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Andreas Föhr Totensonntag

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schaffte, auch gern in einem der großen Landhäuserum den Tegernsee, von denen einige monatelang leerstanden. Man musste Nissl zugutehalten, dass er seineHäuser – wenn man von den aufgebrochenen Schlössernabsah – stets in tadellosem Zustand hinterließund gelegentlich sogar kleinere Reparaturen ausführte.Trotzdem war es illegal und für die Polizei nichtimmer leicht, darüber hinwegzusehen. Aber sie tat es.Anders war es mit den Einbruchdiebstählen. DerSchaden war jedes Mal gering. Aber Nissl hörte nichtauf damit und war bereits fünf Mal zu Bewährungsstrafenverurteilt worden. Jetzt würde er ins Gefängnisgehen. Das jedenfalls hatte ihm die Richterin bei derletzten Urteilsverkündung angedroht. Und deswegenhatten sie bei der Polizei die Anweisung, Nissl beimnächsten Diebstahl festzusetzen. Der Mann hatte auchkeine Familie. Es bestand daher nach den allgemeinenKriterien Fluchtgefahr. Hier im Tal wusste jeder, dassNissl nicht fliehen würde. Wohin denn? Aber Anweisungwar Anweisung.»Der Nissl bleibt über Nacht in der Arrestzelle«, sagteder Dienststellenleiter.»Die Zelle kann man doch abschließen. Wozu mussdenn einer hierbleiben?«»Weil der Bursche gegrillt wird, wenn sonst keinerda ist und’s Haus abbrennt. Herrschaftszeiten, dukennst die Vorschriften. Was hast denn so Wichtigesvor?«In Kreuthners Gesicht stand die blanke Verzweiflung.»Heut ist das Austrinken vom Hirschberghaus«, sagteer mit belegter Stimme und sah seinen Chef an, alsmüsste der nach dieser Offenbarung erschrocken Abbittetun für das absurde Ansinnen, Kreuthner hier-14

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