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Horst F. Rupp Christen begegnen Juden Ein Lernprogramm - BCJ

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<strong>Horst</strong> F. <strong>Rupp</strong><strong>Christen</strong> <strong>begegnen</strong> <strong>Juden</strong><strong>Ein</strong> <strong>Lernprogramm</strong>


<strong>Horst</strong> F. <strong>Rupp</strong>, Dr. theol., Universitätsprofessor, geb. 1949 inRothenburg o.d.Tbr. Studium der evangelischen Theologie, der Psychologie,Germanistik und Geschichte in Erlangen und Zürich.Erstes und zweites Staatsexamen für den Gymnasialdienst, erstestheologisches Examen für das geistliche Amt. 1985 Promotion zumDr. theol. an der Universität Erlangen. 1993 Habilitation für PraktischeTheologie/Religionspädagogik an der Universität Frankfurt am Main. SeitWS 1993/94 Inhaber des Lehrstuhls für Evangelische Theologie mit demSchwerpunkt Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichtsan der Universität Würzburg.Publikationen (in Auswahl)Religion und ihre Didaktik bei Fr.A.W. Diesterweg. Weinheim undBasel 1987.Fr.A.W. Diesterweg. Pädagogik und Politik. Göttingen und Zürich 1989.Lebensweg und religiöse Erziehung. Religionspädagogik als Autobiographie.3 Bände. Weinheim 1989-2000 (zusammen mit Rainer Lachmann).Diesterweg: Pädagogik - Lehrerbildung - Bildungspolitik. Weinheim 1990(zusammen mit Gerd Hohendorf).Religion - Bildung - Schule. Studien zur Geschichte und Theorie einerkomplexen Beziehung. Weinheim 1994. 2 1996.Diesterweg zwischen Forschung und Mythos. Texte und Dokumentezur Forschungsgeschichte. Neuwied/Kriftel/Berlin 1996 (zusammen mitGert Geißler).Vom Leben und Sterben. <strong>Juden</strong> in Creglingen. Würzburg 1999. 2 2001(zusammen mit Hartwig Behr).Herausgeber mehrerer wissenschaftlicher Reihen und Sammelbände,Mitherausgeber von Fr.A.W. Diesterweg: Sämtliche Werke, 26 Bände.Titelbild: Torarolle


<strong>Horst</strong> F. <strong>Rupp</strong><strong>Christen</strong> <strong>begegnen</strong> <strong>Juden</strong><strong>Ein</strong> <strong>Lernprogramm</strong>Bei der Erarbeitung haben mitgewirkt:Wolfgang Feneberg – Oliver Gußmann (insbesondere Elemente 2.3 und3.2) – Karl-Heinz Klose – Stefan Koch – Georg Künzel – Hans-JürgenMüller – Alfred SeiferleinsowieChristine Raab und Thorben Sager.Erstellt im Auftrag von Begegnung von <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong>. Bayern.Anregungen wurden auch gegeben von Hartwig Behr und Irit Ciubotaru.Das Manuskript kritisch gegen gelesen hat im Entstehungsstadium IsraelSchwierz/Würzburg, der auch wichtiges Bildmaterial zur Ver fügunggestellt hat.– 1 –


Die Deutsche Bibliothek – CIP <strong>Ein</strong>heitsaufnahme<strong>Horst</strong> F. <strong>Rupp</strong>: <strong>Christen</strong> <strong>begegnen</strong> <strong>Juden</strong>. <strong>Ein</strong> <strong>Lernprogramm</strong>.Neuendettelsau: Begegnung von <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong>. Bayern, 2002ISBN 3-936678-00-6Impressum<strong>Christen</strong> <strong>begegnen</strong> <strong>Juden</strong>. <strong>Ein</strong> <strong>Lernprogramm</strong>erarbeitet von <strong>Horst</strong> F. <strong>Rupp</strong> unter Mitwirkung von Wolfgang Feneberg –Oliver Gußmann (insbesondere Elemente 2.3 und 3.2) – Karl-Heinz Klose– Stefan Koch – Georg Künzel – Hans-Jürgen Müller – Alfred Seiferleinsowie Christine Raab und Thorben Sager im Auftrag von Begegnung von<strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong>. Bayern.Gestaltung: Andrea SiebertDruck: Hügelschäffer, MainbernheimJuni 2002Begegnung von <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong>. Bayern 2002Bezug: Buchhandel oder bei Begegnung von <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong>ISBN 3-936678-00-6Alle Rechte vorbehalten– 2 –


INHALTVorwort................................................................................................. 4Intention............................................................................................... 7Element 1: <strong>Ein</strong>stiegsphase................................................................. 81.1 Impulse......................................................................................... 81.2 Arbeits- und Leseanregungen zur Annäherung an dasgegenwärtige <strong>Juden</strong>tum................................................................... 10Element 2: Recherchephase............................................................. 112.1 Kontaktaufnahme mit aktiven jüdischen Gemeinden.................. 112.2 Spuren ehemaligen jüdischen Lebens in Ihrer Umgebung.......... 132.3 Internet-Recherche....................................................................... 172.4 Literatur-Recherche...................................................................... 20Element 3: Erarbeitungsphase........................................................ 283.1 Zum Verhältnis von <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong>...................................... 283.2 Hebräisches Testament und <strong>Juden</strong>tum in christlichenBauwerken................................................................................... 323.3 Die Shoah als Wende- und Tiefpunkt jüdischen Lebensin christlicher Umgebung............................................................. 363.4 Das Gespräch zwischen <strong>Juden</strong> und <strong>Christen</strong> nach Auschwitz..... 39Anhang.................................................................................................. 41Glossar.......................................................................................... 41Der jüdische Kalender.................................................................. 47Adressen für eigene Anfragen und Kontakte............................... 49Anschriften der Gesellschaften für christlich-jüdischeZusammenarbeit ...................................................................... 50Bildnachweis................................................................................ 51Begegnung von <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong>............................................. 52– 3 –


VORWORTIn den letzten Jahren hat man in den christlichen Kirchen erneut und intensivüber das eigene Verhältnis zum <strong>Juden</strong>tum und zur jüdischen Religionnachzudenken begonnen. Dies bedeutete zum einen eine Be sinnung aufdas <strong>Juden</strong>tum und die jüdische Religion als der Wurzel bzw. der Mutterreligiondes christlichen Glaubens und zum anderen auch vielerorts einerneutes und intensives Bewusstwerden der nicht selten christlich verursachtenLeidensgeschichte des jüdischen Volkes in den vergangenenzweitausend Jahren. Wie tief dabei bis in die Ge genwart hinein in christlichemDenken und Fühlen vorurteilsbeladene Ressentiments zum Ausdruckkommen, dies lässt sich nach wie vor an vielen schriftlichenwie mündlichen Äußerungen festmachen. Umso notwendiger ist es, sichdessen bewusst zu werden und auf eine Ände rung, ja richtig gehend aufeine Umkehr im biblischen Verständnis zu sinnen.Auch innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern habensich in den vergangenen Jahren erfreulicherweise deutliche An zeichenfür eine Neubestimmung bzw. Neupositionierung des eigenen Verhältnisseszum <strong>Juden</strong>tum bemerkbar gemacht. Als wesentliche Stationim Rahmen dieser Neubesinnung muss ganz sicher die Erklärungder Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern zum Thema „<strong>Christen</strong>und <strong>Juden</strong>“ vom Herbst 1998 angesehen werden, in der neben dem notwendigenund selbstkritischen Blick zurück auch schon recht klare Eckmarkenzu einer Neugestaltung des Verhältnisses zur jüdischen Reli gionfest gehalten werden. Dass in diesem Kontext dann insbesondere auchan pädagogische und didaktische Bemühungen – etwa in Schule undReli gionsunterricht, im Konfirmandenunterricht, in der Jugend arbeit wieaber z.B. auch in der Erwachsenenbildung – zu denken ist, auch dieserhellt recht klar aus der Erklärung.In der Richtung dieser Intentionen ist auch die Arbeit des VereinesBegegnung von <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong> zu sehen. U.a. in jährlich stattfindendenHearings wird hier versucht, Impulse und Anstöße innerhalbder Evangelisch-Lutherischen Kirche Bayerns zu setzen, um diese– 4 –


Neubestimmung des Verhältnisses von <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong> voranzu bringen.Im Rahmen der Arbeit des Vereins haben sich verschiedeneArbeitsgruppen konstituiert, die in die unterschiedlichen Arbeitsfeldersolche Impulse vermitteln möchten. So hat etwa eine Arbeitsgruppeunter der Leitung von Ingrid Grill vor kurzem unter dem Titel Religionsunterrichtin Israels Gegenwart. Kriterien und Refl exionen eineArbeitshilfe vorgelegt, die wertvolle didaktische Impulse und Anregungenfür eine Vermittlung des Themas im Religionsunterricht an deröffentlichen Schule gibt.<strong>Ein</strong>e dieser Arbeitsgruppen beschäftigte sich unter dem Vorsitz vonDr. Alfred Seiferlein intensiv mit den Möglichkeiten von kirchlichenOrtsgemeinden wie auch einzelner Gemeindemitglieder, sich einerAufarbeitung und auch Neugestaltung des christlich-jüdischen Verhältnissesvor Ort anzunehmen. Hierzu wurde ich im Jahre 2001 mitdem Auftrag versehen, ein „<strong>Lernprogramm</strong>“ zum Thema „Chris ten<strong>begegnen</strong> <strong>Juden</strong>“ zu erarbeiten. Neben den regelmäßigen Treffen derArbeitsgruppe im Religionspädagogischen Zentrum der Landeskir chein Heilsbronn konnte ich auch im Rahmen eines im Wintersemester2001/2002 an der Universität Würzburg insbesondere für Lehramtsstudierendegehaltenen Seminars zum Thema <strong>Juden</strong>tum mit einer kleinenstudentischen Arbeitsgruppe an der Optimierung des Lernpro grammsfeilen. Nach insgesamt etwa einem Jahr intensiver Arbeit an dieserThematik lege ich nun im Namen der Arbeitsgruppe des VereinsBegegnung von <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong> dieses <strong>Lernprogramm</strong> vor. Ar- -beitsgruppe wie Verein hoffen, dass aus dieser Initiative vielfältigeAnstöße in die genannte Richtung resultieren.Besonders erfreulich ist, dass zum gleichen Zeitpunkt, zu demwir dieses <strong>Lernprogramm</strong> der Öffentlichkeit vorlegen, ebenfalls auf Initiativedes Vereins Begegnung von <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong> die bayerischeAdaption der ursprünglich in und für Niedersachsen von Dr. UrsulaRudnick erarbeiteten Ausstellung BlickWechsel in Regens burg u.a.durch Landes bischof Dr. Johannes Friedrich eröffnet und in den darauf -fol genden Monaten in verschiedenen bayerischen Städten und Gemeindenzu se hen sein wird.Beide Initiativen und Projekte werden aus den gleichen Motiven– 5 –


gespeist und können durchaus auch parallele Verwendung finden, d.h.also, dass beispielsweise in Kirchengemeinden, in denen die Ausstel lunggezeigt werden soll, sich Arbeitsgruppen bilden können, die mit tels des<strong>Lernprogramm</strong>s fundierte Vorlagen und Anleitungen bekom men, sichmit den auch in der Ausstellung behandelten Fragen ausein ander zusetzen. Das <strong>Lernprogramm</strong> kann jedoch auch unabhängig von derAusstellung von <strong>Ein</strong>zelpersonen oder auch Gruppen verwendet werden,die Anregungen für eine Auseinandersetzung mit der Thematik suchen.Wir hoffen jedenfalls sehr, dass das Angebot, das unser Lern programmmacht, aus dem Bereich der Kirchengemeinden und der Erwachsenenbildungauf ein reges Interesse stoßen wird.Dass dieses <strong>Lernprogramm</strong> nun in gedruckter Form vorgelegt wer denkann, gibt dem Autor Veranlassung zu vielfältigem Dank. Neben den Mitgliedernder Arbeitsgruppe sei hier auch den beiden Würzbur ger StudierendenChristine Raab und Thorben Sager gedankt. Alle Ge nannten habendieses Projekt konstruktiv-kritisch und mit vielen An regungen begleitetund vorangebracht. Dank für kritisches Gegenlesen gilt es Hartwig Behrund Israel Schwierz abzustatten. Beide haben darüber hinaus auch nochumfangreiches Bildmaterial zur Verfü gung gestellt. In besonderer Weisesei Andrea Siebert gedankt. Rasch hat sie zwischen ihren anderen vielfältigenAufgaben die Computer-Gestaltung dieser Arbeitshilfe fertiggestellt.Ohne die Bereitschaft auch des finanziellen Engagements desVereins Begegnung von <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong> hätte diese Arbeits hilfejedoch nicht das Licht der Welt erblickt. Dafür sei an dieser Stelledem Vorsitzenden des Vereins, OKR Dr. Norbert Denner lein, sowie seinemGeschäftsführer und Theologischen Referenten, Hans-Jürgen Mül ler,herzlich gedankt. An der Finanzierung der Druckkosten hat sich u.a. dieEvangelisch-Lutherische Kirche in Bayern beteiligt. Auch dafür sei hierDank ausgesprochen.Würzburg, im Juni 2002<strong>Horst</strong> F. <strong>Rupp</strong>– 6 –


INTENTIONDas <strong>Lernprogramm</strong> <strong>Christen</strong> <strong>begegnen</strong> <strong>Juden</strong> versucht Lern wege aufzuzeigen,wie sich <strong>Christen</strong> ohne größere Vorbildung und Vor wissen eigenständigmit dem Thema <strong>Juden</strong>tum in Geschichte und Gegen wart vertrautmachen können.Abb. 1: <strong>Christen</strong> <strong>begegnen</strong> <strong>Juden</strong>: Gespräch am Rande einer Tagungvon Begegnung von <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong> zwischen Michael Kuch undTobia Ben Chorin– 7 –


ELEMENT 1: EINSTIEGSPHASE1.1 Impulse➢ Führen Sie über Ihre Aktivitäten zum Thema „<strong>Juden</strong>tum“ eine ArtTage buch, in dem Sie alles notieren, was Ihnen zum Thema wichtiger scheint.➢ Überlegen Sie, aus welchen Motiven heraus Sie sich mit dem Thema„<strong>Juden</strong>tum“ beschäftigen.➢ Überlegen Sie in einer Art „Brainstorming“, was Ihnen zum Thema„<strong>Juden</strong> tum“ einfällt.➢ Beobachten und notieren Sie, wie in Ihrem Freundes-, Bekannten- undVerwandtenkreis über das Thema „<strong>Juden</strong>tum“ gesprochen und gedachtwird.➢ Nehmen Sie aufmerksam zur Kenntnis, wie in den Medien das Thema„<strong>Juden</strong>tum“ erscheint. Sammeln Sie entsprechende Beobach tungen, Artikelusw.➢ Welche Angebote gibt es etwa auf dem Feld der (kommunalen, kirchlichenund sonstigen) Erwachsenenbildung zum Thema „<strong>Juden</strong> tum“, alsoz.B. bei der VHS, in (Stadt-)Akademien, bei den <strong>Ein</strong>richtun gen des EvangelischenBildungswerkes, bei sonstigen Vorträgen usw.?➢ Schreiben Sie die Bundeszentrale oder Ihre Landeszentrale für politischeBildung an, welches Angebot zum Thema „<strong>Juden</strong>tum“ hier ge machtwird. Nutzen Sie dieses Angebot.Adressen:Landeszentrale für politische BildungsarbeitBrienner Straße 41, 80333 MünchenBundeszentrale für politische BildungsarbeitPostfach 2325, 53013 Bonn➢ Legen Sie sich eine kleine Bibliothek zum Thema „<strong>Juden</strong>tum“ an.– 8 –


➢ Erkundigen Sie sich, ob eventuell schon Projektgruppen in Ihrer Nähebestehen, die sich mit dem Thema „<strong>Juden</strong>tum“ beschäftigen. Prü fen Siedie Möglichkeit einer Kontaktaufnahme bzw. auch Integration in solcheGruppen.➢ Verschiedene aktuelle Filme befassen sich mit dem Thema „<strong>Juden</strong>tum“und jüdisches Leben. Sehen Sie sich den einen oder anderen die serFilme an, also etwa „Viehjud Levi“, „Kindertransport“ oder „Kad dosch“.Welche Aspekte jüdischen Lebens werden hier beleuchtet?➢ Jiddische Musik, sog. Klezmer-Musik ist derzeit „in“. Besorgen Siesich Informationen und Hörbeispiele dazu.➢ Auch auf dem Felde der Belletristik ist „<strong>Juden</strong>tum“ zum Thema ge worden.Besorgen Sie sich beispielsweise die „Medicus“-Trilogie von NoahGordon, die in den vergangenen Jahren in den Bestseller-Listen aufgetauchtist.➢ Unsere Position zu anderen Religionen – und damit auch zur jüdi schenReligion - hat etwas mit unserer Haltung zum Fremden, zum Anderenzu tun. Überlegen Sie, welche Faktoren hier eine Rolle spie len, spielenkönnen.Abb. 2: Belletristik zum <strong>Juden</strong>tum– 9 –


1.2 Arbeits- und Leseanregungen zur Annäherung an das gegenwärtige <strong>Juden</strong>tumLesen Sie mindestens einen der folgenden Titel:• Jüdisches Leben in Deutschland seit 1945. Hg. von Micha Brum lik,Doron Kiesel, Cilly Kugelmann u. Julius H. Schoeps. Frankfurt/Main1988.• <strong>Juden</strong> im heutigen Deutschland. In: Für ein neues Miteinander von<strong>Juden</strong> und <strong>Christen</strong>. Hg. von Jörg Thierfelder und Willi Wölfing. MitBeiträgen von Micha Brumlik u.a. Weinheim 1996, S. 49-76.• Mein <strong>Juden</strong>tum. Hg. von Hans Jürgen Schultz. Zürich/Düsseldorf1999.• Jüdisches Leben in Deutschland. Siebzehn Gespräche. Geführt, hg.und mit einem Vorwort versehen von Ingrid Wilt mann. Frankfurt amMain 1999.• Franz J. Jürgens: „Wir waren ja eigentlich Deutsche“. <strong>Juden</strong> berich tenvon Emigration und Rückkehr. Berlin 1997.• Simon Snopkowski: Zuversicht trotz allem. Erinnerungen eines Überlebendenin Deutschland. München 2000.• Wir melden uns zu Wort. Interviews mit Frauen aus der JüdischenGemeinde Düsseldorf. Herausgegeben von Inge Blank, NataschaJanovskaja und Katja Kriener. Düsseldorf 2001.– 10 –


ELEMENT 2: RECHERCHEPHASE2.1 Kontaktaufnahme mit aktiven jüdischen Gemeinden➢ Eruieren Sie, welches die Ihrem Wohn- und Lebensmittelpunkt nächstgelegeneaktive jüdische Gemeinde ist. Vgl. hierzu den Anhang mit denAbb. 3: Synagoge in NürnbergAdressen der jüdischen Gemeinden in Bayern!➢ Nehmen Sie Kontakt auf zu dieser Gemeinde.➢ Fragen Sie nach Gemeindeaktivitäten, bei denen auch Nicht-<strong>Juden</strong>willkommen sind.➢ Nehmen Sie nach Möglichkeit einmal an einem jüdischen Gottesdienstteil.➢ Lassen Sie sich eventuell eine Gemeindezeitung zusenden.➢ Lesen Sie in der Jüdischen Allgemeinen, die am Kiosk erhältlich istoder direkt beim Verlag Jüdische Presse GmbH (Tucholskystr. 9, 10117Berlin) angefordert werden kann.➢ Verdeutlichen Sie sich, vor welchen Problemen gegenwärtig die jüdischenGemeinden in Deutschland stehen.– 11 –


Stichworte:– Wachsender Neo-Nazismus und Antisemitismus in DeutschlandAbb. 4: Geschändeter jüdischer Friedhof Aschaffenburg - Schweinheim– Anschläge auf jüdische <strong>Ein</strong>richtungen und Gemeinden– Marginalisierung von Religion, Phänomene von Säkularisierung– Identifizierung mit der Politik des Staates Israel– Probleme der (religiösen) Identität der jüdischen Minderheit inder christ lichen Mehrheitsgesellschaft– Möglichkeiten von Unterricht in jü discher Religion– Anwachsen der Gemeinden durch Zu wanderung aus dem Osten,wo bei die meisten der Zuwanderer kaum eine religiöse Sozialisationund Prägung aufweisenAbb. 5:Zeitungsartikel– 12 –


2.2 Spuren ehemaligen jüdischen Lebens in Ihrer Umgebung➢ Suchen Sie öffentliche Bibliotheken auf und recherchieren Sie nachLiteratur zu einer bzw. mehreren eventuell früher vorhandenen jüdi schenAbb. 6: Ehemalige Synagoge HüttenheimGemeinde(n) in Ihrer Umgebung.➢ Wenn vorhanden: Lesen Sie sich ein und besuchen Sie wichtige dortgenannte Orte.➢ Stellen Sie fest, ob es - und wenn ja, welche - jüdische Museen, Straßenmit den Namen ehemaliger jüdischer Mitbürger oder sonstige Erinnerungsortean jüdisches Leben in Ihrer Umgebung gibt. Besuchen Sie dieseOrte.➢ Nehmen Sie den Band von Israel Schwierz Steinerne Zeugnisse jüdischenLebens (Landeszentrale für politische Bildung. München 1988.21992) und sehen Sie nach, an welchen Orten in Ihrer Umgebung Spurenjüdischen Lebens zu finden sind.➢ Versuchen Sie heraus zu bekommen, in welcher Zeit die jeweilige jüdischeGemeinde ihre Blütezeit(en) hatte.– 13 –


➢ Stellen Sie fest, welche jüdischen Friedhöfe in Ihrer Umgebung vorhandensind. Erkundigen Sie sich nach den Möglichkeiten eines (geführten)Besuchs.Abb. 7: Friedhof Steinhart Lkrs. Donau-Ries➢ Vergleichen Sie hierzu die Veröffentlichung des ReligionspädagogischenZentrums Heilsbronn: „Haus der Ewigkeit. Jüdische Friedhöfe. <strong>Ein</strong>Medien- und Materialpaket für Lehrkräftealler Schularten, Hauptamtlicheund Ehrenamtliche in der Gemeinde undinteressierte Laien.“ (Hg. von GeorgKünzel) Für Deutschland insgesamt gibtes seit neuestem das Buch von MichaelBrocke und Christiane E. Müller: „Hausdes Lebens. Jüdische Friedhöfe inDeutschland. Leipzig 2001“.➢ Gibt es in Ihrer Nähe christlicheSakralbauten oder Kunstwerke, die sichmit dem Thema „<strong>Juden</strong>tum“ auseinandersetzen? Recherchieren Sie entsprechendund planen Sie einen BesuchAbb. 8: „Hostienfrevel"- Darstellung inIphofen– 14 –


Abb. 9: „<strong>Juden</strong>sau“-Motiv. Dieses Motiv ist anverschiedenen Kirchen zu sehen, u.a. in Heilsbronn,Regensburg, Nürnberg-St. Sebaldein. In welcher Artund Weise wird hierdas Thema behandelt?(Vgl. auch Element3.2)➢ Schreiben Sieauch kommunalebzw. Bezirksstellenan, die u.U. Informationenzur Verfügungstellen (etwadie Kreisheimatpflegerstelleo.ä.).➢ Besuchen Sie eventuell vorhandene Archive (z.B. Stadt-, Staats-, oderZeitungsarchiv) und recherchieren Sie Spuren jüdischen Lebens.➢ Sind Namen jüdischer Menschen noch im (kollektiven) Gedächtnislebendig geblieben, etwa in Form von Straßen- oder Stifternamen, z.B. beiWaisenhäusern oder anderen sozialen oder kulturellen <strong>Ein</strong>richtun gen?Literaturhinweise:Inzwischen gibt es eine Viel zahl von einschlägigen lokal- und regionalgeschicht li chen Publikationen, ge nannt seien hier nur exem plarisch folgende:• Israel Schwierz: Stei ner ne Zeugnisse jüdischen Le bens in Bayern.<strong>Ein</strong>e Doku men tation. Mün chen 1988; 21992.• Christoph Daxelmüller: Jü dische Kultur in Fran ken. Würzburg 1988.• Exkursionsblätter zur Geschichte und Kultur der <strong>Juden</strong> in Bayern, hg.vom Haus der Bayerischen Geschichte (zu beziehen über: Haus derBayerischen Geschichte, Halterstr. 21, 86150 Augsburg).• Roland Flade: Die Würzburger <strong>Juden</strong>. Ihre Geschichte vom Mittelalterbis zur Gegenwart. Würzburg 1987. 2 1996.• Hartwig Behr/<strong>Horst</strong> F. <strong>Rupp</strong>: Vom Leben und Sterben. <strong>Juden</strong> in Creglingen.Würzburg 1999. 2 2001.– 15 –


• Otto Ströbel: <strong>Juden</strong>und <strong>Christen</strong> in dörfl icherGemeinschaft. Ge schichteder <strong>Juden</strong>gemeindeMichelbach/Lücke. Crailsheim2000.• Manfred Treml/JosefKirmeier (Hg.): Geschichteund Kultur der <strong>Juden</strong> inBayern. München 1988.• Geschichte und Kulturder <strong>Juden</strong> in Bayern.Lebensläufe. Hg. von ManfredTreml und Wolf Weigandunter Mitarbeit vonEvamaria Brockhoff. München1988.• Haus der Ewigkeit.Jüdische Friedhöfe. Hg.vom RPZ. Heilsbronn2001.Abb. 10: Spuren jüdischen Lebens. Schlitz für eineMesusah im rechten Türpfosten, Bad Mergentheim, Gänsmarkt5/2. Stock. Mittlerweile abgerissen. Türe wird imDeutschordensmuseum aufbewahrt.– 16 –


2.3 Internet-RechercheMit den neuen elektronischen Medien lässt sich auch zu Hause am Computersehr viel an Informationen zum Thema „<strong>Juden</strong>tum“ beschaf fen.Dies kann zum einen über eines der gängigen Suchprogramme wieetwa „google.de“ oder „yahoo.com“ geschehen, indem Sie als Such begriffetwa „<strong>Juden</strong>tum“ eingeben.Sie können aber auch gleich ganz gezielt bestimmte Homepages undInternetseiten ansteuern, also beispielsweiseAllgemeines:www.hagalil.comUmfangreiche deutsche Website zu allem, was man über das <strong>Juden</strong>tumund Israel wissen möchte: Links, Nachrichten, Foren, Nahostkonflikt.www.fritz-bauer-institut.deStudien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung desHolocaust.Internetseite mit großer Erfahrung in der Beratung und Durchführung vonVeranstaltungen und Wanderausstellungen zum Thema Shoah/Holocaust.Mit Links und Suchprogramm.www.bcj.deVerein zur Förderung des christlich-jüdischen Gesprächs in der Evangelisch-LutherischenKirche in Bayern e.V.www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/B6/deutschl.htmLinkliste des „Zentralarchivs zur Erforschung der Geschichte der <strong>Juden</strong> inDeutschland“:Hier findet man Adressen und Links zu Forschungsarchiven.www.yadvashem.org.ilWebsite der israelischen Holocaust-Gedenkstätte. Hier kann man pere-mail auch die Namen und das Schicksal von 3 Millionen jüdischer Menschenerfragen.– 17 –


www.talmud.de/index.htmWebseite für <strong>Juden</strong> und Nichtjuden über heutiges <strong>Juden</strong>tum mit praxisorientiertenAnregungen, Erklärungen und Hilfen.www.juden.deUnter „Museen“ gelangt man (u.a.) zu jüdischen Museen (nach Postleitzahlgeordnet). Auch sonst sehr weiterführend.www.synagoge.deInteraktive Karte mit sämtlichen gegenwärtigen jüdischen Gemeindenin Deutschland. Durch Anklicken des Ortes erreicht man die Adresse,manchmal auch Literaturangaben.www.dike.de/LomdimUmfangreiche Webseite über den jüdisch-christlichen Dialog in Deutschland(Gut illustriert die Link-Liste zu acht Themenbereichen: <strong>Juden</strong>tum;jüdisch-christlicher Dialog; jüdische Gemeinden; Israel; Kunst/Musik/Fotografie; Medien; Wissenschaft; Geschichte).www.erinnerung.orgInternetprojekt, das anregt, die Geschichte der eigenen Stadt aufzuarbeiten.Man kann die Ergebnisse dann auch ins Internet stellen. ImMoment ist ein Beispielprojekt zu sehen:„<strong>Juden</strong> in Groß-Gerau. <strong>Ein</strong>e interaktive Spurensuche.“Besonderes:www.levistrauss.com/about/history/founder.htmEnglische Seite über das Leben und die Firma des in Buttenheim 1829geborenen Erfinders der berühmten blauen Hosen.www.yahoodi.com/famous/start.htmlUmfangreicher Überblick über jüdische Persönlichkeiten aus allen Zeitenund Bereichen.(Sprache: Englisch)– 18 –


http://home.talkcity.com/BharatVarsh/hatfani2/index.htmlInformative Homepage über die Geschichte der jüdischen Gemeinde inAugsburg.www.zum.de/Faecher/evR2/BAYreal/9/9.3/jud2.htmAnleitung des Religionslehrers M. Lau (München), wie man mit Schülernder 10. Klasse Gymnasium im Internet zum Thema <strong>Juden</strong>tumre cherchiert.Weitere Internetadressen:– www.zentralratdjuden.de (Zentralrat der <strong>Juden</strong> in Deutschland)– www.ajc.org– www.jg.-berlin.org– www.juedisches-berlin.de– 19 –


2.4 Literatur-Recherche➢ Suchen Sie eine Ihnen zugängliche Bibliothek (Stadt-, Gemeinde-,Dekanats-, Universitätsbibliothek o.ä.) auf und recherchieren Sie in denSchlagwortkatalogen unter dem Begriff „<strong>Juden</strong>tum“ o.ä.➢ Wenn möglich: Suchen Sie eine Spezialbuchhandlung zum <strong>Juden</strong>tumauf, in München etwa Rachel Salamanders Literaturhandlung, die aucheine Filiale in Fürth am Jüdischen Museum Franken hat.➢ Lesen Sie eine <strong>Ein</strong>führung in die Geschichte und Kultur des <strong>Juden</strong> tumsbzw. des deutschen <strong>Juden</strong>tums.Literaturhinweise:• Illustrierte Geschichte des <strong>Juden</strong>tums, hg. von Nicholas de Lange.Frankfurt/New York 2000.• Geschichte des jüdischen Volkes = Informationen zur politischen BildungNr. 140. Bonn 5 1991 (Manuskript: Reiner Bernstein)• Ruth Gay: Geschichte der <strong>Juden</strong> in Deutschland. Von der Römerzeitbis zum Zweiten Weltkrieg. München 1993.• Nahum T. Gidal: Die <strong>Juden</strong> in Deutschland von der Römerzeit bis zurWeimarer Republik. Köln 1997.• Johann Maier: <strong>Juden</strong>tum von A bis Z. Glauben, Geschichte, Kultur.Freiburg/Basel/Wien 2001.• Peter Ortag: Jüdische Kultur und Geschichte. <strong>Ein</strong> Überblick. Pots dam42000.• Leo Prijs: Die Welt des <strong>Juden</strong>tums. Religion, Geschichte, Lebensweise.München 4 1996.• Kurt Schubert: Jüdische Geschichte. München 3 1999.• Leo Trepp: Die <strong>Juden</strong>. Volk, Geschichte, Religion. Reinbek 1999.• Was jeder vom <strong>Juden</strong>tum wissen muß. Im Auftrag des Arbeitskrei sesKirche und <strong>Juden</strong>tum der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen KircheDeutschlands und des Deutschen Nationalkomitees des Lu therischenWeltbundes hg. von Arnulf H. Baumann. Gütersloh 1983.– 20 –


➢ <strong>Ein</strong> anderer Zugang: JaldaRebling erzählt und singt Liederzur Geschichte der <strong>Juden</strong> inDeutschland. (CD: Jalda Reblingu.a.: <strong>Juden</strong> in Deutschland1250-1750)➢ Notieren Sie die in IhrerWahrnehmung wichtigsten Stationender jüdi schen Geschichte.➢ Erstellen Sie sich ein persönlichesBe griffs-Glos sar, in dem Siealle Ihnen bis lang un be kanntenBegriffe fest hal ten.➢ Achten Sie bei der Lektüre derLite ra tur auf die Darstellung desVerhält nis ses von <strong>Juden</strong>tum und<strong>Christen</strong>tum in den unterschiedlichenhistorischen Epo chen.Abb. 11: Süskint, der Jude von Trimberg; jüdischdeutscherMinnesänger (Manessische Liederhandschrift,um 1300)Abb. 12: Darstellung einer Disputationzwischen christlichen und jüdischen Gelehrten,die am spitz zulaufenden Hut erkenntlichsind.– 21 –


Arbeitsanregungen:➢ Klären Sie folgende Begriffe anhand der Literatur bzw. eines Lexikons:– (jüdische)Diaspora– Antijudaismus –christlicher Antijudaismus– Antisemitismus –rassischer AntisemitismusAbb.13: Darstellung von Ecclesia(Kirche) und Synagoga (<strong>Juden</strong>tum)im Bamberger Dom– jüdische Hoffaktoren– (religiöse) Toleranz– Emanzipation der<strong>Juden</strong>– Assimilation der<strong>Juden</strong>– Zionismus– Holocaust bzw.ShoahAbb. 14: Grabstein auf dem jüdischen FriedhofSchopfloch. Assimilierte <strong>Juden</strong> lassen die Grabinschriftauch in der Landessprache fertigen.Zudem wird deutlich, wie sehr sich der Verstorbenemit dem Vaterland verbunden fühlte.– 22 –


➢ Verdeutlichen Sie sich, wel che Be deu tung jüdische Intel lek tuelle im Geistes leben, in der Kultur undder Wis sen schaft Deutschlands,Euro pas und der Welthatten und haben. DenkenSie dabei etwa an SchriftstellerInnen,MusikerInnen,Staats män ner (und eventuellauch Staats frauen!),Ge lehrte und WissenschaftlerInnen.Ist mit demExodus jüdi scher Menschennach 1933 für Deutschlandnicht ein unwiederbringlicherVer lust gegeben?Abb. 15: Richard Willstätter (1872-1942), Chemiker,Nobelpreisträger, aufgewachsen in Nürnberg, Professur inMünchen, die er wegen antisemitischer Anfeindungen 1925niederlegte.➢ Lesen Sie eine <strong>Ein</strong>führung in die Religion bzw. Theologie des <strong>Juden</strong>tums.Literaturhinweise:• Georg Fohrer: Glaube und Leben im <strong>Juden</strong>tum. Heidelberg 1979.• Roland Gradwohl: Der jüdische Glaube. <strong>Ein</strong>e <strong>Ein</strong>führung. Stuttgart2000.• Alfred J. Kolatch: Jüdische Welt ver stehen. Sechshundert Fragen undAnt wor ten. Wiesbaden 3 1997.• Nathan Peter Levinson/Frauke Büchner: 77 Fragen zwischen <strong>Juden</strong>und <strong>Christen</strong>. Göttingen 2001.• Solomon Norman: <strong>Juden</strong>tum. <strong>Ein</strong>e kurze <strong>Ein</strong>führung. Stuttgart 1999.• Günter Stemberger: Jüdische Religion. 2 1996.➢ Achten Sie bei der Lektüre auf die Frage: Welche Glaubens- und Lehraussagenhaben die jüdische und christliche Religion gemeinsam, in welchenunterscheiden sie sich?– 23 –


Arbeitsaufträge:➢ Verdeutlichen Sie sich wichtige Elemente der Synagoge. Klären Siedie Begriffe:– Aron ha kodesch– Thora (-Rolle)– Bima– Jad– Almemor– FrauenemporeAbb. 16: Aron ha ko desch in der SynagogeBad Kissingen➢ Verdeutlichen Sie sich folgende Elemente der Andacht, der Frömmigkeitund des Gottesdienstes:– Minjan– Rabbiner– Chasan– Kipa– Tallit– Siddur– Kaschrut-RegelnAbb. 17: Verschiedene Kipot– 24 –


➢ Klären Sie die einzelnen Feste des jüdischen Festkreises nach Ur sprung,Bedeutung und Ablauf:– Pessach– Schawuot– Sukkot– Rosch ha schana– Jom Kippur– Simchat Thora– Chanukka– PurimAbb. 18: Holzstich Laubhüttenfest➢ Der Schabbat nimmt in der jü dischen Religion eine ganz besondereStel lung ein. Le sen Sie etwa bei Leo Trepp: Die <strong>Juden</strong>. Volk, Ge schich te,Religion. Reinbek 1999 (S. 336ff.) oder in einer an de ren <strong>Ein</strong>führung dieAbschnitte zu Ursprung, zur Bedeutung, zur Ge staltung und zum Ablaufdes Schabbats.➢ Die Kaschrut-Vorschriften sind in der jüdischen Religion ebenfalls vongroßer Bedeutung. Lesen Sie dazu bei Leo Trepp, S. 330ff.➢ Religiöse Riten und Feiern begleiten den Lebenslauf eines jüdi schenMenschen. Verdeutlichen Sie sich die Bedeutung folgender Fei ern bzw.Stationen:– Berit Mila– Bar Mitzwa bzw.Bat Mitzwa– Hochzeitsfeierim<strong>Juden</strong>tum– TrauergebräucheAbb. 19: Bar Mitzwa in der Synagoge Urspringen– 25 –


➢ Verdeutlichen Sie sich wichtige Elemente der jüdischen Lehre.Lesen Sie etwa dazu bei Leo Trepp den Abschnitt „Urquellen des jüdischenGeis tes“ (S. 212ff.). Welche Bedeutung misst die jüdische Reli gionfolgenden Begriffen zu:– die Thora als Quelleder Offenbarung– die schriftliche unddie mündliche Thora– Gott– Mensch– die Erwartung des Messias– die Auferstehung der TotenAbb. 20: Talmudseite➢ Neben der sozusagen öffentlichen Religionspraxis in der Synagogenimmt im <strong>Juden</strong>tum die Familie als religiöses Zentrum bzw. auch alsLern- und Sozialisationsort eine besondere Stellung ein. Hier hat dannauch die Frau bzw. Mutter eine ganz außergewöhnliche Position.➢ Versuchen Sie etwas über die Stellung der Frau im <strong>Juden</strong>tum herauszu bekommen.Abb. 21: Rabbinerin Elaina Rothman und RabbinerinMiri Lawrence bereiten sich zu ihrer Ordination vor (1992)➢ Gibt es so etwaswie einen „Feminismus“im <strong>Juden</strong>tum?Recherchie renSie dazu etwa unterdem Namen derAutorin SusannahHeschel.– 26 –


➢ Kindsein und Jugend im <strong>Juden</strong>tum. Beachten Sie bei Ihrer Lektürediese Aspekte.➢ Überlegen Sie, welche Bedeutung der jüdischen Religion zur Bewahrungjüdischer Identität im Wechsel der Zeiten zukommt.➢ Wie verhält sich die jüdische Religion zu modernen Zeiterscheinungen?➢ Das religiöse <strong>Juden</strong>tum ist keineswegs so uniform, wie es sich vielleichtbisweilen aus der Distanz darstellen mag. Grob betrachtet lassensich folgende Richtungen nach der Strenge der <strong>Ein</strong>haltung der Religionsvorschriftenunterscheiden:– streng orthodoxe <strong>Juden</strong>– orthodoxe <strong>Juden</strong>– konservative <strong>Juden</strong>– liberale <strong>Juden</strong>– Reform-<strong>Juden</strong>.➢ Versuchen Sie heraus zu bekommen, worin sich diese Gruppen unterscheiden.➢ Lesen Sie dazu etwa das Kapitel „Die religiöse Vielfalt des <strong>Juden</strong> tums“in dem Buch von Jakob J. Petuchowski: Mein Judesein. Wege und Erfahrungeneines deutschen Rabbiners. Freiburg/Basel/Wien 1992, S. 64-81.➢ Natürlich gibt es auch im <strong>Juden</strong>tum Menschen, die sich nicht religiösverstehen. Gerade die Shoah hat manchen <strong>Juden</strong> auch weg von der Religionund Gott geführt, da man sich einen Gott, der derartiges Leid zuläßt,nicht vorstellen kann. Dies ist die auch den <strong>Christen</strong> vertraute Theodizee-Frage. Versuchen Sie etwas heraus zu bekommen über den Prozentsatzvon sich nicht religiös definierenden <strong>Juden</strong> im gesamten <strong>Juden</strong>tum.– 27 –


ELEMENT 3: ERARBEITUNGSPHASE3.1 Zum Verhältnis von <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong>➢ Das <strong>Christen</strong>tum ist eine Tochterreligion des <strong>Juden</strong>tums, d.h. das <strong>Christen</strong>tumhat jüdische Wurzeln.➢ Verdeutlichen Sie sich auf diesem Hintergrund den Stellenwert des vonden <strong>Christen</strong> meist als Altes Testament bezeichneten Schriften kanons, denman auch als das Hebräische oder Erste Testament be zeichnen könnte, für<strong>Juden</strong> und für <strong>Christen</strong>.➢ Überlegungen zum Sprachgebrauch: Gängigerweise spricht man im<strong>Christen</strong>tum im Blick auf die beiden Teile der christlichen Bibel vomAlten Testament und vom Neuen Testament. Wohl zu Recht wurde in jüngererZeit dieser Sprachgebrauch hinterfragt, da unter Umständen in derRede vom Alten Testament die diskriminierende Unterstellung des Überholtseinsdes Bundes Gottes mit seinem Volk Israel enthalten sein kann.Alternativ wurden die Bezeichnungen Hebräische Bibel und Christ licheBibel bzw. Erstes Testament und Zweites Testa ment an geregt. ÜberlegenSie, ob dies in Ihrer Sicht brauchbare Alter nativen sein könnten.➢ Jesus verstand sich selbst als Jude. Lesen Sie in den Evangelien undmarkieren bzw. notieren Sie Stellen, an denen dies deutlich zu erkennenist.➢ Wurzeln eines christlichen Antijudaismus sind schon im sog. NeuenTestament zu erkennen. Lesen Sie auf diesem Hintergrund etwa fol gendeStellen im Kontext:– Mt 27,25– Joh 8,44– 1.Thess 2,14-16➢ Welche Sicht des <strong>Juden</strong>tums kommt hier zum Ausdruck? Suchen Sienach Erklärungen dafür.– 28 –


Lesehinweis:Lesen Sie zum Verständnis dieser neutestamentlichen Stellen folgendenText:• Gerd Theißen: Antijudaismus im Neuen Testament – ein soziales Vorurteilin heiligen Schriften. In: Für ein neues Miteinander von <strong>Juden</strong> und<strong>Christen</strong>. Hg. von Jörg Thierfelder und Willi Wölfing. Mit Beiträgen vonMicha Brumlik u.a. Weinheim 1996, S. 77- 97.➢ Christlicher Antijudaismus im Mittelalter. Welche Stellung hatte diejüdische Minderheit in der christlichen Mehrheitsgesellschaft? Gab esWandlungen, etwa 1096 oder 1215?➢ Versuchen Sie Erklärungen für die Phäno me ne von Ausgrenzung,Marginalisierung, <strong>Ein</strong> schrän kung der Rechtsstellung, Diskrimi nie rung,Verfolgung und Tötungvon <strong>Juden</strong> durch <strong>Christen</strong>zu finden.➢ Klären Sie in diesemZusammenhang fol gendePhänomene:– <strong>Juden</strong>pogromeim ZusammenhangderKreuzzüge– Zwangstaufenvon <strong>Juden</strong>– Kammerknechtschaft– Vorwurf derErmordung deschristlichenHeilands– Vorwurf der Hostienschändung– Vorwurf der Kindestötung– Vorwurf der BrunnenvergiftungAbb. 22: Christliche Darstellung des Vorwurfesder Kindstötung durch <strong>Juden</strong>. Hier: Darstellung desvorgeblichen Mordes an Simon vor Trient (1493).– 29 –


Lesehinweis:• Geschichte des jüdischen Volkes (= Informationen zur politischen BildungNr. 140). Bonn 5 1991, S. 14ff.➢ Die Haltung des Protestantismus zu den <strong>Juden</strong> wurde ganz grundlegendbestimmt durch Luthers Haltung. Versuchen Sie sich die Hintergründevon Luthers Position zu verdeutlichen.Abb. 23a und b: Luther gibt 1523 die Schrift „Das Jesus Christus ein geborener Jude sei“heraus, 1543 dann „Von den <strong>Juden</strong> und ihren Lügen“.Lesehinweis:• Heinz Kremers (Hg.): Die <strong>Juden</strong> und Martin Luther – Martin Lutherund die <strong>Juden</strong>. Geschichte – Wirkungsgeschichte – Herausforde rung.Neukirchen-Vluyn 1985.• Peter von der Osten-Sacken: Martin Luther und die <strong>Juden</strong>.Stuttgart 2002. (Erscheint voraussichtlich Sept. 2002).➢ Parallel zu aufgeklärter Toleranz, Emanzipation und Stärkung derRechtsstellung von <strong>Juden</strong> in der Neuzeit verlief auch eine Radikalisie rungdes antijüdischen Denkens und Handelns insbesondere in Deutschland,aber auch im übrigen Europa.➢ Als Klimax dieser atavistischen Gegenbewegung muss die Entste hungdes Antisemitismus angesehen werden, bis hin zum rassisch be gründeten– 30 –


Abb. 24: Die nationalsozialistische Propaganda macht sich antijüdische <strong>Ein</strong>stellungen zuNutze.Antisemitismus in der völkischen Bewegung im deutschen Kulturraum.➢ Religion insgesamt – wie speziell auch die jüdische Religion – wirdin der Neuzeit privatisiert und marginalisiert. Sie spielt in den ländli chenRegionen noch eine größere Rolle als in den Städten.➢ Was vordem in der Wahrnehmung einer andersartigen Religion ausgetragenwurde, wird nun an anderen Merkmalen festgemacht, etwa andem der „Rasse“.Lesehinweis:• Geschichte des jüdischen Volkes (= Informationen zur politischen BildungNr. 140). Bonn 5 1991, S. 27ff.– 31 –


3.2 Hebräisches Testament und <strong>Juden</strong>tum in christlichen Bildwerken➢ Besuchen Sie eine alte oder auch eine moderne Kirche, die reich mitBildern ausgestattet ist.➢ Versuchen Sie in Altarbildern, Glasfenstern, Figuren und Schrift zügenBezüge zum Hebräischen Testament zu entdecken. (Häufige Gestalten:Mose, Abraham und Isaak, Jesaja, David.)➢ Schlagen Sie in einem Heiligen-Lexikon o.ä. die Namen solcher Personennach, nachdem Sie sie im Kirchenraum oder auf Bildern identifizierthaben.➢ Bildmotive aus dem Hebräischen Testament, auf denen <strong>Juden</strong> auftauchen:– Gabe des Gesetzes am Sinai– Tanz ums Goldene Kalb– Die eherne SchlangeAbb. 25: Tanz um das Goldene Kalb;Mose zerschlägt die Gesetzestafeln(1411)– 32 –


➢ Bildmotive aus dem Neuen Testament, auf denen <strong>Juden</strong> auftauchen:Abb. 26: Auferweckung des Lazarus. Jesus und dieApostel gehören nach dieser Darstellung nicht mehrzu den <strong>Juden</strong>. <strong>Ein</strong>blattholzschnitt ca. 1460-1470– Beschneidung Jesu– Zwölfjähriger Jesusim Tempel(Lk 2, 41ff)– Passions- bzw. Kreuzwegin der Kirche– Ecce-homo-Szene vorPilatus: <strong>Juden</strong> alsSchergen– Szene unter demKreuz (Hohepriester/Pharisäer/Schriftgelehrte)– Judas in Abendmahlsbildern/Eucharistiebildern➢ Bildmotive aus der Kirchengeschichte, auf denen <strong>Juden</strong> auftauchen:– ecclesia und synagoga– Auffindungdes Kreuzesdurch Helena– antijüdischeLegendendarstellungen(Hostienfrevel-Darstellungen)Abb. 27: Ausschnitt eines Bildes aus derKirche in Röttingen: Vorwurf des Hostienfrevelsvon 1298. Hier: <strong>Ein</strong> Jude wirft die Hostiein die Tauber, nachdem sie angeblich „blutete“.– 33 –


➢ Nehmen Sie eine Bibel zur Hand und vergleichen Sie Bilddarstellungund Text. Werden im Bild Aussagen über <strong>Juden</strong> besonders betont/hinzugefügt/weggelassen?Überlegen Sie, warum.➢ Beschreiben Sie, wie <strong>Juden</strong> dargestellt werden.➢ Gibt es irgendwo einen Hinweis darauf, dass Jesus und seine Jünger<strong>Juden</strong> waren?➢ Ist die Darstellung von <strong>Juden</strong>tum Ihrer <strong>Ein</strong>schätzung nach positiv/neutral/negativ?➢ Gibt es klischeehafte Kennzeichen von <strong>Juden</strong>: Hakennase, <strong>Juden</strong>hut,<strong>Juden</strong>ring?➢ Welche Rolle spielt das Volk Israel?➢ Versuchen Sie herauszufinden, wann das betreffende Bild entstand undwer es gemacht hat. Gibt es Bezüge zur Ortsgeschichte?➢ Nehmen Sie ein Lexikon der Ikonographie zur Hand und versuchen Sieüber den Sinn und die Funktion der Bilder etwas herauszufinden.➢ Gibt es hebräische Schriftzeichen in der Kirche (z. B. das Tetra grammals Gottessymbol oder die Tafeln der Zehn Gebote)? Werden irgendwoSätze aus dem Hebräischen Testament zitiert?➢ Tauchen Symbole aus dem neuzeitlichen <strong>Juden</strong>tum auf: Menorah,Davidstern?➢ Wie wird in aufliegenden schriftlichen Kirchenführern auf die Bildermit Themen aus <strong>Juden</strong>tum und Hebräischem Testament hingewiesen?Welche Position nimmt der Verfasser ein? Sollte/könnte man die FormulierungIhrer Meinung nach verändern?➢ Versuchen Sie jemanden zu treffen, der Ihnen über die Geschichte derKirchengemeinde von 1933–1945 erzählen kann. (Frühere Kirchen vor steher/innen;Pfarr gemeinderäte/-innen; Pfarrer etc.)➢ Überlegen Sie, ob man im Geflecht von Bibeltext, Bildwerk und Bildbeschreibungeinen Neuansatz des Verhältnisses zwischen <strong>Christen</strong> und<strong>Juden</strong> finden kann.– 34 –


Literaturhinweise:• Ecclesia und Synagoga. Das <strong>Juden</strong>tum in der christlichen Kunst.Ausstellungskatalog. Herausgegeben von Herbert Jochum. Saarbrücken1993.• Wolfgang Fischer und Paul Imhof: Räume der Gottesbeziehung. Islam– <strong>Juden</strong>tum – <strong>Christen</strong>tum, in: Bieger, Eckhard u.a.: Schnitt punktzwischen Himmel und Erde. Kirche als Erfahrungsraum des Glaubens.Kevelaer 1998, S. 9-22.• Hiltgart Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischenGestalten. Stuttgart 6 1997.• Margarete Luise Goecke-Seischab und Jörg Ohlemacher: Kirchenerkunden, Kirchen erschließen. Lahr 1998.• Heinz Schreckenberg: Die <strong>Juden</strong> in der Kunst Europas. <strong>Ein</strong> historischerBildatlas. Göttingen 1996.– 35 –


3.3 Die Shoah als Wende- und Tiefpunkt jüdischen Lebens inchristlicher UmgebungMit der „Machtergreifung“ von Hitlers Nationalsozialisten am 30. Ja nuar1933 wird der rassisch fundierte Antisemitismus zur offiziellen Staatsdoktrinin Deutschland. Verdeutlichen Sie sich die Stationen der Ausgrenzung,Diskriminierung, Vertreibung, Zwang zur Emigration, „Arisierung“jüdischen Besitzes, Verfolgung und schließlich Vernich tung der <strong>Juden</strong> imdeutschen <strong>Ein</strong>flussbereich seit diesem Datum.Lesehinweise➢ Lesen Sie folgende oder ähnliche autobiographische Textea) von Opfern:– Elie Wiesel: Die Nacht. Erinnerung und Zeugnis. Freiburg i. Br.u.a. 3 1996.– Primo Levi: Ist das ein Mensch? München 1992.– Inge Deutschkron: Ich trug den gelben Stern. München 1999.– Die <strong>Juden</strong> von Wilna. Die Aufzeichnungen des Grigori Schur1941–1945. Hg. von Wladimir Porudominski. München 1996.b) eines Täters:– Rudolf Höß: Kommandant in Auschwitz. Autobiographische Aufzeichnungen.München 1995.Grundlegende Daten:– <strong>Ein</strong>richtung sog. „Konzentrationslager“ (Dachau als erstes dieserLager)– Erster Pogrom mit Todesfolge am 25. März 1933 in Creglingen– Boykott jüdischer <strong>Ein</strong>richtungen und Geschäfte am 1. April1933– Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums (sog.„Arier paragraph“) im April 1933– September 1935: sog. Nürnberger Gesetze9./10. November 1938: Reichspogromnacht mit organisiertenPog romen in ganz Deutschland– 36 –


– Mit Kriegsbeginn am 1. September 1939: weitere Verschärfungder Lage der <strong>Juden</strong> durch Razzien, Massenverhaftungen, Pogrome,Ghettoisierung und ErschießungenAbb. 28: Linda Schroebler: <strong>Christen</strong> und Schoa. „<strong>Ein</strong>er der größten Beweise für den Irrsinn unddas Verbrechen des Holocaust war für mich die Erkenntnis, dass <strong>Christen</strong> Menschen ermordeten,die derselben Religion angehörten wie Jesus.“– Juli 1941: Göring beauftragt Heydrich mit der „Endlösung derJu denfrage“– 20. Januar 1942: sog. Wannsee-Konferenz mit der konkretenOrga nisation der„Endlösung“.– Bis zum Kriegsende werdenin den sog. „Venichtungslagern“– Auschwitz,Chelmno, Belzec, Sobiborund Treblinka sind die bekanntesten Namen, wobeiinsbesondere Auschwitzdieses „Pro gramm“ symbolisiert– bis zu sechs Millionen<strong>Juden</strong> durch Vergasungund ähnliche Methoden„fabrikmäßig“ vernichtet.– 37 –Abb. 29: Grabstein der Fa milie Kahn aufdem jü dischen Fried hof Re gensburg. Wäh rendAlfred Ernst Kahn als deutscher Soldat imErsten Welt krieg gestorben ist, wer den MariaKahn, Max Kahn und Adolf Block im KZer mor det.


➢ Lassen sich Auswirkungen und/oder Parallelen dieser Ereignisse zwischen1933 und 1945 auch an Ihrem Wohnort nachweisen und festmachen?Abb. 30: Ge denk stein für NS-Opfer in Gauting(To des marsch)Abb. 31: Ge denktafel in Creglingen,1947 von der Vereinigung Verfolgterdes Naziregimes angebracht.Lektürehinweise:• Wolfgang Benz: Der Holocaust. München 3 1997.• Wolfgang Benz (Hg.): Die <strong>Juden</strong> in Deutschland. Leben unter nationalsozialistischerHerrschaft. München 4 1996.• Christopher R. Browning: Ganz normale Männer. Das Reserve-Polizeibataillon101 und die „Endlösung“ in Polen. Reinbek 1996.• Heiner Lichtenstein/Otto R. Romberg (Hg.): Täter – Opfer – Folgen.Der Holocaust in Geschichte und Gegenwart. Bonn 2 1997.• Wolfgang Benz/Werner Bergmann (Hg.): Vorurteil und Völker mord.Entwicklungslinien des Antisemitismus. Freiburg i.B. 1997.– 38 –


3.4 Das Gespräch zwischen <strong>Juden</strong> und <strong>Christen</strong> nach AuschwitzWege der christlichen Theologie nach der ShoahDie christliche Theologie hat sich nach dem Ende des Nationalsozialismussehr schwer getan, die von ihr mit zu verantwortende Schuldgeschichtean den <strong>Juden</strong> aufzuarbeiten, Fehlwege und Vorurteile als sol chezu durchschauen und zu neuen Wegen im Gespräch mit den <strong>Juden</strong> zukommen.Wichtige Stationen im Protestantismus:1961: Gründung der Arbeitsgemeinschaft <strong>Juden</strong> und <strong>Christen</strong> imRahmen des Kirchentages1975: EKD-Studie <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong>1980: Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland:Beschluss zur Erneuerungdes Verhältnisses von<strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong>1991: EKD-Studie II ZurtheologischenNeuorientierung im Verhältniszum <strong>Juden</strong>tum1998: Erklärung der Evang.-Luth. Kirche in Bayernzu <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong>2000: EKD-Studie III Schritteder Erneuerung imVerhältnis zum <strong>Juden</strong>tumIm Katholizismus bildet die Erklärungdes Zwei ten VatikanischenKon zils Nostra aetate von 1965einen wichtigen <strong>Ein</strong>schnitt.Abb. 32: Die Ver ände rungen in der Theo logiezeigen sich in Anregungen für die kirchliche Praxis.Hier: Titel seite der Arbeitshilfe zum Israelsonntagvon Begegnung von <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong>.– 39 –


Arbeitsanregungen➢ Besorgen Sie sich nach Möglichkeit die genannten Texte. Lesen Siediese.• <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong>. Dokumente der Annäherung, hg. von UlrichSchwemer. Gütersloh 1991.• <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong> I–III. Die Studien der Evangelischen Kirche inDeutschland 1975–2000. Herausgegeben im Auftrag des Ratesder Evangelischen Kirche in Deutschland vom Kirchenamt der EKD.Gütersloh 2002.• Erklärung der Evang.-Luth. Kirche in Bayern zm Thema ‘<strong>Christen</strong>und <strong>Juden</strong>’ in: Wolfgang Kraus (Hg.): Auf dem Weg zu einem Neuanfang.Dokumentation zur Erklärung der Evangelisch-LutherischenKirche in Bayern zum Thema <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong>. München 1999,S. 177-185.➢ Beurteilen Sie kritisch die jeweilige darin zum Ausdruck kommendePosition.➢ In den christlichen Kirchen wird in den letzten Jahren recht intensivund kontrovers das Thema „<strong>Juden</strong>mission“ diskutiert, d.h. also das christlicheBemühen, <strong>Juden</strong> zu einer Konversion zum <strong>Christen</strong>tum zu bringen.Überlegen Sie, wie Sie zu solchen Bestrebungen stehen. Ver suchen Sie,sich die Argumente der verschiedenen Seiten klar zu ma chen.Lektürehinweis• Christina Kurth/Peter Schmid (Hg.): Das christlich-jüdische Ge spräch.Standortbestimmungen. Stuttgart u.a. 2000.• Hans Hermann Henrix / Wolfgang Kraus (Hg.): Die Kirchen und das<strong>Juden</strong>tum II. Dokumente 1986 bis 2000. Gütersloh 2001.– 40 –


ANHANGGlossarAdonaiAlijaAschkenasimBaal Schem TowBar MitzwaBat MitzwaBimaBrit MilaChalla, Pl. Challot(Aussprache des Tetragrammatons JHWH) Gott„Aufstieg“, Pilgerschaft nach Jerusalem bzw.Israel. Begriff für die <strong>Ein</strong>wanderung nach Israel.Auch Aufruf zur Thora.Seit dem Mittelalter die gängige Bezeichnungfür die deutschen bzw. auch die noch weiter östlichlebenden <strong>Juden</strong>.„Meister des guten Namens“; Bezeichnung fürden Begründer und weitere hervorragende Vertreterdes osteuropäischen Chassidismus.„Sohn des Gottesgebotes“; religionsmündiger13jähriger Junge; die Bar Mitzwa als religiöserAkt ist mit einer Feier verbunden.„Tochter des Gottesgebotes“; religionsmündiges12jähriges Mädchen.„Pult, Podium“; Podest für die Thora-Verlesungin der Synagoge.„Bund bzw. auch Vorgang der Beschneidung“;die Beschneidung wird am achten Tag nach derGeburt eines Jungen vom Mohel durchgeführt.Sie geht auf Abraham zurück (vgl. Gen 17,9-14)und ist das äußere Zeichen für Gottes Bund mitdem Volk Israel.Brotlaib, der am Schabbat und anderen religiösfestlichenAnlässen auf dem Tisch liegt undwovon die Tischgenossen zu Beginn der Mahl -zeit, nachdem der Segen gesprochen ist, einStück erhalten.– 41 –


ChametzChanukkaChasanChassid,Pl. ChassidimChassidismusChawuraChederChuppaElohim (El)Erez IsraelGemaraGoi, Pl. GojimHaggadaHalacha„Gesäuertes“; alle gesäuerten Speisen, die anPessach nicht gegessen werden dürfen.Achttägiges Lichterfest zur Erinnerung an dieWiedereinweihung des Jerusalemer Tempelsdurch die Hasmonäer nach dem Makkabäeraufstandim 2. Jahrhundert v.u.Z. Beim Festwird ein acht- bzw. neunarmiger Leuchter verwandt,der an das Fläschchen Öl erinnert, dasdie Mak kabäer im Tempel vorfanden und dessenInhalt acht Tage lang reichte.Kantor, Vorbeter.„Frommer bzw. Fromme”. Der Chassidismusstellt eine Bewegung der Volksfrömmigkeit im<strong>Juden</strong>tum dar, deren Wurzeln bis auf Antike undMittelalter zurückgehen und die im 18. Jahrhundertin Osteuropa als stark verinnerlichteFrömmigkeit erneuert wurde.Gruppe von Familien, die sich zu gemeinsamemGebet, Lernen, Feiern und gegenseitigerUnter stützung zusammenfinden.„Schulzimmer“; elementare Unterweisung im<strong>Juden</strong>tum.Hochzeitsbaldachin.„Gott“„Land Israel“„Vollendung, traditionsübermitteltes Lehrgut“;Aufzeichnung der auf der Mischna beruhendenRabbi-Dispute. Mischna und Gemara konstituierenzusammen den Talmud.„Volk, Völker“; gemeint sind die Nichtjuden.„Erzählung“; erzählende jüdische Überlieferungvom Auszug aus Ägypten, die am Seder, demVorabend des Pessach gelesen wird.Jüdisches Religionsgesetz, das Verbindlichkeitbeansprucht.– 42 –


Haredim„Gottesfürchtige“; ultra-orthodoxe <strong>Juden</strong> imheutigen Israel.HawdalaAbschiedsgebet, das den Schabbat oder einenande ren heiligen Tag von gewöhnlichenWochentagen abgrenzt.Holocaust„Brandopfer, Ganzopfer“; Bezeichnung für dieVernichtung der europäischen <strong>Juden</strong> durch denNationalsozialismus zwischen 1933 und 1945.Inzwischen bürgert sich für dieses Ereignis eherder Begriff „Shoah“ ein.Jeschiwa„Sitzungsplatz“; Talmud-Hochschule zur Ausbildungder Gelehrten und Rabbiner.JiddischVolkssprache des osteuropäischen <strong>Juden</strong>tumsmit mittelhochdeutschen und hebräischen Wurzeln,die Sprache des „Schtetls“.Jom Kippur„Versöhnungstag, Sühnetag“; höchster jüdischerFeiertag, der mit Gebet und Fasten in der Synagogebegangen wird. Zum Abschluss wird dasSchofar, das Widderhorn geblasen.Kabbala„Überlieferung“; jüdische mystische Texte.KaddischLobpreis Gottes, Gebet im synagogalen Gottesdienst,speziell auch von den Trauernden gebetet.Kaschrut, Religiöse Reinheits-, insbesondere Spei se -Adj. koscher geset ze; Gegensatz zu koscher: taref.KehillaReligionsgemeindeKibbuz„Sammlung“; Siedlung im modernen Israel mitgemeinschaftlicher Lebens- und Arbeitsformder Kibbuzniks.Kiddusch„Heiligung“; Segensspruch über den Wein amSchabbat oder an anderen Festtagen.KipaKopfbedeckung männlicher <strong>Juden</strong> als Zeichender Ehrfurcht vor Gott.Knesset„Versammlung“;ParlamentdesStaatesIsrael.Kol Nidre„alle Gelübde“; Eröffnungsgebet am Jom Kippur.Magen David „Schutzschild Davids“; sechszackiger Davidstern.– 43 –


Mazza,Pl. MazzotMenorahMesusahMidraschMikweMinjanMischnaMitzwa,Pl. MitzwotMohelPentateuchPessachDerjenige, der die Beschneidung der Neugeborenenvornimmt.„Fünfrollenbuch“; die Thora, d.h. die fünfBü cher Mose.Frühlingsfestbzw.FestderungesäuertenBrotein Erinnerung an die Befreiung und den Auszugaus Ägypten.„Abgesonderte“; an der Thora orientierte Fröm-migkeitsbewegung im <strong>Juden</strong>tum.Russ. „Verwüstung, Massaker“; im 19. Jahrhundertaufkommende Bezeichnung für Verfolgungund Ermordung von <strong>Juden</strong>.Karnevalsähnliches Freudenfest in Erinnerungan die Errettung der persischen <strong>Juden</strong> durchKöni gin Esther.Pharisäerbzw. PruschimPogromPurimUngesäuertes Fladenbrot, das in Erinnerung andie Befreiung aus Ägypten an Pessach gegessenwird.Siebenarmiger Leuchter, Symbol des <strong>Juden</strong>tums.Kleine Schriftrolle mit Texten, insbesonderedem Sch’ma, die am Türpfosten jüdischerHäuser angebracht ist.„Suche nach Bedeutung“; rabbinische Auslegungder heiligen Schriften.Rituelles Tauchbad.„Zahl“; Mindestzahl von zehn jüdischen religionsmündigenMännern, die zur Abhaltungeines Gottesdienstes nötig sind.„Überarbeitung, Zweitschrift, Wiederholung“;Auslegung der mündlich überlieferten Thoraaus der Zeit des 2./3. Jahrhunderts u.Z.Mischna und Gemara bilden zusammen denTalmud.Gebote Gottes zur Heiligung des Lebens.– 44 –


Rabbiner, Rabbi, „Lehrer“, der nach langjährigem Studium Ent-Rabbinenscheidungen über religionsgesetzliche Fragentrifft; ohne priesterliche Funktionen.Rosch ha schana „Kopf des Jahres“; jüdisches Neujahrsfest,Be ginn einer zehntägigen Bußzeit.SchabbatSiebter Wochentag, Ruhe- und Feiertag derJu den. Beginn am Freitagabend, eine halbeStunde vor Sonnenuntergang, Ende am Samstagabendbei <strong>Ein</strong> tritt der Dunkelheit, wenndrei Sterne am Himmel zu sehen sind. Dientausschließlich dem Gebet und der Erholung.Schalom„Friede“; jüdischer Gruß.SchawuotWochenfest, das sieben Wochen nach Pessachgefeiert wird. Es erinnert an die Offenbarungdes Dekalogs am Berg Sinai.Sch’ma Jisrael „Höre Israel“; das erste Wort des jüdischenGlaubensbekenntnisses; wichtigstes Gebet; wirdals Bezeichnung für das ganze Gebet verwendet.Shoah„Vernichtung, Katastrophe“; Bezeichnung fürdie nationalsozialistische Vernichtung der europäische<strong>Juden</strong>.Schochet Jüdischer Schächter, der die Tiere nach den reli -giös-rituellen Vorschriften schlachtet bzw. ebenschächtet, d.h. so tötet, dass alles Blut ausfließt.Schulchan Aruch „Der wohl geordnete Tisch“; verbindlicheGe setzessammlung für die Lebensweise derortho doxen <strong>Juden</strong>.Seder„Ordnung“, nach der sich die häusliche Feier anPessach richtet.SephardimSpanische <strong>Juden</strong>, die 1492 vertrieben wurdenund die dann im übrigen Mittelmeerraum siedelten.SiddurGebetbuch.Simchat Thora „Thora-Freude“; Fest zum Abschluss des syna -gogalen Lektürezyklus der Thora.– 45 –


SukkotSynagogeTallitTalmudTanachTefillinThoraZionZionismus„Laubhütten“; in Israel siebentägiges Fest,außerhalb Israels achttägig, das an den Wegdurch die Wüste und das Wohnen in GottesSchutz in freier Natur erinnert.Griech. „Versammlungsraum bzw. –haus“; Zentrumdes jüdischen Gemeindelebens.Gebetsmantel aus einem viereckigen Stück Stoffmit Quasten (Zizith); wird von religionsmündigen<strong>Juden</strong> beim Gebet getragen.„‚Enzyklopädie‘desLehrguts“,bestehendausMischna und Gemara. Man unterscheidet denpalästinischen und den babylonischen Talmud.Letzterer ist umfangreicher. Er erlangte kanonischeGeltung und verdrängte den älteren palästinischen.Jüdische Abkürzung für die Heilige Schrift.Lederne Gebetsriemen (Phylakterien), die beimGebet am Kopf und am linken Arm befestigtwerden.„Unterweisung, Lehre“; bezeichnet im engerenSinne die fünf Bücher Mose, d.h. Genesis, Exodus,Leviticus, Numeri und Deuteronomium,wie sie in der Synagoge als Schriftrolle liegen.Im weiteren Sinne wird damit die gesamteHebräi sche Bibel bzw. sogar das ganze Korpusder religiösen Literatur des <strong>Juden</strong>tums bezeichnet.Berghügel in Jerusalem; steht meist synonymfür Jerusalem bzw. Israel insgesamt.Bewegung zur Errichtung eines jüdischen Nationalstaates;begründet von Theodor Herzl(1860-1904), führte 1948 zur Gründung desStaates Israel.– 46 –


Der jüdische KalenderMonatFeste und FestzeitenNissan März/April Pessach, 14. Nissan, Dauer:acht Tage; 15. Nissan: Beginndes Omer-ZählensIjar April/Mai Omer-Zeit, 18. Ijar: LagbaomerSiwan Mai/Juni Schawuot, 6.-7. SiwanTam(m)us Juni/Juli 17. Tam(m)us: Fasttag(Táanit)Aw Juli/August 9. Aw: Fasttag zum Andenkenan die Zerstörung des erstenund zweiten TempelsElul August /September BußtageTischri September/Oktober Rosch Ha-schana, 1.-2.Tischri; 3. Tischri: Trauertag;Jom Kippur, 10. Tischri; Sukkot,14./15.-23. Tischri; SimchatThora, 22. TischriCheschwan Oktober/NovemberKislew November/Dezember Chanukka, Beginn am 25.KislewTewet Dezember/Januar 10. Tewet: Trauertag zurEr innerung an die BelagerungJerusalemsSchwat Januar/Februar 15. Schwat: Neujahr derBäumeAdar Februar/März Purim, 14.-15. AdarAdar Scheni nur in Schaltjahren mit 13Monaten– 47 –


Der jüdische Kalender zählt nach Jahren der Weltschöpfung (aktuell -Juli 2002 - zählt man das Jahr 5762). Bei den Jahresangaben unterscheidetman zwischen der „großen Zählung“ unter Beifügung der Tausender(5762) und der „kleinen Zählung“, die auf die Tau sender verzichtet (762).Das christliche Jahr errechnet man dadurch, indem man zur „kleinen Zählung“1240 addiert, wenn das jüdische Datum zwischen dem 1. Januarund dem jüdischen Neujahr (1. Tischri) liegt, dagegen nur 1239, wenn esauf den Zeitraum zwischen 1. Tischri und 31. Dezember fällt.Beispiel: jüdisches Jahr 762 + 1239 = 2001 // 762 + 1240 = 2002(2001/2002). Dies bedeutet, dass das jüdische Jahr 5762 – gerechnet vonHerbstanfang zu Herbstanfang – dem christlichen Jahr 2001/2002 entspricht.– 48 –


ADRESSEN FÜR EIGENE ANFRAGEN UND KONTAKTEJüdische Gemeinden in BayernAmbergIsraelitische Kultusgemeinde Amberg, Salzgasse 5, 92224 AmbergTel. u. Fax 09621/13140AugsburgIsraelitische Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg, Halderstraße 6-8,86150 Augsburg, Tel. 0821/509930, Fax: 5099314BambergIsraelitische Kultusgemeinde Bamberg, Willy-Lessing-Straße 7,96047 Bamberg, Tel. 0951/23267, Fax: 20472BayreuthIsraelitische Kultusgemeinde Bayreuth, Postfach 10 06 38,95406 Bayreuth, Tel. 0921/65407, Fax: 512581ErlangenIsraelitische Kultusgemeinde Erlangen, Hauptstraße 34, 91054 ErlangenTel. 0931/978859FürthIsraelitische Kultusgemeinde Fürth, Blumenstraße 31, 90762 FürthTel. 0911/770879, Fax: 770853HofIsraelitische Kultusgemeinde Hof/Saale, Oberkotzauer Straße 66,95032 Hof/Saale, Tel. u. Fax: 09281/51741MünchenIsraelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern, Reichenbachstraße 27,80469 München, Tel. 089/2024000, Fax: 2014604Liberale Jüdische Gemeinde Beth Schalom e.V., Postfach 750566,81355 München, Tel.: 089/89809373NürnbergIsraelitische Kultusgemeinde Nürnberg, Johann-Priem-Straße 20,90411 Nürnberg, Tel. 0911/56250, Fax: 5625101RegensburgJüdische Gemeinde Regensburg, Am Brixener Hof 2, 93047 RegensburgTel. 0941/57093, Fax: 53640StraubingIsraelitische Kultusgemeinde Straubing, Wittelsbacherstraße 2,94315 Straubing, Tel. u. Fax: 09421/1387WeidenJüdische Gemeinde Weiden, Ringstraße 17, 92637 WeidenTel. 0961/32794WürzburgIsraelitische Gemeinde Würzburg, Valentin-Becker-Straße 11,97072 Würzburg, Tel. 0931/51190, Fax: 18184– 49 –


ANSCHRIFTEN DER GESELLSCHAFTEN FÜRCHRISTLICH-JÜDISCHE ZUSAMMENARBEIT• Augsburg und Schwaben: Postfach 101 652, 86006 Augsburg,Tel. 0821/432 502• Bamberg: Am Weidenufer 41, 96047 Bamberg,Tel. 0951/61 100• Bayreuth: Postfach 110 207, 95421 Bayreuth,Tel. 0921/12 253• Franken: Tuchergartenstraße 4,90409 Nürnberg,Tel. 0911/557 058• München: Dachauer Straße 23, 80335 München,Tel. 089/594 720• Niederbayern: Pestalozzistraße 2, 94315 Straubing,Tel. 09421/41433• Regensburg: Am Brixener Hof 2,93047 Regensburg,Tel. 0941/57 093• Unterfranken: Falkenstraße 21, 97076 Würzburg,Tel. 0931/273013– 50 –


BILDNACHWEIS:Titelbild Stadtarchiv Würzburg; Jüdisches DokumentationszentrumAbb. 1 Klaus Stark, WunsiedelAbb. 2 Umschlagentwürfe: Adolf Bachmann: Der MedicusKatrin Mack: Am Samstag aß der Rabbi nichtsAbb. 3 Israelitische Kultusgemeinde NürnbergAbb. 4 Archiv Israel SchwierzAbb. 5 Fränkische Landeszeitung vom 4.11.2000Abb. 6 Archiv Israel SchwierzAbb. 7 Georg KünzelAbb. 8 Archiv Israel SchwierzAbb. 9 „<strong>Juden</strong>sau“ an der Kirche vonWittenberg zu Luthers Zeit; anonymer HolzschnittAbb. 10 Hartwig BehrAbb. 11 Manessische LiederhandschriftAbb. 12 Holschnitt 15. JahrhundertAbb. 13 Bildarchiv Foto MarburgAbb. 14 Schneider, FeuchtwangenAbb. 15 Staatliche Landesbildstelle Nordbayern BayreuthAbb. 16 Archiv Israel SchwierzAbb. 17 Katalog DoroniaAbb. 18 Aus: Paul Christian Kirchner: Jüdisches Ceremoniel.Nürnberg 1734Abb. 19 Archiv Israel SchwierzAbb. 20 Foto Zink, RegensburgAbb. 21 Leo Baeck College, LondonAbb. 22 Holzschnitt aus der Schedelschen „Weltchronik“ von 1493Abb. 23a und b: Staats- und Stadtbibliothek AugsburgAbb. 24 Aus: Der Giftpilz, Erzählungen von Ernst Hiemer, Bilder vonFips, Verlag Der Stürmer, Nürnberg 1938Abb. 25 Miniatur in der ‘Toggenburgbibel’Abb. 26 Germanisches Museum NürnbergAbb. 27 Hartwig BehrAbb. 28 Begegnung von <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong>Abb. 29 Archiv Israel SchwierzAbb. 30 Archiv Israel SchwierzAbb. 31 Hartwig BehrAbb. 32 Begegnung von <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong>– 51 –


BEGEGNUNG VON CHRISTEN UND JUDEN (<strong>BCJ</strong>)Verein zur Förderung des christlich-jüdischenGesprächs in der Evang.-Luth. Kirche in BayernIn <strong>BCJ</strong> engagieren sich <strong>Christen</strong>, Neues im Verhältnis zum <strong>Juden</strong>tum zuwagen. <strong>BCJ</strong> will dahin wirken, die eigene christliche Identität ohne Abwertungdes <strong>Juden</strong>tums auszudrücken. <strong>BCJ</strong> bejaht uneingeschränkt die bleibendeErwählung Israels.U. a. verfolgt <strong>BCJ</strong> folgende Ziele:• In den christlichen Gemeinden sollen Kenntnisse und Verständnis des<strong>Juden</strong>tums gefördert werden.• In Begegnungen mit Menschen jüdischen Glaubens soll das Ver ständ nisfüreinander vertieft werden.• Der Verein will dahin wirken, sich mit der christlich-jüdischen Ge schich teauseinander zu setzen, insbesondere mit dem Ziel, anti jüdi schen undantisemitischen Tendenzen entgegenzuwirken.<strong>BCJ</strong> macht u.a. folgende Angebote:• Verleih der Wanderausstellung BlickWechsel: <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong> –<strong>Juden</strong> und <strong>Christen</strong>• Vorträge und Seminare zu Themen aus dem christlich-jüdischen Dialog• Gestaltung von Gemeindeabenden• Zuschüsse zu Aktivitäten, die dem jüdisch-christlichen Gespräch die nen• Vergabe von Stipendien für Arbeiten zum Thema des christlich-jüdischenDialogs• Ausleihmöglichkeit von jüdischen Kultgegenständen für Arbeit mitSchülerInnen und KonfirmandInnen• Gut ausgestattete Bibliothek zum Thema <strong>Christen</strong> und <strong>Juden</strong> an derAugustana-Hochschule in Neuendettelsau (Collegium Judaicum)• Erstellung verschiedener ArbeitshilfenDie Mitglieder erhalten die Zeitschrift ‚Begegnungen‘, die viertel jähr licherscheint, sowie alle weiteren wichtigen Mitteilungen über Ver anstaltungenu.ä. Der Mitgliedsbeitrag beträgt mindestens 25,– € jähr lich(Ehepaare: 30,– €, Nicht-Verdienende: 15,– €).Vorsitzender:OKR Dr. Norbert Dennerlein, Martinskirchstraße 4, 30926 Seelze, Tel.:05137/980180, Fax: 05137/980181Geschäftsstelle:Lindenstraße 17, 91564 Neuendettelsau, Tel.: 09874/2946; Fax: 09874/66939;e-Mail: <strong>BCJ</strong>.Bayern@t-online.de– 52 –


Verein zur Förderung des christlich-jüdischen Gesprächsin der Evang.-Luth. Kirche in BayernISBN 3-936678-00-6

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