Allen Carr - Endlich Nichtrauchermyvers - Mahs.at
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und kann kaum glauben, daß es jene Zeit in meinem Leben<br />
t<strong>at</strong>sächlich gegeben h<strong>at</strong>. Es ist, als ob ich aus einem Alptraum<br />
erwacht wäre, und aus welchem! Nikotin ist eine Droge, die die<br />
Sinneswahrnehmung verändert - den Geschmacks- und<br />
Geruchssinn. Das Schlimmste am Rauchen ist nicht die<br />
Schädigung der Gesundheit oder des Geldbeutels, sondern die<br />
Verkrüppelung der Psyche. Man sucht nach allen möglichen<br />
plausiblen Erklärungen, nur um weiterrauchen zu können.<br />
Ich erinnere mich, wie ich einmal nach einem gescheiterten<br />
Versuch, das Rauchen aufzugeben, zum Pfeifenrauchen überging,<br />
weil ich annahm, das sei weniger schädlich.<br />
Manche Sorten von Pfeifentabak sind absolut widerlich. Der<br />
Geruch ist vielleicht ganz angenehm, aber sie zu rauchen ist<br />
scheußlich. Ich kann mich erinnern, daß meine Zungenspitze drei<br />
Mon<strong>at</strong>e lang so wund wie eine Eiterbeule war. Unten im<br />
Pfelfenkopf sammelt sich eine braune Brühe. Manchmal hebt man<br />
unwillkürlich den Pfeifenkopf über die Waagrechte hinaus hoch,<br />
und bevor man sich umsieht, h<strong>at</strong> man einen Schwall dieser<br />
Dreckbrühe verschluckt. In der Regel übergibt man sich sofort,<br />
egal, in welcher Gesellschaft man sich gerade befindet.<br />
Ich brauchte drei Mon<strong>at</strong>e, bis ich mit der Pfeife zurechtkam, aber<br />
ich begreife nicht, warum ich mich in diesen drei Mon<strong>at</strong>en nicht<br />
irgendwann hinsetzte und mich fragte, warum ich diese Folter auf<br />
mich nahm.<br />
Wenn ein Raucher die Handhabung der Pfeife einmal erlernt h<strong>at</strong>,<br />
scheint er n<strong>at</strong>ürlich glücklicher zu sein als jeder andere. Die<br />
meisten sind überzeugt, sie rauchten, weil ihnen ihre Pfeife<br />
schmeckt. Doch warum mußten sie diesen Genuß so mühsam<br />
erlernen, wenn sie vorher ganz glücklich ohne ihn lebten?<br />
Die Antwort lautet: Sobald Sie einmal nikotinsüchtig geworden<br />
sind, wirkt die Gehirnwäsche doppelt stark. Ihr Unterbewußtes<br />
weiß, daß die kleine Bestie gefüttert werden muß, und schaltet<br />
alles andere aus Ihrem Denken aus. Wie ich bereits festgestellt<br />
habe, treibt die Angst die Me nschen zum Weiterrauchen, die<br />
Angst vor diesem Gefühl der Leere und Unsicherheit, das einen<br />
überfällt, sobald der Nikotinspiegel absackt. Wenn Sie sich dieser<br />
Angst nicht bewußt sind, heißt das nicht, daß sie nicht da ist. Sie<br />
brauchen den Mechanismus genausowenig zu durchschauen wie<br />
eine K<strong>at</strong>ze den Verlauf der Röhren von der Fußbodenheizung; sie<br />
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