Allen Carr - Endlich Nichtrauchermyvers - Mahs.at
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Sie fahren ein paar Jahre lang ein Auto, bei dem der Blinker links<br />
vom Lenker angeordnet ist. Bei Ihrem nächsten Wagen ist er<br />
rechts. Sie wissen, daß er sich auf der rechten Seite befindet,<br />
doch ein paar Wochen lang schalten Sie immer den<br />
Scheibenwischer ein, wenn Sie blinken wollen.<br />
Ähnlich verhält es sich, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören. In<br />
den Anfangstagen der Entzugsperiode wird bei bestimmten<br />
Gelegenheiten der Auslöser gedrückt. Dann glauben Sie: »Ich will<br />
eine Zigarette.« Es ist entscheidend, daß Sie von Anfang an<br />
diesen Folgeerscheinungen Ihrer Geh:rnwäsche rigoros<br />
Widerstand leisten; dann werden die autom<strong>at</strong>ischen Mechanismen<br />
rasch verschwinden. Bei der »Methode Willenskraft« merzt der<br />
Raucher diese Auslösemechanismen nicht aus, sondern verstärkt<br />
sie noch, weil er überzeugt ist, er bringe ein Opfer.<br />
Ein häufiger Auslöser ist eine Mahlzeit, insbesondere ein Essen<br />
im Restaurant mit Freunden. Der Ex-Raucher fühlt sich bereits<br />
elend, weil er seiner Zigaretten beraubt ist. Seine Freunde zünden<br />
sich eine an, und das Gefühl, ihm würde etwas versagt, verstärkt<br />
sich noch. jetzt kann er das gute Essen und das fröhliche<br />
Beisammensein gar nicht mehr genießen. Weil er das Essen und<br />
den geselligen Anlaß gedanklich mit einer Zigarette verbindet,<br />
leidet er dreifach, und seine Gehirnwäsche vertieft sich noch. Ist<br />
er resolut und hält es lange genug aus, wird er sich schlie ßlich in<br />
sein Schicksal ergeben und weiter zur Tagesordnung übergehen.<br />
Doch die Gehirnwäsche wirkt teilweise weiter, und das<br />
Zweitschlimmste am Rauchen ist der Raucher, der aus<br />
gesundheitlichen oder finanziellen Gründen dem Rauchen entsagt<br />
h<strong>at</strong> und doch noch mehrere Jahre danach bei bestimmten<br />
Gelegenheiten nach einer Zigarette giert. Er grämt sich wegen<br />
einer Illusio n, die nur in seinem Kopf existiert, und quält sich<br />
grundlos selbst.<br />
Sogar bei meiner Methode ist das Reagieren auf Auslöser der<br />
häufigste Grund des Scheiterns. Der Ex-Raucher neigt dazu, die<br />
Zigarette als eine Art Placebo oder Zuckerpille zu betrachten. Er<br />
denkt: »Ich weiß, die Zigarette tut nichts für mich, aber wenn ich<br />
mir einbilde, sie tue etwas für mich, dann wird sie mir bei<br />
bestimmten Gelegenheiten eine Hilfe sein.«<br />
Eine Zuckerpille kann, obwohl sie keine chemische Wirkung<br />
entfaltet, ein mächtiges psychologisches Hilfsmittel sein, das<br />
Symptome t<strong>at</strong>sächlich beseitigt und daher Vorteile bringt. Die<br />
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