Allen Carr - Endlich Nichtrauchermyvers - Mahs.at
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würden einfach lachend darüber hinweggehen. Alles, woran der<br />
Raucher denken kann, ist, daß er eine Zigarette haben will.<br />
Warum das so wichtig für ihn ist, weiß er nicht. Die kleine Bestie<br />
im Bauch setzt dann die große Bestie in seinem Hirn frei, und jetzt<br />
sucht dieselbe Person, die vor ein paar Stunden oder Tagen<br />
bereitwillig allen guten Gründen lauschte, warum sie mit dem<br />
Rauchen aufhören sollte, verzweifelt nach irgendeiner Ausrede,<br />
um wieder anfangen zu können. Der Raucher sagt sich Dinge wie:<br />
1. Das Leben ist zu kurz. Vielleicht geht morgen die Bombe<br />
hoch. Ich könnte überfahren werden. Ich hab sowieso schon zu<br />
lange geraucht. Heutzutage bekommt man doch von allem Krebs.<br />
2. Ich habe den falschen Zeitpunkt gewählt. Ich hätte erst<br />
nach Weihnachten/nach dem Urlaub/nach dieser Streßphase in<br />
meinem Leben damit anfangen sollen.<br />
3. Ich kann mich nicht konzentrieren. Ich bin reizbar und<br />
schlecht gelaunt. Ich kann nicht richtig arbeiten. Meine Familie<br />
und meine Freunde können mich nicht mehr leiden. Seien wir<br />
ehrlich: Ich muß wieder anfangen zu rauchen, schon wegen der<br />
anderen. Ich bin ein eingefleischter Raucher und habe keine<br />
Chance, jemals wieder ohne Zigarette glücklich zu sein. (Das hielt<br />
mich dreiunddreißig Jahre lang bei der Stange.)<br />
Wenn er an diesem Punkt angelangt ist, gibt der Raucher<br />
schließlich nach. Er zündet sich eine Zigarette an, und die<br />
Schizophrenie wird nur noch größer. Einerseits herrscht bei ihm<br />
ungeheure Erleichterung darüber, daß seine Gier gestillt ist,<br />
andererseits, falls er längere Zeit nicht geraucht h<strong>at</strong>, schmeckt die<br />
Zigarette scheußlich, und der Raucher begreift nicht, warum er<br />
dieses Zeugs eigentlich raucht. Daher glaubt er, es mangle ihm an<br />
Willenskraft. Doch in Wirklichkeit fehlt es ihm keineswegs daran;<br />
er h<strong>at</strong> lediglich seine Meinung geändert und im Licht der neuesten<br />
Erkenntnisse eine völlig vernünftige Entscheidung getroffen. Was<br />
soll die ganze Gesundheit, wenn man sich dabei elend fühlt? Was<br />
soll der ganze Reichtum, wenn man sich dabei elend fühlt? Beides<br />
bringt absolut nichts. Ein kurzes, aber genußvolles Leben ist wesentlich<br />
besser, als ein langes, elendes.<br />
Zum Glück trifft das nicht zu, sondern das schiere Gegenteil. Als<br />
Nichtraucher lebt man unendlich genußvoller. Doch genau dieser<br />
Trugschluß h<strong>at</strong> mich dreiunddreißig Jahre lang dazu gebracht,<br />
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