12/2000, Nr. 6 - Gontermann-Peipers

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10 Ausgabe 2/00 Die Mitarbeiterzeitung der Gontermann-Peipers GmbH Arbeitsstrukturen Einführung Teamwork bei GP Seit April diesen Jahres wird bei Gontermann-Peipers GmbH Teamwork praktiziert. Dies ist seit Einführung der Gruppenarbeit im Jahr 1994 ein weiterer Schritt zu einer anforderungsgerechten Arbeitsorganisation. Teamwork wird inzwischen nahezu flächendeckend im Bereich der Produktion der Werke Marienborn und Hain eingesetzt. Von unseren derzeit ca. 570 Belegschaftsmitgliedern arbeiten etwa 390 in 31 Teams und 87 Mitarbeiter in neun Arbeitsgruppen. Fünf von sechs GP-Mitarbeitern sind somit von Veränderungen der Arbeitsorganisation in den letzten Jahren betroffen. Grund genug, sich an dieser Stelle diesem wichtigen Thema zu widmen. Auf die häufigsten Fragen zu diesem Thema soll an dieser Stelle eingegangen werden: 1. Warum überhaupt neue Arbeitsstrukturen? 2. Was ist der Unterschied zwischen Gruppenarbeit, Teamarbeit und der so genannten Linienstruktur? 3. Was wollen wir mit Teamwork besser machen als bisher? 1. Warum überhaupt neue Arbeitsstrukturen? Wir alle wissen, dass sich auf Dauer nur erfolgreiche Unternehmen auf dem Markt durchsetzen werden. Was macht nun ein erfolgreiches Unternehmen aus ? In erster Linie muss das Zusammenspiel von Modernisierung der Geschäftspolitik, Mensch, Organisation und Technologien funktionieren. Das Unternehmen, dem diese schwierige Aufgabe am besten gelingt, hat die größten Chancen, sich im Wettbewerb durchzusetzen. Auch GP muss neuen geschäftlichen Herausforderungen unter anderem mit einer schlagkräftigen Arbeitsorganisation begegnen. Diese Veränderung sehen wir in mehr Beteiligung der Mitarbeiter durch Teamwork oder Gruppenarbeit und einem Zurückfahren der veralteten Linienstruktur. 2. Was ist der Unterschied zwischen Linienstruktur lenken/anordnen kaum Einflussnahme der Mitarbeiter keine systematische Information Vorgesetzter der Abteilung Gesamtverantwortung beim Vorgesetzten Problemlösungen beim Vorgesetzten noch überwiegend bei zentralen Einheiten Gruppenarbeit, Teamarbeit und Linienstruktur? a) Linienstruktur Teamwork anleiten/unterstützen Zielvermittlungsgespräche Teambesprechungen Vorgesetzter im Team Gesamtverantwortung beim Teamleiter gemeinsame Problemlösungen ernannter Teamleiter überwiegend im Bereich Produktion Gruppenarbeit teilautonom Autonomierahmen Gruppengespräche Gruppensprecher Gruppenverantwortung gemeinsame Problemlösungen gewählter Gruppensprecher wo verantwortungsbewusster Umgang mit dem Autonomierahmen erfüllt wird Die traditionelle Arbeitsorganisation in diesem Jahrhundert ist die so genannte Linienstruktur.
Die Mitarbeiterzeitung der Gontermann-Peipers GmbH Ausgabe 2/00 11 Diese Arbeitsstruktur wird häufig als befehlsorientierte Anweisungskultur interpretiert und ist bei GP ein Auslaufmodell. b) Gruppenarbeit In völligem Gegensatz zur Linienstruktur steht die Gruppenarbeit. Gruppenarbeit erlaubt eine durch den Autonomierahmen begrenzte Gestaltungsfreiheit. Ziele und Aufgaben werden zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten vereinbart. Das System der Gruppenarbeit hat bei GP bisher nur teilweise Erfolg gehabt. Insofern wurde die Gruppenarbeit nur dort beibehalten, wo Erfolg versprechende Ansätze zu erkennen waren. c) Teamwork Für die Produktionsbereiche beider Werke wurde im April 2000 flächendeckend Teamwork anstelle der vorherigen Arbeitsstrukturen (Linienstruktur und teilweise auch Gruppenarbeit) eingeführt. Teamwork ist ein Mittelding zwischen Linien – und Gruppenstruktur. 3) Was wollen wir mit Teamwork besser als bisher machen? Um steigende Kundenanforderungen zu erfüllen, ist die verstärkte Einbeziehung der Mitarbeiter in Form von Teamwork ein wichtiger Lösungsansatz bei GP. Die Zielvorstellung für Teamwork sind positive Veränderungen des Arbeitsergebnisses, wie: • Bessere Information der Mitarbeiter • Einbringen von Erfahrung und Wissen der Mitarbeiter zur Problemlösung • Diskussion von Fragen der effektiven Arbeitsgestaltung im Rahmen von Teamsitzungen • Verwirklichung ständiger Qualitätsverbesserungen und Vermeidung von Fehlern • Bessere Ergebnisse mit weniger Aufwand, z. B. Kosteneinsparung oder Produktivitätssteigerung Eine besondere Verantwortung für die Funktionsfähigkeit eines Teams trägt hier der Teamleiter. Innerhalb der Teams hat der Teamleiter neben den sachbezogenen Aufgaben eine neue, erweiterte Rolle der Personalführung zu übernehmen, d.h.: • Mitarbeiter mehr am Geschehen beteiligen als bisher • Vertrauen innerhalb des Teams aufbauen, Teamidentität schaffen • Fähigkeiten des Teams durch Qualifizierungsmaßnahmen erweitern • Führen von Teambesprechungen und Mitarbeitergesprächen • Vorstellung und gemeinsame Umsetzung von Zielvereinbarungen Damit unsere Teamleiter diese Aufgabe erfolgreich bewältigen können, erhalten sie derzeit im Rahmen eines Qualifizierungprogramms die Gelegenheit, die erforderlichen Fähigkeiten bezüglich anforderungsgerechter Mitarbeiterführung zu erwerben bzw. weiterzuentwickeln. Es ist normal, dass diese Veränderungen gemischte Gefühle hervorrufen. Vom beschriebenen Idealzustand sind wir sicherlich auch noch ein ganzes Stück entfernt. Wenn jedoch möglichst viele Mitarbeiter guten Willens sind und einen konstruktiven Beitrag leisten, warum sollte GP nicht das gelingen, wo andere Unternehmen mit ähnlichen Arbeitsstrukturen längst die Erfolge einfahren ? Volker Thieme
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