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Orchester - in Bietigheim-Bissingen

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Aufgabe der Musikschule ist es, K<strong>in</strong>der und<br />

Jugendliche qualifiziert musikalisch auszubilden<br />

und eventuell auch auf e<strong>in</strong> Musikstudium<br />

vorzubereiten. David Schmid, Posaunenschüler<br />

der Klasse Reimund Schiffer, hat e<strong>in</strong>en großen<br />

Traum: er möchte e<strong>in</strong>mal Musik studieren.<br />

Traumberuf Musik<br />

Im Gespräch mit Mart<strong>in</strong> Zuckschwerdt<br />

INTERVIEW: David Schmid<br />

Wie s<strong>in</strong>d Sie zur Musik gekommen?<br />

?<br />

Ich habe während der K<strong>in</strong>dergarten- und<br />

Grundschulzeit begonnen, Blockflöte und Klavier<br />

zu spielen. Praktischerweise unterrichtete<br />

unsere Nachbar<strong>in</strong> diese beiden Instrumente.<br />

Me<strong>in</strong>e drei älteren Brüder haben später begonnen,<br />

Blechblas<strong>in</strong>strumente zu spielen, erst<br />

im Posaunenchor und dann <strong>in</strong> der Musikschule<br />

<strong>in</strong> <strong>Bietigheim</strong>-Biss<strong>in</strong>gen. Sie hatten die Idee,<br />

dass ich entweder Posaune oder Horn lernen solle,<br />

um dann mit ihnen zusammen im Quartett<br />

spielen zu können. Mit elf Jahren war ich endlich<br />

groß genug für die Posaune, und ich durfte<br />

beg<strong>in</strong>nen. Um mit me<strong>in</strong>en Geschwistern mithalten<br />

und sie irgendwann auch e<strong>in</strong>holen zu<br />

können, war ich von Anfang an hoch motiviert.<br />

Unser Familienquartett hat es tatsächlich <strong>in</strong><br />

der Besetzung zwei Trompeten und zwei Posaunen<br />

lange Zeit gegeben und wir haben gegen<br />

Ende unserer Musikschulzeit geme<strong>in</strong>sam<br />

Kammermusikunterricht an der Musikschule<br />

bei Herrn Janßen bekommen.<br />

Was für e<strong>in</strong> Ereignis haben Sie noch aus ihrer<br />

Musikschulzeit im Kopf? Ich kann mich<br />

noch ziemlich gut an e<strong>in</strong>es me<strong>in</strong>er Jugend musiziert-Vorspiele<br />

er<strong>in</strong>nern. Ich b<strong>in</strong> dabei nämlich<br />

<strong>in</strong> Ohnmacht gefallen. In dem Vorspielraum<br />

beim Regionalwettbewerb war recht schlechte<br />

Luft und ich hatte wohl während me<strong>in</strong>er Wachstumsphase<br />

e<strong>in</strong>en ziemlich niedrigen Blutdruck<br />

gehabt. Jedenfalls b<strong>in</strong> ich beim Spielen e<strong>in</strong>fach<br />

umgekippt. Zum Glück durfte ich bei e<strong>in</strong>em anderen<br />

Regionalausscheid im selben Jahr noch<br />

e<strong>in</strong>mal vorspielen. Ich b<strong>in</strong> dann bis <strong>in</strong> den Bundeswettbewerb<br />

gekommen, was mich letztendlich<br />

dar<strong>in</strong> bestärkt hat, Musik zu studieren.<br />

Hätte es für Sie e<strong>in</strong>e Alternative gegeben?<br />

Ne<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e Alternative, falls ich bei den Aufnahmeprüfungen<br />

an der Musikhochschule abge-<br />

Beim Workshop und Konzert des Quadriga Posaunenquartetts<br />

im <strong>Bietigheim</strong>er Schloss traf<br />

er auf Mart<strong>in</strong> Zuckschwerdt, e<strong>in</strong>en früheren<br />

Schüler unserer Musikschule — heute Soloposaunist<br />

der Jenaer Philharmonie. Und da<br />

gab es viele Fragen …<br />

lehnt worden wäre, hatte ich nicht. Ich habe<br />

mich gedanklich schon ziemlich früh festgelegt.<br />

Ich war mir aber lange Zeit unsicher, ob<br />

ich es wagen sollte oder nicht; ich b<strong>in</strong> aber nie<br />

auf etwas gestoßen, was mich ähnlich stark begeistert<br />

hätte.<br />

Wie kann man sich e<strong>in</strong>e Woche bei Mart<strong>in</strong><br />

Zuckschwerdt vorstellen? Das ist e<strong>in</strong>e<br />

schwierige Frage, weil ke<strong>in</strong>e Woche der anderen<br />

gleicht. Der Dienstplan, so heißt das bei uns,<br />

sieht e<strong>in</strong>en freien Wochentag vor. Wann dieser<br />

freie Tag ist, richtet sich nach den Term<strong>in</strong>en<br />

der Konzerte und Proben. In der Regel studiert<br />

unser <strong>Orchester</strong> e<strong>in</strong> bis zwei Konzertprogramme<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Woche e<strong>in</strong>. Unsere Abonne-<br />

Titelthema: <strong>Orchester</strong><br />

mentskonzerte <strong>in</strong> Jena laufen unter der Woche<br />

und an den Wochenenden geben wir des öfteren<br />

Gastspiele <strong>in</strong> anderen Städten, oder wir spielen<br />

am Sonntagmorgen e<strong>in</strong> Familienkonzert oder,<br />

oder, oder … Wir brauchen für e<strong>in</strong> großes Programm<br />

im Schnitt fünf <strong>Orchester</strong>-Tuttiproben<br />

à zwei bis drei Stunden, für kle<strong>in</strong>ere Konzertprogramme<br />

(Familienkonzerte, Chorkonzerte,<br />

…) entsprechend weniger. Das Üben und die<br />

Vorbereitung muss jeder selbst <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Tagesablauf<br />

<strong>in</strong>tegrieren. Natürlich haben wir, wenn<br />

mal nicht so viel ansteht, auch zwei oder drei<br />

Tage dienstfrei. Dabei darf man aber gerade bei<br />

uns Blechbläsern nicht vergessen, dass wir, um<br />

<strong>in</strong> Form zu bleiben, täglich unser <strong>in</strong>dividuelles<br />

Übungsprogramm von m<strong>in</strong>imal e<strong>in</strong> bis zwei<br />

Stunden absolvieren müssen, auch wenn ke<strong>in</strong>e<br />

Proben s<strong>in</strong>d.<br />

Wie hat sich das Quadriga Posaunenquartett<br />

gefunden? Das Quadriga Posaunenquartett<br />

hat sich 2002 gegründet. Wir haben alle<br />

vier an unterschiedlichen Musikhochschulen<br />

und bei unterschiedlichen Professoren studiert<br />

und uns <strong>in</strong> der Jungen Deutschen Philharmonie,<br />

dem Auswahlorchester der deutschen Musikhochschulen,<br />

kennengelernt. Wir haben uns<br />

von Anfang an sehr gut verstanden und es als<br />

Bereicherung für unser Ensemble empfunden,<br />

dass wir alle unterschiedliche Herangehensweisen<br />

und Prägungen hatten. Für uns ist unser<br />

Ensemble auch nach zehn Jahren Zusammenspiel<br />

e<strong>in</strong>e Bereicherung unseres <strong>Orchester</strong>alltags.<br />

Wir genießen es sehr, geme<strong>in</strong>sam<br />

Kammermusik zu machen — ich hoffe, das hört<br />

man <strong>in</strong> unseren Konzerten …<br />

09

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