Allen Carr - Endlich Nichtrauchermyvers - Mahs.at
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Warum tue ich das eigentlich?<br />
Muß ich es wirklich tun?<br />
Nein, n<strong>at</strong>ürlich müssen Sie nicht.<br />
Diesen Aspekt der Gehirnwäsche finde ich am schwierigsten zu<br />
erklären. Warum wird ein ansonsten r<strong>at</strong>ionaler, intelligenter<br />
Mensch zum Schwachsinnigen, wenn es um seine eigene Sucht<br />
geht? Nur äußerst ungern gestehe ich, daß von all den<br />
Tausenden, denen ich geholfen habe, aus ihrer Gewohnheit<br />
auszubrechen, ich selbst der größte Idiot war.<br />
Nicht nur habe ich selbst die Marke von einhundert Zigaretten pro<br />
Tag erreicht; auch mein V<strong>at</strong>er war ein starker Raucher. Er war ein<br />
kräftiger Mann, den seine Raucherei in der Blüte seiner Jahre<br />
dahingerafft h<strong>at</strong>. Ich erinnere mich, wie ich ihn als Junge morgens<br />
beim Husten und Schleimspucken beobachtet habe. Ich konnte<br />
auch sehen, daß er keinen Genuß davon h<strong>at</strong>te, und für mich war<br />
es klar, daß er von einem bösen Geist besessen war. Ich erinnere<br />
mich, wie ich zu meiner Mutter sagte: »Laß mich bloß nie zum<br />
Raucher werden.«<br />
Mit fünfzehn war ich ein Fitneß-Fan<strong>at</strong>iker. Sport war mein Leben,<br />
und ich strotzte vor Vitalität und Selbstvertrauen. Wenn mir<br />
jemand damals gesagt hätte, daß ich einmal hundert Zigaretten<br />
täglich rauchen würde, hätte ich meinen ganzen Lebensverdienst<br />
darauf gesetzt, daß das nie geschehen würde.<br />
Mit vierzig war ich körperlich und psychisch ein Zigarettenjunkie.<br />
Ich h<strong>at</strong>te das Stadium erreicht, wo ich die banalste körperliche<br />
oder geistige Handlung nicht mehr ausführen konnte, ohne mir<br />
eine anzustecken. Bei den meisten Rauchern löst der normale<br />
Streß des Lebens den Griff zur Zigarette aus, zum Beispiel, wenn<br />
das Telefon klingelt oder sie sich in Gesellschaft bewegen<br />
müssen. Ich konnte nicht einmal das Fernsehprogramm<br />
umschalten oder eine Glühbirne auswechseln, ohne mir eine<br />
Zigarette anzuzünden.<br />
Ich wußte, daß mich das Rauchen umbrachte. Da konnte ich mir<br />
unmöglich etwas vormachen. Aber warum ich nicht begriff, was<br />
sich in meinem Kopf abspielte, verstehe ich nicht. Dabei sprang es<br />
mir fast ins Gesicht und biß mich in die Nase. Das Lächerliche ist,<br />
daß die meisten Raucher irgendwann der Täuschung verfallen,<br />
Rauchen sei für sie ein Genuß. An dieser Täuschung habe ich nie<br />
gelitten. Ich rauchte, weil ich glaubte, es stärke meine Nerven und<br />
ich könne mich leichter konzentrieren. Jetzt bin ich Nichtraucher<br />
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