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Skript Geriatrie

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<strong>Geriatrie</strong> <strong>Skript</strong> Modul V 9bei über 60 Jährigen doppelt so häufig wie bei unter 60-JährigenHäufigste Schmerzursachen und Komorbiditätsspektrum (!)1. Schmerzen des Bewegungsapparates,2. neuropathischer Schmerz3. Tumorschmerz4. Verletzungen (z.B. alte Frakturen)5. Neoplasie, paraneoplastische Syndrome, Metastasen6. Muskuloskelettal: Degeneration, Fehlhaltung, Fehlbelastung7. Osteoporose8. rheumatischer Formenkreis chronische Polyarthritis, Arteriitis temporalis etc.9. Polyneuropathie (Urs: Diabetes Mellitus, C2-Abusus, Mangelernährung, Medikamente z.B.Antibiotika)10. pAVK11. Herpes Zoster12. Schlaganfall vgl. Thalamus-Schmerz (neuropathisch, zentral)SchmerzanamneseFragen:• Wo?• Wann?• Wie?• Wie lange schon?• Wie stark?• Wodurch verstärkt/ gelindert?• Welche zusätzlichen Symptome(vegetativ) z.B. Schwitzen, Übelkeit etcSchmerzassessment• Beschreiben Sie, wie stark Ihre Schmerzen sind. Nutzen Sie dabei eine Skala von 1 bis 10, wobei dieZahl 10 den für Sie heftigsten Schmerz bedeutet.• Beschreiben Sie, wann genau Ihr Schmerz am stärksten ist, aber auch, wann er am schwächsten ist.• Beschreiben Sie Ihrem Arzt oder ggf. auch Pfleger, wo genau Ihre Schmerzen sind. Bleibt der Schmerzan einer Stelle, oder ist er mal an einer, mal an einer anderen Stelle? Sie können hierfür auch gerne eineZeichnung machen.• Beschreiben Sie genau, wodurch Ihr Schmerz besser wird und wodurch er schlechter wird. Sind esbestimmte Bewegungen oder sind es eher veränderte Stellungen?• Beschreiben Sie, wie sich Ihr Schmerz anfühlt. Ist er dumpf, stechend, brennend, tief, drückend? Siedürfen bei dieser Beschreibung auch erfindungsreich sein, der Arzt wird Sie schon genauer fragen, fallser Ihre Beschreibung nicht versteht.• Womit haben Sie Ihre Schmerzen bislang behandelt? Was war dabei erfolgreich? Was hat dieSchmerzen eher noch verschlechtert? Bringen sie die Medikamente mit.• Wieweit beeinträchtigt Ihr Schmerz Ihren Alltag? Können Sie schlecht schlafen? Haben SieKonzentrationsprobleme? Können Sie weiterhin an sozialen Ereignissen teilnehmen? Wie wirkt sich derSchmerz auf Ihre Stimmung aus?Besonderheit bei geriatrischen Patienten• Underreporting: Bagatellisieren:Nicht über die Schmerzen zu sprechen (Underreporting of pain) beruht primär wohl auf der beiälteren Menschen verbreiteten Meinung, dass Schmerzen eben zum Alter gehörten undfolglich ertragen werden müssten. Deshalb reden sie über ihre Schmerzen zwar mit ihrenNachbarn, nicht aber mit ihrem Arzt. Folge: viele schmerztherapeutisch unterversorgtePatienten.Aus Angst vor z.B. MRT Untersuchung oder vor gefürchteter OP wird die Stärke derSchmerzen bzw. die schmerzbedingte Funktionseinschränkung bagatellisiert.Ein Verlust der Kognitiven Fähigkeiten (Demenz) kann zur Unfähigkeit führen, Schmerzenauszudrücken und/oder zu beschreiben (Worte dafür fehlen)• Aggravierung:Schmerzen werden als schlimmer beschrieben. Ursache: z.B. Depressionen, Einsamkeit etc• Symptomwandel:

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