vermögenswert Teil einer ZGE, wird die Wertminderung<br />

auf der Basis des erzielbaren Betrags der ZGE<br />

ermittelt. Diese ist als kleinste identifizierbare Gruppe von<br />

Vermögenswerten definiert, die unabhängig von anderen<br />

Vermögenswerten in der Lage ist, Mittelzuflüsse aus der<br />

fortgesetzten Nutzung zu erzielen. Hierzu zählen jeweils<br />

die Verteilungsnetze der Segmente Strom-, Gas-, Wärme-<br />

und Wasserversorgung, die Heizkraftwerke (HKW)<br />

West, Mitte und Niederrad sowie einzeln das Biomasse-<br />

Kraftwerk in Fechenheim mit zugehörigen Verbindungsnetzen<br />

und die Heizzentralen im Segment Erzeugung.<br />

Zum 31. Dezember <strong>2010</strong> wurde je ein Werthaltigkeitstest<br />

für die ZGE „Kraftwerke“ (HKW West, Mitte und<br />

Niederrad des Segments Erzeugung) und die ZGE<br />

„Stromnetz“ (Verteilungsnetz des Segments Stromversorgung)<br />

durchgeführt. Hierbei wurde der Buchwert<br />

dem Nutzungswert gegenübergestellt. Der Nutzungswert<br />

ergibt sich aus dem Barwert der geschätzten, zukünftig<br />

nachhaltig erzielbaren betrieblichen Cashflows<br />

aus der fortgeführten Nutzung des Vermögenswerts zuzüglich<br />

eines am Ende der Nutzungsdauer realisierbaren<br />

Restwerts. Als Grundlage für die Ermittlung des Nutzungswerts<br />

diente die vom Vorstand genehmigte und<br />

vom Aufsichtsrat der Gesellschaften gebilligte Fünfjahresplanung.<br />

Bei der ZGE „Stromnetz“ wurde eine unbegrenzte<br />

Nutzungsdauer unterstellt, sodass für die Ermittlung<br />

die Planjahre um ein Normjahr als Basis für die<br />

ewige Rente ergänzt wurden. Bei der ZGE „Kraftwerke“<br />

wurde eine begrenzte Nutzungsdauer der langfristigen<br />

Vermögenswerte unterstellt, sodass als Grundlage die<br />

Cashflow-Prognosen für die verbleibende Nutzungsdauer<br />

angesetzt wurden. Die Barwerte werden unter<br />

Zugrundelegung folgender Parameter ermittelt:<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Risikofreier Zinssatz (%) 3,25 4,25<br />

Marktrisikoprämie (%)<br />

Betafaktor (verschuldet)<br />

5,00 5,00<br />

Stromnetz 0,71 0,50<br />

Kraftwerke 0,71 0,70<br />

Fremdkapital-Spread (%)<br />

Fremdkapitalanteil (%)<br />

1,60 1,90<br />

Stromnetz 33,33 50,00<br />

Kraftwerke 33,33 20,00<br />

Die verwendeten Parameter werden aus verfügbaren<br />

Marktdaten zum Teil direkt (risikofreier Zinssatz, Marktrisikoprämie<br />

und Fremdkapital-Spread) und zum Teil unter<br />

Verwendung einer Peergroup (Betafaktoren) abgeleitet.<br />

Wenn der Grund für eine früher vorgenommene Wertminderung<br />

entfällt, werden die Vermögenswerte erfolgswirksam<br />

zugeschrieben, wobei der infolge der Zuschreibung<br />

erhöhte Buchwert nicht die fortgeführten<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten übersteigen<br />

darf. Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />

werden nur dann als Buchwert des Vermögenswerts<br />

erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass daraus<br />

dem Konzern zukünftig wirtschaftlicher Nutzen zufließen<br />

wird und die Kosten des Vermögenswerts zuverlässig<br />

ermittelt werden können.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 89


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

90 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Fremdkapitalkosten, die im Zusammenhang mit dem<br />

Erwerb oder der Herstellung eines sogenannten qualifizierten<br />

Vermögenswerts (qualifying asset) vom Zeitpunkt<br />

der Anschaffung bzw. ab dem Herstellungsbeginn<br />

bis zur Inbetriebnahme entstehen, werden als Teil<br />

der Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieses Vermögenswerts<br />

aktiviert. Bei spezifischer Fremdfinanzierung<br />

werden die jeweiligen direkt zurechenbaren Fremdkapitalkosten<br />

berücksichtigt. Bei <strong>Mainova</strong> wird in der<br />

Regel nicht spezifisch finanziert, d. h. es besteht kein<br />

direkter Zusammenhang zwischen den aufgenommenen<br />

Fremdmitteln und den getätigten Investitionen. Infolgedessen<br />

wird zur Berechnung der zu aktivierenden<br />

Fremdkapitalkosten ein durchschnittlicher Fremdkapitalkostensatz<br />

ermittelt. Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurde<br />

ein durchschnittlicher Fremdfinanzierungszinssatz von<br />

4,1 % (Vorjahr 4,4 %) zugrunde gelegt. Andere Fremdkapitalkosten<br />

werden als Aufwand erfasst.<br />

Leasing-Transaktionen, bei denen <strong>Mainova</strong> Leasinggeber<br />

ist und die wesentlichen Chancen und Risiken aus<br />

der Nutzung des Leasingobjekts auf den Vertragspartner<br />

übertragen werden, sind als Finanzierungsleasingverhältnisse<br />

erfasst. Die Summe des Barwerts der ausstehenden<br />

Mindestleasingzahlungen und des nicht garantierten<br />

Restwerts werden als Leasingforderung bilanziert.<br />

Die Zahlungen des Leasingnehmers werden in<br />

Tilgungsleistungen sowie Zinserträge aufgeteilt. Alle übrigen<br />

Leasing-Transaktionen werden als Operating-Leasingverhältnisse<br />

behandelt, d. h. das Leasingobjekt<br />

wird weiterhin bei <strong>Mainova</strong> bilanziert und die Leasingzahlungen<br />

werden als Ertrag erfasst.<br />

IFRIC 4 „Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis<br />

enthält“ beinhaltet Kriterien zur Identifikation<br />

von Leasing-Elementen in Verträgen, die formal<br />

nicht als Leasingverträge bezeichnet werden. Vertragselemente,<br />

welche die Kriterien des IFRIC 4 erfüllen, sind<br />

nach den Vorschriften des IAS 17 als Leasingverträge<br />

zu bilanzieren. Bei <strong>Mainova</strong> fallen Contracting-Projekte<br />

in den Anwendungsbereich des IFRIC 4.<br />

Die bis zum 31. Dezember 2009 erhaltenen Zuschüsse<br />

wurden von den Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

der entsprechenden Anlagen abgesetzt und<br />

mindern somit deren Abschreibungen. Dazu gehören<br />

auch Baukostenzuschüsse (Hausanschlusskosten<br />

und Netzkostenbeiträge). Gemäß IFRIC 18 werden<br />

die ab dem 1. Januar <strong>2010</strong> von Kunden erhaltenen<br />

Zuschüsse gesondert unter den Passiva ausgewiesen<br />

und über die Nutzungsdauer der bezuschussten<br />

Vermögenswerte linear zugunsten der Umsatzerlöse<br />

aufgelöst.<br />

At equity bilanzierte Beteiligungen werden zunächst mit<br />

den Anschaffungskosten und in den Folgeperioden mit<br />

dem fortgeschriebenen anteiligen Nettovermögen bilanziert.<br />

Dabei werden die Buchwerte jährlich um die<br />

anteiligen Ergebnisse, ausgeschütteten Dividenden und<br />

sonstigen Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert.<br />

Ein bilanzierter Geschäfts- oder Firmenwert<br />

wird im Beteiligungsansatz ausgewiesen. Eine planmä-<br />

ßige Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte<br />

erfolgt nicht. At equity bilanzierte Beteiligungen werden<br />

wertgemindert, wenn der erzielbare Betrag den Beteiligungsbuchwert<br />

unterschreitet. Der erzielbare Betrag<br />

wird als Barwert der geschätzten, zukünftig nachhaltig<br />

erzielbaren Cashflows ermittelt. Als Grundlage für die<br />

Ermittlung des Nutzungswerts diente die von den Gesellschaften<br />

erstellte und von deren Aufsichtsräten gebilligte<br />

Fünfjahresplanung. Dabei wird ein risikofreier<br />

Zinssatz von 3,25 % (Vorjahr 4,25 %) zuzüglich einer<br />

Marktrisikoprämie von 5,00 % (unverändert) unter Nutzung<br />

folgender Betafaktoren (verschuldet) verwendet:<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Beteiligungen mit<br />

Garantiedividende 0,30 0,30<br />

Beteiligungen mit anteiligen<br />

Jahresergebnissen 0,71 0,65<br />

Unter den übrigen langfristigen Forderungen und<br />

finanziellen Vermögenswerten werden im Wesentlichen<br />

Ausleihungen, Anteile an nicht at equity bilanzierten<br />

assoziierten Unternehmen und sonstige Beteiligungen<br />

zusammengefasst.<br />

Ausleihungen des Unternehmens werden zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten bewertet. Marktüblich verzinsliche<br />

Ausleihungen sind zum Nominalwert und zinslose<br />

bzw. niedrig verzinsliche Ausleihungen werden mit dem<br />

Barwert bilanziert.<br />

Die Anteile an nicht at equity bilanzierten assoziierten<br />

Unternehmen und an den übrigen Beteiligungen gehören<br />

ausnahmslos der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar“<br />

an. Die Bewertung erfolgt grundsätzlich zum<br />

beizulegenden Zeitwert. Da die beizulegenden Zeitwerte<br />

der im Abschluss enthaltenen Beteiligungen nicht zuverlässig<br />

ermittelt werden können, werden diese sowohl<br />

bei der Erstbilanzierung als auch in den Folgeperioden<br />

zu Anschaffungskosten bewertet. Liegen objektive und<br />

substanzielle Hinweise für eine Wertminderung eines<br />

Vermögenswerts vor, wird dieser in erforderlichem Umfang<br />

abgeschrieben.<br />

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten<br />

angesetzt. Fremdkapitalkosten werden<br />

nicht aktiviert, es sei denn, es liegt ein qualifizierter Vermögenswert<br />

vor. Die Bewertung erfolgt grundsätzlich zu<br />

Durchschnittswerten. Die Herstellungskosten enthalten<br />

gemäß IAS 2 die direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie<br />

Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich<br />

Wertminderungen. Risiken aus einer geminderten<br />

Verwertbarkeit wird durch angemessene Abschläge<br />

Rechnung getragen. Soweit es erforderlich ist, wird der<br />

im Vergleich mit dem Buchwert niedrigere realisierbare<br />

Nettoveräußerungswert angesetzt. Wertaufholungen<br />

bei früher abgewerteten Vorräten werden als Minderung<br />

des Materialaufwands erfasst.<br />

Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden<br />

bis auf derivative Finanzinstrumente und Leasingforderungen<br />

zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.<br />

Erforderliche Wertberichtigungen orientieren sich am tatsächlichen<br />

Ausfallrisiko. Das tatsächliche Ausfallrisiko<br />

orientiert sich einerseits an der Überfälligkeit, wobei in<br />

Abhängigkeit vom Zeitraum des Zahlungsverzugs pauschale<br />

Abschläge vorgenommen werden. Andererseits<br />

werden in Einzelfällen Wertberichtigungen aufgrund der<br />

wirtschaftlichen Situation eines Schuldners vorgenommen.<br />

Wertberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen werden auf separaten Wertberichtigungskonten<br />

erfasst. Eine direkte Absetzung vom Buchwert<br />

oder eine Ausbuchung von zuvor gebildeten Wertberichtigungen<br />

erfolgt erst, wenn eine Forderung uneinbringlich<br />

geworden ist. In den Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen sind erhaltene Abschlagszahlungen<br />

auf den abgegrenzten, noch nicht abgelesenen Verbrauch<br />

unserer Kunden verrechnet. Geleistete Anzahlungen<br />

auf das Anlage- und Umlaufvermögen werden unter<br />

den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen.<br />

Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten<br />

werden zu konzerneinheitlich vorgegebenen Umrechnungskursen,<br />

die den Mittelkursen am Bilanzstichtag<br />

entsprechen, bewertet. Nichtmonetäre Fremdwährungsposten<br />

sind bei <strong>Mainova</strong> nicht vorhanden.<br />

Flüssige Mittel umfassen Kassenbestände und Guthaben<br />

bei Kreditinstituten und werden zum Nennwert bilanziert.<br />

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte werden<br />

zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem<br />

Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bilanziert. Diese<br />

Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben.<br />

Die Pensionsrückstellungen setzen sich aus Rückstellungen<br />

für Einzelpensionszusagen und für die Gewährung<br />

von Energiedeputaten an Mitarbeiter, Pensionäre<br />

und deren Hinterbliebene zusammen. Die Berechnung<br />

erfolgt entsprechend IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren.<br />

Dieses Verfahren berücksichtigt neben<br />

den Renten und Anwartschaften auch zukünftig zu<br />

erwartende Gehalts- und Rentensteigerungen. Versicherungsmathematische<br />

Gewinne und Verluste werden<br />

in der Periode des Anfalls im sonstigen Ergebnis der<br />

Gesamtergebnisrechnung erfasst. Die versicherungsmathematischen<br />

Gewinne und Verluste resultieren aus<br />

einer Abweichung der tatsächlichen Entwicklung von<br />

den unterstellten Annahmen oder aus einer Änderung<br />

der Annahmen. Der Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand<br />

ausgewiesen und der Zinsanteil der Rückstellungszuführung<br />

im Finanzergebnis.<br />

Daneben sind alle Mitarbeiter im Rahmen der Bindung<br />

an die Tarifverträge des öffentlichen Dienstes sowie auf<br />

der Basis einzelvertraglicher Regelungen bei der Zusatzversorgungskasse<br />

der Stadt Frankfurt am Main<br />

(ZVK) nach den Regeln der Zusatzversorgung im öffentlichen<br />

Dienst pflichtversichert.<br />

Nach IAS 19 handelt es sich bei dieser Form der Alters-<br />

vorsorge um einen leistungsorientierten Plan (Defined<br />

Benefit Plan), da die individuellen Versorgungsleistungen<br />

der ZVK an frühere Mitarbeiter der Mitgliedsunternehmen<br />

nicht von eingezahlten Beiträgen abhängen. Da<br />

zudem in der ZVK Mitarbeiter mehrerer Mitgliedsunternehmen<br />

versichert sind, gilt diese Form der Altersvorsorge<br />

als gemeinschaftlicher Plan mehrerer Arbeitgeber<br />

(Multi-Employer Plan), für die die besonderen Vorschriften<br />

des IAS 19 anzuwenden sind.<br />

Die Beiträge werden im Rahmen eines Umlageverfahrens<br />

erhoben. Aufgrund der Umverteilungen der Leistungen<br />

der ZVK auf die an ihr beteiligten Unternehmen<br />

und der unzureichenden Daten über die Altersstruktur,<br />

die Fluktuation und die Gehälter dieser Mitarbeiter liegen<br />

keine Informationen über den auf <strong>Mainova</strong> entfallenden<br />

Teil der zukünftigen Zahlungsverpflichtungen vor<br />

(wirtschaftliche Verpflichtung). Somit ist eine Rückstellungsbildung<br />

nach IFRS nicht zulässig und die Behandlung<br />

erfolgt wie bei einem beitragsorientierten Plan (Defined<br />

Contribution Plan) gemäß IAS 19 Nr. 30a. Die laufenden<br />

Zahlungen an die ZVK stellen demnach Aufwendungen<br />

des Geschäftsjahres dar. Der Umlagesatz der<br />

ZVK Frankfurt am Main beläuft sich auf 6,0 %; hiervon<br />

übernimmt der Arbeitgeber 5,6 %, die Eigenbeteiligung<br />

der Arbeitnehmer beträgt 0,4 %. Daneben wird gemäß<br />

§ 63 der ZVK-Satzung vom Arbeitgeber ein steuerfreies<br />

Sanierungsgeld von 2,5 % erhoben. Zur Sicherung<br />

langfristig stabiler Hebesätze beschloss der Kassenausschuss<br />

der Stadt Frankfurt, das Sanierungsgeld stufenweise<br />

auf 3,5 % anzuheben. Ab dem 1. Januar 2011<br />

beträgt es danach 3,0 % und ab dem 1. Januar 2012<br />

3,5 %. Für einen Teil der Pflichtversicherten wird für das<br />

ZVK-pflichtige Entgelt, das über der tariflich festgesetzten<br />

Beitragsbemessungsgrenze liegt, eine zusätzliche<br />

Umlage von 9 % gezahlt. Derzeit liegen keine gesicherten<br />

Erkenntnisse vor, dass das Sanierungsgeld steigen<br />

wird. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass auch künftig<br />

Beitragserhöhungen erfolgen werden. Der Aufwand aus<br />

ZVK-Umlagen (Arbeitgeberanteil) ist unter den Aufwendungen<br />

für Altersversorgung ausgewiesen.<br />

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen sämtliche<br />

am Bilanzstichtag erkennbaren rechtlichen oder faktischen<br />

Verpflichtungen gegenüber einer anderen Partei<br />

aufgrund von Ereignissen der Vergangenheit, die der Höhe<br />

und/oder dem Eintrittszeitpunkt nach unsicher sind und<br />

wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führen<br />

werden. Die Rückstellungen werden mit dem Erfüllungsbetrag<br />

angesetzt. Die Bewertung erfolgt mit dem Erwartungswert<br />

bzw. mit dem Betrag, der über die höchste Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

verfügt. Für wesentliche Rückstellungen<br />

(Altlasten, Altersteilzeit, rechtliche Risiken u. a.)<br />

wurden Bewertungsgutachten bzw. Berechnungen von<br />

sachverständigen Dritten eingeholt.<br />

Alle langfristigen Rückstellungen werden mit ihrem auf<br />

den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert,<br />

soweit der Zinseffekt nicht von untergeordneter<br />

Bedeutung ist. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die<br />

am Bilanzstichtag zu berücksichtigenden Kostensteige-<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 91


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

92 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

rungen. Ausgenommen davon sind Pensionsrückstellungen,<br />

für die gemäß IAS 19 gesonderte Regelungen<br />

angewandt werden.<br />

Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ist seit 2001 als Organgesellschaft in<br />

eine ertragsteuerliche Organschaft mit der SWFH eingebunden.<br />

Tatsächliche Steuerzahlungen und -erstattungen<br />

treten – mit Ausnahme der Körperschaftsteuerzahlung<br />

für Ausgleichszahlungen an außenstehende Aktionäre<br />

– auf Ebene des Organträgers ein. Bei der <strong>Mainova</strong><br />

<strong>AG</strong> werden die ermittelten laufenden Steuerverpflichtungen<br />

bzw. -ansprüche über Steuerumlagen abgebildet.<br />

Die Ermittlung der Steuerumlagebeträge erfolgt auf Einzelbasis,<br />

d. h. die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> wird wie ein selbstständiger<br />

Steuerzahler behandelt. Die Steuerquote im Geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong> beträgt 25,28 % (Vorjahr 27,95 %).<br />

Latente Steuern werden gemäß der Verbindlichkeitsmethode<br />

auf sämtliche temporäre Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede<br />

zwischen Steuerbilanz und<br />

IFRS-Bilanz der einzelnen in den Konzernabschluss<br />

einbezogenen Gesellschaften gebildet. Latente Steuern<br />

aus Konsolidierungsvorgängen werden gesondert ermittelt<br />

und angesetzt. Die aktiven latenten Steuern umfassen<br />

grundsätzlich auch Steuerminderungsansprüche,<br />

die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender<br />

Verlustvorträge in Folgejahren ergeben. Eine Aktivierung<br />

erfolgt, wenn deren Realisierung mit ausreichender<br />

Sicherheit gewährleistet ist. Die latenten Steuern werden<br />

auf der Basis der Steuersätze ermittelt, die zum<br />

Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden.<br />

Durch die Unternehmenssteuerreform 2008 beträgt der<br />

für die Berechnung der latenten Steuern relevante Steuersatz<br />

30,70 %. Er ergibt sich aus dem Körperschaftsteuersatz<br />

von 15,00 %, dem Solidaritätszuschlag von<br />

5,50 % auf den Körperschaftsteuersatz und dem Gewerbeertragsteuersatz<br />

von 14,88 %.<br />

Verbindlichkeiten werden mit dem beizulegenden<br />

Zeitwert bewertet. Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten<br />

werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode<br />

mit den fortgeführten Anschaffungskosten<br />

bewertet.<br />

Die von Kunden erhaltenen Anzahlungen werden unter<br />

den übrigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />

Derivative Finanzinstrumente werden zur Sicherung<br />

von Commodity-Risiken eingesetzt, die mit den Aktivitäten<br />

des Unternehmens verbunden sind. Zudem werden<br />

derivative Finanzinstrumente im Rahmen des<br />

Strom- und CO2-Handels (zur Erzielung von Handelsmargen)<br />

eingesetzt. Verträge, die für Zwecke des<br />

Empfangs oder der Lieferung von nicht finanziellen<br />

Posten gemäß dem erwarteten Einkaufs-, Verkaufs-<br />

oder Nutzungsbedarf des Unternehmens abgeschlossen<br />

und in diesem Sinne gehalten werden (Eigenverbrauchsverträge),<br />

werden gemäß IAS 39 nicht als derivative<br />

Finanzinstrumente, sondern nach IAS 37 als<br />

schwebende Geschäfte bilanziert und sind insofern in<br />

der Angabe zu den sonstigen finanziellen Verpflichtungen<br />

enthalten. Ferner werden derivative Finanzinstru-<br />

mente zur Begrenzung des Risikos marktbedingter<br />

Schwankungen der Zinssätze eingesetzt.<br />

Die erstmalige Bilanzierung erfolgt zum Handelstag.<br />

Derivate werden als finanzielle Vermögenswerte oder<br />

finanzielle Verbindlichkeiten bilanziert, mit dem beizulegenden<br />

Zeitwert bewertet und in die Kategorie Held for<br />

trading eingeordnet, sofern kein Hedge Accounting angewendet<br />

wird. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts<br />

werden ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

erfasst.<br />

Bei den derivativen Finanzinstrumenten, die in einer Sicherungsbeziehung<br />

(Hedge Accounting) stehen, handelt<br />

es sich um Cashflow Hedges. Cashflow Hedges<br />

dienen der Absicherung einer mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

eintretenden geplanten Transaktion gegen das<br />

Risiko schwankender Zahlungsströme.<br />

Bei einem Cashflow Hedge werden die unrealisierten Gewinne<br />

und Verluste des Sicherungsgeschäfts zunächst in<br />

der Rücklage für Cashflow Hedges im sonstigen Ergebnis<br />

(Eigenkapital) erfasst und erst dann in der Gewinn-<br />

und Verlustrechnung gebucht, wenn das abgesicherte<br />

Grundgeschäft erfolgswirksam erfasst wird. Nur der effektive<br />

Teil einer Sicherungsbeziehung darf dabei erfolgsneutral<br />

im sonstigen Ergebnis erfasst werden. Der ineffektive<br />

Anteil der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts<br />

eines Sicherungsgeschäfts, für das zuvor ein<br />

Cashflow Hedge gebildet wurde, wird sofort erfolgswirksam<br />

erfasst. Entfällt das gesicherte Grundgeschäft, wird<br />

das Sicherungsgeschäft sofort erfolgswirksam reklassifiziert.<br />

Das Sicherungsgeschäft wird ebenfalls als erfolgswirksam<br />

reklassifiziert, wenn das Hedge Accounting ineffektiv<br />

wird oder eine nominelle Übersicherung eintritt.<br />

Für die Anwendung von Hedge Accounting gemäß<br />

IAS 39 ist eine ausführliche Dokumentation der Sicherungsbeziehung<br />

zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft<br />

sowie der Sicherungsstrategie erforderlich.<br />

Die Anforderungen umfassen weiterhin die<br />

regelmäßige retrospektive und prospektive Effektivitätsmessung.<br />

Bei der Beurteilung der Effektivität werden<br />

sämtliche Bestandteile der Veränderung des beizulegenden<br />

Zeitwerts von Derivaten berücksichtigt.<br />

Das Hedge Accounting wird als effektiv angesehen,<br />

wenn die Veränderung des beizulegenden Zeitwerts<br />

des Sicherungsgeschäfts sowohl prospektiv als auch<br />

retrospektiv in einer Bandbreite von 80 – 125 % der gegenläufigen<br />

Änderungen des beizulegenden Zeitwerts<br />

des Grundgeschäfts liegt.<br />

Die Fair Value Option findet bei <strong>Mainova</strong> keine Anwendung.<br />

Unentgeltlich erworbene Emissionsrechte werden<br />

zu ihrem Erinnerungswert angesetzt und entgeltlich<br />

für den Eigenerzeugungsbedarf erworbene Emissionsrechte<br />

werden zu ihren Anschaffungskosten bilanziert.<br />

Werden sie zu Handelszwecken gehalten, erfolgt<br />

am Stichtag eine Bewertung zum Marktwert. Für<br />

eine eventuelle Unterdeckung am Stichtag wird eine<br />

Rückstellung in Höhe des beizulegenden Zeitwerts<br />

am Bilanzstichtag für zusätzlich benötigte Emissionsrechte<br />

gebildet.<br />

Eventualschulden sind mögliche Verpflichtungen gegenüber<br />

Dritten oder gegenwärtige Verpflichtungen, bei denen<br />

ein Ressourcenabfluss unwahrscheinlich ist bzw.<br />

deren Höhe nicht verlässlich bestimmt werden kann.<br />

Eventualschulden werden in der Bilanz grundsätzlich<br />

nicht erfasst. Die im Anhang angegebenen Verpflichtungsvolumina<br />

bei den Eventualschulden entsprechen<br />

dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang.<br />

Zu den Finanzinstrumenten gemäß IAS 39 (siehe Abschnitt<br />

7) zählen die folgenden Klassen:<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, übrige<br />

langfristige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte,<br />

sonstige Vermögenswerte und flüssige Mittel.<br />

In den übrigen langfristigen Forderungen und finanziellen<br />

Vermögenswerten sowie den sonstigen Vermögenswerten<br />

sind darüber hinaus nicht finanzielle Vermögenswerte<br />

enthalten, die nicht in den Anwendungsbereich<br />

des IAS 39 fallen.<br />

Auf der Passivseite zählen die Finanzschulden, die Verbindlichkeiten<br />

aus Lieferungen und Leistungen, die übrigen<br />

langfristigen Verbindlichkeiten sowie die kurzfristigen<br />

Verbindlichkeiten zu den Finanzinstrumenten. Auch<br />

hier sind in den übrigen langfristigen und kurzfristigen<br />

Verbindlichkeiten nicht finanzielle Verbindlichkeiten enthalten,<br />

die ebenfalls nicht in den Anwendungsbereich<br />

des IAS 39 fallen.<br />

Darüber hinaus gehören die ausgegebenen Finanzgarantien<br />

ebenfalls zu den Finanzinstrumenten.<br />

Wesentliche Ermessensentscheidungen<br />

und Schätzungen<br />

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS<br />

sind bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Ermessensentscheidungen zu treffen. Bei der Erläuterung<br />

der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ist<br />

die Ausübung der Ermessensentscheidung jeweils dargestellt.<br />

Weiterhin sind Annahmen und Schätzungen aufgrund<br />

unbestimmter künftiger Ereignisse zum Bilanzstichtag<br />

erforderlich. Die Schätzungen beruhen auf Annahmen<br />

und Prognosen, sind damit Risiken und Ungewissheiten<br />

unterworfen und können sich daher auf den Wertansatz<br />

der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie<br />

der Erträge und Aufwendungen auswirken.<br />

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie<br />

sonstige am Stichtag bestehende Quellen von Schätzungsunsicherheiten,<br />

aufgrund derer ein Risiko besteht,<br />

dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche<br />

Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten<br />

und Schulden erforderlich sein wird, werden im<br />

Folgenden erläutert.<br />

Bei der Bilanzierung und Bewertung von Pensionsrückstellungen<br />

und ähnlichen Verpflichtungen (Deputate) sowie<br />

der Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen<br />

sind hinsichtlich Abzinsungsfaktor, Gehaltstrends, Fluktuationsrate<br />

sowie Kostenschätzung der Erfüllungsbeträge<br />

Annahmen und Schätzungen erforderlich. Aufgrund<br />

des Umfangs an direkten Pensionszusagen und ähnli-<br />

chen Verpflichtungen können sich aus möglichen Schätzungsänderungen<br />

in der Zukunft Auswirkungen ergeben.<br />

Weiterhin sind bei der Durchführung von Werthaltigkeitstests<br />

für einzelne Vermögenswerte, ZGE (z. B.<br />

Kraftwerke und Versorgungsnetze) sowie at equity bilanzierte<br />

Beteiligungen zukunftsbezogene Schlüsselannahmen<br />

zu machen. Änderungen dieser Annahmen<br />

können aus heutiger Sicht zu einem zusätzlichen Wertminderungs-<br />

bzw. einem Zuschreibungsbedarf führen,<br />

da die Bewertung insbesondere auch von der Entwicklung<br />

der langfristigen Kapitalmarktzinsen, von der Entwicklung<br />

der der Regulierung unterliegenden Vermögenswerte<br />

und von Entscheidungen der Regulierungs-<br />

und Preisgenehmigungsbehörden abhängig ist. Künftige<br />

Steuerrechtsänderungen können zu Auf-/Abwertungen<br />

führen.<br />

Die den Werthaltigkeitstest im Sachanlagevermögen<br />

zugrunde liegenden langfristigen Planungen unterliegen<br />

gewissen Risiken aus den zukünftigen Marktbedingungen.<br />

Darüber hinaus ergeben sich Risiken aus der Entwicklung<br />

des Diskontierungszinssatzes. Bei einer Erhöhung<br />

des Zinssatzes um 0,25 % ergäbe sich eine Wertminderung<br />

in der ZGE „Stromnetz“ in Höhe von 6,4 Mio.<br />

Euro und in der ZGE „Kraftwerke“ eine weitere in Höhe<br />

von 2,4 Mio. Euro. Bei einer Verminderung des Zinssatzes<br />

um 0,25 % ergäbe sich eine Zuschreibung in der<br />

ZGE „Stromnetz“ in Höhe von 7,3 Mio. Euro und die<br />

Wertminderung in der ZGE „Kraftwerke“ wäre um<br />

2,5 Mio. Euro geringer ausgefallen.<br />

Die at equity bilanzierten Beteiligungen der <strong>Mainova</strong> unterliegen<br />

einem jährlichen Werthaltigkeitstest. Als Bewertungsgrundlage<br />

wird jeweils die verabschiedete<br />

Mehrjahresplanung der jeweiligen Beteiligung herangezogen,<br />

welche jedoch in der langfristigen Planung gewisse<br />

Risiken aus den zukünftigen Marktbedingungen<br />

enthält. In den Werthaltigkeitstests der at equity bilanzierten<br />

Beteiligungen wurde durchschnittlich ein Basiszinssatz<br />

von 3,25 % herangezogen. Bei einer Erhöhung<br />

dieses Zinssatzes um 0,25 % ergäbe sich ein weiterer<br />

Wertminderungsbedarf bei den at equity bilanzierten<br />

Beteiligungen in Höhe von 3,1 Mio. Euro.<br />

Die Rückstellungen für Altlasten basieren auf externen<br />

Gutachten und Berechnungen, die jährlich aktualisiert<br />

werden. Diesen liegen Kostenschätzungen der Erfüllungsbeträge<br />

für die jeweilige Verpflichtung zugrunde. Schätzungsunsicherheiten<br />

ergeben sich insbesondere aus Änderungen<br />

des Verpflichtungsumfangs, Abweichungen von<br />

den angenommenen Kostenentwicklungen sowie aus Änderungen<br />

des Zinsniveaus und der Zahlungszeitpunkte.<br />

Weiterhin kann eine Änderung des Diskontierungszinses<br />

zu einer Anpassung der Altlastenrückstellungen führen.<br />

Bei der Beurteilung von Rechtsstreitigkeiten im Hinblick<br />

auf die Bildung von Rückstellungen wurde eine Einschätzung<br />

des voraussichtlichen Prozessausgangs vorgenommen.<br />

Die zugrunde liegenden Annahmen und Schätzungen basieren<br />

auf den Gegebenheiten und Einschätzungen am<br />

jeweiligen Bilanzstichtag. Durch von den Annahmen ab-<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 93


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

94 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

weichende Einschätzungen sowie Entwicklungen können<br />

sich die tatsächlichen Beträge von den Schätzwerten unterscheiden.<br />

Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses<br />

ist keine wesentliche Änderung der getroffenen<br />

Annahmen und Schätzungen zu erwarten.<br />

Kapitalmanagement<br />

Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen<br />

und keinen externen Mindestkapitalanforderungen.<br />

Seit dem Abschluss des Gewinnabführungsvertrags mit<br />

der SWFH im Jahr 2001 und gemäß der in diesem Zusammenhang<br />

erlassenen Konzernrichtlinie ist die <strong>Mainova</strong><br />

<strong>AG</strong> als Organgesellschaft in die zentrale Konzernfinanzierung<br />

der SWFH eingebunden. Die SWFH übernimmt<br />

das Cash Management aller Organgesellschaften<br />

mit dem Ziel, die Kosten der Finanzierung bzw. die<br />

Geldanlageerlöse zu optimieren.<br />

Wir verfolgen die interne Zielsetzung, unsere Finanzierungskosten<br />

und -struktur im Hinblick auf marktübliche<br />

Strukturkennzahlen zu optimieren. Hierbei werden neben<br />

der Gesamtkapitalrendite (ROCE) auch zunehmend<br />

branchenübergreifende Finanzkennzahlen (z. B. Umsatzrendite,<br />

Verschuldungsgrad, Eigenkapitalquote) ermittelt.<br />

Nur so kann es <strong>Mainova</strong> gelingen, auch zukünftig<br />

eine gute Bonitätseinstufung zu erhalten.<br />

Da es sich bei der Rücklage aus Cashflow Hedges im<br />

sonstigen Ergebnis um eine reine IFRS-Accounting-<br />

Größe handelt, hat diese keine Auswirkungen auf das<br />

Kapitalmanagement der <strong>Mainova</strong>.<br />

Maßnahmen zur Einhaltung der Eigenkapitalquote werden<br />

im Rahmen der mittelfristigen Unternehmensplanung<br />

berücksichtigt. Aufgrund des bestehenden Gewinnabführungsvertrags<br />

sind Rücklagendotierungen<br />

nur begrenzt zulässig. Sofern im Rahmen von Kreditverträgen<br />

die Einhaltung bestimmter Kennzahlen gefordert<br />

wird, orientieren wir uns an diesen Vorgaben. Für durch<br />

Kommunalbürgschaften besicherte Darlehen sind keine<br />

Steuerungsmaßnahmen erforderlich.<br />

Änderung der Bilanzierungs- und<br />

Bewertungsmethoden<br />

Der IASB und das IFRIC haben Standards und Interpretationen<br />

verabschiedet, die von der EU in europäisches<br />

Recht übernommen wurden und im Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

verpflichtend anzuwenden sind oder von <strong>Mainova</strong> freiwillig<br />

vorab angewendet wurden:<br />

Sammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS<br />

„Improvements to IFRS“<br />

Der IASB überarbeitet in einem jährlichen Verbesserungsprozess<br />

(„Annual Improvement Process“) bestehende<br />

Standards. Diese Änderungen werden durch das<br />

IASB als kleine, nicht dringliche, aber notwendige Änderungen<br />

angesehen, die den Inhalt der Vorschriften<br />

konkretisieren und unbeabsichtigte Inkonsistenzen zwischen<br />

den Abschlüssen beseitigen sollen. Das Ergebnis<br />

des Verbesserungsprozesses wird in einem Gesamtstandard<br />

zusammengefasst. Änderungen sind, sofern<br />

im jeweiligen Standard nichts anderes geregelt ist, auf<br />

Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem<br />

1. Januar <strong>2010</strong> beginnen. Die beschlossenen Änderungen<br />

haben keine Auswirkungen auf die <strong>Mainova</strong>.<br />

IFRIC 18 „Bilanzierung der Übertragung eines Vermögenswerts<br />

durch einen Kunden“<br />

IFRIC 18 regelt die Bilanzierung von Vermögenswerten,<br />

die ein Unternehmen von einem Kunden erhält, um den<br />

Kunden im Gegenzug Zugang zu einem Leitungsnetz, einer<br />

Dienstleistung oder der Lieferung von Gütern zu verschaffen.<br />

Die erstmalige Anwendung von IFRIC 18 hat zu<br />

einer Änderung des Ausweises und keinen wesentlichen<br />

Auswirkungen auf das Ergebnis der <strong>Mainova</strong> geführt.<br />

Die ab dem Geschäftsjahr verpflichtend anzuwendenden<br />

Standards und Interpretationen Änderung des IFRS 1<br />

(2009) „Befreiungen für erstmalige Anwender“, Änderung<br />

des IFRS 2 (2009) „Anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich<br />

im Konzern“, Änderung des IFRIC 9 / IAS 39 „Eingebettete<br />

Derivate“, IFRIC 12 „Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen“,<br />

IFRIC 15 „Vereinbarungen über die Herstellung<br />

von Immobilien“, IFRIC 16 „Absicherung einer<br />

Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb“<br />

und IFRIC 17 „Sachdividenden an Eigentümer“ hatten keine<br />

Auswirkungen auf die <strong>Mainova</strong>.<br />

Neue Standards und Interpretationen<br />

Das IASB und das IFRIC haben folgende Standards und<br />

Interpretationen verabschiedet, die für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong> noch nicht verpflichtend anzuwenden sind, da<br />

sie erst zu einem späteren Zeitpunkt verpflichtend sind<br />

oder die Anerkennung der EU noch nicht erfolgt ist. Diese<br />

Standards und Interpretationen wurden im Konzernabschluss<br />

noch nicht vorzeitig angewendet.<br />

Die Auswirkungen der nachfolgenden Standards für<br />

<strong>Mainova</strong> werden derzeit noch geprüft.<br />

„Änderung verschiedener IFRS“ (<strong>2010</strong>)<br />

Im Mai <strong>2010</strong> veröffentlichte der IASB einen weiteren<br />

Sammelstandard im Rahmen des jährlichen Verbesserungsprozesses.<br />

In diesem Sammelstandard sind eine<br />

Vielzahl von Änderungen enthalten, die dazu beitragen<br />

sollen, den Inhalt der Vorschriften zu konkretisieren und<br />

unbeabsichtigte Inkonsistenzen zwischen den Abschlüssen<br />

zu vermeiden. Die meisten Änderungen sind<br />

für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem<br />

1. Januar 2011 beginnen.<br />

IFRS 9 „Finanzinstrumente“<br />

IFRS 9 ersetzt den bisherigen IAS 39 bezüglich der<br />

Klassifizierung und Bewertung von Finanzinstrumenten.<br />

IFRS 9 sieht im Wesentlichen vor, die bisher bestehenden<br />

vier Bewertungskategorien auf die beiden Bewertungskategorien<br />

„zu fortgeführten Anschaffungskosten“<br />

oder „zum beizulegenden Zeitwert“ zu reduzieren. Der<br />

neue Standard ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden,<br />

die ab dem 1. Januar 2013 beginnen.<br />

IAS 24 „Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden<br />

Unternehmen und Personen“<br />

Die Änderungen des IAS 24 sollen im Wesentlichen dazu<br />

beitragen, die Berichterstattung zu erleichtern. Gegenstand<br />

der Neuerung sind insbesondere die Konkretisierung<br />

der Definition eines nahe stehenden Unternehmens<br />

oder einer nahe stehenden Person und die Angabepflichten<br />

von staatlich kontrollierten Unternehmen. IAS 24 ist<br />

erstmals verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre,<br />

die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen.<br />

Die folgenden Standards und Interpretationen, die im<br />

Geschäftsjahr <strong>2010</strong> noch nicht anzuwenden waren,<br />

werden voraussichtlich keine Auswirkungen auf die Finanz-,<br />

Vermögens- und Ertragslage der <strong>Mainova</strong> haben:<br />

Änderung des IAS 32: „Klassifizierung<br />

von Bezugsrechten“<br />

Änderung des IFRIC 14: „Vorauszahlungen im Rahmen<br />

von Mindestfinanzierungsvorschriften“<br />

Änderung des IFRS 7: „Angaben bei Übertragungen von<br />

finanziellen Vermögenswerten“<br />

IFRIC 19: „Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durch<br />

Eigenkapitalinstrumente“<br />

3. Konsolidierungsgrundsätze<br />

Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse<br />

der Tochterunternehmen sowie die Abschlüsse der at<br />

equity bilanzierten assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen<br />

wurden einheitlich nach den<br />

bei <strong>Mainova</strong> geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

aufgestellt.<br />

Die Kapitalkonsolidierung für die Tochterunternehmen<br />

erfolgt nach der Erwerbsmethode. Dabei werden die Anschaffungskosten<br />

für Anteile an Tochterunternehmen mit<br />

dem nach IFRS bewerteten Buchwert des anteiligen Eigenkapitals<br />

des Tochterunternehmens verrechnet. Sich<br />

ergebende Unterschiedsbeträge werden auf Vermögenswerte<br />

der einbezogenen Unternehmen soweit aktiviert,<br />

wie sie mit dem Zeitwert bewertet sind. Danach verbleibende<br />

Unterschiedsbeträge werden als Geschäftswert<br />

aktiviert. Negative Geschäftswerte werden gemäß IFRS 3<br />

nach erneuter Beurteilung der identifizierbaren Vermögenswerte,<br />

Schulden und Eventualschulden sofort erfolgswirksam<br />

erfasst. Diese Konsolidierungsgrundsätze<br />

gelten analog für die at equity bilanzierten Beteiligungen.<br />

Forderungen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen<br />

zwischen vollkonsolidierten Unternehmen werden aufgerechnet.<br />

Konzerninterne Erträge werden mit den entsprechenden<br />

Aufwendungen verrechnet. Zwischenergebnisse<br />

werden eliminiert, sofern sie nicht von untergeordneter<br />

Bedeutung sind. Steuerabgrenzungen werden<br />

vorgenommen.<br />

4. Konsolidierungskreis und Änderungen<br />

des Konsolidierungskreises<br />

Konsolidierungskreis<br />

Nach der Vollkonsolidierungsmethode werden alle<br />

Mehrheitsbeteiligungen (Tochterunternehmen) der <strong>Mainova</strong><br />

in den Konzernabschluss einbezogen, auf deren<br />

Finanz- und Geschäftspolitik ein beherrschender Einfluss<br />

ausgeübt werden kann.<br />

Die at equity-Konsolidierung kommt bei assoziierten<br />

Unternehmen zur Anwendung, wenn ein maßgeblicher<br />

Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik des assoziierten<br />

Unternehmens vorliegt. Ferner werden Anteile<br />

an Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) nach<br />

der at equity-Methode bewertet.<br />

Dem Anhang ist eine Liste über den Konsolidierungskreis<br />

und den Anteilsbesitz beigefügt, die alle wesentlichen<br />

Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen<br />

und assoziierten Unternehmen mit Angaben zum<br />

letzten Jahresabschluss nach den Regelungen der IFRS<br />

(Umsatz, Eigenkapital und Jahresergebnis) enthält.<br />

Der Konsolidierungskreis entwickelte sich <strong>2010</strong> wie folgt:<br />

01.01.<strong>2010</strong> Zugänge Abgänge 31.12.<strong>2010</strong><br />

Vollkonsolidierte Unternehmen 11 1 2 10<br />

Assoziierte Unternehmen (Equity-Methode) 10 1 0 11<br />

Gemeinschaftsunternehmen (Equity-Methode) 4 0 0 4<br />

Die assoziierten Unternehmen EN<strong>AG</strong>/Maingas Energieanlagen<br />

GmbH (EMEG), Gasversorgung Offenbach<br />

GmbH (GVO), Eisenacher Versorgungsbetriebe GmbH<br />

(EVB) sowie die Ohra Hörselgas GmbH (Ohra Hörselgas)<br />

wurden auf Basis von Abschlüssen mit dem Stichtag 30.<br />

September <strong>2010</strong> einbezogen.<br />

Die Gemeinschaftskraftwerk Irsching GmbH (GKI) wird<br />

trotz eines Anteilsbesitzes von unter 20 % (die Beteiligung<br />

der <strong>Mainova</strong> beträgt 15,6 %) als assoziiertes Unternehmen<br />

nach der at equity-Methode bewertet, da<br />

der <strong>Mainova</strong> durch den Gesellschaftsvertrag maßgeblicher<br />

Einfluss eingeräumt wird. Bei sämtlichen wichtigen<br />

geschäftspolitischen Entscheidungen (z. B. Investitionen,<br />

Aufnahme von Krediten, Abschluss oder Än-<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 95


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

96 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

derung von Verträgen sowie Bestellung und Abberufung<br />

von Geschäftsführern) ist Einstimmigkeit der Gesellschafter<br />

erforderlich.<br />

Eine Darstellung wesentlicher Eckdaten der nicht einbezogenen<br />

assoziierten Unternehmen (siehe Anlage Konsolidierungskreis<br />

und Anteilsbesitzliste des <strong>Mainova</strong>-<br />

Konzerns) gibt folgende Übersicht:<br />

Tsd. €<br />

Bilanz<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Vermögenswerte 20.837 21.620<br />

Schulden<br />

GuV<br />

6.146 7.556<br />

Umsatzerlöse 24.446 24.294<br />

Periodenergebnis 510 440<br />

Änderungen des Konsolidierungskreises<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurde ein weiteres Tochterunternehmen<br />

im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss<br />

einbezogen. Die Hotmobil International<br />

GmbH (HMI) mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong> von der MED mit einem Anteilsbesitz<br />

von 75 % gegründet und erstmalig vollkonsolidiert.<br />

Zwei bisher vollkonsolidierte Unternehmen wurden entkonsolidiert.<br />

Mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar<br />

<strong>2010</strong> hat die <strong>Mainova</strong> ihr vollkonsolidiertes Tochterunternehmen<br />

GHG GmbH sowie deren Tochter GHG-FM<br />

GmbH veräußert.<br />

Die zum 31. Dezember 2009 noch vorläufige Kaufpreisallokation<br />

der HMD wurde im Laufe des Jahres <strong>2010</strong> mit<br />

einem Goodwill von 7,4 Mio. Euro abgeschlossen. Auf der<br />

Basis der endgültigen Kaufpreisallokation ergab sich eine<br />

Erhöhung des Goodwills um 1,3 Mio. Euro, wovon<br />

1,0 Mio. Euro auf eine vertraglich vereinbarte Kaufpreisanpassung<br />

und 0,3 Mio. Euro auf die Anpassung des vorläufigen<br />

Abschlusses entfallen. Die Kaufpreisanpassungsklausel<br />

sah Erhöhungen oder Minderungen in Abhängigkeit<br />

vom endgültigen EBIT (Earnings Before Interest and<br />

Taxes) für das Geschäftsjahr 2009 vor. Die zur Sicherung<br />

möglicher Garantieansprüche vereinbarten Kaufpreiseinbehalte<br />

haben sich im Vergleich zum 31. Dezember 2009<br />

um 1,0 Mio. Euro auf nun 4,0 Mio. Euro erhöht.<br />

Die Änderung des Konsolidierungskreises hat keine wesentliche<br />

Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage des Konzerns.<br />

Im Bereich der assoziierten Unternehmen wurde die Infranova<br />

Bioerdgas GmbH (Infranova) als neues Unternehmen<br />

nach der at equity-Methode einbezogen.<br />

5. Erläuterungen zur Gewinn-<br />

und Verlustrechnung<br />

(1) Umsatzerlöse<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Gasverkauf 584.189 681.379<br />

Erdgassteuer -53.871 -52.025<br />

530.318 629.354<br />

Stromverkauf 631.268 587.907<br />

Stromsteuer -71.385 -68.923<br />

559.883 518.984<br />

Erlös Stromhandel<br />

Wärme-, Dampf- und<br />

221.259 217.852<br />

Kälteverkauf 118.464 124.069<br />

Netzentgelte 87.099 72.974<br />

Wasserverkauf<br />

Materialverkauf, Installatio-<br />

79.783 27.646<br />

nen und sonstige Leistungen 73.790 70.121<br />

1.670.596 1.661.000<br />

Die Umsatzerlöse im Wassergeschäft waren im Vorjahr<br />

durch die Zuführung zu Rückstellungen im Rahmen des<br />

laufenden Wasserkartellverfahrens in Höhe von<br />

51,3 Mio. Euro gemindert.<br />

(2) Sonstige betriebliche Erträge<br />

Tsd. €<br />

Erträge aus der Bewertung von<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

energiebezogenen Derivaten<br />

Erträge aus der Auflösung<br />

19.743 17.823<br />

von Rückstellungen 9.847 15.716<br />

Erträge aus KWK-Förderung 6.495 3.381<br />

Konzessionsabgabe 3.465 3.214<br />

Mahnerträge<br />

Erträge aus der Auflösung<br />

3.086 3.127<br />

von Wertberichtigungen 2.114 2.119<br />

Übrige Erträge 21.667 35.386<br />

66.417 80.766<br />

(3) Materialaufwand<br />

Tsd. €<br />

Aufwendungen für Roh-,<br />

Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

und für bezogene Waren<br />

Aufwendungen für<br />

1.154.862 1.161.219<br />

bezogene Leistungen 78.395 68.405<br />

1.233.257 1.229.624<br />

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

und für bezogene Leistungen betreffen überwiegend<br />

den Gas-, Strom-, Wärme- und Wasserbezug, die Kosten<br />

für den Gas-, Kohle- und Heizöleinsatz in den eigenen<br />

Kraftwerken sowie Netzentgelte.<br />

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen betreffen<br />

überwiegend von Dritten erbrachte Bauleistungen sowie<br />

Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen für Verteilungs-<br />

und Erzeugungsanlagen. Des Weiteren sind<br />

hier die Pachtaufwendungen für die Strom- und Gasnetze,<br />

die Personalgestellung und sonstige Dienstleistungen<br />

der Stadtwerke Hanau GmbH (SWH) für das<br />

Netzgebiet Hanau enthalten.<br />

(4) Personalaufwand<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Löhne und Gehälter<br />

Soziale Abgaben und Auf-<br />

152.026 139.060<br />

wendungen für Unterstützung<br />

Aufwendungen für<br />

27.156 25.422<br />

Altersversorgung 10.352 9.173<br />

189.534 173.655<br />

Zum Anstieg des Personalaufwands haben Rückstellungszuführungen<br />

insbesondere im Zusammenhang mit<br />

der Tarifeinigung zur Altersteilzeit beigetragen. Daneben<br />

wirkte sich die Tariferhöhung zum 1. Januar <strong>2010</strong> in<br />

Höhe von 2,1 % aufwandserhöhend aus.<br />

Die Aufwendungen für Altersversorgung betreffen im<br />

Wesentlichen die Beiträge zur ZVK.<br />

(5) Abschreibungen<br />

Es wird auf die Ausführungen zu immateriellen Vermögenswerten<br />

und Sachanlagen verwiesen. Im Geschäftsjahr<br />

wurde eine Wertminderung auf die ZGE „Kraftwerke“<br />

in Höhe von 17,6 Mio. Euro vorgenommen.<br />

(6) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich<br />

wie folgt zusammen:<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Konzessionsabgabe<br />

Fremdleistungen<br />

58.755 56.242<br />

(Verwaltung, IT, Gebäude) 29.018 23.544<br />

Gutachten und Beratung 13.333 12.676<br />

Zuführungen zu Rückstellungen 11.209 19.456<br />

Werbekosten<br />

Wertminderungen<br />

5.980 5.021<br />

Umlaufvermögen 5.967 5.017<br />

Mieten, Pachten, Gebühren 4.309 3.560<br />

Aus- und Fortbildungskosten 4.237 4.368<br />

Sonstige Steuern 3.097 1.453<br />

Versicherungen<br />

Aufwendungen aus<br />

der Bewertung von<br />

2.603 2.455<br />

energiebezogenen Derivaten<br />

Prüfungs-, Gerichts-<br />

2.192 5.144<br />

und Notarkosten 1.884 2.760<br />

Übrige Aufwendungen 21.447 22.176<br />

164.031 163.872<br />

Die Aufwendungen aus Operating-Leasingverträgen betragen<br />

im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> 3,6 Mio. Euro (Vorjahr<br />

3,0 Mio. Euro).<br />

(7) Ergebnis aus at equity bilanzierten Beteiligungen<br />

Das Ergebnis aus at equity bilanzierten Beteiligungen<br />

setzt sich aus Erträgen durch die Fortschreibung des<br />

equity-Buchwerts um die Jahresergebnisse in Höhe von<br />

80,7 Mio. Euro (Vorjahr 19,6 Mio. Euro) und Aufwendungen<br />

aus Wertminderungen in Höhe von 3,8 Mio. Euro<br />

(Vorjahr 42,3 Mio. Euro) zusammen.<br />

Von den Erträgen entfallen 57,0 Mio. Euro auf die Thüga<br />

Holding GmbH & Co. KG (Thüga Holding). Die Aufwendungen<br />

aus Wertminderungen betreffen die Gasversorgung<br />

Main-Kinzig GmbH (GMK). Im Vorjahr entfielen sie<br />

mit 18,5 Mio. Euro auf die SWH, mit 16,9 Mio. Euro auf<br />

die Hessenwasser GmbH & Co. KG (Hessenwasser), mit<br />

6,4 Mio. Euro auf die GMK und mit 0,5 Mio. Euro auf die<br />

Oberhessische Gasversorgung GmbH (OHG).<br />

Die Abwertung wurde unternehmensindividuell auf Basis<br />

der aktuellen Mehrjahresplanung der Gesellschaft<br />

ermittelt. In der Bewertung wurde grundsätzlich ein Eigenkapitalkostensatz<br />

von 6,80 % verwendet sowie ein<br />

Wachstumsabschlag in Höhe von 0,50 % angesetzt. Bei<br />

Beteiligungen mit einer Garantiedividende im Rahmen<br />

eines Ergebnisabführungsvertrags wird für den Anteil<br />

der Garantiedividende ein Eigenkapitalkostensatz von<br />

5,25 % zugrunde gelegt.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 97


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

98 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

(8) Finanzerträge<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Zinserträge aus Leasing 8.146 8.142<br />

Erträge aus Beteiligungen 1.436 504<br />

Erträge aus Ausleihungen 1.011 1.173<br />

Zinserträge aus Geldanlagen 371 827<br />

Sonstige finanzielle Erträge 1.148 1.411<br />

Sonstige nicht finanzielle Erträge 3 3<br />

12.115 12.060<br />

Die Erträge aus Beteiligungen betreffen die Gewinnanteile<br />

und Dividenden der nicht konsolidierten Beteiligungen.<br />

Bei den sonstigen finanziellen Erträgen handelt es<br />

sich überwiegend um Zinserträge.<br />

(9) Finanzaufwendungen<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Zinsaufwand Fremddarlehen<br />

Aufzinsung langfristige<br />

17.645 13.891<br />

Rückstellungen<br />

Zinsaufwand<br />

4.434 4.178<br />

Pensionsverpflichtungen<br />

Sonstige finanzielle<br />

1.760 1.854<br />

Aufwendungen<br />

Sonstige nicht finanzielle<br />

5.532 1.757<br />

Aufwendungen 245 3<br />

29.616 21.683<br />

Unter den sonstigen finanziellen Aufwendungen werden<br />

überwiegend Zinsaufwendungen ausgewiesen. Der Anstieg<br />

der Finanzaufwendungen resultiert insbesondere<br />

aus den Zinsen für die Finanzierung des im Vorjahr erfolgten<br />

Thüga Holding-Erwerbs.<br />

(10) Ertragsteuern<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Tatsächliche Ertragsteuern 30.417 17.430<br />

Latente Steuern -4.817 14.518<br />

25.600 31.948<br />

Aufgrund des am 29. August 2001 geschlossenen Gewinnabführungsvertrags<br />

ist <strong>Mainova</strong> verpflichtet, ihren<br />

gesamten Gewinn an die SWFH abzuführen. Dies hat<br />

nach geltendem Steuerrecht zur Folge, dass <strong>Mainova</strong><br />

einen entstehenden Gewinn nur insoweit der Körperschaftsteuer<br />

unterwerfen muss, als dieser für Ausgleichszahlungen<br />

an außenstehende Aktionäre verwendet<br />

wird (§ 16 KStG). Der Gewerbeertrag wird bei <strong>Mainova</strong><br />

unabhängig von der Leistung von Ausgleichszahlungen<br />

keiner Gewerbesteuer unterworfen.<br />

<strong>Mainova</strong> verpflichtet sich mit dem 2004 abgeschlossenen<br />

Steuerumlagevertrag, den entstehenden Steuervorteil der<br />

SWFH im Wege einer Steuerumlage zuzuführen. Die Steuerumlagen<br />

werden nach der sogenannten Belastungsmethode<br />

(Stand-alone-Methode) entsprechend der hypothetischen<br />

Steuerbelastung der <strong>Mainova</strong> unter Berücksichtigung<br />

der bei <strong>Mainova</strong> direkt anfallenden Steuerbelastung<br />

(zurzeit Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag auf<br />

die Ausgleichszahlung an außenstehende Aktionäre) errechnet,<br />

als ob <strong>Mainova</strong> selbstständig zur Körperschaftsteuer<br />

und Gewerbesteuer herangezogen würde.<br />

Die Organgesellschaft (<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>) hat ihr Einkommen<br />

in Höhe von 20/17 der geleisteten Ausgleichszahlungen<br />

an außenstehende Aktionäre selbst zu versteuern.<br />

Die tatsächlichen Steuern enthalten im Wesentlichen<br />

Steuerumlagen an die SWFH für Körperschaftsteuer inkl.<br />

Solidaritätszuschlag in Höhe von 12,8 Mio. Euro und Gewerbesteuer<br />

in Höhe von 14,5 Mio. Euro sowie die Körperschaftsteuer<br />

und den Solidaritätszuschlag für die<br />

Ausgleichszahlung in Höhe von 2,4 Mio. Euro.<br />

Der für die Berechnung der latenten Steuern herangezogene<br />

Steuersatz beträgt wie im Vorjahr 30,70 %.<br />

Mit Ausnahme der NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH<br />

(NRM) fallen bei den übrigen in den Konzernabschluss<br />

einzubeziehenden Gesellschaften MED, <strong>Mainova</strong> ServiceDienste<br />

Gesellschaft mbH (MSD), SRM StraßenBeleuchtung<br />

Rhein-Main GmbH (SRM), Biomasse-Kraftwerk<br />

Fechenheim GmbH (BKF) und Energieversorgung<br />

Main-Spessart GmbH (EMS) aufgrund der steuerlichen<br />

Organschaft mit der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> keine Steuern an. Aufgrund<br />

der Verlustvorträge der Erdgas Westthüringen<br />

Beteiligungsgesellschaft mbH (EWT) sowie der Verluste<br />

Die periodenfremden Steuern enthalten den Aufwand<br />

aus der Anpassung des steuerlichen Ausgleichspostens<br />

in Höhe von 0,1 Mio. Euro (Vorjahr Ertrag 1,4 Mio.<br />

Euro). Im Vorjahr war darüber hinaus ein tatsächlicher<br />

Steuerertrag (0,5 Mio. Euro) enthalten.<br />

Bei den steuerfreien Erträgen aus at equity bilanzierten<br />

Beteiligungen wurde der Saldo aus Fortschreibungen<br />

abzüglich Wertminderungen zu 95 % (Kapi-<br />

der HMI und der <strong>Mainova</strong> Beteiligungsgesellschaft mbH<br />

(MBG) im Geschäftsjahr entsteht keine Steuerschuld. Kein<br />

Steueraufwand entsteht ferner bei der HMD aufgrund der<br />

Organschaft mit der MED, die als Tochtergesellschaft der<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> in den Konzernabschluss einbezogen wird.<br />

Im Berichtsjahr wurden bisher nicht aktivierte steuerliche<br />

Verlustvorträge von 0,1 Mio. Euro genutzt.<br />

Die Überleitung vom erwarteten Ertragsteueraufwand<br />

zum tatsächlichen Ertragsteueraufwand wird nachfolgend<br />

dargestellt:<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern 144.233 90.551<br />

Konzernsteuersatz 30,70 % 30,70 %<br />

Erwarteter Ertragsteueraufwand<br />

Steuereffekte durch:<br />

44.280 27.799<br />

Steuerfreie Erträge at equity bilanzierter Beteiligungen -23.685 -2.532<br />

Steuerfreie Teilwertabschreibung at equity bilanzierter Beteiligungen 1.035 7.103<br />

Steuersatzeffekte aus Nicht-Organgesellschaften und Personengesellschaften -64 75<br />

Nicht abzugsfähige Aufwendungen 3.801 -253<br />

Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen und Kürzungen 1.094 1.321<br />

Permanente Differenzen 77 -137<br />

Veränderung nicht bewerteter Verlustvorträge -53 -901<br />

Steuerfreie Dividenden 217 0<br />

Periodenfremde Steuern 121 -1.922<br />

Sonstige -1.223 1.395<br />

Tatsächlicher Ertragsteueraufwand 25.600 31.948<br />

Tatsächlicher Konzernertragsteuersatz 17,75 % 35,28 %<br />

talgesellschaften) bzw. zu 100 % (Personengesellschaften<br />

für die Gewerbesteuer) unter Berücksichtigung<br />

der jeweils anzuwendenden Steuersätze angesetzt.<br />

Bei den steuerfreien Dividenden handelt es sich um<br />

Ausschüttungen von sonstigen Beteiligungen, die nicht<br />

in den Konzernabschluss einzubeziehen sind. Diese<br />

sind laut § 8b KStG steuerfrei.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 99


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

100 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

6. Erläuterungen zur Bilanz<br />

(11) Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen<br />

Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten<br />

Posten der immateriellen Vermögenswerte und des<br />

Sachanlagevermögens sowie ihre Entwicklung sind auf<br />

den folgenden Seiten dargestellt:<br />

[ Anschaffungs- oder Herstellungskosten ] [ Abschreibungen ] [ Restbuchwert ]<br />

Zugänge<br />

Abgänge<br />

Abgänge<br />

Stand am<br />

KonsolidieKonsolidieUmbu-<br />

Stand am<br />

Stand am<br />

ZuschreiKonsolidie-<br />

Stand am Stand am Stand am<br />

Tsd. €<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

01.01.<strong>2010</strong> Zugänge rungskreis Abgänge rungskreischungen 31.12.<strong>2010</strong><br />

01.01.<strong>2010</strong> Zugänge bungen Abgänge rungskreis 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Konzessionen und ähnliche Rechte 66.538 9.314 0 11 116 4.172 79.897 35.671 4.167 0 3 89 39.746 40.151 30.867<br />

Geschäfts- oder Firmenwert 6.091 1.287 0 0 0 0 7.378 0 0 0 0 0 0 7.378 6.091<br />

Sachanlagen<br />

Grundstücke und Bauten einschließlich<br />

72.629 10.601 0 11 116 4.172 87.275 35.671 4.167 0 3 89 39.746 47.529 36.958<br />

der Bauten auf fremden Grundstücken<br />

Technische Anlagen und Maschinen<br />

a) Erzeugungs-, Gewinnungs- und<br />

324.507 3.731 0 943 2.043 12.793 338.045 157.266 7.097 0 803 803 162.757 175.288 167.241<br />

Bezugsanlagen, Heizzentralen 571.815 1.001 0 309 0 22.503 595.010 438.792 29.082 0 219 0 467.655 127.355 133.023<br />

b) Verteilungsanlagen 1.676.531 33.625 0 5.396 0 33.161 1.737.921 1.102.161 33.799 0 4.711 0 1.131.249 606.672 574.370<br />

Andere Anlagen, Betriebs-<br />

2.248.346 34.626 0 5.705 0 55.664 2.332.931 1.540.953 62.881 0 4.930 0 1.598.904 734.027 707.393<br />

und Geschäftsausstattung 151.238 7.887 0 2.143 1.427 915 156.470 112.961 7.596 0 1.884 997 117.676 38.794 38.277<br />

Anlagen im Bau 89.808 54.688 0 3.506 0 -73.544 67.446 0 0 0 0 0 0 67.446 89.808<br />

2.813.899 100.932 0 12.297 3.470 -4.172 2.894.892 1.811.180 77.574 0 7.617 1.800 1.881.137 1.015.555 1.002.719<br />

2.886.528 111.533 0 12.308 3.586 0 2.982.167 1.846.851 81.741 0 7.620 1.889 1.920.883 1.063.084 1.039.677<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 101


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

102 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

[ Anschaffungs- oder Herstellungskosten ] [ Abschreibungen ] [ Restbuchwert ]<br />

Zugänge<br />

Abgänge<br />

Abgänge<br />

Stand am<br />

KonsolidieKonsolidieUmbu-<br />

Stand am<br />

Stand am<br />

ZuschreiKonsolidie-<br />

Stand am Stand am Stand am<br />

Tsd. €<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

01.01.2009 Zugänge rungskreis Abgänge rungskreischungen 31.12.2009<br />

01.01.2009 Zugänge bungen Abgänge rungskreis 31.12.2009 31.12.2009 31.12.2008<br />

Konzessionen und ähnliche Rechte 65.085 1.957 30 834 0 300 66.538 32.502 3.647 0 478 0 35.671 30.867 32.583<br />

Firmenwert 0 0 6.091 0 0 0 6.091 0 0 0 0 0 0 6.091 0<br />

Sachanlagen<br />

Grundstücke und Bauten einschließlich<br />

65.085 1.957 6.121 834 0 300 72.629 32.502 3.647 0 478 0 35.671 36.958 32.583<br />

der Bauten auf fremden Grundstücken<br />

Technische Anlagen und Maschinen<br />

a) Erzeugungs-, Gewinnungs- und<br />

317.322 5.936 0 108 0 1.357 324.507 150.389 6.952 0 75 0 157.266 167.241 166.933<br />

Bezugsanlagen, Heizzentralen 543.706 6.445 0 721 0 22.385 571.815 429.995 12.168 2.906 465 0 438.792 133.023 113.711<br />

b) Verteilungsanlagen 1.656.393 4.979 0 6.764 0 21.923 1.676.531 1.073.193 33.732 0 4.764 0 1.102.161 574.370 583.200<br />

Andere Anlagen, Betriebs-<br />

2.200.099 11.424 0 7.485 0 44.308 2.248.346 1.503.188 45.900 2.906 5.229 0 1.540.953 707.393 696.911<br />

und Geschäftsausstattung 145.109 5.034 3.694 4.249 0 1.650 151.238 109.172 7.229 0 3.440 0 112.961 38.277 35.937<br />

Anlagen im Bau 83.301 56.683 0 2.561 0 -47.615 89.808 0 0 0 0 0 0 89.808 83.301<br />

2.745.831 79.077 3.694 14.403 0 -300 2.813.899 1.762.749 60.081 2.906 8.744 0 1.811.180 1.002.719 983.082<br />

2.810.916 81.034 9.815 15.237 0 0 2.886.528 1.795.251 63.728 2.906 9.222 0 1.846.851 1.039.677 1.015.665<br />

In den Zugängen der Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />

sind aktivierte Fremdkapitalkosten in<br />

Höhe von 0,1 Mio. Euro (Vorjahr 0,0 Mio. Euro) enthalten.<br />

Von den Zugängen bei den Abschreibungen der<br />

Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen sowie<br />

Heizzentralen entfallen 17,6 Mio. Euro auf Wertminderungen<br />

(ZGE „Kraftwerke“).<br />

Ab dem 1. Januar <strong>2010</strong> werden die von Kunden empfangenen<br />

Zuschüsse (Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskostenbeiträge)<br />

gesondert unter den Passiva<br />

ausgewiesen und über die Nutzungsdauer der bezuschussten<br />

Vermögensgegenstände linear zugunsten<br />

der Umsatzerlöse aufgelöst. Bis dahin erfolgte eine Absetzung<br />

der Zuschüsse von den Zugängen. Im Vorjahr<br />

wurden die Zugänge um 16,9 Mio. Euro durch empfangene<br />

Zuschüsse gemindert.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden wie im Vorjahr 0,1 Mio.<br />

Euro für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Es<br />

wurden wie im Vorjahr keine immateriellen Vermögenswerte<br />

selbst erstellt.<br />

Es wurde ein Werthaltigkeitstest für den Geschäfts-<br />

oder Firmenwert der HMD durchgeführt, woraus sich<br />

keine Wertminderung ergeben hat.<br />

Zur Überprüfung von in der Vergangenheit vorgenommenen<br />

Wertminderungen auf Sachanlagen wurde ein<br />

Werthaltigkeitstest für die ZGE „Stromnetz“ (Verteilungsnetz<br />

des Segments Stromversorgung) durchge-<br />

führt. Bei der ZGE „Kraftwerke“ (HKW West, Mitte und<br />

Niederrad des Segments Erzeugung) wurde ebenfalls<br />

ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Anlass hierfür waren<br />

die Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke, die<br />

Kosten für zukünftige CO2-Zertifikate und der niedrige<br />

Stromhandelspreis an der European Energy Exchange<br />

<strong>AG</strong> (EEX). Die ZGE „Kraftwerke“ setzt sich aus mehreren<br />

Kraftwerken zusammen, da diese sowohl bei unvorhergesehenen<br />

Produktionsausfällen als auch bei geplanten<br />

Revisionen die Versorgung der Kunden des<br />

Wärmenetzes gegenseitig sicherstellen.<br />

Die zur Diskontierung verwendeten Nachsteuerzinssätze<br />

betragen zum Stichtag in der ZGE „Stromnetz“ 5,6 %<br />

(Vorjahr 5,5 %) und in der ZGE „Kraftwerke“ ebenfalls<br />

5,6 % (Vorjahr 7,0 %).<br />

Bei der Wertermittlung des Stromnetzes wurden die von der<br />

Bundesnetzagentur genehmigte Erlösobergrenze für die<br />

laufende Regulierungsperiode sowie die darauf folgende<br />

geplante Erlösobergrenze berücksichtigt. Die Cashflows<br />

wurden wie im Vorjahr unter Verwendung einer Wachstumsrate<br />

von 0,5 % extrapoliert. Die Wachstumsrate liegt unterhalb<br />

der angenommenen Inflationsrate, da damit gerechnet<br />

wird, dass auch zukünftig die inflationsbedingten Kostensteigerungen<br />

nicht vollständig weitergegeben werden können.<br />

Bei der Wertermittlung der Kraftwerke wurde eine endliche<br />

Nutzungsdauer angesetzt, was einen Ansatz der<br />

Wachstumsrate ausschließt. Für die Werthaltigkeitstests<br />

des Sachanlagevermögens wurde durchgängig ein Basiszinssatz<br />

von 3,25 % (Vorjahr 4,25 %) herangezogen.<br />

Als Ergebnis der durchgeführten Werthaltigkeitstests<br />

zum 31. Dezember <strong>2010</strong> wurde die zum 31. Dezember<br />

2006 vorgenommene Wertminderung für die ZGE<br />

„Stromnetz“ beibehalten und aufgrund der verschlechterten<br />

Marktsituation für eigenerzeugte Strom- und Wärmemengen<br />

eine Wertminderung der ZGE „Kraftwerke“ in<br />

Höhe von 17,6 Mio. Euro vorgenommen.<br />

Bei den immateriellen Vermögenswerten sowie im<br />

Sachanlagevermögen liegen zum Bilanzstichtag keine<br />

Beschränkungen hinsichtlich der Verfügungsrechte vor.<br />

Sicherheiten für verpfändete Vermögenswerte wurden<br />

ebenfalls nicht hinterlegt.<br />

Ferner wurden im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wie im Vorjahr<br />

keine Entschädigungen von Dritten für immaterielle Vermögenswerte<br />

und Sachanlagevermögen, die wertgemindert,<br />

untergegangen oder außer Betrieb genommen<br />

wurden, erfasst.<br />

(12) At equity bilanzierte Beteiligungen<br />

Die folgende Übersicht zeigt die wesentlichen Posten<br />

der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung der<br />

at equity bilanzierten Unternehmen:<br />

[ Assoziierte Unternehmen ] [ Gemeinschafts unternehmen ]<br />

Tsd. €<br />

Bilanz<br />

<strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 745.796 692.630 39.050 33.377<br />

Langfristige Vermögenswerte 4.215.121 4.239.723 180.584 152.353<br />

Kurzfristige Schulden 1.114.184 1.125.467 21.463 25.300<br />

Langfristige Schulden<br />

GuV<br />

824.226 821.599 150.207 116.298<br />

Umsatzerlöse 2.066.012 1.662.184 84.085 78.281<br />

Periodenergebnis 317.334 65.807 1.920 1.944<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 103


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

104 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Bei den Gemeinschaftsunternehmen beziehen sich die<br />

Angaben auf die Beteiligungsquote der <strong>Mainova</strong>.<br />

Der Anstieg der Umsatzerlöse und des Periodenergebnisses<br />

der assoziierten Unternehmen ist im Wesentlichen<br />

auf die Thüga Holding zurückzuführen, die im Vorjahr<br />

die Anteile an der Thüga Aktiengesellschaft (Thüga)<br />

zum 1. Dezember 2009 erworben hatte. Des Weiteren<br />

führte die Aufnahme des Betriebs des Kraftwerks bei<br />

der GKI zu einem Anstieg der Umsatzerlöse.<br />

(13) Übrige langfristige Forderungen und finanzielle<br />

Vermögenswerte sowie sonstige Vermögenswerte<br />

In den nachfolgenden Tabellen werden die sonstigen<br />

Forderungen und Vermögenswerte aufgeschlüsselt. Für<br />

At equity bilanzierte Beteiligungen unterliegen einem<br />

jährlichen Werthaltigkeitstest.<br />

Für die at equity bilanzierten Unternehmen bestehen keine<br />

öffentlich verfügbaren Preisnotierungen. Ferner unterliegen<br />

die at equity bilanzierten Unternehmen keinen wesentlichen<br />

Beschränkungen hinsichtlich der Möglichkeit,<br />

Zahlungsmittel an die Eigentümer zu transferieren.<br />

Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung des Buchwerts<br />

der at equity bilanzierten Beteiligungen:<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Anfangsbestand 01.01. 688.433 259.407<br />

Vereinnahmte Jahresergebnisse 80.750 19.625<br />

Aufwand aus Wertminderungen -3.827 -42.259<br />

Dividenden -53.545 -14.655<br />

Zugänge 5.981 467.006<br />

Abgänge 0 -19<br />

Im Eigenkapital erfasste erfolgsneutrale Wert änderungen -244 -672<br />

Endbestand 31.12. 717.548 688.433<br />

derivative Finanzinstrumente wird das Vorliegen einer<br />

Sicherungsbeziehung angegeben.<br />

31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Tsd. €<br />

Forderungen aus<br />

Langfristig Kurzfristig Gesamt Langfristig Kurzfristig Gesamt<br />

Finanzierungsleasing 82.123 3.772 85.895 82.307 4.388 86.695<br />

Sonstige Beteiligungen 21.346 0 21.346 20.768 0 20.768<br />

Ausleihungen an Beteiligungen 13.593 0 13.593 15.685 0 15.685<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Geleistete Anzahlungen<br />

17.813 17.812 35.625 2.198 11.606 13.804<br />

auf Anlagevermögen 0 936 936 0 4.372 4.372<br />

Sonstige Ausleihungen<br />

Forderungen aus Cash Pooling<br />

gegen den Stadtwerke-Kon-<br />

2.961 0 2.961 2.658 0 2.658<br />

zern<br />

Übrige finanzielle<br />

0 236.157 236.157 0 0 0<br />

Vermögenswerte<br />

Übrige nicht finanzielle<br />

0 21.662 21.662 0 39.291 39.291<br />

Vermögenswerte 0 7.816 7.816 0 30.221 30.221<br />

Sonstiges 109 0 109 118 0 118<br />

137.945 288.155 426.100 123.734 89.878 213.612<br />

Die derivativen Finanzinstrumente setzen sich wie folgt<br />

zusammen:<br />

31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Tsd. € Langfristig Kurzfristig Gesamt Langfristig Kurzfristig Gesamt<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

davon ohne<br />

17.813 17.812 35.625 2.198 11.606 13.804<br />

Sicherungsbeziehung<br />

davon in Sicherungsbezie-<br />

520 9.927 10.447 1.568 11.388 12.956<br />

hung Cashflow Hedge 17.293 7.885 25.178 630 218 848<br />

Aus dem konzernweiten Cash Pooling wurde im Vorjahr<br />

durch die Finanzierung des Erwerbs von Anteilen an der<br />

Thüga Holding eine Verbindlichkeit ausgewiesen.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden wie im Vorjahr keine Wertberichtigungen<br />

auf sonstige Vermögenswerte vorgenommen.<br />

(14) Vorräte<br />

Tsd. € 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 17.845 23.426<br />

Unfertige Leistungen 7.166 5.948<br />

Waren 235 721<br />

25.246 30.095<br />

In den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind hauptsächlich<br />

Bau- und Installationsmaterialien sowie der Bestand<br />

an Kohle, Heizöl und Emissionsrechten für den Betrieb<br />

der HKWs ausgewiesen. Die kumulierten Gängigkeitsabschreibungen<br />

auf den Bestand an Bau- und Installationsmaterial<br />

betragen insgesamt 6,2 Mio. Euro (Vorjahr<br />

6,0 Mio. Euro). In <strong>2010</strong> wurden somit Abwertungen in<br />

Höhe von 0,2 Mio. Euro ergebniswirksam gebucht.<br />

Die unfertigen Leistungen enthalten noch nicht abgerechnete<br />

Bau- und Reparaturleistungen.<br />

Verfügungsbeschränkungen oder andere Belastungen liegen<br />

nicht vor. Zuschreibungen und Bewertungen zum Nettoveräußerungspreis<br />

wurden nicht vorgenommen.<br />

(15) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in<br />

Höhe von 280,0 Mio. Euro (Vorjahr 185,4 Mio. Euro) sind<br />

abgegrenzte, noch nicht abgerechnete Gas-, Strom-,<br />

Wasser- und Wärmelieferungen zwischen Ablese- und<br />

Bilanzstichtag enthalten, denen geleistete Abschläge<br />

gegenüberstehen.<br />

Zum Stichtag 31. Dezember <strong>2010</strong> betrug der Buchwert<br />

der nicht wertgeminderten und nicht überfälligen Forderungen<br />

aus Lieferungen und Leistungen 225,2 Mio.<br />

Euro (Vorjahr 52,4 Mio. Euro). Bei diesen Forderungen<br />

deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf<br />

hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen<br />

nicht nachkommen werden.<br />

Die folgende Tabelle zeigt den Buchwert der überfälligen<br />

Forderungen, die noch nicht wertgemindert wurden:<br />

Überfällig seit<br />

Tsd. € 1–30 Tagen 31–60 Tagen 61–90 Tagen<br />

mehr als<br />

90 Tagen Gesamt<br />

31.12.<strong>2010</strong> 23.520 6.820 3.288 20.263 53.891<br />

31.12.2009 113.666 1.458 1.126 16.249 132.499<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 105


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

106 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Bei den fälligen Forderungen handelt es sich im Wesentlichen<br />

um Energieabrechnungen mit sofortiger<br />

Fälligkeit.<br />

Die Wertberichtigungen (einschließlich pauschalierter<br />

Einzelwertberichtigungen) auf Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Stand 01.01.<br />

Im Berichtszeitraum als Auf-<br />

2.744 3.840<br />

wand erfasster Betrag 140 356<br />

Ausbuchung von Forderungen<br />

Zahlungseingänge und Wertaufholungen<br />

auf ursprünglich<br />

-11 0<br />

abgeschriebene Forderungen -521 -1.452<br />

Übrige Erträge -23 0<br />

Stand 31.12. 2.329 2.744<br />

(16) Forderungen aus Ertragsteuern<br />

Die Forderungen aus Ertragsteuern betreffen mit<br />

14,1 Mio. Euro (Vorjahr 17,5 Mio. Euro) die Steuerumlage<br />

an die SWFH und mit 6,5 Mio. Euro (Vorjahr 7,3 Mio.<br />

Euro) Körperschaftsteuerguthaben.<br />

(17) Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte<br />

Bei den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenwerten<br />

handelt es sich um ein Grundstück. Die <strong>Mainova</strong> steht in<br />

fortgeschrittenen Verkaufsverhandlungen, die zum Ende<br />

des ersten Quartals 2011 abgeschlossen sein sollen.<br />

(18) Latente Steuern<br />

Die aktiven und passiven latenten Steuern resultieren<br />

aus folgenden Posten:<br />

31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Aktive Passive Aktive Passive<br />

latente latente latente latente<br />

Tsd. €<br />

Langfristige Vermögenswerte<br />

Steuern Steuern Steuern Steuern<br />

Immaterielle Vermögenswerte 0 1.617 0 1.676<br />

Sachanlagen 921 121.885 628 120.950<br />

Tochterunternehmen 0 858 0 523<br />

At equity bilanzierte Beteiligungen<br />

Übrige langfristige Forderungen und<br />

0 1.494 6 1.048<br />

finanzielle Vermögenswerte<br />

Kurzfristige Vermögenswerte<br />

0 29.529 0 24.677<br />

Vorräte 0 0 0 184<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 550 256 268<br />

Sonstige Vermögenswerte<br />

Langfristige Schulden<br />

91 5.990 103 4.903<br />

Erhaltene Zuschüsse 39 0 0 0<br />

Langfristige Finanzschulden 23 59 57 72<br />

Übrige langfristige Verbindlichkeiten 4.438 0 6.531 0<br />

Pensionsrückstellungen 3.339 0 2.233 0<br />

Andere langfristige Rückstellungen<br />

Kurzfristige Schulden<br />

10.499 8.878 6.068 2.841<br />

Kurzfristige Finanzschulden 9 0 6 32<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 820 0 0 257<br />

Sonstige Rückstellungen 297 1.590 458 2.091<br />

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 4.260 2.779 9.064 15.586<br />

Verlustvorträge 9.481 0 10.780 0<br />

Zwischensumme 34.217 175.229 36.190 175.108<br />

Saldierung 31.508 31.508 25.372 25.372<br />

Bilanzausweis 2.709 143.721 10.818 149.736<br />

Von den aktiven latenten Steuern aus den Pensionsrückstellungen<br />

wurden 3,2 Mio. Euro erfolgsneutral gebildet.<br />

Von den passiven latenten Steuern aus den übrigen langfristigen<br />

Forderungen und finanziellen Vermögenswerten,<br />

den sonstigen Vermögenswerten und den langfristigen<br />

und kurzfristigen Verbindlichkeiten wurden passive latente<br />

Steuern in Höhe von 7,8 Mio. Euro erfolgsneutral gebildet.<br />

Aktive und passive latente Steuern sind je Gesellschaft bzw.<br />

Organkreis miteinander saldiert. Latente Steuern auf temporäre<br />

Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen<br />

und assoziierten Unternehmen wurden mit<br />

den anzuwendenden Steuersätzen gebildet.<br />

Es werden nur auf solche Verlustvorträge, von deren Nutzbarkeit<br />

mit ausreichender Sicherheit ausgegangen werden<br />

kann, latente Steueransprüche gebildet. Steuerliche Verlustvorträge<br />

bestehen zum 31. Dezember <strong>2010</strong> bei den<br />

Tochtergesellschaften NRM, HMI, MBG und EWT.<br />

Für den bereits im Jahr 2004 eingetretenen steuerlichen<br />

Verlust der EWT wurde kein latenter Steueranspruch angesetzt,<br />

da die Gesellschaft als Beteiligungsholding nahezu<br />

ausschließlich steuerfreie Dividendenerträge erzielt und<br />

somit gegenwärtig nicht damit gerechnet wird, dass zukünftig<br />

ein steuerpflichtiges Ergebnis zur Nutzung der Verlustvorträge<br />

zur Verfügung stehen wird.<br />

Tsd. €<br />

Das sonstige Ergebnis in den Gewinnrücklagen hat sich<br />

im Vergleich zum Vorjahr wie folgt verändert:<br />

Tsd. €<br />

Latente Steueransprüche auf oben genannte Verlustvorträge<br />

wurden in folgender Höhe nicht angesetzt:<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Gewerbesteuer 257 537<br />

Körperschaftsteuer 973 1.260<br />

Eigenkapital<br />

Die Dividende je Anteil für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong> beträgt<br />

für die SWFH 17,88 Euro/Stück (Vorjahr 8,12 Euro/<br />

Stück) und für die außenstehenden Aktionäre wie im<br />

Vorjahr 9,48 Euro/Stück.<br />

(19) Gezeichnetes Kapital<br />

Der Nennwert des gezeichneten Kapitals beträgt unverändert<br />

142,3 Mio. Euro und ist vollständig eingezahlt. Es ist<br />

eingeteilt in 5.560.000 nennbetragslose Stückaktien, davon<br />

lauten 5.499.296 auf Namen und 60.704 auf Inhaber.<br />

Die Anzahl der Aktien ist im Geschäftsjahr unverändert.<br />

(20) Gewinnrücklagen<br />

Die Gewinnrücklagen enthalten neben dem Konzernjahresüberschuss<br />

abzüglich der Ergebnisabführung an die<br />

SWFH insbesondere die Anpassungseffekte auf IFRS<br />

sowie Ergebnisvorträge von Tochtergesellschaften. Darüber<br />

hinaus enthalten die Gewinnrücklagen das sonstige<br />

neutrale Ergebnis, das sich wie folgt zusammensetzt:<br />

Vor<br />

Steuern<br />

Vor<br />

Steuern<br />

31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Latente<br />

Steuern<br />

31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Latente<br />

Steuern<br />

Nach<br />

Steuern<br />

Nach<br />

Steuern<br />

Vor<br />

Steuern<br />

Vor<br />

Steuern<br />

Latente<br />

Steuern<br />

Latente<br />

Steuern<br />

Nach<br />

Steuern<br />

Versicherungsmathematische Verluste / Gewinne aus<br />

leistungsorientierten Pensionszusagen und Deputaten -10.027 3.154 -6.873 -6.366 2.030 -4.336<br />

Cashflow Hedges 25.299 -7.881 17.418 832 -256 576<br />

at equity bewertete Unternehmen -809 0 -809 -565 0 -565<br />

14.463 -4.727 9.736 -6.099 1.774 -4.325<br />

Nach<br />

Steuern<br />

Versicherungsmathematische Verluste / Gewinne aus<br />

leistungsorientierten Pensionszusagen und Deputaten -3.661 1.124 -2.537 -1.055 324 -731<br />

Cashflow Hedges 24.467 -7.625 16.842 832 -256 576<br />

at equity bewertete Unternehmen -244 0 -244 -672 0 -672<br />

20.562 -6.501 14.061 -895 68 -827<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 107


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

108 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

(21) Nicht beherrschende Anteile<br />

Die nicht beherrschenden Anteile zeigen den Anteilsbesitz<br />

Dritter am <strong>Mainova</strong>-Konzern. Sie betreffen die Minderheitenanteile<br />

am BKF, an der EWT, der HMI und der<br />

NRM.<br />

In <strong>2010</strong> änderte sich der Konsolidierungskreis des <strong>Mainova</strong>-Konzerns<br />

durch Gründung der HMI. In den nicht<br />

beherrschenden Anteilen werden 25 % des Gründungskapitals,<br />

anteilig 25 Tsd. Euro, ausgewiesen. Eine weitere<br />

Einzahlung Dritter in die Kapitalrücklage der HMI beträgt<br />

125 Tsd. Euro.<br />

(22) Erhaltene Zuschüsse<br />

Ab dem 1. Januar <strong>2010</strong> werden die von Kunden empfangenen<br />

Zuschüsse (Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskostenbeiträge)<br />

gesondert ausgewiesen und<br />

über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögenswerte<br />

linear zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst.<br />

Rückstellungen<br />

(23) Pensionsrückstellungen<br />

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

umfassen die Altersversorgung für die Mitarbeiter<br />

der <strong>Mainova</strong>, arbeitsvertragliche Direktzusagen<br />

sowie Verpflichtungen aus Betriebsvereinbarungen (Deputate).<br />

Es handelt sich dabei um leistungsorientierte<br />

Versorgungszusagen.<br />

Direktzusagen werden Vorstandsmitgliedern und leitenden<br />

Angestellten gewährt. Es handelt sich um leistungsorientierte<br />

Versorgungspläne. Für diese werden Rückstellungen für<br />

Pensionen und Anwartschaften entsprechend den bestehenden<br />

Versorgungszusagen für Anwartschaften und laufende<br />

Leistungen an die berechtigten aktiven und ehemaligen<br />

Mitarbeiter sowie die Hinterbliebenen gebildet. Die Zusagen<br />

bemessen sich vor allem nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit<br />

sowie der Vergütung der Mitarbeiter.<br />

Auf der Basis von Betriebsvereinbarungen sowie einzelvertraglichen<br />

Regelungen erhalten alle Mitarbeiter ein<br />

jährliches Energiedeputat.<br />

Daneben wurde im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> außertariflichen<br />

Mitarbeitern eine betriebliche Altersvorsorge im Rahmen<br />

einer Unterstützungskasse gewährt. Da <strong>Mainova</strong><br />

über die Leistung der einkommensabhängigen Beiträge<br />

hinaus kein Risiko trägt, handelt es sich um eine beitragsorientierte<br />

Zusage.<br />

Der Berechnung der leistungsorientierten Versorgungszusagen<br />

werden folgende wesentliche Zukunftsparameter<br />

zugrunde gelegt:<br />

% 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Zins 5,00 5,05<br />

Gehaltssteigerungen 2,00 2,00<br />

Rentensteigerungen<br />

Inflationsentwicklung<br />

2,00 2,00<br />

für Deputate 2,00 2,00<br />

Den Berechnungen für <strong>2010</strong> liegen wie im Vorjahr die<br />

Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde.<br />

Der Barwert der versicherungsmathematischen Sollverpflichtung<br />

hat sich wie folgt entwickelt:<br />

Tsd. €<br />

Barwert der Pensions-<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

verpflichtung am 01.01. 34.187 32.679<br />

Rentenzahlungen -1.967 -2.050<br />

Zinsaufwand 1.760 1.854<br />

Dienstzeitaufwand<br />

Im sonstigen Ergebnis<br />

gezeigte versicherungsmathematischeGewin-<br />

822 649<br />

ne (–) und Verluste (+)<br />

Barwert der Pensions-<br />

3.661 1.055<br />

verpflichtung am 31.12. 38.463 34.187<br />

Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung und<br />

die erfahrungsbedingten Berichtigungen der letzten fünf<br />

Jahre sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen:<br />

Tsd. € 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009 31.12.2008 31.12.2007 31.12.2006<br />

Barwert der Pensionsverpflichtung 38.463 34.187 32.679 35.067 38.354<br />

Erfahrungsbedingte Berichtigungen 257 -1.212 -605 -289 4.643<br />

Der Aufwand für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Beiträge zur ZVK 10.763 10.052<br />

Zinsaufwand 1.760 1.854<br />

Dienstzeitaufwand 822 649<br />

Rentenzahlungen 54 49<br />

13.399 12.604<br />

Tsd. €<br />

Den Rückstellungen stehen wie im Vorjahr keine Erstattungsansprüche<br />

gegenüber.<br />

Die Personalrückstellungen entfallen überwiegend auf<br />

die Rückstellungen für Altersteilzeit. Aufgrund der Tarifeinigung<br />

in den „Tarifverhandlungen für die Beschäftigten<br />

des öffentlichen Dienstes von Bund und kommunalen<br />

Arbeitgebern“ wurde die Altersteilzeitrückstellung<br />

um 6,5 Mio. Euro erhöht.<br />

(25) Finanzschulden<br />

Buchwert<br />

01.01.<strong>2010</strong><br />

Im Berichtsjahr sind Leistungen an die gesetzliche Rentenversicherung<br />

von 14,4 Mio. Euro (Vorjahr 14,3 Mio.<br />

Euro) sowie an eine betriebliche Altersvorsorge von<br />

0,9 Mio. Euro erfolgt. Hierbei handelt es sich um beitragsorientierte<br />

Versorgungssysteme.<br />

(24) Andere langfristige Rückstellungen und<br />

sonstige Rückstellungen<br />

Die Rückstellungen berücksichtigen gemäß IAS 37 alle<br />

am Bilanzstichtag erkennbaren Verpflichtungen gegenüber<br />

Dritten, die bezüglich ihrer Höhe oder Fälligkeit unsicher<br />

sind.<br />

Die anderen langfristigen Rückstellungen und sonstigen<br />

Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr wie folgt<br />

entwickelt:<br />

Inanspruchnahme<br />

Auflösung Zuführung<br />

Auf-/Abzinsung<br />

Die Rückstellungen für Altersteilzeit werden nach dem<br />

Anwartschaftsbarwertverfahren bewertet. Dabei werden<br />

folgende Annahmen zugrunde gelegt:<br />

% <strong>2010</strong> 2009<br />

Zins 3,00 5,05<br />

Gehaltssteigerungen<br />

Gewichtung<br />

2,00 2,00<br />

(potenzielle Mitarbeiter) 25,00 0,00<br />

Die Umweltrückstellungen betreffen insbesondere Grundstücksrisiken<br />

aus früheren Gaswerksbetrieben. Die<br />

wesentlichen Sanierungsarbeiten werden voraussichtlich<br />

innerhalb der nächsten zehn Jahre abgeschlossen.<br />

Abgänge<br />

Konsolidierungskreis<br />

Buchwert<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

Personal 27.455 5.976 279 6.725 1.163 0 29.088<br />

Umweltrückstellungen<br />

Rechtliche und konzessionsrechtliche<br />

55.002 785 1.600 6.447 3.072 0 62.136<br />

Risiken 73.963 260 4.455 22.602 123 0 91.973<br />

Sonstige Rückstellungen 29.426 11.597 3.513 10.860 76 75 25.177<br />

185.846 18.618 9.847 46.634 4.434 75 208.374<br />

31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Tsd. €<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Langfristig Kurzfristig Gesamt Langfristig Kurzfristig Gesamt<br />

Kreditinstituten<br />

Sonstige verzinsliche Verbind-<br />

643.799 30.743 674.542 254.670 155.457 410.127<br />

lichkeiten 22.657 24.255 46.912 29.580 46.668 76.248<br />

666.456 54.998 721.454 284.250 202.125 486.375<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 109


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

110 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind<br />

54,5 Mio. Euro (Vorjahr 67,0 Mio. Euro) mit einer Negativklausel<br />

und 495,9 Mio. Euro (Vorjahr 172,2 Mio. Euro) mit<br />

Bürgschaften der Stadt Frankfurt am Main besichert. Zwei<br />

weitere sonstige verzinsliche Darlehen in Höhe von insgesamt<br />

25,0 Mio. Euro (Vorjahr 31,3 Mio. Euro) sind ebenfalls<br />

durch eine entsprechende Negativklausel besichert. Die<br />

(26) Übrige Verbindlichkeiten<br />

Die übrigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Die derivativen Finanzinstrumente gliedern sich in<br />

folgende Kategorien:<br />

Die übrigen finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten<br />

im Wesentlichen eine Abgrenzung im Rahmen eines<br />

Leasingverhältnisses in Höhe von 12,8 Mio. Euro<br />

(Vorjahr 13,6 Mio. Euro).<br />

Finanzschulden wurden mit 160,5 Mio. Euro (Vorjahr<br />

31,2 Mio. Euro) planmäßig getilgt. Der Anstieg der Finanzschulden<br />

ist insbesondere auf die Finanzierung des Erwerbs<br />

von Anteilen an der Thüga Holding zurückzuführen.<br />

Der durchschnittliche Effektivzins der Finanzschulden beträgt<br />

in der Berichtsperiode 3,93 % (Vorjahr 4,50 %).<br />

31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Tsd. €<br />

Sonstige Personalverbindlichkeiten<br />

und ausstehende Rech-<br />

Langfristig Kurzfristig Gesamt Langfristig Kurzfristig Gesamt<br />

nungen<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Stadtwerke Holding aus Ge-<br />

11 60.044 60.055 11 61.277 61.288<br />

winnabführung 0 87.831 87.831 0 47.213 47.213<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

2.489 6.164 8.653 8.510 22.312 30.822<br />

sonstigen Steuern 0 24.704 24.704 0 23.206 23.206<br />

Erhaltene Anzahlungen<br />

Verbindlichkeit<br />

0 16.508 16.508 0 15.938 15.938<br />

Konzessionsabgabe<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

0 14.895 14.895 0 12.066 12.066<br />

erhaltenen Sicherheiten<br />

Übrige finanzielle<br />

0 3.563 3.563 0 3.655 3.655<br />

Verbindlichkeiten<br />

Übrige nicht finanzielle<br />

12.006 8.053 20.059 12.808 7.283 20.091<br />

Verbindlichkeiten 2.446 56.507 58.953 3.825 41.923 45.748<br />

16.952 278.269 295.221 25.154 234.873 260.027<br />

31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Tsd. € Langfristig Kurzfristig Gesamt Langfristig Kurzfristig Gesamt<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

davon ohne<br />

2.489 6.164 8.653 8.510 22.312 30.822<br />

Sicherungsbeziehung<br />

davon in Sicherungs-<br />

2.469 5.291 7.760 8.510 22.311 30.821<br />

beziehung Cashflow Hedge 20 873 893 0 1 1<br />

In den übrigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten sind<br />

wie im Vorjahr Vorauszahlungen von Kunden für Baukostenzuschüsse<br />

enthalten.<br />

7. Berichterstattung zu Finanzinstrumenten<br />

Zu den Finanzinstrumenten zählen originäre und derivative<br />

Finanzinstrumente.<br />

Die originären Finanzinstrumente umfassen auf der Aktivseite<br />

im Wesentlichen die Forderungen, die übrigen<br />

finanziellen Vermögenswerte, Ausleihungen und Beteiligungen<br />

sowie die flüssigen Mittel. Die übrigen finanziellen<br />

Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

angesetzt. Auf der Passivseite enthalten<br />

die originären Finanzinstrumente im Wesentlichen die<br />

zu Anschaffungskosten bewerteten Verbindlichkeiten.<br />

Der Bestand an originären Finanzinstrumenten wird in<br />

der Bilanz ausgewiesen, die Höhe der finanziellen Vermögenswerte<br />

gibt das maximale Ausfallrisiko an. Soweit<br />

bei den finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken<br />

erkennbar sind, werden diese Risiken durch Wertberichtigungen<br />

erfasst.<br />

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden<br />

in die folgenden Bewertungskategorien eingeteilt:<br />

• Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten,<br />

die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert<br />

bewertet werden, umfassen Derivate und andere<br />

Handelsinstrumente. Bei <strong>Mainova</strong> gehören dieser Bewertungskategorie<br />

ausschließlich Derivate an. Derivate<br />

sind in den übrigen langfristigen Forderungen und<br />

finanziellen Vermögenswerten sowie in den sonstigen<br />

Vermögenswerten bzw. in den übrigen lang- und kurzfristigen<br />

Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Fair Value<br />

Option von IAS 39 wendet <strong>Mainova</strong> nicht an.<br />

• Darlehen und Forderungen umfassen die nicht an<br />

einem aktiven Markt notierten finanziellen Vermö-<br />

Tsd. €<br />

genswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen,<br />

die keine Derivate sind und nicht als zur Veräußerung<br />

verfügbar eingestuft werden. Dieser Bewertungskategorie<br />

werden die Forderungen aus<br />

Lieferungen und Leistungen und die in den Posten<br />

übrige langfristige Forderungen und finanzielle<br />

Vermögenswerte sowie in den sonstigen Vermögenswerten<br />

enthaltenen Ausleihungen und andere<br />

Forderungen und Darlehen zugeordnet.<br />

• Die bis zur Endfälligkeit zu haltenden finanziellen<br />

Vermögenswerte umfassen nichtderivative finanzielle<br />

Vermögenswerte mit festen bzw. bestimmbaren Zahlungen<br />

und fester Laufzeit, bei denen die Absicht und<br />

die Fähigkeit zum Halten bis zur Endfälligkeit bestehen<br />

und die keiner der anderen Bewertungskategorien zugeordnet<br />

sind. Bei <strong>Mainova</strong> sind keine finanziellen Vermögenswerte<br />

dieser Bewertungskategorie zugeordnet.<br />

• Die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte<br />

umfassen finanzielle Vermögenswerte,<br />

die keine Derivate sind und keiner der zuvor genannten<br />

Bewertungskategorien zugeordnet sind.<br />

Dieser Bewertungskategorie sind die in dem Posten<br />

übrige langfristige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte<br />

enthaltenen, nicht nach der at equity-<br />

Methode bewerteten Beteiligungen zugeordnet.<br />

• Finanzielle Verbindlichkeiten, die keine Derivate<br />

sind, umfassen die Finanzschulden, die Verbindlichkeiten<br />

aus Lieferungen und Leistungen und die übrigen<br />

Verbindlichkeiten.<br />

Die folgende Tabelle stellt die Buchwerte und beizulegenden<br />

Zeitwerte (Fair Values) der in den einzelnen Bilanzposten<br />

enthaltenen Finanzinstrumente dar:<br />

[ Wertansatz Bilanz nach IAS 39 ]<br />

Bewertungskategorie<br />

nach<br />

IAS 39<br />

Buchwert<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

Fortgeführte<br />

Anschaffungskosten<br />

Fair Value<br />

erfolgswirksam<br />

Derivate<br />

im Hedge<br />

Accounting<br />

Wertansatz<br />

nach IAS 17<br />

Fair Value<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

Aktiva<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen LaR 279.956 279.956 — — — 279.956<br />

Übrige langfristige<br />

Forderungen und finanzielle<br />

Vermögenswerte<br />

Ausleihungen LaR 16.554 16.554 — — — 16.554<br />

Leasingforderungen n. a. 82.123 — — — 82.123 82.123<br />

Derivative Finanzinstrumente FAHfT 17.813 — 520 17.293 — 17.813<br />

Sonstige Beteiligungen AfS 21.346 21.346 — — — —<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 111


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Tsd. €<br />

112 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

[ Wertansatz Bilanz nach IAS 39 ]<br />

Bewertungskategorie<br />

nach<br />

IAS 39<br />

Buchwert<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

Fortgeführte<br />

Anschaffungskosten<br />

Fair Value<br />

erfolgswirksam<br />

Derivate<br />

im Hedge<br />

Accounting<br />

Wertansatz<br />

nach IAS 17<br />

Fair Value<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

Sonstige Vermögenswerte<br />

Forderungen aus Cash<br />

Pooling gegen den<br />

Stadtwerke-Konzern LaR 236.157 236.157 — — — 236.157<br />

Derivative Finanzinstrumente FAHfT 17.812 — 9.927 7.885 — 17.812<br />

Leasingforderungen n. a. 3.772 — — — 3.772 3.772<br />

Übrige finanzielle<br />

Vermögenswerte LaR 21.662 21.662 — — — 21.662<br />

Flüssige Mittel n. a. 9.193 9.193 — — — 9.193<br />

Passiva<br />

Finanzschulden FLAC 721.454 721.454 — — — —<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen FLAC 179.406 179.406 — — — 179.406<br />

Übrige langfristige<br />

Verbindlichkeiten<br />

Originäre Finanzinstrumente FLAC 12.017 12.017 — — — 12.017<br />

Derivative Finanzinstrumente FLHfT 2.489 — 2.469 20 — 2.489<br />

Leasingverbindlichkeiten n. a. — — — — — —<br />

Übrige kurzfristige<br />

Verbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Cash Pooling gegen<br />

den Stadtwerke-Konzern FLAC — — — — — —<br />

Originäre Finanzinstrumente FLAC 144.392 144.392 — — — 144.392<br />

Derivative Finanzinstrumente FLHfT 6.164 — 5.291 873 — 6.164<br />

Leasingverbindlichkeiten n. a. — — — — — —<br />

Davon aggregiert nach Bewertungskategorien<br />

gemäß IAS 39:<br />

Zu Handelszwecken gehaltene<br />

finanzielle Vermögenswerte<br />

(Financial assets held<br />

for trading) FAHfT 10.447 10.447<br />

Darlehen und Forderungen<br />

(Loans and receivables) LaR 554.329 554.329<br />

Zur Veräußerung verfügbare<br />

finanzielle Vermögenswerte<br />

(Available-for-sale financial<br />

assets) AfS 21.346 —<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten zu<br />

fortgeführten Anschaffungskosten<br />

(Financial liabilities<br />

measured at amortized cost) FLAC 1.057.269 335.815<br />

Zu Handelszwecken gehaltene<br />

finanzielle Verbindlichkeiten<br />

(Finanical liabilities<br />

held for trading) FLHfT 7.760 7.760<br />

Tsd. €<br />

[ Wertansatz Bilanz nach IAS 39 ]<br />

Bewertungskategorie<br />

nach<br />

IAS 39<br />

Buchwert<br />

31.12.2009<br />

Fortgeführte<br />

Anschaffungskosten<br />

Fair Value<br />

erfolgswirksam<br />

Derivate<br />

im Hedge<br />

Accounting<br />

Wertansatz<br />

nach IAS 17<br />

Fair Value<br />

31.12.2009<br />

Aktiva<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen LaR 185.426 185.426 — — — 185.426<br />

Übrige langfristige Forderungen<br />

und finanzielle Vermögenswerte<br />

Ausleihungen LaR 18.343 18.343 — — — 18.343<br />

Leasingforderungen n. a. 82.307 — — — 82.307 82.307<br />

Derivative Finanzinstrumente FAHfT 2.198 — 1.568 630 — 2.198<br />

Sonstige Beteiligungen AfS 20.768 20.768 — — — —<br />

Sonstige Vermögenswerte<br />

Forderungen aus Cash Pooling<br />

gegen den Stadtwerke-<br />

Konzern LaR — — — — — —<br />

Derivative Finanzinstrumente FAHfT 11.606 — 11.388 218 — 11.606<br />

Leasingforderungen n. a. 4.388 — — — 4.388 4.388<br />

Übrige finanzielle Vermögenswerte<br />

LaR 39.291 39.291 — — — 39.291<br />

Flüssige Mittel n. a. 9.327 9.327 — — — 9.327<br />

Passiva<br />

Finanzschulden FLAC 486.375 486.375 — — — 339.746<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen FLAC 191.279 191.279 — — — 191.279<br />

Übrige langfristige<br />

Verbindlichkeiten<br />

Originäre Finanzinstrumente FLAC 61 61 — — — 61<br />

Derivative Finanzinstrumente FLHfT 8.510 — 8.510 — — 8.510<br />

Leasingverbindlichkeiten n. a. 12.758 — — — 12.758 12.758<br />

Übrige kurzfristige<br />

Verbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten aus Cash<br />

Pooling gegen den Stadtwerke-Konzern<br />

FLAC 29.289 29.289 — — — 29.289<br />

Originäre Finanzinstrumente FLAC 105.127 105.127 — — — 105.127<br />

Derivative Finanzinstrumente FLHfT 22.312 — 22.311 1 — 22.312<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 113


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Tsd. €<br />

114 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

[ Wertansatz Bilanz nach IAS 39 ]<br />

Bewertungskategorie<br />

nach<br />

IAS 39<br />

Buchwert<br />

31.12.2009<br />

Fortgeführte<br />

Anschaffungskosten<br />

Der Posten „Sonstige Beteiligungen“ beinhaltet zur Veräußerung<br />

verfügbare finanzielle Vermögenswerte, deren<br />

beizulegende Zeitwerte nicht zuverlässig ermittelt werden<br />

können und die zu Anschaffungskosten bewertet<br />

werden. Es handelt sich dabei um den Buchwert der<br />

nicht nach der Equity-Methode einbezogenen Unternehmen<br />

sowie sonstige Beteiligungen, die keinen notierten<br />

Marktpreis in einem aktiven Markt haben. <strong>Mainova</strong><br />

beabsichtigt keine Veräußerung dieser Posten.<br />

Aufgrund der kurzen Laufzeiten der flüssigen Mittel, der<br />

Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />

Leistungen sowie der übrigen kurzfristigen Forderungen<br />

Fair Value<br />

erfolgswirksam<br />

Derivate<br />

im Hedge<br />

Accounting<br />

Wertansatz<br />

nach IAS 17<br />

Fair Value<br />

31.12.2009<br />

Leasingverbindlichkeiten<br />

Davon aggregiert nach<br />

Bewertungskategorien<br />

gemäß IAS 39:<br />

Zu Handelszwecken gehaltene<br />

finanzielle Vermögenswerte<br />

(Financial assets held for<br />

n. a. 797 — — — 797 797<br />

trading)<br />

Darlehen und Forderungen<br />

FAHfT 12.956 12.956<br />

(Loans and receivables)<br />

Zur Veräußerung verfügbare<br />

finanzielle Vermögenswerte<br />

(Available-for-sale financial<br />

LaR 243.060 243.060<br />

assets) AfS 20.768 –<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten<br />

zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

(Financial liabilities<br />

measured at amortized<br />

cost)<br />

Zu Handelszwecken gehaltene<br />

finanzielle Verbindlichkeiten<br />

(Finanical liabilities held for<br />

FLAC 812.131 665.502<br />

trading) FLHfT 30.821 30.821<br />

und Verbindlichkeiten wird angenommen, dass die beizulegenden<br />

Zeitwerte den Buchwerten entsprechen.<br />

Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzschulden werden<br />

als Barwerte der zukünftig erwarteten Cashflows<br />

ermittelt. Zur Diskontierung werden marktübliche Zinssätze,<br />

bezogen auf die entsprechenden Fristigkeiten,<br />

verwendet.<br />

Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente<br />

werden durch Abzinsung der erwarteten zukünftigen<br />

Cashflows unter der Verwendung von aktuellen<br />

Marktzinssätzen errechnet.<br />

Darüber hinaus existieren finanzielle Garantien in Höhe von<br />

176,3 Mio. Euro. Da es sich hier im Wesentlichen um Eventualverbindlichkeiten<br />

und Sicherheiten für Adressausfallrisiken<br />

handelt, sind keine Buchwerte und Fair Values ermittel-<br />

bar (siehe auch Erläuterungen in Abschnitt 10).<br />

Die folgende Tabelle stellt für die zum beizulegenden<br />

Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente dar, anhand<br />

welcher Methoden die Bewertung erfolgt:<br />

31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Tsd. €<br />

Übrige langfristige<br />

Forderungen und finanzielle<br />

Vermögenswerte<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3<br />

ohne Sicherungsbeziehung<br />

mit Sicherungsbeziehung<br />

– 520 – – 1.568 –<br />

(Cashflow Hedge)<br />

Sonstige Vermögenswerte<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

– 17.293 – – 630 –<br />

ohne Sicherungsbeziehung<br />

mit Sicherungsbeziehung<br />

– 9.927 – – 11.388 –<br />

(Cashflow Hedge) – 7.885 – – 218 –<br />

Übrige langfristige<br />

Verbindlichkeiten<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

– 35.625 – – 13.804 –<br />

ohne Sicherungsbeziehung<br />

mit Sicherungsbeziehung<br />

– 2.469 – – 8.510 –<br />

(Cashflow Hedge)<br />

Übrige kurzfristige<br />

Verbindlichkeiten<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

– 20 – – 0 –<br />

ohne Sicherungsbeziehung<br />

mit Sicherungsbeziehung<br />

– 5.291 – – 22.311 –<br />

(Cashflow Hedge) – 873 – – 1 –<br />

– 8.653 – – 30.822 –<br />

– 26.972 – – -17.018 –<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 115


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

116 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Die einzelnen Stufen sind gemäß IFRS 7 wie folgt definiert:<br />

In Stufe 1 sind die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten<br />

eingruppiert, deren Preise unverändert von den an<br />

aktiven Märkten notierten Preisen für identische Vermögenswerte<br />

und Verbindlichkeiten übernommen werden.<br />

In Stufe 2 erfolgt die Bewertung anhand von Inputfaktoren,<br />

bei denen es sich nicht um die in Stufe 1 berücksichtigten<br />

notierten Preise handelt, die sich aber für den<br />

Vermögenswert oder die Verbindlichkeit direkt oder indirekt<br />

beobachten lassen.<br />

In Stufe 3 wird die Bewertung auf der Basis von Modellen<br />

mit nicht am Markt beobachtbaren Inputparametern<br />

vorgenommen.<br />

Die folgende Tabelle stellt die in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

berücksichtigten Nettogewinne bzw. -verluste<br />

von Finanzinstrumenten, gegliedert nach den Bewertungskategorien<br />

des IAS 39, dar:<br />

Tsd. €<br />

Darlehen und<br />

31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Forderungen<br />

Zu Handelszwecken<br />

gehaltene Finanz-<br />

415 1.096<br />

instrumente<br />

Zur Veräußerung<br />

verfügbare finanzielle<br />

7.426 12.679<br />

Vermögenswerte 1.436 504<br />

9.277 14.279<br />

Die Nettogewinne bzw. -verluste aus Finanzinstrumenten<br />

der Kategorie „Darlehen und Forderungen“ beinhalten<br />

im Wesentlichen die Ergebnisse aus Wertminderungen<br />

in Höhe von 0,2 Mio. Euro (Vorjahr 0,4 Mio. Euro)<br />

und erfolgswirksame Wertaufholungen in Höhe von<br />

0,5 Mio. Euro (Vorjahr 1,5 Mio. Euro).<br />

Die Nettogewinne bzw. -verluste aus „zu Handelszwecken<br />

gehaltenen Finanzinstrumenten“ beinhalten mit<br />

7,4 Mio. Euro (Vorjahr 12,7 Mio. Euro) die Ergebnisse<br />

der Bewertung der Energiederivate.<br />

Das Nettoergebnis der „zur Veräußerung verfügbaren<br />

finanziellen Vermögenswerte“ umfasst Erträge aus Beteiligungen.<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Gesamtzinserträge<br />

Gesamtzins-<br />

10.676 11.556<br />

aufwendungen 23.177 15.651<br />

Die Gesamtzinserträge und -aufwendungen resultieren<br />

aus finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten,<br />

die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden<br />

Zeitwert bewertet werden. Hier handelt es sich<br />

im Wesentlichen um Zinserträge aus Finanzierungsleasingverhältnissen,<br />

Darlehen, Tages- und Festgeldanlagen<br />

sowie Ausleihungen. Die Zinsaufwendungen resul-<br />

tieren insbesondere aus Fremddarlehen. Aufgelaufene<br />

Zinserträge auf wertgeminderte finanzielle Vermögenswerte<br />

bestehen nicht, da die wertberichtigten Vermögenswerte<br />

ausschließlich kurzfristig sind.<br />

Die hier veröffentlichten Zahlen weichen vom Finanzergebnis<br />

ab, da u. a. die Zinskomponenten aus Rückstellungen<br />

und Pensionsverpflichtungen nicht unter die Angabepflichten<br />

des IFRS 7 fallen.<br />

Finanzrisikomanagement<br />

Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten<br />

Überblick<br />

Im Rahmen des operativen Geschäfts ist <strong>Mainova</strong> finanzwirtschaftlichen<br />

Preisrisiken im Commodity-Bereich ausgesetzt.<br />

Unternehmenspolitik ist es, diese Risiken durch<br />

ein Risikomanagement auszuschalten oder zu begrenzen.<br />

Hierzu werden seitens der <strong>Mainova</strong> derivative Finanzinstrumente<br />

eingesetzt, z. B. Swaps und Forwards. Sie<br />

unterliegen den Arbeitsanweisungen des Risikokomitees<br />

„Erzeugung, Energiebezug und -beschaffung, Vertrieb,<br />

Marketing“. Das Risikokomitee setzt die Rahmenbedingungen<br />

für die Energiebeschaffung und -vermarktung in<br />

Bezug auf den zulässigen Risikogehalt und das Value-at-<br />

Risk-Limit. Zur Absicherung der Risiken und zur Erzielung<br />

von Handelsmargen werden im Commodity-Bereich<br />

physisch zu erfüllende Termingeschäfte sowie finanzielle<br />

Sicherungsgeschäfte eingesetzt. Die Risikoposition der<br />

Stromgeschäfte wird durch einen Value-at-Risk-Ansatz<br />

(VaR) sowie Volumenlimits begrenzt. Ferner wird auf die<br />

Erläuterungen zum Risikomanagement im Lagebericht<br />

verwiesen. Anzeichen von Risikokonzentrationen liegen<br />

zum 31. Dezember <strong>2010</strong> nicht vor.<br />

Des Weiteren ist <strong>Mainova</strong> dem Risiko marktbedingter<br />

Schwankungen der Zinssätze ausgesetzt. Das Treasury-<br />

Gremium legt Rahmenbedingungen und Richtlinien für<br />

die Treasury-Aufgaben fest. Dazu gehört unter anderem<br />

die Festlegung der Zinsabsicherungsstrategie. <strong>Mainova</strong><br />

setzt zur Begrenzung des Risikos Zinsswaps ein.<br />

Seit dem Jahr 2009 wendet <strong>Mainova</strong> bei der Bilanzierung<br />

von Derivaten Hedge Accounting an. Voraussetzung<br />

für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen<br />

(Hedge Accounting) ist, dass der eindeutige Sicherungszusammenhang<br />

zwischen Grundgeschäft und Sicherungsgeschäft<br />

dokumentiert und deren Effektivität<br />

nachgewiesen ist. Derivative Finanzinstrumente, die die<br />

strengen Anforderungen des IAS 39 nicht erfüllen, werden<br />

als freistehende Derivate bilanziert, d. h. alle Marktwertänderungen<br />

werden unmittelbar erfolgswirksam in<br />

der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.<br />

Das Nominalvolumen der im Folgenden dargestellten<br />

Geschäfte wird unsaldiert angegeben. Es stellt die<br />

Summe aller Kauf- und Verkaufsbeträge dar, die den<br />

Geschäften zugrunde liegen. Die Höhe des Nominalvolumens<br />

erlaubt Rückschlüsse auf den Umfang des<br />

Einsatzes von Derivaten, gibt aber nicht das Risiko des<br />

Konzerns aus dem Einsatz von Derivaten wieder.<br />

Die Marktwerte der Derivate im Commodity- und Zinsbereich<br />

werden auf Basis abgezinster, zukünftig erwarteter<br />

Cashflows ermittelt. Dabei werden die Zahlungsströme im<br />

Commodity-Bereich auf der Basis der für die Restlaufzeit<br />

Derivate ohne Sicherungsbeziehung<br />

Derivate mit Sicherungsbeziehung<br />

der Finanzinstrumente abgeleiteten Forward-Preise ermittelt,<br />

während sich die Zahlungsströme für Zinsswaps auf<br />

der Basis der zum Stichtag gültigen Zinsstrukturkurve und<br />

der daraus abgeleiteten Forward-Zinsen ergeben.<br />

[ Nominal ] [ Marktwert ]<br />

Summe<br />

Summe<br />

Tsd. €<br />

Strom<br />

< 1 Jahr 1– 5 Jahre Summe Vorjahr Positiv Negativ Summe < 1 Jahr Vorjahr<br />

Forward (long) 67.782 36.377 104.159 97.492 2.871 -4.658 -1.787 467 -9.880<br />

Forward (short)<br />

Kohle<br />

45.956 7.405 53.361 41.813 1.364 -2.092 -728 -1.064 9.419<br />

Swap (Payer) 18.664 0 18.664 66.692 5.249 0 5.249 5.249 -12.025<br />

Swap (Receiver)<br />

Öl<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Swap (Payer) 11.479 133 11.612 52.202 963 -359 604 535 -3.932<br />

Swap (Receiver)<br />

CO2-Emissionsrechte<br />

1.148 125 1.273 2.846 0 -651 -651 -551 -1.447<br />

Forward (long) 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

145.029 44.040 189.069 261.045 10.447 -7.760 2.687 4.636 -17.865<br />

[ Nominal ] [ Marktwert ]<br />

1– 5 > 5<br />

Summe<br />

Summe<br />

Tsd. €<br />

Kohle<br />

< 1 Jahr Jahre Jahre Summe Vorjahr Positiv Negativ Summe < 1 Jahr Vorjahr<br />

Swap (Payer)<br />

Öl<br />

27.233 23.787 0 51.020 3.998 7.384 -834 6.550 3.061 225<br />

Swap (Payer) 49.096 25.796 0 74.892 8.340 8.522 -31 8.491 3.979 622<br />

Swap (Receiver)<br />

Zinsen<br />

120 0 0 120 0 0 -28 -28 -28 0<br />

Swap (Payer) 0 0 200.000 200.000 0 9.272 0 9.272 0 0<br />

76.449 49.583 200.000 326.032 12.338 25.178 -893 24.285 7.012 847<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 117


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

118 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Cashflow Hedges (Hedge Accounting)<br />

Im Gasgeschäft werden Öl-Swaps zur Gaspreisfixierung<br />

von Bezugsmengen und zur Sicherung des Eigenbedarfs<br />

abgeschlossen. Ferner werden Kohle-Swaps<br />

zur Sicherung des Kohleindex aus einem Virtual-Power-<br />

Plant-Vertrag sowie auch zur Sicherung der Eindeckungsmengen<br />

für die Kraftwerke eingesetzt. Die Laufzeiten<br />

der Grundgeschäfte betragen in der Regel bis zu<br />

drei Jahre. Bei den Sicherungsinstrumenten handelt es<br />

sich um Swaps, die während der gesamten Vertragslaufzeit<br />

Zahlungsströme generieren.<br />

Zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos setzt <strong>Mainova</strong><br />

Forward-Starting-Zinsswaps ein. Durch diese Instrumente<br />

werden Zahlungsströme aus verzinslichen langfristigen<br />

Finanzschulden gesichert. Dabei sind die Laufzeiten<br />

der Zinsswaps auf die erwartete Rückzahlung der<br />

Darlehen abgestimmt. Die Zahlungsströme der Zinsswaps<br />

beginnen mit dem Auslaufen der Zinsbindungsfrist<br />

der entsprechenden Darlehen.<br />

Beim Cashflow Hedge Accounting werden Bewertungsänderungen<br />

des effektiven Teils des Derivats zunächst<br />

erfolgsneutral in der Rücklage für Cashflow Hedges im<br />

sonstigen Ergebnis erfasst und erst bei Realisierung des<br />

Grundgeschäfts in die Gewinn- und Verlustrechnung<br />

umgegliedert. Der ineffektive Teil eines Hedges wird sofort<br />

erfolgswirksam ausgewiesen.<br />

Der bilanzierte beizulegende Zeitwert der im Rahmen von<br />

Cashflow Hedges eingesetzten Sicherungsinstrumente<br />

betrug zum Abschlussstichtag 24,3 Mio. Euro.<br />

Die Zahlungen aus den Cashflow Hedges werden nach<br />

den am Bilanzstichtag vorliegenden Informationen in<br />

den folgenden Zeitspannen aus der Rücklage für Cashflow<br />

Hedges im sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und<br />

Verlustrechnung umgegliedert.<br />

Tsd. €<br />

Buchwert<br />

31.12.<strong>2010</strong> 2011 2012 2013 > 2013<br />

Kohle-Swaps 6.550 3.169 3.004 377 0<br />

Öl-Swaps 8.463 4.015 4.452 -4 0<br />

Zinsswaps 9.272 0 0 0 9.272<br />

Die Ergebnisse aus der Umgliederung werden in dem<br />

Posten der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen,<br />

in dem auch das gesicherte Grundgeschäft erfasst wird,<br />

d. h. in der Regel im Materialaufwand bzw. in den Finanzaufwendungen.<br />

Die Ergebnisse aus den ineffektiven Anteilen<br />

von Cashflow Hedges werden ebenfalls im Materialaufwand<br />

bzw. in den Finanzaufwendungen erfasst. Im<br />

Jahr <strong>2010</strong> wurde ein Ertrag in Höhe von 23,9 Mio. Euro im<br />

sonstigen Ergebnis erfasst. Ein Aufwand in Höhe von<br />

0,6 Mio. Euro wurde aus dem sonstigen Ergebnis in die<br />

Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.<br />

Die Rücklage für Cashflow Hedges hat sich demnach<br />

wie folgt entwickelt:<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Stand 01.01.<br />

Zugänge aus<br />

576 0<br />

Marktwertänderungen 25.363 832<br />

Cashflow Hedges Kohle 9.166 223<br />

Cashflow Hedges Öl 6.925 609<br />

Cashflow Hedges Zinsen<br />

Abgänge aus<br />

9.272 0<br />

Marktwertänderungen -1.453 0<br />

Cashflow Hedge Kohle 0 0<br />

Cashflow Hedge Öl -1.453 0<br />

Cashflow Hedges Zinsen<br />

Zugänge aus der<br />

Umgliederung in Gewinn-<br />

0 0<br />

und Verlustrechnung 574 0<br />

Cashflow Hedges Kohle 0 0<br />

Cashflow Hedges Öl 574 0<br />

Cashflow Hedges Zinsen<br />

Abgänge aus der<br />

Umgliederung in Gewinn-<br />

0 0<br />

und Verlustrechnung -17 0<br />

Cashflow Hedges Kohle -15 0<br />

Cashflow Hedges Öl -2 0<br />

Cashflow Hedges Zinsen<br />

Latente Steuer auf<br />

erfolgsneutrale Veränderun-<br />

0 0<br />

gen der Cashflow Hedges -7.625 -256<br />

Stand 31.12. 17.418 576<br />

Aus dem ineffektiven Teil von Cashflow Hedges ergab<br />

sich zum 31. Dezember <strong>2010</strong> insgesamt ein Ertrag in<br />

Höhe von 1,2 Mio. Euro.<br />

Das Ergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung stellt<br />

sich demnach wie folgt dar:<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Realisiertes Ergebnis<br />

davon aus Cashflow<br />

-557 0<br />

Hedge Kohle<br />

davon aus Cashflow<br />

15 0<br />

Hedge Öl<br />

Ineffektivität Sicherungs-<br />

-572 0<br />

beziehung<br />

davon aus Cashflow<br />

1.192 15<br />

Hedges Kohle<br />

davon aus Cashflow<br />

66 2<br />

Hedges Öl<br />

davon aus Cashflow<br />

1.126 13<br />

Hedges Zinsen<br />

Ergebnis aus Cashflow<br />

0 0<br />

Hedge Accounting 635 15<br />

Preisrisiken aus Commodities<br />

Strombereich<br />

Auf der Erzeugungsseite ergeben sich Risiken vor allem<br />

aus der Stromproduktion. Diese wird in starkem Maße<br />

von der Entwicklung der Marktpreise für Strom, fossile<br />

Brennstoffe (insbesondere Kohle und Gas) und CO2-<br />

Zertifikate beeinflusst. Ein Risiko liegt beispielsweise<br />

darin, dass höhere Rohstoffnotierungen nicht über steigende<br />

Strompreise weitergegeben werden können. Neben<br />

der Erzeugungsseite ist auch das Vertriebsgeschäft<br />

mit Risiken verbunden. Diese resultieren z. B. aus unerwarteten<br />

Nachfrageschwankungen aufgrund von Wettbewerbs-<br />

und Konjunktureinflüssen sowie Temperaturänderungen.<br />

Die Preisrisiken auf den Beschaffungs-<br />

und Absatzmärkten ermittelt <strong>Mainova</strong> fortlaufend. Zur<br />

Risikominderung auf der Absatz- und Beschaffungsseite<br />

setzt <strong>Mainova</strong> unter anderem derivative Finanzinstrumente<br />

ein. Der Vorstand wird monatlich über neu abgeschlossene<br />

derivative Geschäfte und den Bestand an<br />

Derivaten informiert.<br />

Alle Strom-Forwards, die zu Handelszwecken abgeschlossen<br />

worden sind, werden als finanzielle Vermö-<br />

genswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten (freistehende<br />

Derivate) bilanziert. Die derivativen Finanzinstrumente<br />

sind zu Marktwerten bewertet. Als Marktwert eines<br />

Finanzinstruments gilt der Betrag, der im Geschäftsverkehr<br />

zwischen sachverständigen, vertragswilligen und<br />

voneinander unabhängigen Vertragspersonen unter aktuellen<br />

Marktbedingungen erzielt werden kann. Die<br />

Marktwerte werden aus Börsenkursen oder anhand anerkannter<br />

Bewertungsmethoden abgeleitet. Im Strombereich<br />

betrug das nicht abgesicherte Risiko-Exposure<br />

zum 31. Dezember <strong>2010</strong> 9,6 Mio. Euro (Vorjahr 16,3 Mio.<br />

Euro). Dabei handelt es sich um den Marktwert der offenen<br />

Positionen aus dem Eigenhandel mit Strom und<br />

CO2-Zertifikaten.<br />

Als Teil des Risikomanagementsystems von Preisrisiken<br />

aus Stromderivaten setzt <strong>Mainova</strong> eine VaR-Analyse<br />

ein, bei der regelmäßig die Risikoposition gegenüber<br />

Änderungen der Strompreise gemessen wird. Unter<br />

Vorgabe eines Konfidenzniveaus und einer Halteperiode<br />

wird ein maximaler Verlust berechnet. Folgende Annahmen<br />

liegen der Ermittlung des VaR zugrunde:<br />

• Potenzielle Verluste resultieren aus Marktwertänderungen.<br />

• Die bei der VaR-Berechnung verwendete Volatilität<br />

wird nach statistischen Verfahren aus historischen<br />

Marktpreisen ermittelt.<br />

• Das Konfidenzniveau beträgt 99 % bei einer Halteperiode<br />

von fünf Tagen.<br />

Zunächst wird für die VaR-Ermittlung des Portfolios aus<br />

Stromderivaten des Konzerns deren aktueller Marktwert<br />

ermittelt. Im nächsten Schritt wird die Sensitivität des<br />

Portfolios gegenüber Änderungen der Strompreise bestimmt.<br />

Die Anwendung des Ansatzes liefert unter der<br />

Annahme eines 99 %igen Konfidenzniveaus bei einer<br />

Halteperiode von fünf Tagen den VaR des Konzerns.<br />

Das 99 %ige Konfidenzniveau und die Halteperiode von<br />

fünf Tagen implizieren, dass mit einer Wahrscheinlichkeit<br />

von 1 % der Portfolioverlust nach fünf Tagen größer<br />

sein wird als der Betrag des VaR. Die <strong>Mainova</strong> berechnet<br />

regelmäßig einen Gesamt-VaR für das Handelsportfolio,<br />

der sich aus den VaR’s für Strombeschaffung, Eigenerzeugung,<br />

virtuelles Kraftwerk, Kraftwerk Irsching<br />

und dem Eigenhandel für CO2 und Gas zusammensetzt.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 119


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

120 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Der maximale Verlust, der mit 99 %iger Wahrscheinlichkeit<br />

und einer Halteperiode von fünf Tagen nicht überschritten<br />

wird, verteilt sich wie folgt auf kurz- und langfristige<br />

Stromderivate:<br />

[ Restlaufzeit der Stromderivate ]<br />

31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Tsd. €<br />

Value-at-Risk Strombeschaf-<br />

< 1 Jahr 1– 5 Jahre Gesamt < 1 Jahr 1– 5 Jahre Gesamt<br />

fung und Eigenerzeugung<br />

Value-at-Risk Gemeinschafts-<br />

1.371 7.115 8.486 531 3.345 3.876<br />

kraftwerk Irsching<br />

Value-at-Risk virtuelle Kraft-<br />

1.122 257 1.379 0 0 0<br />

werksverträge 695 3.579 4.274 0 3.356 3.356<br />

Value-at-Risk Eigenhandel CO2 25 0 25 0 0 0<br />

Kohle und Öl<br />

Sowohl für Kohle- als auch für Ölpreisrisiken aus derivativen<br />

Finanzinstrumenten wird durch Sensitivitätsanalysen<br />

ermittelt, welche Auswirkungen hypothetische Änderungen<br />

der jeweiligen Risikovariablen (Kohle- bzw.<br />

Ölpreis) auf das Jahresergebnis sowie auf das Eigenkapital<br />

zum Bilanzstichtag hätten. Die beizulegenden Zeitwerte<br />

der derivativen Finanzinstrumente werden auf der<br />

Es wurden nicht in vollem Umfang der Grundgeschäfte<br />

Sicherungsgeschäfte (Swaps) auf die Rohstoffe Kohle<br />

und Öl abgeschlossen.<br />

Zinsänderungsrisiko<br />

Zinsänderungsrisiken resultieren aus marktbedingten<br />

Schwankungen der Zinssätze und wirken sich auf die<br />

Höhe der Zinsaufwendungen aus. Bei <strong>Mainova</strong> bestehen<br />

Zinsänderungsrisiken für variabel verzinsliche Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Kreditinstituten, für die die<br />

Laufzeiten die vereinbarten Zinsbindungsfristen übersteigen,<br />

für die der Zinssatz fixiert ist. Der Buchwert der<br />

variabel verzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

beträgt zum Zeitpunkt des Auslaufens der<br />

Zinsbindungsfristen 116,1 Mio. Euro (Vorjahr 118,3 Mio.<br />

Euro). <strong>Mainova</strong> begegnet derartigen Zinsänderungsrisiken<br />

durch den Abschluss von Verträgen mit langfristi-<br />

Basis einer hypothetischen Änderung des Marktpreisniveaus<br />

neu berechnet. Die Abweichungen zu den tatsächlich<br />

angesetzten beizulegenden Zeitwerten der derivativen<br />

Finanzinstrumente stellen die potenziellen Effekte<br />

auf das Jahresergebnis sowie auf das Eigenkapital<br />

zum Bilanzstichtag dar.<br />

Kohle- und Ölpreisänderungen würden sich wie folgt<br />

auswirken:<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

ErgebnisEigenkapiErgebnisEigenkapi- Tsd. €<br />

Kohle<br />

effekttaleffekteffekttaleffekt Preissteigerung um 10 % 1.650 3.935 3.723 282<br />

Preissenkung um 10 %<br />

Öl<br />

-2.062 -3.524 -3.729 -280<br />

Preissteigerung um 10 % 916 5.510 3.007 617<br />

Preissenkung um 10 % -2.072 -4.355 -3.007 -617<br />

gen Zinsbindungsfristen. Bei einer Änderung des Zinssatzes<br />

um einen Prozentpunkt würde sich das Ergebnis<br />

im Jahr 2011 um 38 Tsd. Euro (Vorjahr 1,4 Mio. Euro)<br />

verändern.<br />

Die langfristige Finanzierung des Erwerbs von Anteilen<br />

an der Thüga Holding wurde im Jahr <strong>2010</strong> abgeschlossen.<br />

Die Darlehensverträge haben eine Laufzeit bis zum<br />

Jahr 2035. Die Zinsbindung läuft in den Jahren 2014<br />

bzw. 2020 aus. Das Risiko potenziell steigender Zinsen<br />

und höherer Zinszahlungen wird durch den Abschluss<br />

von Zinsswaps begrenzt. Die Zinsswaps haben eine<br />

Laufzeit von zehn Jahren ab dem Zeitpunkt des Auslaufens<br />

der Zinsbindung. Bei einer Erhöhung des Zinssatzes<br />

um einen Prozentpunkt würde sich der Marktwert<br />

der Zinsswaps um 9,8 Mio. Euro erhöhen, bei einer Senkung<br />

des Zinssatzes um einen Prozentpunkt würde sich<br />

der Marktwert um 13,1 Mio. Euro reduzieren.<br />

Währungsrisiko<br />

Währungsrisiken entstehen bei <strong>Mainova</strong> durch die Beschaffung<br />

und Preisabsicherung des Roh- und Brennstoffbedarfs.<br />

Da die Kohleimporte ab dem Jahr <strong>2010</strong> in<br />

Euro abgerechnet werden und somit keinem Währungsrisiko<br />

mehr unterliegen, ist <strong>Mainova</strong> zum 31. Dezember<br />

<strong>2010</strong> keinen Währungsrisiken ausgesetzt.<br />

Kreditrisiko<br />

Das Kredit- oder Ausfallrisiko der <strong>Mainova</strong> liegt in der<br />

Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse zum<br />

einen auf der Kundenseite und zum anderen bei den<br />

Kontrahenten im Energiehandel begründet.<br />

Ausfallrisiken von Forderungen gegenüber Kunden begegnet<br />

<strong>Mainova</strong> durch eine Straffung der Prozesse im<br />

Forderungsmanagement sowie durch verschärfte Bonitätsrichtlinien<br />

für den Abschluss von neuen Verträgen<br />

und für Gewährung von Ratenplänen. Weiterhin sind die<br />

300 größten Kunden an ein „Onlineratingsystem“ angeschlossen.<br />

Jegliche Veränderung von externen Ratings<br />

dieser Kunden erhält das Forderungsmanagement umgehend<br />

von einer Wirtschaftsauskunftei online mitgeteilt.<br />

Bei Ausfall von Kontrahenten im Energiehandel besteht<br />

gleichfalls ein Kreditrisiko. <strong>Mainova</strong> kauft und verkauft<br />

Strom-, Gas- und CO2-Forwards mit physischer Erfüllung<br />

und Derivate auf Kohle und Öl mehrere Jahre im Voraus.<br />

Fällt ein Lieferant aus, besteht ein Wiedereindeckungsrisiko<br />

für den Fall, dass zwischenzeitlich die Marktpreise<br />

gestiegen sind, da die Menge zu einem höheren Preis<br />

wieder eingedeckt werden muss. Um dieses Risiko zu<br />

minimieren, schließt <strong>Mainova</strong> die Geschäfte überwiegend<br />

mit der Syneco Trading GmbH, München (Syneco<br />

Trading) ab. In einer Art Haftungspool (Adressrisikopool<br />

für Strom- und Nicht-Stromgeschäfte) werden hier die<br />

Kreditrisiken aus allen Geschäften, die über Syneco Trading<br />

abgeschlossen werden, zusammengeführt und im<br />

Schadensfall auf sämtliche Poolteilnehmer verteilt. Aufgrund<br />

des umfangreichen Handelspartnerportfolios bestehen<br />

für Syneco Trading zudem deutlich höhere Netting-Möglichkeiten,<br />

wodurch Risiken reduziert werden<br />

können. Die (anteilige) Haftung betrifft nicht nur Ausfälle<br />

von Handelspartnern, sondern auch (als wenig wahrscheinlich<br />

angesehene) Ausfälle von Poolpartnern. Die<br />

Haftungsanteile der einzelnen Poolpartner sind nicht statisch,<br />

sondern sie bemessen sich nach deren offenen<br />

Geschäftsvolumina. Es wird u. a. auch auf Abschnitt 10<br />

verwiesen.<br />

Liquiditätsrisiko<br />

Unter Liquiditätsrisiko wird das Risiko verstanden, dass<br />

<strong>Mainova</strong> nicht genügend Finanzmittel besitzt, vertragsgemäß<br />

durch Lieferung von Zahlungsmitteln oder anderen<br />

finanziellen Vermögenswerten ihren Zahlungsverpflichtungen<br />

nachzukommen. Dem Liquiditätsrisiko wird<br />

durch ein systematisches Liquiditätsmanagement durch<br />

das Konzern-Treasury der SWFH basierend auf der Finanzplanung<br />

der <strong>Mainova</strong> begegnet. <strong>Mainova</strong> verfügt bei<br />

der SWFH über eine durch das Konzern-Treasury-Gremium<br />

genehmigte Kreditlinie von 40 Mio. Euro (Vorjahr<br />

40 Mio. Euro). Diese wurde in <strong>2010</strong> nicht in Anspruch genommen.<br />

Kreditlinien bei Banken bestehen nicht.<br />

Die nachfolgenden Tabellen zeigen alle zum 31. Dezember<br />

<strong>2010</strong> bzw. 31. Dezember 2009 vertraglich fixierten<br />

Zins- und Tilgungszahlungen für die bilanzierten finanziellen<br />

Verbindlichkeiten sowie Zahlungsströme aus derivativen<br />

Finanzinstrumenten. Für Kohle-, Öl- und Zins-<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 121


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

122 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Swaps, bei denen ein Nettozahlungsausgleich („Net<br />

Settlement“) mit den Vertragspartnern erfolgt, werden<br />

undiskontierte Marktwerte angegeben. Jederzeit rück-<br />

zahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind dem frühesten<br />

Zeitband zugeordnet.<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

Tsd. € < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Gesamt<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -51.904 -182.346 -854.285 -1.088.535<br />

Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten -23.087 -25.737 -2.114 -50.938<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -179.406 0 0 -179.406<br />

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

-144.392 -3.246 -8.771 -156.409<br />

Strom-Forwards<br />

Kohle-Swaps<br />

-4.410 -2.421 0 -6.831<br />

davon ohne Sicherungsbeziehung<br />

davon in Sicherungsbeziehung<br />

0 0 0 0<br />

Cashflow Hedge<br />

Öl-Swaps<br />

-839 0 0 -839<br />

davon ohne Sicherungsbeziehung<br />

davon in Sicherungsbeziehung<br />

-986 -28 0 -1.014<br />

Cashflow Hedge<br />

Zins-Swaps<br />

-52 -7 0 -59<br />

(in Sicherungsbeziehung Cashflow Hedge) 0 106 -184.385 -184.279<br />

Finanzielle Garantien -163.100 0 0 -163.100<br />

-568.176 -213.679 -1.049.555 -1.831.410<br />

31.12.2009<br />

Tsd. € < 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Gesamt<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -151.675 -75.259 -203.166 -430.100<br />

Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten -330.435 -31.625 -2.614 -364.674<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -191.279 0 0 -191.279<br />

Übrige finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

-135.213 -3.189 -9.630 -148.032<br />

Strom-Forwards<br />

Kohle-Swaps<br />

-7.814 -3.232 0 -11.046<br />

davon ohne Sicherungsbeziehung<br />

davon in Sicherungsbeziehung<br />

-9.751 -3.155 0 -12.906<br />

Cashflow Hedge<br />

Öl-Swaps<br />

0 0 0 0<br />

davon ohne Sicherungsbeziehung<br />

davon in Sicherungsbeziehung<br />

-6.785 -1.510 0 -8.295<br />

Cashflow Hedge<br />

Zins-Swaps<br />

0 0 0 0<br />

(in Sicherungsbeziehung Cashflow Hedge) 0 0 0 0<br />

Finanzielle Garantien -178.000 0 0 -178.000<br />

-1.010.952 -117.970 -215.410 -1.344.332<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 123


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

124 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

8. Segmentberichterstattung<br />

Wärme- &<br />

Stromerzeugung Stromversorgung Gasversorgung Wärmeversorgung<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />

Außenumsatz 15.838 16.052 844.763 794.132 571.980 665.293 112.467 116.169<br />

Innenumsatz 194.688 192.367 8.251 5.100 86.290 73.943 2.170 1.690<br />

Gesamtumsatz 210.526 208.419 853.014 799.232 658.270 739.236 114.637 117.859<br />

Segmentergebnis<br />

Ergebnis aus at equity<br />

-26 22.765 28.468 25.886 72.006 114.250 -341 4.985<br />

bilanzierten Beteiligungen 51 4.965 0 0 0 0 0 0<br />

Planmäßige Abschreibungen 13.176 13.933 14.812 14.521 11.929 11.864 4.969 4.871<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen<br />

Wesentliche nicht zahlungs-<br />

17.600 0 0 0 0 0 0 0<br />

wirksame Aufwendungen 292 780 813 5.974 12.165 7.941 143 552<br />

Zinserträge 7.202 7.069 1.960 1.624 724 803 114 88<br />

Zinsaufwendungen 2.752 3.809 2.393 4.414 5.738 4.337 766 1.026<br />

Segmentvermögen 206.428 230.362 357.477 320.258 422.922 395.034 107.011 93.962<br />

Segmentschulden<br />

Buchwerte der at equity<br />

26.076 23.663 155.396 139.008 283.783 288.302 9.215 5.880<br />

bilanzierten Beteiligungen<br />

Investitionen in immaterielle<br />

48.434 42.923 0 0 0 0 0 0<br />

Vermögenswerte und Sachanlagen 6.603 26.812 37.807 22.752 8.636 6.295 15.605 4.301<br />

Wasserversorgung Beteilligungen<br />

Sonstige Aktivitäten<br />

/ Konsolidierung Konzern<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />

Außenumsatz 88.819 35.546 465 691 36.264 33.117 1.670.596 1.661.000<br />

Innenumsatz 338 784 2.111 1.639 -293.848 -275.523 0 0<br />

Gesamtumsatz 89.157 36.330 2.576 2.330 -257.584 -242.406 1.670.596 1.661.000<br />

Segmentergebnis<br />

Ergebnis aus at equity<br />

6.480 -44.717 -374 -335 -21.402 -26 84.811 122.808<br />

bilanzierten Beteiligungen 0 0 76.872 -27.599 0 0 76.923 -22.634<br />

Planmäßige Abschreibungen 5.732 5.728 0 0 13.523 12.811 64.141 63.728<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen<br />

Wesentliche nicht zahlungs-<br />

0 0 0 0 0 0 17.600 0<br />

wirksame Aufwendungen 51 1.094 0 20 6.986 13.540 20.450 29.901<br />

Zinserträge 84 52 15 49 -431 698 9.668 10.383<br />

Zinsaufwendungen 1.116 2.383 12.928 1.174 3.910 4.211 29.603 21.354<br />

Segmentvermögen 138.822 144.629 12.001 4.626 189.144 153.503 1.433.805 1.342.374<br />

Segmentschulden 72.480 72.082 540 1.199 104.867 93.992 652.357 624.126<br />

Buchwerte der at equity bilanzierten Beteiligungen<br />

Investitionen in immaterielle<br />

0 0 669.114 645.510 0 0 717.548 688.433<br />

Vermögenswerte und Sachanlagen 3.171 676 0 0 39.711 20.198 111.533 81.034<br />

Die Segmentberichterstattung der <strong>Mainova</strong> hat das<br />

Ziel, Informationen über die wesentlichen Geschäftssegmente<br />

des Konzerns zur Verfügung zu stellen. Die<br />

Abgrenzung der berichtspflichtigen Segmente ist nach<br />

dem verpflichtend anzuwendenden „Management<br />

Approach“ allein auf die intern vom Management zur<br />

Steuerung des Konzerns verwendete Berichtsstruktur<br />

ausgerichtet. Die Anwendung von IFRS 8 führte im<br />

<strong>Mainova</strong>-Konzern zu keiner Änderung des primären<br />

Berichtsformats, das weiterhin auf der Darstellung der<br />

Geschäftssegmente, analog der internen Berichterstattung<br />

an das Management, beruht.<br />

Durch den Ende 2009 getätigten Erwerb von Anteilen an<br />

der Thüga Holding kam es zu einer wesentlichen Veränderung<br />

der Konzernstruktur. Die neue Beteiligung wurde<br />

im Geschäftsjahr 2009 zunächst dem Segment „Sonstige<br />

Aktivitäten/Konsolidierung“ zugeordnet. Um der<br />

neuen Struktur durch die wesentliche Bedeutung der<br />

Beteiligungen im Konzern Rechnung zu tragen, wurde<br />

im Jahr <strong>2010</strong> in Konformität mit IFRS 8 das neue Segment<br />

„Beteiligungen“ implementiert. In diesem werden<br />

grundsätzlich alle Beteiligungen (at equity und at cost)<br />

zusammengefasst. Dies bedeutet unter anderem, dass<br />

die Stadtwerke-Beteiligungen SWD und SWH nicht<br />

mehr nach einzelnen Segmenten aufgeteilt, sondern<br />

einheitlich im Segment „Beteiligungen“ ausgewiesen<br />

werden. Abweichend von diesem Grundsatz bleiben die<br />

Beteiligungen an Erzeugungsgesellschaften weiter dem<br />

Segment „Wärme- und Stromerzeugung“ zugeordnet.<br />

Diese Vorgehensweise deckt sich mit der Steuerung der<br />

einzelnen Beteiligungen. Die Vorjahreszahlen wurden<br />

wie folgt angepasst: Durch die Änderung reduzierte sich<br />

das Vorjahresergebnis im Segment „Sonstige Aktivitäten/Konsolidierung“<br />

um 0,3 Mio. Euro. Das Ergebnis<br />

aus at equity bilanzierten Beteiligungen des Jahres<br />

2009 erhöhte sich im Segment „Wasserversorgung“ um<br />

16,8 Mio. Euro, im Segment „Stromversorgung“ um<br />

10,5 Mio. Euro, im Segment „Wärmeversorgung“ um<br />

0,3 Mio. Euro und im Segment „Sonstige Aktivitäten/<br />

Konsolidierung“ um 1,6 Mio. Euro, während sich das Ergebnis<br />

aus at equity bilanzierten Beteiligungen im Segment<br />

„Gasversorgung“ um 1,6 Mio. Euro reduzierte.<br />

Da <strong>Mainova</strong> stark regional eingegrenzt und ausschließlich<br />

innerhalb Deutschlands tätig ist, wurde auf eine<br />

Darstellung nach geografischen Merkmalen verzichtet.<br />

Die Segmentberichterstattung untergliedert sich ab diesem<br />

Geschäftsjahr in die im Folgenden genannten Geschäftssegmente:<br />

• Wärme- und Stromerzeugung,<br />

• Stromversorgung,<br />

• Gasversorgung,<br />

• Wärmeversorgung,<br />

• Wasserversorgung,<br />

• Beteiligungen,<br />

• Sonstige Aktivitäten/Konsolidierung.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 125


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

126 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Das Segment Wärme- und Stromerzeugung umfasst<br />

das Geschäft der Wärme- und Stromerzeugungsanlagen<br />

der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> und der Tochtergesellschaften<br />

BKF und MED. Hierzu zählen die vorwiegend wärmebedarfsorientiert<br />

eingesetzten großen HKW West, Innenstadt,<br />

Nordweststadt und Niederrad, das Biomasse-<br />

Kraftwerk Fechenheim sowie dezentrale Heizwerke,<br />

Heizzentralen und Blockheizkraftwerke der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />

und der MED. Daneben sind in diesem Geschäftssegment<br />

die zugeordneten Ergebnisse und Buchwerte der<br />

at equity bilanzierten Beteiligungen GKI und MHKW<br />

vollständig zugeordnet. Ebenfalls diesem Segment sind<br />

die at cost bewerteten Beteiligungen SWM Wind Havelland<br />

GmbH & Co. KG (WHG) sowie die neu gegründeten<br />

Offshore Wind für Hessen GmbH & Co. KG (OWH) und<br />

Netzwerk Offshore Wind GmbH & Co. KG (NOW) zugeordnet.<br />

Im Rahmen des Impairmenttests zum 31. Dezember<br />

<strong>2010</strong> erfolgte für die ZGE „Kraftwerke“ eine außerplanmäßige<br />

Abschreibung in Höhe von 17,6 Mio.<br />

Euro.<br />

Das Segment Stromversorgung umfasst Stromhandel<br />

und -bezug, Stromverteilung und -vertrieb sowie zugehörige<br />

Dienstleistungen.<br />

Das Segment Gasversorgung umfasst Gasbezug, -verteilung<br />

und -vertrieb sowie zugehörige Dienstleistungen.<br />

Das Segment Wärmeversorgung umfasst Wärmebezug,<br />

-verteilung und -vertrieb sowie zugehörige Dienstleistungen.<br />

Das Segment Wasserversorgung umfasst Wassergewinnung,<br />

-bezug und -transport, Wasserverteilung und<br />

-vertrieb sowie zugehörige Dienstleistungen.<br />

Dem <strong>2010</strong> neu geschaffenen Segment Beteiligungen<br />

sind alle Beteiligungen (at equity und at cost) zugeordnet,<br />

die keine Wärme- und Stromerzeugung als Unternehmensgegenstand<br />

haben.<br />

Unter Sonstige Aktivitäten/Konsolidierung werden Konsolidierungseffekte<br />

sowie andere, nicht den gesondert dargestellten<br />

Segmenten zuzuordnende Tätigkeiten von untergeordneter<br />

Bedeutung ausgewiesen; hierzu zählen Dienstleistungen<br />

der Zentralbereiche der <strong>Mainova</strong> für Dritte.<br />

Die Segmentdaten wurden in Übereinstimmung mit den<br />

Ansatz- und Bewertungsmethoden im Konzernabschluss<br />

ermittelt. In den wesentlichen nicht zahlungswirksamen<br />

Effekten sind vor allem die Veränderungen<br />

der Rückstellungen einschließlich der erfolgsneutralen<br />

Veränderungen und die wesentlichen zahlungsunwirksamen<br />

sonstigen Aufwendungen und Erträge erfasst.<br />

Wertminderungen auf at equity bilanzierte Beteiligungen<br />

wirken sich nach IFRS im Buchwert und im Ergebnis<br />

aus at equity bilanzierten Beteiligungen aus (siehe auch<br />

Erläuterungen Abschnitt 5, Tz. 7). Die segmentbezogenen<br />

Veränderungen des Working Capitals wurden nicht<br />

ausgewiesen. Die Verrechnungspreise zwischen den<br />

Segmenten entsprechen im Wesentlichen den üblichen<br />

Marktpreisen.<br />

Weitere Erläuterungen zu den Segmentergebnissen<br />

sind im Lagebericht enthalten.<br />

Die Überleitung des Segmentvermögens bzw. der Segmentschulden<br />

auf Bruttovermögen, Bruttoschulden sowie<br />

auf das Segmentergebnis ergibt sich wie folgt:<br />

Tsd. € <strong>2010</strong> 2009<br />

Bruttovermögen lt. Bilanz<br />

Übrige langfristige finan-<br />

2.548.117 2.206.520<br />

zielle Vermögenswerte<br />

At equity bilanzierte Be-<br />

121.689 121.475<br />

teiligungen 717.548 688.433<br />

Finanzforderungen 236.157 0<br />

Flüssige Mittel 9.193 9.327<br />

Aktive latente Steuern<br />

Sonstige Vermögens-<br />

2.709 10.818<br />

werte/Konsolidierungen 27.016 34.093<br />

Segmentvermögen 1.433.805 1.342.374<br />

Bruttoschulden lt. Bilanz 1.605.510 1.307.571<br />

Finanzverbindlichkeiten<br />

Finanzverrechnungen einschl.<br />

Gewinnabführung<br />

an Stadtwerke Frankfurt<br />

721.454 486.375<br />

am Main Holding GmbH 87.831 47.213<br />

Passive latente Steuern<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

143.721 149.736<br />

Ertragsteuern 147 121<br />

Segmentschulden 652.357 624.126<br />

Ergebnis nach Ertragsteuern<br />

lt. GuV 118.633 58.603<br />

Finanzergebnis -59.422 32.257<br />

Ertragsteuern 25.600 31.948<br />

Segmentergebnis 84.811 122.808<br />

9. Angaben zur Kapitalflussrechnung<br />

Der Finanzmittelfonds in Höhe von 235,5 Mio. Euro (im<br />

Vorjahr Verbindlichkeit von 27,1 Mio. Euro) setzt sich aus<br />

den Forderungen aus der Konzernfinanzierung (236,2 Mio.<br />

Euro; im Vorjahr Verbindlichkeit von 29,3 Mio. Euro) sowie<br />

den liquiden Mitteln (9,2 Mio. Euro; Vorjahr 9,3 Mio. Euro)<br />

abzüglich der Verbindlichkeiten aus der Konzernfinanzierung<br />

(9,9 Mio. Euro; Vorjahr 7,1 Mio. Euro) zusammen.<br />

Die Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit liegen trotz eines<br />

höheren Vorsteuerergebnisses insbesondere durch<br />

gestiegene Aktiva (52,1 Mio. Euro) und zahlungsunwirksame<br />

Erträge aus der at equity-Fortschreibung<br />

(76,7 Mio. Euro) unter dem Vorjahr. Der Anstieg der Aktiva<br />

ist im Wesentlichen auf den abrechnungstechnisch<br />

bedingten Anstieg der Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen zurückzuführen.<br />

In den Cashflows aus Investitionstätigkeit war im Vorjahr<br />

mit 467,0 Mio. Euro der Erwerb der Anteile an der<br />

Thüga enthalten. Die Erhöhung des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit<br />

und des Finanzmittelfonds resultiert<br />

insbesondere aus der Umfinanzierung des letztjährigen<br />

Anteilserwerbs an der Thüga, welcher im Jahr<br />

<strong>2010</strong> nicht mehr über das Cash Pooling mit der SWFH<br />

und damit über den Finanzmittelfonds, sondern durch<br />

die Aufnahme langfristiger Kredite finanziert wurde.<br />

10. Sonstiges<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Im Jahresdurchschnitt waren bei <strong>Mainova</strong> 2.840 (Vorjahr<br />

2.893) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Ergebnis je Aktie<br />

Da nur die Stückaktien der SWFH als Organträger an der<br />

Gewinnverwendung teilnehmen, erfüllen nur diese Stückaktien<br />

die Definition „Ordinary Shares“ nach IAS 33. Die<br />

Anteile der anderen Gesellschafter partizipieren nicht am<br />

Gewinn und Verlust der Gesellschaft, sondern erhalten<br />

vom Organträger eine feste Garantiedividende in Höhe<br />

von 9,48 Euro je Stückaktie. Das Ergebnis je Aktie ist daher<br />

der Quotient aus dem Ergebnis der <strong>Mainova</strong> vor Gewinnabführung<br />

und der Anzahl der Stückaktien der SWFH.<br />

Eventualschulden und finanzielle Verpflichtungen<br />

Die Eventualschulden setzen sich zum 31. Dezember<br />

<strong>2010</strong> wie folgt zusammen:<br />

Zugunsten der Handelspartner der Syneco GmbH & Co.<br />

KG (Syneco) bzw. Syneco Trading hat <strong>Mainova</strong> Vertragserfüllungsbürgschaften<br />

in Höhe von 126,9 Mio.<br />

Euro (Vorjahr 134,0 Mio. Euro) ausgegeben.<br />

Aus dem mit Syneco Trading bestehenden Portfoliomanagementvertrag<br />

ist <strong>Mainova</strong> darüber hinaus zur anteiligen<br />

Übernahme eventueller Adressausfallrisiken (Risiko<br />

finanzieller Verluste aufgrund unerwarteter Ausfälle oder<br />

Bonitätsverschlechterungen der Handelspartner) der Syneco<br />

Trading verpflichtet. Das von der Syneco Trading<br />

nach Basel-II-Grundsätzen aufgebaute Kontrahentenlimitsystem<br />

gewährleistet, dass relevante Exposures ausschließlich<br />

mit bonitätsmäßig einwandfreien Kontrahenten<br />

aufgebaut werden können. Die Limitauslastungen<br />

werden anhand aktueller Wiedereindeckungswerte und<br />

eines Zuschlags für in der Zukunft mögliche Risikoerhöhungen,<br />

dem eine VaR-Berechnung (90 % Konfidenzintervall<br />

für die maximale Restlaufzeit) zugrunde liegt, täglich<br />

überwacht. Unter Berücksichtigung nach Bonität<br />

gewichteter Ausfallwahrscheinlichkeiten, die sich an Kapitalunterlegungsgrundsätzen<br />

des Kreditwesengesetzes<br />

(KWG) anlehnen, beträgt der Anteil der <strong>Mainova</strong> am gesamten<br />

Adressausfallrisikopool der Syneco Trading zum<br />

Bilanzstichtag 7,1 Mio. Euro (Vorjahr 5,2 Mio. Euro).<br />

Für die Beteiligung GKI hat <strong>Mainova</strong> im Zusammenhang<br />

mit der Finanzierung des Kraftwerks zugunsten einer<br />

Geschäftsbank eine selbstschuldnerische und unbefristete<br />

Teilbürgschaft für den Kreditrahmen bei der Bank<br />

abgegeben. Der Anteil der <strong>Mainova</strong> beträgt 20,3 Mio.<br />

Euro und entspricht 15,6 % des Kreditrahmens. Die Verpflichtung<br />

valutiert zum Stichtag mit 18,9 Mio. Euro.<br />

<strong>Mainova</strong> ist im Rahmen einer Teilschuldnerschaft an ei-<br />

31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

unverwässert verwässert unverwässert verwässert<br />

Gesellschaftern der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />

zurechenbares Ergebnis in Tsd. €<br />

Gewichtete Anzahl der Aktien der Stadtwerke<br />

Frankfurt am Main Holding GmbH<br />

115.400 115.400 54.226 54.226<br />

als Organträger in Tsd. 4.182 4.182 4.182 4.182<br />

Ergebnis je Stückaktie in € 27,59 27,59 12,97 12,97<br />

ner Liquiditätsvereinbarung zwischen der E.ON Kraftwerke<br />

GmbH und der GKI in Höhe von bis zu 0,2 Mio. Euro<br />

beteiligt. Dies entspricht 15,6 % des Kreditrahmens. Die<br />

Verpflichtung valutiert zum Stichtag mit Null.<br />

Weiterhin hat <strong>Mainova</strong> eine Bürgschaft in Höhe von 0,5 Mio.<br />

Euro zugunsten einer Geschäftsbank übernommen. Die<br />

Bürgschaft dient der Besicherung von Kundendarlehen für<br />

die Umstellung von Heizungsanlagen auf Erdgas. Die Darlehen<br />

valutieren zum Bilanzstichtag mit 0,2 Mio. Euro.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 127


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

128 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Ferner hat das Tochterunternehmen MED zugunsten<br />

der Infranova zur Besicherung eines Darlehens gegenüber<br />

einer Geschäftsbank eine Bürgschaft in Höhe von<br />

2,5 Mio. Euro übernommen. Zum Stichtag valutiert die<br />

Verpflichtung mit 2,5 Mio. Euro.<br />

Für eine ehemalige Beteiligungsgesellschaft wurde eine<br />

Patronatserklärung für Leasingverpflichtungen bis zur<br />

Höhe von 1,0 Mio. Euro gegenüber einer Leasinggesellschaft<br />

abgegeben. Die Patronatserklärung bleibt gültig,<br />

bis die Gläubiger <strong>Mainova</strong> aus diesen Verpflichtungen entlassen.<br />

Zum Stichtag besteht keine Verpflichtung.<br />

Mit notariellem Kaufvertrag (UR-Nr. 474/2002) vom 17.<br />

Dezember 2002 wurden Gleichrichterwerke für die Bahnstromversorgung<br />

einschließlich der dazugehörigen<br />

Gleichstromkabelnetze an den Betreiber der örtlichen<br />

Verkehrsinfrastruktur veräußert. Gemäß § 4 Nr. 2 des<br />

Kaufvertrags (Übergabe, Gewährleistung) wurde von<br />

<strong>Mainova</strong> für evtl. Altlasten (Verunreinigungen des Bodens,<br />

der Bodenluft, des Grundwassers sowie sonstige<br />

schädliche Verunreinigungen) eine Kostenübernahme für<br />

deren Beseitigungen in Höhe bis max. 7,5 Mio. Euro<br />

übernommen.<br />

Bei den Eventualschulden bestehen zum 31. Dezember<br />

<strong>2010</strong> keine Anzeichen für eine Inanspruchnahme.<br />

Finanzielle Verpflichtungen ergeben sich aus den nachfolgend<br />

aufgeführten Sachverhalten:<br />

Die finanziellen Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und<br />

Leasingverträgen (Operating Leasing) sind aus nachfolgender<br />

Tabelle zu entnehmen.<br />

Tsd. € 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Fälligkeit bis 1 Jahr 2.856 2.729<br />

Fälligkeit 1 bis 5 Jahre 5.274 6.762<br />

Fälligkeit über 5 Jahre<br />

Finanz. Verpflichtungen<br />

aus Miet-, Pachtund<br />

Leasingverträgen<br />

7.469 8.387<br />

Gesamt 15.599 17.878<br />

Die Verpflichtungen aus Operating Leasing betreffen<br />

überwiegend langfristige Pachtverträge für Stromerzeugungs-<br />

und Versorgungsanlagen, Miet- und Leasingverpflichtungen<br />

für Lager- und Verwaltungsgebäude sowie<br />

für Kopierer und Pkw.<br />

Das Bestellobligo für begonnene Investitionsmaßnah-<br />

men beträgt rund 39,2 Mio. Euro.<br />

Aus mehrjährig laufenden Energielieferverträgen ergeben<br />

sich finanzielle Verpflichtungen in Höhe von<br />

543,8 Mio. Euro. Für die zweite Handelsperiode (2008 –<br />

2012) ist <strong>Mainova</strong> Verpflichtungen zum Erwerb von<br />

Emissionsrechten in Höhe von 10,7 Mio. Euro eingegangen.<br />

Für Restarbeiten am Gemeinschaftskraftwerk Irsching<br />

werden nach aktuellen Erkenntnissen noch rund 6,5 Mio.<br />

Euro benötigt. Dieser Betrag wurde durch die Gesellschafterversammlung<br />

bereits beschlossen. Der Anteil der<br />

<strong>Mainova</strong> beträgt voraussichtlich 1,0 Mio. Euro.<br />

Die Syneco Trading wickelt für die Syneco und deren<br />

Gesellschafter Stromhandelsgeschäfte ab. Um eine<br />

ausreichende Liquidität zur Erfüllung dieses Zwecks<br />

auch bei kurzfristigen Liquiditätsengpässen sicherzustellen,<br />

besteht seit 1. Januar 2007 zwischen der <strong>Mainova</strong><br />

und der Syneco Trading eine Kreditlinie in Höhe<br />

von 10,0 Mio. Euro, welche durch die Syneco Trading in<br />

Form von Tagesgeldern in Anspruch genommen werden<br />

kann. Im Jahr <strong>2010</strong> wurde die Kreditlinie nicht in Anspruch<br />

genommen.<br />

Ferner besteht seit 1. Mai 2009 eine weitere Kreditlinie<br />

in Höhe von 20,0 Mio. Euro zugunsten der Syneco Trading,<br />

die der Finanzierung von Barsicherheiten dient,<br />

welche die Syneco Trading im Rahmen ihrer Energiehandels-<br />

und Finanzderivatgeschäfte der Börse und<br />

Handelspartnern zur Abdeckung von Adressausfallrisiken<br />

zur Verfügung stellen muss. Auch diese Kreditlinie<br />

kann in Form von Tages- und Termingeldern in Anspruch<br />

genommen werden. Im Jahr <strong>2010</strong> wurden keine<br />

Tages- oder Termingelder aufgenommen.<br />

Laut § 17 des Gesellschaftsvertrags der MHKW in der<br />

Fassung vom 11. November 2008 kann die Gesellschafterversammlung<br />

mit Mehrheitsbeschluss von den Gesellschaftern<br />

Nachschüsse bis zu der Höhe von 2,0 Mio.<br />

Euro (davon <strong>Mainova</strong> 1,0 Mio. Euro) einfordern. Aufgrund<br />

der Beteiligungsverhältnisse kann ohne Zustimmung<br />

der <strong>Mainova</strong> eine Nachschusspflicht nicht beschlossen<br />

werden.<br />

Gemäß dem Gesellschaftsvertrag der Thüga Erneuerbare<br />

Energien GmbH & Co. KG hat die <strong>Mainova</strong> die<br />

Verpflichtung zur Leistung einer Einlage in Höhe von<br />

1,0 Mio. Euro.<br />

Leasing<br />

Die nachstehende Tabelle stellt die Investitionen in Finanzierungsleasingverhältnisse<br />

dar:<br />

31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Barwert der<br />

Barwert der<br />

Brutto- Mindestlea- Brutto- Mindestlea-<br />

Tsd. €<br />

investitionen singzahlungen investitionen singzahlungen<br />

Fälligkeit bis 1 Jahr 11.604 11.009 12.161 9.870<br />

Fälligkeit 1 bis 5 Jahre 46.085 34.353 48.382 35.366<br />

Fälligkeit über 5 Jahre 94.127 38.560 89.511 39.310<br />

151.816 83.922 150.054 84.546<br />

Barwert des nicht garantierten Restwertes 1.973 2.149<br />

Leasingforderungen 85.895 86.695<br />

Die Bruttoinvestition lässt sich wie folgt in den Barwert<br />

der Mindestleasingzahlungen überleiten:<br />

Tsd. € 31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Ausstehende Mindestleasingzahlungen 146.380 144.977<br />

nicht garantierte Restwerte 5.436 5.077<br />

Bruttoinvestition 151.816 150.054<br />

nicht realisierter Finanzertrag 65.921 63.359<br />

Nettoinvestition 85.895 86.695<br />

Barwert der nicht garantierten Restwerte 1.973 2.149<br />

Barwert der Mindestleasingzahlungen 83.922 84.546<br />

Die im Jahr <strong>2010</strong> im Rahmen von Finanzierungsleasingverhältnissen<br />

als Ertrag erfassten bedingten Mietzahlungen<br />

betragen 0,1 Mio. Euro (Vorjahr 1,2 Mio. Euro).<br />

Bei den Finanzierungsleasingverhältnissen handelt es<br />

sich um Pachtverträge über Kraftwerke und Versorgungsnetze<br />

sowie Contracting-Projekte, bei denen der<br />

<strong>Mainova</strong>-Konzern zwar rechtlicher Eigentümer ist, die<br />

wesentlichen Chancen und Risiken aus der Nutzung des<br />

Vermögenswerts aber beim Kunden liegen. Dies hat zur<br />

Folge, dass die Vermögenswerte nicht im Sachanlagevermögen<br />

der <strong>Mainova</strong> zu bilanzieren sind, sondern<br />

stattdessen in den Forderungen aus Finanzierungsleasing.<br />

Mit der AVA GmbH besteht ein Pachtvertrag über die<br />

Verpachtung eines HKW in Frankfurt am Main Nordweststadt<br />

einschließlich Grundstück. Die AVA GmbH<br />

verpachtet ihre Abfallverbrennungsanlage gemeinsam<br />

mit dem von <strong>Mainova</strong> gepachteten HKW an die MHKW<br />

zum Betrieb eines einheitlichen Müllheizkraftwerks. Das<br />

Vertragsverhältnis mit der AVA GmbH hat eine Laufzeit<br />

von 22,5 Jahren und endet am 30. Juni 2029.<br />

Die AVA GmbH zahlt einen Pachtzins, der sich aus mehreren<br />

festen und einem variablen Bestandteil zusam-<br />

mensetzt. Der Pachtzins ist hinsichtlich des festen Teils<br />

wertgesichert. Die jährliche Preisanpassung ist an die<br />

Entwicklung des Preisindexes der Erzeugnisse von Investitionsgüterproduzenten<br />

gebunden.<br />

Im Rahmen des mit der Süwag abgeschlossenen Pachtvertrags<br />

verpachtet <strong>Mainova</strong> ihr in den Gebieten Unterliederbach,<br />

Sindlingen, Zeilsheim und Sossenheim liegendes<br />

Stromnetz. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 20<br />

Jahren und endet am 31. Dezember 2026.<br />

Bei den Contracting-Projekten handelt es sich insbesondere<br />

um einen bereits im Jahr 2001 abgeschlossenen<br />

Energieliefervertrag mit der Fraport <strong>AG</strong>, zu dessen<br />

Zweck die <strong>Mainova</strong> eigens ein Heiz-Kältewerk errichtet<br />

hat und dieses betreibt. Im Jahr <strong>2010</strong> wurde der ursprünglich<br />

bis zum Jahr 2015 laufende Energieliefervertrag<br />

um fünf weitere Jahre verlängert. Daneben wurden<br />

weitere Konditionen des Vertrags angepasst, sodass<br />

eine Neubewertung des Leasingverhältnisses durchgeführt<br />

wurde. Der jährliche Grundpreis des Energieliefervertrags,<br />

der auch die Kosten für die Nutzungsüberlassung<br />

des Heiz-Kältewerks enthält, ist an die Entwicklung<br />

des Investitionsgüterindexes geknüpft.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 129


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

130 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Beziehungen zu nahe stehenden<br />

Unternehmen und Personen<br />

Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und<br />

Personen, die <strong>Mainova</strong> beherrschen oder maßgeblich<br />

beeinflussen, sowie Beziehungen zu Unternehmen, die<br />

von <strong>Mainova</strong> beherrscht oder maßgeblich beeinflusst<br />

werden, müssen angegeben werden.<br />

Durch die Beteiligung der Stadt Frankfurt am Main über<br />

den Mehrheitsgesellschafter SWFH ist <strong>Mainova</strong> ein von<br />

diesen Gesellschaftern beherrschtes Unternehmen.<br />

Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit unterhält<br />

<strong>Mainova</strong> mit seinen Tochtergesellschaften Geschäftsbeziehungen<br />

zu zahlreichen nahe stehenden Personen und<br />

Unternehmen.<br />

Dazu gehören neben der Stadt Frankfurt am Main und deren<br />

Mehrheitsbeteiligungen die SWFH, die verbundenen<br />

Unternehmen der SWFH, die Thüga und deren Muttergesellschaften<br />

sowie die assoziierten Unternehmen und die<br />

Gemeinschaftsunternehmen. Seit dem Erwerb aller Anteile<br />

an der Thüga durch die Thüga Holding (Anteil <strong>Mainova</strong>:<br />

20,53 %) zählen sowohl die Thüga als auch die Thüga Holding<br />

zu den assoziierten Unternehmen.<br />

Mit nahe stehenden natürlichen Personen des Managements<br />

in Schlüsselpositionen sowie deren nächsten Familienangehörigen<br />

haben keine wesentlichen Transaktionen<br />

stattgefunden. Als Management in Schlüsselpositionen<br />

ist bei der <strong>Mainova</strong> nur der Vorstand anzusehen.<br />

Mit den nahe stehenden Unternehmen wurden in den<br />

Geschäftsjahren <strong>2010</strong> und 2009 Geschäfte getätigt, die<br />

zu folgenden Abschlussposten führten:<br />

[ Stadtwerke Frankfurt am ]<br />

Main Holding GmbH sowie<br />

deren Tochter gesellschaften<br />

[ Stadt Frankfurt am Main ]<br />

so wie deren Mehrheitsbeteiligungen<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurde keine Forderung gegen die<br />

Stadt Frankfurt am Main (Vorjahr 0,3 Mio. Euro) ausgebucht.<br />

Grundzüge der Vergütung von<br />

Vorstand und Aufsichtsrat<br />

Für die Festlegung der Gesamtbezüge der einzelnen Vorstandsmitglieder<br />

ist gemäß dem am 5. August 2009 in<br />

Kraft getretenen Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung<br />

(Vorst<strong>AG</strong>) das Aufsichtsratsplenum zuständig.<br />

Vor diesem Hintergrund wurde das Vergütungssystem<br />

der <strong>Mainova</strong> von einem unabhängigen externen<br />

Berater überprüft und vom Aufsichtsrat entsprechend<br />

den neuen gesetzlichen Anforderungen angepasst.<br />

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus einer<br />

fixen und einer variablen Vergütung zusammen. Zusätzlich<br />

erhalten die einzelnen Vorstandsmitglieder Sach-<br />

[ Thüga <strong>AG</strong> und deren ]<br />

Mehrheitsgesell schafter*<br />

leistungen, die individuell versteuert werden. Diese umfassen<br />

im Wesentlichen marktübliche Versicherungsleistungen<br />

und Dienstwagen. Die variable Vergütung teilt<br />

sich in eine kurzfristige variable Vergütungskomponente<br />

sowie in eine Vergütungskomponente mit langfristiger<br />

Anreizwirkung (Langfristiges Anreizprogramm, LAP) auf.<br />

Die Höhe der kurzfristigen variablen Vergütungskomponente<br />

ist an das Erreichen von Finanzzielen gekoppelt.<br />

Sie bemisst sich dabei am operativen Ergebnis (EBT) des<br />

<strong>Mainova</strong>-Konzerns gemäß HGB.<br />

Um die Nachhaltigkeit und Langfristigkeit der Vergütungsstruktur<br />

zu erhöhen und den Anforderungen des<br />

Vorst<strong>AG</strong> in vollem Umfang zu genügen, nehmen die<br />

Vorstandsmitglieder ab dem Geschäftsjahr <strong>2010</strong> an<br />

dem langfristigen Anreizprogramm LAP teil. Die Auszahlung<br />

im Rahmen des LAP erfolgt am Ende eines<br />

[ Gemeinschaftsunternehmen ] [ Assoziierte Unter nehmen** ]<br />

Tsd. €<br />

Energie- und Wasserlieferungen<br />

<strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009 <strong>2010</strong> 2009<br />

Umsatzerlöse 26.080 23.384 74.847 73.492 0 6.778 44.823 47.387 80.523 79.685<br />

Materialaufwand 0 0 -387 -445 0 -6.262 -16.231 -12.749 -475.695 -479.247<br />

Forderungen 5.369 5.872 29.991 19.446 0 0 1.011 885 50.114 82.770<br />

Verbindlichkeiten<br />

Sonstiges<br />

0 -649 -447 -579 0 0 -860 -1.874 -96.096 -118.222<br />

Erträge 14.187 17.554 16.515 17.130 0 673 7.468 11.831 29.596 25.439<br />

Aufwendungen -128.548 -70.061 -55.596 -52.989 0 -667 -486 -158 -35.942 -30.657<br />

Forderungen 252.828 355.756 6.018 2.306 0 0 611 5.444 4.963 13.366<br />

Verbindlichkeiten -106.195 -60.770 -26.284 -13.423 0 -17 -7.851 -3.817 -732 -3.057<br />

*) Bis 30. November 2009<br />

**) Seit 1. Dezember 2009 ist die Thüga Holding assoziiertes Unternehmen<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 131


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

132 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

dreijährigen Performancezeitraums. Dabei bestimmt<br />

das Erreichen von vorab definierten finanziellen und<br />

qualitativen Erfolgszielen die Höhe der Auszahlung.<br />

Als finanzielles Erfolgsziel dient dabei das erreichte kumulierte<br />

operative Ergebnis (EBT) des <strong>Mainova</strong>-Konzerns<br />

gemäß HGB während des Performancezeitraums.<br />

Als qualitative Erfolgsziele werden die „Mitarbeiterzufriedenheit“<br />

und „Kundenzufriedenheit“ herangezogen.<br />

Der Grad der Zielerreichung je Komponente<br />

wird gemäß der geregelten Performancemessung bestimmt.<br />

Dabei kann für jede Komponente individuell<br />

die Zielerreichung 150 % nicht übersteigen. Beträgt<br />

die Zielerreichung in einer Komponente weniger als<br />

50 %, so wird diese mit 0 % festgelegt. Die Gesamtzielerreichung<br />

errechnet sich entsprechend der Ge-<br />

wichtung der Zielerreichung der einzelnen Komponenten.<br />

Für die kurzfristige und langfristige variable Vergütung<br />

hat der Aufsichtsrat eine Anpassungsmöglichkeit für<br />

außerordentliche Entwicklungen vereinbart.<br />

Die Vorstandsmitglieder bzw. deren Hinterbliebene haben<br />

Anspruch auf Ruhegehalt bzw. Hinterbliebenenversorgung.<br />

Als Ruhegehalt werden ab Eintritt in den Vorstand<br />

der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> 35 % der zuletzt bezogenen Grundvergütung<br />

garantiert. Der Anspruch von 35 % erhöht sich mit<br />

Ablauf eines jeden Jahres als Vorstandsmitglied der <strong>Mainova</strong><br />

<strong>AG</strong> um jeweils 2 % bis zum im Dienstvertrag geregelten<br />

Höchstbetrag. Der fixe Tantiemeanteil wird nicht bei<br />

der Berechnung des Ruhegehalts berücksichtigt.<br />

Die Bezüge des Vorstands im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> gehen<br />

aus nachfolgender Übersicht hervor:<br />

Für das Geschäftsjahr 2009 wurden im Jahr <strong>2010</strong> erfolgsabhängige<br />

Tantiemen von 465.631,00 Euro gewährt.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurden Vorstandsmitgliedern<br />

keine Kredite oder Vorschüsse gewährt.<br />

Für den Fall, dass die Stadt Frankfurt am Main mit dem<br />

ihr direkt und indirekt zuzurechnenden Anteil nicht mehr<br />

die Mehrheit am stimmberechtigten Grundkapital der<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> innehat (Kontrollwechsel) oder im Falle eines<br />

Rechtsformwechsels gemäß § 190 ff. UmwG oder bei<br />

Abschluss eines wirksamen Vertrags, der die <strong>Mainova</strong><br />

<strong>AG</strong> der Beherrschung eines anderen Unternehmens außerhalb<br />

des Stadtwerke Frankfurt-Konzerns unterstellt<br />

(Beherrschungsvertrag gemäß § 291 Abs. 1 S. 1 1. Alt.<br />

AktG), gewährt die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> dem Vorsitzenden des<br />

Vorstands ein Sonderkündigungsrecht und das Recht zur<br />

Niederlegung seines Amtes. Für den Fall der wirksamen<br />

und fristgerechten Kündigung und Amtsniederlegung erhält<br />

der Vorsitzende des Vorstands eine Abfindung in<br />

Höhe des Zweifachen seiner letztmaligen Jahresgesamtbezüge,<br />

maximal jedoch auf die Gesamtvergütung für die<br />

Restlaufzeit des Dienstvertrags begrenzt.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> bestand für die Unternehmensleitung<br />

eine Vermögensschadenshaftpflichtversicherung<br />

(D&O-Versicherung). Hierfür sind Versicherungsprämien<br />

im Teilkonzern in Höhe von 82.382,78 Euro<br />

aufgewendet worden.<br />

Barwert der Pensi-<br />

Zuführung zur Rückstellung<br />

[ Fixe Vergütung ] [ Variable Vergütung ] Sonstige Bezüge Summe onsverpflichtung<br />

für Pensionsvearpflichtung<br />

€ Grundvergütung Tantiemeanteil kurzfristig langfristig (LAP)<br />

Dr. Constantin H. Alsheimer 228.000,00 46.000,00 88.560,00 119.310,00 46.295,98 528.165,98 247.056,00 112.622,00<br />

Lothar Herbst 178.500,00 46.000,00 65.840,00 86.100,00 19.678,08 396.118,08 503.309,00 148.886,00<br />

Dr. Marie-Luise Wolff 180.000,00 46.000,00 80.400,00 107.010,00 16.792,44 430.202,44 144.749,00 53.420,00<br />

Joachim Zientek 178.500,00 46.000,00 65.840,00 86.100,00 23.147,40 399.587,40 1.626.514,00 7.896,00<br />

Summe 765.000,00 184.000,00 300.640,00 398.520,00 105.913,90 1.754.073,90 2.521.628,00 322.824,00<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 133


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

134 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung geregelt<br />

und beträgt für <strong>2010</strong>:<br />

€ Fixe Vergütung Sitzungsgeld Summe<br />

Dr. h. c. Petra Roth 15.000 2.500 17.500<br />

Peter Arnold 10.500 4.000 14.500<br />

Ewald Woste 10.500 3.250 13.750<br />

Uwe Becker 9.000 3.250 12.250<br />

Hans-Dieter Bürger 9.000 2.000 11.000<br />

Ludwig Burkert 5.625 1.500 7.125<br />

Jutta Ebeling 7.500 1.000 8.500<br />

Reinhold Falk 1.875 750 2.625<br />

Hiltrud Fink-Geis 5.625 2.750 8.375<br />

Markus Frank 7.500 2.000 9.500<br />

René Gehringer 6.000 1.250 7.250<br />

Dr. h. c. Ernst Gerhardt 7.500 2.250 9.750<br />

Holger Klingbeil 7.500 2.000 9.500<br />

Wolfgang Menges 7.500 2.250 9.750<br />

Dr. Manuela Rottmann 7.500 1.750 9.250<br />

Bernd Rudolph 6.000 1.500 7.500<br />

Nicole Salm 1.875 250 2.125<br />

Edwin Schwarz 6.000 750 6.750<br />

Ralf-Rüdiger Stamm 7.500 3.250 10.750<br />

Harald Wagner 7.500 1.750 9.250<br />

Frank Wiese 7.500 2.500 10.000<br />

Thomas Wissgott 6.000 1.250 7.250<br />

Summe 160.500 43.750 204.250<br />

Die Bezüge des Beirats beliefen sich auf 62.950,00 Euro.<br />

Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder und ihrer<br />

Hinterbliebenen belaufen sich auf 0,5 Mio. Euro. Für<br />

diese Personengruppe sind Pensionsansprüche in<br />

Höhe von 6,0 Mio. Euro zurückgestellt.<br />

Erklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats der<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> gemäß § 161 AktG<br />

Die Gesellschaft hat die vom Vorstand und Aufsichtsrat<br />

gemäß § 161 AktG am 9. Dezember <strong>2010</strong> abgegebene<br />

Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex<br />

am 10. Dezember <strong>2010</strong> im Internet (www.mainova.<br />

de) abgegeben und den Aktionären dauerhaft zugänglich<br />

gemacht.<br />

Honorare des Abschlussprüfers<br />

Das im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> für den Konzernabschlussprüfer,<br />

die KPMG <strong>AG</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

erfasste Honorar betrug für die Prüfung des Konzernabschlusses<br />

550 Tsd. Euro. Ferner betrug das Honorar für<br />

sonstige Bestätigungs- und Bewertungsleistungen 38<br />

Tsd. Euro sowie 639 Tsd. Euro für sonstige Leistungen.<br />

Angaben zu Konzessionen<br />

Zwischen <strong>Mainova</strong> und der Stadt Frankfurt am Main sowie<br />

einer Reihe von Städten und Gemeinden bestehen<br />

Wegenutzungsverträge im Strom-, Gas-, Fernwärme-<br />

und Wasserbereich.<br />

In den Wegenutzungsverträgen zur Strom- und Gasversorgung<br />

wird die Nutzung von öffentlichen Straßen, Wegen<br />

und Plätzen und städtischer bzw. gemeindeeigener<br />

Grundstücke für die Verlegung und den Betrieb von Leitungen<br />

sowie Anlagen zur Strom- bzw. Gasversorgung<br />

geregelt. Der Netzbetrieb zur allgemeinen Versorgung<br />

mit Strom und Gas erfolgt durch die NRM. Es besteht<br />

eine gesetzliche Pflicht des Netzbetreibers zum diskriminierungsfreien<br />

Netzanschluss und -zugang in den jeweiligen<br />

Stadt- bzw. Gemeindegebieten.<br />

Die Laufzeit der Wegenutzungsverträge im Strom und<br />

Gas ist dabei in der Regel auf 20 Jahre begrenzt. Während<br />

der Laufzeit der Wegenutzungsverträge besteht<br />

Frankfurt am Main, den 25. März 2011<br />

die Verpflichtung zur Zahlung von Konzessionsabgaben,<br />

deren Höchstgrenzen nach der Konzessionsabgabenverordnung<br />

(KAV) festgesetzt sind. Die Konzessionsabgaben<br />

werden den Endkunden im Rahmen der<br />

Energielieferung von den jeweiligen Händlern in Rechnung<br />

gestellt und von diesen an den Netzbetreiber abgeführt.<br />

Der Netzbetreiber wiederum führt die eingezogenen<br />

Konzessionsabgaben an <strong>Mainova</strong> ab. <strong>Mainova</strong><br />

leistet schließlich Konzessionsabgaben an die jeweilige<br />

Stadt oder Gemeinde auf der Grundlage des Wegenutzungsvertrags<br />

und im Rahmen der KAV.<br />

Soweit eine Stadt oder Gemeinde nach Ablauf der Vertragslaufzeit<br />

den Wegenutzungsvertrag nicht mehr mit<br />

<strong>Mainova</strong> fortführen möchte, besteht eine gesetzliche<br />

Überlassungspflicht bezüglich der örtlichen Strom-<br />

bzw. Gasverteilungsanlagen an den neuen Konzessionsnehmer<br />

oder die Stadt bzw. Gemeinde, falls diese<br />

den Netzbetrieb selbst übernehmen will. Die Überlassung<br />

erfolgt gegen Zahlung einer angemessenen Vergütung<br />

an <strong>Mainova</strong>.<br />

Mit den Konzessionsvereinbarungen über Wasser und<br />

Fernwärme werden das Recht und die Verpflichtung zur<br />

Bereitstellung von Wasser- und Abwasserdienstleistungen<br />

bzw. zur Versorgung mit Fernwärme, zum Betrieb<br />

der entsprechenden Infrastruktur und zur Durchführung<br />

von Investitionen geregelt. Die Konzessionen laufen in<br />

der Regel über einen Zeitraum von 20 Jahren.<br />

Ereignisse nach Bilanzstichtag<br />

Vor dem Hintergrund der Katastrophen in Japan hat die<br />

Bundesregierung am 14. März 2011 ein dreimonatiges<br />

Moratorium zur Aussetzung der Laufzeitverlängerung<br />

für deutsche Kernkraftwerke verkündet. Während dieser<br />

drei Monate soll die Sicherheitslage der deutschen<br />

Atomkraftwerke ergänzend gewürdigt und ggf. neu beurteilt<br />

werden. Ob und wie sich dies im Endergebnis auf<br />

die Laufzeitverlängerungen und die damit verbundenen<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auswirken wird,<br />

ist nach heutigem Kenntnisstand nicht abschließend<br />

einschätzbar.<br />

Dr. Alsheimer Herbst Dr. Wolff Zientek<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 135


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Konsolidierungskreis und Anteilsbesitzliste<br />

des <strong>Mainova</strong>-Konzerns<br />

136 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Anteil am<br />

Kapital<br />

%<br />

Eigenkapital<br />

Tsd. €<br />

Ergebnis<br />

nach<br />

Steuern<br />

Tsd. €<br />

Umsatzerlöse<br />

Tsd. € Jahr<br />

Sitz<br />

Verbundene Unternehmen<br />

Biomasse-Kraftwerk Fechenheim GmbH Frankfurt am Main 90,00 12.355 -443 7.376 <strong>2010</strong><br />

Energieversorgung Main-Spessart GmbH<br />

Erdgas Westthüringen Beteiligungs-<br />

Aschaffenburg 100,00 21.819 1.973 24.806 <strong>2010</strong><br />

gesellschaft mbH Bad Salzungen 56,00 23.056 2.950 0 <strong>2010</strong><br />

Hotmobil Deutschland GmbH Gottma dingen 100,00 4.279 1.202 8.670 <strong>2010</strong><br />

Hotmobil International GmbH 9 Frankfurt am Main 75,00 539 -61 0 <strong>2010</strong><br />

<strong>Mainova</strong> Beteiligungsgesellschaft mbH Frankfurt am Main 100,00 41.281 30.486 0 <strong>2010</strong><br />

<strong>Mainova</strong> EnergieDienste GmbH Frankfurt am Main 100,00 3.569 1.448 35.201 <strong>2010</strong><br />

<strong>Mainova</strong> ServiceDienste Gesellschaft mbH Frankfurt am Main 100,00 65 4.410 48.710 <strong>2010</strong><br />

NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH Frankfurt am Main 90,00 40.586 -18.113 522.009 <strong>2010</strong><br />

SRM Straßenbeleuchtung Rhein-Main GmbH<br />

Assoziierte Unternehmen<br />

Frankfurt am Main 100,00 36 614 9.293 <strong>2010</strong><br />

Eisenacher Versorgungs-Betriebe GmbH 1, 2 Eisenach 23,90 27.135 3.469 39.151 <strong>2010</strong><br />

Gas-Union GmbH Frankfurt am Main 37,70 137.680 6.980 1.117.252 2009<br />

Gasversorgung Offenbach GmbH 1 Offenbach 25,10 20.672 4.292 33.639 <strong>2010</strong><br />

Gemeinschaftskraftwerk Irsching GmbH 3 Vohburg 15,60 286.997 5.831 200.613 <strong>2010</strong><br />

Hessenwasser GmbH & Co. KG Groß-Gerau 36,36 95.430 3.322 70.646 2009<br />

Infranova Bioerdgas GmbH 3 Frankfurt am Main 49,90 445 -155 0 <strong>2010</strong><br />

Ohra Hörselgas GmbH 1 Fröttstädt 49,00 38.069 7.959 33.577 <strong>2010</strong><br />

Stadtwerke Dreieich GmbH Dreieich 26,25 38.416 2.740 51.193 2009<br />

Stadtwerke Hanau GmbH 4 Hanau 46,90 72.521 491 196.437 2009<br />

Thüga Holding GmbH & Co. KGaA München 20,53 2.354.253 289.722 305.100 <strong>2010</strong><br />

Werragas GmbH 3 Gemeinschaftsunternehmen<br />

Bad Salzungen 49,00 32.234 4.751 56.605 2009<br />

EN<strong>AG</strong> / Maingas Energieanlagen GmbH 1 Eisenach 50,00 17.054 2.476 12.631 <strong>2010</strong><br />

Gasversorgung Main-Kinzig GmbH<br />

MHKW Müllheizkraftwerk Frankfurt am Main<br />

Gelnhausen 50,00 42.962 3.047 52.969 2009<br />

GmbH Frankfurt am Main 50,00 16.422 5.263 59.811 2009<br />

Oberhessische Gasversorgung GmbH Friedberg 50,00 19.962 1.748 28.637 2009<br />

Sitz<br />

Anteil am<br />

Kapital<br />

%<br />

Eigenkapital<br />

Tsd. €<br />

Ergebnis<br />

nach<br />

Steuern<br />

Tsd. €<br />

Umsatzerlöse<br />

Tsd. € Jahr<br />

Nicht einbezogene Unternehmen sowie<br />

sonstige Beteiligungen<br />

8KU Renewables GmbH 3, 5 Berlin 12,50 654 146 613 2009<br />

ABGnova GmbH 3, 7 Frankfurt am Main 50,00 105 5 79 2009<br />

Dynega Energiehandel GmbH 3 Gasturbinen-Gesellschaft für Kalle-Albert<br />

Frankfurt am Main 21,43 183 19 471 2009<br />

mbH i. L. 2, 3 Wiesbaden 39,00 1.434 -30 0 <strong>2010</strong><br />

Hessenwasser Verwaltungs GmbH 3 Groß-Gerau 36,33 52 3 0 2009<br />

Joblinge gemeinnützige <strong>AG</strong> Frankfurt am Main 9 Frankfurt am Main 20,00 – – – –<br />

Kraft-Wärme Oberschmitten GmbH 3 Nidda 50,00 1.500 227 0 <strong>2010</strong><br />

Netzwerk Offshore Wind GmbH & Co. KG 8, 9 Frankfurt am Main 100,00 -37 -63 0 <strong>2010</strong><br />

Offshore Wind für Hessen GmbH & Co. KG 8, 9 Frankfurt am Main 45,45 -18 -48 0 <strong>2010</strong><br />

Südwestdeutsche Rohrleitungsbau GmbH 3 Frankfurt am Main 29,90 2.937 -488 20.170 2009<br />

SWM Wind Havelland GmbH & Co. KG 3, 6 München 12,50 89.985 -15 0 2009<br />

Syneco GmbH & Co. KG 3 München 17,27 48.715 9.308 44.621 2009<br />

Syneco Verwaltungs GmbH 3 München 25,10 6.181 175 21 2009<br />

1 Bilanzstichtag 30. September<br />

2 Bilanzstichtag 15. Juli<br />

3 Angaben nach HGB<br />

4 Angaben beziehen sich auf den Bereich Versorgung<br />

5 Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Oktober bis 31. Dezember 2009<br />

6 Rumpfgeschäftsjahr vom 22. September bis 31. Dezember 2009<br />

7 Rumpfgeschäftsjahr vom 16. Juli bis 31. Dezember 2009<br />

8 Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juni bis 31. Dezember <strong>2010</strong><br />

9 Neugründung<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 137


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

138 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Bestätigungsvermerk<br />

des Abschlussprüfers<br />

Wir haben den von der <strong>Mainova</strong> Aktiengesellschaft,<br />

Frankfurt am Main, aufgestellten Konzernabschluss-bestehend<br />

aus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung,<br />

Bilanz, Eigenkapitalveränderungsrechnung,<br />

Kapitalflussrechnung und Anhang- sowie den<br />

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar<br />

bis 31. Dezember <strong>2010</strong> geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss<br />

und Konzernlagebericht nach den IFRS,<br />

wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend<br />

nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen<br />

Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands<br />

der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der<br />

Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung<br />

über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht<br />

abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317<br />

HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Abschlussprüfung vorgenommen. Danach<br />

ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen,<br />

dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung<br />

des durch den Konzernabschluss unter Beachtung<br />

der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften<br />

und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes<br />

der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich<br />

auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.<br />

Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die<br />

Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das<br />

wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie<br />

die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.<br />

Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des<br />

rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems<br />

sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss<br />

und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von<br />

Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung<br />

der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss<br />

einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises,<br />

der angewandten Bilanzierungs-<br />

und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen<br />

Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der<br />

Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des<br />

Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere<br />

Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere<br />

Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung<br />

gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss<br />

den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind,<br />

und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden<br />

handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt<br />

unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht<br />

steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt<br />

insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des<br />

Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen<br />

Entwicklung zutreffend dar.<br />

Frankfurt am Main, den 25. März 2011<br />

KPMG <strong>AG</strong><br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Vogler Hauptmann<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

Versicherung der<br />

gesetzlichen Vertreter<br />

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den<br />

anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der<br />

Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />

entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht<br />

der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses<br />

und die Lage des Konzerns so dargestellt<br />

sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />

entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen<br />

Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung<br />

des Konzerns beschrieben sind.<br />

Frankfurt am Main, den 25. März 2011<br />

Dr. Alsheimer Herbst Dr. Wolff Zientek<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 139


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

140 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

„Aus Verantwortung für die Region stecken wir<br />

unsere Energie in die Zukunft“<br />

Ergänzende Informationen<br />

142 Corporate Governance-Bericht<br />

146 Organe der Gesellschaft<br />

154 Mitglieder des Beirats<br />

156 Ausschüsse des Aufsichtsrates<br />

160 Bereichsleiter und Stabsstellenleiter<br />

der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />

161 Geschäftsführer <strong>Mainova</strong> Verbund<br />

162 Glossar<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 141


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

142 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Corporate Governance-Bericht<br />

Nach § 161 Abs. 1 AktG haben börsennotierte Unternehmen<br />

jährlich eine Erklärung zur Beachtung der Empfehlungen<br />

der Regierungskommission Deutscher Corporate<br />

Governance Kodex zu veröffentlichen. Die entsprechende<br />

Erklärung von <strong>Mainova</strong> für den Zeitraum bis<br />

zum 9. Dezember <strong>2010</strong> kann seit dem 10. Dezember<br />

<strong>2010</strong> im Internet (www.mainova.de) eingesehen werden.<br />

Nach Abschnitt 3.10 des Kodex haben Vorstand und<br />

Aufsichtsrat jährlich im <strong>Geschäftsbericht</strong> über die Corporate<br />

Governance des Unternehmens zu berichten.<br />

Dabei sollen sie Abweichungen von den Empfehlungen<br />

des Kodexes erläutern.<br />

Vorstand und Aufsichtsrat der <strong>Mainova</strong> Aktiengesellschaft,<br />

Frankfurt am Main, erklären, dass den Empfehlungen<br />

der „Regierungskommission Deutscher Corporate<br />

Governance Kodex“ in der vom Bundesministerium<br />

der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers<br />

am 5. August 2009 bzw. danach am 2. Juli<br />

<strong>2010</strong> bekannt gemachten Fassung vom 18. Juni 2009<br />

bzw. vom 26. Mai <strong>2010</strong> in dem Zeitraum seit der letzten<br />

Entsprechenserklärung vom 21. Mai <strong>2010</strong> bis zum Zeitpunkt<br />

dieser Erklärung entsprochen wurde und wird, allerdings<br />

mit folgenden Ausnahmen:<br />

• Keine elektronische Übermittlung von Einberufungsunterlagen<br />

für die Hauptversammlung<br />

(Abschnitt 2.3.2)<br />

Die Veröffentlichung der Einberufung samt Tagesordnung<br />

erfolgt über die Firmenhomepage, den elektronischen<br />

Bundesanzeiger und ein Börsenpflichtblatt.<br />

Die zusätzliche elektronische Übermittlung der Einberufung<br />

der Hauptversammlung mitsamt den Einberufungsunterlagen<br />

an alle in- und ausländischen<br />

Finanzdienstleister, Aktionäre und Aktionärsvereinigungen<br />

ermöglicht die Satzung der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />

noch nicht. Nach Ansicht der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> gewährleisten<br />

die vorgenannten Veröffentlichungen eine<br />

hinreichende Information. Der mit der zusätzlichen<br />

Übermittlung auf elektronischem Wege verbundene<br />

erhöhte Aufwand ist nach Ansicht der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />

angesichts des geringen Streubesitzes von unter 5 %<br />

nicht gerechtfertigt. Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> erachtet die Einberufung<br />

der Hauptversammlung auf elektronischem<br />

Weg im Übrigen derzeit als noch nicht praktikabel<br />

und mit rechtlichen Risiken behaftet, zumal ihr die<br />

Namen und E-Mail-Adressen der Aktionäre nicht<br />

vollständig zur Verfügung stehen.<br />

• Keine Unterstützung der Aktionäre bei der Briefwahl<br />

(Abschnitt 2.3.3)<br />

Die Satzung der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> sieht derzeit noch keine<br />

Briefwahl vor. Die Möglichkeit der Briefwahl ist noch<br />

mit zahlreichen rechtlichen und praktischen Problemen<br />

behaftet. Vor diesem Hintergrund und in Ansehung<br />

des mit der Briefwahl verbundenen administrativen<br />

Aufwands sowie der Möglichkeit, den von der<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> benannten Stimmrechtsvertreter auf<br />

elektronischem Wege zu bevollmächtigen, verzichtet<br />

die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> einstweilen auf die Anwendung dieser<br />

Empfehlung.<br />

• Keine Vereinbarung eines Selbstbehalts in der<br />

D&O-Versicherung für Mitglieder des Aufsichtsrats<br />

(Abschnitt 3.8 Abs. 3 i.V.m. Abs. 2)<br />

Die D&O-Versicherungen für die Aufsichtsratsmitglieder<br />

der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> sehen derzeit keinen Selbstbehalt<br />

vor. Die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ist nicht der Auffassung,<br />

dass durch die Vereinbarung eines solchen Selbstbehalts<br />

die Leistungsbereitschaft, die Motivation, die<br />

Loyalität und das Verantwortungsbewusstsein ihrer<br />

Aufsichtsratsmitglieder zusätzlich gefördert werden.<br />

• Diversity in Führungspositionen (Abschnitt 4.1.5)<br />

Der Vorstand der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> will die in Abschnitt<br />

4.1.5 genannte Empfehlung künftig umsetzen und<br />

erarbeitet zurzeit ein Umsetzungskonzept mit entsprechenden<br />

Maßnahmen für alle Führungsebenen.<br />

• Vorstandsvergütungsbericht kein Teil des Corporate<br />

Governance-Berichts (Abschnitt 4.2.5)<br />

Die Grundzüge der Vergütung des Vorstands, insbesondere<br />

die Gesamtvergütung eines jeden Vorstandsmitglieds,<br />

aufgeteilt nach fixen und variablen<br />

Vergütungsanteilen unter Namensnennung, werden<br />

im Konzernanhang des <strong>Geschäftsbericht</strong>s veröffentlicht,<br />

da es sich gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB<br />

um Pflichtangaben des Konzernanhangs handelt.<br />

Die Angaben in dem Vergütungsbericht erfolgen in<br />

allgemein verständlicher Form. Von einer zusätzlichen<br />

Aufnahme in den Corporate Governance-Bericht<br />

wird daher abgesehen.<br />

• Keine Festlegung von Altersgrenzen für Mitglieder<br />

des Vorstandes (Abschnitt 5.1.2)<br />

Altersgrenzen für Mitglieder des Vorstandes werden<br />

für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> aufgrund der notwendigen Flexibilität<br />

in einem besondere Fachkenntnisse erfordernden<br />

Markt als nicht den Unternehmensinteressen<br />

gerecht werdend erachtet.<br />

• Keine Bildung eines Nominierungsausschusses<br />

durch den Aufsichtsrat (Abschnitt 5.3.3)<br />

Nach den bisherigen Erfahrungen erachtet der Aufsichtsrat<br />

der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> die Bildung eines Nominierungsausschusses<br />

nicht für erforderlich, um geeignete<br />

Kandidaten vorzuschlagen. Die Entscheidung<br />

über die Wahlvorschläge des Aufsichtsrats an die<br />

Hauptversammlung soll dem gesamten Aufsichtsrat<br />

obliegen.<br />

• Konkrete Zielsetzung zur Herstellung von Vielfalt<br />

im Aufsichtsrat nur im Hinblick auf eine angemessene<br />

Berücksichtigung von Frauen<br />

(Abschnitt 5.4.1)<br />

Es wird angestrebt, dass der derzeitige Frauenanteil<br />

im Aufsichtsrat von 20 % auch in Zukunft nicht unterschritten<br />

wird. Der Aufsichtsrat hält die Quote zurzeit<br />

für einen angemessenen Frauenanteil und orientiert<br />

sich bei dieser Festlegung am Frauenanteil an der<br />

konzernweiten Belegschaft, die zum Ende des letzten<br />

Geschäftsjahres rund 21 % betrug.<br />

Keine Notwendigkeit sieht der Aufsichtsrat für die<br />

Benennung von Zielen im Hinblick auf einen festen<br />

Anteil von internationalen Mitgliedern und die Vermeidung<br />

von potentiellen Interessenkonflikten. Ersteres<br />

ist für die <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> als hauptsächlich national<br />

tätiges Unternehmen nicht sinnvoll. Eine Vorgabe<br />

im Hinblick auf potentielle Interessenkonflikte ist aufgrund<br />

der besonderen Aktionärsstruktur der <strong>Mainova</strong><br />

<strong>AG</strong> mit einem kommunalen Großaktionär nur eingeschränkt<br />

umsetzbar. Auch eine Altersgrenze ist<br />

angesichts der besonderen Anforderungen an die<br />

Fachkenntnisse der Aufsichtsratsmitglieder eine<br />

nicht mit dem Unternehmensinteresse zu vereinbarende<br />

Einschränkung der Rechte unserer Aktionäre<br />

und Arbeitnehmer und wird somit nicht als Zielvorgabe<br />

formuliert.<br />

Die Unterstützung von Aus- und Fortbildungsmaßnahmen<br />

für Aufsichtsratsmitglieder erfolgt im gesetzlich<br />

zulässigen Umfang.<br />

• Keine Beschränkung der Mitglieder des Aufsichtsrats<br />

hinsichtlich Tätigkeiten bei wesentlichen<br />

Mitbewerbern (Abschnitt 5.4.2 Satz 4)<br />

Die Mitglieder des Aufsichtsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />

üben Organfunktionen bei Unternehmen aus, die je<br />

nach Betrachtungsweise als Wettbewerber der <strong>Mainova</strong><br />

<strong>AG</strong> beurteilt werden könnten. Ihre Mitgliedschaft<br />

im Aufsichtsrat der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> ist jedoch<br />

aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung und hohen<br />

fachlichen Qualifizierung im Unternehmensinteresse<br />

überaus wichtig. Nach Auffassung von Vorstand und<br />

Aufsichtsrat begründen die ausgeübten Organfunktionen<br />

keinen Interessenkonflikt zum Nachteil des Unternehmens,<br />

der die erforderliche Unabhängigkeit für<br />

die Erfüllung der Kontroll- und Überwachungsaufgabe<br />

des Aufsichtsrats beeinträchtigen würde.<br />

• Keine Beschränkung der Mitglieder des Vorstands<br />

hinsichtlich Mandaten in Aufsichtsgremien<br />

(Abschnitt 5.4.5)<br />

Aufgrund der besonderen Erfordernisse des Geschäftshandelns<br />

kommunaler Energieversorger entspricht<br />

es nicht dem Unternehmensinteresse, die<br />

Sitze der Vorstandsmitglieder in Aufsichtsräten konzernexterner<br />

börsennotierter Gesellschaften oder in<br />

Aufsichtsgremien von Gesellschaften mit vergleichbaren<br />

Anforderungen auf drei zu limitieren.<br />

• Keine erfolgsorientierte Vergütung für Mitglieder<br />

des Aufsichtsrats (Abschnitt 5.4.6 Abs. 2)<br />

Nach Ansicht der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> wird das verantwortungsvolle<br />

Handeln des Aufsichtsrats als Kontroll-<br />

und Überwachungsorgan durch die Vereinbarung einer<br />

erfolgsorientierten Vergütung des Aufsichtsrats<br />

nicht zusätzlich gefördert. Auch müssen im Unternehmensinteresse<br />

potentielle Interessenkonflikte bei<br />

Entscheidungen, die Einfluss auf Erfolgskriterien haben<br />

könnten, vermieden werden. Im Übrigen bestehen<br />

bei der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> aufgrund der Unternehmensstruktur<br />

keine sinnvollen Kriterien für eine variable<br />

erfolgsabhängige Vergütung des Aufsichtsrats.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 143


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

144 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

• Aufsichtsratsvergütungsbericht kein Teil des<br />

Corporate Governance-Berichts<br />

(Abschnitt 5.4.6 Abs. 3)<br />

Ebenso wie die Grundzüge der Vergütung des Vorstands<br />

werden auch und in direktem Zusammenhang<br />

die Grundzüge der Vergütung des Aufsichtsrats,<br />

aufgegliedert nach der fixen Vergütung und<br />

dem Sitzungsgeld unter Namensnennung im Konzernanhang<br />

des <strong>Geschäftsbericht</strong>s veröffentlicht, da<br />

es sich gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB um Pflichtangaben<br />

des Konzernanhangs handelt. Die Angaben in<br />

dem Vergütungsbericht erfolgen in allgemein verständlicher<br />

Form. Auch ist die Vergütung des Aufsichtsrats<br />

in § 14 der Satzung der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> im<br />

Einzelnen dargelegt. Von der zusätzlichen Aufnahme<br />

eines Vergütungsberichts in den Corporate Governance-Bericht<br />

wird daher abgesehen.<br />

• Keine Information über Interessenkonflikte<br />

durch den Aufsichtsrat (Abschnitt 5.5.3 Satz 1)<br />

Vorstand und Aufsichtsrat haben sich dieser Empfehlung<br />

nicht angeschlossen, sondern dem Grundsatz<br />

der Vertraulichkeit von Beratungen im Aufsichtsrat<br />

(vgl. § 116 Satz 2 AktG und Abschnitt 3.5 des<br />

Kodex) den Vorrang eingeräumt. Im Übrigen gelten<br />

die Regelungen des Kodex und der Geschäftsordnung<br />

des Aufsichtsrats zur Offenlegung von Interessenkonflikten<br />

durch einzelne Aufsichtsratsmitglieder<br />

gegenüber dem Gesamtplenum des Aufsichtsrats<br />

sowie die sonstigen aktienrechtlichen Vorgaben.<br />

• Keine Beendigung des Aufsichtsratsmandats bei<br />

Interessenkonflikten (Abschnitt 5.5.3 Satz 2)<br />

Vorstand und Aufsichtsrat streben angesichts der<br />

Unbestimmtheit der Regelung an, bei etwaigen Interessenkonflikten<br />

in der Person eines Aufsichtsratsmitglieds<br />

eine der jeweiligen Situation angemessene<br />

individuelle Lösung zu finden, durch welche die Unabhängigkeit<br />

des Aufsichtsrats gewährleistet bleiben<br />

soll. Im Übrigen gelten die zwingenden aktienrechtlichen<br />

Regelungen zu Interessenkonflikten im Aufsichtsrat.<br />

• Keine öffentliche Zugänglichmachung des Konzernabschlusses<br />

binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende<br />

und des Zwischenberichts<br />

binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums<br />

(Abschnitt 7.1.2)<br />

Die sachbedingten besonderen Schwierigkeiten der<br />

Erstellung des Konzernabschlusses und der Zwischenberichte<br />

erfordern eine eingehende Zusammenstellung<br />

und Prüfung des Zahlenmaterials, die in<br />

den kurzen Fristen von 90 Tagen nach Geschäftsjahresende<br />

bzw. 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums<br />

nicht in der gebotenen Gründlichkeit durchgeführt<br />

werden können.<br />

Frankfurt am Main, den 9. Dezember <strong>2010</strong><br />

Für den Aufsichtsrat der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong> Für den Vorstand der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />

Dr. h. c. Petra Roth Dr. Constantin H. Alsheimer Dr. Marie-Luise Wolff<br />

(Aufsichtsratsvorsitzende) (Vorstandsvorsitzender) (Vorstandsmitglied)<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 145


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

146 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Organe der Gesellschaft<br />

Aufsichtsrat<br />

Dr. h. c. Petra Roth<br />

Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main<br />

Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />

a.<br />

• ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und<br />

Beteiligungsgesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />

Frankfurt am Main (K) (V)<br />

• Frankfurter Aufbau-Aktiengesellschaft,<br />

Frankfurt am Main (K) (V)<br />

• Fraport <strong>AG</strong> Frankfurt Airport Services Worldwide,<br />

Frankfurt am Main (K)<br />

• Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main (K) (V)<br />

• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,<br />

Frankfurt am Main (K) (V)<br />

• Stadtwerke Verkehrsgesellschaft<br />

Frankfurt am Main mbH, Frankfurt am Main (K) (V)<br />

• Thüga Holding GmbH & Co. KGaA, München (V)<br />

b.<br />

• Alte Oper Frankfurt Konzert- und<br />

Kongresszentrum GmbH, Frankfurt am Main<br />

• Dom Römer GmbH, Frankfurt am Main<br />

• FIZ Frankfurter Innovationszentrum Biotechnologie<br />

GmbH, Frankfurt am Main (stv V)<br />

• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main (V)<br />

• Grontmij GmbH, Bremen (bis 19. April <strong>2010</strong> Grontmij<br />

A & T GmbH, Bremen)<br />

• House of Logistics & Mobility (HOLM) GmbH,<br />

Frankfurt am Main (ab 11. November <strong>2010</strong>)<br />

• Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale,<br />

Frankfurt am Main<br />

• Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH,<br />

Hofheim/Taunus (V)<br />

• Rhein-Main-Verkehrsverbund Service<br />

Gesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />

• Städtische Bühnen Frankfurt am Main GmbH,<br />

Frankfurt am Main (V)<br />

• The Forsythe Company GmbH, Frankfurt am Main<br />

Peter Arnold<br />

Freigestellter Vorsitzender des Betriebsrats<br />

der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main<br />

1. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

a.<br />

• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

b.<br />

• Erdgas Westthüringen Beteiligungsgesellschaft<br />

mbH, Bad Salzungen<br />

• Energieversorgung Main-Spessart Gesellschaft mit<br />

beschränkter Haftung, Aschaffenburg<br />

• Oberhessische Gasversorgung Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung, Friedberg<br />

Ewald Woste<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

der Thüga Aktiengesellschaft, München<br />

2. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

a.<br />

• badenova Verwaltungs-<strong>AG</strong>, Freiburg (stv V)<br />

• ESWE Versorgungs <strong>AG</strong>, Wiesbaden (stv V)<br />

• HE<strong>AG</strong> Südhessische Energie <strong>AG</strong>, Darmstadt<br />

(bis 10. Januar <strong>2010</strong>)<br />

• HSE Netz <strong>AG</strong>, Darmstadt (bis 10. Januar <strong>2010</strong>)<br />

• N-ERGIE Aktiengesellschaft, Nürnberg (stv V)<br />

• Stadtwerke Duisburg Aktiengesellschaft,<br />

Duisburg (bis 7. Januar <strong>2010</strong>)<br />

• Stadtwerke Essen Aktiengesellschaft, Essen (stv V)<br />

• Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft, Hannover<br />

(ab 10. Februar <strong>2010</strong>)<br />

• WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong>, Schwerin (ab 18. Januar <strong>2010</strong>) (V)<br />

b.<br />

• badenova <strong>AG</strong> & Co. KG, Freiburg (stv V)<br />

• Deutsche ErdgashandelsGmbH, München<br />

• Energie Südbayern GmbH, München<br />

(ab 1. Januar <strong>2010</strong>) (stv V)<br />

• Energie Waldeck-Frankenberg GmbH, Korbach (stv V)<br />

• Energieversorgung Mittelrhein GmbH, Koblenz (stv V)<br />

• erdgas schwaben gmbh, Augsburg<br />

(ab 1. Januar <strong>2010</strong>) (V)<br />

• Gas- und Wasserversorgung Fulda GmbH, Fulda<br />

• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main<br />

• Gasversorgung Westerwald GmbH,<br />

Höhr-Grenzhausen<br />

• Stadtwerke Neuss Energie und<br />

Wasser GmbH, Neuss (ab 24. Juni <strong>2010</strong>)<br />

• SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG,<br />

Pforzheim (bis 18. August <strong>2010</strong>)<br />

• Syneco GmbH & Co. KG, München<br />

• Syneco Trading GmbH, München (V)<br />

• Thüga Assekuranz Services München Versicherungsmakler<br />

GmbH, München<br />

Uwe Becker<br />

Stadtkämmerer der Stadt Frankfurt am Main<br />

a.<br />

• ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und<br />

Beteiligungsgesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />

Frankfurt am Main (K)<br />

• Frankfurter Aufbau-Aktiengesellschaft,<br />

Frankfurt am Main (K)<br />

• Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main (K)<br />

• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,<br />

Frankfurt am Main (K)<br />

• Stadtwerke Verkehrsgesellschaft<br />

Frankfurt am Main mbH, Frankfurt am Main (K)<br />

• Süwag Energie <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main (K)<br />

b.<br />

• AVA Abfallverbrennungsanlage Nordweststadt<br />

Gesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />

Frankfurt am Main (stv V)<br />

• Betriebskommission der Hafenbetriebe der Stadt<br />

Frankfurt am Main, Frankfurt am Main<br />

• Betriebskommission Kommunale Kinder-, Jugend-<br />

und Familienhilfe Frankfurt am Main<br />

• Betriebskommission der Marktbetriebe der Stadt<br />

Frankfurt am Main, Frankfurt am Main<br />

• Betriebskommission der Stadtentwässerung<br />

Frankfurt am Main (stv V)<br />

• Betriebskommission der Städtische Kitas<br />

Frankfurt am Main<br />

• Betriebskommission der Städtische Kliniken<br />

Frankfurt am Main-Höchst (stv V)<br />

• Betriebskommission der Volkshochschule<br />

Frankfurt am Main<br />

• Dom Römer GmbH, Frankfurt am Main<br />

• Erdgas Westthüringen Beteiligungsgesellschaft mbH,<br />

Bad Salzungen<br />

• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main<br />

• Gateway Gardens Projektentwicklungs-GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

• Gemeinnützige Gesellschaft Historische Villa mbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

• Gemeinnützige Kulturfonds<br />

Frankfurt RheinMain GmbH, Bad Homburg<br />

• Klinikum Frankfurt Höchst GmbH, Frankfurt am Main<br />

• RMA Rhein-Main Abfall GmbH, Offenbach<br />

• Sportpark Stadion Frankfurt am Main Gesellschaft<br />

für Projektentwicklungen mbH, Frankfurt am Main<br />

• Wirtschaftsförderung Frankfurt – Frankfurt Economic<br />

Development – GmbH, Frankfurt am Main<br />

• WOHNHEIM GmbH, Frankfurt am Main<br />

• Zentrale Errichtungsgesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung, Frankfurt am Main<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 147


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

148 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Hans-Dieter Bürger<br />

Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main<br />

Beamter im Ruhestand<br />

a. keine<br />

b.<br />

• WOHNHEIM GmbH, Frankfurt am Main<br />

• Betriebskommission der Hafenbetriebe der Stadt<br />

Frankfurt am Main, Frankfurt am Main<br />

• Betriebskommission der Marktbetriebe der Stadt<br />

Frankfurt am Main, Frankfurt am Main<br />

Ludwig Burkert (bis 30. September <strong>2010</strong>)<br />

Freigestelltes Betriebsratsmitglied der<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main<br />

a. keine<br />

b. keine<br />

Jutta Ebeling<br />

Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main<br />

a.<br />

• Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main<br />

b.<br />

• Alte Oper Frankfurt Konzert- und<br />

Kongresszentrum GmbH, Frankfurt am Main<br />

• Betriebskommission Kommunale Kinder-, Jugend-<br />

und Familienhilfe Frankfurt am Main<br />

• Betriebskommission der Städtische Kitas<br />

Frankfurt am Main (V)<br />

• Betriebskommission der Städtische Kliniken<br />

Frankfurt am Main-Höchst<br />

• Betriebskommission der Volkshochschule<br />

Frankfurt am Main (V)<br />

• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main<br />

• Wirtschaftsförderung Frankfurt – Frankfurt Economic<br />

Development – GmbH, Frankfurt am Main<br />

Reinhold Falk (ab 1. Oktober <strong>2010</strong>)<br />

Freigestellter stellv. Vorsitzender des Betriebsrats der<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main<br />

a. keine<br />

b. keine<br />

Hiltrud Fink-Geis (bis 30. September <strong>2010</strong>)<br />

Stellv. Vorsitzende des Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Frankfurt am Main<br />

a.<br />

• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

b. keine<br />

Markus Frank<br />

Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main<br />

a.<br />

• Frankfurter Aufbau-Aktiengesellschaft,<br />

Frankfurt am Main (K)<br />

b.<br />

• AVA Abfallverbrennungsanlage Nordweststadt<br />

Gesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />

Frankfurt am Main<br />

• BäderBetriebe Frankfurt GmbH,<br />

Frankfurt am Main (V)<br />

• FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

• FIZ Frankfurter Innovationszentrum Biotechnologie<br />

GmbH, Frankfurt am Main<br />

• FrankfurtRheinMain GmbH International Marketing<br />

of the Region, Frankfurt am Main<br />

• Gemeinnützige Kulturfonds Frankfurt RheinMain<br />

GmbH, Bad Homburg (V)<br />

• House of Logistics & Mobility (HOLM) GmbH,<br />

Frankfurt am Main (ab 5. November <strong>2010</strong>)<br />

• Lerchesberg Grundstücks-Gesellschaft mit<br />

beschränkter Haftung i. L., Frankfurt am Main (V)<br />

• Sportpark Stadion Frankfurt am Main Gesellschaft für<br />

Projektentwicklungen mbH, Frankfurt am Main (V)<br />

• Tourismus- und Congress GmbH,<br />

Frankfurt am Main (V)<br />

• Wirtschaftsförderung Frankfurt – Frankfurt Economic<br />

Development – GmbH, Frankfurt am Main (V)<br />

René Gehringer<br />

Anwendungsberater<br />

Mitglied des Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Frankfurt am Main<br />

a. keine<br />

b. keine<br />

Dr. h. c. Ernst Gerhardt<br />

Unternehmensberater<br />

Beamter im Ruhestand<br />

Stadtkämmerer a.D. der Stadt Frankfurt am Main<br />

a. keine<br />

b.<br />

• WOHNHEIM GmbH, Frankfurt am Main<br />

• SAALBAU – GESELLSCHAFT MIT<br />

BESCHRÄNKTER HAFTUNG, Frankfurt am Main<br />

Holger Klingbeil<br />

Anwendungsberater<br />

Mitglied des Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Frankfurt am Main<br />

a. keine<br />

b. keine<br />

Wolfgang Menges<br />

Teamleiter der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Frankfurt am Main<br />

a. keine<br />

b. keine<br />

Dr. Manuela Rottmann<br />

Stadträtin der Stadt Frankfurt am Main<br />

a.<br />

• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

• Stadtwerke Verkehrsgesellschaft<br />

Frankfurt am Main mbH, Frankfurt am Main<br />

b.<br />

• AVA Abfallverbrennungsanlage Nordweststadt<br />

Gesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />

Frankfurt am Main (V)<br />

• Betriebskommission der Hafenbetriebe der Stadt<br />

Frankfurt am Main, Frankfurt am Main<br />

• Betriebskommission der Marktbetriebe der Stadt<br />

Frankfurt am Main, Frankfurt am Main<br />

• Betriebskommission der Stadtentwässerung<br />

Frankfurt am Main<br />

• Betriebskommission der Städtische Kitas<br />

Frankfurt am Main<br />

• Betriebskommission der Städtische Kliniken<br />

Frankfurt am Main-Höchst (V)<br />

• DRK – Blutspendedienst Baden-Württemberg –<br />

Hessen gemeinnützige GmbH, Mannheim<br />

• FÄZ Fachärztezentrum Frankfurt GmbH,<br />

Frankfurt am Main (V)<br />

• Hospital zum Heiligen Geist GmbH,<br />

Frankfurt am Main (V)<br />

• Hospital-Service & Catering GmbH,<br />

Frankfurt am Main (V)<br />

• HP Hospital-Pflege GmbH, Frankfurt am Main (V)<br />

• Klinikum Frankfurt Höchst GmbH,<br />

Frankfurt am Main (V)<br />

• Krankenhaus Nordwest GmbH,<br />

Frankfurt am Main (V)<br />

• Medizinisches Versorgungszentrum am Klinikum<br />

Frankfurt Höchst GmbH, Frankfurt am Main (V)<br />

• Regionalpark Ballungsraum RheinMain Gemeinnützige<br />

Gesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />

Flörsheim am Main<br />

• Regionalpark Rhein-Main Süd-West Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main (V)<br />

• Regionalpark Rhein-Main Taunushang Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main<br />

• RMA Rhein-Main Abfall GmbH, Offenbach am Main<br />

• Gemeinnützige Umwelthaus GmbH, Wiesbaden<br />

• Zentrale Errichtungsgesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung, Frankfurt am Main (V)<br />

Bernd Rudolph<br />

Stellv. Vorsitzender des Vorstands der<br />

Thüga Aktiengesellschaft, München<br />

a.<br />

• EWP Energie-Wasser-Partner <strong>AG</strong>, Kaiserslautern<br />

(ab 1. Januar <strong>2010</strong>) (stv V)<br />

• Gasanstalt Kaiserslautern Aktiengesellschaft,<br />

Kaiserslautern (stv V)<br />

• HE<strong>AG</strong> Südhessische Energie <strong>AG</strong>, Darmstadt<br />

(bis 10. Januar <strong>2010</strong>)<br />

• HSE Netz <strong>AG</strong>, Darmstadt (bis 10. Januar <strong>2010</strong>)<br />

• N-ERGIE Aktiengesellschaft, Nürnberg<br />

• Stadtwerke Chemnitz <strong>AG</strong>, Chemnitz<br />

(bis 18. August <strong>2010</strong>) (stv V)<br />

• Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft, Hannover<br />

• WEM<strong>AG</strong> <strong>AG</strong>, Schwerin (ab 18. Januar <strong>2010</strong>)<br />

• Thüga Schadenausgleichskasse München VVaG,<br />

München* (V)<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 149


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

150 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

b.<br />

• DREW<strong>AG</strong> Stadtwerke Dresden GmbH, Dresden<br />

• eins energie in sachsen GmbH & Co. KG, Chemnitz<br />

(ab 6. Oktober <strong>2010</strong>) (stv V)<br />

• Energie- und Wassergesellschaft mbH,<br />

Wetzlar (stv V)<br />

• Energieversorgung Limburg Gesellschaft mit<br />

beschränkter Haftung, Limburg (stv V)<br />

• Energieversorgung Sylt GmbH,<br />

Westerland/Sylt (stv V)<br />

• Erdgas Plauen GmbH, Plauen (stv V)<br />

• Erdgas Südsachsen GmbH, Chemnitz<br />

(bis 18. August <strong>2010</strong>) (stv V)<br />

• EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG,<br />

Hildesheim (stv V)<br />

• Freiberger Erdgas GmbH, Freiberg (stv V)<br />

• Gasversorgung Lahn-Dill GmbH, Wetzlar (stv V)<br />

• GEW Wilhelmshaven GmbH, Wilhelmshaven (stv V)<br />

• Harz Energie GmbH & Co. KG,<br />

Osterode am Harz (stv V)<br />

• Stadtwerke Ansbach GmbH, Ansbach (stv V)<br />

• Stadtwerke Bad Harzburg GmbH,<br />

Bad Harzburg (stv V)<br />

• Stadtwerke Zweibrücken GmbH,<br />

Zweibrücken (stv V)<br />

• SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG,<br />

Pforzheim (ab 11. Oktober <strong>2010</strong>) (stv V)<br />

• Thüga Assekuranz Services München<br />

Versicherungsmakler GmbH, München (V)<br />

• Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover<br />

mit beschränkter Haftung, Hannover<br />

• Zwickauer Energieversorgung GmbH,<br />

Zwickau (stv V)<br />

* Die Thüga Schadenausgleichskasse München<br />

VVaG ist keine Handelsgesellschaft im Sinne von<br />

§ 100 Abs. 2 Nr. 1 AktG.<br />

Nicole Salm (ab 1. Oktober <strong>2010</strong>)<br />

Sachbearbeiterin/Referentin Abschluss<br />

und Berichterstattung<br />

Mitglied des Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Frankfurt am Main<br />

a.<br />

• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

b. keine<br />

Edwin Schwarz<br />

Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main<br />

a.<br />

• ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und<br />

Beteiligungsgesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />

Frankfurt am Main<br />

• Frankfurter Aufbau-Aktiengesellschaft,<br />

Frankfurt am Main<br />

• Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main<br />

b.<br />

• Betriebskommission der Stadtentwässerung<br />

Frankfurt am Main (V)<br />

• Dom Römer GmbH, Frankfurt am Main<br />

• Gateway Gardens Projektentwicklungs-GmbH,<br />

Frankfurt am Main (V)<br />

• KEG Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />

mbH, Frankfurt am Main (V)<br />

• Rebstock Projektgesellschaft mbH,<br />

Frankfurt am Main (V)<br />

• RTW Planungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main<br />

• Westhafen Projektentwicklungs-GmbH,<br />

Frankfurt am Main (V) (bis 30. August <strong>2010</strong>)<br />

• Wirtschaftsförderung Frankfurt – Frankfurt Economic<br />

Development – GmbH, Frankfurt am Main<br />

Ralf-Rüdiger Stamm<br />

Gewerkschaftssekretär<br />

ver.di Bezirk Frankfurt am Main und Region,<br />

Frankfurt am Main<br />

a.<br />

• Oberhessische Versorgungs- und<br />

Verkehrsgesellschaft mbH, Friedberg<br />

• Oberhessische Versorgungsbetriebe <strong>AG</strong>, Friedberg<br />

• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

b.<br />

• FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

Harald Wagner<br />

Gewerkschaftssekretär<br />

ver.di Bildung + Beratung gGmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

a.<br />

• Stadtwerke Verkehrsgesellschaft<br />

Frankfurt am Main mbH, Frankfurt am Main<br />

b. keine<br />

Frank Wiese<br />

Bereichsleiter der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Frankfurt am Main<br />

a. keine<br />

b. keine<br />

Thomas Wissgott<br />

Geschäftsführer<br />

ver.di Bezirk Frankfurt am Main und Region,<br />

Frankfurt am Main<br />

a.<br />

• Lufthansa Cargo Aktiengesellschaft,<br />

Frankfurt am Main (stv V)<br />

• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH,<br />

Frankfurt am Main (stv V)<br />

• Stadtwerke Verkehrsgesellschaft<br />

Frankfurt am Main mbH, Frankfurt am Main (stv V)<br />

b. keine<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 151


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

Vorstand<br />

152 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Dr. Constantin H. Alsheimer<br />

bestellt vom 01.01.2006 bis 31.12.2013<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

a. keine<br />

b.<br />

• ABGnova GmbH, Frankfurt am Main<br />

• Eisenacher Versorgungs-Betriebe Gesellschaft mit<br />

beschränkter Haftung, Eisenach<br />

• Erdgas Westthüringen Beteiligungsgesellschaft<br />

mbH, Bad Salzungen (V)<br />

• GHG GmbH, Frankfurt am Main<br />

(bis 19. April <strong>2010</strong>) (stv V)<br />

• Gasturbinen-Gesellschaft für Kalle Albert<br />

mit beschränkter Haftung, Wiesbaden (V)<br />

• Gasversorgung Main-Kinzig GmbH, Gelnhausen<br />

• Gasversorgung Offenbach GmbH, Offenbach<br />

• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main (V)<br />

• Hessenwasser Verwaltungs-GmbH,<br />

Groß-Gerau (stv V)<br />

• Ohra Hörselgas GmbH, Hörselgau<br />

• Stadtwerke Dreieich GmbH, Dreieich<br />

• Stadtwerke Hanau Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung, Hanau (stv V)<br />

• Thüga Holding GmbH & Co. KGaA, München *<br />

• Werraenergie GmbH, Bad Salzungen (stv V)<br />

(bis 8. Juni <strong>2010</strong> Werragas GmbH, Bad Salzungen)<br />

* Gesellschafterausschuss und Finanzausschuss (V)<br />

Lothar Herbst<br />

bestellt vom 01.01.2006 bis 31.12.2015<br />

Mitglied des Vorstands<br />

a. keine<br />

b.<br />

• Energieversorgung Main-Spessart Gesellschaft mit<br />

beschränkter Haftung, Aschaffenburg<br />

• Erdgas Westthüringen Beteiligungsgesellschaft<br />

mbH, Bad Salzungen<br />

• GHG GmbH, Frankfurt am Main (bis 19. April <strong>2010</strong>)<br />

• Gasversorgung Main-Kinzig GmbH,<br />

Gelnhausen (V)<br />

• Gasversorgung Offenbach GmbH,<br />

Offenbach am Main<br />

• Oberhessische Gasversorgung Gesellschaft mit<br />

beschränkter Haftung, Friedberg<br />

• Ohra Hörselgas GmbH, Hörselgau (stv V)<br />

• Werraenergie GmbH, Bad Salzungen<br />

(bis 8. Juni <strong>2010</strong> Werragas GmbH, Bad Salzungen)<br />

Dr. Marie-Luise Wolff<br />

bestellt vom 01.10.2009 bis 30.09.2014<br />

Mitglied des Vorstands<br />

a. keine<br />

b.<br />

• Dynega Energiehandel Frankfurt am Main (V)<br />

• Energieversorgung Main-Spessart Gesellschaft mit<br />

beschränkter Haftung, Aschaffenburg (V)<br />

• EN<strong>AG</strong>/Maingas Energieanlagen GmbH (EMEG),<br />

Eisenach (ab 1. Januar <strong>2010</strong>) (stv V)<br />

• Gasversorgung Main-Kinzig GmbH, Gelnhausen<br />

• Gasversorgung Offenbach GmbH, Offenbach (stv V)<br />

• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main<br />

• <strong>Mainova</strong> ServiceDienste GmbH, Frankfurt am Main<br />

• Oberhessische Gasversorgung Gesellschaft mit<br />

beschränkter Haftung, Friedberg (stv V)<br />

• Ohra Hörselgas GmbH, Hörselgau<br />

• Stadtwerke Dreieich GmbH, Dreieich (stv V)<br />

• Stadtwerke Hanau Gesellschaft mit<br />

beschränkter Haftung, Hanau<br />

• Syneco GmbH & Co. KG, München<br />

• Syneco Trading GmbH, München<br />

• Werraenergie GmbH, Bad Salzungen<br />

(bis 8. Juni <strong>2010</strong> Werragas GmbH, Bad Salzungen)<br />

Joachim Zientek<br />

bestellt vom 01.01.1993 bis 31.12.2012 1<br />

Mitglied des Vorstands<br />

a. keine<br />

b.<br />

• 8KU Renewables GmbH, Berlin<br />

• Biomasse Kraftwerk Fechenheim GmbH,<br />

Frankfurt am Main (V)<br />

• Energieversorgung Main-Spessart Gesellschaft mit<br />

beschränkter Haftung, Aschaffenburg<br />

• GHG GmbH, Frankfurt am Main<br />

(bis 19. April <strong>2010</strong>) (V)<br />

• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main<br />

• Gasversorgung Main-Kinzig GmbH, Gelnhausen<br />

• Hessenwasser Verwaltungs-GmbH, Groß-Gerau<br />

• <strong>Mainova</strong> EnergieDienste GmbH, Frankfurt am Main<br />

• NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

• SRM StraßenBeleuchtung Rhein-Main GmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

• Stadtwerke Hanau Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung, Hanau<br />

• Südwestdeutsche Rohrleitungsbau Gesellschaft mit<br />

beschränkter Haftung, Frankfurt am Main (stv V)<br />

Legende<br />

a. Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten<br />

b. Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen<br />

Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen<br />

1 Voraussichtliche vorzeitige Beendigung zum<br />

30.06.2011<br />

(K) Konzernmandate gem. § 100 Abs. 2 S. 2<br />

AktG<br />

(V) Vorsitz<br />

(stv V) stellvertretender Vorsitz<br />

Die Angaben zu den Mitgliedschaften in Aufsichtsräten<br />

und anderen Kontrollgremien beziehen sich auf den<br />

31. Dezember <strong>2010</strong> bzw. den Zeitpunkt des Ausscheidens<br />

aus dem Aufsichtsrat der <strong>Mainova</strong>.<br />

Die Lebensläufe der Vorstände sind<br />

im Internet abrufbar unter:<br />

http://www.mainova.de/uebermainova<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 153


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

154 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Mitglieder des Beirats<br />

Stand 31.12.<strong>2010</strong><br />

Claus Kaminsky Oberbürgermeister der Stadt Hanau, Vorsitzender<br />

Wilhelm Speckhardt Bürgermeister der Stadt Eschborn, stellv. Vorsitzender<br />

Joachim Arnold Landrat des Wetteraukreises<br />

Christiane Augsburger Bürgermeisterin der Stadt Schwalbach am Taunus<br />

Prof. Dr.-Ing. Gerd Balzer Professor der TU Darmstadt, Fachbereich Elektrotechnik und<br />

Informationstechnik<br />

Heinz-Peter Becker Bürgermeister der Stadt Mörfelden-Walldorf<br />

Hans-Georg Brum Bürgermeister der Stadt Oberursel<br />

Horst Burghardt Bürgermeister der Stadt Friedrichsdorf<br />

Günter Dürr Stadtverordneter der Stadt Frankfurt am Main<br />

Bernd Ehinger Präsident der Handwerkskammer Rhein-Main und geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Firma Elektro Ehinger GmbH<br />

Günter Frenz Erster Kreisbeigeordneter des Main-Kinzig-Kreises<br />

Herbert Hans Grüntker Vorsitzender des Vorstandes der Frankfurter Sparkasse<br />

Leonhard Helm Bürgermeister der Stadt Königstein im Taunus<br />

Hans-Jürgen Hielscher Erster Kreisbeigeordneter des Main-Taunus-Kreises<br />

Thomas Horn Bürgermeister der Stadt Kelkheim<br />

Frank Junker Geschäftsführer der ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und Beteiligungsgesellschaft<br />

mbH<br />

Heiko Kasseckert Verbandsdirektor Planungsverband Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main<br />

Peter Knapp Geschäftsführer der Interxion Deutschland GmbH<br />

Michael Korwisi Oberbürgermeister der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe<br />

Ulrich Krebs Landrat des Hochtaunuskreises<br />

Matthias Kruse Managing Direktor Lazard Asset Management GmbH<br />

Roland Liebl Prokurist der Thüga <strong>AG</strong><br />

Wolfgang Marzin Vorsitzender der Geschäftsführung Messe Frankfurt GmbH<br />

Peter Mensinger Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main<br />

Dr. Roland Mohr Geschäftsführer Infraserv GmbH & Co. Höchst KG<br />

Prof. Dr. Achim Morkramer Professor der FH Frankfurt, Dekan des Fachbereiches Informatik<br />

Dr. Peter Neumann Geschäftsführer OFB Projektentwicklung GmbH<br />

Jutta Nothacker Erste Kreisbeigeordnete des Rheingau-Taunus-Kreises<br />

Dr. Ulrich Reuter Landrat des Landkreises Aschaffenburg<br />

Karl-Christian Schelzke Geschäftsführender Direktor des Hessischen Städte- und Gemeindebundes<br />

Horst Schneider Oberbürgermeister der Stadt Offenbach<br />

Dr. Norbert Schraad Mitglied des Vorstandes der Landesbank Hessen-Thürigen<br />

Georg Friedrich Sommer Managing Director Commerzbank <strong>AG</strong><br />

Gregor Sommer Bürgermeister der Gemeinde Wehrheim<br />

Gisela Stang Bürgermeisterin der Stadt Hofheim am Taunus<br />

Klaus Temmen Bürgermeister der Stadt Kronberg im Taunus<br />

Claus Wisser Vorsitzender des Aufsichtsrats der AVECO Holding <strong>AG</strong><br />

Dr. Matthias Zieschang Mitglied des Vorstandes der Fraport <strong>AG</strong><br />

Dieter Zimmer Bürgermeister der Stadt Dreieich<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 155


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

156 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Ausschüsse des Aufsichtsrats<br />

der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />

Präsidium<br />

Dr. h. c. Petra Roth<br />

Oberbürgermeisterin der<br />

Stadt Frankfurt am Main<br />

Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />

Peter Arnold<br />

Freigestellter Vorsitzender des<br />

Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Frankfurt am Main<br />

1. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Uwe Becker<br />

Stadtkämmerer der<br />

Stadt Frankfurt am Main<br />

Reinhold Falk<br />

ab 29.10.<strong>2010</strong><br />

Freigestellter stellv. Vorsitzender<br />

des Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Frankfurt am Main<br />

Hiltrud Fink-Geis<br />

bis 30.09.<strong>2010</strong><br />

stellv. Vorsitzende des Betriebsrats<br />

der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main<br />

Ralf-Rüdiger Stamm<br />

Gewerkschaftssekretär<br />

ver.di e.V.<br />

Bezirk Frankfurt am Main und Region,<br />

Frankfurt am Main<br />

Dipl.-Kfm. Ewald Woste<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

der Thüga Aktiengesellschaft,<br />

München<br />

2. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss<br />

Uwe Becker<br />

Stadtkämmerer der<br />

Stadt Frankfurt am Main<br />

Vorsitzender<br />

Peter Arnold<br />

ab 18.11.<strong>2010</strong><br />

Freigestellter Vorsitzender des<br />

Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Frankfurt am Main<br />

1. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Hiltrud Fink-Geis<br />

bis 30.09.<strong>2010</strong><br />

stellv. Vorsitzende des Betriebsrats<br />

der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main<br />

stellv. Vorsitzende<br />

Markus Frank<br />

Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main<br />

Dr. h. c. Ernst Gerhardt<br />

Unternehmensberater<br />

Beamter im Ruhestand<br />

Stadtkämmerer a.D. der Stadt Frankfurt am Main<br />

Wolfgang Menges<br />

Teamleiter der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Frankfurt am Main<br />

Dr. Manuela Rottmann<br />

Stadträtin der Stadt Frankfurt am Main<br />

Nicole Salm<br />

ab 29.10.<strong>2010</strong><br />

Sachbearbeiterin/Referentin<br />

Abschluss und Berichterstattung<br />

Mitglied des Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Frankfurt am Main<br />

Ralf-Rüdiger Stamm<br />

Gewerkschaftssekretär<br />

ver.di e.V. Bezirk Frankfurt am Main und Region,<br />

Frankfurt am Main<br />

Frank Wiese<br />

Bereichsleiter der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Frankfurt am Main<br />

Dipl.-Kfm. Ewald Woste<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

der Thüga Aktiengesellschaft,<br />

München<br />

2. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 157


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

158 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Personalausschuss<br />

Hans-Dieter Bürger<br />

Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main<br />

Beamter im Ruhestand<br />

Vorsitzender<br />

Ludwig Burkert<br />

bis 30.09.<strong>2010</strong><br />

Freigestelltes Betriebsratsmitglied<br />

der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main<br />

stellv. Vorsitzender<br />

Reinhold Falk<br />

ab 18.11.<strong>2010</strong><br />

Freigestellter stellv. Vorsitzender<br />

des Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Frankfurt am Main<br />

stellv. Vorsitzender<br />

Peter Arnold<br />

Freigestellter Vorsitzender des<br />

Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Frankfurt am Main<br />

1. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Jutta Ebeling<br />

Bürgermeisterin der<br />

Stadt Frankfurt am Main<br />

Markus Frank<br />

Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main<br />

Holger Klingbeil<br />

Anwendungsberater<br />

Mitglied des Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Frankfurt am Main<br />

Harald Wagner<br />

bis 31.12.<strong>2010</strong><br />

Gewerkschaftssekretär<br />

ver.di Bildung + Beratung gGmbH,<br />

Frankfurt am Main<br />

Thomas Wissgott<br />

ab 16.03.2011<br />

Geschäftsführer<br />

ver.di Bezirk Frankfurt am Main und Region,<br />

Frankfurt am Main<br />

Dipl.-Kfm. Ewald Woste<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

der Thüga Aktiengesellschaft,<br />

München<br />

2. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Ausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz<br />

(Musste im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht einberufen<br />

werden)<br />

Dr. h. c. Petra Roth<br />

Oberbürgermeisterin der<br />

Stadt Frankfurt am Main<br />

Vorsitzende<br />

Peter Arnold<br />

Freigestellter Vorsitzender des<br />

Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Frankfurt am Main<br />

1. stellv. Vorsitzender<br />

Dipl.-Kfm. Ewald Woste<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

der Thüga Aktiengesellschaft,<br />

München<br />

2. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Aufsichtsratsmitglied der Anteilseigner<br />

Hiltrud Fink-Geis<br />

bis 30.09.<strong>2010</strong><br />

stellv. Vorsitzende des Betriebsrats<br />

der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main<br />

Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer<br />

Reinhold Falk<br />

ab 29.10.<strong>2010</strong><br />

Freigestellter stellv. Vorsitzender<br />

des Betriebsrats der <strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Frankfurt am Main<br />

Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 159


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

160 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Bereichsleiter und<br />

Stabsstellenleiter der <strong>Mainova</strong><br />

Bereichsleiter<br />

Dr. Jörg Becker<br />

Asset Netze und Regulierung<br />

Lothar Huber<br />

Asset und Anlagenbau Erzeugung<br />

Hartwig Kalhoefer<br />

Controlling und Unternehmenssteuerung<br />

Dr. Kristian Kassebohm<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Jürgen Kellner (ab 1. September <strong>2010</strong>)<br />

Energiebezug und –handel<br />

Uwe Kettner (ab 1. Juni <strong>2010</strong>)<br />

Hans Eberhard Prütz (bis 31. Januar 2011)<br />

Finanzen und Rechnungswesen<br />

Kersten Paul Nebel (ab 1. Dezember <strong>2010</strong>)<br />

Norbert Kloss (bis 31. Mai <strong>2010</strong>)<br />

Personal<br />

Mirko Maier (ab 1. April <strong>2010</strong>)<br />

Alexander Schurz (bis 31. März <strong>2010</strong>)<br />

Beteiligungsmanagement und -controlling<br />

Anke Morlath<br />

Informatik und Organisationsentwicklung<br />

Thomas Riemenschneider<br />

Vertrieb<br />

Peter Springer<br />

Zentraleinkauf<br />

Dr. Klaus Stallmann (ab 1. Januar 2011)<br />

Betrieb und Instandhaltung Kraftwerke<br />

Bernhard Vogt<br />

Konzernmarketing<br />

Vertrieb Privatkunden<br />

Frank Wiese<br />

Interne Dienste und Immobilienmanagement<br />

Stabsstellenleiter<br />

Martin Kronenberger<br />

Sicherheit und Umweltschutz<br />

Dr. Michael Mahr<br />

Vertriebscontrolling<br />

Stefan Schlink<br />

Vorstandsangelegenheiten<br />

Dr. Klaus Stallmann (bis 31. Dezember <strong>2010</strong>)<br />

Energieprojekte<br />

Richard Walter<br />

Revision<br />

Alexander Zell<br />

Konzernkommunikation<br />

Geschäftsführer<br />

<strong>Mainova</strong> Verbund<br />

<strong>Mainova</strong> EnergieDienste GmbH<br />

Karl-Heinz Kratz (ab 1. Januar 2011)<br />

Rainer Nauerz (bis 31. Dezember <strong>2010</strong>)<br />

Technischer Geschäftsführer<br />

Alexander Schurz<br />

Kaufmännischer Geschäftsführer<br />

<strong>Mainova</strong> ServiceDienste GmbH<br />

Thomas Schmidt<br />

Sprecher der Geschäftsführung und<br />

Kaufmännischer Geschäftsführer<br />

Bertram May<br />

Technischer Geschäftsführer<br />

Netzdienste Rhein-Main GmbH<br />

Dr. Andreas Roß<br />

Sprecher der Geschäftsführung und<br />

Kaufmännischer Geschäftsführer<br />

Dr. Bernhard Müller<br />

Technischer Geschäftsführer<br />

Straßenbeleuchtung Rhein-Main GmbH<br />

Thomas Erfert (ab 1. April 2011)<br />

Clemens Naumann (bis 31. März 2011)<br />

Technischer Geschäftsführer<br />

Johannes Kofler<br />

Kaufmännischer Geschäftsführer<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 161


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

162 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Glossar<br />

Biogas:<br />

Gas z.B. aus Bioabfallvergärungsanlagen, welches zur<br />

Erzeugung von Strom und Wärme verwendet wird. Biogas<br />

entsteht bei der bakteriellen Zerstörung von organischen<br />

Stoffen. Es besteht vorwiegend aus Methan (ca.<br />

60 %), Kohlendioxid (ca. 35 %) sowie Stickstoff, Wasserstoff<br />

und Schwefelwasserstoff. Bevor es als Heizgas<br />

verwendet wird, wird es teilweise entschwefelt.<br />

Biomasse:<br />

Biomasse ist die gesamte durch Pflanzen oder Tiere anfallende/erzeugte<br />

organische Substanz. Beim Einsatz<br />

von Biomasse zu energetischen Zwecken – also zur<br />

Strom-, Wärme- und Treibstofferzeugung – wird zwischen<br />

nachwachsenden Rohstoffen oder Energiepflanzen<br />

und organischem Abfall unterschieden.<br />

Biomassekraftwerk:<br />

Ein Biomassekraftwerk (BMKW) erzeugt Strom und/<br />

oder Wärme durch die Verbrennung von Biomasse.<br />

Wird nur Wärme erzeugt, spricht man von Biomasseheizwerk<br />

(BMHW), wird neben Strom auch Wärme abgegeben,<br />

von Biomasseheizkraftwerk (BMHKW).<br />

Blockheizkraftwerk (BHKW):<br />

Ein BHKW ist ein modular aufgebautes kleineres Heizkraftwerk.<br />

Blockheizkraftwerke nutzen, wie auch Heizkraftwerke,<br />

das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Dabei<br />

verwerten sie die bei der Stromerzeugung anfallende<br />

Abwärme zu Heizzwecken. Übliche BHKW-Module<br />

sind mit einer elektrischen Leistung zwischen 5 kW und<br />

5 MW deutlich kleiner als Heizkraftwerke mit 500 MW<br />

und mehr elektrischer Leistung. BHKW mit einer elektrischen<br />

Leistung unter 15 kW dienen zur Versorgung von<br />

einzelnen Gebäuden. Als Antrieb für die Stromerzeugung<br />

werden meistens Verbrennungsmotoren (Diesel-<br />

oder Gasmotoren), aber auch Gasturbinen verwendet.<br />

Durch die Kraft-Wärme-Kopplung wird die eingesetzte<br />

Primärenergie mit einem Gesamtwirkungsgrad bis über<br />

90 % genutzt.<br />

Bundesnetzagentur:<br />

Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation,<br />

Post und Eisenbahnen (BnetzA) informiert über<br />

den deutschen Elektrizitäts-, Gas-, Telekommunikations-<br />

und Postmarkt, die rechtlichen Grundlagen und über<br />

wichtige Verbraucherrechte in diesen Märkten. Ziel der<br />

Regulierung ist die Schaffung eines wirksamen und un-<br />

verfälschten Wettbewerbs bei der Versorgung mit Elektrizität<br />

und Gas. Die Bundesnetzagentur hat daher unter<br />

anderem die Aufgabe, einen diskriminierungsfreien Netzzugang<br />

zu gewährleisten und die von den Unternehmen<br />

erhobenen Netznutzungsentgelte zu kontrollieren.<br />

Emission:<br />

Unter Emissionen versteht man die Abgabe von Stoffen<br />

und Energien (z.B. Schall, Erschütterung, Strahlung,<br />

Wärme, Schadstoffe) aus einer Quelle an die Umwelt.<br />

Die Höhe der zulässigen Emissionswerte wird durch<br />

Vorschriften geregelt.<br />

Emissionshandel:<br />

Das Emissionshandelssystem schafft eine wirtschaftliche<br />

Basis, den Ausstoß des klimaschädlichen Gases<br />

CO2 dort zu reduzieren, wo es am kostengünstigsten ist.<br />

Den Wirtschaftssektoren und jeder betroffenen Anlage<br />

wurden konkrete Minderungsziele zugeordnet und in<br />

diesem Umfang Emissionszertifikate für die erste Handelsperiode<br />

kostenlos zum 30. September 2004 zur<br />

Verfügung gestellt. Die Zertifikate sind handelbar und<br />

dienen somit als eine Art Währung. Erreicht das Unternehmen<br />

die Ziele durch eigene kostengünstige CO2-<br />

Minderungsmaßnahmen, kann es nicht benötigte Zertifikate<br />

am Markt verkaufen. Alternativ muss es Zertifikate<br />

am Markt zukaufen, wenn eigene Minderungsmaßnahmen<br />

teurer würden. In Deutschland werden die CO2-<br />

Emissionsrechte an der Leipziger Strombörse European<br />

Energy Exchange (EEX) gehandelt.<br />

Erneuerbare Energien:<br />

Erneuerbare Energien – auch regenerative oder alternative<br />

Energien genannt – sind Energieträger/-quellen, die<br />

sich ständig erneuern bzw. nachwachsen und somit<br />

nach menschlichem Ermessen unerschöpflich sind.<br />

Hierzu zählen: Sonnenenergie (mit den indirekten Formen<br />

Biomasse, Wasserkraft, Windenergie, Umgebungswärme<br />

etc.) sowie Erdwärme (Geothermie) und<br />

Gezeitenenergie.<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG):<br />

Das EEG trat am 1.4.2000 in Kraft. Sein Ziel ist es, „im<br />

Interesse des Klima- und Umweltschutzes eine nachhaltige<br />

Entwicklung der Energieversorgung zu ermöglichen<br />

und den Beitrag Erneuerbarer Energien an der<br />

Stromversorgung deutlich zu erhöhen.“ Zum 1.8.2004<br />

wurde das EEG novelliert und damit seine Fortführung<br />

mit verbesserten Maßnahmen beschlossen. Die EEG<br />

Novelle dient gleichzeitig der Umsetzung der Richtlinie<br />

der Europäischen Union zur Förderung erneuerbarer<br />

Energien vom September 2001.<br />

Fossile Energieträger:<br />

Zu den fossilen Energieträgern zählen Erdöl, Erdgas,<br />

Braun- und Steinkohle. Sie entstanden vor Jahrmillionen<br />

bei der Zersetzung abgestorbener Pflanzen und<br />

Tiere unter Sauerstoffabschluss, hohen Temperaturen<br />

sowie unter dem Druck darüber liegender Gesteinsschichten.<br />

Grenzen für die Nutzung fossiler Energieträger<br />

ergeben sich – je nach Technologieeinsatz und Entwicklung<br />

des technischen Fortschritts – aus den unterschiedlichen<br />

Ressourcenverfügbarkeiten sowie aus deren<br />

Umwelt- und Klimaverträglichkeit.<br />

Gaskraftwerk (auch Gasturbinenkraftwerk):<br />

Gaskraftwerke sind Elektrizitätswerke zur Stromerzeugung,<br />

die mit brennbaren Gasen (z.B. Erdgas) betrieben<br />

werden. Dabei treiben die Gase eine Gasturbine an, die<br />

ihrerseits einen angekuppelten Generator antreibt. Gaskraftwerke<br />

haben den Vorteil, dass sie nur geringe Investitionskosten<br />

benötigen, haben aber durch ihren geringen<br />

Wirkungsgrad vergleichsweise hohe Betriebskosten.<br />

Die Abgase der Turbine besitzen beim Verlassen<br />

der Turbine noch eine hohe Temperatur, sie können daher<br />

zur Beheizung eines Dampferzeugers im Gas- und<br />

Dampfkraftwerk verwendet werden.<br />

Die Anfahrzeit bzw. Hochfahrzeit eines Gaskraftwerkes<br />

ist in der Regel sehr kurz, diese Anlagen werden daher<br />

vor allem zur Abdeckung von Lastspitzen im Stromnetz<br />

eingesetzt.<br />

Gaspreisbildung:<br />

Grundsätzlich setzt sich der Gaspreis aus drei Komponenten<br />

zusammen<br />

1. Aus dem Energiepreis selbst:<br />

Der Energiepreis ist ein verbrauchsunabhängiger Preis.<br />

Er kann wiederum in Arbeitspreis pro Kilowattstunde<br />

oder Kubikmeter sowie Grundpreis pro Monat unterteilt<br />

sein.<br />

2. Aus den gesetzlich festgelegten Preisen für Netz und<br />

Messung:<br />

Systemnutzungstarif (Netznutzungsgebühr) und Entgelt<br />

für Messdienstleistungen.<br />

3. Aus Steuern und Abgaben (ebenfalls gesetzlich<br />

festgelegt):<br />

Energieabgabe und Mehrwertsteuer.<br />

Nur der verbrauchsabhängige Preis unterliegt dem<br />

Wettbewerb und ist daher verhandelbar bzw. vom Lieferanten<br />

frei anbietbar. Alle anderen Preiskomponenten<br />

sind entweder als Festpreis geregelt (z.B. Systemnutzungstarif,<br />

Zuschläge) oder mit einer Höchstpreisgrenze<br />

versehen.<br />

Generator:<br />

Der Generator ist eine Maschine zur Umwandlung von<br />

mechanischer Energie in elektrische Energie. Dazu wird<br />

die elektromagnetische Induktion einer im Magnetfeld<br />

bewegten Leiterschleife ausgenutzt. Innerhalb eines<br />

Magnetfeldes wird eine Spule aus leitfähigem Material<br />

so bewegt, dass sich der magnetische Fluss durch die<br />

Spule permanent ändert. Durch die Änderung des Flusses<br />

wird eine elektrische Spannung in der Spule induziert;<br />

elektrische Leistung kann dem Generator entnommen<br />

werden.<br />

GUD-Kraftwerk (Gas- und Dampfkraftwerk):<br />

Das Gas- und Dampfkraftwerk ist ein Kraftwerk, in dem<br />

in einer Gasturbine Erdgas verbrannt wird. Der Antrieb<br />

der Dampfturbine erfolgt durch die Wärme der Verbrennungsabgase.<br />

Die Gasturbine ist mit einem Stromgenerator<br />

über eine Welle verbunden und erlaubt somit die<br />

Generierung von Strom. Mit den heißen Abgasen der<br />

Gasturbine wird Dampf erzeugt, der die Dampfturbine<br />

antreibt. Durch die Kombination von Gas- und Dampfturbine<br />

kann die Energie der Verbrennungsabgase besser<br />

genutzt werden.<br />

Induktion:<br />

Spannungserzeugung mit Hilfe veränderlicher magnetischer<br />

Felder<br />

Induktion entsteht, wenn man in einer Spule einen Dauermagneten<br />

hin und her bewegt, so entsteht in der Spule<br />

eine Wechselspannung. Diese Spannungserzeugung<br />

mit Hilfe eines Magneten nennt man Induktion.<br />

Konzessionsabgabe:<br />

Gebühren der Energieversorger an Städte und Gemeinden.<br />

Energieversorger, die Strom- oder Gasleitungen zu<br />

den Endverbrauchern verlegen und betreiben wollen,<br />

müssen hierfür an die jeweiligen Städte und Gemeinden<br />

Gebühren zahlen – sogenannte Konzessionsabgaben.<br />

Besaß bislang nur der örtliche Energieversorger – wie<br />

z.B. die Stadtwerke – das alleinige Leitungsnutzungs-<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 163


Bericht des Aufsichtsrats Vorstand Magazin Lagebericht Konzernabschluss Ergänzende Informationen<br />

164 <strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

recht, so haben nun im liberalisierten Energiemarkt alle<br />

Anbieter das Recht auf Durchleitung.<br />

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK):<br />

Bei KWK werden elektrische Energie und Wärme in einem<br />

gemeinsamen Prozess erzeugt. Dadurch wird beispielsweise<br />

in einem Blockheizkraftwerk ein höherer<br />

thermischer Wirkungsgrad erreicht als bei der ausschließlichen<br />

Stromerzeugung. Somit liegt der Nutzungsgrad<br />

ungleich höher. In Heizkraftwerken wird<br />

durch Entnahme von Dampf aus der Turbine die Stromerzeugung<br />

leicht reduziert, dafür aber wesentlich mehr<br />

Heizenergie gewonnen. So lässt sich der Wirkungsgrad<br />

von 40 % bei der reinen Stromgewinnung auf bis zu<br />

90 % Gesamt-Wirkungsgrad steigern. Kraft-Wärme-<br />

Kopplung führt zu besserer Umweltverträglichkeit und<br />

hilft, Energie einzusparen. KWK-Strom hat in Deutschland<br />

derzeit einen Anteil an der gesamten Stromerzeugung<br />

von ca. 11 %.<br />

Photovoltaik (PV):<br />

Photovoltaik ist die unmittelbare Umwandlung von Sonnenstrahlung<br />

in elektrische Energie mit Hilfe von Solarzellen.<br />

Durch absorbiertes Licht werden in diesen Solarzellen,<br />

die zumeist aus dem Halbleitermaterial Silizium<br />

bestehen, freie Ladungen erzeugt. Diese bewirken an<br />

der Zelle eine elektrische Spannung, so dass Gleichstrom<br />

durch ein angeschlossenes Gerät fließt. Die PV,<br />

die dem Verbraucher durch Solartaschenrechner oder<br />

Solaruhren bereits lange bekannt ist, kann auch für die<br />

Stromversorgung privater Haushalte eingesetzt werden.<br />

Strombörse:<br />

Mit der Liberalisierung des Strommarktes ist Strom<br />

zur Handelsware geworden. Sein Preis wird zukünftig<br />

in Deutschland auch an Strombörsen – ähnlich wie<br />

bei der Wertpapierbörse – durch Angebot und Nachfrage<br />

geregelt.<br />

Strompreis:<br />

Der Strompreis setzt sich üblicherweise aus den folgenden<br />

Preisbestandteilen zusammen:<br />

1. Der Preis für die Stromlieferung, als Entgelt für die<br />

an den Kunden gelieferte elektrische Arbeit (Stromerzeugung).<br />

Er wird weitgehend durch die Preisentwicklung<br />

an der Strombörse EEX in Leipzig bestimmt.<br />

2. Das Netznutzungsentgelt, als Entgelt für den Transport<br />

und die Verteilung durch den örtlichen Verteilnetzbetreiber.<br />

3. Die Konzessionsabgabe, als Entgelt<br />

für die Einräumung von Wegerechten durch die Kommunen.<br />

4. Die KWK-Umlage nach dem „Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz“<br />

(KWK-G) zur Förderung der<br />

Stromerzeugung aus Anlagen mit Kraft-Wärme-<br />

Kopplung. 5. Die EEG-Umlage nach dem „Erneuerbare-Energien-Gesetz“<br />

(EEG) zur Förderung der Energieerzeugung<br />

aus erneuerbaren Energien. 6. Die<br />

Stromsteuer (Ökosteuer) zur Forcierung klimapolitischer<br />

Ziele und zur Absenkung bzw. Stabilisierung<br />

des Rentenbeitragssatzes. 7. Die Mehrwertsteuer. Die<br />

Abrechnung der Strompreise erfolgt zu den jeweiligen<br />

Konditionen des zwischen Lieferant und Kunden abgeschlossenen<br />

Stromliefervertrages.<br />

Tarifkunden:<br />

Stromverbraucher aus privaten Haushalten, der Landwirtschaft<br />

sowie Gewerbebetrieben mit einem Jahresverbrauch<br />

von unter 50.000 Kilowattstunden nennt man<br />

Tarifkunden. Verbraucher mit einem Jahresstromverbrauch<br />

von über 50.000 Kilowattstunden nennt man<br />

Vertragskunden. Hierunter fallen vorwiegend Industriebetriebe<br />

oder größere öffentliche Einrichtungen.<br />

Transformator:<br />

Ein Transformator ist ein zur Erhöhung oder Herabsetzung<br />

der elektrischen Spannung von Wechselströmen<br />

dienendes Gerät. Er besteht vorwiegend aus einer Primär-<br />

und einer Sekundärwicklung. Durch den fließenden<br />

Wechselstrom in der Primärwicklung wird in der<br />

Sekundärwicklung (Spule) Spannung erzeugt, welche<br />

proportional dem Verhältnis der Windungszahlen ist.<br />

Dabei bleibt die Leistung gleich, so dass bei der Spannungserhöhung<br />

auf der Sekundärseite ein geringerer<br />

Strom entnommen werden kann.<br />

Trinkwasser:<br />

Behandeltes Wasser, das als Lebensmittel gilt. Trinkwasser<br />

wird überwiegend aus Grundwasser gewonnen.<br />

Es enthält eine Vielzahl an Mineralien und Spurenelementen.<br />

Die Schadstoff-Grenzwerte bei Trinkwasser<br />

sind deutlich schärfer als bei anderen Lebensmitteln.<br />

Trinkwasser darf bzw. muss unter bestimmten Umständen<br />

nachgechlort, entsäuert, gefiltert oder anders behandelt<br />

werden, bevor es, unter ständiger Kontrolle, aus<br />

dem Wasserhahn laufen darf.<br />

Umspannwerk:<br />

Ein Umspannwerk ist eine elektrische Anlage, die zum<br />

Umspannen von elektrischem Strom dient. Sie wandelt<br />

die Wechselspannung von 380 kV bzw. 220 kV auf 110<br />

kV um und mit diesen 110 kV erfolgt eine weitere regionale<br />

Verteilung des Stroms zu den Umspannwerken von<br />

110 kV auf 20 kV.<br />

Versorgungssicherheit:<br />

Als Versorgungssicherheit bezeichnet man den Anspruch<br />

des Kunden auf ununterbrochene Stromversorgung.<br />

Die Verantwortungsbereiche für die Versorgung<br />

des Kunden mit Strom sind durch vertragliche Regelungen<br />

zwischen Netzbetreibern und Stromerzeugern festgelegt.<br />

Für den ordnungsgemäßen Betrieb seines Netzes<br />

und somit für die Versorgungssicherheit ist der<br />

Netzbetreiber zuständig.<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong> 165


Herausgeber<br />

<strong>Mainova</strong> <strong>AG</strong><br />

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Redaktion<br />

Kommunikation<br />

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Julia Adelhütte<br />

Sven Birgmeier<br />

Tilo Maier<br />

Rita Wolf<br />

Finanzen und Rechnungswesen<br />

Uwe Kettner (Bereichsleiter)<br />

Christoph Haub<br />

Nico Schichtel<br />

Katrin Spenhoff<br />

Ansprechpartner für Aktionäre<br />

Stefan Schlink<br />

Telefon 069 213-83021<br />

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Konzept und Produktion<br />

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Fotografie<br />

Martin Leclaire, Bochum<br />

Ulrich Mattner, Frankfurt<br />

Foto Storch, Frankfurt<br />

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Druck<br />

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