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Ganymed 1<br />
Ausgabe XVI<br />
Goethe-Theater Bad Lauchstädt<br />
| <strong>Wein</strong> | <strong>Kunst</strong> | <strong>Kultur</strong> |<br />
Mai 2011<br />
RieslinG voM MoHR<br />
Über die Rebsorte Riesling | Das <strong>Wein</strong>gut Mohr im Rheingau<br />
Ganymed<br />
100 Cent<br />
Mit Goethe durch den Rheingau | Gerhart Hauptmann – Dichter und<br />
<strong>Wein</strong>liebhaber | <strong>Wein</strong>stuben-Winzerpreis 2010 | Käse und <strong>Wein</strong>
2 mit Goethe durch den rheinGau Ganymed<br />
eDiToRiAl<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
endlich Frühling, endlich Sommer!<br />
Dieser froh ausgestoßene Seufzer tut<br />
besonders gut mit einem anregenden<br />
<strong>Wein</strong> in der Hand. Gute Tipps für<br />
solche Tropfen – ganz gleich ob zu<br />
Spargel oder für gemütliche Abende<br />
mit Freunden im Garten oder zum<br />
rauschenden Sommerball – finden<br />
Sie in dieser Ausgabe vor allem auf<br />
den Seiten 5, 7, 9 und 14. Auch Oma<br />
Rosa, unsere gastronomische Ahnenherrin,<br />
trägt mit ihrem Spargel-Salat<br />
(S. 14) zum frohen Gelingen solch<br />
festlicher Abende bei. Vielleicht erhebt<br />
auch das eine oder andere<br />
Dichterwort zum Thema <strong>Wein</strong> einen<br />
Abend über das Alltägliche hinaus.<br />
Das wusste auch der große Dichter<br />
Gerhart Hauptmann, den wir Ihnen<br />
auf den Seiten 4 bis 5 vorstellen. In<br />
dieser Ausgabe begeben wir uns<br />
auch wieder mit Goethe auf eine<br />
Spazierreise durch den Rheingau.<br />
Im Februar 2011 hat die Zeitung<br />
GANYMED zum ersten Mal den<br />
WEINSTUBEN-WINZERPREIS vergeben.<br />
Wir berichten über diese weinheitere<br />
Festveranstaltung auf den<br />
Seiten 6 und 7. Im <strong>Wein</strong>portrait (S. 9)<br />
stellen wir Ihnen die Rebsorte Riesling<br />
und den Winzer Jochen Neher,<br />
<strong>Wein</strong>gut Mohr in Lorch vor. Und<br />
dass auch Ziegen-Käse und <strong>Wein</strong> ein<br />
unvergleichliches kulinarisches Paar<br />
sind, haben wir bei unserem Besuch<br />
auf dem Bauernhof des Ziegenkäse-<br />
Herstellers Horn schmackhaft erfahren.<br />
Auf Seite 10 erzählen wir ausführlich<br />
darüber.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Lesefreude<br />
mit dieser Ausgabe – natürlich bei einem<br />
Glas <strong>Wein</strong>.<br />
Mit weinheiteren Grüßen<br />
Ihr <strong>Wein</strong>-Müller<br />
MiT GoeTHe<br />
DURCH Den RHeinGAU<br />
Folge 2: 1814: Zu des Rheins<br />
gestreckten Hügeln<br />
Goethe weilt im August 1814 zu einer<br />
Badekur in Wiesbaden. Von<br />
hier aus fährt er am 15. August in Begleitung<br />
von vertrauten geselligen Freunden<br />
in den Rheingau. Herrlich Wetter<br />
und Weg – so steht es in seinem Tagebuch<br />
über diesen Tag. Auf der Höhe<br />
über Biberich erschaut(e) man das weite,<br />
prächtige Flußtal mit allen Ansiedlungen<br />
innerhalb der fruchtbarsten Gauen ... In<br />
der weitesten Ferne glänzt(e) dann vor<br />
allem das Kloster Johannisberg. Schier-<br />
Bis ins hohe Alter ist Goethe (1749 bis 1832)<br />
viel gereist. Er hat diese Reisen lebendig<br />
und bildhaft beschrieben, Reise-Literatur im<br />
besten Sinne des Wortes produziert – die<br />
Italienische Reise ist dafür wohl ein besonders<br />
glückliches Beispiel. Den Rheingau hat<br />
Goethe drei Mal besucht: 1772, 1814 und<br />
1815 – seine letzte große Reise von Weimar<br />
aus. In kleinen Folgen dokumentieren<br />
wir diese Goethe-Reisen, die Reisen eines<br />
großen <strong>Wein</strong>liebhabers durch ein romantisches,<br />
gesegnetes und kulturreiches <strong>Wein</strong>land<br />
sind.<br />
stein, Walluf, Elfeld (Eltville), das er auf<br />
Grund der Türme einer alten Burg sowie<br />
der Kirche als eine größere Landstadt<br />
deutet, werden erreicht. Darüber nachzudenken,<br />
weshalb sich die Menschen<br />
einst hier angesiedelt haben, hält er für<br />
ein angenehmes Geschäft. Bald ist es ein<br />
Bach, der von der Höhe nach dem Rhein<br />
fließt, bald günstige Lage zum Landen<br />
und Ausladen, bald sonst irgendeine<br />
örtliche Bequemlichkeit – so sinniert<br />
Goethe darüber. Bestaunt werden die<br />
Rebhügel, die – von starken Mauern getragen<br />
– bis an den Weg heranreichen<br />
und der <strong>Wein</strong>bau selbst auf flachem,<br />
wenig abhängigem Boden. In Erbach<br />
rastet die Gesellschaft und erquickt sich<br />
Brömserburg in Rüdesheim – dahinter (links) Benediktinerinnenabtei St. Hildegard
mit Ganymed Goethe durch den rheinGau<br />
3<br />
Schloss Johannisberg mit Kloster-Kirche und <strong>Wein</strong>berg<br />
an einem reichlich quellenden Röhrwasser,<br />
das aus dem Marktbrunnen fließt.<br />
Weiter geht es durch Hattenheim,<br />
Reichartshausen, Östrich – sehr anmutig<br />
in einiger Entfernung vom Rhein<br />
gelegen, da hinter dem Ort die <strong>Wein</strong>hügel<br />
bis an den Fluß hinabreichen – und<br />
weiter bis Mittelheim, wo sich der Rhein<br />
in herrlicher Breite zeigt. Weiter geht es<br />
über Langenwinkel und Geisenheim bis<br />
nach Rüdesheim, wo Quartier bezogen<br />
wird. Flußaufwärts sieht man … die<br />
bewachsenen Auen … Unterwärts am<br />
gegenseitigen Ufer Bingen … Von Bingen<br />
heraufwärts erstreckt sich nahe am<br />
Strom ein Hügel gegen das obere flache<br />
Land … An seinem östlichen Ende sieht<br />
man eine Kapelle, dem heiligen Rochus<br />
gewidmet.<br />
Am frühen Abend des 15. August besuchen<br />
Goethe und seine Freunde in<br />
Rüdesheim noch die Brömserburg.<br />
Man hält sie für ein römisches Kastell,<br />
tatsächlich stammt sie aber aus dem 12.<br />
Jahrhundert. Man tritt in einen brun-<br />
nenartigen Hof, der Raum ist eng, hohe<br />
schwarze Mauern steigen in die Höhe.<br />
Über neu angelegte Stufen steigt man<br />
durch finstere Mauerspalten hinauf und<br />
findet zuletzt, auf turmartigen Zinnen,<br />
die herrlichste Aussicht … über die unschätzbaren<br />
<strong>Wein</strong>berge … Was aber<br />
auch sonst noch von geistlichen und<br />
weltlichen Gebäuden dem Auge begegnen<br />
mag, der Johannisberg herrscht über<br />
alles.<br />
Danach werden Goethe und seine geselligen<br />
Freunde vielleicht dem Jahrhundertwein<br />
von 1811 – den Eilfer, wie<br />
Goethe ihn nennt – kräftig zugesprochen<br />
haben. Denn: Er ist zugleich köstlich<br />
und reichlich. bb<br />
Bereits erschienen:<br />
1772: Auf einem Kahne den Rhein<br />
hinabwärts und aufwärts,<br />
GANYMED, Ausgabe XV, Seite 2.<br />
Silhouette der Rochuskapelle Bingen
4 GroSSeGanymed dichter<br />
GRosse DiCHTeR – GRosse <strong>Wein</strong>liebHAbeR<br />
Folge 2: Gerhart hauptmann<br />
Gerhart Hauptmann - großer <strong>Wein</strong>-Liebhaber<br />
… ´s ist so ein stiller, heiliger Tag, man hört der Zeiten Flügelschlag.<br />
Diese Gedichtzeilen von Gerhart Hauptmann<br />
(1862 bis 1946) kommen mir bei der Überfahrt zur pittoresken<br />
Ostseeinsel Hiddensee in den Sinn. Nicht nur<br />
wegen des glanzvollen Oktober-Herbsttages, sondern<br />
weil ich wegen Gerhart Hauptmann auf die Insel reise,<br />
um mich auf Spurensuche zu dessen (Alltags-)Leben zu<br />
begeben.<br />
Dass Gerhart Hauptmann ein Dichter mit Weltruhm,<br />
Schöpfer einer nahezu unübersehbaren Fülle von Werken,<br />
Nobelpreisträger für Literatur 1912, bekannt mit<br />
weltberühmten Zeitgenossen, wie Richard Strauß, Fontane,<br />
Rilke, Thomas Mann, Walther Rathenau, Max Slevogt,<br />
Harry Graf Kessler, Leonid Pasternak, der meist gemalte<br />
Dichter seiner Zeit, ein Weitgereister ist beziehungsweise<br />
war, dies alles habe ich bereits im Kopf. Dass er aber auch<br />
ein excellenter <strong>Wein</strong>-Kenner und großer <strong>Wein</strong>-Liebhaber<br />
gewesen ist, dies erfahre ich anschaulich erst beim Besuch<br />
seines Hauses Seedorn in Kloster auf Hiddensee,<br />
Sommersitz und letzte Ruhestätte des Dichters. Einst frei<br />
stehend, scheint das Haus heute hinter hohen Bäumen<br />
und Büschen romantisch versteckt, ja wie verwunschen<br />
zugewachsen zu sein. Ein stiller Park am Haus, von Efeu,<br />
den Hauptmann im Goethejahr 1932 von einer USA-<br />
Reise mitgebracht hat, bewachsene Terrassenmauern und<br />
ein Meer von Herbst-Blumen verstärken diesen Eindruck.<br />
Von Ehrfurcht wird man erfasst, wenn man dann durch<br />
das Anwesen geht, im Bibliotheks- und Arbeitszimmer des<br />
Dichters steht, wo man meint, dass Hauptmann im nächsten<br />
Augenblick wieder an sein Stehpult tritt, zu schreiben<br />
beginnt oder aus einem seiner Manuskripte vorliest ...<br />
Und dann gelangt man in diesen großzügig gestalteten<br />
<strong>Wein</strong>keller, von Hauptmann selbst entworfen, in dem<br />
wohl Hunderte von <strong>Wein</strong>flaschen in Tonröhren gelagert<br />
werden konnten. Einen solch großen Vorrat an <strong>Wein</strong>en<br />
hat der Dichter gebraucht, weil er nahezu täglich Gäste<br />
am Abend empfangen hat. Bei diesen Symposien, meistens<br />
im kleinen intimen Kreis, ist reichlich <strong>Wein</strong> getrunken<br />
worden – der Dichterfürst dabei selbst vorneweg. Nicht<br />
selten entfalteten sich diese Gespräche über Gott und die<br />
Welt zu bacchantischen<strong>Wein</strong>-Festen,<br />
die erst weit<br />
nach Mitternacht<br />
enden.<br />
Trotzdem hält<br />
Gerhart Hauptmann<br />
am darauf<br />
folgenden Tag seinen<br />
streng geregelten<br />
Tagesablauf<br />
ein, der fast immer<br />
mit einem Bad in<br />
der Ostsee bereits<br />
früh gegen 7 Uhr<br />
beginnt. Nicht nur<br />
die Trinkfestigkeit<br />
und innere Dis-<br />
zipliniertheit des<br />
Dichters, sondern<br />
auch die Erlesen-<br />
Im Haus Wiesenstein -<br />
Einblicke und Durchblicke<br />
Haus Wiesenstein in Agnetendorf - Lebensmittelpunkt des Dichters
Ganymed GroSSe dichter<br />
5<br />
heit und hohe Qualität der <strong>Wein</strong>e mag dies begünstigt<br />
haben. Dazu zählen Assmannshäuser Rotweine von der<br />
Lage Rüdesheimer Schlossberg oder Weißer Burgunder<br />
und Spätburgunder vom Ihringer Winklerberg am Kaiserstuhl.<br />
Die <strong>Wein</strong>-Abende von Gerhart Hauptmann zeugen<br />
sicher nicht nur von seiner Freude am Da-Sein, von seiner<br />
Fähigkeit, das Leben nach aufreibender Geistes-Arbeit<br />
auch einfach genießen zu können, sondern sie sind ihm<br />
wohl auch wichtig, um einen Schleier über den (Arbeits-)<br />
Tag (zu) ziehen, damit ihn die Gestalten desselben nicht<br />
noch im Traum bedrängten, wie er schreibt. Ein anderer<br />
deutscher Dichterfürst, Thomas Mann (1875 bis 1955),<br />
hat mit dem trinkfesten <strong>Wein</strong>liebhaber Gerhard Hauptmann<br />
nicht nur erlesene <strong>Wein</strong>e gebechert, sondern hat<br />
in diesen <strong>Wein</strong>gelagen in ihm die Romanfigur gefunden,<br />
nach der er lange gesucht hat: Mynheer Peeperkorn im<br />
Zauberberg ist das Abbild von Gerhart Hauptmann.<br />
Dem Goethe der Moderne ist die Liebe zum <strong>Wein</strong> bereits<br />
in die Wiege gelegt worden. Sein Großvater und auch sein<br />
Vater sind Gastwirte gewesen, denen das Hotel Zur Krone<br />
in Ober-Salzbrunn (Niederschlesien), dem Geburtsort<br />
von Gerhart Hauptmann, gehört hat. Mit der Errichtung<br />
seines Hauses Wiesenstein (1900 bis 1901) in Agnetendorf<br />
im Riesengebirge kehrt er mit festem Wohnsitz in seine<br />
schlesische Heimat zurück, wo er am 6. Juni 1946, kurz<br />
vor seiner geplanten Vertreibung, hochbetagt stirbt. Dass<br />
sich der <strong>Wein</strong>, der <strong>Wein</strong>berg, das <strong>Wein</strong>-Trinken im reichen<br />
Schaffen von Gerhart Hauptmann spiegelt, kann der<br />
<strong>Wein</strong>freund beim Lesen selbst entdecken. Seine hintergründigen<br />
Zeilen: Ein schöner Schein / bricht in mich ein, /<br />
nicht mein, nicht dein: / ein goldner <strong>Wein</strong> / sind mir oft in<br />
den Sinn gekommen, wenn ich den <strong>Wein</strong>-Becher geleert<br />
habe. bb<br />
Gerhart Hauptmann 1945 - Gemälde von Artur Ressel<br />
DER WEIN ZUR<br />
GANYMED-ZEITUNG<br />
Cuvée<br />
Spätburgunder<br />
Merlot<br />
Sankt Laurent<br />
bRÄUeRMÜlleR: <strong>Wein</strong>e<br />
Tel. 0341 41505-66<br />
www.braeuermuellerweine.de<br />
www.berndbraeuerverlag.de
6 <strong>Wein</strong>Stuben-WinzerpreiS Ganymed 2010<br />
<strong>Wein</strong>sTUben-WinZeRPReis 2010<br />
FÜR beRnD RUssbACH AUs RHeinHessen<br />
Die Zeitung GANY-<br />
MED hat am 19.<br />
und Gastronomie weiter zu<br />
gehen, so Bernd Russbach.<br />
Februar 2011 in einer<br />
Dr. Bernd Bräuer hat dann<br />
heiteren Festveranstal-<br />
in dem sich anschließentung<br />
zum ersten Mal den<br />
dem weinheiteren Ge-<br />
WEINSTUBEN-WINZER-<br />
spräch mit dem Preisträger<br />
PREIS vergeben. Der Preis<br />
dessen vielfältiges Tun und<br />
wird an Winzer für ein<br />
Handeln den anwesen-<br />
qualitativ hochwertiges<br />
den Gästen vorgestellt.<br />
und differenziertes, auf<br />
Das <strong>Wein</strong>gut Russbach,<br />
den Fachhandel ausge-<br />
neu erbaut und umgeben<br />
richtetes <strong>Wein</strong>-Sortiment<br />
von seinen <strong>Wein</strong>bergen<br />
und für ein wegweisendes<br />
(Eppelsheimer Felsen und<br />
Engagement in Kommuni-<br />
Gundesheimer Bergkloskation<br />
und Kooperation<br />
ter), hat seinen Sitz im<br />
mit Fachhandel und Gast-<br />
romantischen <strong>Wein</strong>ort<br />
ronomie verliehen.<br />
Eppelsheim – ein Ort mit<br />
Bernd Russbach, <strong>Wein</strong>-<br />
einer langen <strong>Wein</strong>bautragutbesitzer<br />
und Winzer<br />
dition und gelegen im ma-<br />
aus Eppelsheim, <strong>Wein</strong>anlerischen<br />
Rheinhessischen<br />
baugebiet Rheinhessen ist<br />
Bernd Russbach vor der Auszeichnung<br />
der Preisträger für das Jahr<br />
Hügelland unweit von den<br />
Ortschaften Mainz, Alzey<br />
2010. Ullrich Müller, Geschäftsführender Gesellschafter und Worms. Letztere ist unter anderem berühmt durch<br />
von BRÄUERMÜLLER: WEINE, hat die Laudatio auf den Martin Luthers Verteidigungsrede auf dem Reichstag zu<br />
Laureaten gehalten. Er hat den Werdegang des Preisträ- Worms im Jahr 1521.<br />
gers zum Winzer aufgezeigt und ihn dafür gewürdigt, dass Der Ausgezeichnete bewirtschaftet in seinem Familiener<br />
sein gleichnamiges <strong>Wein</strong>gut seit 1996 zielstrebig und Unternehmen eine Rebfläche von zirka 17 Hektar, wo vor<br />
beharrlich in die Spitzengruppe deutscher <strong>Wein</strong>güter allem die Rebsorten Silvaner, Riesling, Müller-Thurgau,<br />
geführt hat. Die vielfältigen Preise und Auszeichnungen, aber auch Früh- und Spätburgunder, Saint Laurent und<br />
die Bernd Russbach in den letzten Jahren für seine Wei- Regent gedeihen. Der Laureat hat eine fundierte Winzerne<br />
erhalten hat, und deren Verkaufserfolge belegen das Ausbildung absolviert und sich in den <strong>Wein</strong>anbaugebie-<br />
anschaulich, so Laudator Ullrich Müller. Der Preisträger ten der Welt umgesehen – so in Neuseeland, Australien,<br />
bedankte sich mit herzlichen Worten für die Auszeich- Südafrika und Kalifornien. Seine <strong>Wein</strong>bau-Philosophie<br />
nung, die er als Ansporn versteht, zielstrebig auf dem ein- lässt sich auf die Formel bringen: Hohe Qualität der Weigeschlagenen<br />
Weg in der Zusammenarbeit mit Fachhandel ne, die ihre Herkunft und ihren Sortencharakter schme-<br />
<strong>Wein</strong>-Karaffe – <strong>Wein</strong>stuben-Winzerpreis Dr. Bernd Bräuer im Gespräch mit Bernd Russbach
Ganymed <strong>Wein</strong>Stuben-WinzerpreiS 2010<br />
7<br />
Freude und Heiterkeit bei der Überreichung des <strong>Wein</strong>stuben-Winzerpreises<br />
cken und riechen lassen. Natürlich ist auch zur Sprache<br />
gekommen, dass Bernd Russbach der amtierende Deutsche<br />
Meister im Triathlon der Winzer ist. Dieser Sport<br />
bereichert nicht nur mein Leben als Winzer, sondern ist<br />
zugleich auch Entspannung und Kraftquell, bringt es der<br />
Laureat auf den Punkt.<br />
Im Anschluss an Auszeichnung und Gespräch sind selbstverständlich<br />
die Russbach-<strong>Wein</strong>e von den Gästen verkos-<br />
tet beziehungsweise kräftig und mit Freuden gebechert<br />
worden. Chefkoch der <strong>Wein</strong>stube Am Brunnen, Mike<br />
Kügler, hatte dazu ein von den Gästen mit großer Zustimmung<br />
aufgenommenes rheinhessisches Fest-Menü<br />
gekocht.<br />
Die <strong>Wein</strong>e von Bernd Russbach sind bei BRÄUERMÜL-<br />
LER: WEINE in ganzer Breite zu haben – im <strong>Wein</strong>laden<br />
und in der <strong>Wein</strong>stube. bb<br />
RUSSBACH WEINE – RHEINHESSEN<br />
WEINSTUBEN-WINZERPREIS 2010<br />
Im Paket-Preis:<br />
21. Mai bis 30. Juli 2011<br />
Riesling Silvaner Rivaner<br />
3 Flaschen – 15,00 Euro<br />
6 Flaschen – 27,50 Euro<br />
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8 GeSchichte deS Ganymed <strong>Wein</strong>eS<br />
Kleine Reise durch die große Geschichte des<br />
<strong>Wein</strong>es und des <strong>Wein</strong>-Trinkens – Folge 3<br />
Der WeIn unD DIe mÖnChe<br />
Die Geschichte des <strong>Wein</strong>es ist auf wundersame<br />
Weise mit der Geschichte der Mönche und der<br />
Entstehung und Entfaltung ihrer Klöster verwoben.<br />
Das gilt bereits für den Benediktinerorden, benannt<br />
nach Benedikt von Nursia (480 bis 547), der von der<br />
Mitte des 6. Jahrhunderts bis ins 12. Jahrhundert hinein<br />
als der einzige bedeutende Mönchsorden des<br />
Abendlandes angesehen wird. Die von Benedikt von<br />
Nursia begründete Regel zur Lebensführung der Mönche<br />
beinhaltet neben Beten, Seelsorge und Studium<br />
auch Arbeit – vor allem Feldarbeit, <strong>Wein</strong>anbau. Jeder<br />
Mönch darf täglich einen Hemina <strong>Wein</strong> (zirka 0,27 Liter)<br />
trinken. Dem Klosterabt steht es aber frei zu entscheiden,<br />
ob die Mönche auch mehr davon trinken<br />
dürfen – allerdings maßvoll, nicht bis zum Übermaß.<br />
1098 entsteht, von einem reformerischen Benediktinerabt<br />
gegründet, der Zisterzienserorden – benannt nach<br />
dem französischen Kloster Cistercium (lat.) und einer<br />
strengen und ernsthaften Auslegung der Benediktiner-<br />
Regel verpflichtet. Der Orden erlangt rasch politische<br />
und wirtschaftliche Bedeutung und verbreitet sich vor<br />
allem durch Bernhard von Clairvaux über ganz Europa.<br />
Die Zisterzienser beeinflussen durch Neuerungen maßgeblich<br />
die technische Entwicklung des Handwerks und<br />
der Landwirtschaft im 12. und 13. Jahrhunderts. Das<br />
gilt vor allem auch für <strong>Wein</strong>anbau und <strong>Wein</strong>herstellung.<br />
Kloster Eberbach im Rheingau, 1136 gegründet und zu<br />
den bedeutendsten Klöstern des Zisterzienserordens in<br />
Deutschland gehörend, steht dafür als Paradebeispiel.<br />
<strong>Wein</strong>anbau betreiben hier die Mönche von Anfang an<br />
im großen Stil. Die dabei erzielten Gewinne bilden eine<br />
der entscheidenden Einnahmequellen des Klosters, das<br />
sich rasch zu einem der führenden <strong>Wein</strong>handelsunternehmungen<br />
in Europa entfaltet. Mittels einer eigenen<br />
GetrOFFen: aDeLheID WeDeL<br />
Ad e l h e i d<br />
W e d e l ,<br />
Autorin und<br />
Journalistin,<br />
hat ein Buch<br />
über den<br />
Schauspieler<br />
Horst Drinda<br />
(1927 bis<br />
2005) – zusammen mit Stefan Drinda,<br />
dem Sohn des Mimen –, unter<br />
dem Titel Horst Drinda, Die Welt ist<br />
noch nicht fertig. Ein Schauspielerleben<br />
in Briefen herausgegeben. Das<br />
Werk, im Militzke Verlag Leipzig er-<br />
schienen, besteht aus 21 von Drinda<br />
selbst verfassten Briefen, die einen<br />
tiefen Einblick in Werden und<br />
Schaffen dieser großen Künstlerpersönlichkeit<br />
ermöglichen. Berührend<br />
erzählt Drinda beispielsweise<br />
über seine Zusammenarbeit mit<br />
dem Schauspieler Eduard von Winterstein<br />
(1877 bis 1961) und dem<br />
Regisseur Wolfgang Langhoff (1901<br />
bis 1966). Ergänzt wird das Buch<br />
unter anderem durch spannende<br />
Texte von Zeitgenossen Drindas.<br />
Ein Interview mit der hochbetagten<br />
Inge Keller (geboren 1923), der<br />
Rheinflotte erfolgt<br />
die <strong>Wein</strong>-Lieferung,<br />
befreit von<br />
Zöllen, direkt zu <strong>Wein</strong>pressen im Kloster Eberbach<br />
den <strong>Wein</strong>märkten<br />
der Städte – vor allem nach Köln, das bis Mitte des 16.<br />
Jahrhunderts das entscheidende <strong>Wein</strong>handelszentrum<br />
bildet.<br />
Ende des 15. Jahrhunderts erfolgt im Kloster Eberbach<br />
die Herstellung des berühmten Großen <strong>Wein</strong>-Fasses –<br />
eine technische Meisterleistung und erstmals im Heiligen<br />
Jahr 1500 mit mehr als 71 000 Liter <strong>Wein</strong> gefüllt. bb<br />
In der GANYMED-Herbstausgabe, August 2011 lesen Sie<br />
in Folge 4: Der <strong>Wein</strong> und die Kaufleute von Venedig.<br />
Basilika – Kloster Eberbach, Eltville im Rheingau<br />
Grand Dame des Deutschen Theaters,<br />
gibt dem Buch eine besondere<br />
Würze.<br />
Wedel, 1944 in Thüringen geboren<br />
und aufgewachsen, hat in Leipzig<br />
Journalistik studiert und nach dem<br />
Studium drei Jahre in Kairo gelebt.<br />
Danach hat sie von 1977 bis 1990<br />
für die <strong>Kultur</strong>-Zeitung Sonntag als<br />
Redakteurin gearbeitet. Die Autorin<br />
lebt seit Anfang der 1970er<br />
Jahre in Berlin. Sie arbeitet gegenwärtig<br />
als <strong>Kultur</strong>-Redakteurin beim<br />
Deutschlandradio <strong>Kultur</strong>.
Ganymed <strong>Wein</strong>portrait<br />
9<br />
iM <strong>Wein</strong>PoRTRAiT: RieslinG<br />
Rebsorte Riesling<br />
Tausendfach schon beschrieben<br />
und – besser noch! – abertausendfach<br />
getrunken, erfreut sich die<br />
Weißwein-Rebe Riesling, auch Königin<br />
der Reben genannt, zu Recht<br />
ungebrochener Zuneigung durch die<br />
weintrinkende Welt. Als (Ur-)Heimat<br />
des Riesling gilt der Oberrhein.<br />
Sein Name kommt wahrscheinlich<br />
von Rusling (Rus = dunkles Holz)<br />
oder von Rißling (reißen) als Hinweis<br />
auf die rassige Säure, vielleicht<br />
aber auch vom Durchrieseln der<br />
Blüte. Der erste Nachweis vom<br />
Anbau der Riesling-Reben findet<br />
sich 1435 in Rüsselsheim, gefolgt<br />
von Bingen 1463. Die erste reine<br />
Riesling-Anlage ist 1716 auf<br />
dem Johannisberg im Rheingau<br />
(S. 3) entstanden.<br />
Riesling gilt unbestritten als<br />
beste Weißwein-Rebe der<br />
Erde, die in den nördlichen<br />
<strong>Wein</strong>anbau-Gebieten vortrefflich<br />
gedeiht. Ihre Frostverträglichkeit<br />
führt unter anderem<br />
auch zu weltberühmten Auslesen<br />
und Eisweinen, die in<br />
sehr guten <strong>Wein</strong>-Jahren aus<br />
edelfaulen, rosinenartig eingetrockneten<br />
Beeren gekeltert<br />
werden. Riesling ist außerdem<br />
für seine prächtige Altersschönheit<br />
bekannt. Dies und mehr beweist uns<br />
Jochen Neher vom <strong>Wein</strong>gut Mohr mit<br />
seinen im Zentrum seines Tuns stehenden<br />
Riesling-<strong>Wein</strong>en immer wieder<br />
aufs Neue – beheimatet ist das <strong>Wein</strong>-<br />
Jochen Neher, <strong>Wein</strong>gut Mohr, Lorch im Rheingau – Riesling aus Steillagen<br />
gut in Lorch, <strong>Wein</strong>anbaugebiet Rheingau.<br />
Neher bewirtschaftet mit seiner<br />
Mannschaft sechseinhalb Hektar. Seine<br />
<strong>Wein</strong>reben wachsen in den Steillagen<br />
zwischen Rüdesheim und Lorch<br />
auf Schiefer- und Quarzitböden, die<br />
durch ihren hohen Steinanteil leicht<br />
erwärmbar sind und die Tageshitze<br />
während der Nacht langsam<br />
wieder abgeben. Dazu kommt die<br />
günstige klimatische Beeinflussung<br />
durch den Rhein, der nach Sonnenuntergang<br />
die nächtliche Abkühlung<br />
in den <strong>Wein</strong>bergen verringert, so<br />
beschreibt der Winzer kurz und<br />
prägnant die excellenten Lebens-<br />
Bedingungen für die <strong>Wein</strong>rebe<br />
Riesling in seinen <strong>Wein</strong>bergen.<br />
Zugleich bringen die Nebel die<br />
reifefördernde Feuchtigkeit,<br />
setzt Jochen Neher hinzu. Er ist<br />
ein rechter Zauberer in seinen<br />
<strong>Wein</strong>en. Es gelingt ihm, das<br />
Riesling-Potential seiner in verschiedenen<br />
Steillagen reifenden<br />
Trauben so auszuschöpfen,<br />
dass jeder <strong>Wein</strong> nach dem<br />
Terroir schmeckt, in dem er<br />
wächst und reift.<br />
Bei BRÄUERMÜLLER: WEI-<br />
NE gibt es natürlich nicht nur<br />
die Riesling-<strong>Wein</strong>e vom <strong>Wein</strong>gut<br />
Mohr – in der ästhetisch schönen<br />
Rheingau-Flasche –, sondern beispielsweise<br />
auch seine Weißburgunder und<br />
seine Spätburgunder vom berühmten<br />
Assmannshäuser Höllenberg, die Spitzenlage<br />
für Rotweine im Rheingau. um<br />
Über die Rebsorte<br />
Riesling<br />
Anbau:<br />
am besten an Mosel, Rhein und<br />
Rheingau<br />
Beeren:<br />
klein, rund, goldgelb, grün geädert,<br />
rosa-bräunlich schimmernd<br />
Blätter:<br />
dunkelgrün, mittelgroß, kahle Oberseite,<br />
wollige Unterseite<br />
Ertrag:<br />
80 bis 100 Hektoliter pro Hektar,<br />
Mostgewichte zwischen 80 bis 100<br />
Grad Öchsle, Säure 8 bis 12 Gramm<br />
im Most, Alkohol und Säure bilden<br />
aromatische Fruchtester als Bukettstoffe,<br />
die Säure garantiert die Haltbarkeit<br />
der <strong>Wein</strong>e<br />
Rebe:<br />
spätaustreibend, kräftig wachsend<br />
Ansprüche: warme trockene Südund<br />
Steillagen bevorzugt, leicht erwärmbare<br />
Böden<br />
Reife:<br />
nach langer Vegetation Mitte bis Ende<br />
Oktober, braucht goldenen Herbst<br />
mit kühlen Nächten, die den tagsüber<br />
gebildeten Zucker und die Fruchtsäuren<br />
bewahren<br />
Trauben:<br />
mittelgroß, kompakt, mittel- bis kleinbeerig<br />
<strong>Wein</strong>e:<br />
wie kein anderer deutscher Weißwein:<br />
fein, elegant, rassig, ausgewogen,<br />
fruchtig, anregend, harmonisch
10 KäSe und Ganymed <strong>Wein</strong><br />
ZWisCHen TRADiTion UnD MoDeRne<br />
ZieGenKÄse voM bAUeRnHoF HoRn<br />
Das im aktuellen Zeitgeist immer<br />
wieder bemühte Thema Zwischen<br />
Tradition und Moderne, sei<br />
es in der <strong>Kunst</strong>, in der Wissenschaft<br />
oder auch in der <strong>Wein</strong>produktion,<br />
bekommt bei der Käseherstellung<br />
durch die Bauernfamilie Horn, beheimatet<br />
im malerischen kleinen<br />
Erzgebirgsort Drebach, einen besonderen<br />
Zuschnitt. In einem aus<br />
der Mitte des 18. Jahrhunderts<br />
stammenden und in den 1990er<br />
Jahren grundlegend sanierten Bauernhof,<br />
einst das Erbgericht der<br />
Gemeinde, wird Landwirtschaft sowohl<br />
hochmodern als auch traditionell<br />
betrieben. Ein Familienbetrieb<br />
zu dem Mutter Sigrun und Vater<br />
Steffen, die Töchter Judith, Theresa,<br />
Katharina, die Zwillinge Markus<br />
und Maria, über 70 Ziegen, 7 Rinder,<br />
6 Kälber, drei Esel, Schweine<br />
und Geflügel sowie Hund und Katze<br />
gehören. Während Vater Steffen<br />
die zirka 12 Hektar große Landwirtschaft<br />
betreibt, ist Mutter Sigrun in<br />
ihrer technisch und hygienisch dem<br />
modernen Höchststand entsprechenden<br />
Käserei tätig. Aus selbsterzeugter<br />
Ziegenmilch produziert<br />
die Bäuerin ein reiches und reines<br />
Ziegenkäse-Sortiment – ohne Zugabe<br />
von Kuhmilch. Dazu gehören<br />
beispielsweise Camembert mit<br />
Kümmel oder Bockshornklee, Käsesorten<br />
nach Feta-Art mit Kräutern,<br />
Chili, Knoblauch oder Meerrettich,<br />
Räucher- und Blauschimmelkäse,<br />
Rotweinkäse, aber auch Schnittund<br />
Frischkäse. Im eigenen, rustikal<br />
eingerichteten Hofladen wird<br />
die gesamte Palette von Ziegenkäse<br />
präsentiert und verkauft. Zu<br />
Ziegen-Träume<br />
Bauernhof Horn - Wohn- und Wirtschaftsgebäude<br />
kaufen gibt es hier natürlich auch<br />
Ziegenmilch und eine Fülle weiterer<br />
landwirtschaftlicher Produkte,<br />
wie verschiedene Wurstsorten, frisches<br />
Schlachtfleisch, Eier und Gänse<br />
oder Textilien, die teilweise aus<br />
Schafswolle produziert sind. Jedenfalls<br />
ist es ein großes Vergnügen, im<br />
Hofladen der Horns für den Alltag<br />
oder für ein Fest einzukaufen – die<br />
Ziegenkäse-Saison währt dabei in<br />
der Regel von April bis Oktober des<br />
Jahres.<br />
Da <strong>Wein</strong> und Käse ein unvergleichliches<br />
kulinarisches Paar sind und<br />
weil Ziegenkäse auf Grund seines<br />
ganz speziellen Eiweißaufbaus für<br />
viele Menschen unverzichtbar ist,<br />
haben wir in der <strong>Wein</strong>stube Am<br />
Brunnen unser Käseangebot um die<br />
Ziegenkäse vom Bauernhof Horn<br />
erweitert. Zu diesen verschiedenen<br />
Sorten von Ziegenkäse können natürlich<br />
ganz unterschiedliche <strong>Wein</strong>e<br />
getrunken werden. Die Erfahrung<br />
lehrt, dass viele <strong>Wein</strong>kenner trockene<br />
und fruchtige Weißweine mit feiner<br />
Säure dazu wählen, wie wir sie<br />
beispielsweise vom <strong>Wein</strong>gut Triebe<br />
in Würchwitz, <strong>Wein</strong>anbaugebiet<br />
Saale-Unstrut anbieten.<br />
Natürlich lohnt sich auch ein direkter<br />
Besuch des Bauernhofs Horn mit<br />
seinem Hofladen in Drebach. Nicht<br />
nur um Ziegenkäse zu probieren<br />
und zu kaufen, sondern auch um<br />
einen gleichermaßen traditionellen<br />
wie modernen Bauernhof zu erleben<br />
– verbunden mit einer sich vielleicht<br />
anschließenden Spazierreise<br />
durch das reizvolle Heidelbachtal<br />
bis zur Burg Wolkenstein.<br />
Beim Entdecken dieses kulinarischen<br />
Edelsteins im Erzgebirge<br />
wünsche ich Ihnen genau so viel<br />
Freude wie ich sie hatte und immer<br />
wieder habe. um<br />
Sigrun Horn
Ganymed GäSte<br />
11<br />
GÄsTe in DeR <strong>Wein</strong>sTUbe AM bRUnnen<br />
iMPRessionen<br />
Ines Krautwurst, Sängerin und Dr. Bernd Bräuer<br />
Böttgers und der Schriftsteller Vukolic<br />
mit Dolmetscherin<br />
Adelheid Wedel und Dr. Bernd Bräuer<br />
vor dem <strong>Wein</strong>stuben-Gespräch<br />
Hans-Rainer Jung (links), Gewandhaus-Musiker<br />
und Buchautor mit Georg Schwartzbach<br />
Adelheid Wedel, Buchautorin, beim Signieren<br />
Bernd Russbach,<br />
<strong>Wein</strong>stuben-Winzerpreisträger 2010<br />
Ullrich Müller bei der Laudatio<br />
für Bernd Russbach<br />
Ines und Andreas Fickenwirth<br />
zum Fest<br />
Ines Agnes Krautwurst im Konzert<br />
Stephan König, Pianist<br />
und Komponist
12 mitteLdeutSchLand Ganymed<br />
Zum Titelbild:<br />
RoMAnTisCHes MiTTelDeUTsCHlAnD<br />
sommertheater in bad lauchstädt<br />
Während seiner Studienzeit in Halle von Mai 1805 bis<br />
Juli 1806 berichtet Joseph von Eichendorff, der wohl<br />
bedeutendste spätromantische Dichter der Deutschen,<br />
in seinem Tagebuch von sechs Besuchen im anderthalb<br />
Meilen von Halle entfernten kleinen, aber geschmackvollen<br />
Lauchstädter Sommertheater – 1802 auf Anregung von<br />
Johann Wolfgang von Goethe erbaut und bespielt durch<br />
das von Goethe geleitete Hoftheater. Der unsterbliche Göthe<br />
ist oft leibhaftig im Lauchstädter Theater zu besichtigen<br />
und zu bewundern. So vermerkt es Eichendorff in seinem<br />
Tagebuch unter dem 3. August 1805. Goethes Götz von<br />
Berlichingen steht auf dem Spielplan und der Geheime<br />
Rath von Göthe (sitzt) selbst mit seiner Demois. Vulpius in<br />
der Loge und blikt(e) so herab auf das Entzüken, welches<br />
das Kind seines Geistes rings hervorruft. Unter dem 23. Juli<br />
1806, wenige Tage vor seiner Abreise aus Halle, notiert<br />
Eichendorff einen letzten Theaterbesuch in Lauchstädt.<br />
Auf dem Spielplan steht wohl eine Komödie des berühmten<br />
römischen Dichters Titus Maccius Plautus. An diesem<br />
Abend erinnert sich Joseph von Eichendorff vielleicht an<br />
die grandiosen Theateraufführungen, denen er hier in den<br />
letzten Monaten beigewohnt hat – an Goethes Götz von<br />
Berlichingen, Egmont und Die natürliche Tochter, an Schillers<br />
Die Braut von Messina, Die Verschwörung des Fiesco zu<br />
Genua und Die Räuber.<br />
Das Sommertheater übt zu Zeiten Eichendorffs eine große<br />
Anziehungskraft auf viele Studenten der Universität Halle<br />
aus. Die Komödienzettel mit dem Programm kommen<br />
meist am Morgen, gleich Götterboten, zu den Studenten<br />
nach Halle und werden gründlich studiert. Werden Stücke<br />
von Goethe oder Schiller oder anderen Berühmtheiten<br />
angekündigt, so beginnt eine wahre Völkerwanderung<br />
nach Lauchstädt, das im Sommer von Studenten aus Halle<br />
GratuLatIOn: Isa hilscher<br />
Moderater <strong>Wein</strong>genuss ist gesundheitsfördernd<br />
für Leib und<br />
Seele. Das weiß man nicht erst seit<br />
diversen wissenschaftlichen Untersuchungen<br />
oder nach der Lektüre des<br />
Bestsellers Täglich <strong>Wein</strong> von Professor<br />
Nicolai Worm.<br />
Ein schönes Beispiel dafür gibt uns<br />
Frau Isa Hilscher aus München, die<br />
oft zu Gast in der <strong>Wein</strong>stube Am<br />
Brunnen ist und die im April dieses<br />
Jahres ihren 90. Geburtstag in<br />
fröhlicher Runde und bei guter Gesundheit<br />
in München feiern konnte<br />
– natürlich nicht ohne das eine oder<br />
regelrecht überschwemmt wird, dass oft die Leerheit auf<br />
den Gassen von Halle auffallend wird. Sehr viele Burschen<br />
miethen sich auch, ohne sich um die Collegien in Halle zu<br />
bekümmern, den ganzen Sommer über in Lauchstädt ein.<br />
Nach dem Theater spaziert man noch durch die herrlichen<br />
Laubengänge am Theater, welche einen niedlichen Teich<br />
mit Schwaneninsel umschließen, besichtigt den Saal, wo die<br />
lauchstaedter Badeherrschaften ihre Bälle halten, auf denen<br />
die … Studenten ebenfalls die Hauptrolle spielen.<br />
Das kleine Sommertheater erlebt auch im 20. Jahrhundert<br />
große Theaterabende – beispielsweise 1912 die Uraufführung<br />
des Dramas Gabriel Schillings Flucht von Gerhart<br />
Hauptmann (S. 4 bis 5 dieser Ausgabe).<br />
Das Theater inmitten historischer Kuranlagen nennt sich<br />
heute Goethe-Theater. Es ist 1907 bis 1908 und 1966 bis<br />
1968 gründlich saniert und behutsam modernisiert worden.<br />
Es besitzt nicht zuletzt durch anspruchsvolle Theateraufführungen<br />
noch immer eine ungebrochene Anziehungskraft.<br />
bb<br />
Im historischen Kurpark von Bad Lauchstädt<br />
andere Glas <strong>Wein</strong> geleert zu haben.<br />
<strong>Wein</strong>liebhaberin und -genießerin bin<br />
ich seit frühester Jugend, so die Jubilarin.<br />
Isa Hilscher hat bis vor wenigen Jahren<br />
erfolgreich einen <strong>Kunst</strong>postkarten-Verlag<br />
geführt und ihre Arbeiten<br />
auch regelmäßig zur Buchmesse in<br />
Leipzig präsentiert. Geistesschärfe,<br />
Humor und eine herzliche Art sind<br />
ihr auch im 90. Lebensjahr nicht abhanden<br />
gekommen.<br />
Wir gratulieren Isa Hilscher ganz herzlich<br />
zum Jubiläum und wünschen ihr<br />
weiterhin Lebens- und <strong>Wein</strong>genuss.
in Ganymed Vino VeritaS<br />
13<br />
in vino veRiTAs<br />
Thorsten Weiß<br />
Thorsten Weiß, 1964 in Recklinghausen<br />
(Ruhrgebiet) geboren und<br />
aufgewachsen, ist gelernter Augenoptiker.<br />
Nach seiner Gesellenzeit im<br />
Norseeheilbad Cuxhaven beginnt er<br />
1988 sein Meister-Studium in Köln,<br />
das er als staatlich geprüfter Augenoptiker<br />
und Augenoptiker-Meister<br />
1990 erfolgreich abschließt. Danach<br />
ist Weiß zunächst in Augenoptiker-<br />
Fachgeschäften tätig, bevor er für<br />
einen großen Konzern den Brillenverkauf<br />
in Ostdeutschland managt.<br />
Diese Tätigkeit führt ihn sehr<br />
oft auch nach Leipzig. Hier wagt er<br />
dann 1994 den Schritt in die Selbständigkeit<br />
und eröffnet sein inzwischen<br />
etabliertes Fachgeschäft<br />
(www.optik-weiss.de).<br />
Wann trinken Sie Ihr erstes Glas <strong>Wein</strong>?<br />
Wenn das Tageswerk erledigt wurde<br />
und der Tag ausklingt – in Gesellschaft<br />
zu besonderen Anlässen auch<br />
gern mal früher.<br />
Was gehört bei Ihnen zum stilvollen<br />
<strong>Wein</strong>-Trinken?<br />
Mit Zeit und in guter Atmosphäre<br />
bewusst sich einen guten Tropfen zu<br />
gönnen.<br />
Was empfinden Sie als stillos beim<br />
<strong>Wein</strong>-Trinken?<br />
<strong>Wein</strong> zu schlucken ohne mit Dankbarkeit<br />
zu genießen.<br />
Bevorzugen Sie bei der<br />
Auswahl Ihrer <strong>Wein</strong>e<br />
bestimmte <strong>Wein</strong>bau-<br />
Regionen?<br />
Wenn ja, welche?<br />
Gern trinke ich südländische<br />
trockene<br />
Rotweine bei denen<br />
die Trauben viel Sonne<br />
abbekommen haben!<br />
Was ist ein guter <strong>Wein</strong><br />
für Sie?<br />
Ein <strong>Wein</strong>, der in dem<br />
Augenblick, wo er<br />
meine Geschmacksnerven<br />
berührt, ein<br />
Wohlbefinden auslöst.<br />
<strong>Wein</strong>e welcher Rebsorten<br />
mögen Sie besonders<br />
gern?<br />
Riesling im Sommer,<br />
ansonsten gern die Rebsorten Shiraz<br />
und Cabernet Sauvignon.<br />
Welche deutschen <strong>Wein</strong>baugebiete<br />
haben Sie schon besucht?<br />
Von den <strong>Wein</strong>baugebieten, die ich<br />
bisher erleben durfte, gefallen mir<br />
Freiburg mit ei sowie das mit ey am<br />
besten.<br />
Was machen Sie am liebsten, wenn<br />
Sie nicht arbeiten?<br />
GAnYMeD-PReisFRAGe???<br />
Welcher Dichter hat als Student zu Beginn des 19. Jahrhunderts<br />
das Sommertheater in Bad Lauchstädt oft besucht?<br />
PREISE: 1. Ein Drei-Gänge-Menü in der <strong>Wein</strong>stube am Brunnen im Werte von 35 Euro<br />
2. Eine Magnum-<strong>Wein</strong>flasche GANYMED<br />
3. Eine Flasche Sommer-Weißwein<br />
Meine Freizeit verbringe ich am<br />
liebsten mit meiner Familie und den<br />
dazu gehörenden zwei Labradoren!<br />
Darüber hinaus bin ich gern auf dem<br />
Fahrrad unterwegs. Ich interessiere<br />
mich für die Uhrmacherkunst.<br />
Und noch eine Frage:<br />
Welche <strong>Wein</strong>e haben Sie zuletzt getrunken?<br />
Lesegut 2008 aus Spanien – Dominio<br />
de Valdepusa.<br />
Ihre Antwort können Sie per E-Mail an verlag@berndbraeuerverlag.de oder per Post an BRÄUERMÜLLER: WEINE, Stichwort Preisfrage,<br />
Dieskaustraße 222, 04249 Leipzig senden, aber auch persönlich bei BRÄUERMÜLLER: WEINE abgeben. Einsendeschluss ist der 04. August 2011.<br />
In der GANYMED-Februarausgabe 2011 suchten wir den Dichter Hermann Hesse.<br />
Gewonnen haben: 1. Gudrun Storl, Leipzig, 2. Hans Stoppel, Halle und 3. Steffen Böttger, Leipzig.<br />
Wir bedanken uns für die zahlreichen, (fast) durchweg richtigen Antworten.
14 oma Ganymed roSa<br />
oMA RosAs sPARGelsAlAT<br />
Mai, Juni, Juli – das waren die<br />
Monate, in denen Oma Rosa,<br />
unsere gastronomische Ahnherrin,<br />
so richtig aufblühte. Denn da spross<br />
und grünte und wuchs es überall.<br />
Endlich konnte sie wieder mit ihrer<br />
großen Emailleschüssel in den hinter<br />
dem Haus gelegenen Garten gehen,<br />
um all die Köstlichkeiten zu holen,<br />
die sie wenig später in ein wunderbares Mittagessen verwandelte:<br />
Da gab es junge Möhrchen, Kohlrabi, Schoten,<br />
Radieschen, Lauchzwiebeln und natürlich den ersten<br />
Spargel – an dessen Frische bestand kein Zweifel. Oma<br />
Rosa wusste auch genau, wie die Spargel-Frische auszumachen<br />
ist: Die Spargel-Stangen mussten beim Aneinanderreiben<br />
quietschen, deren Schnittstellen sollten feucht<br />
sein und beim Biegen musste der Spargel brechen. Über<br />
die gesundheitlichen Aspekte des Spargelessens, als Entschlackungshilfe<br />
gegen den Winterspeck, dachte Oma<br />
Rosa wohl weniger nach. Umso mehr schätzte sie seinen<br />
Wohlgeschmack, ganz gleich ob pur oder ob mit zerlassener<br />
Butter und Semmelbröseln oder ob mit einer speziellen,<br />
von ihr selbst hergestellten Soße. Wichtiger war<br />
ihr auch die Spargel-Farbe. Der weiße war ihr der Liebste,<br />
der durch Sonne violett gewordene, etwas herzhafte<br />
Spargel passte ebenso zu allen Gerichten. Der grüne –<br />
ganz ohne Erdwälle gezogene und nur im unteren Drittel<br />
geschälte – diente ihr vor allem als Basis herzhafter Salate.<br />
Einer ihrer beliebtesten war: Grüner Spargel in Kochschinken<br />
mit Melonen-Kokos-Joghurt-Creme.<br />
Für vier Personen brauchen Sie:<br />
· ein gutes Kilo grünen Spargel,<br />
· zwei Esslöffel Salz, zwei Esslöffel Zucker,<br />
· 150 Milliliter Kokosmilch,<br />
· einen Becher Joghurt – mindestens<br />
drei Prozent Fett,<br />
· zwei Esslöffel Himbeeressig,<br />
· eine Netzmelone,<br />
· 200 Gramm Koch-Schinken,<br />
· vier Esslöffel Honig,<br />
· ein Glas Riesling, den auch der Koch gern trinkt<br />
· und frische Gartenkräuter.<br />
Und so bereitete Oma Rosa ihn zu:<br />
Der Spargel wird im unteren Drittel geschält und wenn<br />
nötig abgeschnitten. Mit Salz und Zucker wird er bissfest<br />
gekocht, in Eiswasser abgeschreckt, trockengetupft und<br />
in Riesling mariniert.<br />
Die Melone wird indessen geschält, zerstückelt und<br />
püriert. Kokosmilch, Himbeeressig, Honig, Jogurth und<br />
Riesling werden schließlich dazu gegeben.<br />
Vor dem Servieren wird der Spargel in den Schinken<br />
gewickelt und mit frischen Gartenkräutern und Creme<br />
angerichtet. Beim Speisen wird dazu ofenwarmes Brot<br />
gereicht.<br />
Dieser Salat eignet sich gut zur Vorbereitung, wenn man<br />
weiß, dass anderntags Gäste kommen. Oma Rosa fertigte<br />
in diesem Falle die doppelte Menge des Gerichtes<br />
an, weil sie wusste, dass bei dieser Vorspeise immer ein<br />
Nachschlag verlangt wird.<br />
Dazu empfehle ich Ihnen, einen Spargelwein aus unserem<br />
reichen Sortiment zu bechern – beispielsweise einen<br />
Auxerrois 2010 von Wolfram Proppe, Saale-Unstrut<br />
oder einen Saint Laurent Rosé 2010 von der Winzerfamilie<br />
Flick, Rheinhessen oder einen Müller-Thurgau vom<br />
<strong>Wein</strong>gut Bickel-Stumpf, Franken.<br />
Doch nun endlich: Guten Appetit und sehr zum Wohl!<br />
um<br />
sAMsTAG, 04. JUni, 19 UHR<br />
in DeR <strong>Wein</strong>sTUbe AM bRUnnen<br />
Deutsche Winzer vorgestellt<br />
unD spargel satt<br />
Zu Gast ist Wolfram Proppe, Kellermeister<br />
und Winzer im <strong>Wein</strong>baugebiet Saale-Unstrut,<br />
dazu das traditionelle Spargel-Satt-Essen,<br />
<strong>Wein</strong>-Quiz mit erlesenen Preisen.<br />
Vier-Gang-Spargel-Menü.
<strong>Wein</strong>-motiVe<br />
Ganymed 15<br />
<strong>Wein</strong>-MoTive in DeR MAleRei<br />
trIumph Des BaCChus<br />
Jacob Jordaens, Der König trinkt!, Ausschnitt, 1640 bis 1645,<br />
<strong>Kunst</strong>historisches Museum Wien<br />
D<br />
er König trinkt! oder Das Fest<br />
des Bohnenkönigs von Jacob Jordaens,<br />
entstanden zwischen 1640<br />
und 1645, thematisiert das kräftige<br />
Zechen und üppige Ta-<br />
feln zum Dreikönigsfest<br />
am 6. Januar. Zu diesem<br />
Fest werden Familienmitglieder,<br />
Freunde und<br />
Dienstboten eingeladen.<br />
In Jordaens gewaltigem<br />
Gemälde von 2,42 Meter<br />
mal 3 Meter ist der<br />
älteste anwesende Gast<br />
der König, die schönste<br />
Frau die Königin. Oft<br />
wird der König aber auch<br />
durch eine gefundene<br />
Bohne im Kuchen bestimmt. Auf dem<br />
Gemälde hat die Gesellschaft fast alle<br />
Speisen schon verzehrt. Zu sehen sind<br />
auf dem Tisch lediglich noch Pastete,<br />
Jacob Jordaens, 1593 in<br />
Antwerpen geboren und<br />
1678 hier auch gestorben,<br />
zählt neben dem älteren<br />
Peter Paul Rubens zu den<br />
bedeutendsten flämischen<br />
Barockmalern. Er stellt vor<br />
allem den bürgerlichen<br />
Alltag im erhabenen Stil des<br />
Barocks in den Mittelpunkt<br />
seiner Werke.<br />
Apfelsinenstücke und Crevetten. Die<br />
<strong>Wein</strong>-Gläser mit Rhein-<strong>Wein</strong> werden<br />
geleert und rasch wieder gefüllt – erkennbar<br />
in der Gestalt des trinkenden<br />
Königs mit <strong>Wein</strong>-Krug. Als<br />
Durstanreger dient der<br />
gesalzene Hering, den ein<br />
Gast vergnüglich gleich<br />
verspeisen wird. Nicht<br />
wenige der Anwesenden<br />
scheinen bereits so betrunken<br />
zu sein, dass sie<br />
nicht mehr Herr ihrer Sinne<br />
sind, was sich in ihren<br />
Gebärden und Grimassen<br />
spiegelt.<br />
Erzherzog Leopold Wilhelm<br />
von Österreich<br />
(1614 bis 1662), Statthalter der Spanischen<br />
Niederlande und <strong>Kunst</strong>sammler,<br />
hat das Gemälde 1656 mit nach<br />
Wien genommen. bb<br />
iMPRessUM<br />
VeRlag<br />
Bernd Bräuer Verlag<br />
Dieskaustraße 222 · 04249 Leipzig<br />
Telefon 0341 415050<br />
www.berndbraeuerverlag.de<br />
RedaktiOn<br />
Dr. Bernd Bräuer, Ullrich Müller<br />
Sven Arndt, Jan Bräuer<br />
Ines Fickenwirth<br />
HeRaUSgebeR<br />
BRÄUERMÜLLER: WEINE<br />
Dieskaustraße 222 · 04249 Leipzig<br />
www.braeuermuellerweine.de<br />
VeRtRieb Und anzeigen<br />
BWK Wirtschafts-Kommunikation<br />
Sylvia Groß<br />
gross@bwk-braeuer.de<br />
dRUck<br />
Druckerei Gebrüder Schütze GbR<br />
Turnerstraße 2 · 09429 Wolkenstein<br />
www.druckerei-schuetze.de
16 Ganymed<br />
lauschige abende<br />
<strong>Wein</strong>-garten<br />
Mai bis september<br />
BrÄuerMÜller: <strong>Wein</strong>e<br />
www.braeuermuellerweine.de<br />
Telefon: 0341 4150566