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stadt: Wir feiern unseren Bezirk! Infos Seite 6 ... - Donaustadtecho

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Gesundheitsecho<br />

Qualität und Sicherheit haben ihren Preis<br />

Mag. Johann Kuhn<br />

M arkenware<br />

Wer sich mit der Entscheidung<br />

beschäftigt beispielsweise<br />

einen Computer zu kaufen, steht<br />

vor der Frage, ob es ein Markenerzeugnis<br />

oder ein neudeutsch<br />

sogenanntes No-Name-Produkt<br />

sein soll. Wenn mich eine derartige<br />

Fragestellung herausfordert,<br />

erinnere ich mich an einen der<br />

lehrreichen Aussprüche meiner<br />

Mutter: „Wer billig kauft, kauft<br />

teuer.“ Damit ist prägnant ausgedrückt,<br />

dass der Preis allein keine<br />

tragfähige Grundlage für die<br />

wohl erwartete Zufriedenheit mit<br />

der Ware sein kann.<br />

Der Verein für Konsumenteninformation<br />

(VKI) hat unlängst<br />

eine junge Testkäuferin in Apotheken<br />

geschickt; diese hat mit<br />

dem Wortlaut „[Ich hätte gerne]...<br />

so etwas wie Aspirin“ die<br />

ApothekerInnen auf die Probe<br />

gestellt. Alle Angesprochenen haben<br />

ASPIRIN® in verschiedenen<br />

Darreichungsformen (Tabletten,<br />

Brausetablette,...) angeboten. Der<br />

VKI wollte allerdings auf etwas<br />

anderes hinaus und ließ die Testerin<br />

nach einer billigeren Alternative<br />

fragen. Hierauf wurden<br />

der jungen Frau andere (generische)<br />

Präparate angeboten.<br />

Der VKI kritisiert daraufhin die<br />

ApothekerInnen ob ihrer Habgier,<br />

weil sie der Kundschaft das<br />

teure ASPIRIN® andrehen und<br />

nicht auf die Idee kommen, die<br />

billigere Alternative anzubieten.<br />

Dazu möchte ich einmal folgendes<br />

sagen (Zitat nach Bundeskanzler<br />

Dr. Kreisky):<br />

Die Firma Bayer erzeugt seit<br />

rund 150 Jahren einen <strong>Wir</strong>kstoff<br />

namens Acetylsalicylsäure, hat<br />

sich dafür einen ins Ohr gehenden<br />

Namen ausgedacht und hält<br />

unter der Marke ASPIRIN® einen<br />

derart beispielgebenden und bewusstseinsprägenden<br />

Standard in<br />

Bezug auf Qualität, Verlässlichkeit<br />

und Marktpflege, dass selbst<br />

die gewieften Fachleute des VKI<br />

den Fehler begangen haben, ein<br />

generisches ASPIRIN® anzudenken<br />

(und von ApothekerInnen<br />

zu verlangen). ASPIRIN® ist das<br />

gerade Gegenteil eines Generikums,<br />

nämlich ein Markenartikel.<br />

Generisch wäre allenfalls ein<br />

Produkt mit einer anderen Bezeichnung<br />

(für Acetylsalicylsäure<br />

war und ist übrigens das erste generische<br />

Präparat ASPRO®<br />

- man lese und staune!).<br />

Im kritisierten Zusammenhang<br />

darf ich als Apotheker von mir<br />

aus gar nichts anderes anbieten<br />

(das wäre nämlich zum Schaden<br />

der Marke und des Erzeugers von<br />

ASPIRIN®), es sei denn die Nachfrage<br />

wird auf den <strong>Wir</strong>kstoff bezogen.<br />

Wenn ein Generika-An-<br />

bieter gegen ASPIRIN® auftreten<br />

möchte, kann er jederzeit die<br />

Werbetrommel rühren und die<br />

Kundschaft mit seinem Präparat<br />

vertraut machen (das ist bei<br />

ASPRO® längst geschehen und<br />

wirkt sich auch auf dessen ebenfalls<br />

nicht ganz billigen Preis aus).<br />

Folgerichtig und völlig korrekt<br />

bieten die in einem Fernseh-Kurzfilm<br />

gezeigten Apothekerinnen<br />

erst auf Nachfrage hinsichtlich<br />

einer billigeren Alternative eine<br />

solche (und daher kein ASPRO®!)<br />

an. Der Konsument müsste sich<br />

nämlich zuerst mit dem <strong>Wir</strong>kstoff<br />

vertraut machen und könnte<br />

dann nach generischer Acetylsalicylsäure<br />

fragen. Wenn er sich<br />

dieses Wort nicht merken kann,<br />

hat ASPIRIN® gewonnen.<br />

Nebenbei bemerkt ist kein Apotheker<br />

verpflichtet, alle Generika<br />

vorrätig zu halten, ja nicht einmal<br />

ASPIRIN® müsste auf Lager<br />

sein. Die Apothekenbetriebsord-<br />

nung verpflichtet zu einer dem<br />

üblichen Bedarf entsprechenden<br />

Lagerhaltung. Zugegeben, diesen<br />

Bedarf kann ich als Apotheker<br />

steuern, denn was ich nicht auf<br />

Lager habe, werde ich nicht anbieten<br />

und umgekehrt.<br />

Ich bin aber auch dem Anspruch<br />

nach hoher Qualität verpflichtet<br />

und insoferne lege ich eher für<br />

www.donau<strong>stadt</strong>echo.at<br />

das seit 150 Jahren bewährte AS-<br />

PIRIN® als für ein No-Name-Präparat<br />

meine Hände ins Feuer.<br />

Man stelle sich vor, ein Patient<br />

erleidet eine der seltenen, jedoch<br />

Gut beraten in den Apotheken ( c) Canstockphoto.com / Leaf<br />

gravierenden Nebenwirkungen<br />

der Acetylsalicylsäure. Ich höre<br />

schon die bohrende Frage des<br />

Richters: „Herr Apotheker, warum<br />

haben sie denn nicht das<br />

selbst mir als sicher bekannte AS-<br />

PIRIN® abgegeben?“ Sei es drum,<br />

wenn es um die Entschädigung<br />

für den Patienten geht, halte ich<br />

die Firma Bayer für finanziell<br />

um Eckhäuser leistungsfähiger<br />

als einen Generika-Anbieter (der<br />

geht schlimmsten Falls in Konkurs<br />

und Geschädigte können<br />

sich an der Verwertung der Masse<br />

beteiligen).<br />

Das alles gebe ich nach und im<br />

Zusammenhang mit der sommerlochfüllenden<br />

Aktivität des<br />

VKI zu bedenken.<br />

Einige Beispiele aus der „normalen“<br />

Welt<br />

Didi Mateschitz würde mit<br />

schwersten Geschützen auffahren,<br />

wenn in einem Restaurant<br />

RED BULL® auf der Karte stünde<br />

und stattdessen ein Nachahmewässerchen<br />

serviert würde. Vermutlich<br />

wäre das Etablissement<br />

mitsamt Haus und Grund im<br />

Handumdrehen gekauft und die<br />

gesamte Mannschaft auf der Stelle<br />

gefeuert.<br />

Welches Angebot darf sich ein<br />

Auto-Kaufinteressent erwarten,<br />

wenn er sich „so etwas wie einen<br />

Mercedes“ wünscht?<br />

Containerweise werden Fälschungen<br />

der Marken ADIDAS®,<br />

NIKE® usw. vernichtet (man<br />

könnte sie doch an Bedürftige<br />

verschenken) – sicher nicht um<br />

Sportartikel billiger zu machen,<br />

sondern um den Markeninhabern<br />

Umsätze und Marktanteile<br />

zu sichern und um zu verhindern,<br />

dass verpönte Vorbilder<br />

Schule machen.<br />

Sehr nachdenklich Ihr<br />

Mag. Johann Kuhn<br />

Andromeda Apotheke<br />

mail@donau<strong>stadt</strong>echo.at<br />

Aus Platzgründen nur Online:<br />

Marion Sprenger zum Thema<br />

Schulbeginn<br />

www.donau<strong>stadt</strong>echo.at<br />

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17. Ausgabe, <strong>Seite</strong> 13

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