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Eulen-Info Nr. 1 / SS 2005 - Fachschaft Physik

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<strong>Eulen</strong>-<strong>Info</strong>der <strong>Fachschaft</strong> <strong>Physik</strong>für Studierende der<strong>Physik</strong>GeophysikMeteorologie<strong>Nr</strong>. 1 / <strong>SS</strong> <strong>2005</strong>Aktuelles . . . 2Ergebnisse der Wahlen zum Unabhängigen Modell ander Universität Karlsruhe . . . 2Kulturgruppen in der <strong>Physik</strong> . . . 3Die O-Phase . . . 3Interview mit dem Dekanat . . . 4ImpressumAnschrift: Raum FE–16, Gebäude 30.22,Engesserstr. 7, 76128 Karlsruhe<strong>Fachschaft</strong> <strong>Physik</strong>Telefon: (0721) 608 - 2078InteressenvertretungTelefax: (0721) 608 - 8047Studienberatunge-Mail:fachschaft@physik.uni-karlsruhe.deHochschule und GesellschaftWWW:http://fachschaft.physik.uni-karlsruhe.deFür die Wiedereinführung einer Verfassten Studierendenschaft mit politischem Mandat


Aktuelles<strong>Eulen</strong>-<strong>Info</strong><strong>Eulen</strong>festUnser allseits beliebtes Sommer-<strong>Eulen</strong>fest findet dieses Jahr am 16.Juni statt. Wie immer im Sommergibt es Steaks und Würste vom Grill,Bier, Cocktails, Musik und gute Stimmung.Kommt einfach ab 19:00 Uhrzum Flachbau <strong>Physik</strong>, die Party istam Goldfischtümpel. Und für dieEngagierteren gibt es natürlich dieMöglichkeit, sich in die Helferliste(<strong>Fachschaft</strong>spinnwand) einzutragenund aktiv etwas zum Fest beizutragen.Fortgeschrittenen-PraktikumIm nächsten Semester wird auf Grundder gestiegenen Studierendenzahlenein weiterer P3 Termin angeboten.Es wird zusätzlich zum Montagder Mittwoch Nachmittag als Versuchstermindazukommen. An diesemNachmittag werden die kürzerenVersuche zusätzlich angeboten, d.h.die Gruppen werden über Montagund Mittwoch verteilt. Falls esTerminüberschneidungen mit anderenVeranstaltungen gibt, solltet ihr eucheinfach kurz mit den Betreuern in Verbindungsetzen.Neue PrüfungsordnungAb dem Wintersemester <strong>2005</strong>/2006gibt es eine Änderung derPrüfungsordnung für das Hauptdiplom:Falls das mathematische, naturwissenschaftlicheoder ingenieurwissenschaftlicheWahlpflichtfach bei einemPrüfer aus der Fakultät <strong>Physik</strong> abgelegtwird, dürfen höchstens zweider vier Prüfer in der Diplomprüfungaus dem gleichen Fachgebiet* gewähltwerden.*betroffene Fachgebiete sind:• experimentelle Festkörperphysik• theoretische Festkörperphysik• experimentelle Kern- und Teilchchenphysik• theoretische TeilchenphysikPrüfer der genannten Fachgebietesind in der Regel:experimentelle Festkörperphysik:Professoren und Dozenten des <strong>Physik</strong>alischenInstitutes, des Institutesfür Angewandte <strong>Physik</strong> und desLaboratoriums für Elektronenmikroskopietheoretische Festkörperphysik:Professoren und Dozentender Institute für TheoretischeFestkörperphysik und für Theorieder Kondensierten Materieexperimentelle Kern- und Teilchenphysik:Professoren und Dozentendes Institutes für ExperimentelleKernphysiktheoretische Teilchenphysik:Professoren und Dozenten der Institutefür Theoretische <strong>Physik</strong> undfür Theoretische TeilchenphysikÜber alle anderen Fälle (z.B. Lehrbeauftragte,apl. Professoren, Professorennach dem Jülicher Modell etc.)und über begründete Abweichungenvon diesen Regeln entscheidet derPrüfungsausschuss im Einzelfall.Das bedeutet, dass ihr, falls ihr euernichtphysikalisches Nebenfach bei einem<strong>Physik</strong>institut macht, euch nichtnoch zusätzlich im selben Fachgebietsowohl in Ex/Theo als auch im physikalischenNebenfach prüfen lassenkönnt.UStA-FestDas Sommerfest findet dieses Jahram 25.6. ab 16 Uhr bei hoffentlichgutem Wetter in und um die Mensastatt, natürlich ist auch die FS <strong>Physik</strong>mit einem Bierstand in der altenMensa vertreten. Wer also nach dem<strong>Eulen</strong>fest nicht schon genug gefeierthat, kann hier in größerem Maßstabweiterfeiern und das natürlich bei guterLivemusik (Punk, Pop, Rock undHipHop).weitere <strong>Info</strong>s unter http://www.usta.de/RefAk/Kultur/Unifest/aktuell/Neuer Lehrplan für HöhereMathematikDie Fakultät für <strong>Physik</strong> hat einen neuenLehrplan erstellt, der besser an dieBedürfnisse des <strong>Physik</strong>studiums angepasstist und im Vergleich zum altenPlan ein paar kleinere Verbesserungenbeinhaltet. Ab nächstem Semesterwird HM I nach diesem neuen Lehrplangelehrt.KulturAm Samstag den 18.6. findet inKarlsruhe zum 11. Mal das Fest derVölkerverständigung statt mit einembunten Showprogramm von AmericanFolk bis zu koreanischer Trommelkunst.Natürlich gibt es neben derMusik die Möglichkeit, andere Kulturenauch kulinarisch zu erkunden.weitere <strong>Info</strong>s unter http://www4.karlsruhe.de/kultur/festivals/voelkerfestErgebnisse der Wahlen zum Unabhängigen Modell ander Universität KarlsruheIm vergangenen Februar fanden dieWahlen für die <strong>Fachschaft</strong>ssprecherund das Studierendenparlament (Stu-Pa) statt.1086 Studierende der Fakultät für<strong>Physik</strong> waren zum Wälen aufgefordert,286 Stimmzettel wurden abgegeben.Das entspricht einer Wahlbeteiligungvon 26,3 %. Damit steht die <strong>Physik</strong>hinter den Wiwis und den Etecsdieses Jahr leider nur an dritter Stelle.Zu den <strong>Fachschaft</strong>ssprechern wurdengewält:2


Falco Hüser mit 290 StimmenFlorian Hudelist mit 276 StimmenMathias Bach mit 227 StimmenDiese bilden damit den <strong>Fachschaft</strong>svorstandund haben die Aufgabe, die<strong>Fachschaft</strong>sarbeit zu koordinieren undals Ansprechpartner für die Studenten,die Fakultät, den UStA und dieVerwaltungsbehörden der Universitätzu dienen. Außerdem vertreten sieeuch in der Studienkommission, imFakultätsrat, in der <strong>Fachschaft</strong>skonferenzund in den Berufungskommissionen.<strong>Nr</strong>. 1 / <strong>SS</strong> <strong>2005</strong>Für das Studierendenparlament erhieltenunter den <strong>Physik</strong>ern dieFiPS (”<strong>Fachschaft</strong>ler ins Studierendenparlament”)mit Abstand die meistenStimmen, gefolgt von der GHG(”Grüne Hochschulgruppe”). Es ergabsich folgende Sitzverteilung:FiPS: 24,3 % 6 SitzeGHG: 24,0 % 6 SitzeJusos: 11,3 % 3 SitzeRCDS: 17,0 % 4 SitzeLHG: 16,8 % 4 SitzeAL: 6,5 % 2 SitzeAlle Ergebnisse im Detail könnennachgelesen werden unter: http://www.usta.de/Wahl/Ergebnisse/Wir bedanken uns für die doch rechtgute Wahlbeteiligung. Dies ist unsimmer ein sehr wichtiges Anliegen,da die Studierenden damit das UnabhängigeModell bestätigen und dieArbeit des UStA und der <strong>Fachschaft</strong>enerst ermöglichen. Denn nur miteiner überwiegenden Zustimmung seitensder Studenten werden wir vonder Universität anerkannt und unterstützt.Kulturgruppen in der <strong>Physik</strong><strong>Physik</strong> und Kultur? Passt das zusammmen?Hieran sollte bald keinZweifel mehr bestehen. Haben sichdoch in unserer Fakultät und drumherum die verschiedensten Gruppengebildet, die sich kulturellen Aktivitätenwidmen. Schon seit langer Zeitbekannt, nicht zuletzt durch ihre lautstarkenProben im Gaede-Hörsaal,sind ja das von dem <strong>Physik</strong>er Dr.Dieter Köhnlein geleitete CollegiumMusicum, sowie das Sinfonie- unddas Kammerorchester unserer Universität.Nun wird bei uns aber auchnoch Theater gespielt und chorisch gesungen,es ist also für jeden etwas dabei!TheatergruppeDas <strong>Physik</strong>er-Theater hat bereits dreiStücke zur Aufführung gebracht, angefangennatürlich mit ”Die <strong>Physik</strong>er”von Dürrenmatt. Obwohl es seinenUrsprung angeblich in einer Wettehatte, entpuppte es sich zum erfolgreichenSelbstläufer mit wechselnderbzw. gemeinschaftlicher Regie. WerSpaß am Theaterspielen hat und sichgerne einbringen möchte, sei es inForm von schauspielen, Kulissen bauen,Regie führen, schminken oder Requisitenbasteln, meldet sich am bestenper Mail bei Theater-L@lists.unikarlsruhe.de.Im Moment wird an demStück ”Die Nashörner” von Ionescogearbeitet, es sind noch Rollen zu vergeben.ChorSeit diesem Semester haben wir aucheinen Chor. Er trifft sich jeden Montagunter der Leitung von ChristianSchramm um 18.00 Uhr im Klavierzimmerdes Z10 und probt zur Zeit imBereich der aktuellen Popmusik. NeueMitsängerinnen und -sänger sind immerherzlich willkommen. Und keineScheu bitte, singen kann eigentlich jeder,auch wenn er’s vielleicht nochnicht weiß!Die O-Phaseoder: was man als <strong>Physik</strong>er wissen mussAuch dieses Semester gab es für dasHäufchen von Leuten, die sich imSommersemester der Herausforderungeines <strong>Physik</strong>studiums stellen wollten,eine Orientierungsphase.Dieses Angebot hat dann auch eingroßer Teil (ca. 50 von 80 Studienanfängern)wahrgenommen, zumalman gerne wissen wollte, ob die Vorurteile,die man über <strong>Physik</strong>studentenhat, auch zutreffen, denn wer kommtschon auf die seltsame Idee, <strong>Physik</strong>zu studieren und noch dazu außerhalbdes normalen Studienplanes. Daist man doch bestimmt der einzigehalbwegs normale Mensch unter lauterwahnsinnig intelligenten ”Freaks”die schon mindestens die Relativitätstheorieverstanden haben.Die O-Phase war dementsprechendentäuschend, da man feststellen musste,nicht unter lauter ”Freaks” zusein, sondern unter überwiegend normalenMenschen, soweit man das von<strong>Physik</strong>studenten sagen kann.Außerdem konnte man feststellen,dass sie oft die gleichen Vorurteile undÄngste hatten, insbesondere in Bezugauf die Schwierigkeit des <strong>Physik</strong>studiumsim Sommersemester. DieseÄngste wurden einem in der O-Phasedurch die gute Einführung und durchdie Tutoren genommen.Aber was ist nun das Wesentliche,das man aus der O-Phase mitnehmensollte? – Nun, natürlich Kontaktezu anderen Erstsemestern. Denn 2Grundsätze hat man recht schnell mitbekommen:1. <strong>Physik</strong>er trinken in 1. Näherungalle Bier und zwar immer undüberall2. Als Einzelkämpfer hat man im<strong>Physik</strong>studium kaum eine Chance3


Kontakt zu anderen Erstsemesternhat man auf jeden Fall bekommenkönnen, einmal natürlich inden Teilgruppen und natürlich auchauf den Gesamtveranstaltungen wiedem gemeinsamen Frühstück, derParty in der Tennesseeallee, demProfessoren-Café, dem Grillen am Seeund den Kulturveranstaltungen, sowiedem Mr. X Spiel, das in Rekordgeschwindigkeitzu Ende ging.Das Professoren-Café gab Gelegenheit,mit ein paar der zukünftigenProfessoren ins Gespräch zu kommenund einen ersten Eindruck von demzu bekommen, was einen erwarten<strong>Eulen</strong>-<strong>Info</strong>würde. Die Professoren nutzten teilweisedie Gelegenheit, um einen mitder nötigen Literatur wie z.B. demTipler vertraut zu machen.Zusätzlich zu den gemeinsamen Veranstaltungenwurden einem dannauch noch in den Teilgruppen durchdie Tutoren das Essenzielle des Studentenlebensnähergebracht, im Prinzipalso die Kneipenszene, aber aucheinige nützliche Tipps fürs Studiumund ganz nebenbei natürlich auch einBild von <strong>Physik</strong>studenten in höherenSemestern.Was noch bleibt, ist, den Tutoren undder <strong>Fachschaft</strong> für die Organisationund die gute Betreuung zu danken, diedas Zusammenfinden von Lerngruppenund den Einstieg in die Uni erleichterthat, und zu hoffen, dass esim nächsten Jahr auch wieder eineO-Phase geben wird, damit auch dienächste Generation von Erstis nichtins kalte Wasser geworfen wird. Bisherfehlen leider noch Tutoren und es wäreschön, wenn sich ein paar Leute findenwürden, die ihre Weisheit an dienächste Generation weitergeben wollen(bei Interesse einfach in der <strong>Fachschaft</strong>melden).Interview mit dem DekanatSeit dem letzten Semester gibt es beiuns an der Fakultät ein neues Dekanat;nach zweijährigem treuen Dienstist das Alte zurückgetreten. Wir wolltendie Gelegenheit nutzen, uns für einkurzes Gespäch mit unserem neuenFakultätsvorstand zu treffen. Hierfürhaben sich Professor Müller, unserDekan, Professor Kottmeier als Prodekanund Professor Klingshirn alsStudiendekan die Zeit genommen undsich zu einem Gespräch mit uns getroffen.Dieses Interview fand bereitsim letzten Semester statt, konnte abermangels <strong>Eulen</strong>info damals noch nichtgedruckt werden.(MÜ: Prof. Müller, KO: Prof. Kottmeier,CK: Prof. Klingshirn, FS:<strong>Fachschaft</strong>)FS: Als erstes einmal vielen Dank,dass Sie sich die Zeit genommen haben.Vielleicht beginnen wir damit,dass Sie uns ein wenig über IhrenWerdegang erzählen.MÜ: Ich habe 1973-1979 in Bonnstudiert und mich später auch habilitiert,war dann am CERN, dem EuropäischenGroßforschungszentrumder Teilchenphysik bei Genf. 1990wurde ich Professor an der Universityof California in Los Angeles, und seitneuneinhalb Jahren bin ich jetzt hierin Karlsruhe. Hier habe ich die Nachfolgevon Professor Schubert angetretenund sitze auf einem der Lehrstühleam Institut für Experimentelle Kernphysik.Das Institut hat schon historischeinen guten Namen, allerdingswird hier seit mindestens 20 Jahrenauf dem Bereich der Elementarteilchenphysik,seit Neuerem auch derAstroteilchenphysik geforscht. MeinGebiet ist experimentelle Elementarteilchenphysikan Beschleunigern,neben der <strong>Physik</strong> mit Top-Quarksund der Suche nach dem Higgsbosonmacht mir die Entwicklung vonTeilchendetektoren besondere Freude.Zur Zeit bin ich Institutsleiterund auch Sprecher des KarlsruherExzellenzzentrums ”Centrum für Elementarteilchenphysikund Astroteilchenphysik”CETA, habe seit 1990viele Vorlesungen gehalten, war Prodekanunter seiner (zeigt auf Prof.Klingshirn) Regentschaft. Ja, undjetzt bin ich eben Dekan, was ichauch gerne mache.KO: Ja, dann kann ich ja gleichweiter machen. Ich bin am Institutfür Meteorologie und Klimaforschungtätig und bin dort Institutsleiter. ImUniversitätsbereich habe ich geradedie Geschäftsführung an den KollegenBeheng abgegeben, aber amForschungszentrum bin ich weiterhineiner der Institutsleiter. Wir habenja hier in der <strong>Physik</strong> die beidenetwas kleineren Fächer Meteorologieund Geophysik, die auch maldie Verantwortung im Dekanat mitübernehmen. Mein Werdegang warso, dass ich in Hannover Meteorologiestudiert habe. Bis zur Habilitationwar ich dort auf verschiedenen Stellen,zuletzt als Hochschulassistenttätig. Dann war ich insgesamt 7 Jahreim Alfred-Wegener-Institut für PolarundMeeresforschung sowie gleichzeitigals Hochschuldozent an der UniversitätBremen. In diese Zeit fielendann auch längere Auslandaufenthalte.Das war vorwiegend, vielleicht einwenig ungewöhnlich, auf Forschungsschiffenoder auf Forschungsstationenin Arktis und Antarktis, aberes folgten auch kürzere Aufenthaltein den USA und England. 1997 habemich dann erfolgreich auf die hierin Karlsruhe vakante C3-Professurfür Meteorologie beworben. Nebeneinem ebenfalls erfolgten Ruf wiederumzurück nach Hannover erhielt ichdann 2002 in Karlsruhe den Ruf aufdie C4-Professur für Meteorologie anunserer Fakultät, den ich gerne annahm.Meine Arbeitsgebiete sind dieGrenzschicht der Atmosphäre, einschließlichder Turbulenz und Konvektion.Seit jüngster Zeit sind hieran der Universität auch die Naturkatastrophenein besonderes Thema,die mit diesen genannten Prozessen,die wir eigentlich schon seit längeremuntersuchen, eng zusammenhängen.Allgemein zählt auch die Klimaforschungunter verschieden Perspektivenzu meinem Forschungsgebiet.CK: Ich habe in Erlangen studiert,4


diplomiert, promoviert. War dann einJahr als Postdoc in Straßburg, von daging’s das erste Mal nach Karlsruhezum Habilitieren, das war glaube ich’80 oder ’81. Dann erhielt ich einenRuf auf eine C3-Stelle in Frankfurt,nach ein paar Jahren einen Ruf aufeine C4-Stelle in Kaiserslautern. Ichhabe dann, als Rückrufaktion, dieNachfolge von Prof. Stöckmann, beidem ich damals habilitiert hatte, wiederhier angetreten. Das war jetzt vor11 Jahren. Ich muss gestehen, dassich zuvor noch nie so lange in einerStadt war, wie jetzt hier in Karlsruhe.Zwischendurch war ich auch nochmal jeweils ein paar Monate in denBell Labs und dann an der HarvardUniversity. Mein Arbeitsgebiet ist dieHalbleiterphysik, in ziemlich großerBreite: vom Wachstum von Halbleitern,also epitaktische Strukturen,Quantendots, Quanteninseln bis zuroptischen Spektroskopie, manchmalauch ein bißchen Transporteigenschaften.Ich habe mich, seitdem ich hierin Karlsruhe bin, relativ intensiv inder Selbstverwaltung engagiert, ichwar Mitglied und Vorsitzender in derKWN, Prüfungskommission, Dekanund jetzt eben Studiendekan.FS: Die erste Frage, die sich dieStudenten stellen, ist: Was tut einDekanat überhaupt und was wird sichändern, da wir ein neues haben?MÜ: Zunächst einmal bin ich ja erstseit kurzem Dekan, deshalb kann ichnoch nicht genau sagen, was ein Dekanalles zu tun hat, und kann es nur ausBeobachtungen hernehmen. UnsererEx-Dekan Claus Klingshirn kann dazuvielleicht noch etwas mehr sagen.Grundsätzlich sehe ich mich verantwortlichfür den korrekten Ablauf desBetriebes der Fakultät, vor allem wasdie Lehre und die Grundausstattungder Institute betrifft. Ich kümmeremich um die Vergabe der Mittel derFakultät, wozu auch das Kämpfen inder Universitätsverwaltung um weitereMittel gehört. Damit hab ichauch schon direkt angefangen, miteinem Bettelbrief wegen unserer starkenKnappheit an Tutoren. Ich musssicherstellen, dass alle Kurs- und Exportveranstaltungenstattfinden, Diplomeverleihen, Doktorprüfungen,<strong>Nr</strong>. 1 / <strong>SS</strong> <strong>2005</strong>Habilitationsverfahren und Berufungskommissionenvorstehen. Ichleite den Fakultätsrat und bin verantwortlichdafür, dass dort gemachteBeschlüsse umgesetzt werden. Es werdenÄnderungen auf uns zukommendurch das neue Hochschulgesetz, daszwar nicht am 1.1. effektiv in Krafttritt, aber verabschiedet sein wird.Das müssen wir umsetzen. Wir habenjetzt einen starken Zuwachs an Studierenden,den wir etwas eingrenzenmüssen, um die Qualität der Lehreweiterhin zu garantieren. Wir werdenirgendwann in den kommendenJahren dann auch genötigt werden,Bachelor und Master einzuführen, damitmuss sich das Dekanat natürlichauseinandersetzen. Im Bereich derForschung bestimmt die Fakultät dieStrukturen; der Dekan ist Vorsitzenderder entsprechenden Kommissionen.In Karlsruhe fokussieren wir unsauf 3 große Bereiche, das sind dieFestkörperphysik mit einem SchwerpunktNanophysik, die Meterologieund Geophysik, und die Elementarteilchenphysikund Astroteilchenphysiknebst <strong>Info</strong>rmatikanwendungen alsdritter Schwerpunkt. Jeder Bereichhat an der Universität ein Exzellenzzentrumgebildet: CFN, CEDIMund CETA. Die drei Schwerpunktesind gleichwertig und stehen keinenKürzungswünschen zur Verfügung.Es wird eine Strukturkommission derUniversität geben, die die Stärken undSchwächen der einzelnen Fakultätenevaluiert. Da muss jede Fakultät ihrProfil und ihre langfristige Planungdarstellen. Die <strong>Info</strong>rmationen mussdas Dekanat zusammentragen undweiterreichen. Und es ist klar, dassin der <strong>Physik</strong> nichts mehr an Einsparungenzu holen ist, das werden wirdann dementsprechend ausfechten.Herr Klingshirn, geben Sie bitte dazunoch ein paar Kommentare, denn Siehaben mehr Erfahrung als Ex-Dekan.CK: Als ich mein Dekanat angetretenhabe, hat mir Herr ProfessorKühn gesagt, jedes Dekanat hat sosein Bonbon: Er musste den Soli2durchboxen, wir hatten dann dieseFakultätsumstrukturierung, wo wiraufpassen mussten, dass die Bereichehierbleiben, die wir bei uns habenwollten. Ich habe im Prinzip als Hobbydiese vertieften Wahlpflichtfächereingeführt, weil ich das für sinnvollhielt, das war auch eine sehr langeDiskussion, bis wir das so weit hatten.Jetzt kommt auf das Dekanatwieder ein Kürzungsversuch zu. Alsojedes Dekanat hat da so seine Aufgabe,die man vorher nicht so absehenkann. Und dann natürlich noch dieRoutineangelegenheiten: Berufungskommissionen,Habilkommissionenund auch Berufungsverhandlungenfür die Fakultät zu führen. Es istschon sehr viel Arbeit.FS: Mehr Professorenstellen sindnicht in Sicht? Also dass gekürzteStellen wiederbelebt werden? DieAuslastung würde das doch zulassen?MÜ: Wenn man reine Zahlen annimmt,kommen wir mit den neuenAnfängern über 100% Auslastung.CK: Ich weiß noch die letzte Zahl,die allerdings schon 2002 errechnetwurde, die war bei knapp 90%. Dannkommen allerdings noch solche Sachendazu, wie dass zum Beispiel dasLehrdeputat um eine Stunde erhöhtwurde. Das macht dann 10% Änderungan der Auslastung aus, alsobraucht man 10% weniger Professorenfür die gleiche Auslastung.MÜ: Somit wird die Auslastung runtergeschraubt.Aber die Studenten habenmit ihren Anfängerzahlen dafürgesorgt, dass es in entgegengesetzterRichtung hochging.FS: <strong>Physik</strong> scheint im Moment sehrpopulär zu sein. Wird da von derFakultät Werbung gemacht oder passiertdas von alleine?MÜ: Wir hatten ein Dekanat mitProfessor Feindt als Studiendekan,in der Tiefphase mit nur ca. 65Anfängern im Jahr, das sich sehrum Werbung und Außenwirkunggekümmert hat. Auch jetzt noch werdenVeranstaltungen dazu betrieben:Schulen anschreiben, öffentliche Vorlesungen,Lehrerfortbildung und soweiter. Das hat wahrscheinlich auchgefruchtet. Ich glaube aber, die hohenAnfängerzahlen liegen daran, dass5


die <strong>Info</strong>rmatikblase geplatzt ist. DieAnfängerzahlen in der <strong>Info</strong>rmatik sindja runtergegangen, es gibt nicht mehrso viele Stellen in dem Bereich. Dassind ja die bekannten schnellen Zyklen.Davon profitiert die <strong>Physik</strong> imMoment. Ein anderes Problem, daswir diskutieren müssen, ist, dass Heidelbergdie Selbstauswahl eingeführthat.FS: Die haben auch verstärkt Werbunggemacht die letzten Jahre.MÜ: Ja und die suchen sich jetztdie besten 60 bis 70% raus, und dieFrage ist, wo die abgewiesenen 30 bis40% hingehen. . . Das sollten wir einbisschen beobachten. Es ist ja auchimmer so, dass wir immer wenigerRessourcen verteilen können. Für dieStudierenden heißt das zum Beispiel,es wird immer schwieriger werden, eingescheites Tutorium zu bekommen,die Dozenten müssen 10% fleißigerwerden, zunehmend wird die wichtigeEinzelbetreuung verloren gehen. Alsomüssen wir uns Gedanken machen,wie wir die Auslastungszahl auf einemvernünftigen Niveau halten.FS: Bei Studenten ist die Akzeptanzeiner Selbstauswahl im Allgemeinen janicht so groß, ebensowenig wie die inder Vergangenheit passierte Fokussierungauf Schwerpunkte und die damitverbundene Auswahleinschränkung.MÜ: Naja, aus Studentensicht kannich das schon nachvollziehen.FS: Ist es nicht auch so, dass dieAusbildung unter einer großen Auswahlleiden kann?CK: Ich muss da ein wenig widersprechen.Die Didaktik ist zwar weggegangenund das hat den Studentennicht geschmeckt, aber im Wissenschaftlichenist die <strong>Physik</strong> in Karlsruhedoch breit aufgestellt. Geradeweil wir eben die Hochenergiephysik,Elementarteilchenphysik haben,die Festkörperphysik von Halbleiterüber Magnetismus und Supraleitungund so weiter. Alles theoretisch undexperimentell. Weiterhin haben wirauch noch die Meteorologie und die1 Inzwischen ist die Gruppe wieder bei uns<strong>Eulen</strong>-<strong>Info</strong>Geophysik. Also ich glaube, man kannweit gehen, bis man einen <strong>Physik</strong>fachbereichin Deutschland findet, der soeine große Breite führt.MÜ: Je nach dem, was man alsbreit bezeichnet. Wir haben hier keinePlasmaphysik, wir machen nicht weicheMaterie und ähnliches. Wir sindda schon ein bisschen fokussiert. DieFrage ist, ob wir alle <strong>Physik</strong> abdeckensollten: z.B. Relativitätstheorie, relativistischeAstrophysik, Astronomie,Kernphysik. Es gibt zwar Vorlesungen,aber wir forschen nicht auf diesenGebieten an der Uni Karlsruhe.FS: Und auch der Weggang derKristallographie und der Photonics-Group wurde als schmerzhaft empfunden.Die Didaktik vorneweg.CK: Die Photonics-Group soll ja wiederkommen. 1 Die Kristallographieläuft ja dann noch über den HerrnBaumbach, der auch noch die Sachenund die Räume dort nutzt.FS: Und wie sieht die Lehramtlerausbildungin Zukunft aus, ohne Didaktik?Ist der Akademische Rat eineDauerlösung?MÜ: Ja, das ist er.CK: Das ist ja eine Dauerstelle. DerHerr Hoffmann kommt direkt von derSchule, der kann das gut machen. Unddann wird noch der Nachfolger vonProf. Herrmann sich um die TheorieC für Lehramtler kümmern.FS: Also ist die Lehramtlerbetreuungaufgespalten.MÜ: Wir haben jetzt ja auch wiedermehr Studierende, die Lehramt machenwollen. Es hieß ja auch immer,dass es gerade für die <strong>Physik</strong> wichtigist, dass sie sich ihren Nachwuchs auchfür die Schulen heranzieht. Ein reinerDidaktiker ist nicht immer die optimaleWahl. Die Studierenden hättendas gerne gehabt, aber man muss sichüberlegen: Was bringt ein reiner Didaktikerim Vergleich zu jemandem,der von der Schule kommt und einguter <strong>Physik</strong>er ist. Manchmal ist dashandwerkliche Können wichtiger.FS: Dass die Didaktik so beliebt war,lag wahrscheinlich auch an der PersonProfessor Herrmann.MÜ: Natürlich. Er ist ja auch nunwirklich ein netter und kompetenterMann. Das war eine Kultur, aber dieseKultur ist mit seinem Ausscheidentatsächlich abgestorben. Es hat sicheinfach nicht weiterentwickelt.FS: Sie sagten ja vorhin, die <strong>Info</strong>rmatikblasesei geplatzt und deshalbhätten viele angefangen, <strong>Physik</strong> zustudieren, die sonst vielleicht <strong>Info</strong>rmatikstudiert hätten. Macht sich dasirgendwie bemerkbar?MÜ: Es war ja nie so, dass wir nurfür die Forschung ausgebildet haben.Es war immer schon so, dass unsereAbsolventen später weit gefächerteAktivitäten finden konnten. <strong>Physik</strong>erwerden ausgebildet, auch ganzschwierige Probleme anzugehen undzu lösen. Das ist eine der wichtigstenQualitätseigenschaften, wichtiger alshohes erlerntes Spezialwissen. Alsodiejenigen, die unsere Diplomarbeitenabsolviert haben, kommen mit einemguten Können in die Wirtschaftoder Forschungsinstitute. Daran hatleider die universitäre Forschung immerweniger Anteil. Der Mittelbauwird zusammengestrichen, Assistentenstellenund Professuren werdenweggekürzt, usw. Es gibt zum GlückForschungsinstitute, die in Deutschlandnoch gut gefördert werden, z.B.Max-Planck-Institute oder auch dasForschungszentrum Karlsruhe. Auchdort gehen diese Leute hin. Vielleichtkönnen Sie, Herr Kottmaier, nochetwas zu den Geologen und Meteorologensagen.KO: <strong>Physik</strong>er haben eigentlich einenso arrivierten Abschluss, dass eigentlichjeder Personalchef weiß, was ermit einem <strong>Physik</strong>er aus Karlsruhehat. In der Meteorologie ist das nichtvon vornherein so klar gewesen. Inzwischenhat sich aber auch herumgesprochen,obwohl es ein kleines Fachist, dass es eine solide naturwissenschaftlicheAusbildung, sehr eng an6


die <strong>Physik</strong> angelehnt, bedeutet. Dieseshat unseren Absolventen sehrgenützt. Deswegen fühlen wir unsauch sehr wohl hier in der Fakultät,trotz des Anspruchs was Mathematikund Naturwissenschaften angeht.Die Absolventen haben bis auf einigeProblemfälle, die es natürlich auchgibt, ausbildungsäquivalente Stellengefunden. Oft auch durch sehr vielEigeninitiative, z.B in Landesämtern,in Firmen wie dem TÜV, beim deutschenWetterdienst und dessen privaterKonkurrenz und in der Forschung,die in den letzten 10 Jahren einenordentlichen Aufschwung erlebt hat.Um ein Beispiel zu nennen: UnsereAbsolventen haben gegenüber ausgebildeten<strong>Info</strong>rmatikern im Bereichder Anwendungsprogrammierung oftden Vorzug bekommen, weil sie gezeigthaben, das sie problemorientiertpraktische Probleme am Computerlösen können. So wie das während desStudiums beim Umgang mit unserenModellen und in Datenanalysen ebengefordert wird. Das ist also eine breiteAusbildung, deren Grundlage die<strong>Physik</strong> ist.FS: Gibt es eine Tendenz von Fachwechselnin die eine oder andereRichtung, also von Meteorologie zuDiplom-<strong>Physik</strong> und umgekehrt?KO: Nach dem Vordiplom gibt eskaum noch Wechsel. Die Entscheidungpassiert eigentlich in den ersten2 Semestern. Einige Anfänger in Meteorologiestellen fest, das es ihnen zuviel <strong>Physik</strong> ist, und die wechseln dannzur Geographie, meist nach Freiburg.Das ist im Prinzip eine Art von indirekterAuslese, die uns nicht sehrstört.FS: Noch ein kleiner Punkt, derNicht-Meteorologen beschäftigt: DieWetterbesprechung ist nicht dazu da,dass man sich ein Wetter wünschenkann?KO: (lacht) Nein, nein. Die Wetterbesprechungist eine kommunikativeÜbung. Im Fernsehen tritt keiner auf,der nicht verständlich erklären kann.Auch das muss im Studium vermitteltwerden.<strong>Nr</strong>. 1 / <strong>SS</strong> <strong>2005</strong>FS: Wir hatten vorhin schon einmaldie hohen Anfängerzahlen unddas damit verbundene etwas heikleThema Selbstauswahl angesprochen.Wie sehen denn die Pläne des Dekanatsdazu aus?CK: Konkrete Ideen, dass wir jetzt abdiesem oder jenem Semester mit einerSelbstauswahl beginnen möchten,gibt es noch nicht. Aber was mir sinnvollerscheint, ist, wenn uns wirklichdie Studentenzahlen über den Kopfwachsen, dass wir dann irgendwannsagen ”Die Guten wollen wir haben,die Schlechten natürlich nicht”. Daserscheint mir schon sinnvoll. MancheKollegen befürchten, dass dieseAuswahl mit furchtbar großer Arbeitverbunden ist, aber das denkeich eigentlich nicht. Man kann sichan den Abiturzeugnissen schon soein bisschen orientieren. So dass die,die ein relativ gutes oder sehr gutesAbitur haben, sozusagen unbesehenins Töpfchen kommen und die etwasweniger guten nicht direkt insKröpfchen kommen, aber vielleichtdann zu einem Interview eingeladenwerden. Ich denke, dass so die Anzahlan Interviews relativ gering gehaltenwerden kann. Dann muss mansich halt die Leute anschauen undmit ihnen reden und eben sehen, wiemotiviert sie sind. Jemand, der vielMotivation mitbringt, aber nur einmittelprächtiges Abi hat, der hat jadennoch gute Chancen. Vielleicht einfächerspezifischer Schlüssel, wobei dieSprachen da nicht völlig unter denTisch fallen sollten. Ein Kollege inErlangen, Professor Fleischmann, hateinmal eine Statistik geführt über Abiturnotenund Studienerfolg. Aus derging schon hervor, dass es da eineKorrelation gab.MÜ: Ich habe da auch ein wenig einProblem damit, nur die Noten anzuschauen,immerhin ist das Niveau derSchulen doch auch sehr unterschiedlich.Das Abitur ist nicht einheitlich.Aber mal abgesehen davon, es gibt jaauch noch die Orientierungsprüfung,die bietet den Studenten selbst ja auchdie Möglichkeit, sich zu orientieren,vielleicht muss man die einfach einbisschen strenger praktizieren. Aberwas praktikabel ist, werden wir unsdann überlegen müssen, wir haben jaauch noch ein bisschen Zeit.CK: Es ist ein bisschen lästig, aberwir müssen auch wieder auf unsereAuslastung achten. Idealerweise solltenwir bei knapp über einhundertProzent bleiben, sonst werden wirwieder der Prügelknabe der Uni. Irgendwannhatten wir an der Fakultätauch mal knapp 1200 Studenten.FS: Da hatten wir aber auch mehrProfessoren.CK: Gut, das stimmt auch wieder.FS: Was anderes. Es wird ja immerviel über Bachelor/Master (BaMa)geredet. Wie sieht das denn bei unsaus?MÜ: Dazu kann ich etwas sagen.Es besteht Einstimmigkeit im Senat,im Hochschulrat und auch in der Fakultät,dass BaMa nicht wirklich einegute Idee ist. Wir werden uns nichtwehren können, aber werden es erstmalganz ruhig angehen lassen. Esgibt da ja auch noch gewisse Kinderkrankheitenin diesem ganzen System.FS: Aber für die, die jetzt begonnenhaben, ändert sich nichts.CK: Nein, es gibt da immerÜbergangsregelungen, so dass jederzu der Prüfungsordnung abschließenkann, zu der er begonnen hat. Dasjetzige Hochschulrahmengesetz sagtglaube ich, dass 2009 zum letzten Malmit dem Diplom angefangen werdendarf. Und wenn die Leute damit anfangen,dann sollte man die das auchnoch zu Ende führen lassen.FS: Also wir diskutieren über Dinge,die erst zukünftige Generationenbetreffen werden.CK: Ja. Es ist ja auch alles nochverworren. Gerade habe ich gelesen,dass der Deutsche BaMa von Unis inden USA nicht anerkannt wird. Dasdeutsche Diplom kennt man halt, aberwas man von BaMa zu halten hat, dasweiß man noch nicht.KO: Und außerdem wird ja vielleicht7


auch noch geklagt werden, wir habenja bei der Juniorprofessur gesehen,wie schnell so etwas gekippt werdenkann.FS: Vielleicht noch abschließend: Esist ja auffallend, dass aus den dreiExzellenzzentren jeweils ein Vertreterauch im Dekanat ist. Daher meineFrage, jeder mal für sein Zentrum, wohingeht’s, was bringen die nächstenJahre?CK: Für das CFN (Centrum fürFunktionelle Nanostrukturen). Dasist jetzt ja schon ziemlich breit angelegt,es wird getragen von der <strong>Physik</strong>,der Elektrotechnik, den Maschinenbauernusw., da steht dieses Jahr dienächste Begutachtung an und es wirdwohl in Richtung Biowissenschaftenerweitert werden. Ich denke, es istein sehr schönes Zentrum, es ist breitangelegt, es gibt eine Menge Kooperationzwischen den Gruppen undes wird ja auch einen Anbau an das<strong>Physik</strong>-Hochhaus geben, der unsereRaumnot dann ein bisschen mildernwird. Ich glaube, dass sich das gutweiterentwickeln wird.http://www.cfn.uni-karlsruhe.de/newweb/MÜ: Das CETA (Centrum fürElementarteilchen- und Astrophysik)ist aus den schon bisher existierendenAktivitäten und den entsprechendenFörderungen herausgegründet,vom Umfang her etwa wie das CFN.Seine Forschungsaktivitäten habensehr langfristige Ziele. Speziell beider <strong>Physik</strong> an Teilchenbeschleunigernsprechen wir vom Programmder nächsten zehn bis zwanzig Jahre.Die Konsequenz davon ist dann,dass endgültige Resultate auch erstin etwa diesem Zeitraum kommen.In der Astroteilchenphysik oder derTheoretischen Teilchenphysik geht esvielleicht etwas schneller, aber prinzipiellsind da auch 10-20 Jahre derZeitraum, in dem große Sprünge inunseren Erkenntnissen zu erwarten<strong>Eulen</strong>-<strong>Info</strong>sind. Was sich in letzter Zeit verstärkthat, ist das Engagement in der <strong>Info</strong>rmatik,vor allem die Entwicklung desGRID. Wir werden einen Antrag aufein Center of Excellence stellen, wieer vom BMBF ausgeschrieben werdensoll, und wir sind da guter Hoffnung.http://www.ceta.uni-karlsruhe.de/KO: Ja, für das CEDIM (Centerof Disaster Management and RiskReduction Technology). Das hat jaauch seine ganz eigene Entstehungsgeschichte.Es baut auf einer Reihevon Aktivitäten auf, die in Karlsruheschon seit einer ganzen Weile laufen.Es gibt einen Sonderforschungsbereichüber Starkbeben hier, in dendie Geophysik unserer Fakultät starkinvolviert ist. Dann gibt es ein Graduiertenkolleg”Naturkatastrophen”,das ist jetzt in der dritten und letztenFörderungsphase. Vor diesem Hintergrundist vor zwei Jahren das CEDIMgegründet worden, wobei das Geoforschungszentrumin Potsdam ein starkesKooperationsinteresse einbrachte.Es fehlt leider noch eine ausführlicheGrundförderung, wie sie beim CFNja seit seiner Einrichtung als DFG-Exzellenzzentrum gegeben ist. Wirhaben, wie auch das CETA, einenAntrag auf ein Center of Excellencegestellt. Wir sehen das ganz optimistisch,da wir zum Thema Naturkatastrophenbei der Entstehung in derAtmosphäre über die Vorhersage bishin zum Management in Karlsruhealles abdecken. Das kann sonst außerKarlsruhe keine Uni so bieten. Die<strong>Physik</strong> mit Geo/Met ist da ein Teildavon, aber auch Geo/Bau haben daeinen wesentlichen Teil dran, zumaldie Koordination in der anderen Fakultätliegt.http://www.cedim.de/FS: Aktuell ist ja das neue vertiefteNebenfach Nanowissenschaften, wiesieht es mit weiteren aus?MÜ: Die Teilchenphysiker denkenauch darüber nach, da wir jetzt aucheine stärkere interdisziplinäre Komponentehaben. Das wird dann nächstesJahr vielleicht aktuell.FS: Gibt es abschließend nochWünsche oder Pläne, die das Dekanatfür die nächsten zwei Jahre hat?MÜ: Generell hoffe ich, dass die Fakultätdie nächsten Kürzungsrundengut übersteht und weiterhin exzellenteForschung und Lehre durchführenkann. Mit dem Bau des CFN-Gebäudes hoffe ich, dass dann auchwie geplant ein Bereich im Erdgeschossentsteht, der zum Verweileneinlädt, so etwas fehlt mir hier einbisschen. Dann ist es mir wichtig,das geht auch die Studis an, dassder Eingangsbereich wieder in einenZustand zurückgeführt wird, in demFußgänger ungestört aus- und eintretenkönnen. Das geht dann aberauch Hand in Hand mit neuen Fahrradständernin der Nähe. Der Fahrradverschlagverschwindet, wenn dasCFN-Gebäude kommt, dann müssenwir ein vernünftiges Gesamtkonzeptfinden. Aber das sind ja nur Kleinigkeiten.Was größere Dinge angeht,da möchte ich natürlich die Qualitätunserer Exzellenzzentren weitererhalten und auch die Qualität unsererForschung und Ausbildung. Esgibt einige Professuren neu zu besetzenund da versuchen wir, junge,hochkarätige Leute zu finden. Nur sokönnen wir auch für Studis aus demIn- und Ausland interessant bleiben.Es gibt immer neue Herausforderungen,im Moment stehen wir vor derHerausforderung, dass wir gewachsensind, sowohl in der Stärke der Studierendenzahlals auch in der Stärke derForschungsaktivitäten. Das müssenwir beides zum Erfolg bringen.FS: Vielen Dank für das Interview.MÜ, CK, KO: Wir danken auch.8

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