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Allen Carr - Endlich Nichtrauchermyvers - Mahs.at

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doch jahrzehntelang haben sich Raucher zu Tode geraucht, ohne<br />

daß dies irgendwelche Konsequenzen gezeigt hätte. Der<br />

Hauptgrund ist vielmehr, daß die Gesellschaft das Rauchen als<br />

das zu erkennen beginnt, was es wirklich ist: als gemeine<br />

Drogensucht. Der Genuß war immer eine Illusion; diese<br />

Einstellung zerstört die Illusion, und dem Raucher bleibt nichts<br />

mehr.<br />

Das völlige Rauchverbot in den Londoner U-Bahnen ist ein<br />

klassisches Beispiel für das Dilemma, in dem der Raucher<br />

gefangen ist. Der Raucher zieht entweder die Konsequenz: »Na<br />

schön. Wenn ich in der U-Bahn nicht rauchen darf, werde ich eben<br />

auf andere Transportmittel zurückgreifen«, wodurch die<br />

U-Bahn-Betreiber Erkleckliches an Einkünften einbüßen; oder er<br />

sagt: »Gut. Das wird mir helfen, weniger zu rauchen.« Anst<strong>at</strong>t ein<br />

bis zwei Zigaretten in der U-Bahn zu rauchen, die er nicht<br />

genossen hätte, muß er eine Stunde lang verzichten. Während<br />

dieser erzwungenen Abstinenz jedoch leidet er nicht nur<br />

psychisch und wartet schon auf sein Belohnung, sondern auch<br />

sein Körper verlangt dringlich nach Nikotin - und ach wie köstlich<br />

wird die nächste Zigarette sein, wenn er sie endlich anzünden<br />

darf.<br />

Erzwungene Enthaltsamkeit schränkt den Zigarettenkonsum nicht<br />

ein, weil der Raucher nur noch mehr raucht, wenn er schließlich<br />

wieder darf. Er wird lediglich in seiner Meinung bestätigt, wie<br />

kostbar Zigaretten sind und wie stark er von ihnen abhängig ist.<br />

Am heimtückischsten wirkt sich eine erzwungene Abstinenz bei<br />

schwangeren Frauen aus. Wir lassen es zu, daß unsere<br />

bedauernswerten Teenis mit massiver Werbung bombardiert<br />

werden, die sie überhaupt erst in die Sucht treibt. In der Zeit, die<br />

für junge Frauen wahrscheinlich der größte Streß ihres Leben<br />

bedeutet und in der folglich ihr irregeleitetes Verlangen nach<br />

Zigaretten am größten ist, werden sie von den Medizinern unter<br />

Druck gesetzt, wegen der drohenden Schädigung des<br />

Ungeborenen mit dem Rauchen aufzuhören. Viele schaffen das<br />

nicht und leiden zeitlebens an Schuldgefühlen, ohne daß sie<br />

etwas dafür können. Viele schaffen es und freuen sich darüber;<br />

sie denken »Wunderbar; ich tue das für mein Kind, und nach neun<br />

Mon<strong>at</strong>en bin ich sowieso geheilt.« Dann kommen die Wehen und<br />

die Angst vor der Geburt, anschließend einer der wunderbarsten<br />

Momente im Leben. Die Schmerzen und die Angst sind vorbei,<br />

und das Baby da. Und der alte Auslösemechanismus ist am Werk.<br />

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